Zum Inhalt der Seite

Selbstaufgabe

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Sag mal, weinst du?

Selbstaufgabe
 


 

Hallo Leute! Ich danke euch vielmals für eure Kommis zu meiner letzten CT FF!! Ich habe auch schon neue Ideen und werde versuchen, die in dieser umzusetzen. Wie ihr mich kennt, handelt die FF mal wieder von Tsubasa und Fane und wieder ist sie sehr theatralisch und traurig angesetzt. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen und freue mich über anspruchsvolle Kritik bzw. Meinungen.
 

Eure Moon
 

*schon mal vorsichtshalber verkrümel* *keine Tomaten oder Eier, ok?*
 

Erklärung:

Die Story ist in der Ich-Form (Fane) geschrieben und wie Kuinachan das so fleißig bemerkt hat:
 

"Die Deppen reden!"

*Die Deppen denken!*
 

Sorry, ich wollte kein Gedankengut entwenden (Mensch, eine Formulierung. Meine Deutschlehrerin würde sich freuen, wenn sie das wüsste.). Es gefiel mir nur so gut! *gg*
 

Looooooooooooooos geeeeeeeeeeehtsssssss:
 

Sag mal, weinst du?
 

18:10 Uhr. Wie immer stand ich um diese Zeit in dem kleinen Bungalow in der Nähe des Spielfeldes und versuchte das Chaos der Elf unter einen Hut zu bekommen. Ich hörte das Geschrei und das Gebrüll der Jungs auf dem Grün. Immer und immer wieder fuhr ich zusammen. Plötzlich konnte ich jeden Schmerz am eigenen Körper spüren. *Warum? Das war doch früher nicht so? Wie kann man sich das nur antun?* Ich lehnte mit meiner Taille an der Waschmaschine und hielt ein Trikot in der Hand. Als ich plötzlich die Nummer 10 darauf entdeckte, bemerkte ich, welches ich da gerade zusammengeknüllt hatte. Meine Hände und Fingernägel vergruben sich tief darin. Ich muss längere Zeit so da gestanden haben, den Kopf hängend und kraftlos. Ich war so tief in meinen Gedanken versunken, dass ich noch nicht einmal mitbekam, wie draußen ein Unwetter zu toben begann. Normalerweise würde das Training nicht abgebrochen werden, aber heute war es anders. Die Trainingszeit war ja auch fast vorbei. Ich bemerkte nicht, wie die halbe Mannschaft tropfnass hereinkam und sich einige unterhielten. "Das nächste Mal muss der Pass genauer kommen. Und außerdem..." Stille. Taki, der gerade Kritik einstecken musste, deutete mit seinem Zeigefinger in Richtung Waschmaschine, an der ich immer noch gedankenversunken mit diesem dummen Trikot stand. Sie sprachen mit mir. Ich nahm es nicht wahr. Nur undeutliche Stimmen konnte ich ausmachen - weit, weit weg.
 

"Sorry Leute, ... phuuu ... dass ich heute so spät dran bin. Ich musste noch drüben etwas erledigen. Mensch, was für ein Sauwetter." hastete Yukari heran und schüttelte sich kurz. Nach einer Weile. "Hey, juhuuuuu. Hört mich jemand?" Yukari stand mitten in der Menschentraube, aber niemand beachtete sie. Sie wedelte mit den Armen vor Ryo herum, bis sie plötzlich den Blicken der Mannschaft folgte. Alle schauten sie in die eine Richtung, wie hypnotisiert. Fane hatte sich immer noch nicht gerührt. "Kümmere dich um sie." meinte plötzlich Tsubasa und legte eine Hand auf die Schulter von Yukari. Sie nickte beflissentlich. Er lief wieder hinaus und die anderen folgte ihm. Yukari schritt langsam auf sie zu. "Fane?" flüsterte sie leise. "Fane? Was ist mit dir?" Vorsichtig griff sie in ihre Hände, die vor der Kraftanstrengung des Greifens schon zu zittern begannen. Sie löste somit das Stückchen Stoff langsam heraus. Fane schaute auf. "Yukari, was ...." "Hey, du bist ja kreidebleich, komm mit uns setzt dich gefälligst hin!" Unsanft drückte sie Fane auf den klapprigen Stuhl. "So schlimm ist es ja nun auch nicht." Yukari schaute grimmig zu ihr hinüber. Nach einer Weile, es wurde kein Wort gesprochen, sprang Fane förmlich auf und rannte hinaus in den Regen, der jetzt schon ziemlich auf das Blechdach des Bungalows prasselte. Gerade in dem Moment als die Jungs nun endgültig durchnässt hineinströmten. Sie bahnte sich ihren Weg durch die nassen und kalten Körper. Yukari schaute ihr nach und schüttelte nur den Kopf. Sie arbeite schnell weiter und beendete die angefangenen Dinge ihrer Freundin. "Was ist denn heute mit ihr nur los?" wollte Shingo wissen. "Nicht nur seit heute ist sie so abwesend und seltsam!" stellte Mamuro fest. Yukari schaute betreten zu Boden. "Du weist was!!" meldete sich lautstark Taki zu Wort. "Yukari, nun mal raus mit der Sprache." Sie schüttelte den Kopf. "Wenn Fane nicht bereit ist, es euch zu erzählen, nützt es gar nichts, wenn ich etwas sage. Bitte, lasst sie einfach nur in Ruhe!" Alle in ihren Bart etwas murmelnd, gaben sie dann nach. Tsubasa war nicht vom Training mitgekommen.
 

Ich rannte und rannte. Der Regen war irgendwie angenehm. Eigenartig, ich empfand die Dunkelheit, Kälte und Einsamkeit um mich herum als behaglich. Wieder einmal hatten mich meine Gedanken und Erinnerungen gefesselt und ich nahm die Umgebung nicht wahr. Auf einmal hielt eine Hand mein rechtes Handgelenk fest umklammert. Es viel ihr nicht schwer, die dünne Stelle zu umgreifen. Ich drehte mich nicht um. Für eine kurze Zeit blieb ich so stehen. Die Person sprach dennoch mit mir. Ich verstand allerdings nichts. "Lass los, du tust mir weh!" empörte ich mich nach einer Weile. Die Stimme wurde klarer. "Tsubasa?" bemerkte ich, als er mich mit seinem Griff zwang, umzudrehen. Ich war erschrocken. "Sag mal spinnst du, hier im Regen herumzurennen!" erdrang es eindringlich und wütend aus seinem Mund. Ich schaute an mir herunter. Mein T-Shirt war vollkommen nass und es betonte meine weiblichen Rundungen sehr. Die Jeans war schwer geworden, da sie sich mit Wasser vollgezogen hatte. Mein Blick glitt über das Stückchen Rasen zwischen uns. Und anschließend langsam an Tsubasas Körper nach oben. Bevor ich ihm in das Gesicht schaute, stoppte ich. Ich hatte nicht den Mut, ihm in die Augen zu sehen. Er hatte noch seine Trainingsklamotten an und war ebenfalls durchnässt. Sein Trikot lag eng an. Seine Muskeln am Oberkörper zeichneten sich ab, die er angespannt hatte, um mich festzuhalten. Der Regen lief an meinem Gesicht herunter, meine Haare klebten mir an der Wange und wollten aus dem Gesicht nicht mehr weichen. "Was hältst du davon, wenn du mich einfach nur los lässt und weitergehst?" sprach ich eintönig und nicht von dieser Welt aus sagend. "Fane bitte." Er muss es langsam mit der Angst zu tun bekommen haben. Ich war ihm nicht geheuer. "Ich bitte dich noch ein letztes Mal. LASS LOS!" Jetzt schaute ich ihm direkt in seine schwarzen Augen. Sie waren so tief, unendlich wie der Ozean bei Nacht. Der Regen lief ihm am Gesicht aus den Haaren herunter. Er lockerte seinen Griff und mit einem kräftigen Ruck zog ich mein Handgelenk heraus. Ich bemerkte nicht, dass mich seine Augen taxierten. "Sag mal, weinst du?" flüsterte er leise und kaum glaubend. Er wollte mich gerade im Gesicht mit seiner warmen Hand berühren, als ich mich umdrehte und weiterrannte. Tränen waren in der letzten Zeit für mich etwas Selbstverständliches gewesen. Sie waren meine ständigen Begleiter. Tag und Nacht. Sonne und Mond wechselten seit damals für mich kaum bemerkbar die Gesichter.
 

Tsubasa schaute mir eine ganze Weile noch nach. Ohne, dass ich mich umdrehte, wusste ich, dass sein Blick auf meinem unruhigen Körper ruhte.

Allein

Allein
 

Es wurde spät. Alle waren in ihren Unterkünften verschwunden, bis Ryo's Bauch sich meldete. Dies war ein eindeutiges Zeichen dafür, dass es bereits 20 Uhr ist. Man konnte die Uhr danach stellen. Nachdem auch Tsubasa wieder von seinem selbstauferlegten Sondertraining zurückkam und sich geduscht hatte, gesellte er sich zu den anderen. Er war in seinen Gedanken versunken. Er dache an Fane. Er hatte noch nie gesehen, dass sie jemals geweint bzw. vor ihm geweint hatte. Tsubasa schüttelte leicht den Kopf. "Was ist Tsubasa?" wollte Taki wissen, der ruhig in einer Ecke saß und eine Tasse Tee in der Hand hielt. Er hatte ein Bein auf das Brett gestellt und das andere lag gerade daneben. Er hatte seinen Kapitän eine Weile schon beobachtet. "Hm, wenn ich nur wüsste, was los ist!" "Du meinst Fane?" Er nickte. Taki ließ die Tasse auf die Fensterbank gleiten. "Ich kann mir ihr Verhalten einfach nicht erklären. Sie kommt nicht zum Essen, beim Training ist sie nicht bei der Sache und vorhin..." "Was vor vorhin?" wollte Taki wissen. "Aaach nichts." Tsubasa stand auf und schritt ans Fenster näher heran. "Komm schon. Du weißt, das wir uns alle Sorgen machen. Gestern wollte Ryo sie rauslocken. Er wollte ihr einfach nicht sein Trikot zum Waschen geben." "Und? Was ist passiert?" "Nichts, sie hat sich einfach umgedreht und ist gegangen, ohne mit ihm zu streiten." Tsubasa kniff fragend die Augenbrauchen zusammen. "Wir sprechen von Fane Nakazawa? Unsere Betreuerin, die keine 5 Minuten still sitzen kann und sich niemals über den Mund fahren lässt." "Genau das ist es, was uns alle so nachdenklich macht, wenn wir sie sehen." "So kann es nicht weitergehen. Sprich mit Yukari. Ich glaube, sie weiß etwas." Entschlossen lief Tsubasa zu ihr. Sie hatte sich gerade an den Abwasch vom Abendessen gemacht und hatte allein ganz schön zu tun. "Ist Fane noch nicht zurück?" Yukari erschrak und ließ gleich einen Teller auf den Boden fallen. In der großen kalten Küche klirrte das 10 mal intensiver als üblich. "Hach, Tsubasa. Hast du mich vielleicht erschreckt." Er schritt näher und half ihr, die Scherben zu beseitigen. "Lass nur, ich mach das schon." versuchte Yukari ihren Kapitän zum Aufstehen zu bewegen. "Ihr wart heute klasse beim Training. Kompliment, du hast die Jungs ganz schön ..." "Weich nicht vom Thema ab, Yukari. Ich will wissen, wo Fane steckt." Yukari's Gesicht wurde ernst. Sie stand auf, schmiss die Scherben weg und wusch weiter ab. "Ich bitte dich, lass sie einfach nur in Ruhe. Sie will es allein schaffen." sprach sie plötzlich leise. "Was will sie allein schaffen?" Tsubasa stand nun direkt hinter Yukari. Er wurde langsam wütend, weil er nicht die Wahrheit erfuhr. "Du hast bisher immer nur den Fußball gesehen und dich für nichts anderes interessiert. Wieso ist es plötzlich so schlimm, wenn Fane Geheimnisse hat und sie sich einfach nicht offenbaren will?" "Darum geht es nicht. Wir alle sehen, wie sie leidet." "Gelitten hat sie nicht erst seit jetzt, mein Lieber!" Yukari war zornig. "Yukari, das steht auf einem anderen Blatt." "Oh nein Tsubasa, vielleicht ist es nicht der Hauptgrund für ihren jetzigen Zustand, aber über kurz oder lang, wird sie genau das beschäftigen, wenn sie jetzt ihren ersten Schock überwunden hat." "Was für einen Schock, verdammt noch mal." Yukari schüttelte den Kopf. Sie wusch immer noch seelenruhig ab. Auf einmal drehte sie sich herum und schaute ihm direkt in die Augen. "Wenn ich dir das erzähle, macht sich mich einen Kopf kürzer. Nur du kannst ihr wirklich helfen, über den Schmerz hinweg zu kommen. Sie liebt dich und vor allem braucht sie dich jetzt. Die anderen und ich können nichts dazu beitragen."
 

Yukari's Worte gingen ihm nicht mehr aus dem Gedächtnis. Er lief zu den anderen zurück. "Und? Gibt's was Neues? Hat sie dir etwas erzählt?" wollte nun Mamuro wissen. "Nein, aber sie sprach in Rätseln. Frauen. Warum können die nicht einfach sagen, was sie meinen?" Alle grinsten. "Waaaas?" wollte Tsubasa wissen. "Öhm nichts ... ähm, naja, du machst es ja auch nicht unbedingt anders! Wir wissen doch alle, wie du zu Fane stehst. Eine unausgesprochene Tatsache halt." meinte plötzlich Ryo. Tsubasa schritt auf ihn zu und hielt ihn am Kragen fest. "Du, du ... ihr habt ja recht!" Langsam ließ er ihn wieder zu Boden sinken. "Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass sie sich wegen mir so verhält." "Nein, da steckt mehr dahinter." pflichtete Shingo Tsubasa nachdenklich bei. "Leute, so kommen wir nicht weiter." meldete sich Taki zu Wort. "Wir warten ab, bis sie wieder zurück ist und dann muss das aufgeklärt werden!" Alle nickten.
 

Taki und Tsubasa teilten sich ein Zimmer. "Immer noch so nachdenklich, Tsubasa?" fragte Taki in seinem Bett sitzend. "Mir gehen diese traurigen Augen nicht mehr aus dem Kopf. Und vor allem nicht, wenn ich mich nicht täusche, die Tränen!" "Tränen bei Fane?" "Hm, kurz bevor ich zurückkam, traf ich sie. Sie rannte draußen durch den Regen und als ich sie aufhalten wollte, verhielt sie sich ganz eigenartig. Nicht typisch Fane. Sie war aggressiv aber auch gleichzeitig so verletzbar." "Warum vertraut sie sich uns nicht an? Warum lässt sie sich nicht helfen? Für uns ist sie Tag und Nacht da und wir...." "Mit Yukari muss sie gesprochen haben." entgegnete Tsubasa. "Schon mal dran gedacht, dass sie uns nicht beunruhigen will, wenn da irgendwas wäre. Sie will vielleicht, dass wir uns nur auf die Spiele konzentrieren..." "Richtig, endlich hat es jemand erkannt." Beide fuhren wie von der Tarantel gestochen herum. Es war Yukari die in der Tür stand. Beide hatten komplett vergessen, diese überhaupt zu schließen. "Was meinst du damit?" "Hm, naja, Fane ist schon immer eine sehr starke Persönlichkeit gewesen. Alles was sie bisher tat, hat sie mit voller Überzeugung gemacht. Sie hat noch nie jemanden in ihrem Leben jemals um Hilfe gebeten. Auch mich nicht und wir kennen uns seit wir in der Sandkiste mal in den selben Jungen verschossen waren. Sie will jeden Schicksalsschlag allein bewältigen und vor allem die Menschen, die ihr nahe stehen, nicht beunruhigen. Die Meisterschaften fangen bald wieder an. Ihr ganzes Leben hat sie bisher um die Mannschaft herum ausgerichtet. Sie hat bisher immer nur zurückgesteckt und geschluckt. Ihr bedeutet ihr sehr viel." Yukari drehte ihren Kopf und sprach ausschließlich mit dem letzten Satz Tsubasa an. "Und nun?" fragte Ryo. Fast die komplette Mannschaft stand draußen im Flur und sie hatten die Rede von Yukari mit angehört. "Ich weiß es nicht." meinte sie missmutig. "Mich beunruhigt am meisten, dass sie nichts isst. Ich kann sie dazu nicht bewegen." "Das werden wir nun auch noch hinbekommen." meinte Taki. "Da täusch dich mal nicht. Fane bleibt immer noch Fane und was sie nicht will, macht sie nicht." merkte Tsubasa an. Er stand die ganze Zeit hinter allen. Ihm wurde soviel klar. Soviel, was er die ganze Zeit versucht hatte, zu ignorieren. Aber es stimmte, was Yukari gesagt hatte. Er drehte sich um. "Alle ins Bett!" "Hey Kapitän!" empörten sich die anderen. "Nichts da mit Kapitän. Ins Bett." Tsubasa war wütend. Er konnte nicht glauben, dass er die Anzeichen übersehen hat. Jedes Mal wenn er Hilfe brauchte, war sie da. Wenn er sich nicht wohl fühlte oder irgendetwas nicht stimmte, bemerkte Fane es als erste und tat etwas dagegen. Sie hat ihm immer den Weg geebnet. Auch bei den letzten Meisterschaften war sie dabei und als er im Behandlungszimmer des Öfteren wieder aufwachte, schaute er zuerst in ihre großen braunen Augen. Sie war immer für andere da. *Jetzt müssen die Seiten getauscht werden!*

Ich bin ja da!

