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Affair

Between friendship and love (Pokeshipping & Egoshipping)
von

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"Slay the Pokemon!"

In der großen Halle von St.Tree in der vor wenigen Minuten der Züchterwettbewerb begonnen hatte, war die Hölle los. Der Moderator der eben gerade den Wettbewerb eröffnet hatte und nun als kleine Einleitung eine berühmte Sängerin ankündigte, war so aufgeregt, dass man durch das Mikrofon deutlich seinen schnellen Atem hörte, in den vollen Zuschauerrängen tobte das Publikum und hinter den Kulissen wuselten alle Teilnehmer nervös durcheinander, versuchten sich und ihre Pokemon hübsch zu machen, wiederholten noch einmal einige der Übungen oder versuchten irgendwie sich etwas zu entspannen.
 

Mariella hatte in einer der ruhigeren Ecken auf einer schicken runden Couch platz genommen. Ihr Preisgekröntes Flamara hatte sich auf ihrem Schoss zusammen gerollt und ließ sich durch die Unruhe nicht vom schlafen abhalten. Auf der einen Seite neben Mariella saß ein Züchter aus der Johtoregion, der sich zusammen mit seinem Mediti mit Meditation zu entspannen versuchte und auf der anderen Seite saß ein junges Pärchen, offenbar jünger als sie und Ash, welche sich beide gegenseitig Mut zu sprachen und über die Dinge redeten, die sie tun wollten, wenn einer von ihnen den Wettbewerb gewann.
 

Ashs Freundin stimmte das irgendwie traurig. Sie wusste, dass Ash nur deswegen nicht hier war, weil er eine wichtige Mission zu erfüllen hatte und sie wusste auch, dass er sich nur deswegen nicht bei ihr gemeldet hatte, weil er sicher viel zu tun hatte oder es da, wo er jetzt war, vielleicht keine Möglichkeiten gab, Kontakt mit ihr auf zu nehmen. Trotzdem wünschte sich Mariella jetzt nichts sehnlicher, als das er bei ihr wäre, ihr sein typisches unbeschwertes Lächeln schenken und sie mit seinen Worten aufheitern würde. Aber er war nicht hier. Niemand war hier. Sie war ganz alleine. Natürlich hatte sie ihre Pokemon an ihrer Seite, aber im Moment reichte das der Züchterin einfach nicht aus. Wenn wenigstens ihre Familie hier wäre... aber auch die hatten zu viel zu tun gehabt und konnten nicht kommen.
 

Um sich ab zu lenken setzte Mariella die Kopfhörer auf, die vor ihr auf dem Tisch lagen und blickte mit nervöser Miene auf den einzigen Bildschirm im Raum, der nicht zeigte, was bei dem Wettbewerb geschah, sondern Nachrichten aus aller Welt zeigte. Während der junge Mann mit dem Mediti von einem Verantwortlichen der Veranstaltung nach draußen gewunken wurde, kamen in dem Fernseher endlich die Nachrichten aus Kanto, auf die die Züchterin gewartet hatte. Wenn Ash auf der Zinnoberinsel schon irgendwelche Erfolge erzielt hatte, dann würde es sicher bereits in den Nachrichten sein.
 

Doch schon die ersten Bilder, von einer aufgebrachten Meute, die vor einem der Regierungsgebäude Kantos standen und sowohl einander, als auch die vorbeigehenden Politiker anpöbelten, zeigten Mariella, dass absolut gar nichts in Kanto in irgendeiner Form besser geworden sein musste. Eine Reporterin zeigte sich vor der Kamera, hinter ihr die vielen wütenden Leute, die Schilder nach oben hielten. "Rettet die Pokemon!" und "Tötet die Pokemon!", waren nur die zwei Beschriftungen, die deutlich genug zu sehen waren, um sie lesen zu können, aber Mariella war sich sicher, dass auf den anderen Schildern ähnliche Sachen zu finden waren.
 

Die Reporterin, der es schwer fiel, laut genug zu reden, um die aufgebrachte Meute zu übertönen begann endlich die Lage zu erklären. "Wie Sie hier sehen, meine sehr verehrten Damen und Herren, ist vor dem Hauptregierungsgebäude der Kantoregion, gleich hier in Prismania City, die Hölle los. Wütende Menschen versuchen schon seit Stunden das Gebäude zu stürmen und die Politiker zum reden zu bringen. Die hiesige Polizei ist mit der Lage völlig überfordert und hat, soweit meine Informationen, bereits Verstärkung aus den anderen Städten angefordert. Der Grund für die vielen aufgebrachten Menschen hier, sind die vielen aggressiven Pokemon und eine Reihe von sogenannten 'Pokemonwilderern' die Augenzeugenberichten zufolge, wahllos Pokemon töten sollen. Beide Vorfälle scheinen indirekt miteinander in Verbindung zu stehen. Viel konnte ich bisher jedoch leider noch nicht herausfinden. Eines ist allerdings klar, die Politiker müssen von den Ereignissen gewusst und sie so lange es geht vertuscht haben. Erst vor wenigen Stunden ist durch einen Zufall bekannt geworden, dass die Zinnoberinsel und alle anderen Inseln in unmittelbarer Nähe von der Außenwelt abgeschottet sind, weil eine Masse an aggressiven Pokemon das Meer und die Luft über den Inseln mit allen Mitteln gegen alle Eindringlinge Verteidigen. Unbestätigten Berichten zufolge, sind bei dem Versuch, auf eine der Inseln zu gelangen, schon mehrere Menschen ums Leben gekommen." Die Reporterin wurde kurz von lauten Beschimpfungen unterbrochen, die an einem Politiker gerichtet waren, der gerade das Gebäude verließ.
 

Während in der Halle von St.Tree ein weiterer Züchter auf die Bühne gerufen wurde, hatte Mariella völlig vergessen wo sie war und warum, alles worum ihre Gedanken kreisten, war die Aussage der Reporterin.
 

Es waren Menschen auf dem Weg zur Zinnoberinsel ums Leben gekommen...
 

