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Die Ehe auf Abbruch

-doch die Liebe lässt sich nicht leugnen!
von

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Hi ! Dies ist meine erste Fanfic. Bitte nicht zu streng sein!
 

Also viel Spaß und bitte viele Kommis !!!
 


 

Kapitel 1
 


 

Nun war es so weit, der Tag, den sie am meisten gefürchtete hatte war gekommen. Mit gesenktem Haupt blickte die junge Baroness aus dem Fenster. Es war bereits Abend geworden und durch eine dicke Wolkendecke schien ab und zu der Mond. Morgen war ihr achtzehnter Geburtstag. Mit bangen Blick schaute sie Nahevollem entgegen. Die junge Frau wurde aus ihren Gedankengängen gerissen als es an der Tür klopfte. Eine ihrer Zofen trat herein. "Madame, eure Mutter wünscht euch zu sprechen" Die Baroness wand sich ihr vollendest zu und nickte. "Sag ihr ich werde gleich zu ihr stoßen" Die Zofe machte noch ein Knicks und war auch schon wieder durch die Tür verschwunden. Erleichtert atmete sie noch einmal durch und blickte noch kurz in den Garten ehe sie zu ihrer Mutter aufbrach. Diese wartete bereits ungeduldig im Salon auf ihre Tochter. Als die alte Baroness ihr Kind erblickte hellte sich ihre Miene deutlich auf. "Da bist du ja endlich Hitomi, Kind lass dich anschauen" Hitomi hasste es wenn ihr Mutter so zu ihr sprach. Sie war eindeutig kein Kind mehr. Ihr feines, zierliches Antlitz und die schlanke Gestalt, ließen dieses junge Mädchen trotz ihres jungen Alters zahlreiche Herzen junger Männer brechen. "Nun Mutter was ist euer Anliegen das ihr mich noch zu so später Stund zu euch ruft" Erwartungsvoll blickte sie ihre Mutter an, obwohl sie wusste worum es ging. Die alte Baroness Liane klopfte mit der Hand neben sich um so ihrer Tochter zum sitzen auf zu fordern. " Mein liebes Kind, du wirst dir sicherlich denken können worum es geht" Missmutig blickte sie der jungen Adligen ins Gesicht welche sie nur ausdruckslos anblickte. "Du meinst sicher das Versprechen welches wir Vater gegeben haben" "Ja du hast recht, fuhr Liane nun fort, wie du weißt haben wir ihm oder besser gesagt du ein Versprechen an seinem Sterbebett gegeben" Die Baroness holte tief Luft ehe sie weiter sprach. "Durch einen unglücklichen Fall, wie du sicherlich weißt verschuldete sich dein Vater" Wütend unterbrach Hitomi ihr Mutter. "Ja er verschuldet sich und ich darf Jahre später für ihn sühnen" "Kind, was redest du da, deinem Vater haben wir es zu verdanken das wir das hier alles noch besitzen" Völlig perplex schaute sie ihre Tochter an. "Ich weis wie schwer das für dich sein muss, aber hätte der König von Farnelia uns damals nicht geholfen hätten wir das hier alles nicht mehr" Trotzig schaute ihre Tochter zu ihr auf. Wütend blinzelten Tränen in ihren Augen auf. "Darauf würde ich bei weitem gerne verzichten als ein mir völlig fremden Menschen heiraten zu müssen" Nun brach Hitomi völlig in Tränen aus. "Liebes, ich verstehe dich ja" Wieder wurde sie unterbrochen. "Was verstehst du denn davon Mutter, du musstest keinen wildfremden Mann heiraten der dazu noch der König dieses Landes ist" Mitleidig betrachtete die alte Baroness ihr gegenüber. "Aber Hitomi versteh doch, außer unserem Titel besitzen wir nur noch dieses alte Gut, wenn du nicht einen Mann mit Vermögen heiratest stehen wir vor dem Aus" Nun war es die Mutter die aufgelöst vor ihrer Tochter saß. Es herrschte betretenes Schweigen, welche nur von Schluchzen beider Seiten gestört wurde. "Mutter, eins verstehe ich nicht, warum dieses Heiratsversprechen mit dem alten König" Voller Mitgefühl blickte Liane ihre Tochter an. "Hitomi, dein Vater hatte doch keine andere Wahl, wir hatten doch schließlich nichts mehr was wir ihm bieten konnten" Sanft streichelte die Baroness ihr über den Kopf. "Versteh doch, er hatte doch keine Wahl, verzeih deinem Vater" Hitomi atmete tief durch und blickte ihrer Mutter ins Gesicht. "Und wer weis, vielleicht gefällt dir ja der junge König" Liebevoll umarmten sich die beiden Frauen und lächelten aneinander an. "Du hast recht Mutter, aber sag erwartet der König mich überhaupt" Erleichtert blickte Liane zu ihrer Tochter auf. "Sorg dich nicht, ich habe einen Brief erhalten in dem alles geregelt wurde, morgen wird dich eine Kutsche abholen und ins Schloss fahren" Nach dieser Unterredung gingen die beiden Frauen zu Bett. Wobei Hitomi nach einer längeren Zeit in einen traumlosen Schlaf fiel.
 

Am nächsten Morgen schien Sonne hell durch das offene Fenster der jungen Baroness ein. Diese reckte sich im Bett und blinzelte mit dem Augen. Vollem Tatendrang blickte sie diesem Tag entgegen und schaute nur mit einem Nachthemd bekleidet aus dem Fenster. Zum letzten mal, dachte sie wehmütig bei sich. Lange starrte sie auf den grünen Garten hinaus, der sich bis zu dem angrenzenden Wald erstreckte. Wie würde sie dies alles hier vermissen. In dem Haus in dem sie geboren, in dem sie aufgewachsen war. Doch es half alles nichts sie musste das Versprechen einhalten was ihr Vater dem altem König gab. Innerlich hatte sie nach dessen Tod gehofft, diese Vereinbarung damit aufgehoben zu haben. Doch sie irrte sich, der junge Prinz der nun der jetzige neue König war hatte dies nicht vergessen. Wie er wohl sein mag. Hitomi hatte nie die Gelegenheit ihn einmal zu begegnen geschweige mit ihm zu reden. Die ganze Hochzeit wurde von den Vätern vereinbart. Ob sie sich überhaupt mit ihm verstehen würde. Innerlich hoffte sie auf ein Wunder, dass das alles nur ein böser Traum war. Aber nein schon wurde sie auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, als eine ihrer Zofe das Zimmer betrat. "Madame, eure Mutter hat mich beauftragt ihnen beim Ankleiden zu helfen, die Kutsche wird bald eintreffen" Etwas hilflos blickte sie nun in das Gesicht ihrer Dienerin. "Muss das sein, ich hatte gehofft noch ein wenig länger am Fenster zu stehen und den herrlichen Garten zu betrachten" Etwas widerwillig lies sie sich beim Ankleiden helfen. Als Hitomi fertig war betrat sie das Speisezimmer wo ihre Mutter bereits auf sie wartete. Lächelnd blickte sie zu ihr auf. "Guten Morgen Liebes, alles gute zum Geburtstag" Unsicher was Hitomi darauf antworten sollte blickte sie ihre Mutter an. Sicherlich es war ihr Geburtstag, aber sie war unschlüssig ob sie sich freuen konnte. Ab heute begann für Hitomi ein völlig neues Leben, nicht nur als zukünftige Frau, sondern auf als zukünftige Königin. Zaghaft lächelte sie zurück. "Ich danke dir Mutter" Ohne weiter Worte setzte sie die junge Frau unverzüglich an den Tisch und nahm das Frühstück ein. Schweigend saßen sich die beiden Frau gegenüber. Selbstverständlich war es Sitte bei Tisch nicht zu sprechen, doch konnte man das Unbehagen beider Frauen spüren. Nach dem speisen, trat Hitomi in den Garten hinaus. Mit etwas Abstand folgte die Mutter ihr schließlich. "Hitomi sei bitte nicht so betrübt wie an so einem Tag wie heute" Seufzend wandte sich die Angesprochene um. " Ach Mutter, wie soll ich fröhlich sein, wenn ich bald meinen mir völlig fremden Gemahl begegne" Mitfühlend schaute die Ältere auf das junge Wesen vor ihr. "Ich verstehe dich, doch du wirst es durchstehen, glaube mir" Aufmunternd legte Liane ihre Arme um sie. Gerade als Hitomi etwas erwidern wollte, fuhr ein Kutsche im Hof vor. Erschrocken blickte Hitomi nach unten. Nun war es so weit. Ein Bediensteter stieg aus und bewegte sich nun zum Eingang des Hauses zu. "Nun Hitomi, dann werden wir wohl mal die Herrschaften begrüßen gehen. Zögernd folgte Hitomi ihrer Mutter und schaute zu wie sie ihr Koffer aufluden. Nun würde ein neuer Lebensabschnitt für sie beginnen.
 

So das war es für heut. Bitte viele Kommis. ( Kritiken sind auch erwünscht!!! )
 

Hi ! Dies ist meine erste Fanfic. Bitte nicht zu streng sein!
 

Also viel Spaß und bitte viele Kommis !!!
 


 

Kapitel 1
 


 

Nun war es so weit, der Tag, den sie am meisten gefürchtete hatte war gekommen. Mit gesenktem Haupt blickte die junge Baroness aus dem Fenster. Es war bereits Abend geworden und durch eine dicke Wolkendecke schien ab und zu der Mond. Morgen war ihr achtzehnter Geburtstag. Mit bangen Blick schaute sie Nahevollem entgegen. Die junge Frau wurde aus ihren Gedankengängen gerissen als es an der Tür klopfte. Eine ihrer Zofen trat herein. "Madame, eure Mutter wünscht euch zu sprechen" Die Baroness wand sich ihr vollendest zu und nickte. "Sag ihr ich werde gleich zu ihr stoßen" Die Zofe machte noch ein Knicks und war auch schon wieder durch die Tür verschwunden. Erleichtert atmete sie noch einmal durch und blickte noch kurz in den Garten ehe sie zu ihrer Mutter aufbrach. Diese wartete bereits ungeduldig im Salon auf ihre Tochter. Als die alte Baroness ihr Kind erblickte hellte sich ihre Miene deutlich auf. "Da bist du ja endlich Hitomi, Kind lass dich anschauen" Hitomi hasste es wenn ihr Mutter so zu ihr sprach. Sie war eindeutig kein Kind mehr. Ihr feines, zierliches Antlitz und die schlanke Gestalt, ließen dieses junge Mädchen trotz ihres jungen Alters zahlreiche Herzen junger Männer brechen. "Nun Mutter was ist euer Anliegen das ihr mich noch zu so später Stund zu euch ruft" Erwartungsvoll blickte sie ihre Mutter an, obwohl sie wusste worum es ging. Die alte Baroness Liane klopfte mit der Hand neben sich um so ihrer Tochter zum sitzen auf zu fordern. " Mein liebes Kind, du wirst dir sicherlich denken können worum es geht" Missmutig blickte sie der jungen Adligen ins Gesicht welche sie nur ausdruckslos anblickte. "Du meinst sicher das Versprechen welches wir Vater gegeben haben" "Ja du hast recht, fuhr Liane nun fort, wie du weißt haben wir ihm oder besser gesagt du ein Versprechen an seinem Sterbebett gegeben" Die Baroness holte tief Luft ehe sie weiter sprach. "Durch einen unglücklichen Fall, wie du sicherlich weißt verschuldete sich dein Vater" Wütend unterbrach Hitomi ihr Mutter. "Ja er verschuldet sich und ich darf Jahre später für ihn sühnen" "Kind, was redest du da, deinem Vater haben wir es zu verdanken das wir das hier alles noch besitzen" Völlig perplex schaute sie ihre Tochter an. "Ich weis wie schwer das für dich sein muss, aber hätte der König von Farnelia uns damals nicht geholfen hätten wir das hier alles nicht mehr" Trotzig schaute ihre Tochter zu ihr auf. Wütend blinzelten Tränen in ihren Augen auf. "Darauf würde ich bei weitem gerne verzichten als ein mir völlig fremden Menschen heiraten zu müssen" Nun brach Hitomi völlig in Tränen aus. "Liebes, ich verstehe dich ja" Wieder wurde sie unterbrochen. "Was verstehst du denn davon Mutter, du musstest keinen wildfremden Mann heiraten der dazu noch der König dieses Landes ist" Mitleidig betrachtete die alte Baroness ihr gegenüber. "Aber Hitomi versteh doch, außer unserem Titel besitzen wir nur noch dieses alte Gut, wenn du nicht einen Mann mit Vermögen heiratest stehen wir vor dem Aus" Nun war es die Mutter die aufgelöst vor ihrer Tochter saß. Es herrschte betretenes Schweigen, welche nur von Schluchzen beider Seiten gestört wurde. "Mutter, eins verstehe ich nicht, warum dieses Heiratsversprechen mit dem alten König" Voller Mitgefühl blickte Liane ihre Tochter an. "Hitomi, dein Vater hatte doch keine andere Wahl, wir hatten doch schließlich nichts mehr was wir ihm bieten konnten" Sanft streichelte die Baroness ihr über den Kopf. "Versteh doch, er hatte doch keine Wahl, verzeih deinem Vater" Hitomi atmete tief durch und blickte ihrer Mutter ins Gesicht. "Und wer weis, vielleicht gefällt dir ja der junge König" Liebevoll umarmten sich die beiden Frauen und lächelten aneinander an. "Du hast recht Mutter, aber sag erwartet der König mich überhaupt" Erleichtert blickte Liane zu ihrer Tochter auf. "Sorg dich nicht, ich habe einen Brief erhalten in dem alles geregelt wurde, morgen wird dich eine Kutsche abholen und ins Schloss fahren" Nach dieser Unterredung gingen die beiden Frauen zu Bett. Wobei Hitomi nach einer längeren Zeit in einen traumlosen Schlaf fiel.
 

Am nächsten Morgen schien Sonne hell durch das offene Fenster der jungen Baroness ein. Diese reckte sich im Bett und blinzelte mit dem Augen. Vollem Tatendrang blickte sie diesem Tag entgegen und schaute nur mit einem Nachthemd bekleidet aus dem Fenster. Zum letzten mal, dachte sie wehmütig bei sich. Lange starrte sie auf den grünen Garten hinaus, der sich bis zu dem angrenzenden Wald erstreckte. Wie würde sie dies alles hier vermissen. In dem Haus in dem sie geboren, in dem sie aufgewachsen war. Doch es half alles nichts sie musste das Versprechen einhalten was ihr Vater dem altem König gab. Innerlich hatte sie nach dessen Tod gehofft, diese Vereinbarung damit aufgehoben zu haben. Doch sie irrte sich, der junge Prinz der nun der jetzige neue König war hatte dies nicht vergessen. Wie er wohl sein mag. Hitomi hatte nie die Gelegenheit ihn einmal zu begegnen geschweige mit ihm zu reden. Die ganze Hochzeit wurde von den Vätern vereinbart. Ob sie sich überhaupt mit ihm verstehen würde. Innerlich hoffte sie auf ein Wunder, dass das alles nur ein böser Traum war. Aber nein schon wurde sie auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, als eine ihrer Zofe das Zimmer betrat. "Madame, eure Mutter hat mich beauftragt ihnen beim Ankleiden zu helfen, die Kutsche wird bald eintreffen" Etwas hilflos blickte sie nun in das Gesicht ihrer Dienerin. "Muss das sein, ich hatte gehofft noch ein wenig länger am Fenster zu stehen und den herrlichen Garten zu betrachten" Etwas widerwillig lies sie sich beim Ankleiden helfen. Als Hitomi fertig war betrat sie das Speisezimmer wo ihre Mutter bereits auf sie wartete. Lächelnd blickte sie zu ihr auf. "Guten Morgen Liebes, alles gute zum Geburtstag" Unsicher was Hitomi darauf antworten sollte blickte sie ihre Mutter an. Sicherlich es war ihr Geburtstag, aber sie war unschlüssig ob sie sich freuen konnte. Ab heute begann für Hitomi ein völlig neues Leben, nicht nur als zukünftige Frau, sondern auf als zukünftige Königin. Zaghaft lächelte sie zurück. "Ich danke dir Mutter" Ohne weiter Worte setzte sie die junge Frau unverzüglich an den Tisch und nahm das Frühstück ein. Schweigend saßen sich die beiden Frau gegenüber. Selbstverständlich war es Sitte bei Tisch nicht zu sprechen, doch konnte man das Unbehagen beider Frauen spüren. Nach dem speisen, trat Hitomi in den Garten hinaus. Mit etwas Abstand folgte die Mutter ihr schließlich. "Hitomi sei bitte nicht so betrübt wie an so einem Tag wie heute" Seufzend wandte sich die Angesprochene um. " Ach Mutter, wie soll ich fröhlich sein, wenn ich bald meinen mir völlig fremden Gemahl begegne" Mitfühlend schaute die Ältere auf das junge Wesen vor ihr. "Ich verstehe dich, doch du wirst es durchstehen, glaube mir" Aufmunternd legte Liane ihre Arme um sie. Gerade als Hitomi etwas erwidern wollte, fuhr ein Kutsche im Hof vor. Erschrocken blickte Hitomi nach unten. Nun war es so weit. Ein Bediensteter stieg aus und bewegte sich nun zum Eingang des Hauses zu. "Nun Hitomi, dann werden wir wohl mal die Herrschaften begrüßen gehen. Zögernd folgte Hitomi ihrer Mutter und schaute zu wie sie ihr Koffer aufluden. Nun würde ein neuer Lebensabschnitt für sie beginnen.
 

So das war es für heut. Bitte viele Kommis. ( Kritiken sind auch erwünscht!!! )

Erste Begnung - oder doch nicht?!

Hi, hier ist mein 2 Kapitel.
 

Tut mir leid das es etwas länger gedauert hat, komme noch nich ganz zu recht hier
 

Ihr müsst euch nicht wundern wenn die Charaktere am

Anfang noch ein wenig kühl sind.

Ich wollte damit die Art des Mittelalter

beibehalten. Ändert sich aber noch, oder sagen wir mal es lockert sich auf !!!!!!!
 

Viel spaß beim Lesen !!!
 

Erste Begegnung - oder doch nicht ?!
 

Kapitel 2
 

Die Kutsche fuhr nun schon eine ganze Weile durch das schöne Farnelia. Hitomi war gar nicht bewusst gewesen wie schön ihr Heimatland war. Beim längeren Nachdenken wurde ihr klar das sie noch nie außerhalb ihres Gutes war. Natürlich bei Freunden zum Tee aber noch nie soweit ins Landesinnere. Voller Bewunderung bestaunte sie die herrliche Gegend. Die farbenbrecheigen Wiesen und Felder erstreckten sich soweit wie man blicken konnte. Neugierig wie ein kleines Kind betrachtete Hitomi ihre Umgebung. Sie war so in ihrer Bestaunung gefangen, das nicht einmal mit bekam wie die Kutsche vor dem Palast hielt. Durch die Erschütterung beim Halten, erschreckte Hitomi aus ihren Gedanken. Erst jetzt bemerkte sie das es inzwischen dämmerte und Himmel voller Wolken hing. Wieder setzte sich die Kutsche in Bewegung und fuhr durch das offene Tor. Die junge Adelige staunte nicht schlecht als sie durch die prächtige Stadt fuhren. Hitomi hatte schon vollkommen vergessen weshalb sie eigentlich hier war. Voller Vorfreude auf den Besuch dieser Stadt dachte sie nicht mehr daran. Die junge Baroness blickte aus der Kutsche und schaute empor wo sie der herrliche Palast erstreckte.

"Sagt mir, ist dies der Palast von dem König" wandte sie sich nun an einen der Kutscher. "Jawohl Madame, was sie da vor sich sehen ist das Schloss von König Van"

Bestaunend betrachtete Hitomi es. Schließlich kam die Kutsche vor dem Palast zum halten. Einer der Bedienstesten öffnete die Tür und half ihr bei Aussteigen. Vor dem Tor wurde sie von zwei adelig aussehenden Männern empfangen.

"Guten Abend Madame, ich hoffe ihr Fahrt war angenehm" Erwartungsvoll blickte der Mann sie an. Diese nickte und lächelte etwas unsicher zurück.

"Wenn ich mich ihnen vorstellen darf, ich bin Gotek und persönlicher Berater des Königs" Er klatschte zweimal in seine Hände und eine Bediensteste erschien vor ihnen

"Dies ist von nun an ihre persönliche Zofe" Damit wandte er sich an die Paschen.

"Bringt der Herrin ihr Gebäck auf ihr Zimmer" Verlegen beobachtete Hitomi die ganze Sache, sie war einen solchen Luxus nicht gewöhnt. Etwas unschlüssig blieb sie stehen und wusste nicht so ganz was sie machen sollte. Schließlich wandte sich der Berater ihr wieder zu. "Verzeiht, ich vergaß das ihr nicht mit den Räumlichkeiten vertraut seit" Er klatschte wieder in die Hände und drehte sich der Zofe zu.

"Nancy, geleite Madame Hitomi zu ihren Räumlichkeiten, sie wird sich sicherlich frisch machen wollen" Die Zofe machte einen Knicks und lief ihrer neuen Herrin voraus. Die junge Adelige staunte nicht schlecht als sie den Palast betrat. Wunderschöne Deckengemälde und Verzierungen schmückten den Raum. Noch nie zuvor hatte sie so etwas schönes gesehen. Hitomi blieb stehen und betrachtete alles erst einmal ausgiebig. Die Zofe war schon einige Schritte gegangen und bemerkt nun das die Baroness ihr nicht folgte. Lächelnd drehte sie sich zu ihr um und schritt auf sie zu.

"Entschuldigen sie Madame, bald wird das Abendessen serviert. Sie müssen sich beeilen wenn sie sich noch frisch machen wollen" Erschrocken wand sich Hitomi an ihre Zofe. Die junge Adlige fühlt sich ertappt und eine Röte stieg ihr ins Gesicht. Beschämt dreht sie sich weg.

"Entschuldigt, es ist nur so, ich habe noch nie zufuhr so etwas atemberaubendes gesehen" Verständnisvoll schaute ihre Dienerin sie an.

"Aber Madame, sie müssen sich nicht bei mir entschuldigen, ich kann sie verstehen" Lächelnd blickte sie zu ihr auf.

"Ihr Name war durch Nancy, wenn ich mich nicht verhört habe, oder ?" Die Zofe machten einen Knicks vor ihr.

"Sie haben recht Madame und wir müssen uns nun ein bisschen beeilen" Mit nun etwas schneller Schritten gingen beide durch langen Gänge des Palastes. Bis sie schließlich vor einer Tür stehen blieben. Die Zofe wand sich nun zu Hitomi um. "Madame wir sind da" Sie öffnete die Tür und Hitomi betrat ihr neues Zimmer. Staunend blieb sie stehen. Der Raum war ungeheuer luxuriös ausgestattet. Die Baroness schaute sich neugierig um. Vorhin beim betrachten der herrlichen Deckengemälde war sie schon überwältigt gewesen, doch dies Zimmer stand diesen in nichts nach. Die Vorhänge bestanden aus edelsten Stoffen die Hitomi je gesehen hatte aber auf der Kamin, das Bett und die anderen Möbel zeugen von einem gewaltigem Reichtum. Wie bezaubert blieb sie in der Mitte des großen Zimmers stehen. "Madame, ich möchte sie nicht drängen. Aber das Abendessen beginnt gleich" Holte die Zofe sie nun auf den Boden der Tatsachen zurück.

Die junge Adelige betrat das Bad und begann sich frisch zu machen. In der Zwischenzeit legte Nancy ihr die Kleidung zurecht. Als die Baroness fertig war und den Raum betrat betrachtete sie voller Bewunderung das für sie bestimmte Kleid.

" Wie wundevoll es ist. Würdest du mir beim Ankleiden helfen" wandte sie sich nun nach etlichen Minuten ihrer Bediensteten zu.

"Jawohl Madame, dafür bin ich schließlich da" Nach dem sie fertig waren, geleitete Nancy die Baroness in das Speisezimmer. Etwas unsicher blickte sie sich im Zimmer um. Am Tisch saßen einige Adelige Herren und Damen die nun ausblickten. Durchdringend musterten die Personen bei Tisch sie.

Wer der König sein mag, fragte sich nun Hitomi innerlich. Nervös schritt sie auf den Tisch zu und lächelte den Herrschaften etwas scheu zu. Schließlich stand einer der Herren auf und bewegte sich auf sie zu. Zu ihrer Erleichterung war ihr das Gesicht dieses Herren bekannt. Lächelnd nahm Gotek sie bei Hand und führte sie zu Tisch.

"Darf ihnen Lady Hitomi vorstellen" Die Anwesenden hoben zur Begrüßung ihre Gläser. Nach dem sich Hitomi gesetzt hatte beugte sie sich dem Berater herüber.

"Entschuldigt wenn ich frage, ist König Van anwesend" Ungläubig betrachtete ihr Gegenüber sie ausgiebig.

"Entschuldigt ihr mich nun Madame, aber ihr wollt mir doch damit nicht allen ernstes mitteilen das ihr nicht wisst wie unser König aussieht" Verlegen blickte sie zu Boden um so ihr Schmach zu verbergen. Zögernd brachte sie nach einer Weile ein Nicken zustande. Verblüffend betrachtete der Berater sie nun.

"Ich lebte zu vor auf einem kleinem bescheidenen Gut. Wobei mein Vater mir nie die Gelegenheit gab das Land kennen zulernen, da er meist auf geschäftlicher Reise befand. Und meine Mutter verreist nicht gerne" Verständnisvoll blickte der Berater sie nun an.

"Um sie vor jeglichen Missverständnissen zu bewahren, unsere Majestät ist heute nicht anwesend. Er befindet sich zurzeit auf Reisen und kommt voraussichtlich vor einer Woche nicht wieder"

Hitomi war in diesem Moment dankbar das ihr das Essen serviert wurde so das sie vom eigentlich Thema abschweifen konnte.

"Ich hoffe die königlichen Speisen werden ihnen zusagen" Sprach nun einer der Herren ihr zu. Sie begann zu speisen und plauderte belanglos mit einer Dame neben ihr.
 

Später als sie wieder auf ihr Zimmer gebrachte wurde, trat ein Gefühl in ihr hoch, was sie bis jetzt noch nie zu spüren hatte bekommen. Einsamkeit. Während sie hier so allein im Zimmer stand wurde ihr dieser Zustand immer bewusster. Gestern saß sie noch mit ihrer Mutter am Kamin und hat Geplaudert. Nun hatte sie das nicht mehr. Einsam und verlassen stand sie da nun in ihren komfortablem Zimmer. Wut stieg in ihr hoch. Man hatte die junge Adelige gegen ihren Willen zur Heirat gezwungen und auf die Schloss gebracht. Sarkasmus machte sich in ihr breit. Sie wollte ja ihren zukünftigen Ehemann nicht. Doch es ärgerte Hitomi, da sie sich doch für die Ehe, zu Liebe ihrer Mutter, entschieden hatte und dieser nicht einmal den Anstand besaß sie anständig zu begrüßen. Natürlich passte sie nicht in die normalen Lebensabläufe des Königs, doch wenigstens eine Begrüßung hätte sie wohl erwarten können. Zornig ging sie zu Bett, mit gemischten Gefühlen und Erwartungen für den nächsten Tag
 

Bitte viele Kommis!!!!!!!!!!!!!!!

Erkundungen und neue Bekanntschaften

Erkundungen und neue Bekanntschaften
 

Kapitel 3
 

Wolkenverhangen und trübe begann dieser Morgen. In ähnlicher Stimmung befand sich Hitomi. Zögernd wusch und kleidete die Baroness sich an. Sie hatte sich noch immer nicht damit abgefunden von nun an in diesem Luxus leben zu müssen. Als nun endlich fertig war ging sie schweren Herzens Richtung Speisesaal um zu Frühstücken. Diesmal aß sie allein, die adeligen Herrschaften hatte sie gestern noch spät verabschiedet, da es ihnen unhöflich erschien in der Abwesenheit des Königs hier zu nächtigen. Traurig stocherte sie in ihrem Essen herum als es an der Tür klopfte.

"Herein" Die königlichen Berater erschien, dichtgefolgt von ihrer Zofe.

"Morgen Madame, ich hoffe sie haben gut genächtigt" Hitomi antwortete nicht auf die Frage, da sie es vor zog nicht zu Lügen. Gotek ging nicht weiter darauf ein und ergriff gleich wieder das Wort.

" Madame, wie sie bereits wissen, werden sie bald in den Hochadel aufgenommen sozusagen" Er stoppte kurz und suchte nach der richtigen Formmelierung.

"Sie müssen sich mit den Regel und Normen des Hofes vertraut machen". Fuhr nun ein anderer Berater fort. Etwas ärgerlich blickte ihn Gotek angesichts der Unterbrechung an, sprach dann aber als wäre nichts gewesen weiter.

"Nun wie bereits gesagt, wir haben die Aufgabe ihnen die Kenntnisse zu übermittelten damit sie immer eine gute Partie machen" Skeptisch blickte die Baroness von einem zum anderen. "Und wann wollen sie damit beginnen, meine Herren" Erwartungsvoll blickte sie die Berater an.

"Nun wenn sie wollen sofort" Hitomi hielt inne, schließlich nickte sie und folgte den beiden in das Arbeitszimmer.
 

Nach einer für Hitomi endlos währenden Stunde königlicher Konversation hatte es der jungen Adeligen gereicht. Sie entschuldigte sich und ging zur Terrassentür hinaus. Erstaunt blieb Hitomi stehen. Ein ganzes Rosenmeer erstreckte sich über die Fläche des Gartens. Trotz des schlechten Wetters ging sie umher und war berauscht von diesen Düften.

"Das waren die Lieblingsblume der Königin" Erschrocken fuhr Hitomi um und blickte in ein etwas älteres, freundliches Gesicht eines Mannes.

"Wirklich?!" Hört die junge Baroness sich nun unbewusst fragen. Sie war viel zu neugierig, stand sie sich ein. In Zukunft musste sie dies meiden, dies war kein angemessenes Verhalten einer zukünftigen Königin.

"Ja, nach dem Tod des alten Königs und schließlich auch der Königin brachte es unsere Majestät nicht übers Herz der Garten zu zerstören". Gedankenverloren blickte sie wieder auf die Blumenpracht.

" Sag ist seine Majestät eigentlich ein gütiger König ?" Kaum das sie die Frage gestellt hatte, biss sie sich auf die Lippen. Sie hasst ihre Neugier, doch dies musste sie einfach fragen. Hitomi wollte gerne wissen auf was sie sich da eingelassen hat.

"Oh ja, seine Majestät ist zu uns einfachem Volk sehr großzügig, er hilft wo er kann" Erstaunt und nicht ganz überzeugt blickte Hitomi ihn nun an. Der ältere Mann musste gespürt haben, dass die Baroness ihm nicht so ganz Glauben schenkte.

"Madame, können ruhig meinen Worten glauben. Dem einfachen Volk widmet der Königin viel Zeit, zum Leidwesen seiner Berater" Verwundert blickte Hitomi ihn an.

"Wie meint ihr das ?"

"Nun, die Berater sehen es nicht gerne wenn der König sich solchem Aufgaben widmet, statt sich intensiver mit den Verträgen zwischen den einzelnen Ländern zu kümmern"
 

Gespannt hatte Hitomi zugehört, wand sich jetzt aber wieder dem Garten zu um ihre Gedanken zu sortieren. Langsam ging sie die Treppe hinunter und ging umher. Wie in einer anderen Welt tauchte sie hier hinein. Als sie die Mitte des Gartens erreicht hatte, erblickte sie einen Brunnen vor sich. Die Baroness legte eine kurze Rast ein und setzte sie auf die Bank davor. Sie merkte gar nicht wie die Zeit nur so verfolg. Die Wolken hatten sich derweil verzogen und die herrlich warme Mittagssonne kam zum Vorschein. Sie erfreut über die Vorstellung, jeden Morgen hier spazieren gehen zu dürfen. Obwohl die junge Adelige es nur ungern tat, ging sie schweren Herzens den Weg denn sie gekommen war zurück. Es wäre unhöflich wenn sie zum Dinner zu spät käme.
 

Wieder saß sie am Tische alleine. Nur ihre Zofe war bei ihr welche an der Tür verweilte. "Nun setzt dich zu mir und plaudere ein wenig mit mir"

"Aber Madame, so etwas ist für einen Bediensteten nicht gestattet" Verwundert blickte die Adelige sie nun an.

"Setzt dich Nancy, ich verspreche es keinem zu verraten" Etwas scheu und noch immer zurückhalten bewegte sich Nancy zum Tisch. Schließlich blieb sie davor stehen, als wüsste sich nicht weiter. Lächelnd stand Hitomi auf und rückte ihr denn Stuhl zurecht.

"Aber Madame, das können sie doch nicht tun was wenn uns jemand sieht" Ängstlich blickte die Zofe zur Tür, als wenn jeden Moment jemand eintreten würde.

"Nancy, ich versichere dir, selbst wenn es so wäre ich habe dir dies gesagt. Und keiner würde es wagen mir, der zukünftigen Königin zu wieder sprechen, oder ?" Das leuchtete ein, noch immer etwas unsicher ließ sich Nancy in den Stuhl gleiten.

"Sag Nancy geleitest du mich nachher zur Stadt, ich brenne förmlich drauf sie kennen zulernen" sprach Hitomi in üblichen Neugier und ziemlich aufbrausenden Form.

Schnell hielt sie sich die Hände vor dem Mund und blickte nun etwas erschrocken ihre Zofe an.

Diese blickte ihre Herrin zuerst verwirrt an, kann dann ihre Selbstbeherrschung nicht mehr kontrollieren und beginnt herzhaft an zu lachen.

"Ent ...Entschul...digt Madame" konnte sie konnte sie noch mit Mühe und Not hervor bringen.

Hitomi errötete etwas musste dann schließlich selber Schmunzeln und stimmt letztendlich in das Lachen mit ein.

Minuten vergingen und trotzdem konnten sich die beiden einfach nicht beruhigen. Schließlich siegte doch die Vernunft und die zwei hörten allmählich auf.

"Verzeiht, ich wollte euch nicht beleidigen"

Verständnislos blickte die Baroness ihre Zofe an.

"Wie kommt ihr auf diesen Gedanken, es war mein Benehmen was ihr fehl am Platz war"
 

Gegen Nachmittag gingen die zwei Frauen in Begleitung, was die Berater ausdrücklich verlangt hatten, zweier Soldaten in die Stadt. Hitomi hätte sich einen unbeschwerteren Spaziergang gewünscht. Nicht einen, wo die Aufpasser ihnen förmlich im Nacken saßen.

Etwas genervt über die Situation blickte die Baroness zu ihrer Zofe.

"Zeig mir bitte die ganze Stadt Nancy ich möchte alles kennen lernen"

Sie waren schon eine ganze Weile und die herrliche Stadt betrachtend als schließlich und letztendlich in ein Art Hinterhof ankamen.

"Wo befinden wir uns den im Moment ?"

" Oh verzeiht, wir sind hier bei mir zu Hause, oder viel mehr das meiner Eltern.

In dem Moment kam eine ganze Schar von Kindern aus dem Haus gelaufen und umkreisten ihr Besucher.

Alle redeten durcheinander sodass Nancy nicht einmal zu Wort kam.

"Seit still, was ist das den führ ein Benehmen. Die Gäste werden immer zu erst begrüßt"

Augenblicklich wurde es still. Lächelnd wanden die Kinder sich an die für sie fremden Menschen.

"Ein guten Tag, wünschen wir ihnen" sprachen nun alle im Chor.

Schmunzelnd betrachtete Hitomi die ganze Sache.

"Entschuldigt ihr wollte ja die ganze Stadt sehen und sind wir letztendlich bei mir zu angelangt"

"Ich versichere dir dass das nicht so schlimm ist Nancy, schließlich wollte ich die ganze Stadt sehen"
 

In diesem Moment traten zwei älter aussehende Menschen aus einem der Häuser.

"Oh wir haben Besuch, möchtest du uns nicht vorstellen Nancy!"

Damit wand sich Nancy zu ihrer Herrin um.

"Nun Madame Hitomi, dies sind meine Eltern"

Aufmerksam musterte die junge Adelige das Ehepaar.

"Einen guten Tag wünschen wir ihnen"

Freundlich und jede Scheu begrüßten die Älteren Hitomi und blickten nun erwartungsvoll in das Gesicht ihrer Tochter.

"Nun Vater, Mutter dies ist die zukünftige Königin und damit auch meine neue Herrin"

Augenblicklich veränderte sich der Gesichtsausdruck der beiden und unsicher blickten sie ihren hohen Besuch an.

"Eure Majestät, hätten wir das gewusst, wir hätten sie doch ganz anders empfangen!"

Lächelnd blickte Hitomi das Ehepaar an und musterte sie neugierig.

"Sie müssen sich nicht entschuldigen, ich bin es noch nicht gewöhnt wie eine Königin behandelt zu werden"

"Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt, also mein Name ist Koyo und dies ist meine liebe Frau Emily" Diesmal unterbrach die Frau ihn.

"Kommen sie erst einmal herein, wenigstens Kuchen und Tee wollen wir ihnen anbieten"
 

Der Nachmittag wurde sehr amüsant für die junge Adelige, selten hatte sie so gelacht, oder besser gesagt durfte sie so lachen. Es war eine unbeschwerte Runde und Hitomi fühlte sich sichtlich wohl, sodass sie alle Regeln und Normen der feinen Gesellschaft für einen Moment vergaß. Die Zeit flog nur so dahin und schließlich dämmerte es bereits draußen. Die zwei jungen Damen beschlossen sich wieder auf dem Weg zum Palast zu machen. Letztendlich waren sie doch froh das beiden Wachen sie begleiteten.
 

Als sie am Schloss ankamen wurden sie bereits sehnzüchtig von den Beratern erwartet.

"Aber Madame, wir haben uns furchtbare Sorgen um Sie gemacht, Sie können doch nicht so lange weg bleiben!!!" Verwundert über diese Aussage blickte Hitomi ihn an.

"Was haben sie Gotek, sie haben uns doch sogar zwei Wachen mitgeschickt!"

Trotz dieses Satzes lies der Berater sich kaum beruhigen. Schließlich und letztendlich betraten sie doch den Palast. Hitomi ging noch schnell mit ihrer Zofe sich für das Abendessen frisch machen.
 

Als die beiden sich so durch die Gänge schlichen, unterhielten sie sich sehr angeregt über den heutigen Tag. Hitomi war begeistert gewesen die schöne Stadt betrachten können. In ihrer alten Heimat hatte sie selten die Gelegenheit in die Stadt zu dürfen. Aber dies würde sich ja zum Glück in Zukunft ändern. Ganz in ein Gespräch vertieft bekamen die beiden überhaupt nicht mit das sie schon vor der Tür zum Speisesaal standen. Lachten betraten Hitomi und Nancy dieses.
 

Augenblicklich verstummte das Gelächter als sie bemerkten das sie nicht die einzigen in dem Raum waren. Am Tisch saß eine adelig gekleidete junge Frau die beim Essen war. Als sie die beiden hörte, blickte sie von ihren Speisen empor.

"Einen guten Tag, oder viel mehr einen guten Abend wünsche ich ihnen. Finden Sie es nicht auch ein wenig unverschämt seine Gäste so lange warten zu lassen."

Ein wenig beschämt über diese Aussage senkte Hitomi ihren Kopf.

"Verzeiht ich wusste nicht das wir heute Besuch erwarten, sonst hätte ich sie selbstverständlich empfangen."

Neugierig musterte die Fremde Hitomi und wand sich schließlich an die Zofe.

"Würdet ihr uns entschuldigen, ich ziehe es vor in adeliger Gesellschaft zu speisen"

Ein wenig erschrocken schaute die Angesprochene ihr gegenüber an, machte einen Knicks und verlies den Speisesaal. Nun waren die beiden jungen Frau allein. Minutenlanges Schweigen was von der Fremden durchbrochen wurde.

"Nun ich möchte nicht unhöflich erscheinen und mich erst einmal vorstellen. Mein Name ist Kassandra von Edingburth. Sicherlich haben sie schon von meinem Vater gehört, er ist der reichste Geschäftsmann von ganz Farnelia."

Um nicht unhöflich zu erscheinen lächelte Hitomi der Adeligen zu und nickte.

"Oh natürlich, ich habe schon viel von eurem Vater gehört"

Missbilligend betrachtete Kassandra ihr gegenüber herablassend. Man gewann schnell denn Eindruck das sie sich über Hitomi lustig machte. Die Baroness war unsicher und nervös, doch sie lies sich nichts anmerken. Zumal das zu ihrer guten Erziehung gehört.

"Woher kommen sie eigentlich, ich habe noch nie zuvor von ihnen gehört Hitomi"

Ein wenig verunsichert über diese Frage blickte die Angesprochene ihr Gegenüber an.

"Mein Vater gehört ein altes Gut und die dazugehörigen Ländereien, ein wenig westlich von hier"

"Ein altes Gut sagt ihr, aber sagt wenn ihr so einen niedrigen Stand im Adel bezieht, weshalb sollte der König gerade euch wählen."

Skeptisch und mit einen Unterton in der Stimme den Hitomi nicht deuten konnte. Neid. Verachtung oder einfach nur Belustigung. Trotz alle dem fühlte sich Hitomi ein wenig gekränkt und beschloss daher ihren wirklichen Gründe ihres Aufenthaltes ihr gegenüber zu verschweigen.

"Ich versichere ihnen, mein Aufenthalt hat eine bestimmte Bewandtnis und falls der König mich nicht zu seiner Frau nehmen will, werde ich mich sofort zurückziehen"

Ein kurzes Auflachen von Kassandra unterbrach den Redeschwall von Hitomi. In die Hände klatschend und voller Schadenfreude blickte sie der jungen Baroness ins Gesicht.

"Bravo, eine wundervolle Rede, warum ersparen Sie sich nicht die Schmach und reisen gleich ab. Wissen Sie ihre Art von Belästigung zeugt schon von Unverschämtheit. Sie tauchen hier einfach so auf, in Abwesenheit des Königs und nehmen einfach sein Schloss in Besitz. Das zollt von einer großen Respektlosigkeit gegenüber dem Hochadel, finden Sie nicht."

Zu tiefst trafen diese harten Worte die junge Frau. Noch nie in ihrem Leben wurde sie so angegriffen. Beschämt wandte sie ihren Kopf hinunter um so ihre aufsteigenden Tränen zu verstecken. Im Stillen hatte sie gedachte sie wäre inzwischen eine junge, selbstbewusste, starke Frau. Doch diese Worte holten sie hart auf den Boden der Realität zurück. Unfähig etwas darauf zu erwidern schwieg Hitomi.

"Was haben sie den auf einmal, hat es ihnen die Sprache verschlagen. Oh armes Kind, das tut mir aber leid Sie beleidigt zu haben. Aber sehen Sie es doch ein, Sie gehören nicht hierher und erst recht nicht an der Seite des Königs!!!!"
 

Die letzten Worte gerade noch so aufgeschnappt, machte Hitomi Absatz kehrt und rannte aus dem Zimmer. Zufrieden blickte Kassandra von Edingburth ihr hinterher und musste schmunzeln.

"Du kleine Göre wirst dich mir nicht in den Weg stellen"

Gellendes Lachen hallte durch den Raum.
 

Dies bekam Hitomi aber nicht mehr mit, mit tränenverschmiertem Gesicht stürzte sie durch die Gänge. In ihrem Zimmer angekommen warf sie sich schluchzend aufs Bett. Noch nie in ihrem Leben ist sie so gedemütigt wurden. Auf was hatte sie sich da nur eingelassen. Kassandra hatte ja recht, sie gehört hier nicht, sie hatte noch nie hierher gehört. Mit tiefen Schmerzen im Herz schlief sie nach einer Weile schließlich ein.
 

Fortsetzung folgt !!!
 

Fleißig Komis schreiben !!!

Zukünftige Ehe unter einem guten Stern?!

Hi, hier bin ich wieder nach so langer Zeit !!!

Wie versprochenen hier das 4 Kapi !!!
 

Auf Wunsch meiner Freundin kommt hier auch

Van zu ersten mal vor. (Grüß dich !!! ^___^ )
 

Also viel Spaß
 


 

Zukünftige Ehe unter einem guten Stern ?
 

