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On my Way

von
Koautor: abgemeldet

Vorwort zu diesem Kapitel:
Nach über einem Jahr hab ich es endlich geschafft Kapitel 4 zu vollenden. Es war ein langer Weg bis hier xD
Zudem hab ich es endlich geschafft eine Beschreibungsseite anzulegen, für alle, die Divergent nicht kennen um ihnen einen kurzen Überblick zu verschaffen :)
Viel Spaß! :D Komplett anzeigen

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A New Beginning

Am nächsten Morgen konnte ich nicht mehr sagen ob und wie lange ich überhaupt geschlafen hatte. Ich wusste nur mehr, dass ich mit entsetzlichen Kopfschmerzen wach wurde, als Naya mich leise weckte. Grummelnd setzte ich mich in meinem Bett auf und sah mich in dem kleinen Raum um. Egal was heute passieren würde - ich würde ihn nicht so schnell wiedersehen.

»Bist du schon fertig?«

Naya steckte den Kopf zur Tür herein und ich verdrehte nur die Augen.

»Ja klar.«

Seufzend stand ich schließlich doch auf. Ich konnte mich ja sowieso nicht verstecken. Und bevor sie mich in meinen Schlafklamotten wegschleppten, beeilte ich mich mal lieber. Meine Morgentoilette dauerte kaum zehn Minuten und nachdem ich mich weitere zehn Minuten später entschlossen hatte was ich anziehen würde, ging es dann auch schon los. Sogar meine Mutter war dabei, die ich seit meinem kurzen Aufenthalt hier nur auf Fotos gesehen hatte. Die Reise in das Zentrum, wo die Zeremonie der Bestimmung stattfinden würde, ging meiner Meinung nach viel zu schnell.

Im Zug hatte ich Kelly, Lauren und Shauna getroffen, die alle drei ebenso nervös wirkten wie ich. Nachdem ich wusste, dass Lauren und Shauna bei den Ferox bleiben würden und ich mir bei Kelly ebenso sicher war, wurde mir klar, dass ich mich für meine Nervosität nicht schämen musste. Heute begann ein neues Leben - der Rest unseres Lebens. Auch wenn es für mich wohl ein noch größerer Schritt war, wurde mir erst jetzt richtig bewusst, dass für die anderen auch viel am Spiel stand. Unser normales Leben - sofern ich meine letzten Tage hier als ›normal‹ betiteln durfte - war vorbei, in wenigen Stunden würden wir uns Initianten schimpfen. Nachdenklich betrachtete ich die Landschaft, die draußen an uns vorbeizog. Immer noch fühlte sich das alles wie ein Traum an. Aber aufwachen würde ich daraus wohl nicht so schnell, das war mir inzwischen auch klar geworden.

Ich spürte wie jemand nach meiner Hand griff und blickte in Lilys Gesicht. Sie schien genauso nervös zu sein wie die Sechzehnjährigen. Man könnte meinen, dass sie selbst zur Zeremonie musste. Ich drückte ihre Hand und versuchte ihr aufmunternd zuzulächeln, doch so ganz gelang es mir nicht. »Ich hab dich lieb, Lea«, murmelte Lily und drückte sich kurz an mich. Wie automatisch legte ich meine Hand auf ihren Kopf und strich ihr sanft übers Haar. Ich musste an meinen jüngeren Bruder denken, der nur ein Jahr älter war als Lily und sich irgendwo in einer Parallelwelt mit seinen Problemen rumschlagen musste. Allein. Weil ich irgendwo war. »Ich hab dich auch lieb«, gab ich ebenso leise zurück und erwiderte die Umarmung. Ich schöpfte neue Hoffnung, als der Zug langsamer wurde. Ich konnte Lily nicht auch noch alleine lassen - das brachte ich einfach nicht übers Herz

»Wir müssen aussteigen.«

Naya tauchte neben uns auf und lächelte leicht.

»Das machst du schon. Hör einfach auf dein Herz.«

Ach wie toll diese Ratschläge hier alle waren.

Ich widerstand der Versuchung die Augen zu verdrehen und folgte Naya zur Türöffnung des Zuges. Wie automatisch griff sie nach meiner Hand und gemeinsam mit Lily sprangen wir aus dem Zug, der heute langsamer fuhr als sonst. Nein, meinen geschärften Sinnen entging nichts. Ich stolperte ein paar Schritte nach vorne, doch Lily und Naya gaben mir Halt, sodass ich nicht - wieder - auf die Schnauze fiel.
 

