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Träume leben ewig

KaRe - Hauptfiguren: Mao, Rei und Kai
von  Takara_Phoenix

Kapitel 30: Träume leben ewig 3o

Nihao!
Hah... das ist etwas länger geworden, als sonst... ôô°°°
Nya, viel Spaß damit. ^^
Zai jian, Gigi-chan

~[Kai]~

Etwas schreckliches?
Etwas, das euch... besonders dich geprägt hat?
Was ist geschehen, dass es dich verändert hat? Dass es euch nach fünf Jahren dazu brachte, zu fliehen? Was war so schrecklich?
Was ist passiert?
Was, das nicht einmal Mao darüber redet? Wo sie doch jetzt eigentlich alles offen legt. All eure Geheimnisse. Und doch kann sie darüber nicht reden.
Dann muss es wohl wirklich schrecklich sein...
Schlimmer noch, als eure Eltern zu verlieren?
Hast du vielleicht deshalb nie die Wahrheit erzählt...?
Weil dir damals etwas so schreckliches zugestoßen ist, dass du es mitsamt deiner Vergangenheit so sehr verdrängt hast, dass du sogar angefangen hast die Geschichte, die ihr jedem erzählt habt, selbst zu glauben?
War es das?
Hast du nicht nur mich und die anderen, sondern auch dich selbst belogen?
Was passierte wirklich in der Abtei mit euch?
Was passierte mit dir?


