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Aufgewachsen unter Trümmern

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Gebrochene Versprechen


 

Aufgewachsen unter Trümmern

62. Kapitel:

Gebrochene Versprechen


 

Noch lange sah ich der obersten Shiva hinterher, auch dann noch, als sie schon längst hinter der letzten Biegung verschwunden war.

Mich keines weiteren Blickes mehr würdigte, doch das war auch gut so.

Ich brauchte nicht ihr geheucheltes Mitleid, das sich dem meiner Bershabesh so sehr unterschied und nichts Wahres an sich hatte.

Brauchte nicht ihre zweifelnden Blicke, gleich ratlose noch mit dazu, was sie von dieser ganzen Aktion halten sollte.

Die Hintergründe meiner Tat würde sie ja dennoch nicht verstehen und ich wartete noch weitere Minuten.

Zählte stumm über 300 Sekunden bevor ich meinen weiteren Plan ausführte.

Zugegeben, ich hatte mir mehrere Szenarien überlegt, doch keines würde plausibel genug erscheinen.

Würde ich dieses Vergehen, die Èmperor freizulassen, jemand anderem unterjubeln, würde mich Freezer doch glatt für einen faulen Stümper halten. Einen Stümper, der seine Befehle auch noch auf die leichte Schulter nahm.

Würde ich aber gestehen, dass ich sie hatte absichtlich laufen lassen, wäre mein Leben verwirkt. Oder zumindest würde ich dann die nächsten Wochen bewusstlos in einem Medi-Tank verbringen. 

Wenn mir dieser denn endlich ein Mal zustehen würde und auch diese Idee wurde wieder so schnell verworfen, wie sie gekommen war.

Doch würde ich ihm berichten, dass sie mich in einem schwachen Moment der Stille überrascht, überfallen und überwältigt hatte, sah das schon ganz anders aus.

Dieses Szenario würde mich nur unwürdig erscheinen lassen und mit dieser Bürde konnte ich leben. Gar mit dieser Lüge gleich mit und endlich hob ich meine rechte Hand.

Ließ augenblicklich meinen Ki durch eben Jene strömen, peilte meine linke Seite an und stach zu.

Riss mir selbst eine Wunde in mein eigenes Fleisch und während der Schmerz über meine Seele hinweg ebbte versuchte ich nicht, das Bewusstsein zu verlieren.

Es brannte, zugegebener Maßen wie die Hölle, doch versuchte ich mein weiteres Schauspiel aufrecht zu halten und wieder sickerte frisches Blut über meinen grauen Brustpanzer.

Die Schulterplatten waren als nächstes an der Reihe und eine riss ich sogar ganz ab.

Es musste, wenn dann, schon plausibel und echt genug aussehen, so dass ich Freezer täuschen konnte und mit einem weiteren Kraftakt formte ich einen Ki Ball in meinen Händen, wartete weitere lange Sekunden bevor ich diesen dann gegen eine der Außenmauern krachen ließ.

Sofort umfing mich Rauch, tauchte meine ganze Statur in stillen Nebel und das Dröhnen fallenden Gesteines hallte immer noch durch die Gänge, während ich mich auf den Weg machte.

Na ja....

Eher die weitere Strecke zurück rannte so gut ich eben mit einer Wunde an meiner Seite konnte und sprintete nun durch die Gänge.

Zählte weiterhin stumm die Sekunden in meinen Kopf.

600. 

Langsam müsste sie in eine der Raumkapseln steigen, wenn sie schon längst nicht im Orbit war. Sicherlich hatte sie einige ihrer Magien eingesetzt und feststellend, dass ich das weitere Schicksal dieser Onnà nicht mehr retten konnte, schlug ich das Glas der Vitrine ein, welche an den Außentüren der Verließkammer angebracht war und betätigte den Alarmknopf.

Völlig außer Atem und mehr denn je mit schwarzen Flecken vor den Augen. 

Fayeth....

Wenn ich dich schon damals nicht retten konnte, dann will ich wenigstens meinen Teil dazu beitragen, dass man dich und deine Rasse nicht mehr so schnell vergisst.

Niemals.
 

Denn wenigstens das bin ich dir schuldig.
 

~*~
 

„Räumt diese Sauerei hier auf und schafft mir die Überlebenden dieser Schrotthaufen in die Kerker.“, hörte ich ihn schon von weitem rufen, doch ging seine Stimme abermals in einem blinden Schleier unter.

Meine Wunde schien wohl doch zu stark und kurz huschte ein schwaches Lächeln über meine Lippen.

Wahrlich, ich hätte mal lieber nicht gleich so übertreiben sollen – aber so war ich nun mal.

Wenn ich etwas tat - dann ganz schön richtig und wieder klammerte ich mich eisiger denn je an den Torrahmen, als ich durch Freezers Hallen schritt.

Mich über Geröll und Schutt seines Angriff schleppte, denn erst jetzt wurde mir das ganze Ausmaß seiner hinterhältigen Attacke so richtig bewusst.

Der Ki-Blast, mit der er die Flotte der obersten Instanz mit einem Mal zerstörte, war gewaltig gewesen und hatte nun sogar so manches Glas aus seinem Rahmen springen lassen.

Wie er das angestellt hatte, wusste ich nicht.

Nun, ich wollte es auch gar nicht wissen. 

Manchmal war es eben besser, sich doch aus den Angelegenheiten Anderer herauszuhalten und wieder zog ich mich nach vorne.

Diesmal aus einem gesprungenen Fenster heraus und trat auf die große Ebene zu, die ein Mal ein Balkon gewesen war und sah Freezer schon in weiter Ferne seine Befehle delegieren.

Zyr brannte.

Nun ja, eher der Himmel davon und die Luft roch, nach wie vor, nach sengendem Feuer.

Roch nach verdunstendem Öl der Raumschiffe, deren Trümmer immer noch am Boden loderten und wieder unterdrückte ich einen aufkommenden Hustenreiz.

Ob dieses Weib schon im weiten All verschwunden war?!?

Das hoffte ich für sie, immerhin hatte ich für ihr Leben meinen Arsch riskiert und wieder schwankte ich vorwärts.

Diesmal musste ich mich nicht mehr in meine Rolle fügen, das tat mein Körper von ganz alleine und haltlos presste ich mir eine Hand auf meine linke Seite.

Versuchend das Blut in ihr zu halten. 

Wissend, dass sicherlich so gleich noch mehr folgen sollte, doch Freezers Rache würde nicht ganz so groß sein.

Nun ja....

Das hoffte ich zumindest und endlich blickte ich nach oben.

Sah aus einem trüben Blicke, wie Zarbon mich ins Blickfeld nahm, sein Gesicht mehr denn je verraten ließ, dass er sofort erkannte was geschehen sein musste und drehte sich dann zu unser aller Meister um.

