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Aufgewachsen unter Trümmern

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Bilder der Vergangenheit


 

Aufgewachsen unter Trümmern

Tenths Story: Bilder der Vergangenheit

Lange Jahre war ich fort gewesen, doch hatte sich im Grunde nichts verändert. Vielleicht war sein Schicksal um einiges Schlimmer geworden und was in diesen drei Jahren meiner langen Abwesenheit wirklich passiert war, würde ich wohl nie erfahren. Doch nun, da ich Vegeta aus stillen Augen beobachtete, wusste ich, dass alles gleich geblieben war.

Klar, er war größer geworden, erwachsener, aber sah man genauer hin erkannte man die Parallelen. Erkannte man immer noch den kleinen, eingeschüchterten Jungen, zu sehr in Angst und Trauer gefangen als das er sich richtig entfalten konnte und abermals huschte ein trauriges Lächeln über meine Lippen.

Warum musste er nur so leiden?

Was hatte er verbrochen, dass er so gequält wurde?

„So, es wird Zeit zu gehen. Bevor sich das Wenige, was sich Essen schimpft kalt und ungenießbar wird.“

Raditz schien sich auf den Weg machen zu wollen, doch bemerkte er den traurigen Blick seines Prinzen nicht und schuldig sah ich zu Boden, hatte ich ihn sehr wohl in den dunklen Opalen lesen können.

Wie gerne würde ich mit ihnen gehen, doch hatte ich einfach viel zu tun. Erst heute war ich von meiner langjährigen Mission zurückgekehrt und die alten Akten mussten noch erneut eingelesen werden.

„Fa... Fayeth?“

Erschrocken sah ich auf, als mein Name fiel und abermals erblickte ich den Saiyajin no Ouji. Eingeschüchtert stand der kleine Saiyajin vor mir, den Blick zur Seite gerichtet und erneut lächelte ich entschuldigend, als ein leises Dankeschön seine Lippen verließ.

Traurig schüttelte ich den Kopf und legte erneut meine Hände auf seine Schultern, wollte ihn in eine herzige Umarmung ziehen, doch wohl wissend, dass Vegeta solch eine Nähe nicht sonderlich mochte und sie nur suchte, wenn er von selbst kam, ging ich nicht weiter darauf ein. Auch wenn mein ganzes Sein, mein Hier und Jetzt ihn einfach nur in den Arm nehmen wollte. Beschützen wollte vor einer grausamen Zukunft die so ungewiss war, wie die nahende Dunkelheit.

„Vegeta, du musst dich nicht bedanken. Ich habe es gerne getan und ich würde es wieder tun. Jederzeit.“

Aufmunternd lächelte ich dem Saiyajin zu, doch schwand der traurige Blick nicht aus seinen Augen und ein tiefes Seufzten verließ meine Lippen.

Er wollte nicht gehen, dass sah sogar ein Blinder und es tat mir in der Seele weh, ihn wegzuschicken. Doch meine Arbeit erledigte sich nicht von selbst. Leider.....

„Du kommst aber heute Abend vorbei, nicht wahr? Deine Rückkehr muss gefeiert werden. Wie in alten Zeiten.“

Sofort hellte sich die Miene des Prinzen auf und bittend sah er in meine hellen Opale, als Nappa die Einladung vom Stapel ließ und ich nur ein verdutztes Keuchen über meine Lippen brachte. Dieser elende...... Wütend funkelte ich den größeren Saiyjain an doch erneut fiel mein Blick auf den Prinzen und meine Rage verflog im Nu.

Wer konnte bei diesem Blick nicht Nein sagen? Vegeta hatte so viel Schlimmes erleiden müssen. Wieso durfte er nicht glücklich sein? Wenigstens nur dieses Mal?

Ein Schauer lief meinen Rücken hinunter und dunkel erinnerte ich mich an mein eigenes, stummes Versprechen, welches ich mir vor Jahren gegeben hatte, als ich Vegeta das erste Mal sah.

Niemals von seiner Seite weichen, alles dafür tun um diesem armen Wesen ein kleines Licht in der Dunkelheit zu sein. Vegeta sollte zumindest so etwas Ähnliches wie Glück und Zufriedenheit und...... Liebe erfahren. Er sollte fröhlich sein. Und ich verwärhte es ihm....

„Gut, ich gebe mich geschlagen.“

Lächelnd verließ ein Seufzten meine Lippen und ich konnte schwören, dass sich Vegetas Gesichtszüge zu einem freudigen Lächeln aufhellten. So ein befreites Gesicht hatte ich bei ihm lange nicht mehr gesehen und augenblicklich wurde mir warm ums Herz.

Ich wollte alles dafür tun, dass er glücklich war. Soviel Arbeit hatte ich nun auch wieder nicht und den Rest konnte ich zur Not auch noch morgen früh erledigen.

„Aber... unter einer Bedingung.“

Sofort erstarb das Lächeln des Kleineren zu einer fragenden Maske und ich musste mein Lachen unterdrücken als ich sein verdutztes Gesicht sah.

„Du....“ ich tippte dem Angesprochenen kurz auf die Nasenspitze und Vegeta zuckte erschrocken zusammen.

„...verdrückst mindestens eine ganze Tüte von Tscheken´s, verstanden? Und dass ich nachher ja keine Reklamationen von deinen Gefährten höre.“

Abermals hörte ich sein verärgertes Knurren und lachte erneut auf, als ich sein beleidigtes Brummen vernehmen konnte.

Verärgert verschränkte er die Arme vor der Brust und ich konnte schwören, dass Vegeta rot angelaufen war, wohl peinlich ertappt und lächelnd wandte ich mich Nappa zu.

„Ich meine es erst Leute. Achtet ein bisschen auf ihn, ja?“

„immer, Fayeth.“

Seufzend legte ich dem kleineren Saiyajin vor mir beide Hände auf die Schultern und sah zu ihm hinunter.

„Bis nachher, Vegeta. Ich sehe dich heute Abend.“

Abermals sahen dunkle Opale zu mir auf und als ich seine versteckte Freude, das versteckte Lächeln in den Augen lesen konnte, wusste ich, richtig gehandelt zu haben.
 

