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Forever Yours

Für immer Dein
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen lieber Leser!
Ich weiß, diese FF ist schon einige Jahre alt und auch wenn ich mittlerweile vermutlich vieles anders formulieren würde, so werde ich diese FF doch so belassen, wie sie ist. Aber da sich seit der Erstveröffentlichung hier auf der Seite doch einiges verändert hat, möchte ich das vorhandene wenigstens ein wenig den Möglichkeiten und Richtlinien anpassen.
Und auch wenn von den Personen, für die ich diese FF damals geschrieben habe, die meisten leider nicht mehr hier angemeldet sind, so möchte ich die Widmung doch beibehalten. Vielleicht verrirrt sich der ein oder andere ja doch noch mal hier auf die Seite und fühlt sich dann an "gute, alte Zeiten" zurückerinnert. ;)

Ich wünsche euch jedoch nach wie vor viel Spaß beim Lesen!

Koraja (14.09.2014)


Ich grüße meinen Schatzi Sugar-angel, die sich schon mal alles durchgelesen hat und der ich diese FF daher auch widme ^-^ Und NoynsMarron und Tidus vergess ich auch nicht, sonst sollte ich nächste Woche wohl besser nicht mehr in die Schule kommen. ^-^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen!
Hier kommt mal ein sehr kurzes Kapitel, aber da ich der Meinung bin, dass es weder zu dem vorherigen noch zum nächsten Kapitel gehört, musste ich es isolieren!

Viel Spaß euch weiterhin Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
OK, dann grüße ich heute mal erstmal all meine lieben Kommischreiber, und dann noch mal extra Alex, Steffi und Hasy!^^ KLAPPSTUHL & RPG forever!!!! XD Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich hab noch nen paar Worte an ein paar Leutchen zu richten:
1. Danke für eure lieben und netten Kommis. HEAL
2. schöne Grüße an meinen Steffi-Vampir! *knuddel* HDMDL
3. @ Alex: Schnell genug?
4. @ Punika: Ich komm dir gleich durch den PC! Du bist richtig fies uns zu quälen! *schnief*
5. @ Chiaki938123: Wer weiß, was ich mir noch so ausgedacht habe! XD Lass dich überraschen! Ich sag nix! XD ;)

Viel Spaß mit Kapitel 18: Erfolg auf der ganzen Linie (oder auch, wie diese FF zu ihrem Namen kam! XD) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen!
Ich hoffe auch dieses etwas andere Kapitel gefällt euch, auch wenn diesmal Marron und Chiaki nicht direkt vorkommen.
Aber ich musste einfach auch mal Chiakis Eltern etwas näher thematisieren.

Viel Spaß :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ganz liebe Grüße gehen an dieser Stelle an Steffi und Mona, die mich immer dazu gedrängt haben, dass ich hier endlich mal weiter mache. Und natürlich auch an meine beiden kritischen Betas dieser ganzen FF Maike und sugar_angel. ;) Komplett anzeigen

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Aller Anfang ist schwer

Es war ein Nachmittag wie jeder andere auch in Momokuri. Die Schule und die rhythmische Gymnastik waren zu Ende und Marron, Chiaki, Miyako und Yamato gingen nach Hause. Aber nicht alle gemeinsam bei einer netten Unterhaltung, sondern Marron ging, oder vielmehr lief in großen schnellen Schritten ganz vorne auf und davon, gefolgt von Chiaki, der Mühe hatte Schritt zu halten und einige Meter dahinter, ganz gemütlich und unbeachtet, Miyako zusammen mit Yamato.

"Worüber streiten sie sich diesmal?" fragte Yamato.

"Das Übliche!" seufzte Miyako als Antwort. "Marron ist mal wieder sauer auf Chiaki. Warum weiß sie wahrscheinlich selbst auch nicht."

"Ach so! Also Ehekrach! Dann brauch ich mir ja gar keine Gedanken zu machen."

"Du sagst es!"
 

"Marron! Jetzt renn doch nicht weg! Bleib endlich mal stehen und rede mit mir!" rief ein leicht aus der Puste geratener und verschwitzter Chiaki durch die halbe Straße. Marron, die inzwischen am Orleans angekommen war, blieb abrupt vor der Eingangstür stehen, drehte sich um und stach mit dem Zeigefinger in Chiakis Brust, als dieser keuchend vor ihr zum Stehen kam. Dabei stellte sie sich leicht auf die Zehenspitzen, damit sie ihm besser in die Augen schauen konnte.

//Diese Augen!// "Ich wüsste nicht, was ich mit einem Spanner, Vollidioten und Megamacho wie dir zu bereden haben sollte!" Dann drehte sie sich wieder um und wartete ungeduldig auf den Fahrstuhl.

Chiaki stand währenddessen immer noch auf der Straße mit einem amüsierten Grinsen im Gesicht und seufzte leise. "Ja ja! Meine Marron! Süß und sauer wie eh und je! Dabei hab ich doch gar nichts gemacht!"

Sehr zu Marrons Missfallen schaffte er es auch noch den Aufzug zu erwischen.

"Was hab ich dir eigentlich getan, dass du mich so hasst?"

"Das habe ich doch nie behauptet!..." antwortete Marron leicht irritiert.

"Nein? Du vermittelst mir aber ständig diesen Eindruck!"

"Also, um es klar zu stellen: ich hasse dich nicht, aber du gehst mir fürchterlich auf den Keks! Such dir ein anderes Opfer und lass mich in Frieden! Kapisch?"

Da der Aufzug gerade oben angekommen war, rauschte Marron direkt auf den Gang, heilfroh Chiaki endlich los zu werden. //Warum muss ich eigentlich immer so stur sein? So grob und unantastbar? Wieso schaffe ich es nicht, ihm endlich die Wahrheit zu sagen? Drei kleine feine Worte und ich bin all meine Sorgen los! Aber ich muss ja so feige sein und trau mich nicht! Argh!//

Sie hatte schon fast die Wohnungstür hinter sich geschlossen, als Chiaki ihr noch hinterher rief: "Ich will aber nur dich! Dich allein und niemanden sonst!"

Marron verdrehte die Augen, knallte die Tür hinter sich zu und rief durch die Wand zurück: "Träum weiter!" //Ich dreh ihm irgendwann noch mal den Hals um.//

Doch ihr wütendes Gesicht löste sich schnell in ein Lächeln auf. Sie konnte ihm einfach nicht böse sein oder wütend auf ihn. //Verdammt! Warum muss ich mich auch ausgerechnet in diesen Playboy verlieben? Bei dem weiß ich nie, wo ich dran bin. Aber er ist so süß! Argh!// ärgerte sie sich und schlug in Gedanken mit dem Kopf gegen die Wand.

Ihre Sachen schmiss sie in eine Ecke und tauschte erst mal ihre Schuluniform gegen was weniger warmes um, da es draußen fürchterlich heiß war. Dann ging sie auf den Balkon und schaute verliebt und verträumt auf die Stadt und das Meer hinaus.
 

Miyako und Yamato schlenderten derzeit immer noch gemütlich nach Hause.

"Sag Miyako, wie wär's mit einem Eis?"

"Gerne!" lächelte Miyako. "Aber erst muss ich mich umziehen. Ich geh kaputt! Kannst ja eben mit hoch kommen. Da ist es auf jeden Fall kühler."

"Mach ich doch gerne!"

So fuhren also auch die beiden hoch in den siebten Stock, sahen jedoch nichts von den beiden Streithähnen und hörten auch nichts. "Mama! Ich bin da! Ich hab Yamato mitgebracht! Wir sind aber auch schon so gut wie wieder weg!"

Fr. Toudaiji kam aus dem Wohnzimmer und lächelte den beiden zu. Für sie war es keines Falls ungewöhnlich Yamato zu sehen.

"Hallo Yamato! Schön dich zu sehen! Darf ich fragen, was ihr jetzt schon wieder vorhabt?"

"Hallo Fr. Toudaiji! Wir wollen irgendwo Eis essen gehen oder sonst was kaltes."

"Das hält man ja anders auch nicht aus!" schrie Miyako aus ihrem Zimmer.

"Dann ist es also gut, dass ich nichts zu essen gekocht habe! Bei dem Wetter hat sowieso niemand Hunger. Gehen Marron und Chiaki auch mit? Ich mein, ich hätte sie vor ein paar Minuten gehört."

"Nein! Unser Traumpaar ist viel zu sehr damit beschäftigt sich zu streiten. Die kriegen außer sich selbst nichts mehr mit. Bis dann! Komm Yamato!"

Miyako hatte sich schnell ein luftiges, hellbuntes Kleid angezogen und hakte sich jetzt bei Yamato ein. Ihre Mutter rief ihnen noch "Viel Spaß" hinterher und Yamato verabschiedete sich und dann waren die beiden auch schon weg. Sie gingen in ihr neues Lieblingscafe, das direkt am Meer lag und sehr romantisch eingerichtet war. Sie erwischten einen der letzten schattigen Plätze und bestaunten das Meer.

"Wunderschön, nicht wahr?"

"Ja. Besonders mit dir." meinte Miyako lächelnd. "Sag mal, was meinst du, wann die Beiden endlich wahrnehmen werden, was mit uns zweien ist?"

"Also wenn sie sich weiter so verhalten, kann das noch etwas dauern. Die kriegen echt nichts mehr von ihrer Umgebung mit."

"Hihi. Marron wird mir den Kopf abreißen, wenn sie erfährt, dass wir zusammen sind!"

"Ja! Und Chiaki werden vermutlich auch die Augen aus dem Kopf fallen."

"Selbst schuld! Aber findest du nicht auch, wir sollten so langsam mal mit dem Kuppeln anfangen? Die gehen mir so langsam echt auf den Wecker! Und wenn selbst wir beide vor ihnen zueinander gefunden haben..." schlug Miyako vor.

Yamato stimmte ihr zu und sie dachten sich schon mal einige Pläne aus. Danach brachte Yamato sie auch schon nach Hause, da er noch zu seinem Großvater musste, und verabschiedete sich mit einem langen zärtlichen Kuss von ihr.
 

Nachdem Chiaki in seine Wohnung gekommen war, hatte er erst mal den Kopf unter eiskaltes Wasser gehalten und seinen halben Wasservorrat im Kühlschrank geplündert.

"Ist das eine Hitze! Dabei ist es schon der 20.Oktober! Das ist doch echt nicht mehr normal! ...Warum könnte mein Engel denn heute mal auf mich sauer sein?" sprach er zu sich selbst. Er überlegte fieberhaft, jedoch fiel ihm kein plausibler Grund ein. //Ich frag sie einfach!// Und so machte er sich auf den Weg zu ihr ins Nachbarapartment und benutzte diesmal auch ordnungsgemäß ihre, wie immer nicht verschlossene Tür. Er trat ein, sah Marron selbst aber nicht und setzte sich deshalb aufs Sofa und wartete.
 

Marron hing auf dem Balkon immer noch ihren Gedanken nach und ließ sich alles was sie über Chiaki wusste noch mal durch den Kopf gehen. Sie sah ihn frech, nervig und als Spanner aber auch fürsorglich, besorgt, traurig und lieb vor sich. Als sie wieder rein ging war sie immer noch in Gedanken versunken und murmelte ein "Ja ja! So ist er halt!" vor sich hin. Chiaki, der sie interessiert und belustigt beobachtete, bemerkte sie gar nicht.

"Wer ist wie?" fragte er neugierig nach.

"AH! CHIAKI!!" schreckte sie hoch und drehte sich zu ihm um. "Was machst du denn hier? Erschreck mich nicht so, du Spanner!"

"Hey! Warum gleich so giftig? Ich hab dir doch gar nichts getan!" Er saß immer noch, genau so lässig wie sonst auch, auf Marrons Couch, und schaute sie durch dringlich an.

Marrons Reaktion hatte vollkommen seine Erwartungen erfüllt und so war er zufrieden. Doch ihr Lächeln und dieses "er" gefielen ihm gar nicht. Er musste dieser Sache unbedingt nachgehen und Marron auf den Zahn fühlen.

Marron hatte sich mit verschränkten Armen vor ihn gestellt und schaute nur fragend in sein hämisch grinsendes Gesicht. //Dieser Ausdruck gefällt mir gar nicht! Er hat doch was vor. Na warte!// "Also, was willst du hier?"

"Ist es verboten dich zu besuchen? Verstehst du denn nicht, dass ich einfach nur bei dir sein möchte, mein Engel?"

"Alles klar! Glaub ich dir sofort! Und merk dir ein für alle mal: ICH bin NICHT dein Engel! Und du nervst mich!" fuhr sie ihn an. "Aber jetzt wo du schon mal da bist, kannst du auch bleiben! Schlimmer geht's eh nicht setzte sie etwas sanfter fort.

"Danke für die Blumen!" erwiderte Chiaki und setzte wieder sein süßestes und bezauberndstes Lächeln auf.

Marron spürte wie bei diesem Anblick ihr Herz einen Sprung machte und schneller schlug. Ihr Blut fing an zu kochen und damit Chiaki nicht mitbekam wie sie rot wurde und damit sich ihr Puls wieder normalisieren konnte, drehte sie sich um und ging in Richtung Küche.

Ohne sich rumzudrehen fragte sie noch: "Möchtest du was trinken?"

"Ja, bitte!"

"Und was?"

"Ist mir egal! Hauptsache kalt!" //Sieh mal an! Da ist aber wohl jemand leicht rot geworden! Hihi. Gefällt mir!//

Verrückte Natur oder übernatürliche Hilfe?

Chiaki freute sich noch ein wenig über seinen Triumph, bevor Marron auch schon mit Eistee zurück kam und sich ihm gegenüber setzte.

"Schön kalt! Das tut richtig gut! Ich geh fast kaputt!"

"Selbst schuld! Warum hast du dich denn auch nicht umgezogen? Bei den Sachen würde ich auch schwitzen!" sagte Marron ohne ihn anzugucken.

"Hey! Gute Idee! Was würde ich nur ohne dich machen?"

"Tu nicht so! Ähm? Darf man fragen, was du da machst?" Marron traute ihren Augen nicht! Chiaki war doch tatsächlich dabei sich auszuziehen!

"Wonach sieht's denn aus?" fragte Chiaki neckisch mit einem immer breiter werdenden Grinsen zurück.

"Ich hab um- und nicht ausziehen gesagt!"

"Na und? Ist es dir unangenehm mich so zu sehen? Keine Angst! Ich hab nicht vor mich ganz auszuziehen! //Das heb ich mir für später auf// Marron!?! Marron?!? Was ist?!?"

Chiaki hatte seine Schuljacke ausgezogen und auf den Boden geschmissen und sein Hemd aus der Hose gezogen und aufgeknöpft, so dass Marron einen traumhaften Ausblick auf seinen durchtrainierten Oberkörper hatte. Und diese Chance nutzte sie, auch wenn sie's gar nicht vorhatte. Sie saß da, starrte Chiaki völlig perplex an und merkte wie ihr heiß und sie knallrot wurde. Doch sie konnte einfach nicht weggucken.

//Scheiße! Was mach ich eigentlich hier? Los Marron! Guck weg! Du weißt doch was der Typ sich dann wieder einbildet! ... Na und? Soll er doch! Er sieht nun mal einfach unwiderstehlich gut aus! ... Stop! Was denk ich da?...// So hätte sie vermutlich noch weitergedacht, wenn Chiaki sie nicht zurück in die Realität geholt hätte.

"Hey Marron! Bin ich so interessant? //Tja Marron! Jetzt hab ich dich!// Also wirklich! Und mich nennst du einen Spanner! Aber selbst, was?"

//Shit! Was mach ich jetzt? Einfach kontern!// "Bist du ja auch! Ich wollte einfach nur einen Ausgleich schaffen!" Und damit streckte sie ihm die Zunge raus. Chiaki war ziemlich überrascht, fasste sich aber sofort wieder.

"Ich werd aber dabei nicht rot und krieg Hitzewallungen! Oder ist dir etwa doch heiß? Soll ich dir beim Ausziehen behilflich sein? Mach ich doch gerne!"

Er setzte sich neben sie und zog ihr den Reißverschluss auf der Rückseite ihres Kleides runter. Dadurch erwachte die völlig verdatterte Marron wieder aus ihrer Trance, drehte sich um und starrte direkt in Chiakis braune Augen, in denen sie immer zu versinken drohte.

"Bist du verrückt? Mach sofort den Reißverschluss wieder zu!" //Typisch Chiaki! Argh!//

Wenn ihr Kopf nicht ohnehin schon rot war, so war er es jetzt auf jeden Fall. "Na gut, meine kleine Tomate! Wenn du drauf bestehst!" Widerwillig schloss er also ihr Kleid wieder. Marron wollte darauf direkt aufstehen, doch er drückte sie gegen die Lehne des Sofas und zwang sie ihm in die Augen zu schauen. "Gib doch zu, dass es dir gefällt, mich so zu sehen!" hauchte er ihr ins Ohr.

"Davon träumst du wohl! Ich war einfach nur ... schockiert! Das ist alles!"

"Na gut! //Wer's glaubt...// Und über wen hast du vorhin nachgedacht?" fragte er während er ihr eindringlich in die Augen schaute.

Marron musste grinsen. "Sieh mal an! Ist da etwa jemand neugierig? Oder sogar eifersüchtig?"

"Du hast es erfasst! Und wenn du es genau wissen willst, dann bin ich sogar beides! Neugierig und eifersüchtig! Du gehörst mir! Ich werde nicht zulassen, dass dich ein Anderer bekommt!"

//Hui! So ernst auf einmal?// "Na dann viel Spaß beim Nachdenken! Ich sag's nämlich nicht! Und dir erst recht nicht! Es bleibt mein Geheimnis!" Leicht enttäuscht und auch traurig ließ er Marron los und setzte sich wieder auf seinen Platz.

//Ach Marron! Warum konntest du mich als Sindbad akzeptieren, aber jetzt nicht als Chiaki? Was muss ich noch tun, damit du mich nicht abweist?//

//Nanu? Ist er jetzt etwa beleidigt?... Kann mir ja auch egal sein!//
 

Marron hatte wieder ihre normale Farbe angenommen und sich beruhigt und schaute jetzt genau wie Chiaki zu Boden und hing ihren Gedanken nach. Da beide keinen Ton von sich gaben, breitete sich eine unangenehme Stille aus. Marron brach diese dann schließlich.

"OK! Und jetzt verrat mir endlich, was du von mir willst oder was ich für dich tun kann!" //Ups! Ich hätte glaub ich was anderes sagen sollen. Wer weiß, was er wieder versteht!// Und tatsächlich. Chiaki hob den Kopf und zog eine Augenbraue fragend nach oben.

"Och! Da gibt es ne ganze Menge, die mir da einfällt!" meinte er verschmitzt und grinste sie schief an.

"Du weißt ganz genau, wie ich das meinte! Also was hast du auf dem Herzen, womit ich dir helfen kann? Ach du weißt schon!"

"Klar! Verstehe!... Ich wollte eigentlich nur wissen, warum du vor mir weggelaufen bist!"

"??? Weggelaufen?... Ach so! Auf dem Nachhauseweg! Hatte ich schon fast wieder vergessen! Hehe. Gut, dass du mich dran erinnerst! Ich wollte mit dir Spanner ja nicht mehr reden."

"Was hab ich dir denn getan?" seufzte Chiaki.

"Glaubst du ich hab nicht gemerkt, dass du uns bei der rhythmischen Gymnastik zugeguckt hast? Und wie du uns angestarrt hast! Das ist widerlich!"

"Musst du gerade sagen! Du guckst mich ja immer noch an und bist leicht rot! //Strike!// Und außerdem hattet ihr ja alle was an und ich hab NUR DICH beobachtet!"

"Ich hab dir schon mal gesagt, dass ich das nicht will! Und außerdem geht's nicht nur darum! Wer spielt denn hier den Obermacho und Megaplayboy vom Dienst? Hmh? Und wer verdreht denn hier allen den Kopf und bricht die Herzen reihenweise?"

"AH! Ich verstehe!" Chiaki stand auf und setzte sich ganz nah an Marron, dabei grinste er übers ganze Gesicht.

"Was verstehst du?" fragte Marron und rückte von Chiaki weg, doch da sie in der Ecke saß ging das schlecht und Chiaki kam immer näher.

"Du... bist... eifersüchtig!"

"WAS? Überhaupt nicht!" Marrons Kopf lag jetzt auf der Armlehne und sie konnte nicht mehr weiter. Und Chiakis Kopf war nur noch wenige Zentimeter von ihr entfernt.

"Ich..." Doch weiter kam sie nicht, da Chiaki sie mit einem Kuss zum Schweigen brachte.

Geschockt riss sie die Augen auf, war aber außer Stande sich zu bewegen, geschweige denn sich dagegen zu wehren. Und Chiaki zeigte auch keine Anstalten aufzuhören. Erst als plötzlich alles zu wackeln begann, ließ er irritiert von ihr ab. Marron sprang ebenfalls irritiert auf und ging einige Schritte zurück Richtung Tür.

"Chiaki! Was sollte das?" fragte sie knallrot und wütend.

"Ein Erdbeben!" meinte er ohne auf Marrons Frage Antwort zu geben. Doch er beobachtete sie und grinste.

Der Boden schien überhaupt nicht daran zu denken Ruhe zu geben und man hörte es von der Straße her krachen und verängstigte Schreie der Menschen.

Auch in Marrons Wohnung klapperten die Lampen, einige Bücher fielen aus dem Schrank, der hinter ihr stand, und in der Küche klirrten Teller und Tassen. Dann beruhigte sich alles endlich wieder. Marron starrte Chiaki wieder an und wurde rot. Dann drehte sie sich um und machte sich daran die Bücher wieder einzusortieren. Chiaki war gerade aufgestanden um ihr zu helfen, als es plötzlich wieder, aber diesmal viel stärker als vorher, zu beben anfing. Marron sprang auf, ließ vor Schreck einige Bücher fallen und schrie auf, als ihr diese auf die Füße fielen. Chiaki schaute sofort zu ihr und kicherte amüsiert, wofür er einen bösen Blick kassierte. Doch als er einige Bewegungen um Marron herum wahrnahm, erstarb sein Lachen und er warf sich nur noch auf Marron, die vor Schreck aufschrie und gar nichts mehr verstand. Sie schlug hart auf dem Boden auf und Chiaki lag auch noch auf ihr. Als sie die Augen wieder öffnete, war alles um sie herum staubig, aber wieder ruhig.

Sie funkelte Chiaki böse an und fing sofort wieder an zu meckern: "Na toll! Chiaki! Könntest du mir vielleicht mal verraten, was das gerade sollte? Das tut weh! Und könntest du jetzt endlich von mir runter gehen? ... Chiaki!? Oh Gott! CHIAKI! MACH DIE AUGEN AUF!" schrie sie plötzlich.

Endlich!

Doch Chiaki reagierte überhaupt nicht. Also schob Marron ihn von sich und beugte sich über ihn. Er hatte die Augen geschlossen und blutete etwas stärker am Kopf. Entsetzt riss sie die Augen auf und schaute sich um. Neben ihr lag ein Stück aus der Decke, eine kaputte Lampe, die wohl vom Bücherregal angestoßen aus der Decke gerissen worden war, und das umgefallene Bücherregal, wodurch auch die Bücher überall verteilt lagen. Etwas weiter weg entdeckte sie noch ein Betonstück, welches Chiaki wohl am Kopf getroffen haben musste, weil Blut daran klebte.
 

Sofort wandte sie sich wieder Chiaki zu. Er hatte sie beschützt!! Hätte er sie nicht umgestoßen, wäre sie getroffen worden und läge jetzt verletzt da.

"Chiaki! Was hast du getan?" schluchzte sie. Vorsichtig und mit zittriger Hand strich sie ihm die Haare aus dem Gesicht. "Hey! Chiaki! Mach die Augen auf! Hörst du? Du ... du kannst ... kannst mich doch jetzt ... jetzt nicht mehr alleine lassen! Hörst du? Also komm schon!" Ihre Stimme versagte und Tränen stiegen ihr in die Augen.

//Es ist meine Schuld! Alles ist meine Schuld! Er hat mich beschützt und ich hab nicht einmal den Mut, ihm zu sagen, dass ich ihn liebe!// "Hey! Chiaki! Mach keinen Scheiß! Ich brauch dich und ich verzeih dir auch alles, aber lass mich nicht allein! Du hattest doch Recht! Ich war eifersüchtig. Ich kann doch auch nichts dafür! Ich liebe dich nun mal! Ja, ich liebe dich! Ich mach alles, aber bitte bleib bei mir!" Ihre Stimme versagte erneut und die Tränen tropften auf sein Gesicht, doch er zeigte immer noch keine Reaktion. Sie rüttelte ihn leicht an den Schultern, doch auch dadurch regte er sich nicht. So beugte sie sich wieder über ihn und strich ihm durch die Haare.

"Bitte wach auf!" flehte sie ihn kaum hörbar an und küsste ihn vorsichtig. Kurz darauf wäre sie erneut fast vor Schreck, aber auch vor Erleichterung gestorben, als Chiaki ihren Kuss sanft erwiderte. Sie löste sich von ihm und die Tränen rannen ihr ohnehin schon verheultes und schmutziges Gesicht hinab..

"Chiaki! Ich bin ja so froh!"

"Nicht weinen, Engelchen!" flüsterte er ihr zu und hob eine Hand, wischte ihre Tränen weg, zog sie wieder zu sich runter und küsste sie. Als sie sich wieder lösten, versuchte Marron Chiaki gespielt böse anzugucken, was jedoch nicht so recht funktionierte, weil sie viel zu erleichtert war, dass es ihm anscheinend doch einigermaßen gut ging.

"Du warst also wach und hast alles mitgekriegt!" schluchzte sie. "Und ich hab mir Vorwürfe gemacht und wär fast vor Angst um dich gestorben!"

Chiaki lächelte sie lieb an. "Tut mir leid! Aber ich konnte mich nicht bewegen. In meinem Kopf dreht sich immer noch alles und es pocht und hämmert... Aber hab ich da gerade richtig gehört und du hast gesagt, du liebst mich? Oder war das alles nur Einbildung?" So gut er konnte grinste er sie an um sie wieder etwas aufzubauen.

Verlegen blickte Marron zu Boden, wurde rot und biss sich auf die Unterlippe. Dann zog sie einen Schmollmund, schaute ihm in die Augen und meinte gespielt bissig und böse: "Ja, du hast richtig gehört! Bist du jetzt zufrieden? Hast endlich dein Ziel erreicht! Herzlichen Glückwunsch! Kannst dich freuen!"

"Tu ich auch! Wusste ich doch, dass ich dich irgendwann auch noch rumkriege! Hat sich mein Bemühen also endlich gelohnt! Hat ja auch schließlich lang genug gedauert! Und jetzt komm! Hör endlich auf zu weinen!" Er konnte nicht mehr aufhören zu grinsen, so sehr freute er sich und wischte Marron dabei die restlichen Tränen weg. "Mir geht's gut! Ehrlich!"
 

"Das wollen wir doch erst mal sehen!" ertönte plötzlich eine Stimme aus dem Hintergrund.

Marron fuhr vor Schreck zusammen und wäre fast auf Chiaki geknallt, konnte sich im letzten Moment aber noch retten und rutschte ein Stück von Chiaki weg, der den plötzlichen, ungebetenen Gast und Störenfried nur anguckte und dann genervt die Augen verdrehte.

"Hallo Marron-san!" sprach dieser weiter. "Wie geht's dir? Was hast du jetzt schon wieder mit meinem ,armen' Sohn angestellt?"

Es war natürlich Dr. Nagoya. Er stand lässig in der Tür gelehnt und amüsierte sich köstlich über den Anblick der sich ihm bot. Sein Sohn lag immer noch auf dem Boden, um ihn herum nur Schutt und Bücher und etwas weiter entfernt kniete eine knallrote Marron neben ihm, die, bis er sich bemerkbar gemacht hatte, noch halb auf seinem Sohn lag, so dass man hätte vermuten können, dass sie auf dem besten Weg waren, etwas Unanständiges zu tun. Die Tatsache, dass Chiakis Hemd offen war, bestätigte diese Theorie indes auch noch kräftig. Und auch wenn dem nicht so war, so war ihm klar, dass Marron dies alles zutiefst peinlich war und Chiaki ihn für sein Erscheinen und seine Unterbrechung am liebsten köpfen würde. Marron fand ihre Fassung langsam wieder und schaute ihn an.

"Ha... hallo Dr. Nagoya!" brachte sie stotternd hervor. Dann fand sie ihre Sprache endgültig wieder und lächelte unschuldig. "Ich?" fragte sie scheinheilig. "Wie kommen Sie darauf, dass es meine Schuld ist? Ich hab überhaupt nichts gemacht! Und was heißt hier eigentlich schon wieder?"

Jetzt mischte sich auch Chiaki ein und schaute seinen Vater an ohne sich zu bewegen. Sein Kopf hätte auch bei jeder kleinsten Bewegung protestiert. "Glaub ihr kein Wort! Das ist ihre Art ihre Zuneigung auszudrücken!" Dafür erntete er einen vernichtenden Blick von Marrons Seite aus.

"Sei froh, dass du verletzt bist! Sonst könntest du dich auf was gefasst machen!"

"Was sage ich?"

"Hihi Dann kann ich ja froh sein, dass sie mich nicht mag!" Dafür erntete auch Chiakis Vater einen vernichtenden Blick.

"Sind Sie sich da so sicher?" fragte sie verschwörerisch. Doch dann lächelte sie nur freundlich, da sie es natürlich nicht so gemeint hatte.
 

Chiaki, dem dies überhaupt nicht gefiel und der auch beachtet werden wollte, mischte sich wieder ein und lenkte vom Thema ab.

"Vater! Was machst du eigentlich hier?"

"hihi... Das... ist... ein Geheimnis! Nein, ich wollte euch zwei Hübschen eigentlich besuchen kommen, da ich gerade in der Nähe war und ich mir dachte, dann kann ich auch mal kurz Hallo sagen. Ich hab mir gedacht, dass ich dich hier finde und bin deshalb gleich in Marron-sans Wohnung gegangen. Aber genug geredet! Wollen wir uns jetzt mal um dich kümmern. Wenn ich dich so ansehe, sieht's so aus, als würde mein Typ verlangt und als hätte ich sowieso vorbeikommen müssen, und so hat Marron-san schon mal die Telefonkosten gespart.... Aber was ist eigentlich genau passiert? Hier sieht's ja aus wie auf einem Schlachtfeld! Rosenkrieg und Ehekrach kann ich ja schon mal ausschließen, oder?" lachte er und half Chiaki sich erst mal aufs Sofa zu setzen, da sich immer noch alles vor seinen Augen drehte, untersuchte dann seinen Kopf und versorgte danach auch sämtliche andere Schrammen, sowohl bei Chiaki als auch bei Marron, während die beiden erzählten. Natürlich kam er nicht drum herum die beiden ab und zu von der Seite schief anzugucken und zu grinsen.
 

"Also Chiaki! Du hast eine etwas größere Platzwunde am Kopf, wie ihr wahrscheinlich schon bemerkt habt, und eine leichte bis mittelschwere Gehirnerschütterung.

Marron! Deine Wohnung ist wirklich ein sehr gefährlicher Ort. Und so eine böse Decke, mit noch böseren Steinen! Nee, nee! Aber wer weiß wie's nebenan aussieht." Dann wandte er sich wieder an Chiaki. "Na ja! Jedenfalls muss ich es ja gar nicht erst versuchen, dich irgendwozu zu überreden, da du ja sowieso nicht ins Krankenhaus gehst oder mit mir nach Hause kommst."

"Du hast es erfasst!" bestätigte Chiaki

"Willst du dir das lieber nicht noch mal überlegen?" fragte Marron besorgt.

"Keine Sorge Marron-san! Ich hab die ideale Lösung gefunden! Dafür wirst du mir noch dankbar sein Chiaki! Du bleibst so eine Woche im Bett liegen..."

"Dafür soll ich dir dankbar sein? Nie im Leben!" fauchte er seinen Vater an.

"Ich war noch nicht fertig! Hihi Das Beste kommt ja erst jetzt. Denn Marron-san wird 24 Stunden am Tag auf dich aufpassen und dich pflegen!"

"Ach so! Ja, dann sieht alles ganz anders aus! Dann bin ich freiwillig noch länger krank!"

"Wusst' ich's doch!" //Ganz mein Sohn!// sagte Kaiki und kam aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus.

"Ach, und mich fragt gar keiner?" wandte Marron ein, die sich leicht übersehen vorkam.

Kaiki drehte ruckartig seinen Kopf, starrte sie entsetzt an und packte sie an den Schultern.

"Aber Marron-san! Du willst doch nicht, dass Chiaki irgendwas passiert! Immerhin hat er dir wahrscheinlich das Leben gerettet. Ich muss nun mal arbeiten. Da musst du auf ihn Acht geben! Ich würde ihn natürlich auch Yashiro in Pflege geben, aber dann würde Kagura mich köpfen und Chiaki würde ihr sowieso stiften gehen und ich glaube, damit wärst du auch nicht glücklich. Und mit einer Gehirnerschütterung ist nun mal nicht zu spaßen. 24 Stunden Beobachtung ist Pflicht!" bombardierte er Marron mit seiner Meinung nach schlagkräftigen Argumenten.

"Und wann soll ich zur Schule gehen? Wir hatten doch gerade erst Ferien."

Kaiki dachte kurz angestrengt nach und sagte dann: "...Gar nicht! Du bist krankgeschrieben!"

"Und wann und wo soll ich schlafen?"

"Keine Angst! Ich beiß dich schon nicht!... Wenn dann fresse ich dich sofort auf!"

"Na schön!" gab Marron sich dann geschlagen und Kaiki freute sich innerlich wie ein kleines Kind. "Aber in deiner Wohnung! Dann kann solange meine Decke repariert werden... Die Lampe wollte ich eh schon immer loswerden!... Aber dir ist klar, dass Miyako mich ermorden wird, oder?"

"Mach dir darüber keine Gedanken!" warf Kaiki dann wieder ein. "Ich erkläre Chiakis Wohnung einfach zur verbotenen Zone! Dann habt ihr auch eure ,Ruhe'!" Dabei grinste er fies, denn er hatte natürlich genaue Vorstellungen der Definition des Wortes Ruhe.

"Und schon mal Danke Marron-san!" //Irgendwie muss ich mein baldiges Schwiegertöchterchen ja langsam mit ihm zusammenkriegen! Dieses Erdbeben hat der Himmel geschickt!//

"Das mach ich aber nur, weil Sie mich so ,nett' darum ,gebeten' haben! Klar?"

"Klar!" seufzten Vater und Sohn im Chor. "Und jetzt hör endlich mit dem Sie auf! Ich komm mir sonst so alt vor! Ich heiße Kaiki!"

"Marron! Freut mich!"

"Vater! Du bist alt! Älter als Marron und ich zusammen!"

"Halt du dich da raus! Du bist krank!" maulte der Angesprochene zurück und wandte sich an Marron.

"Na dann wollen wir unseren Patienten doch mal in sein Bett bringen!" Marron konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.

"Klar doch! Na dann komm mal, mein armes kleines Chiaki-Baby!" Sie grinste und half ihm hoch.

"M...A...R...R...O...N!..." knurrte dieser. "Ich brauche eure Hilfe nicht! Ich kann auch alleine laufen!" sprach er, ging einen Schritt und torkelte gegen Marron, die ihn auffing und gegen die Wand gedrückt wurde.

"Nicht so stürmisch Chiaki! Mir ist ja eigentlich vollkommen egal was ihr zwei so treibt, aber erst wenn's dir wieder besser geht!" Dafür erntete Kaiki zwei entsetzte, böse Blicke und sah zwei rote Köpfe leuchten.

"Du kannst also alleine laufen? Das sehe ich! Kaiki! Hilf mir doch bitte mal! Alleine schaffe ich es dann doch nicht ihn rüberzubringen."

Zu zweit schleiften sie Chiaki dann in sein Schlafzimmer und legten ihn auf sein Bett, wobei er Marron natürlich wieder erst mal mitziehen musste. Nachdem sie sich dann auch befreit hatte, stellte sie sich vor Chiaki und warf ihm seinen Pyjama zu.

"Wenn du es auch nicht alleine schaffst dich umzuziehen kann dir dein Vater helfen! Ich ruf jetzt erst mal die Handwerker und räum dann bei mir und auch hier ein bisschen auf."

"Ich will aber, dass du mir hilfst!" sagte Chiaki mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

"Träum weiter! Bis gleich!" damit verschwand sie vorerst und ließ Chiaki mit seinem Vater alleine.
 

Sie ließ sich extra viel Zeit, damit die beiden mal wieder ein Vater-Sohn-Gespräch führen konnten. An Chiakis Einstellung Kaiki gegenüber hatte sich nämlich auch nach ihrer Versöhnung recht wenig geändert. Marron konnte Chiaki beim besten Willen nicht verstehen, weshalb sie immer gerne als Vermittler oder als Auskunft für Kaiki herhielt. Auch Chiakis Wutausbrüche, wenn er es irgendwie herausbekam, konnten sie nicht davon abhalten. Denn die waren wahrscheinlich für alle sehr amüsant. Als ,Strafe' ignorierte er Marron für ein paar Tage, oder er versuchte es zumindest. Das traf ihn jedoch selbst viel härter als Marron, die sogar sehr erfreut darüber war, nicht jeden Tag von Morgens bis Abends genervt zu werden. Manchmal nervte er sie stattdessen auch extra viel, was er jedoch alles doppelt und dreifach zurückbekam, deshalb beschwerte er sich immer nur noch und hielt Marron eine Standpauke, weil sie in seiner Privatsphäre ja gar nichts zu suchen hätte.
 

Jetzt war es jedenfalls schon später Abend und Marron räumte die Sachen vom Abendessen wieder weg.

Nachdem sie bei sich soweit alles wieder in Ordnung gebracht hatte, also sprich mit Kaikis Hilfe das Regal wieder aufgestellt und die Bücher einsortiert hatte, und danach den Dreck, die Scherben und die Lampe weggemacht hatte, hatte sie auch bei Chiaki alles wieder in Ordnung gebracht. Das waren allerdings nur einige Küchenschrankinhalte, Bücher und sonstige Kleinigkeiten. Dabei hatte sie sich mit seinem Vater unterhalten, der ihr bei allem geholfen hatte. Chiaki selbst hatte währenddessen geschlafen. Als sie nichts mehr zu tun gehabt hatten, waren sie zu Miyako gegangen, hatten sie informiert und noch über Gott und die Welt geredet. Miyako hatte während des Gesprächs öfters grinsend und verstehend zu Kaiki geguckt, der darauf immer nur unschuldig zurückgrinste, doch Marron bemerkte dies gar nicht, dazu war sie viel zu erschöpft.

Danach, saßen die beiden an Chiakis Bett, lasen etwas, unterhielten sich leise oder starrten einfach nur Löcher in die Luft, bis er dann letztendlich wieder aufgewacht war. Kaiki ging kurz darauf dann auch, da ihm wieder einfiel, dass Kagura seit ein paar Stunden auf ihn wartete. Chiaki kam das auch sehr gelegen, weil er dann wieder mit ,seiner' Marron alleine war, der dies allerdings weniger gefiel, denn ihr war klar, dass Chiaki ihre Unterhaltung weiterführen würde und sie sich ihren Gefühlen und Chiaki stellen musste. Doch sie hatte Glück, da Chiaki immer noch Kopfschmerzen hatte und deshalb nicht unbedingt der Gesprächigste war und außerdem vielmehr ans Essen dachte. Also hatte Marron sich mal wieder in der Küche breit gemacht und aus allem was sie finden konnte irgendwas Leckeres gezaubert. Chiaki waren vor Glück und Erstaunen fast die Augen aus dem Kopf gefallen und er hatte ruck zuck alles weggeputzt. Marron freute sich darüber, dass es ihm schmeckte, jedoch nicht über die riesigen Mengen Abwasch, die jetzt auf sie warteten. Sie beeilte sich und war trotzdem erst fertig, als es draußen schon längst dunkel war. Dementsprechend war sie dann auch noch erschöpfter. Also machte sie sich auf den Weg in Chiakis Schlafzimmer um ihm ,Gute Nacht' zu sagen. Der erwartete sein Engelchen auch schon sehnsüchtigst.

"Da bist du ja endlich! Ich hab schon gedacht du kommst gar nicht mehr!" schmollte er. "Ich war schon drauf und dran dich suchen zu gehen! Aber jetzt komm lieber her und setz dich zu mir!"

Marron tat widerspruchslos wie ihr geheißen, setzte sich auf die Bettkante und sah ihn dann strafend an. "Wenn du das getan hättest, hätte es Ärger gegeben! Du brauchst absolute Bettruhe! Damit ist mir dein lieber Herr Vater so auf den Senkel gegangen, dass ich keinen Ärger haben will." Dann hellte sich ihr Gesicht zu einem müden Lächeln auf. "Ich bin fix und alle! So ein beschissener Tag!"

"Also ich fand ihn toll!"

"Mir war er viel zu anstrengend! Ich fall gleich tot um!"

"Dann fang ich dich auf und mache Mund-zu-Mund-Beatmung!"

Sie zog erst eine grimmige Schnute doch dann lächelte sie. "Na ja! Ich glaub, ich leg mich lieber hin! Schlaf schön!" Damit stand sie auf und ging in Richtung Schlafzimmertür.

"Und darf man fragen, wo du hin willst?" wollte Chiaki verwirrt wissen.

"Na auf die Couch!"

"Kommt überhaupt nicht in Frage!" protestierte Chiaki. "Wie willst du denn von da auf mich aufpassen?" fragte Chiaki mit Unschuldsmiene.

"Na gut, dann schlaf ich halt hier auf dem Boden! Zufrieden?" sagte Marron gähnend

"Nein! Das ist viel zu unbequem! Aber ich mach dir einen Vorschlag! Du schläfst einfach neben mir im Bett! Keine Sorge! Ich werde dir schon nichts tun! Und aus dem Bett schmeiß ich dich auch nicht!"

"Meinst du wirklich? Wenn du willst! Ich bin jetzt jedenfalls zu müde, um mit dir zu diskutieren. Sonst schlafe ich noch im Stehen ein! Ich bin gleich wieder da. Zieh mich nur schnell um!" Und mit einem weiteren Gähnen verschwand sie aus dem Zimmer.