„Ich glaube, oh Lord, wir haben da ein kleines Problem.“

„Eher ein sehr Großes.“, raunte ihm diese pinke Qualle Dodoria zu und kurzerhand brachte ich ein verächtliches Schnauben über meine Lippen.

Wieso er auch noch ausgerechnet hier sein musste.

Wahrlich sie alle Zeuge meiner weiteren Niederlage sein mussten, aber dieses Schauspiel diente einem mir höheren Zweck.

Vielleicht....würde sie es eines Tages schaffen, Freezer zu stürzen, sollte ich aus irgendwelchen Gründen...fallen.

Sollte ich derjenige sein, der zuerst die Wege der Höllentore überschreiten sollte, doch innerlich hoffte ich, dass dem nicht so war.

Nein.

Meine Rache würde bestehen bleiben, selbst wenn ich irgendwann, weder noch heute, sterben sollte und dieser eine Genuss, versetzte mir wahrlich doch glatt so etwas wie ein Glücksgefühl.

Ein Hochgefühl wohl eher, denn als sich Freezer endlich zu mir umdrehte, hatte ich ein wahrlich selbstgefälliges Grinsen auf meinen Zügen thronen, welches nur eins verlauten ließ: Dass ich wahrhaft den Verstand verloren haben musste.
 

Ich hörte, wie er scharf die Luft einsog.

Sah, wie sich augenblicklich rote Opale zu Schlitzen verengten, als er meine Form betrachtete; völlig eiskalt und mich nicht mehr aus den Augen ließ.

Wissend, was geschehen war, obwohl er nicht ein Mal danach fragen musste.

Langsam die Arme hinter seinem Rücken verschränkte. 

So wie er es immer tat, tobte endlose Wut in ihm und langsam, gar völliger Hypnose gleich, tänzelte sein langer Schweif hinter ihm hin und her.

Ich versuchte Ruhe zu bewahren.

Versuchte meinen Geist auf mein Innerstes zu fokussieren.

Wissend, gar zu erahnen versuchte, wo der nächste Schmerz als nächstes auftauchen sollte, doch zog sich das Schweigen endlos dahin und die Stille gleich mit.

Gespenstisch traf es doch wohl eher, denn Freezer tat einfach

nichts. Rein gar nichts.

Nein.

Er sah mich einfach nur an.

Starrte regelrecht durch mich hindurch, mit diesen feuerroten Opalen, welche die Hölle bedeuteten und langsam reckte er den Kopf in die Höhe.

Und die Zeit schien still zu stehen.

Doch plötzlich begann die Erde zu beben.

Verzog sich mit einem Mal sein ganzes Gesicht vor so lauter Wut, so dass die Maske des Zorns endlos auf seinen Zügen geschrieben stand und mit ihr kam all der Schmerz.

So skrupellos, dass es mich fast in den Wahnsinn trieb und ich dachte mein Blut würde sofort aus meinen Gefäßen treten und sie zum Platzen bringen.

Seine Attacke war unwirklich. 

So augenblicklich in meinem Kopf explodierend, dass es mich sofort zu Boden drückte und ich schmerzerfüllte Schreie nicht mehr zurückhalten konnte.

Wimmernd, gar jeder Folter gleich panisch meine Hände gegen die Schläfen presste um den immensen Druck auszugleichen, der mich fast in die Bewusstlosigkeit drängte, doch für mich schien Freezer nicht jenen einen Luxus geltend zu machen, mich gleich in wohlige Schwärze zu schicken.

Mich gar zu erlösen von all diesem Leid, das er mir schenkte.

Nein.

Er nicht.

Er würde mich erst recht so richtig leiden lassen.

Mich spüren lassen, welchen törichten Fehler ich begangen hatte und wieder ebbte eine neue Schmerzenswelle über mich hinweg, die sich zeitgleich wie verbrennendes Feuer anfühlte.

Ein Feuer meiner Seele.

Ein Feuer, jegliche Nerven mit einem Mal zu zerreißen und wieder krümmte ich mich auf dem Boden.
 

„Nichtsnutziger....Saiyajin!!!“, fauchte er wieder und abermals schien mein Schädel zu explodieren.

Ich spürte wie mir das Blut aus den Ohren lief.

Ebenso sich auch einen Weg aus meinen Augen zu suchen schien und fieberhaft versuchte ich mich auf all die Pein zu konzentrieren, die er mich spüren ließ.

Auf das, was er noch für mich in petto hatte, doch war es ein vergebliches Mühen und so sinnlos, dass es nutzlos wurde.

Nutzlos, noch ehe es wahrlich begonnen hatte.

„Da gibt man ihm eine einfache Aufgabe. Legt ihm diese gar noch zu Füßen, denn immerhin, Siehatte auch noch Ki-hemmende Ketten um ihre Hände und da schafft er es dennoch, dass sie die Flucht ergreift?!?“

Den letzten Teil des Satzes schrie er regelrecht erbost über seine Lippen und unter all dem neuen Schmerz, den er mir damit schickte, fragte ich mich doch glatt ernsthaft ob ich ihn jemals so wütend erlebt hatte.

Für wahr ich hätte die Schuld doch auf jemand anderen abwälzen sollen, dann würde mir dies hier erspart bleiben, doch nun war es zu spät um Reue zu heucheln.

Vegeta, das nächste Mal denkst du bitte genauer nach, bevor du so eine Dummheit begehst.

„Weißt du wie lange ich an diesem Plan gearbeitet habe?!?“, zischte er wieder jenem einen Zorne gleich und verstärkte dann seinen Druck auf mich damit so komplett.

„Wie viele Mühen es mich gekostet hat, diese dämliche Instanz in Sicherheit zu wissen?!?“

Nun war seine Stimme einem bedrohlichen Flüstern gewichen, doch hörte ich es nicht unter all dieser Pein, die mir Freezer schenkte.

Mit der er meinen Körper zu zertrümmern schien, mein Innerstes nach Außen kehrte; so fühlte es sich jedenfalls an und wieder schossen neue, hellen Flammen durch meinen Körper.

Pulsierten durch meinen Kopf, dass ich ihn am liebsten sofort entzwei reißen wollte und wieder vergrub ich gar flehentlich meine Finger in meinen Haaren.

Riss mir fasst die Kopfhaut blutig, doch dies war im Gegensatz zu dem was ich momentan fühlte, reines Wohlwollen.

War wie ein Streicheln im Wind, doch wurde er bald durch einen tosenden Sturm ersetzt, welcher nichts als reinem Feuer wich.

Ein Feuer das schmerzte.

Brannte wie die Hölle, doch man selbst nichts dagegen ausrichten konntest.

Rein gar nichts.

„Nein, soweit denkt dein kleiner, nutzloser Verstand nicht. Wahrlich, sich auf seinen momentanen Lorbeeren auszuruhen heißt noch gar nichts, Vegeta!“ 

Und mit diesem letzten Zischen seiner Stimme explodierte die Welt um mich herum.