Es stellte sich heraus, dass die Ferox die heutige Zeremonie leiten würden. Von den vier Oberhäuptern der Ferox, würde Max die Zeremonie abhalten. Die Sechzehnjährigen mussten sich in alphabetischer Reihenfolge an der Wand entlang aufstellen, während die restlichen Mitglieder der einzelnen Fraktionen auf den hohen Rängen Platz nahmen. Naya und Lily streckten mir ihre Daumen entgegen, während meine Eltern mir aufmunternd zulächelten. Ich lächelte leicht zurück und wandte dann den Blick ab um die anderen Sechzehnjährigen zu mustern. Kelly stand beinahe am Beginn der Schlange und ich beobachtete sie ein paar Momente, wie sie ihre Finger durchknetete. Als ich den Blick abwandte, entdeckte ich Zeke nur ein paar Menschen von mir entfernt. Wie üblich trug er sein breites Grinsen und zwinkerte mir zu, als er meinen Blick auffing. Ich musste schmunzeln und wandte mich wieder ab und blickte nach vorne, wo fünf große Metallschalen auf einem Podest standen. Ich wusste was darin war. Brennende Kohlen für Ferox. Glas für Candor. Graue Steine für Altruan. Wasser für Ken. Und Erde für Amite.

Max hielt eine Rede, der ich absolut und gar nicht lauschte. Es interessierte mich ehrlich gesagt nur wenig, was er zu sagen hatte - außerdem war ich mir fast sicher, dass man hier jedes Jahr das selbe hörte. Mein Blick fixierte stattdessen die fünf Schalen. Feuer, Glas, Steine, Wasser oder Erde. Hatte ich gestern Nacht noch gewusst, wie ich mich entscheiden würde, so war ich mir plötzlich wieder furchtbar unsicher. Wieso sagte ich nicht einfach, dass ich hier nicht her gehörte? Achja genau … man würde mich wohl umbringen. Gut, darauf konnte ich dann auch verzichten.

»Ezekiel Pedrad.«

Ich zuckte zusammen, als ich Zekes Namen hörte und sah, wie er sich aus der Reihe löste und nach vorne ging. Die Sechzehnjährigen wurden alphabetisch, von hinten angefangen, aufgerufen und mussten sich entscheiden. Zeke zögerte keinen Moment. Er nahm das Messer, das ihm gereicht wurde, schnitt sich damit in die Hand und ließ sein Blut auf die brennenden Kohlen tropfen.

»Ferox«, ertönte Max´ Stimme wieder und die Fraktion begann zu jubeln. Zeke stellte sich zu den anderen Initianten, unsere Blicke trafen sich noch einmal und dann wandte ich mich wieder ab. Die Person neben mir wurde gerade nach vorne zitiert. Wie in Zeitlupe sah ich, wie sich das Mädchen in die Hand schnitt und sich für Amite entschied. Gleich würde er meinen Namen sagen. Gleich würde er meinen Namen sagen. Hilfe! Sollte ich einfach davonlaufen?

»Lea O´Conner.«

Ich schluckte schwer und bevor ich auch nur noch einmal daran denken konnte wegzulaufen, setzten sich meine Beine zitternd in Bewegung. Der Ferox reichte mir ein neues Messer und ich hatte schon Angst es fallen zu lassen, so sehr zitterten auch meine Hände. Er schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln, was für mich aber eher wie eine Grimasse aussah. Plötzlich hatte ich Angst, dass er mein Geheimnis durchschaut hatte und ich war wieder versucht wegzulaufen. Oder noch besser - vielleicht sollte ich das Messer nach ihm werfen? Das wäre eine Idee.

Bevor diese Idee noch Gestalt in meinem Hirn annehmen konnte, drückte ich mir die Klinge vorsichtig in die Handfläche. Aus irgendeinem wahnwitzigen Grund, hatte ich wohl geglaubt, dass Blut aus meiner Hand tropfen würde, kaum berührten sich Messer und Haut. Dem war nicht so. Ich musste leichten Druck auf das Messer ausüben und hätte am liebsten laut geschrien. Nicht mal unbedingt weil es so weh tat, sondern einfach weil ich mir ein Messer in die Hand drückte! Wie gestört war das bitte? Was da alles passieren konnte! Angenommen das Messer wäre nicht klinisch rein, ich könnte mir irgendwas einfangen. Immer noch kein Blut. Sollte ich mir etwa die Hand abhacken? Was erwarteten die eigentlich hier von einem? Wahrscheinlich konnte ich meine Hand nach diesem Tamtam nie mehr verwenden. Ich schnaubte leise und drückte noch ein wenig fester zu. Es brannte, war jedoch immer noch angenehmer, als wenn man sich aus Versehen in die Hand schnitt. Oder in den Fingernagel. Trotzdem konnte ich mir angenehmere Dinge vorstellen. Und dann endlich, kamen die ersten Tropfen Blut.

Ich ließ meinen Blick über die fünf Schalen gleiten und trat näher heran. Blut sammelte sich in meiner Handfläche. Meine Entscheidung war schon gefallen. Ich durfte sie nicht mehr ändern. Ich sollte sie nicht mehr ändern.

Immer noch leicht zitternd, streckte ich meine Hand über die Schale und schloss die Augen. Ich hörte das Zischen, als mein Blut auf die Kohlen tropfte und im selben Moment ertönte Max´ Stimme: »Ferox.«

Ich hatte es getan.

Ich hatte es wirklich getan!

