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Aufgewachsen unter Trümmern

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Kumarì Kalìv - Teil 2


 

Aufgewachsen unter Trümmern

61. Kapitel:

Kumarì Kalìv

(Teil 2)


 

„Tritt vor, Vegeta....“

Ungläubig hielt ich den Atem an, innigst den Wunsch hegend, mich doch bitte verhört zu haben. Doch leider war dem nicht so und abermals musste ich das Leid begrüßen, welches so wahrhaft vor mir stand.

„...denn ich habe eine Aufgabe für dich.“

In keinster Weise und sich als der Prinz der Saiyajins entpuppte.

Bitte...

Das... 

Das konnte doch nicht sein.

Einfach nicht sein.
 

Wieder sah ich unter meiner dunkelblauen Kapuze hervor, die mir mehr denn je ins Gesicht fiel und versuchte den Schock aus meinen Gliedern zu vertreiben, welcher mich lähmte.

Natürlich taten diese Handschellen ihr übriges, doch immer noch konnte und wollte ich nicht glauben, wer da soeben in Freezers Hallen gerufen wurde.

Ein Jemand, den ich eigentlich für tot gehalten hatte, da sein verdammter Planet vor nun so vielen Jahre in die Luft geflogen war.

Von irgendeinem Meteoritenschauer dahingerafft, doch leider entsprach es genau dem Gegenteil.

Vegeta, Saiyajin no Ouji – lebte und das nicht zu knapp.

Doch was suchte er in Freezers Diensten?!?

Das... war nicht der richtige Ort für ihn. 

Nicht sein Platz an den er hingehörte und wieder beobachtete ich den Neuankömmling stumm.

Er sah jung aus, vielleicht gerade mal im irdischen Alter gute 18 Jahre alt. Vielleicht auch jünger, das konnte man anhand seiner schmächtigen Statur kaum sagen und dennoch war es unverkennbar, dass er es wirklich war.

Diesen Einen, den ich hier niemals sehen wollte, auch wenn mich Gerüchte etwas anderes wissen ließen.

Selbst unsere damalige Datenbank hatte ein Vergehen seinerseits aufgeschnappt. 

Erst kürzlich wohlgemerkt, doch ich wollte es nicht glauben.

Tat es für irgendeinen Spinner ab, der sich mit seinem Verlust irgend einen Scherz erlaubte, doch Vegeta nun so lebensecht vor mir zu sehen und mit all diesen Merkmalen, die ihn wahrlich ausmachten, zweifelte ich nicht mehr an all diesen Lügen. 

Lügen, die sich nun zu bewahrheiten schienen und wieder beobachtete ich aus angsterfüllten Augen, wie er vor Freezer schritt und sich kurz verbeugte.

Einfach so neue Regeln über sich walten ließ, dass mir augenblicklich schlecht wurde, doch konnte ich mich immer noch nicht rühren.

Wieso war er hier, Gott verflucht?!?

Hatte sich Freezer ihm etwa auch noch einverleibt?!?

War das sein ganz persönlicher Besitz, den er mir so frevelhaft unter die Nase reiben wollte?

Den Prinzen aller Saiyajins, gar das Höchste Mitglied dieser Kämpferrasse in seinen Reihen zu wissen, war wahrlich sein größtes Ziel. Ja gar sein ganzer Stolz und fieberhaft dachte ich nach, wie er das wohl angestellt haben mochte.

Kannte er Vegeta von klein auf?

Hatte er ihn schon im zarten Alter eines Kindes in seine Dienste geholt?!?

Möglich wäre es, denn Bejita-Sais Zerstörung lag nun gute 12 Jahre zurück.

Eine ziemlich lange Zeit um vergessen zu wollen und dennoch würden wir es niemals können.

Wir, die immer ein wachsames Auge auf allen Dingen hatten, doch sich nun herausstellte, dass wir gar nicht so wachsam waren, wie wir immer dachten.

Welche Tricks hatte die Echse angewandt, ihn in seinen Besitz zu ziehen?

Gehirnmanipulation?!?

Erpressung?!?

Oder... hatte sich der junge Ouji dem Ganzen etwa doch völlig freiwillig angeschlossen?!?

Nein....

Nein!

Das... 

Das konnte einfach nicht sein und dennoch musste ich diesem letzten Aspekt wohl Glauben schenken, als sich besagte Person endlich zu mir umdrehte und ich in diese dunkelbraunen Augen blickte.

Augen, die so selbstsicher wie zynisch auf mir lagen. 

Mich gar beobachteten mit diesen selbstgefälligen Opalen und ein bitterböses Lächeln seine Züge umspielten.

Mich nichts weiter strafte als ein kalter Blick.

Ein Blick so ohne Leere.

Ein Blick, gar frei von jeder Güte. Denn er war eigentlich dazu auserkoren ein ganzes Volk zu führen.

Eine ganze Nation ins Licht....

Doch... was war geschehen, dass er so auf die schiefe Bahn geraten war?!?

Was passiert, dass er sich diesem Teufel angeschlossen hatte?!?

Ich wurde wütend.

Mehr als nur wütend, denn eigentlich war eine andere Bestimmung für ihn vorgesehen und warnend zog ich die Augen zu Schlitzen.

Manipulativer, kleiner Saiyajin.

Egal was für Ausreden du suchst und du gar parat hast, um deine Taten zu entschuldigen, mit denen du durch das weite All gemordet hast.

Gar Unschuldigen ihr Leben beraubt....

So etwas gibt es nicht, für Mörder wie dich.

Nicht für diejenigen, welche ihre Chancen verspielt hatten.

Denn unser Codex lautet: Es geht nicht darum, recht zu haben, sondern Recht zu besitzen.

Wir waren das oberste Gericht. 

Wir entschieden über Unschuld oder Schuld. 

Wir sahen nicht über ein vergangenes Leben hinweg, bemutterten uns nicht mit auferlegter Schuld oder eventuellen Fürbitten, dass es niemals andere Wege gegeben hatte, sondern handelten nur nach klaren Vorschriften.

Nach dem, was wir in den Augen des Gesetztes als richtig erachteten und wieder schnaubte ich verächtlich.

Dieser Saiyajin hatte sich soeben in allen Punkten strafbar gemacht in denen er nur konnte.

Sein Leben hatte von nun an keinerlei Bedeutung mehr.

Doch ich glaube, dies schien ihm völlig egal zu sein und das wusste er.
 

„Ich möchte von dir, dass du unsere verehrte Èmperor Kumarì Kalìv in ihre Zelle begleitest.“, begann Freezer seine Ansprache walten zu lassen und erbost fauchte ich all meinen Hass hinaus.

Versuchend mir einen Weg zu überlegen, wie ich mich aus dieser misslichen Lage befreien konnte, doch sah es wohl momentan ziemlich schlecht für mich aus.