Riss es mich augenblicklich aus meiner sich krümmenden Haltung auf dem Boden und mehr denn je wurde ich über das staubige Erdreich Zyrs geschickt.

Riss mich diese gewaltige Druckwelle hinfort, die Freezers ganzes Ausmaß an Zorn zollte und abermals überschlug ich mich mehrere Male auf dem Boden. Schnitt scharfkantiges Gestein abermals brennende Wunden auf meine Haut. 

Ließ sich bestehende Knochen wiedermal verräterisch krümmen. Bersten im Allgemeinen, doch ging Freezer nicht diesen einen Schritt und zerstörte seine Marionette damit komplett.

Nein, denn das war nur eine Warnung.

Ein Weckruf, sollte sich dieser Fehler nicht noch ein Mal wiederholen, doch... wenn dies hier erst nur eine simple Warnung war....

Was würde mich dann erwarten, wenn Freezers ganzer Zorn wahrlich wirklich und so wahrhaftig zum Ausbruch kam?
 

Ich blieb einfach liegen.

Auf dem Rücken, abermals alle Viere von mir gestreckt und verzweifelt nach Luft schnappend.

Der immense Druck auf meinen Körper war verschwunden, der mächtige Schmerz gleich mit, doch schien er immer noch im Hinterhalt verborgen zu sein.

Ebbte gar wie tausend Wellen des sich bewegenden Meeres über mich hinweg. Schienen mich gar damit verhöhnen und verspotten zu wollen. Schienen ja gar zu warten, auf diesen einen Fehler nach dem sie sich dürsteten, nur um wieder zum Ausbruch zu kommen, doch würde es keine Fehler mehr geben.

Nein. 

Ich würde niemals wieder irgendwelche Fehler machen.

Würde nichts mehr überdenken und Nichts dem Zufall überlassen.

Nicht diesen bescheuerten Emotionen, denen ich es erlaubt hatte für diesen einen, kurzen Moment, all meine Mauern fallen zu lassen. Mich selbst gleich mit, doch dies würde mir niemals wieder passieren.

Niemals, die Bershabesh war nur noch eine blasse Erinnerung im Wind. Hoffte ich zumindest und endlich kam ich auf die Beine.

Hievte meinen geprellten Körper auf die Seite und versuchte nun dem übermäßigen Schwindel Herr zu werden, welcher mich so frevelhaft überfiel und stand zitternd auf.

Darauf wartend, dass man mir den Befehl erteilen würde, von Dannen zu ziehen, doch tat dies Freezer, in dem er mir keinerlei Blickkontakt mehr schenkte. Mir gar eiskalt den Rücken zu wandte und mich somit wissen ließ, diesen Patzer sich nicht noch ein Mal wiederholen zu lassen und kurz verbeugend, so fern ich das noch konnte, zog ich ab.

Abermals mehr als nur verhöhnende Blicke auf mir spürend, doch war mir dies so völlig gleich.

Ich hatte meine Aufgabe erfüllt. 

Hatte meine Karte in der Hinterhand, sollte ich in meinem eigentlichen Ziel; gar meinem Schwur, den ich mir gesetzt hatte, versagen und mehr denn je schleppte ich mich schlecht als recht zu den medizinischen Einheiten.

Alles um mich herum ignorierend, versuchend Freezers ganzen Hass aus meinem Körper zu verbannen. 

Wissend, dass mich nun abermals wachsame Augen seinerseits beobachten würden. Schritt auf Schritt.

Tag für Tag aufs Neuste.

Doch enttäuschen... würde ich ihn niemals mehr.

Nein...
 

Denn dazu hatte ich, in diesem einen Moment, zu viel gewonnen.
 

~*~
 

Meine Wunden heilten langsam, sollte abermals an meiner linken Seite meiner eigenen Verletzung eine Narbe bleiben. Doch war dies nicht minder von belang.

Würde weiterhin nichts als Erinnerungen in sich tragen und schweigsam hatte ich in weiterem Verlauf, das rege Treiben auf Zyr beobachtet.

Wissend, dass Freezer nach Ihr suchte. 

Ihr Verschwinden durch mein Verschulden noch nicht völlig aufgegebenen hatte, doch erwies es sich schwieriger als angenommen.

Schwieriger, als er sich vielleicht erhofft hatte.

Ìva war ein größere Knackpunkt.

Erforderte mehr Wachstum, gar Raffinesse seines Imperiums, als dass er diesen Planeten; ja gar das oberste Gericht selbst, welches ihm so ein Dorn im Auge war, jetzt schon angreifen konnte.

Sein damaliger Plan, die Oberste der Shiva gefangen zu nehmen und um dieses Volk damit mit Verhandlungen zu erpressen, war ein minder und ehrlich gesagt, schwacher Versuch gewesen und das wusste er.

Das musste man ihm nicht auch noch sagen und dennoch hätte ich es damals liebend gern.
 

Diese Einname des Planeten, ja gar dieses ganzen Imperiums, das ebenfalls Tag für Tag zu wachsen schien, würde eine ganze Weile dauernd. Bedeutete nichts als endlosen Krieg, doch war dies für mich nicht mehr von Belang.

Dies waren seine Kämpfe.

Seine Schlachten, die er ausfechten musste – ich wollte damit nichts mehr zu tun haben.

Ich wollte nur noch Eines.

Wollte wieder funktionieren. 

Alles um mich herum vergessen und nachdem ich wieder vollständig genesen war, machte ich mich an die Arbeit. Stürzte mich wieder in Missionen und endlos zogen sich die Tage dahin.

Und aus Tagen wurden Monate.

Lange Monate, in denen ich nichts anderes tat, als Verderben, Schmerz und endlose Pein über so viele Totgeweihte zu bringen.

Neue Planeten für Freezer einzunehmen, gar seine Scharen zu erweitern und meine Schultern damit mit nichts als neuer Sünde bedeckend. Und so neuem Mord.

Gar neues Blut meine Seele beschmutzend, doch kümmerte mich dies schon lange nicht mehr. 

Nein.

Das hatte es noch nie, weckte eher einen neidvollen Genuss in mir, den ich so noch nicht richtig deuten konnte. Noch nicht richtig kannte, ihn nur ein Mal kurz schmecken durfte, aber diesen nicht minder denn je von mir abprallen lassen wollte.

Ich... begrüßte ihn.

Empfing diese neue Wollust mit offenen Armen und schon bald hatte ich wieder Freezers ganzes Aufsehen.

Hatte sein ganzes Augenmerk auf mir und mehr denn je schien er zufrieden.

Schien meine Arbeiten als gut zu empfinden und ohne es zu wollen, wurde ich wieder diese eine Marionette, die er so lange haben wollte.

Eine Marionette, so ohne jegliches Gefühl.

