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Magi: The crying Soul

Band 1: Das Vermächtnis
von

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Morgenroter Aufbruch

Die Nacht verlief tatsächlicher ruhiger als erwartet. Direkt nachdem sie das Zimmer betreten hatte, hatte sich Judal aufs Bett gepflanzt und die Arme hinter dem Kopf verschränkt während er zur Decke sah. Dabei hatte er sich breiter gemacht als man es ihm zutrauen würde, zumindest war für Sheila kein Platz mehr auf ihrem Bett, aber sowieso zog sie den harten Boden einer Nacht neben diesem Kerl vor.

Weswegen sie sich eine Decke geschnappt und auf dem Boden ausgebreitete hatte, um sich darauf zu legen. Zum Glück war es immer noch recht warm und sie brauchte sich nicht zuzudecken, die Nacht würde sie nicht frieren.

„Was sind diese Tritonen eigentlich genau?“, die Frage des Magis durchbrach die Stille und er drehte seinen Kopf ganz leicht zu ihr, ließ die Hände aber dahinter verschränkt. Trotzdem sah er irgendwie neugierig aus.

„Fischmenschen… also, eigentlich ähneln sie eher Salamandern oder Molchen, aber sie haben Kiemen und Schwimmhäute zwischen den Fingern und Füßen“, antwortete Sheila ihm dann und sah leicht zu ihm hoch. Hätte er ihr nicht das Bett überlassen können? Sie war immerhin eine Frau, aber das schien ihm egal zu sein.

„Aha… also nichts großartig Besonderes… und ihr fürchtet diese Viecher so sehr? Sie sollten nicht mal besonders stark sein“, seine Stimme und seine Mimik bezeugten dass er skeptisch war, aber es zu glauben schien, wieso auch nicht? Trotzdem war er mal wieder über irgendwas amüsiert, denn sein Grinsen war wieder da.

„Alleine sind sie auch nicht sehr stark, aber sie sind so intelligent wie wir Menschen und leben in großen Familien die von ihrem Oberhaupt angeführt werden… dieser ist es der sie so gefährlich macht, seit er vor ca. 4 Jahren den alten Anführer getötet und dessen Platz eingenommen hat. Bis dahin mussten wir nicht um unser Leben fürchten und ihnen nur genug Nahrung bringen damit sie uns nicht schikanierten. Doch seitdem nehmen sie immer Leute mit wenn wir uns nicht an ihre Regeln halten oder nicht genug Essen herbeischaffen.“, Sheila konnte ihre Wut die in ihrer Stimme mitschwang nicht verbergen, dafür hasste sie ihre Sklaventreiber zu sehr.  

„Also das übliche was?“, der Magi klang ihrer Meinung nach viel zu amüsiert, doch wenn er ihr half die Tritonen los zu werden, dann würde sie ihm das durchgehen lassen. „Dieses Oberhaupt kann laut deiner Ahme also auch Magie einsetzen… und er sorgt dafür dass das Rukh sich nicht erholen kann? Dann hab ich zumindest einen guten Grund das Vieh in die ewigen Jagdgründe zu schicken“, sprach Judal dann weiter und wand den Blick wieder gen Decke. Doch was er sagte stimmte Sheila wieder etwas milder, er wollte ihnen tatsächlich helfen, wenn auch aus Eigennutz, Hauptsache er tat es.

Das musste es auch gewesen sein, was ihre Ahme vorhin gesagt hatte als sie nicht zugehört hatte. Da Sheila zu lange mit der Antwort brauchte, warf Judal ihr einen kurzen Blick aus den Augenwinkeln zu, ohne den Kopf zu drehen.

„Pah! Mich anschnauzen weil ich die Wahrheit gesagt hab! Du hast echt nicht zugehört…“, meinte er dann und klang empört, doch das er im nächsten Moment lachte, zeigte das er nur geschauspielert haben musste. „Ja und! Du hättest trotzdem einfach still sein können. Aber mal das Mundwerk halten scheint bei dir ein unmögliches Unterfangen zu sein“, wehrte Sheila sich sofort gegen seine Anschuldigung. Klar, sie hätte ihn nicht so anfahren müssen, schließlich hatte er wirklich die Wahrheit gesagt, aber es hatte sie einfach viel zu sehr aufgeregt. Allgemein regte der Kerl sie mehr auf als gut für sie war.

