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Die dunkle Ritterin

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Huhuchen ich wollte an dieser Stelle einfach mal um die ein oder andere Review bitten, da ich, unerfahren wie ich bin, keine Ahnung habe, wie ich mich mache und wie der Lesefluss mittlerweile ist. Es wäre lieb wenn das ein oder andere Feedback käme, damit ich lernen kann.
Danke im Voraus und Gruß Dolli :) Komplett anzeigen

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Orks, Tauren, Trolle und Legenden

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Orks, Tauren, Trolle und Legenden    
 

"Seid ihr sicher, dass das der richtige Weg ist, Cairne?" Die sechs sahen sich um, als wäre die merkwürdige Stimme, die von allen Seiten zu hallen schien, nicht schon verwirrend genug, gab es hier offenbar auch noch andere.

"Ja, Kriegshäuptling. Wir betreten grade das Gewölbe, in dem sich das Orakel aufhalten muss.", erklang noch eine weitere Stimme.

"Kriegshäuptling? Das sind Orks!", quietschte die junge Magierin, erschrocken.

"Still, Odessa!", befahl Dolette gedrungen, tauschte einen Blick mit Marialle aus und ließ ihr Schwert in die Scheide gleiten.

"Licht!" Und die drei Magier ließen ihre Stäbe hell erleuchten.

"Ihr seid nicht alleine hier, Kriegshäuptling!" Die Paladin bedachte den Titel mit einem leicht sarkastischem Unterton.

"Wer da?", fragte der angesprochene in die Richtung aus der das Licht kam.

"Als Erstes solltet ihr vielleicht wissen, dass wir zu sechst sind, also lasst eure Waffen ruhen!" Die Drohung verfehlte ihren Zweck nicht und so glitten, die Hände des Orks und des Kuh ähnlichen Wesens, neben ihm, von den Waffen zurück.

"Beim Licht, ein Taure. Es gibt sie also wirklich!", flüsterte Marialle, so dass nur ihre Begleiter es hören konnten.

"Ich frage noch einmal, wer seid ihr?", fragte der Ork nun ruhig, aber mit Nachdruck.

"Mein Name ist Dolette Glutklinge, Paladin der silbernen Hand, in meiner Begleitung ist Jaina Prachtmeer, Magierin der Kirin Tor und Thronerbin von Kul Tiraz. Eine Vision führte uns her. Seid ihr der Anführer der Orks denen wir auf dieser Insel begegneten, als wir gegen die heimischen Trolle Kämpfen mussten?" Sie war ebenso ruhig und Marialle fragte sich unwillkürlich wie viele Verhandlungen vor Schlachten sie schon geführt haben musste, dass sie im Angesicht des Feindes so gefasst bleiben konnte.

"Ich bin Thrall, Anführer der neuen Horde. Mein Begleiter ist Cairne Bluthuf, Häuptling der, hier in Kalimdor lebenden, vereinten Tauren. Ja es war ein Teil meiner Leute, an die ihr auf dieser Insel geraten seid. Und auch mich führt eine Vision in diese Höhle."

"Genug der Höflichkeiten!", erklang wieder gebieterisch die Stimme, die aus allen Richtungen zu kommen schien.

"Ihr seid beide meinem Ruf gefolgt und es ist unabdingbar, dass ihr eure unwichtigen Streitereien auf der Stelle bei Seite schiebt!", fuhr die Stimme fort und aus der entgegengesetzten Richtung, aus die der Ork und der Taure kamen, trat ein Mann aus dem Schatten, gekleidet in eine dunkle Robe, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen.

"Wer...?"

"Das tut hier nichts zur Sache!" Seine Stimme hallte erneut durch das ganze Gewölbe.

"Die Brennende Legion ist auf dem Vormarsch und ihr müsst sie aufhalten! Nur gemeinsam könnt ihr das Schaffen.", wandte er sich an Jaina und Thrall.

"Wir sollen mit diesen ungebildeten Haufen Drachenmist ein Bündnis schließen? Ihr träumt!", knurrte der Schurke, zwischen den Umstehenden hervor.

"Reißt euch zusammen, Schattenschreiter!", ermahnte die Paladin und bedachte ihn mit einem Blick, der keine Widerrede zuließ.

