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Heartrock*

Zoro ♥ Sanji
von

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How to write a song.

17. How to write a song.
 

Die Nacht auf dem harten Boden zu schlafen, war eine sehr, sehr dumme Idee. Das wurde Sanji spätestens dann klar, als er seinen absolut versteiften Nacken spürte. Seine Wärmequelle war nicht mehr vorhanden, stattdessen hatte sich ein kleines, haariges Etwas an ihn gedrückt, und schnarchte leise. Chopper, Zoros niedlicher, kleiner Hund. Sanji blinzelte. Er strich dem Tier vorsichtig über den Kopf, um es nicht zu wecken.

Wäre es hier unten bequemer, wäre er sicher noch eine Weile so liegengeblieben. Aber auf dem Boden gab es nur das kleine Sofakissen, das er sich mitten in der Nacht vom Sofa genommen hatte, und eine dünne Tagesdecke, in die er eingewickelt war. Die konnte ihm nur Zoro irgendwann gegeben haben.

Sanji schmunzelte. Er war wirklich so nett zu ihm.

Der Blonde richtete sich langsam auf, um Chopper nicht aus seinen Träumen zu reißen, und sich keine Zerrung zu holen. Spätestens jetzt wurde ihm auch wieder zurück ins Gedächtnis gerufen, dass es letzte Nacht nicht nur bei einer >Versöhnung< geblieben war.

Nur langsam rappelte sich der Blonde vollends auf, seine Knie fühlten sich an, als seien sie aus Gummi. Er war wohl zu alt, um auf dem Boden zu schlafen, dachte er bei sich.

Sanji stieg über den schlafenden Hund zu seinen Füßen, und steuerte auf das Badezimmer zu. Bevor er Zoro unter die Augen treten würde, müsste er sich erst einmal herrichten. Jetzt war er froh, dass er schon einen Teil seines Hausstandes mit in die Wohnung des Grünhaarigen gebrachte hatte. Nach einer ausgiebigen Dusche föhnte und glättete er sich die Haare, und trug einen Hauch Make-up auf. Sogar Kleidung hatte er bereits hergeschafft. Und so kam er nicht in die Situation, sich Sachen seines Liebhabers zu leihen. Wohl spätestens dann wäre er sich vorgekommen wie in einer absurden Fanfiction.
 

"Guten Morgen."

Zoro sah auf, und lächelte ihn an.

"Guten Morgen."

Sanji kam auf ihn zu, und beugte sich zu ihm vor. Der Jüngere legte seine Arme um den schlanken Körper, und zog ihn zu sich. Der Blonde setzte sich auf seinen Schoß, und gab ihm einen innigen Kuss.

"Was liest du da?", fragte Sanji, als sie sich von einander lösten, und sein Blick auf das Magazin fiel, dass aufgeschlagen vor Zoro lag.

"Das hier." Er klappte das Heft zusammen, um Sanji den Titel zu zeigen.

"Eine Klatschzeitung?"

Zoro nickte.

"Für 1.628 Yen? Wieso kaufst du so teuren Mist?"

"Ich hab es nicht gekauft. Es wurde gebracht."

"Bitte? Wer tut sowas?"

Zoro zeigte ihm ein leuchtend pinkfarbenes Post-it.

"Hat daran geklebt."

Der Blonde besah sich den kleinen Notizzettel.

>Siehe Seite 3. Grüße, U. und R.<

"Oh, sie unterschreiben ja schon wie ein Pärchen.", meinte der Ältere trocken.

"Schau." Zoro blätterte zur besagten Seite.

"Was- Oh."

Auf der dritten Seite des Klatschblattes, verteilt über die ganze Größe, sah er die Fotos.

Sanji konnte nicht leugnen, dass er sich gern auf Bildern ansah, und gerne welche von sich machen ließ. Doch nur bei professionellen Fotoshootings. Und nicht wie jetzt, auf schlecht geschossenen Bildern der Paparazzi.

"Mist."

Sanji nahm sich das Magazin vom Tisch, sah sich die Aufnahmen eingehend an. >Neues musikalisches Traumpaar?<, stand in großen, viel zu bunten Lettern über den Fotos. Sie waren von gestern Abend.

Eines zeigte sie im Restaurant, wie sie sich mit ihren etwas verbissenen Gesichtern gegenüber saßen. Die Aufnahmen waren ziemlich körnig, also konnte man nicht mal richtig erkennen, ob sie beide nun lächelten oder angriffslustig die Zähne fletschten.