Eingeständnisse

Chiaki konnte es echt nicht fassen. Sie war ihm für seinen Vorschlag nicht an die Gurgel gegangen und würde tatsächlich mit ihm in einem Bett schlafen. Heute war wirklich sein Glückstag. Erst konnte er sie so richtig schön ärgern, dann gestand sie ihm ihre Liebe und dann das! Was wollte er mehr? Na vielleicht, dass die Kopfschmerzen endlich aufhörten, aber wenn das der Preis war, nahm er sie gerne in Kauf.

Fünf Minuten später war Marron auch schon wieder da. Sie hatte einen dunkelblauen Satinpyjama mit Sonne-, Mond- und Sternemotiv an. Ihre Haare waren gebürstet und fielen ihr in Strähnen ins Gesicht. Ihre Augen waren schon halb geschlossen. Sie krabbelte dann unter die Bettdecke und kuschelte sich dann auch noch in Chiakis Arm ein. Ob sie dies nun bewusst oder unbewusst im Halbschlaf tat, konnte er nicht sagen. Aber das war ihm eigentlich auch egal. Er war einfach nur glücklich, denn heute war einer seiner größten Träume in Erfüllung gegangen.

"Marron?" fragte er leise. Doch er bekam keine Antwort und sie atmete ruhig und gleichmäßig. "Schon eingeschlafen! Was sagt man dazu?" Er machte noch schnell das Licht aus und nahm sie fester in den Arm, bevor auch er dann ganz schnell einschlief und von seiner angebeteten Göttin in seinen Armen träumte.
 

Am nächsten Tag wachte Marron erst gegen Mittag wieder auf, da der vorige Tag sie anscheinend wirklich sehr viel Kraft gekostet hatte. Chiaki war zwar bereits seit mehreren Stunden wach, hatte seinen Schatz aber schlafen lassen. Ihm machte es überhaupt nichts aus, die ganze Zeit so bewegungslos wie möglich darauf zu warten, dass sein Engelchen in seinen Armen endlich von alleine aufwachte. Es war ehr genau das Gegenteil der Fall. Er genoss es einfach nur seine Geliebte ohne Protest ihrerseits in den Armen halten zu dürfen und das vor allem noch in seinem Bett.

Und so war das Erste, was Marron dann sah, ein zufrieden grinsender Chiaki, der gedankenverloren mit einer Hand ihren Rücken hoch und runter strich und mit der anderen mit einer Haarsträhne von ihr spielte und dabei einfach nur einen unscheinbaren Punkt an der Decke anstarrte.

//Woran er wohl gerade denkt?// fragte sich Marron. //Ich kann es echt nicht fassen, was gestern passiert ist. Aber irgendwie bin ich jetzt auch erleichtert. Endlich ist es raus!// "Guten Morgen! Na, wie geht's meinem Retter?" fragte sie ihn dann leise und mit einem Lächeln auf den Lippen während sie im ein paar Haarsträhnen aus der Stirn strich.

Sofort als ihre Stimme ertönte, erwachte Chiaki aus seiner Trance und lächelte sie an. "Dir auch einen wunderschönen guten Morgen, mein Schatz! -Auch wenn wir bereits Mittag haben.- Mir geht's phantastisch! Aber das ist ja auch kein Wunder, wenn ich dich in den Armen halten darf!" grinste er.

"Hätte ich mir ja denken können, dass so eine Antwort kommt!" erwiderte Marron lächelnd. "Aber ich freu mich trotzdem... Du hast doch bestimmt schrecklichen Hunger, oder? Ich geh mal meinen Kühlschrank plündern. Deiner ist schon leer!"

"Essen? Das ist eine hervorragende Idee! ...Aber dafür muss ich dich ja loslassen!... Beeil dich, ja?"

"Klar! Sonst verhungerst du mir noch!" grinste Marron, da sein Magen gerade knurrte. "Bis gleich!"
 

Und schon war Marron in ihrer Wohnung verschwunden um sich umzuziehen und Chiakis Hunger zu versorgen.

Der schlich in der Zwischenzeit auch mal ganz schnell ins Bad und freute sich schon auf die nächsten Köstlichkeiten seiner Marron.

Die ließen dann auch nicht mehr lange auf sich warten. Marron hatte blitzschnell ein köstliches Kartoffelgratin zubereitet und liebevoll ein Tablett für Chiaki hergerichtet, das sie ihm dann auch sogleich ans Bett brachte. Er hatte den Geruch eines frischen Kartoffelgratins natürlich schon längst bemerkt und ihm war schon das Wasser im Mund zusammengelaufen. Beim Essen bestand Chiaki selbstverständlich darauf, dass Marron sich zu ihm setzte und sie ihn ein bisschen fütterte, da es ihm ja 'soooooooooooooo schlecht' ging. Zu seiner großen Überraschung warf sie ihm nur kurz einen genervten Blick zu, bevor sie ihm seinen Willen gewährte. Doch schon sehr bald wurde ihm klar, warum sie dies so einfach tat, denn mehr als die Hälft aller Gabeln Kartoffelgratin wanderten nicht in Chiakis sondern in ihren eigenen Mund. Dafür erntete sie dann einen bösen Blick, der ihr allerdings recht wenig ausmachte und er sich dieses mal mit seinen eigenen Waffen geschlagen geben musste.

"Du bist gemein!"

"Ich weiß! Aber es war doch mehr als genug für uns beide, oder etwa nicht?"

"So gerade eben!" musste Chiaki ihr zustimmen.

"Na siehst du. Ich bring eben die Sachen weg und dann komm ich mit dem Nachtisch wieder!"

"Nachtisch? Hört sich gut an! Was gibt's denn?"

"Schokopudding!... Spezialrezept von deinem Vater! Hatte ja gestern genug Zeit, mich mit ihm zu unterhalten, da der werte Herr Nagoya junior ja meinte, den Tag lieber verschlafen zu müssen!"

"Endlich mal was gutes von ihm! Streit hin oder her, der Pudding war immer lecker!" schwärmte Chiaki.

"Bin schon unterwegs!"
 

Keine 5 Minuten später kehrte Marron dann erneut mit dem Tablett zurück wo diesmal eine große Schüssel Schokopudding, 2 kleinere Schälchen und Löffel drauf lagen. Sie setzte sich wieder zu Chiaki auf sein Bett und wollte gerade die beiden Schälchen füllen, als Chiaki der daraufhin leicht irritierten Marron die Sachen wieder aus der Hand nahm, sie ihn die Kissen drückte, sich über sie beugte und sie angrinste.

"Oh nein mein Schatz! Diesmal bin ich dran mit Füttern! ...Aber vorher muss ich probieren, ob der Pudding auch wirklich genauso gut schmeckt!" Er nahm einen großen Löffel voll, steckte ihn sich in den Mund, grinste Marron dabei an und schaute sie dann überrascht und erstaunt an. "Der schmeckt ja sogar noch besser! Einfach fabelhaft! Aber ich wusste ja immer schon, dass du einfach perfekt bist!"

"D...danke!" stotterte Marron leise und errötete über das Kompliment.

"Gern geschehen! Na dann wollen wir mal ans Füttern gehen! Mach schön brav den Mund auf!" grinste Chiaki.

"Ja Papa!" lachte Marron und öffnete auch brav ihren Mund. Chiaki musste dabei schmunzeln.

"Aber ich bin doch nicht dein Papa!" //Das wär ja schrecklich für mich! Dann dürfte ich sie ja gar nicht küssen!//
 

Und so wurde dieses mal Marron gefüttert bis die Schüssel halb leer war. Sie hatten beide richtig viel Spaß an der ganzen Sache und Marron musste nachher so lachen, dass Chiaki mit dem Löffel daneben zielte und stattdessen Marrons Lippen einsaute. "Tja! Kleines Missgeschick!" grinste Chiaki. "Aber Gott sei Dank kenn ich da eine sehr wirkungsvolle Reinigungsstrategie!" hauchte er ihr ins Ohr, sodass ihr ein Schauer über den Rücken lief, und grinste Marron dabei schelmisch an. Die ahnte schon was er vorhatte, unternahm aber nichts um ihn davon abzuhalten, sondern schloss einfach erwartungsvoll die Augen.

Langsam näherte er sich mit seinen Lippen den ihrigen immer mehr und küsste ihr den Pudding einfach von den Lippen. Doch dass Marron so gar keine Einwände dagegen hatte, erstaunte Chiaki schon etwas. Und als sie dann auch noch ihre Arme um seinen Nacken schlang und ihn somit noch weiter zu sich herunterzog und damit auch den Kuss noch weiter vertiefte, glaubte er völlig den Verstand zu verlieren oder sich in einem Traum zu befinden.

Doch Chiaki befand sich wirklich in der Realität und erlag auch keinen Halluzinationen. Er lag in seinem Pyjama (Der nur aus einer Boxershorts bestand, das Oberteil war wegen der Hitze schon am vorigen Abend geflogen.) halb auf seiner Traumfrau, die auch nur ein kurzes, dünnes Kleid trug, und küsste diese.
 

"Also Yamato, wenn das hier so aussieht, dann hätten wir uns gar keine Pläne für die beiden ausdenken müssen!" ertönte da plötzlich Miyakos Stimme.

"Du sagst es!"

Sofort fuhren die Turteltäubchen im Bett auseinander, wobei Chiaki es direkt bereute, da er sofort wieder höllische Kopfschmerzen bekam, und beide bekamen einen leuchten roten Kopf, da ihnen schon klar was, was ihre beiden besten Freunde jetzt von ihnen denken würden. Denn was sollte man sonst denken, wenn 2 halbnackte Personen eng umschlungen und sich küssend im Bett liegen, außer dass sie sich 'sehr, sehr lieb haben'?

"Miyako, Yamato! Was macht ihr denn hier?" fragte Chiaki nach kurzer Zeit peinlich berührt. Die Angesprochenen fanden die ganze Situation natürlich urkomisch und lachten sich schief.

"Also eigentlich wollten wir nur den Patienten besuchen und uns nach seinem Befinden erkundigen. Aber wie man sieht, geht es ihm prächtig und er hat ja auch seine ideale Krankenschwester bei sich!" Dabei grinste Miyako Marron an, die immer noch nicht ihre Sprache wieder gefunden hatte.

"Und außerdem waren wir für euch einkaufen!" sprach Yamato und hielt 2 Einkaufstüten in die Höhe.

"Danke!" kam es dann auch mal von Marron, die plötzlich einen grübelnden Blick aufgesetzt hatte. "Sagt mal, haltet ihr da etwa Händchen?"

"Jepp! ...Sie haben's bemerkt! Na endlich! ... Aber wenigstens sind wir nicht so stürmisch wie ihr!... Wer weiß, was noch passiert wäre. Und ich dachte Chiaki bräuchte Ruhe! Komm Yamato, wir wollen doch nicht weiter stören!"

So gingen die Beiden dann auch schon wieder mit einem fetten Grinsen im Gesicht und ließen zwei völlig verdatterte und überrumpelte Gestalten mit immer noch leicht rotem Kopf zurück.

"Ich...glaub's...nicht!" brachte Chiaki schließlich hervor.

"Ich auch nicht!" stimmte Marron ihm zu.
 

Allmählich fand Chiaki dann auch seine Fassung wieder und konnte über die beiden und die ganze Situation nur grinsen. Dann wandte er sich an Marron, die auch inzwischen wieder mehr oder weniger zu sich zurück gefunden hatte und sich für ihre beste Freundin freute.

"Tja Marron! Irgendwas müssen wir beide falsch gemacht haben, wenn selbst die Beiden vor uns zueinander gefunden haben." sagte er lächelnd. Marron lächelte ihn auch nur an und pflichtete ihm merkwürdigerweise mal wieder nur zu. "Da hast du wohl Recht."

Daraufhin beäugte Chiaki sie nur merkwürdig von der Seite und fragte: "Sag mal Marron, ist mit dir alles in Ordnung? Hast du Fieber?" Um das auszuschließen, fühlte er mit seiner Hand ihre Stirn und schüttelte dann den Kopf. "Nein, deine Temperatur ist normal. Hast du vielleicht doch gestern irgendwas an den Kopf gekriegt?" Marron sah ihn nur verwirrt an und hatte keine Ahnung, was er eigentlich meinte.

"Nein, mit mir ist alles in Ordnung. Mir geht's gut! Wieso fragst du?"

"Du widersprichst mir seit gestern gar nicht mehr! Normalerweise regst du dich doch sonst immer über alles auf, egal was ich mache. Und du hast dich von mir füttern und vor allem küssen lasse!"

"Hast du etwa was dagegen?" grinste diesmal sie ihn an.

"Überhaupt nicht! Aber es ist so ungewohnt von dir."

"Tja! Daran solltest du dich aber gewöhnen. Schließlich hat dein Vater mir die Verantwortung für dich übertragen. Und ich glaub er killt mich, wenn dir noch was zustößt. Und ich wollte eigentlich noch nicht sterben."

"Ach so ist das! Nur deshalb..." sagte Chiaki mit einem leichten Hauch von Traurigkeit in der Stimme.

"Ach quatsch!" Marron konnte nicht fassen, dass Chiaki ihr das glaubte und ihr gestriges Geständnis anscheinend total vergessen hatte. Um ihn wieder einigermaßen daran zu erinnern, küsste sie ihn einfach zärtlich. "Hast du denn schon etwa alles wieder vergessen, was gestern war?" Daraufhin grinste Chiaki sie mal wieder breit an.

"Nö, natürlich nicht! Wie könnte ich? Bei dem Brummschädel! Aber hätte ja mal wieder sein können, dass du dir's wieder anders überlegt hast. Sonst änderst du deine Meinung doch auch manchmal schlagartig!"

Daraufhin schaute ihn Marron unschuldig mit ihrem ,Ich weiß gar nicht was du meinst' -Blick an. "Da könntest du Recht haben, aber dieses Mal bleib ich bei meiner Meinung und ich wiederhole sie dir gerne noch einmal! Ich liebe dich! Und so schnell geb' ich dich auch nicht wieder her!" Während sie dies sagte, wurde Chiakis Grinsen immer breiter, und sie hatte Mühe ihm weiterhin in die Augen schauen zu können und nicht zu platzen, da sie natürlich wieder knallrot angelaufen war. Chiaki fand diesen Anblick schrecklich süß und zog sie direkt zu sich herunter und umarmte sie ganz fest.

"Weißt du eigentlich wie lange ich auf diesen Augenblick gewartet habe? Und wie sehr ich mich danach gesehnt habe, dieses 3 kleine Worte umfassende Bekenntnis aus deinem Mund zu hören? Aber das ist ja jetzt auch egal! Hauptsache ist, dir geht es gut, du bist bei mir und wir sind glücklich. Das bist du doch, oder? Ich bin jedenfalls sehr glücklich."

"Natürlich bin ich glücklich! Endlich kann ich dir sagen, was ich wirklich fühle und muss mich nicht mehr verstellen."

"Aber das hättest du doch auch nie gemusst." Er zog sie noch näher an sich heran und sie kuschelte sich auch an ihn und machte es sich mit ihrem Kopf auf seiner nackten Brust bequem.

"Ich weiß! Und jetzt sei ruhig, sonst kriegst du nur wieder Kopfschmerzen und ich Ärger mit deinem Vater."

"Ist ja schon gut, meine kleine Krankenschwester!"

Familientraditionen

Und so verharrten sie dann längere Zeit. Wenn es nach den Beiden gegangen wäre, hätte die Zeit stillstehen können, denn keiner von ihnen wollte, dass diese Augenblicke vorbeigingen. Und sie ließen sich auch nicht stören, als die Schlafzimmertür wieder aufging und ein grinsender Kaiki Nagoya in eben dieser stand.

"Ach nein wie süß! Da freu ich mich aber! Herzlichen Glückwunsch, mein Sohn!"

"Halt die Klappe!" war dessen gewohnt knappe und mürrische Antwort. Doch dafür bekam er einen strafenden Blick von Marron zugeworfen.

"Chiaki! Sei nicht so unhöflich zu deinem Vater!"

"Genau! Hör auf das, was deine Freundin sagt! ... Hat der Pudding geschmeckt?"

"Klar doch! Hat ja auch Marron gemacht!"

"Warum hab ich eigentlich gefragt? War ja klar!"

"Na ja! Ich geh mal eben alles abspülen! Lässt du mich los, Chiaki?"

"Wenn's denn unbedingt sein muss!" knurrte dieser und kuschelte sich dann statt an Marron in seine Decke ein und ignorierte seinen Vater vollkommen.

"Ach und Chiaki! Benimm dich!" rief Marron ihrem Freund im Gehen zu.

"Jahaa!" Genervt rollte Chiaki mit seinen braunen Augen und Kaiki grinste.
 

"Ich glaub Marrons Gesellschaft bekommt dir sehr gut. Sie hat an einem Tag geschafft, was ich seit Jahren versuche. Du hörst auf andere!" Verschmitzt lächelte Kaiki seinen Sohn an, der immer noch in seiner Decke eingemummelt dalag und seinen Vater keines Blickes würdigte.

"Das liegt vermutlich daran, dass Marron 1. eine Frau ist, 2. sehr viel netter ist als du, 3. einem nicht auf die Nerven geht 4. äußerst ungemütlich werden kann, wenn man ihr widerspricht und 5. weil sie einfach Marron ist!" konterte Chiaki und freute sich über seinen kleinen Sieg.

"Wie süß!" schwärmte Kaiki. "Ich weiß, ich weiß! Die Liebe!!!"

"Sei ruhig!"

"Ist ja schon gut!" maulte Kaiki. "Schwamm drüber! Wie geht's uns denn heute?"

"Jedenfalls besser als gestern! Solange ich meine Ruhe habe und mich nicht schnell bewege und vor allem so lange mich keiner nervt, hab ich auch keine Kopfschmerzen und ein klares Bild vor Augen." erstattete Chiaki Bericht.

"Schon verstanden!" seufzte sein Vater. "Das hört sich doch schon mal gut an. Und dein Magen protestiert auch nicht oder war dir schlecht oder hattest du Fieber?"

"Nein, alles bestens! Bin höchstens ein bisschen überfressen!... Aber Marrons Essen ist soooooooooooooooo lecker! Und das obwohl sie das Puddingrezept von dir hat!"

"Das kann ich mir vorstellen!" Dr. Nagoya konnte über das Verhalten seines Sohnes nur den Kopf schütteln, aber irgendwie erinnerte ihn das alles wahnsinnig an sich selbst. "Ich hab dir trotzdem noch mal ein paar Tropfen mitgebracht! Die helfen dir noch schneller wieder 'nen klaren Kopf zu kriegen. Ich geb' sie dann gleich direkt an deine persönliche Krankenschwester weiter!... Aber vorher guck ich mir noch mal deine kleine Beule an! Hihi"

"Lach nicht so dämlich!" motzte Chiaki seinen "Feind" gleich wieder an. "Ist zwar ein bisschen unangenehm, aber es hätte viel schlimmer sein können."

"Da stimme ich dir zu!"

"Stell dir doch mal vor, Marron wäre verletzt worden! Sie kann zwar ganz schön stur sein, aber ich glaube sie hat nicht so einen Dickschädel wie ich!"
 

"Das glaube ich auch nicht!" Marron kehrte gerade lächelnd aus der Küche wieder und stand in der Tür. "Möchte wer was trinken?"

"Oh ja gerne! Eine Tasse Tee wäre wunderbar!" Kaiki war von dem Vorschlag hellauf begeistert.

"Du auch?" wandte sich Marron an ihren Schatz.

"Ein Glas KALTES Wasser, bitte!" lächelte Chiaki und guckte dann seinen Vater schief an, der sich wunderte, dass Chiaki plötzlich so nett und höflich war. "Wie kann man denn bei dem Wetter nur Tee trinken? Ich geh ja so schon ein!"

"Gewohnheit! Außerdem hast du selbst gesagt, dass Marron wunderbar kochen kann und dass auch ihre Tees einfach nur köstlich wären!"

"Da steh ich auch zu! Autsch! Das tut weh! Pass doch auf!"

"Sorry. Aber jetzt ist dein Kopf wenigstens wieder vollkommen versorgt. ... Und da kommt ja auch schon Marron wieder. Dann kannst du auch gleich die Tropfen nehmen. ... Schwester Marron, bitte 10 Tropfen verabreichen!"

Er hatte sichtlich Spaß dabei, seinen Sohn ein bisschen auf die Schüppe zu nehmen und sich über ihn zu amüsieren. Und Marron ärgerte Chiaki doch sowieso immer gerne. Deshalb grinste sie ihn auch fies an und folgte Kaikis Anweisungen.

"Das kann er zwar schon noch selber, aber ich bin ja mal nicht so. Mund auf!" Und schon kippte sie ihm die Tropfen in den Mund und gab ihm das Glas Wasser zum runterspülen schnell in die Hand. Dr. Nagoya amüsierte sich köstlich über diesen Anblick. //Wie ein altes Ehepaar!//

"Davon sollen die Kopfschmerzen weggehen? Davon kriegt man eher welche!" schimpfte Chiaki. "Schmeckt das Zeug scheußlich!" Chiaki musste sich schütteln und trank schnell, das halbe Glas hinterher.

"Du wirst es überleben, mein Sohn! //Hätte ich dir auch vorher sagen können, dass dieses Zeug grausam schmeckt!// ... Sag mal Marron, was hast du da eigentlich für eine Kette um?" fragte Dr. Nagoya mit einem leichten Lächeln auf den Lippen und deutete auf die silberne Kett um Marrons Hals an der ein kleiner Anhänger in Form eines Herzens, das von zwei ineinander umschlungenen Rosen umrahmt wurde, hing.

Chiaki musste grinsen, als er bemerkte, dass sein Vater diese Kette meinte und schaute von Marron weg, die sich inzwischen wieder neben ihn aufs Bett gesetzt hatte und deren Beine als Chiakis Kopfkissen herhalten durften. Stattdessen begutachtete er lieber einen Punkt an der Wand, sodass er weder Marrons, noch das Gesicht seines Vaters sah.

"Die? Die hab ich zu meinem 18. Geburtstag bekommen. Und zwar von einer Person, die hier gerade ziemlich blöd in der Gegend rumgrinst!" Marron drehte Chiakis Kopf so, dass er sie angucken musste und durchbohrte ihn quasi mit einem bösen Blick, da sie sich denken konnte, dass Dr. Nagoya bestimmt nicht nur so ohne Hintergedanken gefragt hatte. "Ich weiß überhaupt nicht, wen du meinst!" wies dessen Sohn scheinheilig ab.

"Na Vater, erkennst du sie?"

"Aber klar doch!" grinste dieser. "Weißt du, Marron, diese Kette hat schon meine Mutter von meinem Vater zu ihrem 18. Geburtstag bekommen. Und ich habe sie dann Chiakis Mutter ebenfalls zu ihrem 18. Geburtstag geschenkt!"

"Und ich habe sie an dich weiterverschenkt!" Marron wurde dabei leicht rot und ihr war diese Situation ein bisschen unangenehm. Sie hatte ja absolut keine Ahnung gehabt, dass diese Kette schon eine Tradition hatte.

"Also Marron, ich sag dann schon mal: Herzlich willkommen in der Familie Nagoya! Diese Kette zu tragen, gleicht quasi einem Verlobungsring!"

"Tja mein Schatz, so schnell wirst du mich wohl nicht mehr los!" Vater und Sohn Nagoya beobachteten die verdatterte Marron, die noch nicht so ganz wusste wie ihr geschah, und kicherten was das Zeug hielt.

"Wie gut, dass ich über diese Kette Bescheid wusste. Na ja! Jetzt kann ich auch nichts mehr dran ändern!" seufzte Marron.

"Weise Einsicht, Schwiegertöchterchen!" Kaiki und Chiaki mussten grinsen nachdem Marron noch roter angelaufen war und es ihr immer peinlicher wurde. Doch sie hatte ihre Sprache nicht verloren und protestierte.

"Hey! Keine voreiligen Entschlüsse bitte und keine vollendeten Tatsachen!"

Doch leider hatte Kaiki da noch was in petto. "Das hat Chiakis Mutter auch gesagt! Und ein Jahr später wurde Chiaki geboren!" //Bald werd ich Opa! Yippie, Yippie, Yeah!//

Nun war auch Chiaki ein wenig verlegen und wusste nicht mehr, was er sagen sollte. Er schaute kurz zu Marron hoch, die mittlerweile ihre Hände auf ihren Bauch gepresst hatte, knallrot da saß und ihn wohl am liebsten zu Hackfleisch verarbeitet hätte.

Kaiki begutachtete die ganze Szene und lachte sich halb tot, so dass er Mühe hatte sich wieder zu beruhigen und nicht vom Stuhl zu fallen.

"Aber das heißt ja noch lange nicht, dass es mit uns Beiden genauso weitergeht, wie mit dir und deiner Frau!" protestierte Marron weiter.

"Das stimmt." musste Kaiki eingestehen. //Aber glaub mir, liebe Marron, so wird es dir ergehen! Diese Kette wurde schon mehrere Jahrzehnte in unserer Familie jeweils zum 18. Geburtstag der Geliebten verschenkt. Und alle haben geheiratet und bekamen bald Nachwuchs! Auf dieser Kette lastet quasi ein Fluch! Du hast keine Chance!... //

"Ich glaub, ich geh dann auch mal wieder! Kagura wollte noch irgendwas von mir!... Was war das noch gleich?... Egal. Der Tee war übrigens wirklich lecker! Aber jedenfalls solltet ihr die Tür abschließen, sonst kann weiterhin jeder hier stören. Und ich hab doch alles zum Sperrgebiet erklärt! Ach ja! Und deine Decke nebenan ist auch schon wieder repariert. Und wenn es Chiaki weiterhin so gut geht oder vielleicht sogar noch besser, so darf er schon wieder ein bisschen in der Wohnung rumlaufen." wies Kaiki noch Marron an.

Chiaki wäre seinem Vater dafür am liebsten um den Hals gefallen oder hätte laut gejubelt, da er es absolut hasste im Bett liegen bleiben zu MÜSSEN, aber er beherrschte sich dann doch. "Aber nicht zu viel! Und auch nur, wenn du dabei bist! Verstanden? ...Du scheinst ihm echt gut zu tun!"

"Geht klar, Chef!" versicherte ihm Marron.

"Gut. Sobald es ihm wieder schlechter geht, heißt es wieder ab ins Bett und sofort anrufen!... Schließlich bedeutet Gehirnerschütterung normalerweise 3 Wochen strikte Bettruhe. Aber er würde sich ja sowieso nicht dran halten." schloss Kaiki seinen "Lagebericht".

"Da muss ich dir ausnahmsweise mal zustimmen." grinste sei Sohn.

"Also dann! Und denkt daran..." Kaiki grinste plötzlich wie ein Honigkuchenpferd. "... du sollst dich schonen!"

"Jahaa! Und jetzt geh endlich!" sprach Chiaki und warf genervt das nächste Kopfkissen nach seinem Vater, der daraufhin ganz schnell aus dem Zimmer verschwunden war.

"Ich komm morgen wieder! Bye!!!" Und weg war er. Vorher hatte er sich jedoch noch grinsend den Ersatzschlüssel von Chiakis Tür mitgenommen.
 

"Endlich ist der olle Störenfried weg!" seufzte Chiaki erleichtert.

"Na na na! So schlimm ist er doch auch nicht!" Ein Grummeln war der einzige Kommentar von Chiaki dazu. "Allerdings wüsste ich die Bedeutung diverser Geschenke demnächst dann doch gerne im Voraus!"

Urplötzlich hatte Chiaki wahnsinnige Lust zu pfeifen und aus dem Fenster zu schauen. "Ist das nicht ein schönes Wetter auf den Bäumen?"

//Feigling!// "Die Sonne geht gerade unter!" sprach Marron und warf das Kissen, das sie gerade aufgehoben hatte, in Chiakis Schoß. "Ich glaub, ich sollte mal die Fenster aufmachen und ein wenig lüften."

"Tu das! Aber danach kommst du wieder zu mir!" schmollte Chiaki, der schon wieder viel zu lange auf sein Engelchen verzichtet hatte. Das lächelte ihn daher zuckersüß an.

"Ich hol ganz schnell meine Sachen von nebenan, guck mir schnell meine Decke an und sperr alles zu. Und dann gehör ich für den Rest des Abends dir, ok?" Schlagartig hellte sich Chiakis Miene auf, nachdem Marron ihn auch noch zärtlich geküsst hatte.

"Einverstanden! Aber beeil dich!" Seine Augen strahlten regelrecht bei dem Gedanken, sie den ganzen Abend und vor allem die ganze Nacht nicht mehr gehen lassen zu müssen.

Enttarnungen

Keine 15 Minuten später war Marron mit einem kleinen Köfferchen, in das jedoch ihr halber Kleiderschrank passte, wieder da. Sie hatte keine Lust jeden Tag rüber zu rennen und daher alles eingepackt und mitgenommen. Chiaki hatte sich in Marrons Abwesenheit mal wieder ins Bad geschlichen, wurde dieses mal jedoch von Marron erwischt.

"Chiaki Nagoya! Darf ich fragen, was Sie da machen? Nur aufstehen, wenn ich dabei bin! Stell dir vor, du wärst umgekippt! ... hmpf" Chiaki erstickte ihre Proteste einfach mit einem zärtlichen Kuss. "Bin ich aber nicht, Prinzessin! Mir geht's gut! Ehrlich! Ich schwöre!" Unschuldig blickte er sie an, so dass sie gar keine andere Wahl hatte, als ihm zu verzeihen.

"Na gut. Ausnahmsweise noch mal... Hey! Und was wird das schon wieder?"

Chiaki hatte Marron vorsichtig hochgehoben, trug sie Richtung Schlafzimmer und legte sie erst auf dem Bett wieder ab.

"Ich hab doch gesehen, dass dir das Laufen Schmerzen bereitet. Dein ganzer Fuß ist blau. Aber du hast ja auch die schweren Atlanten und Lexika drauf gekriegt!" Marron war erstaunt, dass er dies bemerkt hatte, denn noch nicht mal sein Vater hatte was gemerkt, geschweige denn den Fuß untersucht.

Chiaki kühlte ihren Fuß dann erstmal mit Eis, welches er in ihrer Abwesenheit bereits geholt hatte und verband ihn danach vorsichtig.

Marron kuschelte sich währenddessen in die Bettdecke und die Kopfkissen ein, bis Chiaki auch wieder ins Bett krabbelte und genau über ihr knien blieb. Als sie ihre Augen öffnete, blickte sie genau in seine, welche ihr heute noch unendlich tiefer, geheimnisvoller, sanfter und noch mehr voll Liebe erschienen als sonst schon. Sie liebte diese Augen, die sie jedes Mal so fesselten, in denen sie versinken und aus deren Bann sie sich nur selten lösen konnte.

"Lange nicht mehr gesehen, was?" hauchte er ihr schließlich ins Ohr und versiegelte ihre Lippen mit den seinigen, sodass es schien, sie wären dort miteinander verschmolzen und könnten nicht mehr getrennt werden.

Eine ganze Weile verharrten sie sich leidenschaftlich küssend so. Doch dann wurde es Chiaki zu unbequem und er ließ sich neben Marron fallen und schloss diese in seine starke Arme.

Plötzlich fragte er in die Stille hinein: "Marron? Welchen Wunsch kann ich dir denn mal erfüllen?"

"Momentan gar keinen! Ich bin wunschlos glücklich." erwiderte Angesprochene. "Aber wie kommst du da gerade drauf?"

"Ich möchte mich gerne bei dir bedanken! Dafür, dass du dich jetzt um mich kümmerst und dafür, dass du einfach nur da bist!"

"Aber dass ich mich um dich kümmere ist doch selbstverständlich. Das bin ich dir schuldig. Schließlich bist du ja nur meinetwegen verletzt. Du hast mich ja gerettet... Warum hast du das eigentlich getan? Du hättest doch noch viel schwerer verletzt werden können!" wollte Marron nun wissen und schaute ihren Retter neugierig an.

"Hätte ich etwa zusehen sollen, wie DU von deiner Decke oder deinem Regal erschlagen wirst und vielleicht stirbst?" fragte er sie entsetzt. "Nein, das kann ich nicht! Ich würde es ohne auch nur eine Sekunde zu zögern noch einmal machen. Ich habe dir schon so oft gesagt, dass du der wichtigste Mensch in meinem Leben bist und wie sehr ich dich liebe und ich habe mir geschworen, dass ich dich mit meinem Leben beschützen werde!"

Er schloss sie noch stärker in seine Arme so als hätte er Angst, man würde sie ihm im nächsten Augenblick entreißen.

Marron grinste ihn hingegen fies und triumphierend an. "Ha! Jetzt hast du dich verplappert! Genau so was hat Sindbad mir wegen der Dämonen immer erzählt!"

Chiaki seufzte geschlagen auf. "Jetzt weißt du's! Ja, ich bin Sindbad. Es tut mir Leid! Bitte verzeih mir, aber... Warum lachst du? Du müsstest doch eigentlich stocksauer sein!"

Chiaki machte erst ein trauriges Gesicht, aber als er sie lachen sah, schaute er sie nur verwirrt an. "Hihi. Hätte Access mir nicht schon längst die Wahrheit erzählt, bevor er mit Fynn zusammen in den Himmel geflogen ist, wäre ich jetzt vermutlich auch total geschockt und entsetzt. Aber so?"

Ungläubig schaute Chiaki ihr in die Augen. "Du bist nicht sauer?" fragte er fast ängstlich.

"Nein!" lächelte sie. "Denn ich liebe dich, Sindbad! Aber Chiaki liebe ich noch viiiiieeeeeel mehr!" Um dies zu untermauern, zog sie ihn zu sich und sie küssten sich wieder leidenschaftlich.

Von einem folgeschweren Versprechen und dem Erfüllen von Wünschen

"Du hast also wirklich keine Idee, wie ich mich bei dir bedanken kann?" fragte Chiaki sie nach einiger Zeit nochmals.

"Nein. Aber du musst dich auch überhaupt nicht bei mir bedanken. Ich bin diejenige, die sich bedanken muss!" Daraufhin wurde sie von Chiaki verschwörerisch angegrinst, der aus vollen Zügen strahlte.

"Darf ich mir was wünschen?" bettelte er.

"Na klar!" Marron musste lächeln, als er sie so erwartungsvoll anschaute.

"Egal was?" versicherte er sich.

"Ja!"

"Wirklich?" Chiaki konnte es irgendwie nicht so ganz fassen, dass sie überhaupt keine Einschränkungen machte und ihn gewähren lassen wollte.

"Ja." bestätigte Marron ihm stattdessen noch einmal und lächelte noch mehr, als sie sein verblüfftes Gesicht bemerkte. Sie setzte sich auf, räusperte sich und hob ihre rechte Hand in die Luft. "Es ist mir völlig egal!... Hiermit verspreche ich, dass ich, Marron Kusakabe, dir, Chiaki Nagoya, den ganzen Tag und die ganze Woche, oder wie viel Zeit auch immer benötigt wird, zur vollsten Verfügung stehe und gegen absolut gar nichts etwas einzuwenden habe! ...Reicht dir das?"

Ein wenig verlegen und rot um die Nase grinste sie ihn an. Chiaki hob fragend eine Augenbraue, setzte sich ebenfalls auf und schaute ihr noch einmal verschmitzt grinsend in die Augen. "Voll und ganz zufrieden! Aber bist du dir auch der Reichweite deiner Entscheidung wirklich bewusst?"

Langsam reichte es ihr und sie verdrehte genervt die Augen. "Jahaa! Nutz deinen "Anspruch" auf mich als DEIN "Eigentum" lieber aus, bevor ich es mir anders überlege oder meine Entscheidung verjährt ist." Herausfordernd grinste sie ihn an. "Aber tu' mir bitte den Gefallen und pass auf dich auf. Ich möchte keinen Ärger mit deinem Vater!" warf sie noch schnell ein.

Bei der Erwähnung seines Vaters rollte Chiaki nur wieder genervt mit den Augen, bevor er sich wieder seinem "Opfer" zuwandte. Dieses grinste ihn noch einmal schief an.

"Immerhin bin ich deine "Krankenschwester"!" Und bevor Marron sich versehen hatte, hatte Chiaki sie auch schon sanft zurück in die Kissen gedrückt und stütze sich mit seinen Armen rechts und links neben ihrem Kopf ab. Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von dem ihrigen entfernt, sie lächelte ihn aufmunternd an und ihre beiden Herzen schlugen so schnell und pochten dabei so laut, dass sie glaubten, selbst Miyako könne sie in ihrer Wohnung noch schlagen hören.

Chiakis Grinsen wurde immer breiter und er strich seiner Geliebten ihre Haare aus dem Gesicht. "Tja, und ich bin der Arzt und somit dein Chef!" Dabei setzte er sein "Selbst-Schuld-und-du-entkommst-mir-nicht-mehr"-Grinsen auf.

Dann näherte er sich ihrem Ohr und hauchte etwas hinein, sodass er Marron unwillkürlich einen Schauer über den Rücken jagte und für einen kurzen Augenblick ihr Herz aufhörte zu schlagen und ihre Atmung aussetzte. Und überhaupt schien die Zeit komplett stehen geblieben zu sein. Sie spürte nur noch den heißen Atem ihres Geliebten an ihrem Ohr und wie er mit seiner Hand ihr Gesicht entlang strich. Ihre Augen schlossen sich kurz genießerisch und ihr bezauberndes Lächeln zierte ihre Lippen.

"Und als dein Chef, befehle ich dir nicht mehr so viel zu reden, sondern lieber zu schweigen und zu genießen." Chiaki schaute ihr dann wieder in die Augen und erwartete ihre Reaktion, die er sich schon sehr gut als Protest vorstellen konnte. Doch Marrons Augen blitzten nur kurz auf und sie ging auf sein Spiel ein und schaute ihn herausfordernd an.

"Tut mir Leid, aber ich fürchte, das kann ich alleine nicht!" gab sie frech von sich. Ihr Gegenüber musste darüber schmunzeln.

"Na gut. Dann werde ich dich wohl irgendwie zum Schweigen bringen müssen!"

Und bevor Marron antworten konnte, verschloss Chiaki schon ihre Lippen mit den seinigen. Marron schlang daraufhin wieder ihre Arme um ihn und zog ihn zu sich herunter, doch dadurch konnte er sich nicht weiter abstützen und lag so fast vollständig auf seinem Engel, dem dies scheinbar nur bedingt etwas ausmachte.

Nach einer für beide schier endlosen Zeit, lösten sie sich wieder und mussten erstmal nach Luft schnappen.

"Einverstanden so?" presste Chiaki atemlos hervor.

"Perfekt." brachte eine ebenfalls atemlose Marron knapp hervor, bevor sie Chiaki wieder zu sich zog und den immer leidenschaftlicher, lustvoller und fordernder werdenden Kuss fortsetzte.

Und bevor Chiaki wusste wie ihm geschah, hatte Marron ihn schon von sich runter neben sich in die Kissen gedrückt. Dafür erntete sie dann auch sofort einen fragenden und leicht verwirrten Blick ihres "Arztes".

"Keine Angst!" hauchte ihm seine "Krankenschwester" ins Ohr. "Es ist alles in Ordnung. Aber ich will dich ja nicht jetzt schon überanstrengen!" Verlegen und mit einem rosa Schimmer im Gesicht, aber unschuldiger Miene lächelte sie ihren Prinzen an. Dieser verstand und musste erst mal wieder grinsen.

"Was würde ich nur ohne dich machen, hm? Ich liebe dich ja so sehr! ... Hör auf damit! Das kitzelt!" lachte Chiaki.

Marron hatte sich neben ihm aufgesetzt, stütze sich mit einer Hand auf seiner anderen Seite ab und malte mit der freien Hand Herzchen auf seinem gesamten Oberkörper verteilt.

"Ich wusste ja noch gar nicht, dass du kitzelig bist!"

"Tja, musst ja nicht alles wissen!"

"Und was wird das jetzt?" Neugierig zog sie eine Augenbraue hoch.

"Also für meinen Geschmack, hast du viel zu viel an! Ist zwar ein sehr schöner Pyjama, aber trotzdem eindeutig zu viel Stoff!" gab Chiaki bekannt und knöpfte weiterhin ihr Oberteil auf. "Aber das kann ich ja Gott sei Dank ganz schnell ändern!"

"Bist ja auch schon auf dem besten Weg dahin!" Und schon hatte Chiaki alle Knöpfe geöffnet, streifte ihr das Oberteil von den Schultern und warf es achtlos in irgendeine Ecke des Zimmers, während er seine neue "Aussicht" genoss.

"Diese "Aussicht" gefällt mir doch schon viel besser" sagte er breit grinsend.

"Das will ich doch auch schwer hoffen." erwiderte ihm Marron und warf ihm einen Blick zu der ausdrückte: Sag ja nichts Falsches!

"Keine Angst!" beruhigte Chiaki sie. "Du gefällst mir immer! ... Ganz besonders süß siehst du übrigens aus, wenn deine Haare immer noch ganz zerstrubbelt sind und du dir, noch im Halbschlaf befindend, die Äuglein reibst!"

"Beobachtest du mich etwa morgens?"

"So kann man's auch nennen!" musste Chiaki eingestehen. "Hey!" musste er daraufhin aber schon gleich wieder protestieren. "Hatte ich dir nicht gesagt, dass du damit aufhören sollst?"

"Rache!" warf Marron ihm fies grinsend entgegen. "Das kommt davon, du Spanner!"

"Werd mir mal nicht frech hier!" versuchte Chiaki Marron wieder "unter seine Kontrolle" zu bekommen.

Er befand dann, dass er sich jetzt lange genug wieder erholt hatte und drehte den Spieß wieder um. Marron war daraufhin wieder unter ihm gefangen und ihm hilflos ausgeliefert. "Und wie gedenkt meine kleine Kamikaze-Diebin sich aus dieser Lage wieder zu befreien?" fragte er sie provokativ.

"Gar nicht!" entgegnete Marron jedoch nur knapp.

Chiaki war wieder einmal etwas überrascht und musste schnell umdenken um eine passende Antwort zu finden.

"Auch gut!" fiel es ihm dann schließlich ein. "Hab ich dieses Mal halt kampflos gewonnen." Er beugte sich zu ihr herunter und ihre Lippen versanken ineinander. Mit einer Hand strich er währenddessen ihren Oberkörper entlang, sodass Marron eine Gänsehaut bekam und ihr ganzer Körper unter seinen sanften Berührungen erzitterte.

Nachdem sie sich wieder gelöst hatten, wanderte Chiaki mit seinen Lippen von ihrem Hals über ihr Dekolleté bis zu ihrem Bauchnabel herab und der sanfte Druck seiner Küsse und sein heißer Atem ließen sie jedes Mal erschaudern und sie musste sich zusammenreißen nicht laut loszulachen, da sie genau so kitzelig war wie der Verursacher dieses zum einen "nervenden" Kitzelns, zum anderen wunderbaren Gefühls. Dieser hatte sie ganz nebenbei noch ihrer Schlafanzughose entledigt, welche sich nun auch irgendwo auf dem Boden wieder fand.

