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Frozen Tears

...Frozen Heart...
von

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Proloque

Die Wüste ist wie das Meer.

Unendlich weit und gnadenlos.

Sie verbirgt viel und gibt nichts preis, so, wie das Meer viel verbirgt und nichts offenbart.

Wenn man versucht, ihr die Geheimnisse zu entreißen, kann man von ihr verschlungen werden.
 

Doch so gnadenlos das Meer und die Wüste auch sind- beide geben dem leben, das sie respektiert, Schutz und eine gesicherte Zukunft.

So wie der Fischer in den Netzen, die er tagtäglich auswirft, Fische vorfindet so erstreckt sich ein grünes Band durch die Wüste entlang des Nils...
 

So war es schon zu einer Zeit, bevor der erste Mensch mit seinen Füßen im Sand der Wüste versank und so wird es noch sein, wenn seine Fußspuren für immer vom Wind verweht werden.

Never look back 'cause it hurts...

Es war Markttag.

Die weiten Straßen wurden zu engen Gassen, dicht an dicht drängten sich die Stände der weit gereisten Händler. Jeder von ihnen pries seine Ware lautstark an und keiner wollte sich von seinem Konkurrenten stimmlich übertrumpfen lassen.

Der Staub und die Mittagshitze hingen zusammen mit dem Lärm wie ein Unwetter über dem Geschehen und die Hektik verstärkte den Eindruck des Gedränges nur noch mehr.

Karawanen, die nach einem freien Platz suchten, um ihre Waren ebenfalls an den Mann oder die Frau zu bringen, schoben sich zeitweise durch die drängenden Menschen wie ein Wellenbrecher durch zähflüssigen Sirup.

Von daher achtete keiner auf die schmutzige, kleine Karawane mit dem Ochsengespann, die sich schwerfälliger als alle anderen durch die Menge quälte. Man ignorierte sie beflissentlich, als sie sich in eine geradezu winzig anmutende, freie Stelle zwischen den Händlern schob und die Plane abgezogen wurde.

Erst, als die tenorartige Stimme, des Karawanenführers ertönte und alle anderen Stimmen übertönte, bemerkte man ihn.
 

"Möge der Segen der Götter mit euch sein, ihr Einwohner der Hauptstadt! Von einem weiten Land komme ich zu euch, weite Länder bereiste ich, mancherlei Gefahren trotzte ich und oftmals sah ich dem Tod ins Gesicht! All das tat ich, um euch die einzigartigsten Juwelen der Sklaven zu überbringen! Sklaven, von weit her, wahre Juwele in ihrem Aussehen und in ihren Fähigkeiten! Wenn ihr mir nicht glaubt, so seht her und überzeugt euch selbst!"

Mit diesen Worten wurde eine junge Frau mit einem ca. 6-jährigen Kind auf dem Arm aus der Menge der Sklaven gezogen. Ihre Haut war fast weiß und ihr langes, pechschwarzes Haar war von einem Kranz wilder Blumen geschmückt. Das Kind in ihrem Armen schrie und klammerte sich an ihr fest, denn es wusste, das es seine Mutter oder Schwester; wer auch immer die junge Frau für sie war; nie mehr wieder sehen würde.

Die junge Frau fiel mit einer eleganten Bewegung zu Knie und setzte das Kind auf die Füße. Einen Moment lang verharrte sie so, als würde sie das Kind ebenso festhalten und trösten wollen. Aber dann löste sie die Arme mit sanfter Gewalt.

"Hör auf zu weinen; Tira! Große Mädchen weinen nicht, denn du bist ab sofort ein großes Mädchen!" Das Kind schluchzte und sah sie weinerlich an.

"Sei ein großes, starkes Mädchen und weine nicht! Ich bin bei dir, was immer auch passiert, das habe ich dir versprochen. Bis du groß und stark bist! Nun müssen wir unsere Versprechen halten. Sei ein großes und starkes Mädchen und lebe für mich weiter!" flüsterte sie und umarmte das Kind erneut, bevor sie vom Karawanenführer sehr ungehalten aus dessen Arme gerissen wurde.
 

"Gehorche und halte dich nicht mit diesem Balg auf!" knurrte er ihr zu, als er sie auf die kleine Plattform stieß; die er aus dem Holzabfall notdürftig aufgebaut hatte.

