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Privet und cześć!

Russian Lullaby
von

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Noch mehr Grzegorz

Da stand ich nun...mitten im Flughafen. Und von einem quirligen (wahrscheinlichen) Polen in Gewahrsam genommen. Ja...klar, passierte mir auch jeden Tag.

Was sollte das? Ich suchte nach autoritären Personen und was fand ich??

"Jaa und außerdem komme ich aus Danzig. Das liegt in Polen, wie Du sicherlich weißt! Diese Stadt ist so wunderschön! Sie liegt direkt am Meer, aber das ist kein gewöhnliches Meer, wie die Ostsee in Deutschland oder so...Obwohl...Polen liegt auch an der Ostsee...Na, ja, jedenfalls ist dieser Strand wunder-wunder-wunderschön, denn der Sand ist ganz fein und so weiß wie Alabaster. Weßt Du überhaupt was das ist; Alabaster?" - es folgten zwei Sekunden des Schweigens, in denen ich mir am liebsten einen Bleistift in die Ohren gerammt hätte. Nur, damit er endlich aufhörte! Im Ernst! Wie konnte man nur so viel reden?! Hatte der Kerl als Kind nicht genügend Aufmerksamkeit bekommen? Oder war es zu viel Aufmerksamkeit?! Ernsthaft! Jetzt denkt ihr wahrscheinlich: 'Höh, er hat doch nur euphorisch von seiner Heimat erzählt!' Ja, ja...wenn ich hier alles erwähnen würde, was dieser Spinner mir erzählte, würde ich ein ganzes Buch füllen! Und es wäre garantiert dicker als eine Sammlung der Werke die Shakespeare je niedergeschrieben hat. So ist das! Eine Sammlung mit ALLEN Werken! Doch ich konnte mich innerlich noch nicht einmal aufregen, weil der Typ einfach wieder anfing zu reden:

"Der Strand ist auch besonders toll, weil man da Eis kaufen kann! Italienisches Eis und auch amerikanisches, so heißt das da nämlich, ob es wirklich nach italienischer beziehungsweise amerikanischer Art hergestellt wurde, weiss ich nicht...Das ist so gedrehtes Eis und die Farben sind auf zwei Seiten senkrecht getrennt; auf der einen Seite ist es weiß und auf der anderen Seite hat es irgendeine andere Farbe...je nach Geschmacksrichtung. Und es gibt sooo viele, aber nicht immer findet man einen Eiswagen mit verschiedenen Geschmacksrichtungen...Aber wenn man einen findet, dann; mein lieber Herr Gesangsverein!

Aaalso, was immer, immer, immer dabei ist, ist Vanille. Auf dem zweiten Platz der Wahrscheinlichkeit liegt Schokolade. Danach Erdbeere und wenn man ganz viel Glück hat, findet man auch Apfel. Kennst Du eigentlich polnische Waffeln?"

In dem Moment wollte ich ihn an den Schultern packen, daran rütteln und ihn anschreien: 'Hör endlich auf!!!' Doch in der letzten Sekunde, kurz bevor ich meinen Verstand endgültig verlor, sagte er eine Sache, die in mir drinnen etwas auslöste...ja...sogar tief bewegte.

"Aber, weißt Du was ich am liebsten mag? Am Strand verkaufen sie auch Sonnenblumen. Zwar nur die Köpfe, weil sie nur dazu gedacht sind die Kerne herauszupicken und zu essen, aber...nachher, wenn alle ihre Sonnenblumenkerne gegessen haben, dann ist der ganze Strand voller Sonnenblumen."

Er blickte mich an und ich wusste nicht was für einen Blick ich drauf hatte, aber er muss wohl anders gewesen sein als sonst, denn Grzegorz sah mich total überrascht an und lächelte darauf: "Magst Du Sonnenblumen gerne?"

Ich weiß nicht mehr genau, was damals in mir vorging, aber ich kann mich an ein stummes Nicken meinerseits erinnern. Ja, Sonnenblumen sind wirklich toll! Ich mag sie echt gerne.

In diesem Moment beruhigte ich mich etwas und dachte an die schönen Sonnenblumenfelder in Russland. Doch mein Moment wurde zerstört, von dem weiteren Gerede diese merkwürdigen Jungen.

"Hi, hi, ja, Sonnenblumen sicht echt super." Zu meiner Überraschung sagte Grzegorz das nicht so überdreht wie gewohnt. "Hm, aber, sag mal...was machst Du hier eigentlich?" War das sein Ernst?

Doch ich war so müde und hatte absolut keine Lust mehr...und auch keine Kraft. Also erzählte ich.

