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Heartrock*

Zoro ♥ Sanji
von

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It's hard to say we're stupid.

10. It's hard to say we're stupid.
 

„Zoro? Hallo?“ Wieder keine Reaktion.

„Bist du tot?“ Der Angesprochene rührte sich nicht.

„Hallo!?“ Unsaft drückte Sanjis ihm auf die Schläfe. „Heey...“, gab er nur von sich.

„Oh gut. Ich dachte, du wärst zwischenzeitlich verstorben.“, meinte er schnippisch. „Niemals.“

Der Blonde seufzte. So ging das jetzt schon eine ganze Woche.

Den größten Teil des Tages verbrachten sie zusammen, Sanji war fast schon wie ein Mitbewohner geworden. Obwohl, eher wie der feste Freund, mit dem man zusammen lebte. Alles hätte wunderbar sein können, wäre da nicht die Arbeit, die sie beide zur größten Unzufriedenheit erledigten. Sie hatten noch nicht ein Wort geschrieben.

Ständig rief zudem Usopp-san oder Robin an, um sich nach dem neuesten Stand zu erkundigen. Als ob sie ein Duett mal eben so schnell herunterschreiben konnten!

Keiner der beiden hatte Erfahrung gesammelt mit der Zusammenarbeit anderer Künstler. Besonders Zoro nicht. Sanji hatte ein oder zwei Mal mit berühmten Gitarristen zusammengearbeitet, allerdings stand da alles schon fest, von Text bis Noten. Das Schreiben von Songs lag ihm nicht, auch wenn er das ungern zugab. Er brauchte Ewigkeiten, selbst etwas zu verfassen.

Dank seiner umfassenden Recherche im Internet wusste er, dass Zoro bisher alle Songs seiner Band selbst geschrieben hatte. Wie ein Streber, dachte Sanji lächelnd, als er zum Grünhaarigen hinübersah.

Der Andere hielt einen Bleistift zwischen zwei Fingern, und tippte damit ungeduldig auf den Tisch vor ihnen. Als ob er dadurch besser denken könnte...

„Lass uns eine Pause machen.“, sagte Sanji entschlossen, und legte die Hand auf die Schulter des Mannes neben ihm. Er wollte sie beide ablenken.

„Wir hatten doch vor zehn Minuten schon Pause...“, bemerkte er. „Das war nur eine Raucherpause. Für mich.“, grinste der Blonde, und strich über Zoros Kopf.

„Dann musst du mir einen Gefallen tun.“

„Alles was du willst.“, sagte Sanji ohne zu zögern.

„Gib mir einen Kuss.“, herausfordernd sah ihn der Grünhaarige an.

„Nichts lieber als das...“

Sanji beugte sich zu ihm vor. Starke, große Hände legten sich um seinen schmalen Oberkörper, zogen ihn zu diesem warmen, muskulösen Körper. Er konnte ein breites Lächeln nicht unterdrücken. Seine langen Beine legten sich auf Zoros Schoß, und er umschlang den starken Nacken des Anderen.

Er hatte in den letzten Tagen wieder angefangen zu trainieren, und Sanji war erstaunt, mit welcher Leichtigkeit der Kurzhaarige die großen Hanteln anhob. Fast so, als wären sie aus Schaumstoff. In einem unbeobachteten Moment hatte er selbst versucht, solch eine Gerätschaft aufzuheben, und hatte wohl beinahe einen Bandscheibenvorfall erlitten. Das Zoro so ungeahnt stark war, ließ ihn hingegen nur schwach werden.

Die heißen Lippen des Muskulösen trafen seine. Sie hatten in den letzten Tagen fleißig das Küssen geübt, und waren nun perfekt aufeinander abgestimmt. Der Andere wusste, wie er seinen Kopf halten musste, oder wie er seine Zunge bewegen musste, um das Maximum aus der Liebkosung herauszuholen. Es war ihre persönliche Lieblingsdisziplin. Genauer gesagt, zweitliebste. Da gab es etwas, was beide noch mehr liebten als diese Küsse.