Sie schwieg. Man hörte, wie Metall aneinander geschlagen wurde und- "Die Sklavin liegt ja in Ketten!" rief eine Stimme aus der Menge "Braucht Ihr Metall, um so ein zierliches Wesen im Zaum zu halten oder ist das ihr Spielzeug?"

"Nein, durchaus nicht, mögen ihre Arme auch schwach sein, ihr Geist, der lange nach der Freiheit dürstete ließ mich diese Maßnahme ergreifen!" Eine leise Beklemmung beschlich ihn.

Nirgendwo hatte er seine Sklavinnen verkaufen können, denn sobald er sie oder das Kind zu verkaufen suchte; geschah etwas, was ihm jedes Mal das Geschäft ruinierte.

Sie war nie die direkte Ursache, aber er fühlte, dass sie jedes Mal der Auslöser war.

Sie war wie ein Fluch, der auf ihm lastete. Oh, hätte er diesen Dämon mit dem schönen Gesicht niemals erworben!
 

"Wenn sie jetzt noch Ketten trägt; wird sie auch weiterhin fliehen wollen!" rief ein anderer aus der Menge und der Rest stimmte ihm murrend zu.

Niemand bemerkte die vermummte Gestalt, die weit hinten stand und die Szenerie beobachtete.
 

"Das wird sie ganz sicher nicht, dafür verbürge ich mich! Und falls doch, so könnt ihr mich dafür in Verantwortung ziehen!" rief er aus.

"Ihr seid ein reisender Händler, wie sollten wir SO einen aufspüren?" die Unruhe begann, sich langsam zuzuspitzen.

Der Händler wurde unruhig.

Schon wieder.

Diese Frau würde noch sein Untergang werden!

"So höret denn!" rief er aus. "Als reisender Händler bin ich bekannt wie kein zweiter! Jeder weiß, welche Stadt ich als nächstes besuchen werde und somit dürfte es nicht schwer sein, mich zu finden. Obendrein seid euch dessen bewusst, dass ihr den doppelten, nein den dreifachen Preis von mir einfordern könnt UND der Schaden, der euch in dieser Zeit widerfahren ist! Würde sie fliehen, würde sie nicht nur meinen Untergang herbeiführen als Geschäftsmann, sondern mich auch in den Hungertod treiben! Und WELCHER Geschäftsmann würde sich freiwillig dem Untergang entgegenstellen?" rief er beinahe panisch, aber mit vollster Überzeugung aus. Nur weg mit dieser dämonischen Schönheit!

Die Menge schwieg.

"So lasset mich dieses Juwel den ehrenwerten Herrschaften präsentieren!" nutzte er das aufkommende Schweigen. "Ich bereiste viele Länder. Viele Länder am Ende der Welt, wie sie euch bekannt ist. Doch an einem Land am Rand der Welt, das ich mit meinen Füßen durchstreifte, fand ich sie. Eine Prinzessin eines Landes, so fernab, das niemals jemand dorthin gelangen kann, sofern er nicht über Wasser laufen kann oder fähig ist, Schiffe zu bauen, die über Riffe und Kliffe fliegen können.

Die Götter ihrer Welt vertrieben sie wohl von diesem Land, denn niemand außer mir weiß, wie ihre Füße die diesseitige Welt betraten. Vielen Herren diente sie, vielerlei Aufgaben kann sie daher zu eurer Zufriedenheit erfüllen, solltet ihr sie zur Arbeit einsetzen wollen, Das wäre jedoch ein Frevel, wenn ihr mich fragt." Er machte eine Pause.

Die Gestalt drängte sich, neugierig geworden in die Menge vor. Niemand kümmerte sich um ihn und niemand interessierte sich für den wohlhabenden Mann, der sich ebenfalls vordrängte und die Gestalt dabei nicht aus den Augen ließ...
 

"Und seid Euch dessen gewiss, das ihre Zähne von ebenso großer Schönheit ist wie ihr Äußeres!" rief er aus und seine Hand griff ihr gezielt ans Kinn, so, als wäre er schon einiges gewohnt. In diesem Moment schnappte die junge, in ketten gelegte Frau wie ein hungriger, aufgebrachter Wolf nach der Hand. Der Händler konnte sie gerade so zurückziehen, und ihre weißen Zähne klappten mit einem deutlichen, dumpfen schlag aufeinander. Sie wirkte in diesem Moment wie ein wildes Tier, das man gerade in einer Falle gefangen hatte.