Was wenn Ash unter diesen Menschen war? Was, wenn das der Grund war, warum er sich nicht gemeldet hatte? Die junge Züchterin begann zu zittern. Übelkeit stieg in ihr hoch und sie wurde so blass, dass einige ihrer Kollegen ihr Besorgte Blicke zuwarfen, doch Mariella bemerkte das gar nicht. Es interessierte sie auch nicht, sie wollte nur noch eines, herausfinden, ob es Ash gut ging. Panisch riss die Züchterin sich die Kopfhörer vom Kopf, sprang von der Couch auf, ohne dabei auf ihr geliebtes Flamara zu achten, welches zum Glück noch rechtzeitig aufwachte, um elegant auf dem weichen Teppich landen zu können. Etwas verschlafen, vor allem aber irritiert, blicke das Feuerpokemon seiner Trainerin nach und folgte ihr dann, gerade als ein Verantwortlicher der Veranstaltung Mariella auf die Bühne rufen wollte...
 

~*~
 

Nervös saßen Professor Eich und Delia Ketchum vor dem Fernseher und verfolgten angespannt die Nachrichten über den Tumult vor dem Hauptregierungsgebäude. Der Politiker, der das Gebäude eben verlassen hat, wurde Geschützt von etlichen Polizisten. Mit einigen Handbewegungen versuchte er die Menschenmasse zum Schweigen zu bringen. Doch anstatt schweigen, erntete er nur Beschimpfungen. Mörder nannte man den schlanken, jungen Mann, der wohl gerade erst sein Amt angetreten hatte und dementsprechend völlig überfordert war. Einer der Polizisten reichte den armen Mann ein Megaphone und die Reporterin rief aufgeregt in ihr Mikrofon: "Ich glaube, er will etwas sagen." Die Kamera zoomte auf den jungen Mann mit den feuerroten Haaren und einigen Sommersprossen auf der Nase.
 

"Bitte hören Sie mir zu!", der junge Politiker musste diese Aufforderung mehrfach wiederholen, bis es endlich ruhig genug war, damit man ihn auch wirklich verstehen konnte. Nach einem räuspern fuhr der Rothaarige dann fort. "Wir haben volles Verständnis für Ihre Aufregung und Besorgnis, doch sein Sie bitte versichert, dass wir uns bereits um eine Lösung dieses Problems bemühen und wir versprechen Ihnen, noch heute Abend, auf einer Pressekonferenz, ein Ergebnis zu präsentieren mit dem Sie alle zufrieden sein werden. Bitte bewahren Sie bis dahin Ruhe!" Nachdem er das Megaphone den Polizisten zurück gereicht hatte, welche ebenso wie die anderen Anwesenden etwas verwirrt aussahen, kehrte der junge Politiker mit den Sommersprossen in das Regierungsgebäude zurück.
 

"Ehm... ja. Wie Sie eben alle gehört haben, werden wir Ihnen heute Abend genaueres über die aktuellen Vorkommnisse berichten können. Bis dahin bleibe ich für Sie natürlich am Ball", erklärte die Reporterin, nachdem die Kamera wieder auf ihr Gesicht gezoomt hatte. Anschließend wurde der Bildschirm kurz schwarz und es kamen weitere, mehr oder weniger unwichtige Nachrichten aus der Kantoregion.
 

Der Professor schaltete den Fernseher aus und blickte seine heimliche Geliebte besorgt an. "Irgendetwas ist hier faul. Ich kannte den jungen Mann gar nicht und eigentlich habe ich zumindest jeden unserer wichtigen Politiker schonmal gesehen." Da stimmte etwas nicht, da gab es für Samuel Eich keinen Zweifel.

"Vielleicht war es ja nur ein Sekretär oder so... er sah immerhin noch ziemlich jung aus." Auch Delia hatte ein ungutes Gefühl bei der Sache, aber sie wollte nicht schwarz sehen, bevor sie nichts Genaues wussten. Genaues würden sie allerdings erst am Abend zur Pressekonferenz erfahren. Bis dahin mussten sie geduldig sein. "Ich mach uns erstmal Tee, ja?"

"Vielleicht hast du ja recht, vielleicht war er ja wirklich nur irgendein unwichtiger Minister oder..." Das Klingeln des Telefons unterbrach Professor Eich. Welcher sofort zum Telefon eilte. Er und Delia warteten immer noch auf Nachricht von Gary, Ash und Misty. Natürlich wussten sie von Herr Cano, dass auf der Zinnoberinsel im Moment weder Telefone noch Funkgeräte funktionierten, aber dennoch hofften sie darauf, dass die drei sich bald irgendwie melden würden, damit sich der Großvater und die Mutter keine Sorgen machen mussten, um jene, die ihnen am meisten bedeuteten. Doch als Professor Eich das Telefonat annahm, war es nur Mariella, die sich auf dem anderen Ende der Leitung meldete. Auf dem Bildschirm des Videotelefones konnte der ältere Mann deutlich sehen, dass die Züchterin blass und unruhig war. "Mariella, was ist denn passiert?"

"Hat sich Ash schon bei euch gemeldet? Geht es ihm gut?" Ungeduldig wartete Mariella auf eine Antwort, doch als der Professor nur bedauernd den Kopf schüttelte, begann die Ungeduld der Panik zu weichen. "Was ist, wenn ihm etwas passiert ist? Wie können Sie da nur da stehen und mit dem Kopf schütteln? Warum haben Sie noch keinen Suchtrupp los geschickt? Es geht hier immerhin auch um ihren Enkel!"

"Mariella! Bitte beruhige dich! Ich mache mir auch Sorgen, aber wir dürfen jetzt nichts überstürzen! Es wäre sehr unvernünftig, jetzt einfach los zu stürmen oder einfach einen Suchtrupp los zu schicken, wo wir doch gar nicht genau wissen, was passiert ist. Du weist doch, dass die Zinnoberinsel von der Außenwelt abgeschottet ist. Womöglich geht es Ash, Gary und Misty gut und sie können es uns nur nicht mitteilen." Zumindest hoffte Samuel das. Aber selbst wenn er sich irrte, würde es niemanden etwas bringen, wenn sie nun auch noch sich selbst oder einen Suchtrupp ins Verderben stürzten. Sie müssen einen kühlen Kopf bewahren. "Wir sollten auf die drei vertrauen. Sie wissen schon was sie tun und sie werden sich melden, sobald sie können."