Für einen kurzen Augenblick öffnete Marron ihre Augen, die sie bis dahin die ganze Zeit geschlossen hatte, doch als sie Chiakis Atem wieder auf ihrem Gesicht verspürte, schloss sie sie wieder ganz schnell und gab sich ganz seinem Kuss hin, während er sie auch noch mit sich hochzog um sie ihres BHs zu entledigen. Sofort danach drückte er sie auch schon wieder sanft zurück, denn schließlich musste er sich ja noch um das letzte, ihm den "totalen Ausblick" versperrende Kleidungsstück, ihren Slip, kümmern. Dies dauerte nicht all zu lange und schon hatte er "freie Sicht".

Ganz langsam ließ er seinen Blick über den nun völlig entblößten Körper vor sich, von unten nach oben wandern und stoppte erst, als er direkt in die braunen, erwartungsvollen Augen seiner großen Liebe blickte. Deren Wangen zierte ein roter Hauch und ihre Miene verriet, dass ihr sein kritischer, begutachtender und alles inspizierender Blick ziemlich unangenehm war.

Chiaki lächelte ihr daher zu und strich ihr zärtlich über die Wange. "Weißt du eigentlich wie wunderschön du bist, meine kleine Prinzessin?" flüsterte er leise. "Du siehst aus wie ein Engel oder eine Göttin."

"Danke!" war das Einzige was sie verlegen und mit immer röter werdendem Kopf hervorbrachte.

"Es ist nun mal die Wahrheit. Ist es dir peinlich, dass ich dich so sehe?" fragte er amüsiert. "Das braucht es nun wirklich nicht. Du musst dich deiner Schönheit nicht schämen!" versuchte er sie aufzumuntern. "Huch..."

"Jetzt hör schon endlich auf mich in Verlegenheit zu bringen! ... Und ich sollte ruhig sein!" Marron schüttelte den Kopf und schaute zu ihrem "Held" hinab, den sie soeben wieder in die Horizontale befördert hatte. Dieser zuckte nur unschuldig mit den Schultern.

"ICH darf das! Bin ja schließlich der Chef."

Ohne weiter darauf einzugehen küsste Marron ihn leidenschaftlich und entledigte dann auch Chiaki dem allerletzten störenden Kleidungsstück. Der freute sich über die Entschlossenheit seiner Freundin, drückte sie sanft wieder aufs Bett zurück und schaute ihr zärtlich in die Augen.

"Und du bist dir wirklich ganz sicher, dass du das tun willst?" fragte er sanft.

"Bin ich! Sonst hätte ich dich schon längst aufgehalten!"

"Nun gut! Es tut mir schon mal Leid, wenn es gleich weh tut..."

"Chiaki!" unterbrach Marron ihn.

"Ja?"

"Ich liebe dich! Und ich vertraue dir! Ich weiß, dass du mir niemals absichtlich wehtun würdest!"

"Ich liebe dich auch!" konnte er gerade noch sagen, bevor Marron ihn wieder mit einem Kuss zum Schweigen brachte und sie sich vollkommen einander hingaben.
 

Einige Stunden später lag eine immer noch total erschöpfte Marron fest in den Armen ihres Prinzen eingeschlossen halb auf diesem und träumte von den zuvor erlebten Ereignissen. Ihr Kopf leuchtete immer noch rot, wie man bei mehr Licht hätte erkennen können und auch das Lächeln auf ihren Lippen wollte einfach nicht verschwinden.

Gedankenverloren starrte sie durch das offene Fenster die Sterne an. Sie wollte ihren schlafenden Ritter ja schließlich nicht wecken, fing jedoch dann wieder an mit dem Finger Herzchen auf dessen Brust zu malen und sofort kam seine Reaktion.

"Ich hab dir doch gesagt, dass du es lassen sollst! ... Hihi! ... Das kitzelt!!!"

"Dein Pech!" grinste Marron, hörte jedoch auf. "Ich dachte du schläfst."

"Das habe ich von dir auch gedacht! ... Wie geht's dir?" fragte Chiaki seinen Engel besorgt.

"Ging mir nie besser!"

"Wirklich?" fragte er misstrauisch lieber noch mal nach. Er wusste, dass sie bei solchen Fragen gerne log.

"Ein bisschen K.O. vielleicht, aber ich hab viel zu viele Schmetterlinge im Bauch, als dass ich schlafen könnte. Ansonsten geht's mir aber wirklich phantastisch."

"Dann bin ich ja beruhigt. Mir geht's genau wie dir. Ich bin so schrecklich glücklich im Moment. Ich wünschte diese Nacht würde ewig andauern! ..." träumte er.

"Ich bin echt erstaunt über dich!" gestand Marron ein. "Vor ein paar Tagen noch hätte ich dir so was nie geglaubt, aber jetzt weiß ich, dass du es ernst meinst."

"Und ich konnte vor ein paar Tagen nur von so einer Situation träumen." räumte auch Chiaki ein.

"Siehst du, nun sind wir beide der Erfüllung unserer Träume ein Stück näher gerückt."

"Apropos Erfüllen von Träumen!" fiel es Chiaki ein. "Was würdest du sagen, wenn ich dir gestehe, dass ich vorhin eigentlich auf was völlig Anderes hinaus wollte?"

"Wirklich? Hm?" Marron dachte kurz nach und sagte dann lächelnd: "Macht nix! Dann ist nun halt ein Traum von mir in Erfüllung gegangen!"

//Sie hat davon geträumt? Nun, das überrascht mich jetzt doch ein wenig.// dachte Chiaki und sagte grinsend: "Na das ist ja noch besser! Dann hab ich wenigstens noch was gut bei dir!"

"Worauf wolltest du denn ursprünglich hinaus?" wollte Marron dann aber doch wissen.

"Ich hätte gerne, dass du mir versprichst für den Rest unseres Lebens bei mir zu bleiben. Oder anders gesagt, dass du dich ins Schicksal der Kette fügst!" gab Chiaki überhaupt nicht dreist zu.

"Lass uns wann anders darüber reden!" seufzte Marron. "Jetzt bin ich dann doch zu müde!" gähnte sie halb und auch Chiaki musste plötzlich gähnen.

"Ist in Ordnung!" sprach er, zog seinen Schatz noch mal näher zu sich und mummelte sie schön in die Decke ein. Und schon waren beide auch schon im Land der Träume versunken.

Störender Besuch und Pfannkuchen

Nochmals einige Stunden später, so gegen Mittag, schliefen die beiden noch immer genauso wie sie eingeschlafen waren und ihre Kleidung lag auch noch im ganzen Raum verteilt. Marron hatte es sich im Schlaf mit Chiaki als Kopfkissen noch bequemer gemacht, der immer noch seine Arme schützend um sie gelegt hatte. Nur die Bettdecke war ein bisschen tiefer gerutscht, so dass Kaiki einen wunderbaren Blick auf Marrons Rücken hatte, als dieser auf Zehenspitzen in das Schlafzimmer seines Sohnes geschlichen kam und sich richtig fett grinsend dort umsah.

//Also so, wie es hier aussieht, liegt wohl eine sehr wilde Nacht hinter ihnen!// schwärmte Klein-Kaiki in Gedanken. //Endlich! ... Aber war ja von vornherein klar, dass er nicht auf mich hören würde!... Ganz mein Sohn eben! ... Dann wollen wir dieses wirklich süße Bild doch auch mal für die Nachwelt festhalten!// freute er sich noch weiter und holte seinen Fotoapparat raus. //So, das hätten wir! Dann wollen wir doch noch mal kurz gehen.//

Er schaute sich noch mal genau im Raum um, verstaute seine Kamera und schlich dann mucksmäuschenstill wieder ins Treppenhaus. Dort musste er aufpassen, dass er nicht vor Freude das ganze Haus zusammen schrie und beruhigte schnell seine Nerven und verbannte das Grinsen von seinem Gesicht. Dann drückte er erstmal schön lange auf die Klingel, um die zwei zu wecken, bevor er sich erneut per Schlüssel Zutritt zu der Wohnung verschaffte und sich wieder auf den Weg ins Schlafzimmer machte, sich dieses Mal aber viel Zeit ließ und extra viel Krach machte.
 

Chiaki war durch das Klingeln aus seinem Schlummer gerissen worden und rüttelte seine lebendige Bettdecke sanft wach.

"Guten Morgen, Prinzessin! Wir bekommen Besuch!" Daraufhin riss diese die Augen auf, sprang aus dem Bett, sammelte blitzschnell ihre Sachen ein, zog sie sich in Windeseile auch an und warf auch Chiaki seine Boxershorts zu.

"MARRON? CHIAKI? Schlaft ihr etwa noch?" rief da auch schon Kaiki.

Marron hüpfte ganz schnell wieder in Chiakis Arme und beide versuchten ihren Herzschlag schnell wieder zu beruhigen und verschlafen zu wirken. Schließlich musste Kaiki ja nicht alles wissen, was zwischen den beiden vorging. (Wenn die wüssten...!)

Da klopfte es auch schon an der Tür und seine Stimme erklang. "Bei keinem Protest komme ich jetzt rein!"

"Mach ruhig!" Marron setzte sich auf und rieb sich den Sand aus den Augen.

Genau wie Chiaki fand auch sein Vater den Anblick einer verschlafenen Marron richtig putzig und lächelte sie gespielt verlegen an.

"Hab ich euch geweckt?" Marron nickte. Kaiki wandte sich dann an die regungslose Gestalt neben ihr. "Chiaki? Bist du auch wach?"

"Was willst du? Ich will meine Ruhe und schlafen!" brummte Angesprochener ohne aufzuschauen oder gar die Augen zu öffnen.

"Ich wollte nur nach dir schauen!" //Und natürlich, ob ihr sonst noch was "angestellt" habt!//

"Mir geht's gut! Danke der Nachfrage! Gute Nacht!" knurrte Chiaki, drehte sich auf die Seite und zog Marron wieder in seine Arme runter, die daraufhin kräftig anfing zu protestieren.

"Hey! Lass mich los! Ich will nicht mehr schlafen! Es ist bereits Mittag und ich hab Hunger!"

Jetzt konnte Kaiki sich das Grinsen nicht mehr verkneifen. Es war einfach zu amüsant zu sehen, wie Chiaki den Protest von Marron, die vergeblich versuchte sich aus seinem Griff zu befreien einfach elegant ignorierte, sie dann aber doch mürrisch los lies und stattdessen seinen Vater anfunkelte.

Den juckte das Ganze überhaupt nicht und er folgte Marron in die Küche. "Nimm's meinem Sohn nicht übel, wenn er dich nicht loslassen will. Er liebt dich halt viel zu sehr!" Dafür erntete er einen gleichgültigen Blick.

"Mir doch egal! Ich will jedenfalls nicht verhungern!"

"...Geht's dir nicht gut? Du bist so blass!" fragte er dann besorgt.

"Hm? Müde, Hunger, Kopfschmerzen!" erstattete Marron knapp Bericht.

"Dann setz dich lieber etwas hin! Ich mach dir schon was zu essen! Hier hast du erstmal schon mal was zu trinken."

Er lenkte sie gerade Wegs auf einen Stuhl zu und drückte ihr dann ein Glas Wasser in die Hand. "Danke!" erwiderte Marron leise.

"Überhaupt gar kein Problem! Mach ich doch gerne!" //zukünftiges Schwiegertöchterchen!// fügte er in Gedanken hinzu. "Du magst doch Pfannkuchen, oder?"

Marron musste grinsen, da sie an Fynn und Access denken musste. Access war nach dem Sieg über den bösen König nämlich des Öfteren vorbeigekommen, nachdem Fynn ihm von Marrons leckeren Pfannkuchen vorgeschwärmt hatte.

"Aber klar doch! Ich zieh mich dann schon mal eben schnell um!"
 

So ging sie dann auch gleich wieder zu Chiaki um ihre Sachen zu holen.

"Oh! Wie ich sehe vermisst du mich schon!" stellte sie fest, als sie Chiaki im Bett mit einem Kopfkissen im Arm als Marron-Ersatz erspähte.

"Du mich anscheinend aber auch... Ich denk du hast so großen Hunger?" Chiaki zog fragend eine Augenbraue hoch, setzte sich dann im Bett auf und beobachtete seinen Engel.

"Hab ich auch! Dein Vater macht Pfannkuchen!"

"MEIN Vater?" Er konnte es nicht glauben. "Seit wann kocht der denn? Das darf ich mir nicht entgehen lassen!" So stand auch er auf und gemeinsam machten sie sich im Bad fertig und setzten sich dann an den Küchentisch.
 

"Oh! Hat der Herr sich doch entschlossen aufzustehen?" wurde Chiaki dann auch sogleich sarkastisch von seinem Vater begrüßt. "... Marron, was ist mit deinem Fuß?" fragte Kaiki wieder besorgt, als er den Verband bemerkte.

"Oh! Du bemerkst es auch schon! Sie hat vorgestern Bücher drauf gekriegt!" erklärte Chiaki bissig.

"Autsch! Ich guck mir das gleich mal an. Aber warum hast du denn nichts gesagt?"

"Warum sollte ich wegen eines etwas größeren blauen Fleckes großartig was sagen? Dagegen kann man doch sowieso nicht viel machen!"

"Aber stell dir doch mal vor es ist doch was Ernsteres...!"

"Jaja!" winkte Marron ab. "Aber ich hatte ja meinen persönlichen Arzt. Der ist es mittlerweile schon gewohnt mich zu verarzten! Nicht wahr, Chef?"

"Ja! Wenn du so ein Tollpatsch bist, bleibt mir ja nichts anderes übrig!"

Für diese Aussage bekam er einen beleidigten Blick geschenkt und Marron drehte sich von ihm weg und schmollte.

"Ähm, darf man fragen wovon ihr redet?" fragte Kaiki vorsichtig nach.

"Sie hat des Öfteren kleine Wehwehchen und ich darf ihr dann jedes Mal mit Verbänden aushelfen!"

"Sie mal einer an!" Kaiki sah seinen Sohn mit einem "Ich verstehe" -Blick an und wandte sich dann strahlend seinen Pfannkuchen zu. "Und die Pfannkuchen sind fertig! Voila!"

Er stellte sie auf den Tisch und Marron wollte direkt anfangen zu essen, wurde jedoch von ihrem Freund zurückgehalten. "Warte! Noch nicht essen! Ich muss erst testen, ob die überhaupt essbar sind!" Er streckte seinem Vater die Zunge raus, der ihn am liebsten dem Erdboden gleichgemacht hätte und sich arg zurückhalten musste um nicht vor Wut zu platzen. Marron lachte sich zwischenzeitlich über die Beiden schief.

"CHIAKI NAGOYA!" Kaikis Stimme bebte vor Wut und er war kurz davor seinen Sohn anzuschnauzen und zu explodieren. Er hatte bereits einen hochroten Kopf und es stiegen schon vereinzelt Rauchwölkchen hoch. "Du traust mir wohl gar nichts zu, was?" Chiaki tat kurz so als würde er nachdenken und grinste dann bis über beide Ohren.

"Stimmt! ... Sag mal, hast du 'nen Kochkurs besucht? Die ... schind scha schrischtisch legga!" mampfte er dann jedoch.

"Recht herzlichen Dank, mein Sohn!" giftete sein Vater ihn an. "Und wenn du es genau wissen willst, Yashiro war so freundlich mir einige Sachen beizubringen!"

//Auweia! Das gibt Ärger! Ich weiß es jetzt schon!// dachten Marron und Kaiki gleichzeitig und sollten ihre Gedanken auch sofort bestätigt bekommen.

Chiaki hätte sich fast verschluckt als er den Namen seiner EX-Verlobten hörte, hörte sofort auf zu essen, sprang von seinem Stuhl auf, der infolgedessen umkippte, und schlug mit den Händen auf den Tisch. Nur Marron ließ sich davon überhaupt nicht stören und aß genüsslich weiter.

"WAS, bitte schön, hast DU noch mit dieser Person zu tun?" schrie er seinen Vater fast an.

"Chiaki!" ermahnte Marron ihn dann doch. "Nicht so laut und nicht so unhöflich!"

"Genau!" stimmte Kaiki ihr zu. "Immerhin wäre sie BEINAHE meine Schwiegertochter geworden...!"

"Gott sei Dank, aber auch nur BEINAHE!"

"... und sie ist der Meinung, dass sie ja trotzdem ab und zu mal vorbeikommen kann, wenn du das schon nicht machst! ... Außerdem war sie es Leid, das Kagura immer kochen muss!" fügte er noch etwas leiser jedoch breit grinsend hinzu. Chiaki vergaß seine Wut wieder etwas und schaute nur verwirrt drein.

"Was hat Yashiro denn mit Kagura zu tun? Ich denk' sie kann ihn nicht leiden!"

"Das dachte ich auch immer..." konnte Kaiki dazu nur sagen.

Da Chiaki ihn aber immer noch anfunkelte, beachtete er Marron gar nicht, die inzwischen alle Pfannkuchen aufgegessen hatte und sich nun ganz vorsichtig, darauf bedacht, dass Chiaki es nicht merkte, daran machte ihm auch noch seinen Pfannkuchen vom Teller zu mopsen. Ihr Plan ging auf und sie machte sich über ihre Beute her. Chiaki hätte es wohl erst bemerkt, wenn alles zu spät gewesen wäre, doch sein Vater konnte sich nicht mehr zurückhalten und fing aus vollem Halse an zu lachen. Chiaki bemerkte auch sogleich den Diebstahl, drehte den Kopf zur Seite, sodass er eine vergnügt mampfende Marron sah, und seufzte.

"Hey! Was soll denn das?" motzte er seine Freundin an und ergatterte den restlichen Pfannkuchen zurück. Doch er konnte ihr gar nicht ernsthaft böse sein. Marron wandte sich ihm zu, immer noch die Gabel im Mund habend, und blickte ihn grummelig an.

"Ich dachte mir, du isst ihn sowieso nicht mehr, also verputz ich ihn!" schmollte Marron und zog eine Schnute.

"Hast DU etwa schon ALLE Pfannkuchen aufgegessen?" Er konnte es nicht fassen, dass seine Marron, die ja nun wirklich fast so dünn wie eine Bohnenstange war, bereits 10 Pfannkuchen, oder wie viel auch immer gegessen hatte.

"Ja, hab ich. Hab doch gesagt, ich steh kurz vorm Verhungern. Und keine Angst, ich habe keine Essstörungen und daher auch nicht die Absicht gleich aufs Klo zu rennen, um sie wieder auszuspucken. Das find ich nämlich widerlich!" erklärte sie.

"Das hätte ich dir auch nicht zugetraut!... Aber DIESEN Pfannkuchen werde ICH essen, denn sonst verhunger ICH!"

Marron wurde urplötzlich von einem Lachanfall ergriffen und Vater und Sohn konnten sich nur fragend angucken.

"Sicher, dass mit dir alles in Ordnung ist?" fragte Kaiki ganz vorsichtig.

"Ja!" beruhigte ihn Marron. "Mir fiel nur gerade auf, dass wir beide fast noch schlimmer als Fynn und Access sind. Die haben sich doch auch jedes Mal gekabbelt."

"Stimmt!" schloss sich ihr Chiaki an und musste schmunzeln, als er sich an die Beiden erinnerte und sie vor sich sah, wie sie mal wieder stritten, wer heute das Schachmatt setzen würde, wenn Jeanne und Sindbad aufeinander trafen, oder wenn Access Fynn wieder einmal anbaggerte und direkt verprügelt wurde und natürlich auch wie die beiden in Marrons Wohnung so laut ums Essen stritten, dass er es sogar noch auf seinem Balkon hören konnte.

"Von wem redet ihr?" fragte Kaiki eingeschüchtert.

"Nicht so wichtig!"

"Auch gut! //??? Ich versteh nur Bahnhof!// Dann iss du mal schön deinen Pfannkuchen, Sohn, ich guck mir Marrons Fuß an."

Er staunte wie fachmännisch der Fuß versorgt war und konnte letztendlich auch nur eine schmerzstillende und kühlende Heilsalbe auftragen und den Fuß neu verbinden.

"Ich bin stolz auf dich, mein Sohn! Hast also doch was von mir gelernt!" freute er sich dann.

"Ja!" grummelte jedoch Chiaki. "...Leider! ... Apropos! Musst du heute gar nicht arbeiten?" fiel ihm auf einmal ein.

"Wieso? Willst mich wohl loswerden, was?"

"Unter anderem! Warst ja auch schon wieder lang genug hier. Aber eigentlich hab ich mich nur gerade gefragt, was deine ganzen Patientinnen und Krankenschwestern ohne dich machen, bzw. du ohne sie." erklärte Chiaki und versteckte sich schon mal vorsichtshalber hinter Marron.

"Ich merk schon, dass es dir wieder hervorragend geht! Vielleicht schon wieder etwas zu gut! ... Ihr solltet ein kleinwenig spazieren gehen. Ein bisschen Bewegung und die frische Luft werden euch beiden gut tun. Aber schont euch noch, wobei Marron mit ihrem Fuß nicht all zu große Touren wird unternehmen wollen. Und denk daran viel zu trinken, Marron! Sonst kippt mir die "Krankenschwester" noch um. Also bis dann!" hielt Kaiki eine Art Schlussplädoyer und wollte gehen, wurde jedoch noch mal von seinem Sprössling zurückgehalten.

"Vater! Du solltest einen Schirm mitnehmen! Draußen herrscht fürchterliches Wetter! ... Und gib mir meinen Schlüssel zurück, oder wie bist du vorhin rein gekommen?"

"Ah! Ich wurde ertappt!" musste er zugeben und ließ den Kopf hängen. "Hier, bitte! ... Ein letzter Rat noch! Vielleicht solltest du dich jetzt ein wenig um Marron kümmern. Dir scheint es ja momentan besser als ihr zu gehen. Und..." er schaute Marron noch mal kurz an und flüsterte Chiaki was ins Ohr. "...hihi, ein paar Pfannkuchen hab ich in der Mikrowelle für dich versteckt!" Chiaki strahlte auf und verzichtete ausnahmsweise darauf, ihn schnell aus der Wohnung zu scheuchen.

Badespaß und Videoabend

Dann wandte er sich wieder seinem Engelchen zu. "...Wieso geht es mir besser als dir? Wirst du krank?" Marron lächelte ihn an, als sie seine besorgte Stimme bemerkte.

"Ich fürchte ich vertrage das Wetter nicht besonders. Gestern noch waren hochsommerliche Temperaturen und jetzt stürmt und regnet es draußen. Und es ist 20°C kälter! Brrh!" Marron schüttelte sich vor Kälte kurz.

"Warte hier einen Moment, ich hab da eine Idee!" sprach Chiaki, nachdem er sie auf seinem Sofa abgesetzt und in eine Decke eingewickelt hatte. Dann setzte er heißes Wasser für einen Tee auf und drehte die Heizung überall, mit Ausnahme des Schlafzimmers, wo er lieber lüftete, dafür aber das Bett frisch mit kuschelig warmer Biberbettäsche bezog, auf. Schließlich waren für die nächsten Tage sowieso nur noch weiter sinkende Temperaturen angekündigt worden.

Er brachte Marron dann ihren Tee, drückte ihr einen Kuss auf die Stirn und verschwand wieder. "Bin gleich wieder für dich da! Trink erstmal schön deinen Tee!" rief er ihr noch zu.

"Was machst du denn?" wollte eine neugierige Marron wissen.

"Überraschung!" lächelte er ihr nur geheimnisvoll zu.

Marron hörte ihn nur diverse Schränke durchwühlen und hin und her laufen, hatte aber ansonsten keine Vorstellung was er machte. Daher döste sie noch ein wenig vor sich hin, bis Chiaki endlich wiederkam, ihr die Augen verband und in einen anderen Raum trug. Dort stellte er sie wieder ab und zog sie bis auf ihre Unterwäsche aus. Dies machte ihr jedoch nichts aus, da es angenehm warm dort war und auch wunderbar duftete. "Augen noch zu lassen!" befahl Chiaki ihr und entfernte das Tuch vor ihren Augen. "Und nun darfst du sie wieder öffnen!"

Der Anblick, der sich ihr bot, verschlug ihr die Sprache. Sie stand vor seiner extragroßen Badewanne, die vor Badeschaum bald überquirlte. Als Lichtquelle standen überall Kerzen und Teelichter. Marron drehte sich zu ihrem Zauberer um und schaute ihn gerührt an.

"Wie romantisch!" schwärmte sie.

"Für dich mach ich doch alles!" //Auch wenn ich meine ganze Wohnung jetzt wohl erst mal wieder aufräumen darf.// Er küsste sie erst und wies dann auf die Badewanne. "Damit du nicht so frierst!" Er zog ihr noch die restlichen Sachen aus und hob sie dann in das schön warme bis heiße Wasser und setzte sich selbst auf den Rand.

"Und was ist mit dir?" fragte seine Wassernixe nach.

"Darf ich dir denn Gesellschaft leisten?"

"Also entweder du ziehst dich jetzt ganz schnell aus und kommst freiwillig, oder du landest komplett angezogen hier drin! Du hast die Wahl!" erklärte Marron und grinste ihn frech an.

"Da bevorzuge ich die erste Variante." sagte Chiaki schnell, zog sich aus und legte alle Sachen schnell an einen wasser- und feuerfesten Ort, denn er hatte weder Lust sie zu durchnässen noch sie abzufackeln, und leistete Marron Gesellschaft, die ihm sofort ein Schaumkrönchen aufsetzte.

"Mein Prinz!" Chiaki folgte ihrem Vorbild und überflutete sie mit Schaum.

"Meine Prinzessin!" Er zog sie in seine starken Arme und sie verschmolzen in einem Kuss, bei dem sie langsam unter der Wasseroberfläche und dem Schaumberg verschwanden.

Sie trieben noch jede Menge weiteren "Unfug" und dösten dann müde vor sich hin, bis ihnen das Wasser allmählich zu kalt wurde und sie sich erst gegenseitig abtrockneten und sich dann ebenfalls gegenseitig bereits ihre Schlafanzüge anzogen.
 

Marron wurde dann von Chiaki wieder auf das Sofa getragen, der setzte nochmals Teewasser auf und verband ihr erneut den Fuß, da der Verband leicht durchnässt worden war.

"Und was machen wir jetzt?" fragte Marron, nachdem sich Chiaki zu ihr auf die Couch gesellt hatte und sie sich beide nun unter der warmen Wolldecke aneinanderkuschelten und ihren Tee tranken.

"Ich weiß nicht..." setzte er gerade an, als auch schon die Tür klingelte und eine weitere Antwort ersparte. "OK. Soweit dazu. Wenn das wieder mein Vater ist, dann kann er auf direktem Weg wieder den Heimweg antreten!" sprach er, während er sich zur Tür aufmachte. Aber es war nicht sein Vater. Vor der Tür standen Miyako und Yamato, die ihn erstaunt anschauten.

"Nanu! Du? Ich dachte, dir wäre strikte Bettruhe verordnet worden? Wo ist denn Marron?" begrüßte Yamato ihn sogleich.

"Genau. Was hast du mit ihr angestellt?" ergänzte Miyako und kniff die Augen gespielt böse zusammen.

"Ich freue mich auch euch zu sehen! Mir geht's gut. Danke der Nachfrage. Aber kommt doch rein!" ignorierte Chiaki ihre Fragen einfach.
 

So gingen die drei dann ins Wohnzimmer und gesellten sich zu Marron. Natürlich machte Chiaki es sich wieder mit Marron unter der Decke bequem, während Miyako und Yamato ihnen gegenüber Platz nahmen.

"Gibt es einen speziellen Grund, warum ihr uns besucht? Oder habt ihr uns einfach nur vermisst?" wollte Marron wissen.

"Wir wollten uns nach dem "schwer kranken" Patienten erkundigen und ob er dich schon in den Wahnsinn getrieben hat."

"Und wir sollen von der ganzen Klasse und Fr. Pakkyaramao viele Grüße und gute Besserung bestellen... und die Hausaufgaben vorbeibringen!" ergänzte Miyako grinsend ihren Freund.

Marron und Chiaki stöhnten auf. "Auch das noch! Wir sind krank! Hat man noch nicht mal dann seine Ruhe vor der Schule?" meckerte Chiaki und Miyako guckte ihn schief an.

"Du bist ja auch sooo krank, ne?" neckte sie ihn.

"Miyako! Du weißt doch, dass er sowieso immer schon krank im Kopf war!" schloss sich ihr Marron an und verkrümelte sich lieber etwas tiefer unter der Decke.

"Danke! Fang du auch noch an! Haben sich heute eigentlich alle gegen mich verschworen?" schmollte Chiaki.

Marron sah seine beleidigte Miene, kroch aus ihrer Decke hervor und küsste ihn zur Besänftigung. Dann setzte sie ihr zuckersüßestes Lächeln auf und schaute ihm verschmitzt in die Augen während sie ihm über die Wange strich. "Chiaki! Du brauchst doch nicht schmollen! Du weißt doch, wir lieben dich alle!"

"Warum hab ich das Gefühl, dass sie sich gerade über mich lustig machen?" sprach er zu sich selbst und Miyako lieferte ihm eine Antwort, die Yamato ergänzte: "Chiaki! Das würden wir doch nie wagen!"

"Aber wie du mir, so ich dir!"

"Und was sagst du dazu?" wandte er sich an Marron.

"Gar nix! Ich muss ja noch eine ganze Woche mit dir aushalten!" sagte sie scheinheilig.

"Du bist heute ganz schön frech! Aber das bin ich ja schon von dir gewöhnt!" Er zog sie zu sich hoch, küsste sie und flüstere ihr dann ins Ohr: "Aber dieses Mal kommst du mir nicht ungeschoren davon! Ich habe die ganze Nacht schließlich Zeit um es dir zurückzuzahlen!"

Fies grinste er sie an und sie seufzte nur "Ich hab's geahnt!" bevor er ihre Lippen mit einem Kuss versiegelte.

Miyako räusperte sich im Hintergrund und die beiden lösten sich aus ihrem Kuss. "Das könnt ihr machen, wenn wir weg sind!"

"Das musst du gerade sagen! Oder was war mit euch beiden gerade?" konterte Chiaki und sah zwei rot aufleuchtende Gesichter ihm gegenüber.

"Ähm! ... Wir haben Videos und DVDs mitgebracht! Habt ihr Lust welche zu gucken?" lenkte Miyako ab.

"Gerne, warum auch nicht! Wir waren sowieso dabei zu überlegen was wir machen, bevor ihr gekommen seit." beantwortete Marron die Frage ihrer besten Freundin. "Was habt ihr denn so mitgebracht?"

"Ähm, Romeo & Julia, Interview mit einem Vampir & Königin der Verdammten, Herr der Ringe, Fluch der Karibik, Mulan und Chihiros Reise ins Zauberland."

"Romeo & Julia ist mir momentan zu traurig und Herr der Ringe zu lang! Ich bin für Fluch der Karibik, da kann man wenigstens noch bei lachen. Nicht wahr Miyako?" grinste Marron, als sie daran dachte wie sehr sich ihre Freundin im Kino über CAPTAIN Jack Sparrow amüsiert hatte.

"Und ich schließ mich meinem Engelchen nur an!" erklärte Chiaki.

Auch Miyako und Yamato waren mit der Entscheidung zufrieden. "Was Lustiges ist doch immer gut!"

Also schauten die vier Fluch der Karibik und Miyako amüsierte sich erneut köstlich über dir Szene mit dem Rum. Danach unterhielten sie sich noch was, bis Yamato und Chiaki bemerkten, dass Marron bereits im Land der Träume verweilte und Miyako auf dem besten Weg dahin war. Also nahm Yamato Miyako auf den Arm, verabschiedete sich von Chiaki und trug seine halbschlafende Prinzessin in deren Zimmer rüber.
 

Chiaki befreite sich ganz behutsam aus der Umklammerung durch seine Freundin, legte sie richtig auf die Couch, deckte sie zu und räumte dann so leise wie möglich alles auf, machte die Küche sauber -verputzte dabei noch die restlichen Pfannkuchen- und entfernte die Kerzen aus dem Bad.

Als er eine Stunde später fertig war hatte sein Engelchen immer noch die Augen geschlossen. Daher nahm er sie hoch und wollte sie ins Schlafzimmer tragen, doch seine Prinzessin schlang ihre Arme um ihn und küsste ihn zärtlich.

"Ich dachte du schläfst. Hab ich dich geweckt?"

"Nein. Aber die Couch war so gemütlich! Aber jetzt hab ich dich doch langsam vermisst!"

"Will ich doch auch mal schwer hoffen!" sagte Chiaki leicht gekränkt, weil sie ihm die Couch anscheinend vorzog. Marron küsste ihn leidenschaftlich, als sie dies bemerkte.

Plötzlich donnerte es und die beiden erschraken heftigst.

"Ein Gewitter!" bemerkte Marron. Kurz drauf erhellte ein Blitz alles, es donnerte erneut heftig und schon standen die beiden im Dunkeln.

"Und ein Stromausfall!" stöhnte Chiaki. "Ich habe gerade alle Kerzen weggepackt!"

"Na und? Oder kannst du im Dunkeln etwa nicht schlafen?" neckte Marron ihn.

"Mit dir doch immer!" bekam sie als Antwort und er erntete dafür einen Klaps auf den Hinterkopf und Marron lief rot an.

"Perversling!" schimpfte sie.

"Aber dann kann ich dich ja gar nicht bewundern!" fiel ihm auf.

"Das macht überhaupt nichts! Und jetzt lass mich runter!"

"Nein!" widersprach ihr da aber Chiaki.

"Oh doch! Lass mich gefälligst runter, oder du kannst die ganze Woche alleine schlafen!"

Und sofort erfüllte die Drohung ihren Zweck und Marron stand wieder auf eigenen Beinen.

"Du bist gemein! Aber wie gesagt, das bekommst du gleich alles zurück. Ich geh jetzt wieder die Kerzen holen! Kannst das Bett ja schon mal anwärmen!"

"Tu was du nicht lassen kannst!" seufzte Marron und kuschelte sich dann aber auch in der Bettdecke ein, während Chiaki sich um die Kerzen kümmerte.

//Schließlich will ich mein Opfer doch sehen können!// Dann krabbelte er zu seiner Geliebten unter die Decke und bald bot sich im Zimmer fast das gleiche Bild, wie in der Nacht zuvor.

Krankgeschrieben und Schulstress

Am nächsten Morgen wurden die beiden durch einen lauten Donnerschlag geweckt.

Marron knurrte nur schlecht gelaunt, als sie den Wind und den Regen gegen die Fensterscheiben peitschen hörte. Ihr "Kopfkissen" lächelte über den Laut seiner "Bettdecke", aber auch er verzog wegen des miserablen Wetters das Gesicht.

"Ich bin dafür, dass wir gar nicht erst aufstehen!" schlug Marron nach einiger Zeit vor und kuschelte sich an ihren Schatz.

"Du kriegst wohl gar nicht mehr genug von mir, was?" hauchte er ihr ins Ohr und jagte ihr damit einen Schauer über den Rücken. Sie drehte ihren Kopf so, dass sie ihrem Traumprinzen in die Augen sehen konnte und grinste ihn schelmisch an.

"Woran du gleich wieder denkst! Ich glaube ehr DU kriegst nicht genug!"

"Das liegt wohl daran, dass ich dich so sehr liebe und ja wohl auch lange genug auf dich warten musste."

Er zog sie noch ein weniger enger an sich ran, natürlich darauf bedacht ihr nicht weh zu tun, und strich ihr dann mit einer Hand sanft über den Rücken und mit der anderen fuhr er durch ihre Haare.

"Tut mir Leid!" lächelte Marron ihn an und strich ihm ebenfalls die Haare aus dem Gesicht. "Aber jetzt bin ich ja bei dir! Und darum bin ich auch überhaupt nicht traurig." versicherte sie ihm.

"Du sagst es, Hauptsache du bist jetzt bei mir!"

Er zog sie zu sich hoch, sodass sie auf gleicher Augenhöhe waren und er sie ohne Probleme durch einen Kuss alles andere vergessen lassen konnte.

"Wie war das, mit dem ganzen Tag im Bett bleiben?" fragte Chiaki zwischen zwei nach mehr verlangenden Küssen. Als Antwort zog Marron die Decke so hoch, dass sie beide unter dieser begraben wurden.

"So müssen wir wenigstens nicht den Regen sehen!" keuchte sie atemlos und wurde daraufhin angegrinst.

"Ich liebe dich!" brachte er auch nur mühsam hervor.

"Ich liebe dich auch!" erwiderte sein Engel, während dessen Herz immer schneller zu klopfen begann. Chiaki ließ derzeit von ihren Lippen ab und bedeckte ihren Körper mit Küssen.

Nach einiger Zeit wurde es Marron zuviel und sie zog ihn wieder zu sich hoch. Auf seinen fragenden Blick hin küsste sie ihn leidenschaftlich und keuchte danach:

"Wenn du so weitermachst, raubst du mir noch vollkommen den Verstand!"

"Eben! ... Genau das ... will... ich doch! Ich will... nur wieder... ausgleichen!" brachte Chiaki stoßweise hervor und setzte sein Spiel fort.
 

Die komplette nächste Woche in der sie noch "krankgeschrieben" waren, verbrachten die beiden selbstverständlich auch zusammen. Das Wetter hatte sich ein wenig beruhigt und die beiden gingen jedes Mal bei trockenem Wetter, dick eingepackt spazieren, ganz wie Kaiki es ihnen empfohlen hatte.

Mal saßen sie stundenlang eng aneinandergeschmiegt und in einer wärmenden und vor dem Wind schützenden Decke eingewickelt am Strand und schauten verträumt auf die Wellen des unendlichen Meeres.

Ein anderes Mal wanderten sie im Park umher bis sie sich dort schließlich auf eine Bank setzten, sich verliebt anschauten und staunten, wie viele Tiere zum Vorschein kamen, die sie noch nie dort bemerkt hatten. Vielleicht lag es an der feuchten Erde und der Frische, die die Tiere hervorlockten, oder vielleicht auch daran, dass außer den beiden überhaupt niemand im Park zu sein schien und daher eine wunderbar erholsame Ruhe herrschte, und sich die Tiere diesmal nicht aus Angst verstecken mussten.

Oder vielleicht spürten die Tiere die unheimlich wohltuende, beruhigende und mit Liebe erfüllte Wärme die das Paar ausstrahlte und sie sie bestaunen wollten oder einfach nur neugierig waren, wer oder was überhaupt in der Lage dazu war, so eine starke, friedliche Atmosphäre zu verbreiten, die alle Menschen und Tiere schon von weitem urplötzlich mit Glück erfüllte, so wie es normalerweise nur der Atem Gottes, der Kamikaze, konnte.

Aber vielleicht war der Grund für alles viel unspektakulärer und es lag daran, dass die beiden wegen ihres Glücks ihre Umgebung viel schärfer wahrnehmen und so viel mehr der kleinen und großen Wunder, die von Gott erschaffen worden waren, bemerkten. Oder es war einfach nur eine Mischung aus allen erdenklichen Gründen.
 

Selbstverständlich gingen die beiden auch zusammen einkaufen, denn Essen mussten sie trotz allem ja auch. Und überraschenderweise bestand Chiaki nicht darauf, jeden Tag Kartoffelgratin und Schokopudding zu kriegen, sondern lies Marron auch was anderes kochen.

Unfassbarerweise schaffte Marron es sogar Chiaki dazu zu überreden seinem Vater einen Besuch abzustatten. Der wäre fast aus den Latschen gekippt, als er seinen Sohn freiwillig vor sich stehen sah. Er untersuchte die beiden noch mal, konnte aber nichts Ungewöhnliches feststellen und stellte ihnen dann auch noch die Schulentschuldigung aus. Und Chiaki hatte nichts dagegen noch zum Abendessen zu bleiben, was Marron und Kaiki in einen schockartigen Zustand versetzte, genauso wie die Tatsache, dass Vater und Sohn sich zum ersten Mal seit Jahren bei einem Zusammentreffen nicht in die Haare gekriegt hatten.

//Also entweder, er wird plötzlich erwachsen oder Marron ist wirklich an allem Schuld. Ich fürchte beinahe sie hat ihn verhext.// grübelte Kaiki, während er die beiden verabschiedete. //Aber sie sind ja so ein süßes Pärchen!// schwärmte er dann noch.
 

So war die schulfreie Woche auch ganz schnell um und es hieß wieder früh aufstehen und auf zur Schule.

Komischerweise wurden die beiden, die es sich trotz wieder beginnender Schule nicht nehmen ließen, weiterhin in einem Bett zu schlafen, am ersten Tag bereits so früh wach, dass sie schon ihre Lehrerin trafen, bevor sie überhaupt das Schulgebäude erreicht hatten. Fr. Pakkyaramao konnte ihren Augen nicht trauen.

"Was ist denn mit euch los? Ich seid diesmal nicht zu spät, ihr seid viel zu früh!" Marron und Chiaki lächelten sich nur an und zuckten mit den Schultern. "...Jaja! Versteh schon! Die Liebe!... Ich hoffe Miyako hat euch über die versäumten Stunden informiert. Ihr wisst ja, im Frühjahr fangen die Abschlussprüfungen an!" Die Beiden bejahten und setzten gemütlich ihren Weg fort, während ihre Lehrerin zur Schule eilte.

Auf dem Schulgelände angekommen, setzten sie sich in eine ruhige Ecke unter einen Baum und gingen erst zehn Minuten vor Stundenbeginn zusammen mit Miyako und Yamato, die gerade kamen, in die Klasse.

Die Mädchen sprangen sofort auf, umringten Chiaki, fragten wie es ihm gehe und was denn überhaupt passiert sei und warfen Marron böse Blicke zu, obwohl Chiaki auf die Fragen überhaupt keine Antwort gab.

Die Jungen machten das Gleiche bei Marron und warfen Chiaki dann bitterböse Blicke zu, als Marron eingeschüchtert zu ihm zurückwich und er sie von hinten in seine Arme schloss und Marron nicht sofort in einem Wutanfall ausbrach. Die Mädchen waren genauso schockiert, als sie realisierten was dies bedeutete und Mädchen und Jungen rannten gleichermaßen heulend aus dem Raum.

Als Fr. Pakkyaramao die Klasse betrat, saßen nur Marron, Chiaki, Miyako und Yamato an ihrem Platz. Der Rest der Klasse saß heulend in einer Ecke und sie versuchten sich gegenseitig zu trösten.