Ein leises Stöhnen kam über Zoros Lippen, als der Blonde ihm wie beiläufig mit der Hand über den Schritt fuhr. Schon ein einziger Kuss brachte den schmächtigen Mann auf Hochtouren, brachte ihn dazu, mehr zu verlangen.

Mit geschickten Fingern öffnete er den Bund der Hose, und fuhr unter den derben Jeansstoff. Jetzt entfuhr dem Jüngeren ein zufriedenes Seufzen, während er Sanjis Hals küsste. Er bekam jedes Mal eine Gänsehaut, wenn er das tat.

War da grade ein Geräusch? Fast wie...

Jemand klopfte energisch an der Tür.

Erschrocken ließen sie auf der Stelle voneinander ab. Zoro sah an sich herunter, und versuchte so schnell wie möglich, den Reißverschluss und den Knopf seiner Hose zu schließen.

„Ich geh schon.“, keuchte Sanji und richtete sich notdürftig das Haar. Wer würde denn jetzt plötzlich vorm Proberaum stehen, um sie zu belästigen? Mit wenigen Schritten war er am Ziel. Er öffnete die Tür einen Spalt, und sah die beiden Personen vor sich.

„Hallo.“

Usopp-san und Robin standen dort. Wie unhöflich, sie hatten sich nicht einmal angekündigt, und das, obwohl sie doch alle fünf Minuten anriefen. Was solls.

„Kommt rein.“

Sanji ließ die eintreten. Die hatten wirklich ein furchtbares Timing. Wenn er nur daran dachte, wie es weitergegangen wäre, wenn sie nicht geklopft hätten... Er ermahnte sich selbst zur Konzentration. Vor den Beiden mussten sie sowieso den Schein wahren. Nur Arbeitskollegen, natürlich. Obwohl es im Grunde wirklich nichts anderes war. Zoro und er arbeiteten lediglich zusammen, und gingen eben ab und zu miteinander ins Bett.

„Sanji? Willst du da stehenbleiben?“ Er sah sich um. Tatsächlich stand er noch immer im kleinen Flur, den Knauf in der Hand und in Gedanken versunken. Wie peinlich. Schnell schloss er die Tür hinter sich und bewegte sich zu den Anderen.

Ihre Manager hatten schon Platz auf dem Sofa gegenüber genommen.

„Und was verschafft uns den hohen Besuch?“, fragte Sanji, der sich wieder zu seinem Kollegen setzte.

„Eigentlich wollten wir uns nur versichern, dass ihr auch eifrig arbeitet.“ Sanji lachte auf. „Was sollten wir auch sonst tun?“ Zoro lächelte nur matt. Er saß mit verschränkten Beinen neben ihm. Der Grünhaarige war definitiv leicht zu erregen.
 

Sie saßen sich gegenüber, ohne etwas zu sagen. Alle sahen abwechselnd zu den Personen um sich herum. Irgendwas stimmte hier doch nicht.

„Nun... Sanji, ich bin eigentlich hergekommen, um dir etwas Wichtiges mitzuteilen.“, sagte Usopp-san nach einer Weile. Sein Ton gefiel ihm ganz und gar nicht.

„Und was wäre das?“

Unsicher sah der Mann mit der langen Nase in die Runde. „Ich weiß nicht, ob das alle erfahren sollen?“ Sanjis Blick huschte schnell zu Zoro hin und wieder zurück.

„Ich denke, es ist hier ein wenig zu klein, um ungestört zu reden? Sag es einfach.“

Sein Manager seufzte.

„Ich hab schlechte Nachrichten. Deine Single... der Erscheinungstermin muss verschoben werden. Bei der Pressung der CDs gab es Probleme, und daher kann es sich noch um Monate handeln, bis sie auf den Markt kommt!“, Usopp-san sprach schnell, um es hinter sich zu haben. Er hielt schützend seine Arme vor das Gesicht. Er kannte Sanjis Wutausbrüche nur zu gut, und wusste, dass dieser gerne mal etwas warf.

Doch jetzt geschah nichts. Vorsichtig sah er zum Blonden herüber.

