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Aufgewachsen unter Trümmern

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Gnadenfrist


 

Aufgewachsen unter Trümmern

49. Kapitel:

Gnadenfrist

Sein Körper fühlte sich so leicht an.

So zerbrechlich in meinen Armen, dass ich es kaum wagte, ihn auch nur zu berühren und dennoch musste ich es.

Musste all diesen Schmerz so wahrhaft in Kauf nehmen, dass es schon fast einer Illusion glich und dennoch schien es so real. 

Schien so endlos zu bestehen und wieder sah ich auf die gebrochenen Figur, welche so bewegungslos in meinem Griffe lag und sich jeglichem Schutz von mir verbürge.

Erflehte; ja gar regelrecht danach schrie, obwohl er niemals auch nur ansatzweise seine Lippen bewegte um dieser einen Bitte nachzukommen, die er sich dennoch und trotz allem doch auf ewig verschweigen würde.

Denn so war Vegeta nun Mal.

Würde nie alleine und von sich aus um Hilfe flehen und nur im Schutze der nahenden Ohnmacht, sah ich seine wahre Schwäche.

Sah all dieses Leid, das er so bedingungslos auf sich genommen hatte, nur um zu Radditz und zu mir zurück zu kehren.

Doch wofür?

Wofür sich neues Leid aufbürgen, wenn man ein Altes nicht hinter sich lassen konnte?

Wenn man sich versagte all diesen Regeln und Prinzipien, nur um sie so haltlos über Bord zu werfen und dennoch in alte und so gleiche Muster zu verfallen? 

Eine ewige Routine einnehmend, die keinen Ausweg gelten machend ließ und nur aus neuem Schmerz, innerer Qual und so endloser Schuld bestand?

`War es all dies wert?´, fragte ich mich ehrlich und wahrhaftig, als ich mich endlich in Bewegung setzte.

Vegetas schwachen Körper dicht an den Meinen presste und versuchte, so vorsichtig wie möglich zu sein, da ich ihm nicht noch mehr Schmerzen zufügen wollte. 

Doch war dies anhand der zahlreichen Wunden einfach schier unmöglich.

Eine Stunde hatte Meister Freezer gesagt und innerlich verfluchte ich die Echse mit allen saiyanischen Flüchen, die ich kannte. Wohl wissend, dass eine Stunde in den wohl benötigten Medi-Tanks nicht ausreichen würden, Vegetas zahlreiche Wunden zu flicken. Doch musste ich wohl oder übel die ach sohelfende Hand entgegen nehmen, die mir so schamlos präsentiert wurde – selbst dann auch, wenn sie nichts als weiteren Hohn und Spotte in sich trug und nicht aus ehrlichen Stücken angeboten wurde.

Das... spürte ich.
 

Kein weiteres Wort wurde gesprochen, als wir uns zurück in die Basis begaben und ich schon automatisch den Weg in die unteren Hospitalräume aufsuchte. 

Mich meine Beine wie von selbst forttrugen und ich mich nicht zwingend umdrehen musste um zu wissen, dass mir Radditz auch ja folgte.

Den Kopf tief gesenkt in Demut und Schuld, da ich sofort wusste, dass er sich für Vegetas Zustand verantwortlich fühlte, doch... das musste er nicht. Bei weitem nicht.

Wenn sich einer hierfür die Schuld geben musste, dann war ich es.

Ich ganz alleine, denn ich hatte ihn im Stich gelassen.

Hatte meine mir freiwillig gesetzte Aufgabe total aus den Augen verloren, die ich mir, seitdem ich unseren Ouji kannte, zu meinen obersten Prioritäten gesetzt hatte.

Nämlich, ihn zu schützen vor jeglichem Leid und sämtlichen Qualen, die ihm widerfahren konnten.

Doch konnte ich das Schicksal selbst nicht aufhalten und schon damals, als ich Freezer das erste Mal sah und er die kleine Hand meines zukünftigen Herrschers so besitzergreifend in die Seine nahm, schien Vegetas Leben mit einem Mal besiegelt zu sein. Und auch... das Meinige, doch sah ich damals die Warnungen noch nicht.

Konnte sie auch nicht sehen, doch war es nun zu spät, sich an Vergangenem festzuhalten.

Viel zu spät meinen zu müssen, an diesem gepeinigten Leben etwas ändern zu wollen – denn ich konnte es nur hinnehmen. Gar akzeptieren was es war und versuchen das weit aus Beste aus dieser ganzen Situation zu machen. 

Halt... 

Nein.

Das stimmte so nicht ganz.

Nicht das weit aus Beste, sondern das mir Mögliche. 

Weitere Schranken zu umgehen, alles in Bewegung zu setzten, nur um aus dem daraus entstandenem Unmöglichen, das Mögliche zu machen.

Und das versuchte ich.

Genau jetzt und in diesem Moment.
 

Wieder riss mich ein qualvolles Stöhnen aus meinen Gedanken und geschockt sah ich auf.

Sah nach unten, direkt in das schmerzerfüllte Gesicht meines Oujis und wieder regten sich nichts als Zweifel.

Ich hätte es verhindern müssen.

Hätte irgendetwas tun müssen, denn immerhin stand es in meiner Pflicht.

Dies war mein Schwur.

Mein Versprechen, dass ich mir damals gegeben hatte, doch hatte ich nun so haltlos versagt.

Versagt wie noch nie.

Hatte der Dunkelheit so spielend einfach ihren Einzug gelassen, obwohl ich dies niemals wirklich und auch nur ansatzweise beabsichtigt hatte. 

Doch nun war es geschehen.

Nicht umsonst hatte ich mehr als nur ein flaues Gefühl im Magen besessen, als Vegeta damals und vor so vielen Monaten, ohne ein weiteres Wort der Versöhnung aufgebrochen war.

Gar unseren Streit so qualvoll im Raum stehen ließ. 