"Also wirklich! Kaum seid ihr wieder da, herrscht das totale Chaos! Da war mir euer zu spät kommen doch lieber." meckerte sie Marron und Chiaki an.

"Und jetzt RUHE und AUF DIE PLÄTZE!" brüllte sie den Rest an und unterstrich ihre Forderung mit einem lauten Flötengequietsche.

"Ja, Fr. Pakkyaramao!" schluchzten alle eingeschüchtert.
 

Nach ein paar Tagen hatten sie sich jedoch daran gewöhnt und freuten sich für die beiden, da sie einfach einsehen mussten, dass dieses Traumpaar füreinander bestimmt war und sie es auch wirklich verdient hatten, glücklich zu sein.

Der November wurde für die vier Freunde dann richtig stressig. Das Wetter glich einer Lotterie. Mal Sonne, mal Regen, mal Gewitter, mal Sturm und meistens einfach nur grau. Die allgemeine Gemütslage verschlechterte sich auch dementsprechend. Dazu kam noch, dass für Ende November/Anfang Dezember die nächsten extrem wichtigen Klausuren anstanden.

Daher hieß es anstatt es sich daheim mit dem/der Liebsten gemütlich zu machen, lernen was das Zeug hält. Auch die Vier trafen sich oft und halfen sich gegenseitig bei ihren Schwächen. Und Chiaki erteilte seinem Engel noch Sonderunterricht in Mathe, was Marron fast in den Wahnsinn trieb.

"Ich kapier das einfach nicht!" rief sie und schmiss alle Sachen von sich und ließ den Kopf hängen. Chiaki konnte sie verstehen und schaute sie mitleidsvoll an.

"Hey! Nicht aufgeben! Wie war das noch gleich mit unbesiegbar und entschlossen?"

"Das mit den Dämonen war doch was völlig Anderes!" stöhnte Marron.

"Nein, war es nicht! Du schaffst das hier! Du darfst dich nur nicht zu sehr unter Druck setzen lassen! Verstanden?" versuchte er sie wieder aufzubauen.

"Ja! Aber diese Formeln sehen für mich alle gleich aus! Das reinste Fachchinesisch!" seufzte sie.

"Komm, ich erklär dir das gerne alles noch 1000x. Solange bis du es kannst!"

"DANKE CHIAKI! Ich liebe dich! Was würde ich nur ohne dich machen? Danke, dass du so geduldig mit mir bist!" Marron fiel ihm um den Hals und küsste ihn leidenschaftlich.

"Für dich mach ich doch alles! ...Aber für heute haben wir genug gelernt! Wir sollten jetzt "schlafen" gehen!" beschloss er und trug seinen Schatz ins Bett.

"Gute Idee!" bestätigte dieser und zog ihn zu sich runter.

Weihnachtsvorbereitungen

Der einzige Lichtblick in der Zeit war, dass es auf Weihnachten zuging, worauf sich schon alle freuten. Doch gleichzeitig bedeutete dies, dass auch wieder das alljährliche Kopfzerbrechen über die Geschenke losging und man dann stundenlang durch die Geschäfte latschen und suchen durfte. So erging es auch den vieren und ihren Angehörigen und Freunden.

Nachdem alle Klausuren, oder zumindest die schwersten oder wichtigsten geschrieben waren, konnten sie sich voll und ganz dem Fest der Liebe widmen.

Marron war glücklich dieses Jahr mit ihrem Freund zusammen feiern zu können und freute sich schon total. Sie wollten bei seinem Vater feiern, da Miyako und Yamato in ein Ferienhaus von Yamatos Großvater fuhren und sie 1. dort nicht stören und 2. Kaiki nicht einsam und verlassen zurücklassen wollten.

Doch trotz ihres Glücks mit ihm, spürte Chiaki ganz deutlich das Loch in Marrons Herzen und die Trauer, die nun wieder zu wachsen begannen. Sie vermisste jetzt wieder stärker ihre Eltern und daher bastelte Chiaki dieses Jahr an einem ganz besonderen Geschenk für sie.

Die ersten Geschenke bekamen sie jedoch bereits schon zu Nikolaus mit den Ergebnissen der ersten Klausuren. Chiaki verstand die Welt nicht mehr, als Marron ihm jubelnd um den Hals fiel, ihn überschwänglich küsste und nicht mehr aufhören wollte, sich bei ihm zu bedanken. Sie hatte es tatsächlich geschafft eine 2+ in Mathe zu schreiben und war damit fast genauso gut wie ihr Lehrmeister mit einer 1-. Auch in den anderen Fächern konnten alle 4 stolz auf sich sein.

Nachmittags feierten sie dann zusammen in einem Café und freuten sich von da an nur noch auf Weihnachten. Am nächsten Tag konnte sich Marron daher auch unbeschwert an die Weihnachtseinkäufe machen.
 

"Tschüss, mein Schatz! Ich liebe dich!" verabschiedete sie sich mit einem Kuss von Chiaki.

"Ich dich auch. Bis dann."

"Nanu, du fragst gar nicht ob du mit darfst?" Verwundert blickte sie ihn an.

Ich bin doch nicht blöd! Dann dürfte ich ja wieder alle Taschen tragen. Und du willst mich doch bestimmt sowieso nicht dabei haben, oder? //Und ich hab auch noch einiges zu erledigen!//

"Stimmt alles ganz genau!" grinste Marron verlegen. "Bis später!"

Bis zum Abend lief sie also von einem Laden in den nächsten und fand auch fast alles, was sie suchte. Doch irgendwann taten ihr dann so dermaßen die Füße weh und sie war bis oben hin mit Tüten voll bepackt, dass sie sich erstmal in ein Café setzte und die vielen Tüten zusammenstopfte, ihren Füßen eine Pause gönnte und sich aufwärmte. Die Temperaturen waren den Nachmittag über gefallen und zudem wehte ein eisiger Wind. Als sie dann auch noch bemerkte, dass es jeden Moment anfangen würde zu regnen, konnte sie sich leider nicht noch weiter erholen. Denn sie befand sich am anderen Ende der Stadt und hatte keinen Schirm dabei.

"Na toll! Jetzt heißt es sich beeilen und beten!"

Doch sie hatte kein Glück und als sie eine halbe Stunde später im Orleans ankam, war sie bis auf die Knochen durchnässt und draußen herrschte ein ungeheuerliches Gewitter. Zu allem Überfluss fiel auch noch erneut der Strom aus und sie durfte sich 7 Stockwerke lang im Dunkeln die Treppen hoch quälen. Und nachdem sie endlich in ihrer Wohnung angekommen war, konnte sie sich nur schnell abtrocknen und warm einpacken. Denn dank des Stromausfalls hatte sie weder Warmwasser, noch konnte sie sich welches machen und auch die Heizung streikte. So suchte sie schnell ihre Taschenlampe, fluchte dabei laut, weil sie ständig irgendwo gegen rannte, schnappte sich noch ein Handtuch für ihre Haare und ging dann zu Chiaki rüber.

Der öffnete ihr auch sogleich die Tür, ebenfalls mit einer Taschenlampe bewaffnet, und umarmte sie erleichtert.

"Da bist du ja endlich! Ich hab mir schon Sorgen gemacht, wo du bleibst! ...Deine Haare sind ja ganz nass und du zitterst. Komm, schnell rein mit dir!"

Er stellte noch mehr Wärme- und Lichtspendende Kerzen auf den Wohnzimmertisch, holte noch einige Decken, drückte Marron feste an sich um sie zu wärmen und wickelte sie dann nochmals in die Decken.

2 Stunden später war der Strom dann endlich wieder da und sofort machte Chiaki ihr einen heißen Tee und sie sprang danach schnell unter die heiße Dusche, föhnte sich ihre Haare richtig trocken und ging dann auch schon direkt mit Chiaki zusammen ins Bett schlafen.
 

Am nächsten Morgen gingen die beiden ganz normal zur Schule. Wie fast immer neuerdings kamen sie pünktlich in der Schule an, ohne sich beeilt haben zu müssen.

Auch der Unterricht verlief ohne größere Vorkommnisse. In den Pausen unterhielt man sich über das bevorstehende Wochenende, Weihnachten, den Schulabschluss und sonstige Dinge.

Während die beiden Mädchen dann rhythmische Gymnastik hatten, unterhielten sich Chiaki und Yamato und schauten ihnen zu. Wegen der Kälte draußen hatte Fr. Pakkyaramao wieder einmal Mitleid mit ihnen gehabt und ihnen erlaubt in der Halle zu warten. Die Mädchen wurden ja auch mittlerweile schon nicht mehr von dem männlichen Besuch abgelenkt. Sie hatten sich an deren häufige Anwesenheit gewöhnt.

Chiaki beruhigte es, dass die Turnhalle gut geheizt war. Denn wenn Marron sich in ihrem knappen Sportdress noch mehr kühler Luft ausgesetzt hätte, hätte dies bestimmt keine positive Wirkung auf ihre Gesundheit gehabt, besonders nicht nach dem gestrigen Geschehen. So bestand er auch darauf, dass sie sich warm anzog, als sie sich auf den Heimweg machten, obwohl ihr durch das Training fürchterlich warm war.
 

Zu Hause sprang sie sowieso erst mal unter die Dusche.

"Na, mein Schatz! Du bist gerade rechtzeitig gekommen! Das Essen ist fertig." begrüßte Chiaki sie, als sie in seine Wohnung kam und ihn letztendlich in der Küche vorfand. Sie hatte Chiaki ja schon mehrmals für sie kochen sehen und doch schlich sich wieder dieses Lächeln in ihr Gesicht, als sie ihn so vor sich, mit ihrer rosa Hasenschürze umgebunden, stehen sah.

"Du siehst einfach nur niedlich aus! Wann hast du dir die denn schon wieder gemopst? Hm? Gestern war sie noch bei mir!" Sie lächelte immer noch, zog aber eine Augenbraue fragend hoch. Chiaki guckte sie daraufhin verlegen an.

"Ähm... also... ich weiß auch nicht! ... Die lag gerade einfach so hier in der Küche.... Keine Ahnung, wie sie hier her kommt!" Mit scheinheiliger Miene pfiff er jetzt in der Gegend rum, doch als er ihren "Ich glaub dir kein Wort" -Blick sah, ließ er seufzend den Kopf hängen. "Ich gestehe! Sindbad hat wieder einmal zugeschlagen! Er kann's einfach nicht lassen!"

"Ich verzeihe dir noch mal!" Marron schlang ihre Arme um ihn und drückte ihm sanft einen Kuss auf die Lippen, der natürlich sofort erwidert wurde. "Du solltest den Herd abstellen!" machte ihn Marron dann aufmerksam, und er sprang sofort zu diesem.

"AH! Meine Pfannkuchen!!!! ... Puh! Noch mal Glück gehabt!" Erleichtert atmete er auf und gesellte sich dann mit seinem Meisterwerk zu Marron an den Tisch.

Nach dem Essen machten sie sich auf den Weg in die Stadt. Schließlich brauchten sie noch ein Geschenk für Dr. Nagoya. Aber was sollte man einem Mann schenken der Arzt war und dessen größtes Hobby die Frauen waren? Also brauchten sie dementsprechend lange bis sie was scheinbar Geeignetes gefunden hatten. Danach schlenderten sie noch ein bisschen eng aneinandergeschmiegt durch die Straßen und setzten sich schließlich in ein Café.

"Ich brauch noch ein Geschenk für Yamato." stöhnte Chiaki. Er hatte überhaupt keine Lust mehr darauf, noch weiter durch die Gegend zu latschen und daran konnte auch Marrons Gesellschaft überhaupt nichts ändern.

"Tja, ich ha...ha...hatschi... hab schon was. 'tschi."

"OK! Ab nach Hause!" legte ihr Freund fest.

"Was? Warum das denn?"

"Ja glaubst du, ich will, dass du mir noch richtig krank wirst? Nee, nee!"

"Mach dir keine Sorgen! Das kommt nur von der Kälte! Ich werd nicht krank! 'tschi!" widersprach ihm Marron.

"Ach ja? Das wage ich mal zu bezweifeln! Wir gehen jetzt auf direktem Weg nach Hause und du legst dich ins Bett!"

"Ich will aber nicht ins Bett! Ich hasse es..."

"Ich leiste dir auch Gesellschaft, wenn du brav bist!" unterbrach sie Chiaki.

"Na dann überleg ich mir's noch mal."

So gingen sie dann auch schnurstracks zum Orleans zurück, in Chiakis Wohnung, welcher ihr noch nicht mal Gelegenheit dazu lies, in die Küche zu gehen.

"Nix da! Ab ins Bett mit dir! Und keine Widerrede! Ich kümmer' mich schon um alles! Ab ins Bett!" betonte er noch mal, drehte sie um und schob sie in Richtung Schlafzimmer.

"Ist ja schon gut! Ich hab's kapiert! Ich werde mich dem Willen des Arztes beugen!"

"Schlaues Kind!" grinste Chiaki, ging wieder in die Küche zurück und kochte Wasser für einen Tee und eine Wärmflasche.

"Wo hast du die denn her?" fragte Marron begeistert, als sie diese erspähte. "Die ist ja voll süß!" Sie riss sie ihm sofort aus der Hand und knuddelte sie an sich. Die Wärmflasche hatte einen schützenden Bezug der wie eine Maus aussah.

"Die hab ich schon ewig! Hab ich als kleiner Junge immer von meinem Vater bekommen. Meine "Zaubert-alles-weg" -Flasche!"

"Wie niedlich!" Sie stellte sich gerade einen kleinen kranken Chiaki in seinem Bettchen vor, wie er diese kleine Maus an sich drückte, so wie sie gerade. "So was hattest du? Gibt es Fotos davon?"

"Nein, nicht das ich wüsste!... Und jetzt hör auf so schief zu grinsen! Ich war halt auch mal klein!" Chiaki wurde dabei ein bisschen rot um die Nase. //Warum musste ich ihr das jetzt sagen? Jetzt hat sie wieder was, womit sie mich aufziehen kann! Und jetzt ist sie wieder traurig, weil sich früher niemand um sie gekümmert hat.// Er seufzte und legte sich dann neben sie, nachdem er den Tee auf dem Nachttischchen abgestellt hatte, und umarmte sie dann von hinten.

"Tut dir sonst noch was weh? Hast du Kopfschmerzen, Halsschmerzen oder sonst was?" flüsterte er ihr besorgt zu.

"Nein! Mir geht's wirklich gut. Nur die Nase ...'tschi... kribbelt ein wenig." beruhigte sie ihn.

"Dann ist ja gut! Hm! Deine Haare, sie duften so schön! Nach Erdbeeren!"

"Danke! Aber könntest du mich kurz loslassen? Sonst wird mein Tee kalt!"

"Wenn's um deine Gesundheit geht, mach ich doch gerne mal eine Ausnahme!" Also ließ er sie sich aufsetzen und wandelte ihre Beine dann in sein neues Kopfkissen um.

"Schlaf gut, mein kleines Baby!" Marron strich ihm zärtlich durch die Haare.

"Ich hab dich auch lieb, Mama!" neckte Chiaki sie.

"Du bist mir auch so 'ne Mama!" Chiaki kassierte einen kleinen Klaps auf den Hinterkopf und sie mussten beide lachen.

Marron trank schnell ihren Tee aus und kuschelte sich wieder an ihren Leibarzt, der sie auch sogleich in seine Arme schloss und bald darauf schlummerten beide friedlich ein.

Was ist nur mit Marron los?

Als Marron am nächsten Morgen aufwachte, musste sie nicht nur ständig niesen und hatte Kopfschmerzen, sondern auch ihre Nase war komplett zu. Chiaki machte sich sofort auf den Weg in die Apotheke und kaufte schon mal 2 große Pakete Taschentücher, vorsorglich Halsbonbons, Erkältungstee und Erkältungsbad. Wie Marron es nicht anders erwartet hatte, schmeckte der Tee scheußlich. Aber sie wollte keinen Streit mit Chiaki anfangen, der nur wieder gesagt hätte: "Das was wirklich hilft und gesund ist, schmeckt fast immer nicht." Daher trank sie schnell alles aus und freute sich schon umso mehr auf das heiße Bad. Das ganze Badezimmer roch schon nach Eukalyptus, Menthol und sonstigen ätherischen Ölen. Sie machte es sich mit ihrem, oder besser gesagt Chiakis, Quietschentchen bequem und konnte schon nach wenigen Minuten wieder frei durchatmen.

Doch obwohl sie Chiaki versicherte, dass es ihr gut ginge, bestand er darauf, dass sie wieder ihre neue Freundin die Maus mit ins Bett nahm.

"Glaub mir, das kommt alles nur von dem Bad!"

"Wenn's denn sein muss und es dich glücklich macht!" Widerwillig beugte sie sich seinem Willen und musste kurze Zeit später zugeben, dass er Recht gehabt hatte.

Sie glaubte, ihr Kopf würde zerspringen und sie würde keine Luft mehr bekommen. Und zu allem Überfluss hielt Chiaki auch noch Abstand von ihr und küssen wollte er sie erst recht nicht.

"Ich will mich doch nicht bei dir anstecken! Unter anderen Umständen doch jederzeit, aber nicht jetzt!" verteidigte er sich. Sie musste daraufhin wieder einmal niesen und die Tränen liefen ihre Wangen hinab. Chiaki setzte sich zu ihr und schaute sie belustigt an. "Hey! Aber deswegen musst du doch nicht gleich weinen!"

"Idiot!" warf sie ihm an den Kopf und streckte ihm die Zunge raus. "Wegen dir werde ich bestimmt nicht weinen!"

"Wenn das so ist, kann ich ja gehen!" sagte er leicht eingeschnappt.

"Ach mach doch was du willst!" sprach sie, nahm IHRE Maus in den Arm und drehte sich provokativ auf die andere Seite. Chiaki betrachtete die Aktion nur kopfschüttelnd aber lächelnd. Und kurz darauf war Marron sowieso eingeschlafen.

Für die Nacht gesellte er sich dann aber doch zu ihr und schloss sie in die Arme. Er wurde des Nachts jedoch des Öfteren von einer niesenden und zitternden Marron geweckt. Er stand dann jedes Mal auf und füllte "die Maus" im Halbschlaf neu, holte noch einige Decken, neue Taschentücher, was zu trinken oder sonst was. Hauptsache sein Engel konnte sich erholen.

Wegen dieser ganzen Schlafunterbrechungen, wachte er auch erst gegen Mittag wieder auf. Sein Engel schlief gerade ruhig und so duschte er schnell und kochte dann Essen. Und er schaffte es tatsächlich eine leckere Gemüsesuppe hinzukriegen, von der Marron am liebsten den ganzen Topf gegessen hätte, wenn sie nicht irgendwann voll gewesen wäre.

Dank heißer Suppe konnte sie dann auch erst mal wieder besser atmen und fror nicht mehr so doll. Doch gegen Mittag kam auch noch ein leichter Husten hinzu.

"Vielleicht sollte ich doch Vater anrufen. Er kann dir bestimmt ganz schnell irgendwie helfen." schlug Chiaki vor.

"Das ist nicht nötig! Ist doch nur eine ganz normale Erkältung. Und der Husten kommt von meinen Halsschmerzen, die wiederum davon kommen, dass ich durch den Mund atmen muss. Du siehst, nur die Nase ist Schuld." beschwichtigte Marron ihn jedoch.

"Na gut, warten wir ausnahmsweise noch mal bis morgen ab!" gab er sich geschlagen.

"Danke!"

Den restlichen Tag verschlief Marron mal wieder. Sehr viele andere Möglichkeiten hatte sie ja auch nicht. Chiaki saß derweilen neben ihr und beobachtete sie entweder oder widmete sich seinem "liebsten" Hobby, den Hausaufgaben. Am liebsten hätte er all seine Sachen irgendwo verbuddelt, doch dies ging leider nicht. Bis morgen musste seine Mappe für Bio fertig sein. Marron hatte es irgendwie geschafft, ihre schon in der letzten Woche fertig zu stellen. Aber sie hatte ihre Mappe ja auch für Geschichte und dann auch noch über Jeanne d'Arc machen müssen. Spät abends war er dann endlich fertig und sank total fix und alle neben seinem momentan kranken Engel in die Kissen.
 

Und so war es auch kein Wunder, dass sein Wecker am nächsten Morgen sehr gefährlich lebte. Chiaki hätte ihn am liebsten auf direktem Wege aus dem Fenster geschmissen. Aber Marron hielt ihn dann doch davon ab. Ihr schien es schon wieder besser zu gehen. Nach ihren Angaben waren die Kopfschmerzen verschwunden, der Hals tat nicht mehr so weh und auch husten musste sie nicht mehr. Aber für die Schule war sie bei weitem noch nicht fit genug, sodass Chiaki wohl oder übel alleine gehen musste.

Marron war froh als er endlich weg war. Sie sprang sofort aus ihrem Bett und rannte zum Klo, wo sie sich erstmal übergab. Sie fühlte sich einfach schrecklich. Ihr Kopf dröhnte, sie fror und zitterte, spürte jeden Knochen ihres Körpers, ihr war speiübel, Luft bekam sie auch kaum und das Schlucken trieb ihr jedes Mal Tränen in die Augen. Und auch der Husten wollte sich nicht bessern. Aber das hatte Chiaki ja Gott sei Dank nicht mitbekommen. Er sollte sich heute lieber auf Bio konzentrieren.

//Aber irgendwas muss ich unternehmen!// war ihr klar und so zog sie sich warm an und verließ ihre Wohnung um Chiakis Vater doch einen Besuch abzustatten.

Ihr Magen hatte sich soweit wieder beruhigt, aber vor ihren Augen drehte sich alles und auch ihre Beine, glaubte sie, würden jeden Moment unter ihr nachgeben. Sie konnte sich gerade noch an der Wand abstützen, bevor sie gefallen wäre. In dem Moment kam Miyakos Vater aus seiner Wohnung um zur Arbeit zu gehen. Er lief sofort zu ihr hin und half ihr sich erstmal hinzusetzen.

"Mein Gott Marron! Was ist denn mit dir los? Du bist ja kreidebleich!" fragte er besorgt.

"Ich fühl mich auch furchtbar! Ich wollte gerade zu Chiakis Vater!" erklärte sie ihm knapp.

"Das ist eine wunderbare Idee. Komm ich bring dich hin!" Inspektor Toudaiji nahm die beste Freundin seiner Tochter direkt auf die Arme und setzte sie erst in seinem Dienstwagen wieder ab.

"Danke!" sagte Marron leise. Sie machte sich dieses Mal gar nicht erst die Mühe zu protestieren. Sie war sogar froh, nicht selber laufen zu müssen. Dafür war sie einfach viel zu schwach.
 

Im Krankenhaus angekommen erkundigte sich Hr. Toudaiji direkt nach dem Direktor, setzte Marron vor dessen Büro auf einem Stuhl ab und ging erstmal alleine rein.

Kaiki schrieb gerade irgendwelche Berichte und sah erfreut auf, als er Miyakos Vater erkannte. "Inspektor Toudaiji! Was verschaffte mir die Ehre Ihres Besuches?" begrüßte er ihn.

"Ich habe Ihnen eine Patientin vorbeigebracht! Und ich rate Ihnen, sich gut um sie zu kümmern, denn sonst bekommen sie es mit Ihrem eigenen Sohn zu tun. Marron sieht momentan schrecklich aus!" erklärte der Inspektor seine Präsenz und Kaiki sprang sofort auf.

"Marron?! Wo ist sie?" fragte er aufgebracht.

"Sie sitzt draußen vor der Tür!" Und sofort war Kaiki an ihm vorbei gerannt und kniete vor der Freundin seines Sohnes.

"Um Himmels Willen! Was ist denn mit dir passiert?"

"Erkältung!" brachte sie kaum hörbar und heiser hervor und schaffte es nur mühsam ihn anzuschauen.

"Dr. Nagoya, ich kann leider nicht länger bleiben. Meine Kollegen erwarten mich schon ganz dringend. Aber bitte rufen Sie mich SOFORT an, wenn Sie wissen, was mit ihr ist. Ich werde Chiaki, Miyako und Yamato dann persönlich von der Schule abholen." verabschiedete sich Hr. Toudaiji.

"Mach ich." versprach Kaiki und wandte sich wieder Marron zu. "Du hast Fieber! Na komm!" Er half ihr beim Aufstehen, doch im nächsten Augenblick fiel sie ihm auch schon bewusstlos in die Arme. "Auch das noch!" brummte Kaiki, nahm sie auf den Arm und rannte so schnell er konnte ins nächste Behandlungszimmer.

Vorwürfe

Als Marron einige Stunden später wieder aufwachte, fand sie sich in einem weißen Raum wieder und neben ihr saß Dr. Nagoya und lächelte sie an.

"Na, endlich wieder wach? Wie fühlst du dich?"

"Be...scheiden!" Ihre Stimme klang weiterhin heiser und war immer noch nicht mehr als ein Flüstern.

"Das glaub ich dir gerne. Also so wie's aussieht, hast du dir eine Grippe eingefangen. Aber du bist mir ja einfach schlafend in die Arme gesunken, bevor ich dich was fragen konnte. Lass das bloß nicht Chiaki hören!" Daraufhin konnte auch Marron schwach lächeln. "OK, also, hast du Kopfschmerzen...?" Er fragte Marron nach sämtlichen typischen Erkältungs- und Grippemerkmalen und Marron bejahte all diese knapp und Kaiki seufzte. "Ich hab's mir fast gedacht! Warum habt ihr mir nicht Beschied gesagt?"

"Bis gestern ging es mir ja eigentlich noch ganz gut. Nur ein bisschen erkältet halt."

"MARRON!" Chiaki stürmte herein und setzte sich zu ihr ans Bett. "Was machst du mir denn für Sachen, hm?" Er strich ihr über die Wange und wandte sich dann seinem Vater zu. Auch Yamato, Miyako und ihre Eltern betraten nun den Raum.

"Was hat sie nun schon wieder angestellt, Vater?"

"Ich fürchte, sie hat die Grippe erwischt. Aber ihre Blutergebnisse sind noch nicht da. Ich hab vorsichtshalber mal alle, und ich meine wirklich alle, Tests in Auftrag gegeben." erklärte er. "Hast du eine Idee, wo und wann sie sich die eingefangen haben könnte?" fragte er dann noch seinen Sohn, weil er Marron nicht zu sehr anstrengen wollte.

"Ich schätze mal am Donnerstag. Da kam sie pitschpatschnass nach Hause und konnte sich wegen des Stromausfalls nicht aufwärmen."

"Ich hoffe, du hast dich nicht auch noch bei ihr angesteckt!" Sein Vater sah ihn Böses ahnend an, aber Marron konnte ihn erstmal ein bisschen beruhigen.

"Ganz sicher nicht! Er hat ja einen großen Bogen um mich gemacht!"

"Genau!" Verlegen kratzte sich Chiaki am Kopf und sah sie dann mit einem "Siehst du, hat sich also gelohnt" -Blick an.

"Ich will lieber trotzdem auf Nummer Sicher gehen! ...Marron, du schläfst jetzt! Alle anderen kommen mit!" Er stand auf und machte sich auf den Weg nach draußen. Marron verdrehte nur die Augen, sie hatte keine Lust zu schlafen.

"Kagura!" rief der Klinikchef. "Schnapp dir Chiaki und einmal das Gleiche wie mit Marron!"

"Wird gemacht, Chef!" ertönte die Antwort.

"Ich will aber nicht!" protestierte Chiaki.

"Keine Widerrede, Chiaki-sama! Ihr kommt mit! Ihr könnt doch danach wieder zu Marron-san!" Bevor Chiaki noch was sagen konnte, wurde er auch schon von Kagura weggeschleift, der sich fürchterlich freute ihn endlich wieder zu sehen und fast ihn Tränen ausbrach.
 

Die Anderen folgten Kaiki in sein Büro.

"Wann werden Sie denn genau wissen, was mit ihr ist?" fragte Yamato.

"In ein paar Stunden spätestens. Ich weiß gerade nicht, wie viel das Labor zu tun hat. Und einige Test brauchen halt auch ihre Zeit!" lächelte Dr. Nagoya.

"Und wie lange muss sie hier bleiben?" wollte Miyako wissen.

"Das kommt ganz darauf an, wie schnell sich ihr Zustand verbessert. Aber ich schätze mal, mit einer Woche ist es genug."

"Das wird ihr gar nicht gefallen. Sie hasst es genauso sehr wie Chiaki liegen bleiben zu müssen und nichts machen zu dürfen."

"Tja, ich hab doch immer schon gesagt, die Beiden passen gut zusammen!" Kaiki konnte sich dies mal wieder nicht verkneifen und grinste.

"Diesmal musst du aber beachten, dass sie sich schon freiwillig auf den Weg zu einem Arzt gemacht hat, Miyako. Wenn sie das schon tut, wird sie es schon verstehen." warf ihre Mutter ein.

"Da könntest du recht haben, Mama. Dies ist wirklich eins der wenigen Male wo sie freiwillig zum Arzt gegangen ist!"

"Aber bald hat sie ja sowieso einen Arzt in der Familie!" murmelte Kaiki vor sich hin und Miyako funkelte ihn an.

"Was erzählen Sie da?"

"Was? Ich? //Ups// Och, gar nix! Ich war nur in Gedanken!" wiegelte er ab.

"Aha! Alles klar! //???// ... Ich geh jetzt Marron Gesellschaft leisten! Die hat heute schließlich schon lang genug geschlafen! ... Und außerdem hab ich mit ihr noch ein Hühnchen zu rupfen!"

Und so stampfte sie aus dem Raum und ließ 4 kopfschüttelnde Personen zurück.

"Arme Marron!" seufzte Yamato und Hr. Toudaiji pflichtete ihm bei.

"Temperamentvoll wie immer!"
 

Miyako stürmte durch die Gänge und machte sich schon seelisch darauf gefasst, Marron und Chiaki bei irgendwas zu stören, als sie die Tür aufriss und ohne Vorwarnung bei ihrer besten Freundin reinplatzte. Doch diese war ganz alleine in dem Zimmer und schaute gelangweilt aus dem Fenster auf den menschenleeren Krankenhauspark. Das Wetter spielte heute ja auch mal wieder verrückt. Erst hatte die Sonne geschienen und jetzt stürmte es draußen wie sonst was und es regnete. Als sie die Tür vor die Wand schlagen hörte, schrak sie hoch und starrte Miyako böse an.

"MIYAKO! Musst du mich so erschrecken?"

"Du hast es nicht anders verdient!" erklärte ihr Gegenüber ungerührt. "Gib zu, dass du nur keine Lust auf Schule hast! Und was fällt dir eigentlich ein, mich beim Training alleine zu lassen?" motzte sie sie stattdessen an.

"Hä? Bei dir piept's wohl!" giftete Marron zurück.

"...Hey! Aber Moment mal! Wenn Marron krank ist und nicht trainieren kann, dann kann ich es endlich schaffen, sie zu überholen!" sprach Miyako zu sich selbst und grinste.

"MIYAKO!" konnte Marron sie noch anfauchen, bevor ihr ihre Stimme wieder versagte und sie zu husten begann.

"Also wirklich! Könnt ihr 2 nicht einmal mit euren Pseudostreitereien aufhören? Und wenn schon nicht, dann brüllt wenigstens nicht so! Wir sind hier immer noch in einem Krankenhaus!" ertönte Chiakis Stimme. Er stand lässig neben der Tür gelehnt und hatte alles beobachtet. Schließlich setzte er sich zu seiner Freundin aufs Bett und reichte ihr was zu trinken.

"Hier, trink was. Das beruhigt den Hals!" sagte er liebevoll.

"Danke!" krächzte Marron.

"Ich geh dann mal wieder! Will ja nicht stören! Bis morgen nach der Schule!" mischte sich Miyako wieder ein.

"Warte! Bleib noch ein bisschen!" rief Marron ihr hinterher, doch es war schon zu spät, denn Miyako hatte bereits die Tür hinter sich geschlossen.
 

Sie ertrug den Anblick einfach nicht. Die sonst immer so stark wirkende Marron lag krank hier im Krankenhaus und sah auf einmal so zerbrechlich aus. Ihre ohnehin schon helle Haut, setzte sich nun noch weniger von dem restlichen weißen Raum ab. Nur ihre braunen Augen und Haare bildeten einen deutlichen Kontrast zu ihrer Umgebung.

Sie hatte doch immer für sie da sein und vor allem beschützen wollen. Und jetzt hatte sie bitterlich versagt. Sie hatte sich ja damit abfinden können, dass Chiaki eine immer größere Rolle in ihrem Leben spielte und sie aufbaute und ihr Kraft gab, so wie bei ihr selbst Yamato, aber sie wollte doch trotzdem noch was für sie tun können. SIE wollte sie vor Allem beschützen und wenn es notwendig wäre, würde sie doch auch Chiaki mitbeschützen.

Aber sie hatte versagt!

Dieser Satz brannte sich in ihr Gedächtnis und war das Einzige, woran sie momentan denken konnte. Sie sank an der Wand herab und lehnte sich mit ihrer Stirn gegen ihre Knie und schlang die Arme schützend um ihre Beine. Währendessen liefen die Tränen ihre Wangen hinab und tropften auf ihre Kleider.

"Miyako! Du kannst sie nun mal nicht für immer und ewig vor Allem beschützen!" Yamato hatte sich nun leise neben sie gesetzt und nahm sie in den Arm. "Marron ist nun mal mittlerweile einen starke, junge Frau. Und es gibt nun mal einige Fälle, da könntest du dich für auf den Kopf stellen und könntest doch nichts tun! Dies ist so ein Fall!

Und ich denke auch, Marron ist momentan am wenigsten damit geholfen, wenn ihre beste Freundin hier sitzt, weint und sich Vorwürfe macht.

Sie hat Chiaki, der sie beschützt und du siehst, selbst er konnte nichts tun! Also komm! Hör auf zu weinen und blicke nach vorn, in die Zukunft. Überlege dir lieber, wie du es Marron so angenehm wie möglich machen kannst!" Er wischte seiner Freundin die Tränen aus den Augen und hob ihren Kopf an, sodass sie ihm in die Augen schauen musste.

"Danke Yamato. Ich weiß auch nicht warum, aber ich hab irgendwie das Gefühl, dass sie sich immer weiter von mir entfernt. Und ich hab mir doch geschworen, dass ICH sie beschütze."

"Ja, Miyako. Und davon wird dich auch niemand abhalten. Aber wie gesagt: Man kann einen nicht immer vor allem beschützen. Marron ist stark geworden. Sie wird es verkraften auch mal verletzt zu werden. Und dann kannst du ihr helfen, indem du sie tröstest und sie wieder aufbaust. Du wirst sehen, danach wird es euch beiden besser gehen. Denn wie heißt es so schön? Was dich nicht umbringt, macht dich stark!

Und du wirst immer einen ganz besonderen Platz in Marrons Herz haben. Du hast ihr von klein auf beigestanden, das kann Chiaki einfach nicht ersetzen. Er kann, will und wird es nicht! DU bist ihre BESTE Freundin und das wird immer so bleiben. Ihr entfernt euch nicht voneinander, sondern ihr entwickelt euch weiter. Und das wird euch letztendlich noch enger zusammenschweißen!"

"Ja, Yamato! Ich glaube du hast Recht!" Und schon lächelte sie wieder. "Vielleicht kann ich sie nicht beschützen, dass kann von mir aus nun Chiaki machen, aber ich kann ihr mit anderen Fähigkeiten zur Seite stehen. Ich danke dir Yamato!"

"War mir ein Vergnügen! ... Aber warum kicherst du plötzlich so?" Verwirrt sah er sie an und brachte sie damit nur noch mehr zum Lachen.

"Ich musste nur gerade über deine Worte nachdenken und dabei fiel mir ein, wie sehr du dich in den letzten Jahren verändert hast. Es hätte sich glaub ich keiner vor 2 Jahren noch vorstellen können, dass DU so was sagst!" Yamato wurde rot bei ihren Worten und dem Gedanken an seine Vergangenheit. "Also... ähm... tja!..."

"Aber ein bisschen Ähnlichkeit ist wohl doch noch vorhanden!" Miyako lachte nun wieder von ganzem Herzen und auch Yamato konnte sich ihr nur anschließen.

"Komm, lass uns jetzt gehen! Meine Eltern warten sicher schon." schlug sie kurz darauf vor und Hand in Hand machten sie sich auf den Weg nach Hause.
 

In der Zwischenzeit hatte sich Marrons Husten wieder gelegt und ihre Stimme war wieder einigermaßen rehabilitiert.

"Wie geht's dir denn jetzt, mein Schatz?" fragte Chiaki fürsorglich.

"Schon sehr viel besser als heute morgen! Und das obwohl ich gar nicht meine "Zaubert-alles-weg" -Maus habe. Aber dein Vater hat mir ja irgend so ein "Zaubert-alles-weg" -Zeugs verabreicht."

"Hey! Das ist immer noch meine Maus!" legte Chiaki Widerspruch ein. "Aber das ist ja jetzt auch egal. Was macht dein Kopf? Und wie geht's deinem Magen?"

"Der hat sich glücklicherweise beruhigt. Und auch der Kopf dröhnt nur noch ganz leicht. Mir ist nur noch ein wenig kühl und natürlich kratzt der Hals noch und die Nase braucht auch noch ihre Zeit." erstattete sie brav Bericht.

"Dann bin ich ja beruhigt. Du bist auch schon nicht mehr so aschfahl, zwar immer noch blasser als sonst, aber zumindest siehst du schon ein bisschen mehr lebendig aus! ... Warum hast du mir denn heute Morgen auch nichts gesagt? Ich hätte dich doch sofort hierher gebracht!"

"Aber du musstest doch deine Biomappe abgeben! Ich wollte nicht..."

"Marron! Sei ruhig!" fiel ihr Freund ihr ins Wort. "Du bist doch viel wichtiger als jede Biomappe! Die hätte ich doch auch Miyako in die Hand drücken können. Du sollst dich doch nicht immer zurückstellen! Du musst manchmal auch an dich denken!" hielt er seine Predigt weiter.

"Ist gut! Ich werde versuchen mich zu bessern! Versprochen!" beruhigte sie ihn.

"Das will ich aber doch auch mal schwer hoffen!"

"Und was hat Kagura eben noch mit dir angestellt?" fragte nun auch mal Marron nach.

"Er hat mir 6!! Röhrchen Blut geklaut! Und die durchlaufen jetzt jeden Test. Genauso wie dein Blut also." beschwerte er sich.

"Oh, mein armer Held! Wirst du den schmerzlichen Verlust überleben?"

"Ja, ich denke ich werde es gerade noch soeben verkraften können!" sagte er gespielt theatralisch niedergeschlagen und bekam dafür wieder einmal von Marron einen Klaps auf den Hinterkopf.

"Spinner!" lachte sie.
 

Chiaki blieb noch einige Stunden um Marron ihre Langeweile zu vertreiben. Sie unterhielten sich wie immer über Alles und Nichts und schmiedeten schon Pläne für die anstehenden Ferien. Zwischendurch besorgte Chiaki ihr immer wieder neuen Tee und da die Schwestern ihn natürlich kannten und mochten, bekam er auch jedes Mal was zu Essen für Marron und auch für sich selbst mit, sodass man ihre Konversation glatt als Kaffeeklatsch bezeichnen konnte.

Als es draußen bereits stockdunkel war und die Menschen es sich alle in ihren Häusern bequem machten, bekamen die Beiden noch einmal Besuch von Kaiki.

"Schönen guten Abend, ihr zwei Hübschen!" kam er strahlend und hörbar gutgelaunt rein.

"Guten Abend!" Verwirrt sahen sich Marron und Chiaki an.

"Vater? Darf man fragen, was dir plötzlich eine so gute Laune verschlägt?" fragte sein Sohn daher lieber mal nach.

"Einfach nur so! Ist es etwa verboten?" grinste er ihn an.

"Nein, aber sehr ungewöhnlich bei dir."

"Tja, Ausnahmen bestätigen die Regel! Wie geht es dir denn mittlerweile, Marron-chan?" wandte er sich dann an die Freundin seines Sohnes.

"Auf jeden Fall besser! Hab nicht mehr das Gefühl jeden Moment zu erfrieren. Und es dreht sich nichts mehr vor meinen Augen!" erstattete sie erneut Bericht.

"Das hört sich doch schon mal gut an. Und was macht der Bauch?" fragte er noch, während er ihr die Hand an die Stirn legte.

"Der hat sich beruhigt!"

"Na, das ist doch hervorragend!" freute sich der Klinikchef. "Und dein Fieber ist auch gesunken!"

"Vater, hast du irgendwas Falsches getrunken? Du bist so seltsam!" fragte Chiaki da noch mal von der Seite.

"Nein! Es ging mir nie besser. Wirklich!" versicherte er ihm jedoch wieder. "Die ersten Blutergebnisse sind nur angekommen! Marron hat anscheinend wirklich "nur" eine Grippe und du hast dich soweit ich das bisher beurteilen kann auch wirklich nicht angesteckt!"

"Das ist doch schön!" freute Marron sich.

"Sehe ich genau so." stimmte Chiaki ihr zu.

"Stimmt. Aber Morgen früh wirst du wohl noch einige Untersuchungen über dich ergehen lassen müssen. Wenn du schon mal da bist, können wir dich direkt auf Herz und Nieren prüfen!" grinste Kaiki Marron an. Diese seufzte daraufhin.

"Wenn's denn unbedingt sein muss!"

"Gut, dann hätten wir das geklärt! So langsam wird es aber Zeit, dass du schläfst. Wenn du schläfst, wirst du noch schneller gesund! Ich hab nämlich jetzt auch endlich Feierabend und fahr nach Hause. Soll ich dich nach Hause bringen, Chiaki?"

"Ausnahmsweise ja! Ist mir zu weit zum Laufen!"

"OK. Ich geh mich dann schon mal umziehen! Kannst dich ja noch von deinem Engelchen verabschieden und dann zu mir ins Büro kommen. Ich warte dann dort!"

"Ist gut."

"Gute Nacht!" verabschiedete sich Marron schon mal.

"Gute Nacht und schlaf gut. Wir sehen uns morgen früh wieder!" Und dann waren die Beiden auch schon wieder alleine.

"Ich komm dann morgen nach der Schule wieder. Ich geh aber erst kurz nach Hause meine Sachen wegbringen und deine packen. Also kann's ein bisschen dauern. Aber ich werde mich beeilen. Ich denke Miyako und Yamato werden ja auch mitkommen."

"Tu das! Ich vermiss dich jetzt schon! Und ich hab noch nicht mal ein Kuscheltier hier!" Marron zog eine Schnute und Chiaki lächelte sie süß an.

