Zum Inhalt der Seite

Die dunkle Ritterin

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Zu Hause ist, wo dein Herz ist

+
 

Zu Hause ist, wo dein Herz ist
 

Die Priesterin saß an ihrem Schreibtisch, in dem kleinen Büro, des Hauses, dass sie und Dolette in der Stadt Theramore gebaut hatten und dachte zurück, an die Dinge die geschehen waren, seit sie die brennende Legion zurück geschlagen hatten.

Einige Wochen waren die Truppen um Jaina, Dolette und Marialle Richtung Süden durch Kalimdor gezogen und fanden schließlich die Insel, die sie Theramore nannten und begannen auf dieser eine Festung zu bauen. Seither waren viele Mondzyklen vergangen und Dolette und Marialle halfen tatkräftig bei der Errichtung der Festung und den Wohnhäusern drum herum. Die beiden hatten sich gut eingelebt und erlebten eine Phase der Ruhe, wie sie sie gemeinsam noch nicht erlebt hatten. Doch richtig glücklich war Marialle an keinem einzigen Tag, in der aufblühenden Stadt.

So viele hatten in der letzten Schlacht vor dem Tor zum Weltenbaum, ihr Leben lassen müssen und das nur, weil sie sich nicht dazu durchringen konnte, den Weg zugehen der ihr sowieso vorher bestimmt war. Auch die Paladin schien mit ihrer Rolle, die sie aufgrund ihres Hochmutes, vor dem Dämonenlord gespielt hatte, mehr als unglücklich. Und so durchlebten sie in Theramore vielleicht ihre ruhigsten, aber auch unglücklichsten Tage, seit ihres Kennenlernens vor einigen Jahren. Obwohl die Priesterin sehr genau wusste was in der Elfe vorging, vermochte sie ihr keinen Beistand zu leisten. Zu sehr lastete ihre eigene Schuld auf ihr. Auch die Beziehung der beiden litt unter den Vorwürfen, die sich jede still selber machte, enorm. Sie lebten nur noch nebeneinander her, Dolette half tatkräftig beim Aufbau der Stadt und Marialle unterstützte Jaina, bei den organisatorischen Aufgaben, die der Aufbau und später, die Führung der Festung mit sich brachten. Auch die neue Herrscherin von Theramore so wie ihre Gefährten bemerkten die Veränderung, die die beiden durchmachten, doch niemanden ließen sie an sich heran.

Gestern noch hatte Jaina die Priesterin angesprochen.

"Liegt es eigentlich, daran, dass die Verbindung weg ist, dass es so still zwischen euch geworden ist?" Hatte sie gefragt.

"Ich weiß es doch auch nicht, Jaina.", fiel ihre Antwort knapp aus. Die beiden Frauen waren in der Zeit des Aufbaus sehr vertraut miteinander geworden und so war die Magierin, die Einzige, der sich Marialle anvertraute. Sie hatte sehr verständnisvoll reagiert und der Priesterin versichert, dass das nichts zwischen ihnen ändern, oder ihren Beitrag, den sie am Sieg über die Legion hatte, schmälern würde. Doch auch das ließ das schlechte Gewissen, das die Priesterin hatte nicht ruhen. Sie wusste, erst wenn sie mit Dolette darüber sprach, würde die Last leichter werden, auch wenn sie ihr niemand gänzlich nehmen konnte. Aber Marialle hatte Angst. Es schien ihr eh schon, als würde ihre Beziehung nur noch auf wackligen Beinen stehen und sie wusste nicht, ob die Paladin es ihr so leicht verzeihen könnte, wie es Jaina tat. Schließlich müsste die Elfe nicht mit ihrer eigenen Schuld leben, hätte sie früher preisgegeben was ihr, in der Nacht vor der finalen Schlacht, klar geworden war. Abgelenkt von den düsteren Gedanken, kam sie mit ihrer Arbeit, die vor ihr auf dem Schreibtisch lag, auch nicht weiter, also beschloss sie etwas spazieren zu gehen.

