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Aufgewachsen unter Trümmern

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Info: Auf meinem Tumblr Account finden sich viele Fanarts zu dieser Fanfiction. Einfach vorbeischauen und genießen ;)

http://redviolett.tumblr.com/

So jetzt aber viel Spaß beim lesen. Komplett anzeigen

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Die letzte Bershabesh


 

Aufgewachsen unter Trümmern

Ninth Story:

Die letzte Bershabesh

„Jetzt komm schon, Vegeta, ich bitte dich. Mach es mir nicht so schwer.“

Radditz verzweifeltes Flehen war sicherlich bis nach draußen in die belebten Hallen zu hören doch konnte mich selbst sein jammerndes Bitten nicht umstimmen. Den Teufel würde ich tun.

Verächtlich zeigte ich dem größeren Saiyajin die kalte Schulter und wandte mich ab von ihm, meine Arme für mich typisch, vor der Brust verschränkt. Das wäre ja noch schöner. Die Medi-Tanks waren sowieso für Saiyajins verbotene Zone, dass hatte ich mehr als einmal am eigenen Leib erfahren müssen.

Den Teufel würde ich tun und diesem elenden Gesocks erneut die Bestätigung geben,dass ich geschlagen worden war.

Eher würde ich hier drinnen versauern als die Hilfe dieser schleimigen Heuchler anzunehmen.

Darauf konnte ich beim besten Willen verzichten.

„Bei allen saiyanischen Göttern der Ahnen, du machst es einem nicht gerade leicht, weißt du das?“

Ein genervtes Seufzten nun nicht mehr unterdrücken könnend stand der Größere schließlich von meinem Bett auf und lief um mich herum. Stumm konnte ich seinen strengen Blick auf mir spüren, doch war es mir ebenso todernst.

Nach dem Überfall von Freezers Gefolge und meinem Zusammenbrechen waren einige Stunden vergangen und ich selbst war erst vor einigen Minuten erwacht.

Nun wollte der größere Saiyajin meine Wunden flicken, doch bald hatte er eingesehen, dass unsere Heilkunst hier bei weitem nicht ausreichte.

Zu schlimm hatte mir der purpurne Schlächter zugesetzt und dunkel verengten sich meine Augen zu Schlitzen, als ich an die Szene mit Dodoria zurück dachte. Erneut loderte der wilde Hass in meinem Körper.

Das würde er mir büßen.

Irgendwann...... würde ich meine Rache noch bekommen. Irgendwann, ganz sicher.

„Vegeta, jetzt sei doch nicht so stur. Du tust dir keinen Gefallen mit deinem falschen Stolz.“

Doch eben jene Worte hätte sich der Andere sparen können. Ein wildes Fauchen nun nicht mehr unterdrücken könnend, sah ich erneut zu meinem Gefährten, die Augen weit aufgerissen vor Zorn.

„Dann lass es. Ich habe dich nicht um Hilfe gebeten.“

Woher meine plötzliche Wut kam wusste ich nicht und als ich Radditz erschrockenes, gar enttäuschtes Gesicht sah, bereute ich meine Worte sofort. Bardocks Sohn hatte nur helfen wollen, er konnte nichts für meine Schwäche.

Beschämt starrte ich auf meine verbundenen Hände, welche nun so nutzlos geworden waren.

„Vergiss was ich gesagt habe Radditz, ich... ich habe es nicht so gemeint.“

Leise kamen diese wenigen Worte über meine Lippen und stumm sah ich aus dem Fenster.

Hell stand eine der Mittagssonnen am blauen Himmel, doch war die Luft kühl geworden und erneut erzitterte mein Körper vor Kälte. Stumm wanderte mein Blick über mein eigenes Spiegelbild im matten Glas, sah die vielen Blessuren und Wunden, welche mir Freezers Söldner zugefügt hatte und geschwächt seufzte ich aus. Aber ich hatte nicht das Recht mich zu beschweren, war es meine eigenen Entscheidung gewesen, mich schützend vor meinen Gefährten zu werfen. Und ich würde es sofort wieder tun, immer und immer wieder.

Keine Reue spürend.... keinen Zweifel.

Schwer ging mein Atem, meine abermals gebrochene Nase war mir keine große Hilfe und gequält wandte ich den Blick ab, sah nun wieder in die treuen Augen meines Gefährten. Doch würde ich Radditz Bitte nicht nachgehen, es nicht doch in der medizinischen Abteilung zu versuchen. Ich wollte mich nicht schon wieder zum Gespött der Anderen machen lassen. Nicht noch einmal.

Warum um Hilfe flehen, wenn diese einem sowieso schon von Anfang an verwehrt wurde?

Meine Wunden würden auch schon so heilen..... Klar, es würde länger dauern, aber bestand der Metabolismus eines Saiyjains aus verschiedenen Mechanismen, welche eine Selbstheilung förderten. Auch wenn diese langsamer von statten ging, war es effizient, doch bedeutete es auch mehr Schmerz und wahrscheinlich wollte mein Gefährte mir dies ersparen.
 

Gerade wollte ich zum Wort ansetzten, wollte dem Größeren die Sorge nehmen, doch als plötzlich schwungvoll die Türe zu meinem Schlafgemach aufgerissen wurde, hielt ich inne.

„Ist er endlich aufgewacht?“

Nappa stand mit beiden Händen in der Seite vor meinem Bett und sah mich aus strengen, dunklen Augen an, dann aber nach wenigen Minuten zu Radditz wechselnd und erneut wandte ich ich von meinen beiden Gefährten ab. Ich brauchte keinen Aufpasser. Wütend ballten sich meine Hände zu Fäuste.

„Ja, aber erst vor einigen Minuten.“

Ratlos war Radditz nun aufgestanden und trat an Nappas Seite, den Anderen fragend musternd.

„Hast du schon etwas herausfinden können ob sie wieder da ist? Es... es wäre sehr hilfreich in Vegetas Situation.“

„Hey!“

Wütend war ich vom Bett gesprungen, dabei den wilden Schmerz meines Körpers vergessend und trat auf die letzten meiner Art zu. Das war ja unerhört. Ein wildes Knurren entwich meiner Kehle, gefolgt von einem heftigen Hustenreiz, da meine Erkältung bei Weitem nicht abgeklungen war, doch verdrängte ich meine Erkrankung auf später.