Gut, das Bild war nicht der Rede wert. Eher das darunter. Es zeigte, wie sie beide Hand in Hand ins Diner spazierten, und wie sie einige Zeit später selbiges verließen. Dieses Mal mit der Plastiktüte mit dem Muffin darin in der Hand. Sanjis Herz rutschte ein Stockwerk tiefer.
 

Auch wenn diese Bilder ebenfalls grobkörnig ausfielen, wahrscheinlich waren sie übermäßig stark gezoomt worden, konnte jeder halbwegs intelligente Mensch mehr als erahnen, dass sie Händchen hielten. Die Bildunterschrift wollte er gar nicht lesen, doch sie sprang ihm fast ins Gesicht. >Enharmonische Verwechslung*?< Oh, da wollte wohl jemand besonders witzig sein, mit dieser Anspielung, die absolut daneben war. Wollte dieser Verfasser andeuten, Zoro sei verwirrt, und hielt Sanji für eine Frau? Er würde heute telefonieren müssen. Oder Usopp-san.

Doch weitere Fotos waren nicht abgedruckt. Wenn sie allerdings gewartet hatten, bis sie aus dem Diner kamen, war man ihnen sicher gefolgt. Aber kein Bild zeigte ihren Heimweg, oder gar, wie sie beide zu Zoro nach oben gingen. Ob Usopp-san oder Robin etwas veranlasst hatten? Oder gab es bei diesen Schmarotzern doch noch so etwas wie Privatsphäre?

Sanji legte das Heft auf den Tisch, und griff nach Zoros Hand.

"Ich bin empört...", sagte der Blonde.

"Ja, ich weiß was du meinst."

"Wir haben es nicht mal auf die Titelseite geschafft?"

"Sanji...", seufzte der Grünhaarige.

Der Blonde setzte sich lächelnd auf den Stuhl gegenüber von Zoro.

"Tut mir leid. Aber lieber nehme ich es mit Humor, als dass ich daran verzweifle."

Der Jüngere nickte.

"Das sind meine allerersten Paparazzibilder.", meinte er, und widmete sich wieder dem Frühstück. Das Magazin schob er achtlos vom Tisch.

"Wirklich? Dann meinen Glückwunsch. Auch, dass du mit so einem äußerst attraktiven Mann abgebildet wurdest."

Ihr Lachen wurde durch das Läuten des Telefons unterbrochen. Das Festnetz.

So gut wie niemand rief dort an. Schließlich war nie gewiss, ob und wann Zoro zu Hause war.

"Guten Morgen, Robin."

"Guten Morgen. Ich hoffe, du hattest eine erholsame Nacht?", fragte sie in ihrem gewohnt freundlichen Tonfall.

"Ja, hatte ich." Aus Reflex legte er seine Hand in den Nacken. Er lächelte nervös.

"Gut. Usopp-san und ich erwarten euch in zwei Tagen im Ichikawa Hotel. Schafft ihr es bis dahin, den Song fertig zu schreiben? Viel länger können wir euch nämlich nicht geben."

Zoro schluckte.

"Ja natürlich. Wir werden da sein."

"Mit dem fertigen Text."

"Mit dem Text", bestätigte der Sänger.

"Bis dann. Ich wünsche euch beiden noch einen schönen Tag." Und Robin legte auf.

Zoro ging zurück in die Küche, und setzte sich auf seinen Platz. Sanji sah ihn fragend an.

"Ich glaube, Robin und Usopp-san... wissen Bescheid. Über uns.", sagte er bloß.

Einen Moment lang sah der Blonde sein Gegenüber unbewegt an. Dann spielte ein Lächeln um seine Lippen.

"War doch abzusehen." – "Was?"

"Ich meine, so wie wir immer umeinander herumgeschlichen sind, uns angesehen haben. Und dann die Aktion gestern Abend, und die netten Fotos. Einen Verdacht hatten sie sicher, und jetzt haben sie nur den Beweis bekommen."

Zoro legte die Hände vors Gesicht und stöhnte.

"Oh Gott..." Sanji lachte. Warum machte er sich deswegen Gedanken? Jetzt mussten sie vor den beiden eben nicht mehr ihre Maskerade aufrecht erhalten. Es war doch eigentlich eine Erleichterung. Oder?

