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Tödliches Spiel: Rematch

Schreien hat noch nie jemandem genutzt ...
von

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Höllentrip

Hay! Ich bin's wieder mal ;)

Hier, wie versprochen, mein persönliches Lieblingskapitel :D Und das längste bis jetzt. Ursprünglich wollte ich es auf zwei aufteilen, hab aber dann nicht gewusst, wie :P

Hoffe, es gefällt euch auch!
 

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Anko wohnte in einem schicken Bungalow in der Nähe des Stadtparks, mit gutem Ausblick auf die Grünflächen. Das Haus bestand aus weiß getünchtem Holz, musste aber robuster sein, als es wirkte. Zetsu hoffte, dass sie zu Hause war. Soweit er informiert war, war sie Innenarchitektin.

Nachdem er zwei Mal geklingelt hatte, wurde schließlich geöffnet. Anko war eine Frau mittleren Alters, die sich aber bemerkenswert gut gehalten hatte; sie war nicht geschminkt, aber man sah kaum Falten auf ihrem Gesicht. Ihr dunkles Haar hatte sie hochgesteckt, ihre Augen waren verquollen und sie trug einen weißen Morgenmantel. Hatte er sie aus dem Schlaf geklingelt?

„Ja bitte?“, murmelte sie schlaftrunken.

Er hielt ihr seine Polizeimarke und seinen Akatsuki-Ausweis hin. „Es gibt neue Orochimaru-Morde. Ich hatte gehofft, Sie könnten mir helfen.“

Anko war plötzlich hellwach. „Sicher … Kommen Sie bitte herein.“

Er folgte ihr in ein geschmackvoll eingerichtetes Wohnzimmer und nahm auf der Couch Platz. Anko verschwand kurz in der Küche und kehrte mit zwei Tassen Kaffee zurück. „Ich hoffe, es macht Ihnen nichts, dass er kalt ist … Er ist noch von gestern“, meinte sie entschuldigend.

„Kalter Kaffee macht bekanntlich schön“, meinte Zetsu, obwohl ihm vor Ungeduld gar nicht nach Sprüchen war. „Lassen Sie uns gleich zum Thema kommen. Wie lange hatten Sie Kontakt zu Orochimaru?“

Anko zuckte mit den Schultern und nippte an ihrem Kaffee. „Wir kannten uns zwei Jahre, dann verlobten wir uns. Kurz darauf kam das mit den Morden heraus …“

„Und Sie trennten sich von ihm?“

„Ich hätte diese Seite an ihm nie vermutet … Gewiss, er hatte seine Eigenarten, aber er ist zu mir immer freundlich, fast fürsorglich gewesen … Naja, ich schätze, man kann nie alles von einem Menschen wissen.“

„Hatten sie später noch irgendeinen Kontakt zu ihm?“, hakte Zetsu nach.

„Wie denn?“, fragte sie bitter. „Er tauchte doch unter. Ich habe ihn nie wieder gesehen. Ich habe es auch nicht versucht, das Ganze war ein Schock für mich, verstehen Sie?“

„Was halten Sie denn von seinen Ansichten?“ Zetsu ging aufs Ganze.

Anko sah ihn misstrauisch an. „Sie meinen, dass ein Mensch unter Todesangst seinen Willen zu Leben beweisen soll und das Leben später dann mehr schätzt? Das ist verrückt!“

Zetsu lehnte sich zurück. „Sie wissen also auch nicht mehr als dieser Kabuto …“

„Kabuto?“ Anko wirkte mit einem Mal erschrocken, war Zetsu überraschte. „Sie waren bei ihm? Was … Was hat er Ihnen denn gesagt?“

„Alles“, sagte Zetsu betont, um zu erfahren, was sie vor ihm verbarg.

„Etwa auch, dass …“ Anko verstummte.

„Ja, auch das“, sagte er, obwohl er keine Ahnung hatte, was sie meinte. Die beiden waren wohl doch nicht ganz so unschuldig …

„Oh“, meinte sie bedrückt. „Es … gilt doch das Polizeigeheimnis, oder?“

„Selbstverständlich.“

Er fragte sie noch über ein paar Kleinigkeiten aus, aber es war dieses Etwas, was ihn nachdenklich machte. Bei ihr hatte er seine Karten allerdings schon ausgespielt. Er musste noch einmal zu Kabuto.