Mein Verschwinden auf Ìva würde erst in ein paar guten Wochen auffallen und bis dahin konnte ich womöglich schon tot sein.

Was ich bezweifelte aber so lange wollte ich nicht Freezers Stiefel lecken.

Bis dahin musste ich entkommen sein. 

„Sie dürfte dir keinerlei Probleme mehr machen, die Handschellen liegen ziemlich fest.“, begann die Echse von Neuem und völlig unbeeindruckt sah ich, wie der Saiyajin wie zur Bestätigung nickte, sich abermals kurz verbeugte und dann auf mich zu schritt.

Ihm so nahe zu sein war irgendwie unwirklich, gar beängstigend auf eine gewisse Art und Weise und dennoch beobachteten ihn meine blauen Opale stumm.

Nahmen jeden noch so kleinsten Schritt wahr, den er vollführte und hart wurde ich am Arm gepackt und nach vorne gestoßen.

Überrascht stockte ich auf, als mich eine kalte Welle erfasste und jeden Nerv meines Körpers zu lähmen schien.

In keinster Weise wahrnehmend, dass wir schon längst Freezers Hallen hinter uns gelassen hatten und uns nun auf den Weg gemacht hatten, mein neues Zu Hause zu begutachten. Pah! Wer´s glaubt.

Kurz sah ich abermals nach hinten und erblickte meinen Begleiter, welcher mich ebenso streng zu mustern schien, aber keinerlei Andeutung über seine Lippen brachte.

Bis jetzt hatte der Saiyajin noch kein Wort gesprochen, sondern nur blinde Taten walten lassen und wieder erinnerte ich mich an diesen einen Moment zurück.

Diese kurze Berührung an meinen Arm seinerseits hatte ausgereicht, all seine wahre Macht zu sehen.

Denn, obwohl meine Magie blockiert war; fühlen konnte ich anderen Personen Ki´s noch immer und Vegetas war gerade zu enorm.

Allerdings funktionierte diese Technik nur auf Berührung hin. Wie stark also Freezer war konnte ich nicht sagen.

Konnte nur mutmaßen, aber nach diesem Auftritt heute brauchte ich wohl kein simples`Anfassen´ mehr, um meine Theorie zu bestätigen.

Kumarì, heute hast du wahrlich den größten Fehler deines Lebens begangen. 

Aber vorbei war es damit nicht.
 

Noch lange nicht.
 

~*~
 

Stumm halten unsere Schritte von den Wänden wieder, als wir weiter unseren Weg liefen. Na ja, ich eher gezwungener maßen und wieder blickte ich auf den Stab in meinen Händen.

Versuchte zu verdrängen, wie leichtfertig ich Freezer in die Falle gegangen war und gleich meine ganze Flotte verloren hatte.

Diesen Stab, ruhend in meiner rechten Hand, hatte ich momentan nicht verdient und am liebsten würde ich ihn in einem hohen Bogen aus dem Fenster werfen.

Ich hatte meine Pflichten vernachlässigt.

Hatte zugelassen, dass solch ein Tyrann wie Freezer es war, erneuten Spotte über uns hegte und dass ich nun in seinem Besitze war, zollte nicht gerade von meiner größten Stärke.

Aber... auch ich stand erst am Anfang.

Auch ich war erst seit einigen Jahrzehnten zur obersten Richterin ernannt worden, nachdem unsere damalige von uns gegangen war.

Auch ich stand erst an meinen Anfängen und ein Jahrzehnt war für meine Altersspanne nicht gerade viel. Ja galt sie umgerechnet lächerliche Jahre lang und dennoch war ich blutjung. Wenn man 380 Jahre als jung bezeichnen konnte, aber in unserem Volk entsprach ich gerade mal dem Alter einer ca. 35-jährigen. Auch wenn von diesem Volk nicht mehr viel übrig war – mit unter fast gar nichts mehr.

Ja, ich war noch zu unerfahren um mit solchen Dingen umgehen zu können, doch dies hatte mich noch nie davon abgehalten, klein bei zu geben. 

Nein.

Ich gab niemals auf und das musste Freezer noch lernen.

Sich nicht mit der obersten Instanz der Shiva so leichtfertig abzugeben.

Denn auch ich hatte meinen Stolz.
 

„Ich hätte niemals gedacht, den Prinz der Saiyajins hier anzutreffen.“, konnte ich nun meine Stimme nicht mehr im Zaum halten und begann damit brennendes Salz in offene Wunden zu streuen.

Doch von Vegeta selbst kam kein Ton, sondern alles was ich spürte war sein alles durchbohrender Blick. Alleinig auf meinen Rücken gerichtet, mich mit nichts als einem eiskalten Schauer bescherend und wieder setzte ich zum Wort an.

„Ich dachte eigentlich, Ihr wäret tot. Untergegangen mit Eurem Planeten und Euer Volk in sein Schicksal begleitend. Das wäre sicherlich besser für Euch gewesen. Euch hier zu sehen, Saiyajin no Ouji...“, diese Worte brachte ich mehr denn je abschätzend über meine Lippen und funkelte ihn dann abermals an. 

„...kränkt mich doch sehr.“, ließ ich all meinen Unmut hinaus, doch hörte ich seinerseits nur ein eiskaltes Lachen.

So ungewohnt, dass es mir abermals eine Gänsehaut bescherte und ich nichts als blinden Hass für ihn übrig hatte.

Elender...Verräter.

Mieser Abschaum, direkt aus der Hölle kommend.

„Wir Ihr seht, bin ich noch sehr wohl am Leben und hege sogar ein sehr Gutes.“

„Das wage ich zu bezweifeln, denn alles was in Freezers Regime wächst ist dem Untergang geweiht und hegt nichts Gutes!“, brachte ich strenger denn je über meine Lippen, gar jeder Abscheu gleich, doch wieder lachte er nur.

Diesmal ein so sehr Amüsiertes und brachte damit mit Blut abermals zum Kochen.

„Ich wusste gar nicht, dass Euch mein Wohlergehen so sehr am Herzen liegt.“, kam es nun von seiner Seite und abermals unterdrückte ich ein zorniges Knurren.

„Das waren nicht meine exakten Worte und Euer Wohlergehen geht mir sonst wo vorbei.“

„Oha, solche Worte von einer Èmperor. Ich bin entsetzt.“, hallte sofort jener eine Sarkasmus wieder und am liebsten würde ich mich auf der Stelle umdrehen und diesem Saiyajin seinen kleinen, dreckigen Hals umdrehen. Aber leider sahen meine Chancen ziemlich schlecht aus und somit schluckte ich all meinen Zorn hinunter.