Ich bin ja da!
 

Tsubasa schlief sehr unruhig. Jede Stunde schaute er auf die Uhr. *Ob Fane wieder zurück war?* Er hielt es nicht mehr aus und ging in Richtung Küche. Ein Glas Milch sollte ihn vielleicht etwas beruhigen. Leise schlich er an den Zimmern der Mädchen vorbei. *Ob sie da drin ist?* Als er der Küche im ersten Stock immer näher kam, erstreckte sich plötzlich auf dem Flur ein Lichtstrahl. Er kam aus der Küche! Tsubasa schritt näher heran. Geräusche entwickelten sich langsam. Klapperndes Geschirr, Türen, die auf- und zugingen und ein leises Stöhnen. Er schritt näher. Ein Schatten konnte er wahrnehmen. Es war Fane! Sie trug ihr freizügiges Nachthemd, den Morgenmantel hatte sie über einen Stuhl gehangen. "Komm schon Fane, so schwer ist das doch nicht!" *Sie spricht mit sich selbst!* Tsubasa betrat die Küche. Fane saß vor einem Brot, mit Käse belegt und starte es an. Die Ellenbogen hatte sie auf dem Tisch abgestützt und die gefalteten Hände an das Gesicht angelehnt. Er kam näher. Nicht leise, er wollte, dass sie es mitbekommt. Er öffnete die Kühlschranktür, nahm anschließend ein Glas heraus und goss sich die Milch ein. Er und sie sprachen nicht. "Ehmmm." stieß er plötzlich abwertend hervor nachdem er einen Schluck getrunken hatte. Fane stand auf und nahm ihm das Glas wortlos aus der Hand. Die Finger berührten sich sanft. Sie schüttete das ganze in einen Topf. "Warm schmeckt sie glaube ich besser." meinte sie. Fane stand vor dem Herd und passte auf, dass sie nicht überkochte. Tsubasa nahm ihren leichten seidenen Morgenmantel und legte ihn ausgebreitet sanft auf ihre Schultern. "Danke." Er rückte nicht von ihr ab. Er stand unmittelbar hinter ihr. Fane atmete tief durch. Ihr war es nicht unangenehm. Sie streckte sich etwas, um an die Tassen zu kommen, die über dem Herd hingen. "Lass!" Tsubasa streckte sich und kam deutlich besser an das Geschirr heran. Beide fanden sich an dem großen Küchentisch wieder. Sie saß vor ihrem Brot und er vor seine Tasse Milch.
 

Fane durchbrach die Stille zuerst. "Tsubasa!" "Ja." "Es tut mir Leid. Ich meine heute Nachmittag, da draußen." "Schon gut." unterbrach er sie. "Nein, ist es nicht." "Doch, ist es." "Warum?" "Weil ich den Grund noch nicht kenne. Und bevor ich nicht weiß, warum du so reagiert hast, bilde ich mir kein Urteil." meinte er ernst, aber nicht wütend. Fane lächelte leicht. "Das solltest du öfters machen! Steht dir besser als ..." stellte er fest. "Was?" "Lächeln." Und schon wieder, die Mundwinkel hoben sich etwas. "Nein, ich meine steht mir besser als was?" Er stand auf und holte sich einen Keks, die auf der Anrichte in einer großen Schüssel lagen. Er drehte sich wieder um und antwortete seriös: "Tränen." Fane schaute ihn überrascht und hilflos an. Sie blickte dann wieder auf ihr Brot, von dem sie immer noch nichts gegessen hatte. "Iss." "Ich hatte eigentlich nicht vor..." "Bitte Fane. Ich weiß, dass du die letzten Tage kaum etwas gegessen hast. Tu es für mich. Bitte, nur ein bisschen." Er war sehr gefasst. Sie nickte und nahm das Brot in die Hand und biss eine kleine Ecke ab. "Ich hoffe, du gibst jetzt Ruhe." Sie stand auf und schritt zur Tür. Tsubasa lehnte immer noch in der Nähe der Kekse und aß schon bestimmt den vierten. Sie hielt im Türrahmen kurz inne und legte eine Hand auf das alte Holz. Sie drehte sich nicht um. "Ich danke dir." Dann ging sie weiter.
 

Am nächsten Morgen duschte Fane ausgiebig und lang. Das warme Wasser tat gut. Sie entspannte regelrecht. Yukari hatte sich schon um das Frühstück gekümmert und die Jungs aßen gemütlich. Das Radio dudelte leise und Taki und Mamuro diskutierten fröhlich über ein Fußballspiel der Frauen letzte Woche. Fane kam in den Raum und sofort erstarben die verschiedenen Gespräche. Sie beugte sich in der Nähe von Tsubasa über den Tisch und ergriff einen Joghurtbecher und verließ anschließend das Zimmer. "Wir sehen uns hoffentlich in 15 Minuten auf dem Spielfeld." sprach Fane, ohne den Jungs einen Blick zu gönnen. Yukari staunte nicht schlecht. Tsubasa grinste leicht in seine Tasse, die er gerade angehoben hatte. "Du hast was damit zu tun!" Taki stupste Tsubasa mit dem Ellenbogen an. "Du musst es ja wissen." Er stand auf und verließ ebenfalls das Zimmer. Die anderen konnten nur fragende Blicke austauschen.
 

Der Tag verflog recht schnell. Es gab nichts Ungewöhnliches. Doch eine überraschende Neuigkeit des Trainers sollte den beginnenden langweiligen Abend noch herumreißen können. Alle versammelten sich im Besprechungszimmer. Auch die Betreuerinnen waren dazugebeten worden. Das erstaunte schon einmal alle. Eigentlich war es nur Fane vergönnt, in diesem bei den Besprechungen anwesend zu sein. Jeder dachte ja noch, dass der Trainer taktische Spielzüge oder Ähnliches durchgehen will. In einer ungezwungenen Atmosphäre meinte plötzlich der Trainer: "Tja Jungs, es ist soweit. Ich freue mich, euch mitteilen zu können, dass ich übermorgen heiraten werde und ihr alle dazu eingeladen seit." "Mensch Trainer!" riefen alle wie aus einem Mund. "Wir gratulieren!" Tsubasa kam auf ihn zugeschritten und drückte ihm seine Hand entgegen gefolgt von einer männlichen Umarmung. "Danke Tsubasa. Ich hoffe, dass die Party danach ein voller Erfolg wird." Er kniff ein Auge zu. Danach reiten sich die anderen ein. Der Trainer konnte sich vor Glückwünschen kaum retten. Fane setzte sich langsam in Bewegung und kam lächelnd auf ihn zugeschritten. Es war aber nicht das Lächeln, welches jeder von ihr kannte. Nicht nur Tsubasa war aufgefallen, dass es sehr gequält aussah. "Danke Fane. Ich hoffe, du kommst doch!" Sie nickte sacht.
 

Am nächsten Tag hatten sie noch ein Spiel zu bestreiten. Der Gegner war eigentlich kein richtiger Gegner. In der ersten Halbzeit führte der FC Nankatzu bereits mit 3:0. Alle Tore gingen auf Tsubasas Kappe. Aber irgendetwas war anders. Er schaute zur Tribüne und fand Fane sitzend (!) auf einem Stuhl. Sie rührte sich nicht, sondern starte gebannt auf einen Fleck. Yukari neben ihr war das ganze Gegenteil. Sie führte sich eigentlich wie immer auf. Jedoch viel sie besonders auf, da Fane keine Anstallten machte, die Mannschaft anzufeuern. "Komm schon, irgendwann rückt sie mit der Sprache raus." Taki hatte Tsubasa beobachtet und klopfte ihm von hinten auf die Schulter. Er nickte und rannte mit ihm weiter zurück in den Mittelkreis, um das Spiel erneut aufbauen zu können. In der nächsten Halbzeit kassierte Nankatzu ein Tor, aber ihren Vorsprung konnten sie auf 5 weiter ausbauen. Endlich ertönte der Abpfiff. Es war ziemlich heiß. Fane stand mit Yukari neben dem Trainer und verteilte die Handtücher und die Getränke. "Hier Ryo." Fane schmiss ihrem liebsten Streitpartner ein Handtuch entgegen. "Hey, geht das auch freundlicher?" Ryo stieg sofort ein. "Dein Wurf kann ja Pferde umhauen." "Heute so schwach auf den Beinen?" keifte Fane zurück. Sie lächelte und auch Ryo hob die Mundwinkel. Er war froh, Fane wieder überhaupt sprechen zu hören. Tsubasa konnte wieder ihr gequältes Lächeln erkennen.
 

Am nächsten Tag war es endlich soweit. Der Trainer lief schon ganz nervös durch die Gegend. "So habe ich Sie ja nur bei dem letzten Endspiel erlebt." "Du hast gut reden, Tsubasa. Ich hoffe, ich kann dir in ein paar Jahren das gleiche sagen. Da wirst du anders darüber denken." Beide lachten. Die Trauung an sich ging schnell über die Bühne. Fane war nicht dabei. Yukari aber auch nicht und somit waren die anderen eigentlich etwas mehr beruhigt. Die Party war schon voll im Gange als plötzlich ein Taxi vor fuhr und zwei äußerst hübsche weibliche Gestallten sich auf den Weg in die tobende Menge machten. Der Mannschaft verschlug es die Worte, als sie Fane und Yukari den Raum betreten sahen. Fane trug ein schwarzes langes und schulterfreies Kleid. Das Licht spielte mit den Pailletten. Die Haare hatte sie raffiniert hochgesteckt und die schwarzen hohen Schuhe ließen einen eleganten Gang zu. Eine kleine Handtasche komplettierte das ganze. Yukari dagegen war schlichter gekleidet, aber nicht weniger umwerfender. Mamuro kam auf die zwei zu. "Mädels, ihr seht hinreißend aus." Er ging in die Mitte und stellte seine Arme zur Verfügung. Die zwei begriffen sofort und hackten sich ein. "Nur hinreißend? Fane, du hattest recht. Wir hätten die anderen Kleider anziehen sollen!" "Nein, nein, so war das nun auch wieder nicht gemeint." versuchte Mamuro die Situation gleich zuretten. Er verstärkte dies mit dem Schütteln seiner Hände. "Mamuro wollte wohl sagen, umwerfend und einzigartig." Tsubasa kam somit näher und schaute Fane an. Sie ließ keine Regung ihres Gesichtes zu.
 

Eine Weile war vergangen, als Tsubasa plötzlich hoch schaute und seinen Blick über den Raum gleiten ließ. Er unterhielt sich gerade mit der glücklichen Braut und hielt ein Glas Champagner in der Hand. Tsubasa ging zu fast jedem in seiner Nähe und stellte immer wieder die gleich Frage: "Habt ihr Fane gesehen?" Und immer bekam er ein Kopfschütteln als Antwort. Es war ziemlich heiß im Saal geworden, also beschloss er, an die frische Luft auf den Balkon zu gehen. Und dort stand sie. Sie hatte ihren Oberkörper auf das niedrige Geländer gleiten lassen und stützte sich mit den Unterarmen ab. Ihre Finger spielten mit der Handtasche. Der Schlitz in ihrem Kleid ließ erahnen, wie schön ihre Beine waren. "Zu warm da drin?" meldete sich Tsubasa. Sie nickte. "Hier, komm trink." Er reichte ihr sein Glas Champagner. "Nein danke." "Soll ich dir etwas anderes holen?" Wieder schüttelte sie nur den Kopf. "Komm, wir gehen ein Stück. An der frischen Luft ist es immer noch am besten." Tsubasa hielt ihr seinen Arm entgegen. Sie drehte sich und hackte sich unter. Tsubasa hatte bereits seinen Schlips abgelegt und die ersten zwei Hemdsknöpfe geöffnet. "Ist dir kalt?" bemerkte er auf das Zittern von Fane. "Es geht schon!" Ohne etwas zu entgegnen, zog er seine Jacke aus und legte sie um ihre kleidungsfreien Schultern. Sie war ihr mehr als zu groß und hing schlaff herunter. Ein kleines Stück gingen sie noch, als sie abrupt stehen blieb. Er wunderte sich und drehte sich um. Tsubasa schaute ihr direkt in die Augen und konnte feststellen, dass sie sich wieder mit Tränen füllten. Er ging einen Schritt zurück und griff ihr sanft aber bestimmt um die schmale Taille und zog sie entschlossen an sich. Sie sträubte sich gar nicht erst und schmiegte sich leise weinend an ihn. "Tsssssscht, ich bin ja da!" Er schloss seine Arme um ihren Körper und strich ihr besänftigend über den Rücken. Sein Kinn ruhte sacht auf ihrem Kopf.

"Ich kann nicht....."

"Ich kann nicht....."
 

*Was mache ich hier nur? Seine Nähe, seine Wärme, sein Atem. Warum ist das so unheimlich angenehm? Woher weiß er, was ich brauche? Woher weiß er, dass das alles im Moment ist, was ich will und .... was mir hilft? Ich fühle mich so unendlich geborgen. Dieses Gefühl hatte ich fast vergessen.*
 

*Oh mein Gott. Sie ist umwerfend. Es ist wunderschön, ihre Nähe spüren zu können. Sie riecht gut! Ihr Zittern beruhigt sich langsam. Was ist da nur passiert, dass sie das hier alles zulässt? Du wirst es mir schon erzählen - irgendwann und irgendwo.*
 

Fane und Tsubasa standen immer noch zwischen den Bäumen im kleinen Park. Er hielt sie immer noch fest und sie ließ es zu! Ja, sie konnte es sich selbst nicht erklären. Warum? Die Zeit schien für beide (!) still zu stehen.
 

Fane blickte auf und wollte sich aus seiner warmen Umklammerung lösen. Er bemerkte es, aber ließ sie nicht los. "Tsubasa." flüsterte sie kaum hörbar. Entschlossen hob er sie an und trug sie in seinen Armen vom erkennbaren Weg weg. Sie schmiegte sich an und lag wie ein Häufchen Elend in seinen Armen. Den Kopf hatte sie an seine Brust angelehnt und hielt sich mit ihren Armen an ihm fest. Ein paar Schritte weiter, das Anwesen und die Feierlichkeiten waren nicht mehr zu sehen und zu hören, ließ er sie herunter und reichte ihr ein Taschentuch. Fane nahm es und drehte sich ab und lief ein paar Schritte. Tsubasa lehnte sich an einen Baum und stelle auf ihm ein Bein abwinkelnd an. Die Hände vergrub er in seinen Hosentaschen. Er beobachtete sie. In seinen Augen spiegelte sich ihr Schmerz wider. Er konnte plötzlich alles fühlen. Seine starke Fane. Immer wieder hatte sie sich durchgesetzt und nie eine derartige Gefühlsregung vor ihm zugelassen und jetzt, jetzt hatte sie ihre Seele vor ihm entkleidet.
 

