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Aufgewachsen unter Trümmern

von

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Ein Versprechen für die Ewigkeit


 

Aufgewachsen unter

 Trümmern

Eighth Story: Ein Versprechen für die

 Ewigkeit

Dumpf, hell und unerwartend schien die Sonne durch die seidigen Vorhänge des Fensters und ließ nur wenig Licht ins Zimmer, tauchte alles in spielerische Schatten der Dunkelheit. Gequält öffnete ich die Augen und das erste was mich begrüßte, waren rasende Kopfschmerzen. Na toll.

Müde und angeschlagen setzte ich mich auf und versuchte, kläglich, meine Erinnerung zurück zu erlangen.

Schwach erinnerte ich mich daran zurück, wie Nappa und ich in der dunklen Morgendämmerung, völlig durchnässt vom Regen, in unser Apartment zurückgekehrt waren. Kälte hatte mich den ganzen Rückweg erfasst und nun hatte ich die Konsequenzen zu tragen.

Leichtes Fieber hatte mich heimgesucht und die wenigen Stunden Schlaf, welch eich hinter mir hatte, waren keines Wegs erholsam gewesen.

Normalerweise wurde ich nicht krank, als Kind hatte mich ein mal das saiyanische Fieber heimgesucht, aber das war dann auch schon alles. Doch der gestrige Tag hatte mir den Rest gegeben und keuchend versuchte ich, durch meine verstopfte Nase Luft zu bekommen.

Was für Aussichten.

Was für glorreiche Aussichten.

Abermals suchte mich Schüttelfrost heim und instinktiv schlang ich die Arme um meinen frierenden Körper.

Ich trug neue Kleidung, wie ich mit einem Blick in den Spiegel feststellte und seufzte schwer. Leicht und seidig fühlte sich meine türkisfarbene Shaironenkleidung auf meinem Körper an, doch konnte mich selbst dieses letzte Überbleibsel meines Volkes, nicht freudig stimmen.

Abermals fiel mein Blick in den Spiegel und ich erschauderte.

Freezers Strafe hatte Spuren hinterlassen und erneut wallte heiße Panik in mir auf, als ich an mein eisernes Gefägnis zurück dachte. Die schwarze Fünfzehn.

Stockend ging mein Atem und eine plötzliche Enge schnürte mir die Kehle zu.

Ich hatte mit allem gerechnet, an diesem Verhängnis vollen Tag, doch niemals mit so etwas.

Zitternd verkrampften sich meine Hände in den wirren Laken meines Schlafgemaches, doch konnten sie nicht zur Ruhe finden. Erneut konnte ich die Enge spüren, die unbändige Hitze, das Knirschen der Insekten und die nun anhaltende Panik nicht mehr aushalten könnend, war ich schneller auf den Beinen als mir lieb war.

Hastig und mit einem Poltern, dass wahrscheinlich bis nach draußen auf den Flur zu hören war, hastete ich ins Bad und schaffte es gerade noch im letzten Moment mich erneut über der Toilette zu krümmen.

Doch als nichts weiter kam als heiße Luft und sich mein Magen nur weiter schmerzvoll verkrampfte, ließ ich mich erschöpft auf den Boden sinken. Schon wieder.

Ein erneuter Hustenreiz hatte mich gepackt und verzweifelt versuchte ich ihn zu unterdrücken. Was nicht sonderlich half.

Doch eine plötzliche Stimme hinter meinem Rücken ließ mich alarmierend hochfahren.
 

Das ist schon das fünfte Mal diese Woche, dass du dich übergeben musst......“
 

Radditz kühle Hand legte sich auf meine Stirn und streng zogen sich dunkel Augenbrauen zusammen, als er meine Temperatur fühlte.

Wohl war er nicht zufrieden mit dem Ergebnis, den hastig half er mir auf die Beine und reichte mir einen kühlen Lappen sowie ein Glas Wasser, welche sich dankend annahm und mir sofort die brennende Kehle hinunter schütte.

Du muss es langsamer angehen, Vegeta, okay?“

Sorge schwang in seiner Stimme mit und ihm nun nicht mehr in die Augen sehen könnend, betrachtete ich die kalten Fließen unter meinen blanken Füßen.
 

Wer konnte es Radditz verübeln ,dass er sich so um mich sorgte? Ich bot den Letzten meines Volkes nicht gerade viel Vertrauen gar Zuversicht. Ich schien mehr Sorge zu verursachen als ich wollte und geschockt rang ich nach Atem, versuchte meine Gedanken zu sammeln.