„Tut nicht so, als wäre ich nicht anwesend.“

Doch beide Saiyajins schienen mich nicht zu beachten und frustriert ließ ich meine Schultern sinken.

Was sollte das alles bitteschön?

Wütend verschränkte ich die Arme vor der Brust und folgte weiterhin dem Gespräch meiner Gefährten, die plötzliche Aufregung nicht verstehend.

„Du wirst es kaum glauben, aber heute ist sie zurückgekehrt... und sogar schon eingezogen. Wir können also gleich zu ihr, es steht uns nichts im Wege.“

Doch Nappas Freude wurde mit einem mal erschlagen und mulmig zumute, musste ich mit ansehen wie mein ehemaliger Mentor mehr und mehr seine Gesichtsfarbe verlor, als er den nächsten Satz von Bardocks Sohn wahrnahm.

„Doch, etwas steht uns schon im Weg. Er weigert sich.“

Radditz deutete mit einem Fingerzeig auf mich und erschrocken, ohne dass ich es wollte,fuhr ich zusammen.

Nappas Blick, welcher augenblicklich auf mich gerichtet war, sprach Bände und am Liebsten wäre ich sofort im Boden versunken. Vor Angst oder doch vor Scham wusste ich selbst nicht. Somit blieb mir nichts weiter mich schützend zu ducken, als auch schon die tosende Rage meines Mentors bis in den kleinsten Winkel unseres Appartement zu hören war.

Verzweifelt kniff ich die Augen zusammen und duckte mich erneut, hatte ich ganz vergessen wie laut Nappa werden konnte.

„Er.... weigert sich. Er weigert sich ?!?! Dass.... dass hat er Gott verdammt noch mal nicht zu entscheiden.“

Wütend drückte sich Nappa an Radditz vorbei, der ältere Saiyajin versuchte noch zu Schlichten doch hatte mich mein Mentor schon am Kragen meines Gi´s gepackt und zog mich zu sich hoch.

„Jetzt hör mir mal zu Vegeta. Ich hab dich groß gezogen, von klein auf. Ich habe mich um dich gekümmert, als es kein anderer konnte. Ist es da so wenig verlangt, dass du mir diesen einen Gefallen zurück gibst? Nur diesen Einen?!?“

Wütend verengten sich die sonst so ruhigen Augen des größeren Saiyajins zu Schlitzen und mehr als ein erschöpftes Keuchen brachte ich nicht über meine Lippen. Nappas Griff tat weh und binnen von Sekunden, zog sich der gleißende Schmerz durch meinen ganzen Körper.

„Nappa es reicht, du tust ihm weh.“

Doch Radditz besorgtes Eingreifen konnte die blinde Rage des Älteren nicht lindern und verzweifelt versuchte ich meinen Mentor zu beruhigen, doch es war als hörte er nicht zu.

Erst der brennende Blick in seinen Augen ließ mich verstehen, dass er es durchaus ernst meinte, doch der Schmerz meiner vielen Wunden war zu heftig und keuchend rang ich erneut nach Atem, versuchte mich aus dem festen Griff zu lösen. Doch ohne Erfolg.

„Prinz oder nicht... Erwachsen oder nicht, das ist mir egal. Du gehst zu ihr, hast du dass verstanden? Und wenn ich dich persönlich dorthin schleifen muss. Du wirst zu ihr gehen. Das ist mein letztes Wort.“

Hart stieß mich der Größere von sich und unsanft landete ich auf dem Bett. Betreten, wie ein geprügelter Hund hielt ich mir die Seite, meine geprellte Rippe schmerzte erneut und konnte Nappa nicht in die Augen sehen.

Hätte ich es getan, so wäre mir kurz die wage Schuld in dunklen Opalen aufgefallen, mit welchen mich mein Mentor nun betrachtete doch verschwand diese Gefühlsregung so schnell wie sie gekommen war.

Woher kam nur diese plötzliche Wut?

Fragen schwirrten in meinem Geist doch wurde mir erneut keine Zeit geschenkt, denn hastig zog mich der andere Saiyajin auf die Füße und drängte mich zum Gehen.

Doch dass Nappa all dies tat um seine immense Sorge zu überspielen, sollte mir, erst viel später, bewusst werden.
 

Ein reges Treiben herrschte auf den Gängen und mein schwaches Schlurfen ging in der überfüllten Masse unter.

Schützend lief ich zwischen meinen Gefährten den langen Korridor entlang, bereit unser Wohnhaus zu verlassen und uns in eines der drei Haupthäuser auf unserer Insel zu begeben. Die medizinische Abteilung befand sich im 2ten Gebäude, gegenüber unseres jetzigen Standortes, war es also ein Fußmarsch von guten 10 Minuten.

Schwer verließ ein leises Seufzen meine Lippen, als ich mich mehr und mehr beobachtet fühlte. Trotz allem, dass mir Nappa und Radditz Schutz boten, konnte ich genau die vielen fragenden Blicke auf mir spüren und frustriert sah ich auf den Boden, betrachtete meine weißen Stiefel und hoffte, dass diese ganze Aufmerksamkeit bald vorüber sein würde.

Wildes Getuschel war zu vernehmen, als wir erneut in einen Gang einbogen und uns dem großen Eingangsbereich näherten. Meine Wunden brannten höllisch doch war dies Nichts im Vergleich zu den seelischen Schmerzen, welche mir die bissigen Kommentare der anderen Söldner verursachten.

„Hör einfach nicht hin, Vegeta.“

Tröstend legte mir Radditz eine Hand auf die Schulter und strich leicht über meine Haut, um mir Wärme und Halt zu geben, doch half dies wenig. Natürlich hatte er mein stummes Schweigen gedeutet, den Blick richtig erkannt und abermals verfluchte ich mich selbst für meine Offenheit.

Das konnte ja noch etwas werden.
 

Die helle Mittagssonne war einer blassen Regenwand gewichen und fragend sah ich in den grauen Himmel, als wir nach draußen ins Freie traten. Keine weitere Stunde und es würde ganz schön ungemütlich werden. Bleib also wenig zeit unser, oh Pardon, der Anderen Vorhaben umzusetzen und grummelnd verschränkte ich meine Arme vor der Brust.