Die Menge lachte: "Ich sage EUCH mit Gewissheit, das der, der sich diese bissige Wildkatze ins Haus holt bald in Frauenkleidern herumrennen kann!" grölte jemand. "Wenn er wirklich so verrückt ist und sie ran lässt!" rief ein anderer.

Der Händler, dessen Schreck sich nun rasch durch den Spott der Menge in Zorn verwandelte, stieß sie mit einem Fußtritt zu Boden. In dem Moment, als sie vom Podest in den Staub fiel, hörte man das Kind erneut schreien. Das schreien wurde zu einem weinerlichen Geplärre, bis es schließlich alles übertönte. Dieses Geschrei versetzte den Händler noch mehr in Rage und er nahm seine Peitsche, die er sonst für die Ochsen nahm und holte aus...
 

Sie hatte sich schwerlich aufgerichtet. Ungeachtet der Schmerzen, die sie verspürte, rappelte sie sich hoch. "Tira!" murmelte sie leise. Sie hörte, wie der Händler ausholte, um das Kind zu schlagen und einer spontanen Eingebung folgend begann sie zu singen.
 

*
 

Die Unruhe in der Menge hatte nach dem Vorfall erheblich zugenommen. Mehr als alles andere verspürte sie die vermummte Gestalt. Doch seine Unruhe wurde nach und nach zu Wut, je länger er der Szenerie beiwohnte. Nah, sehr nah war er in Versuchung gewesen, laut vor Wut aufzubrüllen.

Und mit seiner Stimme, die es gewohnt war zu befehlen, dem Mann Einhalt zu gebieten. Doch das konnte er auf keinen Fall tun, zu Groß war das Risiko dessen, was danach folgen möge. Er biss sich auf die Lippen, bis er den Schmerz pochen fühlte.

Aber er konnte unmöglich weiterhin zusehen. Er musste etwas tun, ansonsten- weiter konnte er seine Gedanken nicht verfolgen, denn dann hörte er eine Stimme, wie er sie nie zuvor gehört hatte...
 

*
 

Sie fühlte, dass der Händler innehielt. Das alle Aufmerksamkeit auf sie gerichtet war. Sie spürte, wie die kleine Tira sie ansah und vergaß, zu schreien.

Und so sang sie das Lied, das sie Tira unendlich oft vorgesungen hatte. Sie sang das Lied des Mutes, wie sie es nannte. Doch eigentlich war es eher ein Lied des Abschieds

"Sieh niemals zurück, denn das schmerzt zu sehr/ Mein Herz ist so kalt/ Ich fühle den Frost/ Sieh niemals zurück// Ich fühle die Dunkelheit auf meiner Schulter/ Der Frost ist in meinem Herzen/ Ich fühle die Kälte/ Sie berührt meine Haut, mein Gesicht// Ich bereue, was ich tun muss/ Denn ich möchte dich nicht zurück lassen/ Doch ich muss dich verlassen, weil die Regeln es verlangen//"
 

Sie machte eine kleine Pause und drehte sich zu kurz dem Kind um. Dann stieg sie erneut auf die Plattform und stellte sich vor die Menge: "Erfrorene Tränen, die sich in mein Gesicht brennen/ Erfrorene Erinnerungen von dir/ Manchmal sehe ich dein Gesicht so rein als stündest du vor mir// Ich spüre die Dunkelheit auf meinen Schultern/ Der Frost ist in meinem Herzen/ Ich fühle die Schwere der Kälte/ Sie berührt meine Haut, mein Gesicht// Sieh niemals zurück, denn das verletzt dich zu sehr!/ Mein Herz wird kalt/ Ich fühle den Frost kommen/ Sieh niemals zurück!"
 

Sie beendete ihr Lied und senkte den Kopf. Tira's Weinen war nun kaum mehr als ein Wimmern. Ein Wimmern, was sich nach und nach wie alles andere aus ihrem Bewusstsein schob.

Sie begann, innerlich zu sterben...
 

Alle schwiegen.