Maraille schritt durch die Straßen, der jungen Stadt. Überall begrüßte man sie herzlich und jedes mal versetzte es ihr einen kleinen Stich. Das Haupthaus war schon lange errichtet und viele weitere drum herum. Aktuell gingen die Bauarbeiten um die Stadtmauer zügig voran. Aus der Ferne sah sie ihre Geliebte die grade, mit einigen anderen, einen Stein auf den anderen hievte. Obwohl sie ihre elegante Rüstung gegen eine robuste Hose und ein luftiges Hemd getauscht hatte, war sie noch immer ein wundervoller Anblick, einzig ihre Augen hatten an Schönheit verloren, seit dem sie weder blau noch gold waren. Sie hatte sich zwar schon daran gewöhnt, doch empfand die Priesterin, das leuchtende giftgrün, das jetzt in ihnen lag, noch immer als unbehaglich. Ihre eigenen Augen waren wieder in das ursprüngliche Bernstein getaucht und so konnte sie sich noch weniger erklären, was es mit dem grün in denen der Paladin auf sich hatte. Auch keiner der Anführer hatte dafür eine Antwort und so beließ, die Elfe es dabei.

Dolette schien den Blick der Priesterin zu spüren, denn in dem Moment schaute sie auf und winkte ihr gut gelaunt zu. Das waren die einzigen Augenblicke, in denen sie halbwegs glücklich aussah, sobald die Arbeit vorbei war und die Paladin Ruhe hatte verfiel sie in schweigsame Grübelei.

Marialle winkte ihr gedankenverloren zurück und schritt weiter.

Die Insel Theramore war klein, dafür so nah am Festland, dass Jaina plante irgendwann eine Brücke hinüber zu bauen, so dauerte es nicht lange bis die Priesterin den Strand erreichte. Die strahlende Sonne, die schon schräg am Himmel stand, spiegelte sich auf der glatten Oberfläche des Meeres, das die Insel umgab und Möwen zogen hoch oben ihre Kreise, Ausschau nach Fischen haltend.

Sie ließ sich in den Sand sinken und legte den Kopf resignierend, auf ihren Knien ab, die sie mit ihren Armen umschloss.

So konnte das nicht weiter gehen, sie musste mit Dolette reden, egal was das für ihre Beziehung bedeuten würde. Jaina plante, bald zu den östlichen Königreichen zurückzukehren und obwohl Dolette und Marialle hier etwas hatten, was einem Heim gleich kam, wollten sie unbedingt zurück, um zusehen wie es ihrer Familie ergangen war und was die Geißel in Quel'Thalas angerichtet hatte. Schritte, die leise im Sand versunken, rissen sie aus ihrer Gedankenwelt, vertraute Schritte. Als sie sich umsah, erkannte sie die schmale Gestalt der Elfe, die langsam auf sie zu kam.

"Was machst du hier? Darf ich?", fragte sie matt lächelnd und setzte sich neben die Menschenfrau, nachdem die kaum merklich genickt hatte.

"Ach ich konnte mich nicht mehr konzentrieren, da bin ich spazieren gegangen und schließlich hier gelandet." Dolette sah sie noch immer fragend an, die Antwort genügte ihr anscheinend nicht.

"Aha..." War daher alles was sie über die Lippen brachte. Und so saßen sie eine Weile schweigend nebeneinander, währenddessen sich die Sonne immer mehr ihrem Untergang näherte.

"Mari ich weiß, ich war in letzter Zeit...", begann die Paladin, doch Marialle unterbrach sie entschieden.

"Stop! Entschuldige dich nicht. Nichts von alledem ist deine Schuld, Dole. Es ist alles ganz allein meine Schuld!", kam es hektisch von der Priesterin und diese erntete nur verständnislose Blicke, für ihren plötzlichen Redeschwall.

"Was? So ein Blödsinn! Ich bin über eintausend Jahre alt und mich überkommt der Hochmut im Angesicht des Feindes, der die ganze Welt bedroht. Nein, es ist ganz sicher nicht deine Schuld, Liebste.", erwiderte die Paladin bedrückt.

"Das hätte alles nicht passieren müssen, nicht passieren dürfen, wenn ich nur meinen Mund früher aufgemacht hätte.", sprach Marialle nun ganz ruhig, aber endlos traurig. Dolette nahm die Hand der Menschenfrau in ihre und sah sie eindringlich an.

"Was redest du da nur? Nichts hätte all das verhindern können, ich hätte es nur früher beenden können, wenn ich nicht gedacht hätte, wir könnten Archimonde alleine, lange genug, aufhalten.", wehrte sie entschlossen, die Ausführungen von Marialle, ab.

"Dole, ich wusste es. Ich wusste was unsere Aufgabe in diesem Kampf war, noch bevor er begonnen hatte." Die Gesichtszüge der Elfe entgleisten und sie erstarrte, viele Herzschläge lang. Als sie schließlich ihre Stimme wieder fand, sprach sie leise:

"Das heißt niemand hätte sterben müssen?" Die Priesterin schluckte hart bei dieser nackten Wahrheit und nickte nur schwach.

