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Holy Light

von

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Jaeri

2003, Januar, 26.

Ich weiß nicht mehr wie lange ich schon auf der Erde wandle, ständig auf der Suche. Leider weiß ich nicht mehr genau, was ich eigentlich suche. Ich musste mich oft verstecken, da die Menschen nicht wissen dürfen, was neben euch noch existiert. Ich bin der letzte meiner Art, der wahrhaftig Letzte.

Ich fühle, wie meine Lebensgeister schwinden. Ich bin meiner Energien beraubt. Ich habe keinen Mut mehr dazu, meinen Durst zu löschen. Wenn ich es nicht bald tue, werde ich vergehen und sterben.

Doch dazu sollte es nicht kommen, denn im einundzwanzigsten Jahrhundert lernte ich ein Mädchen kennen. Ihre Neugier war unbeschreiblich. Sie wusste sofort was ich war, und sie wollte wissen, wie ich existierte ohne Nahrung aufzunehmen. Sie wollte wissen, wie mein Körper funktionierte. Ich glaube, ihr ahnt was ich bin.

Ihr liegt richtig: Ich bin ein Vampir.

Meine Geschichte fing an, als ich Jesus von Nazaret kennenlernte. Ich wurde ein Jünger, ich glaubte ihm alles was er uns erzählte. Doch es war nie einer dabei, wenn er einen von einer unheilbaren Krankheit heilte. Den Kranken hat man nie wieder gesehen. Jesus sagte uns, dass sie die Welt erkunden gegangen sind, um das Leben zu genießen, was sie bisher nicht tun konnten. Wir glaubten ihm.

An unserem letzten Abendmahl meinte er, dass einer von uns ihn verraten wurde. Ich hatte ein gutes Verhältnis zu Pontius Pilatus und wusste, dass er unserem Heiland nicht mehr treu war. Doch auch Judas teilte die Meinung.

Am Tage der Kreuzigung wurde er von der Menge zu dieser Kreuzigung gedrängt. Sie alle hatten gerufen ‚Kreuzige ihn! Kreuzige ihn!’. Er hatte keine Wahl. Ich stand hinter Pilatus, denn ich war dabei und sah dem zu. Doch konnte ich für Jesu nichts tun. Auch ich hatte damals Zweifel, an dem was er tat und ob er tatsächlich die Menschen geheilt hatte, ist mir bis heute ein Rätsel.

Einiges was in der ‚Bibel’ steht ist wahr. Jedoch ist auch vieles falsch.

Als man Jesu ans Kreuz schlug, war ich nicht mehr anwesend. Ich hatte zu dem Zeitpunkt eine Auseinandersetzung mit einer Person, dessen Name ich nicht kenne. Er wollte, dass ich nach etwas suchen soll, wie ich oben schon beschrieben hatte. Ich war mit meinen Gedanken abwesend, daher hab ich es auch in all den Jahren vergessen. Vielleicht finde ich ja doch das, was ich finden sollte.

Aber ist ja auch egal. Wo war ich??

Ach ja, er fragte mich, ob ich Leben wollte, nicht das Leben was die Menschen lebten sondern ein weitaus wertvolleres Leben. Ich nickte. Dann biss er mir mit seinen Fangzähnen in meinen Hals. Ich wusste, nicht dass das Vampirdasein verflucht wurde. Ich nahm es als Geschenk. Die Person, ließ seinen Speichel in mein Blut sickern. Es brannte wie Feuer. Kurz darauf verbrannte die Person vor meinen Augen.

Doch sein Tod schockte mich nicht im Geringsten, denn ich war mit dem Schmerz der meinen Körper durchfuhr zu sehr beschäftigt. Ich schrie auf, wollte den Schmerz einfach nur herausschreien. Mein Schreien war noch in weiter Ferne auf dem Hügel Golgota zu hören. Dort wurde Jesus gekreuzigt. Einige Jünger fanden den Weg zu mir. Doch ich floh, dessen bewusst, was ich jetzt war. So konnte ich ihnen nicht gegenüber treten.

Aus der Ferne beobachtete ich, wie sie die Gegend nach mir absuchten. Doch keine Spur, ich blieb verschwunden.

Auch in den darauffolgenden Jahren hielt ich mich fern von der Zivilisation, versuchte mit meinem Dasein fertig zu werden. Mir in den Kopf zu rufen, was ich suchen sollte. Doch bis heute, ich weiß es nicht mehr. Der Schmerz hat es mich wohl vergessen lassen.

Ich habe die Menschen im Laufe ihrer Geschichte beobachtet. Mir die Kriege und die Fehler eines jeden einzelnen Menschen angesehen.

Doch als ich dieses Mädchen kennenlernte, änderte sich meine Einstellung.

Ich ging auf die Suche nach einem verbitterten Menschen, schaute in dessen Zukunft und sah, dass er sich das Leben nehmen wollte. Ich machte es ihm leichter. Ich betäubte ihn und saugte ihn aus. Ich ließ eine blutleere Hülle zurück.

Die Polizei fand sie…

Die Geschichte, meine Geschichte, nahm ihren Lauf…
 

Jaeri



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