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Salogel&Theo - Rape Me

Flucht in das Programm 'New York' mit Folgen
von

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After the game

Rape me
 

Theo war zutiefst beunruhigt Salogel so fern von sich selbst zu sehen. Seit Tagen schon war er still. Theo verstand doch, die Schmach, Scham und Erniedrigung, sie waren nicht einfach so zu vergessen. Es hätte alles nicht so kommen dürfen!, sagte er sich und rührte in seinem Drink herum.

Die Wohnung in New York lag still im zweihundersten Stockwerk über aller Hektik der rauschenden Stadt. Die Sonne schien durch einen verhangenen Himmel, es regnete. Sein Freund aus Mittelerde schlief - alleine - in seinem Schlafzimmer.

Als er ihn vor zwei Monaten in die Real-World geholt hatte - und von dort dann nach New York, da hätte alles anders kommen sollen. Sie sollten zusammenziehen und hier glücklich werden. In einer toleranten Welt des dreiundzwanzigsten Jahrhunderts. Doch Elben waren zerbrechlicher als Theo geahnt hatte. Salogel litt unter dem Tod einer seiner guten Freunde. Ja, er war auch ein Sexspielzeug gewesen, und ein offizielles Ende der Beziehung hatte es nie gegeben - dennoch hatte es Theo nie gestört. So war es in Salogels Welt nun mal. Bunt. Lebenslustig. Voller Spaß und Freuden.

Elladans Tod lenkte eine inoffizielle Verbannung auf Thranduils zweiten Sohn. Seit dem verschwinden der Hobbits war er schon einsam gewesen - auch nach Bruchtal war es ein langer Weg. Doch nun war es eine andere Einsamkeit. Wie der eisige Winter, so kalt und leer blieben die Geschöpfe um ihn. Salogel weinte sich Wochenlang in den Schlaf. War es tatsächlich seine Schuld? So etwas hatte er doch nie gewollt. Es war ihm zuvor ein Fremdwort gewesen, dieses Aids. Bis, ja bis Theo es einmal erwähnt hatte. Eine Epidemie die bei der Zerstörung der Welt und der Menschheit im einundzwanzigsten Jahrhundert eine entscheidende Rolle gespielt hatte. Seit an diesem Wintertag der Brief des Elbenkönigs eintraf, da wusste er, Aids war in diese Welt gekommen. Salogel weinte. Oh ja, wie sonst hätte sein schöner Prinz nur daran erkranken können? Und nun war er tot. So schnell. Oder nicht? Wann war er erkrankt? Nie würde er das schelmische Lachen und langen schwarzen Haare wieder spüren. Es brach ihm mehr als nur das Herz. Es war auch die Erkenntnis: "ich, ja ich war es!" Und das bedeutete, er konnte es haben - und sterben. Hier, in Mittelerde.
 

Als Theo eintraf hatte Salogel sich weinend an ihn gedrückt. Er war der einzige der blieb. Und er bat ihn ihn fort zu bringen. In diese Welt aus der er kam. In eine Welt in der ihn niemand kannte. Von Elrohirs Mörder sprach er nicht.
 

Die Realworld war ein grauer, schmutziger Ort, von Zeit und Gift zerfressen. Erschrocken sah er, als er auf einem Stuhl erwachte, wie dünn und krank Theo hier war. Genau wie der Retter der Welt, der Eine, das Orakel und der schwarze Schachspieler, von denen er gehört hatte. Trostlos sahen sie aus, wenn er sie auf den kalten Gängen traf. Ihre Schritte hallten dumpf im Metall. Salogel schien gegen sie wie eine leuchtende Kugel. Dieser Ort machte ihn nicht froh. Und auch Theo wollte nicht, dass sie hier verweilten. Aber Salogel war das Jahrtausend fremd und er vertraute den biependen und surrenden Geräten nicht, mit deren Hilfe man jetzt reisen konnte.

Doch an diesem Depressiven Ort konnte der Elb nicht bleiben, deshalb folgte er eines Tages der Aufforderung seines Freundes: "Komm. Komm mit. Diese Welt ist schön. Ich habe ein Zuhause dort. Lass und dort glücklich werden und weder hierher noch nach Mittelerde je zurückkehren. Die Welt dort ist schön, komm, lass uns den Ärger in unseren Welten vergessen.". Theo ergriff die Hand des Elben und Salogel spürte, dass er meinte, was er sagte. "Ja", sagte Salogel und legte sich auf den alten, mit Leder überzogenen Stuhl. Er hatte Angst davor, doch ließ er sich nichts anmerken. Theo stellte die ungeduldig piependen Monitore ein und behutsam schob er schwarze Drähte unter die bleiche haut des Elben. Blut floss herab. Salogel sah ihn an, die Angst war stärker geworden. Theo schüttelte seinen Kopf und lächelte. "Es ist alles gut.", flüsterte er. Das Blut rann am kalten Stahl des Stuhles herab und Salogel entschwand in eine andere Welt. Als er dort erwachte, wartete Theo schon auf ihn und warnte ihn, nicht zu schnell auszustehen.

Verblüfft sah er sich um. Ein lebender Ort voller Menschen. Blauer Himmel. Auch Theo sah wieder gesund und kräftig aus. Ganz der Mann in den er sich einst verliebt hatte. Inmitten des blauen Himmels reckte eine Frau aus grünem Stahl ihr olympisches Feuer in die Luft. - New York -

So viele Mensche! So viele neue Freunde!, hatte Salogel gedacht, und für eine kurze Zeit behielt er recht.
 

Tage vergingen und sie erkundeten gemeinsam die Stadt und ihre Attraktionen. Kaufhäuser, Lokale, Clubs, Parks, Menschen. Bis zu jenem Tag, der passierte, obwohl er nie geplant gewesen war. In dieser Welt kannte man Theo als einen Cop. Berüchtigt für seine Art.

Da war dieser Fall, mit dem dieses Programm von New York jedes Mal begann ... Irgendwie hatte der Knastbruder über Salogel bescheid gewusst. Er hatte ihn entführt und den Cop genau an der Stelle getroffen an der er verletzlich war. Eine Stelle die Theo nie zuvor gehabt hatte, wenn er hierher gekommen war.