"Eine Nacht musst du es so wohl aushalten! Also dann schlaf schön und träum süß von mir!"

"Klar! Wovon denn sonst?"

"Ich liebe dich!"

"Ich dich auch." Er gab ihr einen Kuss auf ihre Stirn und warf ihr dann von der Tür aus noch mal eine Kusshand zu. "Gute Nacht!"

Marron sah noch eine ganze Weile zur Tür bevor sie dann erst noch schnell im Bad verschwand und sich die Zähne putzte und sich dann in ihre Decke kuschelte und dabei aus dem Fenster schaute.

//Echt merkwürdiges Wetter. Den ganzen Tag über hing der Himmel voll Wolken und nun ist eine sternenklare Nacht!// Sie sah noch eine Sternschnuppe am Himmel entlang rauschen und schon war sie eingeschlafen.

Neugierde und Ärger

Kaiki hatte sich gerade fertig umgezogen, als Chiaki in seinem Büro ankam.

"Na dann kann's ja losgehen!"

Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zu Kaikis Auto. Kagura war schon nach Hause gegangen. Schließlich wollte Kaiki ja mit seinem Sohn alleine reden. Und der kam auch nicht um ein Gespräch während der Fahrt drum herum.

"Hat Marron ihre Einstellung zu der Kette eigentlich mittlerweile mal geändert?" fragte er dann auch, immer noch grinsend, gleich drauf los.

"Wieso willst du das wissen?" wich sein Sohn jedoch aus.

"Na hör mal, immerhin muss ich es wissen, wenn eine Hochzeit ins Haus steht! Ich muss doch früh genug anfangen zu planen!"

"Dann solltest du dich vielleicht direkt an Marron wenden!"

"Ah! Sie hat dir auch nicht geantwortet." vermutete Kaiki

"Nein, das habe ich nicht gesagt, aber warum sollte ich es dir einfach so weitererzählen?" konterte sein Sohn.

//Verflixt! Er ist hartnäckiger als ich dachte!// "Jetzt komm schon. Ich will wissen, wann ich mein Schwiegertöchterchen endlich in den Arm nehmen darf." drängte jedoch sein Vater weiter.

"Du nervst! Hast du schon wieder irgendwas angestellt oder gibt es sonst was, worüber ich Bescheid wissen sollte, dass du fragst?" Fragend sah Chiaki ihn an.

"Nö, aber ich denke, je ehr ihr geheiratet habt, desto ehr hab ich ein Enkelkind!" rückte dieser dann mit einer weiteren seiner sicher zahlreichen Absichten heraus. Schlagartig verschlug es Chiaki die Sprache und er wurde rot.

"Lass das lieber nicht Marron hören. Ich glaube sie würde dir dafür den Kopf abreißen." warnte er seinen Vater.

"Wieso? Mag sie keine Kinder?"

"Doch, aber sie meint dafür sei sie noch viel zu jung."

"Sie soll sich nicht so anstellen! Deine Mutter war auch nicht älter."

"Marron ist aber nicht Mutter!" sagte er mit scharfer Stimme.

"Ist ja schon gut. Ich hab's kapiert! Ich bin schon ruhig. Aber habt ihr wenigstens schon über eine Hochzeit nachgedacht?" bohrte Kaiki nochmals nach.

"Hatte ich schon erwähnt, dass du nervst? Wir haben ja wohl noch genug Zeit dazu, oder? Jetzt muss Marron erstmal gesund werden! Und jetzt tschüss! Wir sind da! Bis morgen!" Und schon war Chiaki ausgestiegen und im Orleans verschwunden.

"Jaja, mein Sohn. Wir werden ja sehen, wie schnell es geht!" sprach Kaiki noch mit sich selbst und fuhr dann grinsend und pfeifend nach Hause.
 

Am nächsten Morgen war Fr. Pakkyaramao regelrecht entsetzt, dass ihr bester Schützling im Krankenhaus lag und in diesem Jahr nicht mehr trainieren konnte. "Oh, nein! Eine Katastrophe! Nicht Marron, bald sind doch wieder Turniere!" Und so hatte die Klasse doch was zu Lachen, obwohl sich natürlich alle Sorgen um Marron machten.

Die wurde in der Zwischenzeit wirklich von Kaiki auf Herz und Nieren geprüft. Jedes mal wenn sie gerade glaubte, endlich wieder in ihr Bett gehen und schlafen zu können, fiel ihm irgendwas neues ein und sie hatte es mittlerweile aufgegeben zu fragen, was er da gerade eigentlich untersuchte und wofür das gut war. Sie war nach den ersten 10 Erklärungen bereits so durcheinander gewesen, dass sie ihn nur mit lauter Fragezeichen anschaute. Daraufhin hatte er sich nur schiefgelacht und sie beruhigt.

"Das musst du dir wirklich nicht alles merken. Das versteht außer mir vermutlich sowieso keiner. Bis jetzt kann ich dir nur versichern, dass alles in bester Ordnung bei dir ist. Aber gehen darfst du trotzdem noch lange nicht!"
 

Und so schlief Marron gerade seit einer halbe Stunde in ihrem Bett, als Chiaki, Miyako und Yamato kamen. Miyako und Yamato setzten sich leise an den Tisch in ihrem Zimmer und unterhielten sich und lasen Zeitschriften. Chiaki suchte derweilen nach seinem Vater.

"Ah, hier bist du! Ich hab schon das halbe Krankenhaus nach dir abgesucht!" begrüßte er seinen Vater dann, als er ihn endlich in der Cafeteria entdeckte.

"Ich wünsche dir auch einen schönen Tag! Wie kommt es, dass du nicht direkt bei Marron bist?" konterte dieser.

"Weil sie schläft! Was hast du denn mit ihr angestellt, dass sie jetzt müde ist?" "Och, also weißt du, irgendwie war sie nicht davon begeistert, dass ich wirklich jedes einzelne ihrer Organe überprüft habe. Und das hat nun mal den ganzen Vormittag gedauert!" erklärte er grinsend.

"Und sie hat dich noch nicht gesteinigt?" Erstaunt guckte Chiaki seinen Vater an.

"Nein, ich konnte mich immer gerade noch rechtzeitig vor ihr retten! ... Hab mich hinter der Schwester versteckt."

"Feigling!" lautete Chiakis vernichtendes Urteil. "Und was ist bei raus gekommen?"

"Dass es ihr bis auf die Grippe ausgezeichnet geht. Nicht die kleinste Auffälligkeit! Bei ihren Blutergebnissen ist auch nichts anderes herausgekommen. Deine Werte sind auch alle im grünen Bereich. Seltsamerweise! Keine Anzeichen auf einen Schaden!"

"VATER! Du lebst sehr gefährlich!" Chiakis Stimme bebte vor Zorn und er hatte Mühe nicht loszubrüllen.

"Ich weiß! Ich hab dich auch lieb!"

"Ich dich aber nicht!" fauchte er zurück und drehte sich wieder zum gehen um. "Dann ist ja alles in Ordnung und ich kann gehen!"

In Marrons Zimmer setzte er sich dann zu Miyako und Yamato und sprach mit ihnen über das Weihnachtsfest. Gegen spätem Nachmittag regte sich im Bett dann wieder was. Chiaki setzte sich sofort zu seinem Schatz ans Bett und nahm ihre Hand in seine.

"Hallo, mein Engel! Wieder wach?" lächelte er sie an und strich ihr die Haare aus dem Gesicht.

"Chiaki! Wie lange bist du denn schon hier?"

"Seit 2 Stunden warten wir auf dich, du Schlafmütze!" ertönte Miyakos Stimme.

"Ihr Zwei seid ja auch hier! Das ist aber nett! Danke!"

"Na glaubst du wir lassen dich jetzt alleine hier rumhängen? Da hast du dich aber geschnitten!" Sie deutete auf die Blumen, die überall im Raum standen und erklärte:

"Die sind von meinen Eltern, die da von Yamatos, die da hinten von der Klasse und bei den Rosen kannst du ja mal raten!"

"Wie nett! Alle denken sie an mich!" sagte die Patientin gerührt und ihr traten Freudentränchen in die Augen.

"Ist doch klar. Es mag dich halt jeder!" sagte Yamato und reichte ihr einen kleinen Karton.

"Hier, Miyako und ich haben uns gedacht, du brauchst wen, damit du dich nicht so einsam fühlst!"

"Danke! Ihr seid die Besten!" Sie öffnete den Karton und es guckte sie eine kleiner Nobody is perfect -Plüschesel an.

"Wir dachten uns der passt wenigstens zu dir kleinem Tollpatsch, mit seinen ganzen Pflastern, dem blauen Auge, den Narben und dem Knoten im Schwanz!" erklärte Miyako und streckte ihr die Zunge raus.

"Ich bin KEIN Tollpatsch! Aber er ist trotzdem süß! Danke! Jetzt hab ich was zum Knuddeln!" freute sich Marron und drückte Klein IA in ihre Arme.

"Ja wenn das so ist, kann ich MEINE Sachen ja wieder mitnehmen!" grinste Chiaki sie fies an.

"NEIN! Haben!" protestierte sie und setzte ihren Hundeblick auf.

"Wollen wir heute mal nicht so sein! Hier hast du erstmal 'nen Schal, dann kannst du Miyako schneller wieder ankeifen! Hier hast du dein Herzchenkissen und die Maus hat sich auch irgendwie in die Tasche verirrt!"

Er drückte ihr die Sachen in die Hand und Yamato ging direkt die Maus auffüllen.

"DANKE! Jetzt hat der Esel auch Gesellschaft!" Marron saß in ihrem Bett und freute sich wie ein kleines Kind. Miyako und Chiaki warfen sich nur besorgte Blicke zu und Chiaki fühlte ihre Stirn.

"Also Fieber hat sie nicht. Vielleicht sollte ich meinen Vater mal fragen gehen, ob es an der Grippe oder den Medikamenten liegt, dass sie zum Kind zurückmutiert!"

"CHIAKI NAGOYA! Pass auf was du sagst!" herrschte sein Engel ihn an. "Darf man keine gute Laune mehr haben und sich freuen?"

"Doch!" er setzte sein unschuldigstes Lächeln auf und Miyako verdrehte nur die Augen.
 

In der ganzen restlichen Woche kamen sie natürlich jeden Tag wieder und Chiaki ging immer erst abends, wenn er quasi rausgeschmissen wurde. Auch Miyakos Eltern, die restliche Klasse und Fr. Pakkyaramao hatten mal vorbeigeschaut und Marrons Zimmer glich ehr einem Gewächshaus, das vor Blumen überquoll. Und sie besaß jetzt eine umfangreiche Sammlung an Kuscheltieren und reichlich neue Bücher. Und sämtlichen Klatsch aus den ganzen Zeitschriften kannte sie nun auch.

Die Medikamente wirkten wahre Wunder und es ging Marron von Tag zu Tag besser und obwohl sie meckerte, dass sie endlich wieder nach Hause wolle, ließ Kaiki sich nicht erweichen und ließ sie erst nach der Woche raus. Hr. Toudaiji, Kaiki und Kagura hatten alle Hand zu schleppen, als sie ihr Zimmer ausräumten und alles zu ihr nach Hause schafften. Aber Mitleid hatte trotzdem keiner mit ihnen.

Marron und Chiaki hatten sich darauf geeinigt, dass sie erstmal noch ein paar Tage zum Schutz zu Hause blieb und sie hatten auch beschlossen, die Ferien über hier zu verbringen und nicht in die Berge zu fahren, wie ursprünglich geplant, damit Marron sich erst voll auskurieren und sich ihr Immunsystem regenerieren konnte.

Am letzten Schultag kam Marron dann noch mal mit zur Schule und wurde von allen freudig begrüßt. Die Prüfungen waren alle hervorragend ausgefallen und auch die Mappen konnten sich sehen lassen. Marron hatte natürlich eine 1 in ihrer Mappe über Jeanne d'Arc und Chiaki trotz seines Zeitstresses und seiner Fürsorge um Marron eine 2+. Auch Yamato und Miyako konnten mit ihren 2en zufrieden sein, zumal sie ihre Mappen für ihre Hassfächer anfertigen durften.

Geheimniskrämereien und Überraschungen

Und dann waren die Tage auch schon um und das Weihnachtsfest stand an. Marron und Chiaki hatten den kompletten Morgen verschlafen. Und hatten es, als sie dann endlich wach waren, umso eiliger. Sie verabschiedeten sich noch ganz schnell von Miyako und Yamato, die ja wegfuhren und tauschten Geschenke aus, die sie ausnahmsweise auch schon sofort öffneten.

Miyako bekam von Marron eine Fotocollage aus Bildern von den beiden die sie von klein auf, welche die Jungs am besten fanden, bis jetzt zeigten. Und dazu bekam sie noch einen neuen Trainingsanzug den sie unbedingt hatte haben wollte.

"Wo hast du den denn her? Den gab's doch gar nicht mehr!"

"Für mich ist eben nichts unmöglich!" sagte Marron nur geheimnisvoll. Und von Chiaki bekam sie Konzertkarten für ihre Lieblingsband.

"Die spielen hier? Warum hab ich das nicht mitbekommen?"

"Du bemerkst in letzter Zeit doch sowieso kaum was, was nicht mit Yamato zu tun hat." musste Chiaki sie einfach necken.

Yamato bekam endlich 2 lang gesuchte CDs und Bücher über seine Lieblingsländer Ägypten und Neuseeland.

Marron und Chiaki bekamen was von Miyako, Yamato und ihren Eltern zusammen geschenkt. "Eigentlich wollte ich dir ja erst wieder einen Wecker schenken, aber jetzt stehst du ja immer pünktlich auf! Wobei ich glaube, dass das nur an Chiaki liegt, der dich immer weckt!" grinste Miyako Marron vorher noch an. "Wir haben uns gedacht, da ihr ja eigentlich auch wegfahren wolltet und Marron noch nicht wieder topfit ist, ihr ja zu den heißen Quellen am Vulkan Fujisan hier auf der Insel Honshu fahren könnt. Soll sehr gesund und erholend dort sein."

"Danke! 3 Fliegen mit einer Klappe geschlagen! Wir können doch weg, Marron wird noch schneller gesund und wir müssen nix bezahlen!" Dafür erntete Chiaki ein dreifaches Seufzen und 3 böse Blicke.

Marron schenkte Miyakos Mutter noch ein französisches und italienisches Kochbuch, denn sie war nun mal eine leidenschaftliche Köchin. Und Miyakos Vater bekam natürlich einen Krimi. Chiaki hatte sich für ihn was ganz besonderes einfallen lassen und Marron warf ihm nur einen bösen Blick zu, als Hr. Toudaiji plötzlich ins Zimmer geplatzt kam.

"Miyako! Wir haben eine Karte von Jeanne und Sindbad bekommen!"

"WAAAASSS? Das kann nicht sein! Die haben seit über einem Jahr nichts mehr von sich hören lassen! Lies vor!"
 

"Sehr geehrter Hr. Toudaiji.

Wir wünschen Ihnen Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr.

Wir hoffen, Sie vermissen uns nicht allzu sehr und haben auch ohne uns noch genug zu tun.

Grüßen sie auch die restliche SoKo Jeanne und vor allem Ihre Tochter!

Au revoir Kaito Jeanne und Kaito Sindbad"
 

"Das darf doch nicht wahr sein! Die sind so was von unverschämt!" regte sich Miyako auf und Marron und Chiaki gingen dann lieber wieder zurück in ihre Wohnung.

"Hauptsache du hast Spaß, was?" Marron guckte ihn kopfschüttelnd an.

"Wieso? Ist doch nett, wenn Jeanne und Sindbad ihnen Frohe Weihnachten wünschen, oder nicht?" Unschuldig sah er sie an und küsste sie zärtlich.

"Komm, lass uns uns lieber fertig machen. Sonst kommen wir noch zu spät."

"Na gut!" murrte Chiaki missmutig. Aber als sie dann zusammen duschten, war er selbstverständlich wieder happy.
 

Gegen 17 Uhr machten sich die beiden dann auf den Weg zu Kaiki. Wegen des besonderen Anlasses hatten sie sich mal richtig chic gemacht, nicht zu edel, aber doch elegant. Chiaki war komplett in schwarz gekleidet und Marron hatte ein langärmeliges, eng anliegendes, dunkelgrünes Kleid an. Ihre Haare trug sie dieses Mal offen und nur einige Klammern hielten die vorderen Haare davon ab, ihr ständig ins Gesicht zu fallen. Und wie immer seit ihrem Geburtstag trug sie Chiakis Kette.

Bei Kaiki angekommen öffnete jedoch nicht dieser ihnen die Tür, sondern stattdessen Yashiro.

"Was machst du denn hier?" fragte Chiaki sofort unangenehm überrascht und Marron hielt ihm deshalb den Mund zu, obwohl auch sie nicht erfreut über ihr Gegenüber war.

"Guten Abend Yashiro! Schön dich zu sehen." begrüßte sie sie aber dennoch höflich.

"Jetzt kommt schon rein ihr zwei! Oder willst du direkt wieder krank werden, Marron? Und um auf deine Frage zurückzukommen, mein lieber Chiaki, weißt du, ich bin hier um dich Marron wegzunehmen!... Idiot! Es ist Weihnachten und ich bin mit Kagura hier um zu feiern!" erklärte sie grinsend.

"Da hat sie Recht!" ertönte Kaguras Stimme, der gerade die Treppe zum Wohnzimmer herunterkam und im nächsten Augenblick auch schon heulend vor Chiaki stand. "Chiaki-sama! Ich freue mich ja so sehr, dass es euch gut geht und es tut so gut, euch wieder zusehen!" Marron und Yashiro verdrehten nur die Augen über Kaguras Verhalten, seufzten und setzten sich schon mal hin.

"Ich freu mich auch Kagura! Wo ist Vater?" lenkte Chiaki dann schnell ab.

"Er dürfte eigentlich bald wiederkommen. Er hat gesagt, er hätte was ganz Dringendes vergessen und müsse noch mal ganz schnell weg. Du kennst doch seine Geheimniskrämerei!" erklärte Yashiro für Kagura, der sich gerade wieder einkriegte.

"Ihr könnt solange ja schon mal eure Sachen hoch bringen. Den Weg kennst du ja noch, oder Chiaki?"

"Ich leide ja nicht unter Alzheimer!" gab er frech zur Antwort. "Komm mein Schatz."

Er nahm Marron an die eine Hand und mit der anderen trug er ihre Tasche. Sie würden die Nacht über hier bleiben, damit sie nicht irgendwann nachts durch die Kälte und die verlassenen Straßen gehen mussten. Und so konnten sie am nächsten Tag gleich weiterfeiern.

Chiaki zeigte ihr die ganzen Schlafräume in der 1.Etage und auch sein früheres Zimmer. Es sah eigentlich genauso aus, wie in seiner Wohnung. Es war riesengroß und hatte auch ein dementsprechend großes Fenster, das fast eine komplette Wand ausfüllte. Davor war ein Balkon, von dem man eine wunderschöne Sicht auf den momentan doch recht kahlen Garten und den großen Teich und Springbrunnen hatte. Am Fenster stand auch ein großer Schreibtisch mit Computer und an der gegenüberliegenden Wand ein richtigschön großes Bett. Marron fühlte sich hier gleich wie im Paradies und wäre vom Bett am liebsten gar nicht mehr aufgestanden, so bequem war es.

Doch Chiaki zog sie wieder noch und zeigte ihr einen noch größeren Raum, der voll mit Bücherregalen war.

"Dein Vater muss ja echt viel lesen!"

"Ich bezweifle, dass er auch nur einen Bruchteil davon jemals gelesen hat. Guck mal wie verstaubt die hier sind. Die muss seit Ewigkeiten keiner mehr bewegt haben." Marron kam sich in diesem Raum ein wenig verloren vor und betrachtete einige Bücher mal genauer.

"Die sind ja teilweise schon uralt. Da hat man ja Angst, dass sie auseinander fallen. Jedes Museum würde sich vor Freude nicht mehr einkriegen, wenn es das hier sähe. Wo hat er die denn alle her?"

"Frag mich was Leichteres. Wahrscheinlich stehen die hier schon seit Jahrzehnten. Dieses Haus ist nämlich gar nicht so neu wie es aussieht! Es wurde vor ein paar Jahren komplett renoviert. Es dürfte schon so knapp 250 Jahre alt sein, schätze ich, oder vielleicht noch älter. Und diesen Raum, hat man wohl ausgelassen. Lass uns lieber wieder gehen, bevor wir noch vollkommen eingestaubt sind." schlug Chiaki vor und sie gingen in den nächsten Raum. Der hing voll Gemälden der unterschiedlichsten Maler und Zeitepochen. Chiaki stand nur halbgelangweilt neben ihr, während Marron aus dem Staunen nicht mehr herauskam. Sie besichtigten noch mehrere Zimmer, davon war eines voll mit ägyptischen Schätzen, von denen auch Chiaki ausnahmsweise mal begeistert war, ein anderes war typisch japanisch eingerichtet, in einem anderen mischten sich die Schätze aus aller Welt und aller Zeit wieder. Das letzte Zimmer beherbergte ein kleines Kino.

"Ein Wunder, dass sich hier nirgends ein Dämon eingenistet hat. Das wär glaub ich auch eine kleine Katastrophe für uns geworden." bemerkte Marron am Ende.

"Da hast du Recht. Wir hätten ganz schöne Schwierigkeiten bekommen."

"Die hatten wir auch schon mit dem Schmetterling. Ich bekomm jetzt noch ne Gänsehaut wenn ich daran zurückdenke. Dieser blöde Keller!"

"Aber wir haben es ja geschafft, mein Schatz. Komm lass uns wieder runtergehen, ich bin mir sicher, unser lieber Ex-Dämonenbesessener wird bald kommen." Chiaki nahm Marron in den Arm und zusammen gingen sie wieder runter ins Wohnzimmer zu Kagura und Yashiro. Von Kaiki fehlte immer noch jede Spur.

"Wir haben schon gedacht, du hättest dich doch verlaufen." hielt Yashiro Chiaki direkt vor, als sie wiederkamen.

"Haha! Aber wie kommt es dass, du hier bist? Ich denk du kannst Kagura nicht leiden?" flüsterte er ihr zurück.

"Was? Wie kommst du denn darauf? Hast du denn etwa noch gar nicht mitgekriegt, dass Kagura und ich seit 3 Monaten zusammen sind?" Überrascht sah sie ihren Ex-Verlobten an und Marron, hätte sich fast an ihren Wasser verschluckt, als sie das hörte.

"Nein, das wusste ich nicht. Ich habe dich ja auch seit Monaten nicht mehr gesehen."

"Chiaki-sama! Sagt bloß, ich habe vergessen es euch zu erzählen? Oh nein! Tut mir Leid!" entschuldigte sich Kagura sofort.

"Jaja, macht nix. Aber das Vater mir nix gesagt hat..."

"Du musst ja nicht immer alles wissen!" mischte sich dessen Stimme aus dem Hintergrund ein.

"Da bist du ja endlich. Wir haben schon gedacht du wärst verschollen. Was hast du denn da alles in den Tüten?" wunderte sich Marron.

"Das? Sei nicht so neugierig Marron-chan! Bin gleich wieder da!" Ganz schnell verschwand er über die Treppe und ließ 4 verdatterte Gestalten zurück.

"Hat er gerade noch halb Momokuri leer gekauft, oder was?"

"Sieht so aus!" bemerkte auch ihre Ex-Rivalin.
 

Als Kaiki nach einer ¼ Stunde dann auch endlich wiederkam, hieß es erst einmal essen. Dies freute natürlich am meisten die Raupe Nimmersatt alias Chiaki, auch wenn es kein Kartoffelgratin und keinen Schokoladenpudding und auch keine Pfannkuchen gab, sondern einen Braten von "Meisterkoch Kagura mit Assistentin Yashiro". Das Ganze endete letztendlich damit, dass Chiaki fast geplatzt wäre und Yashiro froh war, dass er sich nicht für sie entschieden hatte.

"Ich wünsche dir schon mal für eure Zukunft viel Spaß beim Kochen!" flüsterte sie Marron zu, die nur betreten nickte. Da sie ja jetzt nur noch sportliche Konkurrentinnen waren, kamen sie auch gut miteinander aus.

Nachdem sie alle fertig waren mit Essen, den Tisch abgeräumt und das Geschirr direkt als Verdauungssport weggespült hatten, setzten sie sich ins Wohnzimmer, wo sie dem knisternden Kaminfeuer zusahen.

Marron unterhielt sich gerade mit Yashiro über das Training als sie den Kopf ruckartig zu Kaiki umwandte und ihn mit ihrem Blick durchbohrte.

"Darf man fragen, was an mir so interessant ist, oder warum starrst du mich schon den ganzen Abend so an?" Verlegen wurde er leicht rot.

"Ups! War ich so auffällig? Ich kann meinen Blick halt nicht von so einer Schönheit abwenden, ganz besonders nicht, mit der Kette!" Chiaki funkelte ihn daraufhin warnend an und legte demonstrativ den Arm um seine Freundin, die nach Kaikis Aussage leicht rot geworden war und ihm wegen der Ansprache der Kette ebenfalls böse Blicke zuwarf.

"Sei ruhig und guck wen anders an!" Und schon wandte sie sich wieder Yashiro zu.

Was die Geschenke betraf, so hatten sie vorher schon ausgemacht, dass beim Auspacken erstmal nur die betroffenen Personen anwesend sein sollten, da es ansonsten durchaus peinlich für eben jene Personen werden könnte. Yashiro und Kagura verabschiedeten sich dann auch schließlich schon um 23 Uhr und gingen zu Kagura nach Hause um dort alleine weiterzufeiern. Kaiki verschwand dann auch erstmal wieder für eine knappe Stunde in seinem Zimmer "um diverse Vorbereitungen" wie er es nannte, zu treffen. Dafür erntete er nur zwei misstrauische Blicke von Marron und Chiaki, die sich einfach nur noch über sein noch komischeres Verhalten als sie es allgemein schon gewohnt waren wunderten.

Schockierende Neuigkeiten

Marron machte es sich in der Wartezeit auf der Couch bequem und benutzte Chiakis Schoß als Kopfkissen. Der strich ihr daraufhin die ganze Zeit sanft über den Kopf und durchs Haar und gemeinsam schauten sie verträumt ins Feuer.

Kaiki wollte direkt ein Foto davon knipsen als er wiederkam, aber Chiakis warnender Blick hielt ihn davon ab. Marron hatte gerade die Augen geschlossen und sah aus, als würde sie schlafen.

"War da wem der Tag zu anstrengend? Wie geht's ihr denn sonst so?" fragte Kaiki anstatt ein Foto zu machen seinen Sohn, der ihm auch ausnahmsweise mal nicht bissig antwortete.

"Sie ist immer noch ein bisschen schneller erschöpft als sonst, aber ansonsten geht's ihr wie immer."

"Und ich schlafe ja auch gar nicht!" mischte sich das Gesprächsthema ein. "Ich musste nur kurz die Augen schließen, bevor sie anfangen weh zu tun, weil ich die ganze Zeit ins Feuer geguckt habe. Und so zu liegen ist verdammt bequem, besonders wenn du dauernd abhaust und erst Stunden später wieder auftauchst!" erklärte sie weiter, öffnete ihre Augen und sah den Hausherren an.

"Was machst du eigentlich die ganze Zeit?" wollte nun auch dessen Sohn wissen.

"Ich bezweifle zwar, dass euch meine Abwesenheit missfallen hat, aber egal... Ich musste euer Weihnachtsgeschenk noch ein bisschen verpacken!" Prüfend sah sein Sohn ihn an.

"Hattest du nicht lang genug Zeit dazu? Oder ist dir erst heute Morgen wieder eingefallen, dass heute Weihnachten ist?"

"Ich bin nun mal ein viel beschäftigter Mann." versuchte Kaiki sich rauszureden. "Normalerweise schicke ich ja auch Kagura los, aber dieses Jahr hab ich das lieber selber gemacht!" grinste er.

"Na dann kann ja nix Gescheites bei heraus gekommen sein." bemerkte Chiaki spitz.

"Hey!" protestierte der beleidigt dreinschauende Kaiki. "Werd ja nicht frech! Hier! Fangt lieber an auszupacken!" Damit stellte er eine große Kiste mit vielen kleine Päckchen vor die beiden hin und lehnte sich entspannt und mit einem breiten Grinsen in seinem Sessel zurück.

Mit einem Blick auf die Größe der Kiste und die Anzahl der Päckchen musste Marron dann doch zugeben:

"Dann kann ich mir vorstellen, dass du Ewigkeiten gebraucht hast." Sie nahm das oberste und kleinste Päckchen und guckte kurz darauf nur irritiert auf den Inhalt.

Kaiki verzog keine Miene. Erst als Marron Chiaki den Schnuller, den sie gerade ausgepackt hatte, in den Mund steckte, fing er an zu lachen und musste dieses urkomische Bild erstmal per Foto festhalten.

"Dasch findescht du luschtisch, wasch?" kam es von Chiaki und Marron guckte ihn nur mit einem Hundeblick an.

"Ist doch süß!" Sie setzte sich nun wieder auf und Chiaki nahm den Schnuller aus dem Mund und blickte seinen Vater fragend an. Der verzog weiterhin keine Miene mehr und beobachtete seine Gäste mit undefinierbarem Blick.

Marron machte sich nichts weiter aus dem Schnuller, da sie Kaiki und seine Späße mittlerweile schon kannte. Und Chiaki vermutete auch nur, dass dies eine Andeutung auf sein Gespräch neulich mit ihm war.
 

*****Flashack*****

"Hat Marron ihre Einstellung zu der Kette eigentlich mittlerweile mal geändert?"

"Wieso willst du das wissen?" wich sein Sohn jedoch aus.

"Na hör mal, immerhin muss ich es wissen, wenn eine Hochzeit ins Haus steht! Ich muss doch früh genug anfangen zu planen! ^-----^"

"Dann solltest du dich vielleicht direkt an Marron wenden!"

"Ah! Sie hat dir auch nicht geantwortet."

"Nein, das habe ich nicht gesagt, aber warum sollte ich es dir einfach so weitererzählen?"

//Verflixt! Er ist hartnäckiger als ich dachte!// "Jetzt komm schon. Ich will wissen, wann ich mein Schwiegertöchterchen endlich in den Arm nehmen darf."

"Du nervst! Hast du schon wieder irgendwas angestellt oder gibt es sonst was, worüber ich Bescheid wissen sollte, dass du fragst?"

"Nö, aber ich denke, je ehr ihr geheiratet habt, desto ehr hab ich ein Enkelkind!"

*****Flashback Ende*****
 

Ein wenig verwirrt, aber trotzdem guter Laune machten sie sich dann an die nächsten Päckchen. Marron schaute noch verwirrter drein, als sie auf einmal einen Babystrampler in den Händen hielt und ihr Freund neben ihr versuchte nur, irgendwas in der Miene seines Vaters zu deuten, da auch er gerne wissen wollte, was dieser nun schon wieder ausgeheckt hatte. Doch Kaiki saß wie versteinert in seinem Sessel und so glaubte sein Sohn weiter daran, dass dies alles nur ein Wink mit dem Zaunpfahl zur Bekräftigung seines Wunsches sein sollte.

Er packte daher leicht genervt mit Marron zusammen die restlichen Sachen aus, die, wie hätte es auch anders sein können, alle irgendwas mit rund um ein Baby zu tun hatten. Marron kam sich ebenfalls leicht veräppelt vor. Mit der Zeit war sie aber irgendwie immer nervöser geworden, worüber sie sich selbst wunderte, denn eigentlich hatte sie ja gar keinen Grund dazu, oder vielleicht doch? Und ihr war das natürlich auch alles überaus peinlich. Chiaki bemerkte dies und schaute sie nur kurz fragend an. Marron warf ihm aber einen ebenso ahnungslosen wie fragenden Blick zurück und zuckte nur leicht mit den Schultern. Auch sie war aus Kaikis Miene nicht schlau geworden, der sich inzwischen das Lachen nur noch sehr mühsam und dank vorher antrainierter Disziplin verkneifen konnte. Die beiden sahen doch einfach nur zu amüsant aus.

Erst als Marron vom Boden der Kiste ein ganz flaches Päckchen aufhob, kehrte wieder Leben in ihn zurück und er verkroch sie vorsichtshalber schon mal hinter seinem Sessel, hatte den Fotoapparat aber schon abdrückbereit vor sich aufgebaut.

Marron entfernte das Papier ganz vorsichtig und zum Vorschein kam ein Foto. Marron sah es sich kurz an und sie merkte nur noch wie ihr Kopf plötzlich zu kochen begann und sie knallrot wurde. Peinlich berührt versteckte sie ihren Kopf hinter Chiakis Rücken dem sie das Foto in die Hand drückte. Auch er lief leicht rot an, als er erkannte wann dieses Foto entstanden war.
 

*****Flashback*****

Nochmals einige Stunden später, so gegen Mittag, schliefen die beiden noch immer genauso wie sie eingeschlafen waren und ihre Kleidung lag auch noch im ganzen Raum verteilt. Marron hatte er sich im Schlaf mit Chiaki als Kopfkissen noch bequemer gemacht, der immer noch seine Arme schützend um sie gelegt hatte. Nur die Bettdecke war ein bisschen tiefer gerutscht, so dass Kaiki einen wunderbaren Blick auf Marrons Rücken hatte, als dieser auf Zehenspitzen ins das Schlafzimmer seines Sohnes geschlichen kam und sich richtig fett grinsend dort umsah.

//Endlich!... Aber war ja von vornherein klar, dass er nicht auf mich hören wird!... Ganz mein Sohn! ... Dann wollen wir dieses wirklich süße Bild doch mal für die Nachwelt aufheben!" freute er sich noch weiter und holte seinen Fotoapparat raus. //So, das hätten wir! Dann wollen wir doch noch mal kurz gehen.//

*****Flashback Ende*****
 

Daraufhin wäre Chiaki am liebsten fast vor Wut explodiert und seinem Vater an die Gurgel gegangen, aber es machte nur ~*~klick~*~ und schon hatte dieser ein neues Foto geschossen.

"VATER!" sagte er drohend langsam und ruhig. "Pack SOFORT dieses Ding weg, oder du lebst noch gefährlicher als ohnehin schon!" Kaiki versteckte seine Kamera dann wirklich lieber im Nebenraum und somit in Sicherheit, während Chiaki sich der Tomate widmete die sich hinter ihm versteckte.

"Wie peinlich!" hörte er die ganze Zeit nur und versuchte vergeblich das Rot aus ihrem Gesicht zu vertreiben. Er hatte sich schon ganz schnell wieder beruhigt, ihm war ja sowieso nur selten was peinlich und sollte sein Vater doch ruhig sehen, wie glücklich Marron und er waren, aber er konnte sehr gut verstehen, dass sie das ein klein wenig anders sah und seinem Vater lieber nicht mehr in die Augen schauen wollte. Schließlich lag sie auf dem Bild ja halb auf ihm und zwar nackt. Und wem wäre es nicht peinlich, so vom Vater des Freundes gesehen zu werden?

Kaiki stellte Marron dann vorsichtig ein Glas Wasser hin und brachte schnell wieder genügend Sicherheitsabstand zwischen sich und sie, da ihre Wutausbrüche berühmt berüchtigt waren und er sie heute lieber nicht auch noch damit aufregen wollte. Da hatte er schon was Anderes für. Gedankenverloren grinste er vor sich hin bis Chiaki in wieder aus seinen Gedanken riss.

"Ey! Könntest du uns jetzt netterweise mal erklären was das ..." dabei deutete er auf den ganzen Haufen Babysachen. "... hier alles bedeuten soll? Willst du uns wieder veräppeln?"

"Ich???????" fragte sein Vater scheinheilig. "Das würde ich doch nie wagen!"

Dann wandte er sich an Marron, die sich inzwischen beruhigt hatte.

"Also, wie ich sehe, trägst du die Kette immer noch, obwohl du jetzt ihre Bedeutung kennst. Darf man daraus schließen, dass du dich mittlerweile dazu entschlossen hast endgültig der Familie Nagoya beizutreten?" Gespannt wartete er auf ihre Reaktion und betrachtete aus dem Augenwinkel auch seinen Sohn. Den schien ihre Antwort nicht sonderlich zu interessieren. Er hatte schließlich alle Zeit der Welt sie dazu zu bringen, sich für ihn zu entscheiden und musste sie zu keiner Antwort drängen. Er wusste ja, dass dies bei ihr ohnehin nichts brachte und sie Zeit für ihre Entscheidungen brauchte.

"Ist es verboten eine Kette zu tragen, die einem gefällt?" drückte Marron sich dann auch um die Antwort, wobei sie ihn ganz deutlich spüren ließ, dass sie leicht sauer auf ihn war, wie man auch unschwer an ihrem Tonfall erkennen konnte. Kaiki lehnte sich daraufhin wieder in seinem Sessel zurück, verschränkte die Arme hinter seinem Kopf und sprach leise zu sich selbst. "Tja, So langsam sollte sie sich aber entscheiden, schließlich sind die beiden in 7-8 Monaten zu dritt!"

Obwohl er sehr leise gesprochen hatte, hatten es die beiden verstanden und sofort wechselte Marrons Gesichtsfarbe von einem immer noch mittleren Rot in Kreidebleich und Chiakis Miene versteinerte sich.

"Was? Was hast du gerade gesagt?" fragte er dann noch mal nach.

"Was? Ich?" gespielt überrascht sah Kaiki ihn an und verkniff sich gerade noch so ein Grinsen. "Nichts weiter! Mir fiel nur gerade ein, dass ihr ja bald Eltern werdet!" Dann konnte er sich nicht mehr halten und grinste erst die total geschockte Marron an, die ihn nur anstarrte als wäre er von einem anderen Planteten, und dann seinen Sohn, der ebenfalls nicht viel anders dreinschaute. "Und das bedeutet ich werde auch bald Opa!"

"Das... das ist ein Scherz, oder?" stotterte Chiaki und wohl zum ersten Mal in seinem Leben war er wirklich richtig geschockt und sprachlos.

"Ja! Sag... sag, dass das... dass das ein Scherz ist!" sagte Marron abwesend. Kaiki hatte dann doch Mitleid mit ihr, setzte sich neben sie, nahm sie in den Arm und schaute ihr in die Augen.

"Nein, Marron. Tut mir Leid, aber das ist kein Scherz! DU bist schwanger!" Von Marron kam immer noch keine Reaktion, aber Chiaki wachte wohl langsam wieder auf. Er konnte seinem Vater immer noch nicht ganz glauben, was er da gerade sagte, aber dieser lächelte ihn nur aufmunternd an und nickte noch mal zustimmend. Sein Blick fiel auf Marron, die wieder so weiß wie die Wand war und nur völlig apathisch vor sich hinstarrte. Sofort begriff er, dass er sich nun besser um sie kümmern sollte, als um sich selbst. Sie trafen diese Neuigkeiten ja schließlich noch viel mehr als ihn. Also zog er sie zu sich in die Arme und strich ihr beruhigend über den Kopf und über die Wange. Solange sie nichts um sich registrierte konnte er ja sowieso nichts tun.

"Ich lass euch 2...3 dann mal lieber alleine. Wenn irgendwas ist, einfach schreien!" lächelte Kaiki noch kurz und verließ dann auch schon den Raum. Hinter der Tür wich sein Lächeln dann erstmal einem besorgten Blick. Das war heute einfach zu viel für Marrons Nerven gewesen. Er seufzte und widmete sich dann seinem Lieblingsbild, welches er einfach stundenlang betrachten konnte, ohne dass ihm langweilig wurde. Vielmehr vergaß er dann jedes Mal alles um sich herum und tauchte in die Welt seiner Gedanken ein. So auch dieses Mal.
 

Chiaki strich derzeit immer noch sanft über Marrons Kopf. Nur seine andere Hand hatte er zärtlich und schützend auf ihren Bauch gelegt. Er würde Vater werden. OK. Er hatte zwar eigentlich nicht geplant, dass dieser Fall schon so früh eintreten würde, aber daran war er ja schließlich selbst Schuld und ändern konnte er es nun auch nicht mehr. Er musste sich also irgendwie mit dem Gedanken anfreunden, dass es bereits jetzt soweit war. Ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. Irgendwie würde er damit schon klar kommen. Aber würde Marron das auch können? Besorgt schaute er auf seine Prinzessin in seinen Armen. In ihren Augen bildeten sich langsam die ersten kleinen Tränchen, was bedeutete, dass sie wohl bald ebenfalls wieder zu sich finden würde.

"Nicht weinen, Engelchen! Es ist doch alles in Ordnung. Ich bin ja bei dir. Mach dir keine Sorgen!" sprach er beruhigend auf sie ein. Langsam drehte sich ihr Gesicht seinem zu und sie guckte ihn überrascht und ungläubig an.

"Alles in Ordnung? Wir...wir bekommen ...bekommen ...ein Kind! Bist du denn gar nicht entsetzt?"

"Nein! Ich bin ein bisschen überrascht, aber momentan mach ich mir viel mehr Sorgen um dich, als dass ich entsetzt sein könnte." Liebevoll lächelte er sie an.

"Du bist überhaupt nicht sauer? Und du hasst mich auch nicht?" Sofort drückte Chiaki sie fest an sich.

"JETZT bin ich entsetzt! Wie kommst du darauf? Ich LIEBE dich! Ich kann nicht sauer auf dich sein und hassen kann ich dich schon gar nicht! Denk an die Kette! Ich habe sie dir mit voller Absicht geschenkt!"

"Aua!" protestierte Marron. "Du zerquetschst uns ja!" Chiaki ließ sie los und grinste sie frech an.

"Ach! Da kann sich aber einer schnell an etwas gewöhnen!"

"Was soll ich machen? Es ist wie es ist! Ich hätte zwar gerne noch ein paar Jahre mit einem Kind gewartet, aber jetzt ist es zu spät! Und du selbst hast die Kette erwähnt! Wir müssen uns wohl etwas schneller daran gewöhnen, dass ihre Tradition weitergeht." Daraufhin schaute diesmal Chiaki seinen Engel überrascht und ungläubig an.

"Was soll das heißen?"

"Nichts Besonderes! Nur dass wir beide schnell heiraten sollten!" Sie lächelte ihn an und stand auf. Chiaki schaute sie erst verblüfft an, realisierte dann, was dies bedeutete und stand ebenfalls auf, hob sie hoch und wirbelte sie im Kreis herum. Marron klammerte sich erschrocken an ihm fest und quietschte.