"Und warum hat sie jetzt angerufen? Sicher nicht, um dir zu sagen, dass sie von uns weiß, oder?"

Zoro schüttelte den Kopf.

"Wir müssen den Text fertig stellen. In zwei Tagen."

Sanji nickte.

"Wird ja auch langsam mal Zeit, dass wir etwas Produktives tun." – "Richtig."

"Auch wenn mir unser bisheriger Zeitvertreib sehr viel Spaß macht...", lächelte Der Blonde. Der Andere sah auf.

"Darauf werden wir wohl in den beiden Tagen verzichten müssen, wenn wir unsere Arbeit erledigen wollen..."

"Tyrann."

"Stets zu Diensten."

"Musst du noch etwas holen?"

"Hm? Was sollte das sein?" Fragend blickte ihn der Blonde an.

"Den Entwurf zum Song... möglicherweise?", meinte Zoro, als sie sich zusammen auf das Sofa im Wohnzimmer setzten.

Sanji tippte sich an die Schläfe. "Alles da drin."

"Okay... hast du Durst?"

Der Ältere hob die Augenbraue. "Zoro...?", fragte er, und zeigte auf die Wasserflaschen vor ihnen auf dem Tisch.

Der Grünhaarige legte eine Hand in den Nacken.

"Hast du denn vielleicht Hunger? Soll ich etwas aus dem Convini holen?" Sanji sah ihn mit ratloser Mine an.

"Geht's dir nicht gut?"

"Alles bestens...", sagte er und spielte mit der Brille in seinen Händen.

Seit Robins Anruf heute Morgen strahlte er eine Nervosität aus, die Sanji nicht von ihm kannte, und ihn wahnsinnig machte. Viel zu früh hatte Zoro sich aufgesetzt, und hektisch den Küchentisch abgeräumt. Ein Blinder hätte sehen können, dass der Mann völlig durch den Wind war. Nur weil ihre Manager von ihrer Beziehung wussten? Gut, eigentlich gäbe es laut Vertrag eine Strafe, aber sicher wäre damit auch die Kooperation beendet. Und damit ging eine Menge Geld verloren. Diese beiden Biester. Deswegen hatten sie sie in das Restaurant gebracht. Und da sie es ahnten, oder es sogar schon genau wussten, hatten sie eine gemeinsame Flucht oder was auch immer mit einkalkuliert. Diese Teufel! Aber deswegen musste Zoro sich doch nicht so seltsam benehmen.

"Hey, keine Panik...", sagte der Blonde, und nahm Zoros Hände, aus denen die Brille mittlerweile auf den Boden gefallen war.

"Ja, schon..."

"Usopp-san und Robin sind die letzten Personen die daran interessiert daran wären, dass unsere Beziehung zueinander publik wird.", beruhigt er ihn.

"Hm? Darüber mache ich mir auch gar keine Gedanken."

"Nicht? Sondern?"

"Der Text. Ich weiß doch, dass du einen ganz anderen Stil als ich hast. Du hast die besten Songwriter um dich, und die talentiertesten Musiker reißen sich darum, mit dir zusammenarbeiten zu dürfen. Und dann komme ich, und will dich mit einem meiner Texte beeindrucken. Alleine wärst du sicher besser dran. Ich steh dir doch bloß im Weg." Zoro seufzte, und legte eine Hand vors Gesicht.

Sanji konnte sich nicht erinnern, dass der Grünhaarige je so viel auf einmal gesprochen hatte. Nicht mal in ihren endlosen Gesprächen. Da war es doch eher der Blonde, der etwas sagte. Zoro sollte öfter Monologe führen und sie als Dialoge tarnen.

"Meinst du nicht, dass es dafür etwas zu spät ist? Ich meine, der Vertrag ist unterschrieben und unsere Anstandsdamen warten auf ein Resultat."

"Aber..."

"Und jetzt hör mir mal zu, Roronoa Zoro. Natürlich ist es praktisch, wenn einem jemand die Songs schreibt, und man selbst nur sagen muss, worüber er handelt. Aber das hier, einen Text eigenhändig zu verfassen, und vor allem dich dabei zu haben, ist einfach großartig. Das ist dann von uns, ohne einen überkandidelten und überbezahlten Songwriter dazwischen."

"Sanji..."