Selbst der Händler schwieg überrascht. Niemals hätte er geglaubt, dass sie sich selbst anpreisen würde. Über ihr Lied vergaß das Kind zu weinen und er seinen Zorn.

Und die Menge ihre Bedenken.

Ohne sein zutun ertönte das erste Gebot; dann das zweite und in einer fast nicht endenden Gerufe fiel ein Gebot nach dem anderen.

Die Gestalt starrte auf die junge Frau, die mit leeren blick auf ihre Ketten starrte. Er sah auf das Kind, das mit Tränen überströmten Gesicht auf die junge Frau starrte und leise etwas vor sich hin murmelte.

Er wurde von der Masse hin und her gestoßen, alle waren geradezu besessen von dem Gedanken, die unbekannte schöne Sängerin sein eigen zu nennen.

Seine Wut darüber vermischte sich mit dem Mitgefühl für beide und er fasste einen Entschluss...

Er gab ein leises Zeichen in die Menge und der Mann, dessen Augen die ganze Zeit auf dessen vermummte Gestalt geruht hatten, nickte.

Im selben Moment wurden die Schicksale der jungen Frau und das des Kindes entschieden...
 

"Ich biete Euch 30 Dheben Gold!" rief jemand aus der Menge laut und alle drehten sich wegen des ungeheuren Preises um.

Ein junger Mann in der Alltagskleidung eines hohen Beamten hatte die Hand erhoben. "Und weitere 15 für das Kind!" fügte er hinzu.

Der Händler war überrascht. Einen solch hohen Preis hätte er nie erwartet. Sollte er etwas an dem Kind übersehen haben, was der fremde Herr bemerkt hatte? Vielleicht war es auch nur etwas anderes. Er begann zu zögern.
 

Sie sah überrascht auf.

Die Stimme des Mannes hatte sie aus ihrer Lethargie gerissen.

Obgleich sie kaum der Sprache dieses Landes mächtig war, verstand sie durchaus die letzten Worte. Oft hatte sie sie einzeln gehört, doch nie in diesem Zusammenhang.

Wer war das? Wer war das, das er ohne wirklich zu wissen, wer Tira war, sie ebenfalls kaufen wollte.

Sie hörte das Raunen, das durch die Menge ging, doch sie verstand nicht, was sie sagten.

Die Junge Frau fühlte, wie der Händler zögerte und sie fühlte, wie sie zu Zittern begann. Egal, was es auch kosten würde, in diesem Haushalt als Sklavin zu leben. Wenn sie und Tira zusammen aufgenommen werden konnten, würde sie ALLES tun, um den Käufer zufrieden zu stellen...
 

"Ein Beamter des Pharaos!" rief jemand überrascht aus. "Das ist Rikshid; Der engste Berater des Pharaos!" tönte es von anderswo und sofort zog sich die Menge respektvoll zurück.

"Nun, was ist?" fragte Rikshid. "Nehmt Ihr mein Angebot an oder warum zögert Ihr? Ich hoffe, ihr wisst, das ihr für das Kind alleine keinen so hohen Preis erzielen könnt."

Der Händler schreckte aus seinen Gedanken auf. "Es stimmt, was ihr sagt, hoher Herr!" sprach er seine Gedanken laut aus. "Aber..." er hielt inne.

Er wäre dumm, wenn er das Angebot nicht annähme. Egal, ob sie bei ihm bliebe oder ob er sie verkaufte und sie würde fliehen- Es wäre beides sein Untergang. Dann lieber das Geld und das Beste hoffen!

"Ich nehme euer Angebot an!" antwortete er dann und gab seine Hand drauf.

Enttäuschtes Raunen und Gemurmel ging durch die Menge und niemand achtete auf die vermummte Gestalt, die mit gesenktem Kopf lächelte...
 

Sie sah zu, wie er den Beutel mit dem Geld überreichte.

Sie fühlte, wie Tira sich an sie klammerte. Sie sah den wortlosen Befehl in seinen Augen.

Und wie Tira ihren Schritt durch ihre Umklammerung lähmte.

Ohne ein weiteres Wort und meiner eleganten Bewegung hob sie die Kleine auf ihre Arme. Dann folgte der erste Schritt in die Zukunft, die sie nicht kannte.