"Ich weiß es nicht." Das war eine Tatsache, derer sie sich bewusst war, aber sie laut ausgesprochen zu hören ließ etwas in ihr zerbrechen und so strömten die Tränen ungehindert ihre Wangen hinab.

"Wa...warum, hast du nicht mit mir vorher darüber gesprochen?", fragte die Paladin, noch immer schockiert.

"Weil ich...weil ich genau wusste, dass du keinen Augenblick zögern würdest, aber ich hatte dieses Gefühl, dass genau das passiert, was dann auch wirklich geschah und schau doch was aus uns geworden ist! Die Verbindung zwischen uns ist abgebrochen und ich...ich habe das Gefühl, dass nichts mehr davon übrig ist. Wir sehen uns nur noch zum Essen und zum Schlafen, ich habe das Gefühl du gehst mir aus dem Weg.", überschlug sie sich schluchzend.

"Was? Du weißt ganz genau, dass ich mich nur deshalb so zurück gezogen habe, weil ich dachte, ich hätte so viele Leben verschwendet! Hätte ich das früher gewusst! Mari, ich versteh dich doch, aber diese Annahme hat alles doch nur noch viel schlimmer gemacht!" Sie klang furchtbar enttäuscht und Zorn spiegelte sich in ihrem Gesicht.

"Das weiß ich doch! Davor hatte ich ja Angst, deshalb konnte ich es dir ja auch so lange nicht sagen." Marialle war verzweifelt und weinte bitterlich, der Paladin schien das ganz offenbar, keineswegs egal zu sein und so strich sie ihr einige Tränen von den Wangen.

"Wenn ich bedenke welche Vorwürfe ich mir mache, welche musst du dir erst machen? Kein Wunder, dass du mir kaum noch in die Augen sehen kannst." Die Priesterin sah überrascht auf, der sanfte Ton, der Elfe, ließ ihr Schluchzen verstummen, die Tränen rannen allerdings weiter erbarmungslos hinab.

"Kannst du mich noch immer lieben, Dole?" Sie machte kurz große Augen, doch ihr Blick wurde augenblicklich wieder weich, als sie die Antwort in sich fand.

"Mari, ich werde dich immer lieben ganz gleich was geschieht. Wir haben getan was wir für richtig hielten und dürfen uns das nicht vorwerfen.", versuchte die Paladin, sie sanft zu beruhigen.

"Das hat Jaina auch gesagt."

"Jaina weiß es?" Die Priesterin nickte sachte und wischte sich nun selbst die Tränen aus den geröteten Augen.

"Siehst du. Wenn wir zu den östlichen Königreichen zurück kehren, werden wir das alles hinter uns lassen, Liebste. In Ordnung?" Dankbar warf sich die Menschenfrau, als Antwort, in die Arme von Dolette.

"Ich liebe dich, Dole. Es tut mir alles so leid, bitte vergib mir." Die Paladin sagte nichts, stattdessen zog sie die Priesterin näher an sich und legte vorsichtig, fast zurückhaltend die vollen Lippen auf ihre. Er dauerte eine ganze Weile, als küssten sie sich zum ersten Mal, doch Marialle spürte schnell das vertraute Verlangen in sich aufsteigen und wie als Antwort auf ihren wilder werdenden Kuss, zog die Elfe sie auf ihren Schoß und vergrub ihre Hände in den halblangen, offenen Haaren der jungen Frau. Ihre Zungen trafen sich zu einem Tanz, der auch erst zaghaft und tastend begann, dann aber wild und leidenschaftlich wurde. Marialle presste ihren Körper gegen die wohlgeformten Rundungen der Elfe und ließ ihre Hände verspielt über ihren Rücken gleiten. Mit Befriedigung bemerkte sie, dass sie noch immer in der Lage war, Dolette auf diese Weise, Schauer über den Rücken zu jagen und ein Seufzer entfuhr ihr dabei, sehnsüchtig nach mehr.

"Beim Licht, du hast mir so unglaublich gefehlt.", presste die Paladin nach Atem ringend hervor, als sich ihre Lippen trennten.

"Du mir auch Dole.", kam die Antwort im Flüsterton und Marialle ging direkt vom Flüstern in sanfte Küsse über, mit denen sie den Hals ihrer Geliebten bedeckte. Die Nackenhaare der Elfe stellten sich ein weiteres mal auf, was ihr ein leises Stöhnen entlockte und sie sprach, leise wie ein Hauch.