Mich gar rügte für Worte und Taten, die ich wahrlich niemals so gemeint hatte. Doch dies schien wohl der besagte Teufelskreis eines Streites zu sein. 

Verletzende Worte und Taten auszusprechen, nur um seinem eigenen Unmut Luft zu machen, doch hätte ich gewusst, dass ich Vegeta an diesem einen Tag das letzte Mal sehen würde, so hätte ich ihn aufgehalten. 

Hätte ihn am Arm gepackt und so einfach herum gerissen. Ihn fest an meine Seite genommen, nur um damit zu verhindern, dass er mit Jeeze dieses Wagnis an Mission eingehen würde, nur um ihn dann doch in meinem selbstlosen Schutze zu wissen. Doch leider war man bekanntlich später immer schlauer als vorher und wieder nagte das endlose Gefühl der Schuld in mir.

Denn ja – ich hätte etwas tun müssen.

Hätte mich Freezers Strenge einfach widersetzten und so spielend einfach in eine Raumkapsel steigen sollen, doch lähmte mich meine eigene Angst, all seinen Zorn mit dieser einen Tat zu wecken und damit auf mich zu ziehen.

Etwas egoistisch wenn ihr mich fragt, denn genau das war es doch, was Vegeta jedes Mal; Tag ein Tag aus, auf sich nahm.

Diesen einen Schmerz auf seine schmalen Schultern lud, nur damit wir, die Letzten seines Volkes, seinen Schmerz nicht teilen mussten.

Und nun... sah alles anders aus.

Ja, er hatte gelitten.

War wahrlich mehr als nur ein Mal durch die Hölle gegangen und hatte nun nichts als neues Leid sein Eigen genannt.

Und wofür?!?

Für ein Leben, das es nicht Wert war gelebt zu werden. 

Ein Leben, das man in keinster Weise fortführen wollte und erbost versteiften sich all meine Muskeln, als ein haltloses Zittern meinen Körper erfasst hatte.

Ein Zittern, geprägt von Wut angesichts dieser ganzen Ungerechtigkeit, die sich Vegetas ganzes Leben schimpfte.

`Ab wann, oh ihr Götter, war es genug?´, schickte ich ein stummes Stoßgebet in den Himmel. So verzweifelt jeglicher Hoffnung gleich und sah augenblicklich zur Seite.

Ab wann war eine Schuld beglichen? Gar in euren Augen abgegolten, die eigentlich und so bestehend in aller Wahrheit, gar keine war?!?

Vegeta hatte doch schon alles verloren, was ihm jemals wichtig geworden war. Wieso ließ man ihm dann nicht den letzten Funken, der zu einem reinen Glanz an Hoffnung wachsen konnte – selbst wenn diese Illusion nichts als ein weiterer Traum blieb? 

Ein Traum, so bestehend in der Dunkelheit. 

Gefangen hinter eisigen Ketten des Verrates, aber immerhin und so ehrlich ein Traume blieb, für den es Wert war, den Kampf aufzunehmen. 

Jeden Tag aufs Neue dieses Wagnis zu einzugehen, nur um sich dann am Ende aller Dinge, ja gar am Ende unser allen Seins, keine Vorwürfe mehr machen zu müssen, sein Leben und wahrlich dieses Einzige, nicht vergeudet zu haben. 

Denn nur der, der wahren Traumes ist, kann der Illusion des Lebens wahren Glauben schenken und das Geschenk genießen, das einem jeden von uns gegeben wurde.

Auch wenn ein mancher von uns mehr Glück zu haben schien, als der wahrlich Andere, doch am Ende blieb man wohl immer...
 

...seines eigenen Glückes Schmied.
 

~*~
 

Freezers Männer nahmen diese eine Stunde sehr genau und mehr denn je erzürnt starrte ich auf die Alarmuhr, die extra aufgestellt wurde, nur um auch ja eine bestehende Strafe geltend zu machen.

Ja gar um nur weiter den haltlosen Spott und Hohn der Echse zu schüren und wieder ballte ich meine Hände zu zitternden Fäusten.

Diese Heuchler.

Verlogene Aasgeier, die meinten, alles nach strikten Befehlen ausführen zu müssen und ohne sich dabei jegliche Konsequenzen zu hinterfragen, die sie damit weckten. 

Sogar ein Laie sah doch, dass Vegeta unweit mehr als einen Stunde brauchte, doch Freezers Regeln waren streng und keiner der hier Anwesenden wollte sich der Echse widersetzten.

Wäre Fayeth noch am Leben, wäre alles ganz anders gekommen.

Wäre alles ganz anders verlaufen und kurz, wenn auch nur flüchtig huschte ein kleines Lächeln über meine Lippen, als ich mir die Bershabesh in Erinnerung rief.

Sie würde toben vor Wut.

Würde wahrlich ihr ganzes und so feuriges Temperament, das immer unter so viel Güte und endloser Liebe Vegeta gegenüber, gehalten wurde aus seinen Fängen lassen und dann würde es hier nicht so strikt nach diesen dämlichen Regeln ablaufen. 

Sie hätte sich Freezer widersetzt. 

Tag ein, Tag aus und immer wieder erneut den Kampf mit ihm aufgenommen, nur um das zu schützen, was sie so unweit und schon wahrlich von Anfang an, in ihr Herz geschlossen hatte. 

Aber vielleicht war es gerade diese Stärke...

Diese bedingungslose Liebe und gar dieses innere und so endlos bestehende Band zu unserem Saiyajin no Ouji, was unser aller Herrscher ein Dorn im Auge war und seiner Meinung nach beseitigt werden musste.

Eliminiert auf so grausame Art und Weise und wieder wandte ich mich ab, als ich sah, wie man Vegeta die zersprungene Rüstung vom Körper schälte.

Ein gepeinigtes Sein so offen freilegte und ich selbst unter dem jetzt nur noch getragenen dunklem Stoffe, seine zahlreichen Rippen sehen konnte. 