Jeder Schritt, mit dem sie unbekannten Mann folgte, näherte sich das Haus, in dem sie ab sofort zu dienen hatte.

Sie fühlte, wie ihr Herz klopfte. Angst machte sich in ihr breit und die Erleichterung, Tira immer noch bei sich haben zu dürfen.

Niemals war eine neu erworbene Sklavin ihren neuen Herrn so dankbar wie jetzt. Dessen war sie sich sicher.
 

Die vermummte Gestalt hatte sich mit Mühe aus der Menge lösen können. Zuerst folgte er der kleinen Gruppe, die aus dem Vertrauten des Pharaos und der jungen Sklavin mit ihrem Kind bestand. Nach und nach beschleunigte er seinen Schritt und schob sich vor die Gruppe, weit vor, bis er in der Menge verschwand.

Niemand beachtete ihn außer Rikshid, der ihn bis zu seinem plötzlichen Verschwinden in den Augen behielt. Es nahm ihn auch niemand wahr, als er Palast des Pharaos durch einen Seitengang betrat, der nur für seine Bediensteten war.

Und ebenso wenig kümmerte es die umgebenden Menschen, als er eine Tür öffnete und in den Raum schlüpfte.

Erleichtert schloss er die Tür.

Niemand hatte ihn bemerkt. Von Hier aus würde es ein leichtes sein, wieder zurück- "Namunre!" die wohlbekannte, strafende Stimme ließ ihn zusammenschrecken. "I-Isis!" stotterte er erschrocken, als er der dunkelhaarigen Frau gegenüberstand.

"Wo warst du? Und wieso trägst du diese schäbigen Kleider?" fragte sie ihn und ihre Augen funkelten strafend im Halbdunkel des Raumes.

Die lange, in Zöpfen geflochtene Perücke rahmte ihr schmales Gesicht ein und die mit Kohal umrundeten Augen schimmerten im spärlichen Kerzenlicht. Sie trug ein langes Kleid aus feinen leinen und auch sie war in einen Mantel gehüllt. Jedoch in einen purpurblauen Mantel aus feinster Seite, dessen unterer Saum kunstvoll mit Gold bestickt war. Armbänder und die Kette, die sich um ihren Hals schmiegte, zeigten mehr als alles anderen ihren Reichtum und ihren Status an.

"I-Ich..." stotterte der ertappte Namunre.

"Hör auf zu stottern und zieh diesen lächerlichen Mantel aus!" wie Isis ihn an.

Seufzend gehorchte Namunre und legte den Mantel ab.
 

Hervor kam ein junger Mann, der kaum älter als 18 sein konnte. Seine Kleidung glich der von Isis, jedoch ohne Schmuck. Nichtsdestotrotz waren auch seine Augen schwarz umrahmt.

Er griff nach einem Beutel, der unter einem Bett lag und öffnete ihn.

"Wenn du hier bist und mich in der Kutte gesehen hast, müsstest du es eigentlich wissen!" seufzte Namunre und holte einige Armreifen aus dem Beutel.

"Ich würde nicht fragen, wenn ich es wüsste!" gab Isis zurück und sah zu, wie er die Armreifen anlegte. Namunre bedachte sie mit einem strafenden Blick, den sie wohl verstand: "Ich gebe zu, ich habe eine Ahnung. Aber hier geht es nicht um Ahnungen, sondern um das WISSEN!"

"Dann lass dir gesagt sein, das deine Ahnungen richtig sind!" murrte er und zog weiteren Schmuck und einen königsblauen Umhang aus dem Beutel.

Nun glich sein Aussehen derselben Kaste wie Isis.

"Und das sagst du ohne meine Ahnungen zu kennen?" fragte sie verschmitzt. Was ist, wenn ich dachte, dass du dich in irgendeinem Freudenhaus herumgetrieben hast.

Namunre verdrehte die Augen. "Als ob DU das zulassen würdest, Schwester!" rief er aus. "Abgesehen davon konnte mir nichts passieren, immerhin war Rikshid bei mir!"

"Und wo ist er jetzt?" fragte Isis spitzfindig.

"Er hat noch was für mich zu erledigen..." brummte Namunre

"Also war er DOCH nicht die ganze Zeit bei dir!" erwiderte Isis lächelnd, als Namunre missmutig vor sich hin knurrte.