"Du willst bestimmt Antworten, so wie ich dich kenne!" meinte plötzlich Fane. "Nein. Ich will, dass du weißt, dass ich da bin, wenn du soweit bist, es mir zu erzählen. Ich werde dir zuhören." Fane traute ihren Ohren nicht. "Tsubasa, was....?" "Glaubst du, uns ist in letzter Zeit irgendetwas an dir entgangen. Deine Traurigkeit, dein seltenes Lächeln, nicht immer echt. Ich weiß noch nicht, warum du dich so quälst. Wir alle machen uns Sorgen .... ich mache mir Sorgen..." Fane kam auf ihn langsam zu. Sie flüsterte: "Ich kann nicht....." Ihre Stimme erstickte. Er nickte andächtig. "Bitte versteh mich. Ich kann nicht darüber reden. Ich muss es erst für mich begreiflich machen...." Sie wollte weitersprechen, als er ihr sanft über den Mund strich und sie wieder an sich zog. Beide schauten sich tief in die Augen und er kam ihrem Gesicht immer näher. Es schien alles wie in Zeitlupe abzulaufen. Im letzten Moment drehte Fane ihr Gesicht zur Seite. "Entschuldige, bitte nicht deshalb!" "Es tut mir..." "Nein ... du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Tsubasa, du bedeutest mir sehr viel, aber ich will diesen Moment mit dir nicht aus diesen Gründen erleben." Sie löste sich aus seiner Umarmung, strich sich übers Gesicht, richtete ihr Kleid und die Haare und machte Anstallten, wieder zurück zu gehen. Sie hob seine Jacke auf uns gab sie ihm zurück. Tsubasa entging nicht einer ihrer Handgriffe. Sie baute die Fassade langsam aber sicher wieder auf. "Lass uns zu den anderen zurückkehren." räusperte sich Fane. "Moment noch, warte." Während er das sagte, kam er auf sie zu. Sie schaute ihn verwundert an. Tsubasa strich ihr eine Haarsträhne zurück und meinte: "So, alles o.k. Komm, oder willst du da Wurzeln schlagen?" Er nahm sie an die Hand und rannte mit ihr über den nassen Rasen. "Tsubasa, nicht so schnell, warte, warte..." Sie lachte. "Nun komm schon, ein so kleiner Sprint wird dich doch nicht umwerfen." "Doch in diesem Kleid und mit diesen Schuhen schon! Wollen wir mal tauschen?" "Bloß nicht, komm weiter." Er machte keine Anstallten, langsamer zu rennen. "Tsubasa, warte." Ihre Stimme erklang ernster und er stoppte. Ihre Hand ließ er aber längst noch nicht los. Sie war völlig außer Atem und legte die andere Hand auf ihren Bauch und beugte sich leicht nach vorn. "Ist unsere Managerin schon so kaputt?" "Duuuu, na warte...!" Sie breitete ihre Arme aus und kam bedrohlich auf ihn zu. Beide lachten. Fane war lockerer und genoss die Anwesenheit von Tsubasa. "Na endlich, da bist du ja wieder!" stellte er zufrieden fest. Intensive Blicke wurden wieder ausgetauscht. Beide gingen in den Saal und konnten es kaum fassen: Alle, aber auch wirklich alle, tanzten. Die Köpfe seiner Mannschaft drehten sich ihnen plötzlich entgegen. Yukari winkte ihrer Freundin zu. Sie tanzte mit Mamuro. Fane atmete tief durch. "Immer noch so außer Puste?" "Du ... hast ... wohl vergessen, dass ich kein Stürmer bin .......... und dem Ball hinterher rennen muss?" feixte sie zurück. Er grinste frech. "Hast du Lust?" Er nickte leicht in Richtung Tanzfläche. "Warum nicht." meinte sie zufrieden.
 

Beide gingen Hand in Hand auf die Tanzfläche in der Mitte des Raumes. Er legte seinen Arm um ihre Hüfte und sie ihren um seine Schulter. Den Kopf lies sie langsam darauf nieder. Fane und Tsubasa genossen die Nähe und Vertrautheit des anderen. Sie tanzten engumschlungen. Es schien, als ob sie tatsächlich vom Denken abgehalten wurde und sich ganz auf das Jetzt und Hier konzentrieren konnte. "Na endlich!" meinte Yukari. "Wurde auch Zeit." schloss Mamuro an. Auch die anderen Pärchen nickten und grinsten sich mit wechselnden Blicken zu, nachdem sie Fane und Tsubasa gesehen hatten. Im flackernden Licht bewegten sich beide nicht großartig, aber dennoch sehr rhythmisch aufeinander abgestimmt - Tsubasa groß und mit muskulösem Oberkörper (Hey, man kann ja träumen *schluchz*) und Fane mit ihrer sehr fraulichen Figur, schlank und auf ihre ganz eigene Art faszinierend schön.
 

*Wieder ist es da, dieses unbeschreiblich wunderschöne Gefühl, sich in seinen Armen zu befinden. Er atmet ruhig, ist ganz gelassen. Meine Haut brennt wie Feuer an den Stellen, an denen er mich gerade berührt hat.*
 

*Sie scheint ihre Trauer und den Kummer etwas vergessen zu haben. Jedenfalls kommt es mir so vor. Wenn ich nur wüsste, wie ich ihr helfen kann. Das ist doch nicht mehr mit anzusehen.*
 

Die anderen wechselten langsam einmal die Tanzpartner. Jedoch wagte es keiner, Fane oder Tsubasa anzusprechen. Die beiden hätten ewig so beieinander stehen können, wenn nicht auf einmal dieses dumme Lied zu Ende gewesen wäre. "Ich würde mich gern etwas hinsetzen, Tsubasa." "Natürlich, no problem." Er sah sie etwas verwundert an. Sie war blasser geworden. Fane lief etwas eigenartig vor ihm, bis sie plötzlich an einem Tisch kurz stehen blieb und zusammenrutschte. Alle liefen auf die Stelle zu. Tsubasa kniete vor ihr und drehte sie vorsichtig um. Sie war kreidebleich und ihre Lippen sahen ebenfalls nicht besser aus. "Holt einen Arzt, schnell!" rief er. Der Trainer hatte sich schon gekümmert und benachrichtigte schnell den Mannschaftsarzt, der mit auf der Party war. "Komm, hier trüben kannst du sie hinlegen." meinte Taki. Tsubasa hob sie an und ließ sie sanft auf die Couch gleiten. Man konnte ihre schmale Figur genauestens sehen. Der Arzt kam auf dem schnellsten Weg und richtete das Wort an Yukari. "Wann hat sie das letzte Mal etwas gegessen?" "Ich weiß es nicht. Heute Früh den Joghurt vielleicht?" "Wir haben nicht gesehen, dass sie ihn aufgemacht hat. Und hier hat sie keinen Bissen angerührt." meinte plötzlich Tsubasa ziemlich gefasst. "Schnell, sie muss ins Krankenhaus."
 

Dort angekommen, wartete die komplette Mannschaft sitzend vor ihrem Zimmer. Keiner sprach ein Wort und wartete einfach nur darauf, dass der Arzt wieder herauskam. Yukari lief nervös auf und ab. Plötzlich öffnete sich die Tür und alle kamen wie Pfeile auf den Arzt zu. "Was ist los?" schrie Taki. "Wie geht es ihr?" wollte Shingo wissen. "Sie ist zu sich gekommen. Ich habe mich mit ihr unterhalten. Die letzten 5 Tage hat sich nichts Vernünftiges zu sich genommen. Es war ein Hilferuf ihres Körpers. Sie sollte die Nacht über hier bleiben, damit ich sie besser unter Kontrolle habe und der Tropf, den sie momentan angeschlossen bekommt, gibt ihrem Körper erst einmal das Nötigste für die Nacht. Ich bitte euch, nicht alle zu ihr zu gehen. Sie regt es vielleicht zu sehr auf und das verkraftet sie einfach nicht. Mir macht nicht nur ihr körperlicher Zustand Sorgen, auch der physische ist nicht der beste." Der Arzt ging. Fragen gab es erst einmal keine. Alle schauten sich an. "O.k., Tsubasa, geh du zu ihr. Uns will sie jetzt bestimmt nicht sehen. Ruf uns später an. Wir wollen auf dem Laufenden bleiben." meinte Taki im Einverständnis aller. "Ich werde kurz rein gehen und fragen, ob sie für die Nacht noch irgendetwas braucht." mischte sich Yukari ein. Nach einer Weile: "O.k. Süße, bis morgen Früh! Tschau, schlaf dich aus." Yukari kam heraus. Tsubasa stand am Fenster auf dem Flur und schaute in die Nacht hinaus. Die Hände hatte er wieder einmal in die Hosentaschen gesteckt und die Jacke lag auf dem Stuhl. Die anderen waren schon gegangen bis auf Mamuro, der auf Yukari noch wartete. Sie legte eine Hand auf die Schulter von Tsubasa und sprach: "Mach ihr keine Vorwürfe. Wir sehen uns dann morgen Früh."

Vertrau dich mir an

Vertrau dich mir an
 

Tsubasa kam langsam in das Zimmer hinein. Er machte einen ernsten Gesichtsausdruck. Er sagte nichts. Fane lag in dem großen Bett und schaute aus dem Fenster ins Nichts hinein. Etwas geschockt stand er am Bettgiebel. Sie rührte sich noch immer nicht. Langsam ging er um das Bett herum und blieb an der rechte Seite stehen. Er legte seine Jacke ab, zog seine Schuhe aus und legte sich neben sie. Verständnisvoll griff er nach ihrer Hand und drückte sie. Sie zuckte kurz zusammen und drehte sich. Fane drehte sich direkt in seine Arme und schwieg. Tsubasa sagte noch immer nichts, sondern streichelte ihr sacht über den Rücken. "Jag mir nie wieder einen solchen Schock ein, ja?" erklang es plötzlich ziemlich traurig. "Ich bemüh mich, wenn du dir keine Vorwürfe machst." Ihre Stimme klang anders als sonst. "Die mach ich mir aber. Ich zieh dich auch noch durch den ganzen Garten und stundenlang auf die Tanzfläche." "Hör auf damit!" Sie schaute zornig zu ihm auf. "Die Momente mit dir waren zu schön, als das du sie jetzt ... und außerdem hey ..." "Was ist?" "Nun ja, ich hab ja wohl auch einmal einen Aufenthalt im Krankenhaus frei, wenn ich da so an die letzten Monate denke?!" "Kleiner Rachefeldzug, was?" Sie grinste. "Willst du, dass ich gehe?" Sie antwortete nicht, sondern breitete anschließend ihre Decke über ihn aus und er kroch somit näher an sie heran.
 

Tsubasa blieb also bei Fane. Die Nacht verging wie im Flug. Fane hatte das erste Mal wieder durchgeschlafen. Sie wachte auf, weil ein Sonnenstrahl sie direkt in ihrer Nase kitzelte. Tsubasa schlief noch tief und fest. Sie strich ihm sanft über die Wange. "Ich danke dir!" flüsterte sie leise. Die Schwester kam herein und erschrak offensichtlich, als sie Tsubasa im Bett liegen sah. "Wenn er gleich verschwindet, wird der Arzt von mir nichts erfahren, Frau Nakazawa!" Einverstanden nickte sie ihr lächelnd entgegen. Die Schwester verließ das Zimmer. Fane richtete sich jetzt wieder an Tsubasa. Sie beobachtete ihn eine Weile. Auf einmal öffnete er die Augen und sah direkt in die ihren. Wieder einmal ein so intensiver Blick wie in der letzten Zeit schon des Öfteren. Auf einmal wurde die Tür sehr grob geöffnet. Beide erschraken. "Nun gut, wenigstens lächelt sie wieder." äußerte sich der Arzt mit hochgezogenen Augenbrauen skeptisch.
 

"Ihr geht es soweit gut. Die Nacht verlief ohne weitere Zwischenfälle und der Arzt untersucht sie gerade. Kommt Yukari? ............. Alles klar, bis später." Tsubasa telefonierte mit Mamuro. Anschließend kam er zurück und stellte fest, das Fane aufgestanden war und in einer großen Reisetasche kramte. Yukari war in der Zwischenzeit angekommen. "Hier, ich hab auch für dich etwas, keine Angst, zusammenpacken lassen." Yukari bemerkte den stutzigen Gesichtsausdruck von Tsubasa. Sie reichte ihm seinen Kulturbeutel und eine Tasche mit frischen Klamotten.
 

Der Arzt war zu überreden, Fane zu entlassen und sie nur noch zur Kontrolle bzw. zur Gewichtskontrolle einzubestellen. Eine weitere Stunde später waren sie nun auch schon wieder zurück und die Mannschaft unterbrach das Training, als sie mitbekamen, dass Tsubasa mit Fane kam. Yukari nutzte die Gelegenheit, in Tokio alte Bekannte wiederzutreffen und verabschiedete sich für ein paar Tage vom FC Nankatzu. Fane musste ihre ganze Überzeugungskraft einsetzen, damit Yukari dies mit sich veranstalten ließ.
 

Alle fielen ihr um den Hals und erdrückten sie fast. "Es ist schön, euch wiederzusehen. Hey, langsam Jungs, langsam." Tsubasa betrachtete dies mit einem zufriedenen Lächeln. Er lehnte etwas abseits. "Du hast uns allen einen ziemlichen Schock versetzt." meinte Taki. "Sorry Leute, das war nun wirklich nicht meine Absicht. Hey, was ist denn das da hinten?" Fane schaute gebannt auf einen Stapel zerknüllter Handtücher und machte Anstallten, diesen sofort aus dem Weg zu räumen. "Nun mal langsam." Tsubasa sprach ernster als sonst. Eigenartigerweise blieb sie auch sofort stehen. "Shingo, dein Part!" Er deutete mit seinem Zeigefinger auf den Stapel. "Taki, die Bälle! Mamuro, die Netze!" Die drei machten sich einen Witz aus der Sache und salutierten und rannten dann los. "Und ihr anderen achtet beim Training etwas auf die Ordnung! Und jetzt wieder ran. In einer halben Stunde bin ich bei euch. Die Pässe müssen noch intensiver und genauer kommen." Er schnappte sich Fane's Tasche und schritt mit ihr ins Haus. Fane blieb mit einem verwunderten Gesicht bei der restlichen Mannschaft stehen. Sie zuckte die Achseln. "Was soll man dazu noch sagen?" kicherte sie. "Wieder ganz der alte, unser Kapitän!" Fane schaute sie fragend an. "Wirklich alles wieder in Ordnung, Fane?" wollte Oeda (Gibts den?) wissen. "Fast, Oeda, fast...." sagte sie nachdenklich.
 

Tsubasa wurschtelte in der Küche herum. Ein eigenartiges Bild bot sich Fane, als sie ihn sah. "Kannst du mir mal verraten, was du da machst?" Sie stand mit offenem Mund im Türrahmen. "Du weißt, dass ich dir alle Zeit der Welt geben werde, um mit dem fertig zu werden, was dich beschäftigt, aber...." "Aber..." wiederholte Fane lächerlich. "Hier gibt's jetzt keine Zeit. Ich will, dass du das hier isst und anschließend das trinkst." Er knallte einen Teller auf den Tisch. Fane machte große Augen. "Wenn das auch etwas Vernünftiges wäre, würde ich ja gar nicht zögern, aber was zum Teufel ist das da?" "Der Küchenchef hat sich die redlichste Mühe gegeben Madam: Komposition alla Ohzora!" "Aaaaaha." meinte Fane skeptisch, die gerade an dem kleinen Häufchen auf dem Teller roch. Sie hob fragend die Augenbrauen. "Nun los, oder soll ich dich füttern?" "Bloß nicht. Gib schon her!" Fane riss sich zusammen und nahm die Gabel und den Teller in die Hand und aß tatsächlich. Tsubasa beäugte sie (doofer Ausdruck, ich weiß) genauestens. "Sehr schön!" meinte er zufrieden. "Hmmmm, es freut mich, dass es dich freut." Fane hatte den Mund noch voll und musste sich so zusammenreißen, dass sie nicht plötzlich alles wieder ausspuckte. Es war eine solche eigenartige Komposition, dass sie es kaum glaubte, was sie da aß. Eine reichhaltige und ausgewogene Kost, wie sie oft die Sportler essen, wenn sie viel trainiert haben - alles durcheinander und im Mixer bis zur Unendlichkeit verstümmelt. Mit einem eindeutigen Geräusch schluckte sie alles herunter. "Oh man, wiiiiiiiiderlich." Tsubasa traute seinen Ohren nicht. "Waaaaaaas?" meinte er hinterfragend komisch und übertrieben lächerlich. "Wenn du mir das jemals wieder vorsetzt, brauchst du dich nicht wundern, wenn ich nichts mehr esse!" Mit dieser Reaktion hatte er schon längst gerechnet. "Das war die Starthilfe, nachher gibt's etwas Ordentliches." "Ich bin schon riesig gespannt." prustete sie abwertend hervor. "Nein, im Ernst. Wir kochen heute!" "Das glaub ich im Leben nicht. Was soll denn da raus kommen?" "Lass dich überraschen. Kommst du zurecht?" "Tsubasa, ich bin nicht krank!" Er zwinkerte ihr zu und rannte dann auch schon raus.
 

Als Tsubasa auf dem Grün angekommen war, wollte Taki wissen, ob sie was gegessen hat. "Darauf kannst du wetten, ich habe ihr meine Spezialität vorgesetzt!" "Oh nein, doch wohl nicht etwa Mr. Popeye?" "Und ob!" "Na und? Hat sie ...." "Jeeeeeeep, alles!" "Himmel hilf, jetzt tut sie mir erst richtig leid." Taki hatte nicht mitbekommen, dass Tsubasa Mamuro den Ball abgenommen hatte und direkt auf ihn drauf hielt. "Was soll das denn heißen?" Taki nahm schmerzlich den Ball mit dem Innenriss seines linken Fußes an. "Ähm, gar nichts, los weiter." Es wurde spät und die Sonne ging unter. "Schluss für heute." rief Tsubasa. Alle sanken erschöpft zu Boden.
 