"Ich liebe dich, Mari."

"Ich liebe dich auch."

Die Sonne war kurz davor unterzugehen und bestrahlte die beiden aus Richtung des Meeres, in den schönsten Orange- und Goldtönen. Hinter ihnen erschien grade der Mond am Himmel und so wurden die beiden Frauen, zur selben Zeit in das silberne Licht getaucht, das der Szenerie eine überirdische Erscheinung verlieh.
 

Endlich hatten die beiden ihr Lächeln wieder gefunden und so verging die Zeit bis zur Heimreise verblüffend schnell.

Die Stadtmauer war grade fertig gestellt und so stand ein großes Fest zur vorläufigen Vollendung der Feste Theramore an. Jaina hatte auch Thrall und Vol'jin geladen, Cairne war mit Malfurion irgendwo, wo genau konnte keiner genau sagen und ließ sich in den Tugenden und Bräuchen der Druiden unterweisen, die sein Volk einst verloren hatte. Dafür war aber Tyrande Whisperwind zusammen mit Shandris Mondfeder gekommen und so saß man gemeinsam an einer riesigen Tafel und aß und trank.

"Wie kommt ihr mit euren Bauarbeiten voran, Thrall?", ließ sich Jaina vernehmen. Marialle hörte allerdings nur halb zu, seit der Aussprach und ohne die Auswirkungen ihrer schicksalhaften Verbindung sah sie ihre Liebste auf einmal in ganz neuem Licht. Es war als würden sie sich neu kennenlernen und sie genossen es, hatten nur noch Augen für einander.

"Danke Jaina, sehr gut. Nicht in so beeindruckender Geschwindigkeit, wie ihr eure Stadt hier errichtet habt, aber dennoch sehr gut." Jaina nickte lächelnd.

"Und bei dir Vol'jin? Wie gehen die Arbeiten voran?", ließ sich nun auch Marialle vernehmen. Der Häuptling der Dunkelspeere grinste siegessicher, was seinen gelben, stechenden Augen einen verschlagenen Anblick verlieh.

"Also ich weiß ja nich' was ihr hier alle rumdocktort aber wir sin' schon lange fertig. Ich muss mit meinen Leutchen schon beim großen Kriegshäuptling aushelfen!", sagte er, als wäre es das normalste der Welt.

"Jaja, Vol'jin. Du musst aber auch dazu sagen, dass ihr eure Hütten so baut, dass sie den nächsten Sturm eh nicht überstehen!", lachte Thrall und erntete viel Gelächter von der restlichen Gesellschaft.

"Und wie geht's hier weiter, Lady Prachtmeer?", fragte nun die schöne Nachtelfe lächelnd.

"Da wir hier eine gute Basis in Kalimdor geschaffen haben, werden wir Theramore in Zukunft als Handelszentrum nutzen. Darum werden wir uns Morgen mit dem Schiff zurück nach Sturmwind begeben. Unsere Leute wissen ja noch nicht mal, dass wir noch am Leben sind.", scherzte Jaina, mit in die gelöste Stimmung. Tyrande nickte noch immer lächelnd.

"Und ihr beide?" Sie wandte sich an Dolette und Marialle.

"Hm? Achso, ja. Wir werden natürlich mit zurück reisen. Einerseits weil wir nicht wissen wie es der Familie von Marialle geht und andererseits, weil ich in Erfahrung bringen möchte wie es den Hochelfen ergangen ist. Ich habe viele alte Freunde in Quel'Thalas und muss wissen wer überlebt hat, falls es überhaupt Überlebende gibt.", schloss sie gedankenverloren. Sie lächelte seicht, aber man sah ihr eine gewisse Trauer an.

"Mein Meister im Turm der heiligen Kirche wird nicht begeistert sein, dass wir so lange weg waren. Ich hoffe es wartet nicht der Küchendienst auf mich, nach unserer Rückkehr.", lachte die junge Priesterin, um die, zusinken drohende Stimmung, wieder zu heben und tatsächlich wurde gelacht.

"Also wärt ihr eine von Tyrandes Priesterinnen, Gnade euch Elune!", scherzte Shandris Mondfeder und nun konnte auch die schöne Paladin sich eines Lächelns nicht weiter erwehren.

"Das klingt ja durchaus interessant, Lady Whisperwind. Vielleicht sollten wir beide uns mal genauer über dieses Thema unterhalten?", stimmte sie nun mit ein, was ihr ein Schmollen Seitens Marialle einbrachte.