"Ihr habt keine Wahl! Ohne eine starke Allianz, zwischen der Horde und eurer Flotte, Lady Prachtmeer, steht Azeroth vor der Vernichtung." Jaina wechselte einen nachdenklichen Blick mit Dolette, die kaum merklich nickte.

"Gut, wir erklären uns dazu bereit!", sagte sie ruhig, der Schurke schnaubte leise.

Marialle beobachtete, wie der Ork mit dem riesigen Tauren einige Blicke austauschte, bis auch sie nickten.

"Wenn die ganze Welt auf dem Spiel steht, wird sich die Horde nicht dagegen stellen.", ließ Thrall verlauten.

"Ihr habt beide eine weise Entscheidung getroffen, so geht nun hin, zum Weltenbaum Norddrassil, auf dem Berg Hyjal. Verbündet euch dort mit den Nachtelfenfürsten Tyrande Whisperwind und Malfurion Sturmgrimm. Archimonde ist mit seinem Heer aus Dämonen und Untoten bereits in Kalimdor gelandet und will die Macht des Baumes an sich reißen, um Azeroth endgültig zu vernichten.", erklärte das Orakel. Die Gestalt glitt wieder zurück in die Schatten und war verschwunden.

Einige Herzschläge vergingen während alle in die Dunkelheit starrten in die der Vermummte getaucht war.

"Meine Truppen lagern am nördlichen Fuß des Berges, Lady Prachtmeer. Ich schlage vor wir treffen uns dort.", unterbrach Thrall ruhig die Stille, an die Magierin gewandt. Marialle bemerkte erst jetzt die wachen blauen Augen, die interessiert die Gesichter ihrer Gruppe inspizierten. Als sie aus den Augenwinkeln ihre Geliebte musterte, sah sie, dass auch sie es mit ihrem forschenden Blick bemerkte und ihn betrachtete.

"Unser Lager ist östlich, ich würde es begrüßen wenn ihr uns begleitet, Meister Bluthuf, damit wir das Lager der Orks nicht verfehlen. Seid ihr damit einverstanden, Thrall?" Der Ork nickte.

"In Ordnung, Cairne?" Auch der Taure nickte und ging zielstrebig in eine Richtung in der Marialle den Ausgang vermutete.

"Dann kommt, raus aus dieser Höhle.", befahl Dolette und alle gehorchten.

Es dauerte nicht mal halb so lange, wie der Hinweg, bis sie wieder Tageslicht erblickten. Draußen trennten sie sich von Thrall und sattelten die Greifen, wobei Marialle sich hinter Dolette schwang, um dem Tauren, ihr Flugtier zu überlassen.

Sie flogen zurück zu ihren Truppen und erreichten zwei Tage später das Lager der Orks und Trolle. Der Kriegshäuptling hatte gute Vorarbeit geleistet. Man erwartete sie und es gab eine kurze Aussprache mit den Trollen.

Thrall erklärte, dass einer der Orkclans, wenige Tagesreisen entfernt lauern würden. Der Kriegshymnenclan, angeführt von Grommash Höllschrei. Er habe sich erneute dem Einfluss des Dämonenblutes ausgesetzt, das ursprünglich für die Invasion der ersten Horde auf Azeroth verantwortlich war und somit Schuld trug an dem Zwist zwischen den Orks und den ansässigen Völkern der Östlichen Königreiche.

"Wisst ihr warum, Thrall?", fragte Marialle besorgt. Die Brennende Legion war ihr vorrangiges Problem, allerdings würden die Chancen auf einen Sieg, mit einer gespaltenen Horde, deutlich schlechter ausfallen.

"Meine Späher wissen nur, dass diese Orks unter dem Einfluss des Dämonenblutes stehen, mehr nicht. Grom ist mein Berater, Mentor und Freund. Mal abgesehen davon, dass er durchaus ein äußerst fähiger Krieger ist, genau wie seine Leute. Wir müssen ihn und seinen Clan, entweder wieder auf unsere Seite ziehen, oder sie aufhalten. Sonst laufen wir Gefahr, dass sie uns im entscheidenden Moment in den Rücken fallen." Die junge Frau überdachte die verzwickte Situation.