Entschlossen stieg er in seinen Wagen und stieg aufs Gas. Er hielt sich nicht an die Geschwindigkeitsbeschränkungen. Er war fest entschlossen, seinen Kollegen zu retten. Und Orochimarus Gefangennahme war eine Gesetzesübertretung allemal wert.
 

Schummriges rotes Licht und die unerträgliche Hitze erweckten bei Naruto den Eindruck, dass er sich in der Hölle befand. Mehrere Rohrleitungen führten quer durch den Raum und aus einigen offenen Ventilen entwich zischend Dampf. Naruto und sein neuer Begleiter betraten den Raum und entdeckten eine kleine, alte Kassette, die auf einer schmalen Metallbrüstung festgebunden war. Als sie zu der Brüstung hintraten, begann Narutos Magen zu rumoren, als er sah, dass der Raum tiefer war, als er angenommen hatte: Unter ihnen breitete sich ein Labyrinth aus Maschengittern aus, über das eine Brücke führte, die sie von ihrer Loge aus erreichen konnten. Unten in diesem Labyrinth fauchten und zischten Dutzende Dampfventile und tauchten alles in schummrigen, flimmernden Nebel. Auf der einen Seite des Labyrinths hockte, mit einer Handfessel an einen Stahlträger gebunden, eine Person, die Naruto kannte: Es war einer seiner früheren Kunden, er hieß Kidoumaru. War er bewusstlos?

Der Kahlköpfige neben ihm hatte mittlerweile die Kassette losgemacht und reichte sie Naruto, der allerdings keine Anstalten machte, sie entgegenzunehmen.

Er ahnte, dass es wieder auf dasselbe hinauslief. Er musste jemanden töten, um weiterzukommen. Eine Träne stieg in sein Auge und lief stumm seine Wange hinunter. Verdammt, er hatte es so satt! Wann war dieses verdammte Spiel endlich vorbei? „Wenn ich dich kriege“, murmelte er. „Wenn ich dich kriege, wenn ich dich kriege …“ Er würde seinen Kidnapper … Er wusste auch nicht, was. Dieser Raum war die Hölle, das spürte er, es war eine ungute Vorahnung, das nächste Spiel würde schrecklich werden, er würde …

„Naruto“, riss ihn der Kahlkopf aus seinen Gedanken.

Der Ninja schüttelte den Kopf, um wieder klar denken zu können. Er musste irgendwie hier rauskommen. Das hatte höchste Priorität, und er war schließlich nicht alleine. Vielleicht musste er auch Kidoumaru nur retten …

Er holte den Kassettenplayer aus seiner Hosentasche und legte die neue Kassette ein. Es rauschte, dann ertönte Orochimarus Stimme. „Willkommen zu Ihrer dritten Prüfung, Naruto. Hier und jetzt werden Sie erfahren, dass Drogensucht töten kann. Unter sich sehen Sie einen Mann, der Ihnen bekannt sein sollte. Sie selbst haben ihm wieder und wieder illegale Drogen verkauft und ihn tiefer und tiefer in seine Sucht getrieben. Das ging soweit, dass er mittlerweile unter akuten Entzugserscheinungen zu leiden hat. Sie haben diesem Mann die Möglichkeit gegeben, sein Leben wegzuwerfen. Heute bekommen Sie die Möglichkeit, es ihm zurückzugeben.