Immer noch war ich sauer auf meine Gefährten, so blindlings hinter meinem Rücken eine Entscheidung zu treffen. Wenn es nach mir ginge, wären meine Wunden von selbst abgeklungen, wollte ich mich nicht zu dem Gespött der anderen Krieger machen. Klar es hätte länger gedauert als sonst aber wenigstens wäre mir dann der seelische Schmerz erspart geblieben.

Wozu dies alles?

In der ärztlichen Abteilung war kein Saiyjain gerne gesehen und ich schon erst Recht nicht. Wieso verstand Nappa mein Unbehagen nicht?

„So, wir sind da.“

Schwungvoll hielt mir mein Mentor die Tür auf und widerwillig trat ich in das Gebäude. Schon der Geruch erinnerte an Krankheit und Schmerz und augenblicklich rümpfte ich die Nase.

Ich wollte nicht hier sein und dies zeigte ich mit allen Mitteln.

Stumm blieb ich stehen, den Blick eisern nach vorne gerichtet, als man die Tür hinter mir schloss.

„Vegeta, bitte. Ich versichere dir, es wird nichts schlimmes geschehen. Aber du brauchst Hilfe, wir sind mit unserem Latein am Ende.“

Radditz hatte erneut eine Hand auf meine Schulter gelegt und sah mir besorgt in die Augen. Gott verdammt, wie ich diesen Blick hasste.

Schließlich einsehend, dass meine Sturheit mich hier nicht weiter bringen würde lief ich den hellen Gang entlang, neugierige Augenpaare auf mich gerichtet, als wir in das erste Medizinische Versorgungszentrum einbogen. Früher war ich sehr oft hier gewesen, doch als sie gegangen war, mied ich diesen Teil des Komplexes. Seitdem waren mehr als 3 Jahre vergangen und ich seufzte schwer, als mich Bilder der Erinnerung heimsuchten.

Dunkel waren meine Gedanken, als ich an das wenige zurück dachte, an dass ich mich erinnern konnte, doch Radditz helle Stimme holte mich in das Hier und Jetzt zurück. Erschrocken sah ich auf, hatte ich nicht ein Mal mehr mitbekommen, wie wir vor einer geschlossenen Tür halt machten.

„Ihr geht rein, ich werde so lange hier draußen warten.“

Neidisch sah ich meinem Gefährten hinterher, wie er auf einen der hellen Stühle an der Wand Platz nahm und sich im vorbeigehen einen heißen Becher Schkef gönnte. Wie gerne wäre ich an seiner Stelle gewesen, doch Nappas strenger Blick sprach Bände und ließ kein Weichen zu. Missmutig ließ ich die Schultern hängen und senkte den Blick, als mich mein Mentor durch die Tür bugsierte und ich in einen viel zu hellen Raum eintrat.

Schüchtern sah ich mich um, hasste ich solche Räume mehr als alles andere und Unbehagen stieg in mir auf, als ich auf den silbernen Untersuchungstisch in der Mitte starrte. Mein Blick glitt weiter, blieb schließlich an der weißen Tischzeile an der gegenüberliegenden Wand hängen und ich erzitterte leicht, als ich verschiedenste Untersuchsungsmaterialen erkannte. Ich hatte zwar keine Angst vor Nadeln und deresgleichen aber dennoch gefiel es mir nicht, meinen Körper, mein Ganzes Hier und Sein in die Hände eines Anderen zu legen.

Selbst wenn Nappa hier war, stieg dennoch Angst in mir auf und mulmig schluckte ich den Kloß in meinem Hals hinunter. Bitte, warum tat man mir das an? Panisch ging ich einen Schritt nach hinten nur um mit dem größeren Saiyajin zusammen zu prallen.

Geschockt sah ich zu ihm hoch, als er mich behutsam in die Arme nahm und auf mich herab sah. Der strenge Blick von vorhin war verschwunden und nun war unbändige Sorge in den dunklen Opalen zu lesen. Dennoch wünschte ich mir, ich würde mich dieser Folter entziehen können, doch wusste ich auch, das mein ehemaliger Mentor ziemlich stur sein konnte. Genauso... wie ich.

„Nappa.... muss das sein?“

Panik war erneut in meiner Stimme zu hören und Nappa stöhnte gequält auf. Kurz sah ich, wie er nicht doch mit dem Gedanken spielte, es sein zu lassen, doch bleib er eisern.

Verbissen schüttelte der Ältere den Kopf und meine bestehende Vorfreude diesem Alptraum zu entgehen, wich blanker Angst und bitterer Enttäuschung.

„Tut mir Leid, Vegeta. Es muss sein. Deine Wunden sind schlimmer als angenommen. Du wirst mir hierfür noch dankbar sein.“

„Tzzz... ja sicher. Dankbar bis an mein Lebensende.“

Wütend riss ich mich von dem Anderen los und drehte ihm den Rücken zu. Mein Körper schrie vor Schmerz und irgendetwas rann mir leicht die linke Schläfe hinunter, doch ignorierte ich die Warnsignale gekonnt. Wohl war eine alte Wunde wieder aufgerissen, doch war mir dies im Moment egal.

Wieso schien jeder zu denken, über mich entscheiden zu können?

War ich nicht langsam alt genug? Ab wann, würde man mich ernst nehmen?

Wütend ballte ich die Hände zu Fäusten.

„Vegeta......“

Gerade wollte ich wieder ein bissiges Kommentar los werden, meine Grenze war sichtlich erreicht, doch eine erneute Stimme ließ mich abrupt zusammenfahren.

Ungläubig starrte ich auf die Person, welche nun eben den Raum betreten hatte, gekleidet in helle weiße Gewänder, kurze, wild zerzauste, blaue Haare umspielten ein mir bekanntes Gesicht und ohne das sich es wollte, stiegen mir Tränen in die Augen.
 

„Na wenn das nicht mein Lieblings-Saiyajin ist. Ist es denn schon so lange her?“
 

Freudig trat die Frau auf mich zu, warf ihr Klemmbrett und die Akten auf den Untersuchungstisch im Vorbeigehen und legte mir schmale Hände auf die Schultern. Doch ihre freudigen, blauen Augen wichen erneut der Sorge als mich ihr prüfender Blick beobachtete und stumm zogen sich ihre Augenbrauen zusammen.