"Habt ihr schon einmal versucht sie zu reinigen?" Sie sah dem Ork gebannt in die klaren, blauen Augen.

"Natürlich, aber der Schamanismus ist nicht mehr sehr verbreitet unter den Orks. Wir sind grade mal fünf, das reicht nicht für die Anzahl, dieses großen Clans." Sie sah zu der Paladin, die offenbar ihre Gedanken lesen konnte.

"Zusammen mit der Macht unserer Priester könnten wir es schaffen, Thrall.", sprache sie diesen Gedanken nun aus.

"Lady Prachtmeer, wie viele Priester sind unter unseren Truppen?", fragte nun wieder die Priesterin und wandte sich an die blonde Magierin.

"Ich denke in etwa 20 sollten es sein, Lady Lichtsprung."

"Zusammen mit Maxime, William, mir und Euren Schamanen könnten wir es schaffen." Die Miene des Kriegshäuptlings hellte sich auf und ein Funken Hoffnung breitete sich in seinen klaren blauen Augen aus.

"Es wäre für uns alle von Vorteil, wenn wir diesen mächtigen Clan wieder in unseren Reihen wüssten.", stimmte er zu. Er schien zufrieden.
 

Es vergingen vier weitere Tage bis ein Späher berichtete, dass sie sich in unmittelbarer Nähe des Lagers der verdorbenen Orks befanden. Es war bis dato unklar, wie man vorgehen wollte. Die vereinten Streitmächte von Thrall und Jaina waren zahlenmäßig klar überlegen, aber man wollte die Orks unter Grommash Höllschrei wenn möglich nicht töten.

In diesen Teilen Kalimdors war das Land satt und dunkelgrün. Dicht bewaldeten und unwegsam. Dafür gab es Wasser und Wild im Überfluss.

Als sie ihr Lager in gebührendem Abstand aufgeschlagen hatten, fanden sich Dolette und ihr Gefolge, zusammen mit Jaina im geräumigen Zelt des Kriegshäuptlings ein, wo Thrall und Cairne Bluthuf auf sie warteten um sich auf eine Vorgehensweise zu einigen. Ein großer Tisch stand in der Mitte des Zeltes, auf ihm eine grobe Karte mit dem bisher entdeckten Teilen Kalimdors und einigen Ergänzungen des Tauren, beschienen von zwei Laternen. Mehr Lichtquellen gab es in dem Zelt auch nicht. Was der Atmosphäre, im Inneren, etwas Zwielichtiges verlieh.

"Sie werden sich nicht ergeben, das liegt nicht in unserer Natur. Schon gar nicht unter Einfluss, des Dämonenblutes.", erklärte Thrall gefasst.

"Dann sollten wir warten bis die Nacht herein bricht und die Wachen bewusstlos schlagen, dann können die Schamanen und Priester sie reinigen, wenn sie schlafen!", schlug Malek vor, dem ein verschlagenes Lächeln über die Lippen glitt. Eine Vorgehensweise ganz nach seinem Geschmack. Dolette sah von dem Schurken, zum Schamanen.

"Was meint ihr, ist das umsetzbar?" Der Kriegshäuptling ließ sich mit der Antwort Zeit.

"Wir müssen äußerst leise und schnell vorgehen, dann ist es machbar. Lady Lichtsprung, was meint ihr wie lange wir brauchen um den Reinigungszauber zu kanalisieren?" Marialle starrte abwesend auf einen unsichtbaren Punkt hinter Thrall, während sie überlegte.

"Schwer zu sagen, ich weiß ja nicht mal, mit Sicherheit, ob es funktioniert.", gab die Priesterin zu. Da schaltete sich die Hochelfe ein.

"Wir haben keine andere Wahl als es zu versuchen, Thrall. Ich werde zusammen mit Meister Bluthuf und einigen Truppen warten, falls die Reinigung fehlschlägt." Cairne nickte dem Ork zustimmend zu.

"Dann wird es so geschehen. Wir warten also bis der Mond hoch am Himmel steht und schlagen dann zu.", sagte Thrall dann schließlich. Sein Blick zeugte von Sorge, Marialle war unschlüssig, ob es die Sorge um seinen Freund, oder das mögliche Scheitern ihrer Mission war, was dies in ihm auslöste, aber es interessierte sie brennend, dass ein Ork zu solchen Gefühlsregungen fähig war.