„Euren Sarkasmus könnt ihr Euch sparen, Saiyajin. Er wird euch eines Tages auch nicht mehr vor jeglicher Strafe retten können, die Euch auferlegt wird.“

„Und welche wären das noch mal? Sagt schon, ich bin leider in letzter Zeit doch ziemlich vergesslich geworden.“, fragte er mich doch glatt ehrlich, tippte sich dann kurz mit Mittel- und Zeigefinger an die Schläfe und trat dann neben mich heran. Doch ich hatte für ihn nichts weiter, als reine Verblüffung übrig.

Sah dieses versteckte, überhebliche Grinsen auf seinen Zügen thronen, sodass es abermals neue Wut in mir schürte.

Das... das konnte doch jetzt nicht Sein ernst sein.

Selbst in so einer Situation spielte er noch mit dem Feuer?!?

„Ihr wisst wohl nicht wen Ihr vor Euch habt.“, raunte ich ihm warnend zu und lief dann weiter, die nächste Ebene hinab.

Wir schienen wohl langsam am Ende des Weges angekommen zu sein, denn die Korridore wurden dunkler.

Die Umgebung unbehaglicher im Allgemeinen und ohne dass ich es wahrhaft wollte, brachte ich die nächste Frage über zitternde Lippen.

„Wo sind wir?!?“

„Freezers Verließe. Der Ort für Gefangene wie Euch, aber das beantwortet immer noch nichtmeine Frage.“, sprach er jene einen Worte kühl über seine Lippen und deutete dann einer weiteren Wache an, den Weg doch bitte frei zu machen. Falls er das Wort Bitte jemals in den Mund nehmen konnte.

Wieder willig passierte ich die neue Passage und wurde mehr denn je an meiner dunkelblauen Kutte gezogen.

Nun hatte er doch die Oberhand gewonnen, gar sich an die Spitze gesetzt und zog mich mehr denn je hastig hinter sich her.

Warum die Eile?!?

Wollte er all dies schneller denn je über die Bühne bringen, sodass er zurück zu seinem Meister konnte?!?

Oder steckte doch weit aus mehr dahinter, als ich ahnen konnte?

Na ja. Damit konnte ich mich auch noch später befassen – wenn ich in meiner Zelle saß und so unweit eine Unendlichkeit an Zeit hatte darüber nachzudenken. Jetzt sollte ich viel lieber auf den Punkt kommen.

„Mit Abschaum wie Euch rede ich nicht. Ihr wisst wohl nicht wer ich bin – um Euch das ein zweites Mal in Euer schwaches Gedächtnis zu rufen.“, gab ich schnippisch zurück und wieder lachte der Saiyajin eisig.

„Oh doch, ich weiß, wer Ihr seid. Eine mehr denn je schwache Onnà, alleinig sich nur auf ihren Status versteifend, war so töricht genug Freezer auf den Leim zu gehen und sich so sehr unter ihren Tüchern versteckend. Wenn Ihr mehr Schneid besitzen würdet hättet Ihr euren Widersachern direkt in die Augen gesehen.“, gab mein Gegenüber spottend von sich und bog dann abermals um die nächste Ecke, nur um dann einen kleinen Nebenraum anzusteuern.

„Ihr wagt es?“, brach es aus mir heraus und blieb dann so einfach stehen.

Wahrlich, seine Worte hatten mich verletzt. Abermals neue Wut in mir geweckt und zornig funkelte ich ihn an.

„Wer erlaubt Euch so über mich zu sprechen. Ausgerechnet solche Worte von so einem Wesen wie Euch. Ihr habt doch wahrlich alle Ehre verspielt, die Ihr einst besessen hattet, Saiyajin no Ouji!“

Angewidert zog ich meine Augen zu Schlitzen und endlich hatte ich mein Gegenüber da wo ich ihn haben wollte.

Vegeta verstummte.

Blieb sofort stehen und drehte sich dann langsam zu mir um, nichts als kalter Zorn in seinen Zügen stehend.

„Ihr wisst nichts über mich.“, kam es zitternd über nun blasse Lippen und wahrlich musste ich wohl einen Wunden Punkt getroffen haben.

„Urteilt nicht über Dinge, die Ihr nicht kennt. Ihr verdammt, was Ihr nicht versteht!“, zischte er mir entgegen und kurz zuckte bläulicher Ki um seinen ganzen Körper.

Doch bleib ich völlig unbeeindruckt davon.

„Oh doch, ich kenne solch ein Kaliber wie Euch sehr gut.“, gab ich nun meinerseits kühl zurück und erntete seinerseits wieder nur ein unterdrücktes Fauchen.

„Ich weiß nicht, wie lange Ihr schon in Freezers Diensten steht, doch Euer Rang scheint Euch wohl gerade zu in hitzigem Gemüt anzustacheln. Ihr glaubt ihr könntet alles besitzen und gar die Welt erobern, in der Ihr zugegen seid.“

Ich ließ ihm keinerlei Chancen sich zu rechtfertigen - denn wozu auch und machte gerade Wegs weiter.

Solch ein Wesen wie er, sich nur sehnend nach dem Leid anderer, hatte nichts anderes verdient und unbeirrt fuhr ich fort.

„Ihr denkt wahrlich, für Euch existieren keine Regeln, nur weil Ihr besserer Abstammung seid. Nur weil Ihr auf anderen Wegen in dieses Leben geboren wurdet erlaubt Euch dies noch lange nicht, über allem und jedem zu stehen. Gar Eure Missetaten, sowie Vergehen, als etwas völlig Reines zu betrachten nur weil Ihr vom hohen Adel abstammt, Saiyajin no Ouji. Denn für mich seid Ihr das nicht.“

Ich sah wie er vor unterdrückter Wut zitterte.

Sah, wie ihn diese Worte mehr zu treffen schienen, als ich wahrhaft angenommen hatte und kurz fragte ich mich, wieso dem so war.

Wieso ihn das alles so mitzunehmen schien, doch durfte ich mich davon nicht beirren lassen.

„Ihr seid für mich so völlig unbedeutend wie jeder andere Verbrecher auch und eines Tages werdet ihr gerichtet werden.“ 
 

Meine Tirade endete noch ehe sie richtig begonnen hatte und kühler denn je sahen wir uns in die Augen.

Schienen uns nur noch mit Blicken unseren gegenseitigen Hass auszusprechen, aber seine Standpunkte, seine Lage zu rechtfertigen, wollte ich einfach nicht verstehen.

Ich wollte keine Entschuldigungen hören, wieso er in dieses Leben geholt wurde.

Wieso er diese Wege eingeschlagen hatte, denn es gab immer einen zweiten Pfad, den man hätte wählen können.

Gab immer eine Lösung, man musste nicht den Weg der Dunkelheit gehen und es dauerte endlos lange Schweigeminuten, bis sich Vegeta wieder beruhigt hatte und nun zu sprechen begann.

Seine Stimme – eisig kühl.

Zu kühl für meine Geschmack, doch bleib ich eisern hart, als er langsam auf mich zutrat.