"Lass mich runter. Mir wird ja ganz schlecht!" Sofort stellte er sie sicher auf dem Boden ab und schloss sie in seine Arme. Und auch Marron schloss ihre Arme um ihn und ein paar Freudentränen kullerten ihre Wangen hinab.

Sie schienen endlose Zeit dort so gestanden zu haben, jedenfalls schreckte erst die große Uhr sie wieder hoch, als diese 1 Uhr schlug und ein tiefer Gong ertönte. Die beiden verfielen dann erst einmal in einen leidenschaftlichen Kuss.

"Und du bist sicher, dass mit dir alles in Ordnung ist und du mit deiner Situation als werdende Mama klarkommst?" fragte Chiaki nachdem sie sich wieder gelöst hatten nochmals besorgt.

"Ja, keine Sorge!" Sie legte Chiakis Hand und ihre eigene auf ihren Bauch und sah ihn an. "Siehst du, alles paletti. Und bald wirst du den Kleinen oder die Kleine auch spüren können."

"Ich freu mich schon drauf!" gestand er und sie konnte ihm ansehen, dass er sich nur mühsam die Freudentränen zurückhalten konnte. Sie hatte ihn wirklich erst wenige Male so glücklich gesehen. Um genau zu sein 2 Mal. Das erste Mal, nachdem sie ihm nach dem Erdbeben ihre Gefühle gestanden hatte und das zweite Mal kurz darauf in ihrer ersten gemeinsamen Nacht.
 

"Dein Vater macht sich bestimmt schon Sorgen um uns. Lass uns wieder zu ihm gehen." Glücklich nahm sie den Vater ihres sich noch kaum bemerkbarmachenden Kindes an die Hand und zog ihn mit sich. Ihre Gesichtsfarbe war mittlerweile wieder ein gesundes und natürliches Rosa geworden. Das Foto hatten die Beiden ja auch schon wieder vollkommen vergessen.

Sie begaben sich in den Nebenraum und Marron stockte der Atem, als sie an der Wand das riesige Bild von Jeanne hängen sah. Sie blieben davor stehen und Chiaki legte von hinten seine Arme um sie und sein Kinn auf ihrer Schulter ab. Marron genoss die Berührungen, aber sie hatte trotzdem nun eine grübelnde Miene aufgesetzt.

"Ich weiß immer noch nicht, wann dieses Foto gemacht wurde! Es ist echt zum Verzweifeln! Ich hab von dem Fotografen einfach nichts mitbekommen! Gott sei Dank war die Polizei nie so aufmerksam!"

"Aber du hattest ja mich! Ich hätte dich schon irgendwie Miyako wieder unter den Fingern weggestohlen!" Er verstärkte seinen Griff noch ein bisschen und sie lächelte ihn an.

"Wie soll ich denn das bitte schön verstehen?" ertönte Kaikis Stimme aus dem Hintergrund. Er stand im Schatten verborgen, sodass ihn Marron und Chiaki nicht hatten sehen können, er sie aber sehr wohl, und hatte sich genau dasselbe Bild angeschaut, denn dies war sein Lieblingsbild. Nun trat er ins Licht und sah die beiden an, die sich leicht entsetzt anschauten.

"Schenk dem keine Beachtung!" versuchte Chiaki das Thema schnell abzuschließen. Aber sein Vater war viel zu neugierig um aufzugeben und er vernahm neben sich einen Seufzer von Marron.

"Na gut!" sagte sie. "Wenn es denn unbedingt sein muss! Zu KEINEM ein Wort und erst recht nicht zu Miyako!" Sie ging auf ihn zu, blieb vor ihm stehen und verbeugte sich. "Darf ich mich vorstellen? Ich bin Marron Kusakabe, auch bekannt unter dem Namen Kamikaze Kaito Jeanne!" Kaikis Augen weiteten sich und Chiaki folgte Marrons Beispiel. "Und wenn ich mich vorstellen dürfte. Mein Name ist Chiaki Nagoya, auch bekannt unter dem Namen Kaito Sindbad."

"WAAAAAAAAAASSSSSS???????????????????????" schrie Kaiki ihn auf einmal an. "DU bist SINDBAD? IHR seid das weltbekannte DIEBESPAAR? Habt ihr nicht mehr alle Tassen im Schrank?"

"Wir WAREN es!" korrigierte Marron ihn.

"Mein eigener Sohn ist ein gesuchter Dieb! Ich fass es nicht!" Nun war Kaiki ausnahmsweise einmal ganz bleich im Gesicht und Marron schob ihn schnell auf einen Stuhl.

"So schlimm ist das Ganze nun auch nicht, also stell dich nicht so an, Vater!" bemerkte Chiaki trocken.

"Marron! Warum DU? Was habt ihr denn eigentlich mit den ganzen Sachen gemacht?" Dr. Nagoya rüttelte sie an den Schultern und schaute ihr geradewegs verzweifelt in die Augen.

"Also...ähm,...wir haben sie in Schachfiguren verwandelt! In den Gegenständen, unter anderem auch in deinem Schmetterling, hatten sich Dämonen eingenistet, und da ich, als Wiedergeburt von Jeanne d'Arc, einen Teil von Gottes Kraft in mir trage, musste ich diese Dämonen wieder einfangen. Und Sindbad durfte mich dabei immer beschützen bzw. retten!" erklärte Marron ihm im Schnellverfahren.

"Die Betonung liegt auf dem immer!" merkte Chiaki noch an.

"Aber jetzt musst du nicht mehr mit Dämonen kämpfen, oder?" Entsetzt und besorgt sah der werdende Opa sie an.

"Nein! Der böse König alias der Teufel ist besiegt und damit auch alle Dämonen! Das heißt ich kann mich jetzt voll und ganz auf Chiaki und unser Kind konzentrieren! Darum brauchst du dir keine Sorgen machen!" beruhigte sie ihn lächelnd.

"Du hast also deinen Schock überwunden? Yippie!!!!!!!!" Er schrie vor Freude fast das halbe Haus zusammen und umarmte sie überschwänglich.

"HEY! Werdender OPA! Du zerdrückst sie!" machte ihn Chiaki dann netterweise aufmerksam, was Marron ihm sehr dankte.

"Entschuldige, entschuldige, entschuldige! Alles in Ordnung? Ist bei dir wirklich alles OK? Tut dir nichts weh?" plapperte Dr. Nagoya sofort drauf los.

"Doch! Meine Ohren tun weh!" gab sie frech zur Antwort. Mittlerweile schlug die Uhr 2 und Marron gähnte.

"Ich glaub, wir 2...3 gehen jetzt schlafen. Alles Andere können wir klären wenn wir ausgeschlafen sind. Also heute Mittag irgendwann. Marron hat ihren Schlaf dringend nötig, sie schläft dir sonst gleich noch im Stehen ein." Chiaki nahm seinen Schatz auf den Arm und trug sie in ihr Zimmer.

"Gute Nacht!"

"Gute Nacht! ... Ihr 3! Oder 4? Wer weiß!" sprach Kaiki noch zu sich selbst, räumte alle Sachen weg und ging dann ebenfalls mit einem dicken Grinsen im Gesicht ins Bett.
 

Chiaki setzte Marron auf dem Bett ab und zog sie um, da sie schon im Halbschlaf war. Dann legte er sie ins Bett und schloss sie kurz darauf von hinten in den Arm und seine Hände ruhten schützend auf ihrem Bauch.

"Gute Nacht, meine Beiden!" sagte er noch bevor die komplette Familie Nagoya im Traumland versank.

Gedanken über die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft

Als Marron am nächsten Morgen aufwachte, spürte sie als erstes die Hand ihres Freundes auf ihrem Bauch und seinen ruhigen Atem in ihrem Nacken. Sie drehte sich ganz vorsichtig um und blickte in sein zufriedenes schlafendes Gesicht. Sie konnte darüber nur lächeln. Ihm schien es überhaupt nichts auszumachen ab sofort sein Leben umstellen und für ein Kind sorgen zu müssen. Im Gegenteil, er wirkte sogar noch glücklich darüber.

Ganz vorsichtig befreite sie sich aus seiner Umarmung, wickelte sich in eine Decke, trat auf den Balkon und schaute in den Garten. Auf der Wiese saßen zwei kleine Häschen und ließen sich durch nichts bei ihrem Frühstück stören. Auch nicht durch die kleine Katze, die am Rand des Teiches saß und vergeblich versuchte einen Fisch zu erwischen. Von den Bäumen herab erklang dazu das Gezwitscher der Vögel.

Marron lehnte sich an die Wand und dachte noch mal über ihre neue Rolle nach. Bis jetzt war ja alles viel zu schnell gegangen und nun hatte sie gerade Zeit wieder zu sich zu finden und sich zu sammeln.

Sie war schwanger. Das stand fest, auch wenn Kaiki noch überhaupt nicht erklärt hatte, wie er darauf kam. Aber sie wusste, dass es stimmte. Sie wusste es einfach.

Gestern Abend war sie darüber einfach nur geschockt gewesen. Zwar liebte sie Kinder und wollte auch selber welche haben, aber eben noch nicht so früh. Und auch wenn sie mit Chiaki noch nie darüber gesprochen hatte, so wusste sie, dass er ihre Einstellung teilte. Und so war für sie mit dieser Hiobsbotschaft erstmal eine Welt zusammengebrochen.

Eigentlich hätte sie sich ja freuen müssen, dass in ihrem Bauch ein neues Leben heranwuchs und zwar durch ihre unendlich große Liebe zu Chiaki. Doch freute er sich überhaupt darüber? Und so hatte sie in dem Moment nicht anders gekonnt als schwarz zu sehen.

Sie hatte schon damit gerechnet, dass er sie anschreien würde, ob sie denn nicht hätte aufpassen können, ihr Vorwürfe machte oder einfach nur gegangen wäre und sie wieder mutterseelenallein gelassen hätte. Und was war geschehen? Er hatte sie in den Arm genommen und all ihre Ängste und Zweifel was dies betraf zunichte gemacht. Er hatte sich um sie gesorgt und ihr seinen Beistand ausgedrückt. Und ihr war klar geworden, dass auch er überrumpelt war, aber auf sich und sie vertraute und auf das Schicksal und Gott, die bereits jetzt schon ein gemeinsames Kind für sie vorgesehen hatten.

Und so hatte sie sich dann letztendlich doch freuen könne. Ein paar Ängste quälten sie zwar immer noch, aber das war ja wohl normal. Jede werdende Mutter hat ein bisschen Angst davor, dass sie vielleicht versagt oder sonst was, aber mit Chiaki und Kaiki an ihrer Seite würde sie es schon schaffen. Miyako und Yamato hatte sie ja auch noch. Und besser als ihre Eltern würden es Chiaki und sie ganz bestimmt machen.

Eine einzelne Träne rann bei dem Gedanken an ihre Eltern ihr Gesicht herab. Obwohl die Dämonen seit über einem Jahr alle besiegt waren, hatten sie sich noch nicht bei ihr gemeldet. Und als Marron sich endlich getraut hatte sie anzurufen, nachdem sie von Chiaki bzw. Sindbad dazu ermutigt wurde, hatte sie beide Male jemand völlig anderen am Apparat und von diesen erfahren, dass sowohl ihre Mutter als auch ihr Vater bereits vor einigen Jahren verzogen waren. Damals war Marron fassungslos und am Boden zerstört gewesen. Nur dank einer großen Tröstaktion von Miyako, Chiaki und Fynn hatte sie aus ihrem Loch herausgefunden. Fynn hatte sich auch nicht erklären können, warum Marron falsche Adressen hatte. Soweit sie informiert war, hatte der böse König nur dafür gesorgt, dass sie auseinander gegangen waren, danach weiterhin im Streit lebten, ihre Tochter allein zurückließen und keinerlei positiven Kontakt mehr miteinander aufnahmen. Doch nach dessen Vernichtung hätten sie eigentlich wieder wie vor der ganzen Geschichte mit dem Kampf zwischen Himmel und Hölle sein sollen. Aber irgendwas war schief gelaufen.

Und so hatte sie sich mittlerweile daran gewöhnt auch weiterhin ohne ihre Eltern leben zu müssen. Sie machte sich keine Gedanken, was mit ihren Eltern war, das würde nur zu sehr schmerzen und es gab so viele Gründe, da könnte sie lange überlegen. Vielleicht sollte es einfach zwischen ihnen nicht funktionieren und Chiaki hatte damals, auch wenn er seine Meinung mittlerweile geändert hatte, doch recht gehabt als er sagte: "Ewige Liebe gibt es nicht. Ganz gleich, wie sehr man einen Menschen liebt, irgendwann wird man verlassen", vielleicht hatte der Teufel sich damals irgendwas ganz raffiniertes einfallen lassen, vielleicht war ihnen was zugestoßen oder, oder. Darüber machte sie sich nun keine Gedanken mehr. Sie konnte es sich jetzt nicht mehr leisten in der Vergangenheit zu leben. Jetzt musste sie nach Vorne blicken. Schließlich erwartete sie ein Kind. Und dies bedeutete, dass sie diesem nun auch fast ihre komplette Aufmerksamkeit schenke musste.

Sie seufzte leicht auf und strich vorsichtig mit der Hand über ihren Bauch. Bis jetzt hatte sie noch nichts Ungewöhnliches bemerkt, aber dafür war es ja auch noch zu früh. Und bald würde sie wahrscheinlich sowieso froh sein, wenn diese Zeit doch ein wenig länger gedauert hätte. Sie seufzte erneut, schloss die Augen und dachte weiter über die nächsten Monate nach.

Die Schule würde sie auch schon irgendwie nebenbei schaffen. Es waren ja nur noch ein paar Monate, also war es quasi auch noch das perfekte Timing. Für sie jedenfalls, Fr. Pakkyaramao würde das wohl ein bisschen anders sehen. Denn sie hatte das ganze letzte Jahr über schon davon gesprochen, dass Marron bei den Landesmeisterschaften, die für das Frühjahr anstanden gewinnen würde. Tja, da würde sie wohl einen Wutausbruch über sich ergehen lassen müssen. Unwillkürlich musste sie grinsen, als sie sich diese Situation in Gedanken schon mal vorstellte.

"Darf man fragen, was dir schon am frühen Morgen ein Grinsen auf die Lippen zaubert?" erklang Chiakis Stimme leise direkt neben ihrem Ohr. Er hatte sich unbemerkt zu seinem Engel gesellt und sie schon längere Zeit beobachtet. Er hatte auch mitbekommen, wie sie sich vorsichtig über den Bauch gestrichen hatte, was bei ihm ebenfalls ein Lächeln ins Gesicht zauberte.

"Du bist schon wach? Es ist doch noch so früh!" stellte sie fest.

"Tja, es war auf einmal so kalt ohne dich! Und außerdem bist du doch der Langschläfer! Also? Was treibt dich um diese Uhrzeit bereits nach draußen?" fragte er nach.

"Meine Gedanken! Sie wollten ein wenig geordnet werden. Ich musste nun mal ein klein wenig nachdenken."

"Und worüber?" Liebevoll lächelte Marron ihren Freund daraufhin an.

"Über unsere Zukunft!"

"Und zu welchem Entschluss bist du gekommen?" Neugierig sah er seinen Schatz an. Dieser wandte sich ihm zu und legte die Arme auf seinen Schultern ab.

"Dass ich mich schon auf sie freue!" beantwortete sie seine Frage wahrheitsgemäß. Daraufhin wurde sie verwundert angeschaut.

"Wirklich? Wie sieht denn deine Zukunft aus?"

"Kommt ganz drauf an, wie deine Vorstellungen unserer Zukunft aussehen!" gab sie lächelnd zurück.

"Meine?" fragte er überrascht noch mal nach und Marron nickte ihm zu.

"Ja deine! Also? Ich höre!"

"Als Erstes geht's wieder ab ins Bett mit dir! Barfuss auf den kalten Steinen! Du willst wohl überhaupt nicht gesund werden, was!" Ohne weiter zu zögern, hob er sie hoch und transportierte sie ins Bett zurück. Er machte es sich ebenfalls wieder im Bett bequem und setzte sich halb auf. Marron schlang ihre Arme um ihn und sah ihn erwartungsvoll an.

"Meine Vorstellung unserer Zukunft!? Hm?" Er sah sie gespielt grübelnd an. "Ist doch ganz einfach, du heiratest mich und wir bekommen viele kleine Kinder!"

Erfolg auf der ganzen Linie

Frech grinste er sie mit zusammengekniffenen Augen an, da er schon mit heftigem Protest und einem Klaps auf den Hinterkopf rechnete. Doch Marron regte sich nicht und so öffnete er wieder seine Augen und erschrak ein wenig, als er direkt in ihre unendlich schönen braunen Augen sah. Sie war ein wenig rot um die Nase und hatte erst eine etwas nachdenkliche Miene aufgesetzt aber lächelte dann.

"Einverstanden!" sagte sie nur knapp jedoch fröhlich. Vor Überraschung weiteten sich Chiakis Augen und er glaubte seinen Ohren nicht mehr trauen zu können.

"Hast du gerade ,Einverstanden' gesagt?"

"Ja, hab ich!" bestätigte sie ihm noch einmal.

"Du hast keine Einwände?" Verwirrt fragte er lieber noch mal nach.

"Nein! Warum auch? Wenn wir schon ein Kind erwarten, dann können wir auch heiraten. Und was die nächsten Jahre angeht, so hab ich gegen Geschwister für das Kleine nichts einzuwenden. Ich wollte ja als kleines Kind selber immer eine Schwester oder einen Bruder haben!" erklärte sie ihrem verblüfften Schatz. Der schaute sie erst noch eine Weile unverändert an, so als begreife er gar nicht, was sie da gerade gesagt hatte, bevor sich seine Miene plötzlich schlagartig aufhellte, er vor Freude am liebsten los geschrieen hätte und er seinen ebenfalls lachenden Engel in seine Arme schloss und gar nicht mehr loslassen wollte. Er gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss und schloss sie dann einfach nur glücklich wieder in die Arme.

"Und DU willst MICH wirklich heiraten?" So wirklich fassen konnte er es anscheinend immer noch nicht und Marron fand dies einfach nur zu süß und konnte gar nicht mehr aufhören zu Lächeln. Irgendwie schaffte sie es in letzter Zeit so oft, ihm die Sprache zu verschlagen. Er war überhaupt nicht mehr der Playboy und Macho für den sie ihn anfangs immer gehalten hatte. Er war nur noch ein ganz normaler, liebevoller und zärtlicher junger Mann, der sie über alles liebte und der für sie alles tun würde. Und auch sie liebte ihn über alles und würde alles für ihn tun.

"Ja, Chiaki! Das hab ich doch jetzt oft genug gesagt, oder? ICH WILL DICH nicht nur heiraten, sondern ich WERDE es auch! Schließlich trage ich doch nun seit bereits über einem halben Jahr deine Kette!" Sie küsste ihn noch einmal leidenschaftlich und wollte sich gerade an ihn schmiegen, als er jedoch einfach aufstand und sie geheimnisvoll anlächelte. Sie schaute ihn schmollend an und er gab ihr nochmals einen sanften Kuss.

"Ich leiste dir gleich wieder Gesellschaft, versprochen, aber ich muss erst was ganz Dringendes suchen!" Er wanderte im ganzen Raum umher und durchsuchte sämtliche Schränke nach irgendwas. Letztendlich blieb nur noch der Schreibtisch übrig und in einer kleinen unscheinbaren Schublade fand er dann auch wonach er suchte.
 

Marron hatte ihn in der Zeit neugierig beobachtet und ihn öfters gefragt, was er denn suche.

"Sei nicht so neugierig! Du wirst es schon früh genug erfahren!" hatte sie aber nur jedes Mal zu hören bekommen. Und erkennen konnte sie auch nicht, was er da in den Händen hielt. Aber Chiaki kam ja auch schon wieder zu ihr. Er hatte sich noch eine Tüte geschnappt, die er von seiner Wohnung aus mitgenommen hatte und setzte sich wieder zu Marron aufs Bett.

Er überreichte ihr die Tüte und gab ihr einen zärtlichen Kuss.

"Frohe Weihnachten, mein Schatz!" wünschte er ihr und sah ihr zu, wie sie langsam, aber gespannt wie ein Flitzebogen die Geschenke auspackte. Sie musste schmunzeln, als sie das Erste ausgepackt hatte. In ihren Händen befand sich eine Schweinchenwärmflasche. Sie konnte sich schon denken, was dies hieß und schaute ihren Schatz amüsiert an.

"Dankeschön! Jetzt ist die Maus wenigstens nicht mehr so einsam!"

"Ah! Nix da!" kam dann auch der Protest! "Das ist meine Maus! Du hast jetzt dein Schweinchen! Damit kann ich wieder meine Maus haben!"

"Davon träumst du wohl, was? Tut mir ja Leid, aber das Schweinchen für mich und die Maus für unser Kleines!" "Nein! Das kann sich mit dir das Schweinchen teilen! Und es mag es auch bestimmt gar nicht so heiß! Es hat es in deinem Bauch doch warm genug!" Chiaki schaute sie ganz bedröppelt an, geradezu wie ein kleines Kind dem man seinen Schnulli geklaut hatte. Da konnte Marron gar nicht anders, als über diesen putzigen Anblick zu lachen.

"Vielleicht lass ich ja mit mir handeln!" räumte sie deshalb auch ein.

"Danke!" schniefte Chiaki.

Dann wandte sich Marron dem nächsten Päckchen zu. Es war eine kleine Dose, die mit rotem Samt ausgefüttert war. Darin befanden sich zwei silberne Ohrstecker in Form einer Rose und in der Mitte mit jeweils einem kleinen funkelenden Rubin. Und dabei lag noch die dazu passende Kette.

"Danke!" Über das ganze Gesicht strahlend fiel Marron ihm um den Hals.

"Ich dachte mir, falls du deine Kette AUSNAHMSWEISE mal nicht tragen kannst!"

"Du bist echt der Beste!"

"Ich weiß!" grinste Chiaki sie an.

"Aber werd mir mal nicht zu überheblich!" grinste Marron zurück.

"Ein weiterer Teil deines Geschenkes kommt leider erst nächste Woche an. Auf jeden Fall noch vor Silvester. Und ich hab auch schon alles geklärt, es wird direkt zu uns nach Fujisan kommen." erwiderte ihr Schatz ihr.

"Du machst mich echt neugierig und du bist gemein! Verrätst du mir jetzt wenigstens noch was du vorhin gesucht hast?" Schelmisch lächelte sie ihn an und kassierte dafür einen Seufzer.

"Du kannst es wohl gar nicht mehr abwarten, was?" Er zog sie zu sich und küsste sie und tastete nebenbei nach ihrer linken Hand. Er ergriff diese und schloss sie um eine kleine Schatulle in Rosenform ebenfalls aus rotem Samt. Überrascht löste sich Marron von ihm und guckte ihn fragend an.

"Nun guck schon nach!" ermutigte er sie. Sie tat wie ihr geheißen und öffnete das Kästchen. Darin steckten 2 unterschiedliche silberne Ringe.

"Die sind wunderschön!" brachte sie staunend hervor und sah ihn glücklich an. "Aber warum 2?"

"Familientradition!" erörtere er knapp. "Der Eine wird wie die Kette immer weitergegeben und der Andere ist von mir!"

Sie schaute sich die Ringe nun etwas genauer an. Der Eine hatte eine wunderschön in den Ring eingegliederte schneeweiße Perle und der Andere war nicht so gerade wie ein normaler Ring sondern wellenförmig geschwungen es waren mühselig kleine Rosen darin eingraviert. Und dann entdeckte sie auf der Innenseite ebenfalls eine Gravur: "Forever yours!"

"Genau! Ich bin für immer Dein!" lächelte er. Marron schaute ihn an und ihr liefen die Tränen in Strömen die Wangen herab.

"Danke! Danke! Danke! Ich liebe dich ja so sehr! Du weißt gar nicht wie glücklich du mich machst!" sie fiel ihm erneut um den Hals und riss ihn damit mit in die Waagerechte. Er schloss sie einfach nur in die Arme und strich ihr beruhigend über den Rücken. Auch in seinen Augen glitzerten die Tränchen.

"Doch, ich weiß es! Genauso glücklich wie du mich machst nämlich!"

Eine ganze Weile blieben sie einfach nur so liegen, bevor sie sich wieder aufsetzte und Chiaki ihr die Tränen aus dem Gesicht wischte. Dann kniete er sich vor das Bett und ergriff ihre Hand. Er nahm als Erstes den Ring mit der Perle und streifte ihn über ihren linken Ringfinger.

"Auf das Kette und Ring erneut vereint werden und die Tradition noch viele Generationen weitergeführt wird!" sprach er dabei und bemerkte wie 2 Tränen auf seine Hand tropften. Die Eine war seine Wange herabgerollt, während die Andere zu Marron gehörte. Er blickte zu ihr hoch und wischte ihr erstmal erneut die Tränen weg.

"Hey! Nicht weinen!"

"Musst du gerade sagen!" schluchzte sie. Er lächelte sie darauf ertappt an und widmete sich ihrer anderen Hand und dem anderen Ring.

"Für immer dein! Auf das unser jetziges Glück auf ewig andaure!"

Nun konnte Marron sich nicht mehr halten, und stürzte ihm erneut um den Hals und zwar so wild, dass er direkt nach hinten kippte und sie beide auf dem Boden lagen. Marron weinte einfach nur und Chiaki versuchte sie wieder zu beruhigen. Nach einiger Zeit war ihm dies auch gelungen, allerdings war Marron daraufhin gleich eingeschlafen. So beförderte er sie wieder vorsichtig ins Bett, kuschelte sich an sie und legte seine Hand wieder schützend auf ihren Bauch.
 

Ja, er war zufrieden. Und nicht nur das. Er war glücklich. So glücklich wie noch nie zuvor und er fühlte sich momentan dadurch zu allem beflügelt. Er glaubte momentan Berge versetzen zu könne, so glücklich war er. Und es schien ihm, als würden die Engel sie vom Himmel herab beobachten und sich mit ihnen freuen.

Er blinzelte noch einmal verschlafen, als er glaubte, erst ein helles Licht und dann einen Schatten direkt neben dem Bett zu sehen. Er glaubte den Schatten als Frau identifizieren zu können. Eine Frau mit langen braunen Haaren und großen weißen Schwingen. Dann meinte er eine Hand auf seinem Kopf zu spüren und eine sanfte Stimme zu hören und schon war auch er eingeschlafen.
 

Doch bereits wenige Stunden später wachten die Beiden wieder auf. Sie wurden Beide von einer unglaublichen Wärme durchdrungen, die den ganzen Raum zu erfüllen schien. Ihre Körper waren völlig erholt und entspannt und alle ihre verbrauchten Kraftreserven schienen wiederhergestellt. "Merkwürdig!" befand Chiaki

"Ja, aber angenehm. Das tat richtig gut nach der gestrigen Aufregung!" stimmte ihm seine Frisch-Verlobte zu und streckte sich.

"Und ich hatte so einen schönen Traum!"

"Ich auch! Ich war auf einer großen Wiese mit vielen bunten Blumen. Mit dir und unserem Kind zusammen und plötzlich war da ein Engel!"

"Marron!? Denselben Traum hatte ich auch!" Verdutzt sah Chiaki sie an.

"Jetzt träumen wir sogar schon Dasselbe!" war Marrons Kommentar dazu. "Echt seltsam. Ich fühle mich jedenfalls plötzlich unbesiegbar. Und ich spüre meine Kraft geradezu durch meinen Körper fließen. Und sie kommt von meinem Bauch her! Es ist so...wohltuend und macht mich so glücklich! ... Ich glaub, ich kann mich schon mal auf eine sehr ungewöhnliche Schwangerschaft vorbereiten!" Sie grinste ihren Schatz verlegen an, der glücklich und auch ein wenig stolz zurückgrinste, und fuhr sanft über ihren Bauch.

"Das solltest du auch!" ertönte plötzlich eine angenehme Frauenstimme und die Wärme schien sich noch mehr im Zimmer auszubreiten.

Unverhofftes Wiedersehen Part I

"Schwangerschaften bei Gesandten Gottes sind immer was Besonderes! Und bei euch Beiden erst Recht!"

"Wer seid Ihr?" fragte Marron verwirrt, aber nicht verängstigt in den Raum hinein. Die Stimme hatte irgendwas Vertrautes, Beruhigendes an sich, so dass sie überzeugt war, sich kein Sorgen machen zu müssen. Und schon blendete ein helles Licht ihre Augen und als sie wieder klar sehen konnten, stand der Engel mit den langen, braunen Haaren und den großen, weißen Schwingen, den Chiaki schon im Halbschlaf erblickt hatte, vor ihnen.

"Mutter!" war alles, was er hervorbrachte und Marron starrte ihn mit offenem Mund an.

"Ja Chiaki, ich bin es!" bestätigte sie ihm und lächelte dann Marron zu. "Und ich bin hier, um meinem Schwiegertöchterchen in den kommenden Monaten zur Seite zu stehen."

"Warum? Ist irgendwas nicht in Ordnung?" Besorgt nahm Chiaki Marron feste in den Arm. Seine Mutter lächelte ihnen jedoch nur zu.

"Nein, keine Sorge! Bisher ist mit dem Kleinen alles in Ordnung. Und Marron geht's ja auch gut." Beruhigte sie ihren Sohn. "Aber nun steht erst einmal auf. Dein Vater erwartet euch schon sehnsüchtigst!" fügte sie noch hinzu.

"Kommst du denn nicht mit? Er freut sich bestimmt, dich zu sehen!" Ein wenig traurig blickte er sie an. Sein Vater hatte sie sicherlich genauso sehr vermisst, wie er selbst. Also wäre es doch ungerecht, wenn er sie nicht sehen dürfte.

"Doch!" lachte dann aber seine Mutter. "Aber umziehen solltet ihr euch vielleicht doch alleine! Ich komm wieder, wenn ihr fertig seid! Bis dahin kann ich aber noch einiges erledigen." erklärte sie ihm und verschwand mit einem Lächeln auf den Lippen wieder.

Chiaki starrte immer noch auf den nun leeren Flecken vor ihm, wo kurz zuvor noch seine Mutter gestanden hatte. Er war sich nicht so ganz sicher, ob er noch schlief, er Halluzinationen hatte oder dies wirklich gerade geschehen war. Auch Marron war anscheinend noch am Zweifeln und immer noch völlig überrumpelt, da sie bisher weder etwas gesagt, noch sich gerührt hatte. Doch so langsam schien sie zu begreifen, dass sie wach war und keine Einbildungen hatte und drehte ihr Gesicht Chiakis zu, der sie immer noch vorsichtig im Arm hielt.

"DAS war DEINE Mutter?" Chiaki konnte über diesen verstörten Anblick seiner zukünftigen Frau nur lachen.

"Ja, DAS ist MEINE Mutter!" Nach einiger Verarbeitungszeit fiel sie ihm vor Freude strahlend um den Hals, sodass sie beide wieder in die Kissen zurück fielen. Überrascht schloss Chiaki nur seine Arme um sie und fragte sich, was der Grund dieses plötzlichen Freudenausbruchs war. Für eine Schwangerschaftslaune war es ja eigentlich noch zu früh.

"Ich freue mich ja so für dich! Endlich siehst du deine Mutter wieder!" rief da Marron aus. Kopfschüttelnd drückte Chiaki sie daraufhin ein wenig von sich.

"Du bist echt einmalig! Brichst in Freudentränen aus, weil ich nach fast 14 Jahren meine Mutter wieder sehen kann!" Er lachte sie von ganzem Herzen an, wischte ihre Tränen sanft weg und setzte sich auf.

"Dann wollen wir unseren noch nichts böses ahnenden, werdenden Opa nicht noch länger warten lassen, oder?" Er nahm sein Engelchen bei der Hand und zog es aus dem Bett.

In Windeseile machten die Beiden sich dann auch fertig. Sie schnappten sich schnell noch das Geschenk für Kaiki und schon waren sie auf dem Weg nach unten ins Wohnzimmer, wo sie ihn vermuteten. Aber sie brauchten gar nicht so weit gehen, denn er stand wieder vor dem Bild von Jeanne und war mit seinen Gedanken weit weg.

So gesellten sich die Beiden zu ihm und warteten auf eine Reaktion von ihm. Von Chiakis Mutter war noch nichts zu bemerken, also konnten sie nur abwarten, da sie ihn ja auch nicht stören wollten. Nach einiger Zeit vernahmen sie dann einen Seufzer von Kaiki und er drehte sich um und prallte direkt erst einmal mit Marron zusammen, die ihm daraufhin direkt in die Arme fiel.

"Oh! Entschuldige Marron-chan!" rief er erfreut. "Einen wunderschönen guten Morgen! Du bist endlich aufgestanden! Wie geht's dir?"

"Dir auch einen guten Morgen! Mir geht's hervorragend! Ist nur die Frag wie es dir gleich geht, wenn du mich nicht loslässt!" grinste ihn Marron an und warf einen verstohlenen Blick zu Chiaki, der die Szene gar nicht witzig fand und sie sofort in seine Arme zog, nachdem sie von seinem Vater losgelassen worden war.

"Chiaki! Du bist ja auch da! Hab dich irgendwie übersehen!" Verlegen kratzte sich sein Vater am Kopf und erntete von Chiaki einen alles sagenden Blick.

"Ich weiß, ich bin ja so klein! Aber trotzdem guten Morgen!"

"Dir natürlich auch! ... MARRON-CHAN!!!!!" schrie er plötzlich los und umarmte Marron und Chiaki überschwänglich., die überhaupt nicht wussten wie ihnen geschah.

"Ähm? Was ist jetzt schon wieder?" fragte Marron daher eingeschüchtert nach.

"Ich wusste es!!!" strahlte Dr. Nagoya sie an und nahm ihre Hände in seine. "Hast du gut gemacht, mein Sohn! Endlich! Wenigstens sind sie jetzt verlobt!" schwärmte er. "Wann heiratet ihr?" Die beiden Frisch-Verlobten seufzten auf und Chiakis Hände und Augenbrauen fingen verdächtig mordlüstern an zu zucken.

"OK, Lassen wir das fürs Erste! Ihr habt doch bestimmt Hunger, oder? Setzt euch schon mal, ich hol alles!"

Strahlend und vor Freude vor sich her pfeifend verschwand er in der Küche und Marron und Chiaki setzten sich kopfschüttelnd an den Tisch.

"So ist er halt!" lächelte Chiaki seinen Engel an, die genießerisch die Augen schloss, da ein sanfter Windhauch durch den Raum wehte, der den Raum mit derselben Wärme wie Chiakis Zimmer ausfüllte und somit dir Rückkehr seiner Mutter ankündigte.

"Du hättest ihn mal am Tag deiner Geburt sehen sollen! Da hat er jeden umarmt, der ihm über den Weg gelaufen ist!" erklang da auch schon leise ihre Stimme.

"Wirklich? Das wusste ich ja noch gar nicht!" erwiderte Chiaki traurig und Marron schaute ihn verwundert an und ergriff seine Hand.

"Hey? Was ist denn? Warum so traurig auf einmal?"

"Mir fiel gerade auf, wie ungerecht ich zu ihm war. Er hat sich so über meine Geburt gefreut und auch nach Mutters Tod alles versucht um mir zu helfen, und was hab ich gemacht? Ich hab alles falsch verstanden und ihm nur Vorwürfe gemacht. Und zu guter letzt hab ich mich vollkommen von ihm abgewandt und ihn völlig alleine zurückgelassen, so dass er niemanden mehr hatte. Er muss sich genauso einsam gefühlt haben wie du all die Jahre."

"Chiaki!" Mitleidig sahen die beiden Frauen ihn an und Marron nahm ihn in den Arm und seine Mutter legte ihm die Hand auf die Schulter.

"Ich glaube, er hat dies aber alles ganz gut verkraftet. Er ist stark! Ich bin mir sicher, er hat dich verstanden. Und er hatte ja noch sein Krankenhaus. Da steht er ja auch mit vollem Herzen hinter!" redete seine Mutter ihm gut zu. "Und jetzt mach nicht so ein trauriges Gesicht! Immerhin wirst du selber jetzt bald Vater und darauf solltest du dich freuen." Chiaki schaute nun zu ihr auf und setzte einen "Du weißt mehr als du sagst" -Blick auf. Doch bevor er was sagen konnte, drehte Marron sein Gesicht ihrem zu.

"Hör auf deine Mutter! Sie hat bestimmt Recht. Schließlich ist sie ein Engel und heute ist Weihnachten. Also: Kopf hoch und denk an unser Kind!" Sie nahm sein Gesicht in ihre Hände und küsste ihn aufmunternd. Und sofort gingen das Glücksgefühl und die Kraft, von denen Marron vorhin schon gesprochen hatte, auch auf ihn über und er verstand was Marron meinte. All seine Sorgen, Ängste und Zweifel waren wie weggeblasen und er fühlte nur noch pures Glück. Er umarmte Marron und ihm lief eine Freudenträne das Gesicht herab.

"Dein Vater kommt wieder!" sagte da seine Mutter und er löste sich von Marron und wischte sich die Träne weg.

"Danke!" sagte er noch schnell zu Marron und seiner Mutter und schaute dann lächelnd zur Tür. Seine Mutter hatte sich in der Zwischenzeit hinter einer Säule versteckt. Sie wollte ihn ja nicht sofort erschrecken. Da ging die Tür auch schon auf und Kaiki kam mit einem Tablett in der Hand herein.

"So, da bin ich wieder!" grinste er sie an.

"Vater!" sprach Chiaki ihn lächelnd an. "Wir haben dir ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk vom Herrn mitgebracht!"

"Hä?" Irritiert sah er Marron und seinen Sohn an, blickte aber nur in zwei lächelnde Gesichter. Er dachte schon, sie wollten ihn ärgern und wandte sich wieder seinem Tablett zu. Er hatte der Säule den Rücken zugewandt, so dass er seine verstorbene Frau nicht sehen konnte, als sie lächelnd langsam auf ihn zukam.

"Hallo Kaiki!" sprach sie und sofort erstarrte dieser und ließ vor Schreck mit einem lauten Geschepper das Tablett fallen. Er starrte nur ins Leere und bewegte sich keinen Millimeter. Das konnte doch nicht möglich sein. Er musste sich verhört haben! Aber warum lächelte Chiaki ihn dann so an? Er vernahm leise Schritte hinter sich, wagte aber immer noch nicht sich umzudrehen.

"Wir haben uns lange nicht mehr gesehen!" vernahm er wieder IHRE Stimme. Ganz langsam drehte er sich um und sah direkt in ihre braunen Augen, die er all die Jahre so schmerzlich vermisst hatte. Sie strahlten immer noch die gleiche Wärme und Güte wie vor 14 Jahren aus. Und überhaupt schien sie sich nicht verändert zu haben. Aber schließlich war sie ja auch eigentlich tot. Und doch stand sie vor ihm. Und sie sah aus, wie auf den ganzen Fotos, die er alle feinsäuberlich in einem versteckten Schrank aufbewahrte, den niemand außer ihm kannte. Selbst Chiaki nicht.

Ihr Haar umspielte sanft ihr schmales Gesicht und man konnte kein Anzeichen einer schweren langen Krankheit in ihrem Gesicht erkennen. Sie sah genauso aus, wie an dem Tag, an dem sie ihm gesagt hatte, dass sie schwanger war. Nur ein paar Jährchen älter halt. Sie sah ihn genauso erwartungsvoll wie damals an. Aber er konnte einfach nichts sagen, geschweige denn sich bewegen. Alles was er konnte, war ihr in die Augen zu schauen. Er merkte nicht wie Marron vor Rührung anfing zu weinen und Chiaki sie in den Arm schloss, obwohl auch ihm fast erneut die Tränen kamen. Und er merkte auch nicht wie ihm selbst die Tränen das Gesicht herunter glitten. Für ihn existierte nur noch dieses Wesen dort vor ihm.. Dieses Wesen, welches er mehr als alles andere auf der Welt liebte und welches er so sehr vermisst hatte, nach dem er sich so gesehnt hatte. Das Wesen was für ihn die Welt bedeutete und das ihm auf so schmerzliche Weise viel zu früh entrissen worden war.

"Sayuri!" brachte er nach einer Ewigkeit hervor und obwohl es kaum mehr als ein Flüstern war, schien es allen so laut wie ein Donnerschlag gewesen zu sein, der die Stille durchbrach.

"Ja Kaiki. Ich bin es! Ich bin zurück!" Sie lächelte ihn nun nicht mehr erwartungsvoll sondern nur noch glücklich an und auch ihr liefen die Tränen in Strömen die Wangen herab. Daraufhin gab es für Kaiki kein Halten mehr und er stürzte auf sie zu, schloss sie in seine Arme und weinte nur noch vor Freude. Und auch seine Frau, vergaß all ihren engelhaften Stolz, ihre himmlische Eleganz und weinte nur noch hemmungslos.
 

Marron klammerte sich auch nur noch an Chiaki und ließ ihren Tränen freien Lauf. Ihm verschleierten nun ebenfalls die Tränen die Sicht. Er hatte seinen Vater noch nie so erlebt. Er hatte ihn bisher sowieso nur ein- oder zweimal weinen sehen. Und das war schon lange her. Er konnte sich erinnern, bei der Beerdigung seiner Mutter damals ein paar Tränen gesehen zu haben und vielleicht am Geburts- oder Todestag von ihr, aber nicht in so einem Ausmaß. Irgendwie tat es schon gut, ihn einmal so richtig glücklich und von der Rolle zu sehen. Aber jetzt sollten sie die Beiden vielleicht doch lieber etwas alleine lassen. Sie hatten es sich ja wirklich verdient.

So nahm er seine Marron vorsichtig auf den Arm und machte sich leise und vorsichtig mit ihr auf den Weg in sein Zimmer.

Dort angekommen, setzte er sie erst mal auf dem Bett ab und reichte ihr eine Packung Taschentücher. Sie nahm sie dankbar an und nach ein paar Minuten hatten sie Beide ihre Nerven schon wieder ein wenig beruhigt und ihre Tränen waren versiegt. Sie schauten sich verträumt in die Augen und ihre Lippen waren nur noch Millimeter voneinander entfernt, als erneut eine weibliche Stimme erklang und Marron und Chiaki vor Schreck direkt wieder auseinander fuhren.

"Was nicht so alles passiert, wenn wir nicht mehr auf sie aufpassen, was?"

"Du sagst es mein Schätzchen! Erst springen sie sich jedes Mal an die Gurgel und jetzt werden sie heiraten und bekommen ein Kind!"

Unverhofftes Wiedersehen Part II

Vor den beiden Verlobten standen eine Frau, mit langen, grünen Harren, und ein Mann, mit langen, lilafarbenen Haaren, und grinsten sich an. Mit weit aufgerissenen Augen sahen sich Marron und Chiaki erst gegenseitig an und dann wieder auf die Personen vor ihnen.