Immer noch war Freezers Strafe ein drohender Schatten in meinem Geist, tief versteckt in den Tiefen meiner Seele und wusste ich schon jetzt, dass die Folter der Echse mich auf ewig begleiten würde.

Erneut trat Radditz näher an mich heran, wohl damit beschäftigt meine vielen Wunden zu begutachten, doch merkte er nicht die immense Panik, in die er mich trieb.

Ungünstig befand ich mich in die Enge getrieben, ich wollte einen Schritt nach hinten ausweichen, dich stieß ich mit dem Rücken an das Waschbecken und zittrig umfingen meine Hände das kalte Gestein, bevor ich es schließlich wild um krampfte, erneute Angst in meinen Augen brennend.

Deine Wunden scheinen zu verheilen, aber dennoch solltest du zumindest versuchen, dich die nächsten Tage aus Ärger heraus zu halten. Gönne deinem Körper mehr Ruhe, Ouji.“

Erneut drang Radditz dunkle Stimme an mein Ohr, doch nahm ich ihn nur noch dumpf wahr, zu sehr die erneute Enge spürend, welche in mir aufstieg und meinen Puls abermals zum rasen brachte.

Verzweifelt versuchte ich mein aufsteigendes Angstgefühl zu unterdrücken, doch Freezers Folter hatte mich gebrandmarkt und qualvoll kniff ich die Augen zusammen, mir immer wieder einredend, dass ich hier sicher war, dass mir hier nichts geschehen würde, doch siegte Angst über Vernunft.

Vegeta, hast du mir zugehört?“

Die Stimme des Älteren war erfüllt mit reißender Sorge und einer nichts ahnenden Verständnislosigkeit, welche ich Bardocks Nachfahre so gerne erklären würde, doch brachte ich nichts weiter als ein heißes Keuchen über meine Lippen. Ich hatte nicht ein mal bemerkt wie ich, leise zweifelnd, ein altes saiyanisches Gebet über meine Lippen brachte, nicht mehr als ein Flüstern, doch dann schien der Groschen bei dem anderen Saiyajin nun endgültig zu fallen und sofort ließ mir Radditz mehr Raum und trat zurück.

Um Himmels Willen, Vegeta. Es... es tut mir so leid. So unendlich.....“

Kraftlos ließ ich mich erneut zu Boden sinken, nun auf allen Vieren kniend und rang verzweifelt nach Atem, die Augen weit aufgerissen in purer Angst und Pein.

Dieser Bastard. Dieser elende Bastard.“

Radditz kniete sich zu mir hinunter, unschlüssig was er jetzt tun sollte.
 

Und ich wollte nichts sehnlicheres als vor Scham im Boden zu versinken.
 

Glücklicherweise war Nappa gerade nicht anwesend. Es war besser für ihn, wenn er blind blieb, für das Wenige was mir Freezer angetan hatte und doch solch eine Wirkung auf mich hatte. Ich wollte meinen Mentor nicht noch mehr Sorge bereiten und endlich, nach langen Minuten, schien ich mich zu beruhigen und setzte mich auf, immer noch ,leicht nach Atem ringend.

Geht es wieder?“

Radditz legte mir tröstend eine Hand auf schmale Schultern und entrüstet, in blinder Rage gefagen, schüttelte ich sie ab, ein wütendes Knurren entwich meiner Kehle.

Wieder hatte ich Schwäche gezeigt.

Wieder hatte ich versagt.

Wütend ballten sich meine Hände zu Fäusten, als mich eine eiskalte Rage erfasst hatte.

Gewonnen.

Tränen der Wut sammelten sich in meinen Augen, ohne das ich es wollte.

Wieder hatte die Echse gewonnen.

Verzweifelt versuchte ich meiner Wut Einhalt zu gebieten doch war die an stauende Kraft nun zu stark und mit einem gellenden, hasserfüllten Schrei schmetterte ich meine geballte Faust auf den Boden. Die hellen Fließen zersprangen unter meiner immensen Kraft und augenblicklich konnte ich das allbekannte Brennen spüren, als sich die wirren Splitter des Marmors in meiner Haut verfingen und erneut Spuren der Schande hinterließen.

Radditz war erschrocken zurück gewichen, meinen Wutausbruch nicht ein Mal annähernd erahnend und sah mich nun aus geschockten Augen an.