Kapitel 4
 

Nach einer weiteren schlaflosen Nacht von Hitomi, raffte diese sich noch etwas schlaftrunken ins Badezimmer. Müde und noch völlig kraftlos begann die Baroness sich herzurichten. Seit gestern wurde ihr wieder bewusst wie schrecklich sie ihr altes Zuhause vermisste. Hitomi schloss die Augen und seufzte auf. Am liebsten würde sie sofort wieder abreisen. Doch dies war ja unmöglich. Da sie bis jetzt noch nicht einmal den König kennen gelernt hatte. Dies wäre ein unsittliches Verhalten von ihr und würde immer wieder auf ihre Mutter und ihre alte Heimat zurückfallen. Und dies wollte sie den dort Lebenden nicht antun. Nein, sie würde durch halten bis der König kam. Vielleicht lässt sich das Problem ja leichter lösen als Hitomi annahm. Der König würde schon einsehen das diese Ehe unter keinem guten Stern stand. Zumal wie Lady von Edingburth richtig geäußert hatte, dass der König und sie zwei unterschiedliche Ränge im Adel beziehen. Wieder mit etwas Hoffnung in sich machte sie sich fertig und blickte dem neu angebrochnen Tag nun wieder trotzig entgegen.
 

Mit einem flauen Gefühl im Magen stand die Baroness nun vor der Tür zum Speisesaal. Noch immer unschlüssig ob sie nun reingehen sollte, betrachtete die junge Adelige es einfach.

"Ich wünsche euch einen guten Morgen, Madame"

Ein wenig erschrocken drehte sich Hitomi um und sah ihre Zofe.

"Du liebe Güte Nancy, hast du mich erschreckt"

"Verzeiht dies lag nicht in meiner Absicht"

Bei dieser Bemerkung konnte sich Nancy trotzdem ein kleines Lächeln nicht verkneifen.

"Ich habe mich nur gefragt Herrin, warum ihr hier vor der Tür zum Speiseraum steht. Man erwartet euch bereits"

Verwirrt über die Aussage ihrer Dienerin lies sie sich in der Speiseraum ziehen. Beschämt wand sie ihren Kopf nach unten um den Blicken der jungen Adeligen zu entgehen.

"Lady Hitomi, setzen Sie sich doch"

Erstaunt über ihren so plötzlich freundlichen Ton schaute Hitomi auf. Dabei lies ihren Blick durch das Zimmer schweifen und bemerkte das sie nicht alleine waren. Ein dunkelhaariger, breitschulteriger Mann hatte ihr den Rücken gekehrt und blickte aus dem Zimmer. Dadurch konnte sie sein Gesicht nicht erkennen.

Noch immer stand sie versichert an der Tür und noch nicht bereit sich zu bewegen.

Sie wollte gerade ansetzen um etwas zu sagen als die Tür hinter ihr geöffnet wurde und die königlichen Berater eintraten. Ein wenig erschrocken blickte die junge Baroness in dessen Gesichter.

"Guten Morgen Madame und verzeiht wir wussten nicht das ihr hinter der Tür steht"

Hitomi brachte noch immer kein Ton heraus und nickte nur. Die Berater wanden sich von ihr ab und betraten den Raum.

"Einen guten Morgen wünschen wir auch Ihnen Frau von Edingburth"

Diese nickte nur abfällig und herablassen zurück. Sie hatte sich doch nicht verändert dachte Hitomi bei sich, aber warum war sie mir einem Male so freundlich zu ihr. War es wegen dem Fremden. Verstollen blickte sie unter den Augenlider zu ihm herüber. Diese stand noch immer teilnahmslos ans Fenster gewand.

"Oh verzeiht eure Majestät. Uns schien es aber angebracht die Damen

zu erst zu begrüßen"

Für Hitomi blieb die Zeit stehen zu tiefst erschüttert drehte sie nun ihr Gesichts vollkommen dem Fremden zu. Das Herz schlug ihr bis zu Hals. Langsam wand der König den Kopf ihnen zu. Hitomi stand wie neben sich und betrachtete alles durch einen Art Schleier.

Ein attraktiver Mann, schoss es durch Hitomi's Kopf. Schnell verwarf sie diesen unsittlichen Gedanken und betrachtete ihr Gegenüber. Er war groß und muskulös, hatte pechschwarzes Haar und schwarze Brauen. Auch seine Augen waren auffallend dunkel, die markanten Züge und die geschwungenen Lippen wirkten sinnlich. Ja, er sah umwerfend aus- aber er beunruhigte sie. Er strahlte Dynamik und Vitalität aus. Seine angenehme äußere Erscheinung verdrehte einem nicht den Kopf, wirkte auf eher zurückhaltende Weise, zog den Blick an und ließ ihn nicht mehr los. Unsichtbare Mauern hielten andere Menschen fern oder schlossen ihn ein. Und irgend etwas in den umschatteten, braunen Augen weckte den Wunsch, diese Mauern niederzureißen und zu sehen, was sie verheimlichten.
 

Hitomi wurde aus ihren Tagträumereien gerissen, als nun dieser besagte Mann auf sie zuschritt. Augenblicklich wich sie einen Schritt zurück und senkte ihr Haupt. Eine tiefe Röte durch zog ihre Gesicht. Sie fühlte sich wie ertappt als sie den König betrachtete und blickte nun krampfhaft auf den Boden.

Dieser lies sich davon nicht beirren schritt unverwandt auf sie zu und blieb schließlich vor ihr stehen.

"Ich wünsche euch ebenfalls einen guten Morgen, Lady Hitomi"

Damit brach der König die Stille. Hitomi kriegte noch immer kein Ton über die Lippen, machte aber einen Knicks vor dem König um nicht unhöflich zu erscheinen.

"Ich hoffe es ist alles zu ihrer Zufriedenheit, während meiner Abwesenheit geschehen"

Verstohlen blickte sie nun ihr Gegenüber an.

"Ja Majestät, mir wurde ein schöner Empfang geboten. Aber verzeiht die Frage, mir wurde mitgeteilt das ihr erst Ende dieser Woche zugange seit"

Während dieser Frage bildete sie sich einen das die Mundwinkel kurz Zucken. Aber nur kurz. Schnell hatte der König seine Fassung wieder und sah ihr unverwandt ins Gesicht.

"Nun, um Sie nicht mit sinnloser Politik zu langweilen. Meine Reise dies bezüglich ist abgeschlossen. Schneller als erwartet"

Wieder Schweigen. Beide musterten aneinander ausgiebig. Kassandra von Edingburth wurde dies langsam zu viel.

"Nun da wir das geklärt hätten, könnten wir dann auch Frühstücken ?!"

Erschrocken über diesen schroffen Ton, wand sich Hitomi ab und blickte Kassandra ins Gesicht. Wieder etwas verlegen schritt sie letztendlich zum Tisch und begann zu speisen.

Die Speisen wurden im Gegensatz zu gestern schweigend eingenommen, was nicht zu letzt an der Anwesenheit des Königs lag. Als dieses beendet war stand der König auf und wand sich Hitomi zu.

"Ich möchte Sie gerne, in 10 Minuten, im Arbeitszimmer sprechen"

Damit verließ der König in Begleitung seiner Berater den Raum. Die junge Baroness atmete erleichtert auf.

"Nun, Sie verstehen es seiner Majestät schöne Augen zu machen"

Ein wenig verwirrt blickte sie die andere Dame im Raum an.

"Wie bitte ?!"

Mehr vermochte Hitomi im Moment nicht über die Lippen zu kriegen.

"Na ja, das war doch sehr eindeutig wie ihr den König gemustert habt"

Ein eiskalter Ton schwang in ihrer Stimme mit und sie bemühte sich erst gar nicht ihre Ablehnung gegenüber Hitomi zu verbergen. Hitomi ging nicht weiter auf die Bemerkung ein und verlies ebenfalls das Zimmer. Tief atmete sie an der Tür durch und lehnte sich dagegen. Nun war es so weit, sie hatte jetzt die Gelegenheit dies zu klären.
 

Nervös lief sie durch die Gänge und blieb schließlich vor dem Arbeitszimmer stehen. Nur zögert klopfte sie an und betrat den Raum. In der Mitte hatte sich die Berater eingefunden und diskutierten wie wild durcheinander. Still stand Hitomi in der Tür und beobachtete dies alles. Dabei lies den Blick über den Beratern hinweg zum König schweifen. Dies stand regungslos da und betrachtete das Treiben vor ihm stillschweigend. Als er aufsah kreuzten sich ihre Blicke. Für einen kurzen Moment war sie wie gefangen. Unfähig sich zu bewegen geschweige denn zu sprechen. Unerklärliches Verlangen keimte in ihr auf. Hitomi schloss die Augen und schüttelte den Kopf. Wie töricht von ihr. Dies war nur ihre Reaktion auf sein Äußeres. Sie kannte ihn erst ein paar Minuten. Da kann man doch beim besten Willen nicht schon von Liebe sprechen.

"Würden die Herren uns bitte entschuldigen, aber ich täte es jetzt vorzuziehen, mit der Baroness Hitomi unter vier Augen zu sprechen"

Die Berater hielten inne und drehte sich nun zu ihr um.

"Lady Hitomi, warum habt ihr den nichts gesagt, selbstverständlich verlassen wir jetzt das Zimmer"

Nachdem sie taten wie ihnen befohlen, waren die beiden allein. Betretenes Schweigen.

"Nun Hitomi, setzen Sie sich doch. Unsere Unterredung wird wohl eine gute Weile dauern" Ohne Worte setzte sich Hitomi auf den für sie nächstbefindlichen Stuhl.

"Nun Sie wissen ja was uns beide hier zusammengefunden hat"

Schüchtern nickte Hitomi unter dem durchdringenden Blick des Königs. Und beobachtete ihn aus den Augenwinkeln um seine Reaktion auf die Aussage zu sehen. Doch dieser sah sie unverwandt an sodass man seine Gefühle nur schwer deuten konnte.

"Verzeiht Majestät, das wir uns in dieser misslichen Lage befinden"

Während sie sprach sah der König sie unerwandt an.

"Nennen Sie mich ruhig Van. Und ihm übrigen bin ich nicht mit ihnen einer Meinung. Ich erfuhr schon wesentlicher früher als Sie von der übereinkommenden Verbindung durch unsere Väter"

Schockiert über das Gesprochene blickte sie ihn an. Sie runzelte die Stirn, weil das Gespräch ganz anders verlief, als sie es erwartet hatte.

"Ich bin nicht gewählt, den letzten Wunsch meines Vaters zu missachten"

"Aber..."

"Kein, aber mein Vater wird seine Gründe gehabt haben diese Übereinkunft mit ihrer Familie zu treffen"

Seine Stimme wurde schroff und Van musste sich ziemlich beherrschen.

"Sie als Träger eines so alten Namens und vor allem so eines hohen Ranges können doch unmöglich ein Mädchen heiraten, von dem Sie nicht mehr als seinen Namen wissen"

Spöttisch betrachtete ihr Gegenüber sie, mit einem missbilligenden Blick

"Wohl kaum Hitomi, aber silberne Löffel werden Sie ja nicht gerade stehlen"

Erbost und ein wenig gekränkt über diese Unterstellung funkelte sie ihn wütend an.

"Um Sie zu beruhigen, ich stehle keine silbernen Löffel, eure Majestät. Ich weis was sich gehört"

Ihren Zorn konnte sie nun kaum noch beherrschen. Einzig und allein die Tatsache das König vor ihr stand lies sie ihre Fassung halbwegs wahren.
 

"Schön für Sie!!! Zu ihrer Beruhigung will ich ihnen sagen, dass ich es fabelhaft interessant finde, vom Schicksal sozusagen meine Frau in die Arme gelegt zu bekommen"

Er hielt in seiner Rede inne und beobachtete ihre Reaktion. Ein kurzes Lächeln huschte über seine Lippen und ohne eine Antwort abzuwarten fuhr er fort.
 

"Und Liebe? Über das Märchen dürften wir modernen Menschen doch wohl schon hinweg sein. Also, mein gnädiges Fräulein, machen Sie sich da keine Gewissenbisse. Meiner Ansicht nach werden wir ein ideales Ehepaar werden. Denn je weniger wir uns kennen, und belästigen, um so zufriedener werden wir sein. Haben Sie noch etwas einzuwenden?"
 

Hitomi verschlug es regelrecht die Sprache. Die Arroganz die in seiner Stimme mitschwang und das spöttische Lächeln schockierte sie zu tiefst. Schließlich fand sie ihre Stimme wieder.
 

"Gewiss habe ich etwas einzuwenden, eure Majestät. Ich will nicht.

Finden Sie, dass das eine Basis für eine gute Ehe ist ?"

"Hier spielen persönliche Gefühle keine Rolle, nichts auf der Welt wird mich davon abbringen dem Willen meines Vaters gerecht zu werden und Sie zu heiraten"

Immer noch nicht willig das eben Geschehene zu realisieren lies sich Hitomi in den Stuhl zurück sinken. Ihre Kehle war wie zugeschnürt und sie kämpfte gegen die aufsteigenden Tränen.

"Ich wollte jemanden heiraten, der mich liebt..."

Fast flüsternd kamen ihr diese paar Worte über die Lippen und ihr Augen blickten dabei ins Leere. Van ignorierte ihre Worte und wand sich zum Fenster zu.

"Zudem können wir diese Verbindung nicht mehr lösen, da die Vorbereitungen für die Hochzeit schon im vollem Gange sind"

Dies fügte er wie ganz nebenbei zu, rührte sich aber nicht dabei von der Stelle. Diese

simplen paar Worte beruhigten sie. Sie konnte es sich nicht erklären, doch glaube die junge Baroness ein schlichtende Stimme daraus zu entnehmen.
 

Ohne weitere Worte verlies sie das Zimmer. Im Aufruhr ihrer Gefühle, beschloss Hitomi erst einmal ein wenig im Rosengarten spazieren zu gehen. Sie ging zur nächstgelegenen offenen Terrassentür. Die Luft wurde von dem Rosenduft und dem von frischgeschnittenen Gras erfüllt. Seufzend lies Hitomi sich auf die Bank nieder. War dies der gütige König von den alle gesprochen haben. Sie hatte ehr das Gefühl das sich hinter seiner Fassade ein eiskalter und unberechenbarer Mensch verbarg, der seine Position und sein Ansehen vollkommen ausnutzte. Dies sollte allen ernstes die gleiche Person sein, wovon die Leute so voller Stolz gesprochen haben. Wo war seine Güte und sein Mitgefühl für Menschen. Lag es daran das sie eine Fremde für ihn war. Konnte er vielleicht doch den Gedanken nicht ertragen eine fremde Frau, zudem eine vom untersten Adelsrang, zu heiraten. Nein, hatte er es nicht selbst gesagt er findet es interessant vom Schicksal seine Frau zugeteilt zu werden. Hatte er Angst seine Freiheit zu verlieren ? Und diese Kassandra von Edingburth, war sie vielleicht seine Mätresse ? Warum sollte sie denn sonst unangemeldet ein und ausgehen.
 

Hitomi war einfach nur verwirrt. Die Vorstellung einen Mann zu heiraten der sie nicht liebte erfüllte sie mit Schrecken. Zudem machte der König den Eindruck das er ihr nicht besonders zugetan war. War er nicht fähig zu lieben, oder konnte er sich es bloß nicht mit ihr vorstellen. Liebte er vielleicht Kassandra ? So viel unbeantwortete Fragen.
 

Ende !!! Fortsetzung folgt !

Finde das Kapi is mir besser gelungen oder ? Schreib mich jetzt irgendwie heiß !!!

Na ja, bitte viel Komis!!!

Tränen, Verzweiflung und der erste Kuss!!!

Hallöchen, ich bin es mal wieder!

Erst mal möchte ich mich hier an dieser Stelle bei meinen treuen Lesern bedanken!
 

Nun weiter ohne weitere Vorreden ab ins nächste Kapi.

*__*
 

Tränen, Verzweiflung und der erste Kuss!!!
 

Kapitel 5
 

Schon Morgen sollte ihre Verlobungsfeier sein. Die Woche war wie im Fluge vorbeigegangen. Morgen würde sie als offizielle Verlobte und zukünftige Frau des Königs bekannt gegeben werden. Dabei kannte sie diesen Mann kaum. Würde dies überhaupt eine glückliche Ehe werden jemals ? Oder würden beide leiden unter dieser Schmach.
 

Hitomi war so in Gedanken versunken, dass sie nicht mitbekam wie gegen ihr Gemachtür geklopft wurde. Erschrocken fuhr sie hoch als dieses Klopfen heftiger und ungeduldiger wurde. Augenblicklich eilte sie an die Tür und stand dem König gegenüber.
 

Zorn funkelte ihn seinen Augen.

"Guten Morgen, entschuldigt das ich euch so früh störe" In seiner Stimme konnte man deutlich erkennen das er es nicht so meinte.

"Ich habe gehört das Sie uns nicht mit ihrer Anwesenheit beim Frühstück beglücken wollen" Schroff schmetterte er ihr die Worte entgegen. Ein wenig ängstlich wich sie von der Tür zurück.

"Verzeiht, aber ich habe es vorgezogen heute in meinen Gemächern zu speisen"

"Ihre könnt nicht speisen wo es euch beliebt, ihr seit die zukünftige Königin dieses Landes, ein paar Sitten müsst ihr schon einhalten" Fuhr er nun in einen etwas milderten Ton fort.
 

Widerwillig stand sie auf und folgte ihm, wenn der König schon persönlich hier erschien, musste sie sich dem beugen. Nur zögert betrat sie mit ihm den Speisesaal, wie bereits erwartet saß auch Kassandra bei Tisch. Hitomi blieb kurz an der Tür stehen und atmete tief durch. Sie schwor sich in diesem Moment nicht vor ihr Kleinbein zugeben. Sie war wie der König es bereits sagte die zukünftige Königin und Frau des dieses Mannes und Kassandra hat sich diesem zu beugen. Erhoben Hauptes spazierte sie nun durch das Zimmer und nahm zu Rechten des Königs platz. Sie nickte Lady von Edingburth nur zu und verschwendete keinen Gedanken an einer formellen Begrüßung. Dadurch ein wenig eingeschüchtert vermochte Kassandra nicht bei Tische zu sprechen. Weshalb das Essen wieder schweigend eingenommen wurde.
 

Später am Nachmittag spazierte Hitomi wieder einmal über den Markt. In Begleitung ihrer Zofe und einer Wache natürlich.

"Ich weis nicht ob der König so erfreut ist wenn ihr so oft das Schloss verlasst"

Hitomi die gerade nicht zugehört hatte blickte auf.

"Wie bitte ich habe gerade nicht zugehört.

"Ich habe gerade gesagt das der König in Zukunft nicht gerade erfreut über eure täglichen Ausflüge sein wird"

Nun wurde Hitomi hellhörig und blickte verwundert ihr Gegenüber an

"Weshalb sollte mir der König dies verbieten ?!"

"Nun ja, ich kann dies nur erahnen, aber im Moment weis keiner das ihre die unbekannte Verlobte des Königs seit"

Hitomi schien zu begreifen und wand sich wieder der Menschenmenge zu. Sehnsüchtig beobachte sie diese.

"Ich weis was ihr mir damit sagen wollt, ab morgen ändert sich diese Tatsache" Noch einmal lies sie ihren Blick über die Menge schweifen. Ihr behakte es gar nicht ab morgen ein noch beschränkteres Leben zu führen als sie es sowie so schon tat. Der Gedanke von nun an in einem goldenen Käfig leben zu müssen gefiel ihr gar nicht.
 

Später am Abend saß Hitomi in der Bibliothek und war gerade in ein Buch vertieft. Sodass sie nicht mitbekam wie der König das Zimmer betrat.

Erschrocken wand sie denn Kopf ihn die Höhe und betrachtete sein Gesicht.

"Verzeiht Majestät, ich habe eurer Hereinkommen nicht bemerkt"

"Waren wie uns nicht ihm klaren darüber, das Sie mich Van nennen"

Während er dies sagte ging er rüber zum Kamin und warf zwei Scheite Holz ins Feuer.

"So" Er drehte sich zu ihr um und lächelte. "Das sollte eine Weile reichen, wenigsten bis zum Schlafengehen"

Sein Lächeln erstarb, als ihre Blicke sich begegneten. Keiner von ihnen konnte die sinnlich geladene Atmosphäre zwischen ihnen länger leugnen. Van ging zu Hitomi und reichte ihr die Hand. Es war, als hätte er keine Kontrolle mehr über seine Handlungen. Kein Mann, der noch ganz bei Verstand war, konnte diese begehrenswerte Frau ignorieren. Er führte sie zurück zu den Sesseln vor dem Kamin.

"Mach es dir bequem" Er sah zum Fenster, wo der letzte Rest Tageslicht die Regentropfen vom Abend an den Scheiben sichtbar machte. Licht und Schatten tanzten an den Wänden des Zimmers, dessen einzige Lichtquelle im Moment der Kamin war.

"Ich habe uns eine Flasche Wein bringen lassen. Ein Glas Wein passt zu einem verregneten Abend vorm Kamin, findest du nicht ? Das gibt uns die Gelegenheit uns ein wenig zu unterhalten und besser kennen zulernen" Er lächelte ermutigend. Hitomi versuchte zu sprechen, brachte jedoch kein Wort heraus. Die Vertraute Art in der er nun mit ihr reden wollte behakte ihr nicht. Aufmerksam verfolgte sie jede seiner Bewegungen. Was immer er auch jetzt vor hatte sie war vorbereitet. Van drehte ihr kurz den Rücken zu und reichte ihr dann ein Glas Wein. Seines Erhob er.

"Trinken wir auf die Entdeckung neuer Freunde. Und auf das, was die Zukunft bereithält"

Hitomi zitterte innerlich und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen.

"Verzeiht Van, aber wir sind keine Freunde und werden es auch nie werden" Erstaunt darüber wie selbstsicher ihre Stimme klang. Sie lehnte sich zurück in den Sessel und trank einen Schluck. Ihr Gegenüber betrachtete sie regungslos und nippte ebenfalls von seinem Glas. Angenehme Wärme durchflutete sie, brachte jedoch nicht die kleine Stimme in ihr zum Verstummen, die sie davor warnte sich in der Nähe dieses Mannes zu wohl zu fühlen. Nervös rutschte sie auf ihren Platz hin und her.

Nun fing Van an zu schmunzeln.

"Verzeiht, ich wollte dich damit nicht kränken. Doch da wir in Zukunft miteinander auskommen müssen, dachte ich eine freundschaftliche Beziehung sein angebracht" Dies sprach er in einem belustigtem Ton zu ihr, sodass man den Eindruck hatte ihm läge daran nicht so viel. Es war jede glich ein Feststellung. Zumal er sie auf einmal duzte. Ärgerlich blickte Hitomi den König an. Was wollte er eigentlich von ihr ? Sie verspotten , lächerlich vor dem Adel machen oder war er sich wirklicher seiner Worte bewusst ?!

"Habt ihr nicht vorgeschlagen auf jegliche Konversation zwischen uns beiden zu vermeiden. Freundschaft zählt meines Erachten ebenfalls dazu" Sie beabsichtigte ihn nicht so anzureden, den Gefallen wollte Hitomi ihm nicht tun. Um ihm vielleicht Genugtuung zu verschaffen.
 

Van schwenkte den Wein in seinem Glas und nahm noch einen Schluck. Seine Miene verriet Nachdenklichkeit. Innerlich triumphierte sie einwenig sie hatte es geschafft ihn aus der Fassung zu bringen. Hitomi runzelte die Stirn. Van schien mit den Gedanken sehr weit weg zu sein.

Schweigend sah sie zum Fenster hinaus und betrachte die einzelnen Regentropfen an der Scheibe. Es beunruhigte Hitomi das Van nichts darüber sagte, er würde doch nicht so verärgert über ihr Äußerung gewesen sein.

"Dein Glas ist leer und meines auch" Erschrocken über seine plötzlich Worte drehte sie sich ihm jetzt wieder zu. Er stand auf und nahm ihr das Glas aus der Hand.

"Ich werde uns Wein nachgießen"

"Nein" Panik erfasste sie. Das leise Prasseln des Regens auf dem Dach, das gemütliche Kaminfeuer und ein Mann, der ihr Herz vor Erregung höher schlagen lies - in einer solchen Situation war ein zweites Glas Wein wahrscheinlich keine gute Idee. Doch ein Blick in seine warmen, braunen Augen genügte, um sie umzustimmen.

"Na ja, ein halbes Glas, vielleicht"

Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus und er drehte sich um, um die Gläser zu füllen.

"Hier, bitte"

Vans Stimme riss Hitomi aus ihren Gedanken. Sie nahm das Glas von ihm entgegen.

"Danke. Allerdings scheint es mehr als ein halbes Glas zu sein"

Er grinste mutwillig.

"Dann habe ich es wohl vergessen"

So sehr sie über seine List auch verärgert sein wollte, sein jungenhaftes Grinsen stimmte sie milde.

"Ich verstehe. Es ist dir gewissermaßen entfallen, ja?"

Ausgelassen sprachen sie nun miteinander, was nicht nur an dem Wein lag. Auch wenn Hitomi es auch nur ungern zugab, in diesem Moment genoss sie die Anwesenheit von Van.
 

Er machte ein ernstes Gesicht, als wollte er ihren Vorwurf zurückweisen.

"Zweifelt du etwas an meiner Aufrichtigkeit?"

"Vielleicht" Das war natürlich eine verfängliche Frage, die aus einer harmlosen Neckerei rasch eine Meinungsverschiedenheit machen konnte. Es hatte heute schon genug Zusammenstöße zwischen ihnen gegeben. Hitomi versuchte vergeblich, ein Grinsen zu unterdrücken.

"Wird denn deine Aufrichtigkeit oft angezweifelt?"

"Nie! Ich bin für meine Aufrichtigkeit bekannt"

Beide lachten über diese Äußerung.

"Nicht mal deine Eltern haben das ?!" Augenblicklich verstummte Van in seinem Lachen. Der fröhliche Augenblick endete jäh, da Hitomi nicht wissen konnte wie ihn die Worte trafen.

Er nahm den Schürhaken und stocherte in den brennenden Scheiten, um sich seinen Aufgewühltheit nicht anmerken zu lassen. Auf keinen Fall durfte diese so ausgeglichene Frau seine Verletzlichkeit sehen.

Sobald er sich wieder unter Kontrolle hatte, legte er den Schürhaken weg. Dann sah er Hitomi an und hielt inne. Der Feuerschein tauchte ihr Gesicht in goldenes Licht. Hitomi beobachte ihn, unfähig etwa zu sagen. Er zog die Brauen zusammen, trank einen Schluck und sah gedankenverloren ins Feuer. Sie betrachte sein Profil, seine besorgte Miene und die angespannten Muskeln. Irgendetwas bedrückte ihn. Hatte es mir ihrer Bemerkung von vorhin zu tun? Wegen seiner Eltern ? Sie hatte es schon vorher bemerkt, und jetzt fiel es ihr wieder auf, so wie sie von Zeit zu Zeit einen Anflug von Verletzlichkeit an ihm beobacht hatte. Vielleicht war sein Leben doch nicht so fantastisch, wie sie vermutete.

"Ist alles in Ordnung mit dir?"

Verwirrt sah er sie an. "Ob mit mir alles in Ordnung ist? Natürlich!"

Er hatte seine Fassung wieder erlangt und sprach in einem ärgerlichen Ton zu ihr.

"Du sahst so nachdenklich aus" Hitomi war nicht sicher, wie sie fortfahren sollte.

"Stimmt etwas nicht?" Sie zögerte und fragte vorsichtig: Möchtest du darüber sprechen?" Diese Traurigkeit in seinen Augen berührte etwas tief in ihr. Plötzlich fühlte sie sich ihm sehr nah, unabhängig von der sinnlichen Anziehung zwischen ihnen.

"Ich bin eine gute Zuhörerin" Dabei berührte sie seinen Arm. Erschrocken zog er ihn weg.

"Wie kommst du darauf, dass etwas nicht stimmt? Herrschte er sie an.

"Was könnte denn besser sein als dieser Augenblick? Wir haben ein gemütliches Feuer, eine Flasche guten Wein ..."

Das geübte Lächeln verschwand. Van berührte ihre Wange, und dann lagen seine Lippen auf ihren. Geschockt darüber war Hitomi nicht fähig sich zu bewegen. Es war ein harter Kuss ohne legliche Zärtlichkeit. Widerwillig lies sie es über sich ergehen. Als Van sich schließlich von ihr löste drehte er sich ohne ihr auch nur eines weiteren Blickes zu würdigen um und verlies das Zimmer.

Aufgelöst stand Hitomi im Zimmer. Den Tränen nahe, noch nie kam sich Hitomi so gedemütigt vor. Ohne Vorwarnung hat er sie einfach geküsst. Er schien dabei keine Leidenschaft zu empfinden. Dies war jede glich eine Warnung, dass er doch nicht so verletzlich war wie es den Anschein hatte. Innerlich begann die heile Welt von Hitomi zu zerbröckeln. Wie sollte sie ein ganzes Leben an der Seite dieses Mannes verbringen ?
 

Wieder mal am Ende angelangt.

Kritik, Lob usw. gehen mal wieder an mich.

Na ja was den Mensch nich alles über sie ergehen lassen muss!
 

Fortsetzung folgt !

Verlobungsfeier

Hi, ich bin's mal wieder. ^___°

Nun ohne viele Umschweife ins nächste Kapi!
 

Ach danke noch mal für euren lieben Komis.
 

Und bimmellein hab mich extra für dich beeilt.

Hoffentlich gefällst dir auch! *grins*
 

Kapitel 6
 

Ohne das es einer mitbekam, war Hitomi am Morgen früh aufgestanden. Leise schlich sie durch die Gänge und verlies unerkannt das Schloss. Um sich den Blicken am Frühstück zu entziehen.

Hitomi spazierte durch die Stadt, sie ging durch die Gassen, über die Straßen, bis ihre Füße von den heißen Pflastersteinen schmerzten. Sie überquerte Brücken, ging durch Gässchen, die in noch kleinere Gässchen führten, und wanderte durch staubige Viertel, in die sich kaum ein Mensch verirrte.

Es war bereits Mittag geworden und die Sonne brannte unbarmherzig vom Himmel. Das Prickeln auf Hitomi's nackten Armen deutete einen beginnenden Sonnenbrand an, und sie hatte keine Ahnung, wohin der Weg sie führte.

Natürlich musste sie irgendwann zurück zum Schloss. Doch sie war so weit herumgewandert und noch nicht ganz an das bunte Treiben in der Stadt gewöhnt, dass sie eine Zeitlang brauchte, um sich zu orientieren und den Weg zurückfinden.

Deshalb kam sie später als beabsichtigt im Schloss an. Sie schlich zum Hintereingang des Schlosses, weil sie sich damit bessere Chancen ausrechnete, unbemerkt in ihr Zimmer zu gelangen. Zum Dinner musste sie erscheinen, das war ihr klar, aber Hitomi hoffte, sich nach dem Frischmachen und Umziehen besser zu fühlen. Gerade als sie sich in Sicherheit wiegte und darauf los laufen wollte, tauchte eine hohe Gestalt hinter ihr auf. Erschrocken drehte sie sich um und blickte ins Gesicht von Van.

"Ich dachte schon, du hättest dich verlaufen", sagte Van spöttisch und musterte sie eingehend. "Du liebst es wohl andere Leute in Aufruhr zu versetzen"

Hitomi wusste nicht was sie darauf antworten sollte beschämt blickte sie zu Boden.

"Nachdem deine Zofe heute früh völlig aufgelöst zu mir kam und berichtete das dein Zimmer verlassen war, hatten wir schon eine Entführung vermutet"

"Nun... äh". Setze Hitomi an.

"Nun da du wie ich sehe nur einen kurzen Spaziergang unternommen hast, bin ich aber beruhigt". Sprach er nun sarkastisch und lies so keinen Zweifel aufkommen das er die nicht ernst meinte. Zumal ein "kurzer Spaziergang untertrieben war, Hitomi war seit Sonnenaufgang unterwegs gewesen.

Hitomi hatte ihr Fassung wieder gewonnen und sah ihm trotzig ins Gesicht.

"Ich brauchte unbedingt frische Luft" gab sie aufsässig zurück. "Ich darf doch wohl noch das Schloss verlassen, oder etwa nicht?"

Er lies den Blick über ihr müdes Gesicht und ihre sonnenverbrannten Schultern gleiten.

"O ja , die Luft ist sehr frisch in Farnelias Straßen, besonders heute, an dem bis jetzt heißesten Tag des Jahres! Und du besaßt nicht einmal so viel Verstand, einen Hut aufzusetzen", bemerkte er sarkastisch.

Nach dem langen Spaziergang im grellen Sonnenschein, war Hitomi plötzlich alles zuviel, die kühle Luft hinter der schattigen Hecke mit dem leise plätschernden Brunnen, Max' verletzender Sarkasmus und ihre eigne lächerliche Situation in der sie sich jetzt befand. Die Knie gaben unter ihr nach, und alles drehte sich vor ihren Augen. Sie setzte sich rasch auf eine Bank.

Sie spürte, wie ein starker Arm sie festhielt. Dieses Mal war sie Van für seine Nähe dankbar, ohne die sie zu Boden zu stürzen drohte.

"Atme tief durch", befahl Van ruhig und freundlich und hielt sie weiterhin fest.

"Es ist nur die Hitze, gleich ist alles wieder gut"

Aber es wurde nicht besser- zumindest nicht so schnell. Der Schatten, die Bäume, der Himmel darüber, alles drehte sich beängstigend vor Hitomi's Augen. Sie rang nach Luft und hatte das Gefühl, in einen bodenlosen, tiefen Abgrund zu stürzen, immer tiefer... doch bevor sie in völlige Dunkelheit versank, wurde sie aufgefangen, starke Arme hoben sie hoch, und Hitomi wusste, dass sie in Sicherheit war.

Sie erinnerte sie undeutlich daran, dass sie auf ihr Bett gelegt wurde und Nancy sie auszog. Später wurde sie von einem Arzt untersucht, der sich flüsternd mit jemanden unterhielt. Dann schlief sie ein.
 

Hitomi blinzelte und versuchte sich an alles zu erinnern. Nancy saß am Fußende und lächelte, erhob sich legte ihr eine Hand auf die Stirn und ging dann zur Tür.

"Majestät, Sie ist aufgewacht"

Hitomi stöhnte auf, langsam kehrte die Erinnerung daran zurück, wie sie ausgerechnet in seinen Armen in Ohnmacht gefallen war. Nun stand er in der Tür und schaute Hitomi spöttisch an.

Mühsam richtete sie sich im Bett auf, es gefiel ihr gar nicht, dass er sie so hilflos sah.

"Wie fühlst du dich?"

Er schenkte fühlen Sie ihr ein Glas frischen Zitronensaft aus einer Karaffe ein, die auf einem kleinen Tisch stand.

"So etwas ist mir noch nie passiert, ich meine, dass ich ohnmächtig wurde", entschuldigte sie sich.

"Zum Glück ist es kein Hitzschlag, trotzdem, du bist das Wetter hier nicht gewöhnt. Das nächste Mal bist du vorsichtiger"

Er betrachtete sie neugierig.

"Aber die Verlobungsfeier findet doch heute trotzdem statt, oder?!"

Mit einem fragendem Blick schaute er sie an.

"Nun das hängt von deiner momentanen Verfassung ab, fühlst du dich gut genug?"

Überrascht blickte sie in an.

"Natürlich, schließlich sind sicherlich die ersten Gäste eingetroffen, oder nicht?!"

Sie war selbst überrascht über ihre Worte. War dies nicht die Chance die Feier um ein paar Tage zu verschieben und ihn vielleicht umzustimmen?!
 

Die ersten Gäste waren bereits eingetroffen. Reges Treiben herrschte bereits auf den Gängen. Bedienste huschten umher und erledigten die letzten Aufgabe.
 

Hitomi saß in ihrem Gemächern und brüstete ihr Haar. Die Tür ging auf und Nancy trat ein.

"Sind schon viele Gäste eingetroffen, Nancy?!"

Nervös schritt sie durchs Zimmer und blickte aus dem Fenster. Ihre Zofe lächelte verständnisvoll.

"Ihr schafft das schon Madame"

Noch nicht ganz überzeugt von den Worten ihrer Zofe begann sie sich fertig zu machen.
 

Nun war es soweit. Erhoben Hauptes trat Hitomi durch die Gänge. Sichtlich nervös, achtete sie darauf keinen falsche Schritt zu tun. Als sie vor der Tür vor dem großen Saal angekommen war, betrachtete Hitomi sie stirnerunzelnd. Sie atmete tief durch, als man sie ankündigte.

"Lady Hitomi, Baroness von Lynwood und Verlobte des seiner Majestät "

Augenblicklich verstummten die Gespräche und alle blickten gespannt zur Tür. Die Adeligen verfolgten sie förmlich mit ihren Blicken als Hitomi die Treppe hinunter schritt.
 

Sie konzentrierte ihre Aufmerksamkeit auf einen imaginären Punkt auf der anderen Seite des Ballsaals und ihre Schritte waren gemessen als sie den Saal durchquerte. Mehr als fünfhundert Menschen umfassten die enorme Versammlung. Die Musik der besten Musiker des Landes wurden von dem allgegenwärtigen Gelächter und den Unterhaltungen gedämpft. Ein üppiges Büfett stand zu ihrer Linken, während die Tanzfläche die gegenüberliegende Seite des Ballsaals beherrschte.
 

Hitomi sagte sich, dass sie mit klatschenden jungen Frauen, wie es die vier neben dem Büfett taten, hatte rechnen müssen. Zumal Kassandra von Edingburth sich unter ihnen befand.

Das Gift, das sie hinter ihren juwelenbesetzten Fächern flüsterten, konnte ihr nichts anhaben.
 

Kassandra sorgte dafür, dass ihre Stimme das Flüstern übertönte.

"Sie hat sich bei seiner Majestät, hinterlistig eingeschlichen. Wer weis welche Gründe dies hatte, bestimmt aber keine Liebe!"

Hitomi spürte, wie sie errötete. Sie wünschte, Kassandra und ihre Freundinnen hätten den Anstand, hinter ihrem Rücken zu flüstern wie alle anderen. Obwohl der Saal summte vor Musik und Unerhaltung, waren ihre Stimmen einfach nicht zu ignorieren.

"Wie meinst du das Kassandra, du willst doch nicht andeuten diese Eheschließung nicht weiter als eine Farce ist ?!" Fuhr eine Freundinnen fort.

Die anderen Mädchen flüsterten aufgeregt, aber Kassandra tat die Bitten ihrer Freundinnen ihnen mehr zu erzählen, mit einer Handbewegung ab.

"Nein, ich fürchte, ich kann nicht mehr sagen. Zumal seiner Majestät dies Gespräch nicht zusagen würde"
 

Hitomi wäre beinahe gestolpert. Sie fand ihre Fassung wieder und warf aus den Augenwinkeln einen Blick auf das Büfett. Nur Kassandra beobachtet sie. Die Dunkelhaarige lächelte und warf ihre Locken zurück. Dann flüsterte sie dem Mädchen, das neben ihr stand, etwas zu. Hitomi beruhigte sich wieder, nachdem sie tief eingeatmet hatte, und ging weiter mit der Erkenntnis, dass Kassandras Gift sie sehr wohl verletzen konnte.
 

Schließlich vermischte sich Kassandras Unterhaltung mit dem Stimmengewirr, das mit dem Orchester wetteiferte, aber Hitomi spürte die Wirkung immer noch. Ein seltsamer Schmerz legte sich um ihre Brust, und ihr Hals schien so zugeschnürt, dass sie kaum atmen konnte. Der kühle Wind, der die Pflanzenblätter an der Wand zusammen mit den Verandatüren bewegte, flaute im Ballsaal ab. Die schwüle, feuchte Luft hielt den Duft nach schalen Parfum fest und den Geruch nach vielen Menschen. Hitomi öffnete ihren Fächer, aber die erzwungene Brise brachte nicht die geringste Erfrischung.
 

Das Wetter hatte sich nun wieder grundlegend geändert. Dunkle Wolken bezogen Himmel. Die Hitze die den ganzen Tag herrschte, hatte nun ein Gewitter heraufbeschworen.

Hitomi lies ihren Blick wieder durch den Raum gleiten und blieb letztendlich bei Van hängen.
 

Es hatte den Anschein als hätte es sie, seit Hitomi den Saal bewohnte, beobachtet.

Zielstrebig bannte er sich den Weg durch die Menge und blieb schließlich vor ihr stehen.

Ausgiebig musterten sie aneinander, wie es wohl im der letzten Zeit zu ihrer Gewohnheit wurde.

"Ich hoffe Sie genießen den Abend!?" Er siezte sie mit Absicht in der Gegenwart der anderen wieder. Hitomi war ihm in diesem Moment dankbar um so vielleicht anderen Peinlichkeiten zu entgehen.

"Wie meinen das seine Majestät, schließlich handelte es sich ja um meine Verlobungsfeier!"

Ihre sarkastischer Unterton war milde raus zu hören.

Sie wollte ihm eine Szene vor dem höchsten Adelsfamilien liefern. Soviel Anstand besaß Hitomi noch ihre Streitigkeiten außerhalb solcher Feierlichkeiten zu lassen.

Sie merkte wie zufrieden Van lächelte.

"Nun da das geklärt wäre"

Er verbeugte sich noch einmal, während sein Blick Hitomi gefangen hielt.

"Würden Sie mir die Ehre erweisen, Lady Hitomi, mir ihren ersten Tanz zu schenken!"

Hitomi konnte sich nicht erinnern, ob sie die Frage beantwortet hatte, aber er streckte seinen Arm aus, um sie zur Tanzfläche zu begleiten. Der Zauber, den er um sie spann, schein seine Wirkung in dem Moment zu verlieren, als sie vorwärts ging, vermutlich weil sie auf ihre Füße konzentrieren musste, damit sie nicht darüber stolperte.

Sie hatte das Gefühl auf Wolken zu schweben, als er sie auf die Tanzfläche führte.

Sie studierte das Muster einer kleinen Narbe auf seinem Kinn. Dann schloss sie die Augen für einem Moment, um de leichten Duft nach Tabak, Brandy und anderem undefinierbarem männlichen Geruch zu genießen, der ihrer Sinne beherrschte.
 

Unter ihrer Hand und der weichen Seide seines Ärmels konnte sie seine beeindruckenden Muskeln spüren und fühlte sich im Vergleich klein und zierlich. Sie spürte sie gleichen starken Muskeln an seinen Schultern, als sie ihre Hand dorthin legte, um den Tanz zu beginnen. Männliche Kraft umgaben sie. Seine Nähe war ein fassbares Gefühl und so stark wie reifer Brandy. Den kannte sie ja schon. Die ersten Takte der Musik klangen durch den Saal, und Hitomi's Augen wurden groß vor Freude, als sie erkannte, dass das Orchester einen Walzer begann.

Da er einer der wenigen Männer war, der auf eine einen Meter fünfundsechzig große Frau hinablächeln konnte, brauchte sie eine Zeitlang, um sich zu fragen, weshalb er überhaupt lächelte. Und weshalb war da so ein triumphierendes Aufflackern in seinen Augen, als hätte er die ganze Zeit gewusst, dass sie diesen intimen Tanz miteinander tanzen würden?

Der vage Verdacht seines lang ersehnten Interesses kristallisierte sich zu einem kalten, harten Klumpen. Wenn sie recht hatte interessierte er sich nicht im geringsten für sie.
 

Sein umwerfendes Lächeln ließ die Schmetterlinge in ihrem Bauch zu Bleigewichten werden.

Hitomi beherrschte sich, damit ihre Gesichtszüge nichts von ihren Vermutungen und vor allem nichts von ihrem närrischen Gefühlen verrieten.

"Sie scheinen über irgend etwas außerordentlich erfreut zu sein, euer Majestät" Sie ließ die Worte fließen wie warme Butter und freute sich, einen misstrauischen Zug in seinem Lächeln zu entdecken.

"Welcher Tatsache verdanke ich Ihr Lächeln?"

Er sah verwirrt aus über ihre Bemerkung, so als würde ihn allein die Tatsache beunruhigen, dass sie sich unterhielten.

Sein Lächeln schwand.

"Welcher Gentleman wäre nicht erfreut, wenn er beim Walzer eine schöne Frau in den Armen hält"

"Das stimmt"

Sie neigte ihren Kopf, um das Kompliment anzunehmen, und studierte dann gelassen sein Gesicht. Sie wusste eigentlich nicht, was sie suchte. Ein Spur von Mitleid? Oder vielleicht einen Funken Interesse in seinen außergewöhnlichen Augen? Was immer es war, sie fand es nicht. Obwohl sein Kompliment aufrichtig klang, schien ihr es zweideutig und unehrlich.

"Und welche Lady müsste nicht erfreut sein, wenn sie Walzer mit einem gutaussehenden Gentleman tanzt?"

Verwirrt blickte er sie an, kam aber nicht zum antworten. Die Musik verklangen und Hitomi löste sich schnell von ihm.
 

Unbemerkt von den übrigen Gästen schlüpfte Hitomi durch die hohe Terrassentür. Die kühle klare Nachtluft tat ihr gut, obwohl die dunkeln Wolken am Himmel nicht gerade dazu einluden. Mit beiden Händen umklammerte sie die Marmor- Balustrade und atmete tief durch. Die Hitze, die sich in den überfüllten Räumen einer Abendgesellschaft durch die unzähligen brennenden Kerzen entwickelte, war kaum zu ertragen, und die menschliche Kälte, die von vielen Gästen in eleganter Garderobe ausging, machte ihr Angst.

Die Atmosphäre der Nacht hier draußen hingegen war ihr vertraut - die Luft roch feucht und frisch, nahezu aufregend. Wenn sie die Augen schloss, hatte sie fast das Gefühl, Lynwood zu sein. Heimweh! Wie dumm, schalt sich Hitomi im Stillen.
 

Gedämpfter Applaus lenkte sie von ihren trüben Gedanken ab. Sie drehte sich um und schaute durchs Fenster.

Niemand hatte sie hier draußen gesehen. Sollte sie einfach verschwinden? Wieder trat sie an die Balustrade und blickte hinunter in den dunklen Garten. Warum eigentlich nicht?

Der Wunsch zu entfliehen war stark, dennoch hielt Hitomi auf den Stufen in den Park noch einmal inne.

Die Abendluft war so verlockend. Hitomi seufzte missmutig. Letztendlich ließ sie sich ein Glas Wein bringen und nippte nun daran.

"Finden Sie es nicht ein wenig unhöflich den König vor allen bloß zu stellen?!"

Erschrocken fuhr Hitomi hoch und verlor dabei fast das Gleichgewicht. Sie drehte ihren Kopf und blickte zu Van der sich lässig an der Säule lehnte.

Wortlos wandte sie sich ab - nur fort von ihm, fort vom Licht! Die Dunkelheit bot vielleicht Schutz. Doch Van folgte ihr. Im Mondschein konnte sie sein Gesicht erkennen. Es gab kein Entkommen.

Hilflos lehnte Hitomi sich gegen die kühle Hauswand. Van blieb dicht neben ihr stehen und schaute sie mit undurchdringenden Miene an.

"Ich weis nicht was sie meinen!" Sie versuchte seinen Blicken zu entgehen und an ihm vorbei zu kommen.

Die Luft knisterte vor Spannung.

Sacht nahm er ihr das Glas aus der Hand und führte es zu ihren Lippen.

"Trinken Sie das", befahl er leise.

Überwältigt hielt sie das Glas mit einer Hand und trank vorsichtig. Der Kloß in ihrem Hals löste sich.

"Danke, Majestät", flüsterte sie und nahm noch einen Schluck. Ihre Hände zitterten, und ihre Zähne schlugen gegen das Glas. Abrupt wandte Van sich um, ging zur Balustrade und stellte das Getränk ab. Einen Augenblick lang stand er dort mit dem Rücken zu ihr. Er atmete tief durch, straffte die Schultern.

Der Wein kribbelte plötzlich auf ihren Lippen. Ein seltsames beglückendes Gefühl durchzog sie.

Der Wein sang in ihre Adern, eine süße ungewohnte Unbekümmertheit erfüllte sie. Ein kurzes helles Lachen entfuhr ihr.

Van blickte erschrocken auf. Was er sah, ließ ihn den Atem anhalten. Hitomi sah ihn mit großen Augen an, ihr betörender Blick war voll feurigen Verlangens.

"Küss mich", flüsterte sie.

Ungläubig starrte er sie an - einen halben Herzschlag lang. Es war der erotischste Vorschlag, den er jemals bekommen hatte.

Hitomi fand keine Zeit, ihre Worte zu bedauern. Van umarmte sie mit ungeahnter Leidenschaft. Sie schmiegte sich an ihn, fast stockte ihr der Atem, als sie seine kräftigen Schultern unter ihren Fingern spürte und er seinen hoch gewachsenen, schlanken Körper gegen den ihren presste. Sein Mund berührte den ihren, und sofort fühlte sie sich einer Flut von Gefühlen ausgesetzt.

Sein Kuss war sanfter und wärmer als in ihrer Erinnerung, erregender, als sie sich jemals vorstellen konnte, er war feurig und Schwindel erregend. Überwältigt gab sie sich hin.

Es war ... großartig.

Ihre Lippen schmeckten nach Wein. Was ihn schließlich dazu bewegte, wenn auch widerstrebend, von ihr abzulassen.

Der Anblick ihres Gesichtes, das sich ihm mit geschlossenen Augen und halb geöffneten Lippen darbot, beraubte ihn fast seiner Kraft. Wein und Mondlicht! Auf unfeine Art habe ich die Unerfahrenheit eines romantischen Mädchens ausgenutzt, warf er sich vor.

Hitomi war ein wenig verwirrt von seinen Küssen, aber zufrieden.
 

Van war jedoch alles andere als zufrieden, und es verging einige Zeit, bis er wieder zu sprechen wagte.

Tief atmete er durch. " Ich hätte das nicht tun sollen, entschuldigt mich" Er schob sie von sich und drehte ihr den Rücken zu um durchzuatmen .

Mühsam versuchte sie ihre Gedanken zu sammeln. So als wolle sie ihr Herz vor weiteren Kränkungen schützen, verschränkte sie die Arme vor der Brust - eine unbewusste Geste, die ihr fast Tränen in die Augen trieb.

"Wir sollten wieder hinein gehen" Mit einer fast sachlichen Stimme sprach er nun.

Hitomi lächelte gequält.

"Es gibt keinen Grund. Sich zu entschuldigen, eure Majestät. Ich glaube..." Sie hielt inne, und er sah Schmerz in ihren Augen, als sie fortfuhr. "ich habe darum gebeten, nicht wahr?" Hitomi wandte beschämt ihren Blick ab, um ihre Verletzlichkeit zu verbergen.

Wie konnte er sich für die glücklichste Erfahrung ihres Lebens entschuldigen? Wie dumm ihm ihr Verhalten erschienen sein musste, wie vulgär und leichtfertig!

"Eine unsinnige Diskussion, nicht wahr?" versuchte sie möglichst unbeschwert zu tun.

Er antwortete nicht mehr darauf sondern schritt wieder auf den Saal zu.

Widerwillig musste sie ihm folgen, versuchte den Abstand zu wahren.
 

Kaum das sie die Tür durchquert hatte schritt Kassandra mit ihren Freundinnen auf sie zu.

"Finden Sie nicht auch das die Hitze hier unerträglich ist?" Dabei öffnete sie ihren Fächer.

Misstrauisch musterte Hitomi sie. Ihre Freundinnen hinter ihr kicherten.

" Was haben Sie eigentlich mit dem König besprochen als sie draußen waren?"

Schmerzliche Gedanken an das eben erlebte wurden hervor gerufen. Hitomi spürte das sie nichts gutes im Schilde führte.

"Nichts besonders"

Skeptisch blickte Kassandra sie an.

"Das glaube ich Ihnen, in ihrer momentanen Verfassung aber nicht ganz. Vielmehr ziehe ich es in betracht das sie sich unziemlich verhalten haben"

Empört blickte Hitomi die junge Adelige an.

"Wie bitte?!"

"Ja, ich glaube sie haben sich dem König an den Hals geworfen und er hat sie zurückgewiesen! Habe ich mit meiner Vermutung recht?"

Beschämt wandte Hitomi den Kopf.

"Also habe ich recht, weswegen den? Ich kann es mir aber denken. Wenn man die Wahl zwischen einem unerfahrenen Liebchen hat oder einer richtigen Frau..."

Sie sprach den Satz nicht zu ende, aber Hitomi wusste was sie meinte. Kassandra bezeichnete sich selbst als die Frau für den König.

"Seit nicht traurig, immerhin werdet ihr seine Frau werden, aber seine Freiheiten wird er sich zukünftig wohl wo anders holen!"

Hitomi versuchte krampfhaft sie aufsteigenden Tränen zu unterdrücken.

"Ach schaut nur, jetzt habe ich sie verletzt"

Ihre Freundinnen kicherten nun wieder, diesmal lauter, sodass einige der umstehenden Gäste darauf aufmerksam wurden.

Hitomi drehte sich um und schritt wieder auf die Terrasse. Als sie aus dem Blickfeld von Kassandra war lies sie ihren Tränen freien Lauf.
 

Fortsetzung folgt!

Komis, bitte !!!!

Stürmische Nacht

Hi, hier zu meinen nächsten Teil!
 

Ignoriert einfach die Rechtschreibung und Grammatik!

Bin noch nie gut mit den Zeitform zurecht gekommen *seufz*

^^'

Nun ab ins nächste Kapi
 

Kapitel 7
 


 

Nur fort von hier, dachte sie und rannte in den Garten, weinend vor Wut und Erniedrigung.

Sie war nicht dumm und wusste wie die plötzlich Verlobung mit dem König auf den übrigen Adel wirken musste.

Ungehalten trocknete Hitomi ihre Tränen. Sollten Kassandra und die anderen doch von ihr denken, was sie wollten.
 

Plötzlich blieb Hitomi stehen. Nur ein paar Schritte trennten sie noch vom Gehsteig jenseits des Gartenzauns. Vorsichtig und darauf bedacht, im Schatten der Bäume zu bleiben, lugte sie über die Mauer.

Imposante Stadthäuser umsäumten den Platz, die Portale waren hell erleuchtet, hinter den Fenstern flackerte Kerzenschein, Fackelträger und Kutschen standen müßig herum und warteten darauf, dass sich die blank geputzten Türen öffneten und die Gäste von ihren Abendgesellschaften nach Hause gingen.
 

Ein verwirrender Anblick für das Mädchen vom Lande - diese prunkvolle, hell erleuchtete Zurschaustellung von Macht und Einfluss.
 

Sie verspürte erneut das Bedürfnis zu entfliehen. Zu Fuß und ohne Begleitung, das war schockierend unkonventionell - aber was machte das schon?

Ihr Herz klopfte ein wenig schneller. Was sollte gefährlich daran sein, in dieser vornehmen Umgebung ein paar Häuserblocks weit zu laufen?

Es gab keinen Grund, es nicht zu tun. Entschlossen trat sie ins Licht, hinterließ dem Fackelträger ein kurze Nachricht für den König und machte sich auf den Weg.

Sobald das wagemutige Vorhaben in die Tat umgesetzt war, gewann sie auch ihre fröhliche Laune wieder.
 

Schnellen Schrittes überquerte Hitomi den Platz, bog in ein Gässchen ein und ließ Fackelträger und Kutscher hinter sich.

Die Farnelias Straßen bei Nacht - ohne geschäftiges Treiben, mit verriegelten Läden - machte schon einen eigenartigen Eindruck. Hitomi's Schritte hallten merkwürdig, und trotz der wunderbaren neuen Straßenbeleuchtung musste sie aufpassen, wo sie im Halbdunkeln hintrat.

Dennoch - die stille Nachtluft war herrlich erfrischend. Geräusche von rennenden und rufenden Menschen in der Ferne beunruhigten sie zunächst nicht, bis sie feststellte, dass der Lärm näher kam.
 

Dann beschleunigte sie, ängstlich geworden, ihre Schritte, und als sie plötzlich hinter sich jemand näher kommend hörte, begann sie zu rennen.

Ohne auf ihren Weg zu achten stützte sie blind links einfach los, bis sie schließlich den Wald erreichte.

Dunkle Gewitterwolken zogen sich über Hitomi zusammen. Näher kommender Donner war zu vernehmen. Plötzlich zuckte ein Blitz am Himmel auf.

Hitomi schrie auf, unfähig sich umzudrehen und sich zu vergewissern ob ihr jemand folgte.
 

Hitomi stolperte und verlor ihre samtbezogenen Schuhe. Sie wagte es nicht anzuhalten.

Sie trat auf Steine, rutschte über nasse Blätter am Boden.

Zweige und Dornen rissen an ihrem Kleid und an ihrer Haut. Doch sie lief immer weiter.
 

Schweiß auf ihrer Haut und Stirn. Sie keuchte. Tränen füllten ihre Augen. Hitomi erreichte eine Lichtung. Dann ein entsetzter Ausdruck auf ihrem Gesicht, als sie spürte dass sie fiel.

Sie war über eine hervorstehende Wurzel gestolpert und stürzte hart auf Hände und Knie.

Keuchend blieb sie liegen.

Sie war zu erschöpft um auf zu stehen.
 

Müdigkeit schien sie zu übermahnen. Sie nahm ihre Umgebung nur durch einen Art Schleier war. Ein stechender Schmerz durchzog ihr Bein als sie sich mit Mühe wieder aufrichten wollte. Keuchend lies Hitomi sich wieder zurückfallen. Panik erfasste sie, niemand wusste wo sie sich befand. Allein in einem Waldstück liegend.

Kriechend versuchte sie den Schmerz zu vergessen und sich Schutz vor dem Unwetter zu suchen. Nur unbewusst nahm sie war das sie jemand in die Arme hob. Fieberhaft versuchte Hitomi zu erkennen wer diese Person war.

Erschrocken richtete sie sich ein wenig in seinen Armen auf als sie erkannte wer es war.

"Van"

Es hatte bereits angefangen zu regnen und der Angesprochne beugte sich ein wenig vor.

Zitternd sank Hitomi in eine Arme zurück.

"Das war unvorsichtig von dir, nachts alleine spazieren zu gehen. Du kannst froh sein das ich deine Abwesenheit bemerkt habe"

Stumm beobachte Hitomi sein Gesicht um irgendeine Art Regung darin zu erkennen.
 

Schließlich setzte er Hitomi ab und stützte sie ein wenig. Dass Gewitter wurde immer schlimmer. Prasselnder Regen stürzte vom Himmel und starker Wind kam auf. Vor ihnen befand sich ein alter Stall, abgeschieden in dem kleinen Wäldchen.

"Wir bleiben vorerst einmal hier, bis sich das Wetter beruhigt hat".

Zitternd blieb sie in der Tür stehen von oben bis unten durchnässt. Sanft schob er sie ins innere des Stalls.

Unschlüssig blieb sie stehen und lies ihren Blick durch den Raum gleiten. Letztendlich ging sie hinein und setzte sich auf einer der Balken.

"Wie lang wird das Unwetter dauern?" Unterbrach Hitomi nun die Stille.

"Wir müssen abwarten aber im Moment sieht es nicht nach Besserung aus"

Suchend blickte er sich im Raum um und fand schließlich ein Öllampe und eine alte Pferdedecke.

Wieder drehte Van sich zu Hitomi um und betrachtete sie. Verwirrtheit spiegelte sich in ihrem Gesicht wieder. Seufzend blickte sie durch den Raum.

"Was werden die Gäste von uns denken, bei unserer langen Abwesenheit"

Stumm blickte er sie an und antwortete nicht. Nervös unter seinen undurchdringenden Blicken senkte sie ihren Blick.

Plötzlich war die Spannung zwischen ihnen wieder spürbar. Van wendete nicht den Blick von ihr.

"Was habt ihr auf einmal, eure Majestät?" Fragte sie nun mithonigsüßer Stimme.
 

Van umfasste zärtlich ihr Kinn.

Eine Woge des Verlangens überwältigte sie. Van musste es gespürt haben, denn er beugte sich vor, um sie zu küssen. Obwohl sie sich nichts sehnlicher wünschte, wandte sie den kopf zur Seite und drückte die Fingerspitzen auf seinen Mund.

"Van, wenn wir uns jetzt küssen, hier", sie deutete auf ihr primitives Nachtlager, " allein im Stall, du... wir wären vielleicht nicht imstande aufzuhören."

Auch in seinen Augen war Verlangen zu erkennen. "Verdammt richtig."

Sie musste lachen. Van nutzte den Moment um sie zu küssen. Als sie seinem Drängen nachgab und den Mund öffnete, brach ein Sturm der Gefühle über sie herein, der dem draußen tobenden Sturm in nichts nachstand. Doch diesmal hatte sie keine Angst. Van küsste ihr Kinn, ihre Wangen, ihren Hals. Dann drückte er sie an sich, und das Feuer zwischen ihnen, das sie so lange ignoriert hatten, flammte auf und geriet außer Kontrolle. Sie schob ihre zitternden Hände unter seinen Mantel und presste sie auf seine Brust. Sein Herz schlug heftig. Sie nahm es kaum wahr, als Van ihr den Mantel auszog. Er griff unter die zartem Stoff des Kleides und stöhnte leise, als er ihre Brüste fühlte, die von einem seidenem Unterhemd bedeckt waren. Sie hielt ganz still. Van weckte Gefühle in ihr, die sie bislang noch nie gespürt hatte. Er küsste sie wieder und wieder. Es waren leidenschaftliche, begehrende Küsse, die sie bis an die Grenze des Erträglichen erregte. Sie erwiderte seinen Küsse und fühlte mehr, als dass sie hörte, wie er ihren Namen flüsterte. Van legte ihr die Hände auf die Wangen und bedeckte ihr Gesicht mit weiteren Küssen. "Ich will dich, Hitomi" hauchte er. "Ich brauche dich. Wenn du nicht bereit bist, musst du es jetzt sagen. Sonst wirst du mich nicht mehr stoppen können." Sie verstand ihn nicht. Sie hatte doch schon lange aufgehört, vernünftig zu denken. Nur ihren Gefühle konnte die noch folgen, und die drängten auf Erfüllung. In seinen Augen erkannte sie, dass er das gleiche Verlangen spürte wie sie. Ihre Hand zitterte, als sie mit dem Finger die Umrisse seiner Lippen nachzeichnete. "Nicht bereit? Wie kannst du so etwas sagen?" fragte sie mit schwankender Stimme. "Du weißt was ich meine", antwortete er. Sie schüttelte den Kopf. Ihr war nicht bewusst, dass Van in ihren Augen lesen konnte wie in einem Buch. "Van, ich habe noch nie..." Er drückte sie an seine Brust und atmete schwer. Sie spürte deutlich seinen Herzschlag, als er das Gesicht in ihrem Haar vergrub. "Nein, Hitomi." Ein Schauer lief durch seinen Körper. "Wir dürfen es einfach nicht tun." Sie verstand Van nicht. Warum hatte er sie abgewiesen? Verzweifelt versuchte sie, sich aus seinen Armen zu befreien. Er hielt sie jedoch fest und versuchte, sie zu beruhigen. Sie hab den Kopf und sah ihm in die Augen. "Warum machst du nicht weiter?" fragte sie schließlich. Es kostete sie große Überwindung, diese Frage zu stellen, aber sie wollte wissen, was los war. "Habe ich etwas falsch gemacht?" "O nein", entgegnete Van heiser. "Das war alles genau richtig. Aber es wäre nicht fair dir gegenüber Hitomi." Zärtlich sah er sie an. "Es ist das erste Mal für dich, stimmts?" Eigentlich ging es ihn das nichts an, dacht sie, aber trotzdem musste sie Van eine Antwort geben. So schwer es ihr auch fällt. "Ich... habe mich noch nie so...ich meine..." "Ach Hitomi", unterbrach er sie. "Ich kann doch nicht einfach einen Sturm, der uns hier eingeschlossen hat, zum Anlass nehmen, um dich in einem Stall auf einer alten Pferddecke zu verführen." Er strich ihr eine Haarsträhne nach hinten und küsste sie zärtlich auf die Schläfe. "Nicht beim ersten Mal. Du verdienst etwas besseres." "Was Besseres?" Ihre Finger zitterten, als sie auf Vans Lippen legte. "Wie könnte es jemals besser sein?" "Hitomi, bitte dränge mich nicht", warnte Van. "Ich will dich. Ich bin ein Mann, kein Heiliger. Glaubst du es fällt mir leicht mich zurückzuhalten?" Mit dem Handrücken strich sich über sein stoppliges Kinn. "Ich glaub ..." Sie zögerte. "Ich versuche, es herauszufinden." Van ergriff ihre Hand und hielt sie so fest, dass es weh tat. "Versuch es nicht, Hitomi. Nicht, bevor du weißt, dass du damit umgehen kannst." Sie zupfte ein paar Strohhalme aus seinem Haar. Sie fühlte eine grenzenlose Sehnsucht, sich Van hinzugeben. Aber seine Besorgtheit um sie rührte sie tief. Sie blickte zu ihm auf und streichelte seine Wange. In seinen Augen brannte noch immer das Verlangen, als er den Blick erwiderte. Wie schön musste es sein, sich einfach fallen zu lassen. "Hitomi, nicht!" Erst jetzt bemerkte sie, wie sie zärtlich seine Brust streichelte. Wieder begegneten sich ihre Blicke. Die Intensität der Gefühle, die sie in Vans Augen entdeckte, erschreckte sie. Van hielt sich nur mit Mühe zurück. Wie lange konnte er das noch, wenn sie weiter so in seinen Armen lag? "Van", fragte sie leise, "wie wollen wir schlafen?" "Jedenfalls nicht so" Obwohl sie wusste, dass er es nicht unfreundlich gemeint hatte, zuckte Hitomi zusammen. Van rollte zur Seite und stand auf. "Du schläfst", entschied er. "Ich laufe herum. Das wird mich warm genug halten." "Nein, Van. Ich werde.." Sie machte Anstalten, ebenfalls aufzustehen, doch Van hinderte sie daran. "Bitte nur dieses eine Mal, du emanzipierte Frau aus dem Westen", drängte er. "Tu, was dir gesagt wird." Das Funkeln in seinen Augen warnte sie, Van noch länger zu widersprechen. "Wenn du dich schon nicht unter die Decke legen willst", sagte sie betont sanft, "ziehst du dann wenigstens deinen Mantel an? Du wirst frieren, Van." "Wenn ich wirklich frieren sollte, brauche ich dich nur anzusehen, damit mir wieder warm wird." Er seufzte. "Ich brauche den Mantel nicht, Hitomi, aber du. Jetzt zieh ihn an und leg dich schlafen. Bitte." "Ich werde es versuchen", sagte sie und wickelte sich in den Mantel. Sie glaubte nicht, auch nur eine Minute schlafen zu können. Nicht, solange Van im Stall herumlief und sie beobachtete.
 

Als Hitomi aufwachte, spürte sie etwas Warmes und Festes an ihrem Körper. Sie öffnete die Augen und sah in Vans unrasiertes Gesicht. Er lag neben ihr, hatte den Kopf auf eine Hand gestützt und schaute sie an. "Wach auf, du Schlafmütze", sagte Van. Sie strich sich mit den Fingern durchs Haar. "Hast du mich heute Nacht gewärmt?" "Natürlich" Er lächelte müde. "Nachdem du eingeschlafen warst, bin ich sofort wieder unter die Decke gekrochen." "Ein Glück." Sie war erleichtert, dass er nicht die ganze Nacht in der Kälte herumgelaufen war. "Konntest du schlafen?" "Kein bisschen." Er rieb sich das Kinn. "Aber jedenfalls war mir warm. Von draußen drang das Heulen des Windes herein. Hitomi erschauderte. "Ich nehme an, es hat aufgehört zu regnen. Erwartet uns nun ein wunderschöner Frühlingstag?" Sie sah Van zweifelnd an. Van schmunzelte. "Ich bezweifele das. Aber es ist fünf Uhr, und bestimmt ist die Sonne inzwischen aufgegangen. Lass uns nachsehen." Nachdem er ihr beim Aufstehen geholfen hatte und das Stroh von ihrer Kleidung gestrichen hatte, schaute sie erst einmal nach draußen ob das Unwetter aufgehört hatte.

Während er ihr unentwegt in die Augen schaute, senkte er den Kopf und küsste sie auf die Lippen, zuerst ganz zart, bis Hitomi seinen Kuss mit aller Leidenschaft erwiderte. Sie begehrte Van. Nie zuvor hatte sie solche Empfindungen gehabt, nicht einmal gewusst, dass sie dazu fähig war. Vans Küsse wurden leidenschaftlicher und verlangender. Hitomi schmiegte sich noch enger an ihn. Sie schloss die Augen. Für sie existierte nur noch dieser Moment, in dem sie voller Verlangen auf Vans Zärtlichkeiten reagierte. Van legte die Hände auf ihre Oberschenkel und strich sanft über die Rundungen ihrer Hüften. Hitomi spürte, wie sehr auch Van sie begehrte. Hitomi gab einen tiefen Seufzer von sich, als sie sich für einen Moment wieder ihrer Umgebung bewusst wurde. Sollte sie hier die Erfüllung finden? In einem alten Stall im Schmutz und Dreck? Doch ihre Leidenschaft ließ sich dadurch nicht abkühlen. All das verzweifelte Warten dieses Tages mündete jetzt in dem Wunsch, mit Van eins zu werden, ihm ganz nahe zu sein. Van war Hitomi's kurzes Zögern nicht entgangen. Er hob den Kopf und sah sie mit tiefblauen Augen an. Sein Blick war voller Verlangen und Leidenschaft. "Zu viel auf einmal?" flüsterte er. "Hm", nickte sie, "Aufruhr der Gefühle".

Schließlich brachen sie zum Schloss auf. Stumm liefen die beiden nebeneinander her bis schließlich die Palastmauer sehen konnten.

Sehnsüchtig wurden sie bereits erwartet.

"Eure Majestät, mein Gott wir hatten schon das schlimmst beführtet. Ein Glück das ihr Wohl auf seit!"

Hitomi schwieg.

"Wir sind nur von den Unwetter überrascht wurden, nichts ernstes!"

Van wand sich zu Hitomi um und betrachtete sie.

"Ich ruhe mich ein bisschen aus, ich habe ja gestern wenig Schlaf bekommen!"

Er drehte sich um und schritt in das Schloss. Unschlüssig blieb Hitomi stehen.
 

War das gestern nur ein Spiel für ihn? Wollte er austesten wie weit seine zukünftige Frau gehen würde?
 

Hitomi ärgerte sich über sich selbst, weil sie sich seine Berührungen wünschte. Wie konnte sie nur? Was war nur mit ihr los?

Was bedeutete dieses seltsam erregend Gefühl, das ihren Körper durchströmte wenn Van sie berührte? Sie würde den Rest ihres Lebens in diesem Schloss verbringen, eine endlose Zeit, in der Hitomi diese Gefühle nicht nur ertragen sondern auch unterdrücken und verbergen musste. Und wenn die Gefühle eines Tages so stark wurden, dass ihre Abwehr zusammenbrach- was dann?
 

Er wird sie heiraten, konnte er ihr aber treu sein? War sie für ihn nur das unerfahrene kleine Mädchen, dass er nach dem ersten Mal satt hatte? Würde er dann seine Bedürfnisse woanders stillen? Bei Kassandra vielleicht?

Die Ungewissheit nagte an ihr. War Kassandra doch seine Mätresse wie sie vermutete?

Und sie? Dachte Hitomi traurig. Sie gehörte nicht in Vans Leben.

Die Türen des Käfigs standen offen. Es war nur eine Illusion gewesen, zuglauben, die Tür sei verriegelt. Der Vogel konnte fortfliegen. Doch unglücklicherweise hatte sie sich die Flügel verbrannt.
 

Ende!

Fortsetzung folgt
 

Komis bitte!!!

Träume und Prophezeihungen

Hallöchen, bin mal wieder am Start!!! *lol*
 

Danke noch mal für eure Komis!!!

Bin zurzeit nur im Stress ^___^
 

Spannung steigt in diesem Teil, mal nich so viel Romantik vorhanden
 

Na ja, ohne weitere Worte Ab ins nächste Kapi!!!!!!!
 


 

Kapitel 8
 


 

"Was" rief Van aus und blickte nun erst in das Gesicht des Boten. Unschlüssig hielt er das

besiegelte Pergament seines Nachbarlandes in Händen. Des Verbündeten.

"Majestät, was ist geschehen, Ihr seht so bestürzt aus"

Van lies sich auf den nächstbefindlichen Sessel fallen und musste erst einmal durchatmen.

"Der König vom Trion ersucht Hilfe bei uns, die Zaibacher haben ihre Truppen an den Grenzen neu gerüstet"

Schweigen im Raum. Jeder musste die neuen Informationen erst einmal

verdauen. Entschlossen stand Van auf und blickte in die Runde.

"Und Farnelia wird Ihm die Hilfe nicht versagen. Stellt die Truppen zusammen, wir brechen so schnell wie möglich auf"

Nun wand er sich wieder dem Boten zu.

Ihr könnt euren Herren ausrichten, dass die Streitkräfte von Farnelia mitziehen werden!!!"
 


 

Verzweiflung schenkten ihren Beinen Ausdauer und Tempo, Blut strömte an ihren Arm herab,

und ihre Lunge schrie nach Luft, aber sie rannte weiter. Sie sah im Mondlicht die Felsen und

das Geflecht der Felsspalten, die, die Brocken wie Blitze zu durchfahren schienen.

Die Höhle lag dort, im tiefsten Schatten, und die hatte fast den Eingang erreichte, als sich eine

Gestalt von den Felsen löste und ihr den Weg versperrte.

Er grinste sie an, das Blut aus seinen Wunden hatte sein Hemd rot durchweicht, hatte die

Krallen seiner Fingernägel verfärbt, mit denen er nun ihre Haut aufriss, als er nach ihr griff.

Hitomi öffnete den Mund zu einem Schrei, aber kein Laut entfuhr ihr.

Sie schrie wieder ... und wieder ...
 

Hitomi saß kerzengerade im Bett, durchnässt vom eigenen Schweiß, ausgekühlt bis auf die

Knochen und zitternd, denn das Fenster war unter einem eisigen Windstoß aufgeflogen. Ihre

Wangen waren tränenüberströmt, die Hände fest zu Fäusten geballt. Nun konnte sie die Luft, die sich in ihren Lungen angestaut hatte, stoßweise ausatmen, und es dauerte eine ganze, panische Weile, bis sie die vertrauten, harmlosen Konturen ihres Zimmers erkannte.

Wieder dieser Traum.

Es war das zweite Mal in den vergangenen Tagen, dass sie daraus erwacht war. Zum zweiten Mal

hatte sie benommen und zitternd vor Entsetzen erlebt, was sich tief in ihre Seele eingebrannt zu haben schien. Genauso plötzlich, wie sie die Kälte überkommen hatte, erstickte nun eine trockene Hitze ihre Kehle und engte ihr die Brust ein, bis sie nicht mehr atmen konnte. Hitomi erhob sich aus dem Bett und taumelte zum Fenster. Einen Moment lang müht sie sich mit langen Vorhängen ab, bis es ihr gelang, sie beiseite zuziehen. Geblendet von den Sonnenstrahlen an diesen Morgen hob sie schützend den Arm vor ihr Gesicht. Vorsichtig öffnete sie das Fenster und eine kühle Brise durchströmte das Zimmer. Wie erschöpft sank Hitomi auf die Knie und sog die scharfe, frische Luft in sich ein, als hinge ihr Leben davon ab.
 

Wieder der Traum!!!

Hitomi stützte die Ellbogen auf die Fensterbank und legte die Stirn darauf. Sie presste die Lider fest zu, um die Erinnerungen und Bilder zu verdrängen, die sie nach dem Traum heimsuchten, aber es hatte keinen Sinn.

Nur einer konnte ihr Antworten auf ihre Fragen geben. Geistesabwesend wusch sie sich und kleidete sich an. Ohne ein Geräusch zu verursachen schlüpfte sie aus dem Zimmer. Einigermaßen wieder beruhigt, so hoffte Hitomi würde man ihr die Besorgnis nicht ansehen.
 


 

Vorsichtig betrat sie den Speisesaal und bemerkte, dass der König noch nicht anwesend war.

Sie atmete noch einmal tief durch und bewegte sich zielstrebig auf den Tisch zu.

Nebenbei nickte sie Kassandra zu Begrüßung zu, unfähig ein Wort zu erwidern und setzte sich.

Still nahmen die beiden die Speisen im gegenseitigen Beieinander ein. Ohne von ihrem Teller aufzusehen, wurde leise an der Tür geklopft und ein Bediensteter trat ein.

"Guten Morgen" wand er sich an die beiden Damen und verbeugte sich.

"Ich bin hier um den König zu entschuldigen, er kann leider nicht mit Ihnen speisen"

Er wollte sich gerade der Tür wieder zuwenden als Kassandras Stimme ertönte.

"Könntest du uns noch freundlicher Weise, die Abwesenheit des Königs bei Tisch erklären!"

Ihr missbilligender Ton war nicht zu überhören.

"Verzeiht, genaue Information wurden mir nicht gegeben"

damit verbeugte er sich noch kurz und entfernte sich nun letztendlich aus dem Raum.

Ärgerliches Schnauben vernahm Hitomi von Kassandra. Sie konnte es sich denken, dass die

Abwesenheit des Königs ihr missfiel, äußerte sich aber nicht dazu.
 


 

Nach dem Frühstück zog sich Hitomi zurück und lies sich einen Boten rufen.

Sie übergab ihm eine Nachricht.

"Reitet nach Lynwood und übergebt dem Brief an meine Mutter"

Sie wird ihn zu mir schicken, fügte sie ihn Gedanken hinzu.

"Es eilt, und kein Wort zu dem König oder sonst einer Person"

Wortlos verbeugte der Bote sich und kehrte ihr den Rücken.
 


 

Die Vorbereitung liefen auf Hochtouren. Zufrieden blickte Van auf seine Männer. Schon in wenigen Tagen konnten sie los reiten. Er wusste das es Krieg würde, doch er hatte nicht damit gerechnete das sich die Zaibacher so schnell rüsten konnten.

Sie mussten auf alles vorbereitete sein, die Zaibacher waren nicht gerade zimperlich, wenn es darum ging eine Schlacht für sich zu gewinnen. Sie setzten dann alle Mittel die sie hatten ein.

Auch die Unehrbaren!

Seufzend wand sich Van ab und blickte zum Palast. Dort oben, irgendwo hinter den geschützten Mauern verweilte seine zukünftige Frau, seine Gemahlin.

Sie ahnte noch nichts von der drohenden Gefahr. In ihrem jungen, unschuldigen Leben hatte Hitomi bestimmt noch nicht so einer Bedrohung ins Auge geblickt.
 


 

Hitomi ahnte wirklich noch nichts davon. Allein saß sie in ihrem Zimmer und stickte, als es an der Tür klopfte.

"Herein"

Vorsichtig schlüpfte der Kopf ihre Zofe zur Tür herein.

"Was willst du Nancy"

"Verzeiht die Störung, da ist ein älterer Mann der euch sprechen möchte"

Sofort erhellte sich Hitomi Gesicht.

"Schick ihn herein"

Kaum das der Alte die Schwelle übertreten hatte, stürzte sie überglücklich in seine Arme.

"Newlin!"

"Nicht so stürmisch mit einem alten Greis" Lachend blickte er ihr ins Gesicht.
 

In wallender weißer Robe, mit feurigen Augen, bot der Druide Newlin einen eindrucksvollen Anblick. Sein langes Haar verschmolz mit dem dichten grauen Bart, der bis zu den Knien reichte.

Angeblich war er Sohn einer Druidenpriesterin und eines epischen Runenmeisters.

Newlin sprach nie über seine Herkunft, aber welche Geheimnisse seine Vergangenheit auch immer bergen mochte - niemand zweifelte an seinem umfassenden Wissen und seinen magischen Kräften, die er vermutlich zweierlei Gottheiten verdankte.

Viele hielten ihn für verrückt, wenn sie an seiner Behausung im Wald vorbeigingen. Andere erklärten, er sei ein böser Zauberer, gegen den man unerbittlich vorgehen müsse.

Aber sie verstummten, sobald sie ein Blick aus seinen zwingenden Augen traf. Und so lebte er unbehelligt in seiner Einsamkeit und hieß alle willkommen, die ihn aufsuchten.
 

Er hatte den Baron von Lynwood geliebt und geachtet. In Lynwood erkannte er in ihm einen gerechten, ungewöhnlichen Mann. Auch der jüngsten Tochter galt Newlins Liebe. Vielleicht, weil er selbst keine Erben vorzuweisen hatte. Hitomi wurde schon als Kind zu ihm gebracht.

Die Mönche und Priester mochten sie mit der Lehre Farnelias vertraut machen, aber von dem alten Druiden erfuhr sie alles über ihre eigne Seele und die Erde ringsum. Er hatte ihr Ehrfurcht vor Tieren und Pflanzen beigebracht und sie gelehrt, die Zeichen des Himmels zu lesen, Sonnenschein oder Gewitter vorauszusagen, welche Kräuter gewisse Krankheiten heilten oder Schmerzen linderten.
 

"Seid gegrüßt, lieber alter Newlin" Belustigt beobachtete sie den Alten.

"Hitomi, Baroness von Lynwood und zukünftige Königin" Schmunzelnd blickte er unter den Augenwinkeln zu ihr empor und hob belustigt die Brauen.

"Gott mit euch, Mylord" Anmutig knickste sie und lächelte sittsam, als er einen Kuss auf ihre Wangen hauchte.

"Du schmeichelst mir mein Kind, obwohl man mich beiweiten nicht mehr so bezeichnen kann, ich bin alt wie du unschwer erkennen wirst"

Lächelnd blickte sie auf den Druiden herab.

"Newlin, Ihr seit noch nicht so alt wie Ihr vorgebt. Ihr werdet noch viele Jahre unter uns weilen"

Newlin schaute in die funkelnden smaragdgrünen Augen.

"Nun Schluss, ich bin aus einem anderen Grund hier"

Der Alte setzte sich an den Tisch und griff in seine Tasche und begann und verschiedene Dinge auf dem Tisch auszubreiten. Einige hatte Hitomi noch in Erinnerung behalten.
 

Sie holte tief Atem. Auf dem Tisch lag ein Beutel aus feinem Rehleder. Darin steckten Newlins Runen, schön gemeißelte steinerne Schriftzeichen. Impulsiv packte sie den Beutel und schüttelte ihn vor der Nase des Druiden.

"Werft die Runen für mich! Ihr müsst mir mein Schicksal weissagen"

"Nein" protestierte er mit scharfer Stimme.

Sie kniete vor ihm nieder, doch in dieser Geste lag keine Demut. Stolz hob die das Kinn.

"Dann will ich's selber tun"

"Törichtes Mädchen!" Newlin stand auf, und seine blitzenden Augen verengten sich.

"Willst du das Herz deiner Mutter zur Verzweiflung treiben. Wenn dein Vater das wüsste.

Man kann das Schicksal nicht ändern!"

"Bitte Newlin, ich möchte nur verstehen was meine Träume bedeuten"

Der Alte atmete tief durch und wand sich zu ihr um.

"Dass was du gesehen hast, was ein Teil deiner Zukunft, denn du nicht entrinnen wirst, ob du ihn siehst oder nicht"

"Aber vielleicht soll mir der Traum etwas sagen"

"Vielleicht ist es besser das Unvermeintliche auf sich zukommen zu lassen!"

"Bitte Newlin" Sie umarmte den Alten von hinten und vergrub ihr Gesicht in seinem Mantel. Seufzend gab er sich geschlagen.

"Nun gut, ich werde dir die Runen legen, Hitomi, und dann wirst du einsehen, dass du solche Träume nicht beeinflussen kannst"

Leise lachte sie, und er las tiefe Zuneigung in ihren Augen, aber auch Triumph, weil sie ihr Ziel erreicht hatte.

"Oh, danke Newlin!"

"Hoffentlich zeigen dir die Runen eine achtbare Ehefrau und Mutter zahlreicher Kinder, die pflichtbewusst die Wünsche ihres Gemahls erfüllt", murmelt er.
 

Wenig später saßen sie sich am Tisch gegenüber. Draußen brach die Dunkelheit herein, nur das Feuer und eine kostbare Kerze spendeten Licht.

Newlin breitete ein Leinentuch aus und warf die Runen darauf, sodass die Schriftzeichen nach unten gekehrt waren.

"Nun musst du drei berühren, Hitomi"

Sie gehorchte und er drehte das erste Zeichen um. Thurisaz, der Stein des Tors. Ihm zufolge sollte Hitomi sich still verhalten, die Welt ringsum aufmerksam beobachten und nicht ungestüm vorwärts stürmen. Wortlos drehte er den zweiten Stein um. Hegalez, der Künder schlimmer Tragödien und heftigen Aufruhrs, ein Götterstein.

Ein Schicksal, dass der Mensch nicht abwenden konnte, einer gewaltigen Meereswelle gleich, wie der endlose Strom der Eindringlinge ... Immer noch schweigend, betrachtete der alte Druide den dritten Stein, eine leere Rune.

Sein Blick verdüsterte sich, und eine böse Ahnung stieg in Hitomi auf.

"Sagt mir, was Ihr seht, Newlin!"

Darüber wollte er nicht sprechen. Die leere Rune war unfassbar. Sie konnte den Tod bedeuten, aber auch einen Anfang, eine Wiedergeburt. Da sie Hegalez gefolgt war, wies sie auf gefährliche Hindernisse hin, die vor Hitomi emporragen würden. Sie musste die Veränderung hinnehmen, die auf sie zukam. Dann würde sie lange leben und mit der Zeit auch ihr Glück finden. Doch der Weg zu diesem Ziel war beschwerlich.

Konzentriert schloss er die Augen. Seine Finger liebkosten die kühlen Steine, und er vertiefte sich in die Symbole. Er sah Hitomi in eine Rüstung, fühlte den Scherz der Strafe, der sie erwartete. Ein Mann würde diese Strafe vollziehen. Ein in Rüstung glänzender Mann, der von Licht umhüllt, mächtig und gefährlich, jedoch nicht von einer bösen Aura umgeben. Er strahlte entschlossene Kraft aus. Die Runen schienen zu flüstern, Hitomi's Lebensweg würde seinen unwiderruflich kreuzen. Hatte sie das vielleicht nicht schon lässt getan. War Van der geheimnisvolle Mann, den die Runen ihm prophezeiten?!

"Newlin!" drängte Hitomi, und er öffnete die Augen.

"Ich sehe genau das, was auf dich zukommt. Du wirst vielen Kindern das Leben schenken und alt werden"

"Ihr belügt mich, Druide!" beschuldigte sie ihn erbost. Newlin erhob sich.

"Nein. Ich bin ein müder Greis, der jetzt essen und schlafen gehen wird"

Ungeduldig packte er die Steine in den Rehlederbeutel.

Zögernd stand auch Hitomi auf, dann lächelte sie und folgte ihm zum Feuer. Sein schroffer Tonfall tat ihrer Zuneigung keinen Abbruch.

"Schon wieder Greis! Wenn Ihr alle Bäume des Waldes überlebt habt, werdet ihr noch immer nicht alt sein"

Sie drehte sich um und goss Wein in zwei Gläser. Eins reichte sie ihm.

"Dies ist der beste Wein aus Farnelia! Vielleicht bekommen wie einen Schwips, Newlin"

Er stellte seine Tasche noch einmal auf den Tisch und betrachtete sie.

"Ich gewiss nicht, sonst entlockst du mir Worte, die ich für mich behalten möchte"

Ihre Augen verdunkelten sich, dann entgegnete sie würdevoll.

"Es liegt keineswegs in meiner Absicht, Euch zu überlisten, Druide"

Sie ging zum Fenster und blickte hinaus, dann wand sie sich zu ihm um.

"Was Eure Runen sagen, kümmert mich nicht, Druide, denn ich werde mein Schicksal selbst in die Hand nehmen"

Mit besorgter Miene betrachtete er Hitomi.

"Nun gut, wenn du nichts dagegen hast, möchte ich noch eine Weile in der Nähe verweilen"

"Natürlich, wenn du möchtest. Soll ich meiner Zofe Bescheid geben, für ein weiteres Gedeck am Tisch"

"Nein, nicht nötig, ein stilles Kämmerlein soll mir genügen. Du weist doch, dass ich die Einsamkeit bevorzuge"

Lächelnd drehte sie sich um und rief ihre Zofe herbei.

"Nancy, lass ein Zimmer herrichten"
 


 

Schweigen starrte Hitomi auf ihren Teller vor ihr. Sie dachte über die Worte von Newlin nach. Wurde sie so bedroht, von dunkeln Mächten?!

"Hitomi!"

Erschrocken wand sie ihren Blick vom Teller auf den König.

"Ich habe gehört, Ihr beherbergt einen alten Greis?!"

Geistesabwesend nickte sie.

"Ihr meint sicherlich Newlin. Er ist ein alter Druide, den ich um Rat erfragt habe"

Stirne runzelnd betrachte er sie.

"Ihr glaubt doch nicht an so einen Humbug" mischte sich Kassandra nun in das Gespräch ein.

"Mit seinen Prophezeiungen beweist der Alte doch gar nichts"

Erbost sprang Hitomi auf und lies dabei ihre Gabel fallen.

"Was fällt Ihnen ein, den alten Druide zu verurteilen. Er hat mir alles gelehrt was ich weis und seine Vorraussagen trafen bis jetzt immer ein"

"Kassandra, halltet den Mund" redete nun der König dazwischen und wand sich an Hitomi.

"Was hat er Ihnen den prophezeit?!"

Abrupt errötete Hitomi, als sie an Newlins Worte dachte. Viele Kinder!

Dies konnte sie ihm unmöglich sagen und wich dem Thema einfach aus.

"Er wollte mir nichts Genaues erzählen, aber ich werde es noch aus ihm herausbekommen"

Um ihr Scharmesröte zu verbergen setzte sie sich schnell wieder hin.
 


 

Nach dem Essen zog sich Van mit seinen Beratern in das Arbeitszimmer zurück.

"Wie weit sind die Vorbereitungen fortgeschritten?!" wand er sich nun an seine Berater.

"Ungewöhnlich schnell, eure Majestät! Es wäre vielleicht an der Zeit auf die Hochzeit mit Lady Hitomi zurückzukommen!"

Verwundert wand er seinen Blick vom Fenster auf seine Gegenüber.

"Wie meint Ihr das?"

Nervös drehte sich der Mann unter den undurchdringlichen Blick des Königs. Aufgeregt hüstelte er vor sich hin und blickte hilfesuchend auf die anderen im Zimmer.

"Nun ... äh, ich meine nur es sei ratsam die Hochzeit vor eure Abreise zu verschieben"

Stilles Schweigen herrschte ihm Raum. Jeder wartete auf Van's Reaktion.

"Wann gedenkt Ihr könnt ihr mit den Vorbereitungen beginnen?"

Erleichtert atmeten alle auf.

"Dann seit Ihr mit meinen Vorschlag zufrieden, eure Majestät?!"

"Nun etwas Ähnliches ging mir auch schon durch den Kopf. Es ist wohl das Beste in diesen Tagen noch zu heiraten!"
 


 

Hitomi zog es derweil in die Natur. Sie bemerkte die Unruhen des Volkes. Sie war nicht dumm, längst hatte Hitomi von dem bevorstehenden Krieg gehört. Einer der Gründe hier draußen ruhelos umherzuwandern.

Hitomi lehnte dich an den breiten Eschenstamm, schloss die Augen und holte tief Luft. Der Herbst zog ins Land und wurde von heftigen Regenfällen begleitet. Der Boden unter ihren Füßen war feucht, der Wald roch nach frischem Grün.

Neuer Regen lag in der Luft. Bald würde sich das Erdreich in Schlamm verwandeln. In der Nähe knackste ein Zweig, und sie griff angstvoll nach ihrem Schwert. Verwundert hab sie die Brauen, als Newlin vor ihr stehen blieb. Doch ihre Überraschung verflog ebenso schnell wie ihre Furcht. Der alte Druide hatte schon oft die Gabe bewiesen, plötzlich aufzutauchen, obwohl man ihn ganz woanders vermutete.

"Frauen sollten keine Waffen tragen, Mylady Hitomi!"

Sie wollte seinem Blick standhalten, vermochte es aber nicht. Erschöpft seufzte sie auf.

"Ich nehme nicht an Schlachten teil, Newlin"

"Ich glaube auch nicht, dass dies dein zukünftiger Gemahl begrüßen würde"

Das Blut stieg ihr in die Wangen.

"Was tut Ihr hier, Newlin?" fragte sie ärgerlich.

Warum übte der Druide eine so niederschmetternde Wirkung auf sie aus?

"Ich dachte, ich würde dich hier finden, Hitomi" antwortete Newlin und setzte sich zu ihr.

Der König beruft eine Ratsversammlung ein, und deine Abwesenheit würde ihm sicher auffallen"

Das ließ sich nicht leugnen.

"Also gut, Newlin"

Lautlos eilte sie zwischen den Bäumen hindurch. Stille erfüllte den Wald, und sie zwang sich kurz stehen zubleiben und zu lauschen, wie Newlin sie es vor langer Zeit gelehrt hatte. Im Moment hörte sie nur das leise Rascheln der Blätter im Wind, doch schon bald wird sie Kriegsgeschrei vernehmen.
 

Das war's mal wieder.

Fleißig Komis schreiben, sonst schreib ich nicht weiter *eg*

Hochzeit

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kämpfe und ihre Opfer

Hier bin ich mal wieder, frisch aus der Berufsschule, für euch!!! *grins*

Ganz schöner Ansturm auf das letzte Kapi!!!
 

Freut mich wenn es euch gefällt ^__^

Also ab ins nächste Kapi
 


 


 

Kapitel 10
 


 


 

Hitomi stand am Fenster ihres Gemaches und blickte zu den Männern hinab, die im Hof ihre Vorbereitungen trafen.

Warum war es ihr Schicksal, jene gehen zu lassen, die sie liebte? Ja, Liebe! Dieses Gefühl kam ihr in den Sinn wenn sie an Van dachte. Ob er ihre Gefühle erwiderte, wusste sie nicht?

Verlangen und Liebe sind nicht gleichzusetzen.

Tränen brannten in ihren Augen, wurden aber nicht vergossen. Sie war die Königin von Farnelia, und wenn die Krieger im Morgengrauen davon ritten, musste sie ihre Pflicht erfüllen, Van die Steigbügel halten und das Heer mit einem Jubelruf verabschieden, freudig und siegessicher.
 

Die Pferde spürten die Aufregung, die in der Luft lag, und tänzelten unruhig im Hof umher. Völlig in Eile rannten die Fahnenträger, Dienstboten, Schmiede und Krieger durcheinander. Van machte seine Pläne und Hitomi nahm an, dass er sie vorerst vergessen hatte.

Die Vorbereitungen dauerten bis in den frühen Morgen hinein. Fröstelnd lag Hitomi im Bett, in eine Felldecke gewickelt. Wie ungerecht ... So lange hatte sie auf den Frieden gewartet, und jetzt, wo er endlich in ihre Seele eingekehrt war, wurde er ihr wieder entrissen.

Es dauerte lange, bis sie wieder einschlief, und sie erwachte nicht als Van neben sie legte.

Aber im Schlaf rückte sie näher zu ihm, und er nahm sie in die Arme. Er selbst tat kaum ein Auge zu, fand aber Erholung in Hitomi's Nähe.

Als sie am Morgen die Augen öffnete, las sie eine sonderbare Zärtlichkeit in seinem Blick, die sofort wieder verwand.

War es nur Einbildung gewesen oder hatte sie soeben gesehen, wie er wirklich war - obwohl sie glaubte, sie würde es niemals wissen?
 

Die Truppen waren zu Abmarsch bereit und standen im Hof. Der hohe, schrille Klang des Schlachthorns ertönte. Hitomi sah Van auf seinem Streitross sitzen und brachte ihm den Silberkelch. Er hob ihn hoch und trank, während seine Männer Siegerparolen schrien und die Pferde sich rastlos aufbäumten.

Van reichte seiner Frau den Kelch zurück, neigte sich herab und strich über ihre Wange.

"Gib auf dich acht"

Sie küsste seine Handfläche und senkte den Kopf, denn er sollte nicht sehen, dass ihre Augen in Tränen schwammen. Dann trat sie rasch zurück.

Im Lärm klirrender Waffen und donnernder Hufe zog die Kriegerschar aus der Stadt.
 


 

Hörner erklangen, Banner wurden geschwenkt. Einen halben Tagesritt entfernt stoßen die Streitkräfte von Trion und anderen Ländern hinzu. Die Truppen verschmolzen miteinander und der lange Marsch begann. Fünfzig Meilen weit folgten sie der Straße landeinwärts, scheinbar endlose Tage verstrichen. Dann schlugen die die Richtung zur Küste ein.

Nach wieder einmal langen Ritt, beschlossen sie Rast zu machen. Ringsum brannten die Lagerfeuer.

Van setzte sich ins kühle Moos und lehnte den Kopf an einen dicken Stamm. Meistens ritt er, ohne an anderes zu denken als die Kämpfe, in die er verstrickt war. Aber es gab Nächte, wo er sich nach Farnelia zurücksehnte, nach einem heißen Bad, einer wohlschmeckenden Mahlzeit, den aufreizenden Zärtlichkeiten seiner Frau.

Bei diesem Gedanken runzelte er die Stirn. Unterwegs trafen die Krieger immer wieder Huren in den Lagern an, ließen sich aufheitern, prahlten vor den Frauen mit ihren Erfolgen auf den Kampfschauplätzen, fanden Entspannung nach den anstrengenden Tagen. Aber Van sah sich außerstande, körperliche Freuden in weiblichen Armen zu genießen.

Wieder einmal erhitzte die Vorstellung, Hitomi könnte sie einem anderen hingeben, Vans Blut. Doch das brauchte er nicht zu befürchten.

Die Königin wurde auf seinen Befehl streng bewacht.

Van bezweifelte, dass sie einen Fluchtversuch unternehmen würde, doch er wusste nicht, welche Gedanken sich hinter den strahlenden grünen Augen verbargen. Sicher, er hatte Hitomi's Leidenschaft geweckt. Aber wenn sie ihn immer noch hasste, würde sie sich womöglich einen Liebhaber zulegen, um ihn, den sie nur gezwungenermaßen geheiratete hatte, Hörner aufzusetzen.
 

Er ballte die Hände, dann öffnete er sie langsam. Nein, das würden seine Gefolgsleute zu verhindern wissen. Außerdem war sie sich ihrer Stellung als Königin von Farnelia bewusst, also würde sie sich wohl kaum auf eine billige Liebschaft einlassen.

Er schloss die Augen und sah sie vor sich - das seidige dunkelblonde Haar über den vollen Brüsten, die wohlgeformten langen Beine, den verführerischen Gang ... Dieses Bild verwehrte es ihm, die Gesellschaft einer Hure zu suchen.

"Der König von Farnelia ist sehr nachdenklich heute Nacht"

Van hob die Lider, erbost über die Störung und starrte den alten Newlin an, der lautlos zu ihm gekommen war.

"Der König von Farnelia wünscht allein zu blieben"

"Ein Lichtschleier umgibt Euch, Majestät", fuhr der Druide unbeirrt fort.

"Wenn Ihr in einer Schlacht sterben sollt, wird es vorerst nicht geschehen"

"Das müsste meine Frau beglücken", bemerkte Van trocken.

Newlin zuckte mit den Achseln und strich über seinen langen Bart.

"Ihr wollt den General der Zaibacher töten, mein junger Herr. Und es ist Euer Schicksal, ihm eines Tages zu begegnen. Einer von Euch muss fallen. Vielleicht werdet Ihr den Zaibacher niederstrecken. Morgen allerdings noch nicht ... Aber sein Tod allein wird Euch nicht geben was Ihr sucht"

"Oh - und was suche ich, Druide?"

"Die Rückkehr Euer Seele. Die müsst Ihr in Eurem eigenen Leben finden, König von Farnelia, nicht im Tod eines anderen.

Van stand auf und schüttelte welkes Laub von seinem Umhang.

"Ihr sagt, ich werde ihn nicht so bald fällen. Soll ich ihm weiterhin gestatten, diese Küste zu verwüsten und zahllose Menschen niederzumetzeln?"

"Keineswegs", erwiderte Newlin, ohne den Sarkasmus des Königs zu beachten.

"Der Zaibacher muss sterben. Er gehört nicht hierher, und der Wind flüstert, dies sei Eure Heimat. Ihr müsst den Zaibacher suchen und bekämpfen"

"In der Tat?" Belustigt hob Olaf die Braunen, und der Druide lächelte. Van lachte.

"Vielleicht habt Ihr Recht. Aber sagt mir, mein Freund - wieso wisst Ihr diese Dinge?"

"Ich lese oft Runen für Euch, Van de Farnel. Sie prophezeiten ebenso Eure erste Begegnung mit der jungen Baroness, die Ihr jetzt Eure Frau nennt"

Newlin bemerkte den neugierigen Blick des Königs und bekräftige.

"Ja, darüber weiß ich Bescheid"

"Und Ihr habt nichts unternommen, um die Hochzeit zu verhindern?"

"Nein." Der Druide lächelte sanft.

"Diese Ehe ist das Schicksal Farnelias."

"Oh ..."

"Morgen wird der Kampf mit Eurem Sieg enden. Die Rune der Sonne, Sowelu, steht auf Eurem Seite. Aber nehmt Euch in Acht, mein Herr. Verrat und andere böse Dinge kommen auf Euch zu. Ich weis nicht, wann Euch Gefahr drohten wird und von welcher Seite - nur dass Ihr sie abwenden müsst. Erst dann werdet Ihr Eure Seele wieder finden"

Die ruhige Gewissheit und der flehende Unterton Newlins Warnung überraschte Van.

"Ich werde auf der Hut sein, Druide", versprach er und war sich nicht sicher, ob er den alten Mann für einen wahren Propheten oder einen Wahnsinnigen halten sollte.
 


 

Ein Teil von Newlins Weissagung traf ein. Kaum hatten sie das Lager abgebrochen, als sie auch schon von Zaibacher Truppen überfallen wurden. Gefangen zwischen Wald und Bergen, tobte der Kampf. Oft mussten die Männer Acht geben, um gegen Feinde zu fechten und nicht gegen Freunde.
 

Wie Van bald feststellte, hatten die Zaibacher ihre Streitkräfte mit Neuankömmlingen von ihren heimischen Küsten und Verbündeten verstärkt. Die Angriffe entlang der Straße waren harmlos gewesen, verglichen mit dem Heer, das jetzt von Norden her zuschlug.

Klirrender Stahl und Blutströme beherrschten den Morgen. Van hielt seine Stellung auf einem Grat an der Südseite, wo ein schmaler Bach floss.

Mit wildem Kriegsgeschrei begrüßten sie die Zaibacher und schwangen entschlossen ihre Schwerter. Lächelnd wich er einer Speerspitze aus. Das Gefühl des sicheren Sieges erwärmte sein Herz. Die Zaibacher wurden zurückgeschlagen, und der Druide täuschte sich.

Dies war der Tag, wo Dilandau fallen würde. Der Gedanke an den Triumph, der ihm unmittelbar bevorstand, gab Van neue Kraft.

Mit einem gellenden Schlachtruf stürzte er sich ins Getümmel. Die Zaibacher, die eben noch dicht wie die Fliegen aneinanderklebten hatten, begannen sich zu zerstreuen. Das Schwert des Königs streckte einen Feind mit wild funkelnden Augen nieder, dann hielt er nach seinem nächsten Opfer Ausschau.

Er überquerte den Bach und stieg den Hang hinab, zu den Bäumen, wo jetzt das Kriegsgeschrei heulte. Geduckt, das Schwert gezückt, spähte er vorsichtig nach allen Seiten. Ein Kampf im Wald war stets gefährlich. Wie leicht konnte eine Klinge den Nacken durchstechen, und man verblutete, ohne den Gegner gesehen zu haben ...

Ein schriller Ruf warnte ihn vor einem Angriff, und er fuhr herum. Mit einem kraftvollen Schwertstreich fällte er den Feind und sah, wie der Zorn in den brechenden Augen maßloser Verwirrung wich.

Die Schlacht währte den ganzen Nachmittag. Bei Einbruch der Dunkelheit waren die Zaibacher zurückgeworfen worden, fast bis zum Meer. Van stand auf einen Hang und befahl seinen Männern, noch weiter vorzurücken. Schickte seine Gruppe zur linken Flanke und eine zur rechten, um den Feind zu umzingeln.

Als er sich umdrehte, stand er plötzlich ganz allein dem Zaibacher gegenüber- Dilandau !

Blitzschnell sprang Van zur Seite, die Streitaxt flog um Haaresbreite an seiner Schulter vorbei und grub sich in den Boden. Leicht hätte er seinen grinsenden Feind niederstrecken können, doch es widerstrebte ihm, einen Wehrlosen zu töten.

"Holt Eure Waffe, Dilandau! Ich will wie ein Mann gegen Euch kämpfen!"

Der Angesprochene grinste eiskalt.

"Heute Abend werdet Ihr auf mein Leben trinken, wenn Ihr in der Walhall mit den Toten speist!"

Er stürzte sich auf Van, der den Angriff mit seinem Schwert abblockte. Stahl klirrte, zwei starke Arme bebten, dann wichen beide Gegner zurück. Der König fügte ihm eine Schnittwunde am Arm zu, doch der Zaibacher lies sich fallen und rollte davon, um Zeit zu gewinnen.

Van folgte ihm, sein Feind warf ihm Erde in die Augen, blendete ihn vorübergehend und erhob sich. Doch als er zum tödlichen Schlag ausholte, spürte der König den Luftzug der Axt und wehrte sie mit seiner Klinge ab. Das Schwert zitterte und glitt ihm aus der Hand.

Jetzt war sein Blick nicht mehr verschleiert. Er sah Dilandau auf sich zukommen und sprang hoch, um einem Angriff auszuweichen, der seinen Beinen galt. Die Schwungkraft der schweren Axt riss den Zaibacher zu Boden, aber er stand sofort wieder auf.

Der waffenlose König musste Katz und Maus spielen, trat den Rückzug an, wich den Attacken aus.

Plötzlich landete das Schwert vor seinen Füßen. Woher es kam, wusste er nicht, und es kümmerte ihn auch nicht. Rasch hob er es auf.

Dilandau brüllte in wilder Wut, stürmte vorwärts und schwang die Axt empor, zielte auf Vans Schädel. Erst im allerletzten Augenblick duckte sich Van zur Seite und spürte, wie die Schneide seinen Kopf verfehlte, doch die Taktik hatte Erfolg.

Der Zaibacher stolperte, von der Kraft seines eigenen Angriffes getrieben, und fiel in einen welken Blätterhaufen.

Sofort stürzte Van ihm nach, aber er kam zu spät. Zwei Zaibacher warfen sich auf ihn und ermöglichten ihrem Anführer die Flucht.

Wütend auf den feigen General, der den Kampf von Mann zu Mann nicht länger gewagt hatte, stach Van beide Feinde nieder.

Er trug den Tagessieg davon, aber Dilandau war ihm entwischt, und er fühlte sich tief enttäuscht und ausgelaugt. Zwischen den Bäumen raschelte es. Er duckte sich, hob sein Schwert, sah aber nur sein langes weißes Gewand im Wald verschwinden. Lächelnd betrachtete er seine Waffe, die auf so wundersame Weise zu ihm zurückgekehrt war.

Dann hob er sie hoch, und der Stahl fing die letzten Sonnenstrahlen ein.

"Danke, Newlin", flüsterte Van.

"Ich danke Euch für mein Leben - denn ich liebe es sehr." Neue Kraft begann durch seine müden Glieder zu strömen.
 


 

Dilandau stand auf einen Hügel und schaute hasserfüllt ins Tal hinab, wo seine Feinde ihre Toten bestatteten. Seine eigenen Leute waren gefallen oder größtenteils in alle Winde verstreut. Nur vierzig Krieger hatten sich wieder um ihn versammelt und pflegten nun die Verwundeten.

Fluchend hob er eine Faust.

"Der König von Farnelia lebt immer noch!"

Van de Farnel besaß Farnelia, hatte eine schöne, anmutige Frau und die Könige der Provinzen fraßen ihm aus der Hand. Das musste ein Ende finden. Während die Sonne hinter den Klippen versank, beobachte Dilandau die Trauerzeremonie.

Plötzlich wand er sich zu den Männern. Seine Augen glühten wie im Fieber.

"Der König von Farnelia folgt der Küste, in den Süden. Wir schließen uns den gesetzlosen Banden an, die über die Meeresarme herfallen, und bleiben Van de Farnel stets um einen Schritt voraus. Zu guter letzt erwarten wir ihn, stellen ihm eine Falle und sehen ihn in die Walhall reisen!"

Die Zaibacher jubelten ihrem Anführer zu, und er grinste. Ob sie alle für ihn fallen würden, kümmerte ihn nicht. Er war besessen von seinem Hass gegen den König, den Jüngeren, Stärkeren, den mächtigen, schönen Helden.

Van musste sterben. Einmal war er nur mit knapper Not dem Tod entronnen, ein zweites Mal würde dies nicht geschehen.

Doch jetzt war er mit der Baroness von Lynwood verheiratet. Eine Schwachstelle? Dilandau beschloss darüber nachzudenken.
 


 


 

Asche zu Asche, Staub zu Staub. Monoton erklangen die Gebete, während Erde auf die Toten gestreut wurde.

Van fand heute keinen Schlaf und wanderte durch die Nacht. Immer ungeduldiger sehnte er sich nach seinem Heim, nach seiner Frau.

An diesem Tag hatte er die Zaibacher wieder besiegt. Dilandau lebte zwar noch, aber sie hatten die Zaibacher wenigstens zurückgeschlagen. Doch dieser Erfolg schenkte dem König nicht den erträumten inneren Frieden.

Die Tür zur Vergangenheit konnte er allmählich schließen und in die Zukunft schauen. Würde er sie gemeinsam mit Hitomi erleben? Drei lange Monde waren sie nun schon getrennt. Davor hatten sie kaum eine Gelegenheit aneinander kennen zu lernen. Nach seiner Rückkehr würden die noch einmal von vorn anfangen, das gelobte er sich. Ihre Kämpfe hatten sie ausgefochten.

Nun wollte er alles tun, um seiner Frau Freude zu bereiten. Sie in sein Leben einzubeziehen und an ihrem teilzuhaben.

Weil er sie brauchte. Weil er sie... Er schloss die Augen, dann blickte er zu den Sternen auf.

Ja, vielleicht liebte er sie!
 

Ein Geräusch ließ ihn zusammenzucken. Gleich darauf holte er tief Atem und schüttelte ärgerlich den Kopf, als er Newlin wie einen bleichen Geist zwischen den Bäumen hervortreten sah.

"Ihr versteht es wirklich, einen Mann zu erschrecken, Druide"

Würdevoll strich Newlin seinen langen, weiten Ärmel glatt.

"Ich glaub, junger Herr, Ihr bewahrt immer ruhiges Blut, mag ich nun plötzlich erscheinen oder nicht"

Van lächelte, wurde aber sofort wieder ernst, als er sich an die Ereignisse des Tages erinnerte.

"Mein Freund, ich stehe in Eurer Schuld, denn ich denke, Ihr habt mir das Leben gerettet"

"Spart Euch die Dankbarkeit. Ich habe Euch nicht das Leben gerettet, sondern dem Schicksal nur ein wenig unter die Arme gegriffen. Ihr hättet Dilandau ohnehin besiegt"

Ungeduldig seufzte der König.

"Die Menschen bestimmen ihr Schicksal selbst, Druide"

Newlin schaute ihn durchdringend an, dann zuckte er die Achseln.

"Wie Ihr meint, Majestät ..."

Da musste Van wieder lächeln.

"ihr gefallt mir, Newlin. Doch ich glaube, jeder muss seinen eigenen Weg gehen. Haltet getrost an Eurem Schicksal fest - ich werde meines selbst gestalten"

Schweigend erwiderte der Druide seinen Blick, und Van fragte.

"Was wollt Ihr mir diesmal weissagen? Die Schlacht ist vorbei, morgen reiten wir nach Hause. Mein geschlagener Feind ist davongerannt. Könnt Ihr das bestreiten?"

"Nein. Es ist nur ..."

"Was, Druide?"

"Nichts, nichts. Gute Nacht, König von Farnelia"

Langsam entfernte sich Newlin, während er etwas Unverständliches vor sich hin murmelte. Van blieb noch eine Zeitlang unter den Sternen stehen, atmete den sauberen Duft der Erde und der Herbstluft ein, der ihm den Sieg versüßte - und den Gedanken an die Zukunft. Er kehrte in sein Zelt zurück, und wenig später schlief ein.
 

Newlin verbrachte eine rastlose Nacht. Unruhig wälzte er sich auf seinem Lager umher, denn er wusste, dass die Schatten immer noch über den Mond tanzten.
 

Das wars mal wieder, ich weis ich kann fies sein!

Na ja, so bin ich eben!!!!!
 

Ach ich wollte euch noch fragen, ob ich noch etwas Dramatik einbauen soll. Mir schwebt da schon was im Kopf rum. Eure Meinung dazu würde mich mal interessieren!

Feedback, Kritik und Liebeshymnen wieder an mich ^__^

Sehnsucht

Da bin ich wieder nach so langer Zeit, ich hoffe ihr verzeiht die lange Wartezeit für euch.
 

Blockunterricht ist echt eine scheiß Erfindung!!! Und durch meine Ausbildung habe ich im Moment kaum noch Zeit zum Schreiben.

Nich mal am Wochenende *stöhn*
 

Na ja, kurze Rede langer Unsinn - ab in den nächsten Teil!
 


 

Kapitel 11
 


 


 

An manchen Tagen ihrer Trennung von Van konnte sie nicht glauben, dass sie ihn jemals geheiratet hatte. Und sie sagte sich, was zwischen ihnen geschehen war, müsse ein Traum gewesen sein. Wann immer ihr solche Zweifel kamen, ritt sie zu den Klippen hoch über dem Meer, versuchte sich an das Lächeln ihres Mannes zu erinnern. Und sie malte sich gern aus, er hätte damals etwas für sie empfunden.

Aber meistens führte sich Hitomi die harte Wirklichkeit vor Augen. Er sah in ihr sein persönliches Eigentum, das er schützen und verteidigen würde. Es war ein Versprechen ihrer Väter, weiter nichts!

Er würde seinen Leuten stets dazu veranlassen, ihr Respekt zu zollen. Doch wenn sie einmal ihre Grenzen überschritt - wie weit würde er in seinem Zorn gehen, um sie zu bestrafen?

Trotz der Abwesenheit der Krieger wurde das Abendessen stets in der Halle eingenommen. Die Frauen speisten zusammen mit den Wachposten.

Hitomi machte vor kurzem eine Entdeckung, die sie zunächst nicht wahrhaben wollte und dann halb erfreut, halb ängstlich hinnahm. Sie erwartete ein Kind, und die Gewissheit wuchs mit jedem Tag. Morgens wurde ihr übel, abends fühlte sie sich völlig erschöpft.

Sie würde das Kind des Königs gebären. Sie hätte nicht gedacht, dass dies schon so bald geschehen würde.

Vor wenigen Wochen war sie noch unberührt, und nun erwartete sie ihr erstes Kind. Doch das störte sie zu ihrer eigenen Überraschung kein bisschen. Es war Vans Kind, und es würde so stark und schön sein wie der Vater.

Würde er sich freuen? Sehnten sich nicht alle Männer nach Söhnen?
 


 


 

Am Morgens ritt sie zu den Klippen. Sie durfte sich frei bewegen, wenn eine Wache ihr auch immer in einigem Abstand folgte.

Zu ihrer Verwunderung sah sie eine Frau viel zu nah am Felsenrand stehen. Als Hitomi näher kam, erkannte sie Kassandra. Ohne lange zu überlegen, drückte sie die Schuhabsätze in die Flanken ihrer Stute und galoppierte zu der reglosen Frau, die sie nicht umdrehte, obwohl sie die donnernden Hufschläge hören musste. Sie rührte sich auch nicht, als Hitomi abstieg und zu ihr ging. Offenbar bemerkte Kassandra die Anwesenheit ihrer Feindin gar nicht. Wie im Traum starrte sie zur Felsenküste hinab.

"Kassandra?" begann Hitomi zögernd.

Die blasse Frau gab keine Antwort und trat noch näher an den Klippenrand heran. Instinktiv packte Hitomi sie am Arm, riss sie mit sich zu Boden, rollte mit ihr vom Abgrund weg. Erst jetzt schien Kassandra aus ihrem seltsamen Traum zu erwachen und blinzelte verwirrt.

Ohne das Handgelenk der Frau loszulassen, setzte Hitomi sich auf. Kassandras Augen zeigten keine Dankbarkeit.

"Warum habt Ihr mich zurückgehalten?"

"Wollte Ihr Euch das Leben nehmen?"

Wie Hitomi erst bemerkte, fehlte Kassandras dichtem Haar der frühere schöne Glanz. Sie wirkte blas und ausgelaugt.

"Es wäre am besten gewesen", erwiderte Kassandra leise.

"Ihr werdet stets die Siegerin bleiben nicht wahr, Hitomi. Baroness von Lynwood? Ihr besitzt Gold und Juwelen und die Krone!"

"Was meint Ihr?"

Ehe Kassandra antworten konnte, galoppierte ein Pferds heran, in dessen Sattel der stets wachsame Berater des Königs saß.

"Hitomi, Ihr müsst Euch vom Klippenrand entfernen!"

Ärgerlich stieg er ab.

"Ihr werdet diese Angelegenheit mir überlassen! Stellt Euch vor, Ihr wärt da hinuntergestürzt! Was würde seine Majestät sagen?"

Er wollte ihr auf die Beine helfen, doch sie schob seine Hand entschlossen beiseite.

"Nein, ich will mich selbst um Kassandra kümmern. Und ich werde gewiss nicht hinunterfallen." Zögernd runzelte er die Stirn.

"Nun gut, Ihr könnt kurz mit ihr sprechen. Ich erwarte Euch da drüben beim Wäldchen"

Während er davon ritt, drehte er sich immer wieder besorgt zu ihr um.

"Nie habe ich Euren Tod gewünscht", versicherte sie der unglückchen Frau. Und nach einer kleinen Pause fügte sie hinzu.

"Ihr müsst wissen, dass ich nicht hierher kommen wollte"

Kassandra lachte freudlos.

"Sie glauben wohl, Sie waren recht clever, nicht wahr?", zischte Kassandra.

Hitomi wirbelte herum und sah die Frau erstaunt an. Kassandras Gesicht war verkniffen und hart, ihr Mund war ein schmaler Strich, und ihre blauen Augen blitzten vor Hass.

"Madame, es tut mir Leid"; begann Hitomi leise, "dass Sie so empfinden"

"Leid!", knirschte Kassandra. "Ihr Mitleid brauche ich nicht. Ihre Hände waren total verkrampft.

"Ich weiß nicht, welchen Trick Sie angewandt haben, um ihn zu einem Antrag zu zwingen, aber eins kann ich Ihnen versichern- es wird Ihnen Leid tun." Sie lachte zornig.

"Er liebt mich! Wir hatten vor zu heiraten - und Sie haben ihn mir gestohlen!" Wut funkelte in ihren Augen, und sie sagte verbittert.

"Sie glauben, Sie haben gewonnen, aber ich beneide Sie nicht, wenn Sie die Frau eines Mannes werden, der Sie nur heiratet, weil es seine Pflicht ist!"

Ein entsetzlicher Gedanke setzte sich in Hitomi's Kopf fest. Hatte Van Kassandra von den Umständen ihrer plötzlichen Heirat erzählt? Sie fragte wütend.

"Und woher wissen Sie, dass es seine Pflicht gewesen, Madame?"

Ein Ausdruck der Verwirrung huschte über Kassandras Gesicht, so als könnte sie sich keinen anderen Grund für die Heirat vorstellen.

Weil er mich heiraten wollte", sagte sie stur und warf Hitomi einen verächtlichen Blick zu.

"Und die einzige Möglichkeit, wie Sie ihn dazu bringen konnten, Sie zu heiraten, war, ihn reinzulegen"

Die Erleichterung, die Hitomi durchströmte, war fast greifbar- Van hatte die Wahrheit nicht verraten. Aber Kassandras Überzeugung, dass Van sie geheiratet hätte, dass er sie liebte, war wie ein Dolch in ihre Brust. Sie sagte leise.

"Noch einmal, Madame, es tut mir Leid, dass Sie so empfinden, aber ich kann nichts dagegen tun"

Trotz Kassandras Wut war erkennbar, wie sehr sie litt. Hitomi verspürte einen Anflug von Mitleid. Ihr Leben war nicht das einzige, das sich so abrupt verändert hatte. Sie griff impulsiv nach Kassandras Hand und murmelte.

"Es tut mir Leid, dass Sie so verletzt wurden. Sie müssen an Ihre Zukunft denken. Sie sind jung und sehr schön - eines Tages wird ein anderer kommen, der Ihr Herz berührt"

Kassandra entriss ihr die Hand.

"Ich will keinen anderen Mann! Ich will Van!", jammerte sie, als wären ihre Wünsche die einzigen, die eine Rolle spielten. Hitomi wurde allmählich wütend und giftete.

"Glauben Sie mir, Madame, wenn ich ihn Ihnen geben könnte, würde ich es tun! Es lohnt sich nicht für einen Mann wie Van zu sterben. Er liebt niemanden"

Kassandra riss die Augen auf.

"Sie wollen ihn nicht? Warum in aller Welt nicht? Er sieht so gut aus und ist so reich"

Hitomi wünschte, sie hätte den Mund gehalten und war sich bewusst, dass sie mit ein paar wenigen schlecht gewählten Worten Gefahr lief, die Fassade, ihrer plötzlichen Hochzeit zu ruinieren. Also beeilte sie sich zu versichern.

"Natürlich liebte ich ihn. Wie Sie schon sagten, er ist reich und sieht gut aus"

Aber Kassandra hatte verdacht geschöpft. Sie beäugte Hitomi nachdenklich.

"Ich weis, dass er Sie nicht liebt ... und Sie lieben ihn anscheinend auch nicht..."

Sie keuchte, als ihr plötzlich ein Licht aufging.

"Sie haben ihn nur wegen seines Ranges und Geldes wegen geheiratet!"

Hitomi dachte nicht daran, sich auf eine Diskussion der Gründe für ihre Heirat mit Van einzulassen. Ihrem Gefühl nach hatte sie genug Zeit mit Kassandra verbracht.

"Sie können glauben, was Sie wollen, Madame, ich möchte nicht unhöflich sein, aber ich glaube, es ist Zeit, dass wir zurückkehren, zusammen!"

Kassandras Worte hatten sich wie glühende Nadeln in ihre verwirrten Gefühle gebohrt. Sie wusste bereits, dass Van sie nicht liebte, aber dass Kassandra diese Tatsache bestätigt hatte, schmerzte auf eine Art, mit der sie nie gerechnet hätte. Hitomi's Nägel bohrten sich in ihre Handfläche. Ich bin nicht eifersüchtig, beruhigte sie sich Bin ich nicht!

Eifersucht wäre das geringste Gefühl gewesen, wenn sie wirklich etwas für ihn empfinden würde, oder?
 

Von den Schlachtfeldern waren Botschaften in die Stadt gelangt und Hitomi wusste, dass die Streitkräfte der Verbündeten nordwärts ritten. Man versicherte ihr, dass es dem König gut gehe. Sie konnte nur beten und hoffen, die Truppen würden die Zaibacher bald schlagen und heimkehren.

Mit jedem Tag erkannte sie klarer, wie sehr sie ihren Mann vermisste, der ihr fremd und doch so vertraut war.

In vielen schlaflosen Nächten dachte sie an ihn, eine Hand auf der Hälfte des Betts, wo er gelegen hatte.

Wie würde er seine Nächte verbringen? Vergnügte er sich unterwegs mit willfährigen Frauen, die sein pechschwarzes Haar berührten, sich an seine breite Brust pressten, seine Zärtlichkeiten genossen?

Manchmal erwachte sie morgens völlig erschöpft, nannte sich eine Närrin und beklagte, dass sie als seine Frau geboren war. Von ihr erwartete er bedingungslose Treue und er selbst? Sie wusste nicht, was er trieb. Nur eins stand fest - er würde sie halb umbringen, sollte er sie des Ehebruchs verdächtigen. Das war ungerecht. An seinem Misstrauen zweifelte sie nicht, denn offenbar hatte er seine Berater beauftragt, sie streng zu bewachen.

Ihr Geheimnis kannte bis jetzt nur Nancy.
 

Eines frühen Morgens, um die Mitte des Herbstes, wurde sie von lautem Jubel im Hof geweckt. Hastig kleidete sie sich an und lief hinaus.

"Es ist vollbracht! Seine Majestät hat die Zaibacher zurückgeschlagen, und nun reiten die Truppen nach Hause"

Vor Erleichterung wurde ihr fast schwindlig, aber sie empfand immer noch Angst. Unsicher blickte sie in die Gesichter.

"Und der König, ist er verwundet?"

Die jungen Boten, die, die Nachricht überbracht hatten, schüttelten nur die Köpfe. Erleichtert atmete sie aus.

"Oh, Gott sei Dank!" rief sie, und ihre smaragdgrünen Augen strahlten.

"Wir müssen ein großes Fest vorbereiten"

Die umstehenden Männer begannen über ihren Eifer zu lachen.

"Es wird noch eine Weile dauern, bis die Truppen eintreffen"

Sie lies sich aber nicht beirren.

"Trotzdem - es gibt viel zu tun"

Ihr Herz hatte heftig zu schlagen begonnen. Endlich kam Van nach Hause ...

Wie würde er sie begrüßen? Wie ein gefühlloser Fremder? Oder würde das Feuer der Leidenschaft das Eis in seinem Blick schmelzen?
 

Eines Nachts fand sie keinen Schlaf. Sie kleidete sich an und stieg leise die Treppe hinab. Wenn sie eine Weile am Feuer saß und einen Becher Wein trank, würde ihr das vielleicht über ihre innere Unruhe hinweghelfen.

Ehe sie die letzten Stufen erreichte, blieb sie stehen, denn sie hörte Stimmen. An die Mauer gedrückt, die das Treppenhaus von der Halle trennte, schlich Hitomi lautlos näher.

"Im Augenblick stehen uns nur wenige Krieger zur Verfügung. Noch mehr Männer können wir nicht aus der Stadt abziehen. Dann wäre sie schutzlos!"

Hitomi versuchte nicht zu atmen und jeden Wortlaut zu vernehmen. Anscheinend sprachen sie über sie.

"Ich habe keine Ahnung, was ich tun soll. Seine Majestät ist immer auf der Hut vor einem Angriff. Aber er wird nicht erwarten, dass eine elende gesetzlose Bande über ihn herfällt, nachdem er Dilandaus Truppen besiegt hat"

Hitomi verstand die Antwort des anderen nicht.

"Wir müssen etwas unternehmen, sonst wird dieser gesetzlose Abschaum, wahrscheinlich Van und seine Truppen angreifen"

Ein Schauer rann über Hitomis Rücken. Würden die siegreichen Krieger in ein Rattennest geraten? Kraftlos lehnte sie sich an die Wand. Angespannt lauschte sie.

Der eine Mann erklärte, dass die benötigte Hilfe, gerade weiter oben an der Küste war. Einen halben Tagesritt entfernt! Und die Gesetzlosen, im Norden der Stadt postiert, könnten binnen einer Stunde hier ein. Wäre es doch möglich, sie aus ihrer Stellung zu locken!

Hitomis Atem stockte. Plötzlich hörte sie Stuhlbeine auf dem Hallenboden scharren und floh die Treppe hinauf, in ihr Zimmer. Keuchend sank die gegen die Tür.

Rastlos begann sie umherzuwandern und schmiedete ihren Plan. In der nächsten Nacht wollte sie sich aus dem Schloss schleichen. Sie würde dafür sorgen, dass ihre Aufpasser, möglichst lange an der Tafel saßen und eifrig dem Wein zusprachen.

Wenn der König sein Ziel erreicht hatte, würde sie bereits mit einigen Männern den Gesetzlosen auflauern.

Aber konnte sie den Feind schlagen?

Newlin... Wäre der alte Freund doch bei ihr! Er würde ihr den richtigen Rat geben. Und wenn sie selbst die Runen warf und zu ergründen versuchte, ob Van in Gefahr schwebte? Viele Männer taten keinen Schritt ohne die Weissagung der Runen.

Sie holte den Beutel aus Katzenfell. Ein einziger Stein, hatte ihr Newlin erklärt, könne ihr helfen, einen Entschluss zu fassen. Und so zog sie einen hervor, starrte auf unregelmäßige Kerben, die aneinander kreuzten. Diese Rune wies auf qualvolle Schmerzen hin. Hastig warf sie den Stein beiseite und redete sich ein, sie würde ebenso wenig an Orakel glauben wie Kassandra.

"Ich bestimme mein Schicksal selbst", flüsterte sie.

Und die Angst um ihren Mann gab den Ausschlag. Ja, sie würde reiten.

Langsam beruhigte sie sich, und plötzlich zweifelte sie nicht mehr an ihrer Entscheidung. Es war so demütigend, eine Frau zu sein, vom Ehemann begehrt, aber nicht geliebt zu werden, keinerlei Macht zu besitzen, ihm ausgeliefert zu sein. Hoffentlich würde er nichts von ihrer Liebe merken, die ihm sogar noch größere Vorteile ihr gegenüber verschaffte ...

Oh, sie würde es genießen, wieder eine Rüstung zu tragen, wenigstens für kurze Zeit Machtgefühl zu empfinden.

Schützend legte sie eine Hand auf ihren Bauch. Ein Junge mit schwarzem Haar und leuchtend braunen Augen.

Ein königlicher Sprössling... Ihren Sohn würde sie rückhaltlos lieben können, ohne die Ängste und Bedenken, die ihr sein Vater einflößte.

Und wenn sie das Baby durch ihren Leichtsinn verlor? Nein, das Wagnis war nicht zu groß - und notwendig. Sie musste eben vorsichtig sein. Energisch bekämpfte sie ihre Furcht und dachte an ihre Landsleute da draußen, die zu sterben bereit waren - für ihr Land!
 


 


 

"Wir greifen an, wenn der Tag anbricht!" verkündete Dilandau seinen Kriegern, einer schäbigen, zerlumpten Bande. Die armseligen Reste seiner Truppen und die Gesetzlosen hatten sich zusammengeschlossen. Zaibacher und Farneliaer, die keinem Herrn gehorchten, nur ihren eigenen Wünschen. Für ihn waren es genau die richtigen Männer, denn sie kämpften verbissen für alles, was in der Reichweite ihrer gierigen Hände lag.

"Der König lagert an der Felsenküste. Wir müssen ihn überrumpeln"

Ein Farneliaer kam zu ihm und entblößte grinsend halb abgebrochene, faulige Zähne.

"Wenn ich Euch einen Rat geben darf, Dilandau ... Vorhin sah ich zwischen den Bäumen eine Reiterin in Rüstung. Der will ich's heimzahlen, denn vor zwei Jahren griff sie mit ihren Leuten eine Zaibachertruppe an, der ich damals angehörte. Sie ist sicher auf den Weg zu den Streitkräften des Königs. Wir sollten die aufhalten und für unsere Zwecke benutzen. Machen wir ihr doch einfach weis, wir wären Verbündete"

Dilandau grinste spöttisch.

"O ja, wenn uns diese Kriegerin gegen den König von Farnelia ins Feld führt, wäre das große Bündnis schwer erschüttert"

Er wand sich zu seinen Männern und schrie.

"Versteckt alles, was uns als Zaibacher kennzeichnet!"
 


 


 

So lange wie möglich saß Hitomi mit ihren Bewachern und ihrer Zofe an der Tafel. Scheinbar trank sie genauso viel wie alle anderen, während die siegreichen Könige gefeiert wurden. Schließlich taumelte sie gähnend die Treppe hinauf, und ihre schauspielerische Leistung wirkte so überzeugend, dass man sie zu ihrem Gemach trug.

Hitomi wartete noch eine Weile, dann holte sie ihre Rüstung und den Helm aus ihrer Truhe, wickelte beides in eine Felldecke und schlich aus dem Palast. Aus Angst, bemerkt zu werde, sattelte sie kein Pferd, legte nur ein Zaumzeug ins Maul eines Pferdes. In einem weiten wollenen Umhang, der sie bei der Wache am Stadttor als Bettlerin ausweisen sollte, ritt sie in die Nacht hinaus.

Zunächst suchte sie ein Dorf auf, das landeinwärts an einem Berghang lag.

Dort bot sie einem Bauern ein goldenes Armband an und bat ihn, dafür ihr Pferd gegen seines einzutauschen. Sie erklärte, wenn sie wiederkomme, müsse der Handel rückgängig gemacht werden, und der Mann dürfe keiner Menschenseele davon erzählen.

Während die ihren Weg fortsetzte, fragte sie sich angstvoll, ob ihr Plan, die Gesetzlosen in eine Falle zu locken gelingen würde. Vermutlich schon, denn die Kriegerin war lange nicht mehr aufgetaucht, und die Gerüchte müssten mittlerweile verstummt sein.

Im Morgengrauen ritt sie nach Norden, lauschte auf das Rascheln der Blätter, das Flüstern des Winds. Rosa Streifen zeigten sich am Himmel und sie sah den Rauch eines erlöschenden Lagerfeuers, zerbrochene Äste, hin und wieder Hufspuren im Erdreich.

Sie stieg vom Pferd und kroch lautlos durch das Unterholz. Kein einziger Zweig knackte unter ihren Füßen. Im ersten rosig-goldenen Tageslicht sah sie das Lager und atmete auf. Diese Männer waren eindeutig Verbündete. Nur Farneliaer würden mit Lederschürzen kämpfen und ihre Waffen vor ein rauchendes Feuer legen.

Wie sie mit angehörte hatte mussten die Gesetzlosen Zaibacher sein, vielleicht mit ein paar verräterischen Farneliaer vereint.

Hitomi eilte zu ihrem Pferd zurück, versteckte sich im Gebüsch und wartete, bis die Sonne höher stieg. Dann war es an der Zeit. Sie legte ihre Rüstung an, setzte den Helm mit dem geschlossenen Visier auf und ritt durch das Lager.
 


 

Na ja, dass wars mal wieder. Versuch so schnell ich kann weiter zu schreiben, wie gesagt ich habe im Moment kaum noch Zeit!

Dank euch jetzt schon für eure Komis ^___^

Bestrafung

Hi, allerseits!!!
 

Ich möchte vorweg noch etwas sagen zu diesem Kapi. Van wird wie soll ich es sagen, etwas anderes dargestellt wie im Anime. Ach was sag ich vollkommen anders.
 

Na ja, wie meine ganze Story halt! Musste seine Chara aber so hinstellen passt sonst nich Geschichte. Hab schließlich noch ne Menge vor, also stört euch nich weiter daran er bleibt schließlich nich immer so *grins*
 


 


 

Kapitel 12
 


 

Ein kräftig gebauter Krieger lief ihr entgegen und erklärte ihr rasch, wo die Gesetzlosen Stellung bezogen hatten. Sie nickte und wartete, bis ihre "Verbündeten" auf ihre Pferde gestiegen waren, dann brach sie nach Norden auf, gefolgt von der Truppe.

Die Gesetzlosen lagerten östlich von der Straße, die sich großartig für Hitomis Strategie eignete. Hinter hohen Felsblöcken konnten sich die Farneliaer verbergen, um später über die Gegner herzufallen.

Sie befahl ihren Leuten, sich in kleinen Gruppen entlang der Bucht zu verteilen. Die Pferde blieben zurück, während die Männer durch die Büsche zu den Klippen krochen. Hitomi wartete, bis alle postiert waren, dann kletterte sie einen hohen Felsen hinauf. Heiß fühlten sich der Sand und die Kiesel unter ihren tastenden Fingern an. Auf dem Gipfel angekommen, sah sie, dass das feindliche Lager viel größer war, als sie gedacht hatte. In wachsender Angst blickte sie der Schlacht entgegen und wünschte, die Sonne würde ihr nicht so grell in die Augen scheinen. Es fiel ihr schwer, die Anzahl der Gesetzlosen abzuschätzen. Beinahe bereute sie ihren Entschluss. Doch jetzt war es zu spät für feige Bedenken. Außerdem führte sie tapfere Männer an, die bereit waren, zu kämpfen und sogar zu sterben.

Sie stand auf und schwenkte ihr Schert im Kreis herum. Bald entdeckten die Männer, die im Lager ihren Geschäften nachgingen, die goldene Gestalt auf der Klippe.

Schreiend griffen sie zu ihren Waffen und rannten zu den Felsblöcken an der Bucht. Hitomi warf sich zu Boden, ihr Herz klopfte wie rasend. Nun musste die so schnell wie möglich verschwinden. Aber ehe sie die Felswand hinab riechen konnte, merkte sie, dass hier etwas nicht stimmte.

Der Feind stürmte nicht blindlings vorwärts, irgendjemand rief, dies sei eine Falle. Die Klippe wurde nicht angegriffen, sondern vorsichtig umzingelt. Viel zu schnell erklang klirrender Stahl. Vorsichtig stieg sie hinab, denn es wäre reiner Selbstmord gewesen, hier oben zu bleiben, wo sie nirgends in Deckung zu gehen vermochte.

Der Schlachtlärm drang von Osten heran, und sie konnte nur annehmen, dass die Farneliaer zurückwichen, um ihre Pferde aufzusuchen und in den Wald zu fliehen.

Am Fuß der Klippe angekommen, wollte Hitomi in dieselbe Richtung laufen, das Schwert fest umklammert. Doch da trat ihr ein großer Krieger in den Weg.

Schon lange hatte sie sich nicht mehr im Schwertkampf geübt - zu lange, dachte sie in verspäteter Reue. Verzweifelt wehrte sie die Fechthiebe des Mannes ab, sprang immer weiter zurück, duckte sich blitzschnell ab, sprang immer weiter zurück, duckte sich blitzschnell zur Seite, und seine Waffe blieb in einer Felsspalte stecken. Diesen Augenblick musste sie zur Flucht nutzen. Doch da eilte ein zweiter Feind auf sie zu, und vor entsetzen stockte ihr der Atem, denn sie sah sich ihrem Mann gegenüber.

Die kühlen brauen Augen des Königs von Farnelia drohte ihre Seele zu gefrieren. Erst jetzt erkannte sie ihren tödlichen Irrtum. Sie hatte keine Verbündete, sondern Gesetzlose zu diesem Lager geführt. Keine Eindringlinge - nein ... Verräter an ihrem eigenen Land - Verräter am Bündnis des Königs. Sie hatte sich auf die falsche Seite gestellt, gegen ihren Mann.
 

Langsam hab er das Schwert, in dessen Griff das Emblem Farnelias geschnitzt war.

"Ihr habt bemerkenswert gekämpft, meine Dame, aber bisher war das nur ein harmloses Geplänkel. Jetzt müsst Ihr meiner Waffe begegnen"

Hitomi fand keine Zeit mehr, noch länger über ihren dummen, unverzeihlichen Fehler nachzudenken, denn nun sah sie sich gezwungen, ihr Leben zu verteidigen.
 

Ohrenbetäubend stieß Stahl gegen Stahl. Wie flink und geschmeidig er zu fechten verstand... Wie sie aus den Augenwickeln sah, wurden sie von mehren Farneliaer beobachtet. Jemand trat vor, aber Van schrie, dies sei sein persönlicher Kampf, man solle sich da heraushalten.

Verzweifelt parierte Hitomi seine Fechthiebe, kannte nur noch einen einzigen Gedanken - ihr Leben so lange wie möglich zu verlängern. Unter der ungeheuren Kraft seiner Angriffe sank sie auf die Knie, wehrte sich aber immer noch, so gut sie es vermochte. Erst als er ihr die Waffe aus der Hand schlug, fand sie sich mit der Niederlage ab.

Am Boden hingestreckt, die Spitze seines Schwerts am Hals, schloss sie die Augen und wusste, dass es zu spät war, um noch irgend etwas anderes zu erleben, als ein letztes Mal in den Sonnenschein zu schauen, ein letztes Mal die salzige Meeresluft einzuatmen.
 

"Großer Gott, nicht!" riefen nun seine Männer dazwischen.

"Nicht! Das kannst du nicht ..."

"Beruhige euch und geht ins Lager zurück"; befahl Van mit seltsam tonloser Stimme.

"Ich beabsichtige nicht, sie zu ermorden. Geht! Alle!"

"Aber .."

"Geht!" schrie der König wütend.

"Ich sagte doch, sie wird am Leben bleiben! Verlasst mich jetzt!"
 

Vorsichtig öffnete Hitomi die Augen. Die anderen hatten gehorcht. Hoch aufgerichtet stand der eiserner Riese vor ihr, das Schwert in der Hand, dessen Spitze reglos ihre Kehle berührte.

"Majestät!" flehte jemand aus den Reihen.

"Niemals werde ich meine Frau umbringen!" stieß Olaf in zorniger Verachtung hervor, und Hitomi fühlte sich wie gelähmt.

"Ihr - wisst es!"

Die Schwertspitze entfernte sich von Hitomis Hals.

"Sagt mir, da ihr schon unbedingt hier bleiben wollt", begann Van mit kalter Gelassenheit,

"was tun wir mit Verrätern? Sogar ihr Vater würde antworten, der Tod sei die gerechte Strafe. Steh auf Hitomi!"
 

Sie konnte sich nicht rühren, und da bückte er sich - aber nicht, um ihr auf die Beine zu helfen, sondern um ihr unsanft den Helm vom Kopf zu ziehen. Dabei riss er ihr einige Haare aus. Tränen brannten in ihren Augen, aber gleichzeitig kehrte auch ihr Überlebenswille zurück. So würdevoll wie möglich erhob sie sich und versuchte verzweifelt zu erklären.

"Ich wollte dich nicht bekämpfen, sondern die Farneliaer gegen die Gesetzlosen ins Feld führen, die dir auflauern..."

"Sei still"

Schmerzhaft schlang er die Finger in ihr Nackenhaar.

"Das, meine Männer, ist der gefährlichste Feind eines Mannes. Eine Frau. Wie schön sie ist, nicht wahr? Ihre Augen können arktisches Eis schmelzen, ihr braunen Locken schimmern wie feinst gesponnen Seide, ihre Wangen wie Marmor, und sie besitzt den Körper einer Göttin. Wenn sie lächelt, gleichen ihre Lippen zarten Rosenblättern, aber im selben Atemzug plant sie den Tod ihres Ehemannes. Zufällig wird sie gerade noch rechtzeitig gefangen genommen. Und jetzt? Natürlich beteuert sie ihre Unschuld, und sie erwartet, man würde ihr glauben, weil man so verzaubert ist von ihren Reizen..."

"Van" schrie sie.

"Niemals würde ich gegen dich..."

Gnadenlos unterbrach er sie, indem er kräftig an ihren Haaren zerrte und ihr neue Tränen in die Augen trieb.

"Ich habe dir einmal versprochen, ich würde dich hart bestrafen, solltest du dir irgend etwas zu Schulden kommen lassen. Und ich halte immer mein Wort"

Van stieß einen Pfiff aus. Sofort traten zwei Farneliaer hinter den Klippen hervor, etwa fünfzig Schritte entfernt, und führten sein schwarzes Schlachtross zu ihm. Rasch hob er eine Hand, um zu verhindern, dass sie noch näher kamen und Hitomi sahen. Die letzte Wegstrecke legte der Hengst allein zurück. Schweren Herzens beobachtete Hitomi, wie ihr Mann nach einem Paar eiserner Handschellen griff, die mittels eines langen Hanfseils am Sattel befestigt waren. Nun erkannte sie seine Absicht.

"Van, bitte! Ich flehe dich an! Ich bin doch deine Frau!"

"Nur weil du meine Frau bist, lebst du noch" erwiderte er mit kaltem Lächeln.

"Wenn du mir zuhören würdest ..."

"Ich brauche nichts zu hören, wenn ich sehen kann. Dein Verrat hat mehreren Männern das Leben gekostet - das Leben von Kriegern, die auch deines beschützen wollten!"

Während er mit einer Hand immer noch ihr Nackenhaar festhielt, schloss er mit der anderen blitzschnell die schweren Eisenschellen um ihre Unterarme.

"Nein!" schrie sie und versuchte, nach ihm zu treten.

"Das ist Gerechtigkeit, Königin" herrschte er sie an.

"Du willst nicht hören ..." Hitomi konnte nicht weitersprechen. Die Lippen fest zusammengepresst, drückte er die Fersen in die Flanken seines Hengstes. Das Tier begann loszutraben, und sie schnappte nach Luft, als sie ihm stolpernd nachlaufen musste.
 

Zunächst nahm die nichts von ihrer Umgebung wahr, denn es erforderte ihre ganze Aufmerksamkeit, sich den Schritten des Rappen anzupassen, um nicht zu stürzen.

Doch dann erkannte sie in wachsendem Entsetzen, dass Van sie durch das Lager führte. Die Männer, die gerade ihre Pferde sattelten, die Sachen zusammenpackten oder die Toten begruben, hielten inne.

Die Augen der Farneliaer spielten Ungläubigkeit und Trauer über den Verrat wider, aber such Hass. Keiner kam ihr zu Hilfe. Am liebsten wäre sie im Erdboden versunken angesichts der Verachtung, die ihr nun von allen Seiten entgegen schlug. Immer wieder zerrte Van sie im Kreis herum und sie sah die Gefallenen, deren Tod sie verursacht hatte. Niemals würde sie diese Augen vergessen, die blicklos in den Himmel starrten.

Endlich zügelte der König seinen Hengst.

"Wir brechen zum Schloss auf! Ich reite mit meiner Gefangenen voraus"
 

Van hielt den Hengst im Zaum. Hätte er ihn schneller laufen lassen, wäre Hitomi schon längst gestürzt. Trotzdem rang sie heftig nach Atem, als er die Straße erreichte, das Pferd zügelte und sich zu ihr wandte.

"Hast du mir noch nicht genug angetan?" keuchte sie.

"Siehst du denn nicht, wie mich meine eigene Seele quält? Überleg doch! Niemals werde ich dir verzeihen ..."

"Du mir verzeihen?" unterbracher sie mit eisiger Stimme.

"Wie kannst di solchen Unsinn reden?"

Wieder versetzte er das Pferd in Trab, und die eisernen Handschellen zerrten grausam an Hitomis Armen. Wann immer ihre Füße den Boden berührten, glaubte sie, Schwertspitzen würden sich in ihre Sohlen bohren. Ringsum begann sich, die Welt zu drehen. Donnerschläge schienen in ihren Ohren zu dröhnen. Mit aller Kraft wehrte sie sich gegen einen Sturz. Im Schatten einer knorrigen Eiche hielt Van an.

Hitomi prallte gegen die Flanke des Hengstes und sank zu Boden. Es dauerte eine Weile, bis sie wieder zu Atem kam, dann flehte sie.

"Van! Ich würde mich doch nicht gegen mein eigenes Land stellen!"

"Steh auf"

"Ich kann nicht ... "

Schreiend unterbrach sie sich, als er am Hanfseil riss, und erhob sich taumelnd - gerade noch rechtzeitig, ehe die Hufe des Streitrosses weitertrabte.

"Ich verachte dich! Kreischte sie. "Bring mich lieber um, als ..."

Abrupt wurde der Hengst gezügelte.

"Ich werde dich nicht töten. Wie du selbst betont hast, bist du meine Frau. Ich werde dich weder umbringen, noch sollst du Verletzungen davontragen, denn ich sehe nicht gern Narben"

Ein Schauer rann ihr über den Rücken.

"Nein ..." protestierte sie mit schwacher Stimme, hasste die Kälte und Härte in seinen Augen. Wollte er tatsächlich mit ihr schlafen, während dieser schreckliche Zwist sie entzweite? Nein, da stürzte sie lieber und brach sich alle Knochen unter den Pferdehufen.

"Die Entscheidung liegt nicht bei dir, Hitomi"
 

Gequält stöhnte sie, als der Rappe seinen Weg fortsetzte und die eisernen Handschellen wieder schmerzhaft in ihr Fleisch schnitten. Lange kann ich nicht mehr, dachte sie und stolperte. Ich kann kaum noch laufen ...

Immer öfter wurde ihr schwarz vor Augen. Sie vermochte kaum noch, Luft in ihre Lungen zu saugen. Alle Muskeln in ihrem Körper schienen zu brennen. Und dann fiel sie.
 

Nur drei Schritte weit wurde sie über den Boden geschleift, dann blieb das Pferd stehen. Van schwang sich aus dem Sattel, und sie spürte die Spitze seines Schwertes an ihrem Hals.

"Steh auf!"

Unfähig, die ausgetrockneten Lippen zu öffnen und zu sprechen, schüttelte sie nur den Kopf.

"Du wirst aufstehen" fügte er leise hinzu.

"Und du wirst den Schmerz, den du anderen zuzufügen pflegst am eigenen Leib spüren"
 

Wie aus weiter Ferne hörte sie seine Worte hervorgebracht. Warum gab er ihr keine Gelegenheit alles zu erklären? Aber sie hätte ohnehin kein Wort hervorgebracht. Sie konnte nicht einmal die Augen aufschlagen, kaum noch gegen das Dunkel ankämpfen, das sie einzuhüllen drohte.

"Auf die Beine, Hitomi! Ich weiß, du bist dazu imstande denn du besitzt die Geschmeidigkeit einer Katze ..."
 

Halb benommen nahm sie wahr, dass sich die Schwertspitze von ihrer Kehle entfernte. Die Erde unter ihr schien zu zittern, und dann erkannte sie, dass sie ein anderes Pferd nährte

"Was macht Ihr hier Druide?" hörte sie Van wütend fragen.

"Ich bin gekommen, um Euch Einhalt zu gebieten König von Farnelia!" rief Newlin und stieg ab.
 

Das Böse, das mit dem Schatten auf dem Mond begonnen hatte, nahm bereits seinen Lauf.
 

"Ich strafe eine Verräterin, die Menschenleben auf dem Gewissen hat.

"Ihr müsst sofort aufhören!" Newlin eilte auf den König zu, der das Leid in seinen Augen rasch hinter eisiger Kälte verbarg.

"Sie hat sich gegen uns gestellt, also muss ich mich an ihr rächen"

In all den Nächten, wo er von ihr geträumt hatte, war sie nur von dem Wunsch besessen gewesen, ihn zu töten.

"Ihr irrt euch"

"Da hinten in unserem Lager liegen zwölf Tote, die dir nicht mehr sagen könne, dass ich mich keineswegs irre"

"Wenn Ihr so weitermacht, wirst du sie töten"

"Nein Druide, an ihrem Tod liegt mir nichts ..."

Van verstummte, als Hitomi leise stöhnte und beide wandten sich zu ihr. Plötzlich hämmerte der Druide mit beiden Fäusten gegen die Brust des Wolfes.

"Ihr müsst mir gestatten, sie zu betreuen. Sie erwartete ein Kind!"

Erstaunt hob Van die Brauen, starrte ihn misstrauisch an, und dann zeigte sich - vielleicht zu erstmal seit vielen Jahren - Unsicherheit in seinem Blick.

"Wie könnt Ihr das wissen? Und wenn Ihr so verdammt viel vorausseht - warum habt Ihr dann dieses Morgen nicht prophezeit und uns allen erspart ..."

"Ich bin kein Allwissender, und ich erkenne nur, was mir die höheren Mächte mitteilen. Aber ich sage Euch, König aller Narren, Ihr werdet Euren eigenen Erben töten ..."
 

Hitomi hatte nur wenig von diesem Wortwechsel verstanden. Ringsum drehte sich die Welt. Plötzlich spürte sie, wie sie von starken Armen umschlungen wurde. Sie wollte dagegen ankämpfen, war aber völlig hilflos. Ihre Lider flatterten, und sie schaute in die blauen Augen, die sie immer noch verurteilten.

Die kraftvollen Arme trugen sie, als wäre sie so leicht wie ein Vogel. Sie schwankte zwischen schwachen Bewusstsein und dichter Schwärze, und sie sehnte sich nach dieser Nacht, die den Schmerz aus ihren Glieder ziehen und sie aus dieser grausigen Wirklichkeit entführen würde. Doch das wurde ihr nicht vergönnt. Van setzte sie unter einer schattenspendende Eiche, seine Finger gruben sich in ihre Schultern.

"Ist es wahr?"

Was sollte wahr sein? Sie wusste nicht, was er meinte, sein Gesicht verschwamm vor ihren Augen.

Unsanft begann er, sie zu schütteln.

"Bist du schwanger?"

Verwundert riss sie die Augen auf. Wieso wusste er das?

"Stimmt es?"

Sie konnte nicht sprechen, und so nickte sie nur. Die Augen fielen ihr zu, die Welt drohte, ihr zu entgleiten. Van ließ sie los, und jemand anderer berührte sie mit alten, knotigen, sanften Fingern. Sie spürte einen Becher an den Lippen, schmeckte ein süßes, beruhigendes Getränk.
 

Da schlug sie die Augen wieder auf und lächelte.

"Newlin" hauchte sie.

Voller Sorge erwiderte er ihren Blick, und wie aus weiter Ferne hörte sie die Stimme ihres Mannes.

"Bedank dich bei Gott dafür, dass du meinen Sohn unter deinem Herzen trägst, Hitomi. In der Schwangerschaft will ich dich schonen. Und dann werde ich dich grün und blau schlagen, weil du in deiner wilden Rachesucht ein Leben aufs Spiel gesetzt hast das mir gehört"

Alles in ihr drängte sie, ihn zu schlagen, zu verfluchen, ihm die Augen auszukratzen. Doch dafür fehlte ihr die Kraft. Newlins Trunk lähmte ihre Zunge, und sie überließ sich der Finsternis, die ringsum herabsank.
 


 


 

Zehn Männer blieben ihm noch. Die Meisten waren gefallen. Trotzdem feierte Dilandau einen makabren Triumph.

Die verbündeten Streitkräfte Vans, König von Farnelias verließen die Klippen am Strand. Nun trat der Zaibacher aus der Höhle, in der er sich verschanzt hatte, und starrte ihnen nach.

Unbeabsichtigt hatte er viel mehr erreicht als einen Riss unter den Verbündeten und sein Gelächter mischte sich in die Hufschläge, die in der Ferne verhallten.

Durch sein Eingreifen hatten sich die königliche Ehefrau und Ehemann entzweit. Dies war also die Gemahlin des Königs.

Nachdenklich setzte sich Dilandau auf den steinigen Boden. Ja, er hatte ein Schwert tief in Vans Brust gebohrt. Eigentlich müsste er jeden töten, der einen solchen Verrat an ihm verübt hatte, mochte es ein Mann oder eine Frau sein, ein Fremder, ein Bruder oder die eigene Gattin. Aber der König behandelte die Königin erstaunlich milde.

Liebte er sie mehr, als er es zugeben wollte?

Schon vor urewigen Zeiten hatten die Götter bestimmt, alle Männer, auch die stärksten, müssten eine Schwäche haben. Nun glaubte Dilandau, die Schwäche seines Feindes zu kennen. Er konnte sich Zeit lassen, in die Heimat zurückkehren, neue Truppe zusammentrommeln, warten, die Dinge beobachten - sorgfältig Pläne schmieden.

Niemals durfte er hoffen, Vans Macht gewachsen zu sein. Trotzdem würde er ihn zu Fall bringen. Zu diesem Zweck würde er die Königin noch einmal benutzen - mit größerem Erfolg denn je.

O ja, der Schmerzensschrei des Königs würde von neuem erklingen!

Gleichgültigkeit und Zweifel

Hi, ich meld mich mal wieder mit einem neuen Kapi am Start.
 

Hab es dir ja versprochen Yoela !!!

Naja ohne weitere Vorreden ab ins neue Kapi
 

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Kapitel 13
 


 

An die Heimreise erinnerte sie sich später kaum. Bilder glitten in ihr Gehirn und wieder davon - die Farbe des Himmels, die blendende Sonne, wenn sie die Augen öffnete und wieder schloss, um erneut Trost im Dunkeln zu finden. Eine Droge, dachte sie vage, Newlins Trank, eine geheime Mischung aus Kräutern, die Körper und Geist von allen Schmerzen befreite ...
 

Irgendwann erwachte sie in ihrem eigenen Bett. Sie spürte das weiche Kissen, duftende frische Laken, die Felldecken, und als sie die Lider hob, sah sie die seidenen Vorhänge, um die Pfosten hängend. Sie war Zuhause ...

Nein, wie lächerlich, so etwas zu denken! Es war das Heim des Königs. Er war nur so lange fort gewesen, dass sie begonnen hatte, dieses Schloss als ihres zu betrachten. Wie viele Nächte, lang hatte sie allein in diesem breiten Bett gelegen, sich an Vans Liebkosungen erinnert, an die süßen Stürme der Leidenschaft ...

O Gott, warum war sie so dumm gewesen, das Schloss zu verlassen? Warum hatte sie jene Männer nicht erkannt. Anscheinend war die ihnen erwartet worden. Aber warum? Irgendetwas musste schiefgelaufen sein - etwas, an dem sie keine Schuld trug. Trotzdem würde Van ihr niemals glauben, denn die Tatsache, dass sie gegen ihn gekämpft hatte blieb bestehen. Aber unwissentlich, dachte sie verzweifelt. Niemals würde ich mich bewusst gegen ihn stellen.
 

In diesem Augenblick spürte sie, wie sehr sie ihn liebte, und diese Erkenntnis erfüllte sie mit bitterem Schmerz. Ohne Liebe war man stark, gefreit gegen körperliche Qualen, denn sie konnten die Seele nicht treffen. Aber wenn man liebte, war man verletzlich. Allein schon Vans Worte taten ihr so weh, wie es sein Schwert niemals vermochte. Plötzlich spürte sie seine Anwesenheit. Ich werde ihn nicht mehr anflehen, mir zuzuhören, gelobte sie sich. Er darf nicht erfahren, welche Macht er über mich hat, sonst bin ich verloren ...

Langsam wandte sie den Kopf zur Seite und begegnete seinem Blick. Er stand am Fenster oberhalb des Hofes, prächtig in Rot und Schwarz gekleidet, einen weiten Umhang mit goldener Schließe um die Schultern.
 

Als Hitomi sich aufsetzt, merkte sie, dass man ihr ein weißes Nachthemd aus feinen Leinen angezogen hatte. Unsicher griff sie sich an die Kehle. Die ruhige, kühle Miene ihres Mannes erschreckte sie, denn wie sie inzwischen wusste, war sein Zorn nicht so gefährlich wie seine Gelassenheit.

"Du bist also erwacht", sagte er leise.

"Und du siehst frisch und munter aus"

Er wand sich vollends vom Fenster ab und stützte ein Bein auf einen Stuhl, die Arme vor der Brust verschränkt.

"Jetzt können wir miteinander reden"

"Da du mich ohnehin nicht anhören willst, hab ich dir nichts zu sagen"

"Lass dir was einfallen"

Mühsam versuchte sie, nicht auf ihr pochendes Herz zu achten.

"Ich wollte dir alles erklären. Aber du ziehst es vor, mich zu strafen, ohne die Wahrheit zu kennen, ohne Rücksicht auf Gerechtigkeit. Du verurteilst mich, und ich wird nie vergessen ..."

Wie du mir Handschellen angelegt und mich hinter deinem Pferd hergeschleift hast, dachte sie.

"Wie grausam du von mir behandelt wurdest? Ich habe sehr gut acht gegeben, um dich nicht ernsthaft zu verletzen, um dir keine bleibenden Schäden zuzufügen. Und ich tat nichts weiter, als dir eine Lektion zu erteilen"

"Dazu hattest du kein Recht ..."

"Oh, doch" unterbrach er sie.

"Solche Rechte wurden mir bei unserer Hochzeit verliehen"

Ihre Bitterkeit verwandelte sich in Wut. Könnte sie ihn doch schütteln, die kalte Verachtung aus seinem Gesicht schlagen!

"Du bist ein Narr" fauchte sie.

"Man rühmt deine Weisheit und Barmherzigkeit, aber du verstehst es nicht einmal, die Wahrheit herauszufinden. Denk doch einmal nach! Wäre ich tatsächlich entschlossen gewesen, dich zu töten, hätte ich es versucht, ohne meine Landsleute zu gefährden"

"Und du willst mir einreden, du seiest auf der Suche nach uns zufällig über die Gesetzlosen gestolpert?"

"Genauso war es. Ich dachte, diese Banden bestünden aus Farneliaer und Verbündeten"

Verächtlich fiel er ihr ins Wort.

"Du beleidigst meine Klugheit, wenn du verlangst, ich soll dir glauben - wo ich doch weis, dass du die Arglist einer Füchsin besitzt"

Langsam kam er auf sie zu.

"Sicher, dieser Bande gehörten auch ein paar Farneliaer an. Aber ich vermute, die Herkunft der Männer, die du benutzen wollest, um mich zu töten, war dir gleichgültig"

"Du irrst dich!" rief sie in tiefster Verletzung.

"Was würdest denn du an meiner Stelle glauben?"

Ihre Lippen begannen zu zittern, und sie musste blinzeln, um gegen ihre Träne anzukämpfen.

"Nicht einmal, wenn du gefesselt und geknebelt wärst, würde ich dir trauen. Mein Rücken wurde zu oft bedroht"

Als müsste sie sich vor ihm schützen, presste sie ihr Kissen in dem bestickten Leinenbezug an die Brust.

"Du hörst nicht auf mich. Also denk, was du willst, und lass mich in Ruhe!"

"O nein, dieses Gespräch ist noch lange nicht beendet" erwiderte er und entriss ihr das Kissen.

"Erzähl mir doch mehr von deiner Geschichte, die mich allmählich belustigt. Wieso wusstest du von den Gesetzlosen, wenn du dich nicht mit ihnen abgesprochen hattest?"

"Durch eure Männer! Eines Nachts war ich durstig und ging nach unten. Einer redete gerade mit dem Hauptmann der Wachposten, und sie sahen mich nicht, denn ich versteckte mich im Treppenhaus"

Van wandte sich ab und begann umherzuwandern.

"Wann wirst du das Kind zur Welt bringen?"

Krampfhaft schluckte sie, als sie den Sinn seiner Frage erkannte.

"Eigentlich müsstest du imstande sein, die Monate zu zählen"

"Natürlich" bestätigte er trocken und drehte sich zu ihr um.

"Du bist der Vater meines Babys, das weißt du!"

"Nein, ich weiß nur, dass du alles tun würdest, um mir das Leben zu erschweren. Aber du erwartest tatsächlich mein Kind, daran zweifele ich nicht, weil du während meiner Abwesenheit streng bewacht wurdest. Du kannst von Glück reden. Wärst du nicht schwanger, würdest du jetzt in eimem Verlies schmoren. Und hättest du mich nicht verführt, um mein Vertrauen zu erschleichen ..."

"Du Bastard!"

Empört sprang sie aus dem Bett und trommelte mit beiden Fäusten gegen seine Brust.

Mit eiserner Kraft umfasste er ihre Handgelenke.

"Lass das!"

Er wollte sie aufs Bett schleudern und gehen, doch die Nähe ihrs warmen Körpers unter dem dünnen Leinen begann seinen Verstand zu umnebeln. Sie hatte ihn schmählich verraten, aber das bedeutete ihm nicht mehr, als die Leidenschaft sein Blut erhitzte. Was für ein Narr er war ....

Sie wünschte seinen Tod, verachtete ihn mehr denn je. Niemals würde sie erfahren, wie weh es seinem Herzen getan hatte, sie mit Handschellen zu fesseln und hinter seinem Pferd herzuziehen - und wie gern er ihr glauben würde. Nun, das konnte er sich nicht leisten als König von Farnelia.
 

Er wollte aufhören zu denken, nur noch Hitomis weichen Körper spüren, das Gesicht in ihrem seidigen Haar vergraben, die zarte Haut fühlen, die verlockenden vollen Brüste. Ja, er begehrte sie, er würde sein Verlangen stillen, trotz allem, was zwischen ihnen geschehen war, und er würde ihr nicht erlauben, ihn abzuweisen.

Ungeduldig warf er sie aufs Bett und lief zur Tür um zu überprüfen, ob der Riegel vorgeschoben war. Dann kehrte er zu Hitomi zurück, und sein herausfordernder Blick verriet nur allzu deutlich, was er beabsichtigte. Wortlos begann er sich zu entkleiden.

Erschrocken rückte sie zum Kopfteil des Betts hinauf, lehnte sich dagegen und zog die Beine an.

"Das wirst du nicht tun!" zischte sie.

"Du kannst mich nicht Verräterin nennen und andeuten, wie gern ich die Hure gespielt hätte, und mich gleich darauf nehmen, als wäre ich dein jederzeit verfügbares Eigentum!"

Seine Stiefel fielen zu Boden, seine Kleider landeten auf dem achtlos hingeworfenen Mantel. Tränen füllten Hitomis Augen. Wie oft hatte sie sich nach dem Anblick seines schönen nackten Körpers gesehnt ...

Er darf mich nicht anrühren, dachte sie, sonst könnte ich ihm nicht widerstehen, und er wird mich erst recht für eine Dirne halten.

"Wenn du mir zu nahe kommst wäre es eine Vergewaltigung, König von Farnelia" warnte sie ihn so würdevoll wie möglich.

"Das bezweifle ich. Aber wenn du es so nennen willst - mir ist das einerlei"

Langsam, aber zielstrebig ging er zum Bett, nahm sie in die Arme, presste seinen Mund auf ihren.

Die Fäuste, die auf seinen Rücken trommelten, beachtete er nicht. Um Hitomis Kopf festzuhalten, schlang er die Finger in ihr Nackenhaar. Aufreizend ließ er seine Zunge über ihre Lippen gleiten, bis sie stöhnte und seiner überwältigenden Anziehungskraft nachgab.

Ein Schluchzen stieg in ihre Kehle auf, als sie seine Zunge in ihrem Mund spürte, die lang ersehnte Liebkosung seiner Hände, die sie gegen ihren Willen zu erwidern begann.

Plötzlich riss er sich von ihr los, uns sie starrte verwirrt in seine Augen, die eine seltsame Mischung aus eisigem Zorn und wildem Schmerz widerspiegelten.

"Van"

Seine Begierde war übermächtig, sogar stärker als sein Wunsch, dieses Land zu regieren. Aber er konnte sein Verlangen nicht befriedigen. Sie hatte ihn beschuldigt, er würde sie vergewaltigen. Und die Genugtuung, recht zu behalten, missgönnte er ihr. Ein spöttisches Lächeln umspielte seine Lippen.

"Ich habe beschlossen, dich lieber nicht gegen deinen Willen zu nehmen, teure Gemahlin" erklärte er, stand auf und trat ans Fenster.
 

Neues Grauen erfasste Hitomi. Er hatte sie nur geküsst, um zu beweisen, welche Macht er auf sie ausübte, wie leicht er ihren Widerstand zu brechen vermochte. Doch gleich würde ihr Herzenskummer von heller Wut verdrängt.

"Nie wieder wirst du mich anrühren. In diesem Land gibt es Gesetze, und die werde ich gegen dich verwenden. Ich verlange, dass du mir ein eigenes Zimmer zur Verfügung stellst, während ich unsere Scheidung betreibe. Dann brauchst du dich nicht mehr um meine Mordlust zu sorgen, denn ich wird mich nicht darum scheren, ob du am Leben bleibst oder nicht"

Erstaunt sah sie sein Lächeln, als er sich vom Fenster abwandte.

"Du lässt dich wohl niemals unterkriegen, was? Aber du unterschätzt deine Macht. Du wirst kein eigenes Zimmer bewohnen, das dich ohnehin nicht vor mir schützen würde. Denn selbst wenn ich dir eins zugestände, käme ich zu dir, wann immer ich Lust dazu hätte. Was mir gehört, behalte ich. Auch wenn du dich meine Gemahlin nennen kannst, bin ich auch dein Herr. Und du wirst diesen Raum erst verlassen, wenn ich es gestatte"

"Ich werde fliehen!" stieß Hitomi zwischen zusammengebissen Zähnen hervor.

"Verschone mich mit deinen Drohungen. Inzwischen müsstest du wissen, wie sinnlos sie sind"

"Van ... "
 

Mühsam rang sie nach Fassung.

"In all den Monaten habe ich keinen einzigen Fluchtversuch unternommen. Ich weis du glaubst mir nicht, aber ich versichere dir noch einmal - ich wollte dich nicht töten. Statt mich zu strafen, solltest du besser nach der wahren Gefahr suchen, denn ich wurde in eine Falle gelockt"

Sein Gesicht war ausdruckslos, als er zum Bett kam und sich zu ihr setzte. Er wollte ihr Kinn umfassen, aber sie wandte abrupt den Kopf zur Seite.

"Rühr mich nicht an!"

Leise seufzte er.

"Ich habe wohl bewiesen, dass du in dieser Hinsicht keine Wahl hast"

"Dann bekommst du nur, was du dir nimmst, denn solange du mich Verräterin schimpfst, gebe ich dir nichts"

"Du kannst mir nicht geben, was ich mir nehmen würde - wenn ich es wollte"

"Liebe ist kein Besitztum, das man sich nimmt, sondern ein Geschenk"

"An die Liebe glaube ich nicht. Sie ist eine Schwäche, die Männer zu Narren macht"

Grinsend fügte er hinzu.

"Für dich gibst es kein Entrinnen, Hitomi. Du bist und bleibst meine Frau - meine schwangere Frau. Aber eins gestehe ich dir zu. Ich werde deine Warnung, auch andere könnten mir schaden wollen, ernst nehmen. Und ich will versuchen herauszufinden, ob du vielleicht doch die Wahrheit sagst"

"Wie großzügig von dir!" entgegnete sie sarkastisch.

Er lachte, und sie war versucht, ihm mit allen Fingernägeln ins Gesicht zu fahren, aber er erriet ihre Absicht und hielt ihre Handgelenke fest.

"Du erwartest nicht nur dein, sondern auch mein Kind. Allein schon aus diesem Grund war es sträflicher Leichtsinn, eine Kriegerin zu spielen. Dafür hätte man dich auspeitschen müssen. Oder wolltest du den Erben des Königs töten?"

"Nein"

"So oder so, es ist mein Kind"

"Behältst du mich nur deshalb hier? Bin ich deine Gefangene, weil du dir einen Erben wünschst? Und wenn er geboren ist? Werde ich dann verstoßen?"

"Ich behalte dich, weil du mir gehörst, weil du mich erfreut hast und es vielleicht wieder tun wirst. Und auch, weil ich mein Kind haben will. Was nach der Geburt geschehen wird, bleibt abzuwarten"

"Wir werden ein unglückliches Leben führen ...

Lächelnd hob er die Brauen.

"Als ich dich vorhin küsste, machtest du keinen allzu unglücklichen Eindruck"

Hitomi schlug so schnell in sein Gesicht, dass er keine Zeit fand, es zu verhindern, und sie nur verblüfft anstarren konnte.

"Nie wieder! Fessle mich, leg mich in Ketten, droh mir, nimm mich - ich werde mich dir nie mehr hingeben!"

Zu spät bereute sie ihren Wutbruch. Da sie ihre Unschuld nicht beweisen konnte, war es töricht von ihr, seinen Zorn und seine Rachsucht herauszufordern. Schweigend saß sie da und wartete auf die Vergeltung. Doch er rieb nur über seine Wange, und seine Augen verengten sich.
 

"Ich muss deinen Mut bewundern, Hitomi. Aber schlag mich niemals wieder! Vergiss nicht, ich bin ein grausamer Barbar"

Sie wich seinem Blick aus.

"Die Grausamkeit, die du bevorzugst ist schlimmer als Handschellen oder Peitschen"

"Bei den Flammen aller vorstellbaren Höllen!" stieß Van hervor.

"Ich stehe meiner Frau gegenüber, die ihr Schwert gegen mich schwingt und ich bin grausam, weil ich ihren armseligen Erklärungen keinen Glauben schenke!"

Er sprang auf und begann, sich so hastig anzuziehen, dass er seine Kleider beinahe zerriss.

Hitomi antwortete nicht, schloss ihre Augen und hüllte sich in die Decken, als könnten sie ihr Schutz vor ihrer hoffnungslosen Verzweiflung geben.
 

Als er wieder sprach, klang seine Stimme kühl und beherrscht.

"Du verachtest mich, und ich misstraue dir. Aber wir sind verheiratet, und ich will mein Kind haben. Nur wenige Getreue wissen, dass es die Königin von Farnelia war, die den Tod von zwölf Männern verursacht hat, denn deren Familien sollen nicht nach Rache streben. Verlass dieses Haus nicht! Du wirst nicht noch einmal gewarnt. Und noch etwas - ich werde mit dir sprechen und dich anrühren, wann immer ich es wünsche"

Fast unhörbar fügte er noch hinzu.

"Ich bin ein Narr, Hitomi, denn ich glaube immer noch, es gibt Hoffnung. Steh jetzt auf. Der König und die Königin werden in der Halle erwartet"
 

Ihr blieb nichts anderes übrig, als zu gehorchen. Mit zitternden Händen kleidete sie sich an, während Van ungeduldig, neben der Tür stand. Sobald sie fertig war, ging sie zu ihm und nahm den Arm, den er ihr reichte.

"Ich folge dir nur, weil du der Stärkere bist"

"Deine Beweggründe kümmern mich nicht - solange du tust, was ich dir sage"

Mühsam kämpfte sie mit den Tränen, während sie in königlicher Haltung die Treppe hinuntersteigen.
 


 


 

Dieser Streit lag mittlerweile einige Tage zurück. Hitomi hatte sich in Gemach zurückgezogen. Sie setzte sich ins heiße Bad, das man für sie vorbereitet hatte.

Gedankenverloren kaute die junge Frau bedrückt an ihren Fingernägeln. Nach diesem Streit hatte er sie allein gelassen, war aber zu ihr zurückgekehrt. Doch er rührte sie nicht an. Schlaflos lagen sie nebeneinander, angespannt und gequält. Gestern hatte er das Gemach mitten in der Nacht fluchend verlassen und seither war er nicht mehr zurückgekehrt. Hitomi redete sich ein, das sei gut so. Aber in schwachen Augenblicken erkannte sie, dass sie lieber mit ihm streiten als unter seiner Gleichgültigkeit leiden würde.

Kalte Angst stieg in ihr auf. Hatte er beschlossen, sie nach der Niederkunft wieder zu ihrer Mutter zurückzuschicken - mit dem Hinweis, der Ehevertrag gelte nicht mehr, nach dem sie ihr Schwert gegen ihn erhoben hatte? Unwillkürlich zitterte sie.

O Gott, niemals würde sie ihm gestatten, ihr das Kind wegzunehmen. Hatte sie sich mit ihrer feindseligen Haltung ins eigene Fleisch geschnitten? Er suchte sie nicht mehr auf, schlief nicht mehr mit ihr. Aber was hätte sie tun sollen? Sich schuldig bekennen, obwohl es nicht der Wahrheit entsprach? Niemals!

Aber Zweifel nagten an ihr. Wenn er nicht seinen Gelüsten nicht mehr bei ihr nachging, bei wem den sonst? Kassandra, oder gar eine andere Gespielin? Das hatte sie befürchtet, er begehrt sie nicht. Sie trug seinen Erben aus und damit ihren Zweck erfüllt. Nach der Geburt würde er sie zurückschicken wie eine Ware.

Tränen bildeten sich unter ihren Wimpern und sie versuchte krampfhaft den Kloß in ihrem Hals runterzuschlucken.
 

Am Nachmittag wuchs ihre innere Unruhe. Sie hatte Vans Befehl befolgt und das Haus seit der Rückkehr vom Schauplatz des Kampfes nicht mehr verlassen. Aber plötzlich war ihr sein Verbot gleichgültig, das Bedürfnis seinen königlichen Steinmauern für eine Weile zu entrinnen, überwältigend. In der allgemeinen Aufregung von den Gästen der Nachbarländern und der Residenz herrschte, hoffte Hitomi, sie würde wieder einmal unbemerkt zu den Klippen reiten können, um ihre Seele von der frischen Meeresluft trösten zu lassen.

Während sie dahingaloppierte, genoss sie es, das starke Pferd unter sich zu spüren, das Gefühl der Freiheit.

Im tosenden Lärm der Brandung hörte sie die Hufschläge erst, als sie dicht hinter ihr aufklang. Erschrocken drehte sie sich im. Hatte Van ihr Verschwinden den bemerkt? Das atmete sie erleichtert auf, als sie Nancy erkannte.

"Hitomi!" rief sie etwas vorwurfsvoll.

"Es ist leichtsinnig hier her zu reiten in deinem Zustand!"

"Warum schimpfst ausgerechnet du mit mir ..."

"Du benimmst dich albern, Hitomi" fiel ihr Nancy ins Wort. In sanfteren Ton fügte sie hinzu.

Seine Majestät erzählte uns, er habe dir befohlen im Schloss zu bleiben. Das ist eine milde Strafe von Seiten eines Königs - nein. Von Seiten jedes Mannes, der dem Schwert seiner Frau gegenübergestanden hat"

"Nancy, ich habe mich nie gegen ihn gestellt, ich wurde getäuscht ..."

"Das spielt jetzt keine Rolle!" rief ihre Zofe.

"Wir müssen sofort zurückreiten, Hitomi. Ein Bote ist aus Lynwood gekommen und seine Majestät sucht dich"
 

Sie biss sich in die Unterlippe, die zu zittern begann.

"Weis er, dass ich das Schloss verlassen habe?"

"Keine Ahnung. Jedenfalls müssen wir sofort zurück. Die Halle ist überfüllt, vielleicht hat er deine Abwesenheit noch nicht bemerkt. Wir dürfen keine Zeit mehr verschwenden"

Sie schwangen ihre Pferde herum und galoppierten los. Erst bei der Stadtmauer drosselten sie die Geschwindigkeit der Pferde.
 

Als sie abstiegen, drängte Nancy.

"Geh durch die Küche hinein, Hitomi, und tu so, als wärst du beschäftigt gewesen. Und ich kümmere mich um unsere Pferde"

Hitomi nickte und schluckte mühsam.

"Danke ... Glaub mir ich bin unschuldig!"

"Ich glaube dir und nicht nur, weil du meine Herrin bist, sondern auch eine Freundin. Wenn du mir versicherst, dass du ein reines Gewissen hast, traue ich dir"
 

Sie lächelte ihr zu, dann eilte sie zum Hintereingang und betrat die Küche, dankbar für das Durcheinander das herrschte. Sie unterhielt sich kurz mit der Köchin und ein paar Küchengehilfen, dann ging sie rasch in die Halle und hoffte, niemand würde ihr die kalte Angst anmerken.

"Ich habe dich gesucht, meine teure Gemahlin"

Bestürzt drehte sie sich um und starrte in seine kühlen braunen Augen. Seine Miene verriet nicht, ob ihm ihr Verschwinden aufgefallen war.

"Ich hatte zu tun" erklärte sie und wollte an ihm vorbeigehen, doch er hielt ihren Arm fest.

"Ein Bote aus Lynwood erwartet dich!"
 

Ungeduldig zog Van sie davon. Vor einem kleingeraden Mann mit Schriftrolle blieben sie stehen.

Wortlos nickte Van ihm zu, trat ans Fenster und starrte in den Hof hinaus. Unsicher schaute der Bote zu hinüber, dann räusperte er sich und begann zu sprechen.

"Baroness von Lynwood wünscht ihre Tochter Hitomi, die Ehefrau und Königin des König von Farnelia der alljährigen Messe anlässlich des Todestages ihres Vaters und Baron von Lynwood beizuwohnen. Sie bittet außerdem ihren Schwiegersohn, Van de Farnel von Farnelia König von Farnelia, und seine Verbündeten, ebenfalls nach Lynwood zu kommen und der jährlichen Regierungsversammlung teilzunehmen ..."

Der Bote setzte seinen monotonen Vortrag fort, aber Hitomi hörte nicht mehr zu. Nach Hause! Wie sehr sie sich nach ihrer Mutter sehnte. Nun wollte sie, sie endlich wieder umarmen, den Trost ihrer Liebe und Weisheit suchen. Daheim würde sie ihren Frieden und neue Kraft finden. Doch dann wurde sie jäh aus ihren schönen Träumen gerissen, denn sie hörte sie Stimme ihres Mannes.

"Leider können meine Frau und ich zurzeit nicht nach Lynwood reisen. Die Kämpfe haben mich viel Zeit gekostet. Nun ich muss mich in der Stadt um verschiedene Gelegenheiten kümmern. Aber ich werde mich bemühen, sie alle rechtzeitig zu erledigen, damit ich die Einladung der Baroness zur Regierungsversammlung annehmen kann"
 

Schmerzlich krampfte sich Hitomis Herz zusammen. Er erlaubte ihr nicht, ihre Heimat wieder zu sehen.

"Majestät" begann der Bote mit ruhiger Stimme.

"Es ist der ausdrücklich Wunsch der Baroness, dass ihre Tochter für die Seele ihres verstorbenen Vaters betet. Es wurden Männer geschickt die, die Königin beschützen werden"

"Bitte, Van!" erschrocken zuckte Hitomi zusammen, als ihr bewusst wurde, wie flehend sie ihren Mann ansah.

"Ich würde mein Mutter, so gern wieder sehen"

Eisig erwiderte er ihren Blick.

"Vorerst werden wir nicht mehr darüber sprechen"

Er wandte sich zu Nancy, und Hitomi erschauderte als sie sein nachdenkliches Gesicht beobachtete. Er wusste es. Ja, er musste wissen, dass ihre Zofe sie von den Klippen in die Stadt zurückgeholt hatten. Doch er erwähnte nichts davon, entließ den Boten und ging zur Tür.

"Die Gäste erwarten uns, Hitomi"

Sie nickte, zwang sich, ihre tiefe Enttäuschung zu verbergen, und folgte ihm in die Halle. An der Tafel nahm sie ihren Platz zur Rechten des Königs ein und senkte den Kopf, denn er sollte die Tränen nicht sehen, die in ihren Augen brannten. Hitomi nahm kaum wahr was ringsum vorging. Könnte sie doch nach Lynwood reiten, zu jenen schönen, alten Ort ...

Zögernd wandte sie sich zu ihrem Mann, der düster die Stirn runzelte.
 

Vorsichtig beugte er sich zu ihr herüber.

"Du solltest heute Abend besonders vorsichtig sein, denn du hast meine Geduld erneut auf eine harte Probe gestellt. Ich weis sehr wohl, das du meinen Befehl missachtet hast, und Nancy ihr Bestes tat, um dich vor meinem Zorn zu schützen"

Hitomis Kehle wurde eng und es dauerte eine Weile, bis ihr die Stimme gehorchte.

"Ich bitte dich, Nancy nicht für meine Handlungsweise verantwortlich zu machen ..."

"Gewiss nicht, denn sie ist eine tüchtige und treue Dienerin, die dir Loyalität schwor!"

Sie zwang sich zur Ruhe und nahm einen Schluck aus dem Silberkelch, den sie mit Van teilte.

"Vielleicht ist es nicht blinde Loyalität, die dahinter steckt, sondern einfach nur Vertrauen"

"Vertrauen?" wiederholte er spöttisch.

"Kaum kehre ich dir heute den Rücken, musstest du mich schon wieder herausfordern. Doch das hilft mir sogar, denn du hast ein schwieriges Problem für mich gelöst. Vielleicht hätte ich dir erlaubt, deine Mutter zu besuchen. Doch du hast mir die Entscheidung abgenommen"

Mit bebenden Fingern stellte sie den Kelch auf den Tisch.

"Das ist also dein letztes Wort"

"Möglicherweise"

Seine Stimme klang kühl, aber auch seltsam belegt.

"Es hängt davon ab, wie sehr du dir wünscht deine Mutter wieder zu sehen"

Diese Antwort verwirrte Hitomi. Sie wandte sich zu ihm, und ihre Augen verrieten die Hoffnung, die er in ihr geweckt hatte.

"Was meinst du damit?"

Er antwortete nicht sofort und blickte zur Mitte der Halle, wo eine einzigartig schöne Frau zu tanzen begonnen hatte. Ihre Haut schimmerte wie Honig, die mitternachtsschwarzen mandelförmigen Augen strahlten. Sie trug eine seidene Hose, die wenig verbarg. Anmutig und verführerisch bewegte sie sich im Rhythmus einer Musik, wie Hitomi sie nie zuvor gehört hatte.

Sie starrte auf ihren unberührten Teller, dann beobachtete sie wieder die Tänzerin. Plötzlich sah sie keinen Grund mehr, noch länger in der Halle auszuharren. Wenn sie jetzt ging, würde Van es wahrscheinlich nicht einmal bemerken. Aber als sie aufstehen wollte, fühlte sie seine Hand aud ihrem Arm.

"Versuchst du schon wieder wegzulaufen?" fragte er leise.

"Ich laufe nicht weg" entgegnete sie würdevoll.

"Aber ich bin müde und möchte mich in meinem Zimmer ausruhen"

Langsam zog er seine Hand zurück.

"Dann geh nach oben und warte auf mich. Wir haben einiges zu besprechen"
 

Sie eilte die Treppe hinauf, schloss die Tür hinter sich, lehnte sich kraftlos an das geschnitzte Holz. Die wenigen Worte ihres Mannes hatten genügt, um ihr Blut zu erhitzen, um wieder jene gefährliche Schwäche hervorzurufen. Sie zitterte am ganzen Körper. Wie sollte sie ihm widerstehen? Es musste ihr gelingen - und andererseits ertrug sie den Gedanken nicht, er könnte die exotische Tänzerin oder eine andere Frau aufsuchen. Närrin, schalt sie sich. Sie wusste nicht einmal, wo er schlief, seit er ihr Bett verlassen hatte.

"Was soll ich nur tun?" wisperte sie.

In ihrem Widerstand lag die einzige Macht, die sich noch besaß, die einzige Würde, die sie noch aufrechterhalten konnte, solange sie als vermeintliche Verräterin gefangen halten wurde.
 

Kritik, Lobeshymnen un Verbesserungsvorschläge wie immer an mich!
 

Ob es jetzt aber noch etwas helfen wird, kann ich nich sag *grins*

Schließlich sin wir ja schon bei Kapi 13 un ein Ende is noch nich in Sicht *g*

Man liest sich

Mfg eure Maigloeckchen

Versprechen

Yo, mal wieder mit einem neuem Kapi am Start.
 

Hat a bissl gedauert, aber wie einige wissen hab ich massig Stress zurzeit.

Eigentlich nichts neues, oder? *stöhn*

Na ja, viel Spaß noch beim Lesen!!!
 


 

Kapitel 14
 


 


 

Sie starrte zur Mondsichel und den unzähligen funkelnden Sternen hinauf. Kühle Nachtluft wehte durch das offene Fenster herein, aber Hitomi schloss es nicht, obwohl sie in ihrem dünnen Nachthemd fröstelte. Darauf kann es nicht an. Die Angst jagte ihr noch viel kältere Schauer über den Rücken.

Als die Tür geöffnet wurde, drehte Hitomi sich nicht um. Sie spürte, dass Van sie beobachte. Welches Spiel mochte er spielen? Falls er sie wieder begehrte, musste er sie mit Gewalt nehmen - das wusste er. Gefährliche Gefühle kämpften in ihr. Einerseits hatte sie beschlossen, Widerstand zu leisten, und anderseits wünschte sie, ihr Mann würde ihn brechen. Dazu konnte sie seine Leidenschaft genießen, ohne ihren Stolz zu verlieren.

Drückendes Schweigen sank herab. Die Kälte der Nacht schien die Gefühle auszudrücken, die zwischen ihnen herrschten. Trotzdem wusste sie, dass sie Van nur anzuschauen brauchte, um von einem wilden Feuer erfasst zu werden. Sie wollte sich nicht umdrehen, dem Blick nicht begegnen, der ihr alle Würde zu rauben, alles zu enthüllen drohte, was sie so verzweifelt in ihrem Inneren verbarg.

"Mach das Fenster zu!" befahl er.

Willst du dich erkälten und die Gesundheit meines Kindes gefährden?"

Sie gehorchte, schloss die vergitterten Läden, starrte aber weiterhin hinaus. Diesmal dauerte die Stille so lange, dass Hitomi sich fragte, ob sie bald mit beiden Fäusten gegen die Steinmauer hämmern und schreien würde wie die klagenden Geister der Toten, die im Wald spukten. Dann brach Van endlich das Schweigen.

"Dreh dich um"

Langsam erfüllte sie seinen Wunsch, schlang die Finger ineinander und senkte den Kopf.

"Warum zögerst du mich anzuschauen, Hitomi?"

"Weil ich nicht weis, welch ein Spiel du mit mir treibst. Was haben wir zu besprechen?"

"Etwas, das die am Herzen liegt"

Sie wandte sich wieder ab.

"Wirf mir keinen Köder hin! Ich erwarte nicht, dass du mir erlauben wirst nach Lynwood zu reisen"

"Wende dich zu mir und stell meine Geduld bitte nicht noch länger auf die Probe, indem du mich zwingst, immer wieder dieselbe Forderung zu stellen"

Seufzend gehorchte sie. Er räusperte sich, als würden seine eigenen Gefühle ihn verlegen machen. Dann schlug er wieder seinen gewohnten sarkastischen Ton an.

"Wie viel würde dir die Reise bedeuten?"

"Das weißt du - ebenso, wie wir beide wissen, dass du mir nicht gestatten wirst, meine Mutter wieder zu sehen"

Er antwortete nicht sofort. Sein Blick wanderte über ihre Gestalt, die sich im Kerzenlicht unter dem dünnen Hemd abzeichnete.

"Das liegt bei dir"

"Du beliebst zu scherzen"

"Keineswegs. Du müsstest dich bereit erklären, einen gewissen Preis zu bezahlen"

Ihr Atem stockte.

"Du meinst, ich soll dir meinen Körper zur Verfügung stellen - und zur Belohnung darf ich nach Lynwood reisen? Dann sage ich ja, Van, denn du pflegst dir ohnehin zu nehmen, was du haben willst. Und da du mein Mann bist, habe ich mich nie gegen dich gewehrt"

Sein belustigtes Lächeln überraschte sie.

"Du irrst dich, denn ich ersuche dich nicht, deinen Körper hinzugeben. Warum sollte ich etwas verlangen, das mir bereits gehört?"

Heißer Zorn trieb ihr das Blut in die Wangen. Er spielte immer noch mit ihren Gefühlen.

"Hör auf, in Rätseln zu sprechen, denn das ermüdet mich allmählich. Sag doch klipp und klar, ob du mich zu meiner Mutter reisen lässt oder nicht!"

"Ein Mann - mag er ein König oder ein einfacher Bauer sein- sagt viel eher ja, wenn er sich in entspannter, angenehmer Stimmung befindet"

"Van!"

Sie kreischte beinahe.

"Was willst du von mir?"

"Du sollst einen Preis bezahlen"

Seine heisere Stimme schien sie zu liebkosen.

"Aber ich möchte keine widerstrebende Frau in den Armen halten - und auch keine Leidenschaft in dir entfachen, die du gegen deinen Willen empfinden würdest. Einmal sagtest du. Liebe kann nicht genommen, sondern nur geschenkt werden. Kluge Worte ... Und jetzt bitte ich dich, mir Liebe zu schenken"

Ungläubig starrte sie ihn an.

"Das kann ich nicht ..."

Van wandte sich gähnend ab.

"Dann wirst du in diesen Mauern bleiben"

"Aber - was für einen Unterschied würde es denn machen ..."

"Einen ganz gewaltigen"

Er sah sie wieder an und grinste spöttisch.

"Selbst wenn ich darauf einginge ..." begann Hitomi zögernd.

"Ich würde es gezwungenermaßen tun"

"Das siehst du falsch. Du brauchst nur nein zu sagen, und ich verlasse dieses Zimmer"

"Aber dann verbietest du mir eine Reise nach Lynwood?"

Van zuckte die Schultern.

"Wie ich bereits erklärte - ein gutgelaunter Mann ist ehr bereit, seiner Frau Wünsche zu erfüllen. Aber du müsstest dich ernsthaft bemühen, meine Stimmung zu bessern, nachdem du mich heute mit

deinem Ungehorsam erzürnt hast"
 

Unglücklich ballte sie die Hände. Nachdem sein Anblick das vertraute Feuer in ihr erzürnt hatte - wie konnte sie ihn gehen lassen? Die Bedürfnisse ihres Körpers und ihres Herzens begannen, ihren Verstand zu besiegen, Was bedeutete ihr Stolz - verglichen mit der Ahnung, dass der König seine Leidenschaft, die dieses Gespräch geweckt haben musste, bei der exotischen Tänzerin, oder gar Kassandra stillen würde?

Als er sich der Tür wandte, zauderte sie nicht länger.

"Van!"

Abwartend lehnte er sie an die Wand.

"Ich meine es ernst. Keine Halbheiten, keine kalten Küsse- Du kommst freiwillig zu mir und gibst mir alles"
 

Ihr Mund wurde trocken. Wenn du die ersten Schritte tust, flehte sie stumm, würdest du finden, was du suchst. Ich fürchte zu versagen, und mein runder Bauch wird dir nicht so reizvoll erscheinen wie der schlanke Körper jener Tänzerin ...
 

Offenbar erriet er ihre Gedanken. In seinen Augen trat ein erstaunlich sanfter Ausdruck, als er hinzufügte.

"Du bist meine Frau, und jetzt erscheinst du mir schöner denn je, weil es mein Kind ist, das deinen Bauch wölbt, deine Wangen rosig färbt und deine Brüste vergrößert. Auch in den letzten Monden deiner Schwangerschaft werde ich dich immer noch schön finden, Hitomi. Du gleichst einem Fieber, das in mir rast und das ich nicht ergründen kann"
 

Tränen hingen an ihren Wimpern. Schmeichle mir nicht, dachte sie bedrückt, wenn du nur von den Bedürfnissen des Fleisches, nicht des Herzens sprichst.

"Länger werde ich nicht warten" warnte er sie.
 

Da erwiderte sie seinen Blick. Sie würde ihre Augen nicht zeigen, den Preis bezahlen, alles tun, was er verlangte und was sie vermochte, und den Schmerz in ihrer Seele bekämpfen. Entschlossen entfernte sie sich vom Fenster, griff nach dem Saum ihres Nachthemdes und zog es über den Kopf. Achtlos lies sie es fallen, während sich das Braun in Vans Augen verdunkelte. Dann ging sie auf ich zu, ohne zu ahnen, dass die zögernde Zurückhaltung ihre Schritte dem Schwung der Hüften noch größeren Reiz verlieh.

Es war keine Lüge gewesen, als er versichert hatte, er finde sie trotz ihrer Schwangerschaft schön. Sie besaß immer noch zarte Schultern und einen schlanken Hals. Die großen, elfenbeinweißen Brüste mit den dunklen, rosigen Spitzen schienen sich nach Zärtlichkeit zu sehnen, Die Beine hatten sich nicht verändert, waren so wohlgeformt wie eh und je. Sie bewegte sich mit angeborener Anmut, und er dachte, ein Mann müsste sie nur gehen sehen, um Begierde zu empfinden.
 

Als sie näher kam, hielt er den Atem an. Ein schwacher Rosenduft drohte seine Sinne zu umnebeln, strömte in sein Blut. Nun hätte er eine Hand ausstreckt, das seidige Haar und die runden Brüsten streicheln können. Aber er tat es nicht. Reglos wartet er, nach außen hin ruhig und innerlich zitternd.

Hitomi blieb vor ihm stehen und senkte die Wimpern. Er berührte sie nicht, stellte sie bis zuletzt auf die Probe. Wieder fürchte sie, es würde ihr misslingen, ihm die erwarteten Freuden zu schenken. Aber jetzt gab es kein Zurück mehr.

Während sie mit der Zunge über ihre trockenen Lippen fuhr, begegnete sie Vans erwartungsvollem Blick, spürte die Hitze seiner Leidenschaft.

"Komm ganz zu mir" flüsterte er, und sein Atem liebkoste ihre Wangen. Da stellte sie sich auf die Zehenspitzen, schlang die Arme um seinen Hals, hauchte einen Kuss auf seinen Mund. Dann strich sie eine schwarze Strähne aus seiner Stirn, umfasste sein Kinn, ließ ihren Daumen über seine Lippen gleiten, presste ihren Körper an ihn.

Leise stöhnte er, als er sie umarmte. Wieder küsste sie ihn, und diesmal konnte er seine Leidenschaft nicht länger bezwingen. Fordernd schob er seine Zunge in ihren Mund, seine Hände wanderten über ihren Rücken und die Hüften.

Hitomi beendete den Kuss, trat ein wenig zurück, öffnete die silberne Schließe mit dem farnelischen Wappen, und Vans königlicher roter Umhang fiel zu Boden. Ihre Blicke trafen sich. Und in diesem kurzen atemlosen Zeitraum erkannte sie, dass sie sich dem Willen ihres Mannes unterwarf, aber dadurch eine seltsame innere Kraft gewann- geboren aus dem Wissen um die Glut, die ihn ebenso erfüllte wie sie selbst. Sie kniete nieder, um ihm von seinen Stiefeln zu befreien - eine Geste, die demütig und stolz zugleich wirkte. Dabei spürte sie, wie er die Finger in ihr Haar schlang. Dann erhob sie sich wieder und entfernte seinen Gürtel.

Die Tunika streifte er selber über seine Schultern, und sie landete auf seinem Mantel. Nun lag Hitomi wieder in seinem Armen. Gnadenlos reizte ihre weiche Haut sein nacktes Fleisch. Erstaunt und entzückt spürte er, wie Hitomi sich aufreizend an ihm rieb. In sinnlichem Rhythmus bewegte sie ihre Brüste und die Hüften. Ihre Lippen liebkosten das schwarze Kraushaar auf seiner Brust, die harten Muskeln. Immer kühner wurden ihre Zärtlichkeiten, Ja, sie wollte ihm tatsächlich alles geben, spielte mit seinem Sinnen, bis das Feuer in ihm unerträglich brannte.

Er hob die auf die Arme, trug sie zum Bett, las in ihren Smaragdaugen, was er ersehnte. Und er wusste, dass ihn der Zauber ihres geheimnisvollen Lächelns niemals loslassen würde. Als er neben ihr lag, schmiegte sie sich an ihn. Aber in dieser Nacht spielte sie auch weiterhin die führende Rolle, und nach einer Weile erhob sie sich. Rittlings saß sie über seinen Hüften, stolz und schön, und nahm ihn in sich auf.

Ein wohliger Schauer durchlief ihn, und er umfasste ihre Taille, während sie sich langsam bewegte. Bald wuchs sein Verlangen, und er zog sie herab, drückte sie fest an seine Brust, verschloss ihr die Lippen mit einem hungrigen Kuss. Sie stöhnte leise angesichts seiner wilden Forderung, doch sie erwiderte den Sturm seiner Leidenschaft voller Hingabe. Als sie sich wieder aufrichtete, liebkoste sein Mund ihre Brüste, die verlockend zwischen dem zerzausten Haar hervorragten.

Dann umschlang er sie mit beiden Armen, und ohne sich von ihr zu trennen, drehte er sie auf den Rücken. Von zügelloser Lust getrieben, führte er sie beide zum Gipfel empor, und sein Mund suchte Hitomis Lippen, während er spürte, wie sie ihre Erfüllung fand. Reglos lagen sie da, doch er löste sich nicht von ihr. Wenig später begann er das Spiel der Sinne von neuem, bewegte sich langsam und trotzdem drängend, schürte die Flammen, obwohl Hitomi geglaubt hatte, sie wären erloschen.

"Nein" flüsterte sie mit schwacher Stimme,

"ich denke ich kann nicht mehr ..."

"Du sollst nicht denken - nur fühlen, meine süße Frau"

Triumphierend lächelte Van, als sie sich stöhnend unter ihm wand, seine Schultern umklammerte, über seinen Rücken strich. Er liebte es, sie zu beobachten, in ihrer Schönheit zu schwelgen, ihren atemlosen Schrei zu hören, der die Erlösung von der süßen Qual ankündigte. Nachdem der Sturm verebbt war, schlummerte sie erschöpft ein. Eine Zeitlang betrachtete Van ihr ebenmäßiges Gesicht, dann seufzte er zufrieden und nahm sie in die Arme. Bald versank auch er in tiefen Schlaf.
 


 

Langsam kehrte Hitomi ins Bewusstsein zurück und schaute den König, ihren Mann an, der neben ihr schlief. Sie hatte den Preis bezahlt, durfte nach Lynwood reisen, die Mutter in die Arme schließen.

Nach dem stürmischen Zauber der letzten Nacht wünschte sie sich verzweifelter denn je, dieses Haus zu verlassen, denn sie konnte keinen Kampf gewinnen wenn sie immer mehr Boden unter den Füßen verlor. Sie hatte sich geschworen, Van niemals zu verzeihen. Aber wie jede Frau, die einen Mann liebte, wusste sie, wie gern sie vergeben würde, wenn er sie darum bäte. Oft hatte sie von einem solchen Tag geträumt. Er würde ihre Hand ergreifen und eingestehen, er habe sich geirrt und glaube an ihre Unschuld, sie anflehen, ihm nicht länger zu grollen, obwohl er so viel Großmut nicht verdiene. Und dann würde er erklären, er liebe sie über alles.

Doch dieser Tag würde niemals anbrechen. Damit musste sie sich abfinden. Tränen stiegen ihr in die Augen. Wenn er sie mit Zärtlichkeiten überschüttete und flüsterte, wie schön sie sei, wie sehr er es genieße, mit ihr zu verschmelzen, war es leicht, sich auszumalen, er könnte sie irgendwann Liebenlernen. Aber Worte, in der Hitze der Leidenschaft gesprochen, zählten nicht viel. Er liebte sie nicht, er begehrte sie nur, und das war ein schwaches Bindeglied. Nach ihrer Abreise würde er einer anderen Frau ähnliche Dinge sagen, vielleicht schon an diesem Abend. Von ihr wollte er im Grunde nur, dass sie ihm seinen Erben schenkte. Hatte er nicht angedeutet, er würde sie nach der Niederkunft zu ihrer Mutter zurückschicken?
 

Sie unterdrückte ein Schluchzen und wandte sich zu ihm - ganz vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, denn sein Arm lag über ihren Brüsten, sein Schenkel auf ihrer Hüfte. Wenn er schlief, wirkte sein Gesicht viel jünger. Die Züge - sonst so streng und hart, um nur ja keine Gefühle zu zeigen - hatten sich entspannt, die schwarzen Wimpern verbargen das eisige Braun seiner Augen. Die Lippen zwischen dem sorgfältig gestutzten Bart lächelten schwach, als würde er gerade etwas Schönes träumen.

Eine Locke hing ihm in die Stirn und es drängte Hitomi, sie nach hinten zu streichen, doch sie tat es nicht. Nur selten schlief er so tief und fest. Eine winzige Bewegung konnte ihn wecken, und es war so wundervoll, ihn zu betrachten, ohne dass er es wusste. Heute verlasse ich ihn, dachte sie wehmutig, dann fragte sie sich plötzlich ob er auch an diesem Morgen noch bereit war, das Abkommen einzuhalten. Vielleicht hatte er nur mit ihr gespielt und würde lachend erklären, er schulde ihr gar nichts. Und sie war so eifrig bemüht gewesen, ihren Teil der Vereinbarung zu erfüllen...

Beschämt wandte sie sich ab, kroch behutsam unter seinem Arm und seinem Bein hervor. Er erwachte nicht, lein Muskel zuckte in seinem Gesicht. Rasch stand sie auf, streckte sich, hob ihr Nachthemd vom Boden auf und schlüpfte hinein. Im selben Augenblick klopfte es an der Tür, und sie schob den Riegel zurück.

Nancy stand auf der Schwelle, einen randvollen Eimer in der Hand.

"Ich wusste nicht, ob du baden willst. Und so bringe ich dir Waschwasser, denn man erwartet dich unten in der Halle. Du sollst so schnell wie möglich deine Sache packen, für deine Abreise...

"Was?" unterbrach sie ihn verwirrt. Wie konnten die anderen wissen, dass sie die Erlaubnis erhalten würde, ihn nach Lynwood zu begleiten? Van hatte das Zimmer nicht verlassen, nachdem jene Abmachung getroffen worden war.

"Seine Majestät kündigte gestern Abend an, du würdest zu deiner Familie reisen"

fuhr Nancy fröhlich fort, dann erstarb ihr Grinsen, als er sah, wie Hitomi blass wurde und die Lippen zusammenpresste.

"Stimmt was nicht? Soll ich den Männern ausrichten, du würdest dich nicht gut genug fühlen, um die Reise anzutreten?"

"Nein, nein ... Bitte sag ihnen, ich würde mich beeilen"

Hitomi griff nach dem Eimer, lächelte mit zusammengebissenen Zähnen und schloss die Tür. Dann drehte sie sich zu ihrem Mann um, der immer noch friedlich schlief. Sie musste sich sehr beherrschen, um nicht vor Wut laut aufzuschreien. Entschlossen ging sie zum Bett, schwang den Eimer hoch und goss das kalte Wasser in Vans selbstgefälliges Gesicht.

Erschrocken riss er die Augen auf und fuhr so schnell hoch, dass sie unwillkürlich ein paar Schritte zurückwich.

"Was im Namen aller Götter..."

Als er Hitomi entdeckte verengten sich seine Augen, dann sprang er auf.

"Hast du den Verstand verloren?"

Sie schleuderte erbost den leeren Blecheimer gegen seine Brust, und er zuckte schmerzlich zusammen.

"Verlogener Bastard!" kreischte sie.

"Farnelische Ratte! Elender Wurm..."

Erst als er sie am Arm packte und auf die durchnässten Laken stieß, verstummte sie. Doch sie fuhr gleich wieder fort, ihn zu beschimpfen.

"Du hast schon gestern Abend bekannt gegeben, ich dürfte nach Lynwood reisen"

Ein Knie auf das Bett gestützt, umfasste er unsanft ihr Kinn.

"Hütte deine Zunge, Hitomi!" warnte er sie leise und schüttelte dabei Wassertropfen aus seinem schwarzen Haar.

"Ja, ich habe meine Entscheidung bereits gestern Abend getroffen. Niemals lasse ich mich von einer Frau in meinen Entschlüssen beeinflussen"

"Zum Teufel mit dir!"

Heller Zorn gab ihr die Kraft, sich loszureißen und beide Fäuste gegen seine Brust zu hämmern.

"Mögest du in tausend Höllen schmoren ..."

Es dauerte eine Weile, bis es ihm gelang, ihre Handgelenke zu umklammern.

"Nimm dich in Acht!" Noch bist hier, und ich könnte mich anders besinnen!"

"Versuch nicht, mich noch einmal zu ködern! Nie wieder werde ich deine Worte für bare Münze nehmen"

"Dazu warst du ohnehin nie bereit"

"Du hast mich hereingelegt und auf schändliche Weise benutzt..."

Plötzlich lachte er.

"Nein, ich gab dir Gelegenheit, deine eigenen Wünsche zu befriedigen. Und ich denke, während deiner Abwesenheit werde ich dich sehr vermissen"

Keuchend versuchte sie, sich von seinem Griff zu befreien.

"Es fällt mir schwer, das zu glauben, da du es im Allgemeinen vorziehst, woanders zu schlafen"

"Und das stört dich?"

Statt einer Antwort richtete sie sich auf, um in eine der Hände zu beißen, die sie festhielten. Aber Van war schneller, ließ sie so plötzlich los, dass sie nach rückwärts fiel.

Dann packte er ihre Fußknöchel und zog sie zum Bettrand. Dabei rutschte ihr Hemd bis zur Taille hoch. Nun bemühte sie sich nicht mehr, ihn zu attackieren, sondern zerrte verzweifelt den Saum nach unten.

Belustigt beugt er sich über sie, umschloss wieder ihre Handgelenke und drückte sie hinter ihrem Kopf in die nassen Decken.

"Ich wusste nicht, dass du dich vernachlässigt fühltest, sonst wäre ich schon früher in mein Schlafzimmer zurückkehrt"

"Lass mich los!" zischte sie, als er auf sie hinab sank, als sie seine wachsende Erregung spürte.

"Das kann ich nicht. Ich bin ein Gefangener deiner Stimmungen, mag sie erfreulich oder unangenehm und auch die rasende Megäre entzündet ein Feuer in meinem Blut. Natürlich bin ich außerstande, mich manierlich zu benehmen, weil ich ja ein Bastard bin. Und da ich weis, wie lüstern meine hochmutige Königin ist ..."

"Halt den Mund!" schrie sie.

"Statt mich zu beleidigen. Solltest du mich lieber um Verzeihung bitten ..."

"Also gut, verzeih mir, dass ich dich so lange vernachlässigt habe..."

"Du Bastard"

"... und eins will ich dir versichern. Ich habe in all den Nächten kein einziges Mal eine andere Frau aufgesucht, sondern neben dem Herd geschlafen. Macht dich das glücklich?"

"Überglücklich" erwiderte Hitomi sarkastisch und senkte rasch die Lider.

"Ja, ich werd dich schmerzlich vermissen"

Die unverhoffte Zärtlichkeit, die in seiner Stimme mitschwang verwirrte sie, und in ihrer Überraschung merkte sie nicht, dass er ihre Handgelenke losgelassen hatte. Im nächsten Augenblick war er in sie eingedrungen.

"Wie die Luft zum Atmen werde ich dich vermissen" flüsterte er an ihren Lippen.

"Verweigere mir nicht diese letzten Freuden in deinen Armen, ehe wir uns trennen. Nun bleibt mir wenigstens eine schöne Erinnerung"

Heiße Wellen durchströmten ihre Glieder.

"Könnte ich dir irgendetwas verwehren, selbst wenn ich es wollte?" wisperte sie und verlor sich viel zu schnell im Taumel ihrer Gefühle.

"Nein, meine süße Gemahlin" entgegnete er, und seine Leidenschaft drang bis zu ihrem Herzen, zu ihrer Seele.

Begierig erwiderte sie seine Küsse und plötzlich bedauerte sie zutiefst, dass sie schon in so kurzer Zeit abreisen würde. Mussten sie sich immer gerade dann trennen, wenn sie einander endlich näher kamen?

Die Geburt

So jetz wie versprochen nach ner Ewigkeit das neue Kapi.
 

Grüß hier mal meine treue Leserin un Freundin Ayak, die meine Story nach so langer Zeit immer noch liest! *grins*

Un meine kleine bimmellein die wo einen Unfall in den nächsten stolpert *g*
 


 


 

Kapitel 15
 

Schneeflocken tanzten durch die Luft und landeten auf Hitomis wollenem Umhang, auf ihrem langen gewellten Haar. Sie war müde gewesen nach dem anstrengenden Ritt durch die Kälte. Aber als sie die letzten Hügel vor den Tälern von Lynwood erreicht, begann es zu schneien. Und dieser schöne Anblick, vereint mit der Wiedersehensfreude, hob Hitomis Stimmung.
 

Männer ritten ihnen entgegen, darunter konnte die ihre Mutter erspähen. Dicht vor ihnen zügelte Hitomi ihre Stute und stieg ab.

Ihre Mutter schaute prüfend in Hitomis Augen, aber sie konnte den strahlenden Glanz darin kaum sehen, denn sie warf sich stürmisch in ihre Arme.

"Mutter!" flüsterte sie. Da wusste Liane, dass sie ihr verziehen hatte, und ihre Tränen mischten dich mit den Schneeflocken, die auf seine Wangen fielen.
 


 

Warme Kleidung schützte sie vor der Winterluft. In der Kapelle war es stickig gewesen, und Hitomi hatte sich nur mühsam auf die Gebete besinnen können. Sie kniete am Steinboden, den Rücken kerzengerade, lauschte der monotonen Priesterstimme. Wachsendes Unbehagen erfasste sie und sie ertrug die lange Messe nur ihrer Mutter zuliebe.

Nachdem sie die Kapelle verlassen hatte, atmete sie tief und die frische Morgenluft ein und betrachtete mit einem wehmutigen Lächeln die Häuser im Tal. Sie liebte Lynwood, das ihr unter der dünnen Schneedecke majestätischer denn je erschien. Und sie würde dem Heim ihrer Kindheit stets einen Platz in ihrem Herzen bewahren. Sie war froh, dass sie ihre Mutter wieder gesehen hatte. Vor Kummer war Liane Jahre gealtert, und die Anwesenheit der Tochter wirkte heilsam.
 

Hitomi verbrachte viele Stunden mit ihr, und die Erinnerung an die liebevollen Gespräche würde sie bis an ihr Lebensende begleiten.

Ja, sie genoss ihren Aufenthalt im Elternhaus. Und trotzdem empfand sie jetzt ein neues Heimweh. Sie betrachtete Lynwood als die Stätte ihrer Kindheit, aber seit sie zur Frau geworden war, fühlte sie sich in Farnelia zu Hause - in der geräumigen, steinernen Residenz ihres Mannes.
 

In wie vielen Nächten schlief sie jetzt schon allein? Streckte er manchmal den Arm aus, um die Seite des Betts zu berühren, das sie mit ihm geteilt hatte? Umarmte er sie in seinem Träumen?
 

Sie wandte sich nach Nordosten, in die Richtung von Farnelia. Hinter ihr trat ihre Mutter.

"Gehen wir ins Haus. Es wird kalt, und du solltest dich am Feuer wärmen. Deinem Baby darf nichts zustoßen"

Hitomi unterdrückte einen Seufzer, nahm aber gehorsam ihren Arm. Van hätte keinen strengeren Bewacher finden können als ihre Mutter.

"Deine Hand ist ganz kalt" schimpfte Liane, und Hitomi lachte.

"Ich friere wirklich nicht, Mutter"

Trotz ihrer Worte legte Liane einen Arm um ihre Schultern. In einträchtigem Schweigen gingen sie weiter, aber als sie sich dem Haus näherten, blieb Liane plötzlich stehen und musterte ihre Tochter nachdenklich.

"Du hast Richtung Farnelia geschaut. Woran hast du gedacht?"

Sie zwang sich zu einem heiteren Achselzucken.

"An nichts Besonderes. Die Menschen dort wieder zu sehen"

"Nicht an deinen Mann?"

"Nun ja, in der Zeit vor meiner Abreise war er kaum daheim"

Es dauerte eine Weile bis die Baroness antwortete.

"Er wird kommen und dich holen, denn er will ganz sicher, dass sein Kind unter seinem Dach geboren wird"

Zögernd fügte sie hinzu.

"Ich habe Angst um dich. Newlin spricht von Gefahren, die er nicht sehen kann"

Hitomi fröstelte, aber sie zwang sich zu einem Lächeln.

"Welche Gefahren könnten mir drohen? Ich kann nicht mehr weglaufen in meinem Zustand, höchstens watscheln. Und mag ich hier oder dort sein, bald bin ich Mutter und mit meinem Kind beschäftigt..."

Plötzlich verstummte sie und hielt den Atem an, als sie einen heftigen Tritt ihres Babys verspürte.

"Hitomi, was hast du?" fragte ihre Mutter besorgt.

Lachend umklammerte sie die Hand ihrer Mutter.

"Fühl doch! Ein Engel bewegt sich. Stark und herzhaft - und auch entschlossen"

Liane lachte mit ihr.

"Vergiss nicht die Kraft seines Vaters!" warnte sie sanft. Während sie Hitomi in die Halle führte, verdrehte sie die Augen und betete stumm: Schenk ihr einen Sohn, Allmächtiger, denn ich bin zu alt, um eine Enkelin zu verkraften, die das Temperament ihrer Mutter erben würde.
 


 

Pflichtbewusst aß Hitomi die Suppe, die ihre Mutter vorbereitet hatte, und zog sich dann in ihr Zimmer zurück. Dort war es warm und gemütlich. In einem dünnen Nachthemd setzte sie sich vor den Kamin und zog die Beine an.

Sie seufze, Van würde kommen und seinen Erben holen.

Sie malte sich aus, wie sie ihn begrüßen würde - kühl und würdevoll, in ihrer schönsten Robe, in einem weiten Umhang, mit Fuchsfell gesäumt, der ihrer unförmigen Gestalt verhüllen würde. Versonnen schloss sie die Augen, legte sich die Worte zurecht, die sie sagen würde.

"Willkommen in Lynwood, mein Gemahl. Sei versichert, dass alle seine Wünsche erfüllt werden..."

Plötzlich wurde sie aus ihren Träumen gerissen und öffnete die Augen. Schritte erklangen im Flur, und dann wurde auch schon die Tür aufgerissen. Ungläubig starrte sie den König von Farnelia an. Da stand er auf der Schwelle, die Hände in die Hüften gestemmt. Wie majestätisch er wirkte ...
 

Sie sah so schutzbedürftig aus, wie sie da vor dem Kamin kauerte, die grünen Augen voller Verwirrung. Unter dem Saum ihres Hemdes schauten die nackten Zehen hervor. Er wollte zu ihr laufen, sie sanft umarmen, über ihren Bauch streicheln, in dem sein Kind wuchs. Doch er konnte es nicht. Wie festgewurzelt blieb er stehen, malte sich aus, dass sie seine Berührung in kaltem Zorn erdulden würde, steif und angewidert. Sogar seine Zunge schien gelähmt zu sein, und plötzlich vermochte er, keinen Schritt weiterzugehen.

Hastig stand Hitomi auf. Die Begrüßungsrede, die sie sich eben noch ausgedacht hatte, war vergessen. Bissig fuhr sie ihn an.

"Soeben hast du mein Zimmer betreten, mein Gemahl. Hier pflegt man anzuklopfen, ehe man die Türen öffnet"

Der Klang ihrer Stimme riss ihn sofort aus seiner Erstarrung. Spöttisch hob er die Brauen.

"Sogar in einem anderen Haushalt müsste die Tür der Ehefrau auch die Tür des Ehemannes sein. Aber selbst wenn es nicht so ist, musst du mit verzeihen. Wir Farneliaer pflegen einfach einzutreten. Wir sind nur einmal ungehobelte Kerle. Aber vielleicht darf ich zu meiner Entschuldigung vorbringen, dass deine Mutter mich persönlich hierher geleitet und beteuert hat, alle Türen ihres Hauses stünden mir offen"

Mühsam rang sie nach Atem, als er langsam auf sie zuging. Sanft berührte er ihre Wange, dann wanderte seine Hand über ihren vollen Brüste und ihren gewölbten Bauch.

"Wir müssen nach Hause reisen"

"Warum?" flüsterte sie unbehaglich.

"Das Baby..."

"Es kommt erst in zwei Monaten zur Welt"

"Es war ein Fehler, dir die Reise hierher zu erlauben. In den letzten Wochen darfst du nicht mehr reiten. Deshalb müssen wir uns nun beeilen"

Plötzlich nahm seine Stimme einen rauen Klang an.

"Ich werde keinen Widerspruch dulden, Hitomi. Heute Nacht werde ich mit deiner Mutter alles Nötige bereden, und morgen früh brechen wir auf"

Sie senkte den Blick, betrachtete Vans Hand, die noch immer auf ihren Bauch lag, wollte gar nicht widersprechen, war unendlich froh, dass er gekommen war. Wo immer er sein mochte, sie würde ihm nur zu gern folgen.

Das Baby schien diese Freude zu teilen, denn es trat heftig gegen die Hand seines Erzeugers. Verwirrt hob Van den Blick zu ihrem Gesicht, und sie lächelte.

"Er ist stark, unser Sohn", meinte er leise, fast ehrfürchtig.

"Vielleicht ist es eine Tochter"

"Nein, ein Sohn" versicherte er im Brustton der Überzeugung, und als er sah, wie sie eine Grimasse schnitt, lachte er. Spielerisch strich er über ihr Haar.

"Ich glaube, du würdest sogar das Gegenteil behaupten, wenn ich im hellen Sonneschein sagte, nun sei Tag"

Da irrst du dich, wollte sie erwidern, doch sie konnte es nicht - ebenso wenig, wie sie dem Befehl ihres Herzens zu folgen vermochte, sich in seine Arme zu werfen. Kühl starrten sie sich an, und die Kluft zwischen ihnen wuchs.

Van trat zurück.

"Pack deine Sachen zusammen, und dann ruh dich aus. Wir werden schon im Morgengrauen abreisen"

Ehe er das Zimmer verlies, wandte er sich noch einmal zu ihr.

"Verriegele deine Tür nicht, denn mögen wir nun in Lynwood oder Farnelia sein - du bist und bleibst meine Frau, und das würde ich dir sogar beweisen, indem ich diese Tür aufbreche"
 

Schweigend hielt sie seinem Blick stand. Als sie allein war, schwankte sie zwischen Zorn und Glück. Einerseits wollte sie ihn erwürgen, andererseits stieg heiße Freude in ihr auf, weil er in dieser Nacht neben ihr liegen würde.

In aller Eile suchte sie ihre Sachen zusammen, und legte ihre Reisekleidung zurecht - ihr wärmstes Kleid. Den dicksten pelzgefütterten Umhang, Wollstrümpfe und hohe Lederstiefel.

Als sie fertig war, betrachtete sie ihr Bett. Wie oft hatte sie dagelegen und über ihre Zukunft nachgedacht! Über die Träume, die sich erfüllen würden oder auch nicht. In dieser Nacht würde ihr Mann neben ihr schlafen.
 

Sie lag bereits unter der weichen Daunendecke, als er zurückkam, und kehrte der Tür den Rücken. Während sie hörte, wie er umherging und sich auskleidete, wünschte sie plötzlich, sie hätte sich nicht schlafend gestellt. Wie gern würde sie den wohlgeformten Körper betrachten, nach dem sie sich so schmerzlich gesehnt hatte ...

Dann spürte sie, wie er sich zu ihr legte, und wartete auf die zärtliche Berührung seiner Hände. Doch er drehte sich zur anderen Seite und umarmte sein Kissen.

Als sie glaubte, er wäre eingeschlafen, konnte sie ein Schluchzen nicht länger unterdrücken. Sofort wandte er sich zu ihr und umfasste ihre Schulter.

"Was hast du?" murmelte er besorgt.

Da sie die Wahrheit nicht gestehen konnte, log sie leise.

"Manchmal bewegt sich das Baby so heftig"

Da schlang er einen Arm um sie, drückte ihren Rücken an seine nackte Brust und streichelte behutsam ihren Bauch.

"Ist es so besser?"

Hitomi lächelte im Dunkeln.

Viel besser, Van"

Bald schlief sie ein, und fühlte sich sicher und geborgen.
 


 


 

Van strich sich über sein Gesicht und betrachte aufmerksam die schöne Wiege, die er extra hatte schnitzen lassen. So wie es Vans Wunsch entsprach, zeigte das Kopfteil das Emblem der Königs und die gekreuzten Schwerter sowie das Sinnbild der Gerechtigkeit.

Wenn man die Wiege anstieß, schaukelte sie sanft hin und her, und das blankpolierte Holz schimmerte. Hitomi würde sich freuen, dachte Van, und sein Herzschlag beschleunigte sich. Um sie zu überraschen hatte er ihr nichts davon erzählt. Aber als man mit dem fertigen Kunstwerk zu ihm gekommen war, hatte der König seine Frau vergeblich gesucht.

Es ist keineswegs sonderbar, dass ich sie nicht finde, dachte er seufzend. Tagsüber ging er ihr aus dem Weg, nachts lag er neben ihr, hielt sie im Arm und empfand eine fast überwältigte Zärtlichkeit. Natürlich wünschte er sich viel mehr, aber er zügelte seine Leidenschaft, um seinen Sohn nicht zu gefährden - oder seine Tochter, wie Hitomi einwenden würde.
 

In diesen Tagen herrschte eine Art Waffenstillstand zwischen ihnen, doch eine gewisse Spannung blieb spürbar. Er konnte noch immer nicht an ihre Unschuld glauben, und sie war offenbar zu stolz, um noch einmal davon zu sprechen. Wenn sie einander im Haus begegneten oder sich abends an die Tafel setzten, unterhielten sie sich höflich über das Wetter, und andere belanglose Dinge. Nur nachts fühlte er eine beglückende Vertrautheit, und auch Hitomi schien in seiner Nähe Frieden zu finden.
 

"Habt Ihr die Königin gesehen?" fragte Van einen der Zofen.

Diese schüttelte den Kopf.

"Vielleicht ist sie in der Küche oder sie sitzt bei den Damen im Sonnenzimmer und näht"

"Mhm..."

Ungeduldig wandte sich der König ab.

"Bringt die Wiege in unser Zimmer und stellt sie vor den Kamin, dort wir meine Frau sie sofort sehen. Ich werde Hitomi suchen und sie dann hinaufführen"

"Sehr Wohl, eure Majestät!"

Eifrig führte die Zofe den Auftrag aus.

In der Küche erfuhr Van, die Königin sei hier gewesen und wieder gegangen. Er lief ins Sonnenzimmer, wo man ihm dasselbe berichtete. Ärgerlich kehrte er in die Halle zurück. Dort standen einige seiner Krieger vor dem Herd und schärften ihre Schwerte.

Belustigt sah einer zu ihm auf.

"Hast du irgendwas verlegt?"

"Ja, meine Frau!" entgegnete Van missmutig.

"Du weißt nicht zufällig, wo sie steckt?"

Angestrengt betrachtete der Angesprochene sein Schwert.

"Die Menschen, die sich lieben, kennen ihre Gewohnheiten. An deiner Stelle würde ich sie am Meer suchen"

"Am Meer!" schrie Van.

"Die Klippen liegen viel zu weit entfernt. Und ich habe ihr ausdrücklich verboten, nicht mehr zu reiten!"

"Sie ist zu Fuß gegangen"

Fluchend rannte der König aus der Halle.
 

Wenig später hatte er seinen kraftvollen Rappen gesattelt und galoppierte den Klippenweg hinauf. Erst als er Hitomi entdeckte, versetzte er den Hengst in langsamen Trab. Ein weiter Umhang verbarg ihre Schwangerschaft, sie sah so aus wie an jenem Tag, als er sie hier angetroffen und dann in die Höhle geführt hatte. Vielleicht war dort das Kind gezeugt worden, das nun bald das Licht der Welt erblicken sollte. Er stieg ab, ging auf sie zu und sah, wie sich ihre Schultern strafften. Offensichtlich hörte sie seine Schritte.

"Du bist zu weit gewandert, Hitomi" sagte er leise und legte eine Hand auf ihre Schulter.

"Damit könntest du das Baby gefährden!"

"Gewiss nicht. Ich bin jung und gesund, und die älteren Damen in der Halle betonen immer wieder, die Bewegung würde mir gut tun"

Ihre Stimme klang bedrückt, und er drehte sie zu sich herum. Auch ihre Augen wirkten umschattet.

"Warum schaust du so traurig drein, Hitomi? Dazu hast du keinen Grund"

Wehmutig lächelte sie.

"Wirklich nicht? Gerade dachte ich an die Tage, die Monate und Jahre, die noch vor uns liegen, und die Zukunft lastet schwer auf meiner Seele. Sie erscheint mir so leer und freudlos. Ich bin es müde mit dir zu leben und zu wissen, dass du mich noch immer für eine Verräterin hält"

"Das war niemals mein Wunsch. Aber ich wurde gezwungen, so zu denken, als ich ein smaragdgrünes Augenpaar hinter einem goldenen Visier sah. Wie gern würde ich glauben, du hättest niemals beabsichtigt, dein Schwert gegen meine Männer und mich zu erheben! Könntest du es doch beweisen ..."

Sie senkte den Kopf und unterdrückte ein Schluchzen.

"Es gibt keinen Beweis. Nur mein Wort - und die Überzeugung meiner Mutter und anderen Leuten. Diese zweifeln nicht an meiner Unschuld"

"Vielleicht, weil du sie noch nie mir Morddrohungen verfolgt hast"

"Nein, weil sie mich lieben uns mir vertrauen"

Zögernd legte er einen Finger unter ihr Kinn.

"Also verlangst du von mir, dir Liebe und Vertrauen zu schenken?"
 

Er bekam keine Antwort, denn plötzlich rang sie nach Atem und sank an seine Brust. Bestürzt umfasste er ihre Oberarme.

"Hitomi! Was hast du?"

"Ich - ich glaube es ist das Baby" stammelte sie.

Am Morgen hatte sie leichte Schmerzen verspürt, aber als bedeutungslos abgetan, da es noch zu früh für die Niederkunft war.

"Das kann nicht sein" erwiderte Van.

"Oh!" schrie sie und krümmte sich zusammen. Im kaltem Winterwind begannen ihre Zähne zu klappen.

"Van! Es ist das Baby!"

Wortlos hob er sie hoch und setzte sie auf sein Pferd.

"Aber - ich darf doch nicht reiten!"

"Manchmal bist du wirklich unglaublich dumm!" schrie er, schwang sich in den Sattel und hielt sie fest.

"Jetzt kannst du keine verfrühte Geburt mehr heraufbeschwören, denn das Baby ist ohnehin schon unterwegs- ganz gleichgültig, was du tust! Und ich will nicht, dass unser Kind im gefrorenen Gras geboren wird"

So schnell er es wagte, ritt er in die Stadt zurück. In seinem Hof angekommen, hob er seine Frau vom Pferd und trug sie in die Halle.

"Ich kann gehen!" protestierte sie mit schwacher Stimme.

Statt einer Antwort stöhnte er nur erbost, dann rief er nach den Hebammen. Nancy erschien und rannte hinter ihm die Treppe hinauf. Zunächst war sie verblüfft, doch dann übernahm sie umsichtig das Kommando.

"Legt sie aufs Bett, Majestät, und helft mir, sie auszukleiden! Lasst frisches Bettzeug holen!"

"Und ich?"

"Ihr Majestät, geht jetzt nach unten und trinkt ein Becher Wein, denn Ihr könnt nichts anders tun als warten"
 


 

Er wartete, und während der Vormittag in den Nachmittag überging und der Nachmittag in den Abend, wartete er immer noch geduldig, wobei ihm seine Männer Gesellschaft leisteten. Nach dem Abendessen sah er den Mond am Himmel emporsteigen, und als die mitternächtliche Stunde heranrückte, schlug er mit der Faust auf den Stein seines Kamins und fluchte.

"Es ist eine Erstgeburt" bemerkte einer und versuchte seine eigene Sorge zu verbergen.

"Die dauert oft sehr lange"

Schweigend starrte der König ins Feuer. Ja, es konnte lange viel Zeit kosten, neues Leben hervorzubringen. Aber Hitomi hatte die ersten Wehen schon vor vielen Stunden verspürt, und das Baby kam zu früh. Sie war stark und gesund, aber wie viel vermochte sie erdulden?

Plötzlich erkannte er, dass er es ertragen würde, das Kind zu verlieren. Er konnte noch viele zeugen. Aber Hitomi war unersetzlich...

Laut stöhnte er auf und wünschte verzweifelt, er könnte ihr etwas von seiner Kraft geben.
 

Als er Schritte auf der Treppe hörte fuhr er herum und sah Nancy sichtlich bestürzt in die Küche eilen. Offenbar hatte sie gehofft, ihm nicht zu begegnen, aber er rief nach ihr, und so kam sie in die Halle. Unsicher schaute sie umher.

"Stimmt was nicht, Nancy?" fragte der König und zwang sich zur Ruhe.

Nervös rang sie die Hände.

"Die ganze Zeit ging es so gut, kein einziges Mal hat sie geklagt. Aber nun müsste das Kind endlich kommen, und sie ist zu geschwächt, um uns zu unterstützen. Und wir brauchen ihre Hilfe"

Als sie seinen geschockten Blick sag, fügte sie hastig hinzu.

"Majestät, wir tun alles, was in unserer Macht steht"

Er nickte und wandte sich wieder zum Feuer. Nancy verschwand in der Küche und wenig später schleppte sie eine Schüssel mit heißem Wasser nach oben. Unglücklich schaute er ihr nach.

"Du kannst nichts tun, Van"

"Doch!"

Ungläubig beobachten die Männer, wie er die Treppe hinaufstürmte.

Ohne anzuklopfen, betrat er das Schlafgemach, achtete nicht auf die verwirrten Gesichter der Damen, und rannte zum Bett.

Wie blass und zerbrechlich Hitomi aussah, das schöne braune Haar schweißnass und zerzaust ... Ihre Lider flatterten, vergeblich bemühte sie sich, den Anweisungen Nancys zu folgen, die drängte, den Atem anzuhalten und fest zu pressen.

Als eine der Hebammen den Mund öffnete, um ihn hinauszuschicken, bedeutete er ihr, sie solle ihm den Platz an Hitomis Seite überlassen. Widerstrebend gehorchte sie, und er umklammerte Hitomis Hand.

"Du darfst nicht aufgeben. Das hast du noch nie getan. In keinem einzigen Kampf"

Sie sah ihn an, die Smaragdaugen von Schmerz verschleiert.

"Du . darfst nicht hier bleiben!" keuchte sie.

"Bitte, Van geh ..."

Der Lebensfunke in ihrem Blick drohte zu erlöschen und er musste ihn zurückholen, um jeden Preis.

"Eigentlich hast du Recht. Dein Anblick ist nicht gerade erfreulich. Aber ich bleibe hier, bis mein farnelischer Sohn geboren ist"

"Meine Tochter!" fauchte sie, und er lächelte.

Jetzt starrte sie ihn mit klaren Augen an. Plötzlich verzerrte sich ihr Gesicht, ihre Fingernägel gruben sich in seine Hand. Während der heftigen Wehen liefen Tränen über ihre Wangen.

"Van, ich kann nicht mehr..."

Verzweifelt beugte Nancy sich vor.

"Sie muss pressen, Majestät!"

"Wie schwach die Frauen sind!" rief Van spöttisch und legte seinen Arm um Hitomis Schultern, um sie zu stützen.

"Du wirst jetzt kämpfen, meine schöne Königin. Und ich helfe dir dabei. Beiß die Zähne zusammen, Liebste und press! Tu doch, was Nancy sagt! Oder muss sie dir alles abnehmen?"

An ihren Mann gelehnt, bot sie ihre letzten Kräfte auf, dann verlor sie beinahe die Besinnung.

"Ich sehe schon das Köpfchen!" jubelte Nancy.

"Nur noch einmal! Majestät, ein einziges Mal muss sie es noch versuchen!"

"Noch einmal, Hitomi!" befahl er mit rauer Stimme.

"Dann darfst du schlafen"

Er umklammerte ihre Schultern und zwang sie, zu gehorchen. Sie hielt den Atem an und presste - und dann verspürte sie unendliche Erleichterung, als die schwere Last ihren Körper verlies, hörte Freudenschreie, Vans zärtliches Flüstern.

"Ich wusste ja, dass du es schaffst, meine Königin. Eine Kämpfernatur wie du..."
 

Ringsum schien sich die Welt zu drehen, und Hitomi sank erschöpft in die Kissen zurück.

Schrilles Gebrüll füllt den Raum, dann erklang wieder Vans sanfte Stimme.

"Ein Junge, Hitomi!"

Er lachte leise.

"Sein hübsches Haar sieht zwar noch etwas verklebt aus, aber ich glaube, es ist schwarz"

Lächelnd schaute sie zu Nancy hinüber, die das Baby in lauwarmes Wasser badete. Van wartete ungeduldig, bis sein Kind in weiche Tücher gehüllt worden war, dann nahm er es in den Arm und kniete neben Hitomi nieder, um es ihr zu zeigen.

"Ein wunderschöner Sohn, und ich danke dir vom ganzen Herzen"

Seine Worte rührte sie zutiefst, und als sie die Augen schloss, um ihre Tränen zu verbergen, spürte sie seinen Kuss auf der Stirn.

Nur mit Mühe konnte die Hebamme ihm seinen Erben entreißen.

"Majestät" wisperte sie.

"Ihr habt uns großartig geholfen, aber nun müsst Ihr uns verlassen. Wir wollen Hitomi baden und das Bett frisch beziehen, und das machen wir lieber allein. Außerdem braucht sie jetzt ihre Ruhe"

Widerstrebend nickte er und gab ihr das Baby. Dann wandte er sich um zu seiner Frau. Ihre Lider waren geschlossen, allmählich kehrte Farbe in ihre bleichen Wangen zurück. Die anstrengende Niederkunft war ihr immer noch anzumerken, aber ein schwaches Lächeln umspielte ihre Lippen.
 


 

Müde stieg er die Treppe hinab. In der Halle schaute er in die angstvollen Gesichter seiner Männer und da grinste er breit.

"Ein Sohn! Mutter und Kind sind wohlauf"

Die Männer stießen Jubelrufe aus und jemand drückte Van ein Becher in die Hand. Erleichtert lies Van das kühle, erfrischende Getränk durch seine Kehle rinnen, und viele Stunden, nachdem die Männer schlafen gegangen waren, blickte er immer noch ins Kaminfeuer.

Noch nie hatte er so viel Liebe empfunden wie in dieser Nacht- Liebe zu einem winzigen Geschöpf, das ein Händchen um seinen Zeigfinger geschlungen hatte, Liebe zu der Frau mit dem starken Herzen, der er seinen Sohn verdankte. Nein, noch viel mehr. Sie hatte ihm das Leben wiedergeschenkt, sie war die Seele, die er suchte.
 


 


 

Am Nachmittag erwachte Hitomi, und Nancy überreichte ihr mit einem strahlenden Lächeln das Baby. Hitomi legte ihren Sohn neben sich, wickelte ihn aus und begutachtete ihn, die kleinen Finger und Zehen, das rosige Gesichtchen. Als er die Augen aufschlug, blinzelte sie erstaunt.

"Nancy, seine Augen!"

"Ja"

Die junge Frau kicherte.

"Man sieht schon jetzt dass er deine grünen Augen geerbt hat. Aber der Haarschopf stammt eindeutig vom Vater. Wieso seine Majestät das schon letzte Nacht wusste, ist mir allerdings ein Rätsel"

Lächelnd legte Hitomi das wimmernde Baby an ihre Brust. Instinktiv begann es zu saugen, vor liebevoller Freude wurde ihr fast schwindelig.

"O Nancy! Ich bekam einen schwarzhaarigen Jungen, weil es Van so angeordnet hatte"

Ihre Freundin schnitt eine Grimasse, dann lachte sie.

"Der König begehrt schon wieder Einlass, und wenn der Kleine satt ist..."

"Ein Kamm! Und eine Schüssel ! Ich muss mich waschen und mein Haar ordnen. Noch einmal soll er mich nicht so hässlich antreffen"

"Nur keine Aufregung! Er darf erst herein, wenn du es nicht wünschst. Und nimm dich bitte in Acht Hitomi. Du musst dich noch schonen. Heute Nacht warst du so schwach. Es wird eine Weile dauern, bis du wieder zu Kräften kommst. Nun werde ich dein Haar kämmen, bis es glänzt, aber du musst auch etwas essen.

Hitomi wusste selbst, dass sie eine Stärkung brauchte. An die Schmerzen dachte sie kaum noch. Was immer sie erlitten hatte, sie war reich belohnt worden. Zärtlich betrachtete sie das Köpfchen, das sich hungrig an ihre Brust drückte. Ihr Kindchen, der Sohn der Königs ...
 

Während sie gehorsam aß, schlief das Baby neben ihr. Etwas später trat Van ein und sah, wie es träumerisch betrachtete.

Da stieg erneut heiße Liebe in ihm auf. Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln, das er erwiderte, dann setzte er sich auf die andere Seite des Betts, so dass das Baby zwischen ihnen lag.

"Ist er nicht schön, Van?" fragte sie schüchtern.

"Ja, Hitomi" bestätigte er leise

Eine zeitlang genossen sie in einträchtigem Schweigen den Anblick ihres neugeborenen Babys, so wie alle stolzen Eltern. Van griff unter seinen Umhang und zog ein kleines Kästchen hervor, nach farnelischer Art kunstvoll geschnitzt.

"Ich wusste nicht recht, was ich einer Prinzessin von Lynwood verehren sollte" erklärte er in etwas rauem Ton.

"Aber wie ich festgestellt habe, schmücken die Frauen gern ihr Haar, und ich hoffe, das da gefällt dir"

Tränen brannten in Hitomis Augen, als sie den hölzernen Deckel hob. Was Van ihr schenkte, spielte keine Rolle. Nur dass er daran gedacht hatte...

Und dann stockt ihr der Atem. Noch nie hatte sie ein so kostbares Geschmeide gesehen. Funkelnde Smaragde und Saphire hingen an zarten Goldkettchen, bildeten zwei Ornamente, die zu beiden Seiten des Kopfes getragen werden konnten.

"Ich danke dir" flüsterte sie mit zitternden Lippen.

"Das ist ein wunderbares Geschenk"

"Aber lange nicht so schön wie deine Augen"

Freudentränen rannen über ihre Wangen, und Van griff über das schlafende Baby hinweg, um sie abzuwischen. Tief bewegt küsste sie seine Handfläche. Ehe sie etwas sagen konnte, schwang die Tür auf, und eine Zofe kam energisch herein.

"Majestät, jetzt muss Hitomi schlafen. Sie braucht noch sehr viel Ruhe. Und in der Halle wartet ein Verrückter, der sehr seltsam aussieht. Er verlangt, das Kind zu sehen und erklärt, die Königin müsse ein Gebräu trinken, das furchterregend aussieht...

Hitomi und Van schauten sich an und brachen in Gelächter aus.

"Newlin!" riefen sie wie aus einem Mund.

"Schickt den Verrückten herauf" befahl der König.

"Sicher wird Hitomi dieses Gebräu trinken, denn es gibt kein anderes, das ihr die Kräfte schneller zurückgeben wird"

Während die Zofe hinauseilte, stand er auf.

"Nun ungern verlasse ich dich, Hitomi. Der Druide wird dich bestimmt nicht lange stören"

Zögernd fuhr er fort.

"Wenn du heute Nacht deine Ruhe haben willst, schlafe ich woanders"

Lächelnd schüttelte sie den Kopf.

"Ich bin viel ruhiger, wenn ich dich neben mir spüre"

"Wenn es so ist..."

Er beugte sich herab und küsste sie.

"Natürlich schlafe ich am liebsten dort, wo ich hingehöre"
 

Wenig später trat Newlin ein, musterte ihren Sohn und ermahnte sie streng.

Hitomi, du wirst mir zuhören und dich drei Tage lang ausruhen. Vorher wirst du nicht versuchen aufzustehen..."

"Ich werde tun, was du sagst" versprach sie belustigt und beobachtete, wie ihr alter Mentor das Baby behutsam in den Arm nahm und dann in die schön geschnitzte Wiege mit den farnelischen Emblemen legte.

Gehorsam trank sie das Gebräu aus Kräutern, während der alte Mann neben ihr auf dem Bett saß. Und dann schlang sie beide Arme um seinen Hals.

"O Newlin, ich bin so unsagbar glücklich!"

Er drückte sie an sich, und das Herz wurde ihr schwer. Scheinbar war alles in bester Ordnung. Warum konnte er sich nicht mit der jungen Mutter an diesem schönen Kindchen freuen? Aber die Finsternis bedrohte Hitomi immer noch. Könnte er doch einen Weg zum Licht sehen...
 


 

So jetzt bin ich mal wieder am Ende angelangt! Ich weis ich habe euch eine Ewigkeit warten lassen, hoffe euch hat der Teil trotzdem gefalln.
 

Wie ihr sich bemerkt habt, hat der kleine Prinz noch keinen Namen. Nun seit ihr gefragt, Vorschläge werden gerne entgegen genommen.
 

Bis denne

Entführung

So hier is es nun, das 16 Kapitel. Hätte nich gedacht das es mal so viele werden un mir spucken noch hunderte Ideen im Kopf. Dauert lange bis man die aufschreibt *grins*
 

Ja noch eins die Sache mit dem Namen, nach langem hin und her überlegen hab ich es sein lassen *grins*

Un Reisaellchen Vorschlag angenommen, er hat mir mit am besten gefallen und ich finde er passt am besten zu Geschichte.

Trotzdem an dieser Stelle ein großes Dankeschön für die vielen Vorschläge, wäre ja nie im Leben auf solche Namen gekommen. Ich kann hat besser Gefühle beschreiben *seufz*

Nun weiter im Text, viel Spaß im 16 Kapitel
 

Kapitel 16
 


 

Es war unglaublich leicht, in die Stadt einzudringen, und er konnte nur mühsam ein triumphierendes Gelächter unterdrücken. Im Hof der Residenz zügelte er seine altersschwache Stute, über deren Kruppe Geflügel hing.

Beim Anblick des schönen Gebäudes empfand er unwillkürlich Bewunderung für seinen Feind, dann stieg neuer Hass in ihm auf, als er an den geschnitzten Fensterläden die Embleme des Königs entdeckte.

Er fürchtete nicht, in Farnelia erkannt zu werden, denn er hatte sich eine Mönchskutte angezogen, deren Kapuze seinen Kopf fast verbarg. Wie ein Heilkundiger, der Kräuter sammelte, trug er einen großen Korb bei sich. Außerdem beherrschte er die Landessprache.

Auf dem Marktplatz verkaufte Dilandau sein Geflügel, dann führte er sein schäbiges Pferd in die Nähe der steinernen Festung zurück und band es fest. Ungehindert betrat er die Halle. Jeder, der eine Bitte oder Beschwerde vorbringen wollte, durfte hierher kommen. Und alle, die es wünschen, konnten sich satt essen. In Farnelia sollte niemand hungern.

Dilandau wusste von diesem Brauch, bat um Gastfreundschaft und wurde aufgefordert, am Herd Platz zu nehmen, wo man ihm eine Schüssel mit Hammelfleisch vorsetzte.

Während er aß, beobachtete er aufmerksam das Kommen und Gehen, die Dienstboten, die gerade den Boden fegten. Hin und wieder stieg eine Dame die Stufen hinauf. Vermutlich schlief der König nahe dem Treppenabsatz, denn er würde ganz sicher als erster zu den Waffen greifen, wenn seiner Residenz nächtliche Gefahr drohte.
 


 

Niemand beachtete den unauffälligen Mönch, und er wartete geduldig. Sobald sich die Halle gelehrt hatte schlich er rasch die Stufen hinauf. Wilde Rachsucht erhitzte sein Blut. Im Oberstock schaute er sich um. Er hörte Frauengelächter, aber niemand versperrte ihm den Weg, als er zur ersten Tür am Flur eilte. Lautlos öffnete er sie. Sein Blick fiel sofort auf die kunstvoll geschnitzte Wiege, und er lächelte grimmig. Der Sohn des Königs schlief. Schwarze Locken wiesen unverkennbar auf seinen Erzeuger hin.
 

Vorsichtig hob Dilandau das Kind aus der Wiege und legte er in den Korb. Glücklicherweise erwachte er nicht, stieß kein verhängnisvolles Gebrüll aus. Da Lady Hitomi ihren Sohn nicht allzu lange allein lassen würde, musste er sich beeilen. Trotzdem konnte Dilandau der Versuchung nicht widerstehen, sich vorher umzusehen. Sein Blick wanderte über die schönen Vorhänge und Pelzdecken des Betts, die blankpolierten Truhen. Heftiger Neid erfasste ihn. Er müsste mit der hinreißenden Königin in diesen herrlichen Palast leben.

"Aber zu guter Letzt habe ich doch noch gewonnen, Van" flüsterte er.
 

Lautlos öffnete er die Tür einen Spaltbreit. Der Flur war immer noch leer, aber leiser Gesang drang zu ihm. Eine Frau schien sich zu nähern. Er rannte die Treppe hinab und verließ die Halle. Auch diesmal hielt ihn niemand auf. Wer sollte sich schon um einen zerlumpten Mönch kümmern?

Auf seiner halblahmen Mähre ritt er aus der Stadt. Als er den nördlichen Wald erreichte, riss er sich die Kapuze vom Kopf und lachte schallend in den Wind. Seine Männer, die ihm unwandelbare Treue geschworen hatten, erwarteten ihn mit einer Amme, die das Kind stillen und umsorgen würde, und mit einem staatlichen Hengst. Die traurige Stute, auf der er jetzt saß, wollte er schlachten lassen.
 


 


 


 

Hitomi summte vor sich hin, als sie den Flur entlangging. Der kristallklare Tag passte zu ihrer heiteren Stimmung. Rouen war jetzt drei Wochen alt, und sie hatte die meisten ihrer Pflichten wieder aufgenommen. Es gab viel zu tun, denn Van hatte angeordnet, die Katholiken, die in Farnelia lebten, sollten die Christmette so begehen, wie es dem Zeremoniell entsprach. Das Volk blickte dem Heiligen Abend erwartungsvoll entgegen. Die Königin hatte ihnen erklärt ein großes Fest würde stattfinden, und sie pflegten übermütig zu feiern, wann immer sich eine Gelegenheit bot. Im Rahmen der Christmette sollte der kleine Rouen getauft werden, sechs Wochen nach der Niederkunft. Bis dahin wollte Hitomi ihren Mann von ihrer Unschuld überzeugen. Er musste ihr endlich zugestehen, dass sie niemals wissentlich gegen ihn gekämpft hatte. Von Gefühlen sprachen sie noch immer noch nicht. Aber sie glaubte, er hätte sie in jenen letzten qualvollen Augenblicken der schweren Geburt "Liebste" genannt, wenn sie sich auch nicht ganz sicher war.

Lächelnd betrat sie ihr Zimmer, um nach ihrem schlafenden Sohn zu sehen. Als sie die leere Wiege sah, stieg kalte Angst in ihr auf, doch sie zwang sich zur Ruhe. Van hatte ihn vielleicht geholt - oder Nancy. Nein... Der König war mit einigen Männern in den westlichen Wald geritten, um zu jagen, und mit ihrer Freundin hatte sie eben erst im Sonnenzimmer die Speisefolge für das Weihnachtsfest besprochen.

Hitomis Gedanken wanderten zu Newlin, der sich immer noch in der Stadt aufhielt. Nein, niemals würde er den Prinzen ohne die Erlaubnis des Königs anrühren.

Der schmerzliche Schrei, den Hitomi bisher unterdrückt hatte, brach jetzt aus ihr hervor und schien alle Mauern der Festung zu erschüttern. Sie stürmte in den Flur, wo sich bereits erschrockene Frauen und die Krieger versammelten, die aus der Halle heraufgeeilt waren.

"Das Baby - Rouen ist verschwunden!" stammelt sie.

Flehend wandte sie sich zu den bestürzten Menschen.

"Wo, ist mein Kind? Hat Van irgendjemanden befohlen, seinen Sohn aus dem Haus zu bringen. Nancy! Ist Rouen aufgewacht? Hat er geweint? Wo kann er denn sein?"

Sie bekam keine Antwort, sah nur unglückliche, verständnislose Gesichter. Schluchzend sank sie auf die Knie und Nancy nahm sie in die Arme.

"Wir werden ihn finden. Sicher gibt es eine Erklärung ..."

Einer der Krieger trat vor.

"Beruhigt Euch, Mylady. Wir werden sofort den König holen"
 

Während er mit einigen Gefährten die Stufen hinab sprang und die anderen das ganze Haus abzusuchen begannen, legte Hitomi das Gesicht an Nancys Schulter.

"Er ist noch so klein! Ohne mich kann er nicht überleben. O Gott, wo mag er sein?"
 

Weder in der Residenz noch in irgendeinem der anderen Häuser fand sich eine Spur von dem kleinen Prinzen. Hitomi war kaum noch bei Sinnen, als Van die Halle erreichte. Mit durchdringender Stimme stellte er gezielte Fragen und drückte seine zitternde Frau an sich. Niemand wusste eine Antwort.

Schweigend beobachtete Newlin, der den Jagdtrupp begleitet hatte, die verzweifelten Menschen, und eine grausige Erkenntnis krampfte ihm das Herz zusammen. Nun war das Dunkel hereingebrochen. Er hatte geglaubt, Hitomi würde Gefahr drohen, und nicht gewusst, dass die Mondschatten ihrem Sohn galten. Schließlich trat er in die Mitte und wandte sich an den König, der seine schluchzende Königin im Arm hielt.

"Mylord, wenn wir uns erkundigen, welche Fremden heute in die Stadt gekommen sind, werden, wir erfahren, wo sich der Prinz befindet"

Der König nickte und rief.

"Wer war an diesem Morgen hier? Wer hat um Gastfreundschaft gebeten?"

"Der Mönch!"

Diese Antwort kam nach kurzem Zögern aus mehreren Kehlen, dann meldete sich der Krieger zu Wort der Van nach Hause geholt hatte.

"Er war der einzige Unbekannte, der heute die Hallte betrat"

Eine böse Ahnung stieg in Van auf.

"Beschreibt ihn!"

"Er trug eine zerlumpte braune Kutte. Sein Gesicht sah ich kaum, denn es lag im Schatten der Kapuze"

Nachdenklich runzelte der Krieger die Stirn.

"Dilandau..." flüsterte Van ungläubig, und Hitomi hob den Kopf von der Schulter des Königs, um ins entsetzte Gesicht ihres Mannes zu starren.

"Der Zaibacher?" hauchte sie und erinnerte sich an den Mann, der das Gemetzel heraufbeschworen hatte.

Dann begann sie, gellend zu schreien. Ohne auf die zahlreichen Zuschauer zu achten, schlug sie mit beiden Fäusten auf die Brust ihres Mannes, verfluchte und beschuldigte ihn. Die Lippen fest zusammengepresst, ertrug er die wilden Anklagen, bis sie sich kraftlos an ihn lehnt.

Sein Blick suchte Newlin, der sofort zu ihm kam und einen Arm um die weinende Königin schlang. Mit sanfter Gewalt führte er sie die Treppe hinauf. In ihrem Zimmer verabreichte er ihr ein beruhigendes Getränk.

Van schickte Wachen in das Gebiet jenseits der Stadtmauern, dann rief ein paar Krieger in die Waffenkammer.
 

Die ganze Umgebung wurde gründlich abgesucht. Die einzelnen Gruppen hatten verabredet, in welcher Tonfolge die schrillen Kriegshörner erklingen sollten, falls man auf eine Spur stieß.

Obwohl die Krieger den Zorn ihres Herrn fürchteten, wagte einer auszusprechen, was er dachte.

"Vielleicht ist das Kind schon tot. Dilandau würde nicht zögern, ein so zartes Leben auszulöschen. In seinem Hass gegen Euch ist er zu allem fähig"

Schmerzlich verzerrten sich Vans Züge, aber er erwiderte mit ruhiger Autorität.

"Das glaube ich nich. Wenn Dilandau meinen Sohn tötete, wäre seine Rachsucht nur teilweise befriedigt, und ich würde immer noch leben. Nein durch meinen Erben will er mich treffen ..."

Er unterbrach sich, als es an der Tür klopfte. Ein Wachposten meldete, in der Halle warte ein Bote von Dilandau. Van stürmte aus der Waffenkammer, und sein nur mühsam bezähmter Zorn ließ den Zaibacher zusammenzucken.

"Versichert mir, dass mein Kind lebt!" herrschte der König ihn an und packte ihn am Halsausschnitt der Tunika.

"Sonst werdet Ihr hier und jetzt sterben!"

Das Gesicht des Boten, von den Narben unzähliger Kämpfe übersät, färbte sich dunkelrot.

"Wenn ich nicht zurückkehre, wird Dilandau Euren Sohn erstechen, König von Farnelia"

Besänftigend berührte einer von Vans Männern die Schulter des Königs, der den Zaibacher widerstrebend losließ.

"Nun, dann sprecht!"

"Wenn Ihr das Kind wiederhaben wollt, müsst ihr im Morgengrauen zum südlichen Wald reiten. Nehmt nur einen einzigen Krieger mit, der Euren Sohn nach Hause bringen kann"

"Das werde ich nicht tun. Falls Dilandau mit mir fechten will, erwarte ich ihm am Stadttor von Farnelia - allein. Sobald mein Sohn in Sicherheit ist, werden sich meine Männer zurückziehen. Dieser Kampf betrifft nur mich und Dilandau. Es hat schon zu viele Menschenleben gekostet. Richtet diese Botschaft Eurem Anführer aus und kehrt mit der Antwort hierher zurück"

"Nein!"

Ein Schrei hallte vom Oberstock herab. Van drehte sich um und sah Hitomi am Treppenabsatz stehen, das Geländer umklammert, das Haar wild zerzaust. Im nächsten Augenblick rannte sich herunter und wandte sich an den Zaibacher.

"Diese Nachricht dürft ihr Dilandau nicht überbringen. Sagt ihm, ich komme zu ihm - wohin immer er will, wenn er mein Kind freigibt. Ich bin eine bessere Geisel, denn ich reite gut und werde ihn nicht behindern. Richtet ihm aus ..."

"Hitomi!" fiel Van ihr mit donnernder Stimme ins Wort, packte ihren Arm und schrie den Boten an.

"Verschwindet aus meiner Halle, oder ich lasse Euch die Nase und beide Ohren abscheiden! Und berichtet euren Herrn, was ich angeordnet habe - nicht diese kreischende Furie ..."

So schnell die Beine ihn trugen, rannte der Zaibacher zum Ausgang, denn er bezweifelte nicht, dass der Herr von Farnelia seine Drohung wahr machen würde.

"Überbringt Dilandau meine Botschaft!" rief Hitomi ihm nach, ohne zu wissen, ob er sie noch gehört hatte, ehe sie Tür ins Schloss fiel.

Sie fand keine Zeit darüber nachzudenken, denn Van schüttelte sie mit aller Kraft.

"Musst du immer wieder Verrat an mir üben? Du Närrin! Du kennst diesen Zaibacher nicht! Nur um Rouen vor meinen Augen die Kehle zu durchschneiden, ehe er mich hinrichtet, will er mich in diesen Wald locken. Du glaubst, er wird dich gegen das Kind eintauschen? O nein, er wird euch beide behalten. Bist du so versessen darauf, von ihm vergewaltigt zu werden?"

Wütend starrte sie ihn an.

Nur sich allein konnte Dilandau mittels einer List bewegen, das Kind freizulassen - und wenn sie sich selbst opfern musste. Dazu war sie bereit, denn ihr Sohn und ihr Mann würden am Leben bleiben.
 


 

Sie hatte Newlin weisgemacht, sie würde schlafen, sorgsam ihren Plan geschmiedet aber nicht mit dem ganzen Ausmaß von Vans Zorn gerechnet. Er stieß sie von sich, so dass sie nach hinten taumelte und gestürzt wäre, hätte einer der Männer sie nicht festgehalten.

"Legt meine Frau in Ketten!" befahl der König.

"Ich werde die Königin in ihr Zimmer bringen..."

"Nein!" schrie Van.

"Ins Verlies! Denn diese verräterische Hexe versteht es nur zu gut, Männer zu umgarnen und ihren Willen durchzusetzen"

"Van, ich..."

"Ihr werdet sofort gehorchen! Ich weiß, was ich tue"

"Nein!" protestierte Hitomi empört, aber ein Krieger hob sie bereits hoch, um sie die feuchten Kellerstufen hinabzutragen. O Gott, wie sollte sie diesem Gefängnis aus Stein und Stahl entrinnen, um ihr Kind zu retten?
 


 


 

Der Krieger kettete sie nicht an, brachte ihr warmen Met, etwas zu essen und Pelzdecken. Doch seine Miene verriet nur zu deutlich, dass er seinem Herr die Treue halten und sie nicht freilassen würde. Sie hatte keine Tränen mehr, konnte kaum noch einen klaren Gedanken fassen. Rastlos wanderte sie auf dem kalten Steinboden umher und hoffte innere Ruhe zu finden, versuchte einen neuen Plan zu schmieden. Noch immer war sie überzeugt, nur sie könnte ihren Sohn retten.

Eine Stunde nach der anderen verstrich. Hitomis Brüste schmerzten. Längst hätte sie Rouen stillen müssen. Nun hatte er schon zwei Mahlzeiten versäumt. Wenn er hungrig war und weinte...

Nein, daran darf ich denken, beschloss sie, sonst verliere ich vollends den Verstand.

"Hitomi!"

Das Flüstern war kaum zu vernehmen. Hatte sie sich nut eingebildet, ihren Namen zu hören? Sie lief zu der schweren Holztür und spähte durch das kleine Gitterfenster. Zu ihrer ungeheuren Erleichterung klirrte ein Schlüssel.

"Wer ist da?" hauchte sie.

Knarrend öffnete sich die Tür und sie erkannte Nancy.

"Beeilt dich! Wenn Van mich erwischt, bestraft er mich hart dafür!"

"Oh Nancy! Gott segne dich!"

Hitomi folgte ihrer Befreierin durch einen gewundenen unterirdischen Gang.

"Auf diesem Weg erreichen wir die Küche - und hoffentlich unbemerkt den Hinterhof" erklärte Nancy.

"Bald graut der Morgen. Wahrscheinlich schlafen die meisten Männer noch"

Bald verließen se die dunklen feuchten Tiefen und stiegen zur Küche hinauf. Einige Dienstboten hatten versucht, während er Nacht wach zu bleiben, aber nun saßen sie dösend auf Stühlen oder lagen auf Binsenmatten am Boden. Lautlos und ungehindert huschten die beiden Frauen ins nächtliche Dunkel hinaus.

"Nancy, ich danke dir" wisperte Hitomi.

"Nun brauche ich nur noch ein Pferd und einen Dolch"

"Wenn du zu den Zaibacher reitest, komme ich mit"

"Nein, du darfst dich nich in unnötige Gefahr begeben"

"Und wer soll deinen Sohn in Sicherheit bringen?"

Hitomi zögerte, dann seufzte sie tief auf.

"Möge der Allmächtige dich schützen und deinen Edelmut erkennen. Zuerst müssen wir und irgendwie an den Wachen vorbeischleichen"

Leise kicherte Nancy.

"Ich habe mich mit einem Schmied angefreundet, der von Stadt zu Stadt reist und seine Dienste anbietet. Er wird unsere Pferde an den Wachposten vorbeiführen, und wir treffen uns an der Westmauer. Dort klafft ein kleines Loch, weil eine der Wasserleitungen, ein ausgehöhlter Baumstamm, entfernt wurde. Er ist schadhaft, und man muss ihn ausbessern"
 


 

Rasch wurde der Tag heller, während sie endlich zum Westwald ritten. Angst erfüllte Hitomis Herz, und in Gedanken wünschte sie ihrer Begleiterin noch mal Gottes Segen, denn sie ahnte, dass Nancy sich noch viel mehr fürchtete als sie selbst.

Als sie die Bäume erreichten, bedeutete sie Nancy anzuhalten. Ihre Ankunft würde dem Zaibacher nicht entgehen, und um ihren Plan zu verwirklichen, brauchte sie Platz, den sie im Wald nicht finden würde. Ein Rascheln im Unterholz verriet, dass der Gegner ihr tatsächlich auflauerte. Sie zwang sich, mit möglichst ruhiger Stimme zu rufen.

"Noch weiter reite ich nicht, Dilandau! Zeigt Euch, aber vorsichtig, sonst mache ich kehrt!"

Grinsend tauchte er auf, von schwerbewaffneten Männern flankiert.

"Ich habe Euch erwartet, Hitomi von Lynwood und heiße Euch willkommen"

Sie erkannte in ihm den Mann, der sie am Tag ihres Kampfs mit Van getäuscht hatte. Beinahe wurde ihr übel, doch sie ließ sich nichts anmerken.

"Wenn diese Frau meinen Sohn nach Farnelia zurückbringen kann, begleite ich Euch freiwillig"

Sein Gelächter jagte ihr einen eisigen Schauer über den Rücken.

"Warum sollte ich das Kind hergeben. Der König wird kommen, um es zu holen"

"Ihr wollt nicht den Prinzen töten, sondern seinen Vater. Und Van wird Euch nicht nur seines Erben wegen folgen, sondern auch um meinetwillen, da er en sehr besitzergreifender Mann ist. Ich würde Euch viel weniger zur Last fallen als ein Säugling"

"Ja, vielleicht seid Ihr eine bessere Geisel, denn Ihr könnt mit viel schönere Freuden schenken, als Eurer Sohn. Steigt ab, Mylady und tretet näher, damit ich genau sehe, was mir geboten wird"

Obwohl Nancy leise protestierte, gehorchte Hitomi. Auf diesen Augenblick kam es an. Langsam ging sie auf den Zaibacher zu, der wieder zu lachen begann.

"Ah, nun habe ich sowohl Kind als auch die Mutter..."

Erschrocken verstummte er, als sie blitzschnell ihren Dolch zwischen seine Beine richtete.

"Mein Leben bedeutet mir nichts, wenn mein Sohn stirbt. Dann gebe ich es bereitwillig hin. Ihr werdet nicht so glücklich sein und den Rest Eurer Tage nicht als Mann, sondern eher als Frau verbringen"

"Halt!" befahl er, als seine Wachen vortraten.

"Übergebt ihrer Begleiterin das Kind!"

Hitomi bedrohte ihm mir ihrer Waffe und beobachtet, wie Rouen, von mehreren Decken umhüllt, in Nancys Arme gelegt wurde. Bis sie ein leises Wimmern hörte und sicher sein konnte, dass er noch lebte, hielt sie den Atem an. Danach zog sie den Dolch noch immer nicht zurück.

Ihr dürft Euch erst bewegen, wenn sie das Stadttor erreicht hat. Versucht nicht, mich zu erzürnen, denn meine Hand könnte leicht ausrutschen"

Sarkastisch grinste er.

"Euer Kind ist hungrig. Wollt ihr es nicht stillen, ehe wir davonreiten? Eine so häusliche Szene würde mir sehr gefallen"

"Nein. Breche jetzt auf Nancy! Ich drehe mich erst um, wenn ich weiß, dass du in der Stadt angekommen bist"

Hitomi spürte Nancy Zögern, dann hörte sie ihre erstaunlich kühle Stimme.

"Eins solltet Ihr bedenken, Zaibacher. Die schwere Niederkunft der Königin liegt erst drei Wochen zurück. Wenn Ihr Euch an ihr vergeht, werdet Ihr sie ganz sicher töten, und dann habt Ihr nichts, um den König zu ködern"

Seine lüsternen Augen wanderten zwischen den beiden Frauen hin und her.

"Nun, sie ist eine Beute, auf deren Genuss ich gern warte"

Noch immer zauderte Nancy, dann vernahm Hitomi endlich Hufschläge, die sich rasch entfernten. Sie musste ihre ganze Willenskraft aufbieten, um unverwandt in die spöttischen Augen des Zaibachers zu blicken. Schließlich brach er das Schweigen.

"Eure Dienerin nähert sich der Stadtmauer, Mylady. Zieht jetzt den Dolch zurück. Ich habe nicht vor, Euch zu töten. Vielmehr bin ich ein Meister in der Kunst, qualvolle Schmerzen hervorzurufen"

Erschöpft ließ sie die Waffe sinken und biss die Zähne zusammen als Dilandau mit einer Hand ihr Haar packte und mir der anderen nach ihren Brüsten griff. Lachend sah er, wie sie blass wurde.

"Ich habe wahrlich einen guten Tausch gemacht, Hitomi von Lynwood. Drei Wochen will ich Euch noch zugestehen. Dann habt Ihr Euch sicher von der Geburt erholt, und ich werde mir nehmen, was Van gehört"

Hitomi zwang sich zu einem höhnischen Lächeln.

"Ihr werdet den König vielleicht gar nicht in Eure Nähe locken, denn ihm liegt nichts an mir, weil er mich für eine Verräterin hält. Also war es vermutlich ein schlechter Tausch"

"Das bleibt abzuwarten. Steigt jetzt auf Euer Pferd, und keine falsche Bewegung! Vielleicht können wir Vans Herz erweichen, wenn wir ihn einen Eurer Finger schicken"

Da sie seine Drohung durchaus ernst nahm, schwang sie sich widerspruchslos in den Sattel.

"In den Wald!" befahl er.

"Vielleicht folgt er uns schon jetzt" bemerkte sie.

"Wohl kaum, Mylady. In den Decken Eures Kindes liegt eine Nachricht. Wenn ich nicht den Vorsprung eines Tages erhalte, werdet Ihr sterben!"

Er stieg auf seinen Hengst, dann schlug er ihrem Pferd auf die Kruppe, das erschrocken einen Satz nach vorn machte und sie beinahe abwarf.

Während sie der Truppe durch den Wald folgte, versuchte sie, die Männer zu zählen. Wie viele mochten es sein. Sicher hunderte - oder noch mehr...

Mühsam kämpfte sie mit den Tränen. In der letzten Nacht hatte sie keinen Schlaf gefunden, und nun spürte sie, wie sie immer schwächer wurde. Da Dilandau einen möglichst großen Vorsprung gewinnen wollte, würde er ihr noch lange keine Ruhepause gönnen.
 


 


 

Der Anblick Nancys, die mit dem Baby in die Halle eilte, verblüffte Van dermaßen, dass ihm zunächst die Worte fehlten. Dann riss er ihr seinen Sohn aus den Händen und presste ihn an sich. Nachdem er sich von Rouens Wohlbefinden überzeugt hatte, fragte er seine Dienerin in wachsendem Zorn.

"Wie bist du zu dem Kind gekommen?"

"Hitomi..." begann sie und rang nach Atem.

Mit scharfer Stimme rief er nach einer Zofe und übergab ihr das Kind.

"Hütet meinen Erben so gut wie Eure eigene Tochter"

Dann wandte er sich wieder zu Nancy.

"Offenbar hat mich meine Frau ein weiteres Mal verraten"

"O nein!" beteuerte sie flehend.

"Sie wollte nur ihr Kind retten - und ihren Mann. Jetzt befindet sie sich in den Händen der Zaibacher"

Er stieß einen wilden Fluch aus, dann kehrte er ihr den Rücken, und sie sah den tiefen Kummer in seinen Augen nicht.

Er lies einer seiner Krieger rufen.

"Schickt Männer nach Norden und Süden, nach Lynwood und weiter! Diesmal wird Dilandau sterben. Nie mehr soll dieses Land unter ihm leiden"

Newlin, der am Herd saß, schaute sorgenvoll auf. Erkannte Van den Wert des Schatzes, den er besaß? Doch darauf kam es vorerst nicht an. Nur eins zählte - der König würde den Zaibachern folgen, um Hitomi zu retten. Hoffentlich war es nicht zu spät...

Eindringlich betete der Druide zu seinen alten Göttern. Die Vision eines Feuers erschien vor seinem geistigen Auge, und wieder einmal erfasste ihn namenlose Angst.

Die Spannung steigt

Nun geht es ma weiter!

Naja hab ja auch lange genug damit gebraucht, hoffentlich gefällt euch der Teil.
 

Wenn ihr euch überhaupt an meine Geschichte noch erinnern könnt!
 

Viel Spass
 


 

Kapitel 17
 


 


 

Die Tage dehnten sich zu Wochen. Immer noch ritten sie vom Morgengrauen bis zum Sonnenuntergang. Anfangs dachte Hitomi, die anstrengende Reise in den Osten würde sie umbringen. Doch sie war stärker als sie geglaubt hatte. Jeden Tag rechnete Dilandau ihr spöttisch vor, wie lange er noch warten musste, bis er sich an seiner Beute erfreuen konnte.
 

Die Zeit lief ihr davon, und von Van war nichts zu sehen. Oder folgte er ihr gar nicht? Fand er, sie hätte ihn einmal zuviel verraten? Hatte er entschieden, es wäre besser, seine Frau, dieses ständige Ärgernis, loszuwerden. Schmerzlich vermisste sie ihr Baby, tröstete sich aber mit dem Gedanken, dass es bei seinem Vater in guten Händen war und von allen Bewohneren der Residenz geliebt wurde. Die Zaibacher behandelten sie nicht grausam, erkannten sie als Dilandaus Eigentum an und ließen sie in Ruhe. Manche begegneten ihr sogar sehr freundlich und respektieren ihre Tapferkeit.
 

Nach neunzehn Tagen erreichten sie endlich das Ziel, eine Siedlung, die eben erst errichtet wurde. Schweren Herzens sah Hitomi, dass Dilandau viel mehr Männer zur Verfügung standen, als sie angenommen hatte.

Die Siedlung entstand an der Stelle eines teilweise niedergebrannten farnelischen Dorfs. Das erkannte Hitomi an vereinzelten Hütten aus Flechtwerk, mit Lehm beworfen, die sich immer noch zwischen den Bauwerken der zaibacherischen Eindringlinge zeigten. Hohe Erdwälle und Zäune aus gekreuzten Bäumstämmen umgaben das Lager. In der Mitte erhob sich ein Podest, und Hitomi fragte sich, welch makabre Strafmaßnahme Dilandau dort ergreifen mochte.

Während sie sich umschaute, kam er zu ihr.

"Eure Gemahl ist spät dran, Königin, falls er überhaupt erscheint. In ein paar Tagen ist meine Festung uneinnehmbar. Folgt mir!"
 

Er hob sie vom Pferd und führte sie in die größte Behausung nahe dem seltsamen Podest. Die Architektur nach glich sie Vans Residenz, war aber viel kleiner. Der Zaibacher schob Hitomi in eine Kammer am Treppenabsatz.

"Genießt die letzte Nacht, die ihr allein verbringen werdet, Mylady! Die Wartezeit ist zu Ende"

Die Tür wurde vorgeschoben.

Verzweifelt warf sich Hitomi aufs Bett, und die Tränen, die sie während des langen Ritts stets zurückgehalten hatte, begannen nun zu fließen. Schließlich sank sie vor lauter Erschöpfung in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

Am Morgen brachten ihr einige Dienstboden eine Mahlzeit, Badewasser und saubere Kleidung. Jetzt, wo sie sich einigermaßen ausgeruht fühlte, konnte sie ihre Flucht planen. Tagsüber blieb die Tür ihrer Kammer unverriegelt. Die Zaibacher beobachteten, wie Hitomi in die Halle hinunterging. Niemand hielt sie auf, und Dilandau ließ sich nirgends blicken. Entschlossen eilte sie aus dem Haus um sich genauer umzusehen. Über die hohen Erdwälle und Zäune konnte sie nicht klettern, aber im Westen bildeten aufgeragte Klippen eine natürliche Verteidigungsbastion gegen Überraschungsangriffe. Auf diesem Weg musste sie entkommen.

Sie heuchelte Interesse für die Bauarbeiten, wanderte umher, durfte sich offenbar frei bewegen. Dilandau ist sich seiner Sache viel zu sicher, dachte sie. Um so leichter werde ich ihm entwischen. Schließlich ging sie auf die Klippen zu, wobei sie verstohlen nach allen Seiten spähte. Bald fand sie einen Weg, der sich nach oben wand. Atemlos erreichte sie einen Gipfel, und ihre Zuversicht wuchs. Offensichtlich brauchte sie nur in wesentlichen Richtungen hinabzusteigen, dann konnte sie sich im Wald verbergen und später Hilfe suchen. Natürlich würde sie die Kälte nur schwer ertragen, aber sie erfror oder verhungerte lieber, als sich von dem verhaßten Dänen anzurührren zu lassen.

Nachdem sie für eine kleine Weile auf einem Felsenblock gesessen hatte, um sich auszuruhen, machte sie sich auf den Weg.

Wie festgewurzelt blieb sie stehen, als eine höhnischhe Stimme hinter ihr erklang.

"Glaubt bloß nicht, Ihr könntet mir davonlaufen, Mylady, wo ich doch so lange warten musste, um meine Rache zu genießen. Jetzt soll meine Geduld süßen Lohn finden, denn die Geschichten über Eure Schönheit und Eurer Temperament sind keineswegs übertrieben"

Entsetzt starrte sie Dilandau an, der sie auf den Klippen erwartet haben musste.

"Niemals werdet Ihr siegen, Zaibacher"

Grinsend stolzierte Dilandau zu ihr und spielte mit einer ihrer Locke, die im Wind flatterten.

"Vergeßt Euren Gemahl und betet, er möge Euch nicht nachreiten. Sicher werdet Ihr mit der Zeit lernen, mir willig zu dienen ..."

Er sprach weiter, doch sie hörte nich mehr zu. Seine Nähe ließ sie erschauern.

Plötzlich merkte sie, dass er verstummt war. Er schaute über ihre Schulter nach Osten, dann flüsterte er.

"Unmöglich! So schnell kann er nicht hier sein"

Sie drehte sich verwundert um, und ihr Atem stockte. Angst und ein heißes Glücksgefühl kämpfte in ihrem Herzen. Der König von Farnelia war auf dem Weg zu ihr. Rasch kamen die Truppen näher, mit wehenden Standarten. Die Erde zitterte unter den Hufschlägen, farnelische Schlachthörner erklangen, vermischt mit dem Kriegsgeschrei der Männer. Bis zum Horizont erstreckte sich die gewaltige Reiterschar.

Bald erkannte Hitomi den König an seinem schwarzem Kopf, der die anderen überragte. Ein scharlachroter Umhang flog hinter ihm her. Er kam hierher, um sie zu holen.

Wie oft hatte sie, wenn auch halbherzig gewünscht, er würde in seiner Residenz bleiben, kein neues Blut vergießen heraufbeschwören ...

Doch jetzt, bei seinem Anblick, empfand sie nur noch wilde Freude. Lachend wandte sie sich zu Dilandau.

"Er ist da, Zaibacher! Der König wir Euch töten!"

Dass sie vorher wahrscheinlich selbst den Tod finden würde, störte sie nicht. Ihre Liebe konnte ihr der Feind nicht nehmen, niemals auslöschen, was zwischen der Frau und dem farnelischen König geschehen war. Und in Farneila würde ihr Sohn weiterleben, ein Zeuge ihres Glücks.

Dilandau packte ihren Arm.

"In der Tat, der König reitet auf uns zu. Doch es wird Euch nichts nützen, Mylady. Nie wieder wird er Euch besitzen - und auch Farnelia nicht, denn heute wartet der Tod auf ihn"

Schmerzhaft verdrehte er ihr den Arm, aber sie lachte immer noch.

"Er wird nicht sterben. Und wenn Ihr dumm genug seid, ihm entgegenzutreten, wird er Euch zerstückeln"

"Mag sein"

Ein hässliches Lächeln zeigte sich auf dem Gesicht des Dänenführers.

"Aber so oder so - Ihr werdet nie mehr in seinen Armen liegen. Einer von Euch beiden wird heute sein Leben aushauchen"

Er zog sie den gewundenen Klippenpfad hinab, und sie versuchte vergebenlich, sich von seinem harten Griff zu befreien. Trotzdem behinderte sie ihn, so gut es ging, ließ sich mehrmals fallen, und er musste sie hochzerren.

"Nehmt Euch in acht!" warnte er sie, als sie erneut am Boden lang und nach Luft rang. Schmerzhaft war ihre Schulter gegen einen Felsblock geprahlt.

"Ihr sollt nicht die Besinnung verlieren, ehe ich mit Euch fertig bin!"

Hitomi biss die Zähne zusammen und stand auf. Wenig später erreichen sie den Hof der Festung wo heillose Verwirrung herschte. Ein Zaibacher rannte seinem Hern entgegen.

"Sie greifen die Tore an!"

"Jammert nicht wie ein altes Waschweib!"

Angewidert spuckte Dilandau ihm vor die Füsse.

"Trommelt die Leute zusammen und besetzt die Tore! Die können nicht einmal von tausend Pferden niedergetrampelt werden"

"Es ist nicht der König allein. Die Truppen der Nachbarländer begleiten ihn. Wir kämpfen gegen die Hälfte der Provinzen..."

Es ist mir gleichgültig, gegen wen wir kämpfen. Schon immer habe ich gegen diese Männer gekämpft. Geht auf Eure Posten! Oder verwandeln sich die Zaibacher in feige Memmen, sobald der König auftaucht? Er ist kein Gott, sondern ein Sterblicher, und heute wird er vor Euren Augen verbluten"

Hastig floh der Mann vor dem Zorn seines Anführers und leitete dessen Befehle weiter. Brutal zerrte Dilandau seine Gefangene mit sich.

"Kommt nur, meine Königin! Ihr sollt nichts von diesem Gemetzel versäumen, und ich habe einen wunderbaren Aussichtsplatz für Euch!"
 

Schreiende Männer holten ihre Waffen, formierten sich, bereiteten Katapulte vor, um siedend heißes Öl die Außenmauern hinabzugießen. Bogenschützen versammelten sich an den Schießscharten.

Immer noch bebte die Erde unter den trommelnden Hufen. Dilandau zerrte Hitomi zu dem hölzernen Podest, das von einem Zaun aus Baumstämmen umgeben war. Dahinter erhob sich ein Schandpfahl. Zu ihrem Entsetzen erkannte sie, dass der Zaibacher sie daran festbinden wollte.

Als er sie über die Rampe hinaufführte, wehrte sie sich mit aller Kraf. Sie stürzten, rollten nach unten, unde sie wäre ihm beinahe entkommen. Aber er packte den Saum ihres Kleids, sprang hoch, zog sie auf die Beine und schlug sie gnadenlos ins Gesicht. Ihr Kopf schien sich blitzschnell zu drehen, und sie schmeckte Blut im Mund.

"Keine Dummheiten mehr, Mylady, oder Ihr müsst schon jetzt sterben. Dann würdet Ihr das große Spektakel versäumen"

Tränen brannten in ihren Augen, aber sie schluckte sie hinunter. Dilandaus Arm umschlang ihre Taille und er trug sie zu dem Schandpfahl. Gepeinigt schrie sie auf, als er ihre Arme zusammeband und am Pfosten befestigte. Die Fessel schnitt so fest in ihr Fleisch, dass ihr Blut kaum durch die Adern fließen konnte.

Dilaudau kurzgeschnitterner Bart nährte sich ihrer Wange, seine Lippen berührten ihr Ohr.

"Wie töricht vom König von Farnelia mich zu überfallen!" flüsterte er.

"Tröstet Euch mit der Hoffnung, dass Ihr wahrscheinlich zu zweit nach Walhall reisen werdet!"

Sie zwang sich zu einem verächtlichen Lächeln.

"Tapfere Worte aus dem Mund eines Mannes, der eine wehrlose Frau an einen Schandpfahl bindet - der sich dem König nicht stellt, im Kampf von Mann zu Mann ... Das wagt Ihr nicht, feiges Krummbein, denn Ihr wißt, dass er der Stärkere ist..."

Mit einer weiteren Ohrfeige brachte er sie zum Schweigen.

"Haltet den Mund, Königin, sonst durchschneide ich Euch schon jetzt die Kehle"

Krampfhaft schluckte sie und kämpfte gegen den Schmerz an, der sie zu überwältigen drohte. Die Plattform schien sich unter ihren Füßen zu drehen, ihr wurde schwarz vor Augen. Aber sie riss sich zusammen, und das Bewußtsein kehrte zurück.

"Wann ich sterbe, spielt keine Rolle. Den König von Farnelia werdet Ihr auf keinen Fall besiegen. Und er wird seine Stellung hier immer noch halten, wenn Ihr schon längst eine kleine Staubwolke im Wind seid..."

Auf Messersschneide

So hier bin ich ma wieder. Kapitel 18, mein Gott hätte nich gedacht das meine Story ma so lang wird. Naja kann mein Gedanken nich wirklich kurz fassen.
 

Naja und langsam wird es dem Ende zugehen, weis zwar noch nicht wie, aber das werden wie ja noch sehen.

Nun auf jedenfall in diesm Kapitel noch nich, obwohl es auch so ein Ende wäre.

Aber viele wollen ja noch wissen was es mit Kassandra auf sich hat.

Dazu später.
 

Viel Spass beim Lesen
 

Kapitel 18
 


 

"Da irrt ihr Euch. Bevor Euch der Tod ereilt, werdet Ihr Euren Gemahl sterben sehen. Hoffentlich wißt ihr das erstaunlich Schauspiel zu schätzen, das ich Euch biete"
 

Hitomi hob den Kopf. Das Podest stand auf einer kleinen Anhöhe, und jenseits des Holzzauns sah sie die Truppen der Verbündeten heransprengen, dessen Hufen große Erdklumpen hochwirbelten. Kam er hierher, weil er sie liebte und brauchte? Oder weil die Ehre des Königs verlangte, dass er sein Eigentum zurückholte? Oder weil er Dilandau mehr hasste, als er sie jemals lieben konnte. Nur eines zählte - sein Leben. Pass gut auf dich auf, Liebster und auf unser Kind, dachte sie.
 

"Ich eile jetzt zu den Waffen, Mylady", verkündete Dilandau höhnisch.

Ohne mit der Wimper zu zucken, starrte sie in die dunklen, grausamen Augen.

"Bald werdet Ihr in der Hölle schmorren. Walhall bleibt Euch verschlossen"

"Vielleicht werde ich das Höllenfeuer kennenlernen, Hitomi. Aber Ihr werdet erfahren, was es heisst, schon auf Erden zu verbrennen"

Mit einer übertrieben tiefen Verbeugung entfernte er sich.

Was er angedeutet hatte, verstand sie nicht, und es kümmerte sie auch nicht. Die Angreifer näherten sich den Holzwällen. Die ersten Katapulte wurden hochgehoben und Hitomi hielt den Atem an, als die Zaibacher mit ihren Streitäxten Stricke zerhackten und siedendes Öl über die Einfriedung floß. Die gellenden Schmerzenschreie von Kriegern und Pferden drangen zu ihr. Von den Schießschare sandten die Bogenschützen brennende Pfeile hinab.

"O Gott!" rief sie entsetzt, während die großen Gefäße der Katapulte wieder gefüllt wurden, und zerrte verzweifelt an den Fesseln, die sich nur noch fester in ihre Handgelenke gruben.

Dann schloss sie die Augen, um nicht zu sehen, wie sich das heiße Öl nach unten ergoß. Doch dann hob sie die Lider. Ein ohrenbetäubender Krach begleitete den Einsturz des zaibacherischen Walls. Die Hufe des Rappen hatten das Holz zertrümmert, und er flog mit seinem Reiter hoch durch die Luft. Gefolgt von seinen Männern, sprengte der König heran, schwang sein Schwert, das in der Sonne funkelte, und stieß einen durchdringenden Kriegsruf aus. Noch war er weit entfernt, aber Hitomi vermutete, dass er sie bereits entdeckt hatte. Unzählige Angreifer galoppierten in die zaibacherische Stellung. Stahl klirrte, tötliche Streitäxte sausten hinab, Feuerpfeile schwirrten umher.
 

Diesem Ansturm kann Dilandau unmöglich standhalten, dachte sie voller Stolz und Liebe. Hat er wirklich geglaubt, seine schwache Festung wäre dem König gewachsen?

Plötzlich zuckte sie zusammen, als etwas an ihrer Wange vorbeiflog, und sie sah Dilandau jenseits des Zaunes aus Baumstämmen stehen, einen Bogen in den Händen, dessen lange Sehne hefig bebte. Sie schaute sich bestürzt um, un da begriff sie die Bedeutung seiner geheimnissvollen Abschiedsworte.

"Ihr werdet erfahren, was es heißt, schon auf Erden zu brennen..."

Er hatte einen brennenden Pfeil auf die Einfriedung des Podests geschossen, die offenbar mit Öl übergossen war und sofort zu schwelen begann.

"Gütiger Himmel!" schrie sie und riß wieder an ihren Fesseln.

Beißender Rauch trieb ihr Tränen in die Augen. Über den Schlachtlärm hörte sie das Hohngelächter ihres Feindes. Vielleicht rechnete er mit seinem Tod. Aber zuvor würde er seine Rache genießen, den Van konnte unmöglich rechtzeitig an ihm vorbeikommen, um Hitomi aus der Flammenhölle zu befreien.

"Ich grüße Euch, Prinzessin von Lynwood, Königin von Farnelia!" rief Dilandau. "Mögen wir uns alle in Walhall wiedersehen!"
 

Rasch zerfraß das Feuer die trockenen Baumstämme des Zauns.

"Nein!" schrie Hitomi in wilder Todesangst, starrte durch einen Tränenschleier in den schwarzen Rauch, zerrte an den Fesseln, bis ihre Handgelenke bluteten.

Kraftlos sank sie an den Pfahl. Ich werde nicht bei lebendigem Leib verbrennen, versuchte sie sich zu trösten, Der Qualm wird mich schon vorher ersticken... Der Tod würde nicht allzu schrecklich sein. Nein, sie fürchtete den Tod nich, bereute nur, dass die Van nie gestanden hatte, wie sehr sie ihn liebte...
 


 

Der König hatte nur Augen für einen einzigen Mann. Fast geistesabwesend wehrte er die Schwertstreiche der Zaibacher ab, die ihn in Nahkämpfen verwickeln wollten. Seinen Hengst lenkte er mit den Knien. In einer Hand hielt er seine Waffe, in der anderen den Schild. Wenn er beides verlor, würde er Dilandau mit bloßen Händen bekämpfen.

Wo versteckte sich der Zaibacher?

"König von Farnelia!" Van spähte durch das Getümmel der Schlacht, und da sah er seinen Feind endlich auf sich zureiten.

Ringsum senkten die Krieger ihre Schwerter und Streitäxte. Die Hälfte der Gebäude brannten bereits. Eine seltsame Stille sank herab, während der König und der Zaibacher aufeinander zusprengten. Im Abstand von fünf Pferdlängen hielten sie an und musterten sich abschätzend. Der große Rappe, von Rauch umgeben, tänzelte nervös.

Der lang ersehnte Kampf, dachte Van. Für den Frieden von Farnelia, für seinen Sohn... Nein, für Hitomi. Sie ist mein Leben.

Dilandau trug eine zerfetzte Tunika unter dem Brustpanzer. Und der König begegnete ihm in farnelischer Kleidung aber ebenfalls von dem Panzer geschützt, den er von seinen Feinden übernommen hatte. Auch der Däne war mit Schwert und Schild gerüstet. Ein Stahlhelm mit Visier verbarg seinen Kopf.

Der König von Farnelia hatte seinen Helm noch nich aufgesetzt. Glänzend schimmerte sein schwarzes Haar in der Sonne.

"Machen wir es unter uns aus, Zaibacher. Führt Eure Truppen nicht in den sicheren Tod"

"Ja, dieser Kampf betrifft nur uns beide"

"Wo ist Hitomi?"

Spöttisch grinste Dilandau.

"Der Sieger bekommt die Beute. Dieses Gesetz kennt Ihr doch?"

"Dann wollen wir den Sieger ermitteln"
 

Ein Krieger bahnte sich einen Weg durch die Menge, rannte zu Van und brachte ihm den Helm.

Der König stülpte ihn über seinen Kopf, und hinter den braunen Augen. Der Rappe bäumte sich auf, mit einem ohrenbetäubenden Kriegsruf griff sein Reiter den Feind an.

Der Boden bebte, als die vier Hufen wieder darauf landeten, und dann begannen, die Schwerter zu klirren.

Der Zaibacher focht wie ein Berserker. In diesm Duell konnte er alles gewinnen oder alles verlieren. Und der König kämpfte mit der leidenschaftlichen Wut eines Manne, der schmerzliche Verluste erlitten hatte. Und vor allem kämpfte er um seine Frau.

Doch beim nächsten Angriff war es Van, der aus dem Sattel stürzte und durch den Staub rollte. Sofort sprang er hoch und hob seinen Schild.

Dilandau galoppierte auf ihn zu, versuchte, ihn niederzureiten, hieb mit dem Schwert nach ihm. Beides misslang und der König packte seinen Arm. Gleich darauf wälzten sich die zwei Männer am Boden. Doch sie waren sofort wieder auf den Beinen und begannen, einander vorsichtig zu umkreisen.

Wieder stießen die Schwerter klirrend zusammen. Stahl drang durch Vans Rüstung, ritzte einen Arm auf, aber er fühlte keinen Schmerz. Immer wieder schwang er seine Waffe und dann flog der Schild des zaibacherischen Mannes durch die Luft. Die Klinge bohrte sich seitlich in Dilandaus Hals. Taumelnd ließ er sein Schwert fallen, griff an die Stelle wo sein Blut herausfloß - und sein Leben.

Dann sank er auf die Knie, starrte den König verwundert an, als könnte er nich glauben, dass er die Schlacht verloren hatte.

Keuchend stand Van vor seinem gefallenen Feind und las immer noch Triumph in den glasigen Augen. Da kniete er vor Dilandau nieder, packte die blutigen Schultern und schüttelte ihn.
 

"Wo ist meine Frau?" rief er in plötzlicher Angst. Kein Sterbender lächelte so siegessicher, wenn nicht ...

Der Zaibacher schwieg. Ein Todesröcheln drang aus dem Visier.

"Wo ist sie?" schrie Van.

Dilandaus Augen nahmen den leeren Glanz des Todes an, doch sie blinzelten noch einmal, glitten zu seiner Festung hinüber. Sein letzter Atemzug klang wie das Rascheln welker Blätter im Winter.

Als Van sich erhob, trat ein Zaibacher vor und legte ihm sein Schwert zu Füßen.

"Wir unterwerfen uns Euch, König von Farnelia. Von Anfang an waren wir in der Unterzahl und fanden keinen Gefallen an dieser Schlacht, aber wir standen unserem Anführer zur Seite. Von Euch erwarten wir keine Gnade, aber wir bitten darum..."

"Verlaßt Farnelia oder schwört mir die Treue, dann soll Gnade vor Recht ergehen" erwiderte Van geistesabwesend und schaute sich in der Siedlung um.

"Ich will kein Blut fließen sehen, ich suche meine Frau"

War es nur ätzender Rauch, der Tränen in die Augen des Zaibachers trieb?

"Eure Gemahlin - Eure Königin..."

"Sprecht, Mann!" stieß Van mit zitternder Stimme hervor. Da zeigte der Zaibacher zu dem Podest, aus dem die Flammen emporloderten.

"Dort, in dem Feuer... Falls sie noch lebt, könnt Ihr sie nicht erreichen. Glaub mir, König von Farnelia, wir wußten nicht, was Dilandau mit ihr vorhatte, und wir lernten sie achten, denn sie war eine sehr tapfere Frau..."

"O nein!"

Van sprang auf seinen schwarzen Hengst und raste zu dem Inferno, das in der Nähe von Dilandaus Residenz tobte. Auch Zaibacher und Krieger aus Farnelia stiegenauf die Pferde oder rannten zu Fuß hinter ihm her.
 

Er hielt vor einem brennden Holzzaun. Schwarzer Rauch ballte sich über dem Feuer. Aber es war noch nicht bis zu der gefesselten Frau vorgedrungen, die reglos am Schandpfahl lehnte, das Gesicht von dichtem dunkelblondem Haar verborgen.

Vans verzweifelter Schrei galt Gott. Er spornte seinen Rappen an, doch das Tier bäumte sich vor dem Feuerwall auf, und er lenkte es nach hinten.
 

Langsam erhob Hitomi den Kopf, erblickte die zahlreichen Reiter und Pferde, dich was diese große Schar zu bedeuten hatte verstand sie nicht. Sie nahm nur einen einzigen Mann wahr, der majestätisch auf seinem schwarzen Streitroß saß, dessen braune Augen hinter dem Visier in Gestalt eines Wolfskopf strahlten, Das Eis war aus diesem Augen verschwunden. Jetzt glichen sie einer stürmischen, sommerlichen See.

Träumte sie? Sie blinzelte und als sie Van wieder anschaute war das Eis in seinem Blick zurückgekehrt.

Er liebte sie nicht, war nur hierhergekommen um sein Land zu rächen. Doch das erschien Hitomi unwichtig. Jetzt zählte nur ihre Liebe zu ihm, sein Bild, das sie stets in ihrer unsterblichen Seele bewahren würde.
 

Er sah aus wie ein goldener Gott, und sollte er nach Walhall reisen, würde er auch dort alle Helden beherrschen.

Aber er lebte - weil er unbesiegbar war.
 

Nun ließ er sein Pferd noch weiter zurücktänzeln, dann galoppierte er erneut auf das Feuer zu. Alle Zuschauer hielten den Atem an. Tief beugte sich Van über den Hals seines Rappen, spornte ihn an, sprach ihm flüsternd Mut zu. Diesmal schreckte der Rappe nicht vor den Flammen zurück.

In hohem Bogen sprang er darüber hinweg und landete auf der Plattform, deren Holz unter den schweren Hufen splitterte.

Hitomi sah, das Schwert aufblitzen, das ihre Fesseln durchschnitt, und die Beine gaben unter ihr nach.

Klirrend landete der Stahl am Boden, und ehe sie stürzen konnte, wurde sie von einem starken Arm umfangen. Van zog sie zu sich in den Sattel und der erregte Hengst stellte sich wieder auf die Hinterbeine. Wild schlugen die Hufe durch die Luft, als das Tier vor dem Wall aus Feuer und Qualm zurückschreckte.

Hitomi war bereit gewesen zu sterben, von Vans Bild ins Jenseits begleitet. Aber jetzt, wo er sie im Arm hielt, wollte sie leben, ihn spüren, ihm endlich sagen, wie sehr sie ihn liebte. Dieser Liebe war es einerlei, woher er stammte und ob sein Herz einer anderen gehörte.

"Van" wisperte sie, hörte ihre eigene Stimme nicht über dem Knistern der Flammen.

"Sprich nicht!" befahl er.

"Hol tief Atem!"

Sie gehorchte. Jetzt oder nie. Gebieterisch trieb er sein Pferd dem Feuer entgegen und Zaibacher, Verbündete und Farneliaer beobachteten ungläubig, dass das große schwarze Streitroß hoch emporschnellte. Wie das mythische achtbeinige Götterpferd, trug es den farnelischen König und die Königin über die lodernde Hölle hinweg und ins Leben.
 

Ohrenbetäubendes Triumphgeschrei empfing Van, aber er hielt nicht inne, um sich bejubeln zu lassen. Er lenkte seinen Hengst durch das Menschenmeer, über die Reste des zerbrochenen Festungswalls hinweg, in ein Kieferwäldchen.

Hitomi saß vor ihm auf dem Pferderücken und erschauerte, als sie nach der Flammenhitze die Kälte spürte.

Zwischen den Bäumen zügelte ihr Mann den Rappen stieg ab und hob sie herunter. Bis sie ihr Gleichgewicht wiedergefunden hatte, hielt er sie fest. Prüfend schaute er in ihr rußverschmiertes Gesicht.

"Offenbar bist du nicht ernsthaft verletzt"

Seine Stimme klang seltsam kühl, nachdem er eben noch sein Leben für sie gewagt hatte.

Zu ihrem Entsetzen ließ er sie los und wandte sich zu seinem Pferd.

Nein, sie konnte ihn nich gehen lassen. Selbst wenn sie sich zur Närrin machte - sie musste ihn zurückrufen. Jetzt, wo sie die Verwundbarkeit des Lebens kannte, wollte sie nichts mehr davon vergeuden.

Zitternd streckte sie die Arme aus, und Vans Name erklang wie ein gebrochenes Schluckzen. Sofort hielt er inne. In diesem Ruf glaubte er alles zu hören, was er so lange gesucht hatte.

Nur zögernd drehte er sich um.

Er sah Hitomis Tränen, die helle Spuren über die rußgeschwärzten Wangen zogen, die Smaragdaugen die ihm den schönsten Frühling versprachen.

"Ich - liebe - dich..." wisperte sie.

"Sicher, du wirst du mich nie lieben, und ich begnüge mich mit dem, was du mir geben kannst..."

"Hitomi!"

Mit zwei Schritten war er bei ihr, nahm sie in die Arme, so behutsam, als wäre sie eine Blume, die man leicht zerdrücken konnte.

Ein heißes Glücksgefühl durchströmte Hitomi. Das Echo ihres geflüsterten Namen erschien im Wind zu schweben, während sie eng umschlungen dastanden und spürten, wie ihnen die Liebe neue Kraft gab.

Der König rückte ein wenig von ihr ab, hauchte einen zarten Kuss auf ihre Lippen.

Mühsam suchte sie nach Worten.
 

"Niemal habe ich dich verraten. Es was Dilandau, der mich an jenem Tag in die Irre führte, wo ich dir bewaffnet auf den Felsen gegenüberstand"

Bitter fügte sie hinzu.

"Sicher hast du ihn getötet, also kann er meie Erklärung nicht bestätigen. Es gibt immer noch keinen Beweis... Aber auch jetzt wollte ich keinen Verrat an dir üben und nur unseren Sohn retten. Ich hätte es nicht ertragen, ihn zu verlieren..."

"Still, meine Liebste" murmelte Van und drückte sie etwas fester an seine Brust.

"Ich weiß..."

"Dilandau wollte dich umbringen - und vorher hätte er Rouen vor deinen Augen die Kehle durchschnitten ..."

"Still..."

"Du glaubst mir also?"

"Ja, meine süße Königin"

"Aber ich kann nichts beweisen!"

"Ich liebe dich" unterbrach er sie sanft.

"Deshalt fürchte ich, dass ich kein unvoreingenommenes Urteil über dich sprechen und von einer Frau zum Narren gehalten werden könnte..:"

"Sag das noch mal!"

"Ich wagte nicht, den verführerischen Worten einer Frau zu trauen..."

"Nein, ich meine - was du vorher sagtest..."

"Ich liebe dich" wiederholte er lächelnd.

"Schon lange. Aber es war nicht so einfach, eine kleine Hexe zu lieben, die dem verhaßten König ständig ihre Krallen zeigte"

"Ach, Van..."

Sie legte ihre Wange an seine Brust, fühlte durch die kühle Rüstung den kraftvollen Schlag seines warmen Herzens.

"Es stimmt - niemals wollte ich dich lieben. Aber ich konnte nichts dagegeben tun"

"Wie gebannt von deiner süßen Vollkommenheit, war ich unfähig, auch nur eine andere Frau zu denken. Aber dur warst von Haß und Verachtung erfüllt, und das hast du auch deutlich gezeigt"

Immer noch glänzenden Tränen in Hitomis Augen, aber sie lächelte.

"So deutlich wie die süßem beschämende Schwäche die mich erfaßte wann immer du mich berührtest..."

Ihre Lippen begannen zu zittern.

"Und warum hast du dich eben noch von mir abgewanddt?"

"Bevor du meinen Namen riefst, wagte ich nicht zu glauben, du könntest mich jemals lieben"

Sie lachte leise und er küsste ihre Stirn.

"Komm jetzt, Hitomi ..."

"Und Rouen!" unterbrach sie ihm.

"Ich habe unseren Sohn so schmerzlich vermißt, und ich will ihn endlich wieder im Arm halten"

"Sorge dich nicht um ihn, er ist in besten Händen. Jetzt müssen wir die Heimreise antreten. Ein langer Wag liegt vor uns"

Er hob sie wieder auf sein Streitroß und schwang sich hinter ihr in den Sattel. Zufrieden schwiegen sie während sie zu den Truppen ritten.

Hitomo lehnte an der breiten Brust ihres Mannes und dachte an ihre Tagträume. Er war nicht auf die Knie gefallen um ihre Verzeihung zu erbitten. Aber seine überzeugende Liebeserklärung bedeute ihr viel mehr. Außerdem kniet der König von Farnelia nicht vor der Vergangenheit nieder, dachte sie voller Stolz, er erhebt sich in die Zukunft.

Vor den Ruinen der zaibacherischen Stellung zügelte er sein Pferd. Hitomi schaute ihn über die Schulter an und bemerkte, dass er nachdenklich vor sich hinstarrte.

"Was hast du?"

Da nahm er sie noch fester in den Arm.

"Ich musste an die Worte des Druiden denken, Liebste, eines sehr weisen Mannes. Er sagte, meine Seele würde mir eines Tages wieder gehören - nicht, weil der Zaibacher tot ist, sondern weil mit das Leben geschenkt wurde"

Epilog

Kapitel 19
 


 

Er stand am Kamin und beobachtete lächelnd das Fest dasin seiner großen Halle stattfand. Vollzählig verbrachte die Familie die Weihnachtstagein Farnelia. Hitomis Mutter hatte energisch erklärt Hitomi dürfe nicht nach Farnelia kommen, denn sie sei in den zwei Monaten seit ihrer schweren Niederkunft lange genug unterwegs gewesen.

Nie zuvor hatte die königliche Residenz ein so munteres Leben und Treiben gesehen. Die farnelischen Damen und Herrn bemühen sich, die düster Zeit zu vergessen. Alle genossen die Feier in vollen Zügen.

Nancy nahm den Trubel ringsum kaum war. Sie hatte nur Augen für den kleinen Rouen, den sie im Arm hielt, während Hitomi die Pflichten der Gastgeberin erfüllte.

Ein echtese Zuhause, sagte sich der König zufrieden.

„Ihr seid nachdenklich, König Van“

„Nein Newlin, ich habe mir nur gerade überlegt, was für ein glücklicher Mann ich bin“

Der alte Druide lächelte geheimnisvoll.

„Ich habe wieder einmal die Runen für Euch gelesen“

„Tatsächlich?“

Der König musterte ihn forschend. Längst hatte er gelernt, Newlins Weissagungen ernst zu nehmen.

„Ja. Für Euch ist die Zeit der Eroberungen vorbei, König von Farnelia“

„Das ist keine große Neuigkeit“, erwiderte Van grinsend.

„Ich halte fest, was ich besitze- nach mehr strebe ich nicht.

Newlin schaute ihm bedeutunsvoll in die Augen.

„Ihr werdet den Strom der Fremdlinge eindämmen, der nach Farnelia fließt, aber nicht endgültig aufhalten“

Bestürzt runzelte der König die Stirn.

„Also werden immer wieder Eindringlinge über uns herfallen, und ich kann nichts dagegen tun?“

„Nichts, König von Farnelia. Am Schicksal, das einem anderen Jahrhundert bestimmt ist, vermögt Ihr nichts zu ändern. Doch Ihr werdet stets mächtig bleiben. Ein langes, glückliches Leben erwartet Euch, und Ihr werdet gesunde, starke Kinder heranwachsen sehen. Jetzt beginnt die Zeit des Gedeihens, der Reife, der Ernte. Sicher werdet Ihr hin un wieder kämpfen, aber vor allem Frieden finden – so lange Ihr wißt, was Ihr wirklich sucht“
 


 

Van blickte an dem Druiden vorbei und beobachtete, wie seine Frau mit anmutigen Schritten aus der Küche in die Halle zurückkehrte.

Ihr grünes Kleid hob ihre Smaragdaugen und das lange Haar noch hervor.

Aber die Juwelen in ihren dichten Locken konnten den Glanz in ihrem Blick nicht überstrahlen. Newlin sah das Lächeln, das sie ihrem Mann schenkte, die Zärtlichkeit, die Liebe.
 

„Entschuldigt mich, Druide“, bat der König und eilte zu Hitomi.

Newlin sah die beiden aufeinander zugehen, stolz und schön. Plötzlich musste er lachen. Wahrer Friede?

Der würde auch in kommenden Jahren immer wieder unter heftigen Auseinandersetzungen leiden, denn Hitomis und Vans Temperamente waren so stürmisch wie ihre Leidenschaft. Doch ihre Liebe, so stark wie die Erde Farnelias würde nich erkalten.

Der schwarzhaarige König flüsterte seiner Königin etwas zu, und die grünen Augen leuchteten noch heller. Sie schauten sich in der Halle um, wo sich alle Gäste lebhaft vergnügten, dann flohen sie Hand in Hand zur Treppe.

Van nahm seine Frau auf die Arme, trug sie rasch nach oben. Und Newlin beobachtete wie die König mit einem gestiefelten Fuss die schwere Schlafzimmertür hinter sich zuwarf.

„Ja, farnelischer König, Ihr seid wirklich ein guter König geworden“

Der Druide kicherte vor sich hin.

„Und Ihr werdet in diesem Land unauslöschliche Spuren hinterlassen“

„Was murmelst du da, alter Narr?“

Newlin wandte sich zu Hitomis Mutter um.

„Möchtet Ihr mit mir wetten? Allem Anschein nach werdet Ihr schon vor dem nächsten Weihnachtsfest einen zweiten farnelischen Enkel im Arm halten“

Belustigt zwinkerte sie ihm zu, dann schaute sie zur Treppe.

Der Druide prostete ihr zu.

„Auf einen langen Frieden!“
 


 


 

Also dieses Kapi is ein bissl kurz aber ich wollte es erstma zum Abschluss bringen.

Da eine evtl eine Fortsetzung geplant ist, mit Vans und Hitomis Kinder, wo natürlich die beiden auch vorkommen.

Auch ein bissl Rückblick un Aufklärung gerade in Bezug Kassandra.
 

Das heisst wenn ihr möchtet, noch Fragen habt werde ich sie in die Fortsetzung mit einbauen oder direkt beantworten. Wie ihr es gern hättet.
 

Also bis denne.

Un ich danke euch das ihr meine Geschichte so fleißig verfolgt habt
 

Mit freundlichen Grüßen Maigloeckchen



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Kommentare zu dieser Fanfic (148)
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Von:  flash88
2016-12-27T15:07:36+00:00 27.12.2016 16:07
Deine Story hat mich vor einigen Jahren bereits mit begeisterung gefesselt. Nun habe ich ein Buch durch zufall entdeckt. Das, die selbe Story beinhaltet. Nein Sogar den selben Wortlaut. Vorallem zum Ende hin sind selbst die Sätze identisch.
"Die Normannenbraut" von Heather Graham. Das finde ich sehr schade, weil die Idee nicht deine eigene ist.
Von:  2blackunicorn
2014-10-22T21:29:12+00:00 22.10.2014 23:29
es hat spaß gemacht mal eine andere version von Van und hitomi zu lesen ^^ Die Story hat mich von Anfang an gefesselt,ich konnte einfach nicht aufhören weiter zu lesen :D
Von:  funnymarie
2010-05-28T15:07:54+00:00 28.05.2010 17:07
hi, ich habe deine geschichte in einem atemzug durchgelesen und konnte einfach nicht mehr aufhören^^ sie ist wirklich super geschrieben und die charaktere von van und hitomi gefallen ausgezeichnet^^ auch die erotischen aspekte deiner story passen wirklich super in deine handlung hinein und machen sie abwechselungsreich.
und toll finde ich, dass in keinem kapitel die spannung fehlt, immer lässt du dir was einfallen, es kann gar keine spannung aufkommen^^
auch das schwierige und sehr spiefältige verhältnis von van und hitomi ist sehr süß, beide sind halt sehr leidenschaftlich und lassen sich nichts gefallen^^ toll!
dein bösewicht ist natürlich auch nicht zu verachten!
also kurz gesagt: hammer deine geschichte^^
lg funnymarie
Von: abgemeldet
2008-03-10T20:47:18+00:00 10.03.2008 21:47
totalllll schön!!
hab alles auf einmal geslesen.. fand super mega spitze!!
würd mich freuen wenns eine fortsetzung gibt ....
Also hoffe schreibst so toll weiter !!!

LG sarah
Von: abgemeldet
2008-03-01T21:01:40+00:00 01.03.2008 22:01
Hey, du bist ein wahres Schreibtalent... ich will mehr... habe da etwas von einer Fortsetzung gelesen... gib Gas :-) Ich hätt gerne eine ENS wenn es weitergeht.
LG
NICKI

Von: abgemeldet
2006-08-24T16:46:10+00:00 24.08.2006 18:46
Das war eine wundervolle Geschichte! Sie hat mich sehr berührt. Vielen Dank für die wundervollen Zeilen.
Von: abgemeldet
2006-08-17T10:15:27+00:00 17.08.2006 12:15
ej das is ja super das es eine fortsätzung gibt da bin ich aber ganz froh aber hoffentlic bleiben van und hitomi die hauptrollen
Von:  hiiime
2006-08-15T18:25:52+00:00 15.08.2006 20:25
+sprachlos is+ *.* das is sooo suppiiii *.*
nyo nyo ick bin au füa fortsetzung fortsetzung in naher zukunft hahahaha ***.***
+allää daumen hochsträck+ weitta soooo..ick liebä die FF *,*

babaaa *~pandi~*
Von:  ayak
2006-08-14T08:55:01+00:00 14.08.2006 10:55
Wie genial.
Das ist wirklich ein schönes Ende bzw. vorzeitiges. Fidne auch gut, dass du dich dazu entschlossen hast noch eine Fortsetzung zu schreiben. Das ist wirklich nicht schlecht.

Bin begeistert. Obwohl irgendwie hat es mir nicht sooo gut gefallen, wie die anderen Kapitel. Warum kann ich aber nicht sagen, dafür habe ich keine Begründung.

Ok bis bald
sunny
Von:  Jeanne18
2006-08-13T12:02:31+00:00 13.08.2006 14:02
Weiter, Weiter, Weiter...
Mensch so geht das doch nich...
also so akzeptiere ich das nich *looooool*
dir is ja klar das ich ne Fortsetzung verlange
und stell dich auf ne längere Diskussion ein *bg*

Trotzdem ne super geile ff aber das hab ich dir auch schon
X- tausendmal gesagt wenn ich mich nich irre ;)

bis denn
*bussi* HDL


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