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Das Licht des Mondes

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Prolog

Das Licht des Mondes
 

by Niche
 


 

Wenn man in Kirigakure zur Ninja-Akademie geht, hat man es nicht leicht, denn auch, wenn die Genin-Prüfung nicht mehr so brutal ist, wie sie sie es früher war, so ist es doch immer noch sehr hart dort zu lernen. Die Lehrer sind streng, der Stoff schwer und die Mitschüler brutal. Besonders, wenn man fast zwei Jahre älter als alle anderen in der Klasse war.

Miru jedoch war dies alles egal, jedenfalls musste es das sein, denn sie hatte sich geschworen eine Kunoichi zu werden. Sie musste diese Jahre einfach durchstehen, egal was es kostete! Besonders gut war sie nicht, auch nicht besonders schlecht, aber an den Stand ihrer Altersklasse kam sie nicht heran. So musste sie nun in dieser Klasse verweilen und sich alltäglichen Mobbingattacken hingeben.

In Mirus Jahrgang gab es allerdings einen Jungen, von dem sie schon sehr viel gehört hatte. Sie nannten ihn Wunderkind oder auch der nächste Dämon von Kirigakure. Sie selbst hatte diesen Jungen noch nie gesehen, aber er hatte wohl die Akademie schon längst hinter sich gelassen. Dies war einfach bemerkenswert und so wünschte sie sich, dass sie wenigstens nur halb so gut war wie dieser Junge. Aber das war aber gar nicht so einfach.

Durch den Job ihres Vaters war Miru wenigstens nicht allein in Kirigakure, wo sie sich so gut wie nicht auskannte. Natürlich hatte sie früher immer ihren Vater besucht oder war mit ihrer Mutter zum Shoppen her gekommen, aber sie kannte eben nur einen kleinen Teil dieser Stadt. Ihre Mutter und ihr kleiner Bruder Tento sollten nicht ihretwegen umziehen müssen und Freunde hatte sie dort ja auch einige. So fuhr Miru jeden Freitag hinüber zu einer der Inseln Mizu no Kunis, auf der sie aufgewachsen war, um den Rest ihrer Familie und ihre Freunde zu sehen.
 


 

Der Wind strich durch ihr langes, blass grünes Haar, welches ihre rosigen Wangen umspielte. Das Mädchen lehnte an der Reling und sah hinunter in das klare Wasser, vor welchem sie sich so fürchtete. Na ja, es war nicht direkt das Wasser, welches sie fürchtete, sondern die Tiefe, denn sie konnte nicht Schwimmen. Natürlich ging sie im Sommer gerne mit ihren Freundinnen zum Stand, aber tief hinein ins Meer wagte sie sich nie. Schwimmen hatte ihr einfach nicht gelegen, sie schaffte es einfach nicht. Und immer, wenn sie sich fragte wieso, fand sie keine Antwort. Aber so ging es auch und sie war glücklich.

„Hey, Miru! Ich wette du schaffst das nicht!“, rief plötzlich jemand in ihrer Nähe, so dass sich das Mädchen zu dem Jungen, der sie angesprochen hatte, wandte. Es war in ihrem Jahrgang, ein Schüler der Ninja-Akademie wie sie, aber eben zwei Klassen über ihr. Um ihn herum standen noch ein paar Jungs in seinem Alter. „Was meinst du, Masaru?“, wollte Miru nun wissen, aber da kletterte der Junge schon auf die Reling und balancierte einige Meter, wandte sich um und kehrte zu seinen Freunden zurück, um einer Katze gleich wieder neben ihnen auf dem Deck zu landen. Miru zuckte nur mit den Schultern und wollte sich abwenden, da rief Masaru auch schon wieder etwas zu ihr hinüber. „Tja, du bist hallt nur ein feiges, schwaches Mädchen!“ Alle seine Freunde brachen in gehässigem Gelächter aus.

Eigentlich hatte sich Miru vorgenommen ruhig zu bleiben, aber sie wollte es ihnen beweisen. Sie war weder feige noch schwach! Sie wollte es ihnen zeigen, dann hätten diese Dummbeutel nichts mehr zu lachen. Und vielleicht würden sie sie endlich mal in Ruhe lassen. Also seufzte sie nur und sprang hinauf auf das Geländer. //Eigentlich nicht schwer…// dachte sie sich und tat einige Schritte vorwärts. //Ich darf nur nicht nach unten sehen.// Aber leichter gesagt, als getan, denn schon viel ihr Blick hinunter zum Wasser. Miru schluckte leicht und kniff die Augen zusammen, um sich einzureden, dass sie sicher nicht hinunterfallen würde. Aber dadurch verlor sie das Gleichgewicht und wankte. Natürlich machte keiner der Jungs auch nur den Ansatz ihr zu helfen.
 