„Du siehst richtig übel aus, Vegeta. Hast du etwa alles vergessen was ich vor drei Jahren zu dir gesagt habe? Es ist auch immer das gleiche mit dir.“

Lachend nahm sie ihre Hände von meinen Schultern und sah mich prüfend an, als ich mich noch immer nicht rührte. Wie konnte ich auch? Ein leichtes Zittern hatte meinen Körper erfasst. Wie lange hatte ich sie nicht gesehen? Wie lange hatte ich gehofft sie würde zurückkehren, doch als ihr Zimmer leer blieb, schwand auch meine Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen. Und die Jahre verstrichen, ließen nichts zurück als eisige Kälte, tiefer Schmerz und endlose Trauer. Doch nun......

„Vegeta?“

Besorgt wandte sie sich an Nappa und dieser zuckte nur mit den Schultern.

„Ist er in Schockstarre, oder was ist los mit ihm?“

„Dein plötzliches Auftreten scheint ihm den Rest gegeben zu haben. Wer soll es ihm verübeln?“

Nappa lief auf mich zu und ich spürte nur noch wie er mich unter den Armen packte und mich auf den Untersuchungstisch setzte als wäre es ein Kinderspiel. Ich war immer noch zu geschockt um richtig handeln zu können, zu arg in Gedanken gefangen als mein Umfeld wahr zu nehmen. Sie war hier..... endlich hier.

„Er hat viel durchmachen müssen, Fayeth. Zu viel.“

„Das sehe ich......“

Mit einer schnellen Bewegung legte sie ihren hellen Mantel ab, desinfizierte sich die Hände unter einem Spender und trat an mich heran. Helle Haut strich über meine zahlreichen Wunden, doch war ich zu gefesselt von den blauen Augen, welche ich gedacht hatte, nie mehr wieder zu sehen.

„Er ist zu dünn für sein Alter und seine Statur. Wie alt ist er jetzt genau?“

Besorgt wandte sich Fayeth an meinen ehemaligen Mentor und ich konnte Nappa mühevoll Keuchen hören.

„16 in irdischer Zeitrechnung. Das entspricht einem jungen Erwachsenen unter uns Saiyajins.“

Dunkel fegte die Stimme des anderen Saiyajins über uns hinweg, doch hörte ich nicht die überschwängliche Sorge in seiner Stimme, zu arg gebannt von den helfenden Händen, welche nun auf meinen Knien ruhten. Fayeths hellblaue Augen waren erneut auf mich gerichtet und prüfend drückte sie nun eine empfindliche Stelle an meinem oberen Nasenbein, genau dort, wo mich Dodorias Faust mehrere Male getroffen hatte und schmerzvoll zucktet ich zusammen, ein Wimmern nicht mehr unterdrücken könnend und wandte mich augenblicklich ab von ihr.

Was sollte.....

„Dachte ich es mir doch, gebrochen. Bei Malakai und Belerhos, was hast du nur gemacht?“

Dumpf rann der Schmerz durch meine ganze Gesichtshälfte und ich konnte gerade noch eine Träne verdrücken und sah Fayeth aus zornigen Augen an. So sehr ich mich auch über ihr Wiedersehen freute, keiner hatte das Recht mich so zu behandeln.

„Was soll dieser mürrische Blick, kleiner Mann?“

Lachend wuschelte mir die Letzte Nachfahre der Bershabesh durch die Haare und entrüstet fegte ich ihre Hände beiseite. „Fayeth. Lass... lass das!!!“

Wütend funkelten meine dunkelbraunen Augen, doch brachte dies nicht den gewünschten Effekt und freudig brach Fayeth in ein helles Lachen aus.

„Na wenigstens scheint dein Temperament nicht angeschlagen zu sein, das ist gut zu wissen.“

Lachend ließ sie mir etwas Freiraum und trat zurück. Ein mürrisches Grummeln entwich meiner Kehle und beschämt wandte ich mich ab.

Wie sehr hatte ich sie vermisst. Kurz dachte ich an unsere letzte Begegnung zurück. Damals war ich 13 Jahre alt gewesen und war gerade von einer Mission Freezers zurückgekehrt. Das flammende Inferno des sterbenden Planeten hatte mich erfasst und hatte schlimme Verbrennungen hinterlassen.

Nappa hatte mich damals, in Windeseile und so schnell wie er konnte in Fayeths Abteilung gebracht. Stumm hatte sich die Bewohnerin des alten Planeten Kathan U´hm an die Versorgung meiner zahlreichen Wunden gesetzt und nur noch wage erinnerte ich mich an ihre leisen Worte, an eine flehende Bitte, die sie niemals laut aussprechen konnte.

„Nappa würdest du uns bitte alleine lassen? Den Rest schaffe ich auch alleine.“

Mit einem leichten Flehen in den Augen, sah ich Nappa hinterher, wie er mit einem stummen Nicken den Raum verließ und uns alleine ließ.

Ich hatte ein flaues Gefühl im Magen doch versuchte ich es zu verdrängen.

Wieder hatte mich ein leichtes Zittern erfasst und instinktiv schlang ich die Arme um meinen Körper, ein heftiges Husten nun nicht mehr unterdrücken könnend. Meine Erkältung hatte ich fast vergessen und erschrocken sah ich auf, als mir Fayeth ein Fieberthermometer in den Mund steckte.

„Du schaffst es auch immer, dich in Schwierigkeiten zu bringen.“

Lächelnd entfernte sie das Thermometer, kurz weitete sich ihr Augen, als sie auf die Anzeige blickte.

„85 Shkaleés. Selbst für einen Saiyajin zu hoch. Vegeta, wie schaffst du das immer nur, hmn?“

Tröstend legte sie mir eine Hand auf die linke Wange und müde starrte ich zur Seite, konnte ihr nicht in die Augen sehen. Zu viel war geschehen und nun hatte mich Erschöpfung heimgesucht.

„Ich werde dir nachher ein Medikament geben, welches das Fieber senken wird. Aber die Erkältung wirst du wohl oder übel so absitzen müssen.“

Nun konnte ich ein Seufzten nicht mehr unterdrücken und ließ entrüstet die Schultern hängen.

Mit solch einer Antwort hatte ich fast schon gerechnet.
 

Müde blinzelte ich der Decke entgegen und unterdrückte ein herzhaftes Gähnen,doch ohne Erfolg. Das Sedativum schien zu wirken und schwer wurden meine Lider, doch unterdrückte ich den Drang, mich der wohltuenden Ruhe hinzugeben.