"Mariella?" Mrs.Ketchum trat an das Videotelefon. "Hast du nicht heute deinen Wettbewerb? Wird es nicht langsam Zeit für dich, dich darauf vor zu bereiten?"

"Denken Sie wirklich, dass ich zu so einem Zeitpunkt wirklich den Kopf frei habe, für so einen dummen Wettbewerb?" Die Züchterin konnte es nicht fassen, dass auch Ash's Mom so gelassen war, wo doch ihr geliebter einziger Sohn womöglich in Lebensgefahr schwebte. "Ich werde sofort nach Kanto zurück kehren und dann so schnell es geht versuchen, auf die Zinnoberinsel zu kommen."

"Bitte überstürze nichts Mariella! Ash würde sicher nicht wollen, dass du dich auch in Gefahr bringst!", versuchte der Professor die junge Frau zu beruhigen. "Wenn du dich nicht auf den Wettbewerb konzentrieren kannst, dann komm zurück nach Kanto, aber bitte warte auf Drew und Maike, bevor du irgendetwas unternimmst! Zu dritt wird es sicher leichter." Und so konnten sie noch etwas Zeit schinden, denn die beiden Koordinatoren waren noch mindestens vier Tage beschäftigt, wenn sich Ash und die anderen in der Zeit melden würden, dann könnten sie Mariella von diesen unvorsichtigen Vorhaben sicherlich abbringen.

Die blonde Züchterin holte einmal tief Luft und nickte dann. "Also gut. Ich werde noch heute in den nächsten Zeppelin steigen und morgen früh in Alabastia ankommen. Sollte Ash sich in der Zwischenzeit melden, dann sagen Sie ihm bitte, dass er vorsichtig sein soll!"

"Das werde ich machen", nickte Professor Eich, doch da hatte Mariella das Telefonat schon unterbrochen. "Hoffentlich melden sich die Kinder bald...", seufzte der alte Mann und lies sich wieder auf das Sofa sinken...
 

~*~
 

"Du musst keine Angst haben, niemand tut dir etwas...", versicherte Misty dem verschüchterten kleinen Jurob, welches einen Meter vor dem Wasserbassin stand und mit skeptischen und zugleich auch ängstlichen Blick die beiden Trainer und ihre Pokemon beobachtete, welche sich alle samt in dem kleinen Pool befanden.

"Ein Wasserscheues Jurob... du hast offenbar einen Hang zu doofen Pokemon", grinste Ash, während er und sein Pikachu vorsichtig auf dem Rücken seines Wailords entlang liefen und die vielen kleinen und großen Wunden mit einer speziellen Salbe einrieben.

"Es ist nicht Wasserscheu! Es hat nur Angst... vermutlich vor dir", konterte Misty, die neben ihrem Garados im Wasser schwamm und versuchte das kleine Jurob ebenfalls in das Becken zu locken. "Außerdem ist mein Enton nicht doof! Es hat nur Kopfschmerzen! Und wenn du Kopfschmerzen hast, hättest du auch Probleme, dich zu konzentrieren." Erst als Misty ihren Satz beendet hatte fiel ihr auf, dass ihr Enton gar nicht mehr bei ihr, sondern viel mehr für immer verloren war. Sie hatte diese Tatsache bisher erfolgreich verdrängt, doch nun, wo es ihr wieder bewusst wurde, wurde sie traurig. Alles was von ihren Pokemon noch geblieben war, waren ihr Garados und die wenigen Pokemon, die sie in der Arena zurück gelassen hatte.

Sofort als Ash den traurigen Gesichtsausdruck seiner Freundin sah, ruderte er zurück. "Entschuldige. Ich hätte das nicht sagen dürfen." Auch er hatte die Tatsache, dass Mistys Pokemon verschwunden waren, erfolgreich verdrängt. Es waren so viele Dinge in den letzten zwei Tagen passiert, dass sie beide überhaupt keine Zeit gehabt hatten, daran zu denken... oder vielleicht wollten sie auch gar nicht daran denken.

Gerade als Misty erwidern wollte, dass es schon in Ordnung war, weil sie schließlich wusste, das Ash es nicht böse gemeint hatte, ertönte die Stimme von Siberu. "Jurob können in dem Alter noch nicht schwimmen." Er betrat den Raum mit dem Bassin, wo er sich allerdings direkt am Eingang mit verschränkten Armen an die Wand lehnte. "Sie werden die ersten Wochen ausschließlich an Land groß gezogen, wenn sie ein paar Monate alt sind, werden sie von ihren Eltern das erste mal in seichtes Wasser mit genommen und es dauert noch einige weitere Monate, bis die Kleinen letzten Endes von ihren Eltern das schwimmen lernen."

Misty warf ein verwunderter Blick auf das kleine Jurob. "Das wusste ich gar nicht", musste sie zu ihrer Schande gestehen. Sie war die Arenaleiterin in einer Wasserpokemonarena und hatte schon so viele verschiedene Wasserpokemon gepflegt und trainiert aber solche Sachen wusste sie nicht. Kein Wunder, dass sie es nie geschafft hatte, Wasserpokemonmeisterin zu werden

Siberu konnte es sich nicht verkneifen, eine Augenbraue nach oben zu ziehen und nur mit Mühe verkniff er sich die Frage, ob sie wirklich das Recht hatte, sich eine Wasserpokemontrainerin zu nennen. "Du solltest das Kleine besser frei und zu seiner Gruppe zurück lassen, wo es hin gehört. Da kann es dann lernen, wie man schwimmt."

"Glaub ihm kein Wort!" Firey betrat ebenfalls den Raum und schenkte Siberu kurz einen strengen Seitenblick, den er nur mit einem frechen Grinsen kommentierte, bevor sie sich wieder Ash und Misty zuwandte, die sie irritiert ansahen. "Wenn das Jurob zu seiner Gruppe zurück kommt, werden sie es töten, weil kein anderes Weibchen bereit sein wird, es groß zu ziehen."