Langsam öffnete ich die Augen wieder, reichte dem Ferox das Messer und nahm dankend ein Pflaster entgegen. Dann wandte ich mich um und ging auf meine neue alte Fraktion zu. Meine Familie jubelte und Zeke grinste breit und klatschte überschwänglich in die Hände. Bevor ich mich neben ihn stellte, warf ich Kelly noch einen kurzen Blick zu. Auch sie lächelte und nickte leicht. In diesem Moment war mir klar, dass auch sie nicht gehen würde. Ich erwiderte das Lächeln und nickte zurück, bevor ich mich abwandte und meinen Platz einnahm. Ich wischte das Blut an meiner schwarzen Hose ab - es würde also niemand sehen hihi - und klebte das Pflaster über die Schnittwunde. Zeke schien so glücklich wie noch nie. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt als Leaf nach vorne trat und zu den Candor wechselte. Selbst mir klappte ungläubig der Mund auf. Zekes Stimmung drehte sich um 180 Grad und plötzlich war sein Gesichtsausdruck eher betrübt als fröhlich.

Der einzige Aufreger, der auch die Anwesenden verwunderte war, als Tobias Eaton von den Altruan zu den Ferox wechselte. Durch die Reihen der Altruan ging ein Raunen, währen die Ferox jubelten und Max dreinschaute, als hätte man ihm eröffnet, dass er morgen ein Interview auf dem Mond geben musste. Tobias gesellte sich zu den Initianten und ich musste kurz schlucken. Four. Wie lange es wohl dauern würde, bis man ihn so nannte?

»Ruhe bitte!«, forderte Max die Anwesenden schließlich auf und schien sein Mond-Interview inzwischen auch verkraftet zu haben. Ich presste die Lippen aufeinander um nicht laut loszulachen. Die machten sich ja beinahe in die Hose, weil Four Tobias die Fraktion wechselte. Damit hätten sie aber rechnen müssen. Meiner Meinung nach. Und Markus Eaton sowieso.

Kelly wurde aufgerufen und ich merkte, dass auch ihre Hand leicht zitterte, als sie ein Messer entgegen nahm. Es dauerte nicht lange und Kelly entschied sich ebenso für die brennenden Kohlen - für Ferox. Ich stimmte in das Jubeln der anderen mit ein und umarmte meine beste Freundin, als sie sich neben mir eingefunden hatte.
 

Die restliche Zeremonie verfolgte ich nur mehr sehr halbherzig. Wir waren zu sechst, die bei den Ferox geblieben waren. Neben Kelly, Zeke und mir waren da noch Shauna, Lauren und Ash. Sieben weitere Initianten aus den anderen Fraktionen waren inzwischen auch zu uns gestoßen - darunter Eric und Four - und es sollten keine weiteren mehr folgen. 13 Leute, ein überschaubares Grüppchen, wie ich fand.

Nachdem das ganze Theater vorbei war, waren die Ferox die ersten, die sich auf den Weg nach draußen machten. Die Euphorie der anderen war ansteckend und auch wenn ich mich fühlte, wie eine übergewichtige Robbe, die nicht vom Fleck kam, strahlte ich über's ganze Gesicht. Kaum waren wir draußen, griff Kelly nach meiner Hand und gemeinsam liefen wir freudestrahlend zum Zug. Wir hatten es wirklich getan. Und ich lebte noch! Ich wusste noch nicht was mich mehr verwunderte, wenn ich ehrlich war. Da war das Hineinspringen in einen fahrenden Zug ja schon fast ein Klacks. Aber eben nur fast. Im Nachhinein betrachtet, hatte ich keine Ahnung wie genau ich da eigentlich hinein gekommen war. Das einzig befriedigende dabei war, dass die Transferinitianten noch mehr Probleme dabei hatten als ich. Einer davon anscheinend sogar so sehr, dass wir nur mehr 12 Initianten waren, wie ich bemerkte, als der Zug schneller wurde. Mir wurde schmerzlich bewusst, dass das Leben bei den Ferox wirklich hart war. Hatte ich mich richtig entschieden? Naja, ändern konnte ich es jetzt ja ohnehin nicht mehr, sonst wäre ich fraktionslos und würde vermutlich nie mehr nach Hause kommen. Ich musste einfach mein Bestes geben. Und das würde auch jeden Moment beginnen, denn wie ich wusste, stand mir ein Sprung von einem Dach bevor. Gefühlte zehn Kilometer in die Tiefe. Zum Glück wusste ich, dass unten ein großes Netz auf mich wartete, das mich auffangen würde, dennoch war die Vorstellung von einem Dachvorsprung zu springen, nicht gerade einladend.

Während der restlichen Zugfahrt, versuchte ich mich etwas abzulenken und quatschte mit meinen Freunden. Das Hauptthema war der Wechsel von Leaf. Zeke war überraschend still, es schien ihn wohl wirklich sehr zu treffen. Ich wollte etwas sagen, doch da hieß es schon, dass wir aussteigen mussten. Der Zug wurde langsamer und das Dach kam in Sicht. Der Vorteil: Der Zug war auf gleicher Höhe wie das Dach, also musste ich eigentlich nur gerade hinaus springen. Der Nachteil: Nun ja, es war ein verdammtes Dach und wenn ich nicht weit genug springen würde, gäbe es Leatchup. Ich gebe zu, nicht gerade die beste Kombination aus zwei Worten, aber ich wäre trotzdem Ketchup, würde ich hinunterfallen. Da bevorzugte ich lieber den gebrochenen Arm, den ich mir eventuell zuziehen würde, wenn ich am Dach landete und stolperte.