Es war immer eine schöne Welt gewesen. Hier war er der Held der Geschichte ohne Heldentaten zu leisten. Es war - ein bisschen schneller, ein bisschen schlauer, ein bisschen -besser als alle anderen Hier. Dieser Ganove war ein kleiner Fisch - eigentlich. Die Stadt gehörte Theo - oder wer auch immer sich in die Rolle des Cops lud. Doch nicht diesmal. Edd Calloon hatte ihn entwaffnet. Die Calloon Brüder gegen die kleine blonde Hure. Ein Erpresserbrief, wie in alten Tagen schriftlich an seine Türe genagelt hatte ihn erwartet, als er nachhause gekommen war. Eine Zwickmühle für den Helden der Stadt. Letztendlich ging er darauf ein - eine Falle für Edd Calloon. Doch auch der Knastbruder war nicht ehrlich. In welcher Form, dass sollte Theo mit eigenen Augen erleben. Er bekam Salogel nicht unversehrt zurück.

Schon von fern konnte Theo die Schreie hören, als er das verlassene Gebäude betrat, Edd Calloons Versteck. Die verstaubte, stehende Luft in den langen Gängen, hing tief im Duft von Schweiß und Sex und Blut.
 

Theo blockierte seine Gedanken. Der Kreis schloss sich. Er hatte Mitleid und wollte Salogel helfen. Doch langsam gingen ihm die Einfälle aus. Salogel entfernte sich davon der zu sein, der er einst in Mittelerde gewesen war. Selbst eine Therapie hatte er ihn beinahe angefleht zu besuchen. Vielleicht zu jemanden zu gegen, dem er alles erzählen konnte, alles, was er vor Theo verschloss. Doch Salogel hatte die Bitte stumm abgelehnt, und bis jetzt lag die Notiz mit der Anschrift des Arztes auf Theos Nachttisch, neben Salogel.
 

Die Zeit schien hier keine Wunden zu schließen. Theo wusste, Salogel liebte ihn noch immer, und doch, er weiß ihn von sich. Über einen Monat hatte er nun auf der Couch geschlafen. Er war am Ende mit seinem Latein. Sein Geliebter rann durch seine Finger.

Immer häufiger fürchtete er, Salogel sei aufgestanden und fort, hinaus nach New York um nie mehr wiederzukehren. Doch noch nicht. Noch lag er in den selben Laken und floh ins Land seiner Träume, wenn Theo am Abend von seiner Arbeit zurückkehrte, oder er hing wortlos an den Fenstern des Appartements und sah hinab in die schreckliche Welt, die ihn geschändet hatte, und die nun sein Zuhause war.

the beginning

Bote
 

Der Brief erreichte mich erst nach Wochen. Die Waldläufer hatten ihre Dienste wegen den tiefen, arktischen Temperaturen fast überall eingestellt. Heute Morgen klopfte es an der Türe. Theo war für einige Tage fort, ich erwartete ihn nicht vor Morgenabend zurück. Es war dann auch ein dürrer, zitternder Mann. Im Hintergrund stand ein schnaubendes Pferd, der Wind pfiff über die Ebene, Schnee tanze darin. In seiner Hand ein Umschlag. Er fragte nach meinem Namen. Das Siegel auf dem Umschlag erkannte ich sofort.

Ich fragte mich was darin stehen mochte. Lange hatte man von dort geschwiegen. Zwei Jahre fast.

Ich gab ihm Antwort und er sah meine Verwunderung.

Wer sollte schreiben, bei solch einem Wetter?

Unheilvoll stiegen Gedanken in mir auf.
 

Als ich den Schnee verbannt und die Türe hinter mir geschlossen, schmolz der Schnee von den Kanten des Papiers.

Elronds Haus. Der Brief kam aus Bruchtal.

Mein Haus lag stumm, nur draußen pfiff der Nordwind vor den Fenstern. Ich wollte ihn nicht öffnen. Trotz allem. Ich wollte ihn nicht öffnen. Ich wünschte mir Theo an meine Seite. Was stand da nur drinnen? Es konnte nichts Gutes sein.
 

Ich irrte nicht.

Aus mir fuhr jeder Lebenshauch. Ein naher Stuhl fing meine schwachen Glieder. Die Nachricht war mehr als unerwartet, er war so jung. Jünger als ich. Und sollte ein König werden. Dem Bruder und dem Vater muss es - wer weiß wie gehen. Ob er mit diesem Umschlag Groll mir sendet?

Wir lange hatte er gelitten? Wer hat den Tod vor dir verschuldet? Ein jeder Weiß mit welchem Risiko er spielt, gibt er sich ganz der freien Liebe hin. Elladan, es tut mir Leid. Warum nur hieß dein Henker Aids?
 

Salogel

A silent night

After the game 2 - A silent night
 

Es war wieder einer dieser Abende. Der Himmel wurde schon dunkel, doch die Lichter der Stadt strahlten dem zum Trotz und schufen für jeden der es wollte, einen künstlichen, zweiten Tag. Der Aufzug hielt im zweihundertsten Stock und Theo trat hinaus. Er legte seine hand in den Nacken und lehnte seinen Kopf zurück. Die Ringe unter seinen Augen zeugten von seiner Verfassung. Vom Aufzug sah er den Gang hinauf zu seinem Appartement. Er seufzte und ließ seine Hand herabfallen. Seine Gedanken kreisten um Salogel, den er dort drinnen wiederfinden würde. Theo hatte heute keine Hoffnung, dass er seine Meinung geändert haben könnte. Er hatte auch keine Kraft mehr. Nicht heute. Die Arbeit hatte ihn ausgelaugt. Theo wünschte sich heute nichts mehr, als die Türe aufzuschließen und wie ein Stein in sein Bett zu sinken.
 

Langsam ging er auf die Wohnungstüre zu. Ehe er öffnete holte er noch einmal Luft. Vielleicht würde sie ihm die Kraft geben auch heute wieder nicht aufzugeben. Er trat ein. Die Wohnung lag still. Sein Blick überflog das Wohnzimmer, niemand war zu sehen. "Salogel?", rief Theo, und der Hauch des Schrecks konnte nicht verborgen werden. Dann aber hörte er ein Geräusch. Theo trat weiter ein. Da stand er. An einem Fenster und sah hinab. Theo seufzte und legte seinen schweren Mantel ab und ließ ihn auf die Couch fallen. ZU gerne wäre er mit ihm gefallen. Aber er konnte nicht. Müde rieb er sich die Augen, legte sein Holster und die Pistole auf den Flachen Tisch und drehte sich zur Fensterreihen. Vom Boden der Stadt drang orangenes Licht hier herauf.
 

Auf seinem Weg zum schweigsamen Elben schaltete er das Radio ein. Eine alte Meldie aus den Fünfziger eines vergangenen Jahrtausends lullte den Raum in sanft schwingende Töne ein. Salogel hatte nicht einmal aufgeblickt, doch er hörte die zarten Klänge der Melodie und fühlte wie Theo auf ihn zukam. Er schloss seine Augen als Theo seine Arme um ihn schloss und ihn an sich zog. Dann sah er wieder hinaus und ignorierte die schwere Stirn, die auf seiner Schulter ruhte.