Sie wusste, er hasste es, von ihr bemuttert zu werden. Aber was sollte sie tun? Seit dem Tod ihres Vaters war das ihre wichtigste Aufgabe gewesen. Und solch eine Aufgabe zu haben konnte mehr als alles andere zur Gewohnheit werden. "Namu; was wolltest du eigentlich dort?" fragte sie sanft.

"Mich interessiert es eben, was die anderen Menschen so machen. Wie sie leben. Ist das denn etwa so falsch?" er sah sie fragend an und seine purpurfarbenen Augen spiegelten die Kerzenflammen wieder, die dem Raum Licht spendeten.

"Nein, natürlich nicht! Aber es gibt noch weitaus ungefährlichere Wege, das herauszufinden!" antwortete Isis.

"Aber keinen besseren und unverfälschteren. Ich für meinen Teil vertraue lieber meinen Augen als dem Geschwätz eines Beamten!" gab er zurück.

Isis seufzte.

Er würde es nie verstehen. Zwar mochte er recht haben, aber wann würde er begreifen, das sein Status ihm eine wichtige Regel vorschrieb?

Wahrscheinlich nie.

Trotz alledem hoffte sie inständig, das ihr kleiner Bruder bald den letzten teil der "Kinderhörner" abstoßen würde. Ansonsten würde es früher oder später zu schwerwiegenderen Problemen kommen. Und davor hatte sie Angst.

"Wie auch immer, du solltest zurückgehen, bevor Rikshid wieder da ist!" gab sie nach. "Was immer du ihm aufgetragen hast...."

Namunre nickte und sagte nichts. Seine Gedanken waren jedoch bereits beim Ablauf dessen, was nun das Haupttor des Palastes durchschritt.

"Nun geh schon und vergiss die nicht!" drängte Isis ihn und hielt ihm einen goldenen, halbringförmigen Gegenstand hin.

Namunre griff nach ihm und setzte sich die eigens für ihn angefertigte, mit einem Udjat(**)-Auge versehene diademartige Krone auf.

"Nach Euch, mein Pharao! Und ich hoffe für Euch, dass das für lange Zeit der letzte Ausflug dieser Art war!" lächelte Isis.

Pharao Namunre nickte und grinste dann spitzbübisch. Es war wohl absehbar, das Rikshid sehr bald wieder alle Hände voll zu tun hatte....
 

Kurze Zeit später waren die beiden- Pharao Namunre und Prinzessin Isis- in einem Geheimgang verschwunden, der aus diesem Zimmer führte.

Und genau zu diesem Zeitpunkt standen Tira und die Junge Frau, deren Name Anjaani war in dem Raum, der für sie bestimmt war....
 

(*) Das Lied ist übrigens "Frozen" von Within Temptation. Nur zu dumm, das ich weder das Lied noch die Lyrics finden kann. Am ende ist es nicht Within Temptation oder es heißt nicht "Frozen" oder beides....Wer mir helfen will, soll mir bescheid geben *-*

An der Stelle hab ich nicht verstanden, was sie da singt, deswegen ist es sehr frei übersetzt....*blush*
 

(**) Udjet-Auge = Horus Auge wir kennen es alle und alle YGO-ler kennen es doch nicht... XDDDD ein link dazu:

http://www.mein-altaegypten.de/Aegypten_Site/Aegypten_Site.data/images/Alt_Aegypten_1/horusauge.gif

hier sieht man es sehr gut, das Orginal



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von: abgemeldet
2015-08-04T11:39:53+00:00 04.08.2015 13:39
Hey ho,
Du hast es so gewollt. :P

Die Wüste ist wie das Meer.

Unendlich weit und gnadenlos.
Sie verbirgt viel und gibt nichts preis, so, wie das Meer viel verbirgt und nichts offenbart.
Wenn man versucht, ihr die Geheimnisse zu entreißen, kann man von ihr verschlungen werden.

Super gelungener Prolog. Man ist sofort in der Geschichte, in der Zeit und dem Setting drin. Man spürt Wärme (okay, könnte auch am Wetter liegen) und Einsamkeit (könnte an mir selbst liegen, du weißt schon). Aber trotzdem. Es fehlt eigentlich nur Sand, der zwischen den Zähnen knirscht.