"Also, sei unbesorgt. Wir sind zwar so gut wie von Grund auf verschieden, aber das hat uns doch bisher auch nicht gestört, oder?"

Der Grünhaarige seufzte erneut, und lächelte den Blonden an.

"Du wolltest nicht vorher Motivationstrainer werden?"

"Unsinn. In den meisten Fällen bin ich Motivation genug.", meinte er lächelnd. "Und jetzt gib mir einen Kuss, damit wir uns an die Arbeit machen können."

Nach einigen Augenblicken lösten sie sich voneinander, und wandten sich dem Tisch zu, auf dem einige Blätter bereit lagen. Zoro hob seine Brille vom Boden, und setzte sie sich auf. Sanji hatte ihn noch nie damit gesehen, und sie stand ihm wirklich ausgezeichnet. Dieser recht breite, schwarze Rahmen mit der Rechtecksform, die sein Gesicht, und besonders seine unglaublich grünen

Augen betonte. Die trug er sicher nur, um ihn aus dem Konzept zu bringen. Obwohl er das immer tat.

Sanji nahm sich ein Papier und schrieb seinen Text auf. Es fiel ihm leicht, sich solche Dinge zu merken, besonders wenn er sie selbst verfasst hatte.

Er hatte sich nie ernsthaft mit dem Schreiben eines Songs befasst, da er einerseits den Luxus hatte und genoss, seine Texte fertig vorgelegt zu bekommen, andererseits fand er seine geistigen Ergüsse eher schwach bis maximal mittelmäßig bis hin zu einfach plump.

Aber Zoro schrieb sehr gut. Und jetzt, wo er ihn näher kannte, wunderte es ihn. Der Jüngere gab am Tag vielleicht drei vollständige, lange Sätze von sich, manchmal bedeutend weniger. Es war nicht so, als würde es ihn stören, er kannte und liebte ihn nicht anders, aber dass grade er alle Songs seiner Band selber schrieb, verblüffte ihn.

Sprach er deswegen so wenig? Hatte er seine Worte für die Texte verbraucht?

Sanji schmunzelte bei dem Gedanken.

Zoro sah angestrengt auf das Blatt vor sich. Es war das, was er vor einigen Tagen verfasst hatte, als er voller Emotionen war. Er hatte schon befürchtet, jetzt würde er den Text einfach nur schlecht

finden, da er ihn in einem unzurechnungsfähigen Zustand geschrieben hatte. Doch der Fall trat zum Glück nicht ein.

"Was hältst du eigentlich davon?", fragte Sanji, und zeigte auf seinen Text.

"Ich finde ihn sehr gut."

"Nicht zu schnulzig?"

"Red keinen Unsinn."

"Hmm..." Sanji sah auf das Blatt. Er hatte zwei Strophen geschrieben. Die ersten seines Lebens.

"Und was ich geschrieben habe?", fragte der Jüngere.

"Viel besser als Meines."

"Idiot."

Zoro legte seine Hand in Sanjis Nacken, und strich ihm durch das Haar.

"Hey, wie war das vorhin? Finger weg." Während er das sagte, nahm er die Hand des Anderen und drückte einen Kuss auf die Handinnenfläche.

"Zwei Tage...", seufzte der Grünhaarige.

"Meinst du, wir halten das aus?", grinste Sanji.

"Im Moment zweifle ich an meiner Standhaftigkeit..."

Der Blonde lachte auf.

"Es gibt nur eine Möglichkeit. Wir müssen so schnell wie möglich den Text fertig schreiben. Wenn das erledigt ist...", meinte er, und fuhr mit dem Finger über Zoros Brust entlang.

"Finger weg..." Zoro schnappte nach Sanjis Hand, doch der Blonde zog sie schnell genug weg.

"Jetzt müssen wir aber wirklich mal arbeiten."

"Sanji, es wird dunkel draußen..."

"Dunkel?" Sanji sah auf.

Tatsächlich dämmerte es, und der Himmel färbte sich blutrot.

Fast schon romantisch, wenn er von den Rückenschmerzen absah, die er dank seiner unbequemen Sitzposition in den letzten Stunden bekommen hatte. Zoro und er waren über den niedrigen Tisch gebeugt, und besprachen Einzelheiten, strichen einzelne Wörter, verschoben oder entfernten

einige Sätze und schrieben zusammen den Refrain.

"Sind wir wirklich... fertig?", fragte Zoro und lehnte sich zurück.