Er saß einfach nur da, eine Sorgenfalte zwischen den Brauen. Doch ohne laut zu schreien oder zu versuchen, ihm die Nase zu brechen.

„Sanji...?“, fragte Zoro leise. Der Angesprochene sah ihn an. „Schon gut. Dann müssen wir uns eben gedulden. Kein Problem.“ Mit einem charmanten Lächeln tat er es ab, und lehnte sich zurück ins Sofa.

Usopp-san fragte sich, ob das vor ihm noch immer der gleiche Sanji war, wie der vor ein paar Tagen. Kein Gezeter, kein Drama? Es war wie eine 180-Grad-Wende.

Sanji blieb äußerlich ruhig. Er ließ sich nichts anmerken. Vor Zoro wollte er wirklich nicht die Oberzicke markieren, die ihrem Manager am Liebsten ins Gesicht treten wollte. Vor dem Grünhaarigen konnte, nein, musste er sich wie ein Profi verhalten. Einfach lächeln, oder zumindest nicht laut werden. Wie gerne hätte er jetzt laut geschrien. Er hasste Verzögerungen. Außerdem sollte ihn diese Single wieder ein größeres Plus auf dem Konto garantieren. Unterhaltsforderungen wie die seiner Noch-Frau sollten verboten werden. Sie würde ihn in den Ruin treiben, sollten sie noch länger verheiratet bleiben. Nun hieß es aushalten, bis ihr Duett veröffentlicht wird. Tolle Sache.

Robin meldete sich zu Wort.

„Nun, das war soweit alles von uns. Ein kleiner Kontrollgang.“ Und eine Hiobsbotschaft. „Wenn ihr im Moment noch irgendwelche Fragen an uns habt?“ Sie schüttelten den Kopf. Es lag Sanji allerdings auf der Zunge, sich danach zu erkundigen, was passieren würde, wenn sie wiederholt gegen den Vertrag verstießen. Im Grunde stand im Vertrag drin, dass sie keine Affäre beginnen durften. Wäre eine ernsthafte Liebschaft von seiner Seite her denn in Ordnung?

Ihre Manager standen auf.

„Ich bringe euch noch zur Tür.“, sagte Zoro, und folgte den Beiden. Usopp-san verließ vor Robin den Raum.

Die große Frau drehte sich zum Grünhaarigen um.

„Eine Sache wäre da noch...“, sagte sie in gedämpften Ton.

„Ja?“ Robin flüsterte doch nie.

„Hat sich Ace bei dir gemeldet? Ich erreiche ihn seit knapp einer Woche nicht mehr.“

Sein Herz rutschte eine Etage tiefer.

„Nein. Er ist wohl krank.“ Log er frei heraus.

„Okay. Sag ihm, er soll mich so bald wie möglich anrufen, ja?“ Zoro nickte, und ließ die Tür leise ins Schloss fallen, als sie ging.

Wahrscheinlich war er auf einen Schlag blass geworden.

Seit einer Woche hatte Ace Robin nicht angerufen, und sie erreichte ihn nicht. Das war kein gutes Zeichen. Ganz und gar nicht. Es fiel ihm nicht schwer, zu erraten, was vor etwa sieben Tagen passiert war. Der Anruf, und Sanjis Antwort. Wieso hatte er es ihm auch nicht mal übel genommen? Er hätte darauf bestehen müssen, dass der Blonde ihn zurückrief, und... Ja, und dann? Dann hätte er ihm gesagt, dass er mit einem Mann etwas hatte. Das er, der sonst nichts von Monogamie oder fester Bindung gehalten hatte, nur noch diesen schmächtigen Kerl treffen wollte. Was war er nur für ein beschissener bester Freund? Vielleicht hatte sich Ace am Ende noch etwas angetan. Er hielt ihn für stärker. Nein, ein Mann wie Ace würde keine Dummheiten machen, wenn er traurig war. Vielleicht würde der ein oder andere Einrichtungsgegenstand bei ihnen zu Bruch gehen. Aber schlimmere, dümmere Sachen traute er ihm nicht zu. Oder schätzte er ihn sowieso falsch ein? Mit wackligen Knien ging er zurück zu Sanji.
 