„Es ist nur ein leichtes Mittel, welches nicht länger als 15 Minuten andauern sollte. Aber das erleichtert dir die Schmerzen.“

Kurz strich mir die hellhäutige Bershabesh wilde Strähnen aus der Stirn und abermals versuchte ich meine Augen offen zu halten. Fayeth wollte sich nun um meine zahlreichen Wunden kümmern und das dies kein leichtes Unterfangen werden würde, war mir von Anfang an klar gewesen.

Ich zitterte. Der blanke Untersuchungstisch auf dem ich lag war kühl und abermals versuchte ich das Beben meiner Schultern zu unterdrücken. Fayeth ging um den Tisch herum und schloss das weit geöffnete Fenster und drehte den Regler der Heizung auf die zweite Stufe. Die Sonne von heute Mittag hatte sich verzogen, wie zu erwarten und nun war der stille herbstliche Nieselregen in der Ferne zu hören, brachte eine eisige Kälte mit sich.

Ich lag Oberkörper frei auf der Untersuchungsbahre mit nichts weiter an, als meiner dunklen, türkisfarbenen Shaironenhose. Mein Muzuhara hing schlaff und leblos zur Seite.

Dodorias Schläge hatten mir ziemlich zugesetzt und ich konnte hören, wie Fayeth scharf die Luft einsog, als sie meine zahlreichen Blessuren erneut betrachtete.

Sah es so schlimm aus?

Abermals blinzelte ich müde, unterdrückte ein herzhaftes Gähnen.

Mit einem Ruck wurde das Kopfteil des Tisches verstellt, so dass mein ganzer Oberkörper erhöht lag und stumm sah ich zu, wie die Frau, welche uns vor drei langen Jahren plötzlich verlassen hatte, mit etlichen Untersuchungsbestecken und Verbandszeug an den Tisch trat.

Mit einem Seufzten zog sie sich sterile Handschuhe über schmale Hände und gequält schloss ich die Augen, innerlich betend, dass diese Prozedur schnell vorbei sein würde,

Fayeth schien mein Unbehagen zu spüren, denn abermals strich sie mir tröstend über die Schulter und ich zuckte erschrocken zusammen.

„Keine Angst, Vegeta. Ich verspreche dir, es wird schnell vorbei sein.“

Und mit diesen letzten Worten, setzte sich die Bershabesh an das Werk.

Kurz zuckte ich zusammen, als sich ein altbekanntes Brennen durch meinen Körper zog, als Fayeth die zahlreichen Wunden desinfizierte und ich krampfhaft meine Hände zu Fäusten ballte.

Immer wieder flüsterte mir die blau haarige Frau tröstende Worte der Linderung zu, dass es bald vorbei sein würde und müde starrte ich aus dem Fenster, versuchend mich abzulenken. Mit wenig Erfolg.

„Das sieht ganz nach Dodorias Handschrift aus........“

Es war keine Frage sondern eine simple Feststellung und wage, am Rande des nahen Schlafes konnte ich nur noch schemenhaft hören, wie Fayeth ein schwaches Seufzten unterdrückte. Sorge schwang in ihrer Stimme mit, doch war ich zu müde um genau festzustellen was es gewesen sein konnte.

Abermals blinzelte ich und versuchte die Augen offen zu halten. Doch gelang mir dies nicht sonderlich gut und schon bald begrüßte mich die anrollende Dunkelheit. Ich hörte nur noch, wie mir Fayeth beruhigende Worte zuflüsterte, gar mütterlich durch meine einzelnen Strähnen fuhr, mit liebevoller Bewegung durch meine wirren Haare strich und ich ein wohliges Seufzten nicht mehr unterdrücken konnte. Und schon bald herrschte nichts als reine Dunkelheit während mein Geist in einen ruhigen, erholsamen Schlaf glitt.
 


 

~*~
 

„Ich bin euch dankbar, dass ihr ihn gleich zu mir gebracht habt. Das hat ihm wahrlich viel Leid erspart.“

Erleichtert ließ ich die Tür hinter mir leise in das Schloss fallen, ich wollte Vegeta nicht unnötig stören, er brauchte jetzt seine Ruhe und lief auf die beiden anderen Saiyajins zu.

Raditz war sofort aufgesprungen als er mich erkannt hatte und freudig lächelte ich ihm zu. Ich war ehrlich, ich hatte nicht damit gerechnet die drei Saiyajins nochmal zu sehen und umso glücklicher war ich, zu wissen, dass alle wohl auf waren.... mit einer Ausnahme natürlich. Vor drei Jahren hatte mich Freezer auf einen anderen Planeten beordert und mein Aufenthalt war ungewiss gewesen. Der Abschied grausam, waren mir die drei, besonders Vegeta, durch die vielen Jahre der Betreuung, ans Herz gewachsen.

Ich hatte schon viele Söldner unter Freezers Herrschaft Kommen und Gehen sehen, viele betreute ich bis zum bitteren Ende, manche erlebte ich nur einen Tag und durfte dann nur noch ihre Leichen obduzieren.

10 Jahre arbeitete ich schon für die diebische Echse, doch mein vorheriges Leben war ein Langes gewesen.

Mein Volk entstammte einer alten Linie und geboren war ich auf dem fernen Planeten Kathan U´hm in der weiten Galaxie Behleit. Wir unterscheiden uns von vielen Anderen unserer Art, wir waren Nachfahren der Bershabesh. Ein Volk welches über Jahrhunderte leben konnte ohne zu Altern, vergleichbar mit ewiger Jugend und Unsterblichkeit, dazu verdammt über Jahrzehnte hinweg zu reifen, zu lernen, zu wissen.

Ich selbst war 311 Jahre alt, irdischer Zeitrechnung, doch bei weitem nicht zu Alt um bald Abzuleben.

„Wie geht es ihm?“

Verwirrt sah ich auf, holte mich Raditz helle Stimme aus meinen Gedanken zurück.

Nappa stand angelehnt an der Wand, die Arme vor der Brust verschränkt und sah mich durchdringend an. Sein Blick war dankbar doch noch immer konnte ich die tiefen Sorgenfalten auf seiner Stirn erkennen. Wer sollte es ihm verübeln? Vegeta war schwer zugerichtet gewesen.