Zufrieden sah ich den drei Saiyajins hinterher als sie sich verabschiedet hatten und nun den langen Gang hinunter zum Ausgang liefen.

Nappa hatte einen Arm um die Seite des Prinzen gelegt, wohl um ihn zu stützen, doch schien Vegeta nach dem kurzen Schlaf auf meiner Untersuchungsliege, erholter zu sein. Nicht mehr ganz so blass und lächelnd drehte ich mich um, bereit den Stapel Akten und Papiere in meinem Büro in Angriff zu nehmen.

Bis heute Abend war noch einiges zu tun und ich wollte früh fertig werden.

Summend zündete ich mir eine Tigara an und sofort explodierte der rauchige Geschmack auf meiner Zunge. Wie hatte ich diesen Duft vermisst.

Seufzend steckte ich mir den rauchigen Stängel hinter das Ohr als ich einen Zug genommen hatte, hielt schon die Türklinke in der Hand, doch ein plötzliches lautes Krachen ließ mich augenblicklich zusammenfahren. Hastig drehte ich mich um und riss erschrocken die Augen auf.

„Ve... Vegeta.“

Ich wollte zu ihm eilen, doch versperrte mir der dicke Rauch die Sicht und schützend legte ich mir eine Hand vor den Mund, versuchte mein aufkeimendes Husten zu unterdrücken. Mit wenig Erfolg.

„Das passiert, wenn man keine Augen im Kopf hat, Saiyajin.“

Geschockt sah ich auf das Geschehen, als sich der dunkle Rauch verzog, wohl hatte eine Ki-Attacke den Kleineren getroffen und unwillkürlich erkannte ich den erneuten Schmerz in Vegetas Gesicht. Verbissen waren seine Züge verkrampft und abermals hielt er sich die geprellte Seite, als er versuchte vom Boden aufzustehen, doch war sein Widersacher schneller. Hart packte ihn eine Hand am Kragen seiner Kleidung und stieß ihn erneut gegen die Wand.

Ein erschrockenes Keuchen war zu hören und augenblicklich ballten sich meine Hände zu Fäusten.

Niemand... niemand durfte diesem Saiyjain auch nur ein Haar krümmen, war er in meiner Gegenwart.

Ich konnte Nappas und Raditz besorgtes Rufen hören und als sich der beißende Rauch endlich verzog, sah ich mit meinen eigenen Augen, wer genau, dieses ganze Chaos verursacht hatte.

„Dich jetzt schon wieder auf den Beinen zu sehen... damit habe ich gar nicht gerechnet.“

Spöttisch stieß Berkesk den Saiyajin no Ouji erneut gegen die Wand und hart prallte Vegeta mit dem Kopf auf. Das Geräusch trieb mir eine Gänsehaut auf die Arme und zitternd versuchte ich meine Wut zu unterdrücken.

Was fiel diesem elenden Bastard ein?

Vegeta hatte Nichts getan. Was sollte also diese Schikane?

„Meister Freezer hat dich wohl zu wenig ran genommen, was?“

Ein zynisches Lächeln legte sich auf die Lippen des anderen Kriegers und erneut loderte in mir die Wut.

Dieser elende Hund.

Schwach war Vegetas erschöpftes Keuchen zu hören und abermals versuchte er sich aufzurichten, doch war er wohl sichtlich zu verwirrt, zu arg abgelenkt von irgend welchen inneren Dämonen und fragend zog ich meine Augenbrauen zusammen.

Wieso unternahm er nichts?

So... so kannte ich ihn gar nicht.

Erneut trat der Tschoken auf ihn zu, drängte den geschlagenen Krieger noch mehr in die Ecke und grinste belustigt.

Ich hätte einschreiten können, doch war ich viel zu geschockt von der ganzen Situation.

Wieso unternimmst du nichts, Vegeta? Wieso lässt du das zu?

Nappa und Raditz schienen genauso bewegungsunfähig zu sein wie ich, zwar waren ihre Gesichter verzerrt vor Wut und Raditz konnte sich nur schwer beherrschen, doch wussten beide auch, dass ein plötzliches Einschreiten für Vegeta nur mehr Ärger bedeuten könnte.

Doch wieder fiel mein Blick auf den Saiyjain no Ouji und verwundert, gar skeptisch beobachtete ich das Geschehen, sah die ansteigende Panik in seinen Augen.

Nein..... so kannte ich Vegeta wirklich nicht und erneut schlich sich blinde Sorge in mein Herz.

„Man sagt sich, du warst 2 Tage beim ihm. Sag mir Prinzlein, was hat er mit dir da drinnen gemacht? So ganz alleine in der Dunkelheit?“

Sofort war zu verstehen, auf was der Tschoken anspielte und normalerweise, wäre Vegeta bei diesem Kommentar wutentbrannt in die Luft gegangen, doch es schien als wäre der kleine Saiyajin gar nicht anwesend und besorgt sah ich in weit aufgerissene Augen, sah den viel zu schnellen Puls, die flache Atmung...... das Beben seines Körpers. Konnte es sein, dass.......

Nein, unmöglich.

Wieder grinste Berkesk belustigt und als er abermals die Hand hob um zum finalen Schlag auszuholen wurde es mir zu bunt.

„Das reicht!“

Schnell war ich an der Seite des Geschehens und packte den Tschoken hart am Handgelenk.

„Keine Schlägereien, zumindest nicht wenn ich im Dienst bin, haben wir uns verstanden?“

Wütend und mit all meiner Kraft, die ich aufbringen konnte, drängte ich den Krieger zurück und verdutzt rieb sich Berkesk das Handgelenk.

„Und nun mach, dass du mir aus den Augen kommst, sonst melde ich dein Vergehen, kapiert?“

Boshaft war der Blick, welcher mir der Söldner zuwarf, doch ließ es mich eiskalt. Ich wusste, dass das hier vielleicht noch ein Nachspiel für mich haben würde, aber mir sollte es recht sein. Ich hasste Ungerechtigkeit und wenn diese Vegeta betraf, hasste ich sie noch mehr und wütend verschränkte ich meine Arme vor der Brust, mein Blick sprach Bände.

