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Dear Loser

von

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Not suitably for children

Ryö ging in dem kleinen Chaotenzimmer seines Freundes Den immer wieder auf und ab. Ob die Unordnung seit Ryö's Einzug zugenommen hatte oder nicht ließ sich schwer sagen. Seine Füße jedenfalls hatten sich rasch daran gewöhnt dass irgendwelche Tapes, Kleidungsstücke oder Zeitschriften auf dem Boden rumlagen und mittlerweile umgingen sie diese Hindernisse spielend leicht. Ryö's Hände waren zu Fäusten geballt und tief in den Hosentaschen vergraben.

Den saß derweil ruhig auf seinem Bett, mit angezogenen Beinen. Ab und an verfolgten seine großen, dunklen Augen den Anderen.

Als musikalische Begleitung dieser Szenerie lief „World's forgotten boy“ von Billy Idol.

„Die könn' doch nicht immer so weiter machen! Die bringen sich noch alle gegenseitig um!“ Ryö war auf Hundertachtzig. Die Nachricht von Kazzy's Tod hatte sich schnell verbreitet. „Ey, das mit den beiden Bullen war schon nicht gut – aber jetzt? Wie weit ist es gekommen?“ Er hielt mitten in seinem Hin- und Hergestampfe inne und blickte Den an, bevor er sich wieder in Bewegung setzte und die wenigen Meter von der einen Wand bis zur Gegenüberliegenden und wieder zurück im gleichen Tempo wie zuvor bewältigte. „Von den Sister's ist auch schon einer tot, und jetzt Kazzy!“ Der Junge mit dem hellbraunen Haarschopf kriegte sich gar nicht mehr ein, so sehr brachte ihn das Thema in Wallung.

Den hingegen war das absolute Gegenteil seines Kumpels: Obwohl ihn die aktuellen Geschehnisse ebenso bewegten, rührte er sich gerade nicht großartig vom Fleck, kommentierte die lauten Worte des Anderen kaum und behielt überwiegend einen fast abwesenden Blick. Und dennoch verstand er so gut wie kein Anderer, was in Ryö gerade vor sich ging. Er hätte jedes seiner Worte ohne zu zögern unterschrieben.

Irgendwann blieb Ryö wieder stehen, diesmal jedoch nicht Den zugewand, und verbarg sein Gesicht hinter den Handflächen. Es war einfach zu viel. Es wuchs ihnen alles über den Kopf. Er spürte regelrecht, wie ihnen die Kontrolle über alles vollkommen entglitt. Er wollte das nicht mehr. Er wollte nicht der nächste mit einer Kugel im Kopf sein. Ein leises, verzweifeltes Stöhnen schmuggelte sich durch die Handflächen, bevor Selbige wieder sein Gesicht freigaben und ihm ein paar störende Haarsträhnen aus Diesem wischten. Erst dann wand er sich wieder Den zu. „Wir haben's so lange ohne Tote durchgezogen und jetzt sterben sie wie die Fliegen. Wegen diesen scheiß Pistolen.“ Seine Augen waren müde und seine feinen Gesichtszüge angespannt. Er schüttelte leicht den Kopf. „Ich will nicht der Nächste sein, der stirbt...“ Den letzten Satz sprach er mit ungewohnt brüchiger und leiser Stimme aus.

Jetzt kam Bewegung in Den. Er ließ die Beine locker über den Bettrand baumeln und hielt seine Arme auf. „Komm her, Kleiner“, forderte er den fast Gleichaltrigen auf und kaum setzte Dieser sich auf seinen Schoß, schloss er die Arme fest um den hilflosen Körper. „Du bist auch nicht der Nächste der stirbt“, versicherte er ihm mit sanfter Bestimmtheit und drückte ihn beschützend fester an sich, während sich seine Nase an Ryö's Halsbeuge verirrte. Er würde nie zulassen, dass Ryö ein ähnliches Schicksal erlitt wie Kazzy. Oder von ihm aus auch diesem Mogwai.