Keine Single.

Es war nicht so, dass er besonders geldgierig war, oder den absoluten Luxus anstrebte, aber es war nun mal seine Arbeit. Er als Sänger hatte schöne Musik zu machen, die den Leuten gefiel, und lebte vom Verkauf der CDs. Natürlich sprang davon nicht soviel ab wie beispielsweise Merchendise oder Kartenverkäufe, aber dennoch würde dieser Teil fehlen. Er konnte nur hoffen, dass der Großteil seiner Fangemeinde wenigstens legal die Single herunterladen würde. Von irgendetwas musste er sich auch Essen kaufen. Sicher würde er nicht deswegen verarmen, doch es ärgerte ihn maßlos.

Wieso er? Wieso musste ihm das passieren? Verdammt. Sollte er einen der Verantwortlichen in seine Finger bekommen, würde er ihn selbst in eine CD-Presse stecken.

Er brauchte jetzt eine Zigarette, dringend.

Unwirsch nahm er die Schachtel vom Tisch, und steckte sich einen der Glimmstängel zwischen die Lippen, Er wusste, dass er hier drin nicht rauchen durfte, doch im Moment hatte er seinen Kopf woanders.
 

Zoro nahm diesen diesen unguten Geruch wahr, Zigarettenqualm. Er hatte sich die Tage über nicht daran gestört, es gehörte eben zu dem hübschen blonden Mann. Doch jetzt ließ es ihn nur noch wütender werden. Sanji war aus seiner Sicht einfach nur Schuld daran, dass Ace vielleicht von einer Brücke gesprungen war, oder sich die Pulsadern... er wollte nicht weiter daran denken. Dies fiel ihm momentan schwer. Einen klaren, logischen Gedanken fassen? Nicht jetzt.

Mit grimmigem Gesicht schritt er zurück in den Proberaum.

„Kannst du nicht draußen rauchen?“, Zoro erschrak selbst über seinen barschen Ton.

„Jetzt nicht. Verflucht, es ist bloß eine Kippe!“, gab der Blonde sofort genervt zurück und verdrehte sie Augen. Verbiete mir ja nicht meine Drogen, dachte er insgeheim.

„Dafür stinkt es dann den ganzen Tag hier danach.“, der Muskulöse schritt auf ihn zu, und nahm ihm die Zigarette aus den schlanken Fingern. „Was...?“ Er drückte sie vollkommen schmerzfrei zwischen den Fingerkuppen aus. In einem anderen Moment wäre das wirklich beeindruckend. Doch jetzt war Sanji einfach nur sauer. Seine Schachtel war sowieso fast leer.

„Sag mal, spinnst du?“, schrie er ihn an, saß aber noch immer auf dem Sofa.

„Lass mich einfach in Ruhe, klar?“, herrschte er ihn an. Sanji stockte. Wer war plötzlich dieser laute, grobe Affe neben ihm? Das war garantiert nicht sein Zoro. Das musste sein böser Zwilling sein.

„Ich denke, wir sollten arbeiten.“, meinte Sanji mit zitternder Stimme.

„Jetzt sei doch nicht so fürchterlich professionell. Als ob wir jetzt etwas schreiben könnten.“ Zoro ließ sich aufs Sofa fallen. Natürlich hatte er Recht damit. Sie waren beide so emotional geladen, dass sie kein schönes Duett schreiben könnten. Außer es sollte sich wie Deathmetal anhören.

„Pass doch auf.“ Sanji war einfach nur entsetzt über das Verhalten des Anderen.

„Warum hast du auf einmal solch eine Laune?“, fragte er und legte seine Hand behutsam auf Zoros Schulter.

„Ace ist seit einer Woche nicht zu erreichen. Weder Robin noch ich wissen, wo er steckt.“

Sanji biss sich auf die Lippe.

„Ja, genau deswegen.“ Deutete er die Mimik des Blonden.

„Hör mal, ich.... es tut mir leid!“, sagte er und griff nach Zoros Hand. Er zog sie weg, ohne eine Miene zu verziehen. Autsch.