„Habe ich mich klar und deutlich ausgedrückt?“

Ein verächtliches Zischen war zu hören und mit einem letzten spottendem Blick drehte sich Berkesk auf dem Absatz um, verließ eiserne Hallen und ließ nichts zurück als blinden Schmerz.

„Ein Glück, dass wir den los sind.“

Raditz erstickende Stimme war zu hören doch hatte ich momentan keine Zeit dafür,

„Vegeta, geht es dir gut?“

Sofort war ich an seiner Seite, doch schien mich der Kleinere gar nicht wahrzunehmen.

Besorgt legte ich ihm eine Hand auf die Schulter, rüttelte an seinem Arm, schnippte vor seinen Augen um wenigstens eine Reaktion hervorzurufen, doch war sein Blick immer noch geschockt, gefangen in irgend einem grausamen Martyrium und flehentlich tätschele ich ihm die Wangen.

“Vegeta, komm zu dir.“

Doch immer noch keine Reaktion und helfend drehte ich mich zu seinen Gefährten um.

„Hat,... hat er das öfters?“

Fragend sah ich Nappa in die Augen, doch der größere Saiyajin war genauso ratlos wie ich und rasch kniete er sich ebenfalls zu dem Prinz seines Volkes hinunter, mehrerer Male seinen Namen rufend, doch schien auch das Vegeta nicht aus seiner Starre zu lösen.

Mein Blick viel auf Raditz und kurz stockte ich auf. Konnte ich ein wages Wiedererkennen in seinen Augen lesen? Was war da los?

Doch ein schwaches Keuchen holte mich sofort in das Hier und Jetzt zurück und abermals wandte ich den Blick, nur um zu sehen, dass sich der Kleinere zu lösen schien.

Erschöpft blinzelte der Saiyajin und schien jetzt erst seiner Umgebung Herr zu werden. Geschockt weiteten sich seine Augen, als brauen Opale auf uns fielen und traurig wandte Vegeta den Blick ab, die Hände weiterhin still und schwach im Schoß gebettet und diese Pose wirkte so herzzerbrechend, dass ich den Impuls unterdrücken musste, ihn in meine Arme zu schließen.

„Hast du Schmerzen?“

Ich wollte ihn auf Verletzungen untersuchen, doch wurde ich unterbrochen, als er meine Hände sanft beiseite schob.

„....Schon gut, Fayeth.“

Seine Stimme war schwach und zittrig als er sich auf die Beine hievte. Kurz schwankte er bedrohlich als er fest auf dem Boden stand, gestützt durch den größeren Saiyajin und verbissen biss ich mir auf die Lippe.

Ich glaubte ihm nicht, dazu war sein Gesicht zu verzerrt vor Schmerz doch konnte Vegeta durchaus stur sein, wenn er etwas nicht wollte.

„Du kommst heute Abend, oder? Du … du hast es ver-sprochen.“

Seine Lippen zierten ein leichtes Lächeln, doch war es ein trauriges und bitter nickte ich stumm.

„....Gut.“

Das war alles was er dazu sagte und stumm gab er seinen Gefährten den Befehl aufzubrechen, kein Wort verlierend über das was geschehen war.

Besorgt war nun auch Raditz auf sie zu getreten und mit einem dankbaren Nicken, sah er mich ein letztes Mal an, verabschiedete sich mit einem Gruß, bevor die Drei sich auf den Weg machten und ich alleine im Korridor zurück blieb.

Warum fliehst du vor mir, Vegeta? Was verbirgst du nur?

Denn es sah eindeutig nach Flucht aus und kopfschüttelnd lief ich in mein Zimmer zurück, zog die Türe hinter mir leise ins Schloss.

Kurz atmete ich durch, versuchte eben Geschehenes zu verdauen und öffnete das Fenster.

Kühler, frischer Regenduft war zu vernehmen und augenblicklich sog ich die frische Luft ein, genoss die Kühle des nahenden Herbstes und sah in den verdunkelten Himmel.

Zwar hatte der starke Regen aufgehört aber dennoch waren die Temperaturen gefallen, der Sommer hatte sich von Zyr verabschiedet und es vergingen Minuten bevor ich wieder das Fenster schloss und beschloss mich an die Arbeit zu machen.

Ich wollte so viel wie möglich erledigen bevor ich meine einzigen Freunde, die ich auf diesem verfluchten Erdball hatte, besuchen wollte.

Stumm schnappte ich mir Vegetas Akte und zog mich in mein kleines Büro zurück, welches an den Untersuchungsraum angrenzte.

Im Vorbeigehen setzte ich mir eine heiße Tasse Tekkef auf und fuhr meinen Computer hoch.

Während der Bildschirm lud und ich mein heißes Getränk soweit gewürzt hatte, dass es genießbar war, setzte ich mich auf den Stuhl und strich abermals über das Deckblatt von Vegetas Unterlagen und blieb wieder in Gedanken bei dem kleinen Foto am Rand hängen.

Stumm nahm ich einen Zug meiner Tigara, tief in Gedanken.

Das ein Wesen soviel Schmerz erleiden musste.

Das... war nicht fair.

Seufzend legte ich die Akte beiseite und schweigend sah ich auf den Bildschirm.

Ich wollte arbeiten, doch konnte ich nicht.

Zu tief war eben Geschehens in meinen Geist eingebrannt und einen inneren Impuls nachgebend, öffnete ich die gesammelten Daten der Söldner, bis ich letzten Endes, nach einer langen Suche bei Vegetas Daten angekommen war.

Mit einem Doppelklick öffnete ich den Ordner und überflog kurz die gesammelten Informationen des kleineren Saiyajins.

Immer wieder erschreckte mich die umfangreiche Maße aufs Neue, Vegetas Akte war bei weitem die am meist Gefüllten und kurz schloss ich die Augen, als mich Erinnerungen heimsuchten.

Wie oft war er verletzt gewesen, bei Gott?