"Komm du mir mal nach Hause!", zischte sie so, dass nur Dolette es hören konnte, musste dann aber auch wieder grinsen.

"Wenn es euch an Einfallsreichtum, für disziplinarische Maßnahmen mangelt, Lady Glutklinge, so hätte ich ganz sicher die ein oder andere Anregung für euch.", gab Tyrande zurück und zwinkerte wissend, was der Hochelfe die Röte ins Gesicht schießen ließ.

Alle lachten herzhaft.

Später erklang noch fröhliche Musik. Man tanzte, lag sich glücklich in den Armen, bekräftigte Friedensvereinbarungen. So verging dieser gelöste Abend und man konnte die Geschehnisse vom Berg Hyjal endlich hinter sich lassen.
 

Der nächste Tag begann spät, sie ließen sich Zeit mit dem Aufbruch, denn auch wenn es sie nach Hause drängte, fühlten sich die beiden Frauen in Theramore durchaus heimisch, seit sie sich ausgesprochen hatten. Sie packten die Sachen, die sie mitnehmen wollten, ließen aber den Großteil hier. Sie würden wieder kommen wollen, deshalb würde das kleine Haus auch leer bleiben, so versprach es Jaina.

Als die Taschen gepackt waren, traten sie aus ihrem gemeinsamen Haus und drehten sich noch einmal wehmütig um.

"Ich werde Theramore vermissen.", sprach die Priesterin leise und lächelte verträumt zurück auf das Haus.

"Ja ich auch, Mari." Dolette nahm ihre Hand und sie blieben noch einen Augenblick stehen bevor sie sich zum Anleger in Gang setzten. Jaina war schon an Bord und ihre Gefährten warteten am Steg auf ihre beiden Herrinnen.

"Habt ihr alles, Freunde?", fragte die Elfe ihr Gefolge. Alle nickten, außer William, er wollte bleiben. Er verstand sich ausgezeichnet mit der jungen Frau, die die Stadtverwaltung übernahm, so lange Jaina abwesend sein würde. Es wartete eh nichts auf ihn, in den östlichen Königreichen, hatte er noch am Vorabend erklärt und sie verstanden ihn. Marialle nahm den Kleriker in die Arme.

"Ich werde Meister Yskopaiah von dir grüßen, Will."

"Danke Mari, passt auf euch auf, Freunde und danke für alles. Ich hoffe wir sehen uns irgendwann wieder.", sprach er feierlich in die Runde.

"Das werden wir, William.", bestärkte ihn Dolette und gab ihm gleichgestellt die Hand.

"Pass für uns auf die Stadt auf.", sagte nun Maxime und lächelte ihn strahlend an. Die junge Priesterin war deutlich reifer geworden, seit dem Antritt dieser Reise und Marialle spürte einen gewissen Stolz, als sie ihre beiden Glaubensgeschwister so nebeneinander stehen sah.

"Das werde ich!", beteuerte er.

"Pass auf dich auf, Will.", kam es gedämpft von Odessa. Der Kleriker schluckte hart.

"Odi..." mehr brachte er nicht heraus. Malek, Borigan, Bertak und Efendral, der sie in die Östlichen Königreiche begleiten wollte, schüttelten dem jungen Mann die Hand und so stiegen die Gefährten auf das Schiff.

Der Anker wurde gelichtet und viele derer, die in Theramore blieben, standen mit William zusammen am Steg und winkten ihren Kameraden zu, die sich auf machten, nach Hause zu reisen.

Dolette und Marialle standen am Heck, umringt von ihrem Gefolge und blickten zurück auf das, was sie zusammen mit Jaina Prachtmeer geschaffen hatten. Odessa vergoss eine stumme Träne, Marialle wusste, dass es sie mitnahm, dass William hier bleiben würde und deshalb verabschiedete sie sich so distanziert von ihm.

Nach und nach verschwanden die Gefährten in ihre Kabinen unter Deck, bis nur noch die Paladin und die Priesterin an der Reling standen und dahin schauten, wo man noch Augenblicke vorher, die Umrisse Theramores sehen konnte. Marialle ergriff die Hand ihrer Liebsten und sah ihr liebevoll in die grünen Augen. Die Elfe erwiderte den Blick und fragte:

"Endlich nach Hause?" Die Priesterin lächelte sanft und antwortete leise:

"Ich bin immer da zu Hause wo du bist, Dole."



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück