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Amai...

Zâdei x Tetei
von

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Ichimai no Pieta

Author' s Note:

Ich habe mich entschlossen, die bestehenden Teile noch einmal zu überarbeiten, weil die Leute / Dämonen nicht das machen, was sie sollen. (Zâdei, du Idiot! - Wieso ich?) Außerdem werde ich die Zitate aus dem Originalmanga übernehmen, damit ich mich nicht mit der - bisweilen falschen - deutschen Übersetzung herumschlagen muß und ihr es bei Bedarf selbst nachschlagen könnt.. Keine Sorge, die Übersetzung steht immer unten.

Ja, natürlich sind S P O I L E R drin, wenn "Amai" nach dem 10. Manga angesiedelt ist, wo eigentlich alles wieder in Ordnung sein sollte. Aber als ich genauer über die Beziehung zwischen Tetei und Zâdei nachgedacht habe, tat sich eine stattliche Kluft auf, zwischen dem, was der Leser glaubt und dem, wie sich die Dämonen verhalten.

Es freut mich, daß "Amai" bei euch so beliebt ist, und ich werde so bald ich kann, mehr davon hochladen... ^.~
 

Amai [1]

eine "Sei Ma Den" - Fanfiction von Lady Shanaee
 

Prolog
 

Er war zu Tode erschöpft und müde. Unendliche Schwäche machte seine Glieder schwer und den Kopf träge. Doch die Dunkelheit um ihn herum zwang ihn, seine Gedanken zu ordnen.
 

Nichts tat mehr weh. Weder seine Klaue, noch die Narbe über dem Auge. War er geheilt? Das Gewicht der Ketten um seine Gelenke war verschwunden. Dem schwarzhaarigen Dämon war kalt, doch irgendetwas schütze ihn vor dem Wind, etwas Weichen, Glattes, das kaum spürbar von Zeit zu Zeit gegen seine Hüfte strich. Immer dann, wenn eine Windböe über seinen Körper hinwegfegte.
 

Eine fremde Stimme sagte etwas. Eine andere Stimme antwortete unweit von ihm. Was sagte sie? Zâdei war zu müde, um zuzuhören... Kühle Finger strichen über seine Wange, ein Arm hob ihn leicht hoch, so daß er halb aufrecht lag. Wer hielt ihn da? War er tot...? Wo war Tetei?
 

Es dauerte eine Weile, bis der Shôgun [2] die Augen wenigstens einen Spalt weit öffnen konnte. Alles um ihn herum war weiß und kalt. Aber nicht so kalt wie in der Eiswüste, stellte er fest, als sich sein Kopf allmählich klärte und er Teteiyus über sich erkannte.
 

Außerdem bemerkte er, daß er vollkommen nackt war, und dem Blick des Dämonenengels schutzlos preisgegeben. Zâdei wollte etwas sagen, doch sein Kiefer weigerte sich zu arbeiten, und seine Kehle war vollkommen trocken.
 

// Sonst war er es immer, der nackt war, und ich habe ihn angesehen... ein demütigendes Gefühl. //
 

Zâdei meinte zu spüren, wie seine Wangen rot wurden, als er etwas Seltsames in Teteiyus' Gesicht bemerkte. Was war es, was er in dem hellen Grün dieser liebgewonnenen Augen sah? Neugier? War das gar ein Lächeln, das da um diese köstlichen Lippen spielte? Ein nachsichtiges Lächeln?!
 

Der Shôgun hatte dergleichen bei dem schönen Dämonen noch nie gesehen und schon gar nicht, wenn ihn sein Zorn wieder unüberlegt hatte handeln lassen. In seinen Gedanken hatte er sich immer ausgemalt, wie ein Lächeln in Teteis Gesicht wohl aussehen mochte. Sah dieser, daß Zâdei ihn aus seinen goldenen Augen anblickte?
 

Es war ein schönes Gefühl - den Arm des geliebten Wesens im Rücken - seinen Kopf an dessen Schulter lehnen zu können... Weshalb hatte er sich nicht früher schon einfach nur an ihn geschmiegt und Teteiyus' Nähe genossen? Der Shôgun kam sich entsetzlich dumm vor, wie oft, wenn sein Engel in der Nähe war.
 

// Kemono... kegarawashii... asamashii... [3] //
 

Es fiel Zâdei schwer, die Augen offenzuhalten. Wie viel Zeit war vergangen? Nur einige Stunden, Tage? Oder Monate... Jahre... oder sogar Jahrhunderte? Vielleicht war es auch egal.
 

Mit letzter Kraft hob er die Hand, um Teteiyus' Gesicht zu berühren. Es fiel ihm schwer, war anstrengend und sie zitterte, doch Zâdei mußte sich davon überzeugen, daß es keine Illusion war. Das so ungewohnte Lächeln erstarb augenblicklich. So grausam konnte nur die Wirklichkeit sein.
 

// Wie schade... Ich hätte es gern länger gesehen... Noch einmal... //
 

Teteiyus hatte etwas an sich, das ihn zerbrechlich und zart wirken ließ, doch es machte ihn nicht weiblich. Keinen Moment konnte Zâdei vergessen, daß er einen *Mann* liebte, auch wenn dieser Dämon von Anfang an ein Engel für ihn gewesen war. Und schön war er selbst in Augenblicken tiefsten Leids, wie der Dämonengeneral wußte.
 

"Wenn du so schwach bist und so ruhig daliegst, wirkst du beinahe harmlos. Es fällt schwer zu glauben, daß du eigentlich hochgefährlich bist, Zâdei."
 

~ Ende des Prologs ~
 

[1] "amai" : "süß" (im Sinne von Zucker), im Zusammenhang mit Kindern kann es auch "verwöhnt " heißen

[2] "Shôgun" : oberster Kriegsherr, dem Herrscher direkt unterstellt (Zâdei ist Adliger *kicher*)

[3] "Kemono" : wildes Tier, Ungeheuer, Bestie (Tetei zu Zâdei in Vol.2)

"kegarawashii" : schmutzig, beschmutzt, pervertiert (Tetei zu Zâdei in Vol 4)

"asamashii" : erbärmlich, jämmerlich (Tetei zu Zâdei in Vol.9)

Hoshii mono ga... Te ni hairanai

Title: Amai...

Part: 1 / 4

Author: Lady Shanaee

Email: Lady_Shanaee@gmx.de

Fanfic: Sei Ma Den

Rating: MA

Warning: lemon, sap, spoiler... angesiedelt nach dem 10. Band.

Pairing: Zâdei x Teteiyus
 

Disclaimer: I don't own any of these characters her and lent them only from their creators!
 

Author's Note: 1.ooo @--',- für Keyyes und Ayumie-chan! Mal sehen, was es wird. Es ist ziemlich schwierig, sich in Zâdei hineinzuversetzen, wenn er Wesenszüge von einem Kôji Nanjô annimmt. Ne, Ayumie?
 

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Kapitel I.

Hoshii mono ga... Te ni hairanai
 

Süüüß... Angewidert verzog Zâdei das Gesicht. Nicht, daß er Süßes nicht mochte - zumal ein besonders schönes Stück dieser Gattung gerade neben ihm stand - aber diese Blumen rochen selbst ihm *zu* süß. Glücklicherweise waren die trichterförmigen Blüten nicht auch noch rosa, doch ihr leuchtendes

Gelb schien ihn dennoch verhöhnen zu wollen. Engelstrompeten. Ha! Ein kräftiger Ruck, und der Strauch lag zerrissen auf dem Boden.
 

Der Dämonenengel neben ihm schüttelte den Kopf, deutliche Mißbilligung in seinem schönen Gesicht.
 

/ Hältst du mich jetzt wieder für einen ungehobelten Wilden? Wie damals im Schloß?/
 

Zu schade, daß man dieses Prachtexemplar von einer lebenden Kreatur immer anbinden mußte. Sie war wie ein Schmetterling, der stets in Richtung Sonne flatterte. Unglücklicherweise hieß diese "Sonne" Laures. Zâdei biß die Zähne zusammen, als ein Knurren aus seiner Kehle emporstieg.
 

"Wie ich sehe, hast du Teteis und meiner Bitte Folge geleistet und bist mit ihm hierher gekommen", begrüßte sie die Beiden eine sehr dunkle Stimme.
 

Als Zâdei sich umdrehte, stand Laures vor ihm, groß und beeindruckend in seiner schwarzgoldenen Rüstung und seinem blutroten Umhang. Das ebenfalls lange, schwarze Haar kontrastierte zu der hellen, fast weißen

Haut sowie den lilafarbenen Augen.
 

/ Irgendwie verständlich, daß die Menschen Angst haben, wenn sie ihn sehen... /
 

Schweigend gingen sie durch die große Halle, in der sie angekommen waren. Laures hatte das Schloß großartig wieder herrichten lassen. Breite, runde Säulen stützten ein gewölbtes Dach, Gemälde schmückten die Wände und wechselten sich mit aufwendigen Fresken ab, die Türen und Durchgänge zierten. Der Boden bestand aus großen blankpolierten Fliesen, die so glatt waren, daß man vorsichtig gehen mußte, Bogenfenster in den Wänden fingen das Licht ein und ließen das ganze Schloß willkommenheißend wirken. Dienstboten und Krieger eilten überall umher, und man hörte man Topf- und Geschirrklappern,

Gesprächsfetzen und Schritte, das Klirren von Rüstungen und das Rascheln von Gewändern. Noch vor einem halben Jahr war nicht daran zu denken gewesen, weil es von dem Kampf zwischen Laures und Zâdei nahezu vollkommen zerstört gewesen war. Die Untergebenen des Fürsten von MaKai hatten wirklich ganze Arbeit geleistet.
 

In etwas, das wie ein privates Arbeitszimmer aussah, hielten die drei schließlich inne. Berge von Büchern und Papierrollen tummelten sich auf einem riesigen Tisch, auf schlichten, darum stehenden Stühlen, in den

Bücherregalen an den Wänden, und auf dem Boden lagen Skizzenbögen. Nur ein schmales Stück des rotgoldenen Teppichs war freigeblieben, und darauf trat Laures jetzt.
 

"Ich hab' dich eigentlich für ordentlicher gehalten, Laures", grinste Zâdei und schaute sich neugierig um.
 

"Hoffst du auf eine Gemeinsamkeit zwischen uns?" ging Laures auf die Stichelei ein. "Falls du enttäuscht sein solltest, es ist nicht immer so."
 

Wer hätte das gedacht... Um nicht völlig als grobschlächtiger Barbar dazustehen, bemühte Zâdei sich, sich so wenig wie möglich zu bewegen, um nichts umzuwerfen. Doch als Laures ihm den Grund seines erbetenen Besuchs erklärte, schweiften seine Gedanken ab...
 

Dem Dämonenengel schien es gut zu gehen, er sah erholt und erfrischt aus, das lange weiße Haar glänzte und schimmerte wie frisch gefallener Schnee. Er wirkte nicht mehr ganz so zierlich, wie noch vor einiger

Zeit, und auch seine Haut hatte einen angenehmen pfirsichfarbenen Ton angenommen, aus dem das helle Grün seiner Augen um so strahlender herausleuchtete. Zâdei bemerkte, daß Teteiyus jenes bodenlange schwarze Gewand mit dem weißen Mantel trug, was er ihm damals mitgebracht hatte, als sie noch in der Eiswüste gewesen waren.
 

"Ai shiteru..."
 

Worte, die sich im Toben des Schneesturms verloren...
 

Zâdei wußte nicht, ob der Dämonenengel sie jemals gehört hatte, diese zwei Worte, gesprochen aus tiefster Seele. Und nun stand dieses Wunderwesen neben dem, dem sein Herz gehörte, an den es selbst diese Worte

richten würde... wäre da nicht dieses Menschenmädchen namens Hilda. Wenn Zâdei nicht vom ersten Augenblick an so von Teteiyus gefesselt gewesen wäre, hätte er mit Laures um sie gekämpft - nur um es diesem heimzuzahlen, weil er ihn vor ewigen Zeiten verbannt hatte.
 

Aber wen interessierte Hilda, wenn man sich in Teteiyus verliebt hatte? Wußte Laures davon? Man konnte sich bei ihm nie sicher sein, allerdings schien es so.
 

"Ist das wirklich dein Wunsch?!" hatte er Zâdei zugerufen, als halb MaKai in Schutt und Asche lag und

sich alle böse Energie in einer Kugel gesammelt hatte.
 

Zâdei hatte Teteiyus noch im Tod nicht aufgeben wollen, dieser hatte Laures mit aller Macht beschützen wollen - doch Laures war gegen dieses Opfer gewesen und nahm alles Böse in sich auf, wodurch alle anderen gerettet worden waren. Laures hatte offenbar eine Schwäche für die Rolle des mysteriösen, tragischen Helden, doch dieses Gehabe hatte auch allen einen Neuanfang ermöglicht. Und dem Dämonenengel seinen zweiten Flügel wiedergegeben...
 

"... Deshalb hat mich Hilda gebeten, einen Durchgang für sie und andere meines Vertrauens in die

Menschenwelt zu schaffen", endete Laures.
 

Nur Hilda konnte auf die Idee kommen, Dämonen auf die Menschenwelt loszulassen, und nur ein verliebter

Laures konnte das gutheißen.
 

"Und wie kommst du darauf, daß ausgerechnet ich das mache? Du bist einer der mächtigsten Dämonen und hast Tetei an deiner Seite", erwiderte Zâdei. "Zusammen dürfte das für euch doch kein Problem sein."
 

"Du hast es doch bei Berk schon versucht", erinnerte ihn Teteiyus nun, und die Weichheit seiner Stimme wurde von seinem Zynismus nicht völlig überdeckt, wodurch sie in dem Dämonenshôgun schmerzhafte

Erinnerungen wachrief. "Jetzt hast du sogar die offizielle Erlaubnis dazu."
 

Zâdei schüttelte sich vor Lachen.
 

"Nenn' mir einen verdammten Grund, warum ich Laures einen Gefallen tun sollte!" verlangte er. "Nur einen

einzigen verdammten Grund!"
 

"Weil er dir das Leben gerettet hat?" warf Tetei leise ein.
 

Zâdei schäumte vor Wut. Laures lächelte.
 

"Und deshalb soll ich jetzt vor ihm kriechen? Dir habe ich auch das Leben gerettet, aber du hast mich angefleht, dich sterben zu lassen! Du hast dich genauso wenig... "bedankt"!"
 

Das letzte Wort spuckte Zâdei förmlich aus, und Blitze zucken um seine rechte Hand, die Dämonenklaue zu Faust geballt. Er wußte, daß Teteiyus sich genügend "dankbar" gezeigt hatte, weil Zâdei sich seinen "Dank" des öfteren "geholt" hatte, ohne dem Dämonenengel eine Wahl zu lassen. Aber der Zorn vernebelte seine Gedanken.
 

"Warum bist du dann überhaupt mitgekommen?" fragte Laures, sichtlich über Zâdeis Wutausbruch amüsiert.
 

Um nichts in der Welt hätte sich der Dämon die Gelegenheit entgehen lassen, eine Zeitlang mit seinem Engel allein zu sein. Zâdei hatte sich bis nahezu an das Ende MaKais zurückgezogen, um nicht mit ansehen zu müssen, wie glücklich Teteiyus ohne ihn an der Seite seines geliebten Dämonenfürsten war. Wie zur Hölle hatten sie ihn dort gefunden? Egal.
 

Der Rückflug war wunderschön gewesen, auch wenn nur wenige Worte

gefallen waren. Die Reise hatte drei Wochen gedauert, und nun ihr Ende

gefunden. Zâdei seufzte innerlich. Als ob die Erinnerung an den engelsgleichen Dämon

unter ihm schon verblaßt wäre. Es war schwer gewesen, der Versuchung nicht

nachzugeben, aber Teteiyus hatte genug unter ihm gelitten, das war Zâdei

inzwischen klar geworden.
 

"Ich wollte dein dummes Gesicht sehen, wenn ich tatsächlich komme", beantwortete er Laures Frage trocken.
 

"Aus Neugier oder weil ich Tetei geschickt habe?"
 

Zâdei fühlte sich ertappt, obwohl er nicht genau wußte, ob Laures seine Schwäche für den Dämonenengel bekannt war. Aber wenn er nicht wollte, daß etwas wirklich schlimmes passiert, sollte der Fürst es vielleicht besser lassen, so süffisant und selbstgefällig zu lächeln.
 

"Was geht's dich an. Ich bin gekommen, und jetzt geh' ich wieder."
 

Zâdei drehte sich um und verließ mit langen Schritten das Zimmer. Diesmal achtete er nicht auf das Papier, das überall herumlag, sein dunkelblauer Umhang wehte hinter seiner Gestalt her und riß einen Teil der

Skizzenrollen aus den Regalen, sowie vom Tisch.
 

"Zâdei-sama...!"
 

Ein Flügelrauschen folgte den Dämonenshôgun durch den langen Flur. Aber das war es nicht, was Zâdei dazu brachte, abrupt stehenzubleiben und wutentbrannt herumzuwirbeln.
 

"Ich hab' dir gesagt, du kannst dieses "sama" weglassen!" brüllte er. "Glaubst du etwa, es sei alles beim Alten, nur weil du jetzt wieder bei deinem Laures bist und der mit seiner Menschenbraut glücklich ist?"
 

Viel zu viel war vorgefallen, als daß man es einfach vergessen konnte.
 

"Laures-sama ist nicht für mein Glück verantwortlich", entgegnete Teteiyus leise.
 

"Ach, und warum hängt es von ihm ab?"
 

Die Bitterkeit in Zâdeis Stimme bei diesen Worten ließ den Dämonenengel verwundert eine Augenbraue heben. Der Shôgun war aufbrausend wie immer, aber dennoch war irgend etwas anders an ihm. War er etwa

wegen etwas unglücklich?
 

"Ich bin Laures-samas rechte Hand gewesen und es nach all dem, was geschehen ist, trotzdem noch geblieben", sagte Teteiyus. "Im gewissen Sinne sind also seine Ziele auch meine. Er hätte mich töten

können, immerhin habe ich dich befreit, worauf die Todesstrafe stand."
 

Zâdeis Augen funkelten vor Wut. Nicht ein Wort oder eine Geste hatte er vergessen, mit dem ihn der Dämonenengel jemals bedacht hatte.
 

"Laures hatte schon immer etwas gegen *Materialverschwendung*", knirschte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. "Wir beide sind die einzigen, die seiner Macht gefährlich werden könnten, aber dir vertraut er. Er braucht einen Stellvertreter, auf den er sich verlassen kann, wenn er sich in

der Menschenwelt herumtreibt. Laures glaubt genauso wenig daran, daß Menschen und Dämonen friedlich zusammenleben können, wie ich. Sie sind ja nicht einmal unter sich dazu in der Lage."
 

"Ich wußte nicht, daß deine Eifersucht so weit geht, Zâdei", ließ sich die dunkle Stimme des Dämonenherrschers vernehmen, der Zeuge der Unterhaltung geworden war.
 

"Nur ein Idiot ist eifersüchtig auf einen verliebten Trottel wie dich!" fauchte Zâdei. "Mach' mit deiner

Geliebten und deinem "Stellvertreter" was du willst, aber laßt mich in Frieden! Ich bin weder dein Spielzeug, Tetei, noch deins, Laures."
 

Ein Knistern war zu hören, Wind kam auf, dann war der temperamentvolle Dämonenshôgun verschwunden. Der schöne Dämonenengel schüttelte seufzend den Kopf.
 

"So ein Dummkopf", murmelte er. "Da bekommt er die Gelegenheit, etwas Vernünftiges zu tun, und er geht einfach wie ein beleidigtes Kind."
 

"Du hättest ihn lediglich darum bitten müssen", entgegnete Laures lächelnd, und seine Dämonenaugen blitzten.
 

Der Engelsdämon schaute ihn verblüfft an.
 

Ende von Teil 1 "Was ich begehre... halte ich nicht in der Hand"

Deguchi ga - mienai...

Author's Note:

Sollte man das vielleicht als Psychologieklausur einreichen? Ich fürchte, ich werde "Amai..." nicht beenden können - jedenfalls nicht so wie ich gehofft hatte... Na ja. Diesmal war ich so schlau, erst den Text zu überarbeiten, und dann ihn zu posten...

Und ein ganz großes Dankeschön an alle, die mich ermuntert haben, weiterzuschreiben auch wenn mir alles aus den Händen zu gleiten scheint... Ich hoffe, das Warte hat sich gelohnt.
 

Shanaee
 

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// Gedanken //

// "Zitate" //

[Fußnote] -> Übersetzung steht unten, ihr kennt das ja vom ersten Teil...
 

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Amai...
 

Kapitel II.

Deguchi ga - mienai...[1]
 

Per Teleportation zurück in seinem abgelegenen Unterschlupf verfluchte sich Zâdei für seine Dummheit. Er hätte wissen sollen, daß sein geliebter Engel ihn nicht geholt hatte, weil er ihn für fähig hielt, Laures' Wunsch zu erfüllen.
 

// Ich hätte es wissen sollen. //
 

"AAAAAAARRRRRGH...!!!"
 

Felssplitter prasselten wie Regen auf ihn herab, als er gegen die Wand der Höhle schlug, die daraufhin Risse zeigte, die sich in kürzester Zeit durch den ganzen Berg zogen und diesen zum Einsturz brachten. Fluchend rannte der Dämon ins Freie, noch keinesfalls beruhigt. Wie gern hätte er jetzt jemanden getötet, aber in diese karge Einöde verirrte sich nicht einmal eine Fliege.
 

// Ich bin so ein Idiot! Ich falle immer wieder auf ihn rein! //
 

Wütend auf Laures, Hilda, Teteiyus und vor allem sich selbst starrte der schwarzhaarige Dämon auf den Geröllhaufen, der sich "Gebirge" genannt hatte.
 

// Warum setze ich mich nur immer wieder diesem *beschissenen* Gefühl aus? Immer wieder diesem Hunger, den ich sowieso nicht stillen kann... //
 

"CH' KUSOOO!!!" [2]
 

"Wirklich ganz toll. Wenn du so weitermachst, gibt es in ganz MaKa bald keine Berge mehr..."
 

"WAS INTERESSIERT MICH DAS?!"
 

Eine Energiekugel aus der dunkelgrünen Dämonenklaue hätte beinah den Dämonenengel verbrannt. Doch dieser wich nur elegant aus, das Gesicht zu der amüsierten Maske eines Lächelns verzogen, bei der lediglich eine weißsilberne Augenbraue hochgezogen wurde.
 

// Ich benehme mich wie ein wildes Tier. Wie ein Barbar! //
 

"Wie kommst du hierher?"
 

// Warum kann ich mich in seiner Gegenwart nicht zusammenreißen? //
 

"Laures-samas und deine Kräfte gleichen meinen zwar nicht unbedingt, aber einige Dinge sind dennoch möglich."
 

Laures, Laures, Laures. Immer wieder Laures! Zâdei biß die Zähne zusammen und unterdrückte ein Knurren.
 

"Und *warum* bist du hier?"
 

Für den Tumult in Zâdeis Innerem klang seine Stimme inzwischen wieder einigermaßen kontrolliert, auch wenn die Worte zwischen den zusammengebissenen Zähnen heiser hervorgepreßt kamen... Fast zu spät entdeckte der temperamentvolle Shôgun den für einen Moment unsicheren Ausdruck im Gesicht des Engels, der sehr schnell wieder verschwand.
 

"Ich wollte mit dir reden", kam es dann beinahe gelangweilt.
 

"Falls du mich dazu überreden willst, Laures doch noch zu helfen, kannst du gleich wieder verschwinden", knurrte Zâdei.
 

"Das ist nicht der Grund meines Kommens", erwiderte Teteiyus. "Du hast deine Meinung zu diesem Thema bereits deutlich zum Ausdruck gebracht."
 

Grüne Augen glitten gedankenverloren über Felsbrocken. Zâdei schwieg - er hatte bereits zuviel gesagt.
 

So standen sie da, und lange Zeit sprach keiner der Beiden ein Wort. Die Sonne wanderte in ihrer Bahn über den Himmel, die Wolken goldrot färbend.
 

"Ich wüßte gern, warum du immer solche Dummheiten machst", murmelte Teteiyus schließlich und musterte das Gesicht des Dämonengenerals, das keine Gemütsregung verbergen konnte.
 

Genaugenommen hatte Zâdei sein ganzes Wesen nicht unter Kontrolle, doch er sah unheimlich sympathisch aus, wenn er zum Beispiel scherzte oder überrascht war. Die goldbraunen Augen waren dann immer geweitet und groß wie die eines Kindes und der Dämon verlor für einen Moment lang das gefährliche Aussehen, das so typisch für ihn war. Gewalt war für Zâdei schon immer ein selbstverständliches Mittel zur Lösung seiner Probleme gewesen und daß er den neben ihm stehenden Dämonenengel noch nicht vergewaltigt oder dergleichen gequält und gedemütigt hatte, rechnete dieser ihm hoch an.
 

"Was für Dummheiten?"
 

"Nun ja...", der Engel suchte nach den passenden Worten, "zum Beispiel mir erst den Flügel abzureißen und mich dann unter allen Umständen wieder lebendig machen zu wollen. Oder dieses Monster, was du dann geworden bist, um mit Laures-sama kämpfen... Warum hast du mich nicht einfach sterben lassen?"
 

Zâdei stutzte. Was sollte diese Frage?
 

"Hat Laures dich geschickt, um das herauszufinden?" wollte er wissen.
 

Teteiyus schüttelte den Kopf. Als der Dämonengeneral seinen Blick suchte, entdeckte er darin nur Neugier, nicht die Kälte und Leere, die sonst immer in den grünen Tiefen gelegen hatte. Die schöne Kreatur brach den Kontakt, indem sie leicht den Kopf schüttelte.
 

"Nein... Auf der Suche nach dir habe ich Roderique getroffen", murmelte sie dann. "Er meinte, daß du dich sogar auf die Seite der Menschen gestellt hast... Warum, Zâdei?"
 

Dieser hätte auf ewig der warmen Stimme zuhören mögen, die beim Sprechen jedesmal ein Kleinwenig vibrierte. Sie klang beinah ein wenig wie ein Streicheln, sanfte Hände, die über seine Seele fuhren.
 

// WEIL ICH DICH LIEBE, DU IDIOT! //
 

Zâdei ballte die Hände zu Fäusten, öffnete sie wieder und betrachtete sie nachdenklich. Rauhe, kräftige Kriegerhände, die sich bemüht hatten, zärtlich zu sein und doch nur Schaden anrichteten, weil es ihnen nicht gelang. Kein Vergleich zu Laures' beinah feenhafter Eleganz. Er mochte stark sein... nein, er *war* stark, doch sein Herz schlug nur für diese Hilda. Seine sogenannte "Schwäche" war seine Stärke.
 

"Ist doch egal", antwortete Zâdei schließlich. "Ich hatte meine Gründe."
 

"Und dieser *Grund* besaß nicht zufällig nur *einen* weißen Flügel und war in einer Eiswüste gefangen?"
 

Der Andere starrte den weißhaarigen Engel entgeistert an. Dieser lächelte kaum merklich, als er sah, daß er Recht gehabt hatte.
 

"Immerhin bist du ja wieder rausgekommen", knurrte Zâdei und hoffte, daß in seiner Stimme der Schmerz nicht mitklang, den er fühlte.
 

Den er vor allem vor sich selbst zu verbergen versuchte, denn es tat *wirklich* weh, Teteiyus glücklich und erholt zu sehen - es tat verdammt weh.
 

// Laures, du sollst verflucht sein. Du hast deine kleine Miezekatze, die du liebst, und deinen stolzen Engel, der sich um dich kümmert. Du hast es wieder mal geschafft, mein Leben in Schutt und Asche zu legen. Verfluchter Bastard... //
 

Es war nicht so, daß Zâdei eifersüchtig auf Laures war, aber dazustehen, mit diesem Schmerz in seinem Inneren und die Gewißheit zu haben, daß er wohl immer der von allen gefürchtete i gewesen, anzüglich und trotzdem gleichzeitig verlegen hatten die goldbraunen Augen gefunkelt, ein anderes Bild als Zâdeis späteres Flehen oder seine Überheblichkeit.
 

// "Ore to ochiru ka! Jigoku no Tenshi! Omae kini ittaze!" //[11]
 

Was konnte man tun, damit *dieses* Lächeln zurückkehrte? Der schöne Dämon seufzte leise und betrachtete nachdenklich eine seiner schneeweißen Federn, die der Wind aus seinen Flügeln gelöst hatte. Interessanterweise verweilten seine Gedanken bei Zâdei, wenn er bei Laures-sama war und bei diesem, als er sich in der Gewalt des Dämonengenerals befunden hatte. Außerdem hatte es der so mächtige Herrscher nie für wirklich notwendig erachtet, auf die Ratschläge seiner rechten Hand zu hören oder sich in irgendeiner Form um ihn zu kümmern. Er war stets nur ein willkommener Berichterstatter und Verwalter gewesen, ein fähiger Stellvertreter und hingebungsvolle Marionette. Zâdei hatte von Anfang an seine Nähe gesucht, selbst als er von seiner Liebe noch nichts gewußt hatte.
 

Wie würde er reagieren, wenn Teteiyus diese Zuneigung erwidern würde, anstatt sie zu erdulden? Wäre er überrascht? Mit Sicherheit. Danach würde Zâdei es womöglich für einen weiteren Plan von Laures halten und seinem unfreiwilligen Geliebten auf "praktische" Weise zu verstehen geben, wie wenig er davon hielt. Schauder rannen den Rücken des Dämonenengels hinab, als er sich an die Schmerzen erinnert fühlte, die der Shôgun ihm auf diese Weise zugefügt hatte, sein Körper verkrampfte sich, und in seinem Geist schrie er wieder stumm auf, als er Zâdeis Härte in sich spürte. Er begann zu zittern - so sehr, daß er sich an der Balkonbrüstung festhalten mußte.
 

Keuchend ging er in die Knie, nach Luft ringend, während er zu fühlen glaubte, wie der goldäugige Dämon ihn nahm, zerriß, gewaltsam seinem Begehren unterwarf. Die Schmerzen waren kaum auszuhalten, sie lähmten sogar seine Gedanken. Gefangen in diesem Trauma lag er schließlich zusammengekrümmt auf den in der Dunkelheit blau schimmernden Fließen, die zu dem Schnee der Eiswüste wurden und der laue Wind zu dem Sturm, der durch sie hindurchgetobt hatte...
 

"Das ist natürlich auch eine Möglichkeit ihm nahe zu sein", war plötzlich eine Stimme zu hören. "Ich hoffe, es geht ihm wie dir."
 

Laures' Auftauchen brachte den Dämonenengel schlagartig in die Gegenwart zurück, was bedeutete, daß er fast die gesamte Nacht, nur in ein Tuch gewickelt, auf dem Balkon verbracht hatte. Als die Hitze der Erinnerung gegangen war, spürte Teteiyus, wie sehr er fror.
 

"Was meint Ihr damit?" fragte er heiser.
 

Er konnte Laures nur als Schattenumriß sehen, sein Gesicht blieb im Dunkel, außer den Augen, die lila herausleuchteten, weil sich das wenige Licht in ihnen brach. Dennoch hätte der Dämonenengel schwören können, daß der Fürst lächelte, dem ironischen Klang seiner Stimme nach.
 

"Dein Körper scheint sich daran zu erinnern, was du den ganzen Tag über zu vergessen suchst. Auch wenn du so aufmerksam, zuvorkommend und höflich wie immer bist... nachts denkst du nur an Zâdei."
 

Teteiyus schluckte, während sich Unwohlsein in seinem Körper ausbreitete, daß ihm schlecht wurde.
 

"Seht Ihr das jetzt als Verrat an?" kam es leise.
 

"Nein", antwortete Laures. "Aber ist das, was du fühlst Liebeskummer oder Abscheu? Nach allem, was geschehen ist, hast du mehr Gründe, Zâdei zu hassen, als jeder andere Bewohner MaKais."
 

Laures' Stimme verriet nicht im Geringsten, was er persönlich von dem Verhältnis der beiden Dämonen hielt. Ihm konnte es egal sein, er hatte seine Hilda. Was kümmerten ihn die Denkweise des Shôguns und die seines Stellvertreters, ob es Liebe zwischen den beiden war oder Abhängigkeit... oder was auch immer.
 

"Ich weiß nicht, was ich fühle", murmelte Teteiyus. "Seine Art zu lieben ist schmerzhaft und brutal, ohne Rücksicht auf Verluste. Zâdei stört es nicht, daß ich ebenfalls ein Mann bin, daß es pervers ist und mir wehtut."
 

"Du bist aber ein sehr schöner *Mann*. Da kann man schon in Versuchung kommen..."
 

"Laures-sama!"
 

"Ein Witz." Der Angesprochene seufzte. "Ich weiß, daß Zâdei ein primitiver Hitzkopf ist und dazu noch stur und nachtragend. Aber *seine* Gefühle sind ehrlich, nicht vorgetäuscht. Er liebt dich genau so, wie du bist, ganz gleich ob Frau oder eben Mann, Engel oder Dämon."
 

"Er liebt mein Gesicht", entgegnete Teteiyus ernst. "Die weißen Flügel und das lange Haar-"
 

"Das gehört zu dir und macht dich zu dem, der du bist. Wie oft hat er dich wieder eingefangen, als ihr in der Eiswüste wart? Wäre es nur eine so oberflächliche Liebe, als die du sie darstellst, hätte sie mit deinem Tod ihr Ende gefunden."
 

Der Dämonenengel schluckte erschrocken. Zâdei hatte ihn völlig gebrochen, doch Laures gelang es, noch weitere, tiefere Wunden zu reißen. War es nicht genug, daß er sein Volk verloren hatte, wollte Laures ihm jetzt auch noch einreden, daß er es *mochte*, von einem Barbaren mißhandelt zu werden?!
 

"Die Frage ist nicht, was du tun sollst, weil Zâdei *dich* liebt, sondern: Liebst *du* ihn nicht vielleicht auch? Das ist es, worüber du nachgrübeln solltest, Tetei. Alles andere ergibt sich."
 

"Wie kann man jemanden wie ihn lieben?!" entfuhr es Teteiyus entsetzt. "Er zerstört alles, was man ihm in die Hände gibt! Er hat sich selbst nicht unter Kontrolle!"
 

"Zâdei hat auch seine guten Seiten."
 

Damit verschwand der Dämonenherrscher, ein völlig verwirrtes Wesen zurücklassend. Irgend etwas stimmte offenbar ganz gewaltig nicht, wenn Zâdei und Laures einer Meinung waren. Verstört blickte der schöne Dämon auf die Stadt zu seinen Füßen, die langsam zu erwachen schien....
 

***

~ owari von Teil 2 ~
 

Übersetzungen:

[1] "Deguchi ga - mienai..." : Ein Ausweg ist... nicht zu sehen... (Zâdei Vol.8)

[2] "ch' kuso" : in etwa soviel wie "verdammte Scheiße"

[3] "Sonna chachina puraido nado mochi awasete inai no de ne": "Solchen kitschigen Stolz und dergleichen besitze ich nicht." (Laures zu Zâdei Vol.3)
 

[4] JiKuuJu : in diesem Zusammenhang heißt es tatsächlich "Zeit und Raum - Baum"

[5] Ki : Man hat es mit "Geist" übersetzt, aber es ist mehr als nur das, und deshalb nicht ganz so einfach. Deshalb habe ich das Original beibehalten... Außerdem klingt es besser und jeder, der sich ein Bißchen mit japanischer oder chinesischer Philosophie auskennt, (oder "Streetfighter" gesehen hat) sollte den Begriff Ki oder Chi kennen.^-^
 

[6] "Watashi wo koroshinasai..." : "Bitte töte mich." (Tetei zu Zâdei in Vol.8 - Mann, ist der höflich ^^)
 

[7] "Laures ore wa kanarazu omae ni katsu! Sono tame nara Jigoku no Soko kara datte Haizuri Dashite misero! Ore wa kanarazu omae o korosu!!" : "Laures, ich werde dich ganz sicher besiegen ("schlagen" klingt so nach Ohrfeige...)! Für das, was heute passiert ist, schicke ich dich auf den Grund der Hölle! Ich werde dich auf jeden Fall umbringen!" (Zâdei in Vol.5 - Ich wünsch' dir viel Spaß! - Schnauze! - *grins*)
 

[8] "Nani o abarero?Rashiku wa zo." - "I... ya... daaa...aaah..." : " Was tobst du so? Das sieht dir nicht ähnlich." - "Ich... will... niiicht... aah..." (Zâdei und Tetei in Vol.7 - man merke: die erste wirkliche Gegenwehr von dem Vieh. Hat es vielleicht tatsächlich so was wie einen eigenen Seelenfrieden?! - ICH BIN EIN VIEH?! - Ist ja gut, Engelchen... - Grrrrrr... - ^-^ kawaii^-^)
 

[9] "O-hanashi kudasai. Kegarawashii." : "Laßt mich bitte los. Das ist schmutzig."(Tetei zu Zâdei in Vol.5 - Tetei! Du bist so höflich, daß man es kaum richtig übersetzen kann! - Das ist die Rache für das "Vieh" von vorhin...^_^')
 

[10] "Konna Karada ikura demo suki ni sureba ii." - "Daga Kokoro wa yaranaitte ka" : "Nur mit diesem Körper kannst du tun, was dir beliebt." - " Doch nicht mit deinem Herzen?" (die beiden Süßen in Vol.9)
 

[11] "Ore to ochiru ka! Jigoku no Tenshi! Omae kini ittaze!" : "Fällst du mit mir? Engel der Hölle! Ich behalte dich im Auge./ Ich beobachte dich./ Das merk' ich mir." (Zadei zu Tetei in Vol.2 - Was genau heißt hier "ittaze"?)
 

~*~*~*~
 

[Behind the scenes]
 

LADY SHANAEE [verzweifelt]: Hilfe, das ist ja schlimmer als "Kissu ga..."! Wie viele Teile sollen das denn noch werden?!
 

ZÂDEI: Genau! *nickt sauer* Zuerst sagst du, es würden drei Teile und nicht lang. Jetzt bist du mit dem zweiten fertig, und Tetei gehört mir immer noch nicht!
 

LAURES: Für das, was du dir geleistet hast, gehörst du eigentlich tatsächlich in die Dimension, die Tetei für dich schaffen wollte. [funkelt Shanaee an] Diese Geschichte darf kein Happy End haben, es ist schon schlimm genug, was er erlitten hat!
 

ZÂDEI [brüllt]: WIE BITTE?! *tobt und tritt nach Laures*
 

LAURES [brüllt zurück]: Es ist schon schlimm genug, daß ich dich vor Tetei verteidigen muß, aber eure Bettgeschichten unterstütze ich auf keinen Fall!!!
 

SHANAEE: Eigentlich bist du doch Zâdei gar nicht so unähnlich, nur daß *du* deine Hilda hast... Ihr seid beide nicht zurechnungsfähig, wenn es um eure Geliebten geht.
 

TETEIYUS [völlig ruhig]: Ich möchte bitte gehen, Shanaee-sama. Ich vertraue auf Euch, daß sich alles zum Guten wenden wird.
 

LADY SHANAEE [sichtlich erstaunt]: Wie kommst du darauf?
 

TETEIYUS: Sherril's Auftauchen hat mir Mut gegeben.
 

SHANAEE [neugierig]: Was denkst du darüber? Hast *du* irgendwelche Wünsche, was geschehen soll?
 

TETEIYUS: Ich denke, ich habe meine Meinung dazu bereits deutlich geäußert.
 

SHANAEE: Ah ja, laß sehen...[schlägt in den japanischen Bänden nach] "kegarawashii", nicht wahr? *lächel* Du bist der erste Bishônen, der wirklich nicht zu irgendwem zu bekehren ist...[reibt sich über das Kinn] Interessant. Und es besteht wirklich keine Hoffnung?
 

TETEIYUS [mit einem sardonischen Grinsen]: Hoffnung besteht immer.
 

SHANAEE: Nicht mal, wenn ich mir Mühe gebe?
 

TETEIYUS: Nicht *Ihr* solltet Euch Mühe geben.
 

ZÂDEI: *wird rot*
 

LAURES: *grins*
 

["behind the scenes" End]

Kono Koi ni wa... happi endo wa nai

Title: Amai...

Part: 3 / 6?

Author: LadyShanaee

E-mail: Lady_Shanaee@gmx.de

Archiv: www.shanaees-realm.de.vu

Fanfic: Sei Ma Den

Rating: MA

Warning: com, Japanisch, language, OC, romance

Pairing: Zâdei x Teteiyus (HARHAR, denkt ihr)
 

Disclaimer: "Sei Ma Den" und die Figuren darin gehören You Higuri und nicht mir. Diese Fanfiction ist nur zur Unterhaltung geschrieben, ohne Gewinn machen zu wollen, außer natürlich dem Gewinn von Fans...^^

Die verwendeten Lieder von Cheryl sind inspiriert von S Club 7...
 

Author's Note: Sie reden und reden... Ursprünglich wollte ich "Amai..." mit diesem Teil abschließen. Wie ihr seht, ist das nicht möglich. Oder sollte ich vielleicht doch aufhören...? Über die lausige Übersetzung will ich mich nicht mehr aufregen (nieder mit Carlsen!), ich kaufe einfach nur noch ganz wenige Serien auf Deutsch und halte mich an das Original...
 

// Gedanken //

// "Zitate" //

[Fußnote] -> Übersetzung steht unten, ihr kennt das ja von den anderen Teilen...
 

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Amai...
 

Teil 3

"Kono Koi ni wa... happi endo wa nai." [1]
 

Zâdei sah das Mädchen nahezu jede Nacht, wenn er in die verfallene Taverne zurückkehrte, die zu seiner Heimstatt geworden war. Es hieß "Cheryl" und erzählte ihm eines Nachts das, was er nicht über den JiKuuJu wußte. Diese hatte sich ihres Körpers bedient, nachdem das Mädchen sich getötet hatte, um nicht zwischen dem Zorn des "Herrn Engel" auf Hilda und ihrer Liebe zu beiden wählen zu müssen. Cheryl beschrieb Tetei als warmherziges und fürsorgliches Wesen, dessen Stolz ihn daran hinderte, seine Gefühle zu zeigen. - Das ganze Gegenteil von Zâdei, der diese selten unter Kontrolle hatte, und das Mädchen weinte, als der Shôgun ihm kleinlaut gestand, was sich nach ihrem Tod um Laures, Hilda und den Dämonenengel herum ereignet hatte.
 

"Deshalb singt Ihr Herz eine so traurige Melodie...", schluchzte Cheryl.
 

"Was für 'ne Melodie?" wollte Zâdei wissen.
 

"Jedes Herz spielt eine Melodie, die manchmal fröhlich ist, oder laut, manchmal aber auch traurig, so wie die Ihre."
 

Cheryl versprach, bei ihrem nächsten Treffen Zâdei die Melodie seines Herzens vorzuspielen und als er am folgenden Abend müde, erschöpft und von Kopfschmerzen geplagt auf ihr Erscheinen wartete, ließ er sich von ihrer wunderschönen Stimme beruhigen, auch wenn das Lied seine Seele in Aufruhr versetzte.
 

"Hast du je geliebt und ihn dann verloren?

Wünschst dir jeden Tag, du wärst nie geboren?

Siehst du's nicht ?

Ja, so fühle ich, geht's um dich und mich, Liebster.
 

Hast du dich je gefühlt, dein Herz würde brechen?

Tränen tief im Hals und du kannst nicht sprechen,

Ich weiß wie's ist,

Denn ich liebte und verlor,

An dem Tag als du gegangen bist..."
 

Wenn Zâdei es schaffte, in eine Dimension zu gelangen, in der Schloß Berk verbrannt war, würde er Tetei niemals wiedersehen können, und dieser Gedanke hatte trotz aller Qual etwas sehr tröstliches an sich. Laures' "Spielchen" würden ihm erspart bleiben und das Verlangen nach dem kalten Geschöpf würde in den Jahrhunderten, die noch vor ihm lagen, sicher nachlassen.
 

// Wer weiß, vielleicht ja geht's ganz weg... //
 

Dieser Gedanke ermutigte den temperamentvollen Dämonen, der nicht ahnte, daß das Schicksal etwas anderes für ihn bereithielt...
 

*****
 

// 'Ne Kette is' so stark wie ihr schwächstes Glied. //
 

Nachdem Monate ins Land gezogen waren, wurde Zâdeis Geduld belohnt: Dort wo Roderique damals Laures und ihn angriffen hatte, war der Dimensionswall nicht so stabil, wie sonst überall. Es würde zwar der ganzen Macht des Dämonengenerals bedürfen, hindurch zu gelangen, doch es war *möglich*, und das war die Hauptsache.
 

Zâdeis Laune schwankte zwischen Begeisterung und Niedergeschlagenheit. Er wußte, was Einsamkeit bedeutete und war sich nicht sicher, ob er sich diesem Gefühl noch einmal aussetzen sollte. Er fühlte sich nur wohl, wenn Teteiyus in seinen Armen war, obwohl er ihn für seine Bewunderung für Laures umbringen könnte.
 

// "Konna Karada ikura demo suki ni sureba ii." // [2]
 

Tja, sein Körper hatte leider nicht gereicht, um Zâdeis Hunger zu stillen. Doch wie konnte er das Herz des schönen Dämonen gewinnen? Gar nicht.
 

Seufzend saß der Shôgun auf einem der kleinen Felsbrocken und starrte in den Himmel. Hin und her überlegte er, was er machen sollte. Am liebsten wäre er immer in Teteiyus' Nähe, und würde sogar Laures ertragen, solange der Dämonenengel ihn nicht völlig ignorierte. Doch das würde nie geschehen, aber da Zâdei sich entschlossen hatte, seinem Geliebten keinen weiteren Schaden zuzufügen, war die beste Lösung, der schönen Kreatur aus dem Weg zu gehen. Ihm wurde melancholisch zumute, als dem dunkelhaarigen Dämon bewußt wurde, daß er das Rauschen des leichten Windes das letzte Mal hörte, genau wie er die Sonne, die weißen Wolken und den blauen Himmel das womöglich letzte Mal sah. Den Frühsommer in der NingenKai hatte er immer gemocht, weil nach der Kälte des Winters die Luft wieder wärmer geworden war und alles angefangen hatte zu blühen. Wer wußte schon, wie die andere Dimension beschaffen war...?
 

Einsam, das stand fest. Ohne den schönen Dämon an seiner Seite war es garantiert langweilig und einsam. Das mußte die Hölle sein, von der die Menschen immer sprachen...
 

*****
 

Etwas war plötzlich nicht im Ordnung. Das unangenehme Gefühl eines dämonischen Ki tauchte auf, das zu einer Kreatur zu gehören schien, deren Macht der von Zâdei ebenbürtig zu sein schien. Laures?
 

Das Ki näherte sich seltsamerweise nicht, sondern entfernte sich immer weiter, was den Shôgun verwunderte. Neugierig verfolgte es der Dämon vorsichtig und fand die nächste Stadt völlig verwüstet vor. Frauen und Kinder kauerten in Trümmern zerstörter Häuser, jammerten und weinten, während überall Leichen herumlagen und Männer verletzt und verzweifelt herumirrten, um Angehörige und Freunde zu suchen. Nichts war heil geblieben, und Wehklagen erfüllte die Luft.
 

// Was ist denn hier los? Soviel Chaos in so kurzer Zeit? Das erinnert an Laures mit Langeweile oder schlechter Laune. //
 

Staub wirbelte auf, wo der Dämon hintrat und reizte zum Husten und Niesen. Da mußte aber jemand mächtig wütend geworden sein, vermutete Zâdei, während er sich aufmerksam umsah. Doch überall entdeckte er nur Geröll und Elend. Eigentlich hätte der schwarzhaarige Dämon seinen Gegner sehen müssen, doch weil die Präsens des Ki ruckartig verschwand, lag die Vermutung nahe, daß der andere Teleportation beherrschte. Ein alter Mann fiel vor ihm auf die Knie.
 

"Ver-vergebt ihnen, Dämonengeneral Zâdei-sa-sama", flehte er, die Gesichtszüge vor Angst und Verzweiflung erstarrt. "S-sie meinten es gewiß ni-nicht bö-bose und w-wollten Euch s-sicher nicht ve-verärgern."
 

Der Shôgun runzelte verständnislos die Stirn, und der Alte begann am ganzen Körper zu zittern. Zâdei hörte ein seltsam bekanntes Geräusch, von dem er zuerst nicht wußte, was es war... dann bemerkte er das Zähneklappern seines vermeintlichen Opfers. Er überlegte kurz, ob er es am Kragen packen und schütteln sollte, unterließ es dann jedoch. Am Ende starb es noch, ohne ihm gesagt zu haben, was vorgefallen war.
 

"Was ist passiert?!" herrschte er den Mann an, der bittend die Hände wrang.
 

"Bi-bitte vergebt i-ihnen... Si-sie haben gespielt u-und dabei i-ist das Bild zer-zerbrochen, i-in dem er ge-gefangen war..."
 

Na toll, ein Monster metzelte fröhlich vor sich hin, und ein Mensch machte sich Sorgen um einen Bilderrahmen! Zâdei schnaubte unwirsch und schaute zum Himmel, von dem plötzlich roter Regen rieselte. Dieser süßliche Geruch mit dem leicht metallischen Geschmack von Kupfer... Augenblicke später stürzten auch Arme, Beine, Köpfe und Rümpfe herunter, und die Menschen flüchteten schreiend. Panik brach aus. Der Dämonengeneral grinste geringschätzig, als er die Flügel ausbreitete und in die Luft schwang.
 

Die Entfernung war etwas größer, als er gedacht hatte. Dort, wo Zâdei den anderen fand, war die Luft kalt und dünn, zu ihren Füßen schwebten schon einzelne Wolken. Dafür strahlte die Sonne, und der Himmel war leuchtend blau, wodurch das, was geschehen war, unwirklich wirkte. Daran änderten auch die schwebenden Menschenkörper nichts, die wie von unsichtbaren Händen unter Geschrei und dem knackenden Geräusch brechender Knochen, zerrissen wurden, bevor ihre einzelnen Stücke achtlos gen Boden fielen. Das Blut floß wie roter Wein über die Wolken, Tropfen schillerten und funkelten wie Granatsteine.
 

// Schwächere quälen macht nur Spaß, wenn man's mit eigenen Händen macht. Telekinese ist nicht halb so lustig. //
 

Als das Ungeheuer merkte, daß es gefunden worden war, flog es auf den General zu, sein goldblondes Haar wehte wie eine Fahne im Gegenwind.
 

"Das muß Ewigkeiten her sein, Zâ-chan!" rief es, und der Angesprochene verzog wegen der vertrauten Anrede das Gesicht. "Aber nach dem zu schließen, was die Menschen erzählen, hast du dich nicht gelangweilt...!"
 

Der Dämon flog Zâdei geradewegs in die Arme und schloß sogar die schwarzgefiederten Flügel um den Shôgun. Seine seltsam violetten Augen blitzten, und zusammen mit der dunklen Haut, gegen die das lange blonde Haar noch leuchtender wirkte, erinnerte sich der General an die heißen Dünen der Wüste seiner Heimat und der sengenden Sonne darüber. Von ihr hatte der andere seinen Namen bekommen: Suna... Sand. Einen Beinamen hatten die Menschen später noch hinzugefügt; sie nannten ihn "Suna, den Spieler", weil sie für ihn nichts anderes als Schachfiguren waren, die er nach Belieben hin- und herschieben oder gänzlich von der Spielfläche nehmen konnte. Er war also Laures gar nicht mal so unähnlich.
 

"Man hat dich also befreit, Suna", murmelte Zâdei und wußte nicht, ob er sich darüber freuen oder ärgern sollte.
 

// Das war es also, weswegen der Alte vorhin so außer sich vor Angst war. Die Legenden würde ich gerne mal hören.//
 

Immerhin hatte Zâdei damals mit dafür gesorgt, daß man Suna verbannt hatte, denn der Spieler hatte einige Menschen umgebracht, die unter dem Schutz anderer mächtiger Dämonen gestanden hatten. Marion war es noch gelungen, seine Lieblinge zu Wölfen zu machen, aber dieses "Glück" war nicht allen beschieden gewesen. Als sich dann herausgestellt hatte, daß Suna alles nur gemacht hatte, um Zâdei auf sich aufmerksam zu machen, war dem früheren Herrscher der Geduldsfaden gerissen.
 

// "Bakayarô!!! Du bist ein Mann! Was soll der ganze Scheiß?!" //
 

Bis heute wußte Zâdei nicht, ob sich der zierliche Dämon ernsthaft in ihn verliebt oder wieder eins seiner Spielchen getrieben hatte. Oder hatte er ihn mit seiner Ablehnung herausgefordert?
 

"Du scheinst gar nicht darüber erfreut zu sein, mich wiederzusehen", schmollte Suna, und der Hitzkopf beeilte sich, aus der Umarmung herauszukommen.
 

"Was willst du?" fragte er. "Für die kurze Zeit, die du draußen bist, hast du schon ziemlichen Schaden angerichtet..."
 

"Es sind doch nur Menschen", grinste Suna und spiele mit einer Strähne seiner goldblonden Haare. "Ich will die NingenKai und MaKai erobern und vereinen! Stell' dir den Spaß vor, den wir Dämonen haben werden! Nach allem, was ich gehört habe, scheint dieser Laures gar nicht so übel zu sein." Sein Lächeln wurde breiter. "Außerdem bin ich schon gespannt auf diesen Engelsdämon, den er zu seinem Stellvertreter gemacht hat."
 

Der Shôgun war entsetzt über so viel Größenwahn. Laures und Teteiyus würden diese Aktionen unterbinden, noch ehe Suna die Zeit hatte, irgend etwas Entscheidendes in dieser Richtung zu unternehmen. Andererseits müßten sie sich eigentlich gut verstehen.
 

"Machst du mit?" fragte Suna begeistert und zitterte vor Aufregung. "Stell' dir das vor: NingenKai und MaKai als *ein* Reich! Wie aufregend das sein wird!"
 

"Ich mach'n Abgang von hier", sagte Zâdei und zog es vor, sich aus dem bevorstehenden Machtstreit herauszuhalten, um sich um wichtigere Dinge zu kümmern. "MaKai, NingenKai... is' mir egal. Das is' mir alles zu blöd."
 

Eine geschwungene Augenbraue wölbte sich über einem See aus Amethysten, um Erstaunen auszudrücken.
 

"Zâdei... mein Süßer... was ist denn passiert? Du bist doch schon so lange weg von Fenster gewesen...", gurrte Suna, in dem Versuch herauszufinden, was den Shôgun so bewegte.
 

Doch dieser winkte ab. Was zwischen Teteiyus und ihm geschehen war und geschehen würde, ging Suna nicht das Geringste an. Der Blondschopf würde jedes Wissen, das er bekommen konnte, geschickt für sich ausnutzen und um nicht auch zu einer Schachtfigur in einem seiner Pläne zu werden, war es das Beste, ihm möglichst wenig davon zu geben.
 

"Dann bin ich eben ganz weg", antwortete er nur.
 

Der blonde Dämon schüttelte erstaunt den Kopf: Zâdei war stolz und in Gefühlesdingen immer schon ein Stehaufdämönchen gewesen, doch heute... seine Neugier wuchs. Ob er die Menschen danach fragen sollte?
 

"Ich werde herausfinden, was dich so bedrückt macht," erklärte Suna, wenige Augenblicke später, als der Entschluß gefaßt war. "Und dann werde ich dafür sorgen, daß du es vergißt!"
 

Beinahe hätte Zâdei gelacht, doch er drehte Suna lediglich den Rücken zu und flog der Erde entgegen... einfach irgendwo hin, wo er hoffte, daß das blonde Ungeheuer ihm nicht folgen würde. - So konnte man sich täuschen, denn schon wenige Flügelschläge später war der Dämon wieder an seiner Seite.
 

"Bekomme ich keinen Abschiedskuß, wenn du MaKai schon für immer den Rücken kehrst?" fragte er lächelnd. "Oder kommst du noch mal zurück, und ich bekomme etwas mehr?"
 

Das einzige, was er bekam, war eine Ohrfeige, die ihn durch die Wolken schleuderte. Zâdei beschleunigte seinen Flug.
 

******
 

Obwohl er blindlings drauflos durch die Lüfte segelte, entdeckte er bald Teteiyus, der für Laures wohl einige Dinge in der Menschenwelt erledigt hatte. Er trug ein hellblaues Gewand mit weiten Ärmeln, hochgeschlossen und mit schlichten weißen Stickereien verziert. In der einen Hand hielt er einen Strauß roter Rosen, in der anderen etwas, daß Bücher zu sein schienen. Das silbrige Haar war der Bequemlichkeit halber zu einem losen Zopf gebunden.
 

// Hat Hilda ihm das Gewand genäht? Als er sie damals entführt hat, hat er einen Strauß weiße Rosen mitgenommen... //
 

Es war wirklich alles zur Normalität zurückgekehrt, stellte Zâdei fest und ertappte sich dabei, wie er sein Ki verschloß, die niederen Dämonen um sich herum zum Schweigen brachte und dem Dämonenengel folgte. Natürlich flog der nach MaKai zu Laures' Schloß, doch Zâdei konnte nicht anders, es war, als hätte Teteiyus ihn mit seinem ersten Lächeln verzaubert. Auch wenn es stets ein Lächeln gewesen war, das von Traurigkeit überschattet wurde. Durch ein Fenster beobachtete der Shôgun, wie die schöne Kreatur die Rosen in Hildas Zimmer stellte und sich dann in Laures Arbeitszimmer mit einer Landkarte beschäftigte. Der Herrscher selbst hatte gerade Audienz, nach der erst er Teteiyus Gesellschaft leistete.
 

*****
 

"Warum verteidigt Ihr Zâdei immer wieder, Laures-sama?" fragte Teteiyus irritiert und aus seinen Gedanken aufgeschreckt.
 

"Tetei, warst du schon einmal verliebt?" antwortete Laures mit einer - betont ruhigausgesprochenen - Gegenfrage.
 

"Oh, bitte, nicht schon wieder dieses Thema..."
 

Der Dämonenengel wollte gehen, doch sein Herrscher hielt ihn zurück. Zu sehr in alten Verhaltensmustern verwurzelt, erhob Teteiyus keinen Einwand.
 

"Hast du dir nicht jemals gewünscht, diese Hände würden dich streicheln", damit hielt er seinem Gegenüber seine Hände hin, "und du würdest deine in diesem schwarzen Haar vergraben...?" Laures strich sich lächelnd durch das lange schwarze Haar... "Hast du nicht manchmal gehofft, meine Augen würden nur dich sehen?"
 

Der Engel schüttelte den Kopf. Er meinte zu wissen, worauf der Dämonenfürst hinauswollte, schwieg jedoch. Laures seufzte.
 

"Ich fürchte, du bist nicht ganz aufrichtig zu mir. Du hast mir einmal gesagt, ich bekäme alles von dir, was ich wollte. Was ist aus dieser Hingabe geworden?" fragte er.
 

Teteiyus' Gesicht verzog sich. Daran hatte sich nichts geändert, wenn Laures *ihn* wollte, würde er ihn bekommen. Alles, was der schöne Dämon tat, geschah zum Wohlgefallen seines Herrschers.
 

"Ihr seit mein Gebieter. Wenn Ihr etwas verlangt, werdet Ihr es bekommen, wenn es mir möglich ist, es zu beschaffen," antwortete er fest. "Das gleiche gilt für Hilda-sama."
 

Laures lächelte wieder, doch diesmal sah es beinahe bitter aus...
 

"Du kennst keine Liebe", schlußfolgerte er schließlich, "Du kennst nur die Aufopferung für eine Aufgabe, für die du sogar dein Leben riskierst..." Als Teteiyus etwas einwenden wollte, schnitt Laures ihm das Wort ab. "Du kennst nicht die Einsamkeit, wenn man allein ist, weil der andere fern weilt. Liebe ist für dich eine Einbildung, eine Schwäche und deshalb eine Last, der du dich entledigen möchtest... Als ich in der NingenKai war, hast du nur den Regenten MaKais vermißt, aber nicht mich, einen halbmenschlichen Dämonen, der seine Tänzerin über alles liebt."
 

Dem Engel rannen die Tränen über das Gesicht.
 

"Warum sagt Ihr das?" fragte er. "Es war alles in Ordnung, so wie es damals war, keine Hilda-sama, kein Zâdei, kein Krieg mit den Menschen... und jetzt, wo Ihr wieder glücklich sein könnt, weil die Wiedergeburt Eurer Elize an Eurer Seite ist, fangt Ihr mit Zâdei-sama an! Was erhofft Ihr Euch davon?"
 

"Hilda und ich machen uns Sorgen um dich, Tetei."
 

Grüne Augen weiteten sich überrascht.
 

"Das ist nicht nötig. Mein Bestreben ist es, Euch beiden zu dienen, so gut ich es vermag. Zâdei hat mich fortgeschickt, auf daß ich ihm nie wieder unter die Augen trete. Demzufolge werden wir einander niemals wiedersehen."
 

Ein Dämonenleben war lang. Wer wußte schon, was bald passierte? Alles konnte sich ändern, besonders da MaKai ein unstetes Pflaster war.
 

"Aber du weißt, daß er Sehnsucht nach dir hat, oder?"
 

Nun war es Teteiyus, der seufzte und dem das Ganze allmählich zuviel war.
 

"Sein *Körper* mag nach mir verlangen, doch ich weigere mich, mir weiterhin von ihm Gewalt antun zu lassen", entgegnete die schöne Kreatur und konnte nicht verhindern, daß sie ärgerlich wurde. "Das ist etwas, worüber Ihr nicht urteilen könnt. Ich mag noch nie in meinem Leben wirklich verliebt gewesen sein, aber erwähnt Zâdeis Namen in meiner Gegenwart bitte nie wieder. Was geschehen ist, ist geschehen und dabei laßt es bewenden."
 

"Drohst du mir?" fragte der Fürst dunkel, mit einer leisen Herausforderung in der Stimme.
 

"Nein", war die schlichte Entgegnung.
 

"Und was ist, wenn ich deine Bitte mißachte?"
 

Laures war neugierig, aber Teteiyus rechnete sowieso nicht damit, daß der Dämonenherrscher sich daran halten würde. Er tat es ohnehin zu selten
 

"Ich sage einfach nichts mehr dazu", antwortete er deshalb. "Fragt *ihn*, wenn Ihr etwas wissen wollt."
 

"Du belügst dich selbst, Tetei", seufzte Laures. "Und das Schlimme daran ist, daß du es weißt."
 

Damit wandte er sich zum Gehen, einen ernsthaft verärgerten Engel zurücklassend. Warum nur glaubte alle Welt, daß er tief in seinem Inneren in Zâdei verliebt war?! Weil sie so ein *schönes* Paar waren?! So ein Unsinn. So ein verdammt verfluchter Unsinn! Der Shôgun hatte einige umgängliche Eigenschaften an sich, doch alles, was er aufbaute, riß er wieder ein, schnell und brutal, so daß nichts mehr übrigblieb. Teteiyus blickte nachdenklich auf seine Hände und gestattete sich den Luxus, sich vorzustellen, diese schmalen, weichen Gliedmaßen wären die des hitzköpfigen Dämons.
 

Nein. Zâdei war Zâdei, da gab es kein träumerisches Verschönern und Idealisieren. Man mußte ihn nehmen, wie er war, groß und stark, mit kräftigen Händen, funkelnden, goldenen Augen und einer Stimme wie ein Donnergrollen. Mit seinem ungeschlachten Wesen, seinen schlechten Manieren und seinem Temperament, mit dem er ebenso leidenschaftlich haßte wie liebte. Teteiyus kam bei ihm nicht weiter. Unter Kontrolle halten ließ dieser Mann sich nicht, und selbst jetzt fühlte sich Teteiyus wie bei dem Tanz auf einem Vulkan, der jeden Augenblick ausbrechen konnte. Es war lediglich eine Frage der Zeit.
 

*****
 

Es war Abend, als er seinen Alptraum in seinen Gemächern vorfand, ungewohnt nachdenklich auf einem Fensterbrett sitzend. Der engelsgleiche Dämon ärgerte sich, unbedachterweise das Fenster offengelassen zu haben. Er hatte *wirklich* geglaubt, daß er Zâdei nicht wiedersehen würde. Doch mit der Unberechenbarkeit, mit welcher der Shôgun alles tat, hatte er die Hoffnung auf Ruhe des Dämonenengels zunichte gemacht.
 

"Was willst du hier?" fragte dieser deshalb und blieb an der Tür stehen, nachdem er sie leise geschlossen hatte.
 

"Es liegt Ärger in der Luft", war die Antwort.
 

Zâdeis Blick glitt über die Landschaft, so daß er dem Anderen nur einen Teil seines Profils zuwandte. Teteiyus stellte fest, daß er zitterte.
 

// Habe ich Angst vor ihm? Er hätte mir mehr antun können, als ich ihn in Laures-samas Auftrag abgeholt habe... Weshalb diese plötzliche Zurückhaltung? //
 

"Warum kommst du damit zu mir?" erkundigte er sich bemüht ruhig.
 

Der "Gast" schaute weiterhin auf den Sonnenuntergang und schwieg. Der Dämonenengel wußte nicht, was er von diesem unerwarteten Besuch halten sollte und hoffte, daß der Dämonengeneral bald mit der Sprache herausrücken würde. Der Wind zerzauste sein schwarzes Haar und als er Teteiyus schließlich ansah, war sein Gesicht von Trauer überschattet.
 

"Ein alter Dämon ist von den Menschen versehentlich befreit worden", murmelte Zâdei schließlich. "Er will sich mit Laures zusammenschließen und MaKai mit der NingenKai vereinen."
 

"Warum?"
 

Zâdei erzählte ihm, was er über den blonden Dämon wußte, doch Teteiyus hatte etwas anderes erfahren wollen.
 

"Das wollte ich nicht wissen", sagte er kühl. "Warum kommst du damit zu *mir*?"
 

"Laures würde nich' auf mich hören", seufzte Zâdei und ließ seinen Blick liebevoll über die an der Tür stehende Gestalt schweifen. "Deswegen sag' ich's dir."
 

"Wenn er wirklich so gefährlich ist, würde er dir zumindest zuhören. Laures-sama ist kein Dummkopf."
 

"Er ist ein Idiot."
 

"Seit wann verrätst du deine Freunde, du stolzer Dämon?" fragte Teteiyus zynisch.
 

"Er is' nicht mein "Freund"!" fuhr Zâdei auf. "Um DICH mach' ich mir Sorgen, Tetei! Laures und seine Geliebte sin' mir egal, aber du nich'!"
 

Der Dämonenengel stöhnte leise: Etwas anderes war ja nicht zu erwarten gewesen. Daß Laures die Gefahr verkannte, stand nicht zu befürchten. Doch wenn Zâdei ihn sogar warnte... Beide wußten, daß sich der Shôgun nicht in die Politik des Dämonenfürsten einmischen würde, deshalb kümmerte er sich nicht um den Fremden namens "Suna". Nur Teteiyus zählte für ihn.
 

"Ist das alles?" fragte der Schöne nach einer Weile und schrak sichtlich zusammen, als Zâdei sich plötzlich vom Fensterbrett schwang und langsam auf ihn zu kam.
 

Der Stolz verbot es dem Engel, vor dem zu fliehen, was auch immer jetzt passieren mochte.
 

"Nein", antwortete der Shôgun zu seinem Entsetzen und stützte die Arme an gegen dunkle Holz der Tür, so daß der Dämonenengel dazwischen gefangen war. "Ich bin hier, um mich zu verabschieden."
 

Bedeutete das, daß sie wieder als Feinde einander gegenüberstehen würden?! War jemals ein Ende dieses Irrsinns in Sicht? Teteiyus stöhnte innerlich gequält auf. Sollte sich die "SEI MA DEN" etwa wiederholen? Die Menschen erzählten die Legende von Laures' Kampf um Hilda schon ihren Kindern! Die "Heilige Dämonenlegende", in der ein mächtiger Dämon seinen bösen Widersacher nach einem langen und harten Kampf in die Knie zwang - Teteiyus hatte niemals etwas Lächerliches gehört.
 

Zâdei stahl seinem Engel einen Kuß, bevor er weitersprach.
 

"Ich werde in die Dimension gehen, die du damals um Berks Schloß errichtet hast," erklärte er leise.
 

// WIE BITTE?! //
 

"Suna kann Laures nicht das Wasser reichen, also wird er ohne fremde Hilfe mit ihm fertig werden. Ich hab' einen Weg gefunden, die Dimension für kurze Zeit zu öffnen... Du wirst niemals mein sein, deswegen ist es besser, wenn wir uns nie wiedersehen, nich' mal durch Zufall."
 

Teteiyus konnte den Shôgun nur sprachlos anstarren. Zâdei lächelte leicht.
 

"Was ist, Tetei? Angst um mich?"
 

Auf so eine dumme Idee konnte nur Zâdei kommen. Doch der Dämonenengel bemerkte wieder einmal, wie tief dessen Liebe zu ihm ging.
 

"Du kennst die Beschaffenheit von JiKuuJu", sagte er. "Sobald du es an einer Stelle zu durchbrechen suchst, wird es sich sofort verstärken. Es gibt keinen Weg hinaus - oder hinein."
 

Egal was Teteiyus sagte, Zâdei würde es trotzdem versuchen, das wußten beide, als sie einander anstarrten. Verloren in der Schönheit vor sich, senkte der Shôgun den Kopf und küßte den Engel ein weiteres Mal. Die Hände, die sich widerstrebend gegen seine Brust preßten, übersah er dabei geflissentlich.
 

Als Zâdei Teteiyus' Lippen schließlich freigab und gedankenvoll anschaute, entwich ihm dieser unter den Armen hindurch.
 

"Glaubst du, du kannst einfach herkommen, deinen Spaß haben, indem du mich wieder vergewaltigst und dann wieder verschwinden?" fauchte der Engel, und der dunkelhaarige Dämon staunte.
 

Er hatte seinen Engel selten wütend erlebt, doch jetzt schien er es ernsthaft zu sein. Sein ebenmäßiges Gesicht spiegelte nicht länger kalte Gelassenheit wider, sondern sah im Moment tatsächlich so aus, als zöge es die schöne Kreatur tatsächlich in Erwägung, Zâdei zu schlagen. Nur ein einziges Mal hatte sich Teteiyus gegen das gewehrt, was der Shôgun mit ihm anstellte, und das war, als dieser ihm eine von Karôns Lebensblumen gebracht hatte, die verriet, wie bedeutungslos das Leben selbst war...
 

Zâdei hatte sich oft der Illusion hingegeben, daß der Dämonenengel ihn lieben würde, weil er sich stoisch hatte gefallen lassen, was mit ihm geschah. Doch manchmal, wenn er danach nachts allein in seinem Unterschlupf gewesen war, hatte er sich gewünscht, die schmalen Hände würden ebenso über *seine* Haut streichen wie seine Linke, die menschlich aussah und keine grüne Klaue war.
 

"Warum hast du dich vorher nich' gewehrt?" fragte Zâdei und fühlte sich mit einem Mal unwohl unter dem Blick des Dämons, dem er seine Seele verschrieben hatte.
 

"Hätte es Sinn gemacht?" entgegnete Teteiyus, und die ironische Parodie eines Lächelns huschte über sein Gesicht. "Egal, was ich getan habe... du hast *immer* deinen Willen durchgesetzt..."
 

Er brach ab, wohl weil er den gequälten Ausdruck in Zâdeis Gesicht sah.
 

"Ich bin ein Kriegsfürst", seufzte dieser. "Was hast du erwartet, als du mich befreit hast, Tetei? Daß ich so harmlos bin, wie der irre Graf von Berk? Ich erobere, zerstöre, verbrenne, plündere und töte, genau wie dein verfluchter Laures. Ich bin nich' dazu gemacht, zu lieben und sanft zu sein. Ich nehm' mir, was ich will und brauch', ich bin mächtig genug, daß ich nich' drum bitten muß."
 

"Du mußt dich nicht rechtfertigen", entgegnete Teteiyus trocken. "Ich glaube, es wird Zeit, daß ein neuer Krieg ausbricht, denn du scheinst dich zu langweilen. Und außerdem: Weshalb solltest *du* um etwas... "bitten"? Eine Ablehnung läßt du nicht gelten, weshalb also die scheinbare Möglichkeit einer Wahl?"
 

"Du wirst langsam so kratzbürstig wie Koneko-chan nach ihrem Aufwachen in Berk", kam es sarkastisch und goldene Augen blitzten kurz auf.
 

Zâdei stapfte auf den Balkon, der an den Raum grenzte, wobei er die zerbrechliche Glastür beinahe aus den Angeln riß, als er sie öffnete. Der Wind kühlte seine brennenden Wangen, und er überlegte verzweifelt, was er tun sollte.
 

"Ich bin nicht im Geringsten wie Laures, nicht wahr?" fragte er dann in die Dunkelheit des Zimmers hinter sich.
 

Ihm entging, daß der Dämonenengel die Stirn runzelte und mitten in der Bewegung innehielt.
 

"Soll ich dir all deine Fehler vorhalten?" murmelte er dann.
 

Der Shôgun drehte sich um und betrachtete das weiße Leuchten, das aus Teteiyus' Zimmer drang. Es ging von den schneeweißen Flügeln aus, so daß dieser gerade jetzt mehr denn je einem Engel glich.
 

"Ich weiß, was du von mir denkst", antwortete Zâdei und grinste hilflos. "Was ich mich frage ist, ob du überhaupt weißt, was Gefühle sind."
 

Teteiyus zog Schweigen einer Antwort vor.
 

"Ich will dir nich'... wehtun", fuhr Zâdei fort "Ich kann nich' ändern, was ich gemacht hab' und wie die Dinge jetzt sind. Aber ich würde alles noch mal tun, wenn es sein müßte. Für mich bist nur du wichtig, der Rest der Welt kann meinetwegen zur Hölle fahren!"
 

"Nach dem, was geschehen ist, glaube ich dir das sogar."
 

Der Shôgun stützte sich hilflos auf die Balkonbrüstung. Er meinte zu spüren, wie jedes Wort, das sie beide aussprachen, sie weiter voneinander entfernte. Er begehrte Teteiyus' Liebe mehr als alles andere, wußte jedoch nicht, wie er sie erringen konnte. Jeder Blick, mit dem er die fragile Gestalt betrachtete, stellte sie höher auf den Podest, von dem er sie zu stoßen getrachtet hatte. Der zierliche Dämon wirkte erhabener und kälter als Laures - und war es allem Anschein nach auch..
 

Teteiyus stand inzwischen an der Tür zum Balkon und weigerte sich, auch nur einen Schritt auf den schwarzhaarigen Dämonengeneral zuzugehen, der in seinem Elend ungewöhnlich hilflos wirkte. Aber er wußte, daß es Zeit war, eine Entscheidung zu fällen. Nicht um Zâdeis Verschwinden zu verhindern, nicht um einen Verbündeten gegen diesen Suna zu haben und schon gar nicht, weil es Zeit war, zu entscheiden, wie er sich weiterhin diesem gefährlichen Mann gegenüber verhalten sollte. Vielleicht war es einfach an der Zeit, der Vergangenheit Lebewohl zu sagen, etwas zu akzeptieren, anstatt abzuweisen.
 

"Du würdest mir die Liebe aus dem Herzen reißen, wenn es möglich wäre", sagte er so leise, daß Zâdei ihn zuerst kaum verstand. "Wie du es mit deinem Siegel getan hast, weil ich dir nicht gehorchen wollte."
 

"Du hast nichts zu bereuen, Tetei."
 

Die Bitterkeit in Zâdeis Stimme rührte den grünäugigen Dämonenengel.
 

"Alles is' letztlich so gekommen, wie du's von Anfang geplant hast. In MaKai ist Ruhe und Frieden, dein kostbarer Laures regiert, Koneko-chan ist bei ihm, und auch du stehst ihm mit deiner Klugheit zur Seite... Ich bin nich' so schlau, schön und manierlich sein wie Laures, aber was ist mit *dir*? Bleibst du da nicht irgendwo auf der Strecke?"
 

"Ich habe niemanden, der sich um mich kümmert. Nur aus Eigennutz werde ich hier geduldet."
 

Der Zynismus riß alte, tiefe Wunden wieder auf. Gin MaSou... [3]
 

"Nein", kam es überraschend leise. "Das stimmt nich'."
 

Teteiyus begann unbehaglich auf dem Fußballen zu wippen. Zâdei war entschieden *zu* ruhig und bedacht, das verhieß nichts Gutes. Wann kam der Ausbruch? Das ungute Gefühl sammelte sich in seiner Magengegend und erschwerte vernünftiges Denken. Aber was nützte Vernunft schon, wenn man es mit jemandem wie dem Shôgun zu tun hatte?
 

"Glaubst du nicht, daß es selbst Dämonen verändert, wenn ihr gesamtes Volk ausgelöscht wird?" wollte der Engel wissen. "Warum meint ein *jeder*, über *meine* Gefühle Bescheid zu wissen?! MaKai ist zu gefährlich, um zu lieben, wenn man schwach ist."
 

In den wenigen Sätzen steckten mehr Antworten, als der Shôgun je zu erfahren gehofft hatte. Tetei hatte ihm bereits erzählt, daß seinesgleichen von anderen Dämonen gefressen worden waren, aber was er davor erlebt hatte, wußte womöglich nicht einmal Laures. Wenn die schöne Kreatur jemals verliebt gewesen war - vermutlich in eine Frau ihresgleichen, die noch atemberaubender war, als der Engel selbst - dann war sie garantiert auch tot. Zâdei fühlte sich an den Schmerz erinnert, als Teteiyus in seinen Armen gestorben war: Er war wahnsinnig vor Trauer und Elend gewesen...
 

// Bin ich der einzige, der ihn verstehen kann? Laures hatte immer Hoffnung auf die Wiedergeburt von Elize. Tetei nicht, und selbst bei mir war es nur die Tatsache, daß ich für Karôn von Nutzem war. //
 

"Bist du deshalb bei Laures?" erkundigte sich der Sturkopf. "Weil er dich beschützen kann?"
 

"In der MaKai ist kein Platz für jemanden, der nicht erbarmungslos kämpfen kann. "Beherrschen oder getötet werden" heißt die Devise", erklärte der Engel geduldig. "Es ist eine grausame Auslese, der die Schwächsten zum Opfer fallen... Du bist doch geradezu ein Paradebeispiel dafür."
 

Zâdei wollte schockiert widersprechen, doch irgendwo in seinen Gedanken sagte eine Stimme, daß auch er schon Schwächere vernichtet hatte, nur weil er schlecht gelaunt oder einfach nur übermütig gewesen war. Das war es, weshalb man Angst vor ihm hatte, wo der Unterschied zwischen Menschen und Dämonen lag. Selbst Graf Berk hatte seine Gründe zum Töten gehabt, so lächerlich diese auch gewesen sein mochten.
 

// Ich könnte Tetei auch beschützen... Hmm, aber nicht vor mir. //
 

"Du verabscheust mich so sehr, daß du mich noch mal töten würdest, wenn du könntest", schlußfolgerte der Shôgun, war aber überrascht, als der Dämonenengel den Kopf schüttelte.
 

Mit einem Mut, den Zâdei bewundern mußte, kam dieser auf ihn zu, nahm die Klaue zwischen seine beiden Hände und legte sie dann an seine Wange. Ein betrübtes, unsicheres Lächeln huschte sich über sein Gesicht.
 

"Immer, wenn ich dich allein lasse, machst du Dummheiten, Zâdei", seufzte er. "Und daß ich mich sehr in dir getäuscht habe, weil du unberechenbar bist, weißt du selbst." Teteiyus schüttelte leicht den Kopf, als der andere etwas einwenden wollte. "Viele haben sich von meiner abweisenden Art einschüchtern lassen - du hast dich sogar in sie verliebt, mit einer Ehrlichkeit, die an Grausamkeit grenzt. Wenn ich dich darum bitte, dein Temperament zu zügeln, und *keine* dummen Späße mit Laures-sama zu machen... würdest du es tun?"
 

Überrascht von dem bittenden Klang in Teteiyus' Stimme runzelte Zâdei die Stirn. Was hatte der Kleine jetzt wieder vor?! Als er das letzte Mal so mit ihm gesprochen hatte, hatte er dem Shôgun einem Ohrring aus Gin MaSou "geschenkt". Plötzlich unsagbar wütend packte der Hitzkopf die zierliche Gestalt und schüttelte sie verärgert.
 

"Was heckst du jetzt wieder aus, Tetei!?" fauchte er, und die goldenen Katzenaugen funkelten bedrohlich.
 

Dieser senkte stumm den Kopf und schüttelte denselben.
 

"NICHTS?!?" tobte Zâdei und schüttelte den Dämonenengel erneut, um nicht in Versuchung zu kommen, ihn zu schlagen. "Du machst nie was ohne Grund! Also: WARUM?"
 

Das blaue Gewand zerriß an den Ärmeln, dort, wo Zâdei seine Finger in das Fleisch von Teteiyus' Oberarmen gegraben hatte. Rote Druckstellen wurden auf der marmornen Haut sichtbar, die beide ignorierten - der eine den Schmerz und der andere die Tatsache, daß er es war, der verletzte, obwohl es genau das war, was er hatte vermeiden wollen.
 

Der Dämonenengel ließ sich schütteln und beschimpfen, bis Zâdei sich wieder beruhigt hatte, ohne etwas zu sagen. Er wußte, daß er ein falsches Spiel mit jemandem getrieben hatte, der ihm auf eine rohe Art überlegen war und ihn dafür in Stücke gerissen hatte. Der Shôgun konnte eine angenehmer Gesellschafter sein, wenn er sich ein wenig zusammenriß und so lange Teteiyus ihn um sich hatte, würde er Laures nicht dazwischenfunken. Wenn er ehrlich war, verstand Zâdei sogar Humor.
 

Urplötzlich ließ dieser ihn los, so daß der Geflügelte strauchelte und beinahe gefallen wäre. Goldfarbene Augen - zu Schlitzen zusammengezogen - musterten in argwöhnisch. Beide Männer rangen nach Luft..
 

"Warum sollte ich auf deine Bitte eingehen?" fragte der Wütende dann überraschend ruhig. "Was hat Laures vor, daß du mich beaufsichtigen sollst? Willst du mich wegen Suna aus dem Weg haben?"
 

Teteiyus schüttelte wieder den Kopf, und Zâdei knurrte gereizt.
 

"Raus mit der Sprache: Was ist so wichtig, daß du dich wieder an mich verkaufst?"
 

Das saß. Der Dämon konnte sehen, wie erschrocken sein Engel war, so als wäre ihm die Wirkung seiner Handlung erst jetzt bewußt geworden. Offensichtlich war ihm Laures doch nicht so wichtig wie sein eigener innerer Frieden. Zâdei grinste, ohne es zu merken. Teteiyus hatte also doch Gefühle, die man verletzen konnte. Gut. Fragte sich nur, ob auch das Gegenteil möglich war...
 

"Du bist so ein Dummkopf", knirschte das weißhaarige Wesen ärgerlich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, während ihm Tränen über die Wangen liefen. "Ich habe gehofft, du würdest es tun und hier im Schloß bleiben, anstatt dich zu verkriechen..."
 

Teteiyus zitterte vor Wut, und starrte seinem Gegenüber zornfunkelnd in die schmal gewordenen Augen. Dieser staunte über die vielen Gefühle, die unter der kalten und bedachten Oberfläche brodelten.
 

"Ich glaube nicht, daß du mit all deiner Kraft die Dimension öffnen kannst, die zu Berks Schloß führt, doch wenn du es tatsächlich einmal schaffen solltest, wird es dir auch ein zweites Mal gelingen... und dann wirst du zurückkommen. Warum also willst du gehen? Ich hatte gehofft, daß Laures-sama, Hilda und du miteinander auskommen, wenn sich alle Beteiligten Mühe geben!" Teteiyus holte tief Luft und schluckte. "Und was das Verkaufen betrifft: Du willst mich so oder so, demzufolge kann ich auch verlangen, daß du dein Temperament zügelst, wenn dich nichts davon abbringen kann, mir nachzustellen!"
 

Zâdei schwieg überrascht von der unerwarteten Heftigkeit in der dunkel gewordenen Stimme seines Engels. Zudem verliehen ihm die blitzenden Augen und die Röte auf seinen Porzellanwangen ein höchst begehrliches Aussehen. Dem Shôgun ließ das Wasser im Munde zusammen... doch langsam bohrte sich eine Frage in seinen Kopf, die unbedingt beantwortet werden wollte.
 

"Du kriegst keinen Ärger, wenn ich bleibe?" fragte er schließlich sanft - so sanft, daß sich die Wangen des Dämonenengels noch tiefer verfärbten.
 

"Du wirst der Einzige sein, der welchen macht", kam die leise Antwort, kühler gesprochen, als der Anblick vermuten ließ.
 

Nun war es an Zâdei rot zu werden.
 

"Und was ist mit dem, was du nich' ausgesprochen hast?" fragte er dunkel und verschwieg, daß er das Gespräch mit Laures ebenfalls gehört hatte.
 

"Das ist eine Sache zwischen uns und geht niemanden etwas an! Laures weiß nichts von dem, was in der Eiswüste geschehen ist..."
 

"Er ist nich' blöd und wird sich seinen Teil denken können", fiel Zâdei ihm ins Wort.
 

"Gerade hast du ihn noch einen Idioten genannt... Außerdem ist das kein Wunder, so wie du dich aufgeführt hast! Ich werde nicht zulassen, daß du dich aus Liebe zu mir noch einmal zu solchem Blödsinn hinreißen läßt! Das war mehr als erbärmlich, was du dir da geleistet hast!"
 

// "Asamashii... asamashii Sugata... desu ne, Zâdei" // [4]
 

Zâdei erinnerte sich und gab nach. - Ein Grinsen zog dann jedoch sein Mundwinkel nach oben, wobei es seine Fänge entblößte.
 

"In Ordnung", lenkte er ein "Wie geht's weiter?"
 

"Schlafen", antwortete Teteiyus, drehte den Kopf zu Seite und hielt sich die Hand vor den Mund, um ein Gähnen zu verstecken.
 

Die Röte auf Zâdeis Wangen wurde dunkler, als der Engel ihn stumm mit einer einladenden Geste in das Zimmer zurückbat. Sein Blick schweifte zu dem türkisgrün gedeckten Bett, das groß genug schien, sie beide zu beherbergen. Der Rest des Raumes war in Dunkelheit getaucht, ein Schreibtisch, ein Kleiderschrank und Bücherregale waren nur schattenhaft zu erkennen, genauso wie einige kleinere Kommoden, Teppiche und Sitzgelegenheiten. Es entstand der Eindruck, als würde das Zimmer nur selten genutzt, bestenfalls nachts zum Schlafen.
 

// Tetei scheint wirklich viel zu tun zu haben. Kein Wunder, daß Laures ihn sich wiedergeholt hat. Niemand setzt sich so für Ordnung und Ruhe in MaKai ein... //
 

"Ich werde dich wohl kaum dazu überreden können, auf einem Diwan oder allein im Bett zu schlafen", murmelte der Engel müde und zündete einen Kandelaber mit drei schneeweißen Kerzen an, der auf einem Tisch gestanden hatte.
 

Zâdei nickte grinsend, obwohl sein Blick leicht glasig wurde, als seine Mitternachtsfantasie an ihrem Gewand zog, um sich auszuziehen. Ein paar weiße Federn schwebten durch die Luft, es raschelte leise, dann hielt der schöne Dämon das Kleidungsstück über den Unterarmen und betrachtete es mißbilligend.
 

"Ich hoffe, du legst diese Angewohnheit schnell wieder ab," murmelte er, während der General wie gefesselt auf die weiße Hose und die fast kniehohen Stiefel starrte, die unter dem tunikaähnlichen Oberteil verborgen gewesen waren.
 

"Bei dieser Aussicht fällt's schwer, dir nicht *alle* Kleider vom Leib zu reißen", dachte Zâdei laut.
 

Hatte Tetei schon immer so lange Beine gehabt? Er sah aus wie eine Erscheinung, die nicht wirklich sein konnte. Und dann war da noch dieser leichte Hauch von Jasmin, der aus der Richtung des Engels kam...
 

"Wenn du den Rest noch ausziehst, bleibt wenigstens die Hose ganz."
 

Zuerst starrte Teteiyus den Shôgun verblüfft an, dann erschien in seinem Gesicht der Ausdruck von Resignation. Dieses undeutlich bestimmbare Gefühl von Hilflosigkeit breitete sich in ihm aus, wie am Abend zuvor auf dem Balkon. Zâdeis Blick folgte wie gebannt den langen weißen Haaren, wie sie über den schlanken Oberkörper seines Traumbildes fielen, dem Schimmern der weichen Schwingen, die das geflügelte Zauberwesen leicht ausgebreitet hatte, um das Gleichgewicht zu halten... den zierlichen Händen, wie sie sich an den Hosenbund legten, um die Hose hinunterzuziehen. Grüne Augen richteten sich dunkel auf den General und verengten sich kaum sichtbar.
 

"Gleiches Recht für alle", sagte er. "Zieh' deine Rüstung aus."
 

Alle erotische Spannung war plötzlich verschwunden, denn Zâdei wurde wider Erwarten unter dem abwartenden Blick verlegen. Warum, wußte er nicht, doch der Dämonenengel setzte sich, nachdem er seine Kleidungsstücke sorgsam über die Lehne eines der Diwane gelegt hatte, auf das Bett und ließ Zâdei nicht einen Moment aus den Augen, deren Farbe im Halbdunkel des Zimmers seltsam dunkel wirkte. Sie erweckten den beängstigenden Anschein, als könnte Teteiyus Gedanken lesen.
 

"Weshalb ist es dir plötzlich so unangenehm?" fragte das sahneweiße Meisterwerk, als der Shôgun mit der Rüstung in den Händen dastand und nicht wußte, wo er sie hinlegen sollte, ohne sie in die nächste Ecke zu werfen. "Ich habe dich oft genug nackt gesehen und du mich auch - "
 

"Wo soll ich sie hin tun?" unterbrach ihn Zâdei hastig.
 

Noch bedeckte die Rüstung seine Blöße - die nur deshalb peinlich war, weil der dunkelhaarige Dämon festgestellt hatte, daß sein Körper von ganz allein auf den Anblick, den Teteiyus ihm bot, reagierte. Auf ein Kopfnicken des Engels legte er Brustpanzer, Umhang, Schulterstücke, Hose und Stiefel neben die Kleidung desselben, auch wenn der gestapelte Haufen nicht halb so ordentlich aussehen wollte.
 

"Na dann... Komm' her."
 

Was hätte Teteiyus vor? Sein kaum sichtbares Lächeln verriet, daß er genau wußte, was Zâdei gerade dachte. Steif tappte der Shôgun zu ihm hin, angespannt legten sich beide nebeneinander, der einzige Hinweis darauf, daß der Engel genauso nervös war, weil auch er nur vermuten konnte, was geschehen würde. Er beharrte darauf, daß ihre beiden Körper einander nicht berührten, was Zâdei wahnsinnig zu machen drohte.
 

"Schluß mit diesen Albernheiten", grollte er schließlich nach einer Weile. "Rutsch ran, ich weiß, daß du nicht schläfst."
 

Da Teteiyus es vorzog, ihn zu ignorieren, zog Zâdei ihn kurzerhand an sich, doch die raschelnden Laken waren das einzige Geräusch in dem geräumigen Zimmer neben einem gemurmelten Fluch des Shôguns. Für den Rest der Nacht herrschte Stille, die nur durch das Atmen der beiden unterbrochen wurde.
 

Die Kerzen brannten hinunter und erloschen, als die Sonne von MaKai ihre ersten roten Strahlen durch die hohen Fenster warf und den Raum in ihr flammendes Licht tauchte.
 

***

~ owari von Teil 3 ~
 

Übersetzung:

[1] "Kono Koi ni wa... happi endo wa nai." : "In dieser Liebe... ein Happy End (gibt es) nicht." (Zâdei Vol.8 - Es ist ziemlich schwierig, hier eine möglichst wortgetreue Übersetzung zu finden... Warum denkt er nicht in ganzen Sätzen, wie sich das gehört?)

[2] "Konna Karada ikura demo suki sureba ii." : "Mit diesem Körper kannst du tun, was immer dir beliebt." (Tetei zu Zâdei in Vol. 8)

[3] Gin MaSou : silbernes Dämonengras (Ein tolles Geschenk, oder? Genau das richtige für Zâdei...)

[4] "Asamashii... asamashii Sugata... desu ne Zâdei" : "Erbärmlich... eine erbärmliche Gestalt... nicht wahr, Zâdei?" (Tetei zu Zâdei n Vol.10 - Ja genau, Zâdei, vorher warst du viiiiel süßer! - Ich bin nicht süß! - Das sagen sie alle...)

Mou nidotô...


 

Kapitel 4

Mou nidotô… zum zweiten Mal
 

Keiner der beiden Dämonen schlief jedoch. Zâdei beobachtete das morgendliche Farbenspiel auf den geweißten Wänden, die aussahen, als würden sie brennen, bevor ihre Farbe in Bernstein überging, je höher die Sonne stieg. Die Möbel waren aus hellbraunen Holz, türkisgrüner Samtbezug auf den Sitzgelegenheiten und den Vorhängen – fast der gleiche Ton wie Teteiyus’ Augen.
 

// Nur daß die eher Hellgrün als Blau sind… ob sie sich auch verdunkeln können? Bei Laures und Suna haben sie das, wenn sie sauer wurden… //
 

Der Duft von Jasmin stieg Zâdei in die Nase, doch es dauerte eine Weile, bis dieser merkte, dass er von Teteis Haaren ausging. Stirnrunzelnd strich der Shôgun mit der Nase über Schultern, Schlüsselbein und Halsansatz der schönen Kreatur, um herauszufinden, wie die Haut von ihr riechen mochte. „Schnee und Wind“ waren das einzige, was ihm dazu einfiel, gemischt mit etwas Staub und Salz. Keine schlechte Mischung befand der Neugierige, es roch nach Fleiss und Arbeit, ohne aufdringlich zu wirken. Leicht geknickt überlegte Zâdei, daß er selbst wohl eher nach Schweiss, Drachen, Schmutz und Blut stank – dass Teteiyus davon noch nicht umgefallen war…
 

„Was machst du da?“
 

Als der Shôgun nach oben sah, begegnete ihn Teteis Blick. Zâdei grinste und blieb wo er war.
 

„Ich schwelge in deinem Duft“, kam es verträumt.
 

Einem ungläubigen Stirnrunzeln folgte ein trockenes Lachen. Teteiyus dachte sicherlich an ein Bad. Er versuchte, sich aus Zâdeis Umarmung herauszuwinden, doch dieser hielt ihn fest, indem er sich über den Engel kauerte. Die Beine ineinander verschlungen, spürte der Dämonenengel die Erregung das Shôguns und hielt still. Überraschenderweise tat der hitzköpfige Dämon nichts weiter, nur ein seltsamer Ausdruck glitzerte in seinen Augen.
 

// Wehr’ dich, oder du kommst den ganzen Tag nicht mehr aus dem Bett! //
 

„Habe ich eine ernsthafte Chance?“ fragte die geflügelte Kreatur, als hätte sie Zâdeis Gedanken tatsächlich gelesen. „Oder zerreisst du mich wieder?“
 

Jetzt erkannte er auch Zâdeis Gesichtsausdruck wieder: Genau so hatte dieser ihn angeschaut, als Tetei ihm gesagt hatte, was er von dieser Art der Liebe hielt. Es war der Blick von jemandem, der soeben etwas festgestellt hatte, was er sich bislang nicht hatte eingestehen wollen.
 

Innerlich seufzend eroberte sich der General die geschwungenen Lippen, fest entschlossen, eine Reaktion – ganz gleich, welcher Art – zu erzwingen. Entweder der schöne Dämon warf ihn aus dem Zimmer oder erwiderte die Zärtlichkeiten, keinesfalls würde Zâdei sich mit Gleichgültigkeit und Resignation zufrieden geben.
 

Teteiyus hielt weiterhin still, und der Hitzkopf versuchte, seine aufkeimende Wut im Zaum zu halten. Er hatte den Engel mit der schmerzhaften Gewalt seines Kusses auf der Matratze fixiert, ließ den fragilen Körper fast sein ganzes Gewicht tragen. Nun wurde der Kuß sanfter, seine Hände strichen hektisch durch das lange glänzende Haar, über die bleich gewordenen Wangen, hilflos und aufgeregt. Der Shôgun gab sich Mühe, vergangene Fehler nicht zu wiederholen, Bemühungen, die den Dämonenengel rührten. Sein angespannter Körper wurde weich und nachgiebig, damit der kommende Schmerz nicht zu groß würde. Seine Hände legten sich auf Zâdeis Schultern, um die ungewohnte Vorsicht festzuhalten, schlanke Finger strichen durch tintenschwarzes Haar, das überraschend weich war und wie Rabenfedern schimmerte.
 

Zâdei zuckte vor den Berührungen zurück, die wie Streicheleinheiten aussahen. Er starrte verblüfft in Teteiyus’ Gesicht, versuchte in dessen Augen zu lesen, obwohl er wußte, daß er dort nur Leere finden würde, eine Maske, die alles verbarg. Doch die Kälte in ihnen war weg.
 

„Ist das der Preis, den ich dafür zahlen muß, damit du an meiner Seite bleibst?“ antwortete der Dämonenengel in seiner gewohnten Ernsthaftigkeit auf die nicht ausgesprochene Frage mit einer Gegenfrage. „Oder ist es dir lieber, ich hielte still und überließe dir den Rest?“
 

„Nein…!“
 

Ein Lächeln erhellte die ebenmäßigen Züge ein wenig, und Zâdei staunte. Doch eine winzig kleine Bewegung von Teteiyus’ Bein brachte den Shôgun dazu, daß sich alle Gedanken und Gefühle auf seinen Unterleib konzentrierten, um von dort aus durch seinen ganzen Körper zu rasen, was dem Dämonenengel nicht entgehen konnte.
 

„Gefühle oder nicht, es ist gleich, für was du mich hältst“, sagte er leise. „Was du willst, ist schmutzig. Ich bin ein Mann, auch wenn ich weiße Flügel und langes Haar habe.“
 

„Gefühle sind schmutzig? Warum?“
 

Zâdei weigerte sich stur, seine Liebe in den Dreck ziehen zu lassen. Zugegeben, die Art und Weise, mit der er sich Teteiyus gefügig gemacht hatte, war nicht ganz richtig gewesen, doch daß er den Engel liebte, würde ihm kein Moralapostel nehmen lassen, egal wer es versuchte… Seltsamerweise schien Laures das zu verstehen.
 

„Wenn nur alles so einfach wäre“, seufzte der Shôgun und verschloß die Lippen des Engels abermals mit seinen.
 

Ein sanfter und kurzer Kuß, nicht heiß oder lustvoll. Dann begann Zâdeis Hand eine behutsame Entdeckungsreise, während sein Blick auf Teteis Augen haftete, bemüht, sich nicht darin zu verlieren. Die glatte, warme Haut kribbelte unter seinen Fingerspitzen, die Decke glitt von diesem Meisterwerk von Körper, so daß Zâdei nicht anders konnte, als dem Pfad seiner Hand mit den Lippen zu folgen. Der Griff von Teteiyus’ Händen in seinem Haar verstärkte sich ein wenig, und er hielt den Atem an. Der schwarzhaarige Dämon fuhr mit seinen Liebkosungen fort, kostete von der sahnigen Haut und legte eine feuchte Spur, die den Hals hinabführte. Als er das Gesicht seines Engels streichelte, sein es beinahe, als schmiegte dieser seine Wange in Zâdeis rauhe Handfläche.
 

„So sanft heute?“ kam eine leise gestellte Frage.
 

Für das Lächeln, daß Teteiyus ihm nun schenkte, hätte der große Dämon alles getan, weil er es sich immer zu sehen gewünscht hatte. Er hörte zwar auch die Ironie, die in den Worten mitschwang, doch das Lächeln nahm ihr die Schärfe.
 

„Auch wenn du diese Art der Liebe nicht magst, kann es nicht doch schön für uns *beide* werden?“ murmelte Zâdei.
 

„Ich denke, du hältst das nicht lange durch.“
 

War das ein Kichern, was Zâdei da heraushören glaubte?! Er wußte selbst, daß sein Temperament, sein Jähzorn ihm oft einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte, auch wenn er sich diese Tatsache nicht eingestehen wollte.
 

„Warum lachst du mich aus?“ wollte er verletzt wissen. „Ich kann nichts dafür, daß ich…“
 

„Nein, dafür nicht“, entgegnete Teteiyus grinsend. „Aber es ist interessant. Reicht es wirklich schon aus, wenn du mich ansiehst? Das ist erstaunlich.“
 

Der Dämonenengel klang wirklich beeindruckt. Der Shôgun hingegen schluckte.
 

„Ich kann nichts dagegen machen. Ich will alles von dir, auch wenn ich kein hübsches Mädchen bin, das du reinen Gewissens lieben kannst.“ Eine von Zâdeis Händen strich über Teteis kalte Wange, den Nasenrücken und schließlich den Mund. „Ich weiß, daß wir beide Männer sind, na und?“ Seine Stimme wurde rauh. „Ich *will* deine Seele, dein Herz und nicht nur deinen kalten Körper. Kann ich dich denn gar nicht glücklich machen? Nicht mal ein wenig? Was, außer Laures, verlangst du nich? Ich geb 's dir…“
 

„Zâdei, du wirst albern.“
 

Wieder flammte Schmerz in den goldbraunen Katzenaugen auf, die so viele Gefühle widerspiegeln konnten. Der Dämongeneral biß die Zähne so fest aufeinander, daß man es knirschen hören konnte. Erneut senkte er den Kopf und erkundete langsam, mit federleichten Berührungen Teteiyus’ Körper, seine Lippen strichen über die Hüften zur empfindlichen Innenseite seiner Schenkel. Als Zâdei merkte, daß sein Engel den Atem anhielt, drückte er einen Kuß auf die sensible Haut dort, dem noch viele weitere folgten. Nach und nach bekam jeder Zentimeter dieser vorlockenden Vorderseite diese Art von Zärtlichkeiten zu spüren.
 

Es gefiel dem schönen Dämon, Zâdei bei seinen Liebkosungen zu betrachten. Die Morgensonne ließ seine Haut wie Bronze schimmern und die Bewegungen sahen ungewöhnlich geschmeidig aus... Gemischt mit den lackschwarzen Haaren ergab das eine sehr warm wirkende Erscheinung. Teteiyus beobachtete den Shôgun, ohne seine Gedanken in eine bestimmte Richtung zu lenken: Zâdei wirkte auf eine seltsame Art weniger abweisend als Laures’ kühle Schönheit – seine Hände waren groß und warm, ihre Haut rauh, aber sie waren stark, und ihre Hitze verbrannte ihn. Der Dämonenengel erkannte, daß er die Nacht gern mit ihm verbracht hatte, denn sein harter Körper hatte die Kälte und Leere aus dem Raum vertrieben. Teteiyus genoß widerwillig, was mit ihm geschah, auch wenn er jeden Moment mit einem Boten von Laures rechnen mußte, oder damit daß das Lamm zum Wolf wurde.
 

„Woran denkst du?“ wollte der goldäugige Dämon wissen und richtete eben diese Augen auf seinen Engel. „Läßt du deine Gedanken abschweifen, damit du nicht mitkriegst, was hier passiert?“
 

„Ich beobachte dich,“ antwortete der Geflügelte ruhig, den drohenden Unterton in Zâdeis Stimme ignorierend.
 

„Warum?“
 

„Weil mir gefällt, was ich sehe.“
 

Das war zuviel für den Shôgun: Ein lächelnder Tetei war wunderschön, ein sarkastischer Tetei war nichts Neues, und ein schweigender Tetei war normal. Aber einer, der scherzte?! Was sollte er nun machen? Während er noch überlegte, richtete sich der Engel auf, so daß sich ihre Nasenspitzen beinahe berührten, da Zâdei noch auf seinem Schoß kauerte. Dessen Lächeln – so sinnlich es auch wirkte, weil es verträumt war – hatte etwas an sich, was dem Hitzkopf flau im Magen werden ließ, von der Leere in seinen Kopf ganz zu schweigen. Die Luft schien auf einmal zu knistern, und der Shôgun beobachtete wie hypnotisiert, wie sich das Gesicht des Dämonenengels… Vor Überraschung hielt er völlig still, als die korallenfarbenen Lippen seine Wange berührten. Dann glitt Teteiyus langsam mit den Händen über seinen Rücken, und Zâdei unterdrückte einen Schrei, als der Engel mit der Zunge über die pochende Vene an seinem Hals fuhr, die Spur immer wieder von kleinen Küssen unterbrochen.
 

„Mehr… bitte“, flehte der schwarzhaarige Dämon, als die weiche Zunge weiter nach untern glitt, über sein Schlüsselbein und so tief sie kam, während die Hände, die er dieses mal nicht festhielt, in grausamer Frage über seinen Bauch strichen.
 

Zâdei würde sterben, er wußte es. Verlangen raste in Wellen durch seinen Körper, brachte ihn zum Zittern, schmerzte beinah. Tetei lächelte, als er sich ungestüm einen Kuß eroberte, der seine Gedanken verriet und kurzentschlossen das, was er schon so lange begehrte unter sich in der Matratze begrub. Geduld und Vorsicht waren nie Zâdeis Tugenden gewesen, und der Engel entspannte seinen Körper so gut es ging, als der Shôgun ihn mit einem Grollen in Besitz nahm. Nur im letzten Moment gelang es diesem, sich soweit zusammenzureißen, daß er langsam mit den Hüften nach vorn stieß, damit die schöne Kreatur in seinen Armen nicht wieder zu der leblosen Puppe wurde, die sie die meiste Zeit zu sein schien. Dennoch hallte Teteis Schrei von den Wänden wider.
 

Teteiyus hatte ergeben die Augen geschlossen, und zwang sich dazu, die Panik niederzukämpfen, die ihn zu überwältigen drohte. Der reißende Schmerz in seinem Unterleib breitete sich überall aus, und ließ die Luft nur zischend aus seiner Lunge entweichen. Er war willens gewesen, Zâdei entgegen zukommen, aber der Schmerz würde immer da sein, jedesmal neu.
 

// Eigentlich ist es genau das, wovor ich Angst habe. Nicht vor Zâdei, nicht vor der Liebe… es ist dieser Schmerz, der alles lähmt, bis hin zu den Fingerspitzen. //
 

Als der Engel die geschlossenen Augen wieder öffnete, war sein Blick noch verschleiert. Dann erkannte er Zâdeis goldene Augen über sich, die unter den langen Stirnfransen hervorzuleuchten schienen. In ihnen spiegelte sich eine Mischung aus Schmerz, Verlangen und Zorn wider, doch auch Bedauern und Verlegenheit standen in ihnen zu lesen.
 

„Kapituliere nicht“, keuchte er, angestrengt bemüht, völlig stillzuhalten, damit Teteiyus sich an ihn gewöhnte. „Wehr’ dich, wenn du willst, oder gib dich mir hin… aber nicht auf!“
 

„Wie soll ich in dieser Situation noch irgend etwas tun“, zischte der schöne Dämon heiser. „Du hast den Verstand verloren, Zâ- “
 

Weiter kam er nicht, weil der Angesprochene sich ruckartig nach hinten umfallen ließ und Teteiyus mit sich zog, so daß dieser auf ihm zu liegen kam. Weiße Flügel hüllten sie ein.
 

„So kannst du das Tempo bestimmen und langsam machen, wenn’s wehtut“, grinste Zâdei verlegen, wobei seine Wangen verräterisch rot wurden.
 

Teteiyus richtete sich erstaunt auf und spürte im selben Moment, daß er Zâdeis Länge dabei tiefer in sich aufnahm. Der Schmerz hatte ein wenig nachgelassen und war einem etwas unangenehmen Ziehen gewichen, das allmählich ebenfalls abflaute. Der Shôgun strich ihm über die blaß gewordenen Wangen und murmelte eine Entschuldigung. Die Fingerspitzen der Linken, Zâdeis menschlicher Hand, strichen liebevoll über Teteis Lippen, federleicht über Kinn und Hals und wie suchend über den Brustkorb, den Bauch hinunter, bis sie auf der Hüfte des Engels zu liegen kamen. Den Erfolg seiner Bemühungen konnte Zâdei sehen, doch Teteiyus wünschte sich in diesem Moment nichts mehr, als sein Gesicht verbergen zu können.
 

„Gib zu, daß es dir wenigsten ein bißchen gefällt“, hörte er den Shôgun heiser.
 

„Es tut nicht mehr allzu weh,“ gestand er leise. „Aber es ist mir peinlich, daß du alles sehen kannst.“
 

„Und was soll ich sagen?“ entgegnete Zâdei. „Ich war einst der mächtigste Shôgun in MaKai, und ein zierliches Ding wie du hat mich jetzt völlig in der Hand.“
 

Der Blick aus grünen Augen verschmolz mit dem aus goldenen, musterte eindringlich, währen rote Wangen um die Wette glühten. Als der geflügelte Dämon sich dann langsam hinunterbeugte, um Zâdei einen unsicheren Kuß zu geben, wünschte dieser den Rest MaKais zur Hölle. Teteis Atem tränkte und sättigte ihn, der Geruch von Jasmin wurde zu seiner einzigen Umgebung… Sein Engel lag auf ihm, war um ihn herum, in seinen Armen – überall. Das war mit Sicherheit das Paradies.
 

Teteiyus ließ so etwas wie ein Schnurren hören, als Zâdei noch während des Kusses nicht widerstehen konnte und seine Hüften, samt ihrer süßen Last ein wenig anhob. Als er sie senkte, keuchte das schöne Geschöpf auf, und der Shôgun wiederholte das Spiel. Verlegen vergrub die geflügelte Kreatur das Gesicht in seiner Schulter, doch Zâdei spürte den wachsenden Druck in seiner Magengegend. Seine Hände strichen über die zitternde Gestalt, manche Stellen nur flüchtig berührend, an manchen länger verweilend. Teteiyus paßte sich seinem Rhythmus an, und Zâdei vergrub seine Fänge spielerisch in dessen Schulter, damit er ihn ansah.
 

Der Blick mit dem er seinen Engel betrachtete, ließ vermuten, daß seine goldenen Augen glühten, und als Tetei die Beine der Bequemlichkeit halber anwinkelte, um in eine kniende Position zu gelangen biß sich der dunkelhaarige Dämon auf die Unterlippe, um ein Stöhnen zu unterdrücken. Mit dem Keuchen, was zwischen ihnen hervorbrach, war es nicht ganz so einfach…
 

Noch nie hatte Teteiyus derart unverhüllte Lust gesehen, und seine Hände strichen verloren durch Zâdeis so seltsam weiches Haar, streichelten über dann die Haut, deren goldbraune Farbe dem Dämonenengel mehr gefiel, als er zugeben wollte. Sie war schweißnaß und heiß, die kräftigen Muskeln, die sie umspannte, zitterten unter seinen Fingerspitzen. Zâdei eroberte sich die Lippen Teteis, um die weiche Mundhöhle zu plündern, strich vorsichtig mit den Fingern durch die Flügelfedern, damit er nichts zerriß. Grinsend registrierte er den Schauder, der daraufhin durch den zierlichen Körper rann, der köstlich eng über seine eigene Härte rieb.
 

„Bitte…“ flüsterte er dann, gegen Teteis Lippen, als der schöne Dämon sich aufrichtete und die schmalen Hüften in einem eigenen Rhythmus langsam über seine eigenen bewegte.
 

Die Spannung in ihm wurde unerträglich, als die heißen Muskeln unablässig über ihn strichen, genauso wie die Hände, bevor sie sich auf Zâdeis Schultern abstützten, um einen festeren Halt zu haben, während der Shôgun fieberhaft versuchte, sein Verlangen im Zaum zu halten, damit seine Klaue mit der nötigen Vorsicht durch Teteis sensible Flügelfedern strich. Doch als der Dämonenengel die Geschwindigkeit erhöhte, weil Zâdei ihm mit seinen Hüften entgegenkam, versank die Welt schließlich um ihn. Mit einem kehligen und markerschütternden Schrei explodierte der dunkelhaarige Dämon in seinem Engel, Schwall für Schwall brach seine salzige Lust aus ihm hervor, während Teteiyus die Arme um ihn schlang, bis sich sein bebender Körper wieder beruhigt hatte.
 

Zâdei atmete zufrieden den Duft von Teteis Haaren ein und strich über dessen schweißnassen Rücken. Nur mit den Fingerspitzen fuhr er an den Ansätzen der Schwingen entlang und der Dämonenengel gab ein ersticktes Geräusch von sich, das an ein Schnurren erinnerte.
 

„Das gefällt dir, was?“ fragte Zâdei erstaunt und grinste, als sein Geliebter seiner Schulter zunickte.
 

Sie waren sehr empfindlich und seltsam warm, wie Zâdei feststellte, als er ermutigt mit beiden Händen durch die weichen Federchen fuhr, direkt dort, wo die Flügel aus dem Rücken erwuchsen. Die langen Flugfedern waren glatt und kühlten leicht. Der Shôgun spürte die Schauder, die durch den Körper auf ihm fuhren und küßte das wunderschöne Wesen mit den weißen Schwingen verliebt, als er sein Becken gegen Teteis rieb. Dieser keuchte in Zâdeis Mund, brach aber den Kuß nicht ab. Als der General verstohlen ein bernsteinfarbenes Katzenauge öffnete, stellte er fest, daß der Engel die Augen hingebungsvoll geschlossen hatte und sich die Lippen leckte, als sie den Kuß beendet hatten.
 

Alles in Zâdei drängte danach, sich auf den schönen Dämonen zu stürzen und wie wahnsinnig in die enge Hitze zu stoßen, die ihn immer noch umfaßt hielt. Teteiyus erregt zu sehen, ließ dem Hitzkopf das Wasser im Mund zusammenlaufen, seine Augen funkeln und seine Hände besitzergreifend über dessen Körper streichen. Trunken richtete er sich auf und küßte die Schweißtropfen von der hellen Haut, der überall kleine Rinnsäle gebildet hatte.
 

Teteiyus hatte jedes Gefühl für Raum und Zeit verloren. Der anfängliche Schmerz war vollständig zu einem Kribbeln geworden, das seinen Körper überall durchzog, ausgelöst von Zâdeis Händen, deren Sanftheit sich seltsam anfühlte, weil sie bisher immer nur zerstört und Gewalt angetan hatten, wodurch auch die Haut der Finger und der Handflächen rauh geworden war. Wenn Teteiyus ehrlich war, mochte er diesen Gegensatz und rang hilflos nach Luft, während diese Hände vorwitzig überall entlang streichelten. Er keuchte, als sein Herz gegen die Rippen hämmerte wie ein Gefangener gegen die Kerkertür, und überließ sich dem gefährlichsten Dämonen MaKais, der genau jetzt verwundbar war wie ein Menschenkind. Und das Verlangen, das er auslöste wurde immer größer…
 

„Zaaadeiiiiii-“, flehte er heiser, doch es klang mehr nach einem Wimmern als nach einem Namen und ging in einem dunklen Stöhnen unter, als Teteiyus den Kopf verloren in den Nacken warf.
 

Eine dieser sehr warmen Hände hatte ihren Weg in Teteiyus’ Schoß gefunden und rieb dort über den sichtbarsten Beweis seiner Erregung. Diesmal konnte der schöne Dämon den Aufschrei, der aus ihm hervorbrach, nicht mehr unterdrücken. Nach hinten gelehnt und auf die ausgestreckten Arme gestützt, bot er Zâdei seinen Körper dar, der ihn umfaßt hatte und im gleichen Rhythmus streichelte wie der Engel seine Hüften hob und senkte.
 

Der dunkelhaarige Dämon selbst schwelgte in dem Bild, das sich ihm bot und fuhr mit den Lippen über die glatte Haut seines Geliebten, wo er sie erreichte, bis dieser sich kurze Zeit später atemlos aufbäumte, die Schwingen ausgebreitet und jeden Muskel seiner Gestalt auf’s Äußerste angespannt. Zâdei glaubte zu verbrennen, als Teteiyus ihn dadurch noch enger umfaßte. Alles verschmolz, als er zum zweiten Mal in seinem Geliebten kam, der sich seinerseits in dem Wirbelsturm verfing, der sie beide mit sich fortriß.
 

***
 

Keuchend lagen sie dann auf dem zerknitterten Stoff des Bettelakens, doch es dauerte eine Weile, bis Zâdei es wagte, den Dämonenengel erneut in seine Arme zu ziehen, nachdem er sich vorsichtig aus ihm zurückgezogen hatte.
 

„Alles in Ordnung?“ fragte er rauh. „Tut nix weh?“
 

Dieser schüttelte müde den Kopf und strich sich eine feuchte Haarsträhne aus dem Gesicht.
 

„Red’ mit mir, Tetei“, bat Zâdei. „Bist du böse auf mich? Hat’s dir gefallen? Blutest du…? Bitte, Tetei, ich muß es wissen.“
 

„Ich bin müde, Zâdei…“ Grüne Augen waren verschleiert, als sie den Blick des Shôguns suchten. „Es geht mir gut, außer daß ich völlig erschöpft bin. Es ist lange her, seit ich das letzte Mal so gefühlt habe…“
 

// Vielleicht ist deine Art zu lieben doch nicht so schrecklich, wie du sie mich zuerst gelehrt hast. //
 

Die Besorgnis im Gesicht des Shôguns wich noch immer nicht. Zudem gesellte sich noch eine verlegene Röte in seine Wangen.
 

„Bist… bist du... wund?“ fragte er, und Teteiyus brach wegen dieser naiven Frage in Lachen aus.
 

„Ein bisschen schon“, feixte er, zufrieden, daß die Röte eine Nuance tiefer wurde. „Wie geht es... dir?“
 

Das Lächeln, das die Frage begleitete, verriet die Zweideutigkeit, die hinter der Formulierung steckte.
 

„Tetei!“
 

Wieder lachte der Engel, und seine Augen funkelten. Unfähig sich zurückzuhalten, stürzte sich Zâdei auf dieses lachende Etwas und eroberte sich zum wiederholten Mal dessen Lippen. Das Verlangen, das sie gestillt zu haben glaubten, kehrte mit der gleichen Intensität zurück, wie beide überrascht feststellen mußten, und Teteiyus hatte einige Mühe, Zâdei dazu zu bringen, den hungrigen Angriff zu beenden.
 

„Laß mich los“, bat er dann.
 

„Nö“, kam es kurz und entschlossen, begleitet von einem breiten Grinsen.
 

„Aber ich möchte schlafen…“
 

„Ja und? Das kannst du auch so.“
 

„Überspanne den Bogen nicht…!“ warnte der Dämonenengel und versuchte, sich unter dem muskulösen Körper über sich hervorzuwinden, wobei seine Flügel mehr als hinderlich waren.
 

„Sag mir was, was ich hören möchte“, bot Zâdei gut gelaunt an. „Dann überleg’ ich’s mir vielleicht.“
 

„Laß mich *bitte* schlafen?“ fragte Teteiyus hoffnungsvoll.
 

Doch der Sturkopf schüttelte denselben.
 

„Nö. Ein bißchen lieber.“
 

„Zâdei...“
 

„Versuch’s mal mit: „Ich liebe dich“.“
 

„Spinner“, versetzte der Engel trocken. „Du kriegst eine Bitte mit viel Schlagsahne und Zuckerguß darauf, ansonsten rufe ich nach Laures-sama. Und jetzt runter von mir, und leg’ dich hin!“
 

„Is’ ja gut, is’ ja gut,“ schmollte der Shôgun und kam dieser Mischung aus Bitte, Drohung und Befehl mißmutig nach.
 

Dafür legte Teteiyus, nachdem er sich auf die Seite gedreht und die dünne Decke über seine nackten Schultern gezogen hatte, seinen Kopf auf Zâdeis rechte Schulter und zog den anderen Arm um seine Taille. Auf diese Weise hielt er den Shôgun fest, so daß er keinen Unfug anstellen konnte und kurz nachdem er die Augen geschlossen hatte wurden seine Atemzüge auch schon tief und regelmäßig.
 

// Versuchen wir’s also noch mal. //
 

In Zâdei flackerte zaghaft Hoffnung auf, Hoffnung, die er sich schon lange gezwungen hatte, aufzugeben. Teteiyus gab ihm eine zweite Gelegenheit, alles besser zu machen, und er schwor sich, daß sich diesmal alles zum Guten zwischen ihnen beiden wenden sollte.
 

Mou nidoto.
 

***

~ owari teil 4 ~
 

Übersetzung:

[1] „Mou nidoto“ – „Zum zweiten Mal“ (Zâdei in Vol.8)

Oretachi wa ichirentakushô!

Title: Amai...

Part: 5 / 6?

Author: Lady Shanaee

Email: Lady_Shanaee@gmx.de

Archiv: www.shanaees-realm.de.vu

Fanfic: Sei Ma Den

Rating: MA

Warning: japanisch, language, spoiler... und wer meinen Schreibstil nicht mag sollte spätestens jetzt gehen!

Pairing: Zâdei x Teteiyus, OC (Suna) +Zâdei
 

Disclaimer: I don't own any of these characters her and lend them only from their creators!
 

NOTIZ: Ich habe keine Ahnung wann das hier fertig wird, auch wenn's jetzt auf den Höhepunkt zugeht. Ich bin einfach viel zu sehr mit süßen 15-jährigen beschäftigt, lebe und leide in einer Welt mit, die meine Freundin Keyyes kreiert hat und in der eine der besten Fantasystories stattfindet, von denen ich je gehört habe... Vielleicht gibt es davon irgendwann mal eine Leseprobe auf meiner Site, sollte ich einen Handlungsbogen fertig kriegen, der nicht nur aus unzusammenhängenden Szenen besteht. Hach ja... und diese schönen Bilder...

Aber ich werde sie beenden, ganz sicher! ^_~
 

// Gedanken //

// "japanisch" // => Zitate aus dem Originalmanga.

[Fußnote] -> Übersetzung steht unten, keine Panik. Für Verbesserungen bin ich jederzeit dankbar.
 

Und nun genug der Vorrede, auf geht's in die phantastisch-mystische Welt von "Sei Ma Den"!
 

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Amai...
 

Kapitel 5

Oretachi wa ichirentakushô! [1]
 

Als Teteiyus aufwachte, glaubte er zuerst, geträumt zu haben: Das Bett war frisch bezogen, doch er selbst roch noch nach Zâdei, obwohl ihn jemand sorgsam abgewaschen haben mußte. Er lag allein in seinem Bett, kein Zâdei, der ihn im Arm hielt. Die Sonne schien fast gleißend hell in den Raum und erinnerte ihn daran, daß es nach Mittag sein mußte. Pflichtschuldigst hätte der Dämonenengel aufstehen müssen, doch seine Glieder waren auf eine angenehme Weise erschöpft, die ihn dazu brachte, noch etwas länger in diesem behaglichen Zustand zu schwelgen.
 

"Eigentlich eine Sünde, dich jetzt allein im Bett liegen zu lassen", erklang eine dunkle Stimme unweit von ihm leise.
 

Nachdem er Zâdei fast nur tobend, knurrend und lachend kannte, war dieser leicht heisere Klang seiner Stimme Teteiyus' neugefundenem Seelenfrieden nicht abträglich. Sie war wie seine Hände wenige Stunden vorher - rauh und trotzdem sanft... Als der Engel letztlich doch die Augen öffnete, entdeckte er den Shôgun auf einem Diwan kauernd, neben dem ein Stapel Wäsche lag.
 

// Das Bettzeug? //
 

Der Oberkörper des dunkelhaarigen Dämons war nackt, über der Hüfte lag das Laken. Tetei musterte ihn schweigend.
 

"Die Wirklichkeit hat dich wieder, hm?" fragte Zâdei, als der schöne Dämon ihn nur stumm ansah. "Das Fieber des Augenblicks ist vorbei."
 

"Dann gibst du dem Augenblick zu große Macht", entgegnete Teteiyus und stand auf. "Es ist eine billige Entschuldigung, alles auf eine momentane Schwäche zu schieben."
 

Langsam und ohne seine Blößen zu bedecken kam er auf Zâdei zu, so nah, daß der ihn hätte berühren können, wenn er gewollt hätte.
 

"Du solltest dich anziehen", flüsterte er heiser und versuchte, seinen Blick auf Teteis Gesicht fixiert zu halten.
 

"Warum? Alles was du siehst, kennst du, weil du es schon dutzendmal besessen hast."
 

Was hatte die schöne Kreatur vor? Zâdei wußte, daß er Teteiyus wieder nehmen würde, wenn dieser ihn weiterhin herausforderte.
 

"Willst du es wiederholen?" fragte er dunkel, beinahe drohend.
 

Flammende Röte überzog Teteis marmorne Wangen.
 

"Nein."
 

Damit drehte er sich um und tappte stolz in einen angrenzenden Raum, aus dem wenig später das plätschernde Geräusch von Wasser erklang. Zâdei erinnerte sich grinsend, wie er das abgestandene Wasser aus dem blauweißen Porzellankrug in die Topfschale der weißen Callas gekippt hatte. Die glockenförmige Blüte hatte daraufhin nach seiner Hand geschnappt; offenbar mißfiel ihr die unangekündigte Dusche. Aber eigentlich bissen Pflanzen aus der NingenKai doch nicht Dämonen... vielleicht ging sie ja ein. Heimlich, still und leise war der Shôgun danach durch das Schloß geschlichen, bis er einen Brunnen gefunden hatte, um den Krug mit frischem Wasser zu füllen. Glücklicherweise hatte ihn niemand mit nur dem Bettlaken um die Hüfte gesehen.
 

// Ich könnte Tetei den ganzen Tag beobachten, egal, was er tut. Es macht einfach Spaß... //
 

Kurze Zeit später kehrte mit einem frisch angezogenen und sichtbar erfrischten Dämonenengel der Duft von Flieder in das Schlafzimmer zurück, als beide Männer die Ankunft eines mächtigen Ki spürten. Ein kurzer Blick grüner Augen in goldene, dann beeilte sich Teteiyus, das Zimmer zu verlassen.
 

"Bleib' bitte hier", bat er Zâdei noch. "Auch wenn es tatsächlich Suna ist. Bleib in meinem Zimmer, damit ich dich rufen lassen kann, wenn ich - wir deine Hilfe brauchen."
 

"Ich helfe nur *dir*", widersprach Zâdei. "Laures kann sein Zeug alleine regeln."
 

"Aber dafür muß ich wissen, wo du bist", versetzte Teteiyus hastig. "Ich komme so bald wie möglich zurück."
 

Man konnte Zâdei ansehen, daß ihm die Sache nicht gefiel, doch er fügte sich. Er hoffte, daß sein Engel sich vorsah, wenn er Suna begegnete und der gefährlichen Schönheit nicht auf den Leim ging, solange er nicht genau wußte, was sie vorhatte. Einem Impuls folgend zog der Shôgun Teteiyus in seine Arme und küßte ihn.
 

"Markierst du dein Territorium?" fragte dieser dann, und sein Brustkorb hob und senkte sich heftig.
 

"Wenn es sein muß..."
 

Das letzte, was Zâdeis Engel sah, war dessen verlegenes Grinsen und spitzbübisch blitzende Katzenaugen, bevor er die Tür leise hinter sich schloß.
 

***
 

Flügelrauschen erfühlte die Flure, als Teteiyus an den Bediensteten vorbeieilte, die das nahende Ki zweifellos auch bemerkt hatten. Verwundert schauten sie den Organisator MaKais nach, murmelten und die Mädchen lächelten ihn wehmütig hinterher. Die große Flügeltür zum Thronsaal konnte gar nicht schnell genug von den Wachposten geöffnet werden. Quietschend schwang sie auf, offenbarte, was Zâdei bereits befürchtet hatte.
 

// Ein Dämonenengel?! //
 

Teteiyus starrte erstaunt auf die schwarz geflügelte Gestalt, mit den wallenden blonden Locken, die so sehr der Vorstellung der Menschen von einem Engel entsprach, daß selbst einem Dämon Angst werden konnte. Da es leicht war, diese Kreaturen zu täuschen, erstaunte den Ankömmling nicht im Geringsten, daß Suna eben diese liebend gern manipulierte. Vielleicht hätte es Teteiyus auch gern gemacht, wenn sie in seinen Augen nicht so armselig wären und ihre Aufmüpfigkeit nicht so viel Ärger machte... Ihre Angst vor ihm konnte Teteiyus nur recht sein.
 

Laures hörte seinem blonden Gegenüber nachdenklich zu, doch er schaute auf, als sein Berater gemessenen Schrittes näher kam. Auch der Rauschgoldengel drehte sich um und begrüßte Teteiyus mit einem strahlenden Lächeln aus noch strahlenderen, veilchenfarbenen Augen.
 

"Ich muß sagen, ich bin wirklich beeindruck", gestand er, und sein Erstaunen schien nicht gespielt zu sein. "Nach dem, was ich von den Menschen über den Stellvertreter des Dämonenfürsten gehört habe, erwartete ich eine weniger schöne Kreatur. Sie sind also der letzte Dämon dieser Art..." Er lächelte liebevoll. "Beeindruckend, wirklich großartig."
 

Teteiyus quittierte diese Anhäufung von Komplimenten mit einem höflichen Nicken, und entschuldigte sich seinerseits für das verspätete Erscheinen.
 

"Hauptsache, du hast gut geschlafen", erwiderte Laures, doch sein Lächeln ließ vermuten, daß mehr als die Sorge um das Wohlbefinden seines Ratgebers dahintersteckte.
 

"Ja. Danke der Nachfrage."
 

Der weißhaarige Engel vermutete, daß der Fürst bereits wußte, daß Zâdei die Nacht mit ihm verbracht hatte. Der Gast bemerkte ebenfalls, daß mehr hinter den Worten steckte, als ausgesprochen worden war.
 

"Schon vergeben?" fragte er, sein Gesicht mitleiderregend verziehend, was durch seine schwarz umrandeten Augen noch betont wurde. "Ich hoffte, wir beide würden angenehme Stunden miteinander verbringen... Habe ich gar keine Chance?"
 

Laures begann zu lachen, als Teteiyus den Fremden erschrocken anstarrte, schwieg allerdings.
 

"Ihr seid sicherlich nicht zum Flirten hierher gekommen", entgegnete der Dämonenengel dann ungerührt. "Ihr habt Euch mit Laures-sama eben unterhalten, als ich ihm meine Aufwartung machte, doch nun werde ich mich meinen Aufgaben zuwenden."
 

"Aber, aber, wer wird denn gleich so böse werden...?"
 

Suna strich dem Engel sanft mit den Fingern über die Wange und lächelte spitzbübisch. Teteiyus verzog das Gesicht und schob die Hand weg, bevor er sich umwandte und den Saal verließ. Er wäre zu gern baden gegangen, doch die Arbeit duldete keinen Aufschub. Ein weiterer Tag würde enden, ohne daß er der Lösung des Problems nähergekommen wäre.
 

Wie stellte man einen Durchgang in die NingenKai her, den ausschließlich Laures und Hilda benutzen konnten? Wie vermied man, daß ihn Unbefugte für ihre Zwecke benutzten? Die Verbindung zu erschaffen und Hilda vor der menschenfeindlichen Luft MaKais zu schützen war weniger schwierig... Die schöne Kreatur saß zwischen Stapeln und Rollen aus teilweise bereits vergilbten Papier und ließ ihre Gedanken immer wieder um diese beiden Fragen kreisen, brütete über Landkarten, entwickelte Ideen und verwarf sie wieder.
 

An welchem Ort sollte sich das Tor befinden? Konnte man Hilda so etwas wie ein Amulett geben, das wie ein Schlüssel fungierte? Aber Laures-sama wollte unbedingt einen Durchgang. Der Dämonenengel kam und kam nicht weiter, obwohl ihm sein Fürst völlig freie Hand ließ... Ungebeten tauchte ein gewisser blonder Dämon in seinen Gedanken auf, gefolgt von der Bemerkung eines gewissen Anderen, der jetzt wahrscheinlich seine Räumlichkeiten in Einzelteile zerlegte oder im Schloß umherstreifte.
 

// "Er will MaKai und NingenKai miteinander vereinen, um mehr Spaß zu haben." //
 

Das war natürlich auch eine Möglichkeit - wenn Laures-sama nicht beide Welten zum Schutz von Elizes Reinkarnation getrennt hätte.
 

Seufzend ging Teteiyus zum Fenster und schaute mißmutig hinaus. Es war warm und nach dem Gewitter letzte Nacht roch die Luft nach feuchter Erde, Gras und Bäumen. Wie gern hätte der Engel nun die Flügel ausgebreitet, um davonzufliegen, einfach irgendwohin, wo er sich nicht um eine Schnapsidee des Fürsten kümmern mußte. Sich von den warmen Sonnenstrahlen streicheln zu lassen, war eine so verlockende Vorstellung. Der Nachmittag würde bald zum Abend werden, die Strahlen der Sonne wurden bereits allmählich orange, um danach in sterbendes Rot überzugehen, während der Himmel erst rot, dann lavendelfarben und dunkelblau werden würde... Als Teteiyus noch vor einiger Zeit die Instandsetzung des Schlosses beaufsichtigt hatte, war es ihm möglich gewesen, von einem etwas abgelegenen Felsplateau dieses Farbenspiel zu beobachten, doch mit dem Wiederauftauchen von Laures-sama kam auch die Pflicht zurück.
 

"Kuckuck...! Nanu, du siehst aber nicht sehr beschäftigt aus!"
 

Mit einem leisen, erschrockenen Aufkeuchen wich Teteiyus von der Fensterbank zurück, als Zâdeis Kopf plötzlich von außen hineinschaute. Mit dem obligatorischen Grinsen vertrieb er die bedrückte Stimmung des Dämonenengels ein wenig, was diesen erstaunte.
 

"Ich muß nachdenken", versetzte die schöne Kreatur dann scheinbar ungerührt.
 

"Du bist doch nich' auf den Kopf gefall'n, Tetei", entgegnete der einstige Shôgun optimistisch. "Du hast ganz bestimmt schon 'ne Lösung gefunden."
 

Das Grinsen wurde zu einem liebevollen Lächeln. Teteiyus zuckte kopfschüttelnd mit den Schultern.
 

"Keine, die geeignet ist", antwortete er.
 

"Wir könnten Laures vom Thron stürzen und MaKai selber erobern! Das wäre 'ne Sofortlösung."
 

Der Dämonenengel verzog das Gesicht. Womöglich dachte Laures-sama selbst gar nicht darüber nach, sondern las Hilda-sama jeden Wunsch von den Augen ab. Im Augenblick war sie gerade in der NingenKai und ertanzte sich einen Teil ihres Lebensunterhalts. Teteiyus war ein wenig beeindruckt gewesen, als er herausgefunden hatte, daß die Geliebte des Dämonenherrschers in der Tat eine unabhängige Frau war, insofern man von einem Dämon unabhängig sein konnte, dessen Schutz man bedurfte. Laures-sama war das gleich, er war glücklich, wenn sie glücklich war und verbrachte so viel Zeit wie möglich bei ihr.
 

"Oder einer von beiden zieht zum andern."
 

Diese Lösung gefiel auch Teteiyus am meisten, obwohl sie von Zâdei kam, dessen Gesicht mehr als deutlich verriet, daß er seinen Erzfeind am liebsten in der NingenKai wußte. - Als es plötzlich leise klopfte, verschwand Zâdei geistesgegenwärtig. Teteiyus hoffte, daß er sich in seinem Zimmer aufhielt und nicht wieder irgend etwas anstellte.
 

"Teteiyus..."
 

Es war Hilda, die unsicher hereinkam und die Tür hinter sich schloß. Der engelsgleiche Dämon war erstaunt. Schweigend wartete er, bis sie nervös die Falten ihres roséfarbenen Kleides gerichtet hatte und ihm verriet, was sie hergeführt hatte. Nach einer Weile, in der sich die Beiden nur angesehen hatten, holte die junge Frau schließlich tief Luft.
 

"Ich... ich wollte nicht stören", murmelte sie, ihren ganzen Mut zusammennehmend, wie es den Eindruck machte. "A-aber ich weiß, d-daß Laures mit dir w-wegen Zâdei gesprochen hat..."
 

Teteiyus seufzte leise, noch bevor er es verhindern oder zurückhalten konnte. Warum konnten sie es nicht lassen? Wieso beließ es Laures-sama nicht bei dem, wie es war...?
 

"Es ist schwierig zu bestimmen, wie man fühlt, wenn sich die Wege auf eine bestimmte Art immer wieder kreuzen, nicht wahr?" fragte junge Frau mit den dunklen grünen Augen und traf damit genau ins Schwarze, ob sie es nun wußte oder nicht. "Und wenn der andere nicht aufhört, einem seine Gefühle ständig zu versichern, indem er es immer wieder sagt oder deshalb die grausamsten Dinge tut..."
 

"Was wollt ihr mir damit sagen, Hilda-sama?" fragte der zierliche Dämon erstaunt und schaute sie verwundert an.
 

"Cheryl lag unser beider Wohl am Herzen", antwortete die Angesprochene. "Ich weiß nicht, was zwischen euch vorgefallen ist, aber sie wird dich nicht ohne Grund so in ihr Herz geschlossen haben, daß sie deinen Tod unbedingt verhindern wollte."
 

Sie seufzte und bewegte sich damit unwissentlich auf sehr dünnem Eis. Zwar verschwendete Teteiyus keinen Gedanken mehr an das kränkliche Menschenmädchen, aber so gleichgültig wie ihm Hildas Leben zu Beginn gewesen war, war ihm Cheryls nie. Sie hatte sein von Laures-sama beeinflußtes Leben ein wenig beeindruckt, dazu kam noch, daß er in ihren Augen immer ein Engel gewesen war, obwohl er sich ihr gegenüber auch von seiner kältesten Seite gezeigt hatte. Er hatte ihren Tod bedauert, mehr als alles andere, was in diesem lausigen Krieg noch geschehen sollte.
 

"Und Gerumu meinte, daß hinter Zâdeis ganzem Verhalten wohl du stecken würdest", fuhr Hilda nach einer Weile fort. "Wegen dir hat er seinen Körper dem Titan zur Verfügung gestellt..."
 

"Er wollte stärker werden, um Laures-sama zu besiegen", warf Teteiyus müde ein. "Seine eigene Kraft war nicht ausreichend
 

"Aber er wollte dich auch in Sicherheit wissen, als er dich im ewigen Eis zurückließ", beharrte die Blondine, die man in der NingenKai nun nur noch "Dämonenprinzessin" nannte. "Selbst als er dieses riesengroße Ungeheuer geworden war, hat er versucht, dich vom Schloß fortzubringen, bevor er mit Laures kämpfte, oder etwa nicht?"
 

"Zâdei zu verstehen und seine Aktionen vorherzusehen, ist ein Ding der Unmöglichkeit", entgegnete Teteiyus dunkel und strich sich geistesabwesend durch das Haar.
 

"Findest du?"
 

Hilda lächelte, und die geflügelte Kreatur stellte fest, wie erwachsen die ehemals 16-Jährige geworden war. Hatte Laures-sama oder die Zeit an seiner Seite sie zur Frau gemacht? Beides hatte wohl eine Rolle gespielt... Im Laufe dieses kurzen Gesprächs war sie zunehmend mutiger geworden, auch wenn sie den eigentlichen Grund für ihren Besuch immer noch nicht genannt hatte.
 

"Weshalb sorgt Ihr Euch um mich?" wollte der Dämonenengel wissen. "Ihr und Laures-sama könnt mir nicht helfen, weil es nichts zu helfen gibt."
 

Für einen Augenblick schien es, als wollte Hilda ihm die Hand auf die Schulter legen, eine beruhigende Geste, die sie sich jedoch versagte. Statt dessen schaute sie die engelsgleiche Kreatur ernst und nachdenklich aus jadegrünen Augen an.
 

"Vielleicht brauchst sogar du manchmal jemanden, mit dem du reden kannst und der dir zuhört", konstatierte sie leise. "Du bist auf dem Balkon vor einigen Tagen am ganzen Leibe zitternd zusammengebrochen. Warum?... Ich habe Laures gebeten, nach dir zu sehen, weil ich dachte, er könne dir besser helfen als ich."
 

SIE HATTE IHN GESEHEN?! Wie lange hatte Laures-samas Geliebte ihn beobachtet? Und weshalb handelte diese Frau so uneigennützig? Hilda schien seine Verwirrung und seine Zweifel zu spüren, denn Teteiyus wußte nicht, was er davon halten sollte. Wie konnte er - ein Jahrhunderte alter Dämon - sich einem *Menschen* anvertrauen? Und das in einer Welt wie MaKai...?!
 

"Ich biete dir an, daß du zu mir kommen kannst, wenn dich etwas beschäftigt Teteiyus", erklärte sie fest. "Ob du das Angebot annimmst, ist dir überlassen... Wir sind keine Freunde, aber wir müssen uns auch nicht wie Feinde oder Luft behandeln. Ich *weiß*, daß ich nur ein Mensch bin, na und? Vieles, was zwischen Zâdei und dir vorgefallen ist, erinnert mich an das, was Laures um meinetwillen getan hat. Dinge, die ziemlich dumm waren, ehrlich gesagt."
 

Die Eskapade mit dem Grafen von Berk konnte man nun wirklich nicht anders nennen, dem stimmte Tetei vollkommen zu.
 

"Habt Ihr Mitleid mit mir, Hilda-sama?" fragte er. "Bedauert Ihre mich, weil alle hier so glücklich und zufrieden zu sein scheinen außer mir?"
 

Hilda blickte ihn aus großen unschuldigen Augen an und verschränkte die Arme.
 

"Warum sollte ich Mitleid mit dir haben, Teteiyus? Du trägst doch einen Gesichtsausdruck zur Schau, von dem man nichts ablesen kann", antwortete sie zynisch, doch dann wurde ihr Tonfall wieder weicher. "Wenn ich dich in jener Nacht nicht gesehen hätte, hätte ich auch weiterhin glauben können, daß dich außer Laures' Belangen nichts kümmert..." Jetzt wurde ihr Lächeln traurig. "Im Gegensatz zu Graf von Berk und einigen anderen erfreue ich mich nicht am Leid anderer, ganz gleich ob es jetzt Menschen oder Dämonen sind."
 

Damit wandte sich die Prinzessin seines Herrschers zum Gehen, weil keiner der Beiden wußte, was er noch sagen sollte. Ärgerlich, weil er sich nicht mehr auf die ihm ursprünglich gestellte Aufgabe konzentrieren konnte, dachte der Dämonenengel darüber nach, warum es plötzlich jeden zu kümmern schien, wie es ihm ging. War es zu friedlich in MaKai, oder war die Sorge um ihn vorher schon dagewesen, ohne das Teteiyus sie bemerkt hatte? Hildas Worte entsprachen der Wahrheit, sie verstand ihn besser, als ihm lieb war. Vielleicht würde sie sogar eine Lösung für das ganze Durcheinander mit Zâdei wissen...
 

Durch einen zufälligen Seitenblick aus dem großen Fenster sah er, daß es hinten am Horizont brannte. Dicke schwarze Rauchschwaden stiegen auf und als Teteiyus auf den Flur hinaustrat, sammelten sich bereits einige Soldaten um Gerumu und Kalif, die sich das Inferno offenbar näher ansehen sollten. Viele Kis erloschen, wie er erschaudernd feststellte. Wo war Zâdei? Der Dämonenengel hastete zu seinem Gemach.
 

Doch der Gesuchte befand sich, wie es fast schon zu erwarten gewesen war, nicht dort, wo er hätte sein sollen. Teteiyus überlegte verärgert, was zu tun war. Die anderen Dämonen konnte er schlecht fragen, immerhin war der Shôgun in Laures-samas Festung nicht gerade willkommen...
 

"Er ist schon dort."
 

Der Dämonenengel wirbelte herum und erschrak sichtlich.
 

"Als er den Rauch gesehen hat, hat er sich sofort auf den Weg gemacht. Sie müssen Sich beeilen, wenn Sie vor den Soldaten da sein wollen, Tenshi-sama."[2]
 

Teteiyus konnte nicht anders, als das so früh gestorbene Menschenkind fassungslos anzustarren. Obwohl ihr Körper weiß und durchscheinend war wie Nebel, erkannte er das lange, weiche Haar, das lose zu zwei Zöpfen gebunden war und das liebevolle Lächeln um die noch kindlichen Lippen. Ein Geist... Cheryl.
 

Der Dämonenengel schluckte, um das Unwohlsein zu verdrängen, das ihn beschlich. Seine schmalen Hände begannen zu zittern, wegen der Unfaßbarkeit des Ganzen.
 

"Was wollen Sie jetzt tun?" fragte Cheryl.
 

"Was *kann* ich denn tun?" fragte Teteiyus leise zurück, eine unheilvolle Ruhe ausstrahlend, wie er da scheinbar allein bei offener Tür in dem großen Raum stand, während der Rest des Schlosses in Hektik und Aufregung versank.
 

"Es gibt kein "Richtig" und kein "Falsch", wenn es darum geht, was *Sie* fühlen und was *Sie* wollen... Ob Sie davor weglaufen oder es sich eingestehen wollen, ist ebenfalls Ihnen überlassen."
 

War das die Weisheit eines Wesens jenseits von Leben und Tod? Oder war das Mädchen zurückgekehrt, um ihn heimzusuchen, weil er seinen Tod auf dem Gewissen hatte? Es war und blieb dem Dämonenengel unverständlich, wie ein so flüchtiges und lenkbares Gefühl wie Zuneigung zur Besessenheit werden konnte, daß sich mächtige Kreaturen in Katastrophen stürzten, die sie völlig ruinieren konnten: Laures und Hilda, Zâdei und er selbst, dieser Suna... Hilflos waren all die, die sich in diesem Netz aus Augenblicken verfangen hatten, Täter genauso wie Opfer. Woher nahm diese sogenannte "Liebe" so viel Kraft? Durch den Wahnsinn, der mit ihr einherzugehen schien?
 

"Weshalb bist du von den Toten zurückgekehrt, Cheryl?" wechselte Teteiyus das Thema. "Noch dazu nach MaKai? Ich hoffte, du würdest in Frieden ruhen, auch wenn dir im Leben keiner vergönnt war."
 

"Ich habe mir Sorgen um Sie gemacht", lautete die sanfte Antwort, bar jeder Verachtung für das, was er dem Mädchen in der Vergangenheit angetan hatte, und der weißhaarige Dämon erinnerte sich an den Zustand, in dem er sich bei ihrem letzten Abschied befunden hatte. "Doch erst durch den Dämon, der mit Ihnen in Berks Schloß war, konnte ich Sie finden Tenshi-sama."
 

Durch Zâdei? Was hatte dieser mit Cheryl zu schaffen?
 

Das Geistermädchen schwebte langsam auf ihn zu, machte Schritte, obgleich es den Boden gar nicht berührte. Es nahm Teteiyus' Hände schüchtern zwischen die seinen, und ein bittender Ausdruck lag in den ehemals leuchtenden Augen, als es zu ihm hinaufschaute.
 

"Ihr unruhiges Herz hindert mich daran, Frieden zu finden", murmelte es bekümmert. "Sie haben bestimmt viel durchlitten, Dinge, die ich mir gar nicht vorstellen kann, weil viele Dämonen bestimmt nicht so gütig sind, wie Sie es zu mir waren... Aber Zâdei-sama ist furchtbar in Sie verliebt und würde alles für Sie tun."
 

"Ich weiß."
 

Ein Lächeln zog Teteis Mundwinkel nach oben, der sich gerade daran erinnerte, wie er Zâdei ebenfalls mit "-sama" angesprochen hatte. Mit der ersten Vergewaltigung war diese Respektsbezeugung jedoch hinfällig geworden... Wie lange war das jetzt schon her?
 

"Ich wollte Ihnen Mut machen, ihre Gefühle dem, den Sie lieben, einzugestehen."
 

Wieder einmal konnte Teteiyus das Mädchen nur sprachlos anstarren.
 

"Ich kann sie spüren, wie jemand, der die Hand auf Ihre Brust legt, Ihren Herzschlag spürt. Deshalb... wenn Sie wissen, was Sie wollen, holen Sie es sich... Oder meinen Sie nicht, daß es seltsam für jemanden wie Sie wäre, Skrupel zu haben?"
 

Mit diesen Worten wurde Cheryls Gestalt immer blasser, bis sie schließlich vollends verschwunden war. Teteiyus blieb allein zurück, doch dann schwang er sich auf die Fensterbank und eilte den Rauchschwaden am Himmel entgegen: Er würde schneller als Gerumu und die Soldaten sein...
 

***
 

Der Rauch stank nach verbranntem Fleisch, Blut, Holz und Erde. In dicken, klebrigen Schwaden stieg er zum Himmel und verhinderte, daß Zâdei etwas sehen konnte. Doch er ahnte, wer dieses Massaker angerichtet hatte, auch wenn seine Gedanken unterbrochen wurden, als etwas gegen ihn prallte und ihn so vom Himmel holte.
 

// Irgendwer wird dafür krepieren...! //
 

"Zâ-chan, ich wußte, du würdest kommen, weil du deine Meinung änderst!"
 

Der Shôgun hatte Mühe, einen äußerst begeisterten Suna davon abzuhalten, ihn mit Küssen zu überschüttern. Inmitten der Ruinen des abgebrannten Dorfes und noch qualmender Trümmer rangen die beiden Dämonen miteinander. Flüchtig wunderte sich Zâdei, weshalb der andere ihn mit solchem Enthusiasmus nachstellte. In ihrer Kindheit und Jugend waren Prügeleien wie diese an der Tagesordnung gewesen, doch der schwarzhaarige Dickkopf hatte hinter den Annäherungsversuchen stets nur einen von Sunas Scherzen gesehen. Dieser spielte viel zu gern, als daß es ihm mit irgend etwas - oder jemandem - ernst sein konnte. Um so mehr verärgerte es Zâdei, daß auch er ein Spielzeug war; er, der geradeheraus und direkt war und jede Täuschung verabscheute. Würde es ihm gelingen; Tetei aus Sunas Plänen herauszuhalten oder war dieser bereits ein Teil davon?
 

Plötzlich von unbändiger Wut erfaßt, an deren Ursprungsgrund er keinen Gedanken verschwendete, stürzte sich Zâdei auf den Blonden und hielt ihn an den Handgelenken am Boden fest.
 

"Verzieh' dich von hier, Suna", zischte er mit blitzenden Augen. "Verschwinde, wohin du willst, aber ich will dich nie wieder in meiner Nähe wissen."
 

Zu seiner Überraschung grinste der schwarz geflügelte Dämon verliebt.
 

"Weißt du, wie lange ich mir das schon gewünscht habe?" wollte er wissen, die Stimme dunkler und rauher als sonst. "Du klingst toll, wenn du so ernst sprichst und es auch so meinst."
 

Mit einem Ruck drehte der Blondschopf sie beide um, und Zâdei mußte wohl oder übel zugeben, daß er ihn unterschätzt hatte: Wenn es ein Kampf von Mann gegen Mann war, war Suna stärker als er, obwohl die dämonischen Kräfte bei dem goldäugigen Hitzkopf heftiger ausgeprägt waren. Der Shôgun mochte jemanden wie Teteiyus überwältigen können, doch diesmal war er der Schwächere, weil Suna ihn auch mit seinen telekinetischen Fähigkeiten zu bändigen verstand. Zâdei schauderte bei dem Gedanken an seinen fragilen, weißhaarigen Geliebten und dem, was der ihm Überlegene ihm antun mochte.
 

"Du zitterst, Zâ-chan..."
 

Der Angesprochene fühlte sich hilflos, als sämtliche Befreiungsversuche fehlschlugen, ein so beunruhigendes Gefühl, daß er die Panik niederkämpfen mußte, die sich seiner bemächtigen wollte. Er mußte Tetei beschützen, nichts anderes zählte. Was immer Suna vorhatte, er mußte seinen Engel vor diesem Wahnsinnigen hüten!
 

"Laßt ihn los. Ihr habt ihn doch bereits am Boden liegen", erklang plötzlich eine Stimme, und Zâdei staunte, als er ihren Besitzer erkannte.
 

Suna sprang beinahe sofort auf die Füße und klopfte sich den Schmutz von der tunikaähnlichen Kleidung, bevor er auf ihn zueilte.
 

"Teteiyus!"
 

Dieser verbat sich mit einem einzige, eiskalten Blick jede weitere Art von Vertraulichkeiten. Zâdei stellte fest, daß dies bei Suna offenbar von größerer Wirkung war als eine Ohrfeige.
 

"Ihr beiden mögt euch wohl?" fragte der Blondschopf, und seine veilchenfarbenen Augen huschten neugierig zwischen Zâdei und Teteiyus hin und her.
 

"Er half mir, einen Plan in die Tat umzusetzen", antwortete der Dämonenengel wahrheitsgemäß.
 

"Welcher Plan war das?"
 

"Einer, der geändert wurde, und dessen Laures-sama nun nicht mehr bedarf."
 

Sein Engel ließ sich nicht in die Karten schauen. Zum ersten mal war Zâdei nicht wütend darüber, sondern beeindruckt von der Art, Antworten zu geben, die nichts erzählten. Suna schmollte deswegen, die Unterlippe vorgeschoben, den Kopf leicht gesenkt.
 

"Ich würde selbst gern ein Teil des Hofstaats werden, doch Euer Herrscher meinte, es gäbe nichts, was er noch braucht", seufzte er und sah Teteiyus mitleiderregend an. "Nicht einmal einen Berater..."
 

"Dann wird es wohl stimmen", kam der kühle Dämon Zâdei mit einer Antwort zuvor, ohne in die verbal ausgelegte Falle zu tappen.
 

Der Shôgun knirschte mit den Zähnen. Laures-sama hier, Laures-sama da. Es bedurfte all seiner Selbstbeherrschung, um nicht gereizt aufzustöhnen und Tetei von dessen Unwichtigkeit zu überzeugen.
 

"Da offensichtlich Ihr diese Verwüstung angerichtet habt, ist es wohl nicht voreingenommen, Euch hiermit aus dem Herrschaftsgebiet Laures-samas zu verweisen. Ich weiß nicht, was Euch und Zâdei-san in der Vergangenheit verbunden hat, aber Unruhestifter werden hier nicht geduldet."
 

Der Stellvertreter urteilte und handelte wie der König selbst, ein Umstand, der auch Suna auffiel, wie Zâdei seiner Miene entnehmen konnte. Dennoch gab sich der Blonde nicht geschlagen, sondern grinste hinterhältig.
 

"Und wenn ich es nicht tue?" wollte er wissen. "Was wollen Sie tun, wenn ich Ihrem Befehl nicht nachkomme?
 

Eine Feder streift ihn mit ihrem scharfen Kiel an der Wange, eine schmale rote Spur zurücklassend. Mit einem schrillen Schrei berührte Suna die mißhandelte Hautstelle, wohingegen Teteiyus die Arme vor der Brust verschränkte und die weißen Flügel leicht ausbreitete, damit der Wind durch sie hindurchfahren konnte. Zâdei fand, daß sein Lächeln einfach nur noch böse aussah - entweder schätzte sein Engel die Situation völlig falsch ein, oder er wußte ganz genau, wie man sich jemandem wie dem Blondschopf gegenüber am zweckdienlichsten verhielt.
 

"Ich bin *kein* Engel", schnurrte Teteiyus kalt. "Und ich bin auch nicht für Menschen gefallen..."
 

"Menschen sind süß", versetzte Suna versonnen lächelnd. "So naiv und unschuldig..."
 

"LENK' NICHT VOM THEMA AB!" fauchte Zâdei, dem das Nervenspiel auf dieselben ging und sprang auf. "Tetei hat gesagt, du sollst dich verpissen und dabei bleibt's! HAU AB!"
 

"Woohooo!" feuerte ihn der Angesprochene an, strahlte wie eine Sonne über das ganze Gesicht und klatschte in die Hände. "Los! Weiter so! Laß deiner Leidenschaft freien Lauf! Aaaach, ich liebe es, wenn deine Augen funkeln und du am ganzen Körper bebst!"
 

Außer sich vor Wut stürzte sich der Shôgun auf Suna und schüttelte, trat auf ihn ein, raste und tobte. Dieser ließ ihn gewähren, der Dämonenengel hingegen schüttelte leise seufzend den Kopf. Er verstand weder, warum der eine sich wie ein tollwütiger Wahnsinniger aufführte, noch warum der andere es sich gefallen ließ.
 

// Kann es sein, daß Zâdei sich keine Lächerlichkeit entgehen läßt, wenn es für ihn um mich geht? Das tut es doch gerade oder? //
 

Nicht willens, die beiden Raufbolde auseinanderzubringen, drehte sich Teteiyus um und flog zum Schloß zurück. Zâdei *wollte* Laures-sama zwar nicht helfen, aber da er den schwarz geflügelten Dämon aus MaKai zu prügeln drohte, beseitigte er den möglichen Unruhestifter. Oder Laures-sama kümmerte sich später selbst darum, einen eventuellen Kampf würde er für sich entscheiden können.
 

// Wenn er wirklich schon alles geplant hat, wie Zâdei sagte, dann sind wir beide schon Akteure in seiner Inszenierung, was auch immer dieser Möchtegern-Engel vorhaben mag. //
 

***
 

"Also du und dieser Dämonenengel seid einfach großartig", schwärmte Suna, der letztlich unter Zâdeis Gewicht auf dem Boden lag und der verschwindenden Gestalt nachblickte. "Er ist so klein und zierlich und gleichzeitig so stolz, ruhig und erhaben - das ganze Gegenteil von dir. So beeindruckend - "
 

" - mit einem Herz aus Stein und einer Seele aus Eis", murmelte der Shôgun und merkte erst an dem verwunderten Gesichtsausdruck des Blonden, daß er laut gedacht hatte. "Für ihn sind nur Laures' Belange wichtig", erklärte er sich hastig, damit er seine Gefühle nicht verriet. "Er zögert nicht, andere skrupellos für seine Pläne einzuspannen, genau wie du."
 

"Das heißt, wenn ich gegen Laures kämpfe, habe ich auch seinen Engel gegen mich", sinnierte der amethystäugige Dämon. "Ist das auch beim Gegenteil der Fall?"
 

Alles in Zâdei brüllte, daß Suna seine Finger von Teteiyus lassen sollte, doch er biß nur die Zähne zusammen. Das war, bevor dieser sein Gesicht zwischen die Hände nahm und den völlig Überraschten zu sich herunterzog und küßte. Vor Schock hielt Zâdei völlig still.
 

Suna erforschte seine Mundhöhle, wie Zâdei es oft mit Teteiyus' getan hatte, sein Atmen klang wie ein Schnurren und erst nachdem der Hitzkopf seine nervös zitternden Glieder wieder unter Kontrolle hatte, konnte er sich mit den Händen auf dem harten Boden abstützen und losreißen. Angewidert spuckte er aus, damit der schale Geschmack in seinem Mund verschwand. Der Blondschopf stand mit ihm auf und trat hinter ihn, zärtlich die Arme um ihn legend.
 

"Hat man dir schon einmal gesagt, daß du nach Honig schmeckst?" raunte dieser ihm ins Ohr und zog mit der Nasenspitze die empfindliche Außenkante der Ohrmuschel nach. "Du riechst nach feuchter Erde und Wald, und ich frage mich, ob die Sonne deine Haut überall geküßt hat... Verrätst du es mir?"
 

Zâdei überlegte fieberhaft, was er tun sollte, während Sunas Worte durch seinen Geist rauschten, vergrabene Erinnerungen wachrufend, Dinge, die er schon lange vergessen hatte, damit sie ihn nie wieder plagen konnten... Sein Körper weigerte sich einmal mehr, ihm zu gehorchen und so stand der furchteinflößende Dämon schlotternd da, von Suna und der Vergangenheit umschlungen.
 

"Wir teilen das gleiche Schicksal", hauchte die blonde Verführung. "Wir sind dazu bestimmt zu herrschen, Seite an Seite, nebeneinander."
 

Zâdeis mühsam gleichmäßig gehaltenes Atmen klang rasselnd.
 

// Tetei und ich lieben beide jemanden, der unsere Liebe nicht erwidert, das ist das Schicksal, das uns beide immer wieder zusammenführt... Die Aussicht auf ein Happy End, das niemals passieren wird. //
 

Nun endlich verstand er den engelsgleichen Dämon mit dem wunderschönen Gesicht, den er gewaltsam zu dem Seinen gemacht hatte, während ihn ein anderer in die Arme gezogen hatte, der er selbst hätte sein können.

***
 

~ owari Teil 5 ~
 

Übersetzungen:

[1] "Oretachi wa ichirentakushô" - "Wir beide teilen das gleiche Schicksal!" ( Zâdei zu Tetei in Vol. 4)

[2] "Tenshi-sama" - "werter Herr Engel" [Cheryls Bezeichnung für Tetei - Ich bevorzuge diese Übersetzung, um die Höflichkeit, die ein "-sama" indiziert, besser verdeutlichen zu können, weil es höflicher als "-san" gemeint ist.^-^]
 

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Behind the scenes:
 

ZÂDEI: *schimpf* Für einen Dreiteiler bist du ganz schön überfällig! Das hier ist der fünfte!
 

LADY SHANAEE: Ich habe langsam keine Nerven mehr für noch mehr Teile *grummel*
 

ZÂDEI [hämisch]: Niemand hat gesagt, daß du Suna mit einbringen mußt. Immer mehr Zeit vergeht, bis du was hiervon rausbringst, und es verkompliziert die Sache nur unnötig!
 

TETEIYUS: Lady Shanaee hat diesmal zwei Teile auf einmal veröffentlicht. So etwas braucht Zeit... Die Idee, daß der 4. Teil nur auf Eurer eigenen Seite ist, finde ich nicht schlecht. *lächel*
 

CHERYL: Also so wie eine Kindersicherung? *blush*
 

TETEIYUS: Auf ihrer Seite ist eine Warnung. Wenn die Eltern nicht aufpassen, und ihre Kinder auch das lesen, was *nicht* für sie bestimmt ist, dann sind die Erwachsenen schuld, nicht die Kleinen.
 

LADY SHANAEE: Meinst du, die Story liest auch jemand der älter als diese verklärt-naiven Sechzehnjährigen ist? *seufz* Ich treffe immer nur solche Fans, wo ich denke, die verstehen nicht, was sie da lesen oder schreiben...
 

[kollektives Schulterzucken]
 

SUNA: Jung und unschuldig *funkel* genau richtig zum -
 

ZÂDEI [völlig aufgeregt]: Ey, wo hat der denn die Sternchenaugen her?!
 

KEYYES [schaut kurz aus einem Stapel Manga-Zeichenpapier und Skizzen hervor]: So lange er nicht in Großbuchstaben spricht...
 

LADY SHANAEE [streckt sich]: Ich bin müde und mir tut der Rücken weh vom Tippen und Korrigieren. Ich geh' ins Bett. Angenehme Träume Euch allen! [Dann fällt ihr noch etwas ein:] Zâdei, liest du mir was vor?
 

ZÂDEI: WAS?! OoO
 

SUNA [scheinbar gelangweilt]: Ich bevorzuge etwas mit Stil und Charme, wenn ich mich zum Schlafen lege.
 

SHANAEE: *lächel* Ich denke, Zâdei kann sehr charmant sein, wenn er will.[Suna sabbert...] Tetei, kommst du mit?
 

TETEIYUS [begeistert]: Klar, warum nicht? Letzte Nacht hab' ich nicht viel Schlaf bekommen.
 

[Klar, daß Zâdei dann freiwillig und ohne Gewaltandrohung mitgeht.]
 

SUNA [entsetzt]: UND WAS IST MIT MIR...?!
 

ZÂDEI [streckt ihm die Zunge raus]: Du bist nur 'ne Nebenfigur, die keiner gernhat! HäHä! Endlich kriegst du, was du verdient hast!
 

TETEIYUS [schon im Nebenzimmer mit Lady Shanaee auf einem Kingsize-Bett mit weißer Satinbettwäsche]: Warum kann Zâdei Suna-san eigentlich so überhaupt nicht leiden?
 

LADY SHANAEE [schläfrig]: Das erfährt man im nächsten Teil.
 

TETEIYUS [gelangweilt]: Ah eine Fehde... wie alltäglich in MaKai.
 

LADY SHANAEE: Also, als "Fehde" würde ich das nicht bezeichnen. *kuschel*
 

TETEIYUS [neugierig]: Unerwiderte Liebe? *blinzel*
 

ZÂDEI [platzt in den Raum]: ICH?! MIT DEM? NIEMALS!!!
 

LADY SHANAEE [ärgerlich]: Danke, jetzt sind wir wieder wach...
 

[Die beiden wickeln Zâdei mit vereinten Kräften in eine der Decken, und Teteiyus legt sich mit einem diabolischen Grinsen quer über seinen Brustkorb. Teilweise um ihn auf dem Bett festzuhalten, teilweise, um... ]
 

ZÂDEI [verblüfft]: HEY!
 

TETEIYUS: Strampelndes Sushi... *grins*
 

LADY SHANAEE: Tetei, wenn ich dich so sehe, bekomme ich obszöne Gedanken...
 

[Der hebt fragend und grinsend eine silberne Augenbraue.]
 

ZÂDEI: Ich sag's doch: Ein lächelnder Tetei ist umwerfend!
 

LADY SHANAEE: Killt dein Lover mich, wenn du mir einen *keuschen* Gute-Nacht-Kuß gibst?
 

ZÂDEI: NACHMITTAGS?!
 

TETEIYUS [leckt sich herausfordernd die Lippen]: Versuch's doch... *flüster*
 

ZÂDEI: MEINS!
 

LADY SHANAEE: Gelegenheit und die Erlaubnis von dir bekomme ich wahrscheinlich nie wieder *raun*
 

*CHU*
 

[Die beiden küssen sich, und Zâdei kann ABSOLUT NIX machen. Die Welt ist ungerecht, besonders die der Fanfics...]
 

LADY SHANAEE: Cool *fächelt sich mit der Hand Luft zu*... Das macht Spaß... *strahl*
 

TETEIYUS [grinsend]: Freut mich.
 

[Sie legen sich rechts und links neben Zâdei, kuscheln sich an ihn... und bald sind alle drei eingeschlafen, sogar Zâdei, der es vorher noch geschafft hat, seine Arme zu befreien und seinen Engel in eben diese zu ziehen...]
 

~ behind the scenes END ~
 

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Kommentare zu dieser Fanfic (22)
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Von:  hideplueschtier
2006-06-30T01:25:49+00:00 30.06.2006 03:25
Sehr schöne fanfic! Wirklich interessant und sehr anschaulich beschrieben. Zwar verwirren die Beibehaltung der japanischen Namen und die Zitate anfangs etwas, leztlich fügt sich aber auch das sehr passend ins Gesamtmuster ein. Besonders die Idee Cheril wieder einzubringen gefällt mir und auch der Charakter von Suna klingt vielversprechend, besonders was eine Vergangenheit mit Zâdei angeht...
Und diese "Behind the scenes" Abschnitte sind einfach nur geil XDD
Bin jedenfalls gespannt wie es weitergeht und hofffe mal du stellst bald wieder ein neues Kapitel on?
Von:  Vanillaspirit
2004-10-27T11:32:56+00:00 27.10.2004 13:32
Seltsam, ich habe Amai jetzt schon ewig lange in meiner Favouritenliste stehen. Lese es alle paar Monate mal wieder ganz durch und bin immer wieder erneut von dem Stil und von Teteis Darstellung hin und weg (btw. gibts mal was neues?) und habe noch immer nichts dazu geschrieben? Asche über mein Haupt. Das grenzt schon an Beleidigung.
Na, ich finde vor allem die Einzeldarstellungen von Zadei (seine Gedanken, bevor er nach Belg will) und Tetei (diese uneingestandenen Gefühle... is ja auch grausam, was für seinen Peiniger zu empfinden) sehr gut herausgearbeitet und nicht übertrieben. Es ist keine dieser typischen Shonen-ai-fics, wo beide Protagonisten irgendwie notgeil erscheinen, Liebe und Gefühle verkitscht werden und scheinbar jedes Problem mit Sex gelöst werden kann. Teteiyus Problem mit Zadais Unberechenbarkeit und dessen recht hohem Appetit bleibt ja weiterhin. Danke, dass du Tetei trotz der einen Nacht nicht sofort Zadei hast verfallan lassen ^^
Allerdings, hat mich Sunas Auftauchen dann doch schlucken lassen... liegt vielleicht daran, dass ich ein Problem mit OC-Figuren habe und ihn mir bei deiner Beschreibung auch nicht richtig vorstellen kann.
Warum gibts dazu, nach all der Zeit noch immer keine Empfehlung?

mfG Vanillaspirit
Von: abgemeldet
2004-01-16T22:03:04+00:00 16.01.2004 23:03
Also zu erst muss ich sagen, dass ich mich riesig gefreut habe, hier mal eine FF zu Seimaden gefunden zu haben.

Zu der Story kann ich nur sagen, dass ich sie echt klasse finde. Wie du dich bemühst und im großen und ganzen auch hinbekommst, die Beweggründe, Gedanken, Gefühle etc darzustellen: Alle Achtung! An einigen Stellen war dies nicht ganz einfach (Wenn ich ehrlich bin, habe ich die letzte Erkenntnis, die Zadei in diesem Kapitel gekommen ist, noch nicht ganz verstanden, bin mal sehr gespannt, wie das weitergeht) ber zum allergrößten Teil finde ich das super gelungen.

Aber ich kann nicht ganz nachvollziehen, warum du diesen einen Teil nur auf deiner Seite hochgeladen hast. Ich habe mir jetzt die Geschichte zuerst ohne diesen Teil durchgelesen und dann den fehlenden Teil auf deiner Seite nachgeholt. Dabei finde ich, dass zum Nachvollziehen von Zadeis und Teteis Gedanken dieser Teil sehr wichtig ist. Ich denke nicht, dass jemand, der diese Story ernsthaft liest, den Lemonteil im Vordergrund sieht. Wie gesagt, ohne diesen Teil hätte ich wahrscheinlich mehr Probleme, die Handlungsweisen nachzuvollziehen.

So, ich hoffe jedenfalls dass es bald weitergeht. Und wenn du vielleicht noch einen Tipp hast, wo man noch die eine oder andere gute Seimaden-Story findet... Das würde mich riesig freuen.

CIAO blueeagle
Von: abgemeldet
2003-11-15T19:35:28+00:00 15.11.2003 20:35
WOW kann ich da nur sagen! Die Geschichte ist echt toll. (Ich hab da leider gar kein Talent für). Ich hoffe du schreibst irgendwann noch weiter.
Von: abgemeldet
2003-05-07T19:42:50+00:00 07.05.2003 21:42
SCHÖÖÖN!
(ich schreib das in letzter Zeit öfter =.=°)
Tja, jetzt schlafen sie in einem Bett ^^
Süüüß! Hihi.
Ich hätte ja irgendwie erwartet, dass es ein tragisches Ende nehmen könnte, aber inzwischen bin ich guter Hoffnung! ^^
Tetei ist ein wirklich komplizierter Charakter, auch, wenn ich ihn nur aus den ersten drei Bänden kenne. Aber ich finde, dass eben das richtig gut rüber kommt. Inzwischen bereue ich es, nicht alle Bände zu haben, aber es ist auch eine Sache der Finanzierung. Und in der Bibo hab ich bis jetzt eben nur die ersten drei Bände gesehen *seufz*
Naja, wird schon! ^^
Sag mal, du kannst ziemlich gut japanisch, oder? Bewundernswert. Ich kann's eben nur auf deutsch oder englisch lesen. Aber es ist schon erfreulich, dass es keinen SeiMaDen-Film gibt, den die deutsche Synchro versauen kann *wütend an die Inuyasha-Synchro denk*
Okay, genug gelabert! ^^
Hihi, wenn du die Reviews jetzt immer mit einer ENS beantwortest, weiß ich gleich, wann ein neuer teil da ist! ^^
Bin nämlich sehr selten bei Animexx..
CU
Peppie
Von: abgemeldet
2003-02-25T13:21:03+00:00 25.02.2003 14:21
Hui!
Das hört sich doch gut an!
Wann gehts weiter?
Ich habe selbst nur Band 1, aber ich konnte mich auch so hineinfitzen! ;)
Bis bald!
Peppie
Von: abgemeldet
2003-02-20T20:24:21+00:00 20.02.2003 21:24
Meeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeehr!
Biiiiiiiiiiiiiiitteeeeee!
Man findet so selten so toll geschriebene und so schöne und so ausgefeilte und so... solche Fanfics halt! Ich hab alle drei gelesen, die du geschrieben hast, und sie sind super! (Ehrlich gesagt gefallen mir die englischen Versionen besser. Aber was solls.)
I'm addiccted!
Och, und lass doch bitte Zadei nicht so sehr leiden. Das arme tut mir schon richtig leid.
Wenigstens ist er hier nicht so OOC wie in vielen anderen FFs.
Machs gut, aber nicht zu oft, ja? Ciao, Babsgi
Von: abgemeldet
2002-10-29T17:32:24+00:00 29.10.2002 18:32
Die Story hat mir sehr gut gefallen, nicht zuletzt wegen Sherrils kleinem Spuk in der Taverne (ich finds schade,dass sie so früh das Zeitliche segnen musste). Der behind the scenes Teil war echt witzig. Alles in allem wirklich klasse gemacht. *der werten autorin ein blaues band an die Bluse pinnt* DICKES LOB!
Von: abgemeldet
2002-10-17T19:20:30+00:00 17.10.2002 21:20
Oh man, ich glaube man sollte dir einen Altar bauen *g* Seimaden, endlich jemand der eine Seimaden Geschichte schreibt und zudem noch eine ausgesprochen gute, sowohl in Handlung, als auch im Schreibstil *lob*.
Langsam kriege ich richtig Mitleid mit Zadei, und entgegen Laures verlange ich ein Happy End (ich bin ein hoffnungsloser Happy End Fetischist -.-).

Aber ich muss auch sagen, dass mir Laures in deiner Geschichte mehr als symphatisch ist, auch wenn ich in dieser einen Situation (ich will ja hier net unnötig spoilern) mehr zwischen ihm und Tetei erwartet habe... schade eigentlich... *g*

@~~'~~,~~ Loul
Von: abgemeldet
2002-09-15T20:24:49+00:00 15.09.2002 22:24
gib mir mehr davon...jetzt gleich sofort...herdamit
*das autorenkind schüttelt*


cryingwhisper


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