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Lass es schneien

Naruto & Hinata | Naruto Adventskalender 2013
von

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White Wishes

Es war ein ganz normaler Dezembermorgen. Die Kälte draußen machte es zu einer Herausforderung sich aus dem Bett zu wagen und die Arme der Person neben sich zu verlassen. Naruto war ein typischer Langschläfer im Gegensatz zu Hinata, die lange vor den ersten Sonnenstrahlen wach wurde.
 

Sie schlüpfte in ihre warmen Pantoffeln. Ein herzhaftes Gähnen entwich ihr und sie streckte sich genüsslich bevor sie das 18. Türchen ihres Adventskalenders öffnete und das kleine Schokoladenstückchen in ihren Mund legte. Sie liebte den Dezember, Weihnachten und das Gefühl, welches sie mit diesen beiden Dingen verband. Vorfreude, Zusammensein, ihren Liebsten Geschenke zu machen. Der Glitzer, die Atmosphäre, die Wärme eines heißen Getränks an der kalten Luft.

Und spätestens am 27. Dezember waren ihre Liebsten um sie versammelt um mit ihr ihren Geburtstag zu verbringen.
 

Ein Schnarchen neben ihr erweckte ihre Aufmerksamkeit und sie unterdrückte ein leises Kichern als sie sich aus dem Schlafzimmer entfernte. Wie jeden Morgen setzte sie erst Wasser auf um sich einen warmen Tee zu machen. Naruto würde vermutlich die nächste Stunde noch vergnügt das Traumland unsicher machen, besonders an seinem freien Tag. Im Gegensatz zu ihr hatte er nicht jedes Wochenende zu seiner Verfügung. Er hasste frühes Aufstehen und sie konnte sich noch an letztes Jahr erinnern als jedes Geschenk seiner Freunde aus unterschiedlichen Funkweckern bestanden hatte. Zwar hatte jeder von ihnen es gut gemeint, doch hatte er nur drei der Unzähligen behalten und auf seinem Nachttisch nebeneinander gereiht.
 

Während sie wartete, dass das Wasser zu kochen begann, warf sie den ersten Blick aus dem Küchenfenster nach draußen. Der Himmel war grau und trist. Es versprach kalt zu werden, wie schon die letzten Tage. Hinata seufzte schwer. Nicht einmal die Wolken wirkten weiß, alles, was sie sah war ein Grau in Grau. Sie waren also noch weit entfernt von weißen Weihnachten.
 

Dabei waren sie nur noch sechs Tage von dem Fest entfernt. Doch sie war fest davon überzeugt, dass etwas fehlen würde ohne die weißen Flocken, die auf die Erde fielen.
 

Das leise Klicken des Wasserkochers gab ihr Bescheid, dass sie fortfahren konnte in ihrer morgendlichen Routine.

Nur wenig später saß sie im Wohnzimmer an dem kleinen Flügel, den sie zu ihrem 16. Geburtstag von ihrem Vater geschenkt bekommen hatte. Sie hatte den Kindheitstraum Pianistin zu werden nie aufgegeben, und dieser Wunsch hatte sie zu ihrem jetzigen Beruf, Musiklehrerin an einem einfachen Gymnasium, geführt. Es war nicht ganz das, was sich ihr Vater für sie erhofft hatte, aber nachdem Neji in das Familiengeschäft eingestiegen war, waren seine Vorwürfe zurück gegangen.

Sie drückte eine der weißen Tasten und ließ den Ton durch den Raum schwingen. Dann wieder. Und noch einmal. Schließlich einen anderen. Sie hatte sich lange keine Zeit mehr dafür genommen.

Langsam begannen ihre Finger über die Tasten zu gleiten. Ein Ton folgte dem nächsten, stetig schneller werdend, bis sie ein Lied formten. Es dauerte allerdings nicht lange an, da ließ sie von den Tasten ab. Sie seufzte und schloss die Augen. Es war ein Versuch ihre Unzufriedenheit zu akzeptieren.
 

„Ich hab dich lange nicht mehr spielen gehört.“

Erschrocken drehte sie den Kopf zum Ursprung der Stimme, nur um in das verschlafene Gesicht ihres Freundes und Mitbewohners zu sehen.