"Aber du hattest uns doch gesagt, wir sollen das Kleine am Strand lassen, weil die Jugong es sonst holen würden?", wendete sich Ash sofort an Siberu, der allerdings so tat, als fühlte er sich nicht angesprochen.

Während Ash noch über Siberus Verhalten knurrte, stieg Misty vorsichtig aus dem Pool und nahm das verschüchterte kleine Jurob auf den Arm. "Was macht ihr beiden eigentlich hier? Müsstet ihr nicht in der Höhle sein und das Lavados bewachen?"

Die Blicke von Siberu und Firey trafen sich kurz, dann senkte Firey traurig den Blick und schüttelte mit dem Kopf. "Nein... das... ist nicht mehr nötig." Es war noch am Abend des vorherigen Tages verstorben und so hatten sie und Sibi es noch in der Dunkelheit heimlich auf dem Friedhof der Pokemon begraben, der direkt hinter dem kleinen Berg lag, in dem die Höhle war.

Auch Ash und Mistys Blicke trafen sich nun und wurde traurig. Etwas unsicher blickte der junge Pokemonmeister die Wächterin des Lavados schließlich wieder an und zögerte. Was sollte er jetzt sagen? Er konnte sich den Schmerz sehr lebhaft vorstellen, den sie jetzt empfinden musste, aber gerade weil er erst vor kurzem den Schmerz verspürt hatte, ein geliebtes Pokemon zu verlieren, wusste er, dass keine Worte dieser Welt ihren Schmerz würden lindern können. Aber einfach nur dastehen und nichts sagen wollte er auch nicht. "Das tut mir leid."

"Das sollte es nicht." Siberu federte sich von der Wand ab und machte mit ernstem Blick ein paar Schritte auf Ash zu. "Jedes Leben endet einmal. Das ist der Lauf der Dinge. Es gibt keinen Grund, darüber traurig zu sein. Stattdessen sollte man sich darüber freuen, dass das eigene Leben noch weiter geht und die verbleibende Zeit so gut es geht nutzen." Völlig unerwartet drehte er den Kopf zu Firey und blickte sie so wütend an, dass sie schon zusammen zuckte, bevor er überhaupt etwas gesagt hatte. "Und das tut man ganz sicher nicht, in dem man es darauf anlegt, getötet zu werden."

"Was meint er?", erkundigte sich Misty verwundert. "Jetzt wo das Lavados nicht mehr da ist, dass du beschützt hast... müsstest du doch eigentlich in Sicherheit sein, oder?" Siberu meinte ja wohl kaum die Gefahr durch die aggressiven Pokemon und das diese geistesgestörten Wilderer so schnell wieder zurück kamen, war auch nicht an zu nehmen. Außerdem hatte er ja angedeutet, dass sie sich bewusst in Gefahr brachte.
 

Firey blickte kurz auf einen unscheinbaren kleinen Beutel, den sie bisher krampfhaft in den Händen gehalten hatte und seufzte dann. Nein, ganz so einfach war es nicht. Mit dem tot des alten und schwachen Lavados hatten die Probleme genau genommen erst angefangen. Vermutlich lag Siberu auch nicht falsch mit dem Vorwurf, sie würde sich bewusst in Gefahr bringen, aber für Firey gab es keinen anderen Weg. Das Lavados hatte sie für diese Aufgabe ausgewählt, dass war schon immer ihr großer Wunsch gewesen und sie würde jetzt nicht zurück schrecken, nur weil ihre Aufgabe mit Gefahren verbunden war.
 

"Ist doch egal. Wir sind nicht hier, um über mich zu reden." Obgleich sie nicht sagen konnte, dass sie Ash und Misty unsympathisch fand, hielt Firey es dennoch für zu gefährlich, sie in ihr Geheimnis ein zu weihen. "Wir wollten euch eigentlich sagen, dass wir womöglich einen Weg gefunden haben, euch zu helfen."

Siberus Hände ballten sich zu Fäusten und obwohl Ash und Misty sehr wohl interessiert daran waren, was für eine Hilfe Firey ihnen anbieten würde, wussten sie, dass jetzt ganz und gar nicht der richtige Zeitpunkt war, um danach zu fragen. "Lenk nicht vom Thema ab!", knurrte der Rothaarige junge Mann schließlich und seine Hand wanderte bewusst zu seiner Schwertscheide, in welcher sich das Schwert im Moment noch befand. "Du bringst nicht nur dich, sondern uns alle in Gefahr, wenn du das tatsächlich durchziehst!"
 

Man konnte nicht behaupten, dass Firey überrascht war, dass er nicht bereit war, einfach nach zu geben und sie tun zu lassen, was sie für richtig hielt, so wie er das zuvor getan hatte, als sie unbedingt Lavados beschützen wollte. Aber sie war schon schockiert, als er tatsächlich sein Schwert aus der Scheide zog und es ihr an die Kehle hielt, doch obwohl Ash und Misty im Hintergrund ängstlich die Luft einsogen und auch die anwesenden Pokemon sie mit beunruhigten Blick ansahen, sagte sie nichts.
 

"Wenn du es nicht freiwillig sein lässt, muss ich dich aufhalten! Also gib mir den Beutel, oder ich zwinge dich dazu!" Der drohende Tonfall mit dem er sprach, ließ keine Zweifel daran, dass Siberu es ernst meinte, aber als Ash bereits dazu über ging, seinem Pikachu dem Befehl zu geben, den jungen Mann ein wenig zu schocken, stoppte Misty ihn in dem sie ihm mit einem Kopfschütteln klar machte, dass er vorerst nichts unternehmen sollte. Es war nicht so, dass Ash das Gefühl hatte, sie hatten im Moment Zeit um zu zögern oder zum beobachten, aber er vertraute Mistys Urteil. Dennoch stieg nun auch er aus dem Pool und stand schließlich neben Misty. Er wusste nicht warum, aber es gab ihm das beruhigende Gefühl, sie wäre sicher, denn er würde sie beschützen, sollte alles aus dem Ruder laufen.