Ve.... Vegeta.“

Stumm zogen sich meine Tränen über erhitzte Haut, den Schmerz und die innere Qual für einen Moment vergessend.

Wieso?!?

Gott verdammt wieso?!?

Ich wusste, dass ich weinte, doch war es mir in diesem Moment gleichgültig.

War es soweit? Hatte Freezer erreicht was er wollte?
 

Ich wusste nicht wie viel Zeit nach meinem emotionalen Ausbruch vergangen war, doch wich Radditz nicht von meiner Seite.

Endlich, nach Minuten schien ich mich zu beruhigen und langsam stand ich auf, immer noch leicht zitternd, und wusch mir Splitter und Scherben aus meiner rechten Hand.

Radditz griff erneut nach Verbandsmaterial und fing an, die vielen kleinen Wunden auf meinem Handrücken zu säubern. Zwar zuckte ich einige Mae zusammen doch kam kein Laut über meine Lippen.

Stumm und ausdruckslos starrte ich auf meinen Gefährten, erkannte die tiefen Sorgenfalten auf seiner Stirn.

Erst als dunkelbraune Opale in die Meinen blickten erkannte er meine stumme Bitte und lächelte. Auch, wenn es ein trauriges Lächeln war.

Versprochen Vegeta. Kein Wort hierüber über meine Lippen. Ich gebe dir mein Wort.“

Ich nickte anerkennend und seufzte erschöpft aus, nur um abermals von einem heftigen Niesen heimgesucht zu werden und lachend reichte mir der ältere Saiyajin ein Leinentuch. Verdammte Erkältung.

Das kommt davon wenn man im strömenden Regen, mit nichts weiter an als ein Hauch von Kleidung durch den Regen läuft.“

Immer noch lachte der andere Saiyjain belustigt als wir aus dem Bad traten und grummelnd sah ich zur Seite.

Ich brauchte keinen Tadel, bei weiß Gott nicht.

Genug hatte ich mit machen müssen, ich brauchte keine Belehrungen, doch der nächste Satz meines Gefährten ließ mich erneut verdutzt aufsehen.

Mach das nie wieder Vegeta, hörst du?“

Ein leichtes Zittern war in Radditz Stimme zu hören und fragend sah ich auf den letzten meiner Art, sah den gesenkten Blick, die Trauer in den Augen.

Er schien meine Ahnungslosigkeit zu spüren. Erneut sah er auf und ich erschrak, als ich seinen Blick richtig gedeutet hatte.

Ich meine... einfach wegzulaufen.“

Beschämt sah der Andere zur Seite, konnte mir nicht mehr in die Augen sehen und zögernd ging ich einen Schritt auf meinen Gefährten zu.

Nappa ist zwar sofort losgegangen um dich zurück zu holen aber... aber.....“

Ein leichtes Zittern hatte seinen Körper erfasst und unfähig es zu unterdrücken, ließ Radditz seine Angst zu.

Geschockt sah ich mit an, wie der Größere mehr und mehr die Fassung zu verlieren schien, konnte seine Trauer seine Angst spüren und instinktiv ging ich einen weiteren Schritt auf ihn zu. Be... bedeutete ich ihm so viel?

Unmöglich. Das war einfach unmöglich.

Du bist der letzte Nachfahre unseres Königtums, Vegeta. Wenn.... wenn du gehst dann....dann hat unser Volk an Bedeutung verloren. Wir haben an Bedeutung verloren. Wenn du nicht mehr bist ist unser Volk dem ewigen Vergessen geweiht, nichts weiter als eine blase Erinnerung in der Dunkelheit.“

Seine Stimme erstarb in einem heftigen Schluchzen und instinktiv griff ich nach seiner Hand und ließ nicht los.

Bitte, geh nicht Vegeta. Geh niemals wieder irgendwohin ohne Bescheid zu sagen, versprich mir das!“

Erneut war sein heftiges Schluchzen zu hören und überwältigt von seiner Zuneigung, drückte ich erneut seine Hand, ihm somit Sicherheit vermittelnd.

Ich verspreche es Radditz. Nirgendwo werde ich hingehen, denn hier gehöre ich hin. An eurer Seite, bis zum Schluss.“

Und mit diesen letzten Worten umfingen meine Hände die Wangen des Größeren und zog ihn zu mir hinunter. Leicht, nichts weiter als eine wage Berührung, hauchte ich dem anderen Saiyajin einen Kuss auf die Stirn. Eine Geste des Respektes, eine Geste, welches bei meinem Volk ein tiefes Versprechen besiegelte.

Besiegelte bis zum Schluss.

Bis zum bitteren Ende werde ich an eurer Seite sein, denn nirgendwo wäre ich lieber als hier.“
 

Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, doch verlor Zeit an Bedeutung. Immer noch war Radditz stummes Beben zu spüren, doch verurteilte ich ihn nicht für diese Schwäche, wie konnte ich. Meine beiden Gefährten hatten genauso einen heftigen Verlust erlitten wie ich selbst und Freezers qualvolle Folter mir gegenüber war für uns alle wahrlich nicht einfach. Was wäre ich für ein Prinz, würde ich mein Gefolge verurteilen, für das was sie waren? Was sie fühlten?

Niemand sollte einen solchen Schmerz erleiden müssen.

Niemand.

Radditz Atem schien sich nach wenigen Minuten zu beruhigen und das leise Schluchzen war verschwunden. Lächelnd entließ ich den Größeren aus meiner Umarmung in die ich ihn gezogen hatte und sah in dunkelbraune Opale.

Was gibt es zu Essen? Ich hab einen Bärenhunger.“

Ich wollte das Thema wechseln, konnte ich genau spüren, dass die ganze Situation dem anderen Saiyajin dennoch unangenehm war. Tiefe Dankbarkeit war in des Älteren Augen zu lese, als er meinen Wink erkannt hatte.

Ein lückenloses Lächeln stahl sich auf Radditz Lippen und freudig legte er mir einen Arm um die Schulter, als wir Richtung Küche liefen.

Für heute Mittag hab ich mir einen Galgudashk – Eintopf ausgedacht. Da dein Magen immer noch rebelliert sollten wir es langsam angehen.“

Grinsend klopfte mir der größere Krieger auf die Schulter als er meinen perplexen Gesichtsausdruck erkannt hatte und lachte abermals auf, als sich meine Verwirrtheit in pure Empörung umwandelte. Als ob ich speziell wäre. Bei allen Göttern..... So speziell nun auch wieder nicht und diese Bemerkung warf ich dem anderen Saiyajin auch gleich an den Kopf, wobei dieser nur in schallendes Gelächter ausbrach.

Gerade wollte ich weiter auf unsere kleine Stichelei gehen, als mich Nappas strenge Stimme aus dem Konzept brachte.

Er klang wütend, gar empört und fragend sah ich Radditz in die Augen.

Wo war mein Mentor eigentlich überhaupt? Seit meines Erwachens hatte ich den Riesen eines Saiyajins nicht mehr zu Gesicht bekommen und leise Sorge wuchs in mir hinauf.

Was war los?

Radditz musste meinen fragenden Blick erkannt haben, denn nun wandte er sich auch dem Eingangsbereich zu, aus dem das laute Stimmengewirr, was sich schnell als Streitgespräch entpuppte, herkam.
 


 

Ich sage es nur noch einmal, er wird nicht mitkommen. Weder jetzt noch nachher. Da kann sich euer Meister noch so querstellen.“

Nappas dunkle Stimme donnerte erneut über uns hinweg und ich zuckte erschrocken zusammen als ich die Wut erkannte, die ihn regelrecht zu übermannen schien. Wage, leicht versteckt, lugte ich aus meinem schützenden Versteck hinter der offenen Flurwand hervor und konnte gerade noch ein erschrockenes Keuchen unterdrücken, als ich erkannte, mit wem sich mein ewiger Mentor angelegt hatte.

Dodoria schnaubte verächtlich auf und anhand seines Gesichtsausdruckes zu urteilen, war er gar nicht glücklich mit dieser Antwort. Einen Fuß schon praktisch in der Eingangstüre klemmend, versuchte der purpurne Riese Einhalt in unseren Wohnbereich zu erhaschen, doch ließ der größere Saiyjain ihn nicht passieren.

Zarbon hielt sich im Hintergrund, sein Gesicht wies eine Spur der Gleichgültigkeit auf, die mich innerlich stutzen ließ, doch verdrängte ich diesen Gedanken auf später.

Was um alles in der Welt war das Problem?
 

Das hast du nicht zu entscheiden, elendes Gewürm. Meister Freezer verlangt nach ihm, das ist ein Befehl.“

Dodorias Stimme bebte vor unterdrücktem Zorn, das war auch an seiner ganzen Körperhaltung zu spüren und erneut schluckte ich schwer.