„N-N-Naruto-kun...“, stammelte sie, nach Worten ringend „I-Ich dachte, du schläfst noch! Hab ich dich geweckt?“

Er schüttelte den Kopf, was seine blonden Haare nur noch mehr durcheinander fallen ließ. Jeder ihrer anderen Freunde hätte bei dem Anblick gelacht, doch Hinata mochte es, ihn so zu sehen. Sie balancierten einander aus. Wenn Naruto das Chaos war, war sie die Ordnung.
 

„Warum spielst du nicht weiter?“, forderte er sie plötzlich auf. Ihr Blick glich schon fast einem Starren ehe sie den Kopf sinken ließ und antwortete: „Es hat keinen Zweck.“

Verwirrt runzelte er die Stirn. Was Klavier spielen für einen Zweck haben sollte, wenn es keine Zuhörer gab, war ihm schleierhaft. Oder es lag offen auf der Hand und er war einfach zu müde um es zu verstehen.

„Und es sollte bezwecken, dass...?“, fragte er langsam und setzte sich zu ihr auf die Sitzbank.

Sie lehnte den Kopf an seine Schulter und atmete tief ein. Sein Geruch hatte schon immer eine beruhigende Wirkung auf sie gehabt. Auch damals, als sie ihm das erste Mal so nahe gewesen war und kurz darauf das Bewusstsein verloren hatte (okay, vielleicht war es doch nicht so beruhigend gewesen wie sie es gerne glauben wollte).

„Ich weiß nicht genau... vielleicht, dass es anfängt zu schneien?“, vermutete sie leise. Wäre es ihr nicht so wichtig hätte sie gelacht. Genauso wie Naruto. Doch er erkannte den Ernst in ihrer Stimme und ihrem Verhalten, weshalb er es nicht weiter anzweifelte.

Sie brauchte einen Moment um ihm den wirklichen Grund mitzuteilen.

„ Ich... vermisse meine Mutter.“

Die Worte gingen schwer über ihre Lippen und die Stille um sie herum schien dieses Gewicht aufzunehmen. Nur langsam legte sich Narutos große, warme Hand auf ihre, hielt sie.
 

Oft hatte er sich gefragt, wie ihre Mutter wohl gewesen war. Selbst ohne Eltern aufgewachsen zu sein, hatte ihn mit vielen Fragen zurück gelassen. Besonders als er in Hinata jemanden gefunden hatte, den er mochte oder gar liebte. Er hatte noch immer kein Wort dafür, was sie für ihn bedeutete. Sie war mehr als eine Freundin für ihn, das wusste er. Aber war es das, was Paare füreinander waren? Paare aus denen Eltern wurden?

Aus Respekt hatte er weder sie noch ihren Vater je auf ihre Mutter angesprochen.
 

Hinata schloss die Augen. „Ich weiß nicht, warum. Vielleicht weil Weihnachten so nah ist?“ Sie lachte leise: „Ich erinnere mich noch vage daran, wie sie mir sagte, sie hätte sich gewünscht, ich wäre im Sommer geboren. Wenigstens hat es bei Hanabi geklappt...“

Nach diesen Worten gab sie sich wieder der Stille hin, in dem Gedanken, dass Hanabis Geburt auf den Todestag ihrer Mutter fiel.
 

---
 

Der weitere Tag verlief ruhig. Sie kochten zusammen, backten die letzten Plätzchen (wobei Naruto mehr ein Hindernis als eine Hilfe war, da er die Dekoration scheinbar lieber mochte als das eigentliche Gebäck). Er schaffte es sogar wieder sie zum Lachen zu bringen und am Abend schlief sie auf der Couch in seinen Armen ein. Zumindest glaubte sie das, denn anders wüsste sie nicht, wieso sie sich nicht daran erinnern konnte, selbst ins Bett gegangen zu sein.
 

Kaum nahm sie die leichte Berührung an ihrer Hand wahr. Etwas mehr den Kuss an ihrer Stirn.

Dann ihr Name: „Hinata?“

Doch alles, was ihr im Kopf herum ging, war, dass sie weiterschlafen wollte und sich deswegen auf die Seite drehte und das Gesicht in ihr Kissen drückte.