„Wer weiß… du kannst ja demnächst dafür sorgen dass ich den Mund halte“, antwortete der Magi nur in neckendem Tonfall und grinste sie herausfordernd an. Erntete aber nur einen giftigen Blick seitens Sheila, die darauf nichts erwiderte. Pah, wäre ja noch schöner wen sie jetzt irgendetwas antworten würde und sich am Ende noch blamieren würde. Schließlich war sie sich sicher dass er den Spruch gerade zweideutig gemeint hatte.

Deswegen schnaubte sie nur einmal kurz und drehte ihm dann den Rücken zu, eine Geste die ihn wieder lachen ließ, tief und samtig, schon wieder… Doch Sheila ignorierte den Magi nun einfach und schloss die Augen. Scheinbar war auch Judal zu müde um sie noch weiter aufzuziehen, sonst hätte er sich sicher nicht davon abhalten lassen nur weil sie ihn ignorierte.

 

Am nächsten Morgen war die Blauhaarige früh auf den Beinen, aber auch der Magi saß schon im Schneidersitz auf dem Bett als Sheila die Decke zusammen legte, auf der sie geschlafen hatte und sie wieder neben ihm auf dem Bett verstaute. Die roten Augen beobachteten sie dabei nur aufmerksam, jedoch rührte der Schwarzhaarige, wie immer, keinen Finger.

Er griff nur nach seinem Schmuck den er die Nacht abgelegt hatte, legte sich die Goldringe um Hals und Unterarme und drückte die Verschlüsse wieder zu. Seine Haare musste er, wie Sheila neidisch feststellte, nicht mal kämmen. Obwohl er sie die Nacht nicht geöffnet hatte, waren sie immer noch so glatt, weich und keine Strähne saß am falschen Ort. Sie hatte mit ihrer Vermutung recht gehabt, dass er Magie benutzte um sein Haar an Ort und Stelle zu halten.

Sheila hingegen hatte ihre liebe Mühe, die kleinen Knoten aus ihrem kobaltblauen Haar, mit den Fingern, heraus zu kämmen. Nachdem die groben Verknotungen draußen waren, schnappte sie sich den sanften Kamm um ihre Haare zu glätten und zu flechten, nur um die lange Mähne dann unter einem braunen Kopftuch zu verbergen.

Dann schnappte sie sich ein dunkelrotes, fast schwarzes, Tuch und hielt es Judal hin. „Du darfst nicht auffallen, also musst du dein Haar verbergen wie alle anderen auch. Auch wenn es dir nicht gefällt, die Tritonen sind neidisch auf unser Haar und foltern diejenigen die es nicht verstecken“, erklärte sie ihm dann. Trotzdem sah er sie mit einem: „Versuchs doch“-Blick an, den sie nur mit einem „Das willst du gar nicht“-Blick erwiderte.

Sekundenlang sahen sie sich einfach nur kommentarlos an und warfen sich einen aussagenden Blick nach dem nächsten zu, bis Judal dann schnaubend nachgab und ihr das Tuch aus der Hand nahm. Mit einer einzigen Bewegung drehte er sein Haar hoch, was unter seiner Hand seine gebundene Form verlor und sich wie von selbst zu flechten schien. Dann verbarg er es unter dem dunkelroten Stoff, sichtlich genervt und sie war sich sicher dass er es runter nehmen würde sobald sie nicht hinsah.

Mit den femininen Gesichtszügen, den schmalen, geschminkten Augen, den wilden, länger geschnittenen Haaren und dem Kopftuch, sah er nun noch weiblicher aus. Doch das sagte sie ihm besser nicht, sonst würde er das Kopftuch niemals wieder an sich ran lassen. Doch innerlich amüsierte sie sich über den Anblick und noch mehr darüber wie ihn das alles sichtlich anpisste. Trotzdem war sie froh das er nachgegeben hatte, wenn nicht hätte das ungewollte Probleme mit sich gebracht.