Kurz nahm ich einen Schluck meines Getränkes, doch war ich bei Weitem zu nervös um mein Tekeff richtig genießen zu können.

Ich wollte wissen was vorgefallen war.

Diese Panikattacken waren neu, das konnte mir keiner erzählen. Dazu kannte ich den kleineren Saiyjain viel zu gut und kurz entschlossen öffnete ich seinen Steckbrief, welchen ich bei der Aufnahme angefertigt hatte.
 

Name: Vegeta – Nachname: unbekannt

Rasse: Saiyajin – no Ouji

Geburtstag: 18ter des Thang Muoi im Sternenkreis 312

Geburtsort: Bejita-sai – Ango´r Khtán

Aufnahmealter: 6 Jahre (irdische Zeitrechnung)

Grundinformation: Zunehmend geschockter Zustand mit Polytraumen. Aufnahmegespräch sehr erschwert, da Patient nur kaum unsere Sprache spricht. Kind im Alter von 6 Jahren, Prinz seines Volkes. Durch Fremdanamnese geht hervor, dass unter tragischen Umständen seine Heimat ausgelöscht wurde Keine Überlebenden bis auf 2 weitere Saiyajins. Weitere Informationen diesbezüglich folgen in späteren Berichten.
 

Hart stieß ich die angehaltenen Luft aus meinen Lungen und lehnte mich im Stuhl zurück, die Stirn tief in Falten gezogen.

Ich hatte die Aufnahme nie zu Ende schreiben können. Zu tief hatte mich Vegetas Schicksal getroffen und tief in Gedanken spielte ich jenen Tag erneut ab, an dem ich den kleineren Saiyajin kennen gelernt hatte.
 

~*~
 

Seufzend sah ich mich in meinem neuen Büro um. Viel Platz bot es ja nicht und fraglich fuhr ich mir mit einer Hand durch die blauen, kurzen Haare.

Mein erster Tag unter Freezers Herrschaft würde bei wahrlich, kein Einfacher werden. Kurzerhand hatte er mich auf den Sektor B verteilt und meine jetzige Aufgabe bestand darin, mich um die Belange der vielen Söldner und Kämpfer zu kümmern. Mein Sold war nicht schlecht, doch interessierte mich Geld bei weitem wenig. Vielmehr war ich von den vielen Aufgaben begeistert, dem vielen Wissen was ich mir aneignen konnte und stumm starrte ich aus dem Fenster.

Zyr lag in der Blüte des frischen Frühlings und staunend betrachtete ich die farbenfrohe Fauna und Flora des Planeten.

Doch ein rasches, heftiges Klopfen holte mich aus den Gedanken.

Ich kam gerade noch dazu ein kurzes „Herrein“ über meine Lippen zu bringen, bevor die Eingangstüre auch schon heftig zur Seite gestoßen wurde und ich fragend meine Augenbrauen hochzog.

Ein großer, gut gebauter Mann, wahrscheinlich im jungen Alter von 20 Jahren stand schwer atmend im Türrahmen. Kurz überflogen meine hellen Augen seine Statur. Schwarze kurze Haare, wild zu allen Seiten abstehend. Dunkle Opale lagen in einem braungebrannten Gesicht. Um seine Hüfte wickelte sich ein dunkelbrauner Muzuhara und sofort viel es mir wie Schuppen von den Augen, als mir klar wurde, wer soeben meine heiligen Hallen besucht hatte.

Ein Saiyajin. Das konnte nur ein Saiyajin sein.

Schwer ging sein Atem, er schien es eilig gehabt zu haben und mein Blick glitt von seinen weit aufgerissenen Augen auf das Bündel in seinen Händen, welches ich jetzt erst erkannt hatte.

Sie sind die neue Ärztin?“

Seine Aussprache war gut und verblüfft sah ich in seine Augen. Tiefer Schock und Entsetzten war darin zu lesen und trieb mir ein Schauer den Rücken hinunter. Irgendetwas Schreckliches musste geschehen sein doch lenkte eine wage Bewegung erneut seine Aufmerksamkeit von uns und besorgt sah er auf das Kind in seinen Armen.

Morask berhs ne, Bejitá. Thak than jéth, thak than jórth?!?“

Der Junge in seinen Armen schien langsam zu erwachen, ich hatte gar nicht bemerkt dass er bewusstlos gewesen war und unbeholfen stellte er den, schätzungsweise 6 Jahre alten Jungen, auf die Beine. Zittrig stand das Kind vor dem knienden Mann, die Augen weit aufgerissen in Qual und Pein und geschockt beobachtet ich, wie der größere Saiyajin den Anderen an den Armen packte um seine Aufmerksamkeit zu gewinnen.

Anda harus tinggal di´sin, Bejita. Kau dengar? Wanita ini´akan membant´anda. Ak´ takan segera kembali. Stoa´hno?“

Die saiyanische Sprache war mir fremd und dennoch verstand ich den Sinn hinter den streng gesprochenen Worten. Wohl versuchte der Ältere den Jungen zum Bleiben zu bewegen und erst nach wenigen Minuten schien das Kind zu verstehen und ein stummes Nicken musste als Antwort genügen. Mit einem schwachen Seufzten drehte sich der Mann zu mir um.

Ich.... ich kann nicht bleiben, leider. Ich muss nach meinem Gefährten suchen. Unser Planet wurde zerstört und ich musste erstmals ihn in Sicherheit bringen. Kümmert ihr euch um den Jungen während ich auf der Suche bin?“

Flehend lag die Bitte in seinen Augen und als er mein schwaches Nicken erkannt hatte verneigte er sich, tief vor Dankbarkeit.

Ich bin bald wieder zurück, versprochen.“

Plötzlich schien sich das kleine Kind zu rühren und hart packte er den Älteren am Hosenbein. Pure Angst war in hellblauen Augen zu lesen und stumm beobachtete ich das Szenario vor meine Augen, tiefe Trauer unterdrückend.