Es war Markttag.
Ich frag mich gerade, ob nicht immer Basar ist. Und ja: Orientalischer Markt ist Basar. Wenn du die Atmosphärische verstärken willst.

Die weiten Straßen wurden zu engen Gassen, dicht an dicht drängten sich die Stände der weit gereisten Händler.
Weite Straßen? Man braucht nur eine weite Straße. Die, wo die Herrscher zum Palast und zu den Tempeln kommen. Ansonsten hast du kleine gewundene Gässchen und viele Sackgassen, die die Ausbreitung von Sandstürmen innerhalb der Stadt verhindern sollen.

Mit diesen Worten wurde eine junge Frau mit einem ca. 6-jährigen Kind auf dem Arm aus der Menge der Sklaven gezogen.
Konvention ist, dass Zahlen bis zwölf in Fließtexten ausgeschrieben werden. Abkürzungen wie ca. kommen auch blöd, stören den Lesefluss. Circa klingt auch enorm wissenschaftlich. Wie wäre es mit ungefähr?

Ich frag mich, wo sie jemanden mit weißer Haut und schwarzen Haaren aufgetan haben. Ist doch Ägypten, oder?

"Sieh niemals zurück, denn das schmerzt zu sehr/ Mein Herz ist so kalt/ Ich fühle den Frost/ Sieh niemals zurück// Ich fühle die Dunkelheit auf meiner Schulter/ Der Frost ist in meinem Herzen/ Ich fühle die Kälte/ Sie berührt meine Haut, mein Gesicht// Ich bereue, was ich tun muss/ Denn ich möchte dich nicht zurück lassen/ Doch ich muss dich verlassen, weil die Regeln es verlangen//"
Wie wäre es mit Absätzen?

"Sieh niemals zurück, denn das schmerzt zu sehr
Mein Herz ist so kalt
Ich fühle den Frost
Sieh niemals zurück

Ich fühle die Dunkelheit auf meiner Schulter
Der Frost ist in meinem Herzen
Ich fühle die Kälte
Sie berührt meine Haut, mein Gesicht

Ich bereue, was ich tun muss
Denn ich möchte dich nicht zurück lassen
Doch ich muss dich verlassen, weil die Regeln es verlangen//"
Kann sein, dass es persönlich ist, aber ich mags so lieber. ^^
Du könntest auch über den Einsatz von Kursivschrift nachdenken.

Huch, Dheben? Wo hast du die Münzeinheit her?

(**) Udjet-Auge = Horus Auge wir kennen es alle und alle YGO-ler kennen es doch nicht... XDDDD ein link dazu:
http://www.mein-altaegypten.de/Aegypten_Site/Aegypten_Site.data/images/Alt_Aegypten_1/horusauge.gif
hier sieht man es sehr gut, das Orginal

1.: Der Link funktioniert nicht (mehr).
2.: Mimimimimi! Mi! Wie schon gesagt: Niemals das Auge des Horus mit dem Milleniumsauge vergleichen. Ich halte dir gerne einen Vortrag darüber, wenn du möchtest. Läuft jedoch auf folgendes hinaus: Zwei verschiedene Sachen. Mach nicht den gleichen Fehler, den Leute machen, die Yu-Gi-Oh! gar nicht kennen. Bitte änder das, ja? Mich schauderts.

Komplett abgebrochen? Willst du irgendwann weiter schreiben?
Warum Frozen Tears? Es ist Ägypten. Da gefriert nichts. Ja, es gab da mal Schnee... aber das passiert selten. Und ja, Magie. Aber es ist mal wieder einfach nicht stimmig. ^^
Eule
Von: abgemeldet
2005-06-30T15:55:51+00:00 30.06.2005 17:55
schreib doch endlich mal weiter X3...
du hast es mir doch versprochen.... ;___;°
naja.... ich kann ja niemanden zu etwas zwingen ^^°...
auf jeden Fall ist die FF klasse und ich werde sie dann demnächst wirklich anfangen zu zeichnen ^^b...

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Cataki is in da house ^^
Von: abgemeldet
2005-03-14T20:56:05+00:00 14.03.2005 21:56
Wie geeeeilll ><
Die Story ist total interessant!
Bittö weiterschreibein XDDDDDD
*hundeblick aufsetzt*


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