"Ja, sind wir. Oh Gott, ich sterbe..." Sanji seufzte, schloss die Augen und lehnte sich an die breite Schulter des Anderen.

"Das wäre ein denkbar schlechter Zeitpunkt", meinte der Jüngere, und legte einen Arm um Sanji.

Fertig.

Wenn Robin und Usopp-san nicht noch allzu viel zu bemängeln hatten, konnte es richtig losgehen. Jetzt würde der wahre Stress beginnen. Die Aufnahmen, Promotionsauftritte, Videodreh, Interviews, Fotoshootings.

Zumindest morgen hätten sie frei.

"Weißt du was? Jetzt, wo unsere Arbeit erledigt ist, könnten wir ja..." Zoro fuhr mit den Fingern unter Sanjis Hemdkragen.

"Denkst du etwa an das Gleiche wie ich?", fragte er und drehte sich zu ihm um.

"Ich hoffe es doch...", raunte er und näherte sich dem Blonden.

"Dann lass uns schlafen gehen."

"Ich dachte schon, du würdest es nie sagen... Lange kann ich meine Augen nicht mehr auflassen."

Die Mühe, getrennt am Hotel anzukommen, machten sie sich nicht. Allerdings bestellte Sanji einen Fahrer, denn mit seinem oder Zoros Wagen konnten sie dort nicht erscheinen. Es wäre bloß ein gefundenes Fressen für die Klatschreporter. Und denen hatten sie mit ihrem gemeinsam verbrachten Abend schon genug Stoff geliefert. Auch gestern Morgen bekamen sie eine dieser Zeitungen zugestellt, wieder mit Bildern von sich darin. Sie wurden am gleichen Abend aufgenommen, nur aus einer anderen Perspektive. Verdammt, wer bezahlte nur für so schlechte Bilder von ihnen? Gut, das wären sicher alle Gossipmagazine Japans, aber war es wirklich derart interessant, zu sehen, wie sie beide in ein Diner gehen? Er wusste genau, worum es ging. Auf diesen Bildern sah man es

deutlicher, wie sie die Hand des Anderen hielten. Genaugenommen zog Zoro ihn ja mit sich, das zählte doch gar nicht.

"Wir sind da, Sanji." Die angenehme Stimme des Jüngeren drang an sein Ohr.

Die gesamte Fahrt über hatte der Blonde aus dem Fenster gesehen, und über die Berichte gegrübelt. Warum war er auch so unvorsichtig gewesen? Natürlich, wenn er es könnte, würde er jedem Menschen auf der Welt sagen, dass er und Zoro ein Paar waren. Aber das war nicht möglich.

Nicht, weil er nicht wusste, wie er es publik machen konnte, sondern weil er es nicht durfte. Er bezweifelte, dass all die Leute um ihn herum tolerant genug waren, sich damit abzufinden, wie er eben war, und wen er liebte. Sein Management mit Usopp-san, der dort am Meisten zu sagen

hatte, würde es vielleicht. Sein Chef Franky... der würde ihm am Ende noch Beziehungs-Tipps geben, damit Sanji ja glücklich würde, egal ob mit einem Mann oder einer Frau. Und seine Fans, die am Wichtigsten waren? Ein Teil würde sich sicher von ihm und seiner Musik abwenden, auch wenn

er die gleiche Person bliebe. Und die anderen... würden ihm weiter treu bleiben, und von nun an noch gruseligere Fanfictions über ihn schreiben. Oh Gott.

"Sanji, bist du noch hier?"

Er schreckte auf. Vollkommen in Gedanken versunken stand er vor dem Auto, aus dem er sich langsam bewegt hatte, und sah nun Zoro an.

"Was?" Der Grünhaarige lächelte.

"Wo bist du mit deinen Gedanken?" – "Nur bei dir.", grinste der Blonde, und folgte dem Anderen in das Hotel. Wie immer nutzen sie den Geheimgang durch das spärliche beleuchtete, staubige Treppenhaus. Aber er wollte sich gar nicht beschweren. Das war tausendmal besser, als den

Vordereingang zu nutzen. In Nullkommanichts wäre dort alles voller Fotografen.

"Zoro, du bist zu weit gelaufen..." Er hatte eine Sekunde nicht aufgepasst, und der Jüngere hatte ein Stockwerk zu viel genommen.