Fane schaute aus dem Fenster und beobachtete das Training. Dann entschloss sie sich, die Tasche auszupacken und stieß plötzlich auf ein Foto, als sie die Klamotten in die Schubladen verstauen wollte. Sie nahm es heraus und hielt es starr in der Hand. Sie umklammerte es gewaltartig stark. Da war es wieder, dieses beklemmende und kalte Gefühl. Fane konnte sich das Foto nicht mehr genau anschauen, da sie durch den Tränenschleier nicht mehr alles erkennen konnte. Dieses unbeschreibbare eigenartige Gefühl schnitt ihr die Kehle zu. Fane versuchte unter der Dusche ein bisschen zur Ruhe zu kommen. Es gelang ihr nicht! Das Haus war so still, das man nur das Wasserrauschen hören konnte und ..... ein kleines Schluchzen! Es muss schon eine Ewigkeit vergangen sein, sie stand immer noch unter der Dusche.
 

In der großen Küche war derweil schon ein Fieber entbrannt, das Kochfieber. Tatsächlich, sie kochten! Und was sie zubereiten wollten .... das wahnsinnig schwierige Gericht "Spaghetti und Tomatensoße" nahm ihre gesamte Konzentration in Anspruch. Jeder wusste irgendetwas besser und Tsubasa hielt es für taktisch klüger, sich zurückzuziehen und später nach dem rechten zu schauen. Er kam gerade die Treppe hoch und musste zwangsläufig wieder an den Zimmern der Mädchen vorbei, als er das Wasser laufen hörte. Er war schon fast an den Zimmern vorbei, als er das Schluchzen wahrnahm. *Fane!* Was sollte er tun? Yukari war nicht da und somit konnte er sie nicht holen und so einfach in das Badezimmer schleichen, ging auch nicht. Es machte ihn halb wahnsinnig, nichts unternehmen zu können. Fane steigerte sich richtig rein. "Tsubasa, willste mal kosten kommen?" rief Taki amüsiert die Treppe hoch. "Psssssscht, verdammt noch mal!" flüsterte dieser zurück. "Was ist denn los?" Taki kam die Treppe nun ganz nach oben. "Hör doch!" Taki neigte den Kopf in Richtung Mädchenzimmer. "Ist das Fane?" meinte er plötzlich und sah Tsubasa besorgt an, ohne wieder den Kopf in eine gerade Form zu rücken. "Ja, wahrscheinlich unter der Dusche." "Geh zu ihr, lauf schon." "Wie stellst du dir das vor? Sie steht unter der DUSCHE!" "Hmmmm, komplizierte Angelegenheit." "Warte mal, mir fällt was ein." Tsubasa ging in sein Zimmer und schnappte sich das größte Handtuch was er finden konnte. Mit ausgebreiteten Armen und das Handtuch links und rechts festhaltend, ging er in das Zimmer der zwei Mädchen hinein und anschließend schnurstracks geradeaus in das Badezimmer. Taki sah das alles mit offenem Mund mit an. "Fane?" fragte Tsubasa vorsichtig nachdem er angeklopft hatte. Die Badezimmertür stand offen. Er steckte zuerst nur den Kopf vorsichtig hinein. Er hatte eigentlich mit einem Handtuch an seinem Schädel gerechnet. Alles im Raum war angelaufen. Sie duschte ziemlich heiß. Er nahm dann allen Mut zusammen und schritt ganz rein. Das Wasser lief noch, doch Fane klemmte schon an seiner Brust. Jedenfalls dachte er das. Er hatte nämlich die Augen geschlossen und stand blöd im Bad mit einem Handtuch ausgebreitet haltend. Er umschloss ihren Körper mit dem Tuch und umarmte sie unwillkürlich auch damit. Jetzt traute er sich, die Augen auch wieder zu öffnen. Fane konnte kaum noch Luft holen, so sehr hatte sie sich verausgabt. Sie hickste und schluchzte was das Zeug her hielt. Er sagte kein Wort, er ließ sie einfach gewähren. "Hey Fane!" sagte er später leise und irgendwie doch besänftigend. "Aach Tsubasa." Sie umklammerte ihn fester. "Sie fehlen mir so unendlich." Er griff ihr an den Hinterkopf und durchfuhr langsam streichelnd die nassen Haare. "Vertrau dich mir an. Ich kann dir vielleicht helfen?" flüsterte er leise und kaum hörbar. Doch diejenige, an die die Worte gerichtet waren, nahm es sehr wohl war.

Taktik außerhalb des Spielfeldes

Taktik außerhalb des Spielfeldes
 

"Tsubasa, du hilfst mir schon mehr, als du dir vorstellen kannst." Sie schaute zu ihm nach oben. Beruhigt hatte sich sie wieder etwas und die Tränen ließen auch nach. "Wenn ich in deiner Nähe bin, weicht die Starre von mir, die mich in letzter Zeit so einnimmt." Er sah verständnisvoll nach unten. Sie war deutlich kleiner ohne Schuhe. Wieder konnte sie in seinen Augen das Leuchten erkennen, was sie immer wieder auf den richtigen Weg führte. Diese unendlich tiefen schwarzen Augen. Und schon wieder: Die Gesichter näherten sich langsam. Es ging nun nicht nur von Tsubasa aus, so wie beim letzten Mal. Und auf einmal mit einem riesigen Krach: Ruuuuuuuums! Die komplette Elf hatte sich an die Tür gelehnt, die urplötzlich nachgab. Dadurch sind alle wie ein Strohballen in das Badezimmer regelrecht flogen. Taki lag auf Ryo. Mamuro auf Oeda. Shingos Arm lag unter dem Körper von Ryo, der wiederum ganz unten klemmte und so weiter. "Ähm .... naja .... was soll's ...... geh'n wir mal weiter ..... richtig, genau ..... so!" stotterte fast jeder einzelne. "Maaaamuro, geh von mir runter!" befahl Oeda. Fane und Tsubasa schauten sich fragend an. Wenn Fane sich nicht täuschte, atmete Tsubasa tief aus. So als ob man ihm die letzte Torchance in einem Endspiel vermasselt hätte. Sie musste laut lachen. Das erstaunte die anderen nun noch mehr. "Raaaus, alle samt. Aber ein bisschen dalli!" rief sie plötzlich. Ihr war die Situation sehr peinlich. Schließlich stand sie nur mit einem Handtuch bekleidet da, wenn man das überhaupt so nennen kann und das auch noch in Tsubasas Armen in einer eindeutigen Pose. Jeder einzelne rannte plötzlich wie von der Tarantel gestochen. Es sah zu komisch aus. Ihren gewissen befehlerischen und antreibenden Ton hatte sie trotz alledem nicht verloren. Selbst Tsubasa fuhr es durch Mark und Bein. Eigentlich war er froh, das einmal wieder so ausgesprochen zu hören. Es war in letzter Zeit ziemlich selten geworden, dass sie sich so gab.
 

"Hm, also wirklich, Hmmmmmm." Fane hatte den Mund noch voll und wollte gerade anfangen zu sprechen. Sie schluckte. "Gratulation. Ich habe noch nie so gute Spaghetti mit Tomatensoße gegessen wie heute Abend!" Alle grinsten und kratzten sich verlegen am Kopf. "Du übertreibst." meinte Ryo. Sie schüttelte schnell den selbigen. "Ich glaube, du kennst mich so gut genug, als das du wissen müsstest, dass ich gerade dir, Ryo Ishizaki, Ausputzer Nr. 1, immer die Wahrheit sage." "Da hat sie recht." trug Mamuro zum Gespräch bei. Ryo wollte sich gerade aufbäumen, als er nach Hinten von seinem Hocker viel. Alle lachten, sie lachten so vergnügt wie schon lange nicht mehr. Auch Tsubasa, dem es in letzter Zeit schwer fiel, zu lachen, beteiligte sich. Er hatte immer ein Auge auf Fane während des Essens, die entspannt zwischen Taki und Shingo saß. Er wollte einfach wissen, ob sie auch wirklich genug zu sich nimmt. Seine Sorgen waren allerdings völlig unbegründet. Einige Zeit verging noch und alle saßen gemeinsam in der Küche und unterhielten sich über die verschiedensten Dinge. Jeder hatte so seine eigene Art, die Angelegenheiten wiederzugeben. "Oh, oh: Könnt ihr euch noch daran erinnern, wie Fane damals fast die Brüstung herunter geflogen wäre, als wir das erste Mal gegen Hyjuga gewonnen haben?" "Jaaaaa, das war ein Spaß. Es sah zu komisch aus, Fane." "Nicht schlecht, deine akrobatische Einlage, muss man schon sagen!" "Hört auf damit, ich kann mich nicht daran erinnern." Schmollend und die Arme vor dem Oberkörper verschränkend drehte sie sich weg. "Aaach, jaaa. Das glaube ich dir nicht so recht." Ryo stupste sie mit dem Finger besserwisserisch an der Schulter an. Grinsend drehte sie sich zurück. Und so ging es hin und her. Der Abend war ein voller Erfolg. Die anderen taten aber auch ihnen alles Mögliche, um Fane auf andere Gedanken zu bringen. Doch Tsubasa schaute hinter die aufgebaute und schon bröckelnde Fassade, er konnte die traurige, einsame und verletzbare Fane erkennen. Über die alten Zeiten zu sprechen, viel ihr schwer.
 

Langsam aber sicher verkrümelten sich die Gesprächspartner. Es schien fast so, als wollten sie sich für die Situation vorhin im Bad bei Fane entschuldigen. Taki war der letzte, der die Küche verlas. "Kollege, jetzt bist du dran!" flüsterte er beim Aufstehen Tsubasa ins Ohr. Fane stellte alle Teller derweil zusammen. "Das waren Zeiten!" fing Tsubasa das Gespräch an. Jetzt oder Nie, er wollte es wissen. "Hmm, aber wunderschöne Zeiten ... Lang, lang ist's her! Wir haben uns alle verändert." Tsubasa beobachtete Fane. "Willst du es nicht stehen lassen? Es ist schon ziemlich spät." "Nein, nein. Morgen Früh fällt es mir nur noch schwerer!" "Warte, lass mich dir wenigstens helfen!" "Es geht schon. Ich habe dir schon einmal gesagt, dass ich nicht krank bin!" "Das weiß ich, aber irgendwas muss doch passiert sein, du bist so eigenartig, so einfach nicht mehr Fane, die wir so schätzen und die wir brauchen .... (Stille) .... die ICH brauche!" Tsubasa ging auf sie zu. Fane arbeitete weiter, als ob sie nichts von dem, was Tsubasa ihr gerade gesagt hatte, mitbekam. Er wollte sie gerade am Rücken berühren, als: "Versteh doch bitte, die Situation ist für mich schon schwer genug." Er schreckte mit der Hand zurück. Sie richtete sich auf. "Warum? Lass mich an deinem Schmerz teilhaben." Sie atmete tief ein. "Es ... es ..." Jetzt reichte es ihm. Auf einmal fasste er sie von hinten an die Schultern, drehte sie im Schweinsgalopp um, umgriff die schmale Hüfte und stemmte sie kraftvoll auf den Unterschrank, der hinter ihm stand. Sie konnte gar nicht so schnell folgen, wie er die Handgriffe ablaufen ließ. Er stützte links und rechts von ihr seine Hände auf den Schrank auf dem sie saß und schaute ihr tief in die Augen. "So!" meinte er recht bedrohlich. "Jetzt raus mit der Sprache!" "Weißt du, diese Entscheidungskraft und Spontanität habe ich auf dem Feld immer an dir bewundert." "Faaaneee." stieß er freundlich nach. Sie presste die Lippen zusammen und senkte den Kopf leicht nach unten, als ob sie ein Lachen unterdrücken wollte. Doch diese Zeit brauchte sie, um sich einen Plan einfallen zu lassen, wie sie aus dieser Falle wieder herauskam. Er war ihr ziemlich nahe gekommen. Sie konnte seinen Atem spüren. "Hör auf zu grübeln, hier kommst du sowie so nicht mehr raus!" scherzte der Kapitän. Er bemerkte, dass Fane nach links und rechts schauend die Lage peilte. Er verringerte jetzt auch noch die letzten Zentimeter, die seine Beine von dem Schrank trennten. "Es scheint wirklich an dem zu sein!" sagte Fane. "Waaas?" entgegnete er leise. "Dass Stürmer unberechenbar sind!" "Da kannst du vielleicht recht haben." flüsterte er sacht, lustvoll und begierig. Die Lippen der zwei kamen sich schon bedrohlich nahe. "Aber!" wisperte Fane. "Aber?" fragte er vorsichtig nach. "Was wäre ein Spiel ohne GEGNER?" "Hääää?" Fane blickte zur Eingangstür und machte eine eindeutige Geste in diese Richtung. Tsubasa drehte sich, um hinüber zu schauen und da war es auch schon geschehen. Fane konnte sich schnell aus der Zwickmühle befreien und tippte ihn auf die Schulter. Sie stand hinter ihm. "Entschuldigen Sie mein Herr Kapitän. Mit einem Ablenkungsmanöver haben Sie wohl nicht gerechnet?" Fane grinste wie ein Honigkuchenpferd und sprach sehr hochnäsig. "Ich wäre wohl nicht die jahrelange Betreuerin des FC Nankatzus, wenn ich mir bei euch nicht zu helfen wüsste!" Tsubasa hatte ihr den Rücken zugewandt. "Und genau das ist es, was ich in letzter Zeit bei dir so vermisst habe: deinen Tatendrang, nicht aufzugeben, egal was kommt." Sie schaute betreten zu Boden. Tsubasa wäre aber nicht Tsubasa gewesen, wenn er nicht schon wieder etwas vorgehabt hätte. Er ging auf sie zu, legte seinen kompletten Arm über ihre Schulter und fuhr mit diesem über ihren Rücken bis zur Taille hinab. Die Finger erkundigten vorsichtig das neue Territorium. Dann zog er sie an sich und ließ sich anschließend nach vorn über auf den Boden fallen. Fane erschrak und klammerte sich automatisch an ihn. Tsubasa hatte sie jedoch voll im Griff und mit seinem rechten Arm fing er den Sturz der zwei miteinander verschlungenen Körper ab. Sie berührte nicht den Boden. Jetzt war sie wirklich gefangen. Er spürte, dass sie vor Schreck schneller atmete. "Und ich ... wäre kein guter Kapitän, wenn ich nicht den nächsten Schritt meines Gegners erahnen würde und keinen Plan hätte, um somit die Lage für uns zu nutzen!" Er ließ sie sacht auf den Boden gleiten. Die paar Zentimeter nahm Fane gar nicht richtig war. Die Blicke der beiden konnte nichts mehr von einander trennen. Sie waren miteinander verschweißt. Sie löste ruckartig ihr Schaltuch von ihrem Hals, hielt es an einer Hand fest, warf das andere Ende über ihn, ergriff es erneut und zog seinen Kopf somit näher an sich heran. Er lächelte. "Und genau dafür liebe ich dich!" wisperte sie entschlossen. Die gerade eben gesprochenen Wörter wurden mit einem Kuss besiegelt. Fane ertrank förmlich in diesem Kuss. Er wurde von Sekunde um Sekunde leidenschaftlicher und intensiver. Tsubasa wollte Fane nie wieder loslassen. Er umfasste sie stärker. Er wollte mehr von der Frau in seinen Armen spüren.
 

Seine Hände glitten langsam an ihrem Körper auf und ab. Er streichelte jede einzelne Körperpartie. Seine Küsse wanderten von ihrem Mund/Gesicht über den Hals auf ihr Dekollete und zurück. Langsam griff er unter ihr T-Shirt und führte seine Finger forschend vom Bauchnabel in Richtung Busen. Seine Küsse bedeckten ihren Mund, dennoch konnte sie ihre Zunge irgendwie befreien. "Tsu ... Tsubasa .... oh mein Gott .... bitte .... bitte nicht ...." Er küsste sie gerade sehr leidenschaftlich am Ohr, als er dies plötzlich wahrnahm und sich aufrichtete. Er schaute sie an. "Was ist Fane?" flüsterte er besorgt. Sie drehte ihren Kopf in seine Richtung und eine einzelne Träne tropfte ihr dabei auf seinen Arm, den er neben ihren Kopf gelegt hatte. "Nicht hier!" wisperte sie leise und strich ihm sanft am Rücken folgend zur Hüfte entlang. Er nickte und richtete seinen Oberkörper auf. "Komm, ich hab eine Idee."