Zeke war der erste, der aus dem Zug sprang. Ihm folgten Shauna und Lauren. Kelly wurde von Eric zur Seite gestoßen, damit er vor ihr springen konnte. Wenn sie gekonnt hätte, hätte sie ihm vermutlich den Hals umgedreht. Um dies dann doch noch zu erreichen, sprang sie nach ihm aus dem Zug. Dann war ich an der Reihe. Ich hatte vorhin schon diesen beunruhigenden Spalt zwischen Dach und Zug gesehen und es kostete mich einiges an Mühe nicht hinunterzusehen, während ich etwas Anlauf nahm und schließlich auf das Dach sprang. Ich landete auf den Füßen, stolperte ein paar Schritte vor und klammerte mich schließlich an Kelly fest um nicht den Halt zu verlieren. Wir gingen zu den anderen, die sich bereits neben einem großgewachsenen, schwarzen Mann am anderen Ende des Daches versammelt hatten. Als der Rest auch zu uns gestoßen war, stellte der Mann sich als Amar, unser Ausbilder, vor und erklärte uns, dass wir vom Dach in das Loch im Boden springen mussten - es war sozusagen die erste Prüfung als Feroxinitiant. Wer das nicht wollte, wurde automatisch fraktionslos. Seine Worte waren schonungslos ehrlich. Ich hatte schon mit einem ähnlichen Vortrag gerechnet, weswegen es mich nicht wirklich aus der Bahn warf, was man von dem ehemaligen Amitemädchen nicht gerade sagen konnte. Sie sah doch sehr geschockt aus, sagte aber nichts. Dennoch … der Gedanke fraktionslos zu werden, war nicht gerade einladend. Eine wirklich gute Motivation, das musste man ihnen lassen.

Amar trat zur Seite, gab quasi die Bühne frei, und fragte: »Wer springt als erstes?«

Bevor überhaupt irgendwer etwas sagen konnte, rief Zeke: »Ich!« und lief nach vorne. Ich stimmte mit den ursprünglichen Ferox in einen Jubel mit ein und Lauren rief: »Gib alles, Zeke!«

Ich hatte keine Ahnung wie er es geschafft hatte heil unten anzukommen. Es lief wie in Zeitlupe ab - Zeke lief nach vorne, stolperte über einen Stein, Shauna streckte schon die Arme aus um ihn vor einen Aufprall am Boden zu schützen, doch Zeke fand in einigen stolpernden Schritten sein Gleichgewicht halbwegs wieder und stand auch schon vor der kleinen Mauer, die das Ende des Daches kennzeichnete, legte die Hände darauf und schlug so etwas Ähnliches wie ein Rad darüber, bevor er aus unserem Sichtfeld verschwand. Mir war der Mund aufgeklappt und genau wie Kelly, war ich instinktiv einen Schritt nach vorn getreten um zu helfen. Es war still auf dem Dach, bis man Zeke im Fall schreien hörte: »Wie geil ist das denn!?« Das Mädchen, das aus Candor zu uns gekommen war, hatte die Hand über ihren Mund gelegt, und schien immer noch sichtlich schockiert zu sein, während Shauna, Lauren, Ash, Kelly und ich in lautes Lachen ausbrachen. Das war so typisch für Zeke!

Shauna war die nächste Springerin und ich reihte mich hinter Lauren ein, gefolgt von Kelly, Ash und den Transfers. Lauren war schneller weg, als ich ›Spring‹ hätte sagen können. Und schon war ich an der Reihe. Ich ging nach vorne, Kelly klopfte mir noch begeistert auf die Schulter, und stellte mich auf das kleine Mäuerchen. Bei einem Blick nach unten wurde mir schlecht. War vermutlich nicht der beste Augenblick um zu erwähnen, dass ich eigentlich an Höhenangst litt. Mir wurde leicht schwindelig, doch bevor ich es mir anders überlegen und das Weite suchen konnte, stieß ich mich von der Kante ab und befand mich auch schon auf einem viel zu schnellen Fall nach unten. Eine Schreimischung aus ›Aaaah‹ und ›Wuuuuuh‹ entwich mir, als ich auf das Loch im Boden zuraste. Erneut hatte sich dieses sehr unappetitliche Bild von Leatchup in meinem Kopf festgenagelt. Bevor ich mich bei dem Anblick allerdings übergeben konnte, fiel ich auch schon durch das Loch und landete mehr als unsanft auf dem großen Auffangnetz. Zeke, Shauna und Lauren jubelten, ich quietschte und wollte am liebsten liegen bleiben. Mein Herz raste und es würde wohl ein halbes Jahrhundert dauern, bis ich mich davon erholt hatte. Etwas umständlich krabbelte ich an das Ende des Netzes, wo meine Freunde schon auf mich warteten und mir herunter halfen.

»Name?«, fragte mich eine ziemlich unmotivierte Stimme.