Eigentlich hätte sie sich jetzt noch gerne umgezogen, aber nicht mal Gott würde sie dazu bringen das vor dem Kerl zu tun. Der übrigens ebenfalls in seinen normalen Klamotten geschlafen hatte, doch sie waren weder verkrumpelt noch schienen sie dreckig zu sein, Magier hatten es im Alltag echt gut. Sie unterdrückte ihr neidisches seufzen und sah kurz zur Tür.

„Kannst du draußen warten? Ich will mich umziehen“, sagte sie dann und wand den Blick wieder dem Magi zu. Dieser rührte sich aber nicht und blieb einfach im Schneidersitz auf dem Bett sitzen und grinste sie an. „Keinen Bock“, war das einzige was er daraufhin sagte und auf Sheilas finsteren Blick wurde sein Grinsen nur breiter.

„Du bist echt ne Plage… dann dreh dich wenigstens um… und wehe du spannst, dann kannst du dich von deiner Männlichkeit verabschieden“, knurrte sie ihm entgegen, etwas das ihn wieder zum Lachen brachte. „Als würde ich freiwillig irgendwas von dir sehen wollen, nein danke“, neckte er sie nur und drehte sich dann auch tatsächlich um. Sheila streckte ihm nur die Zunge raus, was er aber nicht sehen konnte da er ja schon mit dem Rücken zu ihr saß.

„Aber ich hätte nichts gegen mir von dir die Männlichkeit massieren zu lassen, zu was anderem wirst du nämlich nicht kommen“, fügte er noch hinzu und sie konnte sich sein zynisches Grinsen schon vorstellen. „Schwein!“, sie schnappte sich das nächste Kissen und schmiss es ihm gegen den Kopf.

„Oi! Dann pass auf mit was zu mir drohst“, rief er nur gespielt empört und rieb sich den Hinterkopf während er mit der anderen Hand das Kissen griff und es sich einfach unter sein Gesäß schob, als wäre das Bett nicht schon weich genug.

„tz, du bist auch der Einzige der sowas erwidert“, schnaubte Sheila empört und jetzt hatte sie noch weniger Lust sich umzuziehen während dieser perverse Idiot im Raum war. Aber es brachte nichts es noch weiter heraus zu zögern, also schnappte sie sich schnell die frischen Sachen und versuchte sich so bedeckt wie möglich umzuziehen, was nur spärlich gelang. Dabei hielt sie den Magi immer im Auge, Gnade ihm Gott wenn er spitzeln würde! Aber er tat es tatsächlich nicht. Dann schien er wenigstens nicht ganz so pervers zu sein wie angenommen. Als sie das Hemd über ihren Busen zog atmete sie erleichtert aus, fertig!

„Du brauchst auch echt ewig zum umziehen…“, meckerte Judal dann schon gleich los und drehte den Kopf leicht zu ihr um. „Ach sei still, dafür brauchst du im Bad länger als ich“, erwiderte die Blauhaarige nur und deutete auf ihre Augen, welche nicht geschminkt waren. Sie hatte ja auch keine Schminke, solch kleinen Luxus konnte sich hier niemand leisten. Trotzdem, es war sowieso seltsam das sich ein Kerl schminkte, vielleicht war er ja vom andern Ufer oder so?

Als könnte er ihre Gedanken hören, zogen sich seine Augen leicht zusammen, doch dann zauberte sich ein strahlendes Lächeln auf seine Lippen und er sprang in einer fließenden Bewegung vom Bett auf, legte einen Arm um ihre Schultern und zog die verwirrte Frau einfach mit sich aus dem Schlafzimmer raus in das größere Wohnzimmer. „Können wir dann jetzt endlich gehen?“, fragte er mit einem amüsierten Ton und ließ seinen Blick durch das Wohnzimmer gleiten auf der Suche nach der alten Frau.

„Ignorier mich nicht einfach“, murmelte Sheila, immer noch ein wenig perplex von der Aktion und nahm seinen Arm von ihrer Schulter runter, wofür sie nur einen amüsierten Blick erntete. „Ach wieso nicht? Ich dachte ich sollte den Mund halten?“, zog er sie dann nur wieder auf, bevor er mit einer flinken Bewegung den Vorhang vor dem Ausgang zur Seite zog und daran vorbei hinaus huschte.