„Weißt du, Aniki, ich glaube, der Mizukage unterschätzt ein wenig unsere Fähigkeiten. Jedenfalls hatten wir schon schwerere Aufträge. Hoffentlich wird der hier nicht so langweilig, wie ich glaube.“

Es ertönte ein lauter Schrei, woraufhin man nur einen Aufprall auf dem Wasser vernahm. Lautstarkes Gelächter folgte.

Der Junge, welcher sich eben noch mit seinem Bruder unterhalten hatte, drehte sich um. Könnten Blicke töten, wär die Horde lachender Jungs jetzt wohl tot. Er, sowie sein Bruder, hatten einen heftigen Schwall Wasser abbekommen, der durch den Aufprall von irgendetwas im Wasser entstanden war. „Was ist hier los?“, knurrte er sauer und trat auf die Gruppe zu, die, als sie ihn erblickten, ängstlich zurückwichen. Nur ihr Anführer, Masaru, trat unerschrocken nach vorne. „Wir durften grade beobachten, wie ungeschickt sich Miru beim Balancieren auf dem Geländer anstellte und ins Wasser fiel. Außerdem glaube ich, dass sie nicht mal schwimmen kann, so wie sie sich immer im Sommer am Stand anstellt“, brachte er lachend hervor.

Als er einen Blick über die Reling warf, konnte der durchnässte Junge wirklich niemanden im Wasser entdecken. Er kannte das Mädchen zwar nicht und es war ihm egal, dass diese Jungs sie ärgerten, aber Ertrinken ließ er sicher niemanden, besonders, wenn derjenige nicht einmal versuchen konnte sich zu retten, da er nicht schwimmen konnte. Und allen Anschein nach war sie eine Mitschülerin dieser Jungs, die er aus der Akademie kannte, weswegen sie eine zukünftige Kunoichi Kirigakures und somit eine zukünftige Kriegerin seines Landes war. Deswegen war er verpflichtete ihr zu helfen!

Gesagt, getan!

Die Gruppe Jungs sah nur verdattert drein, als ihr ehemaliger Klassenkamerad plötzlich über die Reling sprang und mit einem Platschen im Wasser verschwand.
 

Panisch ruderte Miru mit Armen und Beinen, wusste aber nicht mehr, wo oben und unten war. Tränen schossen ihr in die brennenden Augen und vermischten sich mit dem Salzwasser um sie herum. Panisch schrie sie, aber nur Blasen kamen aus ihre Mund. //Ich sterben! Ich sterben!// schloss es ihr immer wieder durch den Kopf.

Einige Meter weiter vernahm sie ein leises Platschen, Blasen stiegen auf. War dort oben? Aber sie hatte kaum noch Kraft und Luft, um nach oben hätte schwimmen zu können. Langsam verschwamm Mirus Sicht, aber sie vernahm noch einen Schatten, der sich ihr näherte. //Ein Hai?// war das erste, woran sie denken konnte, was aber eigentlich nicht möglich war. Oder doch? Gab es hier Haie?

Miru spürte, wie etwas nach ihrer Hand griff, es war ein warmer und starker Griff. Ein paar letze Blasen kamen aus ihrem Mund, als sie erschrocken aufschrie, aber das war wohl ein Fehler gewesen. //Das war‘s wohl...// Ihr wurde schwarz vor Augen.
 

Das Mädchen wurde ohnmächtig, als er es erreicht hatte, so beeilte sich der Junge sie an die Oberfläche zu bringen. Aber auch dort angekommen, schnappte sie nicht nach Luft. //Scheiße!// dachte er, konzentrierte das Chakra in seinen Füßen und stieg aus dem Wasser, auf welchem er nun wie auf festem Boden laufen konnte. Schnell war das Mädchen, dessen lange, grün schimmernde Haare nun ihr Gesicht bedeckten, Huckepack genommen. Er musste sie so schnell wie möglich aufs Schiff bringen, um ihr weiter helfen zu können! Aber das Schiff hatte natürlich nicht auf sie gewartet, sondern war schon eine lange Strecke weiter gefahren. Schnell rannte der Junge hinter ihm her, erreichte dabei ein bemerkenswertes Tempo, und sprang schließlich hinauf aufs Deck, wo er das Mädchen ablegte.

Einige Passagiere erschraken, sammelten sich aber schließlich schaulustig um die beiden. Auch die Gruppe Jungs, die an dem Vorfall Schuld hatten, waren darunter.