„Wahrlich, mutige Worte für so eine erbärmliche Onnà wie Euch....“, kam es über vernarbte Lippen und wieder trat er einen Schritt näher an mich heran.

„Aber wenn mir schon jemand solche Anschuldigungen auf den Leib schneidert, will ich auch dessen Gesicht sehen, sodass ich mich auch ja beim nächsten Mal der Wiederkehr gebührend dafür...bedanken...kann.“, zischte er mir entgegen und verkürzte unsere Lücke mit einem weiteren Schritt komplett.

Auf ein Minimum an Größe und letzten Endes seinen letzten Willen akzeptierend, beuget ich mich leicht zu dem Saiyajin herab.

Spürte wie seine Finger hart den Stoff meiner Kapuze umfassten und letzten Endes nach hinten rissen.

Bis nichts mehr mit meinen Haaren spielte, als die Kühle der Luft, die uns umgab und uns so endlos die Wahrheit sehen ließ.

Und etwas, mit dem ich niemals gerechnet hatte.
 

~*~
 

Noch während ich samtweichen Stoffe zurücklegte, noch nicht ein mal meinen Finger davon lösen konnte, verschlug es mir mit einem Mal die Sprache und augenblicklich stolperte ich nach hinten.

Niemals mit dem rechnend, was ich unter verborgenem Stoffe vorfinden sollte und wieder versuchte ich wirre Gedanken in Einklang zu bringen.

Versuchte zu ordnen, wer mir da soeben gegenüber stand, doch ging alles viel zu schnell, als dass ich richtig reagieren konnte.

Meine Luft wurde knapp.

Mein Herz schlug schnell und unbändig hinter meiner Brust und mit einem Mal spürte ich, wie mir sämtliche Farbe aus dem Gesicht wich.
 

„Was?!?“, raunte es gar spottend von meiner Gegenüber wieder und so reinem Stolze gleich strafte sie die Schultern.

„Man könnte meinen Euch gefällt der Anblick nicht, oder habt ihr etwa einen Geist gesehen?“, zischte es von hellblauen Lippen wieder, doch ihre Hautfarbe war es nicht, ein mattes reines Hellblau wohlgemerkt, dass es mir regelrecht die Sprache verschlug. 

So blass wie der Nebel selbst und auch ihr Haar, hellstes Weiß; wild zerzaust am Kopf und über die linke Schulter zu einem Zopf geflochten, weckte nichts als ein Dejavue in mir.

Feinste weiße Lichtpartikel bewegten sich sachte im Wind. Schienen diese weiße Flamme leuchtender Haare anzutreiben und kurz war es mir, als würde ich Sie vor mir sehen.

Die langen Ohren, bestückt mit dem feinsten Schmuck ferner Länder, half weniger, die Ähnlichkeit mit meiner Bershabesh in Einklang zu bringen und wieder schnürte es mir mehr denn je die Kehle zu.

Das.... das konnte nicht sein.

Einfach nicht sein.

Sie.... war die Letzte gewesen.

Die Letzte ihrer Art. 

Das hatte Fayeth zumindest immer wieder beteuert.

Immer wieder aufs Neuste bedauert, in so tiefen, einsamen und dunklen Stunden der Nacht und wieder spürte ich, wie mir schlecht wurde.

Wie meine Maske zu brechen begann, denn mit so etwas wie diesem hier hatte ich wahrlich nicht gerechnet und wieder stolperte ich einen Schritt zurück.

Versuchend meine Würde zu wahren, doch war es hierbei schier unmöglich und ungläubig starrte ich in blaue Augen.

Blaue Opale, welche den Ihren so ähnlich waren und plötzlich waren sie wieder da.

All diese grausamen Bilder, die ich einst verdrängen wollte und dennoch nicht konnte.

Es niemals auch nur schaffen würde, diesen Schmerz zu vergessen und mit einem Mal wurden meine Lippen so spröde trocken.

Schien meine Kehle mit einem Mal wie ausgedörrt und wieder rauschte mir das Blut in den Adern.

Wild und unaufhörlich.

Auf ewig diesen einen Tanz vollführend und endlich bewegten sich meine Lippen.

Doch verließ diese nichts, als heiße Luft.
 

„Wahrlich, Euer Starren ist mehr als nur beleidigend. Hat Euch das schon ein Mal jemand gesagt?“, brüskierte sich die Oberste der Shiva abermals und zog dann die Stirn in Falten. 

Blaue Augen zu warnenden Schlitzen verzogen, ich sollte doch damit aufhören, doch immer noch konnte ich mich nicht rühren.

Ja schien zu gar nichts mehr im Stande zu sein und selbst wenn sie jetzt die Flucht ergreifen sollte, was auch ziemlich gute Chancen für sie haben konnte, so würde ich sie nicht aufhalten.

Keineswegs konnte ich das übers Herz bringen, jene Eine gefangen zu halten, die mich an Sieerinnerte. Ja gar ihrer Rasse entstammte, das würde glatt einem Verrat gelten und wieder versuchte ich mich zu sammeln.

Versuchte wirre Gedanken in Einklang zu bringen, doch war es schwierig.

So unheimlich schwierig und endlich legte sie fragend den Kopf schief.

Lange Ohren in einer mir so sehr vermissten Geste ebenfalls nach unten, dass es mir mit einem Mal das Herz zerriss und sah mich fragend an.

„Langsam... und es fällt mir nicht gerade leicht, dass ausgerechnet ich das sage, fange ich mir an, mir doch Sorgen um Euch zu machen.“, ertönte es wieder von vorne, doch ihr Gesichtsausdruck passte so rein gar nicht zu diesen lieblichen Worten, die eine Andere völlig ehrlicher ausgesprochen hätte.

Gar reiner Zuneigung gleich und wieder blinzelte ich verwirrt.

Fayeth... 

Hast...

Hast du mich all die Jahre etwa angelogen?

Dieser Gedanke schmerzte.

Schnürte mir auf ein Mal so sehr den Brustkorb zu, dass ich dachte, ich würde ersticken und ging wieder einen Schritt nach hinten.

Ja stieß gar an die kühle Wand der Verließe, krallte meine Finger in bestehendes Gestein, sodass sich schon bald die ersten Risse durch die Wände zogen und diese ganze Situation mehr denn je um 180 Grad zu drehen schien.

Nun schien meine Gegenüber wohl doch kurz besorgt zu sein, denn ihr Blick wurde von so viel Schmerz getragen. 

Ja ging sie gar einen Schritt auf mich zu und wollte mehr denn je ihre Hände heben, doch hielten sie eisige Ketten gefangen und somit bedachte mich mehr denn je, als ein trauriger Blick. Doch sah ich alles nur noch wie im Schleier und war gar einer Illusion gleich.

Wieso sie ausgerechnet doch ihre Meinung zu ändern schien, war mir schleierhaft, aber momentan von keinerlei Bedeutung.