»Lea«, gab ich zurück und sah dem Typen dabei zu, wie er meinen Namen ziemlich hässlich auf seine Liste kritzelte.

Ich erinnerte mich, dass man an dieser Stelle sogar seinen Namen hätte ändern können. Aber das ließ ich besser sein, da ich ihn vermutlich vergessen würde.

Nacheinander trudelten die restlichen Initianten ein und ließen ihre Namen notieren. Eigentlich wollte ich aufpassen um einerseits zu wissen mit wem ich es so zu tun hatte, andererseits wollte ich natürlich auch wissen, ob Four sich selbst schon Four taufte. Allerdings wurde aus meinem ausgefinkelten Plan nichts, da ich von Shaunas und Kellys aufgeregtem Geschwurbel ziemlich abgelenkt war und nur mitbekam, dass einer der Candorjungs Sean und das Amitemädchen Mia hieß. Ich warf einen Blick durch die Runde. Eric sah sogar jetzt schon aus, als wäre er nur auf Krawall gebürstet, na das konnte ja heiter werden. Four, oder Tobias, oder wie auch immer, hatte auch irgendwie schon sein resting Bitchface aufgesetzt. Nicht gerade eine einladende Gesellschaft. Mia und Sean unterhielten sich unterdessen mit den anderen beiden aus Candor - irgendwie waren die Fronten ziemlich klar. Ferox gegen Transfers. Obwohl wir doch inzwischen alle zusammengehörten. Ah, Moment. Die Fronten waren eigentlich Ferox gegen Transfers gegen Tobias gegen Eric. Zumindest wenn man die momentane Konstellation betrachtete.

Amar tauchte wieder auf und ging uns voran Richtung Speisesaal. Er erklärte uns, dass Max als einer der Vertreter der Fraktion uns begrüßen und die wichtigsten Dinge erklären würde. Es wurde uns zu Ehren ein Festessen abgehalten. Ich fühlte mich schon fast etwas wichtig.

Der Speisesaal war schon gut gefüllt und ich entdeckte in der Ferne Naya und Lily, die mir aufgeregt zuwinkten. Ich hob die Hand zum Gruß, grinste und ließ mich neben Kelly auf einen freien Platz fallen. Die Transfers schienen etwas unsicher zu sein, setzten sich dann aber einer nach dem anderen an den selben Tisch wie wir. Das unbekannte Candormädchen saß neben mir und ich schenkte ihr ein schiefes Grinsen.

»Herzlich Willkommen, Ferox. Und ein ganz besonderes Willkommen an unsere 12 Initianten!«

Max´Stimme brachte den ganzen riesigen Raum sofort zum Schweigen, bevor tosender Lärm den Saal füllte. Viele Ferox schrien, jubelten oder klatschten, während andere übermütig mit ihren Getränkebechern auf die Tische klopften. Max forderte die Initianten dazu auf sich zu erheben und fuhr dann mit seiner Rede fort.

»Ihr seid jetzt beinahe Teil unserer Fraktion. Für euch gilt es noch die Initiationsphase zu überstehen, bevor ihr euch Ferox nennen könnt. Nur wer alle drei Phasen der Initiation erfolgreich abschließt, kann ein Ferox werden.«

Er machte eine kurze Pause, damit die restlichen Ferox erneut in ihre Begeisterungsstürme ausbrechen konnten - die ließen sich auch nicht zwei Mal bitten.

»In diesem Jahr wird es allerdings eine kleine Änderung geben.«

Mein Herz begann schneller zu schlagen. Oh nein. Ich dachte die Änderung der Änderungen gab es erst in Tris Priors Jahr?

»Da ihr nur so wenige seid, werden die Transfer- und die ursprünglichen Feroxinitianten gemeinsam trainiert«, beendete Max seinen Satz und ein riesiger Stein fiel mir vom Herzen. Wenn es nur das war. Ich warf einen kurzen Blick zu Four. Hoffentlich blamierte ich mich nicht vor ihm. Andererseits musste ich zugeben, dass er mit seinem doch etwas angepissten Blick gar nicht mehr so ein Sahneschnittchen war. Da blieb ich besser bei meinen Zeke-Schwärmereien. Und vor dem hatte ich mich ohnehin schon oft genug blamiert …

»Das Training beginnt morgen, alles weitere erfahrt ihr von Amar. Und nun wurde genug gesprochen, lasst das Fest beginnen!«, beendete Max seine Rede und hielt seinen Becher hoch um uns zuzuprosten.

Ich stimmte in das Jubel der anderen mit ein und grinste bis über beide Ohren. Die Sorgen über die kommende Initiationsphase waren für einen Moment vergessen.

Das Festessen war ausgelassen und ich glaubte einmal sogar ein Zucken von Fours Mundwinkel zu sehen. Ich könnte es mir aber auch eingebildet haben. Zeke war am lautesten an unserem Tisch - natürlich. Wer auch sonst. Doch auch Kelly war nicht entgangen, dass sein Lächeln nicht seine Augen erreichte.

»Ich denke es trifft ihn mehr, als er zugeben will, dass Leaf gewechselt hat«, murmelte sie in mein Ohr.