Was dachte sich Nappa nur hierbei?

Leise Panik hatte mich erfasst, würde ich sicherlich für dieses Vergehen wieder bestraft werden, doch als ich erkannte um wen es in diesem Gespräch ging, wich meiner Panik der blanken Angst.

Mehrere Tage Ruhe, um mehr bitte ich gar nicht. Vegeta ist immer noch zu sehr angeschlagen von damals, bei Gott. Lasst ihm wenigstens ein paar Tage Zeit sich zu erholen.“

Nappas hasserfüllte Stimme war mit tiefer Sorge belegt doch der strenge Blick des grobschlächtigen Kämpfers ließ keine Entschuldigung gelten und ein verächtliches Lachen zog sich über helle Lippen.

Hat des Meisters Strafe ihm doch so sehr zugesetzt? Ich dachte der ach so große Saiyajin no Ouji hat mehr zu bieten als bittere Tränen der Angst?“

Zarbon glitt in Dodorias Lachen mit ein und ich konnte nicht verhindern, dass pure Wut in mir aufwallte.

Was erlaubte sich dieses Gewürm eigentlich?

Erschrocken fuhr ich zusammen, als ich neben mir eine Präsenz spüren konnte und niemand anderen als Raditz neben mir fand. Geschockt sah ich mit an, wie der ältere Saiyajin vor Wut erzitterte, die Augen wild gerichtet auf das Geschehen. Ich wollte ihm zureden, wollte ihm sagen, dass seine Wut hier keinem etwas bringen würde, doch konnte ich meine Lippen nicht bewegen.

Wieder konnte ich meiner Besorgnis keine Aufmerksamkeit schenken, denn erneut riss mich Dodorias dunkel Stimme aus den Gedanken. Aufmerksam sah ich auf das Geschehen vor mir und betet innerlich, dass keiner der hier Anwesenden eine Dummheit begehen würde.

Sein weinerliches Flehen war mehr als Gold wert. Aber jetzt mal ehrlich. So jemandem zollt ihr Respekt? Das ich nicht lache. Euer Prinz ist nicht mehr Wert als ein Haufen Dreck aus dem er entstanden ist.“

Abermals lachte Freezers Leibwache auf und erneut erbebten meine Schultern vor reinem Zorn.

Das Nappa so ruhig bleiben konnte, wundert mich. Doch erschrocken fuhr ich zusammen als der Saiyjain neben mir erbost aufsprang und auf den purpurnen Riesen zu preschte.

Radditz, nein!“

Meine eigene Stimme, sonst streng und eisern, war nichts mehr als ein heißeres Flüstern und hastig eilte ich aus meinem schützenden Versteck, wollte den Anderen aufhalten, doch war es zu spät.

Der überraschte Schlag meines Gefährten kam schnell und unerwartet und somit befand sich Freezers Gefolgsmann auf dem staubigen Boden wieder. Blut und Dreck klebten an seiner Wange, dort wo die geballte Faust des größeren Saiyjains ihn getroffen hatte. Zarbon kniete ebenso erschrocken an seiner Seite und langsam verstehen, was ihn getroffen hatte, kam Dodoria wieder auf die Beine. Hastig, jegliche Angst und wilden Schmerz vergessend, eilte ich an Nappas Seite, griff Radditz am Arm und wollte ihn zurück zerren, doch war der Andere zu arg in blinder Rage gefangen. Mein Unterfangen zum Scheitern verurteilt.

Ra...Radditz beruhige dich.“

Flehend war meine eigene Stimme und bittend versuchte ich den anderen Saiyajin zum Rückzug zu bewegen, doch schien es mir als würde mir der andere Krieger gar nicht zuhören. Nappa war ebenfalls zu geschockt als das er reagieren konnte.

Das nimmst du zurück du elender Bastard, hast du gehört?!? Niemand.... NIEMAND redet so über den Prinzen unseres Volkes. Hast du das verstanden, elendes Pack?“

Purer Zorn hatte ihn gepackt und die sonst so ruhigen Hände waren wild verkrampft, zitternd vor unterdrückter Wut.

Du....... du wagst es, elendes Gewürm? Was fällt dir ein du nutzloser Saiyajin?!?“

Dodorias Stimme trotze nur so vor donnerndem Zorn und voraussehend, was gleich als Nächstes geschehen würde, handelte ich instinktiv.
 