Ohne Emotionen, gar reinen Gewissens gleich und endlich spürte ich wieder jene eine Kälte in meinem Körper hausen.

Diese eine Gleichgültigkeit, mit der ich alleinig meiner Stärke zu trotzen schien und mit unter nämlich nur noch Eines wollte.
 

Macht.
 

Endlose Macht, die mich mehr denn je und all diese langen Tage lang, stärker werden ließ und schon bald und mit den Jahren, die zwischenzeitlich ins Land gezogen waren, war ich schon lange nicht mehr dieser eine, kleine Saiyjain auf den man herabsehen konnte.

Ihn gar verspottend belächelte und in irgend eine Ecke stellte. Gar als Schwächling delegierte, denn das war ich schon lange nicht mehr.

Nein.

Ich, Vegeta – Saiyajin no Ouji, hatte mir und mit der Zeit einen Namen gemacht. Und dieser lehrte bald schon allen das Fürchten. 

Lehrte alle unter Freezers Regime nur noch Eines:

Dass man mich nicht unterschätzen sollte.
 

Freezer ließ mir Freiraum.

Ließ mir alles Handeln dieser Welt um mich frei entfalten zu können und schon bald wurde ich sein bester Mann.

Jeeze kochte innerlich vor Wut; dafür dass ich mir mehr denn je die Gunst unseres Meisters aufzuladen schien, als er mit seinem Rang erhoffte und jedes Mal erfreute es mich doch sehr, sein vor Wut schäumendes Gesicht zu sehen.

All diese Eifersucht, die er so anprangernd in den Raum stellte. Gar all dieser blinde Hass, den er mich jeden Tag aufs Neuste spüren ließ. Doch ließ ich seinen Zorn einfach an meiner kalten Schulter abprallen.

Wissend, dass sein Kaliber momentan noch nicht dem Meinen entsprach.

Wissend, dass ich es in einer ernsten Auseinandersetzung auf Leben und Tod niemals mit ihm aufnehmen könnte, denn dafür war er einfach zu stark.

Selbst wenn ich dies nicht so einfach zugeben konnte – dem war nun mal einfach so. Entsprach gar den reinen Tatsachen, doch versuchte ich mich nicht weiter davon beirren zu lassen. Sondern mich nur an meinen Plan zu halten.

Auf das was vor mir lag.

An diese ewige Routine, die mich Freezer wissen ließ und mit der er mir mehr und mehr seiner ganz persönliche Dunkelheit schenkte.

Denn ich wurde seine rechte Hand.

Sein ausführendes Organ, ging es gar um Bestrafungen jeglicher Art.

Ja sogar um Beseitigungen seiner eigenen Männer. 

Männer, die in seinen Augen nicht mehr wert waren - zu leben. Gar weiter den Namen seines Imperiums zu tragen und mehr denn je, schlachtete ich einen nach dem anderen in sogenannten Trainingseinheiten ab.

„Elender Bastard!“, erinnerte ich mich an einst geschriene Worte meines Gegenüber zurück. Irgendeinem Söldner wohlgemerkt, der seine Aufgabe nicht so erledigt hatte, wie Freezer es haben wollte und dafür nun mit dem Leben bezahlen musste.

Und ich war sein Henker.

„Damit kommst du nicht durch. Das ist ein simples Training und kein sinnloses Abschlachten. Meister Freezer wird dich für deinen Ungehorsam bestrafen!“, schrie es mir in einer längst vergangenen Zeit so erbost entgegen und ohne es zu wollen merkte ich wie sich, genauso wie meinem damaligen Ebenbild, meine Lippen zu einem eiskalten Lächeln formten.

„Das glaube ich nicht.“, höhnte meine eigene, eiskalte Stimme und wieder spürte ich nichts als Kälte, als pures Eis meiner Erinnerung über mich hinweg fegte.

„Was macht dich da so sicher, Saiyajin?!?“, schrie es wieder in meinem Geiste und fast war es mir, als würde ich all diese Angst, welche durch einen zitternden Körper wanderte, erneut fühlen können. 

All diese grausame Erkenntnis, als meine eigene Stimme erklang. Nichts weiter als stiller, blasser Nebel in der Dunkelheit und damit meine Aufgabe so zur Bedingung werden ließ.

Und damit das Ende aller einläutete.

Jener, die nicht würdig waren.
 

`Weil er es befohlen hat.´

Ja, er hatte es befohlen.

Hatte aus mir gar sein eigenes Monster geformt, gezüchtet und erschaffen. Hatte dieses Eine, was er immer und all die Jahre lang haben wollte. 

Ein Jemand, der nicht nachdachte.

Ein Jemand, der stets blind handelte, all seine Befehle ohne mit der Wimper zu zucken ausführte und mehr denn je keinen Schmerz empfand. 

Gar so etwas Lächerliches wie....

...Mitleid.

Keine Gnade in dieser Welt kannte, in der man schon viel zu lange nur ums nackte Überlegen kämpfte. Jeder auf seine eigene Art und Weise und während ich nun den Weg zu unserem gemeinsamen Apartment zurücklegte, dachte ich nach, seit wann es eigentlich so war.

Seit wann ich mich dafür entschieden hatte, doch verschwand alles, was... damals... stattgefunden hatte, hinter einer leeren Blase reinem Nichts.

Hing alles hinter so dunstigem Nebel, den ich einfach nicht beiseite fegen konnte. Ja weder noch es wahrhaft wollte und müde sah ich aus dem Fenster.

Sah mein eigenes Spiegelbild in der immer mehr verdunkelten Nacht Zyrs und starrte auf meine eigenen Züge. Züge, die mir mehr denn je so fremd geworden waren und mit den nun vergangenen Jahren mich mehr und mehr reifen ließen.

Alles Unschuldige war verschwunden, wenn es denn jemals irgendwo seinen Platz gefunden hatte.

Dort wo einst so etwas wie Wärme und Güte verweilte, war nun nichts mehr als blinder Hass.

All dieses Kalte, was in mir geweckt wurde und mich mehr und mehr zu diesem einen Dämon werden ließ.

Meine Strähnen waren schon lange verschwunden, waren gar in den letzten Monaten noch ein kleines Stückchen kürzer geworden und aus einer reinen Lauen heraus steckte ich sie in mein Haar zurück; auch wenn sie im Eifer des Gefechtes wieder kehren sollten.

Es war nur hinderlich; erinnerte mich gar zu sehr an etwas Altes, das ich nicht brauchte. Etwas, das ich nicht minder in mein Herz einlassen wollte, doch betrachtete man es genauer, war es wohl meine Art mit den Dingen abzuschließen.

Gar etwas Altes hinter sich zu lassen. Etwas was gar so sehr schmerzte, doch wenn man nicht mehr daran erinnert wurde, konnte es bekannter Maßen auch nicht mehr weh tun, oder?!?