Sobald sie die Brücke zu ihrer Linken betreten, werden sich seine Fesseln lösen und ein Zeitzünder in seinem Nacken wird ablaufen und in einer Minute detonieren. Bis dahin müssen Sie den Mann bis zum anderen Ende des Labyrinths lotsen. An manchen Stellen wird er Ihre Hilfe brauchen, um weiterzukommen. Überlebt er diesen Test nicht, verlieren Sie die Chance, aus dem Raum zu entkommen. Möge das Spiel beginnen.“

Knarzend endete die Kassette. Naruto sah seinen Begleiter stumm an, der den Blick erwartungsvoll erwiderte. Seufzend wandte er sich zu der Brücke um. „Weißt du, das kling vielleicht verrückt, aber irgendwie wäre es mir fast lieber, das Spiel würde mich überraschen. Wenn es plötzlich anfangen würde, hätte ich keine Zeit, mir Sorgen zu machen. Aber jetzt muss schon wieder ich das Spiel beginnen …“ Er seufzte. „Ich glaube nicht, dass ich das Zeug dazu habe.“

„Nur Mut“, sagte der Kahlkopf. „Du hast mich gerettet. Du schaffst es auch beim ihm.“

Naruto schluckte und lächelte dann unglücklich. „Tja, je eher ich anfange, desto eher sind wir hier raus, was?“ Er trat näher zu dem Metallschranken, der den Weg auf die Brücke blockierte. Schweiß lief ihm über die Hand, als er sie zitternd nach dem Schranken ausstreckte, und das lag definitiv nicht nur an der Hitze. Hoffentlich ist es nach diesem Spiel vorbei, dachte er. Hoffentlich! In seinem Magen war ein so flaues Gefühl, dass er das Gefühl hatte, sich gleich übergeben zu müssen. Er holte tief Luft und riss den Schranken in die Höhe.

Im selben Moment ertönte ein schrilles Geräusch, und Naruto sah Kidoumaru erschrocken aufspringen. Irgendwo begann eine Uhr zu ticken, die er nicht sehen konnte, die aber laut genug war, um im ganzen Raum zu hören zu sein.

Naruto stürmte auf die Brücke. „Hey!“, schrie er. „Hey! Kidoumaru! Du musst da weg!“

Kidoumaru sah sich mit ruckendem Kopf um, bis er Naruto über sich entdeckte. Er sagte nichts und rührte sich auch nicht.

„Deine Fessel sollte schon offen sein! Verdammt, beweg dich!!“, brüllte Naruto außer sich. Worauf wartete dieser Idiot?

Endlich setzte sich Kidoumaru schwerfällig in Bewegung. Seine Glieder zuckten und er wirkte, als habe er körperliche Schmerzen.

„Du musst durch das Labyrinth, hörst du? Du hast nur eine Minute Zeit, sonst stirbst du!!“

Das wirkte. Der Mann legte noch einen Zahn zu und kletterte in die erste Gitterröhre. Naruto folgte ihm von oben und gab ihm Anweisungen, wie er abzubiegen hatte. „Nach links – nein, warte, rechts! Ja, genau! Einfach weiter! Jetzt nach links!“

Dann kam Kidoumaru zu einem Schacht, in den mehrere Ventile gerichtet waren und ihn zischend mit Dampf füllten. Kidoumaru taumelte zurück, als er das sah. „Scheiße!“, schrie er und drehte sich panisch im Kreis. Dann versuchte er kehrtzumachen.

„Nein … Was tust du? Stopp!! Du kannst nicht da lang, dort ist eine Sackgasse!“, kreischte Naruto entsetzt. Das rasende Ticken der Uhr macht ihm fast wahnsinnig. Verdammt, und er konnte nicht einmal sehen, wie viel Zeit ihnen noch blieb!

„Halt’s Maul!“, brüllte Kidoumaru aufgelöst, blieb aber unruhig stehen. „Ich gehe da nicht rein! Niemals!“

„Warte“, rief Naruto, als er vor sich einen Hebel entdeckte. Darauf zeigte ein auf einem Rohr aufgemalter Pfeil. „Ich … Ich glaube, ich muss diesen Hebel da ziehen!“ Er packte den Griff und zog kräftig daran – und schrie gepeinigt auf, als sich ein Ventil neben ihm öffnete und ihn in eine Wolke brennend heißen Dampfes einhüllte.