Theo wusste seine Worte waren vergebens. Heute wollte er nur seinen alten Freund zurück. Weder Zorn noch einen Streit sollten seine Worte auslösen.

Er bewegte sich leicht zum Rhythmus der Musik und schlief beinahe ein. Doch eine kalte hand weckte ihn kurz zuvor. Er schlug seine Augen auf und sah, dass Salogel ihn beobachtete. Für einen Moment kreuzten sich ihre Blicke, ehe sie beide auf die zierliche, bleiche Hand des Elben fielen, die auf Theos Schulter ruhte. Theo wusste was nun folgte. Er zog Salogel enger an sich und verschloss seine Augen wieder, nicht gewillt der Realität entgegen zu sehen.
 

Der Druck der Hand stieg. "Lass mich los, Theo.", hörte er die sanfte süße Stimme und wollte sie verbannen. Er wollte ihn nur halten und ihn bei sich wissen. Was es zu viel verlangt, als Zeichen seiner Liebe?

Er hätte sich müde abgewandt, wenn es gestern oder vorgestern gewesen wäre, aber heute blieb er einfach stehen. Umschloss den Körper seines Freundes mit beiden Armen und wiegte sie beide leicht zur Musik. Nein, heute wollte er nicht.

Salogel sah ihn aus blauen Augen an, doch Theos Augen waren verschlossen. Salogel seufzte nicht, sonders sah aus dem Fenster und zog seine Hand zurück.

In Mittelerde hatte es all diese Lichter nicht gegeben. Dort, wusste er, standen jetzt die Nachtkerzen in voller goldener Blühte, in den Gärten der Nacht, und der Mond schien silbern über die Weiher und über die mit Tau benetzten Wiesen. Eine welle von Heimweh packte ihn und der Elb wandte sich vom Fenster ab. Theos Arme glitten an seinem Leib vorbei. Er blieb einfach stehen wo er war und sah nicht, wie Salogel entschwand. Erst das Geräusch der Schlafzimmertüre ließ ihn aufblicken.

Nun war er fort und er würde ihn innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden nicht mehr sehen, würde er ihn nicht wecken.

Theo aber sank an Ort und Stelle zu Boden und verbarg sein Gesicht hinter seinen Händen.
 

Mitten in der Nacht erwachte er frierend. Erstaunt bemerkte er die Decke auf seinen Schultern, und dann das Klicken der Schlafzimmertüre. "Nein!", dachte er und stand bestrebt aus, "diesmal nicht!".

Im Schlafzimmer lag der Elb bekleidet unter den muffigen Laken. Als die Türe sich bewegte und er Theo nahen hörte stieg Angst in ihm auf. Das gedämmte Licht der Nachttischleuchte warf zarte Schatten an die Wand.

Theo spürte seine Erregung, sein Verlangen diesem kalten Körper dort drinnen die Hitze seines Körpers nahe zu bringen.
 

Unentschlossen hielt er den Türgriff in der Hand. Und wartete.

Salogel starrte auf die Türe und den herbabgedrückten Hebel. All seine Nerven schrieen nach Verteidigung. Die Ketten, eng um seinen nackten Körper geschlungen, und die brennenden Schnittwunden Calloons Messers schnellten aus seinem Unterbewusstsein herauf.

Theo hielt immer noch die Klinke umklammert und sannte über eine Entscheidung nach. Plötzlich ließ er sie los und kehrte seinem Schlafzimmer den Rücken. Er suchte das Bad auf.
 

"Wie lange konnte das noch so weitergehen?", fragte er sich, während er sich den Erinnerungen an den nackten wollüstigen Körper in den Sinn rief um sein Verlangen zu befriedigen.

Die Tür zum Schlafzimmer lehnte nur an und Salogel hörte welche Erregung sein Verzicht darstellte. Angewidert schloss er die Türe und verkroch sich in den Laken. Edd Calloon war allgegenwärtig.

manchmal regtnet es

Es war der Beginn des Wochendes. Theo kam früher aus dem Presidium zurück als sonst. Er hatte eine zu volle Woche gehbt, dachter bei sich und trat, glücklich daheim zu sein, in seine Wohnung ein.

Eigentlich hatte er erwartete Stille zu hören, doch er hörte, dass jemand die Dusche benutzte. Theo nahm sich einen Pfirsich aus der Obstschale auf dem Couchtisch und setzt sich.
 

Das Wasser wurde abgestellt und Theo stand auf, legte den Stein auf den Tisch, zog seinen Mantel und seine Stifel aus. Heute war es lästig warm dort draußen. Zu warm um Verbrechern hinterherzujagen.
 

Aber eigentlich genau richtig für einen Spaziergang im Park. Der Pfirsich hatte ihn erfrischt, er würde fragen.

Theo hörte die Geräusche im Bad die seinen Freund ankündigten.
 

Als er die Türe öffnete war Salogel erschreckt. Im engen, durchgeschwitzten lila Shirt und dem Holster immer noch am Oberkörper stand Theo in der Mitte des Raumes und sah zu ihm hin. Salogel blieb verwundert in der Türe stehen. Theo kam auf ihn zu, küsste ihn im Vorbeigehen auf die Wange und gab ihm diesen gutgelaunten Blick.

Salogel trat beiseite um ihn durchzulassen.

"Zieh dir etwas an, Schatz, du erkältest dich noch.", sagte Theo zu ihm und schloss die Türe vor seiner Nase. Vergeblich suchte Salogel nach der Ironie in seinem Gesicht, oder einem Anzeichen von Erregung beim Anblick seines blanken Oberkörpers.

Salogel sah die Türe an, als erwarte er Antworten von ihr. Stattdessen aber ertönte ein Strom plätschernden Wassers.
 

Das kalte Wasser überströmte seinen Körper und wusch den Dreck des Tages fort. Theo lächelte, zu gerne würde er ihn nachher bei sich haben. Sie könnten eine Decke mitnehmen und etwas zu Essen... und den Tag im Park genießen....
 

Nicht viel später trat er nackte an seinen Kleiderschrank im Schlafzimmer. Salogel hatte ihn vom Wohnzimmer aus beobachtet. Was mochte er denken?
 