//Da kann ich nur eins tun..!//
 

Miru war eine Weile weggetreten, als sie plötzlich warme Luft in ihrer Lunge spürte, die sie zum Husten brachte. Schnell setzt sie sich auf und hustete das Wasser aus, welches sie beim Versuch weiter zu Atmen in die Lunge geatmet hatte. Um sie herum nahm sie nun auch lautstarkes Gelächter wahr. Als sie die Augen öffnete, blickte sie in ein violettes Augenpaar. Sie erschrak schrecklich und wich ein Stück zurück.

Verwirrt blickte das Mädchen nun umher, bis ihr Blick wieder auf dem Jungen, dem das violette Augenpaar gehörte, haften blieb. Sein schneeweißes Haar klebte triefend nass in seinem hübschen Gesicht. Vom Alter her schätze Miru ihn auf etwa acht oder neun, also nicht viel älter, als sie es war. Der Junge lächelte matt und so zeigten sich ein paar haiähnliche Zähne, wie sie es schon von mehreren Personen hier in Kiri kannte.

Langsam fing Miru an die Situation zu verstehen. Die Gruppe Jungs, die immer noch lautstark lachten und sie dabei anstarrten, verrieten ihr da so einiges. Ihre Wangen färbten sich augenblicklich rosig.

„Ich wäre fast ertrunken, oder? Und du hast mich gerettet?“, flüsterte sie mit zittriger Stimme, langsam wurde sie kalt. Kein Wunder, da sie von oben bis unten durchnässt war. Der weißhaarige Junge vor ihr nickte nur und stand schließlich auf, um die Gruppe Jungs wieder mit seinem tödlichen Blick zu durchbohren, der diese sofort zum Schweigen brachte.

„Bild‘ dir darauf aber nichts ein, Kleine“, wandte er sich wieder Miru zu, die sich inzwischen auch erhoben hatte. //Wen bezeichnet er hier mit Kleine?!// fragte sie sich, da beide Kinder ziemlich gleichgroß schienen. Dies laut zu sagen, hätte sie sich aber im Leben nie getraut.

„Danke“, hauchte Miru und verbeugte sich kurz vor ihrem Gegenüber, der nur abwertend mit der Hand wedelte, sich umdrehte und gehen wollte. Miru reagierte schnell, packte den Jungen am Arm, und reichte ihm eine Alpenrose. „Ich bin Miru und du?“, fragte sie und lächelte sanft. Die Gruppe Jungs hielt entsetzt den Atem an.

Langsam drehte dich der Junge mit den schneeweißen Haaren wieder zu ihr herum. Sein Blick wanderte von Mirus Lächeln zu der Blume, die sie ihm hinhielt und mit der er überhaupt nichts anfangen konnte, und wieder zurück zu Mirus Lächeln. Langsam nahm er die Blume an sich, Geschenke bekam er ja nicht jeden Tag, da die anderen wohl zu viel Respekt – oder Angst – vor ihm hatten. „Ähm…Suigetsu“, antwortete er schließlich mit einer leichten Verwirrung in der Stimme, denn er hatte gedacht, dass man ihn hierzulange kannte, und erwiderte das Lächeln des Mädchens ihm gegenüber kurz, wobei seine spitzen Zähne wieder aufblitzen.

Ein Rumpeln lies die Kinder aufschrecken und den Jungen herumfahren, denn er stand mit dem Rücken zum Geschehen: sie hatten angelegt. „Na ja, man sieht sich“, meinte Suigetsu nun, hob die Hand zum Gruß und folgte der Menge, die sich auf dem Weg zum Festland begeben hatten. Miru nickte nur und sah ihm hinterher bis er in den Menschenmassen verschwunden war. „Netter Junge“, meinte sie mit einem Lächeln auf den Lippen und wollte sich nun auch auf den Weg machen.

Netter Junge?“, kam es plötzlich von jemandem neben ihr. Als sie sich umwandte, erkannte sie Masaru. „Weißt du überhaupt wer das war?“ Miru sah ihn nur verwirrt an und schüttelte den Kopf. „Das war der nächste Dämon von Kirigakure, Mann!“, erklärte der Junge nur kopfschüttelnd und machte sich schließlich aus dem Staub, seine Gefolgsleute im Schlepptau.

Miru sah ihm nun auch hinterher, musste erst einmal ihre Gedanken ordnen. //Der nächste Dämon von Kirigakure?// Schoss es ihr durch den Kopf und ihre Augen weiteten sich. Auf dem ganzen Nachhauseweg ging ihr eine Sache nicht mehr aus dem Kopf: Ich wurde von meinem Idol gerettet! Dies gab ihr den nötigen Ansporn noch fleißiger für die Schule zu lernen und zu trainieren.



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