„Davon ruft er auch nicht wieder an. Was, wenn er sich etwas angetan hat? Was, wenn du Recht hattest, und du ihm solch eine miese Abfuhr erteilt hast?“ Seine Stimme war so unerträglich laut. Er hatte Recht. Und auch Unrecht.

„Ich? Ganz ehrlich, denk doch mal nach! Hast du nicht gesagt, er hat dich auch angerufen, und dir davon erzählt? Wieso bist du dann nicht gleich zu ihm und hast ihn den Arm genommen?“ Das war ein Schlag unter die Gürtellinie, dass wusste er nur zu gut.

„Wenn du erst gar nicht so einen Mist abgezogen hättest, wäre es gar nicht so weit gekommen!“, entgegnete er. Was für ein schwaches Argument.

„Kannst du eigentlich auch mal die Schuld bei dir suchen? Nur ich soll die Verantwortung haben, ja? Ich habe also die Verantwortung für deine Freunde?“

Zoro funkelte ihn böse an. Wie konnte dieser Mann nur so wütend auf ihn werden? Ja, er hatte einen Fehler begangen, aber musste er ihn deswegen anschreien?

„Halt einfach den Mund, ja?“ Er schrie den Satz weder, noch erhob er die Stimme. Zoro sagte ihn mit vollem Ernst und nahezu ruhig.

Das war zu viel. Tränen legten einen Film auf seine Augen, ließen ihn nur noch verschwommen sehen. Sanji hatte sich vorgenommen, nie solch eine Schwäche vor dem Jüngeren zu zeigen. Doch jetzt ging all seine Professionalität und Entschlossenheit den Bach runter.

„Ich gehe jetzt. Mach doch was du willst. Geh, such dir einen Anderen. Für Alles! Für die Arbeit, fürs Bett – ist mir scheißegal! Mach's gut!“

Während seinem Wutanfall stand er auf, und ging mit noch immer getrübter Sicht aus dem Proberaum hinaus in den Flur.

Zoro rief ihm nach, er solle doch warten, doch er hörte ihn nicht. Sanji ließ ebenso seine Jacke im Flur hängen, und warf lautstark die Tür zu. Den Autoschlüssel trug er glücklicherweise in seiner Hosentasche bei sich. Was wäre es für eine Blamage gewesen, wenn er nach seinem Geschrei noch einmal an der Tür klopfen müsste, um sich den Schlüssel zu holen.

Die Hand ließ das Geländer nicht eine Sekunde los, bevor er unten ankam. So wichtig schien er ihm nicht zu sein, wenn er ihn nicht einmal am Gehen hinderte. Konnte ihm nur Recht sein. Sollte Zoro doch jetzt einfach zu Ace fahren, und sich mit ihm versöhnen. Sollte er sich doch mit ihm einlassen, jetzt, da er doch endlich mal verstanden haben musste, dass der Schwarzhaarige eine Schwäche für ihn hatte. Dieser dumme, kindische Hohlkopf!

Sanji trat gegen die metallene Radzierblende seines Volvos. Sofort erreichte der Schmerz seinen Zeh. Um seine Wut an seinem Auto auszulassen, trug er definitiv die falschen Schuhe. Fluchend schloss er seinen Wagen auf, dass aufgrund seiner eingeschränkten Sicht einiges an Zeit benötigte. Andere Leute hätten ihn sicher für einen Autoknacker gehalten.

Als er endlich im weichen Polster Platz nahm, stellte er die Zündung an, und drehte die Lautstärke seines Radios auf die höchste Stufe.

Natürlich war es dumm. Erst einmal war er noch immer vor Zoros Proberaum. Andererseits wäre dieser Lärm nicht grade förderlich für einen Musiker. Egal, sollte er doch taub werden. Wenn Beethoven gehörlos Musik machen konnte, schaffte er das auch mit links.

Sein Kopf lehnte am Lenkrad. Nach einiger Zeit drehte er den Pegel herunter, auf eine normale Lautstärke. Auch seine Tränen versiegten bald. Ohne sich groß umzusehen, startete er endgültig den Motor, fuhr ein Stück rückwärts um zu wenden, und verließ den Parkplatz des großen Gebäudes. Es war früher Abend, und die Sonne neigte sich dem Horizont zu.