Ein Körper gekennzeichnet von qualvollem Hunger, gar endloser Pein und wieder wollte ich mich abwenden, doch konnte ich nicht.

Meine ganze Schuld vor bestehender Mannschaft wahrhaft sah, nur um mir immer und immer wieder vor Augen zu führen, was ich getan hatte.

Was ich angerichtet hatte und was ich hätte verhindern müssen.
 

Man verfrachtete Vegeta in einen der Medi-Tanks.

Ließ so bestehend heilendes Wasser einfluten, dass wahrlich nur ansatzweise an der Oberfläche kratzen konnte, wohl wissend, dass die Narben tiefer gingen, aber keiner der hier Anwenden sich einen Dreck darum scherte.

Radditz und ich blieben die ganze Stunde.

Blieben an Ort und Stelle und auch als man uns mehrere Male aufforderte den Raum zu verlassen, so rührten wir uns nicht vom Fleck.

Ich wollte sehen, mit meinen eigenen Augen und so wahrhaft eigen meine ganze Schuld, welches Chaos ich hätte verhindern müssen und auch wenn es qualvoll war, so musste es dennoch - sein.

War von Nöten, da ich mir in diesem Moment schwor, solch einen Fehler nie wieder zu begehen und somit zog sich die Stunde schleppend dahin.

Radditz sprach kein Wort.

Konnte keinen Trost oder gar jenen einen Zuspruch über seine Lippen bringen, den ich sowieso nicht hören wollte, da es diese momentan nicht zu geben schien.

Ja so gar nicht existent waren, sondern nur unsere eigene Dunkelheit mit sich brachte.

Eine Dunkelheit, die nicht so einfach abzuschütteln war und mehr denn je sah ich qualvoll zur Uhr. 

Sah wie sich die Zeiger von Minute zu Minute schneller bewegten und Vegetas benötigten Heilungsprozess auf ein Minimum an Größe verkürzten.

Eine Stunde war nicht viel, für das ganze Leid, das auf seinem Körper thronte. Der Rest würde wohl oder übel seine innere Stärke und all sein Durchhaltevermögen einfordern. 

Vegeta war stark, gar keine Frage...

Hatte unweit so viel mehr weggesteckt als das hier und dennoch spürte ich dieses leichte Gefühl an Angst, das stetig in meiner Seele zu wachsen schien.

Stetig und so unaufhörlich.

„Die Zeit ist gleich um!“, ließ man uns wissen uns geschockt sah ich auf. Schien mich endlich regen zu können, als besagte Stunde wirklich um zu sein schien und man so einfach benötigte Maschinen abstellte.

Ich wollte flehen, wenn ich gekonnt hätte, doch versagte mir meine Stimme den Dienst und somit konnte ich nicht anders als das ohnmächtige Bündel in meine Arme zu nehmen, dass man mir einfach so vor die Füße schmiss.

Achtlos Vegetas ganze Mühen am Leben zu bleiben mit erneuter Respektlosigkeit strafte und es kostete mich wahrlich viel, das erboste Knurren in meiner Kehle zu halten, als ich mich aufrichtete. 

Unseren Ouji erneut in meinen Armen hielt und dann einfach so kommentarlos das Hospital verließ.

Wissend, das weitere Worte nicht helfen würden, da sie sowieso nur auf taubstumme Ohren stießen und diese ganze Mühe, ja gar diese endlose Enttäuschung wollte ich mir einfach nur noch ersparen und sie weiterhin in meiner Seele halten.
 

Haltlos war schon die Dämmerung über uns hereingebrochen, als wir endlich in unserem Apartment ankamen und mir Radditz wortlos half unser bis heute vermisstes Rassenmitglied ins Bett zu verfrachten, sodass ich mich um seine weiteren Wunden kümmern konnte.

Dies war nicht sonderlich schwer, denn seitdem Vegeta auf der Brücke zusammengebrochen war, war er nicht mehr erwacht und schien in einen komatösen Schlaf gefangen zu sein.

Etwas, was sein geschundener Körper wohl so dringend zu benötigen schien und dennoch wollte ich ihn einfach nur noch kurz bei vollem Bewusstsein wissen.

Wollte endlich in dieses mir so sehr vermisste Braun seiner Augen blicken, nur um mich zu vergewissern, dass er auch tatsächlich wach war und dann konnte er, von mir aus, so viel schlafen wie er wollte.

So viel an benötigter Kraft nachholen, nur um dann so völlig neuen Mutes weiter seinen Kampf aufzunehmen. 

Ein Kampf, der wahrlich und vielleicht, kein Happy End besaß, aber immerhin diese eine Chance, auf die wir alle so sehr hofften.

Radditz blieb die ganze Zeit bei mir und im Nachhinein war ich ihm sehr dankbar dafür, auch wenn ich aus dem Augenwinkel sah, wie sehr in dies alles doch mitzunehmen schien.

Vegetas Wunden waren nicht ohne und schon, als ich ihm den dunklen Stoffe eines mir fremden Volkes von einem viel zu dürren Körper schälte, sog ich scharf die Luft ein, als ich seine rechte Schulter sah. 

Sie war dick, blutunterlaufen und nur so von Hämatomen übersät, dass es wahrlich einfach nur schmerzen musste und kurz berührten meine Fingerkuppen gebrandmarkte Haut...

Doch nur um sie nach wenigen Sekunden wieder geschockt zurückzuziehen, denn seine Schulter war siedentheiß.

Schien so pulsierend unter all diesem bestehenden Schmerz zu kochen und fiebrig schrieb ich mir einen Notizzettel für später, dass ich von irgendwoher ein Antibiotikum auftreiben musste. 

In Fayeth Räumen müsste sicherlich noch eine Ampulle und etliche Spritzen vorhanden sein. 

Zur Not würde ich mich auch durch ihre alten Akten wühlen um zu erfahren, was ich Vegeta injizieren konnte, doch musste dies erstmals bis später warten und wieder wandte ich mich meiner eigentlichen Aufgabe zu.