"Fynn?" fragte Marron und Chiaki schloss sich ihr an und fragte: "Access?"

"Hey Sindbad! Lang nicht mehr gesehen, was?" kam dann auch gleich zurück und er fiel einen total verblüfften Chiaki um den Hals und knuddelte ihn ab. Fynn machte es ihm bei Marron nach.

"Ich hab dich ja so vermisst, Marron!" schluchzte sie.

"Ich dich auch!" gab eine ebenfalls schluchzende Marron zurück

"Ich hab dich auch vermisst, Sindbad!" rief Access und Chiaki versuchte sich vergeblich von ihm zu befreien, da es ihm echt peinlich war, so begrüßt zu werden.

"Ja, Access, ich freu mich auch dich zu sehen!" sagte er schließlich leicht genervt, obwohl er sich natürlich auch freute seinen Freund wieder zu sehen. Und Access ließ ihn daraufhin auch schon los.

"In der Hinsicht hat sich bei dir ja anscheinend doch noch nichts geändert! Menno! Aber macht ja nichts! Ich muss dir ja so viel erzählen!..." plapperte er dann auch gleich ohne Punkt und Komma drauf los und Chiaki machte sich schon mal auf was gefasst. Er ließ ihn einfach mal weiterreden, schenkte seine Aufmerksamkeit jedoch seiner Verlobten, die immer noch weinend in Fynns Armen lag.

"Marron! Jetzt hör schon auf zu heulen! Du wolltest doch nicht mehr so oft weinen! Hast du vergessen, was du mir versprochen hattest bei unserem Abschied?" sagte Fynn schließlich und löste sich aus Marrons Umklammerung. Die sah sie daraufhin lächelnd an und wischte sich schnell die Tränen weg.

"Natürlich hab ich das nicht vergessen! Aber schau dich doch mal selber an!" Sie wollte ihr gerade die Tränen wegwischen, als Access Fynn in seine Arme zog und dies für sie erledigte.

"Nicht weinen, Fynn-Schätzchen! Ich bin ja bei dir!" Dabei knuddelte er Fynn kräftig. Diese wusste im ersten Moment gar nicht wie ihr geschah, und als sie es dann realisierte wurde sie rot und verpasste ihm wie früher so oft eine Ohrfeige.

"ACCESS! Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du mich in Ruhe lassen sollst? Und nenn mich nicht Schätzchen!!!" giftete sie ihn gleich an und drehte sich demonstrativ von ihm weg. Marron und Chiaki warfen sich einen "Alles klar!" -Blick zu und Marron flüsterte ihrem Schatz leise etwas zu, aber so, dass es die beiden anderen auch verstehen konnten.

"Wie war das noch mit: erst an die Gurgel gehen und dann heiraten und Kind?" Fynn glich danach noch mehr einer Tomate und Access setzte ein Grinsen auf und erhob sich langsam wieder vom Boden, rieb sich die Wange und sah seinen früheren "Boss" an.

"Schöne Männer haben's halt nicht leicht, was?"

Sie setzten sich dann alle 4 auf das Bett, wobei sich Marron an Chiaki lehnte und Fynn möglichst weit von Access wegrutschte. Chiaki ergriff dann auch sogleich das Wort.

"Was macht ihr eigentlich hier? Wenn noch mehr Engel vorbei kommen, ist doch bald der ganze Himmel leer!"

"Sindbad! Es ist Weihnachten! Und da haben wir Engel auch ab und zu mal frei!"

"Genau! Und außerdem sollen wir euch viele Grüße und alles Gute vom Herrn bestellen!" ergänzte Fynn.

"Apropos Weihnachten!" fiel es Accesss ein. "Marron!!!!????" Er sah sie mit einem Hundeblick an und sie ahnte schon, dass nichts Vernünftiges dabei herauskommen konnte.

"WAS?"

"Machst du mir Pfannkuchen?"

"Mir auch?" schloss sich Fynn ebenfalls mit einem Hundeblick an und Marron und Chiaki wären fast umgekippt.

"JAHA!" gab Marron entnervt von sich und hatte direkt zwei Engel an sich kleben, die ihr um den Hals gefallen waren. "Kommt mit!"

Zusammen machten sie sich alle auf den Weg nach unten. Von Sayuri und Kaiki war keine Spur zu entdecken und so kümmerte sich Chiaki zusammen mit Access um den Kamin, während er von diesem was von Fynn und dem Himmel vorgeschwärmt bekam, und Marron und Fynn machten sich in der Küche zu schaffen.

Und da es anscheinend eine Eigenart der Engel war, plapperte auch Fynn fröhlich drauf los und ließ Marron auch nicht nur die geringste Chance irgendwas zu sagen.

"... Ich hab dich ja so vermisst!" wiederholte sie jetzt schon zum 20.Mal und Marron war drauf und dran ihr den Mund zuzukleben.

"Und ich bin ja auch so furchtbar stolz auf dich! Du hast es endlich geschafft, Chiaki deine Gefühle zu gestehen! Du weißt ja gar nicht, was für ein Fest im Himmel daraufhin veranstaltet wurde!" schwärmte sie weiter und bemerkte gar nicht den fassungslosen Blick ihrer Freundin.

"WAASSSSSSS?" rief diese dann auch aus. "Habt ihr da oben denn nichts Besseres zu, als uns zu beobachten?"

"Nö! Alle Engel die gerade nichts zu tun hatten, haben sich immer beim Herrn eingefunden und mit ihm zusammen darauf gewartet, dass du endlich über deinen Schatten springst! Ihr habt einen richtigen Fanclub im Himmel!..." erzählte sie vergnügt weiter wurde jedoch von Marron in ihrem Redeschwall unterbrochen.

"WAAAAAAAASSSSSSSSSSS? CHIAKI!" schrie diese und sofort kam dieser angerannt, nahm sie in den Arm und fragte sie besorgt, was denn los sei. Marron schaute ihn leicht wütend und rot an.

"Der ganze Himmel ist verrückt!" schimpfte sie. "Die haben uns von da oben jeden Tag beobachtet! So als wären wir eine TV-Serie!"

"JA! Und der Herr war am ungeduldigsten von Allen. Er meinte daher, eurem Glück ein wenig nachhelfen zu müssen!" fing auch Access an zu schwärmen und kassierte einen Schlag von Fynn dafür.

"Access! Halt die Klappe!" zischte sie ihm zu.

"Ups!" brachte er nur hervor, als ihm klar wurde, dass er sich soeben verplappert hatte. Ihn durchbohrten auch direkt zwei böse Blicke.

"Der Herr war das mit dem Erdbeben?" fragte Chiaki und seine Augenbraue zuckte bedrohlich.

"Ähm... ja!" gab Access dann zu und ließ niedergeschlagen den Kopf hängen. Chiaki wollte gerade schon seine Wut an ihm auslassen, als Fynn dazwischen ging.

"Es war aber ein Versehen! Er hat es nicht mit Absicht gemacht!" beruhigte sie Chiaki wieder. "Er hatte sich gerade mal wieder über euren Streit aufgeregt und das machte sich hier auf der Erde als Erdbeben bemerkbar." erklärte sie.

"Ihr habt ja auch vorher über die Hitze geklagt! Das waren die Anspannung und Erwartung die sich im Himmel angesammelt hatten und mit jedem Tag stärker wurden. Und dies hat sich auf das Wetter ausgewirkt!" ergänzte Access noch.

"Und warum hat das Wetter danach so verrückt gespielt?" fragte Chiaki weiter. Doch bevor einer der beiden Engel was sagen konnte, fing Marron schon an zu reden.

"Lasst mich raten! Ihr habt da oben so ein großes Volksfest veranstaltet und wart dabei so besoffen, dass ihr total eure Aufgaben vergessen habt, stimmt's?" Fragend sah sie die beiden an. Diese wurden nur rot, und ließen erneut ertappt den Kopf hängen.

"Volltreffer!" gaben sie zu.

"Ist denn das zu fassen?" sprach Chiaki fassungslos. "Und als Nächstes fängt es hier wahrscheinlich noch an zu schneien, weil der Herr so glücklich ist, dass Marron schwanger ist, oder was?" sagte er scherzhaft und schüttelte den Kopf. Marron spürte plötzlich einen sanften Windhauch und schaute sich um.

//Kamikaze!...// "Chiaki! DAS hättest du nicht so laut sagen sollen! Jetzt schneit es draußen tatsächlich!" erzählte sie ihm dann grinsend und Chiaki schaute sie verdutzt an. Und auch Fynn und Access waren erst einmal sprachlos.

"Wahrhaftig zwei außergewöhnliche Wesen! Sie spüren nicht nur den Kamikaze, sie verstehen auch seine Botschaft und sehen die Dinge voraus!"

"Wovon redest du da?" fragten Marron und Chiaki die Beiden verwirrt.

"Ach, das erklärt euch Sayuri noch!" sagten sie jedoch nur und lächelten sich an.

"Na gut, behaltet eure Geheimnisse erstmal für euch! Die Pfannkuchen sind fertig!" Sofort war alles Andere für die Engel vergessen und sie saßen innerhalb von Sekundenbruchteilen am Tisch und warteten ungeduldig auf ihre Teller. Chiaki warf seiner Verlobten nur einen amüsierten Blick zu und dann setzten sich die Beiden ebenfalls und aßen ihr stark verspätetes Frühstück.

Danach beschlossen sie ein wenig im Schneefall spazieren zu gehen und Access und Fynn leiteten den neusten Himmelklatsch und Tratsch an sie weiter. Die beiden himmlischen Gäste trennten sich dann irgendwann von ihren Freunden und so machten sich die beiden Paare getrennt weiter auf den Weg durch die Stadt.

Doch als es langsam anfing zu dämmern, machten sich zumindest Marron und Chiaki wieder auf den Rückweg. Sie waren die meiste Zeit einfach nur stillschweigend Hand in Hand nebeneinander hergegangen und hatten die ungewohnte Landschaft betrachtet. Sie konnten sich nicht erinnern, in den letzten Wintern überhaupt Schnee gehabt zu haben. Zumindest keinen, der auch liegen blieb und alles unter einer, wenn auch noch dünnen, weißen Decke begrub. Sie waren auch am Meer gewesen, doch da waren ihnen zu viele Menschen und außerdem wehte dort ein unangenehmer Wind und der Schnee blieb kaum liegen. Also waren sie wieder zum Park zurückgekehrt und dort umhergewandert.

Wieder in der Nagoyavilla angekommen, war dort immer noch keine Spur von Kaiki und Sayuri oder Fynn und Access. Also konnten sie wohl oder übel nichts anderes machen, als zu warten. Marron fiel dann auch auf, dass sie Chiaki ja noch gar nicht sein Geschenk gegeben hatte, und so machten sie sich wieder in sein Zimmer auf und Marron kramte in den Taschen herum. Chiaki beobachtete sie dabei fasziniert und bemerkte gar nicht, dass Marron schon mit ihrer Hand vor seinen Augen herumwedelte. Er kam erst wieder zu sich, als sie sich zu ihm herab beugte und ihn sanft küsste. Er zog sie zu sich auf den Schoß und sie versanken in einem leidenschaftlichen Kuss.

"Bist ja doch noch anwesend!" neckte Marron ihn danach.

"Hm? Hab von dir geträumt!"

"Ich hab's bemerkt"

"Was hast du denn da Feines? Für mich?"

"Jepp! Für dich, mein Schatz!" Sie drückte ihm zwei Päckchen in die Hand und setzte sich neben ihn. Chiaki packte auch sofort aus und ließ mit einem Seufzer den Kopf hängen.

"Du bist fies!" grummelte er sie an.

"Wieso? Du hast mir doch auch eine Schweinchenwärmflasche geschenkt! Also warum darf ich nicht genauso "nett" sein?" Chiaki seufzte geschlagen auf und begutachtete die babyblaue Schürze in seinen Händen mit den Bärchen drauf.

"Jetzt können wir zusammen kochen!" fiel ihm dann auf.

"Ja, oder wir können darin unser Kind einwickeln, schließlich ist meine Rosa und deine Blau!"

"Auf was du für Ideen kommst!"

"Das war ein Scherz!"

"Ach nee, da wär ich jetzt nicht drauf gekommen!"

"Deshalb sag ich's dir ja!" ärgerten sie sich ein klein wenig gegenseitig und Chiaki beendete dies, indem er seinen Schatz einfach küsste und sich dann weiter an seine Geschenke machte. Marron schenkte ihm noch eine Armbanduhr, da er seine Vorherige mal wieder kaputt gekriegt hatte, ein Fotoalbum mit gemeinsamen Bildern und als weiteren kleinen Scherz einen Gutschein für Gratin, von dem Chiaki selbstverständlich hellauf begeistert war und seine Frisch-Verlobte erst mal knuddelte.

"Du weißt, was das heißt, oder? 4-mal die Woche Kartoffelgratin." sagte er grinsend.

"So war das eigentlich nicht gedacht, aber du wirst dann schon bald kein Gratin mehr sehen können, also passt das schon..... Moment mal, nix da!!!! So oft gibt's kein Gratin! Ich bin schwanger! Unser Kind hat bestimmt nicht Lust auf jeden Tag dasselbe!" protestierte Marron.

"Och, denk dran, immerhin bin ich sein/ihr Vater! Und was die Vorliebe für Essen angeht, da sind die Nagoya-Gene sehr stark! Mein Vater und ich sind das beste Beispiel! Frag meine Mutter, die wird dir wohl auch so einiges erzählen können!"

"Worauf hab ich mich da nur eingelassen?" seufzte Marron, schmiegte sich aber glücklich und zufrieden lächelnd in Chiakis Arme und zusammen dösten sie ein klein wenig vor sich hin.

Klärende Gespräche Part I

Doch bereits kurze Zeit später ließ Marrons knurrender Magen sie wieder munter werden.

"Und mir dann unterstellen, ich hätte immer Hunger!" neckte Chiaki sie und bekam dafür von Marron die Zunge rausgestreckt.

"Stimmt doch auch! Ich hab ja jetzt auch wenigstens einen guten Grund! Ich trag ja schließlich den jüngsten Spross des verfressenen Nagoyaclans in mir!" rechtfertigte Marron sich.

"Stimmt! Dann will ich euch Beide doch auch mal nicht verhungern lassen! Also auf, auf!" Und so zog Chiaki Marron unter leichtem Protest ihrerseits einfach aus dem Bett und nach unten.

Wie einige Zeit zuvor fehlte immer noch jedes Zeichen von Chiakis Eltern oder den beiden Engeln.

Marron und Chiaki gingen also weiter in die Küche, wo noch deutlich die Spuren vom morgendlichen Pfannkuchenchaos sichtbar waren. Um nicht noch mehr Durcheinander zu machen und da sie sich auch nicht große Umstände machen wollten, beschlossen sie, dass zum Abendessen erneut Pfannkuchen auf dem Speiseplan standen. Marron werkelte ein klein wenig rum, Chiaki wurde zum Spülen und Aufräumen verdonnert, sodass bereits kurze Zeit später der Duft nach frischen Pfannkuchen das ganze Haus erfüllte.

"Ich würde mich nicht wundern, wenn jeden Moment ein paar verfressene Engel hier erscheinen und sich auf unser Essen stürzen wollen!" sagte Marron lächelnd zu Chiaki, der nur zustimmend nickte und an seiner Aufgabe als "Spülmaschine" verzweifelte. Marron hatte sich noch nicht ganz wieder dem Herd zugewandt, da hörte sie auch schon die rasch näher kommenden Stimmen von Fynn und Access.

"Access! NEIN! Sei nicht immer so verfressen! Du hast vorhin schon genug gegessen! Jetzt darf ich!"

"Aber Fynn-Schätzchen! Du weißt doch, wie sehr ich Pfannkuchen liebe! Natürlich nicht so sehr wie dich, aber...."

"ACCESS! Ich hab dir schon 1000mal gesagt, dass ich NICHT dein Fynn-Schätzchen bin! Und du hast grad selbst gesagt, du liebst mich mehr als Pfannkuchen!"

"Ja, aber...."

"Kein aber! Und jetzt gebt Ruhe!" unterbrach Chiaki die beiden Streithähne. "Es macht überhaupt keinen Sinn euch darüber zu streiten, wer von euch Beiden das Recht auf den ersten oder die meisten Pfannkuchen hat, da die hier nämlich erstmal alle für Marron sind! Sie hat nämlich Hunger und ist schwanger, also Ruhe! Und wenn ich es anmerken darf: Ich hab auch Hunger! Also müsst ihr zwei euch wohl oder übel noch etwas gedulden, ihr findet einen anderen Dummen, dem ihr die Haare vom Kopf fressen könnt oder ihr lernt endlich selber kochen! BASTA!" fuhr Chiaki mit seiner Standpauke fort.

"Wie süß! Danke!" war Marrons Kommentar dazu und den sie noch mit einem Kuss bekräftigte. Fynn und Access ließen derweil geknickt die Flügel hängen und setzten sich nebeneinander auf eine Stuhllehne, da sie sich wieder in ihre kleine Grundengelform zurückverwandelt hatten.

"Hm.... Wer macht denn hier so leckere Pfannkuchen? Da läuft einem ja das Wasser im Mund zusammen!"

"...Jetzt fang du nicht auch noch an, Mutter! Könnt ihr Engel euch nicht mal was anderes aussuchen?" Leicht genervt schaute Chiaki zu seiner Mutter, die gerade die Küche betrat und seinen Vater an der Hand mit sich zog. Sie erweckte den Anschein, als wäre sie wirklich nur ihrer Nase gefolgt und Kaiki schaute nur amüsiert in die Runde. Ihn brachte nach den letzten Ereignissen nichts mehr aus der Ruhe. ,Das wird schon so alles seine Ordnung haben' sagte er sich.

"Keine Angst! Ich werde euch schon nichts wegessen! ... Höchstens Fynn und Access einen kleinen stibitzen.... oder zwei." gab sie mit unschuldiger Miene von sich. Fynn und Access protestierten lautstark, wurden aber von Chiaki wieder unterbrochen.

"Wo wart ihr eigentlich die ganze Zeit? Wir wollten ja schon einen Suchtrupp losschicken!" Chiaki grinste seine Eltern an und bekam von Marron erstmal einen Klaps auf den Hinterkopf sowie einen bösen Blick zugeworfen.

"Lass sie doch! Sie haben sich lange genug nicht gesehen! Da gibt es eine Menge zu erzählen!" Auch Marron grinste und die beiden Angesprochen grinsten unschuldig zurück.

"Deine Mutter hat versucht mir alles zu erklären, also noch mal genau verständlich zu machen, was da jetzt genau mit Jeanne und Sindbad ablief und auch mit den beiden kleinen Engelchen da und wie es kommt, dass sie hier ist. Aber wenn ich ehrlich bin, ist mir das momentan total egal und ich bin nur noch verwirrter!" gestand Kaiki ein.

"Wir sind keine kleinen Engelchen!" kam es dann noch von Fynn und Access zurück und sie zogen Kaiki erstmal kräftig an den Haaren, bevor sie sich in ihre menschengroße Himmelsengelform verwandelten und direkt vor Kaiki postierten.

"Ist ja schon gut! Ich hab's nicht so gemeint!" versuchte er sich zu verteidigen.

"hehe..... Du machst uns Pfannkuchen und alles ist vergeben uns vergessen!"

"Ihr seid echt verfressen! Ihr seid Engel! Engel müssen nichts essen! Ihr werdet noch mal ganz dick und rund, wenn ihr so weiter macht!" merkte Sayuri kopfschüttelnd an. "Ihr habt ab sofort Pfannkuchenverbot! Oder von mir aus auch Gemüse und Obstdiät! Jedenfalls sind Pfannkuchen gestrichen! Wenn ihr was essen wollt, dann schnappt euch ein paar Äpfel!" Die beiden murrten noch ein wenig, nahmen dann aber die ihnen angebotenen Äpfel an und verkrümelten sich ins Wohnzimmer. Sayuri und Kaiki folgten ihnen, sowie Marron und Chiaki nachdem diese ihren Hunger gestillt und die Küche provisorisch sauber gemacht hatten.
 

Eine Zeit lang saßen die drei Pärchen dann einfach nur stillschweigend Arm in Arm da und genossen das friedliche Beisammensein. Schließlich brach Chiaki die Stille, indem er sich an seine Mutter wandte und fragte:

"Also, warum bist du jetzt eigentlich genau hier? Ich bin mir sicher, du hast uns eine Menge zu erzählen, berichten und erklären."

"Das stimmt. ...hm... Wo soll ich denn mal anfangen? ...OK, machen wir's so. Als erstes soll ich euch schöne Grüße vom Herrn bestellen, wie ihr ja schon von Fynn und Access erfahren habt, hat er die ganze Zeit von oben persönlich mit zahlreicher Unterstützung "über euch gewacht". Er war sehr erfreut und glücklich, dass ihr endlich zueinander gefunden habt und er wünscht euch alles Gute und lässt euch ausrichten, dass er auch weiterhin eine schützende Hand über euch hält, auch wenn er bezweifelt, dass ihr diese nötig habt, aber da ihr ihm viel zu wichtig seid und ihm so nahe steht, möchte er kein Risiko eingehen und euch auch weiterhin so gut er kann unterstützen. Außerdem steht er tief in eurer Schuld. Er hat euch so viel zu verdanken, jetzt möchte er sich natürlich auch revanchieren. Und er weiß auch, dass ihr das gar nicht wollt, sondern lieber auf euch selbst vertraut und alles aus eigener Kraft schaffen wollt... Er ist sehr stolz auf euch. Aber er kann es nicht mit seinem Gewissen vereinbaren, weiterhin nur zuzuschauen, deshalb hat er mich zur Erde zurückgeschickt, denn er ist der Ansicht euch so am besten zu helfen ohne euch den restlichen Menschen sehr viel mehr vorzuziehen. Und so macht er auch gleichzeitig sehr viele Menschen glücklich." Dabei sah sie zuerst zu Kaiki und dann zu Marron und Chiaki. "Und so bin ich hier um euch, und besonders dir, Marron, im nächsten Jahr Beistand zu leisten, denn da ihr beiden eine enorme göttliche Kraft in euch tragt, wird es euch auch ein wenig anders als "normalen" werdenden Eltern ergehen, ihr braucht euch deshalb aber keine Sorgen machen, dafür bin ich ja da. Ich weiß ja dank dir, Chiaki, was auf euch zukommt. Und das ist wirklich nicht schlimm. Den bösen König und seine Dämonen habt ihr ja auch besiegt, also droht euch von der Seite keine Gefahr. Ihr könnt die nächste Zeit also in aller Seelenruhe genießen. Die beiden Nervensägen" dabei deutete sie auf Fynn und Access "werd ich schon ruhig stellen und unseren werdenden Großvater kümmere ich mich auch! Es besteht also wirklich überhaupt kein Grund zur Beunruhigung! Jedenfalls nicht für euch." Endete sie und grinste ihren Mann schelmisch an. "Ach ja. Und was Fynn und Access betrifft, nun die beiden haben da oben so einen Aufstand gemacht und den Herrn so lange genervt bis er sie freiwillig zu euch geschickt hat, damit er seine Ruhe hat." Fynn und Access pfiffen daraufhin nur unschuldig in der Gegend herum.

"Na dann wär ja vorläufig alles geklärt, oder?" gab Marron schließlich von sich und blickte sich einmal um. Als sie Kaiki ansah, musste sie lächeln, weil er einfach nur völlig verwirrt dreinschaute. "Du bekommst bestimmt noch mal eine Privaterklärung!"

"Tja, ich bin nun mal überfordert mit so viel göttlichem Hokuspokus auf einmal!"

"Und genau deshalb, damit du alles schön verdauen kannst, werden wir euch beiden jetzt alleine lassen! Wir müssen nämlich noch packen!"

"Das hätte ich jetzt fast vergessen, mein Engel! Stimmt ja, wir fahren ja morgen nach Fujisan! Uns von diesem mehr als nur anstrengenden Weihnachtsfest erholen! Ich wünsche meinen lieben Eltern dann noch viel Spaß. Und macht keinen Mist! Ihr könnt uns das Restliche ja sagen, wenn wir wieder da sind! Ich denke ja, es eilt nicht und abhauen tust du ja auch nicht!" sagte Chiaki grinsend und zog Marron mit sich hoch.

Schnell suchten sie ihre Sachen zusammen, legten Kaikis Weihnachtsgeschenk auf den Tisch, verabschiedeten sich vergnügt von den beiden älteren Personen, die sowieso kaum noch was wahrnahmen und gingen Arm in Arm langsam bei immer noch leichtem Schneefall nach Hause. Dort wurden ganz schnell die Koffer gepackt und alle für die morgige Fahrt bereitgelegt. Kagura und Yashiro hatte sich bereit erklärt die beiden um 10 Uhr abzuholen und direkt bis zu ihrem Hotel zu fahren, um auf dem Rückweg gleichzeitig Kaguras Familie einen Besuch abzustatten.

Sie beschlossen daher, auch schon früh schlafen zu gehen. Zuvor betrachteten sie jedoch noch die friedlich unter der sanften Schneedecke schlummernde Stadt von ihrem Balkon aus. Die Schneeflocken hatten den Sternen Platz gemacht und so starrten die beiden minutenlang in zwei flauschige Decken gehüllt und mit einer Tasse dampfenden Kakao in der Hand auf diese überaus friedvolle Atmosphäre. Kurz darauf endete dieser ereignisreiche, wenn auch überaus kurze Tag mit einem langen Kuss und rasch schliefen sie eng umschlungen ein und freuten sich schon auf die noch vor ihnen liegenden Geschehnisse.

Leben eines Engels

Dass sich ihr Sohn und ihre zukünftige Schwiegertochter verabschiedeten, war Kaiki und Sayuri nur recht. Sie merkten noch nicht mal, als die beiden noch mal hereinkamen und ihnen noch eine schöne Woche wünschten. Sie leierten irgendeine Erwiderung herunter, wussten aber selber nicht, was genau sie da eigentlich genau gesagt hatten und ob es überhaupt irgendeinen Sinn ergab, für sie zählte nur das jeweilige Gegenüber.

In diesem Moment konnte und wollte Kaiki nur noch in ihre Augen schauen, in die Augen, die er all die Jahre so schmerzlich vermisst hatte und die ihm immer noch so vertraut waren, als hätten seit dem letzten Blick keine 14 Jahre dazwischen gelegen. In ihm lagen immer noch die gleiche Wärme und Liebe, die ihn sofort zur Ruhe brachte, egal wie aufgekratzt er war. Nur war diese Ausstrahlung jetzt noch um einiges intensiver geworden.

Ja, sie war sein Ruhepol gewesen und er wunderte sich, wie er es geschafft hatte, ohne sie weiter zu leben. Nicht nur einfach zu existieren, sondern richtig zu leben. Doch dann fiel ihm selber ein, dass sein "Leben" nur eine Fassade gewesen war. Eine Fassade, die er zu seinem Schutz um sich herum aufgebaut hatte, genauso wie Marron es all die Jahre gemacht hatte. Er wollte seine Trauer einfach nur tief in sich vergraben und mit der ständig wechselnden weiblichen Begleitung und der intensiven Arbeit im Krankenhaus vor der Einsamkeit und der Zeit zum Nachdenken fliehen, die ansonsten wieder die Trauer und Gedanken, die ihn so sehr schmerzten, hätten hervor kriechen lassen. Aber mit dieser Art des Weitermachens hatte er auch für Chiaki da sein wollen und ihn von seiner Trauer aufmuntern wollen. Er hatte ihm eine neue Mutter und eine komplette Familie liefern wollen und dabei erst gemerkt, dass sie sich dadurch immer weiter voneinander entfernten und er alles nur noch weiter verschlimmerte, als es zu spät war, Chiaki plötzlich weg war und er schließlich Marrons Leidensgeschichte erfuhr, die ihn dazu brachte, sein Leben endgültig umzustellen. Marron ahnte wohl noch nicht einmal, wie sehr sie ihm aus seinem schwarzen Loch geholfen hatten, von dem nur er wusste, dass es existierte. Aber es war vermutlich auch besser die Dinge so zu belassen, wie sie jetzt standen. Diese Zeiten waren jetzt vorbei und es bringt einen nun mal nicht weiter sich mit Gedanken über Vergangenes zu beschäftigen
 

So wollte er all die versäumten Blicke nachholen und wagte es nicht, seine Augen für einen Sekundenbruchteil abzuwenden oder auch nur zu blinzeln in stetiger Angst, die Ihrigen wieder für den Rest seines Lebens missen zu müssen, wenn er dies tat und somit erneut mit dem abgeschlossenen Thema konfrontiert zu werden.

"Du musst keine Angst haben, dass dies alles nur ein Traum ist, der mit einem Wimpernschlag plötzlich wie eine Seifenblase zerplatzt. Das hier ist die Wirklichkeit. Du bist hellwach."

Diese Sanftheit in ihrer Stimme. Sofort waren alle Zweifel und Ängste vergessen und die Wärme, die von ihr ausging, welche schon Marron und Chiaki sich vollkommen hatte entspannen lassen, verteilte sich von seinem Herzen aus bis in die kleinsten Adern seines Körpers.

"Aber wie ist das möglich?" Doch noch bevor er die Frage zu Ende ausgesprochen hatte, begann er zu verstehen und Sayuri lächelte daher auch nur noch als Antwort.

Schlagartig war ihm plötzlich alles bewusst und er verstand, was man ihm schon den ganzen Tag versucht hatte verständlich zu machen.

Nach ihrem Tod war seine Frau das geworden, als was er sie sowieso immer schon bezeichnet hatte, ein Engel.

Die Frage, was er verbrochen hatte, dass Gott sie ihm so früh entriss, erschien ihm nur noch lächerlich, der Grund war ihm mittlerweile auch egal geworden, sicher war es notwendig gewesen, da vertraute er auf Gott. Vielleicht war es ja sogar notwendig gewesen, um sicherzustellen, dass Chiaki später auch wirklich Marron oder besser gesagt Jeanne beschützte. Aber darüber wollte er sich auch gar nicht mehr den Kopf zerbrechen. Es gab wichtigere Dinge, die ihn interessierten. Z.B. was seiner Frau im Himmel so alles widerfahren war und warum sie plötzlich wieder da war.

"Nun sag schon was du unbedingt loswerden willst! Ich sehe doch, dass dir irgendwas auf der Zunge brennt. Raus mit der Sprache! Was möchtest du wissen?" ermutigte Sayuri Kaiki.

"Was machst du hier? Was hast du all die Jahre gemacht? Wie ist das Leben im Himmel so? Wie sieht es dort aus?... Erzähl mir einfach alles!" sprudelte es dann auch aus diesem heraus.

"Jaja!" Milde lächelte sie ihm zu und strich ihm durchs Haar. "So neugierig und ungestüm wie eh und je! Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, du bist eifersüchtig!"

"Wer sagt dir, dass ich es nicht bin? Ich weiß ja nicht, was es da oben so alles an Gestalten gibt!" meinte er scherzhaft. Er wusste, dass er bei Sayuri keinerlei Grund dazu hatte und selbst wenn doch, dann wäre er ja auch der Letzte gewesen, der sich beschweren durfte.

"Glaub mir, ich kenn dich zu gut! Ich weiß was in dir vorgeht! Ich war immer bei dir! Egal wie viel ich dort oben zu tun hatte, ich war immer bei euch. Immer wenn ihr nicht weiter wusstet, habe ich mein Bestes gegeben euch Zeichen zu senden. Ich habe euch so gut es ging beschützt und all eure Zweifel und Sorgen sind mir bekannt. Ihr konntet euch noch so verstellen, ich wusste zu jeder Zeit was in euch vorgeht und kann deshalb auch keinem von euch in irgendeiner Weise böse sein. Ich weiß, wie sehr dich und auch Chiaki eure Spannungen belastet haben, er will es zwar nicht zugeben, aber egal bist du ihm garantiert nicht! Er ist so wie du früher, Marron musste ihn auch erst langsam umkrempeln, bevor er bereit war Fehler einzugestehen, Gefühle zu zeigen und an die Liebe zu glauben. Und sie hat wirklich ganze Arbeit geleistet. Sie ist eine erstaunliche Frau mit sehr vielen Facetten. Man kann sie in keine Schublade stecken, sie würde sie alle sprengen."

"Ja, da hast du wie immer Recht! Sie erinnert mich an dich. Sie wirkte immer so stark aber auch zerbrechlich. Jetzt hat sie zu sich selbst gefunden und braucht keine Fassade mehr."

"Stimmt. Sie ist jetzt in der Lage mit erhobenem Kopf auf ihre Probleme zuzugehen und weicht nicht mehr zurück, nun kann sie nicht nur Chiaki blind vertrauen, sondern auch all ihren Freunden und ihrer Familie. Seitdem ich wusste, dass Chiaki was mit dem Kampf gegen den Teufel zutun haben wird und sein Lebensweg eng mit Marron verknüpft ist, habe ich auch sie beobachtet und beschützt. Und ich muss sagen, man erkennt sie einfach nicht mehr wieder."

"Das glaub ich dir gerne."

"Und deshalb ist meine Aufgabe hier auf der Erde auch eigentlich überflüssig! Die beiden brauchen keinen weiteren Beistand! Sie kommen sehr gut alleine zurecht und können auf sich und das Baby aufpassen. Aber der Herr ist einfach nur übervorsichtig und in panischer Angst, es könnte ja doch was schief gehen, also will er kein Risiko eingehen. Aber wie gesagt, ich glaube, selbst der Teufel könnte sich jetzt nicht mehr zwischen die beiden stellen. Sie wären mit ihrer jetzigen Kraft weit überlegen. Sie wissen es selber gar nicht, aber sie tragen so viel von Gottes Macht in sich, die mit ihrer Liebe von Tag zu Tag noch weiter zunimmt, dass sie sofort den Status der höchsten Engel in Gottes Reich innehätten. Ihre Kraft übertrifft die der jetzigen ranghöchsten Engel bei weitem. Man könnte sie sogar von ihrer Kraft her wahrlich als Gottes Kinder bezeichnen, wenn es so etwas denn geben würde. Da frag ich mich doch ehrlich gesagt auch, was ICH da eigentlich noch groß hier ausrichten soll. Außer Babysitter spielen natürlich."

Ein klein wenig geschockt nahm Kaiki diese Informationen über seinen Sohn und seine zukünftige Schwiegertochter zur Kenntnis, schob jeden weiteren Gedanken darüber jedoch zu Seite.

"Aber worin bestand denn jetzt deine eigentliche Aufgabe? Doch sicherlich nicht nur darin, über uns zu wachen, oder?"

Sayuri lächelte ihn wieder herzlich an und tätschelte seinen Kopf wie bei einem kleinen Kind.

"Oh, bin ich wohl ein klein wenig vom eigentlichen Thema abgekommen. Tut mir leid. Aber Geduld ist dir ja auch gänzlich ein Fremdwort!"

"Ja, und du hast leider viel zu viel davon!" grummelte Kaiki.

"Kannst es wohl gar nicht erwarten, was? Da musst du durch! Natürlich hatte ich auch eine richtige Aufgabe im Himmel. Da ich, als ich in den Himmel kam, noch eine große Menge an Energie hatte, wurde mir gleich der Rang eines Himmelsengels zuteil. Ich musste mich nicht erst wie Fynn und Access dazu hocharbeiten. Damals begannen die Dämonen grade aktiv zu werden und ich bin mir nicht sicher, ob du es damals bemerkt hast, es starben sehr viele Menschen und vor allem auch Kinder zu der Zeit, so dass die Engel mit der plötzlichen Flut an neuen Seelen nicht mehr fertig wurden. Und da ich, wie du grade selber sagtest, sehr viel Geduld und ein reines Herz hatte, wurde ich zur Unterstützung dieser Engel eingesetzt. Und seit dem kümmere ich mich um die neuen Seelen und die kleinen Engel, die besonders am Anfang noch alle sehr nervös sind und auch verängstigt. Sie haben Angst davor bei ihren Aufgaben zu scheitern und sind von ihrem neuen Umfeld noch sehr aufgewühlt. Da sind sie sehr dankbar, wenn ihnen jemand zur Seite steht , sie in alles mit Ruhe einweist und auch mal bei Fehlern nur ein paar beruhigende Worte spricht. Man könnte mich als quasi als Kindergärtnerin der Engel bezeichnen. Denn egal, wie alt die Seelen waren, als sie starben, wer als Schwarzengel anfängt, hat wieder quasi die Seele eines Kindes.

Fynn und Access eignen sich dafür ja wohl perfekt. Sie gehörten zu den ersten Seelen, die ich betreut habe und ich sehe ihnen immer noch gerne zu. Und obwohl sie mittlerweile Himmelsengel sind, kann man sie wohl nicht wirklich als erwachsen beschreiben. Besonders Access nicht! Bei ihm hab ich sowieso schon alle Hoffnung aufgegeben, jemals sein kindliches Treiben abzulegen, dabei ist er eigentlich sehr nachdenklich und intelligent. Nur er muss halt immer den Hampelmann heraushängen lassen." Sayuri seufzte und schloss müde die Augen.

"Aber man merkt den beiden auch deutlich die Veränderung nach dem Sieg über den Teufel an. Fynn öffnet sich langsam ihren Gefühlen und beide haben nicht mehr die panische Angst davor im nächsten Moment alles verloren zu haben und alles was sie noch vorfinden ist eine völlig zerstörte Welt voller Hass und Tod. Sie lieben die Erde, aber sie brauchten die Zeit jetzt oben im Himmel. Sie mussten sich von den fast schon traumatischen Ereignissen hier erholen und dazu ist nichts besser geeignet, als die friedliche Welt des Himmels.

Wie soll ich dir beschreiben, wie da oben zugeht und aussieht, wenn ich es doch selber nicht weiß? Der Himmel ist so, wie du ihn dir vorstellst. Ich könnte dir sagen, dass es da oben sehr hell und freundlich ist, mit großen weißen Hallen und einem riesigen wunderschönem Garten in dem es nur alle paar Tage einmal regnet, mit einem großen See, hohen Bäumen und einem Fluss, mit Bergen und bunten Vögeln und Schmetterlingen, und kleinen Hasen auf der Wiese. Ich könnte sagen, dass es da oben sehr still und ruhig zugeht. Kein Lärm weit und breit, einfach nur Erholung und Frieden pur. Ich könnte dir aber auch sagen, dass dort oben ein hektisches Treiben herrscht, alle Egel durcheinander fliegen und schreien und auch das würde der Wahrheit entsprechen. Jeder nimmt sein Umfeld dort oben anders wahr. So will ich dir lieber keine genauen Beschreibungen meiner Sichtweise geben, sondern dir weiterhin die Möglichkeit geben, den Himmel ganz nach deinen Vorstellungen zu kreieren und zu erleben. Denn der Himmel ist ein Paradies, da sind sich alle Engel einig, ein Traum. Der Ort, in dem all deine Phantasien zum Leben erwachen. Ein Ort der Sinne und Träume."

Unverhoftes Wiedersehen Part III

Infolge des zeitigen Zubettgehens hatten Marron und Chiaki am Morgen noch genügend Zeit bei einigen Kuscheleinheiten langsam wach zu werden, bevor sie sich gemächlich reisefertig machten. Marron war dabei die ganze Zeit so aufgeregt, da dies ja immerhin ihr erster Urlaub seit Jahren war und dann auch noch der erste alleine mit Chiaki und natürlich auch mit dem kleinen Wesen in ihrem Bauch.

Völlig aus dem Häuschen vor Vorfreude wuselte sie bereits zum dritten Mal durch die Wohnung, um zu schauen, ob auch alle Fenster geschlossen und alle Elektrogeräte ausgeschaltet waren und ob sie auch ja nichts Wichtiges vergessen hatte einzupacken oder zu erledigen. Chiaki, der bis da nur amüsiert und kopfschüttelnd das Spektakel vom Sofa aus verfolgt hatte, reichte es dann aber doch, als Marron zum vierten Kontrollgang ansetzte. Er zog seinen Engel auf seinen Schoß und erstickte ihren Protest mit einem zärtlichen Kuss.

"Chiaki!... Ich muss....." Doch da legte sich schon Chiakis Finger auf ihre Lippen.

"Schhh! Du musst gar nichts! Du hast die ersten drei Male schon nichts gefunden und du wirst auch jetzt nichts finden! Hier gibt's keine Gespenster, die hier rumspuken könnten. Höchstens zwei kleine -ach ne, mittlerweile sind's ja große - Engel. Aber die haben sich nebenan einquartiert und die werden es nicht wagen irgendwas anzustellen! Dafür sind sie viel zu besorgt, dass sich das Pfannkuchenverbot noch verlängern könnte.

Also leiste mir jetzt lieber noch ein klein wenig Gesellschaft und ruh dich aus! Anstrengung und Aufregung sind für eine werdende Mutter niemals gut!"

Als Antwort bekam er ein resignierendes Seufzen. "Du hast ja Recht. Aber ich weiß auch nicht! Ich hab so ein ganz komisches Gefühl im Bauch! - Und das kommt nicht davon, dass ich schwanger bin! - Irgendwas sagt mir, dass irgendwas Unvorhergesehenes passiert. Und ich war schon so lange nicht mehr irgendwo anders als hier, außer von der Schule oder der rhythmischen Gymnastik, da hab ich einfach Angst, dass daraus gleich eine Katastrophe wird."

"Darüber brauchst du dir keine Sorgen machen! Ich verspreche dir, du wirst nur angenehm überrascht werden! Schließlich haben wir doch jetzt noch mehr himmlischen Beistand als sonst. Und früher ist auch immer alles, bis auf meinen kleinen Dachschaden beim Erdbeben damals, glimpflich für uns und alle anderen ausgegangen."

"Du hast Recht! Sorgen machen soll sich wer anders! Ich freu mich einfach nur noch!" lächelte sie wieder und kuschelte sich in die Arme ihres Schatzes.

"Kagura zum Beispiel, der kann sich Sorgen machen, wenn er nicht in 10 Minuten hier ist! Der wollte schon vor 20 Minuten da sein!" grummelte stattdessen nun Chiaki.

"Ach komm schon! Als ob du was dagegen hast, hier mit mir noch einen Weile allein zu sein!"

"Stimmt! Da hast du nun auch wieder Recht!"

Und schon grinste er wieder bis über beide Ohren und gab Marron einen Kuss. Dieser wurde jedoch jäh durch die Türklingel unterbrochen. Murrend lösten sich die Beiden also widerwillig voneinander und öffneten die Tür. Grinsend, wenn auch noch ein wenig verschlafen, wurden sie von Yashiro und Kagura begrüßt.