„Hey, es klappt! Es klappt!“, schrie Kidoumaru. „Mach weiter!“

Naruto öffnete unter größter Mühe ein Auge und sah, dass sich die Ventile unten im Labyrinth geschlossen hatten. Er sog scharf die Luft ein, als die heiße Luft seine Haut verbrannte. Himmel, wie würde er nach dieser Aktion aussehen? Alles in ihm schrie danach, den Hebel einfach loszulassen … Er durfte nicht, er musste kämpfen, oder alles war umsonst gewesen! Knurrend warf sich Naruto nach vorn und packte den Hebel auch noch mit der zweiten Hand, damit er ihm nicht entglitt.

„Ich bin durch! Ich bin durch!“, krächzte Kidoumaru von unten nach einer schieren Ewigkeit. Naruto ließ den Hebel los und sank seufzend zurück. Sofort hörte er wieder das Zischen unter sich. „Wohin jetzt?“, rief sein Mitspieler.

Unter Mühe kämpfte sich Naruto wieder in die Höhe. Er stöhnte auf, als er mit einer frischen Brandwunde das eiserne Geländer der Brücke streifte. Wenigstens hatte ihn seine Kleidung einigermaßen geschützt …

„Hey! Welche Richtung?!“, schrie Kidoumaru mit Panik in der Stimme. Die Uhr raste noch immer, es konnte nicht mehr viel Zeit übrig sein …

„Nach rechts! Und dann geradeaus!“

Er lotste ihn in den nächsten Ventilgang. Auch darüber war wieder ein Hebel angebracht. Naruto starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Er musste verrückt sein … Er musste verrückt sein, diese Tortur noch einmal über sich ergehen zu lassen!

„Beeil dich! Schalt es ab!“

Naruto atmete tief ein. Wenn der Typ wüsste, welche Schmerzen ihm das bereitete … Er zog den Hebel mit beiden Händen.

Wie Stichflammen brodelte der Dampf auf ihn ein, heiß wie Höllenfeuer. Aber nicht nur ein, sondern gleich zwei Ventile entluden sich auf ihn, aus verschiedenen Richtungen. Narutos Körper war eine einzige Flamme. Glühender Schmerz wallte durch seine Nerven, der so heftig war, dass er nicht einmal mehr schreien konnte.

„Es funktioniert!“, hörte er Kidoumaru rufen, dann hörte er wieder dessen Schritte auf dem Gitterboden.

Er schaffte es nicht. Er konnte nicht mehr. Narutos schloss die Augen und war sich sicher, im nächsten Moment sterben zu müssen. Er dachte an seine Eltern, die er seit Jahren nicht mehr gesehen hatte. Er hätte ihnen gerne noch einmal in die Augen gesehen, ihnen gesagt, wie leid ihm alles tat … Hätte er sich der Polizei stellen können, hätte er es liebend gerne getan, um für seine Vergehen Buße zu tun, bevor er starb …

Ihn verließ auf einmal sämtliche Kraft und der Hebel entschwand seinen Fingern. Die Dampfdusche endete und Naruto fiel schlaff zu Boden und krümmte sich. Es brannte so sehr, es brannte so sehr …

Unter sich hörte er Kidoumaru aufschreien. Das war es gewesen. Kidoumaru würde es auch nicht durch diese Hölle schaffen, dieses Spiel war zu schwierig für sie. Orochimaru hatte gewonnen.

Abrupt endete Kidoumarus Brüllen, Naruto nahm an, dass er vor Schmerzen das Bewusstsein verloren hatte. Bestenfalls.

Aber dann hörte er ihn wieder: „Links oder rechts?“ Naruto war so erschöpft, dass er im ersten Moment nicht einmal registrierte, dass Kidoumaru noch am Leben war. „Hey! Bist du noch da?? Hey!! Mach schon, verdammte Scheiße!“

Er fühlte immer noch nur feurigen Schmerz und konnte sich im Nachhinein nicht mehr erinnern, wie er auf die Füße gekommen war, nur dass er unter sich tatsächlich Kidoumaru sah, der durch die Ventilfalle gekommen war. Zuerst ekelte es Naruto, ihn näher anzusehen, aber dann stellte er fest, dass seine Haut nicht etwa verschwunden, sondern nur von einer gelblichen Schicht überzogen war.

„Warum hast du das nicht gleich gemacht?“, brach es aus Naruto hervor.