„Keine Inneren Verletzungen, soviel steht schon mal fest.“

Müde ließ ich mich neben dem jüngeren Saiyjain auf den Stuhl fallen, zückte Vegetas Akte aus den Unterlagen und fing an zu dokumentieren.

Kurz fiel mein Blick über sein Aufnahmeprofil und blieb schließlich an dem kleinen Bild am Rand heften.

Ein Kind, gerade mal 6 Jahre alt, heimat- und ziellos.

Kurz strich ich zaghaft über das Bild, sah kurz den traurigen Blick des Jungen und schlug sofort die Akte zu als mich die Gefühl zu übermannen schien.

6 Jahre, bei Gott.......

Er war erst 6 Jahre alt gewesen als.....als...........

„Er hat viele Prellungen und Schürfwunden, etliche Hämatome, vor allem im Gesichtsbereich. Keine Gebrochenen Rippen aber dafür eine gebrochene Nase.“

Seufzend legte ich die Akte beiseite und starrte auf die gegenüberliegende Wand, versuchend den Anblick des Saiyajin no Oujis zu vergessen.

„Ich habe sie gerichtet und ihm eine Salbe aufgetragen, welche euren Heilungsprozess unterstützt. In ein bis zwei Tagen sollte alles genesen sein. Die Erkältung muss er so auskurieren,aber auch hierfür kann ich ihm ein Rezept verschreiben.“

Erschöpft lehnte ich mich in dem Stuhl zurück und ließ die letzten 45 Minuten Revue passieren. Es waren keine lebensbedrohlichen Verletzungen gewesen, aber dennoch war der Saiyjain arg mitgenommen gewesen und ich wollte ihm so viel Leid ersparen wie ich nur konnte. Ich wollte mir nicht ausmalen was geschehen würde sollte Vegeta.... sollte er.

Schluss.

Abermals schüttelte ich den Kopf, versuchte meine eigenen wirren Gedanken zu verdrängen. Soweit durfte ich nicht denken. Vegeta war hier, zwar verletzt aber okay. Er würde es überstehen. Aber dennoch......

Traurig sah ich zu Boden.

Der kleine Saiyjain war mir wichtig geworden. Sehr wichtig sogar.

„Und wie geht es ihm jetzt?“

Wieder riss mich Raditz Stimme aus meinen Gedanken und kurz huschte ein Lächeln über meine Lippen. Immer wachsam, immer bestrebt für den Prinzen seines Volkes alles zu geben.

Solch eine Loyalität war wahrlich selten geworden in diesen dunklen Tagen.

„Er schläft. Das Sedativum wirkt noch nach, aber das ist auch gut so. Er braucht Ruhe, mehr als alles andere.“

Raditz nickte anerkennend und mit einem tiefen Seufzten stand ich auf.

„Er soll sich noch eine Weile ausruhen, bis er von selbst aufwacht. Ich möchte ihn ungern wecken. Ihr... bedient euch selbst?“

Beide Saiyajins nickten verstehend und mit einem weiteren Lächeln auf den Lippen verschwand ich erneut im Untersuchungszimmer.

Vegeta konnte sich glücklich schätzen. Solche Freunde fand man selten und gerade dessen, weil sie die letzten ihrer Art waren, war ihr Zusammenhalt umso wichtiger.

Erschrocken sah ich auf, als ich ein gequältes Keuchen hören konnte und trat augenblicklich an die Liege heran, auf der sich der kleinere Saiyajin ausruhte. Oder es zumindest versuchte. Die Augen waren qualvoll zusammengekniffen, kurz wandte er sich, schmerzerfüllt, von einer Seite zur Anderen, geplagt von irgend welchen Alpträumen und ehe ich mich versah, fuhren meine Finger leicht durch das weiche Fell seines Muzuharas. Sofort entspannte sich der Kleinere unter meiner Berührung und dem strengen Gesicht wich erneut die Erschöpfung und leise, so gut wie ich konnte, setzte ich mich zu ihm auf die Bahre und sah in ein friedlich , schlafendes Gesicht.

Wie lange kannte ich Vegeta jetzt schon?

Dunkel erinnerte ich mich an den Tag zurück, als ich für die Abteilung B als Facharzt eingeteilt wurde. An dem gleichen Tag erlag Vegetas Heimat ein blutrünstiges Schicksal, welches sein bis dahin behütetes Leben aus den Fugen riss.

Er war bewusstlos gewesen, wohl hatte ihm die Nachricht vom Tod seines Volkes den Rest gegeben und dunkle erinnerte ich mich an all den Schmerz zurück.

Ich hatte erst angefangenem, war frisch in Freezers Dienste getreten. Damals war ich stolz gewesen doch bald wich dem anhaltenden Enthusiasmus der blanken Angst für einen Tyrannen zu arbeiten, welcher mit dem Blut anderer bezahlte.

Damals wollte ich gehen, ich hätte auch gekonnt, doch als ich eben jenen kleinen Saiyajin erblickte, welcher behütet in den Armen seines Rassenmitgliedes gelegen hatte, ein schmerzerfülltes Gesicht, geplagt von Angst, Trauer und unendlicher Schuld, entschied ich mich zu bleiben. Was die richtige Entscheidung gewesen war.

Eine Bewegung von der Seite rüttelte mich aus meinen Gedanken und abermals sah ich auf den Saiyajin, welcher sich wieder von einer zur anderen Seite drehte und bald zu erwachen schien.

Kurz sah ich auf die Uhr. 15 Minuten, wie ich es versprochen hatte und mit einem leichten Lächeln auf den Lippen rüttelte ich an des Prinzen Schulter. Es war an der Zeit aufzuwachen.

„Vegeta?“

Gequält zog eben jener Gerufene die Augenbrauen zusammen und kurze Sorge wusch über mich , als ich sah wie sich schmalen Hände in der Decke verkrampfte, welche ich ihm übergelegt hatte.

Hatte er Schmerzen?

Behutsam strich ihm ihm durch das Haar.

Da musste er durch. Auch wenn es mir mehr weh tat als alles andere.