Ma...mahih Nappa. Dora..... dora jathan ná......“

Groß waren die Augen des Kindes und kurz konnte ich sehen wie der Ältere stockte, verharrte in seiner Bewegung. Seufzend kniete er sich erneut zu dem Jungen hinunter und strich ihm behutsam über die Wange. Ich konnte schwören, Tränen in den hellen Opalen des Kindes zu sehen. Wild griff ich mir an mein eigenes Herz als ich begriff, dass er den größeren Saiyajin zum Bleiben bewegen wollte, tief gefangen von sturer Angst.

Jahadil kuat, Bejitá. Jahadil..... ouji-sama.“

Und mit diesen letzten Worten stand er auf, nickte mir ein letztes Mal kurz zu und verließ hastig den Raum.

Ein peinliches Schweigen legte sich in den Raum, alleinig das ängstliche Atmen des Kindes war zu hören und nervös strich ich mir durch das blaue Haar.

Er hatte Angst, das konnte ich an seiner ganzen Körperhaltung sehen und beschlossen, dem Jungen diese Furcht zu nehmen, kniete ich mich lächelnd zu ihm hinunter, schlang beide Arme um meine Knie und sah ihn aus hellen Augen an.

Sofort wich er einige Schritte zurück, der braune Muzuhara wickelte sich fester um schmale Hüften und pure Angst war in seinem Gesicht zu lesen.

Du brauchst keine Angst zu haben, keiner wird dir etwas tun. Du bist hier in Sicherheit.“

Lächelnd bot ich ihm eine Hand zur Begrüßung an doch starrten ängstliche Augen immer noch zu mir empor und enttäuscht ließ ich meinen Arm sinken. Natürlich... wie konnte ich nur so dumm sein?

Verzeih, wie dämlich von mir. Du verstehst ja unsere irdische Sprache nicht.“

Abermals lächelte ich entschuldigend und sah weiterhin in verdutzt fragende, blaue Augenpaare.

Es war an der Zeit eine andere Taktik zu versuchen.

Ich.......“ mit einem entschuldigend Lächeln legte ich meine eigen Hand auf meine Brust und sah aus ehrlichen Augen auf den Jungen vor mir. „.....bin Fayeth. Wie …. ist dein Name?“

Vorsichtig, nicht um ihn noch mehr zu erschrecken deutete ich auf ihn und überrascht, dass er nach einiger Zeit der Überlegung, meine Beweggründe richtig zu deuten schien, sah mir das junge Kind in die Augen. Fest und ehrlich war sein Blick, auch schwang eine leise Spur der Neugierde mit, was bei weitem gesund und normal für ein Kind seines Alters war und kurz verschwand die stumme Trauer in seinen Augen.

Be... Bejitá.“

Schüchtern erklang die helle Stimme des Jungen und ich konnte nicht anders als freudig zu lächeln. Irgendwie.... mochte ich diesen kleinen Racker schon jetzt.

Vegeta also.“

Doch verdutzt sah ich auf, als ich den Saiyajin belustigt auflachen hören konnte. Was zum.... Doch dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Bestimmt hatte ich seinen Namen falsch ausgesprochen und peinlich berührt strich ich mir durch das eigene Haar.

Das so etwas ausgerechnet mir passieren musste.

Peinlich.

Tut... tut mir leid. Klang....dass nicht richtig?“

Abermals huschte ein lückenhaftes Lächeln über blasse Lippen bevor der Saiyajin zum Wort ansetzten.

Jan a thán´ka.....“ doch abrupt hielt der Junge inne, als er meinen fragenden Blick erkannt hatte und zog nachdenklich die Augenbrauen zusammen. Ich konnte sehen, dass es in ihm zu arbeiten schien. Wohl hatte er verstanden, dass ich Saiyanisch kein bisschen verstand und suchte nun nach einer Lösung. Was für ein schlaues Kerlchen. Wieder huschte ein Lächeln über meine Lippen.

Sch... schon... gut.“

verdutzt sah ich ihn an, konnte es kaum glauben.

Der Kleine schien wirklich Sprachbegabt zu sein. Zwar war seine Aussprache mehr als schwammig und verwaschen aber man verstand Sinn und Zweck dahinter und bewundernd schüttelte ich den Kopf. So etwas gab es selten.

Also gut, Vegeta. Auf ein Neues. Mein Name ist Fayeth.“

Abermals hielt ich dem Jungen die Hand hin und dieses Mal schien er den Wink zu verstehen. Schüchtern, so als hätte er Angst sich zu verbrennen, nahm er meine Hand schließlich in seine und lächelnd hieß ich den Saiyajin willkommen.

Es freut mich, deine Bekanntschaft zu machen, kleiner Mann.“

Und es freute mich wirklich, ehrlich und wahrhaftig.
 

Kühl und dunkel war es in dem kleinen Untersuchungszimmer geworden und fröstelnd zog ich mir meinen weißen Kittel an und schloss das Klappfenster. Mein kleiner Besucher sollte nicht frieren, ich wollte nicht dass er sich unbehaglich fühlte und kurzerhand knipste ich die Heizung an. Es dauerte einige Minuten bis sich der Raum erwärmte doch konnte ich ein leises Seufzten des Kindes vernehmen und wandte mich zur Liege um, auf der er saß.

Willst du etwas trinken? Etwas Warmes wäre jetzt genau das richtige...... Moment.“

Ich wartete seine Antwort gar nicht erst ab sondern verschwand kurzerhand in der Küche. Irgendwo... musste es doch sein.

Tief wühlte ich in den Regalen und bemerkte nicht den verdutzten Blick, welcher mir der kleine Saiyajin zuwarf.

Ahh, da ist es ja.“ Freudig hatte ich meine Suche beendet und trat nun mit einer Dose in meinen Händen zurück.

Triumphierend deutete ich auf meinen Fund, doch immer noch war Vegetas Blick nichts ahnend auf mich gerichtet und nun versuchte ich mit Worten mein Vorhaben zu bestätigen.

Kakaopulver......“

Seine Augen wurden um einiges größer und verdutzt zog ich die Stirn in Falten.

Schokolade..... Cokólad.“

Belustigt sah mich der Junge an und versuchte verzweifelt sein verstecktes Grinsen und das Beben der Schultern zu unterdrücken. Mit wenig Erfolg.