Die Uhr tickte immer noch, aber er konnte es einfach nicht fassen, dass sein Mitspieler ihn absichtlich hatte leiden lassen.

„Das Jutsu verbraucht verdammt viel Chakra! Woher soll ich denn wissen, dass du dich halb umbringst, um den Dampf abzuschalten??“, kam die Antwort. Hatte der Kerl seine Schreie am Anfang etwa nicht gehört? Erneut fiel ihm auf, dass Kidoumarus Arme ruhelos zuckten. Orochimaru hatte etwas von Entzugserscheinungen gesagt … Vielleicht deswegen. Drogensucht kann töten … Vielleicht war das anders gemeint gewesen?

Naruto wankte weiter, um den Weg für den Süchtigen klarzumachen, als er endlich die Uhr entdeckte, die hinter einem massiven Rohr versteckt angebracht war. Er zuckt zusammen, als er sah, dass der Zeiger die fünfzigste Sekunde bereits passiert hatte!

Ungeachtet seiner Brandblasen beugte sich Naruto über das Geländer und brüllte Kidoumaru nach Leibeskräften zu: „Nur noch ein paar Sekunden! Beeil dich, schnell! Nach rechts!“

Kidoumaru tat, wie geheißen, aber … „Das ist eine Sackgasse!“, schrie er. „Du dämlicher Idiot!“

„Nein, nein! Da ist eine Leiter an der Seite! Kletter rauf, schnell!“, rief Naruto zurück, der das Ende der Brücke nun erreicht hatte und wieder auf festem Boden stand. Sein Blick zuckte hektisch zur Uhr. Nur noch vier Sekunden … Verflucht, wie sollte sich das ausgehen??

Da erschienen Kidoumarus Hände auf der obersten Leitersprosse. Er war noch durch eine Gitterwand von Naruto getrennt, die nur von innen zu öffnen war. Vor Kidoumaru stand ein Regal, auf dem eine Kettensäge und ein winziger Schlüssel lagen. „Befrei dich!“, rief ihm Naruto zu. Kidoumaru sah ihn fragend an.

Noch drei Sekunden!

„Nimm den Schlüssel! Du hast eine Bombe im Nacken!“, brüllte Naruto verzweifelt und wich von ihm zurück. Kidoumaru griff nach dem Schlüssel, erwischte ihn aber nicht, weil seine Hände viel zu stark zitterten.

Noch zwei Sekunden!

„Verdammt, mach schon!“, schrie Naruto mit allem, was seine Lungen hergaben. Er hatte sich in die Ecke gehockt und versuchte, seinen Kopf mit seinen Händen zu schützen, die Schmerzen der Berührung ignorierend. Endlich bekam Kidoumaru den Schlüssel zu fassen und tastete in seinem Nacken nach dem passenden Schloss.

Noch eine Sekunde!

Ein sachtes Knacken ertönte und Kidoumaru hielt plötzlich ein kleines, glänzend schwarzes Kästchen in der Hand. Mit einer unbeholfenen Bewegung schleuderte es von sich. Es prallte von einem Rohr ab und landete im Labyrinth, wo es keinen Wimpernschlag später explodierte. Eine gewaltige Rauchwolke hüllte den Gang ein, und als sie sich legte, sah man, dass sogar ein Teil der umliegenden Rohre zerfetzt waren. Was für eine Sprengkraft so ein kleines Ding haben konnte …

Naruto wagte es nicht sich zu rühren. Zitternd und schwer atmend hockte er dort in der Ecke. Er hatte die Augen geschlossen. Eine Tür quietschte, Kidoumaru war durch das Gitter getreten. Sie hatten es geschafft. Die zweite Person, die er in diesem Spiel gerettet hatte. Erleichtert hörte er die Schritte seines Leidensgenossen, und ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht auf. „Geschafft“, hauchte er. „Wir haben gewonnen!“

Ein metallisches Kreischen ließ ihm einen eisigen Schrecken durch das Rückenmark laufen. Er riss die Augen auf. Vor ihm erkannte er Kidoumarus abgekämpfte Gestalt, schweißüberströmt und mit Rückständen der gelben Hülle auf der Haut. Er hielt die Kettensäge in der Hand, die ratternd seinen ganzen Körper schüttelte. In Kidoumarus Augen brannte unendlicher Hunger. „Wo … ist … der … Stoff?“, stieß er keuchend hervor.