Momentan versuchte ich mich nur noch auf die Bilder zu konzentrieren.

Auf dieses letzte bisschen Rest, das mir von meiner alten Gefährtin geblieben war und mich mehr denn je in Vergangenes zurück warf.

In eine längst gelebte Situation, die nun schon so viele Jahre zurück lag, ich mich aber noch genau an sie erinnern konnte.

Wieso diese Erinnerung gerade jetzt kam, vermochte ich nicht zu sagen, doch stieß ich sie nicht weniger von mir.

Nein...

Ich ließ sie zu.

Ließ es geschehen, dass sie all meine Mauern zu Fall brachte und damit das letzte bisschen Rest an Vernunft in mir weckte.

Das letzte bisschen an Ehrgefühl, das mir noch geblieben war.
 

Auch wenn ich mir diesem einst entsagt hatte.
 

~~~
 

Lange lagen meine blauen Augen auf ihr.

Sie sah so verbissen aus, in ihrer Arbeit, die sie ständig fortführte, aber nie ein Ende zu nehmen schien und wieder sah ich in Fayeth´s angestrengte Züge.

Sah wie sie mehr denn je verbittert die Lippen aufeinander presste, als wohl ein Bericht nicht so schnell von statten zu gehen schien, wie sie sich vielleicht erhofft hatte.

Oder was auch immer sie da schrieb, jeden Abend aufs Neuste und nur für Meister Freezer´s Augen bestimmt war.

Etwas, dass sie mir nicht sagte, da sie meinte: Solche Aufgaben sind nichts für kleine, saiyanische Ohren. Weder noch für kleine, saiyanische Augen und kurz hatte ich sie einfach nur verwundert angesehen, während sie mir kurzerhand einen flüchtigen Kuss auf die Stirn setzte und dann wieder hinter ihrer Arbeit verschwand.

Ja hatte sie gar so ehrlich bittend gefragt, was sie denn da so dringendes erledigen musste, dass sie nun seit geschlagenen Stunden hier saß und kaum Zeit für mich hatte. 

Doch hatte sie mir keine Antwort gegeben.

Und nun saß sie hier.

Hier an ihrem Schreibtisch und mehr denn je hinter vielen Tassen Tekkef´s verschwindend. Gar schon gestapelt in zweiter Reihe anstatt sie in den Mülleimer zu befördern.

Radditz würde das gar nicht gefallen, so nebenbei mal angemerkt. 

All dieses Chaos, dass sie veranstaltete würden Nappa und er wieder kommen, aber 2 Jahre waren leider eine lange Zeit und widerwillig ließ ich die Beine von der kleinen Sitzbank baumeln, auf der ich saß.

Na ja. 

Nun waren es eher nur noch ein paar Monate, aber trotzdem würde sich diese Zeitspanne nicht ewig hinziehen und gelangweilt blies ich mir wirre Strähnen aus der Stirn.

Zugegeben, ich vermisste meine Gefährten sehr und freute mich wieder auf unser gemeinsames Zusammensein, aber das bedeutete dann auch, dass ich Fayeth wieder verlassen musste.

Ich konnte nicht bei ihr bleiben, meine Erziehung trug immer noch der größere Saiyajin. So war es in Freezers Datenbank vorgesehen und wieder sah ich auf die blauhaarige Bershabesh.

Ja.

In ein paar Monaten würde alles wieder beim Alten sein.

Doch... wollte ich das denn?!?

Wollte ich Fayeth denn verlassen, jetzt da ich mich so sehr an sie gewöhnt, ja gar sie gern hatte?

So richtig... richtig gern hatte?!?

Ein fahriges Knurren riss mich aus meinen Gedanken und überrascht sah ich auf.

Sah auf ein wutverzerrtes Gesicht, dass ich so bei meiner Gegenüber noch nie gesehen hatte und hastig sprang ich auf.

Wohl schien etwas nicht ganz so zu laufen, wie sie wollte und der Umstand, dass es schon so spät in der Nacht war und die Halbmonde Zyrs schon längst am Himmel standen, schienen ihre Laune nicht zu bessern und wieder trat ich näher an den Schreibtisch heran.

Wollte mich daran hochziehen, doch war ich selbst mit meinen guten ca. 7 Jahren selbst dazu noch zu klein und versuchte nun eben so zu sehen, was das Problem war.

Doch sah ich nichts als lauter Aktenberge, weitere gestapelte Tassen und hilfesuchend sah ich mich um.

Erblickte schließlich einen kleinen Schemel in der Ecke, trat auf ihn zu und hob ihn an. 

Wenn ich so schon nichts ausrichten konnte, dann musste es eben so gehen und endlich, mit des Möbelstücks Hilfe, schaffte ich es, mich nach oben zu ziehen und über den Schreibtisch zu sehen.

„Fa... Fayeth?“, fragte ich sie ehrlich, doch schien sie mich nicht zu hören.

Schien immer noch wutentbrannt auf das Stück Blatt Papier zu starren, gar nervös auf ihrem Stift zu kauen und wieder zog ich mich höher.

Wollte endlich wissen, was das Problem war, vielleicht konnte ich ja helfen.

So wie sie es auch immer bei mir getan hatte und endlich hatte ich mich soweit auf die Tischplatte gezogen, sodass ich auf ihr saß. 

Na ja, eher kniete um es richtig auszudrücken, doch leider hatte ich die Unachtsamkeit meines Schweifes außer Acht gelassen. Denn mit einem Mal, stieß er eine der noch gut befüllten Tassen um und.....

„Vegeta!“

Erschrocken zuckte ich zusammen und sah sofort auf.

Sah in der Bershabesh´s entsetztes Gesicht und wie sie langsam ganz blass wurde.

Sah auf die bräunliche Pfütze heißen Getränkes und wie es sich augenblicklich durch die Stapel ihrer Papiere zog.

Eine getane Arbeit und etlichen Fleiß so langer Stunden sofort zerstörte und enttäuscht schlug Fayeth die Hände vor das Gesicht.

Ließ den Stift sofort aus ihrem Griff entgleiten und mit einem monotonen Klacken fiel er auf den Boden. 

Rollte noch ein Stückchen weiter, bevor er letzten Endes liegen blieb. Vergrub gar ihre sonst so zarten Finger in blauen Haaren und schüttelte dann den Kopf.

„Wieso....“

Unschuldig sah ich auf, schien sofort zu erkennen was ich falsch gemacht hatte und wieder traf mich so endlose Schuld.

Dabei...

Dabei hatte ich doch nur helfen wollen.

„Wieso hast du das getan?!?“, fragte sie mich wütend und sah mich zorniger denn je an.

„Ich...“

Eingeschüchtert sah ich in ihre strengen Züge.

Diesen kalten Blick von ihr überhaupt nicht gewohnt und stammelte abermals vor mich hin.

„Ich hab... nur helfen wollen.“

Wütend schlug sie mit der flachen Hand auf morsches Holz und abermals zuckte ich zusammen.

Eingeschüchtert von all dieser Wut, die ich so nicht kannte, ja niemals bei ihr sehen wollte und entschuldigend sah ich zu Boden.

„Und jetzt sie an, was deine Hilfe gebracht hat – gar nichts. Schau dir das an!“ 

Zornig schnappte sie sich einen der durchtränkten Papiere und hielt es nach oben.