"Ruht euch alle etwas aus, unter Umständen werden wir unsere Kräfte brauchen.", meldete sich nun auch Jaina, abschließend zu Wort. Einvernehmliches Nicken war die Antwort und so verließen die Anwesenden das geräumige Zelt. Draußen verabschiedeten Dolette und Marialle sich von ihren Gefährten. Die beiden gingen zusammen mit Jaina, zielstrebig auf das große Feuer in der Mitte des riesigen Lagers zu, dass zu je einer Seite von Menschen, Orks, einigen Tauren und Trollen umringt wurde. Am Feuer stand eine einsame Gestalt, mit blauer Haut, in eine spärliche Lederrüstung gekleidet. Seine roten Haare schienen, im Schein des Lagerfeuers, förmlich zu brennen. Wache, winzige gelbe Augen fixierten die drei Frauen, die zielgerichtet an seine Seite traten.

Der junge Häuptling der Dunkelspeertrolle straffte seine Statur und richtete sich zu seiner vollen, gebeugten Größe auf.

"Dürfen wir, Häuptling der Dunkelspeere?", sprach die Paladin ruhig an den Troll gewandt.

"Das war mein Vater, Sen'jin. Bitte nennt mich Vol'jin. Was kann ich für die Damen tun?" Marialle war überrascht wie überaus höflich dieser, in ihren Augen, Wilde war und dazu noch beinah akzentfrei zu sprechen vermochte. Vielleicht hatte sein Stamm nur noch wenig mit den Trollen, der östlichen Königreiche gemein. Geistesabwesend strich er über seinen roten Kinnbart und taxierte nun wieder die züngelnden Flammen des Lagerfeuers.

"Wir wollten euch gern von den Ergebnissen unserer Unterredung mit dem Kriegshäuptling unterrichten, vielleicht möchtet ihr euch der Sache anschließen, Vol'jin.", fragte die Elfe und kam seiner Bitte nach.

"Da seine Orks mein Volk vor dem sicheren Tod, durch euer Schwert bewahrt haben, ist ihm meine Unterstützung gewiss, Elflein." Seine Mundwinkel umspielten ein verschmitztes Lächeln und ließen seine gewaltigen Hauer in beide Richtungen abstehen. Offenbar war die unhöfliche Anrede, scherzend gemeint. Dolette konnte nicht umhin kurz finster zu grinsen, bevor sie der Priesterin aufmunternd zu zwinkerte, so dass sie zu sprechen begann.

"Meister Vol'jin, wir beabsichtigen den abtrünnigen Orkclan zu reinigen, unsere Priester werden sich dafür mit Thralls Schamanen zusammen tun und wir haben überlegt, ob eure Hexendoktoren auch über Möglichkeiten verfügen, uns in diesem Vorhaben zu unterstützen." Die stechenden gelben Augen musterten die Priesterin, mit einer Mischung aus Amüsement und unverhohlener Neugierde.

"Werdet ihr diesen Reinigungstrupp anführen kleines Menschlein?" Er zwinkerte der Priesterin zu und lächelte,. Komischerweise irgendwie charmant, dachte sie.

"So wird es sein, Meister Vol'jin." Er klatschte erfreut in die Hände. Aus den Augenwinkeln konnte Marialle den, mittlerweile leicht genervten Blick der Paladin erhaschen, was ihr ein Schmunzeln abverlangte.

"Na wenn das so ist, Mylady. So werden meine Hexendoktoren und meine bescheidene Wenigkeit selbst, euch äußerst gern bei diesem Vorhaben unterstützen.", ließ er hochtragend verlauten und verbeugte sich tief vor der schlanken Gestalt der jungen Menschenfrau.

"Dann ist es abgemacht Vol'jin?", mischte sich nun auch Jaina ein, die ebenfalls amüsiert lächelte. Einzig die Paladin blickte mürrisch drein.

"Bei meiner Ehre, magisches Menschlein." Und auch vor ihr deutete er eine Verbeugung an.