Leben ohne dich wäre kein Leben

Leben ohne dich wäre kein Leben
 

Tsubasa hielt Fane's Hand fest. Beide rannten in die Eingangshalle des großen alten Hauses. "Warte hier!" Er strich ihr mit seiner Hand liebevoll über ihre Wange und sie schmiegte sich ihr leicht entgegen. Sie lächelte. Dann rannte Tsubasa die Treppe nach oben. Es war schon dunkel draußen geworden und die anderen schienen zu schlafen. Fane schaute aus den großen Fenstern, während sie auf den Mann ihrer Träume wartete. Hastig schnell an seinem Zimmer angekommen, öffnete er vorsichtig die Tür. Taki schlief bereits. Oder? Er griff sich eine Flasche Wein, die er für den besonderen Moment aufgehoben hatte und eine einzelne Kerze. Taki bekam das ganze Gekrame natürlich mit. Er grinste in seinem Bett und als Tsubasa langsam wieder rausschleichen wollte, rief er. "Hey, Kapitän, das Wichtigste nicht vergessen!" Er kramte in seinem Nachtisch und warf ihm ein kleines Päckchen entgegen. "Man kann nie wissen." meinte er noch sehr belustigend. Tsubasa fing es auf und schaute es sich an. "Danke, dir!" (Was das wohl war? *grins*)
 

Als Tsubasa langsam und leise wieder nach unten ging, fand er Fane nicht mehr in der Eingangshalle. Er blickte in alle Ecken und rief leise ihren Namen. Sie antwortete nicht. *Hatte sie es sich anders überlegt? Eigenartig!* Es war aber auch zu dumm, das Licht konnte er nicht einschalten, alle anderen wären sonst aufgewacht. "So einsam hier, Herr Ohzora?" Wie von einer Tarantel gestochen, fuhr er um. Er sah Fane sehr belustigend hinter ihm stehend. "Fane!" meinte er sehr böse mit der Hand auf der Brust haltend. "Nun komm schon!" versuchte Fane sich zu entschuldigen. Sie war auch kurz nach oben gegangen und hatte sich eine Jacke geholt. "Kannste die mal halten?" flüsterte Tsubasa. Fane ergriff die Flasche und hielt sie nah an ihr Gesicht, damit sie alles lesen konnte. "Tsubasa, aber das ist ja..." "Ja genau, die Flasche, die ich für den ganz besonderen Moment aufbewahrt habe. Und das ist garantiert nicht der gewesen, als ich gegen Hyjuga gewonnen habe." Fane lächelte. "Wollen wir die Nacht hier verbringen?" unterbrach er die sentimentale Stimmung, während er eine Decke aus der alten hölzernen Truhe nahm. "Ich könnte mir etwas besseres vorstellen."
 

Als Fane die Augen öffnete, fand sie sich in Tsubasas Armen wieder. Die Wellen rauschten bedrohlich und die leichte Brise, die sie etwas kälter im Gesicht spürte, ließ Fane erahnen, dass sie im Schlaf geweint hatte. Sie blickte sich um und blinzelte. Das Licht der Kerze blendete etwas im Tränenschleier. Tsubasa bemerkte, dass seine Freundin aufgewacht war und schaute verständnisvoll und lächelnd zu ihr nieder. Sein Blick ruhte bisher auf dem Wasser. "Ich liebe dich, Fane!" hauchte er. "Ich weiß!" flüsterte sie zurück. Fane richtete sich etwas auf und küsste Tsubasa liebevoll und zärtlich. Er erwiderte diesen Kuss und schon wieder, die zwei konnten nicht von einander lassen. Doch eigenartigerweise wurde Fane zögerlicher. Er bemerkte es und wollte gerade anfangen zu sprechen, als Fane sich endlich durchrang, ihm nun ihr Herz zu öffnen. "Warte, ich will es dir sagen." Er kniff die Augenbrauen zusammen. "Fane, du musst es mir nicht...." "Doch." Fane setzte sich auf die Decke. Ihr Gesicht wurde von der Kerze erhellt. Den aufkommenden Wind vom Wasser nutzte sie, um die Haare aus dem Gesicht zu bekommen. Tsubasa lag immer noch auf der Decke. Er fühlte noch neben sich die Wärme ihres Körpers. Ihr Duft lag in der Luft. Tsubasa hatte sich mit einem Arm nun den Kopf abgestützt. Er schaute sie an. "Bevor ich mit euch nach Tokio gefahren bin, hatte ich einen großen und sehr heftigen Streit mit meinen Eltern." Sie erzählte ziemlich gefasst und schaute gebannt auf die Kerze. "Sie wollten mit mir in den Urlaub fahren. Die Reise sollte mal wieder nach Amerika gehen. Wie sich später herausstellte, sollte das nicht so ein Urlaub werden, wie ich schon mehrere mit ihnen verbracht habe. Sie wollten sich die Gegend um New York genauer anschauen, um dann dort in näherer Zukunft in einem kleinen Vorstädtchen zu leben. Sie planten einen Umzug und der Urlaub war eigentlich nur ein Vorwand. Sie warfen mir vor, dass ich mich zu sehr um die Mannschaft kümmere und ich mich selbst vergesse. Ich konnte mich letztendlich durchringen, nicht mit zufahren. Meinen Eltern habe ich damit einen ziemlichen Schlag versetzt. Sie konnten oder wollten mich nicht verstehen. Wahrscheinlich dachten sie auch nur, dass es ja jetzt erst einmal um die Planung und Organisation ginge und nicht direkt um den Umzug. Ich sollte mein Leben hier aufgeben und in Amerika neu anfangen. Sie meinten, dass ich zurzeit nicht weiterkomme und mir ein Ortswechsel garantiert helfen würde." Fane blickte Tsubasa an. Der hörte ihr angestrengt zu und unterbrach sie nicht. "Letztendlich kann man sagen, dass wir im Streit auseinander gegangen sind. Mein Vater konnte mir nicht verzeihen. Meine Mutter sah dies in der Zwischenzeit anders. Ihn traf es wohl am meisten, dass ich mich gegen die Famile gestellt habe. Tja, und heute vor genau zwei Wochen habe ich einen Anruf der dortigen Behörden erhalten." Sie blickte nun zu ihm auf und direkt in die schwarzen Augen. Fane zögerte. Ihr viel es unheimlich schwer, die folgenden Worte zu formulieren. Tsubasa richtete sich auf und rutschte näher an sie heran. Er griff nickend nach ihrer Hand und spürte, wie sie den Druck intensiv erwiderte. Leise sprach sie weiter. "Sie sind beide bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen!" Wum, die Wellen klatschen an den Strand. Tsubasa traf diese Tatsache wie ein Ball von Hyjuga direkt auf ihn abgefeuert. "Wie bitte?" fragte er fassungslos nach. Fane nickte. "Ja, ein anderes Auto ist ihnen absichtlich direkt hineingefahren. Der Mann wollte sich das Leben nehmen und, und, und...." Fane konnte nicht weitererzählen. Er nahm sie in seine Arme. Eine ganze Weile saßen beide nur so da, ohne ein Wort zu sprechen. "Und weißt du was, Tsubasa?" Sie schaute nach oben zu ihm auf. "Der Mann hat überlebt!" "Mein Gott Fane." Tsubasa war nicht in der Lage, irgendwelche tröstenden Worte zu finden. In dieser Situation ist es eigentlich auch unmöglich, irgendwas zu sagen. Er versuchte nur, für sie dazusein und sie spüren zu lassen, dass sie nicht allein mit dieser schrecklichen Tatsache fertig werden muss. Konnte er ihr eigentlich helfen? Er wusste es nicht. "Und die Ironie des Ganzen ist eigentlich, je mehr ich darüber nachdenke, dass genau diese Vorwürfe meiner Eltern, ich meine die angebliche Selbstaufgabe, meine Liebe für die Mannschaft, die Unterstützung, die Sorgen und alles, was damit zusammenhängt, dass mir vielleicht das alles mein Leben gerettet hat." Fane lag immer noch in den Armen von Tsubasa. Sie sprach einfach seelenruhig weiter. "Noch nicht einmal, dass wir im Streit auseinander gegangen sind, macht mich so fertig und hilflos, sondern allein dieses Argument. Sie haben mir solche Vorwürfe gemacht. Ich konnte mich nicht wehren." Tsubasa griff zärtlich mit beiden Händen an ihren Kopf und richtete ihn somit in seine Richtung. Ihre Augen waren leer. Er konnte dieses gewisse Leuchten nicht mehr ausmachen. "Dieses unbarmherzige Gefühl raubt mir meine Lebensenergie, Tsubasa. Ich weiß nicht, wie ich es schaffen soll, damit fertig zu werden!" flüsterte sie kraftlos und ängstlich.
 

Seine Hände glitten an ihrem Hals nach unten und hielten sich an den Schultern fest. Fane kam langsam auf Tsubasa zu. Beide lehnten Stirn an Stirn. "Komm her!" flüsterte Tsubasa leise und verständnisvoll. Er küsste ihr eine Träne weg. Er arbeitete sich langsam zu ihrem Mund hervor. Fane genoss es unendlich, die Nähe, die Wärme und die Geborgenheit bei ihm zu spüren. Beide drehten sich und fielen nach hinten auf die alte Decke zurück. Tsubasa lag über ihr. Er streichelte sie vorsichtig als wäre sie aus Glas, als ob ihre leere Hülle jeden Moment zerspringen würde. Tsubasa schaute kurz auf und blickte ihr kilometertief in die traurigen Augen. Er strich ihr eine Haarsträne aus dem Gesicht. "Ich liebe dich, Tsubasa." Er besiegelte ihre Worte mit einem innigen Zungenkuss. Er war so vorsichtig und zärtlich. Kaum wieder zu erkennen.
 

Elegant und leicht glitten ihre Hände über seinen Rücken und am Gürtel der abgetragenen Jeans nach vorn. Sie öffnete das erste Hindernis und anschließend den Knopf. Währenddessen streifte er ihr Shirt nach oben. Beide zogen sich verführerisch aus und mit jedem Kleidungsstück, das fiel, waren sich die beiden körperlich näher gekommen. Als er ihre Brüste behutsam knetete und mit der Zunge liebkoste, stieß sie einen lustvollen Laut aus. Ihre Hände befanden sich in Tsubasas Haaren. Er holte die kleine Verpackung von Taki aus der Hose. Fane lächelte zufrieden, als Tsubasa ihr den Inhalt zeigte.
 

Fane war - trotz des Windes - leicht ins Schwitzen gekommen. Auch Tsubasa war ganz schön außer Puste. Tiefatmend lag er neben ihr. Sie befand sich immer noch beschützend in seinen Armen. Niemand sprach, beide genossen die Stille. Fane richtete ihren Oberkörper auf und sah ihren Kapitän direkt in die schwarzen Augen. "Leben ohne dich wäre kein Leben." Zufrieden sank sie wieder in ihre alte Position zurück.
 

Nach einer ganzen Weile: "Ich muss nach Amerika, die sterblichen Überreste müssen überführt werden." "Wann willst du fliegen?" "So schnell wie möglich!" meinte sie überzeugt. Tsubasa nickte. "Ich werde dich begleiten!" "Nein." "Wieso nicht? Willst du das etwa allein durchstehen?" "Ja, wie alles bisher auch!" "Fane, bitte lass mich dich begleiten." Sie legte ihren Zeigefinger auf seinen Mund und schüttelte den Kopf. "Dabei kannst du mir nicht helfen. Vor drei Wochen habe ich mich endgültig für die Mannschaft und für dich entschieden. Lass mich allein von meinem bisherigen Leben Abschied nehmen." "Du bist ja so wie so nicht zu überzeugen! Ich kenn dich viel zu gut." "Genau wie ich dich und ich weiß, dass du nicht aufgeben wirst, mich umstimmen zu wollen. Ich bitte dich aber dennoch..." Jetzt hatte er leicht den Kopf geschüttelt. "Ist gut Fane. Ich werde auf dich warten." Fane brachte keinen einzigen Ton mehr heraus.
 

Am nächsten Morgen waren die zwei die ersten, die am Frühstückstisch gesessen haben. Yukari war zurück und kam mit den anderen in die Küche. Die Mannschaft staunte nicht schlecht. Sie wollten die zwei gerade auf die Schippe nehmen und sich über die letzte Nacht amüsieren, als sie plötzlich das ernste Gesicht von ihrem Kapitän sahen. Er stand gerade auf und holte die Butter aus dem Kühlschrank. Fane saß mit verschränkten Armen am Tisch. "Ich muss mit euch sprechen, Jungs." Sie hob nicht den Kopf. Yukari stiegen plötzlich Tränen in die Augen. Kisugi bemerkte es und schaute umso verdutzter. "Was gibt es, Fane?" Taki ergriff das Wort, nachdem sich alle gesetzt hatten. Fane saß auf einer Bank und Tsubasa trat von hinten an sie heran. Zur Unterstützung legte er ihr seine Hand auf die rechte Schulter. Dankbar umgriff sie mit ihrer linken die starke männliche Hand, die sie in der Nacht noch zuvor in Dimensionen geführt hatte, von denen sie noch nicht einmal wusste, dass sie existieren. Angespannt hörten sie den Ausführungen von Fane zu. Alle schauten sich fassungslos in der Runde um, als sie ihren letzten Satz beendet hatte. Yukari lehnte an einem Schrank und beobachtete die verwunderten und erschrockenen Gesichter. Die Tränen rannen ihr der Wange herunter. Shingo blickte nach oben und versuchte Yukari auszumachen. Als sie seinen Blick spürte, nickte sie nur zustimmend. "Mein Flieger geht übermorgen." ergänzte Fane.
 

Die nächsten Tage vernachlässigte Tsubasa das Training etwas und kümmerte sich um Fane. Er wollte einfach nur mit ihr zusammen sein können. Sie hatten deswegen schon fast ihren ersten handfesten Streit. Es ränkte sich aber alles schnell wieder ein. Und die Tage schienen keine Tage, sondern nur noch Sekunden zu sein. Nun war es soweit, die komplette Mannschaft begleitete Fane zum Flughafen. Die Jungs hatten sich eine Umarmung verdient. Von jedem einzelnen Spieler verabschiedete sie sich und die Boys gaben ihre ganze Herzenswärme an sie weiter. Tja, und jetzt blieb eigentlich nur noch einer übrig - Tsubasa! Mit einem innigen und langen Kuss verabschiedete sich Fane von ihm. Einen so traurigen Kuss hatte er von ihr noch nie bekommen. "Ich komme wieder." Sie schritt durch die Absperrung und schaute sich winkend noch ein letztes Mal um. Da standen sie also, alle auf einem Haufen und schauten komisch aus der Wäsche.

Überraschungen

Überraschungen
 

Es war schon eine Woche vergangen, ohne dass sich Fane gemeldet hatte. Es sah ihr mal wieder ähnlich. Tsubasa machte sich keine Sorgen. Er kannte sie ja schließlich. Tsubasa trainierte härten denn je weiter. Es war schon mehr als fanatisch bei der Sache. Taki beobachtete das ganze mit einem skeptischen Gesichtsausdruck mehrere Tage lang. Doch jetzt müsse etwas unternommen werden. Da gab es etwas, was der Kapitän verbarg. Die Sonne ging bereits unter und die anderen hatten sich schon verdünnisiert. Tsubasa hielt seinen Kopf unter den Wasserhahn und atmete tief ein. Das eiskalte Wasser tat gut. Als er den Hahn zudrehte, quietschte er ziemlich laut. Er richtete sich auf und lies seinen Kopf in den Nacken fallen. Das Wasser lief an ihm herunter. "Warum lässt du es nicht langsamer angehen?" Taki warf ihm ein Handtuch zu. Tsubasa antwortete nicht, sondern trocknete sich lediglich ab. Er wollte in Richtung Fußballplatz zurückgehen, als Taki ihm eine Hand auf die Schulter legte und ihn somit am weiterlaufen hinderte. "Junge, was ist bloß los mit dir? Ist es wegen Fane? Sie wird sich schon melden. Du kennst sie ja." Tsubasa antwortete immer noch nicht. Er drehte sich um und hielt Taki einen Brief entgegen. Der schaute ihn fragend an. "Ließ!" Taki ergriff ihn und schaute sich den Absender genau an. "Der ist ja aus Brasilien!" Tsubasa nickte.
 

Beide fanden sich auf einer Bank am Fußballplatz wieder. Sie saßen auf der Lehne. Die Beine waren auf der Sitzfläche abgestellt. Taki faltete das abgegriffene Papier zusammen. "Ich verstehe!" Tsubasa stand sprungartig auf. Er kehrte Taki den Rücken. "Wirst du fliegen?" "Ich denke schon." sagte Tsubasa niedergeschlagen. "Und Fane?" "Sie weiß es noch nicht." er schaute Taki an, der auf ihn zukam. "Oh man Kollege, das wird hart." meinte er nickend. "Wem sagst du das!" "Aber trotzdem, wir werden dich nicht ohne eine große Abschiedsfeier gehen lassen." "Nein, das will....." "Oh doch! Keine Widerrede. Ich freu mich für dich!"
 