Ryö spürte den warmen Atem des schwarzhaarigen Freundes an seinem empfindlichen Hals und er schloß für einige Momente die Augen um bei dieser Geborgenheit zu entspannen. Es fühlte sich so gut an, so ruhig... Eine Ruhe, die er in der gemeinsamen Gruppe von X leider nie spürte. Da herrschte eigentlich immer eine gewisse Aggression, die gerade in den letzten Wochen vehement zugenommen hatte. Es war nicht so, dass er die Anderen nicht mehr mochte, nein! Er schätzte nach wie vor den Zusammenhalt der Jungs und würde sie nie verraten. Und doch....fragte er sich mittlerweile, ob er auch für die weitere Zukunft noch bereit war, dem Weg zu folgen, den X inzwischen eingeschlagen hatten.

Lange Zeit sagte keiner von ihnen ein Wort. Saßen einfach nur eng umschlungen da und nahmen die gegenseitige Nähe des jeweils Anderen war. Bis Ryö's Stimme irgendwann erklang. „Den?“

„Hm?“, brummte der Angesprochene nur in den Kragenausschnitt seines Freundes.

„...woll'n wir wirklich bei X bleiben?“ Seine Frage klang so schüchtern.

Den hob abrupt den Kopf und schaute Ryö überrascht an. „Willst du weg?“ Er konnte auch nach mehreren Sekunden noch gar nicht glauben was seine Ohren vernommen hatten. Ryö dachte ernsthaft daran X zu verlassen?

Der Wuschelkopf wich Den's Blicken zum Teil aus. Er hatte sich schon gedacht, dass diese Äusserung für Aufsehen sorgen würde – und er war jetzt lediglich mit Den alleine. Was passiert wäre, hätte er die Frage in Anwesenheit der ganzen Gruppe gestellt, wollte er sich lieber gar nicht ausmalen! „...ach Scheiße, man! Es läuft einfach alles falsch im Moment!“ Er verbarg sein Gesicht rasch wieder an Den's Schulter, wollte diesen Blicken aus dem Weg gehen. „Das war 'ne scheiß Idee mit den Pistolen von Kazzy“, fügte er noch murrend hinzu.

Den ließ seinen Freund, nötigte ihn zu keinerlei Aussagen die Dieser nicht machen wollte. Er würde schon reden wenn er was zu sagen hatte. Aber dennoch gaben ihm diese Worte reichlich zu denken. Hatte sein Freund tatsächlich solch eine Angst, dass er von X weg wollte...? Sah er sich wirklich schon als nächsten Toten irgendwo liegen? Obwohl er ihm versprochen hatte, ihm würde nichts passieren? Gedankenverloren strich er ihm immer wieder über den Rücken. Er konnte Ryö verstehen, er selbst wollte schließlich auch nicht gleich übermorgen den Löffel abgeben und er hatte nunmal Recht: Im Moment lief wirklich alles irgendwie scheiße. Kazzy's Tod hatte so vieles verändert, auch in der Gruppe. Und wenn sie nicht aufpassten, konnte das Ganze wirklich unangenehm enden. Aber dafür gleich aus X austreten.....?
 

Worüber die Einen noch nachdachten, das realisierte zur selben Zeit schon ein Anderer. Tusk befand sich in Taiji's Zimmer und saß seinem Boss im Schneidersitz auf einem großen Kissen auf dem Boden gegenüber. Eigentlich war das ein äusserst untypischer Ort für solche intimen Gespräche was irgendwie mit der Bande zusammen hing. Doch aus Gründen, die für Taiji mittlerweile selbst nicht mehr nachzuvollziehen waren, kam er an diesem Tag nicht von seiner elterlichen Wohnung los und hatte gerade mal sein Frühstück verschlungen, als Tusk auch schon an der Haustür geklingelt hatte. Nun hockte er schweigend vor dem Zottelkopf, die Hände gefaltet, das Kinn auf die beiden, von der Faust weggestreckten, Daumen geparkt. Seine Augen studierten das Muster des Teppichs.

„Versteh mich nicht falsch, Taiji... Es is' nix gegen dich oder jemand anderem von den Sister's. Aber so eine Chance ist vielleicht einmalig! Ich kann endlich das machen was ich will, was ich schon immer machen wollte!“

Diese ungebremmste Euphorie in Tusk's Stimme, gepaart mit der Bedeutung seiner Worte, verursachte in Taiji's Herz fast schon einen schmerzhaften Stich. Der Junge klang ja geradezu so als sei seine Mitgliedschaft bei den Sister's no Future nur purer Zeitvertreib aus Langeweile gewesen... Aber er durfte nicht ungerecht sein, das erkannte er im nächsten Augenblick auch und er zügelte seine Gedanken. Tusk hatte ein neues Ziel vor seinen Augen – und dieses Ziel schien nun einmal ausserhalb der Reichweite der Bande zu sein. Endlich hob er seinen Blick, schaute dem Zottelkopf tief in die nachtschwarzen Augen. „Du meinst es wirklich ernst mit dieser Band, hm?“

„Na klar, man! Seiichi und Ken sind großartig!“ Tusk strahlte regelrecht wenn das Thema auf die Band, in der er spielen sollte, fiel.