„Na komm schon du Schlafmütze. Es warten auch noch andere „Patienten“ auf mich.“

Was natürlich gelogen war. Viel lieber würde ich mehr Zeit mit ihm als hinter diesen vier Wänden verbringen, doch Freezers Regeln waren streng und lächelnd sah ich mit an, wie Vegeta langsam zu erwachen schien. Wie bereits erwähnt. Der kleine Saiyajin war mir richtig ans Herz gewachsen, fast so wie mein eigener Sohn und abermals konnte ich ein herzhaftes Lachen nicht unterdrückten, als er mühsam die Augen öffnete und orientierungslos blinzelte, noch vom kurzen Schlaf zu benebelt um zu verstehen wo er war.

Seine dunkelbraunen Augen fielen letzten Endes auf mich und erst dann kam die Erinnerung. Gequält setzte er sich auf und konnte gerade noch so ein verschlafenes Gähnen unterdrücken bevor er sich die wilden Strähne aus der Stirn strich.

„Wie fühlst du dich?“

Stützend legte ich einen Arm um seine schmale Seite um ihm Halt zu geben, da er immer noch leicht schwankte und sah in ein müdes, ausgezehrtes Gesicht.

Wahrlich, dieser Saiyajin musste mehr Essen. An ihm war nicht wirklich viel dran, doch dunkel erinnerte ich mich an Freezers Küche und die Einbußen der Rationen und zog eine Grimasse.

Auch ein anderes, dunkles Geheimnis hinderte Vegeta daran, seine Nahrung normal aufzunehmen und gequält schloss ich die Augen. Bei Behleros, bitte. …. Ich wollte nicht wissen, was die Echse ihm alles angetan hatte.

„....wie gerädert.“

Leise und erschöpft kam Vegetas Stimme über seine Lippen und am liebsten hätte ich ihn in den Arm genommen, doch wohl wissend, dass er solch eine Nähe nicht mochte, ließ ich es sein. Aber bei ihm konnte ich einfach nicht anders. Zu lange hatte ich ihn nicht mehr wieder gesehen und dennoch schmerzte es. Es schmerzen unweigerlich zu wissen, dass er in der Zeit meiner Abwesenheit so viel Qual und Pein hatte erleiden müssen.

Dennoch konnte ich mir ein Lachen nicht verkneifen, als ich in sein grummeliges Gesicht blickte.

„Das geht vorüber. Spätestens morgen wirst du wieder ganz der Alte sein, aber jetzt mal etwas anderes.....“

Verdutzt sah mich der Saiyajin an und tadelnd hob ich meine linke Hand, ein verstecktes Lächeln in meine Augen.

„Keine Auseinandersetzungen mehr mit Dodoria oder Zarbon, verstanden? Ich will dich nicht schon wieder zusammen flicken müssen, versprichst du mir das?“

Ich konnte sein verächtliches Schnauben hören und empört verschränkte er die Arme vor der Brust.

„Pff.... Baka-Onna. Sich zuerst Drei Jahre lang nicht blicken lassen und dann plötzlich wieder auftauchen und auch noch Ansprüche stellen.....“

In meinen Augen spiegelte sich ein spielerischer Glanz und ein neckisches Lächeln legte sich auf meine Lippen. Auch noch frech werden was? Na warte Freundchen.

Spielerisch ließ ich meine Finger über Vegetas ungeschützte Seite tanzen und der Kleinere fuhr erschrocken zusammen. Nur um in der nächsten Minute, sein mühsam verstecktes Kichern blieb leider nicht unbemerkt, in ein unbeholfenes Lachen auszubrechen und nach wenigen Minuten glitt ich in sein Lachen mit ein. Es war ein freudiger Laut, frei und losgelöst von jeglicher Schuld, jeglichem Schmerz, so wie es sein sollte und hilflos wandte sich der Saiyajin in meinem Griff, doch ließ ich nicht los.

„Ha...halt, stop... Aufhören!!!!“ Mühsam brachte Vegeta diese paar Wortfetzen über seine Lippen bevor seine Stimme erneut in einem hilflosen Lachen unterging und erschöpft versuchte er, meine Hände beiseite zu schieben. Doch blieb ich erbarmungslos.

„Keine Auseinandersetzungen mehr. Versprichst du es oder nicht?“

Als sich schon die ersten Tränen in seinen Augenwinkeln bildeten und ich ein ersticktes „Versprochen“ von seiner Seite aus hören konnte ließ ich ab von ihm und kraftlos ließ sich der kleinere Saiyajin zur Seite fallen, schwer atmend, ringend nach Luft.

„Ah... tut das weh, verdammt.“

Erschöpft hielt er sich den Bauch und rollte sich zur Seite, mir die kalte Schulter zeigend.

Lächelnd wuschelte ich ihm erneut durchs Haar und konnte nur sein zorniges Knurren hören.

Wie hatte ich diesen Saiyajin vermisst.

„Oh du wirst es überleben, jetzt stell dich nicht so an.“

Ein erneutes Knurren, diesmal um eine Ecke boshafter und grinsend half ich ihm auf. Immer noch hielt er sich den schmerzenden Bauch und liebevoll legte ich ihm eine Hand auf die linke Wange.

„Vegeta ich meine es doch nur gut.“

Eine wohltuende Ruhe hatte sich in den kleinen Raum gelegt, alleinig der fallende Regen vor den Fenster war zu hören und aufmunternd legte ich Vegeta meine Hand auf die Seine.

Dann nach einiger Zeit des Schweigens..... „Ich weiß, Fayeth. Ich weiß.“
 

~*~
 

Immer noch hielt ich mir den schmerzenden Bauch als ich mit Fayeth an meiner Seite die Praxis verließ. Dass diese Frau aber auch immer so impulsiv sein musste. Gequält schloss ich die Augen als sich ein erneutes Brennen durch meinen ganzen Oberkörper zog und ich kurz inne hielt.

Abermals legte mir die blau haarige Frau eine Hand auf die Schulter und bittend sah ich zu ihr nach oben.

Ich konnte es immer noch nicht glauben, dass sie wieder da war, kannte ich sie schon mein halbes Leben lang, sogar noch länger. Fayeth war seitdem ich ein Kind war, immer an meiner Seite gewesen, doch ihr Verlust vor drei Jahren hatte mich stark getroffen.

