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Aufgewachsen unter Trümmern

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Rith ~14~ : Die Sósámaíi


 

Aufgewachsen unter Trümmern

33. Kapitel

Rith 14: Die Sósámaíi

Mit dem Aufbruch des obersten Thaém begann meine eigene kleine Flucht, die im Wandel der Zeit mehr und mehr zu etwas völlig Großem wurde.

Mit seinem Aufbruch kam die Lücke, die ich mir so sehnlichst erfleht hatte und nun so unweit nah vor meinen Augen lag. Schien so unbedacht in einem straffen System zu wachsen und gar mehr und mehr an Bedeutung zu gewinnen.

Mit seiner Reise begann meine Zeit des Beobachtens und endlich der letzte finale Schritt der zwischen mir und meiner mir so sehr ersehnten Freiheit stand.

Ich schien die frische Luft förmlich schon riechen zu können. Schien sie endlos lange in meine Lungen zu lassen und spürte den mir sanften Hauch der Selbstständigkeit sanft meine Haut berührend.

Endlich keine stählernen Gitter mehr. 

Endlich kein kalter Stein, der mich an dem Anblick eines mir blauen Himmels behindern würde.

Endlich dieses eine Sein hinter mir lassen könnend, das mich gar endlos lange Tage, gar Wochen in meiner eigenen Qual gehalten hatte und mehr und mehr stieg meine Angst in eine wallende Vorfreude um. Schien gar beständig freudig jene eine flammende Nervosität mein Innerstes zu berühren und ein schlagendes Herz einen wilden Tanz vollführen lassend.

Ja.

Endlich schien mir meine Flucht nicht mehr ganz so fern, sondern war in ungreifbare Nähe gerückt und dieser eine Umstand ließ mich fast gänzlich alles ertragen.

Wirklich alles.
 

Stumm verbrachte ich jede freie Minute damit, Routine in den Alltag zu bekommen. Versuchte diese eine Lücke zu erhaschen, die in jedem System vorhanden, ja gar stecken musste und mir endlich diesen einen Vorsprung verschaffen konnte, der mich schon bald aus dieser Qual erlösen konnte, die ich mein Eigen nannte.

Jeden Tag wanderten meine Augen aufs Neuste.

Beobachteten versteckt gekonnt jedes noch so kleinste Detail, welches ich irgendwann, drohend, gar in den Schatten lauernd, zu meinen Gunsten umwandeln konnte. Nur um dann endlich jene eine Chance ergreifen zu können, so blitzschnell und völlig unerwartet meinen Sieg beim Schopfe zu packen und ich endlich diesen grausamen Ort hinter mir lassen konnte, der sich meine eigene, kleine Hölle nannte.

Endlich hatte der süßliche Ruf nach Freiheit seine Stimme gefunden und nur zu gerne wollte ich diesem einen Ruf folgen. 

Ihm folgen um endlich frei zu sein.
 

Die Patrouillen der Wachen war mein erstes Ziel, dem ich mehr und mehr mein Augenmerk schenkte, denn davon hing alles ab.

Von ihrer Gleichgültigkeit aus, konnte mein Plan beginnen und musste sich alleinigst ihrem Rhythmus anpassen.

Seitdem der Thaém aufgebrochen war, schienen die bulligen Tshehemen nervöser als sonst.

Schienen gar fast schon penibel genau ihre Aufgabe ausführen zu wollen, doch hinderte sie ihre Angst an jenem einen stummen Auftrag, welcher meine eigene Freikarte in eine freie Welt sein sollte. Doch dabei hatten sie dafür eigentlich gar keinen Grund.

Der Ki der Gefangenen, sowie auch mein eigener, war blockiert. Schien gefangen in einem sich wehrendem Körper und konnte somit kein Aufsehen erregen, gar Ärger mehr anrichten und dennoch trieb die Ungewissheit diesen Stümpern den Angstschweiß auf die Stirn.

Schienen sie etwas zu ahnen?

Wussten sie etwas von diesem einen kleinen Plan, der in der Dunkelheit der Nacht langsam in mir zu wachsen schien und ich so eisern versucht hatte der Öffentlichkeit fern zu halten?

Wohl kaum.

Esrás erwies sich als ein guter Verbündeter. Erwies sich mehr als hilfreich, denn in seiner liebenswerten Idiotie vergaß er schlicht weg einfach manchmal jene Dinge, die für mich so wichtig waren und nahm mein Dasein als völlig selbstverständlich hin. Ich wusste nicht, was der Tsheheme erlebt hatte, dass sein Geist solch einer Zerrütbarkeit zum Opfer gefallen war. Weder noch was wirklich hinter steinernen Mauern geschehen sein musste um ihn zu brechen, doch um ehrlich zu sein, wollte ich es gar nicht wissen. Mir reichte meine eigene kleine gefolterte Welt, geboren aus einer mir selbst auferlegten Schuld. Begleitet von ewigem Schmerz und wieder begann mein Suchen von Neuem.

Eine Suche nach der Lücke.

Nach dieser einen Schwachstelle, die alles verändern konnte, doch dauerte es fast eine ganze Woche bis ich sie fand.

Und selbst das versprach noch keinen Sieg in meinem eigenen Kampf, der mich in eine mir altbekannte Welt zurück bringen sollte – nur um dort neues Leid zu erfahren. Doch das wiederum entsprach einer völlig anderen Geschichte und war in diesem Moment nicht von Belang.

Gehörte hier einfach nicht her und wieder lenkte ich mein Augenmerk auf das, was so unweit vor mir lag.

Auf das unausweichlich Wichtige.
 

Mit der Abreise des Herrschers über diesen kalten Fels, der zeitgleich meine neue Behausung geworden war, schien der Untergang von Rith besiegelt. Schien dieses eine starre Gefängnis, das solch eine Stärke versprach, endlich besiegt worden zu sein und ließ mich die Wahrheit mit nun völlig klaren Augen sehen.

Denn jene eine Schwachstelle entpuppte sich am frühen Morgen selbst: Jedes Mal, wenn die Dutzenden der gefolterten Söldner vor verschlossenen Toren des Speisesaales wartetet.

Es dauerte fast gute 5 Minuten, bis die Schlüssel in die dutzenden von Schlössern gesteckt und die dicken schweren Versiegelungen der Eisentore geöffnet wurden.

300 Sekunden reine Zeit, die ich zu meinem Vorteil nutzen konnte und die ich mit einer Art der versteckten Ablenkung füllen musste.

Jetzt, da nur noch die Hälfte der Besatzung auf ihren Plätzen war, schienen ihre wachen Augen getrübt. Schien jeder sonst so sorgsame Blick fahrig, gar völlig unbedacht und aus jener einen kleinen Schwäche wollte ich mir meinen Vorteil spinnen.

Wollte die Schlinge sich endlich zuziehen lassen, doch ein weiterer Punkt, setzte mich in meinem Vorhaben zurück.

Denn wie ich von diesem kalten Fels entkommen konnte, war immer noch fraglich und somit zogen sich die Tage dahin.

Verging fast wieder eine ganze Woche, bis zu jenem einen Sein, an dem sich alles ändern würde und ich endlich einen Weg gefunden hatte, der mich befreien konnte. Auch wenn er waghalsig war und dem Tode näher, als ich dachte.
 