"Ich habe mich für so ein Projekt beworben, so eins was die kreativen Fähigkeiten von Jugendlichen fördern soll. APH heißt das Ganze...glaube ich...

"APH?!" fragte Grzegorz verblüfft. ich fragte mich warum. Vielleicht hatte er auch davon gehört. Nichtsahnend nickte ich.

"Waah! Das ist ja toll! Da bin ich auch!"

Ich war schockiert. Einfach nur schockiert. Ich war nicht einmal imstande etwas weiteres auszudrücken, außer: "Was?"

"Ja! APH, hier in Vancouver. Du bist dann wohl der Junge aus...Warte!"

Immer noch total geschockt stotterte ich: "J-ja?"

"Du bist doch kein Russe! Russen sehen nicht so aus!"

Ich erwachte etwas aus meiner paralysierten Phase.

"Klar bin ich ein Russe."

"Nein, nein, das glaube ich nicht."

"Willst Du mich etwa als Lügner bezeichnen?"

Das habe ich zwar nicht gesagt, aber ich kann es mir trotzdem nicht vorstellen."

"Ach, nein?"

"Nein."

"Und warum nicht? (Warum frage ich überhaupt?)

"Das ist unmöglich!"

"Nichts ist unmöglich." ich taute so langsam auf, aber der Satz, den der polnische Teenie als nächstes sagte, ließ mich wieder erfrieren:

"Du bist viel zu schön für einen Russen!"

"...Was...?"

"Ja, Russen sind nicht so schön, sie haben große, schiefe Nasen. Deine ist viel zu gerade!"

"...Okay...zunächst einmal; nicht alle Russen sind hässlich. Zweitens, ein Mann ist niemals schön, sondern gutaussehend. Merk Dir das. Und drittens: Was hast Du bitte für ein Weltbild?!"

"Ja...aber..."

"Was 'aber'?!"

"Dein...Dein Kinn..."

"Was? Was ist mit meinem Kinn?"

"Ws ist...viel zu schmal, als dass es zu einem Russen gehören könnte..."

Innerlich musste ich mich Face-palmen. Mich mit letzter Kraft beherrschend, nahm ich meine Hand und verdeckte damit meine untere Gesichtshälfte. Sofortiges Schreien.

"Maaann! Du bist ja wirkich ein Russe!!"

Ich seufzte. Ich konnte es nicht fassen, dass ich jetzt mit diesem Typen in eine Einrichtung kommen würde. So wie der sich benahm, schien es mir, als müsste er in eine völlig andere Einrichtung.

Ich seufzte noch einmal lautlos und fragte dann mit etwas ruhigerem Ton: "Sag mal, wo wart ihr eigentlich? Ich habe bestimmt den ganzen Flughafen nach euch abgesucht."

"Oh, ach, das liegt daran: Wir waren auf der Toilette!"

".......Alle...gleichzeitig...?"

"Hm, ja, wir sollten nochmal gehen, bevor der Fahrer alle zwei Minuten anhalten muss. Du glaubst ja gar nicht, wie harntreibend der Kaffe ist, den sie im Flugzeug ausschenken!"

Ich schwieg.

...Doch nicht alles an Grzegorz war nervig. Er führte mich zum Beispiel zu der restlichen Truppe, die schon auf uns warteten. Bald würde ich endlich schlafen können.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2016-06-29T15:19:48+00:00 29.06.2016 17:19
Warum Sonnenblumen? Wie kommst du auf Sonnenblumen? Sonnenblumen? x_x jetzt sind sie überall. Flieht! XD

"Du bist doch kein Russe! Russen sehen nicht so aus!" .... wie sehen Russen denn eigentlich aus? *lach* ... Oh Gott, diese Erklärung, ich gehe weiter rollen, dann kann ich mir wenigstens s Staubsaugen sparen *lach*

Boah, diese Story als Manga, das wäre zu herrlich XDDDDD
Antwort von:  Nosferatu-kyoudai
22.08.2016 02:22
Wovor? Den Sonnenblumen? D: Aber die sind doch schön!

Hahaha, auch eine Methode. c; Freut mich, dass ich indirekt bei der Hausarbeit helfen konnte~ /D

Als die Geschichte ihren Anfang nahm, plante ich tatsächlich noch eine Alternative in Mangaformat. Allerdings mit anderen Szenarien. :'D ich bin auch ehrlic gesagt, etwas zu faul für Doujins, wenngleich ich gerne viele zeichnen würde. ._. Muss bald mal den einen, den ich veräöffentlicht habe weiter updaten. x'D

Wieder ein herzliches Danke für Dein Lob und Feedbäck. c':


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