„Ich habe Nappa und Raditz deine Medikation und neues Verbandsmaterial gegeben. Sie sollen zu Anfang täglich die Verbände wechseln. Ab drei Tagen und wenn die Wundheilung gut fortschreitet reicht es alle drei Tage.“

Ich nickte stumm, schaute kurz den langen Gang hinunter, da die Stimmen meiner Gefährten in weiter Ferne zu hören war und sah erneut bittend zu ihr auf.

Fragend musterten mich hellblaue Opale und kurz sah ich beschämt zur Seite.

„Kommst... kommst du noch mit uns?“

Ein leichtes Flehen legte sich in meinen Blick, ich wollte nicht, dass Fayeth wieder erneut ging und mich alleine ließ. Doch ihr trauriger Gesichtsausdruck wich einem entschuldigenden Lächeln und entrüstet ließ ich die Schultern hängen, wissend was ihre Antwort war.

„Es tut mir leid, Vegeta. Ich habe zu viel zu tun......“

Missmutig senkte ich den Blick und versuchte nicht zu niedergeschlagen zu wirken, doch scheiterte ich kläglich.

„Hey, das heißt nicht dass wir uns nicht wieder sehen. Du kannst mich jeder Zeit besuchen kommen. Ich gehe vorerst nirgendwo hin.“

Tröstend legte sie mir eine Hand auf die Schulter und ich hoffte inständig, dass sie das Beben meines Körpers nicht bemerken würde. Doch das hatte sie.

„Ach Vegeta....“

Lächelnd setzte sie sich auf einen Stuhl um auf gleicher Augenhöhe mit mir zu sein. Doch half dies wenig. Streng hielt ich meinen Blick gesenkt um die aufkeimenden Tränen in meinen Augen zu verstecken. So lange... so lange war sie weg gewesen.

Wieder erzitterte mein Körper und ich schaffte es gerade noch ein ersticktes Schluchzen zu unterdrücken.

„Meine Tür steht immer für dich offen, das weißt du.“

Zaghaft legten sich ihre blassen Finger unter mein Kinn und zwangen mich somit aufzusehen. Lächelnd wischte sie mir eine verirrte Träne beiseite und sah mich aufmunternd an.

„Und jetzt sei nicht mehr traurig hörst du? Das steht einem Saiyjain no Ouji nicht.“

Aufmunternd zwinkerte sie mir zu und ich konnte nur hilflos nicken. Sie war hier... endlich hier. Das war alles was ich je erhofft hatte. Das war alles auf das ich bauen konnte. Wieso aber, war ich dann so endlos traurig, dass es mir das Herz zerriss?

„Vegeta geht es dir gut?“

Erschrocken drehte ich mich um, nur um meine beiden Gefährten vor mir zu sehen, beladen mit etwas das verdächtig nach „Tschek´ens Essen und Mehr“ aussah, einem Schnellimbiss unter Freezers Führung und verbissen verzog ich den Mund zu einer Grimasse.

Fayeth musste mein empörtes Gesicht gesehen haben, denn abermals brach sie in ein freudiges Lachen aus.

„Ihr Saiyajins denkt wahrlich nur ans Essen.“

Kopfschüttelnd ließ sie meine Schulter los und erneut wuchs Unbehagen in mir auf.

„Vergesst mir mein kleines Sorgenkind hier aber nicht, okay? Er braucht das bei weitem dringender als ihr zwei.“

Empörung war auf den Gesichtern meiner Gefährten zu lesen und ich konnte nicht anders als zu lächeln.

Endlich schien alles gut zu werden. Endlich sah ich Licht am Ende der Dunkelheit. Fayeths plötzliches Auftreten hatte mir neue Hoffnung, neuen Mut gegeben und stumm beobachtete ich das kleine spielerische Streitgespräch zwischen der Bershabesh und meinen beiden Gefährten, welches nicht hätte amüsanter sein können. Endlich nach all den Jahren ein kleiner Lichtblick der Hoffnung und ein zufriedenes Lächeln legte sich auf meine Lippen.

Von nun an würde alles gut werden.
 

Doch wer sollte meinen, dass ich mit dieser Vermutung mehr als falsch lag?

Mehr als nur falsch.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich könnte heulen, weil ich weiß was Freezer Vegeta noch alles antut... ich könnte heulen. ;_;
Im nächsten Kapitel treffen wir auf jemand Altbekannten, erinnert sich wer an ihn? :)

Nun ... ich liebe Fayeth, bei Gott. Ich hab noch nie einen OC so sehr gemocht wie sie :)
Wenn man genauer ließt, weiß man wahrscheinlich, dass hoffe ich doch zumindest, auf welchen Charakter, welcher Vegetas späteres Leben mit einem Schlag ändert, ich anspiele.
Nichts passiert hier ohne Grund und gerne stelle ich neue Bezüge zur eigentlichen Story her.
Vegeta selbst wirkt in diesem Kapitel eher noch zu jung, wie soll er auch. Für einen Saiyajin ist er gerade mal ins junge Erwachsenenalter getreten und er muss wahrlich noch einiges durchmachen.... noch so einiges. *_*Ich hoffe, diese Geschichte endet nie.

Hoffe, dass euch dieser kleine Part gefallen hat, wie immer, freue ich mich über euer Feedback.
Bis zum nächsten Teil und Liebe Grüße von meinerseits :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  BadMajin
2014-10-28T21:41:51+00:00 28.10.2014 22:41
Na die Ärztin erinnert mich aber mal stark an Bulma ;-)
Ich mag sie. Vorallem gefällt mir die Zuneigung die Vegeta für sie hegt und natürlich auch umgekehrt. Ich fands einfach nur zu goldigt wie sie sich um ihn sorgt und sich um ihn kümmert. *____________* Der arme Kerl muss endlich mal wieder etwas aufgepäppelt werden!
Antwort von:  RedViolett
29.10.2014 07:34
Ja, genau das war beabsichtigt, als ich sie erfunden hab. Diese Art der Ähnlichkeit zu Bulma sollte vorhanden sein und spielt eine ganz wichtige Rolle ;) freut mich dass sie dir gefällt, bedeutet mir viel, weil mir Fayeth irgendwo echt wichtig geworden ist *3*
Von:  Amy2805
2013-09-01T01:24:28+00:00 01.09.2013 03:24
Armer Geta er muss ja viel erdulden! T_T Und dann noch Nappas barsche Worte ^^'

Aber ich mag Fayeth ^____^


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