Trotz allem, war ich dennoch auf den Schlag vorbereitet gewesen, schmerzte es unaufhörlich und keuchend, zu mehr nicht mehr im Stande, krachte ich zu Boden und hielt mir eisern die Magengrube, in die mich der harte Schlag des Shirkonen getroffen hatte als ich Raditz mit all meiner Kraft zur Seite stieß.

Sofort konnte ich den salzigen Geschmack des Blutes in meinem Mund spüren und nun den brennenden Schlag nicht mehr aufhalten könnend, würgte ich auch schon den ersten Schwall Blut über meine Lippen.

Neben mir konnte ich wage wahrnehmen, wie meine Gefährten erschrocken zusammen fuhren. Ich hörte, wie Radditz besorgt, gar verständnislos, meinen Namen rief, doch war alles bald darauf eingelullt, gefangen in einem tiefen Schleier der nahenden Bewusstlosigkeit.

Was für ein Schlag.

Mehr.... mehr hast du nicht zu bieten? Ist ja lächerlich.“

Frech grinsend, obwohl mein Körper mehr schmerzte als alles andere, sah ich Freezers Söldner in die Augen. Purer Spott war in meinen hellen Opalen zu lesen und als ich sah, wie die rasende Wut mehr und mehr in dem Anderen wuchs, wusste ich, dass mein Plan aufgehen würde.

Na warte du Hund, dich werde ich lehren........“

Hart packte mich die Pranke des Riesen an meinem Gi Oberteil, ich konnte nur noch hören wie meine Gefährten erschrocken auf keuchten, bevor sich alles in einen blinden, rasenden Schmerz verwandelte, als mir Dodoria die blanke Faust ins Gesicht schmetterte.

Sofort explodierte ein unbändiger Schmerz in meinem Kopf und erneut war ein widerliches Krachen zu hören, als meine Knochen unter der immensen Kraft nachgaben und brachen.

Keuchend versuchte ich Luft zu bekommen, doch alles was ich schmeckte war reines Blut und qualvoll öffnete ich mein linkes Auge. Nur um erneut eine geballte Faust zu sehen, welche auf mein Gesicht zuraste.

Elender Saiyajin,. Auch noch frech werden, wie?“

Wieder raste Dodorias Faust auf mich zu und bald darauf nahm ich nichts mehr wahr als dumpfer Schmerz und die nahende anrollende Dunkelheit.

Dir werde ich Respekt beibringen, nutzloses Stück Dreck.

Wieder und immer wieder prasselten die Schläge des anderen Kämpfers auf mich ein, doch war ich zu schwach um mich zu wehren.

Nichts war zu spüren, außer der wilde Schmerz, welcher durch meine Körper jagte und ein brennendes Feuer entfachte, welches mich mehr und mehr in den Wahnsinn trieb.

Hart traf mich ein erneuter Schlag an der Seite und scharf zog ich die Luft ein, als eine weitere Rippe brach und ich qualvoll zu Boden sackte, zu kraftlos um mich noch weiter auf den Beinen zu halten.

Blut rann meine rechte Schläfe hinunter, doch war ich zu schwach um es beiseite zu wischen.

Dodoria, es reicht. Er hat genug.“

Zarbons Stimme holte die rechte Hand Freezers augenblicklich aus seiner blinden Rage und mit einem verächtlichen Schnauben ließ der Riese ab von mir. Keuchend, ich lag wohl auf dem Boden, drehte ich mich zur Seite und versuchte meine Umgebung wahrzunehmen. Mein ganzer Körper brannte, mein Gesicht schmerzte, wie das gleißende Feuer der Hölle und verzweifelt versuchte ich Luft zu bekommen. Blut lief mir aus Ohren und Nase und abermals erbrach ich erneut einen Schwall Blut über meine Lippen, und versuchte mich zu sammeln.

Aus verquollenen Augen konnte ich sehen, wie meine Gefährten geschockt auf meinen geschlagenen Körper starrten, die Augen weit aufgerissen in Schock.
 

Lächerlich, einfach nur lächerlich.“

Mit diesen wenigen Worten rückte sich die purpurne Qualle seinen Kampfanzug zurecht und klopfte sich Staub und Ruß von den Schultern.