Nein, das konnte es ganz sicher nicht.

Nicht, wen man sich jenem Einen entsagte, das man sich dennoch einst geschworen hatte, für immer halten zu wollen.
 

Für immer und ewig.
 

~*~
 

„Radditz, ich sage es noch ein Mal und hoffe, dass du dann endlich dadurch zur Vernunft kommst: Das ist eine mehr als nur bescheuerte Idee. Eine Idee, welche dich nicht weiter bringen wird!“, versuchte es der größere Saiyajin wieder, doch hörte ich ihm einfach nicht zu.

Egal wie oft er diesen einen Satz in der nächsten Stunde noch über seine Lippen bringen sollte, es würde nichts nützen.

Nein.

Niemals wieder würde es das.

Denn meine Entscheidung stand schon viel zu lange fest.

Viel zu lange schon hatte ich nur gewartet.

Fast mehr als 20 Jahre lang.

Einfach nur gewartet.

Doch das hatte jetzt ein Ende.
 

„Radditz, bitte! Das... Das hat doch alles keinen Sinn.“, hörte ich ihn wieder sagen und weckte damit all meine Wut in mir.

Keinen Sinn?

Was erlaubte er sich eigentlich?!?

Wütend ballte ich meine Hände zu Fäusten und sah auf das ganze Chaos, dass ich auf unserem Wohnzimmertisch angerichtet hatte, bestückt mit jeglichen Utensilien, die ich für meine weite Reise brauchen würde.

Nur weil er niemals Familie besessen hatte, bedeutete das, dass ich es noch weniger durfte?!?

Nur weil er nie erfahren durfte, wie sich ein wohlbehütetes Heim anfühlte, hieß das, dass ich es noch weniger vermissen sollte?!?

`Urteile nicht, über Dinge, die du nicht kennst, Nappa.´, dachte ich bitter und fing dann wieder an, stumm meinen kleinen Reisebeutel zu bestücken.

Du verdammst, was du nicht verstehst.

Und... es niemals wirst.
 

„Wer versichert dir, dass er überhaupt noch lebt?!?“, holte er zum nächsten Konter aus und das war eine Frage, die ich gar nicht hören wollte.

War ein Argument, das ich mir all die Jahre lang so verbissen aus dem Kopf vertrieben hatte, sodass es fast schon schmerzte und mich mehr denn je verrückt vor Sorge machte.

Natürlich lebte er.

Immer und jede Tage lang, gar bis in die Unendlichkeit, würde ich daran denken.

Musste... ich daran denken.

Mein kleiner Bruder war nicht tot.

Nein.

Wieder ballten sich meine Hände zu Fäusten und zorniger denn je biss ich mir auf den Unterkiefer – bis es schmerzte.

Nein!

Niemals.

Das... erlaube ich einfach nicht!
 

Ein Klackern des Türschlosses riss mich aus meinen eigenen Gedanken und aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie sich der größere Saiyajin hoffend zur Eingangstüre umdrehte.

Wissend, genauso gut wie ich, wer da soeben gekommen war.

Wer sich auch mal endlich wieder bei uns blicken ließ und nicht immer von so vielen Missionen und Aufträgen eingenommen wurde.

Aber es war gut so, dass er nun hier war. Denn ich hatte noch etwas mit ihm zu besprechen.

Etwas so unweit Wichtiges und wieder keimte Hoffnung in mir auf.

Eine Hoffnung, dass er mich begleiten würde und etwas einhielt, was er vor so langer Zeit versprochen hatte.

Vielleicht würde er es schaffen, den größeren Saiyajin vom Gegenteil zu überzeugen, sodass meiner weiteren Reise nichts mehr im Wege stand.
 

„Vegeta, gut dass du da bist. Vielleicht kannst du ihn ja umstimmen. Ich bin mit meinem Latein am Ende“, hörte ich Nappa abermals fast schon flehentlich über seine Lippen bringen und kurz huschte ein schwaches Lächeln über meine Lippen. Anbetrachts dessen, wie die Ironie doch mit unser aller Leben spielte und wieder warf ich unserem Neuankömmling einen kurzen Blick zu. 

Sah wie unser aller Ouji fragend eine Augenbraue in die Höhe zog und den größeren Saiyajin stumm musterte.

„Umstimmen?!?“, hörte ich diese dunkle Stimme sagen.

Belegt von dieser einen Gleichgültigkeit, die ihn so zu einem anderen Wesen verändert hatte und wieder bescherte mir dieser Klang nichts als reine Gänsehaut.

Doch ließ ich mich davon nicht beirren.

„Inwiefern?“ 

Nun stockte ich auf.

Ließ eine meiner Ersatzscouter zurück auf die Tischplatte sinken, welcher eher dazu bestimmt war, mit auf meine lange Reise zu gehen und drehte mich langsam zu Vegeta um.

Sah in diesen einen kalten Blick, der nichts weiter, als pures Eis für mich übrig hatte.

Gar so eine unberührte Gelassenheit bis Monotonie, die ich von ihm einfach nicht gewohnt war und stumm sah ich ihm in die Augen.

Versuchte zu lesen, was in diesen dunkelbraunen Opalen vorzugehen schien, doch war es schwieriger denn je. 

Ja gar... ob er unser damaliges Gespräch etwa vergessen hatte, denn so langsam musste es auch ihm einleuchten, wozu ich mich hier Aufbruchs bereit machte.

Gar warum ich all diese Strapazen auf mich nahm.

`Werden wir ihn suchen, wenn....wenn all das hier vorüber ist?´, hörte ich meine eigenen Stimme vor längst vergangener Zeit abermals so bittend flüstern und wieder rann mir mehr denn je ein kalter Schauer den Rücken hinab.

Kam gar diese eine Angst zurück, welche mich mehr denn je lähmen ließ und ich dennoch die Wahrheit vor mir nicht glauben wollte. Weil es so unwirklich geworden war. 

So gänzlich....
 

...falsch.
 

„Radditz hat sich in den Kopf gesetzt Kakarott zu suchen. Nicht nur, dass der Planet auf den er damals geschickt wurde, etliche Reisemonate von hier entfernt liegt. Nein er hat noch nicht ein Mal die Erlaubnis von Meister Freezer, dieses Wagnis auch einzugehen.“, schnaubte unser älteres Rassenmitglied wieder und schritt dann abermals auf unseren Ouji zu.

Versuchend seinen Standpunkt mehr als nur zu verdeutlichen und wieder sah ich, wie Vegeta abermals kurz eine Augenbraue in die Höhe zog. Diesmal die Andere, doch sein Gesicht verriet keinerlei Emotion.

„Das ist ein Fass ohne Boden. Eine Reise so ungewiss vor sich liegend – gar jeder Lüge gleich. Wer weiß, ob der Planet überhaupt noch existiert?!?“

Wieder wollte der Größere ausholen, doch wurde er je unterbrochen.