"Guten Morgen! Taxi ist da!" sprach auch sogleich Kagura.

"Wurde aber auch Zeit! Normalerweise bist du doch immer überpünktlich. Also, was habt ihr zu eurer Verteidigung vorzubringen?" neckte Chiaki sie, während er sich die Koffer schnappte und sie sich alle zusammen nach unten begaben. Die Antwort lieferte ihm eine leicht errötete Yashiro.

"Also wir dachten, da Marron doch für ihr Verschlafen bekannt ist und ihr doch auch bestimmt noch etwas mehr Zeit braucht, kommen wir halt lieber etwas später!"

Marron und Chiaki warfen sich nur kurz einen skeptischen Blick zu und Marron sprach: "Ahja. Wir glauben euch kein Wort! Wieso gebt ihr nicht einfach gleich zu, dass IHR es wart die mehr Zeit brauchten, weil ihr verschlafen habt?"

"Ertappt!" kam daraufhin nur zurück.
 

Die Fahrt über hatten alle Vier eine Menge Spaß. Yashiro und Kagura freuten sich riesig für die beiden, als sie von der Verlobung der beiden hörten. Nur als die dann noch von Marrons Schwangerschaft, der Wiederkehr von Chiakis Mutter und der damit verbundenen Beichte über ihre Jeanne und Sindbad Aktivitäten erfuhren, mussten sie sich ein paar Sorgen machen, dass Kagura nicht vor Schreck gegen einen Baum fuhr. Auch Yashiro stand ein wenig der Mund offen und war auch ein klein wenig traurig, dass sie nun nicht bei den Landesmeisterschaften gegen Marron antreten konnte, aber nach einiger Zeit fingen die beiden sich wieder und alle Vier plapperten weiter fröhlich drauf los.

Als es bereits dunkel war und die Straßen, Häuser und Gärten in der Weihnachtsbeleuchtung und im Schnee erglänzten, erreichten sie endlich ihr Ziel.

Sie staunten nicht schlecht, als sie die Hotelanlage betrachteten. Dieses Hotel war bekannt für seine Größe, aber es war so völlig anders als die riesigen grauen Betonklötze, die große Hotels ja oftmals waren. Nein, dieses Hotel bestand aus fünf schrein- oder tempelähnlichen Gebäuden mit Holzverkleidung, die ringförmig um eine riesige heiße Quelle, ja beinahe schon einen kleinen See, angeordnet waren. Von jedem Haus führte ein kleiner Weg zu diesem See und um diesen herum waren noch einmal einzelne kleine heiße Quellen, teilweise überdacht und mit Zäunen vor ungewollten Blicken geschützt. Die nebeneinander liegenden Gebäude waren jeweils durch einen Gang miteinander verbunden, sodass man jedes Gebäude trockenen Fußes und ohne raus in die Kälte zu müssen, erreichen konnte. Lichterketten und Lampen sorgten für ein warmes, romantisches Licht, was wunderbar die traumhafte Atmosphäre unterstrich. Der ganze Ort wirkte wie eine Oase des Lichts, der Wärme und der Ruhe. Denn durch die heißen Quellen fing die Schneedecke erst langsam einige Meter von den Gebäuden entfernt an und kalt wurde den vier neuen Gästen auch nicht, als sie sich total verblüfft umsahen. Im Norden ragte der Vulkan in die Höhe und nach Süden fiel das Gelände ab, sodass man in der Ferne die Lichter mehrerer Dörfer und Städte entdecken konnte. Die Schneewolken hatten sich verzogen und eine sternklare Nacht stand bevor.

Auch Yashiro und Kagura wollten sich den Anblick der Sterne von einer heißen Quelle aus nicht entgehen lassen und beschlossen daher eine Nacht im Hotel zu verbringen, bevor sie sich wieder in Richtung Momokuri aufmachten bzw. zu den Verwandten auf dem Weg dorthin.

So begaben sich dann alle schnell auf ihre Zimmer und trafen sich kurz darauf zum Abendessen, wobei sie sich für 20 Uhr verabredeten, um noch ein wenig Baden und Entspannen zu gehen.

Nach einer Runde schwimmen durch den See und einer Wasserschlacht dösten Yashiro und Marron in den Armen ihrer Freunde was für diese ein Zeichen war, den gemeinsamen Tag zu beenden. Lachend nahmen sie also die Beiden auf die Arme, verabschiedeten sich voneinander und machten sich schnell auf zu ihren Zimmern.

Marron war dabei schon so müde, dass Chiaki ihr beim Abtrocknen und Umziehen helfen musste, da sie doch glatte einfach eingeschlafen wäre. Doch kaum hatte auch Chiaki für diesen Tag alles erledigt und sich in seine Decke gekuschelt, da war auch er schon eingeschlafen.

Am Morgen wurden sie sanft von den ersten im Schnee funkelnden Strahlen der Wintersonne geweckt. Da das Fenster in ihrem Schlafzimmer nach Osten zeigte und kein Hindernis im Weg stand, konnten sie den restlichen Sonnenaufgang bequem von ihrem Bett aus verfolgen.

Hier in Fujisan, weit ab von den großen Menschenmassen, riesigen Fabriken, breiten Straßen und hohen Häusern, war die Luft sehr viel klarer und so bot sich den beiden eine einzigartige Farbenpracht wie man sie in Momokuri und erst Recht nicht in Tokio niemals zu Gesicht bekommen würde.

Munter und überaus guter Laune schafften sie es rasch zum Frühstück. Nachdem der Hunger fürs Erste gestillt war, unternahmen sie zu viert einen Spaziergang am Hang des Vulkans Dabei entstand eine wilde Schneeballschlacht und eine komplette Schneefamilie wurde zum Leben erweckt.

Yashiro und Kagura verabschiedeten sich nach dem Mittagessen und so konnten Marron und Chiaki wieder ihre traute Zweisamkeit genießen. Chiaki bestand jedoch darauf, dass Marron sich mit einem heißen Bad und einer Tasse Kakao erstmal aufwärmte. Schmollend erfüllte sie ihm den Wunsch, während er vorgab noch eine Runde spazieren zu gehen. Marron glaubte ihm zwar kein Wort, vertraute ihm aber und wusste, dass sie die Wahrheit schon noch erfahren würde. Eine Standpauke, wo er denn so lange gewesen sei und wie er es wagen könne, sie so lange alleine zu lassen, musste er dann 3 Stunden später doch über sich ergehen lassen. Alles was er aber von sich gab, war ein:

"Wirst du gleich sehen!" Er gab ihr noch einen Kuss, schnappte sich dann auch schon ihre Hand und zog sie mit nach unten an die Bar.

Ohne den Grund dafür zu kennen, wurde Marron mit jedem Schritt aufgeregter. Irgendwas hatte Chiaki doch schon wieder ausgeheckt! Und so saß sie dann auch nur da mit ihrem Glas Wasser in der Hand und hörte ihrem Verlobten gar nicht zu. Dieser schüttelte zum wiederholten Male den Kopf und seufzte.

"Erde an Marron, Erde an Marron! Ich rede mit dir!"

"Ja, ich liebe dich auch, Schatz!" sagte sie jedoch nur gedankenverloren und schaute weiter in der Gegend herum.

"Ähm ja, soviel dazu!" Chiaki konnte sich ein Grinsen einfach nicht verkneifen. Marron war doch einfach zu süß. Nur so konnte es nicht weitergehen. Daher zog er sie mit einer Hand hoch und mit sich in Richtung Ausgang fort. Vor einer riesigen Aquariumswand mit leuchtend bunten Fischen blieb er jedoch plötzlich stehen und ließ ihre Hand los.

"Geht's dir gut, Prinzessin?" fragte er immer noch lächelnd.

"Ja, alles in Ordnung, ich hab zwar das Gefühl 1000 Schmetterlinge im Bauch zu haben und meine Knie sind weich wie Butter, aber ansonsten ist alles OK." antwortete sie diesmal auch auf seine Frage.

"Dann ist ja gut!" Chiakis Grinsen wurde noch breiter und er sah an Marron vorbei auf zwei Personen, die sich nervös an den Händen hielten.

"Hallo Marron!" ertönte es von ihnen nur und Angesprochene ließ augenblicklich ihr Wasserglas fallen und drehte sich um.

"Mama? Papa?" Ungläubig sah sie in die lächelnden Gesichter ihrer Eltern und kämpfte genauso mit den Tränen wie ihre Mutter. Schluchzend sanken die Beiden sich schließlich in die Arme, während die beiden Männer ihnen nur gerührt zusahen.

Alle Fragen, die Marron jahrelang durch den Kopf gegangen waren und alle Vorstellungen, wie sie wohl in dieser Situation reagieren würde, waren vergessen. Es war einfach viel zu überwältigend ihre Eltern gemeinsam höchstpersönlich vor sich stehen zu sehen. Die Freude besiegte alle Ängste, diesen Moment wollte sie einfach nur genießen, all die verpassten Umarmungen der letzten Jahre mit dieser einen wieder gut machen und ersetzen.

Die leicht zitternde Stimme ihres Vaters brachte sie dann wieder dazu etwas mehr wahrzunehmen, als nur ihre Gedanken und Wunschträume.

"Und wir hatten schon nicht mehr zu daran geglaubt, dich jemals wieder zu sehen. Wir haben geglaubt, uns mit dem Bild unserer 10jährigen Tochter in unseren Köpfen als ihr letztes Bild abfinden zu müssen."

Marron spürte seine Hand auf ihrer Schulter und als sie verwirrt zu ihm aufschaute, sah sie die mühsam zurückgehaltenen Tränen und auch gleichzeitig die unbändige Freude und Erleichterung in seinen Zügen.

Klärende Gespräche Part II

Ganz allmählich realisierte Marron die Situation und die ganze Trauer und Verbitterung in alle den einsamen Jahren kamen ihr wieder in den Sinn. Langsam löste sie sich von ihrer Mutter, die gleich von ihrem Vater in den Arm genommen wurde, und griff Halt suchend nach Chiakis Hand.

Dieser sah ihr die Verkrampfung gleich an und lächelnd flüsterte er ihr ins Ohr:

"Sei unbesorgt! Sie haben all die Jahre genau so gelitten wie du. Gib ihnen eine Chance und hör einfach ihrer Erklärung zu. Ich bin mir sicher, du kannst ihnen verzeihen."

Immer noch ein klein wenig skeptisch, aber von Chiakis Worten wieder ermutigt und sorgloser, folgte sie ihm wieder zu einem Tisch, wo sich alle vier niederließen.

Wieder ergriff Takumi das Wort. Sanft lächelnd blickte er seiner Tochter in die Augen.

"Du fragst dich gerade sicherlich mit welchem Recht wir jetzt so plötzlich nach all den Jahren in dein Leben treten, wo du doch gerade alles wieder geordnet hattest. Und du willst bestimmt wissen, was wir für schreckliche Eltern sind und was du getan hast, dass wir dich einfach so verlassen und uns danach nie wieder bei dir gemeldet haben. Du hast allen Grund der Welt uns dafür zu hassen und zu verfluchen. Wir müssen deine Entscheidung akzeptieren und daher ist alles worum wir dich bitten, dass du zuhörst, was wir dir zu sagen haben und erst dann dein Urteil fällst.

Nun ergriff auch Korron das Wort.

"Wir können die Zeit leider nicht zurückdrehen, um all das ungeschehen zu machen. Und warum dein Vater und ich uns damals so furchtbar besonders dir gegenüber verhalten haben und wieso wir letztendlich getrennte Wege gegangen sind, dass können wir uns bis heute noch nicht erklären. Es erscheint uns alles wie ein Alptraum. Ein Alptraum aus dem wir vor fünf Jahren erwachten, nur um gleich wieder in den nächsten zu verfallen." Dann kamen Korron erneut die Tränen und sie brach ab.

"Denn vor fünf Jahren" fuhr Takumi fort "trafen wir uns zufällig in Frankreich wieder und sprachen uns aus. Wir wussten nicht wirklich, was geschehen war und gemeinsam machten wir uns auf die Suche nach dir. Doch bereits wenige Tage später erreichte uns ein Brief aus Japan in dem stand, dass man uns leider mitteilen müsse, dass du 2 Jahre zuvor bei einem Unfall ums Leben gekommen seiest. Dabei waren das Bild von einem Grab und die Adresse, wo dieses zu finden sei.

Jedes Jahr an deinem Geburtstag und deinem angeblichen Todestag waren wir seitdem mindestens dort. Wir sind damals doch nicht im Traum darauf gekommen, dass dies alles gar nicht stimmt. Wir dachten all die Jahre, du wärst tot und wir hätten unsere einzige Tochter verloren...." Dann brach auch seine Stimme infolge der Tränen ab.

Marron saß noch einige Sekunden wie versteinert da, bevor sie aufsprang und sich ganz feste bei ihren Eltern in die Arme drückte.

Chiaki hatte sie während der Schilderung im Arm gehalten und Tränen waren ihr in Strömen die Wangen hinab gelaufen. Sie war genauso fassungslos wie er, als er dies alles zum ersten Mal gehört hatte.

"Aber .... Ich lebe!" war alles, was Marron leise hervorpressen konnte.

Keiner der drei wollte an diesem Moment etwas ändern, aber sie konnten ja nicht ewig so sitzen bleiben und so ergriff Marron das Wort.

"Ich glaube euch, dass ihr das alles nicht mit Absicht gemacht habt. Ihr seid unschuldig, was eure Trennung betrifft. Ich kann euch deswegen nicht böse sein und es gibt auch nichts zu verzeihen. Es war nicht eure Schuld. Ich bin ja so froh, dass ich euch endlich wieder hab!"

Immer noch überglücklich lag sie in den Armen ihrer Eltern, die sie scheinbar nie wieder loslassen wollten. Doch dann nahm sie ein klein wenig Abstand und sah sie ängstlich an.

"Und werdet ihr jetzt in Japan bleiben, oder müsst ihr wieder zurück?"

Takumi und Korron sahen sich lächelnd und Korron sprach:

"Nein mein Schatz, keine Bange! Wir müssen nirgendwo mehr hin! Wir haben viel zu viel von deinem Leben verpasst, da haben wir nicht vor, dich auch nur noch einmal unnötig und gleich wieder zu verlassen, wo wir dich doch gerade erst wieder gefunden haben. Wir haben schon alles längst geregelt. Frankreich muss jetzt ohne uns auskommen. Du bist uns wichtiger als irgendwelche Aufträge oder sonst was."

Beruhigt fiel sie ihren Eltern erneut um den Hals, als ihr plötzlich einfiel, dass sie ja gar nicht allein hier war, sondern dass Chiaki sie die ganze Zeit über beobachtete und sie ihm das wohl alles zu verdanken hatte. Sie löste sich von ihren Eltern und setzte sich auf seinen Schoß.

"Danke!" flüsterte sie, umarmte ihn überschwänglich und gab ihm einen zärtlichen Kuss. Mit Tränenverschleiertem Blick sah sie ihn wieder an. Ihre Eltern beobachteten das junge Paar nur lächelnd und Chiaki wischte ihr vorsichtig die Tränen weg.

"Wie ist das möglich? Wie hast du sie gefunden?" völlig überwältigt konnte sie nicht mehr sagen.

"Och, ich hab da so ein paar Beziehungen spielen lassen." Unschuldig grinsend erwiderte er ihren Blick. "Ich habe Kagura und Inspektor Toudaiji gebeten, mal etwas gründlicher nach deinen Eltern zu forschen und ich hab ein klein wenig im Internet über ihre Arbeit recherchiert. Und irgendwann war ich dann auf meiner Suche in Frankreich angelangt und hatte auf einmal eine gemeinsame Adresse vorliegen."

"Dann hat er uns angerufen und ganz lieb und nett gefragt, ob uns der Name Marron Kusakabe etwas sagen würde. Wir sagten natürlich sofort ja und fragten nach wer er ist, woher er dich kennt und warum er anrief..." fuhr Korron fort.

"Und dann war es mit dem nett und höflich auch schon zu Ende." Takumi grinste Chiaki dabei an, der ein klein wenig verlegen wegschaute. "Er war ganz aufgebracht, was wir denn für Eltern wären und was und denn einfiel, dich einfach so ganz alleine in Japan zurückzulassen und uns einfach nicht mehr zu melden."

"Dann kam nur ein verstörtes ,Wieso?' und ich schleuderte ihnen entgegen, dass du immer noch jeden Tag auf eine Nachricht von ihnen warten würdest." erzählte Chiaki weiter. "Deine Mutter fragte nur noch, ob es dir wirklich gut gehen würde und nachdem ich bejaht hatte, hörte ich nur noch, wie dein Vater versuchte, deine Mutter wieder aufzuwecken."

"Ich war vor lauter Schreck in Ohnmacht gefallen. Dein Vater unterhielt sich dann noch kurz mit Chiaki und dann mussten wir die Neuigkeiten erstmal verarbeiten. In den nächsten Tagen haben wir sehr oft telefoniert, E-Mails geschrieben und alles geklärt. Und da du dann ins Krankenhaus musstest, bekamst du auch nicht viel davon mit. Wir haben uns fürchterliche Sorgen um dich gemacht. Aber anscheinend ist ja wieder alles in bester Ordnung!"

Ihre Eltern waren immer noch gerührt, wie die beiden vor ihnen saßen und Marron drückte sich noch enger an ihren Verlobten und war von seinem Handeln zutiefst gerührt.

"Du hast wirklich eine sehr gute Wahl getroffen Töchterchen!" sprach Korron und zwinkerte den beiden zu. "Auf so einen Freund muss man aufpassen!"

"Nö! Er muss auf mich aufpassen! Und außerdem ist er gar nicht mehr mein Freund!... Wir sind verlobt!" Grinsend vernahm sie ein erleichtertes Aufseufzen ihrer Eltern.

"Musst du uns so erschrecken? Willkommen in der Familie, Chiaki!"

"Und das ist noch nicht alles! Ich hoffe ihr sitzt gut!" fuhr Marron fort. "Ihr werdet Großeltern!"

Das verschlug den beiden Erwachsenen vollkommen die Sprache und sie starrten das immer noch frisch verliebte Pärchen vor ihnen perplex an.

"Jetzt ist nicht nur unsere Familie wieder komplett..." fing Korron an.

"...nein, wir kriegen gleich noch eine ganze dazu!" beendete Takumi den Satz und beide freuten sich, nach einigen Minuten, in denen sie sich mit der neuen Situation angefreundet hatten.

Ein Traum endet

Durch anhaltendes und immer lauter werdendes Schreien wurde Marrons schöner Traum jäh abgebrochen. Murrend streckte sie sich und tastete sogleich vorsichtig nach dem Schalter ihrer Nachttischlampe, da hörte sie auch schon ein Seufzen neben sich und Chiakis verschlafene Stimme.

"Ich geh schon! Bleib du liegen und ruh dich weiter aus!"

Er gab ihr noch einen flüchtigen Kuss, vernahm ein leises "Danke!" und tapste auch schon schlaftrunken zu dem Bettchen seiner neugeborenen Tochter Natsuki.

Marron setzte sich trotz Chiakis Bitte weiterzuschlafen auf, zog ihre Beine an, schlang ihre Arme um diese, legte ihr Kinn auf ihre Knie und sah Chiaki lächelnd zu, wie er liebevoll versuchte Natsuki wieder zu beruhigen.

Sie dachte noch einmal an ihren Traum zurück und ihr Grinsen wurde noch breiter, als ihr weitere, dem Ende ihres Traums folgende Details der Vergangenheit in den Sinn kamen. Seit dem letzten Tag, von dem sie so eben geträumt hatte, war sie voll und ganz zufrieden und glücklich und keine schmerzlichen Gedanken bedrückten mehr ihre Seele. Denn seit damals konnte sie ihre Eltern immer sehen, wenn sie wollte. Sie hatten damals nicht noch einmal zurück in ihre alten Wohnungen nach Paris gemusst, sondern schon vorher alles geregelt und konnten somit gleich in Japan bei ihrer Tochter bleiben. Den Urlaub hatten sie alle zusammen genossen und genutzt, um ihre Erlebnisse der letzten Jahre auszutauschen und um sich wieder gegenseitig aneinander zu gewöhnen. Natürlich hatten Chiaki und sie auch ihre Eltern in ihre Jeanne und Sindbad Geschichten eingeweiht, womit sie dann auch letztendlich über die Beweggründe Marron zu verlassen aufgeklärt waren. Sie hatten das Thema sehr schnell abgehakt und sich lieber über ihren zukünftigen Schwiegersohn, den sie bereits ins Herz geschlossen hatten, und ihr erwartetes Enkelkind gefreut.

Nach ihrem Kurzurlaub hatte Kaiki darauf bestanden, dass Takumi und Korron in seine Villa einzogen, da ihm das Haus trotz Sayuris Rückkehr immer noch viel zu groß und verlassen war. Also hatten die beiden gerne zugestimmt, da sie so auch so ganz in Marrons Nähe waren. Denn Marron und Chiaki hatten beschlossen in ein kleines Häuschen auf Kaikis Grundstück direkt neben der riesigen Villa zu ziehen.

Und noch in den Ferien waren auch Miyako und Yamato alle Geheimnisse offenbart worden und nach überwundenem Schock hatten sie sich über die Ankündigungen eines Babys und einer Hochzeit gefreut.

Nur als dann die Schule wieder angestanden hatte, hatte sich Marron mit einem ganz anderen Problem konfrontiert gesehen. Nämlich mit ihrer Lehrerin Fr. Pakkyaramao.

Diese hatte sich überschwänglich gefreut Marron am ersten Schultag im neuen Jahr gesund und munter wider zusehen.

"Gut schaust du aus, Marron! Endlich bist du wieder gesund! Dann können wir ja gleich mit dem Training anfangen!" Fr. Pakkyaramao hatte sie nach Unterrichtsende auf dem Gang abgefangen und freudig angefangen drauflos zureden.

"Tut mir Leid, aber ich höre mit SOFORTIGER Wirkung auf!"

Darauf war ihre Lehrerin nicht vorbereitet gewesen und sah sie verwirrt an.

"WAASS??? Bist du verrückt??? In 5 Monaten sind die Landesmeisterschaften! Willst du deinen Titel denn nicht verteidigen und die für die Asienmeisterschaften qualifizieren? Was ist denn in dich gefahren?"

Hilfe suchend sah Marron zu Chiaki, von dem aus ihrer Schule noch keiner außer Yamato und Miyako wusste, dass es ihr Verlobter war, doch dieser blickte nur amüsiert zurück und signalisierte, dass er sich da nicht einmischen würde.

"Ich habe leider keine andere Wahl, Sensei! Ich kann Ihnen gerne beim Training der anderen, besonders von Miyako, behilflich sein, aber mehr auch nicht! Selbst dafür werde ich wohl schon Ärger mit meinen zukünftigen Schwiegereltern bekommen!" seufzte Marron daraufhin und warf Chiaki noch einen grimmigen Blick zu. Ihre Lehrerin schaute nun nur noch perplexer aus der Wäsche.

"Du.... Du bist verlobt?... Mit Chiaki? Na das freut mich aber, herzlichen Glückwunsch!" stotterte sie und schwärmte in Gedanken weiter: //Ich hab immer schon geahnt, dass es irgendwann so kommen muss! Sie sind aber auch ein schönes Paar! Ich gönn es Marron von Herzen glücklich zu werden.... Moment... Ich komme von meinem eigentlichen Thema ab!// Sie warf nun Chiaki einen bitterbösen Blick zu, der allerdings nur weiterhin verschmitzt grinste, und so zog sie es dann vor, die Sache weiterhin mit Marron zu klären.

"Was haben seine Eltern denn gegen rhythmische Gymnastik?" rief sie fast verzweifelt aus. "Du kannst doch immer noch nach den Landes- und Asienmeisterschaften aufhören! Auch wenn das sehr schade wäre!"

Ein klein wenig verlegen sah sie ihre Lehrerin an und wusste nicht so ganz, wie sie es ihr am besten sagen sollte. Noch einmal warf sie Chiaki einen giftigen Blick zu, stieß ihm den Ellbogen in die Seite und blickte dann schüchtern wieder zu Fr. Pakkyaramao zurück.

"Nun, die beiden haben ehrlich gesagt gar nichts gegen die rhythmische Gymnastik im Allgemeinen. Nur genauso wie sie, hätten wohl alle Zuschauer ein Problem damit, wenn ich dort antrete, obwohl ich hochschwanger bin!" Jetzt war es raus und Marron trat vorsichtshalber einen Schritt zurück.

"BITTE WAS????" Fr. Pakkyaramao schrie vor Schreck das halbe Schulgebäude zusammen und starrte ihre beiden Schüler mit weit aufgerissenen Augen an. Vorsichtshalber stützte sie sich lieber an der Wand ab, bevor sie noch unsanft zu Boden fiel.

"Das ist ein Scherz, oder?" Doch als sie in die beiden Gesichter vor sich sah, wurde sie noch kreidebleicher und seufzte. "OK, das ist natürlich ein Grund... ich geb auf! Herzlichen Glückwunsch!" Völlig neben sich lehnte sie noch immer an der Wand.

"Danke! Ich wusste, sie würden es verstehen!" sprach Chiaki grinsend und sofort funkelten ihn die Augen seiner Lehrerin wütend an.

"CHIAKI NAGOYA!!!! DU!!!! Ich hab's doch geahnt! DU bist mal wieder an allem schuld! Typisch! BLEIB GEFÄLLIGST STEHEN!!!!" schrie sie erneut durch die Gänge, doch Chiaki war schon längst weg. Er hatte sich die Hand seiner Verlobten geschnappt und diese schnell mit sich gezogen, als er ahnte, was ihnen bevorstand.

Von seiner Lehrerin hatte Chiaki danach noch eine ganze Zeit lang wütende Blicke ernten müssen, was ihn jedoch nicht sonderlich gestört hatte. Ehr hatte es ihn genau wie den Rest der Klasse sehr amüsiert.

Auch die darauf folgenden Wochen waren eine Zeit, an die sich Marron sehr gerne zurück erinnerte. Alle hatten sich fast schon ein wenig zu intensiv um sie gekümmert und ihr fast jegliche Arbeit abgenommen. Die Schule war für sie trotz Schwangerschaft kein Problem gewesen. Zwar waren Chiaki und sie wegen ihrer morgendlichen Übelkeit des Öfteren zu spät gekommen, jedoch bedachten die Lehrer sie nur mit einem Lächeln und ließen sie nicht vor der Tür schmoren, immerhin konnten sie da ja nicht wirklich was für. Vom Sportunterricht war Marron selbstverständlich befreit worden.

Auch hatte es in der Zeit keinerlei Komplikationen gegeben. Höchstens, dass sie Chiaki mit ihrer übermäßigen guten Laune ab und zu den letzten Nerv geraubt hatte, wenn er noch todmüde vor sich her grummelte oder sie sich partout nicht auf einen Namen für ihren Sohn hatten einigen können. Und nicht nur Chiaki war sie dann etwas unheimlich gewesen, nein auch sich selbst hatte sie manchmal nicht so ganz getraut. Denn wenn es an der Tür geklingelt hatte oder das Telefon gegangen war, dann hatte sie immer schon vorher gewusst, wer es war. Und auch hatte sie Kaiki und Chiaki noch gewarnt aufzupassen, wo sie hinlaufen ohne sie überhaupt anzusehen, bevor Kaiki über eine Stufe gestolpert war und sich den Arm gebrochen hatte bzw. Chiaki einfach Gedankenversunken gegen eine geschlossene Tür gelaufen war. Und auch hatte sie ein klein wenig irritiert geschaut, als sie sich beim Essen zubereiten in den Finger geschnitten hatte und ihre Wunde bereits kurz darauf wieder verschwunden war. Doch das waren auch die einzigen merkwürdigen Dinge, die von statten gingen und die Zeit bis zu ihren Abschlussprüfungen schien wie im Flug vergangen zu sein.

Die vier Freunde hatten die Schule alle mit einem hervorragenden Ergebnis abgeschlossen, wobei Miyako, die sich auf der Abschlussfeier mit Yamato verlobt hatte, den werdenden Eltern bis heute noch übernatürliche Hilfe in die Schuhe schieben wollte.
 

Ja, die ganzen Ereignisse ihres Traumes waren nun schön über 5 Jahre her und sie war inzwischen 24 Jahre alt, seit 2 Jahren mit Chiaki verheiratet und hatte vor wenigen Tagen ihr zweites gemeinsames Kind zu Welt gebracht. Ihr Sohn Taiki war inzwischen 4 Jahre alt und momentan ziemlich eifersüchtig, aber auch mächtig stolz auf seine kleine Schwester.

Man merkte an ihm deutlich, dass die Nagoya-Gene wirklich unglaublich stark waren, denn er wurde sowohl Chiaki, als auch Kaiki von Tag zu Tag ähnlicher. Nicht nur, dass Marron manchmal regelrecht erschrak, wenn sie ihren eigenen Sohn ansah, weil er seinem Vater und Großvater wie aus dem Gesicht geschnitten war, nein, er war auch völlig auf Kartoffelgratin und Schokopudding versessen. Dies erfreute seinen Vater natürlich sehr, trieb seine Mutter jedoch fast an den Rand der Verzweiflung. Immerhin hörte sie jetzt auch noch den Wunsch danach doppelt so oft wie früher. Und sie war auch wirklich erstaunt gewesen, dass "Mama" und "Papa" und nicht "Schokopudding" und "Kartoffelgratin" die ersten Worte gewesen waren, die er hatte sprechen können.

Sie hoffte daher inständig, dass jetzt wenigstens ihre Tochter nach ihr kam. Wobei, eigentlich wusste sie ja schon, wie sich ihre Tochter entwickeln würde. Garantiert würden zu ihren ersten Worten "Pfannkuchen" und "Access" zählen.

Bei dem Gedanken an den ehemaligen kleinen Schwarzengel schweifte ihr Blick ein klein wenig von ihrem Ehemann mit ihrer Tochter auf dem Arm auf eine kleine schwarze Schatulle auf dem Schrank daneben ab. Darin befand sich der schwarze Ohrring den Fynn, ach nein, Natsuki bei ihrer Geburt in der Hand gehalten hatte. Access, mittlerweile Shinji Minazuki, hatte ihn ihr zum Abschied gegeben, als er gehen musste, um wiedergeboren zu werden.

Von Marron und Chiaki und auch allen anderen hatten die beiden sich schon kurz nach Taikis Geburt verabschieden müssen, da sie noch Aufgaben im Himmel zu erfüllen hatten.

Jedenfalls wenn Natsuki dann etwas größer war, würde sie vermutlich aus dem Pfannkuchen backen nicht mehr heraus kommen. Schon jetzt war Shinji ständig bei ihnen, um 1. bei "seinem Fynn-Schätzchen" zu sein, 2. um mit Taiki zu spielen und vor allem aber um sich 3. den Bauch mit Pfannkuchen voll zuschlagen. Und auch Sayuri kam dann immer besonders gerne mit Kaiki und Marrons und auch Miyakos Eltern herüber, denn auch diese waren in die Nagoyavilla, auch gerne mal zwinkernd "Großelternvilla" genannt, gezogen, nachdem Miyako und Yamato und auch Yashiro und Kagura, neben Marron und Chiaki in zwei weitere kleine Häuser auf dem riesigen Grundstück gezogen waren, sodass alle beieinander wohnten und immer jemand da war, der schnell mal mit anpacken konnte, wenn Hilfe benötigt wurde.

Ja, Chiakis Mutter weilte immer noch auf der Erde und würde es auch noch für lange Zeit tun. Denn nach der sehr gut verlaufenen Schwangerschaft, sollte sie noch 1 Jahr von der Erde aus über alle wachen, doch dann wurde auch schon Miyako schwanger und immerhin war Shinji vorher Access gewesen, da musste der Herr besondere Vorsicht walten lassen. Nachdem dann auch diese Zeit vergangen war, hatte der Herr weiterhin Erbarmen gehabt.

"Wir sind hier oben jetzt fast 4 Jahre ohne das geringste Problem zu Recht gekommen, Sayuri, da werden wir doch wohl auch noch weiterhin auf dich verzichten können! Deine neue Aufgabe ist es ab sofort direkt über meine Engel auf Erden zu wachen!... Und soviel ich mitbekommen habe, haben sich Cersia und Toki letzte Woche Yashiro und Kagura als ihre Eltern ausgesucht!...." hatte er damals gesagt und damit für allgemeine Erleichterung gesorgt. Kaiki dankte dem Herrn überschwänglich und auch Chiaki war froh, dass seinem Vater und ihm ein erneuter Abschied erspart geblieben war.
 

So in ihre Gedanken versunken bemerkte Marron gar nicht, dass Natsuki scheinbar wieder schlief und Chiaki sich wieder neben sie aufs Bett gesetzt hatte und sie jetzt zärtlich in seine Arme schloss.

"Hmmmh.... Was treibt dir denn so ein Lächeln auf die Lippen und deine Gedanken so weit fort?" fragte er leise nach.

Marron wandte sich ihm zu und schmiegte sich überglücklich an ihn.

"Ich habe nur geträumt! Von unserem letzten Schuljahr und all den schönen Erlebnissen seitdem. Und ich bin mir wieder einmal bewusst geworden, dass ich die glücklichste Frau der Welt bin! Mein Leben ist einfach perfekt! Ich liebe dich! Dich und auch unsere beiden Kleinen!"

Sie küssten sich leidenschaftlich, bis Chiaki sie schließlich von sich schob.

"Ich liebe dich auch! Jetzt solltest du aber lieber mal an die ganz nahe Zukunft denken. Wir haben beide einen anstrengenden Tag vor uns. Ich glaube, Vater würde mich nämlich mal wieder ganz gerne im Krankenhaus sehen, wenn auch nur für ein, zwei Stunden. Und es ist bereits fast 4 Uhr! Wer weiß wie lange es dauert, bis sie das nächste Mal aufwacht?!"

"Ja, du hast Recht." Sie kuschelte sich in die Arme ihres Mannes, warf noch einen letzten Blick auf Natsukis Bettchen und erneut blieb ihr Blick auf der Schatulle hängen.

Ihr kam Shinjis Reaktion auf Natsuki in den Sinn. Sie hatte ihm letzte Woche, als sie aus dem Krankenhaus kam, seinen schwarzen Ohrring in ihrer Hand gezeigt und er hatte sie ihr damals gleich aus dem Arm genommen und ihr sehr zum Schock und auch Amüsement beider Eltern einen Heiratsantrag gemacht. Den hatte Natsuki jedoch friedlich verschlafen.

Marron konnte nicht anders, als wieder einmal zu grinsen und ihre Finger fuhren über ihre Kette, die sie fast immer trug und mit der vor 6 Jahren alles angefangen hatte.

Ja, eines Tages würde sie diese Kette und auch einen ihrer beiden Verlobungsringe abnehmen und Shinji geben, mit den Worten:
 

"Es bleibt ja in der Familie!"
 

Denn da war sie sich 100%ig sicher!
 

********ENDE************


Nachwort zu diesem Kapitel:
So dele, das war's also! Ich habe meine erste FF nach über einem Jahr abgeschlossen! (1 1/2 sogar hehe)
Und ich hoffe sie hat euch allen gefallen! ;)


Noch eine kleine Anmerkung zu den Namen! Denn ich hab Chiakis Mutter und den Sohn ja nicht irgendwie benannt.
Nee, ich hab mir schon Gedanken über die Bedeutung ihrer Namen gemacht und daher vorher ein klein wenig rum gegoogelt!

Sayuri = kleine Lilie. Ich finde, das passt irgendwie...

Taiki = großer Glanz, großes Leuchten. Finde ich ist eine sehr schöne Bedeutung. Und passt doch ideal. Immerhin kann ich mir sehr gut vorstellen, dass Taiki wirklich ein großes Leuchten für Marron und Chiaki ist. Jemand, der ihre Welt immer erhellen wird, wenn sie einmal dunkel sein sollte. Und auch vom Klang her passt er doch wunderbar! Kaiki, Chiaki, Taiki! Was will man da mehr?

Und sonst noch Namen:
Natsuki = Sommer-Hoffnung, Ist doch auch die perfekte Bezeichnung für ein gemeinsames Kind von Marron und Chiaki, oder etwa nicht?

Takumi = Handwerker, Zimmermann... passt zu seinem Beruf als Architekt, oder? Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (356)
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Von:  KagomeKizu
2016-03-16T06:29:51+00:00 16.03.2016 07:29
Oh wie schön, jetzt werden die "gefundenen" Eltern gleich Großeltern. ☺️
Von:  KagomeKizu
2016-03-06T17:51:12+00:00 06.03.2016 18:51
Was Kaiki wohl vor hat?! 😏
Von:  KagomeKizu
2016-03-04T07:41:45+00:00 04.03.2016 08:41
Oje, Arme Marron, hoffe es geht ihr bald wieder besser.
Von:  KagomeKizu
2016-02-24T14:32:01+00:00 24.02.2016 15:32
Wie schön, die beiden haben es jetzt endlich geschafft!
Lg Kago
Von:  KagomeKizu
2016-02-23T09:37:27+00:00 23.02.2016 10:37
Ein super Kapitel!
Chiaki freut sich jetzt sicher wie ein kleines Kind, das Marron jetzt mit ihm in einem Bett schläft. 😉

Liebe Grüsse Kago
Von:  NamidaUsagi
2014-09-17T21:26:44+00:00 17.09.2014 23:26
Ähhhh ist das Absicht das da drei kappis fehlen? Weil danach da halt voll den Zeitsprung..... Wir cool wenn da noch was kommen würde^^
Antwort von:  NamidaUsagi
17.09.2014 23:51
Also ich hab sie jetzt durch und fande sie echt nicht schlecht:) nur das am Ende ein paar kappis gefehlt haben hat genervt...
Antwort von:  Koraja
18.09.2014 15:19
huhu! Die FF ist seit 8 Jahren beendet.
Da ich grade nur einige kleine Fehler korrigiere und veraltetes zeugs rauslösche und damit jedes Mal die Überarbeitungsquote überschritten wird, müssen die Kapitel jedes Mal neu freigeschaltet werden.
Und solange fehlen diese Kapitel einfach komplett. Also nicht wundern, wenn gleich wieder einige Kapitel verschwunden sind ;) in 2 Tagen sollte alles fertig sein etwa ;)
Antwort von:  Koraja
19.09.2014 00:22
ok... alle Kapitel sind jetzt wieder da ;)
Von:  Feuerblut
2013-10-29T20:46:27+00:00 29.10.2013 21:46
Hallo Koraja,

ich habe deine gesamte FF nun gelesen.
Ich finde, du hast einige gute Ideen gehabt, allerdings wurde mir deine Geschichte irgendwann zu langweilig. Trotzdem habe ich sie zuende gelesen.
Versteh mich nicht falsch, ich schreibe selbst viele Liebesgeschichten, aber bei mir passiert wenigstens etwas Spannendes, es gibt nicht in jedem Kapitel "Dauergekuschel, Schmusen, Rumknutschen..." Die Handlung bei dir war: Maron und Chiaki werden ein Paar, heiraten, bekommen Kinder. Mehr war da nicht. Das fand ich schon etwas enttäuschend in ungefähr 22 Kapiteln.
Das einzig Spannende, was bei dir passiert ist, war das Erdbeben. Auch als ich später in Marons Schwangerschaft gehofft hatte, es würde jetzt vielleicht etwas Dramatisches mit dem Kind passieren - ist ausgeblieben.
Was mir allerdings immer noch am meisten auf den Keks gegangen ist, war dein ständiges Kommentargebettle mit der "Sonst-könnt-ihr-lange-auf-das-nächste-Kapitel-warten-Masche".
Sowas, gerade wenn man die FF am Stück liest, nervt total.

Ich wollte eigentlich keinen Motzkommi schreiben, aber es ist konstruktiv.
Versuche in Zukunft, etwas mehr Handlung miteinzubringen (die auch spannend ist! Beschreibe nicht in jedem Kapitel, wie sie zur Schule gingen und gute Noten schrieben).

Ich weiß ja nicht, wie lange du schon geschrieben hast, zu dem Zeitpunkt, wo die Geschichte entstanden ist. Dies ist ja jetzt auch schon einige Jahre her. Mit etwas mehr Übung hat sich das alles bestimmt schon gebessert!!

Viele Grüße

Feuerblut


Antwort von:  Koraja
14.09.2014 23:38
nabend! So, nach sehr langer Zeit antworte ich dann mal auf deinen Kommentar! hihi

Keine Sorge, das ganze liegt jetzt 10 Jahre zurück. Das war damals meine erste FF und wenn ich mir das ganze jetzt selber so durchlese, dann juckt es mir gerade zu in den Fingern, das alles zu überarbeiten.
Aber nein. vor 10 Jahren war ich damit zufrieden, also lasse ich es jetzt so ;)

Und was die Kommentare angeht: ja, das glaub ich gerne, dass es stört, wenn man alles in einem liest.
Das war zu der damaligen Zeit "normal" und auch nur dafür gedacht, wenn es wirklich gerade erst hochgeladen wurde.
Aber ich hab mich endlich mal daran gemacht, und die einzelnen Kapitel in dem Sinne auszumisten! Jetzt warten die Kapis wieder auf Freischaltung!

und wenn ich wieder mal was schreiben werde, dann werd ich deine Worte hoffentlich im Hinterkopf haben und dann auch umsetzen! ;)
Von: abgemeldet
2009-06-25T16:09:05+00:00 25.06.2009 18:09
tolleste ff

die erste die ich von janne gelesen habee


hat total viel freude bereited hoffe du bleibs so gut

kissy nadine
Von: abgemeldet
2008-01-05T16:53:56+00:00 05.01.2008 17:53
den satz von kaiki fand ich mal total fies : Dieses Erdbeben hat der Himmel geschickt! , sein sohn hatte dadurch eine gehirnerschütterung!!
(ist jetzt nicht so böse gemeint wie es klingt!) aber ansonsten fand ich das kapi klasse =) mach weiter so =) lg
Von: abgemeldet
2007-06-13T16:30:13+00:00 13.06.2007 18:30
aaaaaahhhhhhhhh!!!!
ich hab deine ff vor ein paar tagen entdeckt und ich konnte einfach nicht mehr aufhören zu lesen!!! vor allem weil es auch noch so gut für das paar verläuft und natürlich wegen kaiki! echt jetzt ich glaub ohne den wär es einfach keine perfekte ff!!!!
ich hoffe du schreibst noch mehr ffs!!! ich liebe deinen schreibstil!!

hoffe ich krieg ne ens wenn du neue story hochlädst!!

:)mia


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