Sie hörte leise Schritte, die sich erst entfernten nur um kurz darauf wieder zurück zu kehren, zusammen mit einer unerwarteten Kälte, die sich durch das Zimmer zog. Immer mehr vergrub sie sich unter den Decken, Schutz suchend in der Zuflucht der gespeicherten Wärme, die schnell entwich. Ein leichtes Kribbeln machte sich auf ihrer Haut breit und sie brummte nur leise, noch immer müde: „Naruto. Sag mir nicht, du hast bei dem Wetter draußen das Fenster komplett geöffnet... Es wird gerade erst hell.“

Denn obwohl es nicht kalt genug für frostige Temperaturen war, reichte es aus um sie in dem dünnen Stoff, aus dem ihr Schlafanzug bestand, frösteln zu lassen. Er wollte wohl kaum, dass sie krank wurde.

Als sie die Augen langsam öffnete bemerkte sie, dass es gar nicht mehr ganz so dunkel war, wie sie es gedacht hätte. Es war grau. Zumindest glaubte sie das auf ersten Blick. Auf den zweiten erkannte sie, dass sie damit nicht richtig lag.
 

Weiß. Weiß rieselte vor ihren Augen hinab und legte sich auf die Decke. Langsam und fein.

Ihre hellen Augen wurden größer bei dem Anblick.

In Kombination mit der Kälte ließ es sie schnell glauben es wäre Schnee... wäre da nicht das Sieb, das Naruto über ihrem Kopf hielt und der Fakt, dass es nur an einer Stelle hinab kam.

„Was machst du da?“, fragte sie in amüsiertem Ton, während Naruto das Sieb schnell hinter seinem Rücken zu verstecken versuchte. Natürlich ohne Erfolg.

„Also... ich... ich dachte, ich mache dir ein kleines, vorweihnachtliches Geschenk!“, erklärte er hastig „Du sahst gestern so niedergeschlagen aus.“

Und er mochte diesen traurigen Blick in ihren Augen nicht. Wer, wenn nicht er, würde verstehen, wie es war die eigenen Eltern zu vermissen, die man kaum gekannt hatte? Er wusste, wie es war, einer Erinnerung hinterher zu jagen, von der man sich nie sicher sein konnte, dass sie existiert hatte. Ähnlich wie der Schnee, den sie sich so sehnlich wünschte.

Und alles, was er ihr an diesem Punkt geben konnte, war der Versuch eines Ersatzes. Eine gescheiterte Aufmunterung und das Geständnis, dass er dort mit ihr war, wenn sie Kummer hatte und seine Schulter ihr gehörte.
 

Er schenkte ihr ein verschmitztes Grinsen, und sie stützte sich auf ihre Ellbogen um den Kopf besser heben zu können. Sie streifte seine Lippen mit den ihren, leicht und liebevoll. Seine Lippen waren warm, was ihr besonders im Kontrast zu der kühlen Luft im Raum auffiel. Dazu bemerkte sie das schwache Aroma von Instantramen, das so oft an ihm haftete, dass es schon fast zu ihm gehörte. Ob er besagte schon zum Frühstück gegessen hatte?
 

Ein leichtes Lächeln zierte ihr Gesicht, als sie sich wieder von ihm löste, das ihn wissen ließ, dass seine Nachricht bei ihr angekommen war.
 

„Nun... was ist das?“, fragte sie neugierig und deutete auf den weißen Puder, der um sie verstreut lag, nur um zu erschaudern als ihre Hand unter der Decke hervorkam.

Er stand auf um das Fenster zu schließen. Es würde ohnehin einige Minuten dauern bis die Temperatur sich erwärmte.

„Ich dachte, ‚Glauben ist Sehen‘. Oder was versuchen uns die Alten immer zu erzählen?“

„Du solltest nicht so abweisend von Sarutobi-sama sprechen“, wisperte sie.

Schwach schüttelte sie den Kopf und nahm den Finger um es erst genauestens zu untersuchen, bevor sie es sich in den Mund steckte.