Sag bloß, das kennst du nicht?“

Ich wusste das ich ungläubig klang und wahrscheinlich musste diese ganze Situation zu komisch aussehen. Was es auch war denn keine Sekunde später brach der Saiyajin vor mir in ein befreites Lachen aus und wischte sich nach einiger Zeit die Tränen aus den Augen.

Entmutigt ließ ich die Schultern hängen und verschwand in der Küche. Nach wenigen Minuten, der Andere schien sich wieder gefasst zu haben, doch seine aufgeweckten Augen musterten mich immer noch belustigt, drückte ich dem Jungen eine warme Tasse in die Hand.

Hier, probier. Das wirkt Wunder glaube mir.“

Lächelnd sah ich auf den jungen Saiyajin vor mir uns musste mir ein Grinsen verkneifen, als er das warme Gefäß in seinen Händen kritisch beäugte.

Hatte es auf seinem Heimatplaneten so etwas nicht gegeben?

Tief in Gedanken verschränkte ich die Arme vor der Brust, lehnte mich an das Sideboard und beobachtete den Jungen vor mir genauer.

Er war klein und zierlich und seine jetzige Statur deutete nicht auf das Alter eines 6jährigen Kindes. Vielmehr hätte ich ihn auf 4 Jahre geschätzt und eine eigene Notiz an mich vermerkend, dass ich den Saiyajin später auf die Waage stellen musste, musterte ich ihn erneut.

Dunkelbraune, dunkel Haare standen flammen artig zu Berge, alleinig der wirre Pony verdeckte ein Teil seines Gesichtes und ließ nur schemenhaft die schönsten blauen Augen erahnen, die ich jemals gesehen hatte.

Seine Züge waren kindlich doch irgendetwas an ihnen wirkte fehl am Platz. Er wirkte fast schon..... zu erwachsen und augenblicklich zog sich ein kalter Schauer über meinen Rücken.

Das.... war nicht richtig.

Sein blauer, ärmelloser Gi-Anzug war starr vor Dreck und teilweise zerrissen. Blut und Staub klebte außerdem in seinem Gesicht und den Haaren und kurzerhand beschlich mich leise Sorge, was wirklich mit diesem Kind geschehen war.

Sein Begleiter hatte irgend etwas von einer Explosion geredet.

Seine Heimat lag in Schutt und Asche. Konnte es sein das....

Da... Danke.“

Die helle Stimme des Jungen holte mich augenblicklich aus meinen Gedanken zurück und überrascht sah ich, wie Vegeta mir dankbar die leere Tasse reichte.

Lächelnd nahm ich sie ihm entgegen und stellte sie auf einen freien Platz neben mir.

War gut, oder?“

Ein stummes Nicken seinerseits und lächelnd strich ich mir einen Strähne hinters Ohr.

Erschöpft lehnte sich der Junge an die Bahre und versuchte ein wirres Gähnen zu unterdrücken. Er musste todmüde sein. Was immer ihm widerfahren war schien ihn viel Kraft gekostet zu haben und ich konnte ein tiefes Seufzten nicht unterdrücken.

Leider konnte ich ihm noch keine wohlverdiente Ruhe schenken. Ich wollte zuerst sehen, ob er irgendwelche Verletzungen davon getragen hatte. Auch wollte ich nach einem anderem Merkmal Ausschau halten und langsam setzte ich mich zu ihm auf die Liege. Neugierig verfolgten mich helle Augenpaare und behutsam legte ich dem Jungen eine Hand auf die Seine.

Vegeta, ich.... Ich würde gerne sehen ob du irgendwo verletzt bist. Ich bin Ärztin, ich kann dir sicher helfen. Ist das in Ordnung für dich?“

Abermals sah mich der junge Saiyjain verdutzt an, letzten Endes nach einiger Zeit der Überlegung, verstehend was ich von ihm wollte und deutete auf seine Kleidung.

Ich nickte hastig, wollte ich nicht, dass er sich es doch anders überlegte und half ihm, aus seiner zerfetzten Kleidung zu kommen.

Irgendwo, kam es mir kurz in den Sinn, mussten doch noch alte Sachen zu finden sein, die ihm passten, doch verwarf ich den Gedanken auf später, als ich den schmächtigen Körper des Jungen erblickte. Mit nichts weiter an als eine dünne kurze Stoffhose saß der kleine Saiyjain vor mir und hielt sich schüchtern einen Arm und sah zur Seite.

Die ganze Situation behagte ihm gar nicht und hastig lief ich um ihn herum, nur um vor ihm zum Stehen zu kommen.

Beruhigend legte ich ihm eine Hand auf die Schulter.

Keine Angst Vegeta. Ich werde dir nichts tun. Vertrau mir, okay?“

Zögernd sah der junge Saiyajin zu mir auf und lehnte sich letzten Endes wieder an die Lehne zurück, die Arme schlaff an der Seite liegend und kaute verbissen auf der Unterlippe. Nicht so recht wissend ob er mir vollkommen vertrauen konnte und abermals lächelte ich entschuldigend.

Er kannte hier niemanden. Kein Wunder also, dass er skeptisch war.

Aber ich hatte es geschafft das Eis zu brechen und langsam fing ich damit an, seinen Körper nach Blessuren und Prellungen zu untersuchen.

Vegeta hielt die meiste Zeit still und ich war dankbar für sein Vertrauen, welches er mir nach der kurzen Zeit entgegen brachte.

Er hatte nur einige Schrammen und Kratzer, am Rücken leichte Verbrennungen, aber sonst schien es ihm einigermaßen gut zu gehen. Schnell kritzelte ich einige Stichworte in meinen kleinen Notizblock und sah dabei kurz auf den Jungen vor mir.

Vegeta hatte den Blick abgewandt und sah müde, gar verträumt, aus dem Fenster. Ich folgte seinem Blick und hatte jetzt erst bemerkt dass es zu regnen begonnen hatte.

Abermals drehte ich mich um, um den Regler der Heizung eine Stufe höher zu stellen, als ich die Gänsehaut auf seinem Körper bemerkte. Bald würde es wärmer werden.