Tsubasa bemerkte das ganze Gewühle um die Vorbereitungen nicht. Er lief durch das Schulgelände. Alle drehten sich nach ihm um und tuschelten. Er lief einfach weiter. *Ist das richtig, was ich hier tue?* dachte er sich immer wieder. Wenn die anderen zu seiner Feier irgendetwas zu berichten hatten oder ihn was fragen wollten, nickte er nur zustimmend. Jeder der Vorbereitenden wollte sich selbst übertreffen. Er hörte ja noch nicht einmal richtig die Fragen. Seine Gedanken kreisten immer nur um die eine - Fane! *Was würde sie dazusagen? Könne er sie jetzt allein lassen?* Als er früher fanatisch das Thema Brasilien und Roberto angesprochen hatte, drehte sich Fane meistens weg und kümmerte sich um andere Dinge. Ihm war es damals nie so direkt aufgefallen. Heute sah er das aus einen anderen Blickwinkel.
 

Die Mannschaft stand auf dem Platz und trainierten mal wieder. Kojiro war gekommen, um seinen ärgsten Feind zu gratulieren und sich für die Einladung am kommenden Samstag zu bedanken. Sawada war mit angereist, sozusagen als weiterer Vertreter der Mannschaft. Als Kojiro auf Tsubasa zukam, erblickte er einen niedergeschlagenen Konkurrenten. "Hey, was'n mit dir los. Mensch Junge, dein Traum wird sich erfüllen und du siehst aus, als ob ich dir eine Niederlage beschert hätte." Er lachte schallend. Als Tsubasa aber immer noch nicht des Gleichen tat, ein anderes Gesicht aufzulegen, wandte er sich an die Mannschaft des FC Nankazu's, die das ganze mitbekommen hatten. Nach einer Weile: "Aaaach, ich verstehe. Fane also!" stellte Hyjuga nach aufklärenden Worten von Taki, Kisugi und Shingo fest. "Richtig!" bemerkte Taki. Er hatte die Hände in die Hüfte gestemmt. Alle beobachteten Tsubasa, der wie blöde Bälle ins Tor dreschte. "Wer hätte das gedacht, dass sie ihm so viel bedeutet." fügte Takeshi hinzu. "Der Gute steht zwischen den Stühlen." rief Mamuro, der mit Yukari ankam. "Hallo Kojiro." begrüßte sie den Kapitän des FC Toho. "Sawada, nett dich wiederzusehen." "Danke Yukari. Ich freu mich auch." Die anderen schauten ein bisschen verdattert über die traute Zweisamkeit von Yukari und Takeshi. "Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass Fane ihn hindern würde, zu gehen. Soweit kenne ich sie ja nun schließlich auch! Was genau hat sie denn gesagt?" wollte Kojiro wissen. "Das ist es ja. Ach Mensch, kommt erst mal mit. Die Sache ist komplizierter." Taki nahm die zwei vom FC Toho in Schlepptau. Kojiro und Sawada schauten sich fragend an. Ein Stückchen entfernt trafen sie noch Ken, der auch gleich mit aufgesammelt wurde. In einer kleinen Bar fanden sie sich somit alle ein. "Naja, wir alle haben uns viele Sorgen um sie gemacht. Tsubasa muss wohl zu dieser Zeit endlich begriffen haben, wie viel sie ihm bedeutet." "Und dann?" fragte Sawada neugierig weiter. In diesem Moment klingelte Mamuro's Handy. Er stand auf, damit die anderen in Ruhe weitersprechen konnten. "Irgendwann hatte er die Wahrheit aus ihr herausbekommen und ein paar Tage später ist sie dann nach Amerika abgereist, um alles zu klären und bis jetzt ist sie noch nicht zurück" setzte Taki fort. "Du willst uns hier doch nicht versuchen klar zu machen, dass Fane von der Sache mit Brasilien noch nichts weiß?" fügte Kojiro fragend und entsetzt an. Yukari nickte und klinkte sich in das Gespräch mit ein. "Ich habe alles Mögliche unternommen, um mit ihr in Amerika zu sprechen. Sie hat sich völlig abgeschottet. Tja, was sie macht, macht sie richtig." "Unglücklicher geht es ja nun schon gar nicht mehr. Es bleibt den Zweien aber auch gar nichts erspart." stellte Ken fest. Er hielt ein Glas Bier in der Hand. "Oh man, dass is'n Hammer!" fügte Sawada an. Mamuro kam zurück. "Das war Tsubasa, er kommt gleich." "Ich werde mit ihm sprechen." "Versuchs, Kojiro, versuchs, auf uns hört er sowie so nicht." Es dauerte nicht lang bis der Kapitän die Bar betrat und schon wieder richteten sich alle weiblichen Blicke auf ihn und das Getuschle ging erneut los. Kojiro ging Tsubasa in der Bar entgegen. Mit "Komm mal mit." stoppte er den harten Schritt von ihm gleich ab. Er legte Tsubasa kameradschaftlich den linken Arm um die Schultern. Der Rest der Clique beobachtete die zwei.
 

In einer kleinen und dunklen Ecke nahmen sie platz. Kojiro stellte sein Glas ab. Auch er hatte sich mit Ken ein Bier bestellt. Die anderen sahen immer mal kurz rüber und grinsten leicht, wie Kojiro mit Händen und Füßen sprach. "Ich liebe sie so abgrundtief. Aber den Fußball wegen ihr aufgeben, kann ich einfach nicht." "Schwierige Lage, das ist man klar! Aber meinst du nicht, dass ihr das eigentlich tief im Inneren klar ist?" "Wie meinst du das?" "Mensch, halt mich nicht blöd. Es ist niemanden entgangen, wie ihr beide miteinander umgegangen seit. Auch wenn es vielleicht euch beiden damals noch nicht klar war. Wenn sie dich wirklich liebt, dann hat sie das mit Brasilien schon längst für sich verarbeitet und irgendwo eingetaktet. Warts ab, du hast dir gewiss die Richtige ausgesucht." Kojiro zwinkerte Tsubasa zu und reichte ihm sein Glas. "Vielleicht hast du recht. Mensch, ich hätte nie gedacht, dass ich das jemals zu dir sagen würde." Er nahm einen großen Schluck. "Siehst du, welches Talent Fane noch besitzt, selbst wenn sie einen Ozean von uns getrennt ist!" Beide gingen sie zu den anderen zurück. Tsubasa schien etwas aufgeheiterter zu sein als sonst.
 

Es vergingen noch einige Tage und die Vorbereitungen wurden nun langsam stressiger. Sie hatten sich überlegt, fast alle Mannschaften für die Abschiedsfeier einzuladen. Die Spieler wollten sich natürlich das ganze nicht entgehen lassen und sagten auch zu. Kisugi sprach mit seinem Bruder und der willigte ein, die Party in seinem Club stattfinden zu lassen.
 

Währenddessen auf dem Flughafen in München, Deutschland:
 

"Genzo Wakabayashi! Ich glaub's ja nicht!" erschrocken fuhr die große männliche Gestalt zusammen. Er blickte auf eine äußerst attraktive Frau. "Entschuldigung." fragte er ungläubig nach. "Kennen wir uns?" Sie kam auf ihn zu und grinste. "Sagen wir mal so..." Sie ging um ihn herum und schaute ihn sich ganz genau an. "JA!" meinte sie sehr überzeugend. "Dann müssen Sie mir auf die Sprünge helfen. Ein so wunderschönes Lächeln würde ich eigentlich nicht vergessen, aber..." "Immer noch der alte Schameur! Meeeeeeeeensch Genzo, ich bin es, Fane, Fane Nakazawa!" Jetzt ließ er die Tasche in seiner Hand fallen. "Fane? Ich glaub's ja nicht. Wie kommst du nach Deutschland? Komm her, lass dich umarmen!" "Hey, du siehst gut aus, wenn ich das mal so sagen darf." erwiderte sie in der Umarmung. Er drückte sie leicht von sich weg und schaute ihr in die Augen. "Das kann ich von dir aber nicht gerade behaupten. Du siehst ziemlich mitgenommen aus!" "Na herzlichen Dank. Aber das ist eine lange Geschichte." Plötzlich eine Ansage. Eine weibliche vornehme Stimme erhellte die Hallen: "Alle Passagiere zu Flug 56342 nach Tokio, bitte einchecken" "Oh man, das ist meiner." rief plötzlich Genzo. "Du willst nach Japan zurück?" "Hm, Kisugi und Mamuro haben mich..." Weiter kam er nicht. Fane meinte plötzlich: "Da wird wenigstens die Reise nicht so langweilig. Das ist nämlich auch mein Flug." "Also auch zur Abschiedsparty von Tsubasa eingeladen?" "Was für eine Abschiedsparty?" fragte Fane fassungslos nach. "O, o, habe ich da jetzt was Falsches gesagt?" "Komm, wir checken erst mal ein und dann besprechen wir alles." Die Unterhaltung im Flugzeug gestaltete sich für beide Seiten sehr interessant. "Verstehe, dann muss das ja vorhin ein Schock für dich gewesen sein." "Einer mehr oder weniger, die fallen in den letzten Tagen bei mir nicht mehr so ins Gewicht." Sie lächelte gequält. Genzo konnte sie allerdings nichts vormachen. Er streichelte ihr mit einer Hand über die Wange und wischte die Träne aus ihrem Auge weg, welche gerade herunterkullern wollte. "Ich wusste es ja schon immer, dass das eines Tages passieren würde, nur jetzt ist es plötzlich ein eigenartiges Gefühl zu wissen, dass es bereits morgen für ihn so weit sein wird." Sie legte ihren Kopf in seine Hand. Nach einer Weile schliefen beide ein. Fane hatte ihren Kopf an seine Schulter gelegt.
 

In Japan:
 

Der Raum war wirklich klasse hergerichtet. An der einen Wand gegenüber der Eingangstür hing ein großes Banner mit der Aufschrift: ~~~Goodbye, Tsubasa. Make it!~~~ Langsam trudelten die Gäste ein: Matsuyama natürlich mit Yoshiko, Jun, wer hätte es gedacht, mit Yayoi, die Tatchibana Brüder, Sano, Kojiro, Sawada, Ryo, Mamuro, Kisugi, Shingo, Ken usw. Wirklich, alle waren vertreten. Tsubasa freute es, alle einmal wieder zu sehen und begrüßte sie herzlich. Es schien, als ob er sich wirklich amüsierte. Er verquatschte sich auch gleich mit Jun und Kisugi musste das Gespräch leider unterbrechen. "Junge..." er klatsche ihm auf die Schulter. Tsubasa schaute erschrocken nach oben. Jun grinste. "zwei Überraschungen haben wir heute noch für dich und hier ist die erste." Er deutete mit seinem Zeigefinger an die Bar und dort stand: "TARO!" Tsubasa konnte es nicht fassen. "Was machst du denn hier?" freudig kam er auf ihn zu. Seine Schritte wurden schneller. "Glaubst du, ich lass dich fliegen, ohne mich von dir zu verabschieden?" Beide lachten. Sie mussten schon wirklich schreien, die Musik wurde von Minute um Minute immer kräftiger und lauter. Es folgte eine männliche Umarmung. Die Gespräche entwickelten sich langsam. Getanzt wurde natürlich auch. Tsubasa konnte sich nun endlich mal kurz lossagen und ging an die Bar und bestellte kurz ein weiteres Bier. Es war erst sein zweites an diesem Abend. Vor lauter erzählen und Ballvorführungen ist er zum Trinken gar nicht gekommen. Er sah kurz zu Jun und Yayoi rüber, die sich langsam im Halbdunkeln näher kamen. Er grinste leicht und blickte dann zurück auf sein Bier, welches ihm schon seit einigen Sekunden vor die Nase gestellt wurde. Er drehte sich um und stützte sich mit den Ellenbogen nach hinter am Tresen ab. Er beobachtete seine Freunde. Sie tranken, führten Kunststückchen mit dem Ball vor, tanzten engumschlungen mit den weiblichen Begleitungen und hatten einfach nur Spaß. *Ach, Fane, wenn du nur hier sein könntest.*
 

Kojiro sagte sich kurz von seiner Freundin los und stellte sich neben Tsubasa an den Tresen. Sie standen Schulter an Schulter, aber schauten trotzdem in die entgegengesetzten Richtungen. "Eine Fanta, bitte!" "Das ist vielleicht ne chaotische Truppe." meinte Tsubasa plötzlich. "Das stimmt." Nun drehte auch er sich um und sah sich alles mit Tsubasa an. "Der Abschied fällt nicht so leicht, was?" Tsubasa nickte stumm.
 

Draußen derweil hielt ein Taxi und eine große männliche Gestalt half einer Frau aus dem Auto. Von draußen war der Geräuschpegel schon ziemlich laut zu hören, obwohl alle Türen und Fenster geschlossen waren. Ein Typ öffnete die Tür und der Krach, so konnte man es schon bezeichnen, war nun deutlicher zu vernehmen. "Genzo?" fragte er nach. "In voller Größe." antworte dieser zurück. Es war Ryo, der mal kurz frische Luft brauchte. "Heeey, Kumpel, lange nicht gesehen!" Er drückte ihm die Hand entgegen. Danach schaute Ryo an Genzo vorbei und wäre fast umgefallen vor Schreck. "Fa, Fan, Fane?" "Dich sprachlos zu hören, kommt auch mal vor? Wo ist Tsubasa?" "D, d, da drin." stotterte er vor sich hin. Genzo schritt bereits in den Club. "Tsubasa, schau mal da rüber." Kojiro stupste ihn an. "Kennst du den noch?" "Das wäre dann deine zweite Überraschung für heute." schrie plötzlich Taki von hinten etwas lallend. Die zwei Männer umarmten sich herzlich. Sie freuten sich unendlich, einander wieder zu sehen. Ryo kam herein. Genzo und Tsubasa standen in der Nähe des Einganges und konnten Ryo sehen und hören: "Tja, und hier wäre dann die dritte des Abends." Fane betrat den Club. Etwas geschockt schaute sie zuerst auf das Banner. Konnte dann aber den Blick wieder gesammelt über den Raum gleiten lassen.

Stay one more night

Stay one more night
 

Also Leute! Ich möchte mich erst einmal für die vielen und netten Kommis bedanken! Ich habe mich riesig gefreut. Öhm ... ja ... Was gibt's noch zu erwähnen? Ach ja, das miteingeflochtene Lied stammt von Chris Norman (weiß auch nicht, irgendwie gefällt mir alles von dem so gut -_-''). Irgendwie passt der Text auch so super.

Juuuut, dann mal los:
 

Wie verzaubert schauten beide in dem gleichen Moment in die selbe Richtung. Die ganzen Geräusche bekamen sie auf einmal nicht mehr mit. Er hatte nur noch Augen für diese Person und umgedreht auch. Genzo grinste und klopfte ihm verständnisvoll auf den Rücken. Er schubste ihn in ihre Richtung. Beide schauten sich tief in die Augen. Jun rempelte seine Freundin an. "Schau mal." meinte er freudig. Yayoi grinste. Ohne ein Wort zu sagen, liefen beide aufeinander zu und fielen sich in die Arme. Tsubasa vergrub Fane's schmalen Körper fast an seiner Brust und in seinen Armen. "Ich liebe dich, Fane!" flüstere er. Kisugi sprach derweil mit dem DJ kurz ab, dass er das Lied "Baby I Miss You" von Chris Norman spielen sollte (Hört's euch an, dann wisst ihr, was ich meine *gg*). Gesagt, getan. Fane schaute kurz an Tsubasas Körper vorbei und erkannte eine jede Menge bekannter Gesichter. Ihren Blick richtete sie dann wieder auf ihn und lächelte. Tsubasa zog Fane auf die Tanzfläche und sie schmiegte sich an ihn. Er konnte das alles gar nicht fassen und schaute immer noch geschockt zu ihr nach unten. Sie hob ihren Kopf und lächelte sacht. Ihre Augen waren glasig. Die anderen hatten den Wink schon verstanden und räumten geschwinde die Tanzfläche. Das Lied sollte nur den zwei gehören. Matsuyama schaute Yoshiko etwas unverständlich an, als er Tsubasa und Fane engumschlungen auf der Tanzfläche erblickte. "Hast du das gewusst?" Sie schüttelte entschlossen den Kopf. Das Raunen der anderen ging durch den ganzen Saal. Fane und Tsubasa störte das herzlich wenig. Er hatte sie endlich, endlich wieder. Jetzt wusste er, es fehlte einfach etwas an seiner Seite, wenn sie nicht da war. Fane hatte die Arme um seinen Hals geschlungen und Tsubasas Hände ruhten gefaltet auf ihrer Hüfte bzw. teilweise etwas tiefer (*lol*). Kojiro begrüßte Genzo. "Hallo Keeper, wieder im Lande?" "Hyjuga!?" er drehte sich um. "Schön, dich wieder zu sehen." "Man hört ja nur Gutes von dir." entgegnete Kojiro. Nun waren auch schon langsam die anderen ran. "Ich glaube, du hast unserem Kapitän das schönste Geschenk gemacht, was man ihm hätte heute machen können." rief Taki, als er auf ihn zuschritt. Genzo drehte sich zu den zwei noch einmal bestätigend um und grinste. "Das ich das noch erleben darf!" meinte er nur. "Komm, wir sitzen hier drüben." schaltete sich Mamuro ein und führte Genzo zu einem großen Tisch in einer Ecke.
 

Die letzten Takte bekamen sie eigentlich nicht mehr richtig mit. Die Münder hatten sich zu einem langen und innigen Kuss vereinigt. Genauer gesagt zu einem Zungenkuss, der nun schon fast das halbe Lied lang dauerte. Der Song war für die beiden viel zu schnell vorbei. Letztendlich mussten sie sich trennen. "Ich glaube, ich sollte die Begrüßungsrunde drehen!" flüsterte sie leise. Tsubasa atmete enttäuscht tief ein. Er hielt immer noch ihre Hand fest, als sich schon von ihm weg begab. Der Arm streckte sich bereits. Noch ein Schritt und nun konnte sie nicht weitergehen. Er drückte kurz nach unten und in einer rasenden Geschwindigkeit flog sie zurück an seinen Oberkörper. Die weiblichen Zuschauer schauten sich diese nette Geste genau an. Jeder konnte Fane verstehen. Nach einem weiteren kurzen Kuss ließ er sie nun auch los. Es dauerte eine halbe Stunde, bis Fane jedem ,Hallo' gesagt hatte. Kurz musste sie natürlich auch mit Yayoi und Yukari reden. Yoshiko schloss sich dann an. "Yukari hat uns schon die Kurzvariante erzählt. Toll, ich freue mich für euch." gab Yayoi zum besten. Nun kamen auch endlich die männlichen Freunde von ihr an die Reihe. Ken von Toho umarmte sie ganz besonders stark. Er hatte schon immer ein gutes Verhältnis zu ihr gehabt. Kojiro wusste das. "Hey Süße, einfach einmalig dein Auftritt." flüsterte Ken.
 

"Da muss nun erst Fane kommen, damit du den Abend genießen kannst!" stellte Jun freudig in einer anderen Ecke fest. Tsubasa grinste. "Nein ehrlich, ich freu mich für euch. Ihr seht einfach klasse miteinander aus. Wurde auch Zeit, mein Freund. Was mir da Yayoi so erzählt hat. Tststststs. Wie konntest du sie nur so lange quälen?" "Wer hier wohl wen gequält hat, sollte sich noch rausstellen." schrie Tsubasa Jun ins Ohr. Die Musik hatte eine einmalige Lautstärke erreicht. Tsubasa schaute wieder auf und versuchte Fane auszumachen. Sie war im Club immer noch nicht sehr viel weitergekommen. Jetzt stand sie bei Taro. Auch er freute sich sehr, sie wiederzusehen. "Wir sprechen nachher weiter, o.k. Taro?" Tsubasa ging auf sie zu und als sie gerade auf Kojiro zugehen wollte, griff er sie von hinten und zog sie an sich. "Stopp, ich glaube, ich habe mir einen Kuss verdient, wenn du mich so lange warten lässt." Fane drehte sich in den Armen von Tsubasa um und führte die Lippen langsam an die seinen. Kurz bevor sie sich berührten, als Tsubasa schon siegessicher war, entkam sie ihm. Kojiro hielt nichts mehr auf seinem Stuhl. "Das solltest du dir merken, Kollege. Ein prima Ablenkungsmanöver Fane. Meine Hochachtung." Es sah auch zu dumm aus, wie Tsubasa da stand. "Och, nun schmoll nicht. Komm her!" Der folgende Kuss sollte ihn entschädigen. Und das tat er auch mehr als genug. Danach konnte Fane nun auch endlich Kojiro begrüßen, der immer noch seine Hand auf dem Bauch hielt. "Hey Tiger. Lange nicht gesehen." "Und doch wieder erkannt, Fane!" Er drückte sie. "Sollte ich eifersüchtig werden, Kojiro?" meinte Tsubasa mit seinem immer noch zweiten Bier in der Hand. Er hob eine Augenbraue. "Ich denke wohl eher nicht. Fane gehört zu dir wie dein Fußball da unten." Tatsächlich, Tsubasa bemerkte es kaum. Egal wo er hinging, das runde Ding war dabei. Alle lachten. Es war mal wieder typisch Tsubasa. Fane lächelte verständnisvoll.
 

Es wurde langsam ruhiger. Alle Gäste waren ja eingetroffen und die Grüppchen bildeten sich. Fane saß mit Tsubasa neben Jun und Yayoi. Fane hatte die Beine übereinandergeschlagen und Tsubasa hatte ihr einen Arm über die Schultern gelegt. Ihre Hand spielte mit seinen Fingern. Des Öfteren drehte sie sich zu ihm um und beide küssten sich innig. Gestört hatte es niemanden. "Fane, noch ein Glas?" bemerkte Taki freundlich, der gerade aufgestanden war, um Yukari ein weiteres Glas Sekt zu holen. "Mhhhm, danke nein. Ich denke, für heute Abend reicht es damit! Entschuldigt ihr mich kurz?" Fane stand auf und Yayoi nutzte die Gelegenheit und bewegte sich mit ihr in Richtung Toiletten. Kichernd kamen sie zurück. "Frauengeschichten, nun guckt nicht so." entgegnete Yayoi an Tsubasa und Jun, die ein bisschen komisch aus der Wäsche schauten. Beide guckten sich an und zuckten mit den Achseln. Fast gleichzeitig bemerkten sie: "Frauen!" Das Gelächter an dem großen Tisch war kaum zu überhören. "Tsubasa! Komm mal hier rüber!" rief plötzlich Teppai durch den ganzen Laden. Er stand mit seinen Händen wedelnd an einem großen Tisch. Tsubasa schritt näher an ihn heran, auf dem etwas Großes verhüllt stand. Als sich auch schließlich alle anderen um ihn eingefunden hatten, zog Taro daran. Zum Vorschein kam eine riesige Bildcollage auf der alle, aber auch wirklich alle unterschrieben und etwas Nettes vermerkt haben. Es war einfach wundervoll geworden. Tsubasa freute sich riesig. Zum Schluss hatte Fane noch unterschrieben, daher auch das Gekichere von Yayoi und ihr. Sie hatte kurz ihren Blick über das Ganze gleiten lassen und den ein oder anderen witzigen Spruch entdeckt. "Damit du uns in Brasilien nicht so schnell vergisst!" meinte Taki. "Booooaaaaaa Leute, ihr seit großartig. Mir fehlen die Worte!" Und so vergingen die Stunden. Tsubasa lachte viel und sprach mit dem ein oder anderen richtig lange. Fane hielt sich zurück. Sie gönnte ihm den Abend. Schließlich waren es ja seine Freunde, die er eine ziemlich lange Zeit nicht sehen würde. Einsam stand sie an der Bar und genehmigte sich eine Cola in einem Schluck. "Da hat aber jemand Durst!" meinte hinter ihr eine bekannte Stimme. Sie drehte sich um und schaute sich die wacklige Gestalt näher an, die auf sie zukam. Es war Ken. Eine ganze Weile blieb sie mit ihm dort stehen und unterhielt sich über die längst vergangenen Spiele. Nach einer Zeit kam auch Tsubasa dazu und umarmte seine Freundin von hinten. Sein Kopf ruhte auf einer Schulter von ihr. Sie erschrak nicht, sondern sprach mit Ken weiter. Auch Tsubasa hatte in dieser Position einiges noch zu berichten. Seine Nähe war ihr sehr vertraut. "Willst du noch einmal tanzen?" flüsterte er ihr ins Ohr. Sie nickte stumm. Er führte sie vorsichtig durch die bereits tanzenden Pärchen hindurch. In der Mitte angekommen, klemmten sie förmlich wieder aneinander.
 

All the words of love and passion

Never really mean a thing

When freedom is callin'

'cos the times are changing

Sometimes all the good goes wrong

And tears are fallin'

I won't ever tell you lies

You will find' the truth behind my eyes
 

"Wollen wir nach diesem Lied verduften?" flüsterte er ihr frech in das Ohr. Sie schaute kurz auf. "Das kannst du nicht bringen!" "Ich werd dir zeigen, was ich alles machen kann. Ich will mit dir allein sein." meinte er erst bestimmend und dann leise.
 

Stay one more night

Let me hold you so thight

Baby stay another night with me

And put your arms around me tenderly
 

Sie lächelte zufrieden. "Es wird auffallen, wenn die Hauptperson nicht mehr da ist." "Fane, ich bitte dich, du bist für mich heute die Hauptperson. Mit den anderen habe ich nichts mehr zu bereden!" Fane senkte die Mundwinkel und blieb stehen. "Und nun willst du dich noch von mir verabschieden?" Er wusste keine Antwort darauf und schaute sie nur betreten an. Im Prinzip hatte sie ja recht.
 

Don't wanna hurt you baby

Don't know what tommorow brings

Nothing's forever

Don't you trust a broken feeling

Lay your body next to mine

Oh baby I miss you

I won't ever tell you lies

You will find' the truth behind my eyes
 

Fane streichelte ihm behutsam und beschützend über den Kopf und fing wieder an, sich zu bewegen. Ihr Gesichtsausdruck war unheimlich klar und kontrolliert.
 

Stay one more night

Let me hold you so thight

Baby stay another night with me

And put your arms around me tenderly
 

Dieser Aufforderung kam Tsubasa natürlich gern nach.
 

Stay one more night

Let me hold you so thight

Baby stay another night with me

And put your arms around me tenderly
 

Wanna stay with you baby

I'll hold you forever and ever
 

Jun und Yayoi hatten sich derweil schon wieder gesetzt und beobachteten die zwei. Jun nickte in die Richtung des Pärchen und Yayoi verstand gleich, als sie Tsubasa und Fane entdeckte. "Es ist auch zu blöd. Wir halten ihn hier den ganzen Abend ab, obwohl er die Zeit eigentlich mit jemand anderen lieber verbringen würde." "Yayoi, du hast recht. Komm! Wir müssen was unternehmen!" Jun packte seine Freundin an der Hand und zog sie durch den ganzen Saal. "Jun, was hast du vor?" Dort angekommen tänzelte Jun um das Pärchen herum und versuchte Fane anzutippen. Durch die Drehbewegungen war das alles nicht so einfach. "Ähm ... Hallo ... Entschuldigt doch mal kurz." Mit einem breiten Grinsen im Gesicht meinte er: "Partnertausch?" Tsubasa schaute etwas verwundert. Ihm passte es eigentlich gar nicht. Fane machte eine gute Miene zum bösen Spiel und willige dann kurzerhand ein. Kurz bevor Tsubasa an Yayoi herantrat, flüsterte ihr Jun ins Ohr: "In ca. 5 Minuten draußen auf dem Parkplatz! Ok?" Sie nickte einvernehmlich und verschwörerisch. Dann richtete er sich wieder an Fane: "Darf ich?" Er wollte ihre Hüfte umfassen und deutete mit seinem Arm dies an. "Natürlich!" Während Jun Fane übers Parkett führte und Tsubasa Yayoi, schaute sich das getrennte Pärchen immer wieder nur fragend und himmelnd an. Fane zuckte des Öfteren mit den Achseln. Währenddessen bewegte sich Jun mit Fane in Richtung Ausgang. Fane schaute ihn fragend an. "Was hast du vor?" Jun zwinkerte grinsend nur mit einem Auge. Yayoi beobachtete das Treiben und als die zwei aus dem Club verschwunden waren: "Du hast doch nichts dagegen, wenn ich kurz führen würde?" meinte Yayoi mit einer sehr freundlichen Stimme. "Öhm ... öhm, wie bitte? Sag mal, was ist hier eigentlich los?" "Warts ab!" Sie grinste geheimnisvoll, übernahm und weg waren auch sie. Draußen angekommen, schauten sich Jun und Yayoi nur an und brachen plötzlich beide in ein schallendes Gelächter aus. "Könnt ihr zwei mir mal verraten, was hier eigentlich abgeht?" "Wenn du auf dem Grün doch auch nur so begriffsstutzig gewesen wärst, hätte ich nie Probleme mit dir gehabt." Fane schaute zu Tsubasa rüber. "Hier Junge!" Jun wedelte ihm mit einem Schlüsselbund vor der Nase herum. "Das ist der Schlüssel zu meinem Auto. Der rote, da hinten!" Er deutete mit seinem Zeigefinger auf ein wirklich sehr hervorstechendes Auto. "Macht was draus." war sein bester Rat für diesen Abend. "Fane, ich bringe dir deine Sachen in den nächsten Tagen vorbei. Alles klar?" Sie nickte stumm. Und dann waren Jun und Yayoi auch schon wieder im Club verschwunden. "Das nenn ich mal echte Freunde." meinte Tsubasa, als er auf das Auto zuging. Er öffnete gerade die Tür, als Fane stoppte und hochschaute. "Ich liebe dich, vergiss das bitte nie." Tsubasa schaute traurig nach unten. Sie küssten sich.
 

"Das hat ja prima geklappt." meine Yayoi überaus zufrieden und lachend. "Was hat prima geklappt?" wollte Genzo gleich wissen, der in der Nähe der beiden stand. Jun erklärte den ganzen Plan. "Ahaaaaaaaaaaa, keine schlechte Idee. Die zwei wären nie abgedampft." Die Abwesenheit von Tsubasa und Fane breitete sich wie ein Lauffeuer aus. Richtig übel nehmen, konnte es den beiden aber niemand. Die Freunde blieben noch eine ganze Weile und unterhielten sich, tranken was das Zeug her hielt und tanzten, soweit das nach dieser Menge Alkohol noch möglich war.
 

Derweil raste Tsubasa mit Fane die Stadtautobahn entlang. Sie hielten am Hafen. Tsubasa war aus dem Auto gestiegen und lehnte an der Beifahrertür. Er hatte die Hände in die Hosentaschen gesteckt und ließ den Kopf hängen. Fane saß noch im Wagen. Ihr Gesicht war teilweise vom Mondlicht erhellt. Es sprach niemand ein Wort. Das Wasser des Ozeans machte sich an den Schiffen bemerkbar. Plötzlich, ganz ruhig und kontrolliert: "Ein Wort von dir und ich bleibe." Fane sagte nichts, sondern öffnete die Tür. Er rückte etwas zur Seite. Sie lief ein paar Schritte auf das Wasser zu und schaute sich die Umgebung an. Neben ihnen türmten sich die riesigen Luxusliner auf. Einzelne Laute waren immer wieder wahrzunehmen. Sie atmete tief ein und aus. Kurze Zeit später drehte sie sich um und schüttelte leicht den Kopf. Tsubasa war in der Zwischenzeit etwas näher gekommen. Er taxierte sie genauso, wie er es damals im tat, als sie im Regen durch die Landschaft rannte. "Ich will, dass du fliegst." sprach sie mit weinerlicher Stimme und schaute dabei nach oben in seine Augen. Sie verringerte den Abstand zwischen ihnen, indem sie zwei Schritte auf ihn zuging. "Ich will Gott verdammt noch einmal, dass du dir deinen größten Traum erfüllst. Verstehst du? Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn ich dies von dir verlangen würde. Irgendwann würdest du mich dafür hassen." Ihre Stimme erstickte. Vorsichtig nahm er sie in die Arme. Sie kuschelte sich an ihn. Mit seinem Zeigefinger griff er ihr sacht unter das Kinn und richtete es in seine Richtung nach oben. Er formte die Worte ,I love you', sprach sie jedoch nicht laut aus. Fane kullerten die Tränen im Gesicht nach unten. Sie standen einige Zeit so beieinander und schauten sich nur tief in die Augen und wie bei ihrem ersten Kuss lief alles wie in Zeitlupe ab. Innig, zärtlich und auch unendlich traurig verschmolzen beide Münder miteinander.

Die letzte Nacht

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Broken Heroes and Fallen Angels

Broken Heroes and Fallen Angels
 

Leute, entschuldigt, dass der Teil hat so lange auf sich warten lassen. Ich hatte im Job ziemlich viel zu tun. Aber wofür gibt es ja schließlich ein Wochenende! *grins*

Überhaupt will ich mich noch für eure tollen Kommis zu meinem letzten Chapter danken. Ihr seit die besten und einmalig. *heul* *schluchz* Ich hoffe, euch gefällt dieser Teil genauso gut. Er ist ja ziemlich lang geworden. Viel Spaß!!!
 