Narutos Augen weiteten sich. „Was … Was redest du da?“

„Wo ist der Stoff?!“, schrie Kidoumaru und ließ die Kettensäge auf Naruto herabfahren.

Hätte er nicht so schlecht gezielt, wäre es das jetzt gewesen. Funken sprühend zerriss die Säge das Maschengitter hinter Naruto, der mit einem Aufschrei wegzuckte. Panisch versuchte er vor dem Süchtigen wegzukriechen, als ihn sein Fuß gegen die Rippen traf. Sämtliche Luft wurde aus Narutos Lungen gepresst. Ächzend sackte er zusammen.

Kidoumaru baute sich wie ein Riese über ihm auf. Naruto konnte nur seine Umrisse erkennen, die ihn wie einen schattenhaften Dämon wirken ließen – und die Kettensäge, die er weit über dem Kopf hielt. „Gib mir das Zeug!“, brüllte er, holte aus und – wurde kraftvoll zur Seite und gegen die Wand gestoßen. Naruto sah mit halb geschlossenen Lidern, wie der Kahle plötzlich hinter ihm auftauchte. Kidoumaru stürzte sich auf den Gedächtnislosen, aber diesem gelang es irgendwie, der Säge auszuweichen und ihm einen kräftigen Schlag ins Gesicht zu verpassen. Kidoumaru jaulte auf und ließ seine Waffe fallen, die fauchend ihr Leben aushauchte.

Naruto beobachtete, wie die beiden miteinander rangen, bis Kidoumaru seinen Gegner mit der Kraft der Verzweiflung so wuchtig gegen das Geländer stieß, dass er in sich zusammensank. Er packte erneut die Kettensäge, startete sie an und stürmte auf den Kahlen zu, der sich in letzter Sekunde zur Seite warf.

Kidoumaru konnte nicht mehr bremsen.

Sein eigener Schwung schleuderte ihn über das Geländer in die Tiefe. Sein Schrei hallte noch kurz in der Halle wider, dann hörte man wieder nur das Zischen der Ventile.

Naruto stemmte sich mühsam in die Höhe. Er war sogar zu erschöpft, um erleichtert zu sein. Der Kahle streckte ihm die Hand hin und half ihm auf die Beine. „Ich denke, wir sind quitt“, meinte er lächelnd. Naruto lächelte schwach zurück. Dann fiel ihm etwas auf, das am Boden lag, wo der Kampf stattgefunden hatte. Mit wackeligen Schritten ging er darauf zu – der Kahle nebenher, um ihn aufzufangen, sollte er stürzen.

„Das muss Kidoumaru verloren haben“, murmelte er, als er den Kassettenplayer aufhob, der ganz ähnlich aussah wie sein eigener. Er spulte die Kassette zurück, die sich darin befand, und drückte auf Play.

„Guten Tag, Kidoumaru“, hörte Naruto Orochimarus Stimme und sein Unglauben wurde größer. „Sie haben alle in Ihrer Familie ohne Anzeichen schlechten Gewissens mit Ihrem Drogenkonsum enttäuscht. Sie sollten bereits spüren, was Abhängigkeit bedeutet. Ihr Körper verlangt nach dem Gift, das Sie ihm bereitwillig immer und immer wieder verabreicht haben. Ihre Entzugserscheinungen müssen schrecklich sein, doch ich will Ihnen Erlösung bieten: In Kürze wird ein Mann in den Raum kommen, der Ihnen bekannt sein müsste. Er ist der Dealer, der Sie regelmäßig mit Rauschgift versorgt hat. Auch heute wird er das wieder tun. Er trägt mehrere Päckchen Kokain bei sich. Diese sind die Belohnung, falls Sie mein Spiel meistern. Die Regeln wird er ihnen erklären, doch ich frage Sie: Wie weit werden Sie gehen, um Ihre Sucht zu befriedigen? Sind Sie dazu bereit, einen Menschen zu töten, der die Droge für sich allein haben will? Sie müssen wählen.“

Naruto ließ fassungslos das Gerät fallen. Das war doch nicht möglich! So eine … Ihm fiel kein Wort dafür ein. Gemeinheit war weit untertrieben.