"Also dann, Vol'jin. Wir brechen auf sobald der Mond am höchsten steht, um die Orks im Schlaf reinigen zu können. Haltet euch bereit." Dolettes Stimme klang unterkühlt und ihre Augen waren, außer dem Schimmer des Feuers, der darin lag, bedrohlich und beinahe schwarz. Sie wandte sich zum Gehen, als der Troll erneut zu sprechen begann:

"Kleine Priesterin, habt ihr unter Umständen noch einen winzigen Augenblick für einen neugierigen jungen Häuptling?" Die Paladin erstarrte, doch konnte Marialle die Bitte nicht ausschlagen. Zu instabil war das frische Bündnis der verschiedenen Völker. Als die Elfe ihre Schritte fortsetzte, war der Priesterin klar, dass dies auch ihr bewusst war.

"Ach, auf einmal doch Häuptling, Meister Vol'jin?" Sie zog eine Augenbraue hoch.

"Aber ja, selbstverständlich habe ich einen für euch über.", fuhr sie fort. Sie vernahm das leise Schnauben der Hochelfe und spürte den überraschten Blick Jainas auf sich, aber sie konnte einfach nicht aus ihrer Haut, sobald sie herausgefordert wurde, saß ihr Zunge überaus locker. Vol'jin wartete mit seiner Antwort bis die beiden Frauen außer Hörweite waren.

"Für ein Menschenweibchen, seid ihr überaus, gewitzt und vorlaut, Mylady." Er lächelte wieder so, als wäre er der Meinung es wäre unwiderstehlich und seine Worte ein Kompliment gewesen.

"Ich lasse mich einfach nicht durch Titel blenden." Sie lächelte ebenfalls und doch hingen ihre Gedanken ihrer Liebsten nach, so aufgebracht hatte sie die Paladin wahrlich noch nicht gesehen und sie musste leicht schmunzeln, als sie daran dachte, dass sie offenbar auf einen Troll eifersüchtig war. Wie überaus abwegig, dass die Priesterin sich mit ausgerechnet so einem Wilden einließe.

"Weise Worte für ein so junges Wesen, das ehrt euch, Priesterweibchen." Mit den Gedanken, noch immer bei der Elfe, nahm ihre Geduld nun langsam ab.

"Genug des Schmalzes, Troll. Was kann ich für euch tun?" Das Grinsen des Dunkelspeerhäuptlings wurde breiter und augenblicklich bereute sie diese Richtung eingeschlagen zu haben.

"Haha, es steckt ja eine Raubkatze in euch, mein kleines Menschlein!" Er hofft auf eine weitere spitze Antwort, aber sie ließ ihn warten, also sprach er weiter:

"Schon gut, schon gut, Mylady. Ich wollte euch bitten, euch bevor wir aufbrechen, einmal mit mir und meinen Hexendoktoren zusammen zu setzten und eine Vorgehensweise abzusprechen. Vielleicht ist es euch möglich, eure Priesterchen und die orkischen Schamanen dazu zu holen." Sie fand überhaupt nicht, dass das nötig wäre, doch wollte sie nicht unhöflich sein, darum antwortete sie schlicht.

"Ich werde mit meinen Priestern eine Weile, vor Aufbruch am Treffpunkt sein, wenn ihr Wert darauf legt, dass Thrall und seine Schamanen ebenfalls daran teilnehmen, dann fragt ihn gefälligst selbst! Bis dahin." So dreht sie sich um und setzte sich in Gang, sie spürte deutlich die stechenden, gelben Augen auf sich ruhen, während sie davon eilte.
 

Marialle brauchte eine ganze Weile, bis sie die schöne Elfe an einem der kleinen Feuer am Rand, des Menschenlagers fand. Wortlos setzte sie sich zu ihr und wartete auf eine Aktion, um erahnen zu können was in der Paladin vorgehen mochte und sie wurde nicht enttäuscht.

"Hast du schon genug, von deinem Kuscheltroll?" Dolette schaute nicht einmal auf, ihr Blick war stur auf das kleine Feuer vor ihr gerichtet, in dem sie mit einem Zweig stocherte.

"Kuscheltroll? Bist du noch ganz bei Trost? Du weißt genau, dass ich seine Bitte nicht ausschlagen konnte, oder willst du alleine mit unseren Truppen gegen Archimonde ankämpfen?", stieß die Priesterin empört hervor.

"Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun? Meinst du ich hätte nicht gemerkt wie er dich mit diesen widerlichen Augen, ausgezogen hat? Dass an seinen Schweinehauern nicht der Speichel hinab getropft ist, verwundert mich mehr, als dass du ihm natürlich gern Rede und Antwort gestanden hast!" Zornesröte stieg in dem sonst so makellosen Gesicht der Hochelfe empor und ihre Augen waren zu Schlitzen verengt.

"Das ist doch lächerlich, Dole! Er hat mich nun mal auf seine Art herausgefordert! Was kann ich dafür, dass du bei solchen Bemerkungen kalt bleiben kannst?" Marialle fühlte sich äußerst ungerecht behandelt und so verzog auch ihr Gesicht, sich leicht vor Wut.

"Nur bei einer lässt es mich nicht kalt, vielleicht verstehst du nun warum ich mich so daran störe, wenn ich sehe wie sehr dieser Wilde, in der Lage ist, dich so zu reizen?" Und das tat sie tatsächlich, sie wusste nur zu gut, dass Dolette in Wortgefechten, mit der Priesterin alles andere als kühl war. Wenn sie also von sich selbst schloss, konnte es durchaus ein befremdlicher Anblick sein, wie Marialle sich auf dieses Spiel mit Vol'jin einließ.

"Ja, ich verstehe, aber bedenke bitte, dass ich nicht du bin! Wenn mich ein Skorpion sticht, steche ich zurück." Jetzt entspannten sich auch die Züge der Paladin. Instinktiv ergriff Marialle ihre Hand und sandte ihr eine Woge der Liebe, die sie für die Elfe empfand. Im Gegenzug empfing sie den Schmerz, den die schöne Kommandantin, bei der aufkeimenden Eifersucht spürte. Sie strich ihr sanft über die rosigen Wangen.

"Es tut mir leid, ich wollte dir nie weh tun, Dole.", sprach sie nun sanft und zärtlich, als sie das goldene Schimmern in ihren Augen erblickte.

"Eine schöne weise alte Elfe bin ich, habe nicht einmal ein so minderwertiges Gefühl, wie dieses unter Kontrolle. Mir tut es leid, Mari." Die Paladin lächelte leicht beschämt, als sie in die Augen der jungen Menschenfrau schaute und sich schließlich ihre Lippen zu einem zarten Kuss trafen. Das vertraute Leuchten um die beiden erstrahlte und beleuchtete sanft die Umgebung. Erst das Knacken von Schritten, ließ die beiden Liebenden auseinander fahren. Marialle erblickte die wachen, gelben Augen einer hochgewachsenen Gestalt, die sie sofort, als die von Vol'jin erkannte.

"Wat hat'n, der gute Vol'jin da entdeckt, maaaan? Ich hoff' ich stör' die süß'n Weibsch'n nich all zu sehr?", ertönte seine Stimme, nun ohne Zwang, mit dem durchaus verhöhnten trollischen Akzent. Dolette rollte demonstrativ mit den Augen und Marialle wollte grade zu einer Erwiderung ansetzten, als der Troll ungehindert fort fuhr:

"Nich doch, ich kam, mich zu entschuldig'n, kleines Menschlein. Ich wollt' euch nich in Bedrängnis bring'n oder euch sonst wie Ärger bereit'n.", sprach er erst an die Priesterin gewandt und endete mit dem Blick auf Dolette ruhend. Man hätte meinen können ein kurzes Grinsen über seine Lippen huschen zu sehen, doch zumindest der Paladin, schien es entgangen zu sein.

"Das ehrt euch Vol'jin, können wir sonst etwas für euch tun?", fragte sie und bedachte ihn mit ihrem forschenden Blick.

"Nun Myladys, um ehrlich zu sein, sehnte ich mich etwas nach Gesellschaft und dachte ich finde sie bei euch, bis wir gemeinsam aufbrechen. Ausserdem bin ich neugierig und möchte mehr über eure Völker erfahren. Also wenn ihr nichts dagegen habt würde ich mich zu euch setzen." Er sprach jetzt wieder akkurat, was die Priesterin nur mäßig beeindruckte und so war es nun an ihr mit den Augen zu rollen.

"Natürlich gern. Nehmt Platz, Häuptling.", bat Dolette und deutete auf den Platz auf der anderen Seite des Feuers.