Kurz darauf luckte Theos Kopf durch die halboffene Türe. Salogel hatte seine alten Sachen wieder angezogen. Kein sehr anziehender Gedanke, aber das musste Taktik sein, sagte sich Theo. "Weißt du noch was wir sonst nach dem Duschen getan haben.", rief er ins Wohnzimmer. Der Elb verzog seine Augenbrauen. Natürlich wusste er es noch. "Du bist abnormal", erklang die süße Stimme hart. Theo knöpfte seinen obersten Hemdknopf zu und sah wieder hinaus. "Was?", er musste fast lachen. "Du bist abnormal, Theo.", wiederholte sein Freund von weitem, diesmal lauter, "Genau wie ich.". Theo seufzte, als er den Ernst in Salogels Gesicht laß. Er schnallte seinen Gürtel zu und kam aus dem Schlafzimmer in seine Richtung. "Nein halt.", bat der Elb und stoppte Theo für einen Moment. "Ich bin es! Salogel, ich!", erinnerte er ihn sanft. Er konnte nicht verstehen, warum Salogel sich so zurückzog. "Weißt du denn nicht mehr was ich dir bedeute? Was wir erlebt haben? Und ich meine nicht nur den Sex. Da war noch mehr. Weißt du nicht merh?". Theo wich nicht zurück. Salogel aber sah bei diesen Worten erniedrigt zu Boden. "Sprich nicht davon!", sagte Salogel, von den Gedanken angeeckelt. "Du bist abnormal.", wiederholte er stur, "Bleib mir vom Leib.". Die Sonne und er Park waren vergessen. "Sag das nochmal, ich muss mich verhört haben. Was hast du gesagt?". "Du weißt nichts! Du weißt nichts davon! Du verstehst nicht, wie es sich anfühlt - - -!", er brach ab. "Mein Bruder hatte recht, als er mich verurteilte. Ich habe ein Leben in Frieden für die Lust verschenkt. Jetzt hat sich das Schicksal an mir gerächt. - Ich wollte, ich wäre nie nach Bruchtal gekommen.", eine einzelne Träne rann herab. "Ich habe Schuld an Elladans Tod. Vielleicht wäre er ohne mich, nie auf den Geschmack gekommen. Männer zu verführen.", er wurde nachdenktlich, "Du hast Bücher darüber. Ich habe darin gelesen, als du fort warst. Woher stammt das Virus? Wie kam es in meine Welt?", sein Ton klagte ihn an, dann sah er auf. Theo stand einige Schritte entfernt, nachdenkend, verwirrt. "Es... es wäre möglich, dass... ich - - -.". Salogels Blick änderte sich erschreckt, als sich seine Gedanken bestätigten. Aber er konnte ihn nicht verurteilen, jetzt, das er es wusste. Stille entstand.

Leise fragte Salogel: "Weißt du es nicht?". Theo zuckte mit den Schultern. "Es war für mich nie wichtig. Es gibt keine Heilung.". "Und was ist mit mir? Mit Elladan? Mit all deinen Begegnungen?", fragte Salogel mit anhaltendem Atem. "Das selbe. Aber jeder muss irgendwann sterben. - Was ist mit Elladan und dir?". Theo war verwirrt, sie waren nur Programme. Was meinte er? "Elladan - ich habe es verschwiegen - starb durch diese Krankheit. Und ich habe sie ihm gebracht - von dir.", seine Stimme war klanglos, er war zu sehr geschockt. Theo sah ihn an. Er hatte nicht gewusste, dass Krankheiten aus der Realworld in Programme getragen werden konnten. Er würde Mittelerde auf Viren untersuchen lassen müssen. Und Elladan neu laden. Für den Moment sah er in Salogel nicht mehr den Elben, er sah den Code. Er fühlte nicht mit ihm. In ihm hallte es wieder, dass er infiziert war und wie lange er noch leben würde. Wirklich leben. - Er sollte seinen Bruder informieren, dachte er. Doch er würde sich nur Sorgen machen und ihn nicht mehr gehen lassen. Und das konnte er nicht zulassen. - Theo verließ das Programm.
 

Um ihn herum herrschte Stille, nur die Maschinen surrten gleichmäßig im Hintergrund. Salogel lag neben ihm auf einem Stuhl. Friedlich schlafend. Theo zog die kalte Luft ein und befreite sich von den Drähten unter seiner Haut. Die Wunden waren schon verschlossen, das Programm lief schon seit Monaten. Er versuchte die Blutungen mit einem Tuch zu stoppen und verließ den Einlockroom. "Neo.", rief er, seine Worte und Schritte hallten in den Metallgängen wieder. "Bist du hier?", rief er erneut. Das commsystem gab nur Rauschen von sich.

Er betrat den Lockroom seines Bruders. Der schwarze Schachspieler stand vor einem Monitor. "Theo?", fragte er, als er sich umdrehte. Theo nickte. "Wo ist mein Bruder? Ist er unterwegs?". "Ja, und es ist wichtig. Was willst du denn von ihm?". "Das brauche ich nicht zu rechtfertigen.", entgegnete Theo verstimmt über die Überheblichkeit des Schachspielers. Er ist in Chicago, erkannte Theo auf den ersten Blick den er auf dem strahlenden Monitor. "Wie wichtig kann es sein?", fragte er gepresst. "Spring für ihn ein, wenn nicht die ganze Welt bedroht ist. Er muss zurückkommen. Sofort.". Der Schachspieler grinste, "Sonst was?". Theo sah ihn verärgert an. "Sonst werden sie ihm die Nachricht bringen müssen. Und Gott weiß, sie wird ihm nicht gefallen.". Der Schachspieler zuckte mit den Achseln. "Warum wartest du nicht einfach bis er wiederkommt?". Theo warf einen Blick auf den Dateinamen. "Vergessen Sie's.", murmelte er und verließ den Lockroom seines Bruders.
 