Ein schweres Seufzten nun nicht mehr unterdrückend könnend beendet ich meinen Aufzeichnungen und machte mich nun an mein eigentliches Werk. Was suchte so ein kleines Wesen in Freezers Imperium?

Schon zu Anfang an hatte ich mir diese Frage gestellt, doch konnte ich mir bis jetzt keinen Reim daraus machen, keine Lösung finden. Ich hoffte nun, zu finden, nach was ich Ausschau hielt. Vielleicht würden dann all meine Fragen beantwortet werden.

Nach weiteren Minuten der erfolglosen Suche wollte ich schon aufgeben, doch dann fand ich es.

Tief eingebrannt unterhalb der linken Fußsohle fand ich den winzigen, schwarzen Barcode und leicht strich ich über die dunklen Ziffern, nur um mich zu vergewissern ob sie echt waren. Überrascht sah ich auf, als Vegeta kurzerhand erschrocken seinen Fuß beiseite zog und ein undefinierbarer Laut über seine Lippen kam.

Entschuldige....“ lächelnd sah ich auf doch gesellte sich ein besorgter Blick hinzu und kurzerhand legte ich dem Saiyjain eine Decke über den schmächtigen Körper, als ich bemerkte, dass er eingeschlafen war. Die Reaktion von vorhin war nur ein Reflex gewesen.

Tief in Gedanken schnappte ich mir das Lasergerät und fing an den schwarzen Code aufzunehmen.

Zitternd wandte ich mich nun meinem Computer zu. Es dauerte bis sich der Bildschirm geladen hatte und die lange Wartezeit trieb mir den blanken Schweiß auf die Stirn.

Bitte, bei Gott... das konnte nicht sein.

Es schien Minute zu dauern, bis sich etwas auf dem Bildschirm zu regen schien und nach weiteren langen Sekunden erschien das komplette Aufnahmeprofil des jungen Saiyajins.

Erschrocken fuhr meine Hand zu meinem Mund. Zittrig, nicht glauben wollend, was sich vor mir abspielte.

Unmöglich... das war einfach unmöglich.
 

Tief hing der Mond über Zyr als ich aus meinem kleinen Wohnraum trat, welcher mit dem Untersuchungszimmer verbunden war und sah aus dem Fenster. Verträumt tanzte die vielen Lichter Zyrs in der Ferne und seufzend sah ich schließlich, nach einiger Zeit der Ruhe, auf das schlafende Bündel in meinen Armen.

Nach meinem schockierendem Fund in der Datenbank hatte ich beschloßen den kleineren Saiyjain von seinen ersichtlichen Blessuren zu erlösen und hatte dem Jungen ein heißes Bad eingelassen. Ohne große Mühe hatte ich den schlafenden Saiyajin auf meine Arme genommen und ihn hinüber in das kleine Bad getragen, vorsichtig um ihn nicht zu wecken.

Tief war der Schlaf des 6 jährigen und langsam, gar federleicht, wusch ich die Astregungen und Erinnerungen dieses verhängnisvollen Tages von seinem Körper.

Während dieser ganzen Prozedur hatte ich weitere tiefe Geheimnisse des Kindes erhaschen können. Etliche alte Narben zierten seinen Rücken, eine davon war tiefer als der Rest und ängstlich beschlich mich das Gefühl, dass Vegeta mehr zu verbergen schien, als er vorgab, doch wollte ich mich jetzt nicht mit solchen Sachen beschäftigen. Wichtig war, dass es ihm gut ging und sich der angeschlagene Junge erholen konnte. Alles andere konnte warten.

Stumm war ich in mein Schlafgemach geeilt, den kleinen Saiyajin eingewickelt in große Leinentücher auf meinen Armen tragend und fand zum Glück noch ältere Sachen meiner jüngeren Patienten.

Stumm zog ich dem Jungen die wärmende Kleidung über, eine schwarze Gi-Hose und einen dicken olivfarbenen Wollpullover, der ihm sichtlich zu groß war, aber dennoch würde es gehen und fuhr ihm durch das nasse, wirre Haar.

Kurz entwich dem schlafendem Saiyajin ein erschöpftes Keuchen und ich befürchtete fast er würde aufwachen, doch entspannten sich fest zusammengezogene Augen sofort wieder und erleichtert stieß ich die Luft aus meinen Lungen.

Und nun stand ich hier, tief im hellen Mondlicht, welches durch das offenen Fenster schien und sah auf die belebten Straßen Zyrs hinaus.

Vegetas Begleiter war noch nicht wieder gekehrt und stumme Sorge suchte mich heim. War er bei dem Versuch seinen verschollenen Kameraden zu finden, selbst zum Opfer geworden?

Abermals fröstelte es mich, als mich dieser Gedanke sofort ängstigte. Nein, soweit durfte ich gar nicht denken. Der kleine Ouji hatte sonst niemanden und abermals fiel mein Blick auf das schlafende Kind in meinen Armen.

Saiyjain no Ouji..... ein Prinz, denn nichts anderes war der kleine Junge in meinen Armen und langsam setzte ich mich auf einen Stuhl nahe dem Fenster und strich Vegeta wirre Strähnen aus der Stirn.

Erschöpft wandte sich das Kind in meinen Armen, schwach war das Gesicht des jungen Saiyajin an meine Schulter gebettet und abermals zog ich ihn fester in meine Arme, etwas mehr Wärme spendend.

Der letzte Nachfahre des Königshauses lag schlafend in meinen Händen und abermals schluckte ich schwer, diese Nachricht erstmals verdauend.

Natürlich hatte ich von diesem Kriegervolk gehört, doch dass ich selbst mal einem Saiyajin gegenübertreten sollte, hätte ich mir niemals, in meinen langen Jahren, erträumt.

Besorgt sah ich aus dem Fenster, als tiefes Donnergrollen in der Ferne zu hören war. Heute war der 23te des Món Amár, Die rote Mondnacht. Heute, genau vor einigen Stunden, war Bejita-sai untergegangen. Nichts weiter als eine blasse Erinnerung in der tiefen Dunkelheit des Alls.