Ich erwiderte ihre Worte mit einem Nicken. »Ja, das ist mir vorhin schon aufgefallen.«

Während der Zeremonie war es nur zu deutlich gewesen. Man hatte schon blind sein müssen, dass einem das nicht aufgefallen war.

»Hättest du geahnt, dass er wechselt?«, fragte ich Kelly leise zurück, woraufhin sie nur den Kopf schüttelte.

Ob es ihm schwer gefallen war? Einfach so die Fraktion zu wechseln, weg zu gehen von seinen Freunden … selbst mir wäre es schwer gefallen, obwohl ich die Menschen im Vergleich zu Leaf, erst drei Minuten kannte.
 

Amar trommelte uns nach dem Essen zusammen und führte uns in die Unterkunft der Initianten. Es gab keine Geschlechtertrennung und das würde nicht gerade angenehmen werden, wie mir bewusst wurde. Ich stand nicht gerade drauf mich neben Jungs umzuziehen oder zu waschen. Bei dem Gedanken lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Aber irgendwie würde sich das wohl regeln lassen. Na mal sehen.

»Wie ihr seht werdet ihr hier gemeinsam eure Nächte und Freizeit verbringen. Max hat ja bereits angekündigt, dass das Training erst ab morgen beginnen wird, dafür werdet ihr von mir geweckt. Den restlichen Abend habt ihr heute zur freien Verfügung, ich bitte nur die Initianten, die aus anderen Fraktionen zu uns gestoßen sind, mit mir zu kommen, da ich euch gern das Hauptquartier zeigen möchte.«

Amar wurde mir immer sympathischer. Er sah zwar streng aus, war aber trotzdem noch halbwegs freundlich. Er war einfach eine richtige Respektperson.

Ich wandte mich zu meinen Freunden um, die sich bereits einer nach dem anderen ein Bett unter den Nagel rissen. Ich entschied mich für einen Platz neben Kelly, das war meiner Meinung nach die beste Wahl.

»Also, was machen wir heute noch?«, fragte Lauren breit grinsend, kaum waren die Transfers mit Amar aus dem Schlafsaal verschwunden.

Die Vorschläge, die folgten, waren nicht gerade berauschend und Zekes Miene verzog sich immer mehr. Kelly, die neben mir auf meinem Bett saß, stupste mich mit dem Ellenbogen in die Seite und nickte in seine Richtung.

»Wir sollten ihn aufmuntern«, meinte sie leise zu mir und ich nickte zustimmend.

Doch wie? Wie munterte man einen Zeke auf, der sonst immer dafür verantwortlich war, alle anderen aufzumuntern?

»Wieso klauen wir nicht etwas Kuchen?«, schlug ich halblaut vor.

Der Kuchen war furchtbar lecker, wie ich vorhin feststellen durfte, und ich hatte Lust auf mehr. Warum das also nicht kombinieren um Zeke aufzumuntern? Essen ließ ihn offenbar aufhorchen, denn Zeke richtete sich auf und ein kleines Grinsen umspielte seine Lippen.

»Und danach könnten wir uns ja ein Tattoo stechen lassen«, fügte Kelly hinzu und zwinkerte in meine Richtung, als Zeke aufstand, sich streckte und mit einem unterdrückten Grinsen meinte: »Na, wenn die Damen das unbedingt wollen~«

Ash entwich ein Lachen, in das der Rest mit einfiel. Lauren und Ash hatten keine Lust auf Kuchen, weshalb wir die beiden später im Tattoostudio treffen würden. Der Kuchen war … himmlisch. So fluffig weich - er zerging beinahe auf der Zunge. Herrlich. Einfach herrlich. Da konnte kein Kuchen meiner Mutter mithalten - sorry, Mum.

Als wir beim Tattoostudio eintrafen, sah Zeke schon glücklicher aus, als noch eine halbe Stunde zuvor. Na wenigstens war unser Plan aufgegangen. Ich grinste Kelly zu, der die Tatsache auch schon aufgefallen war.

»Wisst ihr, eigentlich ist es gar nicht so schlecht, dass Leaf nicht mehr hier ist«, verkündete Zeke, als er sich auf eine Wartecouch fallen ließ und grinste uns eine nach der anderen an.

»Aha und wie kommst du zu dem Schluss?«, fragte Ash und hob abschätzend eine Augenbraue.

»Naja, jetzt bin ich der Hahn im Korb und muss euch fünf nicht mehr mit ihm teilen und natürlich liegt ihr mir alle zu Füßen«, fügte er noch etwas lauter hinzu, nachdem wir in schallendes Gelächter ausgebrochen waren.

Da war er wieder der alte Zeke. Und hell, ja … wie ich ihm zu Füßen lag! Aber das musste ja niemand wissen. Ein Grinsen lag auf meinen Lippen.

»Und sollen wir uns als dein Harem jetzt alle das gleiche Tattoo stechen lassen?«, fragte Lauren nachdem sich das Gelächter wieder gelegt hatte.