Eigentlich geschah es beiläufig und aus einem reinen Unfall heraus, doch im Nachhinein war ich dem Schicksal mehr als dankbar, dass es mir solch einen Weg gezeigt hatte.

Esrás schien meine Idee zu ahnen, denn langsam schüttelte er nur den Kopf und bedachte mich mit einem Blick, der reinem Wahnsinn weniger abgeneigt zu sein schien, als er selbst offenbaren konnte, doch begrüßte ich seine wallende Sorge mit einem trostlosen Schulterzucken.

Denn es war mir egal geworden.

Es musste mir einfach gleichgültig werden, denn sonst konnte ich jenen einen Sprung nicht überstehen, der mir als einziger Fluchtweg geblieben war. Konnte ich wahrlich nicht meine eigene Angst hinter mir lassen, die mich zu begleiten schien und ich dennoch, in den Tiefen meiner Seele halten musste. 

Denn was unterhalb im dunklen Abgrund auf mich warten würde, war immer noch fraglich, aber nicht unmöglich herauszufinden, wie ich nun, an jenem einen Tag merken, gar erkennen und daraus lernen sollte.
 

Es ereignete sich an jenem einen Morgen, der wie die letzten Tage auch, immer in einem gleichen Rhythmus abzulaufen schien.

Früh Morgens begann unser Martyrium und mit dem ersten Sonnenstrahl, der sich verstohlen einen Weg in meine Zelle suchte, wurden wir geweckt und in die untersten Speisesäle geführt.

Vor verschlossenen Toren geriet eine kämpfende Meute in eine Rangelei und brachte fast die ganze Schlange in Aufruhr.

Esrás begrüßte jenes eine Sein natürlich mit seiner erbärmlichen Wahnsinnig, die ihn sofort wieder in ein schallendes Gelächter ausbrechen ließ, doch ich betrachtete jene eine Veränderung in der Struktur mit wallender Vorsicht.

Doch ein plötzlich harter Schlag stieß mich nach vorne und haltlos gegen jene eine Brüstung, die mich von einem ersehnten Falle gerettet hatte.

„Passt doch auf, ihr Schwachmaten!“, raunte irgend ein Gefangener nach hinten, doch hörte ich seine Rufe kaum, als ich in das tiefe Schwarz des Abgrundes sah und mit meinen eigenen Augen den fallenden Stein beobachtete, der dank der Rangelei der Anderen seinen Weg in einen freien Fall gefunden hatte.

Ich versuchte zu hören.

Versuchte die Aufpralle abzuschätzen, mit denen sich das kleine Grau seinen Weg nach unten bahnte, doch war dank der Rufe der heran eilenden Wachen und ihren harten Kommandos, beiden Streithähne auseinander zu bringen, kaum etwas zu hören und verzweifelt löste ich meine Hände von verrosteten Gitterstäben, als nach etlichen Minuten kein Laut zu vernehmen war.

Ein enttäuschtes Knurren bahnte sich aus meiner Kehle und frustriert zog ich die Augenbrauen zusammen.

Ich hatte gehofft irgend einen Laut zu hören, der mich abschätzen ließ, wie weit das Schwarze Sein zu bestehen schien und was genau unter mir lag.

Doch war es ein schwieriges Unterfangen, was mir aber sicherlich als einzige Lösung geblieben war.

Vielleicht war der Stein aus einem falschen Winkel gefallen und hatte nicht die richtige Bahn erwischt.

Ich musste mich mehr anstrengen.

Musste mehr Mühen in meine Versuche legen und murrend wandte ich mich von der Brüstung ab, um ja nicht zu viel Aufsehen zu erregen.
 

„Na, Manjéth?!? Was Tolles im ewigen Schwarz entdeckt?“, holte mich Esrás Stimme augenblicklich in das Hier und Jetzt zurück und erschrocken fuhr ich zusammen, als ich eine Hand auf meiner Schulter spüren konnte.

„Ich hoffe, du hast dir ne andere Idee ausgedacht, wie du von hier wegkommen kannst, als jene ene, die man dir an der Nasenspitze ansehen kann....“, flüsterte er mahnend und sah mir dann fest in die Augen.

„Ich hab dir gesagt ich weiß nich, wat da unten is.“, deutete er mit einem Schulterzucken an und sah dann ebenfalls kurz in die Dunkelheit hinunter.

„Und ich wills au nich für dich rausfinden müssen.“, beendete Esrás seinen Satz und stieß mir dann herausfordernd mit dem Ellenbogen in die Seite.

„Bist mir viel zu arg ans Herz gewachsen, als dat ich dich als Pfannekuchen vom Felsen kratzen darf.“

Sein Witz fand auf wenig Anklang und mürrisch verzog ich mein Gesicht zu einer Grimasse, als ich mir die schmerzende Seite rieb, in die mich sein Knochen getroffen hatte.

Wieso er auch immer so übertreiben musste, war mir nach wie vor immer noch schleierhaft, doch schien ich langsam mit seinem verschrobenen Geist umgehen zu können und ertrug es.

Ertrug es auf eine mir akzeptable Art und Weise und ließ es über mich ergehen.

Naja, um ehrlich zu sein hatte ich keine andere Wahl und sah dann wieder kurz in die Dunkelheit zu meiner rechten Seite, während die Wärter immer noch damit beschäftigt waren die streitende Meute auseinander zu reißen und die Türen zu unseren heutigen Speisehallen zu öffnen.

Mir blieb keine andere Wahl.

Hier war die Schwachstelle, auf die ich so lange gewartet hatte und hier musste letzten Endes der finale Schlag erfolgen.

Hier musste es geschehen.

Musste meine Flucht beginnen, doch was ich hier und heute noch nicht ahnen konnte war, dass mich hinterrücks zwei Augenpaare seit diesem einen Tag nicht mehr aus ihrem Blickfeld ließen.

Mich beobachteten aus einem sicheren Versteck heraus, das ich selbst noch nicht begreifen konnte und viel zu sehr in meinen eigenen Gedanken gefangen war, als es zu bemerken.

Zwei Augenpaare, die ich eigentlich schon längst vergessen hatte, da mir deren Anwesenheit zu wider wurde, schienen nun meinen ganzen Plan zu Nichte zu machen und leider, sah ich die Warnsignale nicht, welche sich so schamlos hinter meinem Rücken erhoben.

Versteckt hinter erhobener Hand kicherten, nur um meine ganzen Mühen mit einem Mal zu zerschlagen. Bis es zu spät war doch dann, wenn ich es selbst erkannt hatte und gar nichts mehr an der Situation zu ändern war, erst dann...
 

...sollte es zu spät sein.
 

~*~
 

„Wat gibbet denn heute so glorreiches aufm Teller?“, begrüßte mich eine aufgeweckte Stimme und murrend sah ich auf mein eigene Platte vor mir.

Grünliche Pampe mit Arschgesicht, beantwortete ich gedanklich Esrás gut gemeinte Frage, die mich eher aufheitern als deprimieren sollte, doch fanden seine heutigen Witze nicht ihr Ziel.

Denn die Tage schienen sich dahin zu ziehen.

Schienen in Endlosigkeit zu verweilen und immer noch war ich in meinem Vorhaben kein Stückchen näher gekommen.

Mittlerweile war die dritte Woche eingeläutet und so langsam wuchs in mir eine ungeahnte Angst.

Der Oberst müsste jetzt fast ein drittel der Strecke geschafft haben, doch etwas hatte ich in meinem jugendlichen Übermut völlig vergessen. 

Etwas, das sich nun wie ein wildes Geschoss hinterrücks in mein Herz bohrte und Nichts als kaltes Eis mit sich brachte.

Ich hatte die Schnelligkeit seiner Flugmaschine keines Wegs mit einkalkuliert und einfach angenommen, dass der weißhaarige Tsheheme niedere Technologie besaß.

Was töricht von mir gewesen war, wie sich im Nachhinein herausstellte und mit jeder weiteren Nacht neue Alpträume mit sich brachte.

Wer schon ein Ki-besiegelndes Mal erschaffen konnte, besaß auch bei weiterem bessere Fluggleiter und fahrig leckte ich mir mit der Zunge über spröde, trockene Lippen, als die Angst zu übermächtig wurde und mein Herz abermals tanzen ließ.

Einen Punkt, den ich in meiner ganzen Planung total vergessen hatte und mich nun schamlos zu bestrafen schien.

Was, wenn der Thaém schon längst angekommen war?

Oder noch schlimmer: Wieder auf dem Rückweg, mit nichts als Rache in seiner Seele wachsend?!?

Doch so durfte ich nicht denken.

Ich durfte einfach nicht aufgeben und dennoch ließ dieser eine Gedanken mein Herz schneller schlagen als sonst.

Ich musste mich beeilen.

Musste endlich dieses eine mir ersehnte Geräusch hören, das mich endlich aus meiner eigenen Qual erlösen konnte.

Wenn nicht, musste ich diesen einen Sprung wohl einfach wagen, der mein Leben auf die Kippe stellen sollte.

Eine Chance, gespalten in zwei Seiten, wie man so schön sagte, doch blindlings wollte ich mich nicht in mein eigenes Verderben stürzten.

Jedenfalls nicht so und...

...nicht so schnell.
 

„Haste immer noch nichts raus finden können?“, flüsterte mir mein Gegenüber zu und schaufelte sich dann einen Löffel seines heutigen Frühstückes in den Mund.

Es war kühl an diesem Morgen und die Sonne versteckte sich haltlos hinter grauen Wolken, doch war mir mehr als heiß.

Schien meine Seele erbarmungslos zu brennen und kurzerhand fuhr ich mir mit einer zittrigen Hand durch das braune Haar.

Nein, an Essen war gar nicht zu denken und angewidert schob ich meinen Teller von mir und schüttelte einfach nur den Kopf.

„Jedes mal nur Stille....“, flüsterte ich vehement und bettete dann mein Kinn auf meine Hand und sah zur Seite.

„Kein Plätschern, das auf Wasser hindeuten könnte. Aber immerhin sind es geschätzte 40 bis 50 Meter freier Fall.“ 

Mit nichts als geahnten Stein und Fels im Weg, dachte ich spottend und zog dann wieder meine Augenbrauen zusammen.

Nicht umsonst nannte man diesen Klotz – Ewiger Stein. Hah.

Noch lebensechter ging es wohl nicht, was?, dachte ich mürrisch und seufzte dann aus.

Das ganze entwickelte sich langsam zu einer Katastrophe, die mir mehr und mehr aus den Händen glitt und wenn mir nicht bald eine Lösung einfiele, würde ich auf ewig hier festsitzen.

Und das galt es zu vermeiden.

„Ein kleiner Lichtstrahl würde reichen, nur das ich sehe, was um mich herum liegt...“, begann ich meine Überlegungen von neuem und achtete penibel darauf, meine Stimme so leise wie möglich zu halten.

„Nur ein kleiner Blick...“, seufzte ich schwach, zog dann die Augenbrauen fester zusammen und starrte auf die Tischplatte.

Das und einen Moment der Stille.

Mehr brauchte ich eigentlich nicht um dann die wirren Zahlen in meinem Kopf tanzen zu lassen und um den Fall ausrechnen zu können. Gar die Zeit, die mir bleiben würde, bis ich hoffentlich im ersehnten Nass eintauchen sollte, doch...

Wie sollte man jenes eine Unmögliche wagen, wenn tausend Steine diesen Weg versperrten?

Mir jegliche Zukunft nahmen, obwohl ich sie noch nicht ein Mal mein Eigen nannte?

Es war zum verzweifeln.

Einfach nur zum verzweifeln und wieder stahl sich ein mattes Keuchen über meine Lippen, was augenblicklich unterbrochen wurde, da mein Gegenüber lässig mit dem Finger schnippst und seinen Übermut in einem lautstarken Akt der Freude von sich gab.

„Ich glaub ich habs!“, verließ es fröhlich Esrás Lippen und wütend funkelte ich ihn an, was meinen Gegenüber sofort einen gedämpften Ton annehmen lies.

Dieser Idiot.

Wie oft hatte ich ihm gesagt, leise über jene Dinge zu sprechen, die meine Freikarte in mein altes Leben sein konnte, doch bei diesem Tshehemen schien alle Mühen umsonst. Schien alles verloren und mürrischer zogen sich meine Augen zu Schlitzen, als Esrás entschuldigend kicherte und er sich beschämt durch das dunkle Haar strich.

„Tut mir leid, Manjéth. Aber ich bin sicher, dass de mir danach um den Hals fallen wirst.“, grinste er spitzbübisch und wieder wurde die Maske auf meinem Gesicht breiter.

„Wohl kaum...“, flüsterte ich drohend, doch forderte dann meinen Vordermann auf, mir doch bitte seine glorreiche Idee mitzuteilen, die wahrlich wieder nur ein Hirngespinst war.

Sicherlich nur eine Spielerei, die sich sein kleines krankes Hirn ausgedacht hatte, doch als Esrás nach einer langen Suche in seiner Hosentasche, zwei kleine dunkel Steine zu Tage förderte, überdachte ich jene einen Gedanken noch ein Mal.

Vielleicht war mein wundersamer Zellnachbar wirklich nicht das, was er vorgab zu sein und weit aus schlauer, als ich dachte.

„Was ist das?“, fragte ich dennoch mit gedämpfter Stimme und einer hochgezogenen Augenbraue, die nicht skeptischer jene eine Tat vollführen konnte und sah dann auf meinen Vordermann.

Wirklich, was er in Händen hielt hatte wahrlich den Anblick von jenem, was in meinem Zellboden in der Ecke lag und erschien weniger hilfreich als auf den ersten Blick.

Ehrlich, was dachte sich dieser Idiot nur?!?

Das mir ein versteinerter Haufen altes Geröll...oder vielleicht weit aus Schlimmeres (bei ihm musste man ja mit allem rechnen und sofort schüttelte es mich bei dem Gedanken) helfen konnte?

Bei diesem wundersamen Geist konnte man sich nie sicher sein und Esrás lachende Mimik wich augenblicklich einem empörten Protest, als er meinen Wink des Misstrauens richtig erkannt hatte.

„Also bitte. Für wie penetrant hälste mich? Bin nich son Freak wie de denkst, Manjéth!“, kam es steif, gar schon fast beleidigt, über dunkle Lippen und dennoch konnte ich eine verächtliches Knurren nicht unterdrücken.

„Sagt derjenige, der zusammengeflickte Ratten an seiner Decke baumeln hat.“, kam es monoton von mir zurück und verschränkte dann meine Arme vor der Brust, als ich mich an die Wand zurücklehnte, um Halt zu finden.

Wieder begrüßten mich jene eine dunklen Augen, welchen einen leichten Hauch der Verletzbarkeit in sich trugen, doch so wie ich mein Gegenüber kannte, würde er diese kleine Nichtigkeit in den nächsten Minuten wieder vergessen haben. 

Wie gesagt, bei Esrás war alles möglich und dennoch tat es mir im Nachhinein leid, ihn meine ganze Skepsis spüren zu lassen, aber momentan war ich einfach zu angespannt.

Zu nervös, denn nichts was ich mir ausgedacht hatte schien zu funktionieren.

Rein gar nichts und wieder forderte ich meinen Zellnachbarn mit einem weiteren warnenden Knurren auf, mir doch endlich seine Idee zu verraten, die bestimmt nichts glorreiches an sich hatte – doch leider (oder eher zu meinem Glück...) sollte ich mich irren und dem Tsheheme wirklich ein Geniestreich gelingen.

„Das sind Feuersteine.“, kam auch prompt die Antwort und spielerisch nahm der Tsheheme jenes eine Sein in seine Hände, das nicht größer als eine Walnuss war und sah in meine Augen.

„Habse die letzten Tage als Belohnung bekommen un eigentlich wollt ich se erst als Knallkörper nutzen.“, verließ es lachend dunkle Lippen und wieder verzog ich meinen Blick zu einer Grimasse.

Zu einem Hauch von Abscheu, denn dieser Idiot hatte wahrlich nur Unsinn im Kopf.

Doch Esrás nächste Worte ließen mich aufhorchen und sofort aus meiner starren Haltung lösen, die ich eingenommen hatte.

„Aber dann dacht ich mir, du kannst se besser gebrauchen als ich.“

Dumpf sah ich ihn an.

Schien regelrecht nicht begreifen zu wollen, was mir mein Gegenüber mit diesen beifälligen Worten sagen wollte und wieder huschte ein belustigtes Lachen über seine Züge, als Esrás nur seufzend den Kopf schüttelte.

„Sie brennen sofort, sobald man sie aneinander schlägt. Is wohl ausreichend für nen kurzen Blick, nich war?!?“, lachte er fast schon spottend und hielt mir dann jenes eine Sein vor wundersame Augen.

Denn immer noch starrte ich ihn an.

Schien nicht verstehen zu wollen, was er mir damit sagen wollte, doch als ich den Sinn hinter gut versteckten Wörtern erkannt hatte, kam die Rage.

Kam all die Wut und erbost schlug ich mit flachen Händen auf die Tischplatte, als mich nichts als Zorn beflügelte.

Es war mir so was von egal, dass sich augenblicklich einige Köpfe zu uns herumdrehten und mich argwöhnisch musterten.

Jenen einen Glanz in dunklen Augen tragend, der nur zu gerne sich dieser einen Neugierde entziehen würde, doch war mir dies mehr als egal.

Momentan mehr als gleichgültig, als das Geschirr verräterisch zu scheppern begonnen hatte und ich nur noch schwach das Beben meines Körpers unterdrücken konnte.

„Wieso hast du mir das nicht früher gesagt?!?“, zischte ich erbost und funkelte meinen Zellnachbarn erneut an.

Entschuldigend zuckte Esrás mit den Schultern und steckte die Steine zurück in seine Hosentasche.

„Hast nie danach gefragt, Manjéth““

Genervt schlug ich mir mit der flachen Hand vor dir Stirn, während ein schwaches Stöhnen meine Lippen verließ und ich nur noch mit den Augen rollen konnte.

Dieser Typ war einfach unbeschreiblich.

Eigentlich hätte ich mit so einer Antwort rechnen müssen und dennoch trieb mir jene eine Ehrlichkeit erneute Wut in mein Herz. Ja ließ sie gar lichterloh brennen. Das dieser Trottel aber auch alles so ernst nehmen musste.

„Ich glaubs nicht....“, murmelte ich fast schon fieberhaft und strich mir dann erneut durch das wirre, braune Haar.

Müde schüttelte ich den Kopf und ließ mich zurück an die Wand sinken. Schenkte den beobachtenden Blicken der Anderen weit aus mehr als nur meinen schwarzen Hass und mürrisch drehten sich die anderen Mitgefangenen wieder um.

Sie schienen nichts von unserer kleine Unterhaltung gehört zu haben und seien wir mal ganz ehrlich. Wer interessierte sich schon für einen heruntergekommenen Saiyajin, der mehr Dreck auf seiner Haut, als Risse auf seiner zerlumpten Kleidung vorweisen konnte?

Ich selbst würde mich nicht unbedingt so im Spiegel betrachten wollen und wieder blies ich mir in einer genervten Manier eine wilde Strähnen aus der Stirn.

Ein Zustand den ich unbedingt ändern musste, sollte ich jemals wieder mir bekannte Orte erblicken, doch diesen einen eher trübseligen Gedanken, verschob ich auf später.

Schickte ihn in die hinterste Ecke meines Geistes und hielt ihn fest. Klammerte ihn dort an meine Seele nur um endlich neuen Mut zu schöpfen, doch wieder riss mich ein zaghaftes Flüstern aus meinen Gedanken und fragend sah ich auf.

Direkt in Esrás dunkelgrüne Augen und erkannte jene eine Frage, die er so flehentlich zu stellen schien.

„Selbst wenn du den Sprung schaffen solltest...“, flüsterte er zaghaft in mein Ohr und beugte sich weiter über den Tisch, sodass ja keiner unsere Unterhaltung mitanhören würde.

„...wie willste es von diesem Planeten schaffen? Die äußere Basis liegt hinter sumpfigem Gebiet und nem Wald, der dunkler als die Hölle is.“

Doch abermals lies mein strenger Blick ihn augenblicklich schweigen und beunruhigt sah mich der Tsheheme einfach nur an.

Denn er erkannte meinen Blick.

Schien zu ahnen, was genau meine dunklen Augen widerspiegelten und ganz genau konnte ich den Schauer sehen, der seinen Körper hinunter wanderte und nicht nur seine Oberarme benetzte. Sich still und heimlich seinen Weg zu suchen schien und während mir dunkelgrüne Opale mehr Sorge als Bestärkung schenkten, wusste ich das er verstanden hatte.

Ganz genau begriffen hatte, was in meinen dunkelbraunen Opalen geschrieben stand und jener eine Gedanke erneut kaltes Eis erweckte, als meine Stimme vernarbte Lippen verließ und nicht nur ein Mal die Dunkelheit weckte. Jene einen Worte meine Lippen verließ, die den Tshehemen augenblicklich erstarren ließ und nur eine Botschaft an ihn hatte.

Das es nicht seine Aufgabe war, sich darum Gedanken zu machen. Nicht seiner Bürde entsprach, jenes eine Schicksal mit sich zu tragen, welches schon bald über Tod oder Leben entscheiden sollte.

Nein. 

Diese Flucht hatte ganz alleine und nur von sich aus, jene einen Züge angenommen, die nur mir gelten sollten und nur alleine meinen Weg zeigte.

Einen Weg in endlose Freiheit, die dennoch in Wahrheit gar keine war.