„Soll er doch.“, kam es kurz und knapp von Seiten meines Oujis und geschockt riss ich die Augen auf.

Jenes eine Eis meines Seins nun zu einem tosenden Sturm werdend, welcher jede Faser meines Körpers damit lähmte.

Ihn gar völlig einnahm und dieses Schauspiel vor mir so grausam wie noch nie werden ließ.

Vegeta, dass.... dass ist nicht dein Ernst.

„Mir ganz gleich was er macht...“, kam es wieder dunkel, gar eisig von vernarbten Lippen wieder und nun sah er mich an.

Sah mir tief in die Augen, als ein eiskaltes Lächeln über seine Züge wusch und so wahrhaft wie noch nie bestehen blieb.

Er mir gar so endlos tief in meine Seele blickend.

`Versprich mir Vegeta, wenn es eine Möglichkeit gibt Freezer zu entfliehen....werden...werden wir meinen Bruder suchen?´, hörte ich wieder meine eigene Stimme, so jeglicher Vergangenheit gleich, heiser flüstern und abermals traten mir Tränen in die Augen.

`Ich will.... ich will wenigstens für mich wissen, alles versucht zu haben.´

All meine in ihn gesetzte Hoffnung damit, gar mit einem Mal zerschlug und Wörter sprechen ließ, die jenes eine Verspreche brachen, dass er mir damals geschworen hatte – einzuhalten.

Ein Versprechen, das nun so unabwendbar in meinem Geist flüsterte. Gar so völlig höhnisch über mich zu lachen schien und so vom Winde der Wahrheit grausam aus meiner Seele gerissen wurde.
 

`Eines Tages, werden wir ihn suchen gehen, Radditz... Eines Tages ganz sicher.´

„Warum sollte ich für jemanden mein Leben riskieren, der es nicht Wert ist.“,belächelte mich jene eine Stimme fast schon grausam spottend und wieder bohrten sich dunkelbraune Opale Vegetas so belustigt in die meinen.

Gar so endlos lebend und dennoch mehr denn je dem Tod geweiht.

Gar so endlos tief verspottend...

Eisig....

...und kalt.
 

`Du hast mein Wort!´
 

Irgendetwas in meiner Seele starb.

Irgendetwas zerbrach so bitter innerlich, dass ich es kaum mehr festzuhalten vermochte und damit kam die erste Träne.

Würde aber auch die damit letzte bleiben und dennoch konnte ich sie nicht aufhalten.

Konnte nicht verhindern, dass sie über hitzige Haut meiner Wange lief, während ich grausamer denn je diesen dunkelbraunen Opalen ausgesetzt war.

Augen nun so völlig gleichgültig auf mich gerichtet.

Augen, die es mir einst wahrlich, gar so feierlich wie ehrlich versprochen hatten und wütend ballte ich meine Hände zu Fäusten.

`Was... bedeuteten Versprechen schon...´, dachte ich erstickt und wandte mich dann so einfach ab.

Jenen einen kalten Blick auf mir nicht mehr ertragen könnend. Getragen von einer Person, die mir einst die Welt bedeutete, doch mich nun so bitter enttäuscht hatte.

Fing an wütender denn je irgendwelche Utensilien in meine Tasche zu schmeißen; egal ob ich diese später benötigen würde oder nicht und zog dann den Knoten fest.

`...wenn es sowieso niemanden gibt, der sich an sie erinnert.´

„Radditz, warte!“, hörte ich den Größeren rufen, sah wie er zu mir herunter eilte, als ich mich überschwänglicher denn je auf den Weg machte, doch war es zu spät.

Meine Entscheidung stand schon längst fest, nun konnte er auch nichts mehr dagegen machen und mich aufhalten.

Raus. 

Ich...

Ich musste einfach nur noch raus hier, sonst würde ich noch daran ersticken.

Raus aus diesem einen Raum, der nun nichts mehr Heimisches an sich hatte, da er alle Liebe verlor, welche er einst besaß und trat dann einfach an ihm vorbei.

Ließ Nappa gänzlich hinter mir und trat dann auf die Eingangstüre zu. Bereit all dies hinter mir zu lassen und endlich dem innigsten Wunsch meiner Seele folgend.

Ein Wunsch, der schon viel zu lange auf seine Bestimmung warten musste.

Ich warf Vegeta einen aller letzten Blick zu, der enttäuschter, gar vor so lauter Hass und Wut nicht anders sein konnte, doch er - tat nichts.

Nein.

Würdigte mich nicht mal mehr eines Blickes und sah stumm an mir vorbei.

Ließ wieder jene eine Kälte in sein Herz einziehen, welches schon längst verdorben worden war.

Ein Herz, dass nur noch an sich dachte.

Nur an seine Vorzüge und wie er alleine davon profitieren konnte.

Ja gar alles und jeden damit verfluchte. 

Verfluchte, der je mit ihm zusammen sein wollte und in sein Umfeld kam. Gar etwas mit ihm zu tun hatte und dennoch wanderte ein aller letzter Gedanke durch meinen Geist, während ich all die Abscheu erkannte, die er mir damit; mit all seiner Ignoranz ja gar Gleichgültigkeit, zu Teil werden ließ.

Ein Gedanke, vor lauter Ehrlichkeit getragen und nur einen einzigen Wunsche hegend.
 

`Vegeta. Ich hoffe, wenn ich wieder komme....´, dachte ich bitterer denn je und sah ein letztes Mal auf dieses eine Wesen, das mich einst so angetrieben hatte.

Zu dem ich aufgesehen hatte, Tag für Tag. Jedes Mal aufs Neue und das nun nicht ein Mal mehr ein Wort des Abschiedes für mich übrig hatte.

`.... denkst du anders von mir.´

Doch war es ein Abschied auf ewig.

Ein Abschied...
 

...so ohne Wiederkehr.
 

~*~
 

Die Tage wurden dunkler.

Kälter im Allgemeinen, gar so völlig eintönig noch dazu, doch von Radditz fehlte jede Spur.

Zogen sich gar endlos lange ins Land und jeden weiteren Tag der verging, hoffte ich auf einen Funkspruch.

Hoffte auf dieses mir vertraute Knacken meines Scouters, doch blieb die Leitung jedes Mal stumm. 

Gar so endlos tot und seufzender denn je, gab ich langsam die Hoffnung auf.

Eine Hoffnung darauf, dass sich unser Dreierband bald schon wieder verknüpfen sollte. Jenes Eine vereinen sollte, was schon viel zu lange als verloren galt, denn seit dem Tag seines Aufbruches hatten wir nie wieder etwas von ihm gehört.

Immer noch schien er im weiten All unterwegs zu sein, denn ich hatte seine Route zuvor ausgerechnet.

Fast ein ganzes Jahr würde er brauchen.