So toll das alles auch für den Gitarristen und Sänger war, so negativ fiel es für Taiji aus. Sollten sie jetzt also, nach all dem was sie gemeinsam durchgestanden hatten, noch ein Mitglied verlieren. Zugegeben, auf nicht ganz so tragische Art und Weise wie es bei Mogwai verlief, aber ein Mitglied weniger war nunmal ein Mitglied weniger. Daran ließ sich nicht rütteln. Aber genauso wenig hätte er Tusk diesen Schritt verbieten können. Ganz einfach weil er sich nicht zwischen die Träume seiner Freunde stellte. Mochten Diese manchmal auch nicht seinen Wunschvorstellungen entsprechen. - Plötzlich spürte er Tusk's Hand an seinem Unterarm. Er blinzelte.

Der dunkelhaarige Zottelkopf blickte ihn eindringlich an. „Hey...das heißt nicht, dass wir uns nie mehr sehen. Ich bin nach wie vor für euch da und wir werden uns sehen. Ich werde nur nicht mehr so oft dabei sein wegen unseren Proben und Auftritten.“ Er sprach sanft aber direkt. Er war nicht blöd, natürlich wusste er dass Taiji nicht begeistert war von seinem Plan. Aber um selbst überleben zu können musste man in gewissen Situationen einfach egoistisch handeln. Und hier ging es um das Überleben seines größten Traumes.

Taiji lächelte, nickte angedeutet. Er verstand ihn schon. Und insgeheim freute er sich ja auch für ihn, dass er so ein Angebot erhalten hatte. Seit er Tusk kannte hatte Dieser schon immer irgendwas mit Musik am Hut gehabt. Zugegeben, der Junge konnte damals auf der Gitarre noch keinen einzigen Akkord richtig greifen und seine Singstimme klang mehr als schief. Aber egal was irgendwer sagte oder wie sehr jemand spottete, Tusk ließ sich davon nie abbringen, seinen Traum, eines Tages ein richtiger Musiker zu sein, weiter zu verfolgen. Und dafür bewunderte Taiji ihn. Auch wenn er das sicher nie ehrlich zugegeben hätte.

Auf einmal öffnete sich die Tür von Taiji's kleinem, oder wie er es auch nannte 'zu kleinem', Zimmer und der Kopf seines ungeliebten, großen Bruders schob sich in den Raum. „Hey Taiji, sag mal hast du meine weißen Socken genommen? Mom sagt, sie hätte alle meine Socken gewaschen aber ein Paar-“ Weiter kam er gar nicht denn Taiji hatte sich derweil schon einen herum liegenden Manga geschnappt und Diesen kraftvoll in Richtung Tür gepfeffert, Welche der ältere Junge sofort wieder schloß um dem Wurfgeschoss aus dem Weg zu gehen.

„Verpiss dich!! Was interessieren mich deine scheiß Socken?!“, brüllte der Lockenkopf seinem älteren Bruder noch hinterher. Dann schüttelte er fassungslos seinen Kopf. „Ey, der Kerl hat hundertfünfzig weiße Socken und nervt mich, nur weil ihm ein Paar fehlt! Hat der echt nix Anderes zu tun?“

Tusk grinste. „Wird dir hier zu eng mit deiner Familie, was?“

Taiji blickte ihn angenervt an. „Das ist nicht meine Familie – das sind nur Menschen mit denen ich durch einen unglücklichen Zufall biologisch verwand bin“, brummte er als Antwort.