Aber offenbar war Ash der einzige, der diese Befürchtung hatte, denn sogar Firey, an dessen Kehle eine Schwertspitze gehalten wurde, zeigte keinerlei Anzeichen von Angst. Vielleicht war sie etwas unruhig, überrascht davon, dass Siberu so weit gegangen war, aber sie schien nicht einmal unterbewusst zu befürchten, dass er seine Drohung wahr machen würde. "Versuch es doch. Aber ich werde das Ei nicht her geben."

"Ei?", echoten Misty und Ash zusammen und ihr angespannter Blick, wich einem überraschtem. Etwas panisch fuhr Ash herum, nur um fest zu stellen, dass sein Ei friedlich auf dem weichen Kissen unter der Wärmelampe lag und sich nur ab und zu ein kleines bisschen bewegte.

"Die Lavados hinterlassen in ihrem Leben nur ein einziges Ei und zwar kurz vor ihrem tot und das auch nur, wenn sie in Freiheit leben. Es ist seit Generationen Tradition auf dieser Insel, dass das Lavados einen Menschen auswählt, der sich um sein Ei kümmert, bis das kleine Lavados stark genug ist, allein klar zu kommen", erklärte Siberu, sein Schwert nach wie vor fest in der Hand und ohne den Blick von Firey ab zu wenden. "Dieses Lavados hat Firey ausgewählt. Aber die Menschen hier wissen von dem Ei und wollen es zerstören. Sie werden wissen, dass Firey es hat und nichts unversucht lassen, um es zu bekommen, damit sie es vernichten können." Und sie hatten ja alle gesehen, wie weit die Menschen auf dieser Insel bereit waren zu gehen, um alle Pokemon die ihnen im Weg standen zu vernichten. "Lavados ist der Schlüssel zu den Pokemon. Die Pokemon hier, sehen es als eine Art Anführer, deswegen waren die meisten der wilden Pokemon hier, bisher auch noch relativ friedlich und haben das Dorf noch nicht angegriffen. Aber die Leute hier glauben, dass Lavados die Pokemon erst recht dazu antreiben würde, uns an zu greifen und wollen es deswegen unter allen Umständen so schnell wie möglich vernichten."

"Die Leute sind blind vor hass. Aber sie hassen die falschen! Die Wilderer sind an allem Schuld!" Und Firey hatte nicht vor auf zu geben, bevor sie das bewiesen hatte. "Ich werde das Lavados groß ziehen und wenn es dann alt genug ist, wird es den anderen Pokemon sagen können, dass es noch viele gute Menschen auf dieser Welt gibt, Menschen, die ihnen helfen und sie beschützen wollen. Und ich bin mir sicher, wenn es soweit ist, werden die Pokemon wieder friedlich werden."

"Bis dahin, haben sie dich schon umgebracht!" Warum begriff sie das denn nicht? Die Zeit die sie brauchte, um das Lavados groß zu ziehen, die hatten sie nicht. Die Menschen hier würden es niemals soweit kommen lassen. "Und jetzt gib mir zum Teufel nochmal das verdammte Ei!"

"Ich verstehe dich nicht, Siberu! Deine Eltern haben ihr Leben für die Pokemon gegeben! Es waren deine Großeltern, die das letzte Lavados groß gezogen haben! Bedeutet dir das alles denn gar nichts? Sind dir die Pokemon wirklich egal?" Eigentlich hatte Firey immer geglaubt, dass Siberu nur so tat, als würde er die Pokemon hassen. Sie war sich sicher gewesen, in Wirklichkeit ging das Schicksal des Lavados nicht spurlos an ihm vorbei. Aber wenn sie ihn jetzt so ansah, wie er darauf beharrte, das Ei diesen Pokemonmördern zu geben... Hatte sie sich etwa getäuscht?

"Ja!", platzte es aus Siberu und die Hand, in der sein Schwert war begann zu zittern. "Die Pokemon sind mir egal. Alles ist mir egal, so lange dir nur nichts passiert! Ich verzichte auf jedes Pokemon dieser Welt, wenn das dafür sorgt, dass ich dich nicht verliere!"

Zunächst überrascht, dann aber mit einem sanften Lächeln blickte Firey ihren gegenüber an, drückte die Spitze des Schwertes nach kurzem zögern einfach nach unten, legte den Beutel in ihrer Hand vorsichtig auf den Boden und nahm dann Siberus Gesicht zärtlich zwischen ihre Hände. "Du musst keine Angst haben. Ich werde dich nicht alleine lassen. Niemals." Gerade als er ihr entgegnen wollte, dass sie das nicht versprechen konnte, versiegelte sie seine Lippen mit einem Kuss.

"Ich denke... wir sollten die beiden erstmal alleine lassen", schmunzelnd und ohne zu zögern nahm Misty die Hand von Ash und zog ihn langsam mit sich nach draußen, dass Jurob immer noch mit einem Arm haltend. Pikachu folgte den beiden...
 

~*~
 

"Ich habe rum gefragt, niemand hat die Arenaleiterin von Azuria hier irgendwo gesehen", erklärte Pyro und setzte sich seufzend auf einen der Stühle in Garys provisorischem Krankenzimmer. "Allerdings verlässt ja im Moment auch kaum ein Mensch sein Haus, wenn es nicht nötig ist." Die Lage auf der Zinnoberinsel verschlechterte sich von Tag zu Tag. Die Aggressivität der Pokemon nahm immer schlimmere Ausmaße an. Und selbst der Arenaleiter der Feuerinsel war mittlerweile machtlos gegen die Übermacht der wütenden Pokemon, die mittlerweile jeden Menschen und jedes zahme Pokemon Angriffen, das in ihre Nähe kam.

"Das muss aber nichts heißen", versuchte Amber den jungen Forscher zu beruhigen, der im Moment trotz seiner Gehirnerschütterung kaum im Bett zu halten war. "Hier in der Nähe gibt es viele kleine Inseln... sie könnte auch auf einer von denen gestrandet sein." Natürlich bestand auch die Möglichkeit, dass sie ertrunken oder von den aggressiven Pokemon getötet wurden war, aber das traute sich die junge Frau, die ebenfalls Forscherin war, im Moment nicht zu sagen. "Bestimmt geht es ihr gut."