Er hob skeptisch eine Augenbraue während er sie dabei beobachtete. „Und ich dachte, du würdest dich an diese Worte halten.“
 

„Mhm.. Puderzucker? Und Mehl?“
 

Egal, was es war. Sie würden später viel Spaß beim säubern haben, da Naruto es, ungeschickt wie er war, im halben Zimmer verstreut hatte. Aber vielleicht war es ja auch Absicht gewesen?
 

---
 

Noch zwei Tage vorher hatte Naruto seinen besten Freund Sasuke mit - dessen Meinung nach - den unnötigsten Fragen seines Lebens gequält.

„Ob es so etwas wie einen Tanz für Schnee gibt? Ich meine, für Regen gibt es sowas ja auch...“

„Hn.“

„Oder Schnee in der Dose?“

„Naruto... du nervst.“

„Sasuke, du weißt auch nicht, was es bedeutet, hilfreich zu sein!“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und damit ist auch das 18. Türchen geöffnet! ♥
Ich hoffe, es hat euch gefallen und dass es euch ein wenig in Weihnachtsstimmung versetzt hat? :)
Ich hab mich auf jeden Fall sehr gefreut Teil dieses Projekts zu sein.

Und damit wünsche ich auch allen Lesern frohe Weihnachten. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2014-02-13T05:20:02+00:00 13.02.2014 06:20
So schön *^*
Nein, ganz ehrlich, die Geschichte ist total süss. Ich fand den kleinen Nachtrag mit Sasuke lustig und gut, weil dann noch deutlicher wurde, wie viel Mühe Naruto sich gegeben hat.
Klasse gemacht. :)
Von:  Easylein
2013-12-19T19:03:24+00:00 19.12.2013 20:03
Hi!

Wie niedlich! Das hat Naruto extra für sie gemacht :) Das passt zu ihm ^-^
Ein super süßer OS! hat mir sehr gut gefallen ^-^

Glg Easy
Von:  narutofa
2013-12-18T21:30:29+00:00 18.12.2013 22:30
das war eine super os. ich hatten großen spaß sie zu lesen.
ich musste an einigen stellen lachen. naruto war einfach nur klasse. du hast alles sehr gut beschrieben. du hast talent. mach weiter so
Von:  Kaninchensklave
2013-12-18T20:13:31+00:00 18.12.2013 21:13
ein Süßer OS

Tja da hat NAruto sich schon was süßes einfallen lassen mit dem Falschen Scnee immerhin wollte er nur seiner Irdnug
einen gefallen machen  und sie zum lächeln bringen und wer weiss vieleicht ist es ja dann auch pünktlich zu weihnachten soweit das es schneit es wäre sicher schön wenn beide  einen Winterlichen Spatzier gang machen würden Hand in Hand oder er eine Schlittenfahrt im Schnee Organisiert hätte xD

GVLG
Von:  L-San
2013-12-18T19:09:24+00:00 18.12.2013 20:09


Hallo!


Da ich schon die restlichen OS des Advents-Specials gelesen habe, habe ich mich sehr auf das neue gefreut. ;]
Mir hat dein Text gut gefallen, obgleich ich nicht unbedingt ein Fan von NaruHina bin.
Nichtsdestotrotz war dein Schreibstil sehr flüssig und sauber.
Gefällt mir sehr gut.
Die Gedanken hast du schön dargestellt.
Ja, du hast bei mir wirklich für einen kleinen Moment Weihnachtsstimmung gesorgt.^^
Bevor ich nun abhaue, will ich dich noch auf etwas aufmerksam machen.

„N-N-Naruto-kun...“, stammelte sie, nach Worten ringend „I-Ich dachte, du schläfst noch! Hab ich dich geweckt?“
-> die Auslassungspunkte (…) sind falsch ausgelegt, sie stehen immer getrennt von den Wörtern, weil sie eben wie als ein Wort betrachtet werden
-> Ausnahme nur, wenn das Wort nicht vollständig ausgesprochen wird, wie zum Beispiel: "Du Arschl… Du!"
-> natürlich müssen diese Punkte auch dünner sein^^

Außerdem haben an so manchen Stellen Kommas gefehlt, darauf könnte man achten, um für einen bessern Lesefluss zu sorgen.
Ansonsten war das ein prima OS.^^
Schreib weiter so! ;D


LG
L-San




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