In seinem Zimmer wählte er sich nach Chicago ein und zentrierte sich auf Neo. Ein Kugelhagel ergoss sich neben ihm. Er duckte sich hinter eine herabgebrochene Mauer. Er hörte Agenten und er hörte ihre Schritte auf dem zerbarstenen Asphalt. Und da war Neo. Wenige Meter entfernt, gerade dabei nachzuladen. "Neo!", rief er und verließ Kopflos seine Deckung. Kugeln schossen an ihm vorbei und er erreichte seinen Bruder. Er zog ihn mit sich, in ein Gebäude. "Theo! Was machst du hier?", fragte Neo ruhig. Die Agenten waren noch zu weit entfernt um bedrohlich zu wirken. Jetzt, wo er ihm gegenüberstand steckten die Worte in seinem Hals fest. "Es ist gefährlich hier. Du bist kein Krieger, kleiner Bruder. Was also willst du?". Theo sah ihn an und wusste, dass die starken Worte gleich verstummt waren. Er wusste nicht, wie er es sagen sollte. "Es hat mich erwischt.", sagte er und schüttelte seinen Kopf, als Neo nach Blut auf seiner Kleidung suchte. "Nicht hier.", gab er zu und seufzend setzte er sich auf einen Betongklotz am Boden. Kugeln jagten über ihre Köpfe hinweg und Neo schoss zurück. Die Agenten hatten sie eingeholt. "Es hat mich in der Real World erwischt. Es ist das Virus.". Theo sah die Wut und den Schmerz in Neos Augen. Aber die Agenten waren zu nahe. "Ich wollte dir das sagen, denn man weiß ja nie.... Ich bin in New York, kümmer dich um meinen Körper. Und hol mich nicht zurück. Ich habe dort zu tun. Irgendwie wüsste ich nicht, warum ich meine Pläne ändern sollte. Ich wollte dort glücklich mein Leben verbringen. Vielleicht kann ich das immer noch.". Neo konnte nichts sagen. Theo wählte einen Weg nach draußen. "Und rette die Welt nicht ehe ich zurück bin.", meinte er mit einem Lächeln. Neo wusste, diesmal meinte er es nicht ernst. Diesmal war es nur ein familiärer Spruch.
 

Als er Mittelerde von den Viren befreit hatte lud er Elladan erneut hinein. Er fühlte sich irgendwie besser, wenn er wusste, dass die Welt dort heil war. Salogels Erinnerungsdateien änderte er nicht. Er kehrte in das Programm New York zurück, ohne Änderungen vorzunehmen. Weder die Vergewaltigung, noch ihren Streit oder den Regen, den es Morgen geben würde. Die Drähte verhakten sich unter seiner Haut und er war zurück. Salogel stand noch vor ihm. Die Uhr war stehen geblieben und vor dem Fenster zog ein Vogel vorbei. Was machte es schon für einen Unterschied. Er hatte nie ewig leben können.

manchmal regnet es 2

Manchmal regnet es - Teil 2
 

Theo sah den blonden Elben liebevoll an. "Was willst du jetzt tun? Keiner von uns hatte so etwas gewollt. Die Hallen der Ewigkeit sind wundervoll, heißt es. Wir können an Elladans Tod nichts mehr ändern. Mittelerde ist wieder frei von Aids und hier - hier existiert es noch nicht als große Gefahr.", eine Lüge, "Man sollte sich eben schützen, wenn es schon keine Heilung gibt. Ich weiß nicht, aber sie wurden irgendwann zur selben Zeit entwickelt wie das Virus zum ersten Mal auftrat. Na ja, das ist ein anderes Jahrtausend gewesen ...", meinte Theo und setzte sich auf die Lehne der Couch.

"Was ist schon ein Jahrtausend? Auch ein Jahrtausend kommt und geht. Vielleicht lebte ich schon, als hier noch alles gut war. Du hast vergessen dass ich kein Mensch bin, Theo. Vielleicht erlebe ich wie ein Heilmittel gefunden wird.", er sah betroffen aus, "Aber das wird dir nicht mehr von Nutzen sein ...".

Theo schloss seine Augen,. Traurig, das Kapitel abschließend, dann lächelte er seinen Freund an. "Willst du immer noch wie dein Bruder sein?", fragte er und kam auf ihn zu. "Willst du immer noch sagen, ich sei abnormal?", flüsterte Theo. Salogel sah ihn näher kommen und spürte ein Kribbeln unter seiner Haut. Er flüchtete nicht. "Willst du immer noch sagen, dich zu Lieben wäre falsch?", Theo stand vor ihm und strich an einer seiner goldenen Haarstränen entlang. "Willst du immer noch ...", Theos Lippen bebten vor Erregung. Er sah in Salogels blaue Augen, "... verzichten?". Salogel spürte die Wärme die das Gesicht seines Gegenübers ausstrahlte und fühlte, wie er nicht wiederstehen konnte. "Nein ...", hauchte er und schloss seine Lieder. Theos Lippen sanken sanft auf die des Unsterblichen, dessen Herz vor Adrenalin raste. Die Liebe regierte über die Vernunft, die ihn zur Flucht mahnte.

Theo schlug seine Augen auf und schritt zurück. Wie weit würde er gehen wollen?, fragte er sich und sah ihn an. Salogel blinzelte wie betäubt. Seine Arme griffen um Theos Hüfte und er zog ihn zurück um in ihren zweiten Kuss mehr Luft fließen zu lassen. Theo reagierte und schmiegte sich an den schmalen Körper. "ich hatte solche Sehnsucht nach dir.", hauchte Theo ihm ins Ohr. Salogel antwortete mit einem Lächeln. Theo küsste seinen Nacken und war froh, seinen Geliebten wieder berühren zu dürfen. "ich liebe dich", ließ er ihn wissen und Salogel brummte zustimmend. Weitere Küsse verführten ihn und er begann an den Knöpfen des frischen Hemdes zu spielen. Theo war zu allem bereit. In seiner Hose wurde es eng.

"Tu es.", half er Salogels Zögern zu überwinden, "Ich werde sanft sein.".
 

Salogel öffnete die Knöpfe und streifte das Hemd von den breiten Schultern, an denen er schon so oft gelehnt hatte. Er fuhr mit seinen Händen über Theos blanke Brust. Sein streicheln stimulierte Theos Sinne und seine Brustwarzen wurden hart. Ein Stöhnen entfuhr ihm, "Weiter ...".

Er selbst öffnete Salogels silbernen Gürtel, der schwer zu Boden fiel. Theo entzog sich Salogeln Liebkosungen und sank an ihm hinab. Seine Hände befreiten den Elb ungestüm von seiner Hose. Salogels Männlichkeit stand nichts mehr im Wege. Ein Schauer durchlief den Elbenprinzen und er suchte an Theos Schultern Halt.
 

*****zensiert. Dieser Abschnitt wäre nicht mehr Jugendfrei gewesen ;) ****
 

Er ließ seine Pobacken los und Salogel senkte sich wankend auf den Boden. Theo sah in das glitzerde Gesicht seines Liebhabers. Salogel rang nach Luft und wehrte den ersten Kuss mit raschem Kopfschütteln ab. Theo ließ ihm Zeit um Atem zu schöpfen und wischte sich mit dem Handrücken die Reste Salogels Frucht aus dem Gesicht. Er war bereit bis zum Schluss zu gehen. Den zweiten Kuss konnte Salogel nicht abwähren und ließ sich willig seinen Atem stehlen. Ein Schwindel flog über seine Augen und er schob seine Lippen beiseite um atmen zu können. Seine Zunge leckte über die feinen Bartstoppel über den hungrigen Lippen. Theo aber wollte mehr und befreite sich von seiner lästigen Hose, die ihn mit Schmerzen quälte. "Lass mich nicht mit offenen Wünschen sterben.", hauchte er und drückte Salogels Körper sanft zu Boden.