Gary fiel es schwer, das zu glauben. Nachdem sie Mistys Rucksack mit all ihren Pokemon, außer ihrem Garados, am Strand gefunden hatten. Für ihn stand fest, auch wenn er sich nach wie vor an nichts erinnern konnte, was die letzten Tage vor seiner Ankunft auf der Zinnoberinsel anging, dass sie auf ihren Pokemon hier her unterwegs gewesen sein mussten und dann musste irgendetwas passiert sein. Die Leute hier sprachen neuerdings immer wieder von aggressiven Pokemon und irgendwelchen Pokemonwilderern, so dass es doch logisch war, an zu nehmen, dass sie entweder an die wütenden Pokemon oder diese verrückten Pokemonmörder geraten waren. Der Fakt war, dass Misty ihren Rucksack, mit all ihren Pokemon niemals freiwillig her geben würde. Auf der anderen Seite, durfte und wollte der Enkel von Professor Eich die Hoffnung nicht aufgeben. "Wie geht es Mistys Pokemon?"

Schwester Joy lächelte dem jungen Mann aufheiternd zu. "Bis auf das Enton waren sie alle unverletzt. Und das Enton war vor allem erschöpft, seine Verletzungen waren nicht weiter schlimm. Wenn es sich ausgeschlafen und ordentlich was gegessen hat, wird es ihm sicher bald wieder besser gehen." Wobei sie da auch schon beim nächsten Problem waren... die Nahrungsmittel gingen ihnen langsam aus. Die wenigen Dinge, mit denen sie sich hier auf der Insel selbst versorgen konnten, reichten nicht aus, zumal das Jagen und Fischen immer schwerer wurde, durch die vielen angriffslustigen Pokemon.

"Und mein Tauboss?" Gary setzte sich vorsichtig etwas auf und blicke Schwester Joy ernst an. Er wusste dass sein Pokemon in einem ernst zu nehmenden Zustand war und er wollte unbedingt die Wahrheit wissen, weswegen er hoffte, dass die Pokemonschwester ihn nicht für zu schwach halten würde, um die Wahrheit zu hören.

"Sein Zustand ist weiterhin kritisch. Aber das muss nichts heißen. Seine Überlebenschancen stehen bei 50% und das ist mehr, als man bei diesen schweren Verletzungen erwarten kann." Schwester Joy tat wirklich ihr bestes für das Vogelpokemon und sie würde erst damit aufhören, wenn es wieder gesund war. Sie hatte noch nie ein Pokemon sterben lassen, wenn es eine Überlebenschance für es gab und sie würde auch dieses Pokemon retten, wenn sie konnte.

Die Stille, die plötzlich im Raum herrschte, war kaum zu ertragen, also entschloss sich Amber, dass erstbeste zu sagen, was ihr in den Sinn kam. "Mr.Fuji...? Was tun Sie da eigentlich?", wendete sie sich an den älteren Mann, der schon seit Stunden an einem von ihm selbst mitgebrachten Fernseher werkelte. Das Ding sah Mittlerweile schon nicht mehr wie ein normaler Fernseher aus. Inzwischen hingen überall Kabel, Antennen und sonst wie merkwürdiges Zeug an dem Ding rum. Aber was Mr.Fuji genau damit vor hatte, hatte er bisher noch nicht eröffnet.

"Ich versuche das Satellitenfernsehen an zu zapfen... zumindest den Weltweiten Nachrichtensender müssten wir damit empfangen können. Das würde uns helfen, heraus zu finden, ob Herr Cano uns schon Hilfe organisiert hat und ob vielleicht jemand etwas über die Arenaleiterin von Azuria gehört hat." Mr.Fuji schraubte mit allen möglichen Gerätschaften an dem Fernseher herum und bemerkte gar nicht, dass alle ihm ungläubige Blicke zuwarfen.

"Aber wir haben doch keinen Strom!" Das Pokemoncenter hatte zwar einen Notgenerator, der mithilfe von Sonnen und Windenergie die Stromversorgung weitgehend aufrecht erhielt, aber der Strom reichte gerade so für das Nötigste. Eine schwache Beleuchtung und das die nötigsten Geräte funktionierten. Würden sie einen Fernseher an das Stromnetz anschalten, würde das Licht aus gehen und die Maschinen für die Lebenserhaltenden Maßnahmen für die schwer verletzten Pokemon würden vielleicht nicht mehr mit ausreichend Strom versorgt werden.

Mr.Fuji winkte ab, als wolle er sagen, er hätte alles im Griff. "Deswegen habe ich ja eine voll aufgeladen Autobatterie mitgebracht. Die dürfte uns genug Strom liefern, für mindestens eine halbe Stunde Nachrichten." Mit ein paar letzten Griffen schloss er den Fernseher an die Batterie an und drückte dann auf den roten Knopf zum einschalten. Gespannt beobachteten alle das Geschehen, doch wie zu erwarten war, sahen sie nichts außer Schneegestöber. Doch der alte Mann gab noch nicht auf, er ging auf die 'Sendersuche' und wackelte so lange an allen möglichen Kabeln, Antennen und sonstigen Dingen, die an dem Fernseher hangen, bis ein ganz schwaches Bild zu erkennen und ein leiser, raschelnder Ton zu hören war.

"Oh! Ich glaube das ist Rose McGee, die Kantoreporterin!", wagte Amber zu vermuten, obgleich sie und die anderen anwesenden heftig die Augen zusammen kneifen mussten, um irgendetwas zu erkennen.

Währenddessen verrenkte sich Mr.Fuji dabei, die Kabel und Antennen so zu halten, dass sie wenigstens etwas sehen und hören konnten. Sehen konnte der alte Mann von seiner Position aus zwar nicht viel, aber da er so nah am Fernseher war, konnte er um so besser hören. "Sie sagt, sie befinde ich auf einer Pressekonferenz im Hauptregierungsgebäude in Prismania City", konnte er daher auch erklären, während die anderen trotz der Erhöhung der Lautstärke nur Wortfetzen verstehen konnten.
 