"Du bist der mit dem Orientierungssinn...", sagte der Andere, und fuhr sich mit der Hand in den Nacken.

"Schon gut. Folg mir einfach." – "Nichts lieber als das."

Die Präsidentensuite kam ihm protzig wie immer vor, mit der üppigen Dekoration und den ausladenden Möbelstücken.

Am Tisch saßen bereits Robin und Usopp-san, beide mit erleichtertem Gesichtsausdruck. Obwohl er das für die schwarzhaarige Lady nicht einschätzen konnte, denn sie schien immer ausgeglichen.

Nach einer kurzen Begrüßung setzten sich die beiden Sänger nebeneinander auf das Sofa.

"Bitte Sanji... sag mir, dass ihr den Text fertig habt..."

"Ja, er ist fertig. Bitteschön." Aus einer Mappe zog er zwei Kopien des Textes, jeweils eine für die beiden Manager.

Gespannt sah besah er sich die Miene des schwarz gelockten Mannes.

Aufmerksam las er Zeile um Zeile des Textes, mit dem Titel "Last Dance".
 

Refrain (Zoro / Sanji)
 

Nur dieses eine, letzte Mal -

gewähre mir diesen Tanz

einen letzten Tanz.

Nur dieses eine, letzte Mal -

gewähre mir diesen Tanz

einen letzten Tanz.
 

Strophe 1 (Sanji)
 

Haben wir uns je zuvor gesehen?

Nie habe ich dich bemerkt, schönes Geschöpf.

Heute Abend traf ich dich zum ersten Mal,

wir reden so, als kennen wir uns ein Leben lang.

Deine Anmut, deine Grazie, so wundervoll,

dass du den Mondschein erblassen lässt.

Wo kommst du her? Wo willst du hin?

Wohin auch immer der Wind dich führt,

heute Nacht sei mein.
 

Refrain (Sanji)
 

Nur dieses eine, letzte Mal -

gewähre mir diesen Tanz

einen letzten Tanz.

Nur dieses eine, letzte Mal -

gewähre mir diesen Tanz

einen letzten Tanz.
 

Strophe 2 (Zoro)
 

Ich sah dich schon so oft hier,

doch nie sprachen wir ein Wort zusammen.

Aus der Ferne habe ich dich beobachtet,

du warst unnahbar wie der Mond am Himmel.

Wir stehen uns gegenüber,

ich kann den Blick nicht von dir abwenden.

Wo kommst du her? Wo willst du hin?

Wohin auch immer der Wind dich führt,

heute Nacht sei mein.
 

Refrain (Zoro / Sanji)
 

Nur dieses eine, letzte Mal -

gewähre mir diesen Tanz

einen letzten Tanz.

Nur dieses eine, letzte Mal -

gewähre mir diesen Tanz

einen letzten Tanz.

Einen Tanz, der mich alles vergessen lässt,

nur uns zwei gehört diese Nacht.
 

Strophe 3 (Sanji / Zoro)
 

Dreh dich nicht weg, schau zu mir.

Geh nicht weg, komm her zu mir.

Schau nicht den anderen an,

bleib nur in meinen Armen hier.

Der Wind trug dich weg, ließ mich allein.

Gibt es nichts, dass dich bei mir hält?

Die Sonne zeigt sich am Horizont,

der helle Tag bricht herein.

Nichts blieb mir, nur unser letzter Tanz.

Du bist mir entschwunden,

ziehst davon mit jemand anderen.

Nichts blieb,

nicht einmal unser letzter Tanz. **
 

"Eine Ballade?", fragte Robin, nachdem sie das Blatt Papier wieder auf den Tisch gelegt hatte. Zoro nickte.

"Sehr schön. Ich bin sicher, und Usopp-san wird mir wohl zustimmen, dass wir keine Zeit mehr verlieren sollten, und ihr gleich Montag mit den Aufnahmen beginnt." Also wieder eine Schonfrist von zwei Tagen.

"Habt ihr es jetzt eilig?", fragte der Blonde.

"Nun... schau doch mal hier." Der Schwarzhaarige hielt Sanji eines dieser furchtbar bunten Hefte unter die Nase.

Die dämliche Überschrift las er gar nicht erst, sondern nur den kurzen Text darunter.

"Oh... Es steht schon in der Zeitung, dass wir ein Duett aufnehmen?", fragten beide fast gleichzeitig. Zoro hatte sich zum Lesen über Sanjis Schulter gebeugt, und las die Meldung mit angestrengter Miene.