Einbahnstraße

Einbahnstraße
 

Oh Theo! Bist du glücklich so wie es ist?! - Ich glaube du bist unglücklich. Du warst von Anfang an unglücklich, schon seit dem ersten Tag, als ich keinen Sex mehr wollte. - Warum schüttelst du den Kopf? Ich habe recht. - Ja, ich weiß auch, dass du kein Recht dazu hattest in diesen Tagen mehr von mir zu wollen. Du wurdest schließlich nie vergewaltigt!! - Ach, aber ich weiß du bist nicht mehr glücklich mit mir. Oder liegt es daran was Du hast? An der Erkenntnis, dass du HIV positiv bist? - Das glaube ich aber nicht, Theo. Du hast es doch geahnt. Viele in deiner Welt, Nicht dieser!, haben es, das hast du mir erzählt, als du es noch nicht wusstest. .... Schatz, sieh mich an. Ich verstehe jetzt wie du dich gefühlt hast. Aber bitte, bitte mach nicht den selben Blödsinn wie ich. Bitte drifte nicht ab. - Ich kann wieder leben. Ich habe diese scheußliche Tat als Ausgleich für Elladans Tod akzeptiert. Das Schicksal verfolgt einen in jede Welt wie du siehst. Ich konnte meiner Strafe nicht entgehen und du deiner auch nicht. - Theo, ich kann wieder leben. Und ich habe Zeit. Ich kann ganz sicher noch etwas auf dich warten. Ich kann warten bis das Ende deiner Tage kommt. Aber Du kannst das nicht. Los, Liebling, steh vom Boden auf. Du bist nicht so schwach wie du dich fühlst. Weißt du nicht mehr, letzte Woche noch, da hast du mich befreit. Ich möchte dass du auch wieder frei bist. - Ja, glaubst du denn es ist besser hier auf dem Fußboden deines Appartements zu liegen und zu hungern?
 

Bitte geh
 


 


 


 


 


 

Nein, warum sollte ich? Theo ... warum sollte ich?
 

Geh!!!! Lass mich alleine. Ich kann dein elbisches Gesicht nicht mehr sehen! Nur für eine Weile. Geh! Ich brauche Zeit! Ich brauche Zeit, verdammt nochmal! ICH WERDE STERBEN!
 


 


 


 


 


 


 

Oh Theo ... wie kann ich dir helfen? Ich glaube nicht, dass du bald stirbst. Du kannst noch ganz normal leben -
 

Und wie LANGE? Wie lange wird das sein? Bis dieses SCHEIß Ding in mir mich zerfrisst und ich elend vergehe. Du bist der letzte mit dem man über den Tod reden kann! Du bist verdammt nochmal unsterblich!
 

Ich würde tauschen, wenn ich könnte.
 

Th! Das würdest du nicht. Du könntest nicht. Letzte Woche sahst du aus, als würdest du nichts lieber, als für immer aus dem verreckten Fenster starren, bis die Welt untergeht. Du hast die Welt verdrängt! Du hast verdrängt wer du bist! Du hast mich ignoriert! Scheiße, ich kann auf dich verzichten! Verdammter Elb! Du wirst noch ebenso frisch sein wie jetzt, wenn tausend Jahre Gras auf meinem Grab gewachsen sind. Du VERSTEHST das nicht. Wie KÖNNTEST du auch??! - Also GEH!

Was stehst du noch da und schaust mich so dämlich an, mit deinen blauen Augen?
 


 


 

Hm... . Ich kann nicht gehen, selbst wenn ich wollte. Diese Welt, die du ausgesucht hast, als den Ort, an dem wir glücklich werden sollten, ist ein schrecklicher Ort. Dort draußen kenne ich niemanden und keine Gegend.
 

GEH!!!!!!!!! Es ist mir ganz egal ob du dort jemanden kennst!! Ich kann deine Person nicht mehr ertragen! Du bist wie Salz in einer offenen Wunde! Verpiss dich und deinen dämlichen perfekten Körper.
 

Hhhhhh.... du solltest etwas schlafen, Theo. Vielleicht geht es dir besser, wenn du endlich etwas schläfst.
 

Ja! Ja! Hau ab! Komm bloß nicht wieder und mach die Türe zu!!

Aus dem Nest

Aus dem Nest
 


 

Okay - ich tat wirklich was er wollte. Ich verließ das Appartement und schloss die Türe hinter mir.

Auf Aufzug röhrte und ich musste mir immer wieder sagen, dass ich dort unten - dort draußen nichts zu fürchten hatte. Was passiert war, war passiert. Die grausige Tat lag wie ein Schatten in meinem Kopf. Doch meine Angst ist unbegründet, sagte ich mir. Es gibt so viele Menschen. Sicher gab es nicht nur Verbrecher. Theo war auch ein Mensch, rief ich mir ins Gedächtnis.
 

Meine erste Begegnung trat früher ein als erwartet. Ich hatte erwartet frühestens auf der Straße oder in der U-Bahn auf einen Mensch zu stoßen. Ich bemerkte wie der Fahrstuhl langsamer wurde und hielt. Doch das Erdegeschoss lag noch 120 Stockwerke unter mir. Mit einem hohen Bling öffneten sich Flügeltüren und ein Mann im Anzug stieg ein.

Sein Scheitel war sorgfältig gelegt und der Aktenkoffer fest in seiner hand, den Mantel über den Arm gelegt.

Er musterte mich einen Augenblick. Ich sagte nichts, sah ich n aber an. Es war aufregend. Der kühle Blick glitt über meinen Körper. Sein Gesicht zeigte keine Regung. Stumm stand ich in einer Ecke, er in der anderen. Das röhren des Aufzugs war alles was zu hören war.