Der Musiker musste leise lachen. „Du solltest ausziehen.“

Ein zynisches Lächeln verirrte sich auf die Lippen des Gleichaltrigen. „Gib mir das Geld – dann bin ich hier sofort weg.“
 

hide schlurfte in Gedanken versunken von seinem Zimmer durch den Flur Richtung Küche. Seine Mutter war unterwegs, angeblich ein Termin bei der Bank. Irgendwas mit 'nicht ausreichend Geld zur Verfügung' hatte sie gesagt als sie ihm davon erzählte; er hatte da nicht so wirklich hingehört. Er sollte inzwischen auf seinen kleinen Bruder aufpassen, doch seine Gedanken kreisten die ganze Zeit um Kazzy, Mogwai – und X. Die beiden Jungs starben so früh... Auch wenn Mogwai aus der feindlichen Ecke stammte, so hatte er im Nachhinein doch Mitleid mit ihm. Er konnte sich selbst nicht so ganz erklären weshalb. Vielleicht weil sich in seinem Kopf langsam aber sicher der Verdacht bestätigte, dass das hier alles völliger Irrsinn war was sie machten... Es war nicht so dass er noch nie jemanden sterben gesehen hatte; bevor er zu X kam war hide schon mit ein paar anderen Banden unterwegs gewesen und er war dabei schon mehrfach Zeuge von Schießereien und Messerstechereien geworden bei denen Leute starben. Aber erstens waren die Opfer nie so jung gewesen wie Kazzy oder Mogwai und zweitens stammten sie nie aus den eigenen Reihen. hide wusste nur zu gut, dass das Gesetz der Strasse hart war und das es da draussen keine Gnade gab. Aber bisher waren es irgendwie immer die 'anderen' gewesen, die am härtesten einstecken mussten. Klar, Freunde von ihm wurden schwer verletzt, er selbst hatte auch schon so Einiges abgekriegt – seine Hand fasste abwesend an seine Brust, an die Stelle wo noch immer unübersehbar die Folgen des letzten großen Kampfes zwischen ihnen und den Sister's zu sehen waren. Es könnte jeden von ihnen treffen, jeden Tag... Das wusste er schon so lange, und doch wurde ihm erst jetzt so richtig bewusst, was das genau eigentlich bedeutete...!

hide's Hände öffneten die Hängeschränke in der Küche und suchten etwas Essbares. Doch was sich ihm presentierte war teilweise gähnende Leere, zumindest was Nahrungsmittel anbelangte. Ihm kamen wieder die Worte seiner Mutter ins Bewusstsein, denen er nur halbherzig zugehört, oder anders ausgedrückt, fast keine Beachtung geschenkt hatte. Doch mittlerweile konnte er sich ausmalen was sie versucht hatte ihm mitzuteilen: Das Geld reichte hinten und vorne nicht und das machte sich jetzt sogar schon beim Essen bemerkbar. hide seufzte leise auf. Es wäre mal wieder Zeit etwas Wertvolles zu klauen um an Geld zu kommen. Und somit auch an was Nahrhaftes. Schließlich wurden seine Hände im letzten Schrank doch noch fündig und sie angelten eine angebrochene Tüte Brot heraus. Nicht unbedingt das Gelbe vom Ei – aber er hatte Hunger. Irgendwo hatte er doch letztens noch Schokobrotaufstrich gesehen.... Der Blondschopf durchstöberte die Arbeitsfläche und wurde schließlich fündig. Rasch beförderte er das braune, süße Zeugs in dicken Schichten auf zwei Scheiben Brot. Seine Augen beobachteten diesen Vorgang, doch wirklich in seinem Hirn ankommen tat das was sie sahen nicht, denn da hatte sich wieder das vorherige Thema abermals breit gemacht. Es ließ ihn einfach nicht mehr los und seit nun feststand, dass es auch Kazzy tödlich erwischt hatte, war er sich überhaupt nicht mehr sicher ob er weiterhin ein Teil dieses Wahnsinns sein wollte. Irgendwie geriet alles plötzlich aus dem Ruder seit sie im Besitz dieser Waffen waren.... Als ob ein Fluch auf den Schusseisen liegen würde der sich auf sie übertrug. War das vielleicht doch eine Nummer zu groß für sie...? Wenn selbst die Yakuza schon Jagd auf sie machte....?