„Damit ist nichts mehr anzufangen. Gar nichts mehr!!! All die Stunden Arbeit dahin!“

Mit diesen letzten Worten zerknüllte sie das Papier erbost in ihren Händen und warf es zur Seite.

„Meister Freezer erwartet immer handgeschriebene Berichte. Was soll ich ihm nun vorzeigen, außer einen bräunlichem Fleck auf dem nichts mehr zu lesen ist?!?“

„Vielleicht..... dass seine Art Tekkeff anzubieten, grausam ist?“

Wieso ich gerade diesen Spruch über meine Lippen brachte wusste ich selbst nicht. Er war unangebracht, ebenso weniger zur Situation passend und genau das ließ mich Fayeth nun auch spüren.

„Deine Witze sind momentan nicht angebracht, Vegeta.“, fauchte sie wieder und sah mich dann abermals zornig an.

„Was verstehst du an den Worten: `Setzt dich und verhalte dich ruhig´ nicht?“

Nun kamen doch die ersten Tränen, die sich so vehement hinter meinen Lidern angesammelt hatten und wieder sah ich zur Seite.

Das... das war nicht fair.

Ich... ich hatte doch wirklich nur helfen wollen und nun war ich es, der sich verbittert auf die Lippen biss.

„Keine Sorge. In ein paar Monaten hast du mich ja sowieso los. Da kannst du wieder alles machen so wie du es willst.“

„Was...?“

Ich sah nicht, wie Fayeth schmerzlich das Gesicht verzog.

Sah nicht wie sie augenblicklich aufgebrachte Hände sinken ließ und sich jene eine Traurigkeit in ihre Augen legte, die ich so noch nie bei ihr gesehen hatte.

Überrascht sahen mich blaue Opale an, doch merkte ich nichts von ihrem geschockten Gesichtsausdruck, der alle Wut mit einem Mal verpuffen ließ und mir wieder das Wesen zeigte, dass ich so in mein Herz geschlossen hatte.

Endlos zogen sich leise Schluchzer über meinen ganzen Körper.

Stumme Tränen über meine Wangen, doch war es mir egal geworden. 

„Vegeta....“

Ich hörte, wie sie sich bewegte.

Wie sie langsam von ihrem Platz aufstand und um den Tisch herum lief. Ein Schatten fiel über mich, doch sah ich es nicht ein, aufzusehen. 

Wozu denn auch?!?

Ich war ihr ja sowieso egal.

„Hey, kleiner Mann...“, versuchte sie es wieder, wollte mir eine Hand auf die Schulter legen, doch wandte ich mich abrupt ab.

Drehte mich beleidigt zur Seite, verschränkte die Arme vor der Brust und zeigte ihr mehr als nur die kalte Schulter.

Wenn ich so unausstehlich war, wieso ließ sie es dann nicht gleich ganz bleiben?!?

Wozu sich die Mühe machen, für jemanden der es sowieso nicht wert war?

„Mich zu ignorieren bringt nicht viel. Du weißt ich kann genauso stur sein wie du.“, brachte sie sanft über ihre Lippen und stupste mir dann mit einem Finger in die Seite.

Ich zuckte erschrocken zusammen. 

Mit ihrer Art mich aus der Reserve zu locken in keinster Weise rechnend, wandte mich dann noch mehr ab und verschränkte meine Arme mehr vor meiner Brust als ein fahriges Knurren meine Kehle verließ.

„Weißt du, ich hab da so jemanden kennen gelernt...“, kam es nach einiger Zeit der Überlegung und wieder spürte ich ihren Blick auf mir.

„Willst du wissen, wer das ist?“

Ich schien verwirrt, nicht wissend, wen sie damit meinte und sah sie schräg von der Seite an. Nickte stumm um ihr mein Zustimmen zu geben, aber innerlich immer noch mehr als nur verwirrt, wieso sie gerade jetzt dieses Thema ansprach. Ein Thema, das keinerlei Sinn ergab.

Diese Bershabesh...

Aus ihr würde ich niemals schlau werden.

„Ich kenne da einen kleinen, bockigen Saiyajin. Zu stur für diese Welt, ziemlich engstirnig noch dazu und er sitzt auch noch genau vor mir.“, lachte sie nun ehrlich und ließ sich dann so einfach in die Hocke fallen.

Eher auf den kleinen Schemel, verschränkte dann ihre Arme vor mir auf meinen Beinen, die immer noch ruhelos über die Tischkante baumelten und sah mir dann direkt in die Augen.

„Bloß... den Name hab ich irgendwie vergessen.“, sagte sie gespielt überlegend und legte dann den Kopf schief.

Ihre langen Ohren gleich mit und kurz huschte ein kurzes Lächeln über meine Lippen. Eines, das ich eigentlich gar nicht hinauslassen wollte, war ich immer noch sauer auf sie. Doch Fayeth wusste ganz genau, wie sie meine Barrieren zu umgehen hatte.

„Fängt irgendwie mit....V an und hat den unmöglichsten Klang, den ich kenne. Einen, der dir wahrlich mit einem Mal die Zunge brechen kann, versuchst du ihn richtig auszusprechen.“

Wieder legte sie den Kopf schief, diesmal in die andere Richtung und dieses Mal konnte ich mein Lachen nicht mehr in mir halten und ließ es hinaus.

„Fayeth... Hör auf damit. Du weißt ganz genau wie ich heiße.“

„Nein ehrlich, unterbreche mich nicht. Es liegt mir auf der Zunge....“, spielte sie ihr kleines Schauspiel weiter und wieder schüttelte ich nur lachend den Kopf.

„Du bist doch blöd.“

„Hey!“

Diesmal ein Stups in meine andere Seite und beleidigt zog ich einen Schmollmund.

„Das verbiete ich mir, kleiner Mann.“, sagte sie lachend, stand dann auf und hob mich so einfach auf ihre Arme.

Stemmte mich so in die Hüfte, dass ich meine Hände auf ihren Schultern ablegen konnte, ihre verschränkten Arme als gutes Sitzkissen diente und ich somit ihrem warmen Blick nicht mehr entkommen konnte.

„Ganz schön schwer dich aus der Reserve zu locken. Passiert das noch öfters wird das immer schwieriger, Vegeta.“, schenkte sie mir mit diesen Worten ein sanftes Lächeln, doch wieder sah ich zur Seite.

All dieser Spaß verflogen, den sie mir für kurze Minuten schenkte und wieder kam all die Traurigkeit zurück.

„Hey...“, erklang es wieder und diesmal ließ sie meine versteckende Blicke nicht außer Acht und folgte ihnen.

„Was sollte das vorhin?!?“

„Ich wollte... dir nur helfen.“, kam es nach einigen Minuten des Schweigens erklärend über meine Lippen. 

Gar so voller Schuld gleich, doch wieder lachte Fayeth nur belustigt auf.

„Das.... meinte ich nicht damit.“

Nun war ich an der Reihe sie verwirrt anzusehen und wieder sah ich in dieses mir so sehr vermisste Gesicht.

Ein Gesicht so voller Liebe gleich und wieder sammelten sich Tränen in meinen Augen.

„Wieso hast du das gesagt, Vegeta?“ 

Wieder wurde es still und nach einiger Zeit zuckte ich trotzig mit den Schultern.

„Weiß nicht...“, kam es mehr genuschelter über meine Lippen als es sollte, doch diese Ausrede ließ meine Gegenüber wohl nicht gelten.