"Habt Dank, Elflein..." Bevor er weiter sprechen konnte, wurde er unwirsch von Marialle unterbrochen.

"Sagt, Troll; ist es bei euch üblich seinem Gegenüber nicht die selbe Ehre zu erweisen und ihn bei seinem Namen zu nennen, so wie er es tut? Schließlich habt ihr vorhin noch darauf bestanden!" Vol'jin kam nicht umhin ein weiteres mal, über die gereizte Reaktion der Priesterin zu lachen.

"Ha, natürlich Lady Marialle, Lady Dolette, verzeiht meine Unhöflichkeiten. Wisst ihr zwei eigentlich, dass ihr grade geleuchtet habt wie der Mond und die Sonne zusammen, Myladys?" Ein weiteres Augenrollen folgte, doch die Paladin lächelte milde und erzählte bereitwillig alles, was sie über ihre einzigartige Verbindung wussten.

"Wie überaus aufregend! Da hat ja wohl das Schicksal seine Finger mit im Spiel gehabt, als ihr euch wieder gefunden habt! Wisst ihr bei meinem Stamm gibt es eine Legende um die Töchter der Lichtgöttinnen, vielleicht besteht eine Verbindung dazu?" Nun war auch das Interesse der Priesterin geweckt und sie blickte dem Troll geradewegs in die wachen Augen.

"Würdet ihr uns von dieser Legende erzählen, Vol'jin?", fragte sie ohne ihre Neugierde zu verstecken.

"Ich dachte schon ihr fragt nie!", erwiderte er zwinkernd und auch Dolette durchbohrte Vol'jin, förmlich mit ihren forschenden Blicken.

"Nun denn, mein Volk sagt, dass am Anfang, als noch die alten Götter Chaos über unsere Welt brachten, die Herrin der Sonne und die Herrin des Mondes, als einzige erkannten, dass Azeroth dem Untergang geweiht war. So gebaren sie jede eine Tochter, um der Welt die Hilfe zu bringen, die sie so dringend brauchte. Sie versiegelten ihre ureigenen Kräfte in den Töchtern und schickten sie in die chaotische Welt, um einander zu finden und ihr Schicksal zu erfüllen. Jede für sich musste großes Leid ertragen, um ihren Weg zur anderen zu finden und nach vielen gefährlichen und beschwerlichen Aufgaben, die es zu lösen galt, fanden sie einander schließlich. Als die Töchter sich dann die Hände reichten und die Siegel brachen, erstrahlten ihre Körper im jeweiligen Licht der Mütter von Sonne und Mond. Sie leuchteten immer heller und als die beiden erkannten, was ihre Verbindung so machtvoll machte, lösten sie sich mit tränenüberströmten, aber glücklichen Gesichtern in ihren Lichtern auf. Das vereinte goldene und silberne Licht, leuchtete heller als alle Sonnen und Sterne im Universum und so sandten die Töchter von Sonne und Mond, den ersehnten Hilferuf. Woraufhin die Reisenden, ich glaube ihr nennt sie Titanen, auf diese Welt aufmerksam wurden, die alten Götter versiegelten und Azeroth zu einem erblühenden, belebten Planeten machten. Man sagt, das jeweils ein Funken goldenes und silbernes Licht auf unsere Welt nieder fiel, um auf ihr erneutes erwachen zu warten und wieder miteinander vereint zu werden." Als er geendet hatte, sah Vol'jin verträumt zum Mond hinauf und Marialle meinte einen feuchten Glanz in seinen wachen gelben Augen gesehen zu haben. Dolette beobachtete ihn ebenfalls und ergriff die Hand der Priesterin ohne hinzusehen, woraufhin augenblicklich das gewohnte Leuchten erschien.

"Hälst du es für möglich, dass die Funken in uns erwacht sind, um einander wieder zu finden?" Der Troll ließ den Kopf wieder sinken und zuckte mit den Schultern.

"Wer weiß, vielleicht können die Spitzohren euch mehr dazu sagen, sie verehren schließlich Mutter Mond." Dolette nickte nur und schaute, ebenso wie Vol'jin und Marialle hinauf zum Mond und die Priesterin bat Elune im Stillen um ein Zeichen.



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