»Natürlich, ich muss euch schließlich irgendwie markieren!«

Shauna verdrehte belustigt die Augen und meinte: »Wir könnten es auch einfach als Freundschaftstattoo deklarieren, ist das auch genehmigt?«

Es folgte eine Diskussion in die ich mich lieber nicht einmischte. Stattdessen betrachtete ich die Motive und wurde schon ganz hibbelig. Es waren wirklich schöne Sachen dabei, doch dann fiel mir etwas ins Auge, das vielleicht alle zufriedenstellen konnte - entweder als Freundschaftstattoo oder als Haremsmarkierung, wie man dann wollte.

»Was haltet ihr davon?«, fragte ich in die Runde und hielt die Vorlage hoch.

Der Vorschlag schien gut anzukommen und die Diskussion schien vergessen zu sein.

Gut zweieinhalb Stunden später hatten wir alle das gleiche, neue Tattoo: Das Symbol unserer neuen, alten Fraktion. Kellys und mein Tatto waren sogar an der gleichen Stelle - was allerdings unbeabsichtigt war. Wir hatten uns beide dazu entschieden es auf der Innenseite unseres linken Oberarms machen zu lassen.

Es war für uns alle ein Neuanfang hier und wir hatten uns geschworen zusammen zu halten, egal was passierte. Ich musste zugeben, ich war wirklich gerührt. Natürlich waren immer noch die Ängste und Sorgen da, was alles passieren könnte, aber inzwischen wusste ich, dass ich Freunde hatte, auf die ich mich verlassen konnte. Es war ein wunderbares Gefühl. Sie gaben mir das Gefühl Willkommen zu sein - fast wie eine zweite Familie.

Nach unserem Ausflug, machten wir uns fröhlich schwatzend wieder auf den Weg zurück in den Schlafsaal, wo die Transfers inzwischen auch wieder eingetroffen waren. Eric hatte wohl inzwischen beschlossen, den Chef raushängen zu lassen. Ich verdrehte nur die Augen und folgte meinen Freunden zu unseren Betten. Eric und Four waren unterdessen in eine hitzige Diskussion vertieft, bei der immer wieder das Wort Stiff fiel - eine abfällige Bezeichnung für die Altruan, von denen Four ja zu uns gestoßen war. Als Eric schließlich begonnen hatte, über Fours Vater zu reden, der ein wichtiges Tier bei den Altruan war, hörte ich nicht mehr hin und widmete mich meinen Freunden. Er nervte. Unglaublich.

Wir unterhielten uns ein paar Minuten lang, bis Zeke schließlich als erster von uns der Kragen platzte.

»Könntest du mal deine dämliche Fresse halten und den Stiff in Ruhe lassen?«, fuhr er Eric an und schnaubte.

»Lass dich von ihm nicht provozieren, Zeke«, meinte Lauren und verdrehte nur abfällig die Augen. Eric war wohl nicht nur mir mehr als unsympathisch.

»Ja, hör doch auf deine Sippschaft«, äffte Eric Lauren nach und brauchte nur einmal zu blinzeln, bis Zeke vor ihm stand und ihm einen saftigen Tritt in die Seite verpasste.

Wie dumm war der Mann eigentlich? Wer ärgerte freiwillig einen Ferox? Ein genervtes Schnauben entwich mir.

»Sippschaft? Sein Ernst?«, knurrte Lauren und lief Zeke hinterher, um auf Eric einzuprügeln.

Sean wollte seinen ersten Tag als Ferox wohl voll auskosten und stürzte sich ebenso ins Getümmel. Shauna wollte Lauren unterdessen wieder daraus hervorziehen, kassierte einen versehentlichen Kinnhaken von Sean und prügelte sich mit ihm weiter. Kelly hüpfte um das Grüppchen herum und feuerte Zeke an, während Ash Shauna zur Seite eilte und versuchte sie und Sean zu trennen. Four, Mia, die beiden Candor und ich standen etwas ratlos herum und betrachteten das Szenario fasziniert. Das ganze war ziemlich schnell ausgeartet und es würde mich auch nicht weiter stören, wenn Eric seine doofe Klappe halten würde. Jedes einzelne Wort, das daraus hervorpurzelte, war unangebracht und brachte mich immer mehr in Rage. Kurz war ich versucht ihm eine reinzuhauen, da stieß Eric Kelly, die ihm offenbar gehörig auf die Nerven ging, zur Seite - Kelly stolperte und warf das Candormädchen aus Versehen zu Boden. Während meine beste Freundin nun auf Eric losging, half ich dem Candormädchen wieder auf die Beine. Immerhin hatte Kelly mir so die Entscheidung abgenommen selbst auf Eric einzuschlagen.

»Danke. Läuft das hier immer so?«, fragte das Candormädchen und rieb sich den Oberarm.

»Ähm … ja. Da wirst du nicht drum rumkommen, … ähm?«

»Lin«, antwortete sie auf meine unausgesprochene Frage. »Und das ist mein Zwilling, Alex.«

»Okay. Ich bin Lea. Willkommen im Irrenhaus«, grinste ich die beiden an und wollte mich umdrehen.