Ein Jahr auf sich alleine gestellt und damit verminderte es meine Sorge keineswegs.

Sondern ließ sie nur noch weiter wachsen.

Noch nie waren wir alleine unterwegs gewesen, Vegeta natürlich ausgenommen.

Noch nie solch eine weite Reise ohne den jeweils anderen ausgeführt und jeden Abend nagte das schlechte Gewissen mehr und mehr an mir.

Ich hätte ihm folgen sollen, doch konnte ich hier ebenso wenig weg. Konnte meinen Posten nicht verlassen, da meine Loyalität zu meinem Ouji über Allem weilte.

Und somit blieb mir nichts anderes übrig als – zu warten.
 

Freezer war zum Glück nicht anwesend.

Hatte sich auf eine weitere, längere Reise begeben, die fernab einer unerforschten Galaxie ihren Anfang fand.

Etwas, was ein Aufatmen für alle bedeutete, doch hatte er uns nicht unbeaufsichtigt gelassen.

Nein, dazu erschienen wir zu routiniert und eine Flucht hatte sowieso keinen Sinn.

Denn er würde uns finden.

Das hatte er uns mehr als nur ein Mal wissen lassen.

Mehr als nur ein mal unsere Hoffnungen mit einem Mal zerschlagen und damit schien unser Schicksal besiegelt.

Aber das von Radditz noch lange nicht und ihm war wohl bewusst gewesen, dass es die höheren Mächte nicht scherte, wo er war.

Deswegen auch dieser Zeitpunkt seines Aufbruches und wohl auch....

Weil er es nicht mehr ausgehalten hatte.

Natürlich hatte er das nicht.

Denn Kakarott... war immer noch Familie.

Eine Familie, die er all die Jahre nicht hatte und nun so unabdingbar suchen wollte.

Gar jeglicher Konsequenz gleich.
 

Vegeta ließ dies alles kalt.

Ließ dies alles so völlig unberührt und es war, als würde ich ihn kaum wiedererkennen.

Als wäre er ein jemand völlig anderer.

Alles schien vergessen.

Jener eine Schwur gebrochen, den er sich einst gesetzt hatte unser Volk, mit allem was es ausmachte, schützen zu wollen und dennoch hoffte ich, dass er die Kurve kriegen würde.

Dass er erkennen würde, welchen törichten Fehler er begangen hatte, doch je mehr er sich von uns distanzierte....

Je mehr er die Kälte nun so vollkommen in sein Herz einließ, wurde mir mehr und mehr bewusst, welchen Schaden die Echse eigentlich wahrhaftig angerichtet hatte.

Wie sehr ich selbst versagt hatte und wie machtlos ich dem allem eigentlich gegenüber stand.

Denn ich konnte nichts ändern.

Ich konnte ihn nicht ändern und mit jedem Tag, der mehr und mehr verging, war die Veränderung deutlich zu spüren.

So deutlich wie noch nie.

So nahe wie noch nie und jedes Mal durchfuhr mich ein Schauer endlosen Eises, als ich Vegetas Blicke sah.

Blicke so ohne Leben.

Blicke, gar jener einen Gleichgültigkeit gleich und verzweifelt suchte ich nach einem Schmerz, der schon lange nicht mehr existent war.

Schon zu lange von seiner Seele genommen. 

Eine Seele, die leiden musste, sich aber nun dafür entschieden hatte, dies nie wieder zu müssen und somit zogen sich die Monate dahin.

Wir hingen unserem Alltag nach.

Geriet jenes eine Sein, unser einstiges Rassenmitglied in seinen Wünschen verloren zu haben, schon bald in Vergessenheit und dennoch würde es mein Herz niemals und auch nur ansatzweise können.

Nein.

Das würde es nie.

Nicht so lange ich lebte und nun waren wir hier.

Hier auf dem fernen Planeten Aègìr, den wir regelrecht auseinander genommen hatten.

Hier, würde sich alles bewahrheiten.

Hier würde alles sein Ende finden.

Jene eine Angst bestätigen, die schon viel zu lange in meiner Seele wohnte und nun zum Ausbruch kam.
 

Der Funkspruch war leise. Wenn ab nicht gleich zu hören, denn das Rauschen, das nun durch meine Ohren wanderte raubte fernab jegliches Wort und dennoch erkannte ich, dass es die Seine sein musste.

Eine Stimme, die gerade starb, röchelnd in ihren letzten Zügen und wieder war jenes eine, kalte Eis zurück.

Bohrte sich durch jede weitere Faser meines Körpers.

Ließ Tränen in meine Augen steigen, die dennoch nie zum Ausbruch kommen sollten.

Weckten ein gar erstickendes Gefühl in mir, das mit jenem einen Lungentod nicht minder zu vergleichen war und sich dennoch genau so anfühle.

Denn ja.

Radditz starb.

Hier gerade und in diesem einen Moment und innerlich beschlich mich neben diesem ganzen blinden Schocke nur Eines.

Dass er seinen Bruder gefunden hatte.

Auch wenn diese Begegnung wohl anders verlaufen war, wie er sich einst erhofft hatte.

Langsam sah ich zu Vegeta.

Mehr und mehr jegliche Farbe aus dem Gesicht verlierend, doch er saß einfach nur da.

Biss erneut in das Stück Fleisch wilden Tieres, dass wir uns geschossen hatten um den immer währenden Hunger zu stillen und sah in die knisternden Flammen vor sich.

Sah einfach nur stumm und ausdruckslos in jenes eine Feuer, welches vor uns so unabdingbar lebte. Gar jene eine Ironie beteuerte dessen wahrer Zeuge wir hier wurden, doch das Blinken seines Scouters ließ mich sehr wohl wissen, dass auch er es hören musste.

Ja.

Radditz starb.

Hier, in diesem einen Moment und direkt in unserem Beisein und ihn schien es nicht ein Mal zu kümmern.

Schien es Vegeta nicht ein mal zu berühren, irgendwo tief in seiner Seele und wieder folgte ein weiterer Biss.

So völlig gleichgültig jenem einen Schocke gleich und endlich bewegten sich meine Lippen.

Zitternd jener einen Angst gleich und jenem einen Verluste, den ich niemals wieder vergessen konnte.

Niemals mehr und niemals konnte.
 

„Radditz...ist tot.“ 
 

Kaum dass ich es ausgesprochen hatte, immer wieder das letzte Röcheln seinerseits in meine Ohren hallend, kam all die Leere, welche diese Worte mit sich brachten.

Dieses eine, bodenlose Loch in das man fiel und das man dennoch nicht wahrhaben wollte, war es dennoch geschehen und thronte so unabwendbar vor deinen Füßen.

Ja, es war geschehen und fieberhaft sagte ich einfach, was ich dachte.