Denn leider wurden wir uns manches Mal viel später bewusst, dass wir eine Lüge lebten, doch dann, wenn die Wahrheit unsere kleine bedeutungslose Seele berührte, ja...

Erst dann sollte es zu spät sein und kein Weg zurück, der die inneren Dämonen deiner eigenen Seele zurückhalten konnte.
 

~*~
 

Ein dumpfes Dröhnen durchschnitt augenblicklich die Stille und erschrocken sah ich auf.

Sah in jene eine Richtung aus welcher der wallende Ruf der Glocken zu kommen schien, doch konnte ich jenes eine Geräusch kaum ausmachen, das so spielend einfach durch den Speisesaal tanzte und sofort eine Gänsehaut auf meinen Körper schickte.

Sofort jenen einen Schauer mit sich brachte, der nichts als Kälte versprach und mich dennoch so unwissend zurück ließ.

Denn diese Art des wallenden Gesanges war mir neu. Diese dunklen, gar kalten Töne hatte ich zuvor noch nie gehört und fragend sah ich mich um, als die zahlreichen Gefangenen in ein jubelndes Grölen ausbrachen und die freudigen Rufe lauter denn je von den Wänden widerhallten.

Was... was war hier los? 

Ahnungslos sah ich in die gar schon besorgten Augen meines Gegenüber, doch Esrás schüttelte nur den Kopf, als er meine Blicke sah und brachte nur ein entrüstetes Schnauben über seine Lippen.

„Nich dat au noch....“, seufzte er verzweifelt und stützte dann den Kopf auf seine Hände.

„Ich hatte gehofft, dass de das nich miterleben musst.“, beteuerte Esrás immer wieder und sah eisern auf die Tischplatte.

„Was miterleben muss?“, fragte ich zögernd, gar nach einer Weile und konnte endlich den Blick von den Wächtern nehmen, die nun eifrig damit beschäftigt waren, erneut die schweren Eisentüren zu öffnen und die nun grölende Meute im Zaum zu halten.

Irgendetwas hatte sich verändert.

Irgendeine Wandlung Einzug eingehalten, von der ich noch nichts verstand, ja gar weder noch eine Ahnung hatte und wieder zog ich skeptisch eine Augenbraue in die Höhe, als sich der tobende Mob in Bewegung setzte.

Einfach so und aus völlig freien Stücken.

„Was geht hier vor, Esrás?!?“, fragte ich erneut, ja gar fast schon panisch, denn Veränderungen auf die ich keinen Einfluss hatte, weckten immer eine ungeahnte Angst in mir, da ich sie einfach nicht kontrollieren konnte und sah meinen Vordermann dann auffordernd an.

Wieder schüttelte der Tsheheme nur den Kopf, schien sich gar fast in verzweifelter Manier die Haare zu raufen und wieder wurde meine Frage lauter.

Jene eine Stimme härter, mit der ich eine Antwort verlangte und gar schon flehend sah mich mein Zellnachbar an.

Sah mir tief in die Augen und abermals zuckte ich zusammen, als ich die ganze Angst in dunklen Opalen lesen konnte. Gar sehen konnte all seine wallende Sorge, die einfach nur mir galt und seufzend richtete sich mein Gegenüber auf.

Stand auf, mit der selben Machtlosigkeit, die auch seine Zellgenossen zu tragen schienen, welche sich in ihren Augen aber eher als endlose Freude entpuppte und blickte auf mich herab.

„Die Sósámaíi.“,hauchte mein Gegenüber fast schon ehrfürchtig und mit einem Mal durchzuckte es mich eiskalt.

Natürlich erinnerte ich mich an jenes eine Sein, was der Tsheheme so beiläufig vor mehreren Wochen erwähnt hatte und mich mit dessen Belehrung auf später vertröstet hatte.

Auf einen späteren Zeitpunkt, der nun wohl beginnen sollte und sofort schlug mein Herz schneller als sonst.

Durchzog es mich erneut mit nichts als Kälte in meinem Körper, als das dumpfe Dröhnen ein zweites Mal erklang und gar endlos durch die Halle tanzte.

„Tja...“, zischte Esrás schnippisch und lief dann um den Tisch herum, sich gar nervös mit einer Hand durch die Haare streichend und rückte dann seinen Gürtel zurecht, welcher lose um seine Hüften hing.

„...scheint wohl heut vorbei mit Arbeit zu sein.“, beendete er seinen Satz, packte mich dann am Arm und zog mich überraschend auf die Beine.

„Wenn ich du wäre, würde ich marschieren, wennde nich gleich dein Todesurteil beschreiten möchtest, Manjéth.“

Und mit diesen Worten setzten wir uns in Bewegung.

Folgten der Masse, die in ihrer Begeisterung kaum zu halten war und während wie einen neuen Weg einschlugen, den Speisesaal hinter uns ließen und eine lange Steintreppe nach unten geführt wurden, lauschte ich den gar schon fast freudigen Gesprächen der Anderen.

„Bin mal gespannt, was es heute zu holen gibt...“; hörte ich einer der Männer sagen und sah dem Wesen dann fragend in die Augen, dessen Satz so beiläufig seine Lippen verlassen hatte. Gar hoffend, dass ich aus seiner Mimik irgendeine Information erhaschen konnte, doch strafte mich nichts als Gleichgültigkeit.

Strafte mich nichts als dieses eine unbekümmerte Sein, das mich alleine zurück in den Schatten lassen sollte und wieder erhaschten meine suchenden Ohren ein weiteres Gespräch zwischen zwei Häftlingen, das nur neue Fragen in mir weckte.

„Wetten werd ich heut aber nicht.“, sagte das Wesen mit einer rauchigen Stimme und vergrub dann suchend die Hände in seinen Hosentaschen.

„Meine Einsätze sin nich besonders hoch und ich wollte noch was bis zum Ende dieser Woche haben.“, verließ es bullige Lippen und verwirrt ließ ich den Blick wandern.

Ließ die eisige Kälte dieses frühen Morgen meinen Körper benetzten, als wir ins Freie traten und wir weiter den dunklen Fels hinabstiegen.

Zaghaft sah ich über die Brüstung, welche nun zu meiner Linken lag und erneut den tiefen Abgrund zeigte. Mich nichts als Schwärze sehen ließ und fröstelnd schlang ich die Arme um meinen Körper, als ein neuer Windstoß mit meinen Haaren spielte. Automatisch schlang sich mein Muzuhara um schmale Hüften, so als wollte er nach Schutz suchen und erneut versuchte ich das Klappern meine Zähen zu verdrängen.

Es war eisig geworden und die Sonne schien an diesem Morgen mit einem Mal verschwunden zu sein, nun nichts als Kälte zeigend.

Nichts als dieses eine trübe Sein, das schon bald mein Schicksal besiegeln sollte, doch lag das in einer anderen Geschichte und zu einer mir völlig fremden Zeit.

War hier nicht Bestandteil dieser Welt und wieder ließ ich meine Gedanken wandern, als ich in den Abgrund blickte.

Meine Flucht würde wohl noch warten müssen, dachte ich verstört und blies mir abermals eine wirre Strähne meiner Haare aus der Stirn. 

Ein Umstand der mir gar nicht behagte, mich in keinster Weise zufrieden stellte, doch wenn das Schicksal mich erneut auf eine harte Probe stellen wollte, dann sollte es eben so sein.