So weit kam ich allerdings nicht, denn Eric hatte Kelly erneut zur Seite gestoßen und sie fiel dieses Mal in meine Richtung. Gemeinsam landeten wir hart auf dem Boden und für einen kurzen Moment blieb mir die Luft weg. Glaubte Eric eigentlich er war hier der König?

»Sorry, Lee«, murmelte Kelly und rollte sich zur Seite, wo sie liegen blieb.

»Schon okay«, gab ich schwer atmend zurück und warf ihr einen kurzen Blick zu. Es sah nicht so aus, als würde Kelly so schnell wieder aufstehen.

Langsam aber sicher begann es auch in mir zu brodeln. Meine Genervtheit wandelte sich immer mehr in Wut um.

Sean und Shauna hatten ihr Kriegsbeil inzwischen begraben und auch Lauren zog sich langsam zurück. Allgemein ein sehr kurzes Gastspiel. Aber vermutlich nicht das letzte. Wenn das für die Zukunft an der Tagesordnung stand, würde ich mir definitiv eine Polsterung für unter mein Shirt besorgen. Ich hatte nämlich nicht gerade Lust drauf mit Menschen beworfen und zu Boden gestoßen zu werden.

Zeke und Eric stachelten sich unterdessen immer mehr an und Zeke zielte immer wieder in das Gesicht des Anderen. Wollte er ihm die Nase brechen? Nicht, dass er es nicht verdient hätte, aber mal ehrlich … Eric würde nicht daraus lernen und ihn weiter provozieren. Das war eben seine Art, wie wir in den letzten Minuten wohl alle gemerkt hatten. Er wusste genau was er zu wem sagen musste, um ihn in den Wahnsinn zu treiben. Das war eigentlich der Hauptgrund wieso er mir jetzt schon so auf die Nerven ging.

»Zeke, lass gut sein, er ist es nicht wert«, sagte ich und zog an seinem Unterarm.

Es brauchte weitere drei Versuche, bis er es auch einsah und ihn in Ruhe ließ.

»Du hast Recht«, grummelte er, verpasste aber nicht die letzte Gelegenheit um Eric noch in die Brust zu boxen.

Dem blieb kurz die Luft weg und als er seine Stimme wieder erlangt hatte, hatten Zeke und ich uns schon umgedreht und wollten wieder zu den anderen gehen.

Eric rief Zeke hinterher: »Ja, lass dich nur von einem Mädchen retten!«

So, jetzt hatte er es geschafft - seine Worte waren der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hatte. Die ganze Stimmung im Schlafsaal hatte mich schon aufgeheizt, doch jetzt war ich richtig wütend. Auch Zeke schien schon wieder der Kragen zu platzen. Gleichzeitig drehten wir uns um und bevor ich etwas sagen oder auch nur über irgendetwas nachdenken konnte, war meine Faust schon vorgeschnellt und landete mitten in Erics Gesicht.

Im wahrsten Sinne in his face. Bitch.

Ein eher ungesundes Knacken ertönte und ich schlug mir entsetzt die freie Hand vor den Mund. Das wollte ich nun wirklich nicht. Eigentlich. Blut strömte aus Erics Nase und er spukte mir irgendwelche Flüche entgegen, bevor er sich abwandte und die Krankenstation aufsuchte. Oder was auch immer. Auf den Knöchel meiner rechten Hand spürte ich immer noch die Form seiner Nase - richtig unangenehm.

Die Tür fiel hinter Eric ins Schloss und Kelly, die sich inzwischen wieder aufgerappelt hatte, jubelte los und klopfte mir begeistert auf die Schulter.

»Hab ich das grad wirklich getan?«, fragte ich etwas schockiert.

Kelly nickte begeistert und grinste breit.

Na das würde ein spannendes Leben werden.

»So, und jetzt?«, fragte Zeke mit einem schiefen Grinsen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Nach einem recht gemächlichen 3. Kapitel, musst du dich jetzt der Zeremonie der Bestimmung stellen - schneide dich nur nicht zu tief, Handverletzungen sind böse und tun weh!

✘ Du brichst am Morgen gemeinsam mit deiner Familie auf, um dich der Zeremonie zu stellen, die in diesem Jahr von den Dauntless geleitet wird (Max)

✘ Gratulation, du darfst dich jetzt offiziell Initiant schimpfen! Also jetzt zurück zum Zug und dann den Sprung vom Dach überstehen! (Wer wird wohl als Erste/r springen?)

✘ Unterstütze Kelly bei dem Versuch Zeke aufzumuntern!

✘ Max teilt euch mit, dass nur wer es durch alle drei Phasen der Initiation schafft, auch ein Dauntless werden kann - da ihr nur so wenige seid, werden die Transfers und ursprünglichen Dauntless gemeinsam trainiert

✘ Versuche die Massenprügelei, die sich durch einen Streit zwischen Eric und Zeke im Schlafsaal ergibt, möglichst unbeschadet zu überstehen

Bonus: Erfahre die Namen der anderen Initianten
Bonus: Verhindere, dass Zeke Eric die Nase bricht (Zaje: ooooh *drop*)
Bonus: Brich ihm selbst die Nase (Zaje: yaaay! *_*) Komplett anzeigen

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