In seinem Kopf herrschte ein heilloses Durcheinander. Er fühlte sich gedemütigt von Zoro, dass er ihm so unverfroren die Schuld daran gab, dass der Bassist sich vielleicht etwas angetan hätte. Er hatte das sicher nicht gewollt. Außerdem, was sollte dieser Ace für eine Dramaqueen sein, sollte er sich wegen seiner etwas ungeschickten Abfuhr gleich vor einen Zug schmeißen. Das waren doch alles Idioten um ihn herum! So konnte man überhaupt nicht arbeiten!

Noch immer voller Zorn fuhr er auf seinen Parkplatz vor der Wohnung. Es hatte die ganze letzte Woche bei Zoro übernachtet. Nur einmal war er hier gewesen, um heimlich seine Kosmetika zu holen. Das er sie benutzte, musste er dem Anderen ja nicht unbedingt auf die Nase binden. Er sollte nur Freude am Ergebnis haben.

Doch nicht jetzt. Er konnte ihm gestohlen bleiben, er hätte auch Ace heiraten können. Vollkommen nebensächlich.

Das er Morgen wieder ganz anders darüber denken würde, wusste er genau. Dann könnte er ihn ja mal anrufen. Aber nur kurz. Schon jetzt fühlte er sich schlecht und schlapp.

Wie ein Häufchen Elend betrat er seine übergroße, leere Wohnung.

Zielsicher ging er im Dunkeln an den Schrank, nahm eine Flasche Wein heraus, und ging ins Schlafzimmer. Er wusste, aus eigener Kraft könnte er nicht schlafen. Also legte er sich eine der Schlaftabletten aus seinem Nachttisch auf die Zunge, und spülte sie mit einem kleinen Schluck Wein herunter. Er wusste, dass ihn diese Mischung umbringen könnte, schluckte er zu viele der kleinen, weißen Pillen. Doch eine davon, und einmal am Wein genippt, ließ ihn nur tief und fest schlafen. Er stellte die Flasche neben dem Bett ab.

Trotz seiner aufkommenden Müdigkeit spürte er eine neuen Schwall Tränen in sich aufsteigen. Sollte er doch weinen, bis er ausgetrocknet war.

Diese ganze Szene allein war derart divenhaft, dass er fast wieder lachen musste.

Er war eine Diva.

Und einfach nur allein.

Glücklicherweise ließ ihn der durch Medikamente erzwungene Schlaf nicht träumen. Andernfalls hätte er wohl die ganze Nacht über Albträume gehabt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  lucky_shamrock
2010-05-09T15:05:32+00:00 09.05.2010 17:05
;.;
Der arme Sanji~~ Wie kann Zoro nur so ungerecht sein?!
Jeder ist selbst für seine Taten verantwortlich! Wenn Ace sich wirklich etwas angetan haben sollte, dann ist das ganz allein seine Schuld! Weder Zoro noch Sanji sind die Schuldigen für diese Misere. *argh*
Das ist so unfair!