Er schob sich die erste Scheibe Brot in die Futterluke und als er selbst aß, fiel ihm auch wieder sein Bruder ein. „Hiroshi?“, rief er mit vollem Mund durch die Wohnung. „Hast du Hunger?“

Doch er erhielt keine Antwort. War der Kleine etwa schon wieder eingepennt? hide stapfte mit seinem Brot in der Hand aus der Küche, ging ins Wohnzimmer, wo er den kleinen Rabauken zuletzt geparkt hatte. Doch das abgewetzte Sofa, auf dem er Hiroshi zuletzt gesehen hatte, war leer. Die helle, weiche Decke des Kindes lag verlassen auf der Sitzfläche. hide stutzte. Wohin war der kleine Racker abgehauen? „Hiroshi? Hey, wo bist du?“ Er biss wieder von seinem Brot ab und ging zum kleinen Badezimmer, steckte dort kurz seinen Kopf rein – Fehlanzeige. „Hiroshi, sag mal 'Piep'!“, versuchte der große Bruder es nun, als er wieder im Flur stand und abermals von seinem Schokobrot abbiss. Auf seine Aufforderung hin hörte er plötzlich gedämpftes Babygebrabbel. Es hörte sich so an als käme es aus der Richtung seines Zimmers und als er seinen Blick dorthin richtete sah er, dass er tatsächlich seine Zimmertür ein Stückchen offen stehen gelassen hatte. Na super, hoffentlich zerfledderte der kleine Hosenscheisser ihm jetzt nicht wieder seine Mangas...! Kauend ging er die wenigen Schritte auf seine Zimmertür zu, stieß Diese mit dem Fuß vorsichtig auf – und sah seinen kleinen Bruder, wie Dieser vor seinem Bett hockte und seine Webley Mk. VI in den kleinen Grabbelhänden hielt. Neugierig nuckelte der Kindermund gerade am Lauf der Waffe.

Für einen Moment blieb hide wie erstarrt stehen, ließ den Rest seines angekauten Brotes achtlos auf den Teppichboden fallen. Kalter Schweiß trat ihm rasendschnell aus den Poren. Das durfte nicht........ - Endlich riss er sich los aus seiner Starre und hastete zu Hiroshi, fasste ihn mit leicht zitternden Händen aber doch bemüht sanft an den kleinen Schultern. „Hey, Kleiner...komm, gib mir das Ding.“ Seine Stimme war gewohnt liebevoll, wie sie es immer war wenn er mit seinem Bruder sprach. Die Panik und Angst musste er im Moment verstecken, so gut es ging.

Die großen, runden Kulleraugen des kleinen Jungen wanden sich der Waffe ab und leuchteten seinen großen Bruder begeistert an. Was hatte er doch für ein interessantes, neues Spielzeug gefunden! Auch wenn das lange Ding mit dem Loch in der Mitte nicht sonderlich schmeckte...

hide ließ seine eigene Hand mit fließenden Bewegungen über die Waffe gleiten, schob sanft die Finger des Jüngeren aus der Nähe des Abzuges weg und wand ihm den Gegenstand schließlich geschickt aus den unerfahrenen Händen.

Hiroshi's Augen verfolgten hide's Handeln interessiert, jedoch ließ er es zu dass ihm seine neue Entdeckung so rasch auch schon wieder entwendet wurde und er lachte nur fröhlich auf.

hide hingegen war überhaupt nicht nach lachen zu Mute. Er seufzte schwer auf und senkte für einen Moment den Kopf, schloss kurz die Augen. Sein Herz schien ihm in die Hose gerutscht zu sein, zumindest spürte er den Herzschlag im ganzen Körper. Dann sah er wieder in das unschuldige Engelsgesicht seines, noch so wenig von dieser Welt verstehenden, kleinen Bruders. Er hatte seinen Revolver auf dem Bett liegen lassen und Hiroshi hatte ihn gefunden. Und er zwang sich, seinen Kopf dieses Szenario nicht weiter ausmalen zu lassen. „Kleine Brüder machen immer nur Ärger“, stöhnte er mit gespielter, leicht vorwurfsvoller Stimme. „Hast du ein Glück, dass du nur 'nen großen Bruder hast.“