„Vegeta...“, tadelte es wieder von Neuem und abermals kamen all die Tränen zurück.

„Ich... ich meinte das schon so wie ich sagte. In... in ein paar Monaten bist du mich los, dann hast du wieder deine Ruhe.“, kam es trotzig über meine Lippen und wütend wischte ich mir fallendes Nass beiseite.

Verwirrt sah mich die Bershabesh an, doch wich ich ihrem Blick abermals aus.

„Du hast deine Räume wieder für dich, deine Labore bleiben unberührt. Keinen mehr, der dir den Kühlschrank leer ißt, dir deine Sachen kaputt macht, dich bei deiner Arbeit stört oder diese gar völlig auseinander nimmt.“

Wieder ging meine Stimme in einem bitteren Schluchzen unter.

„Ich... ich stand dir die ganze Zeit doch sowieso nur im Weg und war dir mehr denn je eine Last am Bein. Wieso es also vertuschen wollen, wenn du es genau so siehst.“

Ich spürte, wie sie die Arme sinken ließ, doch mich weiterhin behütet in ihrem Griffe hielt.

Sah aus dem Augenwinkel, wie sich ihre langen Ohren betrübt nach unten fallen ließen und sie mich mehr denn je aus traurigen Augen ansah.

Doch dann schüttelte sie den Kopf.

„Bejita annò Saiyajin no Ouji!“, donnerte es streng von vorne, in dem besten Saiyanisch, dass ich ihr beigebracht hatte und die Lautstärke ihrer Stimme ließ mich abermals hochschrecken.

„Denke das noch ein einziges Mal und ich sehe mich gezwungen dir wirklich den Hintern zu versohlen!“

Wütend sah sie mich an, aber diesmal lag mehr Traurigkeit in ihrem Blick als alles andere und dieses Mal konnte ich nicht so einfach ihren blauen Opalen ausweichen, wie vorhin.

„Ich wollte dich hier haben. Wollte, dass du bei mir bleibst, denn anders wo wäre es dir sicherlich nicht gut ergangen.“, sagte sie nun den eigenen Tränen nahe. Balancierte mich zu einem der Sitzkissen nahe der Fenster und setzte sich dann auf eben Jenes.

Betete mich auf ihren Schoß und immer noch sah ich in Fayeth´s trauriges Gesicht.

Ein Gesicht so voller Ehrlichkeit.

So voller... Liebe.

„Und.... ich bin froh dass du hier bist. Glaube mir das. Es zerreißt mir nämlich innerlich das Herz, weißt du?!?“

Wieder ein Brechen ihrer Stimme und ein Schauer mehr auf meiner Haut. 

„Wenn....wenn ich daran denke, dass ich dich schon in ein paar Monaten wieder an Nappa abgeben muss. Aber... deine weitere Erziehung steht mir... nun mal einfach... nicht zu.“

Nun weinte sie tatsächlich.

Liefen ihr so große Tränen über die Wangen, dass ich erschrocken zusammen fuhr und langsam meine Hände wandern ließ.

Direkt an ihre Wangen legte und meine Stirn an ihre presste.

„Es... fühlt sich so an wie...Familie. Wie als sei man....willkommen. Lauter Geborgenheit spürend. Endlich.... mal wieder Leben um mich herum.“

Müde zuckte sie mit den Schultern und ein trauriges Lächeln umspielte blasse Lippen.

„Etwas... das ich seit langer Zeit nicht mehr gespürt hatte. Eigentlich fast...nie.“

Wieder weinte sie bittere Tränen und es dauerte ziemlich lange, bis sie sich wieder beruhigt hatte.

Immer noch standen die drei Monde Zyrs am Himmel.

Warfen ihr gespenstisches Licht durch die Vorhänge der Fenster und zeitgleich damit beunruhigte Schatten an die Wände.

Doch in Fayeth Armen konnte mir nichts und niemand mehr Angst machen und wieder sah ich auf mein Gegenüber.

Nicht wissend, ob ich diese eine Frage stellen sollte, aber vielleicht würde es helfen, die Wunden zu verschleißen, die auch sie in sich trug.

Wunden, die meinen so sehr ähnelten und nun war ich an der Reihe, für Fayeth da zu sein. Denn sie hatte so viel für mich getan.

Mir gar ihr ganzes Herz geschenkt, somit war dies nur ein kleiner Teil dessen, was ich ihr wieder an eigener Liebe zurück geben konnte.

„Fayeth?!?“, fragte ich zögerlich und überrascht sahen mich blaue Augen an.

Noch ziemlich gerötet von so etlichen Tränen, doch ich war mir sicher, dass noch Neue dazu kommen würden.

Aber manchmal musste man den beschwerlicheren Weg gehen um ans Ziel zu gelangen.

Das hatte Nappa jedenfalls immer zu mir gesagt.

„Wie lange... ist dein Volk jetzt schon...tot?“

Ich spürte, wie sie sich versteifte.

Sah, wie sie sich mit einer Hand fahrig durch blaue Haare fuhr und dann zur Seite sah.

Dann nach einem weiteren Zögern und jeglichem Beben ihrer Stimme gleich ihre Stimme erklang.

„Zu lange....“, kam es heißer über blasse Lippen und wieder sah sie aus dem Fenster.

Legte sich wieder jene eine Traurigkeit um ihren Geist, dass ich es schon fast bereute, diese eine Frage gestellt zu haben, aber damals hatte sie mir auch damit geholfen. 

Nun war ich an der Reihe, denn bestimmt und zu ihrer Zeit, hatte es niemanden gegeben, der sie über ihren Verlust hinweg hatte trösten können.

Sie...musste alles mit sich selbst ausmachen. Alleine und völlig auf sich gestellt und das... war wahrlich das Traurigste dieser Welt.

„Weißt du....“, begann ich zögerlich und suchte nach den richtigen Worten.

„Ich kannte da mal jemanden, der sagte einst zu mir: Solche Katastrophen passieren. Leider und man selbst kann es in keinster Weise aufhalten. Soll nicht die Schuld bei sich suchen, weil keine existiert.“, begann ich zitternd und sah dann, wie meine Gegenüber erkennend die Augen aufriss.

Sich wieder jenes eine Schluchzen über ihren ganzen Körper zog und so bittere Tränen in blauen Augen weckte.

„Dieser jemand sagte auch, dass es sich nicht lohnt, in keinster Weise, nach dem Wieso oder dem Warum zu suchen, weil es nämlich nur neue Wunden weckt. Wunden die niemals verheilen werden und nichts weiter, als rissige Narben bleiben. Und dieser jemand.....“ 

Wieder hörte ich ein verzweifeltes Schluchzen ihrerseits und sah der Bershabesh dann mehr denn je in die Augen. Versuchte Stärke zu vermitteln, gar völliger Liebe gleich, in dem schlimmsten Moment unseres Zusammenseins. 

Einem Schmerzlichen gleich noch mit dazu, doch nur aus Altem konnte wahrlich so etwas wundervoll Neues entstehen.

„...sitzt genau vor mir.“, beendete ich meinen Satz und bettete dann abermals meine Hände an hitzige Wangen.

„Du sagtest Einst, du willst mein zweites zu Hause sein....“, flüsterte ich leise und bettete dann erneut meine Stirn an die Ihre.

„...also lass mich auch das Deine werden.“ 


 