„Offenbar war er dafür bereit zu töten“, murmelte der Kahlkopf. „Dieses Kokain ist wirklich ein Teufelszeug.“

Hier und jetzt werden Sie erfahren, dass Drogensucht töten kann …

Die Worte nahmen noch eine neue Bedeutung für Naruto an. Wie traumatisiert erhob er sich. „Ich kann nicht mehr“, murmelte er. „Wenn das hier nicht bald vorbei ist, werde ich verrückt.“ Er lächelte leidvoll. „Und wenn es vorbei ist, rühre ich nie wieder Drogen an.“

Der Kahle legte ihm die Hand auf die Schulter, doch Naruto zuckte mit schmerzverzerrtem Gesicht zurück. „Kann es sein, dass dieser Orochi … dieser Verrückte genau das erreichen will?“, fragte der Gedächtnislose.

Naruto warf einen Blick in die Tiefe. „Das hätte er auch anders machen können“, knurrte er und seine Wut auf Orochimaru flammte wieder auf.
 

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Sooooo ... Das war's wieder mal :)

Freu mich wie immer über Rückmeldungen etc. Ich hoffe, es war auch schön spannend :P

Im nächsten Kapitel geht es dann um Itachis finale Prüfung.



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  astala7
2011-02-12T21:12:29+00:00 12.02.2011 22:12
Brrrr...
Ich hab grad Saw II geguckt, langsam muss ich ja aufholen. Also, das Kapitel war voller Spannung und Horror und so, aber bis auf die Techniken erkenne ich leider die Charaktere nicht wieder. Naruto wirkt eher wie irgendein x-beliebiger Mensch, weil jeder Mensch so, und vor allem auch so panisch reagieren würde. Vielleicht bin ich noch saw-geschädigt von dem Film gerade, aber naru ist eindeutig mehr OOC als in deienr letzten ff die anderen Charas (von Sasuke vielleicht mal abgesehen)
Von:  Kikura_no_Kage
2010-12-12T17:22:07+00:00 12.12.2010 18:22
Ja, es war spannend. Vor allem die Taktik mit dem "noch drei Sekunden" - uaah, meine Nerven x_x Und das Kidomaru dann so abfreakt, war total unerwartet!
Der Kahlköpfige wird mir sympathisch^^
mmh, und bei Anko... vll stecken sie und Kabuto unter einer gemeinsamen Decke. Einfach mal so spekulativ gedacht^^

lg
Ryu
Von:  Hinageshi
2010-10-01T18:57:30+00:00 01.10.2010 20:57
Super Kappi wieder. War wirklich spannend, die Stelle mit der Kettensäge hat mich echt überrascht oo *damit gar nicht gerechnet hatte*

Freu mich aufs nächste :3
Und danke für die ENS :)

Liebe Grüße,
Hinageshi
Von:  LadyHaruno
2010-09-30T08:39:11+00:00 30.09.2010 10:39
Hallöchen,

Ich bin wirklich absolut begeistert von deiner Fanfic, sowohl vom Vorgänger als auch von diesem Teil. Zugegeben, in Filmen finde ich solche Szenarien einfach nur bescheuert und unrealistisch, aber sobald ich das lese, kommt es mir ganz anders vor. Ich weiss, ich bin seltsam.