Denn dies war bestimmt nicht die letzte Prüfung die ich ablegen musste um endlich meinem eigenen kleinen Wunsch einen Schritt näher zu kommen. Ein Wunsch zu...
 

...leben.
 

~*~
 

Unser Weg führte uns in massiven Fels.

Führte uns in die unterste Etage, von der ich niemals dachte, dass Rith solch dunkle Ecken besaß, doch sollte es mich mal wieder eines Besseren belehren. Sollte mich wieder vom Gegenteil überzeugen und stumm ließ ich meinen Blick durch den Raum wandern, als die Wärter uns weiter führten und wir uns langsam aber sicher unserem Ziel näherten.

Ein Ziel, welches wir nicht suchten, noch nie gesucht hatten und dennoch unsere aller Seelen nach deren Erlösung schrie – bis zur reinen Verzweiflung und einer kalten Angst, die niemals enden würde.

Niemals.
 

Stickig lag alte, verbrauchte Luft in einem viel zu großen Raum und überfordert übermannte mich jenes eine Ausmaß an Größe, das so treffend vor mir lag und mich trotz allem mehr denn je einschüchterte.

Schon damals dachte ich, als ich wagemutig in Freezers Leben getreten war, mir letzten Endes aber keine andere Wahl gelassen wurde, das seine einstigen Trainingshallen kaum an Macht und Größe zu überbieten waren, doch dies hier, entsprach jeglicher Norm, die ich seit damals jemals kennenlernen durfte. Jemals mein Eigen nennen konnte und mehr als verunsichert blieb ich neben Esrás stehen, als die Meute zum stoppen kam und sich langsam aufzulösen schien.

Sich beständig in der großen Halle auszubreiten schien, dessen Areal mehr einem Kampflatz als einem Domizil zu ähneln schien und so langsam fiel der Groschen.

Schien langsam jenes eine Sein in meinem Geist zu wachsen, das mich dennoch warnend, gar versteckt und leise, aufschreien ließ und dennoch zeitgleich mein inneres Feuer weckte.

Eine haltlos brennende Flamme, die nicht ein Mal dieses verfluchte Mal erlöschen konnte und ohne das ich wollte, strichen meine Finger wie von selbst über wulstige, vernarbte Haut, dessen Zeichen wie ein Schandfleck auf meinem linken Unterarm thronte.

Kalt, gar wie tot, fühlte sich einst jener eine Fleck meines Körpers an, der sonst von wärmendem Blut berührt wurde und nun, in diesen grauen Stunden meiner Selbst, nichts weiter als eine weitere Last meiner Seele war. Eine, die es galt aufrecht über einen tosenden Fluss zu bringen. Einen Fluss, welcher nichts weiter als Verderben und reinen Schmerze kannte. 

Ein Sein, das es dennoch galt zu schützen, auch wenn es zum Scheitern verurteilt war.

Eines, das schon immer, seit meiner Geburt und seit ich denken konnte, mein Eigen war und dennoch, trotz all meiner Mühen einem Anderen gehörte. 

Mein Schicksal, schon immer meines gewesen, schien sich dennoch aus meinen Händen zu winden. Schien sich zu entfernen in einstige Klauen, die ich damals, als kleiner Junge so völlig ahnungslos in Empfang nahm, nur um meinen eigenen kleinen Teufel damit und mit dieser einen Geste, in mein Heim zu lassen.

Ein Heim, das nun nichts weiter als kalte Asche war. Nichts weiter, als eine blasse Erinnerung im schwindenden Wind des Alles.

Ein Teufel, der mein Leben mit Füßen trat und mich eigentlich in diesem Moment, während mich Esrás an der Schulter fasste um mich weiter zu führen, nur ein einzelner Gedanke strafte. 

Ein Gedanke, der mir zeitgleich die Luft zum Atmen raubte und mir dennoch, zeitgleich und in jenem Moment der Stille, den Angstschweiß auf die Stirn trieb.

Es war meine Schuld gewesen.

Mein Verschulden, dass mein Leben von Anfang an mit nichts als Schwärze besiegelt wurde und mit einem Mal, schien die Last auf meinen Schultern, welche mein Herz in eine endlose Tiefe zog, schwerer als sonst. Schwerer als jene einen Schuldgefühle, welche ich nun seit Fayeth Tod immer in meiner Seele tragen sollte, mein weinendes Herz nun sein Eigen nannte und mitunter war diese Bürde kaum noch auszuhalten, bis fast....

Gar nicht.
 

„Was... ist das hier?“, versuchte ich mich mit einer weiteren Frage abzulenken, doch war mir meine brüchige Stimme in keinster Weise eine Hilfe und somit sah ich meinem Nebenmann eher hilflos in die Augen.

Ich war nun lange genug auf Rith um zu wissen, dass dies hier etwas völlig Neues war und dennoch schien diese Art der Versammlung für die anderen Insassen nichts Weltbewegendes zu sein.

Jedenfalls war es ihnen nicht völlig unbekannt und wieder ließ ich dunkelbraune Opale durch den Raum wandern.

Versuchte zu verstehen, in welche neue Abscheulichkeit wir geführt wurden und auch wenn eine leise Ahnung meinen Verstand mehr als nur ein Mal neckte, wollte und konnte ich es einfach nicht beim Wort fassen.

Wollte und konnte ich nicht jene eine Angst beschreiben, die langsam meinen Körper hinaufkroch und einen kalten Schauer mit sich brachte. 

Langsam, wie der Dunst des Nebels, stieg sie meine Seele empor und je länger ich mich in der großen, stickigen Halle umsah, das Grau der steinernen Wände betrachtete und die Wärme der einst gefallenen Sonnenstrahlen in nun belebten Räumen spüren konnte, wusste ich, dass mich in diesen Räumlichkeiten noch einiges erwarten sollte. Etwas Wichtiges und weit aus Bedeutsameres, was mein bisheriges Sein noch auf eine harte Probe stellen sollte.

„Wat das is fragste noch?!?“, deutete mein Zellnachbar mit einem flüchtigen Grinsen an und breitete dann seine Hände einladend nach oben aus. So, als wolle er jene eine Höhle zelebrieren, in der wir (und Dutzend andere Bewohner Riths...) gefangen waren und verschüchtert folgte ich Esrás Handbewegung auf kalten Fels.

„Willkommen im Béasaíth, Saiyajin.“, kam jene Worte fast schon ehrfürchtig über dunkle Lippen und fragend zog ich eine meiner Augenbrauen nach oben, als ich des Tshehemen rauchiges Kichern vernehmen konnte, das keinesfalls belustigt klang. Eher hatte es einen sarkastischen Unterton an sich, so als wolle er eher jenes eine Übel abhalten, das mich schon bald erwarten sollte, doch schienen Esrás Chancen eher aussichtslos und neugierig sah ich mich abermals in den nun gut befüllten Räumen um, als der Tsheheme wieder das Wort ergriff und seine krächzende Stimme tanzen ließ.

„In deiner Volkessprache würde man auch Kampfareal oder Schlachtfeld zu sagen.“, ächzte es wieder über müde Lippen und gebannt folgte ich Esrás Blick, als dunkelgrüne Opale über den Staub des Boden wanderten, hinüber zu der großen kreisrunden Markierung, welche unübersehbar in der Mitte der Halle thronte und einen enormen Umfang maß.