~~~

„Zyr an Saiyajin. Zyr an Saiyajin.... Sagt mal, lebt Ihr noch?!?“, riss mich eine forsche Stimme aus meiner mir liebsten Erinnerung und erschrocken sah ich auf.

Wurde mir Fayeth gar ein zweites Mal so grausam aus meinen Erinnerungen gerissen und fieberhaft blickte ich um mich.

Sah auf die oberste Shiva vor mir und auf das was sie wirklich war.

Nämlich eine Bershabesh.

Auch wenn ich das in keinster Weise glauben konnte.
 

„Ah gut, Ihr lebt!“, kam es, völligem Sarkasmus gleich, über helle Lippen und kühl trat meine Gegenüber einen Schritt zurück.

„Ich dachte schon ich müsste um Hilfe rufen oder so. Nicht dass mich Euer erbärmliches Leben irgendwie und auch nur Ansatzweise interessiert, aber hier unten steht es sich alleine so schlecht.“

Doch immer noch lag alles was ich hörte hinter einem dumpfen Schleier reinen Nebels und verwirrt sah ich sie an.

„Egal, vergesst es! Das war ein Witz, falls Ihr so etwas kennt und falls meine Situation jemals wieder nach Witzen erfordern sollte.“, kam es schnippischer denn je von ihrer Seite.

„Und können wir bald weiter?!? Denn ich habe langsam keine Lust mehr, mir wegen Euch noch den Lungentod zu holen!“, raunte sie mir wieder zu und noch ehe ich richtig über meine Tat nachdenken konnte, handelte ich instinktiv.

Ging einen Schritt auf die Bershabesh zu, packte hemmendes Metall um ihre Handgelenke und riss es entzwei.

Verdutzt sah sie mich an.

„Was....“

Doch ignorierte ich ihre verdutzte Frage, schälte auch den letzten Rest Metalls von blau blasser Haut und warf es letzten Endes beiseite.

„Wieder verwundert es mich zum zweiten Mal, dass gerade ich das sage aber: Habt ihr den Verstand verloren?!?“

Wortlos ließ ich ihre Verwunderung über mich ergehen und trat dann zur Seite. Ihr nicht mehr in die Augen sehen könnend.

„Wenn Ihr den Weg zurück lauft, den wir gegangen sind und an der nächsten Kreuzung den rechten Flur einschlagt, gelangt Ihr an eine unterirdische Basisstation mit mehreren Fluggleitern bestückt.“, kam es emotionslos über meine Lippen und schließlich wandte ich mich ab.

„Freezer selbst und die meisten der Wachen, müssten zu sehr damit beschäftigt mit denAufräumarbeiten eurer Flotten sein, als dass sie ein eigenes Schiff auf den Radaren bemerken und es gar als Bedrohung ansehen würden.“

Zugegeben, der Plan stand, nun musste diese Onnà nur noch ihren Hintern bewegen und endlich kam mein ganzes Temperament zurück, nachdem sie immer noch wie angewurzelt hier vor mir stand.

„Na los. Geht! Bevor ich es mir anders überlege!!!“, schrie ich sie nun fast schon an und endlich stolperte sie zurück.

Packte ihren Stab fester in ihrer Hand und sah mich dann aus kühlen Augen an.

„Das ändert gar nichts, Saiyajin no Ouji.“, begann sie eisig zu sagen und zog sich dann wieder ihren blauen Kapuzenmantel über.

„Eure Hilfe bedeutet mir nichts. Ja ist nicht ein Mal der Dreck wert auf dem ich gehe und Eure Gründe hierfür sind mir eigentlich mehr als nur schleierhaft bis völlig egal. Sollten wir uns das nächste Mal wieder sehen; ja gar uns über den Weg laufen...“, begann sie eisig zu zischen und sah mir dann direkt in die Augen. Ihre Drohung hiermit auch wahrlich auch eine werden lassend.
 

„Werdet ihr für Eure Taten gerichtet werden. Ihr habt mein Wort.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen und willkommen zum nächsten Kapitel dieser Geschichte.

Nun.... ein wichtiges Kapitel wie ich finde und eines was auch gleich mehrere Emotionen ausdrückt.
Von Kumari gibt es sogar ein Fanart, dass ihr euch hier anschauen könnt. (Auch hier auf Animexx zu sehen ;) )

http://redviolett.deviantart.com/art/DBZ-Grown-up-under-Ruins-Kumari-Kaliv-477086715

Leider bin ich in dem Teil nicht so ganz auf ihre Kleidung eingegangen, aber sie sollte hier nur angeschnitten werden, denn ich brauch sie noch in einer anderen FF, aber mehr dazu, wenn es soweit ist.
Ebenso gibt es zu der kleinen Rückblende mit Fayeth ein Fanart, zu sehen ebenfalls hier auf Animexx oder auf Deviantart.

http://redviolett.deviantart.com/art/DBZ-Grown-up-under-Ruins-My-lil-World-483516754

Hoffe das Kapitel hat Euch gefallen und freue mich schon auf eure Meinungen, Feedback und Reviews.
Will mich auch nochmals für euer ganzes Feedback bedanken, freut mich, dass die Geschichte so gut ankommt. ^_^

Liebe grüße und bis zum nächsten Part.
Eure Red Komplett anzeigen

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