Mit ein wenig Wackeln wurden das Bild und der Ton etwas schärfer, so dass die Personen für alle anwesenden besser zu erkennen und zu hören waren und das offenbar genau zum richtigen Zeitpunkt, denn 5 Männer in verschiedenen Altersklassen traten gerade in diesem Moment auf eine Art Podest und setzte sich an einen langen Tisch, an dem für jeden von ihnen ein Mikrofon stand. Und sofort brach unter den Anwesenden Reportern Gemurmel aus. Es dauerte auch nicht lange, bis einer von ihnen sich erhob und die alles entscheidende Frage stelle:
 

"Wo sind Herr Cano und Frau Majimura?"
 

Bei genaueren hinsehen erkannten auch die Anwesenden in Garys Krankenzimmer, dass unter den Politikern zwei neue Gesichter waren, von den beiden eben genannten aber jede Spur fehlte und obwohl keiner von ihnen so genau wusste, worum es ging, schrillten bei allen sofort die Alarmglocken. Vor allem bei Gary, auch wenn er sich nicht erklären konnte, wieso. Er konnte sich nur dunkel daran erinnern, dass Herr Cano und sein Großvater befreundet waren, aber er bezweifelte, dass das der Grund dafür war, dass er plötzlich so beunruhigt war.
 

"Herr Cano und Frau Majimura wurden mit sofortiger Wirkungen entlassen, wegen Amtsmissbrauch und einiger anderer unverzeihbarer Vergehen", antwortete ein Mann im mittleren Alter dessen Gesicht eine gefährliche Brandwunde entstellte, die noch gar nicht so alt gewesen sein konnte.

"Und wer sind Sie?", kam sofort die nächste Frage, von einem weiteren Reporter.

"Das hier sind unsere beiden neuen Kollegen, die Herr Cano und Frau Majimura ersetzen werden. Der nette Mann, der Ihnen eben geantwortet hat, ist her Jarod Marono. Und diesen jungen Mann, kennen einige von Ihnen sicher schon von heute Vormittag...", antwortet ein älterer Herr, der zumindest auf dem verschwommenen Bild im Pokemoncenter etwas Ähnlichkeit mit Herrn Cano hatte. Er deutet auf den jungen Mann mit den Sommersprossen. "Das ist Herr Tsutomu Araide."

Eine Frau mit kurzen schwarzen Haaren und dunklen braunen Augen, blickte leicht genervt ihre vier Männlichen Kollegen an. "Könnten wir dann jetzt vielleicht mit der richtigen Konferenz anfangen?", fragte sie ungeduldig und erntete ein Nicken.

Jarod Marono räusperte sich und beugte sich dann etwas weiter zum Mikrofon vor. "Wie Sie alle wissen, sind wir heute hier, um über die Vorkommnisse zu berichten, die sich in den letzten Wochen hier in der Kantoregion ereignet haben. Allen voran aber, wollen wir Ihnen die Lösung verkünden, die wir für unser Problem gefunden haben."

Der ältere Mann, der eine gewisse Ähnlichkeit mit Herr Cano hat, beugte sich nun ebenfalls zu dem Mikrofon vor. "Zunächst einmal möchten wir Ihnen sagen, dass die Berichte, über sogenannte 'Pokemonwilderer' vollkommen falsch sind. Dieses Gerücht wurde von Herr Cano und Frau Majimura gestreut, um die Leute im Glauben zu lassen, die ach so unschuldigen und friedliebenden Pokemon währen zu ihrem aggressiven Verhalten gezwungen wurden."
 

"Das ist Makoto Ayohara. Dieses miese Schwein hatte schon immer etwas gegen die Pokemon", knurrte Pyro. "Vermutlich machen er und die anderen gemeinsame Sache mit den Wilderern, um die Pokemon endgültig aus zu löschen. Herr Cano und Frau Majimura standen ihnen dabei im Weg, deswegen haben sie, sie ihrer Ämter enthoben. Und nun sind die Pokemon schutzlos diesen Monstern ausgeliefert." Und sie saßen hier fest und konnten nichts tun.

Amber legte instinktiv die Hände an den Pokeball, der mit Hilfe einer Kette um ihren Hals befestigt war und begann gleichzeitig das junge Lavados zu streicheln, welches ruhig auf ihrem Schoss lag. "Aber es gibt doch sicher genügend Leute, die die Wilderer in Aktion gesehen haben, oder? Die können doch sicher beweisen, dass die Wilderer sehr wohl existieren."

Pyro schüttelte mit dem Kopf. "Unsere neue Regierung wird alles so drehen, dass diesen Leuten niemand glaubt oder erzählen, dass Herr Cano und Frau Majimura Leute dafür bezahlt haben, diese Dinge zu tun, um die Pokemon zu schützen." Sie hatten sich gerade den ultimativen Weg gebaut, um die Pokemon für immer los zu werden.
 

Nachdem es eine Weile sehr unruhig bei der Pressekonferenz war, hatte es endlich ein Reporter geschafft, zu fragen, wie der Plan der Politiker denn nun aussehe und die Antwort von dem Mann mit der Brandwunde im Gesicht kam prompt und schockierend. "Wir haben entschieden, und zwar einstimmig, dass das einzige Richtige, die Auslöschung aller Pokemon der Kantoregion ist. Hinzu kommt das Verbot der Pokemonliga, die Schließung der Arenen, das Verbot der Conteste, die Forderung an alle Trainer, ihre Pokemon entweder ab zu geben oder die Region unverzüglich zu verlassen und außerdem natürlich... die Aufforderung an Professor Samuel Eich, alle Pokemon, die sich in seiner Obhut befinden, unverzüglich zu töten oder uns zu übergeben." Obgleich Herr Marono versuchte ernst aus zu sehen, konnte man durchaus den Triumph in seinen Augen glitzern sehen. "Wir werden natürlich auch all unseren Nachbarregionen nahe legen, die Pokemon zu beseitigen, bevor unschuldige Menschen zu Schaden kommen."