Die Fläche bedeckte fast die ganze Halle und erst jetzt fiel mir die Tribüne auf, auf deren alten und zum Teil sehr verschleißten Sitzplätzen schon einige der anderen Zellgefangenen Platz genommen hatten.

Irgendwie... ergab alles einen Sinn und dennoch konnte und wollte mein überforderter Geist keine Wörter zu jener einen Antwort finden, die schon zu lange auf meiner Zunge lag und ich eigentlich nur noch aussprechen musste.

„Ein Mal im Monat finden die Sósámaíi hier statt. Da aber der Oberst senen Allerwertesten nun deinetwegen durch das All schiebt, ham wir diese Premiere eigentlich nur dir zu verdanken.“, flüsterte mir der Tsheheme belustigt ins Ohr und klopfte mir dann lachend auf die Schulter.

„Wobei ich mir dat Spektakel echt nich für dich gewünscht hab, Manjéth.“, betonte Esrás wieder und sah mich dann mitleidig an, als er mich in Richtung Tribüne zog und an den Rand des äußeren Ringes, der das eigentliche Kampffeld zu begrenzen schien.

Immer noch lagen mir jene einen Worte auf der Zunge, die einfach nicht meine Lippen verlassen konnten und auch, wenn mein Geist fast schon merklich jene eine Antwort regelrecht hinausschrie, war meine Kehle wie ausgedörrt. Mein Mund wie ausgetrocknet und auch wenn ich jene einen Spiele kannte, die es sowohl auch auf Freezers Basis in dieser Form gegeben hatte, packte mich dennoch reiner Nervenkitzel.

Denn dies hier war etwas vollkommen anderes.

Das spürte ich und weit aus mehr von Bedeutung, als ich zu Anfang an, gedacht hatte.
 

„Es sin Wettkämpfe, die eigentlich zur Belustigung der Wärter dienen sollen.“, brachte der Tsheheme monoton über seine Lippen und schüttelte dann den Kopf, als er weiterhin besagte Arschkriecher dabei beobachtete, wie sie die restlichen Gefangenen durch die schweren Eisentüren zogen, nur um diese dann von innen zu verriegeln.

Kein Entrinnen..., sagte mir meine eigene kalte Stimme, die sich gedanklich in das diebische Flüstern der Echse verwandelte und jene einen Wörter am Ende begleitete, sodass ich augenblicklich zusammenzuckte. Wörter, die mich innerlich stocken ließen, eine gleichmäßige Gänsehaut über meinen Körper trugen und einen kalter Schauer meinen Rücken hinunter jagte.

...jedenfalls nicht für Abschaum wie dich, Saiyajin no Ouji.

Wieder versiegte Freezers höhnisches Kichern in den Tiefen meiner Seele und augenblicklich spannten sich meine sonst so ruhenden Hände zu festen Fäusten.

Ob er nach mir suchen würde?

Wieder hallte ein leises Flüstern in meinem Geiste auf und zornig zogen sich meine Augenbrauen mehr denn je zusammen, als sich meine Augen zu Schlitzen verengten und eine sturmlose Ruhe durch meinen Körper jagte.

Nein.

Das würde er nicht.

Definitiv nicht doch ich würde niemals aufgeben.

Würde niemals nachgeben diesem einen Wunsch, diesem einen Schwur den ich mir gesetzt hatte, die Echse eines Tages zu Fall zu bringen.

Zu trotzen all ihrer Grausamkeiten, die sie mich all die Jahre spüren ließ und sah mich wieder in den verdunkelten Räumen um.

Kleinere Fenster ließen nur wenig Tageslicht in eisige Höhlen fluten, doch reichte es bei weitem aus um mir einen guten Überblick verschaffen zu können. Einen Überblick, den ich mehr als nur brauchte, denn eine kleine Stimme verriet mir, dass dieser Raum noch eine große Bedeutung für mich haben würde.

Eine, die sich schon bald erfüllen sollte.

„Frag mich nich, wann die dat eingeführt haben. Diese Spielerei gabs schon länger hier und war schon vorhanden, nachdem mich dein Alter hier ringezerrt hat.“, lachte Esrás spottend und klopfte mir dann abermals auf die Schulter.

Wütend funkelte ich meinen Nebenmann an, dankbar, dass er mich an diesen Teil seiner dunklen Geschichte erinnert hatte und sah augenblicklich zur Seite.

Sah kurz über die grölende Meute an anderen Mitgefangenen, die sich am äußeren Rand der Markierung aufgestellt hatten und zog fragend eine Augenbraue in die Höhe.

Wenn diese Veranstaltung alleine zur Befriedigung der Wärter diente, wieso freute sich dieser Abschaum dann so sehr?

Wieso ließen sie diese Grausamkeiten freiwillig zu anstatt sich dieser zur entbehren und sich zu erheben jener einen Macht, die sie so unverfroren in die Knie zwang?!?

Überlegend verschränkte ich die Arme vor der Brust, lehnte mich an den hinteren Fels der steinernen Absperrung, welche das Areal von der Tribüne trennte und stellte dann soeben nochmals meine Frage, die ich gedanklich schon ausgesprochen hatte, Esrás dabei nicht aus den Augen lassend.

Doch der Tsheheme lachte nur, ließ wiedermal sein rauchiges Kichern über die Ebene tanzen und augenblicklich rollte ich genervt mit den Augen.

Das er auch alles immer so lustig finden musste. Nahm dieser Typ denn nie etwas ernst?

„Gute Auffassungsgabe, Manjéth. Kein Wunder, dat dich Freezer so gut leiden kann.“, flüsterte er mir ins Ohr und alleine schon für diese Aussage hätte er mehr als nur den Tod verdient, doch beließ ich es mit einem drohenden Knurren und verweilte in tiefem Schweigen.

„Wer sich aufstellen lässt un die Kämpfe für sich entscheidet, darf den Tagesgewinn abräumen.“, fing mein Gegenüber erneut mit seinen Erzählungen an und gebannt lauschte ich Esrás Worten.

„Je nach Kampf wird ein neuer Gegenstand verliehen und wenn ses ganz spannend machen wollen, wird gleich ne ganze Menge raufgepackt. Je nachdem wat es zu verschenken gibt, wird’s ganz schön ungemütlich.“, räumte der Tsheheme abermals mit einem Schulterzucken ein und dieser Wandel der Dinge hatte meine Neugierde geweckt.

„Was für Gegenstände?“, stellte ich als nächste Frage und beobachtete zwei der bulligen Wärter, welche nun ein kleines Podest in die Mitte des Areals trugen, während die Anderen mit harten Befehlen die tobende Menge um uns herum zum Schwiegen brachte.

„Manchmal sin es ganz schön nützliche Sachen. Ein Mal wurde en Klappmesser sowie Verbandsmaterial verliehen, da kannste dir vorstellen wie groß dat Gerangel war.“

Wieder kicherte Esrás belustigt, verschränkte dann ebenfalls die Arme vor der Brust und lehnte sich an kalten Fels.

Stumm beobachtete ich das rege Treiben vor mir.

Wenn diese Sósásmaíi das waren, was ich dachte, dann...ja.