„Ja abe… he! Warte!“, rief sie ihm überrascht hinterher. Der Kerl brachte sie noch um den Verstand! Schnell huschte sie ihm nach, nach draußen und hielt die Hände schützend vor ihre Augen als sie die Sonne blendete. Judal schien es aber genauso zu gehen, jedoch hatten sich seine Augen schneller daran gewöhnt.

Die Leute sahen überrascht zu ihnen, manche begannen zu murmeln und andere sahen amüsiert zu Sheila. Ohje, das würde Gerüchte geben… man sah sie fast nie mit einem Mann und dann auch noch jemand Fremdes in einem solch seltsamen und scheinbar auch recht teuren Aufzug. Zum Glück kam sie mit allen Leuten im Dorf gut aus, sodass sie nicht fürchten musste dass irgendwer die Situation ausnutzte um sie zu verleumden oder gar als Hure zu bezeichnen.

Auch wenn das Dorf arm war und unterdrückt wurde, die Menschen legten ihren Charakter nicht ab und so kursierten auch hier schnell Gerüchte die einem den Ruf ruinieren konnten, auch wenn hier niemand einen hohen Ruf genoss.

„Wir sollten meine Ahme suchen…“, meinte Sheila dann zu dem Schwarzhaarigen der die Aufmerksamkeit zu genießen schien. Was hatte sie auch sonst erwartet? Der Kerl liebte es doch im Mittelpunkt zu stehen! Doch wenigstens reagierte er direkt und sah zu ihr hin.

„Ja, worauf wartest du noch?“, fragte er dann in neckendem Tonfall und stemmte die Hände leicht in die Hüften während er sich aufrichtete und seinen Rücken leicht streckte. Sheila packte einfach zu, sodass sie eine Handvoll weißen Stoff zwischen den Fingern hatte und zog Judal einfach mit sich mit. Diesen schien die Aktion zu überraschen, zumindest torkelte er einige Schritte mit bevor er sein Chunnari mit einem Ruck aus ihrem Griff befreite und ihr einen giftigen Blick zuwarf. „Lass das!“, pflaumte er sie dann gleich an und lief einfach an ihr vorbei vorwärts.

„Falsche Richtung“, meinte Sheila dann grinsend, der Punkt ging an sie. Judal blieb stehen, verschränkte die Arme und sah genervt zu ihr nach hinten. Sheila hingegen übernahm diesmal seinen Part und grinste ihn nur frech an, während sie zeigte das sie jetzt abbiegen und Richtung Feld gehen sollten, da würde sie ihre Ahme am ehesten finden.

Der Magi erwiderte nichts mehr, sondern warf ihr nur kurz nochmal einen giftigen Blick zu, bevor er sich in die Richtung auf machte die sie gezeigt hatte. Sheila hingegen lachte sich innerlich ins Fäustchen, das war vielleicht nur ein kleiner Erfolg, aber endlich mal ein Punkt für sie!

Doch nun bewegten sie sich zurück zum Feld, den gleichen Weg den sie gestern im Dunkeln gegangen waren. Dort angekommen sah Sheila sich um, doch ihre Ahme entdeckte sie früher und winkte ihr schon zu, als sie dann ihren Arbeitsrock kurz zu Recht strich und sich dann zu ihnen in Bewegung setzte.

„Morgen Kind“, begrüßte sie Sheila mit einem sanften Lächeln, Judal gönnte sie nur ein kurzes Nicken. Dann legte sich aber wieder ihr strenger Ausdruck auf ihr faltiges Gesicht und sie schob sich barsch an den Beiden vorbei und wies sie mit einem kurzen Wink an ihr zu folgen.

„Morgen Mahma“, erwiderte Sheila die Begrüßung nur und folgte ihrer Ahme. Ein kurzer Blick zu Judal bewies ihr das ihn das Verhalten ihrer Ahme kalt ließ und er ihnen nur grinsend folgte. Gut drauf war er fast schwerer zu ertragen als zickig… nicht das er jetzt nicht auch zickig war, aber nun schien er mehr Spaß am Necken und Ärgern zu haben. Kindskopf.