~[Flashback]~

Während sie sich langsam ihrem Ziel, San Francisco, näherten, dachte Mariah schmerzlich an jenen Abend zurück, als sie zu sechst im Büro von Mister Dickenson gesessen hatten.
Die 10-jährige Kira hat die nur zwei Jahre jüngere Mariah auf ihrem Schoß sitzen und strich ihr durch das schwarze Haar. Marcus, Alec und Niko saßen still auf ihren Stühlen und starrten den Briten vor sich an. Doch Mister Dickensons Blick war einzig und allein auf den kleinen, verstörten Rotschopf gerichtet, der sich abseits auf ein Sofa gekuschelt hatte und schlief. Oder zumindest versuchte er es.
„Mister Dickenson...“, machte Alec schließlich leise auf sich und die anderen aufmerksam.
„Mh? Oh. Alexander, mein Junge! Tut mir Leid, ich war wohl gerade gedanklich... wo anders... Raymond bereitet mir nur Sorgen... Nun, weshalb ich euch heute hier her bestellt habe...“
Mister Dickenson fing an etwas in einer Schreibtischschublade zu suchen. Die sechs Kinder waren jetzt seit etwas mehr als einer Woche in der BBA Zentrale, doch langsam hielt es Mister Dickenson für klüger, sie an einem anderen Ort unterzubringen. Einem kinderfreundlicheren Ort.
„Ah! Da ist die Unterlage ja. Also... ich habe viel recherchiert. Alexander, ich... habe deine Mutter gefunden. Auch, wenn sie dich damals nach dem Tod deines Vaters im Stich gelassen hat, nachdem ich ihr erzählte an was für einem Ort sie dich zurückgelassen hatte, hat sie sogleich nach dir gefragt. Sie will eine zweite Chance... ihr tut es sehr Leid. Ich weiß, es kommt für dich wohl etwas unerwartet und du bist ihr sicher noch sehr böse. Aber sie ist deine Mutter und sie liebt dich.“
Der kleine Blondschopf senkte leicht den Blick und nickte stumm. Seine Mutter war nicht mehr mit allem klargekommen, nachdem sein Vater an Lungenkrebs gestorben war. Sie hatte ihn in die Abtei gegeben, im Glauben, ihm würde es dort gut gehen. Besser, als bei einer alleinerziehenden, verzweifelten Mutter.
„Ich möchte, dass Kira dich begleitet. Ich habe das auch schon mit deiner Mutter besprochen und sie hat nichts dagegen. Mariah... dich und deinen Bruder würde ich gern im Heimatdorf eurer Mutter unterbringen, in China. Ihr könnt doch Chinesisch?“
„Natürlich... das haben wir immer gesprochen, wenn wir nicht wollten, dass die anderen Kinder uns verstehen...“, nuschelte die Schwarzhaarige und nickte.
„Gut, gut. Und Nikolaij und Marcus... für euch habe ich ein nettes Ehepaar gefunden, das sich um euch kümmern würde. Es sind wirklich nette Leute, die sich schon lange Kinder wünschen.“
Die Brüder nickten nur.
„Und... werden wir uns wiedersehen?“, wollte Kira wissen.
„Ich... denke eher nicht. Es ist besser, wenn ihr euch nicht wiederseht. BioVolt wird wohl hinter euch her sein und da ist es sicherer, wenn es keine Verbindung zwischen euch gibt. Außerdem sollt ihr endlich eine normale Kindheit haben“, entgegnete der Brite.
Die Kinder standen langsam auf und wollten das Büro wieder verlassen. Alec wollte Ray wecken, damit er sie begleiten konnte, aber Mister Dickenson schickte ihn kopfschüttelnd raus.
„Lass mich das machen... ich wollte noch mit dem Jungen reden...“
Nickend entfernte sich der Blonde und folgte seinen Freunden. Nur Mariah blieb neugierig vor der Bürotüre stehen und lauschte heimlich.
„Ray... Ray, wach auf“, meinte Mister Dickenson leise und berührte Ray leicht an der Schulter.
Der Russe zuckte erschrocken aus dem Schlaf und blickte Mister Dickenson im ersten Moment panisch aus großen Augen an, ehe er sich besann, wo er sich befand.
„Ray, hör mir zu. Ich habe es gerade schon den anderen erklärt. Ihr werdet bald von hier weggehen, wohin, wo es schöner ist. Mariah und du, ihr werdet in das Dorf eurer Mutter gehen. Es ist sicherer so. Okay?“
Der Rothaarige nickte stumm, ehe er aufstand und das Büro verließ. Vor der Türe nahm er Mariah an die Hand und lief mit ihr den Flur entlang. Die Schwarzhaarige war ganz erschrocken, dass ihr Bruder wusste, dass sie noch da war. Doch er sagte nichts zu ihr. Als sie das BBA Gebäude verließen, wollte Mariah sich losreißen.
„Wohin willst du denn?! Wir sollen doch nicht ohne Erwachsene raus! Das ist gefährlich! Bruder?!“, protestierte das Mädchen.
Ray blieb stehen und drehte sich zu seiner kleinen Schwester. Mariah bekam es leicht mit der Angst zu tun, als sie die Ausdruckslosigkeit in den Augen ihres großen Bruders sah.
„Ma... Mariah... Wir sind nicht sicher. Selbst, wenn er uns an einem anderen Ort unterbringt, dann sind wir noch immer wir. Ich... hab Geld dabei... Wir werden uns in einer Drogerie Haarfärbemittel kaufen. Und dann... brauchen wir andere Namen... weißt du noch, wie uns Mom erzählt hatte, wie sie uns eigentlich nennen wollte? Aber Dad meinte dann, es wären zu chinesische Namen, er würde lieber etwas neutraleres... etwas amerikanisches... wollen?“
Die Schwarzhaarige nickte nur zögerlich. Es war das erste Mal, dass ihr Bruder gesprochen hatte, seit diesem Abend, an dem sie ihre Flucht beschlossen hatten. Seine Stimme klang in ihren Ohren schon beinahe fremd.
„M... Mao und Rei. A... aber wegen Dad hat sie uns dann Mariah und Ray genannt.“
„Genau. Und wenn wir ab jetzt in China leben, dann brauchen wir chinesische Namen, nicht?“
„Ja...“, antwortete die Kleinere.
Ray nickte kurz, bevor er sich wieder umdrehte und weiterlief, Mariah noch immer an der Hand. Erst in der Drogerie vor dem Haarfärbemitteln blieb er stehen und griff nach einer rosa und einer schwarzen Packung.
„Ich will aber keine rosa Haare!“, beschwerte sich Mariah, als sie aus dem Laden waren, und verzog das Gesicht.
Wieder drehte sich ihr Bruder zu ihr und blickte sie kurz an.
„Du hast noch nie in deinem Leben etwas rosanes getragen... es gibt keine Farbe, die besser passen würde... die unerwarteter für dich wäre...“
„Aber... ich hab nie rosa getragen, weil das voll die doofe Farbe ist!“
„Hör mal zu, Mariah. Ich will nicht... das... das sowas je wieder passiert. Nie wieder... Du doch auch nicht, oder? ...Na siehst du... dann musst du auch rosa Haare in Kauf nehmen...“

~*~


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