Dann hatte sich mein Schicksal um hundertachzig Grad gedreht und eine Wandlung angenommen, die ich nun nicht mehr beeinflussen konnte.

Ich musste mich ihr nur noch fügen.

„Welche Regeln?“, fragte ich trocken nach einer längeren Pause und sah dann aus dem Augenwinkel, wie mich mein Nebenmann argwöhnisch musterte. Gar sorgenvoll seine grünen Opale über mich wandern ließ, doch sah ich weiterhin einfach nur stur gerade aus.
 

„Manjéth! Mach das nich...“, hörte ich nach einer weiteren Pause, in der nichts weiter weilte als das Grölen der tobenden Meute, des Tshehemen besorgte Stimme, doch ließ ich nur ein abfälliges Zischen über meine Lippen wandern und schloss die Augen.

Was ich dachte und was nicht... 

Was ich tat und was ich lieber der Tugend, gar dem Zufall überließ, war nicht seine Sache und nicht minder von Belang.

Was ich für mich schon längst entschieden hatte, hatte diesen Tshehemen nicht zu interessieren und dennoch konnte ich Esrás quälende Opale nicht auf mir ertragen und sah stur gerade aus.

Beobachtete, wie eine kleine Kiste auf das Podest gestellt wurde und versuchte den Inhalt zu erahnen, der sich unter dickem Stahl verbergen sollte. Seufzend schüttelte mein Nebenmann den Kopf und sah zur Seite.

„Lässt dich ja eh nich davon abbringen, was? Törichter Sturkopf, der de nun mal bist...“, lachte Esrás erneut, doch war es ein trauriges Lachen, welches mir sofort erneute Gänsehaut auf die Arme trieb.

Was nur lag hinter dieser Angst, die meinen Zellnachbarn zu begleiten schien und regelrecht jene eine Sorge förmlich in seinen Augen brannte, sodass es schon, alleine beim Hinschauen, wehtat?!?

Was versteckte sich hinter seinen Sorgen, die er mir eigentlich nicht mitteilen wollte, ich ihm aber dennoch keine andere Wahl ließ?

Sicherlich nichts Gutes, wie ich an Esrás Gestik, gar ganzen Mimik, erahnen konnte und schluckte den trockenen Kloß in meinem Hals hinunter, als dieses beklemmende Gefühl nicht weichen wollte.

Aber... was hatte ich für eine Wahl?

Blieb mir denn ein andere Weg?!?

Nicht...wirklich.
 

„Es gibt nur drei Regeln, die sich dieser Wettkämpfe bedienen und an die man sich halten muss, will man den nächsten Morgen erleben.Wobei.. dies wiederum schon eher mehr als bedenklich is, wennde mich fragst.“, brachte Esrás spottend über seine Lippen und wieder zog ich eine meiner Augenbrauen fragend in die Höhe, da ich nicht schlau aus seinem Widerspruch wurde, doch ließ mir der schwarzhaarige Tsheheme keine Zeit für meinen inneren Zweifel.
 

„Alles is erlaubt.“, begann er die erste Regel zu zitieren und sofort zog sich ein eisiger Schauer durch meinen ganzen Körper.

„Keine Regeln, die jegliche Kampfart verbieten. Ki einzusetzen is hier sowieso mehr als sinnlos geworden.“, belächelte Esrás traurig und tippte sich dann auf sein eigenes Mal, welches schon viele Jahre lang auf seiner Haut thronte und nie wieder weichen würde.

„Zweitens: Aufgeben is gestattet, aber glaub mir, diese Schmach willste nich miterleben und würdest die wünschen, dat lieber die dritte Regel eingetroffen wäre.“

Wieder herrschte eine Pause, die mich mehr denn je zum Zweifeln brachte, doch ich vehement dieses innere Gefühl in seine Schranken verwies.

Angst war nicht gestattet an einem Ort wie diesem und dennoch zogen sich meine Arme fester um meinen Körper, als ich Esrás die letzte meiner Fragen stellte und dennoch damit einen kleinen Teil meiner eigenen Angst preisgab.

„Und wie... lautet... die dritte Regel?“

Doch wieder kicherte Esrás nur leise vor sich hin und schüttelte dann den Kopf.

„Sag mir eins, Manjéth...“, begann seine Stimme abermals zu sprechen und verwundert sah ich ihn an, die Meute um uns herum vergessend, welche wieder in einen berauschenden Jubel verfallen war und mehr denn je, das Gefecht anzuheizen schien.

„Weißte eigentlich, was die Sósámaíi wirklich bedeuten?“, stellte mir mein Zellnachbar nun seinerseits eine Gegenfrage und unsicher schüttelte ich nach einiger Zeit der Überlegung den Kopf.

Wie sollte ich auch, wenn du es mir damals nicht erklären wolltest, wollte ich diesem Spinner den eigenen Wind aus den Segeln nehmen, doch merkte ich nur zu schnell, das mein Gegenüber nicht mehr auf Scherze aus war.

Das schon längst der Ernst der Lage eingetroffen war und das kalte Eis, welches nun in Esrás dunkelgrünen Augen lag mein Herz augenblicklich von neuem erstarren ließ.

„Hier auf Rith werden sie auch Todeskämpfe genannt und ik glaub ich muss dir net erklären, wat das wirklich zu bedeuten hat, nich wahr?“

Nein.

Das musste Esrás wirklich nicht, denn nur zu gut hatte ich seine Worte verstanden, die nun wie ein ewiges Mantra in meinem Geist widerhallten.

Erneut herrschte nichts als Schweigen.

Eine bedrückende Stille, die mir jegliche Hoffnung nehmen sollte und mein Herz erneut zum Zweifeln brachte, doch eigentlich und das wusste ich, hatte ich mich schon längst entschieden.

Hatte erneut einen weiteren Weg in meinem Leben beschritten, den nur ich für mich entscheiden konnte und gebannt starrte ich auf das, was sich in der Kiste befand und die Wärter nun ans Tageslicht förderten.

Starrte gebannt auf jene einen Dinge, die meine bevorstehende Flucht und mein zukünftiges Leben entscheiden sollten.

Doch... für welches Leben?, fragte ich mich, während eine Raunen durch die Menge ging, als der heutige Tagespreis in die Höhe gehalten wurde und ich mich augenblicklich verkrampfte, die Augen weit aufgerissen in Schock... und blinder Vorfreude.

Ich mich augenblicklich entschieden hatte und während ich mich von steinernem Fels löste, meine Arme aus ihrer starren Haltung nahm, begleitete mich stets ein wacher Blick, der sich wahrlich einen anderen Ausgang dieser Geschichte gewünscht hätte. Doch konnte und wollte ich Esrás diese eine Bitte nicht erfüllen, gar diesen einen Wunsch, welcher so wahrhaft in seinen Augen geschrieben stand und er mich regelrecht anflehte, nicht jene eine Sache zu tun, die so wahrhaft in dunklen Opalen geschrieben stand. Nicht jenen einen Schritt zu wagen für den ich mich schon längst entschieden hatte.

Denn nun, am Ende aller Dinge, hatte ich nichts mehr zu verlieren, da ich sowieso niemals etwas mir Bedeutsames besessen hatte.

Außer....meinen Stolz und diesen einen konnte mir niemand nehmen. Rith nicht. Freezer nicht und schon gar nicht...
 

Der Tod selbst.



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