Ich wusste nicht, wie lange es dauerte.

Wie viele quälend lange Minuten wir damit verbrachten bestehende Wunden und etliche Narben in silbrige Verbände zu hüllen, aber wir schafften es, doch das Schweigen zog sich endlos dahin.

Zog sich bis in die tiefe Nacht hinein und behutsam strich ich über eine längliche, neu entstandene Narbe an Vegetas rechten Unterarm. Sie schien zerrupft, die Enden so unsauber zusammengenäht, sodass mir nur ein einziger Gedanke dazu einfiel.

Na ja. Eigentlich eher Zwei...

Entweder hatte derjenige, welcher unserem Ouji diese Wunde wieder zusammengeflickt hatte, keinen Sinn für Ästhetik und bei weitem kein gut geschultes Auge besessen, oder unser aller Saiyajin no Ouji hatte es selbst tun müssen. 

Ich tippte eher auf Letzteres, denn an einem Ort der Gefangenschaft konnte man kaum auf Hilfe hoffen. 

Kaum auf eine helfende Hand, die dich immer und immer wieder nach oben ziehen würde und kurz fragte ich mich, wie er wohl entkommen sein mochte.

Doch dies entsprang einer ganz anderen Geschichte.

Wollte ich zu diesem Zeitpunkt gar nicht wissen, denn wichtig war nur, dass Vegeta endlich wieder bei uns war und so bestehend in die Ewigkeit hinein, hüllte ich auch diesen Schmerz, thronend auf seiner Haut, in einen schützenden Verband.

Verbarg all diese so endlos neue Pein, welche so qualvoll von einer alten überschattet wurde und bettete eine schwache Hand an ihren Platz zurück.

Nun war sein linker Arm an der Reihe und wieder bat ich Radditz mir einen in Desinfektionsmittel getränkten Tupfer zu geben, als ich es das erste Mal sah.

Etwas, was mich sofort stutzen ließ und ich das Verbandsmaterial sofort zur Seite legte, das ich nun in Händen hielt.

Was... bei allen Göttern... war das?
 

„Was... ist das?!?“, nahm mir nun auch Radditz die Wörter aus dem Mund, denn natürlich hatte er es auch entdeckt. Dieses Etwas, das mir den Atem raubte, doch konnte ich nur ahnungslos mit dem Kopf schütteln. 

Konnte nur behutsam und so federleicht mit einem Finger über wulstige Haut streichen, die nahe an Vegetas innerem Handgelenk einen perfekten Kreis beschrieb und in dessen Inneres, wirre Formen und ungewöhnliche Zahlen eingebrannt waren. 

Kurz zuckten Vegeta Finger. 

Schien sich seine Hand meinem federleichten Griff so qualvoll entziehen zu wollen und entschuldigend murmelte ich irgendwelche Wörter, die er sowieso nicht verstehen konnte, doch blickte ich dann dennoch in ein erschöpftes Gesicht. Vom endlosem Schlaf gefangen und sachte legte ich mir Vegetas Hand in meinen Schoß, um das Mal auf seiner Haut besser betrachten zu können. 

Denn ja...

Das war es, was dieses Ding am Besten zu beschreiben schien.

Ein Mal. 

Eingebrannt in seine Haut.

So ewig bestehend in seinem Fleisch und schon jetzt jagte mir mehr als nur ein eiskalter Schauer den Rücken herunter, als sich meine Gedanken weiter fortbewegten und Eins und Eins zusammenzählten.

Radditz ja nichts von meiner Vermutung entgegen brachten, denn Bardocks ältester Sohn sollte sich nicht noch weitere Sorgen machen müssen und somit ließ ich ihn weiter im Unwissenden.

„Ich... ich weiß es nicht.“, spielte ich die Fassade weiter und begann dann, auch dieses bestehende Zeichen neuer Qual unter weiteren Verbänden zu verbergen.

Erst als der Mond so bestehend über einem dunklen Himmel thronte, helle Sterne ihr neues Klagelied vom Himmel sangen und wir es endlich geschafft hatten, Vegeta in seine schwarze und ihm so üblich gewohnte Shaironenkleidung zu stecken, kehrte Ruhe ein.

Ruhe in unser eigenes Chaos und wahrlich geschwächt von all diesem anhaltenden Stress ließ ich mich zurück in den Stuhl sinken.

Versuchte augenblicklich meine angespannten Muskeln zu entspannen und sah auf die nun immer noch schlafende Person vor mir.

Sah, wie sich eine schmale Brust langsam hob und senkte.

Sah in so tief erschöpfte Züge, dass man wahrlich die etlichen Ringe unter seinen Augen einfach nur zählenkonnte und begann dann von Neuem, meine dunkelbraunen Opale auf Wanderschaft zu schicken.

Wieder fiel mir Vegetas körperliche Schwäche auf und die eingefallen Wangen waren nur ein Merkmal von vielen, dass er schon wieder an Gewicht verloren hatte.

Wieder erneuter Schwäche nachzugeben schien, doch wirkte er nun im matten Licht des Mondes bei weitem noch blässer als sonst. Noch... verletzlicher... und in völliger Demut senkte ich den Blick.

Lauschte nur noch seinem bestehendem Atem, der so qualvoll langsam über spröde, blasse Lippen kam und verschränkte dann so haltlos meine Finger ineinander. Hoffend, dass ich so das Zittern meines Körpers verbergen konnte. Ja gar die ganze Anspannung, die daraus zu resultieren schien, doch scheiterte ich kläglich und fuhr dann mehr denn je erschrocken zusammen, als ich so plötzlich eine Hand auf meiner Schulter spüren konnte.

Geschockt sah ich auf und blickte in ein mir bekanntes Augenpaar...
 

„Gib dir nicht die Schuld dafür, Nappa.“, erklangen jene einen Worte, die sonst so gar nicht zu Radditz passen mochten und wieder blinzelte ich verwirrt.

„Keiner kann was dafür, also hör auf dir die Schuld zu geben...“, hängte er dem nach und kurz sammelten sich Tränen in meinen Augen, als er seinen Satz zu beenden schien.

„....denn das hätte Vegeta sicherlich und mit keinem Mal, nicht für dich gewollt.“

Ich konnte nicht anders, als nur stumm zu nicken.

Mich so schamlos meiner Trauer hinzugeben, mich gar abzuwenden und schaffte es dann nur noch, mir kurz mit dem Handrücken über die Augen zu wischen.

Hoffend, dass meine wahren Tränen nicht gesehen wurden und wieder ließ ich bedrückend die Schultern hängen, als ich auf Vegeta blickte.

Auf eben jenen einen, den ich nun schon so lange zu kennen schien.

Um genau zu sein mehr als sein ganzes Leben und kurz wenn auch nur flüchtig, sah ich wieder diesen kleinen Jungen vor mir.

Ein Saiyajin, nicht gerade mal älter als 4, aber bei Weitem solch einen Dickkopf besitzend, dass es einem sofort um Tagen altern ließ, befasste man sich mit ihm nur wenige Minuten.

Ein königlicher Rotzlöffel, der dir sämtliche Haare zu Berge stehen lassen konnte, aber mit dem Wandel der Zeit und so endlosen Bemühungen, mehr und mehr Respekt wallten ließ und man ihn einfach nur in sein Herz schließen konnte.

Das feurige Temperament seinerseits langsam in diese endlose Güte eintauschte, mit der mich Vegeta in sein ganz eigene Welt geschlossen hatte und unsere einstieg bestehende Verbundenheit, schon bald, aus mehr als meiner eigentlichen Aufgabe basierte.

Schon lange war ich nicht mehr sein einfacher Leibwächter, der sich nur so simpel mit ihm zu befassen schien und strukturiert seinen Plan abarbeitete.

Schien schon in viel zu jungen Jahren seine einzige Bezugsperson zu sein und auch, wenn sich dies durch Fayeth Auftreten ein klein Wenig geändert hatte, (...wohl eher doch so unweit mehr...) so hegte mein Saiyajin no Ouji weit aus mehr Sympathie zu mir, als man auf den ersten Blick sah.

Wie gesagt.

Ich kannte ihn sein ganzes Leben lang.

Zog ihn groß, nachdem sich niemand mit ihm richtig befassen wollte.

Lehrte ihm die wichtigsten Dinge, nachdem man seine Existenz einfach als selbstverständlich annahm und man einfach nur noch einen Herrscher großziehen wollte.

Einen Jemand, der einfach nur funktionieren sollte – aber im gleichen Gegenzug niemals leben durfte.

Ich... schenkte ihm ein Leben und versuchte bestehende Mauern durch kindliche Augen einreißen zu lassen.

Denn ich wollte damals, dass er Kind sein durfte. 

Wollte, dass er endlich diese fesselnden Mauern des Palastes und seines Vaters hinter sich lassen konnte, doch wurde mir leider nicht mehr genug Zeit geschenkt.

Denn ich war es auch, der Vegeta an diesem verhängnisvollen Tag das Leben rettete, doch nur um eben jenes in eine weitere Spirale aus endloser Dunkelheit zu drängen.

Ich war es, der ihn in diesen Alptraum schickte. 

Mit dem heutigen Tage und all seinem Erlebten sogar gleich zwei Mal und wieder ließ ich bedrückender denn je meine Schultern hängen.

Alles schien sich zu wiederholen.

Alles in gleichen Bahnen zu verlaufen und wieder flogen dunkelbraune Opale über einen nun mehr und mehr schlafende Form.

Wahrlich, was für ein Leibwächter war ich denn bitteschön, wenn ich nicht ein Mal die kleinsten Dinge richtig machen konnte?!?

Wie hatte man einst zu mir gesagt: Ein mal unterste Klasse, immer unterste Klasse.

Wohl oder übel musste ich diesen Standpunkt akzeptieren. So grausam er auch war, auch wenn ich einst in dunklen Tagen anders darüber gedacht hatte, so schien es wohl doch … der Wahrheit zu entsprechen.
 

~*~
 

Die Tage zogen sich endlos dahin und Vegeta schien immer noch nicht erwachen zu wollen.

Wir verbrachten die meiste Zeit bei ihm.

Manches Mal, wenn uns haltlose Missionen von unserem Ziel abhielten, wechselten wir uns ab, so dass unser aller Ouji niemals wirklich unbeaufsichtigt blieb, sollte er uns überraschenderweise doch noch erwachen und nichts als eine stumme Stille vorfinden.

Doch Vegeta gönnte uns nicht jenen einen Luxus der Erlösung unserer gierigen Anspannung und schenkte Radditz und mir mehr denn je einsame Stunden aus Folter, Angst und innerer Qual.

Er schien viel zu träumen.

Schien viel Erlebtes durch einen wirren Schlaf zu verarbeiten und oft kam es vor, dass wir ihn mehrere Male vom Boden wieder ins Bett verfrachten mussten, da er sich in einem wirren Fieberwahn zu befinden schien.

Dabei mehr als nur etliche Kissen aus seiner Schlafkonstruktion beförderte und sich sogar dadurch manchmal den Verband entfernte.

Viel zu oft musste ich ein bestehendes Sein neu zusammenflicken und nach dem gefühlt hundertsten Male ließ ich es sein.

Wichtig war, dass wir seine teils gebrochene Schulter ruhig stellten, doch war dies, zumindest so, ziemlich unmöglich und wieder verteufelte ich Freezer dafür, wieso er uns nicht mehr Zeit in den Medi-Tanks gegeben hatte.

Wieso er diese stumme Strafe nur so bitter einhielt und je mehr die Drei-Tagesfrist zu enden schien, desto mehr wuchs meine Angst.
 