„Willst du diese Dragonballs benutzten um ihn wiederzuerwecken?!?“

Denn ja, dass diese Kugeln das konnten, hatten wir beide gehört. Hatten diese jämmerlichen Erdenbewohner uns zur Bestätigung gegeben, selbst wenn sie von unserer Anwesenheit nichts wussten.

Wieso also nicht an einen Mythos glauben, wenn er deine letzte Chance war?

Wieder sah ich zu Vegeta.

Sah zitternder denn je, wie er nun das letzte bisschen Rest an Fleisch und Knochen in die Flammen warf und sich diese gar schon hungrig darauf stürzten.

Das darauffolgende Knistern bescherte mir abermals eine eisige Gänsehaut auf dem Körper, doch das war Nichts in dem Vergleich zu den Wörtern, welche nun folgen sollten.

Wörter, die mir mit einem Mal den Boden unter den Füßen entrissen und ich nur noch – fiel.

Fiel in ein so bodenloses Nichts.

„Warum sollte ich für jemanden mein Leben riskieren...“, begann Vegeta monoton zu sprechen und ließ abermals jenes eine Lächeln über seine Lippen wandern, als er mir in die Augen sah.

Ein Lächeln, so erbarmungslos... kalt.

Gar so völlig eisig, jener einen Dunkelheit gleich und langsam schüttelte ich den Kopf. Immer und immer wieder, als ich den wahren Sinn hinter seinen Beweggründen verstand und mehr denn je in reine Dunkelheit blickte.
 

„...der es nicht wert ist.“
 

Geschockt sah ich ihn an.

Konnte nicht glauben, was ich da hörte und entgeistert stand ich auf.

Gar... so jeder Enttäuschung gleich.

„Du...Du hast es ihm versprochen.“, brachte ich nur noch heiser über meine Lippen und sah ihn mehr denn je anzweifelnd an.

Anklagend traf es wohl besser und wieder wuchs nichts als blinder Schock in mir.

Ein Schock, der dich so bedingungslos lähmte und nicht mehr klar denken ließ.
 

„Du hast es ihm versprochen, Vegeta!“
 

Doch er lachte nur.

Belächelte mich abermals mit diesem einen Blick, der reine Abscheu in sich trug und nichts als kalten Hohn und Spotte für mich übrig hatte.

Für uns... übrig hatte.

Ein Lächeln, eisig geformt auf seinen Lippen. Lippen die nun nichts weiter als eine eiskalte Maske waren.

Eine Maske, getragen von einem Dämon, der er wahrlich war. Hier und heute.

Ein Monster, geboren um dennoch keines zu sein.

Geboren, um aber wahrlich eines zu werden.

Geboren... für nur einen einzigen Zweck. Hier in diesem einen Moment der Stille und mich endlich diese ganze, abscheuliche Wahrheit sehen ließ.

Dass ich es nicht ändern konnte.

Nicht ändern konnte was Vegeta war und was aus ihm gemacht wurde.
 

„Wir brechen noch heute auf!“, ließ er dieses Thema so einfach fallen, wie er Radditz Verlust für so völlig gleichgültig empfand und erhob sich dann vom staubigen Waldboden.

Löschte mit ein paar Tritten das Feuer unter seinen Füßen und würdigte mich keines weiteren Blickes mehr.

„Wenn wir noch heute aufbrechen, dauerte es gute 12 Monate, bis wir auf der Erde eintreffen.“

„Die Erde? Du...Du willst....“, brachte ich stotternd über meine Lippen und sah abermals auf meinen Ouji.

Einen Ouji, den ich so nicht mehr kannte.

Immer noch gelähmt von jenem einen Verlust, gar dieser ganzen Kälte, welche sich damit verband und sah in seine eisig lächelnde Züge.

Züge so völlig ohne Reue.
 

„Du willst zur Erde?!?“, fragte ich ihn wieder und sah wie er nur nickte.

Sich so etwas vages wie Besessenheit in seine Blicke legte und mich mehr denn je erzittern ließen. Ein verräterisches Glitzern, das mehr in sich zu tragen schien als eine simpel Idee.

„Ja, das will ich.“, flüsterte er wieder eisig und sah dann in weite Ferne.

Sah so besitzergreifend an irgendeinen Punkt am Horizont, dass es mich abermals erschaudern ließ.

„Ich will mit meinen eigenen Augen sehen, zu was diese Dragonballs fähig sind.“

Und damit war es besiegelt.

Schien sein Entschluss so eisern fest, obwohl wir diesen nicht noch ein Mal durchgesprochen hatten.

Denn schon lange schien es dieses Wir nicht mehr zu geben.

Für Vegeta existierte nämlich nur noch Eines und das musste ich hier und heute so schmerzlich wie noch nie erfahren.
 

Es gab nur ein Ich.
 

Nur seine Vorzüge standen im Vordergrund.

Solange er seine Ziele erreichte, schien ihm jedes Mittel recht zu sein und... er würde sogar über Leichen gehen.

Das hatte ich nun erkannt, doch dagegen sträuben würde ich mich nicht.

Nein.

Niemals und keines Wegs.

Denn er war immer noch Eines.

Eines, an dass ich mich so sehr klammerte und diesen einen Schwur damit aufrecht erhielt.

Aufrecht bis zum Schluss....

Er war mein Saiyajin no Ouji.

Mein Eigen für das ich geschworen hatte notgedrungen mein eigenes Leben zu geben.

Ihn zu achten und zu folgen, sollte uns die Dunkelheit noch so sehr umringen und in die Irre führen.

Sein Entschluss sollte auch der Meine sein und kurz verbeugte ich mich tief vor ihm.

Damit all meine Ehre zeigend.

Mich damit all seinen Entscheidungen beugend.

Das und jeglichem Respekt, der schon lange und vor so unabwendbarer Zeit ehrlicher Freundschaft gewichen war.

Doch Eines musste ich noch lernen in meinem eigenen Leben, das nun bald schon und in einem Jahr vorbei sein würde.

Dass für Vegeta keine Freundschaften existierten.

Ja ich gar diese niemals wirklich besessen hatte, sondern nur Einen von so vielen Zwecken erfüllte. Und dieser eine Gedanke...
 

...war wahrlich der Grausamste meines Lebens.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Namiel
2015-02-24T07:11:16+00:00 24.02.2015 08:11
Oh Mann ... Egal was man weiss es ist hart zu wissen das es auch noch so kommen wird das vegeta persönlich Nappa um legt...
Naja ich glaube er ist an seinem persönlichen Tiefpunkt angekommen...
Super geschrieben !
Von:  SaiyajinVeturi
2015-02-23T22:10:16+00:00 23.02.2015 23:10
Och Mensch....wie kann man nur so egoistisch sein!
Naja...Pubertät...da muss jeder mal durch....bin ich froh das ich kein Saiyajin bin....sonst wäre meine damals noch um Unmengen schlimmer gewesen^^hahah
LG Veturi


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