Er sah ungeduldig auf sine Uhr. Dann ein kurzer Blick zu mir. "Heute braucht er wieder lang", bemerkte der Mann und schenkte mir ein Lächeln. Ich erwiderte und gab still meine Zustimmung. Eine Minute verstrick, da drehte der Mann in Anzug sich zu mir. Der deine Stoff raschelte. "Erlauben Sie mir eine Frage?", ein Blick in meine Augen, "ich habe Sie hier noch nie gesehen. Wohnen sie seit kurzen hier, sind sie erst eingezogen? ...". In mir stimmte sich die etwas trostlose Antwort: "Ja, aber ich ziehe schon wieder aus.", doch da war noch etwas, dass der Mann sagen wollte. "Oder ... verkaufen sie etwas?". Er gab mir diesen Blick eines neugierigen Kindes, das genau wusste, dass man nach so etwas nicht fragte. "Nein, ich verkaufe nichts.", ich gab ihm ein Zwinkerndes Lächeln, "Mein Freund und ich waren nur sehr beschäftigt.". ich überließ ihn seiner Phantasie. "Oh.", der Mann hob seine Augenbrauen und sah mich kurz an. "ich dachte ja nur - wegen der grellen Farben ...", meinte er ein wenig geniert. "Schon okay.", erwiderte ich gelassen.

Das war die netteste Reaktion, die ich auf ein Outing bislang bekommen hatte.

Der Aufzug surrte sanft um uns.
 

Beim Verlassen des Fahrstuhls wünschte er mir noch einen schönen Tag, dann ging er rasch zu den Tiefgaragen.

Ich hatte es nicht eilig und schlenderte zum Ausgang. Von weitem preiste mir die Frau am Zeitungskiosk vor der Türe mir ihre Boulevardblätter an. Sie sagte sie hätte alles, von der Sun bis zur Times.
 

Über den Platz und die Straßen drängten sich Massen in Anzügen. Grau, Schwarz, Marine. Ich konnte mich nicht daran erinnern aber der Appartementkomplex lag in einem Bankenviertel.

Ich trug was ich immer zu tragen pflege. Meinen grünen Elbenanzug, der sich eng an meine Haut schmiegte, dazu die passende grüne Strumpfhose und den braunen breiten Gürtel. Ich hatte weder Bogen noch Messer bei mir. Ich war schließlich gegangen wie ich Zuhause gekleidet gewesen war.

Jetzt fühlte ich mich für einen Moment schutzlos, aber ich wollte nicht zurück. Stattdessen wollte ich hinein in die Stadt, dorthin wo die Stadt blühte und lebte, in die Einkaufs- und Partymeilen. Hier im Bankviertel fiel ich auf wie ein Baum auf dem Felde. Zu meinem Leidwesen stellte sich fest, dass all diese Menschen besser getarnt waren als ich. Die Armee aus grauen Anzügen verschwomm mit den Fassaden der Wolkenkratzer.
 

Doch man ignorierte mich - oder gingen sie mir aus dem Weg? Schwer zu sagen, alle eilten ihren Wegen nach ohne aufzusehen.
 

Ich wollte kein Taxi nehmen, das Gefühl allein den Fahrer entscheiden zu lassen wohin wir fuhren behagte mir nicht.
 


 

In der U-Bahn passierte mir etwas seltsames. Zuerst beobachtete ich das ganze Treiben der ankommenden und abfahrenden Gäste. Irgendwann reihte ich mich in die Schlange der Wartenden ein. Am Anfang der Reihe war ein Drehkreuz und eine graue Platte, auf die man seine linke Hand legen musste. Ich fragte mich was sie bewirkte. In Theos Welt hatte ich so einige Technologie gesehen, aber so was nicht.

Neben der Schlange standen zwei finster dreinblickende Polizisten in dunkelblauer Uniform. Zwei Personen vor mir zogen die einen Jungen Mann heraus. Ich hatte mich gefreut einen wie ihn zu sehen. Seine zu langen Stacheln geformten Haare verrieten, dass auch er in das Zentrum der Stadt wollte.
 

Der junge Mann suchte etwas in seinen Taschen, ungeduldig warteten die Polizisten neben ihm; einer warf einen prüfenden Blick auf die wartende Schlange. Der junge Mann zog einen grünen Schein aus einer Tasche und reichte ihm dem einen Beamten. Ein Schreck überfühl mich. Ich blickte zurück, doch hinter mir standen schon zu viele Menschen, die mir den Weg zurück versperrten.

Ich hatte vergessen was hier die Welt regierte. Und ich hatte kein Geld. Nicht nur nicht zur Hand, sicher auch nicht in einer meiner Taschen wie der junge Mann, der jetzt weitergehen durfte. Nein, ich besaß nicht einen Dollar.

Die letzte Person vor mir legte ihre Hand auf die Fläche und passierte. Ich versuchte nicht aufzufallen und tat es ihr gleich. Ein grelles Licht scannte meine Handfläche. Erstaunt blieb ich stehen, nur eine Hand in meinem Rücken, die mich vorwärts schob, brachte mich weiter. Es war nichts geschehen. Ich folgte dem Strom der Schlange wieder und betrachtete meine linke Hand ungläubig. Sie kribbelte noch von der warmen Lampe.
 

Ein gelber beschmutzter Zug rauschte in den Bahnhof und Menschen stiegen eilig aus. Erst danach ging die Schlange wieder voran. Als ich den Bahnstieg betrat sah ich, dass ein metallenes Tor und zuvor zurückgehalten hatte.

Ich folgte immer noch dem jungen Mann mit den Stachelhaaren und stellte mich in der überfüllten U-Bahn in seine Nähe, so, dass ich ihn sehen konnte.
 

Draußen schloss sich das Tor, dann die Türen der Bahn. Sie setzt sich schaukelnd in Bewegung und fuhr dem Bahnhof davon.

Halbzeit

Halbzeit:
 


 

Vier Tage müssen dir reichen, mein Liebster. Schnell in den Aufzug und hoch.

Ich brauche Geld.

Hehe, oh, diese Stadt _ist_ schön. Ich weiß ihre Namen nicht mehr. Alle sehr nett in den Bars und Clubs. Ich wäre noch geblieben, aber ich stinke und ich sehne mich nach dir.

Warum bist du so langsam, Aufzug?

Ich kann nicht warten.
 

Endlich.
 


 

Salogel öffnete die Türe und schaute sich vorsichtig im Wohnzimmer um. Theo saß vor dem Fernseher. Müll lag rund um die Couch und in der Küche. Er hatte Salogels Kommen nicht bemerkt.

"Hallo", rief der Elb sanft und Theo wandte sich um. "Oh Gott --- Du.", meinte Theo bekümmert und legte eine Chipstüte beiseite.
 

Salogel betrachtete das müde und verbrauchte Gesicht seines Freundes. "Wie geht es dir?", erkundigte er sich und kam zu ihm auf das Sofa. Es knirschte und klebte überall.
 

"Lass mich in Ruhe", murrte der Mensch und wollte gehen.