„Was ist, wenn er nie mehr aufwacht?“, fragte mich Radditz am letzten Abend besagter Tage, nachdem eine seiner Missionen früher beendet war als geplant und er, wie jeden anderen Tag auch, sofort an Vegetas Seite kniete.

Beruhigend mit sanften Fingern durch dunkelbraune Strähnen fuhr, doch unserem Ouji damit nur ein erschöpftes Seufzen entlockte. Aber sonst keine Regung aus ihm herauszukitzeln schien und müde hatte ich mich auf einen Stuhl sinken lassen.

„Er wird aufwachen.“, versuchte ich Bardocks ältestem Sohn die Angst zu nehmen und sah ihm dann in die Augen.

Nicht auch noch er durfte den Mut verlieren.

Es reichte schon, wenn in mir langsam aber sicher der Zweifel zu wachsen schien und wieder nickte ich meinem Gefährten aufmunternd zu, bevor ich meine besorgten Blicke abermals zu Vegeta lenkte.

„Das muss er einfach.“
 

Doch dies tat Vegeta nicht. 

Schien in keinster Form auf Radditz oder mein inneres Flehen hören zu wollen und prompt stand am nächsten Tag und zu meinem puren Entsetzten, kein anderer als Freezer höchstpersönlich vor der Tür.

Kühl musterten mich undurchdringbare Augen und die haltlose Strenge, welche in diesen roten Seen pulsierte, ließ mich sofort erkennen, dass er nicht zum Spaß erschienen war und wortlos ließ ich unser aller Herr und Meister eintreten. Öffnete ihm so einfach verschlossene Türen. 

Wohl wissend dass ich es in keinster Weise aufhalten konnte, aber vielleicht... konnte ich die Gefahr ja bannen, bevor sie auch nur ansatzweise losbrechen würde.
 

„Ich vermisse mir etwas so sehr Wichtiges...“, ließ er auch sofort seine Stimme sprechen, nachdem er im Wohnbereich zum Stehen gekommen war uns sich einfach nur umblickte.

„Etwas, das ich eigentlich erhoffte in drei Tagen erblicken zu können, doch wurde ich leider so ernüchternd enttäuscht.“

Freezers Schweif peitschte langsam, gar so bedrohlich und leise, von einer Seite zur anderen und kurz nickte ich Radditz verstehend zu, als er aus dem Wohnzimmerreich zu treten schien und erschrocken im Türrahmen stehen blieb.

Selbst er hatte mit solch einem Besuch nicht gerechnet und wieder mahnte ich ihn mit einem schnellen Blick, doch bitte Ruhe zu bewahren.

Sich nichts von seinen Ängsten und Sorgen anmerken zu lassen und prompt nahm ich das Gespräch in die Hand.
 

„Wie ich Euch bereits versicherte, oh Herr, reichen drei Tage ohne weitere Maßnahmen nicht aus. Er ist immer noch zu sehr geschwächt, als dass er euch sofort beiwohnen könne und...“

„Wo ist er?“, unterbrach mich Freezers strenge Stimme und erschrocken fuhr ich zusammen, als sein Schweif blitzschnell zu Boden krachte und eine gesprungene Delle in den Fließen hinterließ.

Erschrocken wich ich einige Schritte zurück.

„Ich wiederhole mich nur ungern, Saiyajin.“, drohte die Echse von Neuem und fixierte uns dann mit einem eiskalten Blick.

Ließ uns nicht aus den Augen und ich schaffte es gerade noch, ein aufkeimendes Keuchen in meiner Kehle zu halten und es, mehr bangend als bestärkend, hinunter zu schlucken.

Zu schlucken und an jenem einen Ort zu halten, an dem auch all meine andere Angst zu hausen schien und auf ihren Ausbruch wartete.
 

„Wo ist er?“
 

„Folgt mir.“, war alles was ich dazu sagen konnte und hörte nur noch im Hintergrund Radditz ersticktes Keuchen.

Hörte all seine Angst so binnen von Sekunden aus ihm herausbrechend und noch ehe er einschreiten konnte, wandte ich mich ihm merklich zu.

Schüttelte so mahnen und langsam den Kopf, das er einfach nur verstehen musste und führte die Pein unser aller Qualen aus dem Wohnbereich hinaus und in den längeren Korridor.

Vorbei an dem, was einst unser Heim geworden war und bleib letzten Endes vor Vegetas und meiner Zimmertüre stehen.

Immer noch teilten wir uns einen Raum, doch seit unser Prinz den Schlaf der so selten Unschuldigen schlief, wollte ich ihm seine Ruhe lassen.

Einen kleinen Hauch an Privatsphäre und dennoch saß ich fast jede Nacht an seiner Seite.

Hoffend, dass es ihm gut gehen würde und doch zugleich bangend, da ich ihn endlich doch nur bei Bewusstsein wissen wollte.

Dieses mir so schmerzlich vermisste Feuer in seinen dunkelbraunen Opalen leuchten sehen wollte und während ich die Türklinke in die Hand nahm, hoffte ich nur, inständig und so völlig wahrhaftig, dass es auch jetzt so sein würde.

Genau in diesem einen Moment...
 

Wie immer lag der Raum in einer angenehmen Dunkelheit und nur sachte suchte sich das Licht des anstehenden Tages einen Weg durch gedämpfte Vorhänge.

Suchte so verbissen einen Einlass und während ich die Stille um uns herum einfach nur auf mich wirken ließ, ja gar so ungehemmt Freezer in unser aller Mitte trat, warf ich einen flüchtigen Blick auf das Bett.

Hoffend, dass sich nicht das bewahrheiten sollte, was sowieso schon die ganze Zeit zu bestehen schien, oder nicht doch noch, so klein es auch erschien, ein Wunder geschehen war.

`Bitte, Vegeta...´, dachte ich flehend und klärte nun vollkommen meinen Blick, nur um dann doch das mir so sehr verhasste Alltägliche zu sehen.

Nichts als Routine.

Nichts als... Gleichbeständigkeit. 
 