Nun denn, zur Fanfic... Da ich Saw (welchen Teil davon auch immer) noch nie gesehen habe (ich finde, des ist der totale Scheiss XD), ist es für mich auch nicht irgendwie ein Abklatsch oder sonst was (Wie ich gelesen habe, sind ja die Fallen daran angelehnt). Die Charaktere sind sehr gut getroffen, wobei mir Sasuke am wenigsten gefällt. Nicht, dass ich ihn so nicht gerne hätte, aber es entspricht irgendwie nicht ganz dem Sasuke von Kishimoto. Ich finde gerade nicht die Worte, wie ich es beschreiben könnte. Ich mag ihn so, aber im Manga ist er voll anders. Wen du sehr gut getroffen hast (jetzt im Hinblick auf den 1.Teil) ist Sakura. Vielleicht hätte sie an manchen Stellen einen kühleren Kopf bewahren müssen, da sie als Medicnin im Manga doch schon recht abgehärtet ist. Natürlich, hier ist sie 'nur' eine Journalistin und in einer solchen Lage dreht bestimmt jeder ab.

Inhaltlich find ich es wie gesagt absolut fantastisch. Der 1.Teil war etwas zu vorhersehbar mit Deidara, da er schon von Anfang an verdächtigt wurde und es keine sonderliche Überraschung mehr war, als er sich tatsächlich als Täter entpuppte. Und das schon recht früh (mit der Plexiglas Geschichte). Hier hingegen habe ich schon einige im Verdacht, aber noch keiner scheint mir wirklich der Täter zu sein. Richtig gut gemacht.

Von den Fallen her: Wie brutal du bist. Also wirklich, diese armen Charaktere müssen ja ganz schön unter dir leiden ;) Neji & Sai vermisse ich irgendwie; Sai, weil er im 1.Teil eine wichtige Rolle hatte und ich ihn irgendwie lieb gewonnen habe und Neji, weil ich den im Manga & Anime richtig gerne hab und sich jeder Mensch ändern könnte... Wie gesagt, könnte. In dieser Fanfic war er wohl schon von Anfang an abgeschrieben ;D

Trotz der Folter, die die Charaktere unter dir erleiden müssen, finde ich, dass Sakura, Gaara und Sukon auch noch einmal ein Spiel bestreiten sollten :D Ich weiss, fies, aber da auch schon Sai und Sasuke dadurch müssen, kann der Rest auch gleich folgen x) Oder vielleicht in einem 3.Teil? ;D

Zu diesem Kapitel muss ich Eifersucht leider Recht geben; Die Spannung fehlt. Es ist dir nicht so gelungen, den Leser mitzureissen (jedenfalls mich) wie in anderen Kapiteln. Natürlich hatte Naruto unglaublich Schmerzen dieser Süchtige sicher Entzugserscheinungen, aber der Spannungsaufbau ist die nicht so gelungen. Aber lass den Kopf nicht hängen, ich denke, im nächsten Kapitel wird das wieder spitze sein.

Ich habe den 1.Teil & den Anfang hier von der Fortsetzung in einem Zug gelesen, wollte dir zwar zu jedem Kapitel einen Kommentar dalassen, aber am Ende habe ich es nicht übers Herz gebrungen, den Lesefluss zu stoppen ;D Dafür hast du jetzt ein ganz langes bekommen - ist doch ein guter Tausch, oder nicht? XD

Jetzt muss ich die Fanfic nur noch auf die Favoritenliste packen und auf das nächste Kapitel warten, das hoffentlich nicht all zu lange auf sich warten lässt ;)

LG LadyHaruno
Von:  bella-swan1
2010-09-29T05:06:10+00:00 29.09.2010 07:06
Hi
wieder ein super Kapi.
Mach weiter so.
Freu mich schon drauf wie es weiter geht.
lg.^^
Danke für die ENS.^^
Von:  fahnm
2010-09-28T22:04:40+00:00 29.09.2010 00:04
Klasse kapi!^^
Freue michs chon aufs nächste kapi!^^
Von: abgemeldet
2010-09-28T17:03:04+00:00 28.09.2010 19:03
*pfeif*
also, das hat bestimmt weh getan
armer nati T.T
lg
NikaEvelina
Von:  Luzifer
2010-09-28T14:15:54+00:00 28.09.2010 16:15
wieder erstes kommi.
also.
ich bin nicht so der fan von dem kappi.
es ist wie immer gut geschrieben jedoch eine spannung hat mich dieses mal nicht gepackt.
klar hatte ich bei der vorstellung der schmerzen von naruto auch schmerzen aber naja^^
freue mich auf die nächsten kappis.


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