Salogel griff nach seiner Hand und Theo gab nach und fiel zurück. Er nahm sich ein Kissen und zupfte an einer Ecke herum. Er spürte, dass Salogel noch auf eine Antwort wartete. "Ach!", er legte das Kissen wieder weg. Doch er schwieg.
 

Erst nach einer Pause holte er Luft und seufzte: " Was soll ich denn jetzt machen? Ich konnte viel nachdenken als du nicht hier warst. Nur, was soll ich jetzt machen?". Theo blickte mit gesenktem Kopf zu Salogel. Aber der schweig.
 

"Bist du mir böse?"

Salogel sah auf den Bildschirm ohne der Sendung zu folgen.

"Nein."

Überrascht sah Theo ihn an.

Salogel legte ihm den Arm um die Schultern. Ein fürsorgliches Lächeln lag auf seinen Lippen. "Du hast eine ganz schöne Sauerei gemacht."

Theo lachte auf. "Hm! Schätze schon..." sein Blick schweifte über leere verklebte Gläser, eine umgestoßene Whiskyflasche, Pizzareste auf einem Karton, allerlei Papier von Süßkram und Chips; überall Krümel.
 

"Und ich hatte schon Angst du isst nichts mehr.", der Elb grinste, "Aber wie ich sehe hast du dich zu den Hauptnahrungsmitteln in der Küche durchgeschlagen."

Theo lachte wieder. Salogel zog ihn an sich und umarmte ihn mit beiden Armen. Hielt ihn fest. Theo erwiderte die Berührung und senkte seinen Kopf auf Salogels Schulter.
 

"Ich bin froh, dass du zurückgekommen bist", flüsterte der Mensch.

Ein Seufzen.

Salogel fühlte wie Tränen auf seine Brust tropften. Seine Hand glitt über den gebeugten Rücken.

"Ich bin so froh."

The final Countdown

The final Countdown - Das Ende
 

"Das ist schön.", Salogel stich sanft über den verschwitzen Stoff. Theo weinte. Die Tränen tropften von seinen Wimpern, er starrte auf das faltige Grün dicht vor sich.
 

Langsam richtete er sich auf und wischte sich die feuchten Spuren aus dem Gesicht. "Mein Bruder macht sich große Sorgen um mich."
 

Salogel sah ihn an und wartete.

"Natürlich tut er das, er ist dein Bruder ... Er hat an erster Stelle das Recht dazu.", er blickte auf, "Wie hat er es aufgenommen?".
 

Theo fühlte wie neue Tränen ihn unter Druck setzten. "Oh ...", hauchte er und schoss seine Augen.

Langes Schweigen lag in der Luft.
 

"Und deine Eltern?" hast du es ihnen gesagt?"

Theo schüttelte seinen Kopf und wischte Tränen fort. "Sie sind längst tot, Salogel. Sie starben vor langer, langer Zeit.", Ruhe überkam ihn und vertrieb die aufgewühlten Gefühlte.

Salogel war sichtlich tief getroffen, das hatte er nicht gewusst.
 

"Verzeihung, ich wollte dich nicht mit Erinnerungen quälen ...", seine Worte verblassten, er wusste, er fand nicht die richtigen. Ein Bild seines Vaters auf dem Thron im düstren Walde tauchte vor seinen Augen auf.

"Schon gut ... Du hast es nicht gewusste ... Es ist schon lange her."

"es tut mir leid.", Salogel zögerte fortzufahren.

"Was ist?", Theo hatte es bemerkt, "Willst du etwas fragen? Frag ruhig. Ich glaube nicht, dass es noch schlimmer werden kann."

Salogel betrachtete Theos Gesicht. Wie sahen seine Eltern wohl einst aus?
 

"Ist es menschlicher Natur so harten Schlägen des Schicksaals standzuhalten ohne zusammenzubrechen?"

Theo sog die alte Luft des Zimmers ein. "ja, ich glaube so ist es. Es heißt, dass die Zeit alle Wunden heilt.". Salogel betrachtete den Menschen, "Dann seid ihr stärker als ich glaubte. Der Tod eines Familienmitgliedes würde mich zu Boden reißen oder in schäumender Wut in den Wahnsinn treiben. - Du weinst nicht eine Träne mehr, wenn ich dir in diese Wunde fasse.".

"Die Wunde blutet nicht mehr. Der Schmerz liegt unter einer neuen Haut verborgen. Die narbe bleibt Erinnerung. Aber eigentlich vergisst man den Tod wieder, und was bleibt, sind die einst geteilten Stunden."

Salogel schüttelte ungläubig seinen Kopf, "So ist das bei uns nicht. Der Schmerz brennt wie ein Feuer in unseren Adern und die meisten frisst das Feuer auf."
 

Theo stand auf, durchquerte den Raum zu den Fenstern und öffnete eines. Ein Windstoß flog herein.

"Ich will nicht mehr über meinen Tod nachdenken.", sagte er beschwingt und sah hinab in die wuselnde Stadt. "Wenn ich hier bin, habe ich alles was ich wollte erreicht. Für die Menschen in meiner Welt gibt es keine Hoffnung mehr. Die Zeit wir immer siegen ... .

Der Mensch stirbt aus, so wie er früher war. All jene, die in der Realität geboren sind sehnen sich nach Frieden, nach Liebe, nach einem Heim, nach frischer Luft, vor dem es nur Legenden gibt und von denen Prophezeiungen uns am Leben halten sollen. - Sie wollen alle dorthin, wo die anderen sind, dorthin, wo die Agenten unsere Städte bauen.

Viele - unzählig viele Welten - Phantasien haben wir erschaffen. In der Realität ist für den Menschen kein Platz mehr. Er stirbt aus und wird zu einem Teil seiner Werke.

-
 

Wenn ich hier bin, und dich habe, besitze ich alles, was ich je wollte. Mehr als ich je wirklich hätte haben können.". Theo drehte sich um. Salogel sah verblüfft und bange zu ihm hin.

"Ich bin genau wie du, Salogel. In gewisser Weise bin ich jetzt genau wie du."
 

"Jetzt?", fragte eine dritte Stimme betroffen und sanft. Neo stand im Rahmen der Wohnungstüre. Seine Augen versuchten Theo ein letztes Mal abzuspeichern. In seiner Hand hielt er etwas. Ein kleines graues Kästchen.
 

Theo spürte die Brise in seinem Gesicht und schloss die Augen. "Ja, jetzt.".
 

Neo nickte bedächtig und legte den Hebel um, der die Fäden zerschnitt, die seinen Bruder mit der echten Welt verbanden.
 

Ende
 

SKKS

17.05.2005



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