Wieder hatte er seinen wirren Träumen nicht standhalten können und lag erschöpft auf dem Bauch.

Ein Arm unter seinem Kopf vergraben, während der andere seelenruhig aus dem Bette baumelte und beinahe den Boden berührte. Ebenso sein Muzuhara hing wild unter den Decken hervor und verzweifelt, ja gar fast schon resignierend, schloss ich die Augen, als ich weiterhin Vegetas tiefe Atemzüge hören konnte.

Abermals einfach nur diese eine Schwäche zu bestehen schien, die ihn seit gut geschlagenen 4 Tagen nicht verlassen konnte und mehr denn je begleitete mich Nichts als Gänsehaut, als Freezer einen Fuß vor den Anderen setzte.

So unweit die Arme hinter dem Rücken verschränkte und sein Schweif ruhig hinter ihm hin und her schwang, während er auf unseren Saiyajin no Ouji zu schritt.

Drohend seinen Schatten über jenes eine Wesen warf, was so bedingungslos seinem Besitze zollte und wieder folgte ein musternder Blick. 

Ein Blick, so abschätzend wie die Hölle selbst und ausgeführt von rot schimmernden Opalen, welche mir abermals pures, kaltes Eis durch die Venen schickten.

Überlegend, gar beobachtend auf der anderen Seite und wieder ging ein Zittern durch meinen Körper, als unser aller Meister vor dem schlafendem Saiyajin stehen blieb.

Prüfend seinen Blick nach unten warf und nichts als kalten Hass versprühte.

Das und irgendetwas Dunkles, was ich bis dato nur noch nicht begreifen konnte – eines Tages wohl aber bald schon würde.

Es einfach nicht beim Namen nennen konnte und zögernd ging ich einen Schritt nach vorne.
 

„Wir Ihr seht....“, begann ich zu sprechen und schluckte abermals den trockenen Kloß in meinem Hals hinunter. Doch gelang mir dies nur mäßig...

„...habe ich Euch nicht zu viel versprochen.“

Ich versuchte die Situation zu entschärfen, doch Freezers ganze Anwesenheit, auf so engem Raume und dann auch noch vor jenem einen Wesen, was sich dank seiner haltlosen Erschöpfung einfach nicht wehren konnte, trieb mir den Angstschweiß auf die Stirn und instinktiv trat ich näher an das Bett heran.

Näher an unseren Prinzen, der einfach weiterhin so seelenruhig vor sich hin schlummerte. Gefangen in diesem endlosen Spiel aus Lug und Trug. 

Gar gefangen in seinen ganz eigenen Träumen und wieder versuchte ich in Freezers starrem Blick zu lesen, doch fand ich nichts als Gleichgültigkeit.

Fand nichts als diese eine Strenge, gar kaltes und so lebloses Eis und langsam spannten sich meine Muskeln an.

Bereit für diesen einen Schlag, sollte die Echse eingreifen.

Sollte sie es auch nur wagen Vegeta ein Haar zu krümmen und aus Argusaugen beobachtete ich seinen Blick.

Ja schien gar seine ganze Mimik in mich aufzunehmen, doch immer noch erschien Freezer selbst, so unergründbar wie noch nie.

Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr, wie Radditz im offenen Türrahmen stehen blieb.

Gar schon endlos besorgt eine Hand an den Türrahmen legte und nicht wusste wohin mit sich.

Doch momentan konnte ich mich nicht mit ihm befassen.

Konnte nicht seine Sorgen die Meine werden lassen und wieder wandte ich mich Freezer zu.

Wieso... blieb er so ruhig?

Schien nur so seelenruhig unseren Ouji zu betrachten, als das er irgendwelche Handlungen von Statten zog?

Stetig seine dunkelroten Opale auf ihn gerichtet hielt.

Überlegend, gar so endlos tief grübelnd in den Schatten hinein und fast war mir so, als würde er in so endlos tief erschöpften Zügen lesen.

Sah so wahrhaft jene eine Müdigkeit, welche Vegeta nun schon seit fast einer ganzen Woche an das Bett fesselte und so langsam kam mir ein Verdacht.

Eine kleine Regung meiner selbst, nichts weiter als eine leise Stimme meiner Seele, dass weit aus mehr hinter Freezers ganzer Zurückhaltung; ja gar fast schon all dieser Besorgnis stecken musste, als er hier vorgab zu empfinden.

Halt...

Nein.

Sorge traf es nicht ganz.

Eher war es fast schon so eine kleine Art von Mitleid, die ich in roten Opalen lesen konnte. Wenn auch nur kurz und wenn ich nur gekonnt hätte, so hätte ich wahrlich lauthals aufgelacht.

Das... das war doch absurd.

Einfach nur absurd.

Freezer vergab nicht so einfach sein Mitleid, wenn er denn jemals welches auch nur ansatzweise besessen hatte.

Unser aller Herrscher gab nicht so einfach nach, nur weil er etwas in jenem einen Moment nicht haben konnte, weder noch, nur weil sein Plan jetzt nur noch nicht aufging.

Weder noch ließ er so einfach von seinen ganzen Prinzipien ab, nur weil ein kleines und so unbedeutendes Wesen in seinen Augen, irgendwo eine eiskalte Seele berührte.

So tief in einem Herzen, das niemals zu existieren schien.

Nein.

So war Freezer nicht.

Ganz und gar nicht.

Sondern war er nur... auf Gegenleistungen aus und kurz erinnerte ich mich an den eigentlichen Grund von Vegetas Mission zurück.

Das Orakel von Zountek.

Vegeta musste wohl unweit so viel mehr in Erfahrung gebracht haben, denn sonst würde Freezer diese Farce; ja gar dieses ganze Schauspiel, einfach nicht mehr länger dulden.

Würde er unserem Ouji nicht so haltlos diese eine Ruhepause gönnen und wieder wanderte mein Blick zurück.