Meister Freezer wollte euch nur die Aufträge für die nächste Woche übermitteln.“

Und mit diesen wenigen Worten warf der Riese die Fetzen Papier meinem Mentor direkt vor die Füße, doch Nappa war zu geschockt um zu reagieren, immer noch war sein geschockter Blick auf mir zu spüren und qualvoll schloss ich die Augen, nach Luft ringend.

Das wird noch ein Nachspiel haben, Saiyajins. Da könnt ihr euch sicher sein. Sorgt dafür, das er sich gut erholt, euer Prinzlein. Denn ihr wisst ja.....“

Hämisch lachte Freezers Gefolgsmann und ich konnte den Schauer, welcher meinen Rücken hinunter jagte nicht mehr unterdrücken.

...Meister Freezer mag sein Spielzeug heil und unversehrt.“

Das tiefe, spöttische Lachen war noch lange auf dem Gang zu hören, bevor beide Kämpfer in der Dunkelheit verschwanden und nichts weiter zurück ließen als blinde Angst, Trauer und Schmerz.
 

Mein eigenes gequältes Röcheln war alleinig auf dem Gang zu hören und instinktiv versuchte ich mich so wenig wie möglich zu bewegen, aus Angst neue Wunden, neuen Schmerz auszulösen. Flach war mein Atem, zu mehr war ich nicht fähig und erneut biss ich die Zähen zusammen als ein wilder Schmerz in meiner Schläfe explodierte und mich lähmte.

„Ve... Vegeta, wieso......“

Tränen waren in Raditz Stimme zu hören und augenblicklich sackte der größere Saiyajin vor mir auf die Knie, die Hände unschlüssig erhoben, so als wüsste er nicht, ob er mich anfassen sollte aus Angst neuen Schmerz zu schüren.

Sich einfach so schützend vor mich zu werfen... wieso... Wieso hast du das getan?!?“

Tränen rannen nun über gerötete Wangen und auch wenn es schmerzte, mehr als alles andere, konnte ich ein schwaches Lächeln nicht mehr unterdrücken.

Weil..... ich es ertragen kann.“

Meine Stimme war nicht mehr als ein heißeres Flüstern und erst dachte ich, Raditz hatte meine Worte nicht verstanden, doch als ich sein ersticktes Keuchen hören konnte, wusste ich es besser.

Was... was für ein Blödsinn.“

Erneut war das heftige Wimmern des größeren Saiyajins zu spüren und erschöpft schloss ich die Augen.

Nur noch wage spürte ich, wie mich Nappa auf die Arme hievte, der Schmerz zu stark brennend, als das ich noch genauer irgendetwas wahrnehmen konnte.

Doch all der Schmerz, all das Leid, war es mir Wert gewesen.

Jene zu beschützen, welche mir mehr bedeuteten als alles andere in diesen dunklen Zeiten, war ein Geschenk, eine schwere Bürde welche ich nur zu gerne zu tragen hatte.

Ein Bürde, welche ich bis an mein Lebensende mit mir nehmen würde, doch ich würde nicht weichen, nicht flehen.... nicht fallen.

Denn... ich konnte es ertragen.
 

Und mit diesen letzten Gedanken entglitt mein Geist reiner Schwerelosigkeit, als sich meine Lieder schlossen und ich erneut, unendlich und unausweichlich, in eine schwarze, ungewisse Dunkelheit glitt. Eine Dunkelheit frei aus Schmerz, frei aus Leid und nichts weiter fühlend als wohltuende Wärme und ewiger Einsamkeit.
 


 


 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Zwar nur ein kurzer Part aber dafür ein sehr wichtiger *_* Vegetas Loyalität und Rolle als Herrscher seines Volkes kommt hier mehr und mehr zur Geltung, hat er eigentlich nur ein einziges Ziel vor Augen. Nappa und Raditz aus Freezers Schußbahn zu holen, Friede für die letzten seiner Art auch wenn es seinen eigenen Untergang bedeutet.

Der nächste Teil wird länger versprochen :)

Wie auch in den letzten Teilen zuvor, neue Fanarts und Skizzen, die letzte sogar zu diesem kapitel selbst.

http://redviolett.deviantart.com/art/DBZ-Grown-up-under-Ruins-Runnin-fight-SKETC-394829756?q=gallery%3ARedViolett&qo=2

http://redviolett.deviantart.com/art/DBZ-GuuR-SKETCH-Flames-of-broken-home-395998516

http://redviolett.deviantart.com/art/DBZ-GuuR-Until-the-very-end-SKETCH-396314130

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