Ein Meteoritenschauer hatte den Planeten erfasst und mehr als Millionen Einwohnern das Leben genommen. Hatte einem unschuldigen Wesen mehr als nur die Heimat entrissen und traurig senkte ich den Blick auf meinen schweigenden Besucher, still schlummernd in meinem Schoß.

Ein Prinz... gerade mal 6 Jahre alt und hatte schon alles verloren was ihm lieb und teuer gewesen war.

Sein Zuhause.

Seine Bestimmung.

Sein Schicksal.

Stumm versuchte ich meine Tränen zu unterdrücken doch scheiterte ich kläglich, hoffte inständig, dass Vegeta von meinem leisen Beben nicht erwachen würde. Doch zu tief war der Saiyajin in einem ruhenden Schlaf gefangen und seufzend wandte ich mich von meinem eigenen Spiegelbild ab.

Abermals fegte das tiefe Grollen des nahenden Sturm über uns hinweg und bald darauf, nach einer eisigen Ruhe, folgte der Regen.

Eigentlich sollte ich selbst zur Ruhe finden, war ich schon mehr als 20 Stunden auf den Beinen, doch beherrschte mich das dunkle Geheimnis des kleinen Jungen zu sehr als dass ich abschalten konnte.

Betreten hielt ich mir die Stirn und wünschte mir, ich hätte diesen Barcode nie entdeckt. Hätte ihn nie gefunden. Doch selbst mein stummes Schweigen hätte Vegeta nicht retten können, vor dem grausamen Schicksal, welches ihm bevorstand und betreten sah ich erneut aus dem Fenster,

Verkauft.

So jung.....

Ein Leben erst gegeben und schon im zarten Alter von nur 2 Jahren mit einem Schlag zum Scheitern verurteilt.

Ein Leben, was in ferner Zukunft nicht mehr wert war als ein sterbendes Blatt im Wind und bitter versuchte ich meine aufkeimenden Tränen zu unterdrücken.

Dieser Code war nichts anderes als ein Siegel, ein wildes Versprechen an die Echse höchstpersönlich, sich das einzuverleiben, wessen Besitzer diese schwarzen Zahlen mit sich trug.

Nicht heute, nicht morgen... aber wenn die Zeit gekommen war, würde die Person es wissen.

Und mit dem heutigen Tag, mit dem Untergang Bejita-sais, war Vegetas bisheriges Leben vorbei.

Und würde niemals wieder so sein wie vorher.

Niemals wieder.

Verdammt.... bis ans Ende der Zeit.

Bis ans Ende allen Seins.
 

~*~

Missmutig fuhr ich den Computer hinunter und streckte zaghaft meine müden Knochen. Schleppend und überraschend hatte mich diese Erinnerung heimgesucht und brachte erneut neue Trauer mit sich, doch versuchte ich sie zu verdrängen.

Vergangenes konnte nicht wieder ungeschehen gemacht werden und ich musste lernen, das beste aus dieser Situation zu machen.

Nichts hatte ich über Vegetas heutig Reaktion mit Berkesk Zusammentreffen herausfinden können und seufzend strich ich mir durch das blaue kurze Haar.

Kurzerhand stand ich auf und streckte abermals meine müden Knochen, als mein Blick auf de Uhr fiel. Verdammter Mist.

Die Zeiger waren auf 17 Uhr gerichtet, draußen zeigten sich schon die ersten Sterne am Himmelszelt und gähnend ging ich in die Küche, mir erneut eine Tasse Tekkeff aufsetzten.

Schon bald würde ich mich mit den Saiyajins treffen und ein müdes Lächeln huschte über meine Lippen. Versprochen war versprochen und ich wollte Vegeta nicht enttäuschen.

Denn das hatte der kleinere Saiyajin wahrlich nicht verdient. Bei weitem nicht.

Lächelnd goss ich mir das heiße Getränk in eine Tasse und nippte kurzerhand einige Schlucke. Sofort explodierte ein wohliger Geschmack auf meiner Zunge und verträumt, tief in Gedanken spielte ich mit einer wirren Locke meiner Haare.

Eigentlich und wenn ich mich selbst für diesen Gedanken hasste, konnte ich dankbar sein, für dieses Schicksal welches den kleineren Saiyajin ereilt hatte.

Denn sonst hätte ich Vegeta wohl niemals kennengelernt doch dennoch senkte ich traurig den Blick.

War es egoistisch so zu denken?

Würde Gott, falls er zu existieren schien, mir für diesen selbstlosen Gedanken verzeihen?

War es falsch eine einzelne Person so sehr zu lieben, dass man sie immer an seiner Seite wissen wollte?

Denn dass war es, was ich für den einzigsten Prinz der Saiyajins empfand. Aufrichtige und ehrliche Liebe. Nicht wie die einer Gefährtin, sondern war es die bedingungslose Liebe einer Mutter, welche sich um ihr einziges Kind sorgte. Eine aufrichtige Hingabe für einen Freund, Kameraden und Gefährten alles zu geben, was man hatte. Sich selbst aufzuopfern nur um eben jene Person in Sicherheit zu wissen.

War all dies denn so falsch?

Oh ihr Götter, ihr inneren Dämonen der Nacht. Wenn es Sünde war, was dies bedeuten sollte, dann würde ich ihre Strafe nur zu gerne in Empfang nehmen.

Oh ihr Götter. Ab wann, ich erflehe euch, war euer stilles Schwiegen genug?

Ab wann würdet ihr mir Erlösung schenken?


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ein Szenario, welche sich unbedingt aufgreifen wollte. Ich liebe die mütterliche Beziehung zwischen Klein - Vegeta und Fayeth. ;_;
Keine Sorge. Alle Fragen die hier auftauchen, auch die der letzten Kapitel werden bald geklärt.
Ich hoffe, dieser kleine Teil hat euch gefallen und freue mich wie immer über eure Reviewes :)

LG Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  SaiyajinVeturi
2014-06-25T09:28:50+00:00 25.06.2014 11:28
sooo schöön!


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