Verließ Freezers Antlitz, dass sich nun langsam von seinem Besitze zu lösen schien und sah nun selbst auf meinen Prinzen herab.

`Ich hoffe nur für dich, Vegeta...´, dachte ich ehrlich und jeglicher Liebe gleich. 

„...dass du auch das gefunden hast, was unser aller Meister von dir hören möchte. Denn sonst weiß ich nicht, was dich nicht doch noch erwarten wird....´

„Nun denn....“, riss mich Freezers Stimme aus den Gedanken und erschrocken sah ich auf.

„Sobald er erwacht ist und einigermaßen auf den Beinen, will ich ihn in meinen Hallen sehen.“

Geschockt sah ich in rote Augen.

Opale, die noch vor wenigen Sekunden auf unserem Saiyajin no Ouji ruhten, schienen sich nun jeglichem Zorn zu verwehren und abermals blinzelte ich verwirrt.

Was... was sollte das alles?

Keine Wut?!?

Keine haltlose Zerstörung, wieso Vegeta immer noch nicht seinem Befehl nachgekommen war?

Was war da los?!?

Unsicher musterte ich die Echse von Neuem, doch konnte ich mir immer noch keinen Reim auf sein Verhalten machen.

Entweder schien er wirklich so etwas vages bis gar seltenes wie Mitleid zu heucheln oder an meiner Vermutung musste doch etwas Wahres dran sein.

Womöglich wollte er seine einzige Informationsquelle nicht so einfach vor die Hunde laufen lassen.

Eine schwer verletzte Marionette redete bekanntlich nicht viel. Eine Tote noch weniger und womöglich war es einfach nur diese eine Absicherung von Seiten Meister Freezers, die Vegeta nun in diesem einen Moment das Leben rettete.

Oder ihm wohl eher jegliche neue Qual erließ, egal wie man es auch in diesem einen Moment nennen mochte.

Vegeta hatte mehr als nur einen Schutzengel besessen und mich beschlich eine einzelne Vermutung, werdas eigentlich nur gewesen sein konnte.

Welches Wesen immer und so bestehend ewig ein beschützendes Auge auf ihn werfen würde, egal ob Tod oder Leben und wieder weckte dieser Gedanke nichts als Gänsehaut in mir.
 

„Ich hoffe ihr enttäuscht mich nicht noch ein Mal, Saiyajins. Denn meine Geduld währt leider... nicht ewig.“, flüsterte die Echse so wissbegierig bis gar drohend und machte sich dann mit einem letzten Blick auf sein ganz persönliches Eigentum, vom Acker.

Schien endlich den Rückzug anzutreten und ganz ehrlich... Zur Tür hinausbegleiten wollte ich ihn sicherlich nicht und somit sackte ich auch sofort auf meine Knie zurück, als die Gefahr gebannt und Freezer endlich verschwunden war.

„Mein Gott, Nappa.“, hörte ich sogleich auch Radditz Stimme neben mir und spürte nur noch, wie mir jemand eine Hand auf die Schulter legte.

„Was... was sollte das eben? Was ging hier nur vor?“

Auch Radditz schien die Veränderung gespürt zu haben.

Schien den Wink der Warnung genau zu verstehen und es dauerte einige Zeit, bevor ich ihm antworten konnte.

Dauerte einige Zeit, bis ich mich beruhigt hatte und schwer nach Atem ringend setzte ich mich auf.

Abermals einen letzten Blick auf Vegeta werfend und allen Göttern dankend, dass diese Situation mehr als nur glimpflich verlaufen war. Denn sie hätte auch ganz anders ausgehen können...
 

„Ich... ich weiß es nicht, Radditz.“, brachte ich ehrlich über meine Lippen und hievte mich dann auf die Beine.

„Ich kann nur vermuten, dass Vegeta unweit so viel mehr an Information wissen muss, was Freezer so dringend ins Auge gefasst hat und das er um jeden Preis sein Eigen nennen möchte.“

„Aber was soll das sein?“, ließ mich der Jüngere auch sogleich wissen und mit einem bitteren Keuchen lief ich vorwärts.

„Das wüsste ich auch gerne...“, murmelte ich mehr zu mir selbst als zu jemand anderem und trat dann näher an das Bett heran.

Hielt abermals meinen Blick auf eben jene Person gerichtet, die ich doch eigentlich nur behütet wissen wollte.

Behütet und vor jeglichem Schmerze befreiend, welcher noch auf ihn warten sollte.

Wartend in einer ungewissen Zukunft.
 

„...aber das kann uns Vegeta nur selbst beantworten.“
 

Doch plötzlich hielt ich in meiner Bewegung inne, als ich eine Regung aus dem Augenwinkel wahrnahm.

So zaghaft und leise, dass sie kaum zu sehen war. 

Weder noch zu hören und dennoch legte ihre Existenz solch ein Gewicht an den Tag, dass es fast einem Traume glich.

Schien meine Welt mit einem Mal zu Eis erstarren zu lassen, als sich ein müder Körper endlich regte.

Sich endlich dieser einen Schwäche entsagte, die ihn schon viel zu lange gefangen hielt und sich uns so sehr verwehrte Lider endlich öffneten.

Dunkelbraune Opale in eine Welt blickten, noch vom langen Schlafe verschleiert und in diesem einen Moment schien mir eine riesengroße Last von den Schultern zu fallen.

Begleitet von so unendlicher Ironie, denn wäre Vegeta eine Minute früher erwacht, so hätte ihn niemand mehr vor Freezers Zorn retten können.

Wahrlich und so ehrlich niemand und gespannt warteten wir auf das Erwachen unseres Prinzen, was in meinen Augen, viel zu lange angedauert hatte.
 

Viel zu lange.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  SaiyajinVeturi
2014-11-20T22:13:23+00:00 20.11.2014 23:13
Ich will meeeehhhhhrrrr!!!!^^
Mal wieder sautoll geschrieben!!!
Bravo ich bin immer noch süchtig!
LG Veturi


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