Hiroshi schien dem freudig zustimmen zu wollen mit einem glucksendem, fröhlichem Lacher.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Dark-Kaze
2010-03-30T17:20:09+00:00 30.03.2010 19:20
Hey mir gefällt es gut, dass du jetzt soviel schreibst, auch wenn ich aus zeitlichen Gründen gar nicht mehr mit komme mit dem Lesen. Also nur ein kurzes Kommi von mir. Die Szene mit Den und Ryö hat mir gut gefallen. Mir ging es bei der Szene mit Hide und seinem Bruder genauso.. Es war ein ungutes Gefühl, welches du da bei deinen Lesern verursacht hast. Mir fällt immer wieder auf wie realitäts nah du schreibst-Mach weiter so

lg
Dark-kaze
Von:  hideplueschtier
2010-03-24T21:06:39+00:00 24.03.2010 22:06
Freut mich, dass du gerade so gut im Schreibfluss bist und das Ergebnis ist mal wieder sehr gelungen.

Die Szene mit Den und Ryö gefällt mir sehr, da du es hier gut verstehst zwei völlig unterschiedlich temperamentvolle Charaktere harmonisch zusammenzubringen. Dementsprechend realistisch wirken ihr Verhalten, ihre Gedanken und auch ihre Nähe zueinander.

Auch das Gespräch zwischen Taiji und Tusk ist dir gut gelungen, Taijis Reaktion passt sehr gut in das Bild, was man bislang von ihm bekommen hat und du schilderst seine Gedaken und Gefühle sehr nachvollziehbar. Tusks Euphorie wirkt beinahe ansteckend auf den Leser, aber das er Taiji gleichzeitig auch versichert auch weiterhin für die anderen dazusein, verleiht seinem Charakter eine Tiefe die ihm sehr gut tut - und macht ihn desweiteren den Lesern sehr sympatisch.

Besonders großes Lob aber muss ich dir für hide aussprechen. Ich glaube die Szene mit Hiroshi hat mir beinahe einen halben Herzinfarkt beschert. Sehr guter Spannungsaufbau, gerade wenn man bedenkt, das es in den vorherigen Kapiteln doch ziemlich hochherging, man eigentlich Ruhe vor dem nächsten großen Sturm erwartet und man nun prompt das nächste - unschuldige- Opfer beinahe schon vor Augen hat.

Alles in allem mal wieder ein gutes Kapitel was mir sehr gefällt. Gerade das die einzelnen Members mittlerweile doch sehr an dem was sie tun zweifeln, gibt der ganzen Story sehr viel Realitätsnähe, was mir gut gefällt.

Weiter so und lg,
das Plüschi


Von:  Yoshiki_Deyama
2010-03-24T20:23:47+00:00 24.03.2010 21:23
Himmel, mir ist übel!
Kinder und Waffen, da verkrampft sich bei mir immer alles. Aber die Szene ist sehr gut beschrieben!

Das Kapitel hat mir sehr gut gefallen! Tja, da ist Tusk ausgestiegen und ich hab das Gefühl, dass es nicht bei einem bleibt!
Bin schon sehr gespannt wie es weiter geht!
Ich mag diese FF wirklich gern!
lg ^__^

Von: abgemeldet
2010-03-24T19:15:22+00:00 24.03.2010 20:15
hah, war ds ein süßes pitel OO
hiroshi >.< waiiii~~~
und sowieso die szenerie mit hide war toll** ich fänds cool, wenn hid ejetz endlich noch mal auf tusk treffen würde ** oda mit pata noch mal drüber reden würde wegen X und so und wenn die yoshi alle zusammen mal verklickern dass ds scheiße is, was di emachen** xxxxD
kommt irwie sowas in der art vllt? xD
also ich bin auf jedenf all gespannt wies weiter geht **
Von:  Luinaldawen
2010-03-24T18:34:45+00:00 24.03.2010 19:34
Hoi, sehe ich da Zerfallserscheinungen?
Nya, unter den Umständen ists wohl nachvollziehbar wenn die Jungs anfangen nachzudenken und zu zweifeln... Ich hoffe, dass für Tusk alles gut geht. >_< Taiji hats ja zum Glück recht entspannt hingenommen.
Irgendwie hab ich das Gefühl, dass Yoshiki da anders reagieren würde. XD

Als hides Bruder die Pistole in den Fingern hatte, ist mir erstmal ganz anders geworden. @_@ Sowa lässt man doch nicht einfach rumliegen! >_< Hoffentlich tut er sie jetzt woanders hin - oder entsorgt sie am besten ganz. x_X

*greeny einen Keks geb* Weiter so ^-^


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