Sie gingen ein Stück den Weg zurück, bis ihre Ahme dann auf einen kleinen Seitenpfad abbog durch den sie hinter eines der Häuser kamen, wo sie ungestört reden konnten.

„Ich hoffe ihr habt euch gut ausgeruht, denn ihr werdet heute schon eure Mission antreten. Die Tritonen scheinen gemerkt zu haben dass gestern Abend etwas Bedeutungsvolles passiert ist, denn sie haben den Termin ihres Besuches auf heute Abend verlegt. Das heißt dass ihr in ihr Lager müsst bevor sie hierher kommen“, erklärte die alte Frau dann und sah Sheila besorgt an, ein Ausdruck den sie unglaublich selten auf dem strengen Gesicht der alten Dame sah und nun wusste sie, das es ernst wurde. Judal hingegen schien immer noch sowas wie Luft zu sein, denn ihm gönnte sie keinen Blick. Das schien den Magi aber auch kaum zu interessieren, er lehnte sich nur leicht zurück und verlagerte sein Gewicht von dem einen auf das andere Bein, wobei er so gelangweilt aussah wie nur irgend möglich.

„Nimm das ernst“, zischte Sheila dann und knuffte den Schwarzhaarigen mit dem Ellenbogen in die Seite, was diesen nur amüsiert Grinsen lies. Scheinbar wollte er noch etwas erwidern, doch ihre Ahme nahm wieder das Wort an sich und tatsächlich redete der Magi ihr nicht rein! Er schien es also doch ernst zu nehmen, sonst hätte er mit Sicherheit einfach reingeredet ohne Rücksicht auf die Worte ihrer Ahme zu nehmen. Auch nach der kurzen Zeit kannte sie ihn wohl schon gut genug.

„Ich wünschte wirklich dass ihr euch noch etwas besser kennen lernen könntet bevor ihr euch in den Kampf stürzt, aber das ist wohl kaum möglich. Aber für einen Magi sollte diese Aufgabe sowieso nicht allzu schwer sein, selbst wenn sie für uns Menschen unmöglich ist. Also pass mir gut auf meine Tochter auf Kerl… ich lasse sie nur ungern in deiner Obhut“, damit warf sie Judal einen strengen Blick zu und ihre besorgte Miene schien nie da gewesen zu sein.

„Pf, wenn sie so wichtig ist wie du sagst werd ich sie kaum sterben lassen… zumindest werd ichs versuchen“, fügte er dann aber noch in neckendem Tonfall an, es schien ihm Spaß zu machen das alles von ihm abhing. Irgendwann… irgendwann würde sie nicht mehr von ihm abhängig sein, sich selbst verteidigen können, das schwor sie sich. Alleine nur damit er nicht mehr auf sie herab sah! Sonst würde die Reise unerträglich werden. Doch noch war es zu früh dafür. Sheila hoffte wirklich in Sindria mehr über sich erfahren zu können, wie lange die Reise bis dahin wohl war?

Ohje, eigentlich sollte sie eher an den bevorstehenden Kampf denken! Sie würde endlich ihre Peiniger in die Schranken weisen! Bei dem Gedanke konnte sie ein vorfreudiges Grinsen nicht verhindern. Jedoch fiel dieses Grinsen auch den anderen beiden auf und ihre Ahme warf ihr einen Blick zu der so viel sagte wie: Das ist kein Spiel! Pass auf dich auf!

Während Judals Grinsen nur breiter wurde und sie seine Gedanken förmlich hören konnte: Ich bin eh derjenige der alles übernehmen darf, also freu dich nicht zu früh du Trottel.

Automatisch wurde ihre Vorfreude gedämpft und sie plusterte die Wangen ein wenig auf, was einen ziemlich bockigen Eindruck machte. Was ja auch so war, sie war bockig!