Alles war so schön zwischen den beiden T^T
Und dann muss das passieren. Scheiß Ace <___< xD"
Was meldet der Vogel sich auch nicht? Wenn er in Ruhe gelassen werden will, kann er ja wenigstens Robin irgendwie ne SMS schreiben, dass er momentan allein sein will oder so. Vor allem... muss Luffy nicht irgendetwas über ihn wissen?! Hat Robin auch versucht bei ihm anzurufen? Wenn die zusammen wohnen, und die bei denen zu Hause angerufen hat, muss sie ja mit Luffy gesprochen haben. Der wiederum hätte ihr ja dann was über den Verbleib vom Bassisten sagen müssen/können. Das kann die ganze Situation entschärfen. Entweder er ist verschwunden = berechtigte Sorge, oder er ist da und will seine Ruhe = Keine große Sache.
Das alles könnte so einfach sein, aber nein. Robin hat sich doof ausgedrückt, Zoro denkt deswegen den größten Schrott und lässt alles an Sanji aus -.- Prima. Das hat der Süße nicht verdient. T-T
Hoffentlich kommt Zoro mal wieder klar und entschuldigt sich bei Sanji. Das war echt unter aller Sau <___<
Ihm erst verzeihen und abwinken, dass es keine große Sache sei und dann alles schön auf ihn abwälzen -_- *Zoro mit Patoffel eins drüber zieh*
Wie taiyo83 bereits gesagt hat, das ist echt charakterschwach! Zoro sollte sich schämen und echt ne verdammt gute Entschuldigung für unser Popsternchen parat haben.
Und Ace soll sich verdammt nochmal melden. Wie ich sowas hasse. Ich könnte ihn packen, würgen und durchrütteln. Anschließend teeren und federn und dann, bewaffnet mit nem Kübel Schokoladeneis mit Schokostückchen, eine Schnulze gucken und mit ihm den Liebeskummer überwinden. Ganz klassisch xD

Oh man...
Bin gespannt, wie du das wieder klärst xD
Freu mich aufs nächste Kapitel ^^

liebe Grüße
Von:  taiyo83
2010-05-05T08:37:37+00:00 05.05.2010 10:37
Ich könnte Zorro gerade echt Hirn in seinen hohlen Schädel prügeln!!!
Gut, Sanji hat einen Fehler gemacht - aber Zorro hat ihm verziehen. Und dann kocht er die Sache wieder auf, wenns ihm in den Kram passt, weil er einen Schuldigen für Ace' Misere braucht. Das ist echt charakterschwach.
Sanji hat es echt nicht verdient, so behandelt zu werden. Ich hoffe, Zorro sieht das noch ein...
Trotz meinem Ärger mal wieder ein tolles Kapitel! Du weißt, wie du deine Untertanen bei der Stange hälst, König Aki. ^,~
Von:  Hells-Angel
2010-05-04T18:01:50+00:00 04.05.2010 20:01
Das war ja mal von der schnellen Sorte. Gestern Kapi 9 und heute schon Kapi 10. Respekt.

Nun zum Kapi: Wau, der erste Krach. Wahnsinn. Ich würd sagen da schiebt einer die Schuld auf den Anderen und am Ende sind doch eigentlich beide Schuld. Halt nein. Ich würde sagen, Robin und Usopp sind Schuld. Jaaa wir haben die Schuldigen gefunden.

Ich freu mich schon auf das nächste Kapi. Hoffentlich komt der Streit wieder in Ordung. Und am Ende schreiben die einen Song...ich seh es schon vor mir. Zoro schreibt seine Liebesgefühle zu Sanji und andersrum. Und am Ende fitzeln sie es zu einem der besten Songs zusammen, die die Welt je gehört hat. *euphorisch werd*

Okay. Ich überlass es dir...*smile* Wie gesagt, ich freu mich aufs nächste Kapi.
Von:  WhiteHeart
2010-05-04T17:49:45+00:00 04.05.2010 19:49
Oh Gott, Zoro checkt es nicht X__x
Und der arme Sanji .___. ach kA, die sind beide arm dran... und das alles nur, weil der arme Ace unglücklich verknallt ist. Ich sag nur eins: sich seinen besten Freund auszusuchen, um sich in ihn zu verlieben ist ein fettes Risiko und manchmal gar keine gute Idee... wie man hier gerade sieht!
Ich bin irgendwie beruhigt, dass sich die beiden auch mal streiten xDDD auch wenn das doof klingt, sorry. Aber du hast das soooooooooo sau gut gemacht, genial!
Und die körperliche Liebe wird zur Wissenschaft *-* Total cool umschrieben, wirklich!
Nur als du beschrieben hast, wie Zoro seine Hanteln hebt... du nanntest es 'leichtfertig'. Das Wort passt nicht so recht, ich würde eher 'mit Leichtigkeit' schreiben. 'Leichtfertig' meint sowas wie 'waghalsig', na ja und ich glaub, das war nicht, was du sagen wolltest xD
Aber ansonsten wirds echt immer besser *-* ♥


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