"Ja. Wir mussten uns eine Ausrede einfallen lassen, um die Bilder zu erklären. Welche, muss ich ja nicht näher erläutern", sagte Robin ruhig, und nippte an ihrem Kaffee.

"Und das haben die geschluckt?", hakte Zoro nach.

"Mit ein wenig Überredung seitens Robin haben sie..." Die Blicke wandten sich auf die Schwarzhaarige, die wieder nur ihr verschwörerisches Lächeln zeigte.

Mit ihr würde er sich im Leben nicht anlegen, dachte der Blonde bei sich.
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
 

Bevor hier die Erklärungen der kleinen Sternchen folgen, noch ein Aufruf:
 

Nehmt am Fanart-Wettbewerb zu HEARTROCK* Teil!!

Ja, es gibt etwas zu gewinnen~

Hier der Link dazu:

http://animexx.onlinewelten.com/wettbewerbe/wettbewerb.php?id=39604
 

*= Fallen unterschiedliche Töne auf ein und dieselbe Höhe, nennt man es ENHARMONISCHE VERWECHSLUNG. Das heißt, am Beispiel des Basses, auf der E-Seite(das ist die erste von oben), im 1, Bund, liegen die Töne F, E#(sprich: E is) und Gbb(sprich: G eses). Es sind zwar drei Töne, aber sie klingen gleich.

Klar soweit?
 

Und jetzt geht raus in die Welt, und belästigt eure Umwelt mit dem neu erworbenen Fachwissen der Musik~
 

(Ich bin zwar nicht sicher, ob je ein Klatschreporter so eine Bemerkung verfassen würde, aber was weiß denn ich? Ich bin nur König~)
 

** = Ja, der Text ist auf Deutsch. Warum?

Erst einmal hatte ich keine große Lust, ihn ins Englische zu übertragen, nur damit er cool klingt. Zweitens wäre er für die beiden auf Japanisch, außer eben die beiden Worte „Last Dance“. Und da meine Kenntnisse in Japanisch eher... nun, sagen wir mal... kaum vorhanden sind, habe ich ihn in good old german gelassen.

Außerdem verstehen ihn dann auch alle Leser. Ich nehme eben noch Rücksicht auf Menschen, die Englisch nicht fließend rückwärts sprechen.

Meine Güte, bin ich großherzig v___v
 

PS. Ja, der Text ist von mir. Zoro und Sanji haben es einfach nicht geschafft, mir bis zur Deadline einen vernünftigen Text vorzulegen, deswegen musste ich selbst ran.

Ich bin kein großer Texter und Dichter, und Reime finde ich sowieso blöd. Vielleicht findet ihr ihn aber nicht allzu schlecht.

Danke.
 

König AKIHIRO ♔.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  LittleTreeflower
2010-07-29T11:58:27+00:00 29.07.2010 13:58
*qiiiiietsch*
Der Song ist toll! O_O Ich musste mir dabei die ganze Zeit vorstellen, wie die beiden auf der Bühne stehen, Hand in Hand und dieses Lied singen ^////^
Von:  taiyo83
2010-07-28T09:26:40+00:00 28.07.2010 11:26
Also erstmal: ICH MAG DEN TEXT!!

Und jaaaa, Usopp und Robin sind nicht nur die Kuppler, sondern auch die Vertuscher vom Dienst. Zumindest Robin hat da ein echtes Händchen für.
Und du weißt ja gar nicht, wie ich gequietscht hab, als ich gelsen habe "...die unterschreiben ja schon wie ein Paar"! >////< Ich hab ja eigentlich nix gegen das Pairing... >///>

Einen Kritikpunkt hab ich aber, euer Hoheit: Mach ein paar mehr Absätze zwischen den einzelnen Szenen, da wo die Handlung einen Sprung macht. Das erleichtert das Lesen, und man findet sich nicht plötzlich in einer anderen Szene wieder, ohne dass man den Übergang gemacht hat+ *flausch*
Von:  Shanti
2010-07-27T21:03:10+00:00 27.07.2010 23:03
hihiiiiiiiiiiii

ja ein neues kappi =)))))). das kappi war toll. süß das die beiden nicht die finger voneinander lassen können hahahaha. bis zum nächsten kappi^^

lg

shanti


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