"Und was gedenken Sie, wegen der Zinnoberinsel zu tun? Es heißt, die Leute dort wären von der Außenwelt abgeschottet und das bedeutet, dass ihnen sicherlich auch bald Nahrung und Medikamente ausgehen werden", stellte eine junge Reporterin fest, die Angesichts dieser Neuigkeiten mehr als Blass aussah, allerdings an die Blässe oder wütende Röte der Leute, die in Garys Krankenzimmer waren, nicht heran kam.

"Wir werden mit der endgültigen Beseitigung der Pokemon genau da ansetzen", antwortete Makoto Ayohara seelenruhig. "Wir werden den Luft und Wasserweg zur Zinnoberinsel frei machen und gleichzeitig auch alle Pokemon auf den umliegenden Inseln vernichten. Wir sind, nebenbei erwähnt, gerade dabei, eine eigens dafür geschaffene Armee aus zu bilden, wer Interesse hat, kann sich gerne bewerben."
 

Das war zu viel. "Diese miesen Schweine!" Mr.Fuji ließ in seiner Wut alle Kabel und Antennen fallen, die er Mühevoll in der richtigen Position gehalten hatte und somit verschwand das Bild von den Politikern vom Bildschirm und stattdessen war nur noch Schneegestöber zu sehen.

"Das ist eine Katastrophe", stimmte Pyro zu, der sich verzweifelt über die Glatze fuhr. "Selbst wenn wir irgendwie beweisen könnten, dass die Politiker lügen, wird das wohl erst der Fall sein, wenn diese sogenannte Armee uns erreicht hat und bis dahin, haben sie vielleicht schon tausende Pokemon getötet..."

"Heißt das... wir können nichts anderes tun als abwarten?", fragte Amber fassungslos, während Schwester Joy und Gary im Hintergrund jegliche Farbe verloren hatten und immer noch fassungslos auf den Bildschirm starrten, auch wenn dort schon längst nichts mehr zu sehen war.

Mr.Fuji seufzte schwer. "Ja, genau das heißt es..."
 

~~~
 

Hier noch einmal für alle, die geduldig auf dieses Kapitel gewartet und mich nicht unter Druck gesetzt haben: Ich weiß, wie es ist, wenn man lange auf ein neues Kapitel warten muss, denn ich bin nicht nur Autor, sondern lese auch selbst, aber ich bitte inständig um euer Verständnis. Ich war ab Oktober bis Mitte Dezember an einem großen Projekt beteiligt, dass mich leider meine ganze Freizeit gekostet hat und danach kamen dann schon die Feiertage, an denen selbst jemand wie ich, viel zu tun und nur wenig Freizeit hat. Seit die Feiertage vorbei sind, arbeite ich fleißig daran, dass es bald mit allen laufenden Storys weiter geht. Aber so etwas braucht nun einmal Zeit und ich versichere euch, wenn ihr mir diese Zeit lasst, kann ich mir um so mehr Mühe geben, euch ein gute Kapitel zu schreiben.

Ich danke euch, für eure Geduld.
 

Und für alle, die sich jetzt wundern, was das mit Firey und Siberu soll, wo es doch um Ash und Misty gehen sollte: Keine Sorge! Diese Schnulze hatte auch Auswirkungen auf Ash und Misty.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  glurak42
2011-02-07T19:47:42+00:00 07.02.2011 20:47
echt geiles kapitel^^
hoffe das beim nächsten noch ma was von ash un misty kommt
die armen pokemon :0
bin echt gespannt wies weiter geht^^
klasse story die wirklich spannend ist ^^
un lass dir so viel zeit wie du brauchst immerhin wollen wir ein guten nächstes kapitel :)
Von:  Yurippe
2011-01-18T16:17:21+00:00 18.01.2011 17:17
Es wird wirklich sehr spannend, und dass deine Geschichte auch politische Ausmaße hat, gefällt mir sehr gut.
Allerdings muss ich dir dringend raten, dir einen Betareader zu suchen, und diese Vermischung von englischen und japanischen Namen stört mich auch nicht unbeträchtlich.
Von:  fahnm
2011-01-17T22:46:05+00:00 17.01.2011 23:46
Hammer Kapi^^
Schreib bitte schnell weiter.^^
Von:  Lusami
2011-01-17T09:49:20+00:00 17.01.2011 10:49
AWWWWWWW tolles Kapitel! ;_;
Ich muss zugeben, ich hab die FF eigentlich nur wegen dem Egoshipping angefangen XD und fänds eigentlich schöner wenns wirklich nur bei ner kurzen Affäre bleiben würde, aber egal :) Ich les sie trotzdem zuende!

Anyway, sooo spannend! ;O; Ich find's toll dass du so eine verstrickte Story mit eingebaut hast und es keine 0/8/15 Story wird :3

Hoffentlich geht's schnell weiter, wenn nicht: auch nicht schlimm <3
Lass dir einfach die Zeit, die du brauchst, im Endeffekt kriegt die Story so mehr Spannung :'D


LG,
Lu
Von: MiyaToriaka
2011-01-17T08:33:50+00:00 17.01.2011 09:33
WTF ich hab immer noch Herzklopfen! Das ist so übel spannend und so wie du das alles machst, scheint es keinen Ausweg zu geben und das hier eine Pokémon Himi Story zu werden (in Hinblick auf die Länge dieser FF XD).
Ich mochte diese SxF Szene sehr gerne, wobei ich auch so gedacht hatte "Ja wie? Und von Ash und Misty kommt diesmal nichts mehr, dafür fast 1/5 des Kaps mit Mariella? ARGH!", aber ich kann verstehen, warum du das machst :3
Und damn noch mal, lass dir Zeit >___< die meisten hier, haben schon Stress in ihrem Leben, da muss man einfach geduldig und nachsichtig sein!
Ich freu mich total auf ein weiteres Kapitel ;o; Hoffend, dass es vor allem ums AGM-Trio geht :3

LG
Miya


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