„Ich kann auch gut auf mich selbst aufpassen Mahma, ich werde kein Klotz am Bein sein“, sagte Sheila dann als Beschwichtigung und als Judal ungläubig auflachte, haute sie ihm den Ellenbogen gleich nochmal in die Seite, diesmal aber fester. Was zur Folge hatte das Judal einfach ausholte und ihr mit voller Kraft gegen den Arm boxte, was definitiv nicht gerade sehr angenehm war, gleichzeitig warf er ihr dabei einen kurzen, definitiv nicht gespielten, wütenden Blick zu. Bevor er aber sofort wieder hämisch zu Grinsen anfing, ganz so als wäre nichts.

„das ist das mindeste Sheila, mach mir keine Schande…“, meinte ihre Ahme dann und sie schien die kurze Auseinandersetzung zwischen der Magus und dem Magi einfach zu ignorieren. „Ich werde euch einen Pfad zeigen den ihr nehmen könnt um unbemerkt in den Wald zu kommen, aber ihr müsst euch den Weg bis zum Dorf der Tritonen selbst bahnen und schauen wie ihr an ihnen vorbei kommt oder wie ihr sie unschädlich macht. Das wichtigste ist das ihr das Oberhaupt stürzt, egal wie. Und Judal, vergiss nicht das du hier größtenteils nur auf das Magoi in deinem Körper zugreifen kannst und auf die kleine Menge schwarzen Rukhs die in der Umgebung zu finden ist. Du hast also keinen unbegrenzten Magoivorrat“, warnte sie den Magi dann noch der nur amüsiert schnaubte. „Jaja, schon gemerkt, ich brauch deine Belehrungen nicht Alte“, sagte er dann einfach Frech und drehte sich ignorant um, um zu dem Wald zu sehen der ihr Ziel war und der sich vom Feld aus bis zum Dorf und zum Meer, was in der Entfernung zu sehen war, erstreckte.

Sheila funkelte seinen offenen Rücken an, ganz so als sei dieser schuld an dem Verhalten des Magis. Judal schien den Blick zu spüren, denn er sah nur kurz über die Schulter zu ihr und grinste sie herausfordern an.

Warts nur ab, irgendwann kriegst du das alles wieder! Versprach sie in Gedanken, streckte ihm dann nochmal die Zunge raus, da er es diesmal sehen konnte und wand sich wieder zu ihrer Ahme um. Judal lachte nur wieder amüsiert auf und klang dabei auch recht glücklich als er sich wieder zum Wald wand.

„Zeigst du uns dann den Schleichpfad?“, fragte sie ihre Ahme, die nur nickte und scheinbar froh war zumindest Judal jetzt gleich los zu werden. „Kommt“, wies sie an und begab sich in Richtung des Waldes. Sheila folgte ihr nachdenklich, während Judal die Arme wieder hinter dem Kopf verschränkte und lässig hinterher schlurfte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Puma-
2013-12-08T18:40:37+00:00 08.12.2013 19:40
ja ja Judal uns Sheila unsere beiden Zicken mit den beiden wird es bestimmt nicht langweilig werden xDD
wieder tolles Kapi :)
Von:  ShiroiKaze
2013-11-30T22:57:59+00:00 30.11.2013 23:57
Erste!
Es knirst ja wirklich zwischen den beiden XDD
Judal meint etwas zweideutig?! o.0
eigentlich hätte ich gedacht das er gar nicht zu solchen Gefühlen fähig ist XD
immer hin ist und bleibt er ein bockiges, arrogantes Kind ^^
es wird wirklich spannend x333~~
ich muss bei Judal und Sheila einfach nur lachen XDDD
oh, die reise wird bestimmt nicht langweilig werden ^^
ich bin echt gespannt wie du da der Charakter von Judal einbringen willst x333
du trifst ihn wirklich grandios ^.~
war von dir auch nichts anderes zu erwarten XDD
ich freue mich aufs nächste wochenende ^.~
und das bestimmt nicht weil ich frei habe, sondern wegen dem neuen Kapitel XD
aber... wieso sind die fischmenschen neidisch auf die haare der menschen? o.0
bestimmt bekomme ich bald eine antwort auf diese frage x3~~
bis zum nächsten kapitel ^^
lg ^.~


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