*Die Entscheidung war richtig. Du hast getan, was du tun musstest! Es ist nun einmal so. Du hast dich entschieden!* Mit diesen Worten, die sie sich immer wieder einredete, lief Fane durch die Gegend. Sie hatte jetzt nur ein Ziel. Sie wollte zu Yayoi. Sie sollte ihr den letzten Wunsch erfüllen.
 

Tsubasa stand derweil auf und zog sich an. Er hatte trotz Abschiedsschmerz ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen. Als er gerade sein Hemd zuknöpfte, fiel ihm ein, wie Fane es letzte Nacht getragen hatte. Er drehte sich und schaute in die Ecke, in der sie gemeinsam lagen. Sein Lächeln konnte nichts unterbinden. Er schnappte sich seine Hose und kramte den Autoschlüssel hervor. An der Tür angekommen, schaute er noch einmal zurück, um sich jeden einzelnen Gegenstand genauestens einzuprägen. Wie gern war er doch hier. Früher eigentlich nur um Fußball zu spielen, um mit seinen Freunden die Zeit zu verbringen. Doch später? Später war er immer gern hier vorbei gekommen, weil da eine Person war, die irgendwie anders als alle anderen war. Es war Fane! Fane, die sich immer um ihn gesorgt hat, für ihn da war, für ihn Tage und Nächte durch die Hölle gegangen war, ohne jemals etwas dafür zu verlangen. Er erinnerte sich, wie diese Gefühle, die er für sie jetzt viel stärker empfand als damals, gewachsen sind. Sein Blick glitt weiter in dem Raum. Am Sanitätskasten hielt sein Auge eigenartigerweise kurz inne. Wie ein Film lief plötzlich eine Situation von früher ab:
 

/\ Flashback /\
 

Es war ein ziemlich bescheidener Tag, um es mal höflich auszudrücken. Es regnete schon die ganze letzte Nacht und am nächsten Tag war es auch nicht besser geworden. Alles in der Natur schwamm. Tsubasa hatte seinen alten Rivalen, Kojiro Hyjuga, um ein Freundschaftsspiel gebeten. Er und seine Mannschaft nahmen dankend an. Der Trainer hatte Fane für diesen Tag andere Verpflichtungen auferlegt, als sich um die Mannschaft zu kümmern. Sie sollte für die kommende Meisterschaft eine entsprechende Unterkunft mit geeignetem Trainingsplatz finden. Fane war zu einer Managerkonferenz geladen worden und so verband sie beides miteinander. Sie verabschiedete sich und Yukari hatte alle Hände voll zu tun, sie zu ersetzen.
 

Als der FC Toho in Nankatzu ankam, hatten die Sonnenstrahlen schon längere Zeit die Erde nicht mehr berührt. Man entschied sich aber dennoch, zu spielen. Niemand hatte etwas einzuwenden. Ein Spiel würde ja nun auch nicht wegen Regen ausfallen. Die zwei Mannschaften lieferten sich einen erbitternden Kampf. Die Trikos der einzelnen Spieler waren nun schon kaum noch zu erkennen. So stark waren sie von Schmutz und Schlamm besudelt. Das ganze wurde ein ziemlich verwirrendes Spiel und keiner gab auf. Sie kämpften bis zum Schluss.
 

Fane kam von der Besprechung aus der Stadt zurück und hörte das Kampfgeschrei auf dem Rasen. Sie lief zu Yukari, die eisern ihren Regenschirm festhielt. "Bin gleich wieder da." begrüßte sie ihre Freundin. Yukari nickte. Fane ging zurück in die Umkleide, um sich umzuziehen. Der Trainingsanzug mit den Turnschuhen würde besser am Spielfeld aussehen als der Hosenanzug mit den Pumps. Fane knöpfte gerade ihre Bluse auf, als eigenartigerweise Hyjuga völlig außer Puste und tropfend in ihrem Zimmer stand. "FANE! Du musst sofort kommen." schrie er keuchend. Sie konnte noch nicht einmal sich eine Jacke überwerfen, da hatte er sie schon gepackt und rannte mit ihr aus dem Haus. Fane hatte nur ihren BH und ihr edles Spitzenhemdchen an, was die nötigsten Stellen an ihrem Körper bedeckte. Den Regen empfand sie eigentlich nicht als unangenehm. Hyjuga hatte ihr Handgelenk bestimmend umfasst und zerrte sie geradewegs auf den Fußballplatz. Die Spieler der beiden Mannschaften standen um das Tor von Toho. "Macht Platz, lasst Fane durch!" schrie Hyjuga. Fane entdeckte Ken, der auf dem Boden lag und eine blutende Wunde am Kopf hatte. Tsubasa kniete neben ihm. Sie riss sich von Hyjuga los und setzte sich neben Ken auf den nassen Rasen. "Yukari, schnell, die Tasche und benachrichtige den Arzt." rief sie an Yukari schauend nach oben, nachdem sie sich Ken kurz angeschaut hatte. Die angesprochene rannte sofort los. "Was ist passiert?" Sie schaute ihren Kapitän an. "Er wollte einen Ball halten und ist ausgerutscht und mit seinem Kopf voll gegen den Pfosten!" erklärte Tsubasa, der über das plötzliche und freizügige Auftauchen von Fane überrascht dreinblickte. Sie sah selbst nass und kaum bekleidet sehr gut aus. Fane kümmerte sich, während Tsubasa alles berichtete, schon um Ken. Sie beugte sich über ihn und strich ihm die Haare aus dem Gesicht. "Ken! Ken! Hörst du mich?" Fane klatschte behutsam gegen seine Wange. Der angesprochene räusperte sich und versuchte die flatterigen Lider zu öffnen. "Fane?" brachte er gerade noch heraus und wollte schon wieder wegtreten. "Ken! Hör zu, du musst wach bleiben, verstehst du? Kämpf dagegen an!" Fane hatte sich nun vollkommen über ihn gebeugt und war somit Ken und gezwungenermaßen Tsubasa, der Ken's Kopf hielt, körperlich ziemlich nahe gekommen. Tsubasa hatte den besten Blick auf bzw. in ihr Dekollete, den er bis dahin jemals hatte. "Rückt etwas zur Seite, Jungs. Macht platz." wies sie die anderen, die gaffend nach unten schauten, an. Yukari kam mit der Tasche und Fane wickelte gekonnt einen Behelfsverband um den Kopf des Keepers. "So, dass müsste fürs erste reichen." Ken versuchte die Augen zu öffnen. Schwer gelang es ihm dann auch. Er schaute direkt in die führsorglichen von Fane, die dem intensiven Blick von ihm standhielt. Sie lächelte. "Na da ist er ja schon wieder!" bemerkte sie grinsend. Sie strich ihm sacht über die Wange. Er wollte sich aufrichten, als sie ihm die Hand auf seine Schulter legte und ihn vorsichtig wieder nach unten drückte. "Nichts da, du bleibst, wo du bist, bis der Arzt kommt."
 

Es dauerte nicht lang, da kam der Arzt und Fane konnte ihren Patienten dem Fachpersonal übergeben. Alle schaute sie dem Krankenwagen hinterher, als dieser im dichten Regen verschwand. Fane kam sich vor, als ob sie unter einer Dusche stünde. Das Wasser lief an ihrem Körper herunter. Sie konnte kaum geradeaus gucken. "Wie könnt ihr bei einem solchen Mistwetter nur spielen? Also wirklich!" Sie drehte sich um und schaute Kojiro und Tsubasa wütend an. "Naja, was soll's. Ändern können wir es sowie so nicht mehr." fügte sie resignierend an. Kojiro kam auf sie zu und reichte ihr die Hand. Etwas verdutzt schaute sie ihn an. "Kojiro, was?" Sie reichte ihm reflexartige die ihre. "Ich danke dir Fane, dass du Ken so schnell geholfen hast." Sie lächelte zufrieden. "Irgendwie hatte mir heute schon was gefehlt, jetzt weiß ich, was es war." Sie schaute mit einem schelmischen Blick zu ihrer Boys hinüber, die pfeifend nach oben schauten. "Also, was haltet ihr alle von einer schönen warmen Tasse Tee?" rief plötzlich Yukari von hinten. Ryo und Taki hätten sie dafür sofort erdrücken können, so freuten sie sich. Alle begaben sich langsam zurück. Lediglich Tsubasa, Kojiro und Fane blieben noch wie angewurzelt stehen. "Tja, ähm, gehen wir auch?" fragte sie und lief voran. Kojiro sah zuerst ihr mit hochgezogenen Augenbrauchen hinterher und dann anschließend zu seinem Freund, der auf dem Platz immer sein Gegner gewesen ist und auch bleiben wird. "Sie ist wundervoll. Halt sie fest. Es gibt nicht viele wie sie!"
 

/\ Flashback End /\
 

Tsubasa konnte damals noch nicht viel mit seinen Worten anfangen. Heute wusste er umso mehr, was sie zu bedeuten hatten.
 

Fane war nun langsam an der Wohnung bei Yayoi angekommen. Sie klingelte. Niemand öffnete ihr die Tür. Sie klingelte noch einmal. *Vielleicht ist sie bei Jun?* Fane wollte gerade die Treppe wieder hinunter gehen, als plötzlich: "Hey, Fane, warte!" Jun die Tür öffnete. Sie schaute über ihr Schulter nach oben! "Jun? Du hier?" Sie schaute ihn mit einem sehr weiblichen Blick an. "Nett siehst du aus!" stellte sie dann sehr zufrieden fest. Jun blickte an seinem Körper nach unten. Er hatte keine Schuhe an und war somit barfuß. Seine Boxershorts waren nicht von schlechten Eltern. Naja, mehr gab es da eigentlich auch nicht zu berichten. Jun hatte nichts weiter an. "Komme ich ungelegen?" "Natürlich nicht, komm doch rein!" Fane betrat die Wohnung. Yayoi saß auf der Couch und aß Weintrauben. "Fane? Was machst du denn hier? Ich denke, du bist bei Tsubasa!" "Nun lass sie doch erst einmal rein kommen." bemerkte Jun. Er hatte gerade die Tür geschlossen und schritt näher an Fane heran, die im Flur stehen blieb. Er legte eine Hand auf ihre Schulter und deutete mit seinem Kopf, dass sie weiterlaufen soll. Yayoi sprang gleich in die Küche auf und machte erst einmal Kaffee. Fane hatte derweil auf der Couch platz genommen. Sie atmete tief ein und aus und blickte geistesabwesend aus dem Fenster. Jun hatte sich etwas angezogen und kam aus dem Schlafzimmer seiner Freundin. Er knotete gerade die Schnüre seiner Hose zu, als er Fane so dasitzen sah. "Was ist los, Fane?" Sie stand auf und ging nun auf das Fenster zu. "Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern, kein Wölkchen ist am Himmel. Aber irgendwie schnürt mir diese Idylle die Kehle zu!" Ihre Stimme versagte. Tränen standen ihr in den Augen. Yayoi arbeitete in der Küche weiter. Sie bekam von all dem nichts mit. Jun war ihr näher gekommen und drehte sie an den Schultern um. Ohne ein Wort zu sagen, nahm er sie in die Arme. Fane war ihm für diese Geste unendlich dankbar. Yayoi betrat das Wohnzimmer mit einem Tablett und sah die beiden stehen. Er streichelte Fane über den Kopf und über den Rücken. Als er Yayoi sah, nickte er und sie nickte verständnisvoll zurück. Fane löste sich aus seinen Armen. "Ihr fußballverrückten Typen!" meinte sie schluchzend. Sie schaute ihn an und grinste. Er strich ihr mitfühlend über die Wange. "Komm Fane, trink erst einmal einen Schluck Kaffee. Und dann erzähl uns, warum du allein, ohne Tsubasa, gekommen bist." riet ihr Yayoi. Fane erzählte und erzählte. Die Tasse hatte sie schon ausgetrunken. "Tja, und nun hab ich eigentlich nur noch eine Bitte: Yayoi, gib ihm bitte nachher diesen Brief!" Fane hielt ein Stück Papier in einem Briefumschlag steckend in der Hand. "Du willst nicht mit zum Flughafen?" In diesem Moment klingelte es. "Ich will ihn nicht sehen, ich bitte dich Yayoi!" Jun stand auf und ging zur Tür. Irgendwie musste er heute ziemlich oft Butler spielen. "Tsubasa, du?" Als Fane diese Worte hörte, durchfuhr sie ein unendlich starker Schmerz. Ihr Körper verkrampfte sich. Sie sprang sofort auf, die Serviette glitt vom Schoß. Sie sah Yayoi bittend an. "Geh ins Schlafzimmer und schließ die Tür." flüsterte sie. Jun kam mit Tsubasa näher. "Also wirklich, du hättest mir doch den Schlüssel nachher am Flughafen geben können." "Nein, nein. Ich wollte es so! Und außerdem will ich mich bei euch noch einmal bedanken! Ihr seit wahrlich die besten Freunde, die man haben kann." "Hallo Tsubasa." Yayoi stand auf und ging auf ihn zu. Schnell hatte sie zuvor noch Fane's Tasse zur Seite auf den Boden gestellt.
 

Fane stand hinter der Tür im Schlafzimmer. Sie hatte keine Gelegenheit mehr, sie zu schließen. Dafür schloss sie die Augen und hörte einfach nur zu. Sie hörte seine Stimme. Sie roch ihn sogar. All das würde in der nächsten Zeit nicht mehr so sein. Wie sehr würde sie sich wünschen, dass das alles nur ein böser Traum wäre, aus dem sie gleich erwachen wird. Sie würde sich duschen, etwas essen, anschließend ihren Trainingsanzug anziehen und ihrer Arbeit als Managerin des FC Nankatzu nachgehen. Fane hielt die Hand vor den Mund. Sie hatte Angst, sich plötzlich bemerkbar zu machen. *Bitte geh. Bitte geh doch endlich.* dachte sie immer wieder. Fane glitt an der Wand nach unten. Sie hockte sich auf den Boden und vergrub ihr Gesicht in den Händen.
 

Die drei unterhielten sich noch kurz. Da Tsubasa aber die Koffer von zu Hause noch holen wollte, machte er sich auch bald wieder auf den Weg. Jun hatte ihn noch an die Tür begleitet . "Also, wir sehen uns nachher. Grüß Fane von uns!" log Jun. Tsubasa nickte leicht und ging. Fane hatte es nicht mitbekommen, dass er wieder gegangen war. Zu sehr war sie in ihren Gedanken versunken. Yayoi betrat das Zimmer. "Fane?" flüstere sie leise. Sie sah sie weinend auf dem Boden sitzen. "Aaach Fane. Komm her!" Yayoi half ihr auf die Beine und drückte ihre Freundin. Jun kam hinein. "Er ist weg!" flüsterte er. Mitleiderfüllt erblickte er die zwei sich umarmenden Freundinnen an. "Ich liebe ihn so sehr, dass es weh tut!" schluchzte Fane. Yayoi tat wirklich alles, um sie zu beruhigen. Nach einer Weile gelang es ihr auch. Während sich Fane im Badezimmer etwas frisch machte, wusch Yayoi das Geschirr ab. Jun stand mit verschränkten Armen in der Tür. Er schüttelte den Kopf. "Mensch, es ist aber auch wirklich zum Schreien. Er liebt den Fußball. Sie liebt ihn. Er liebt sie. Sie liebt ihn aber auch wieder zu sehr, um ihm vom Fußballspielen abzuhalten. Mensch, es ist wirklich zum Kotz..." "Jun!" unterbrach Yayoi ihn. "Entschuldige, mein Liebling! Aber ich habe doch recht." "Jun, wir können den beiden nicht helfen. Es mag sein, dass das hier die schwerste Bewährungsprobe für die Liebe der beiden ist, aber irgendwann macht jedes Paar so etwas durch. Erinnere dich an unsere!" Jun nickte und griff sich das Handtuch und trocknete das Geschirr ab. Beide nahmen sie dann im Wohnzimmer wieder platz. Fane kam und hatte es wirklich geschafft, wieder etwas mehr nach Fane auszusehen. Sie hielt wieder den Brief in der Hand. "Gib ihm den, BITTE." Yayoi sah betreten zu ihrem Freund hinüber. Er nickte. "Und was sage ich ihm, wenn du nicht auftauchst?" Yayoi ergriff das Stückchen Papier. "Gar nichts, gib ihm einfach nur den Brief ohne viele Worte. Erwähne aber unbedingt, dass er ihn erst im Flugzeug lesen darf! Versprichst du mir das Yayoi?" Mit einem flauen Gefühl im Magen stimmte sie letztendlich zu. "Es ist nicht richtig, Fane. Du tust das Falsche." "Nein, Yayoi, ich denke nicht. Glaub mir, oder hast du jemals was Unüberlegtes von mir gesehen?" Sie schüttelte den Kopf.
 

Jun und Yayoi waren die letzten, die am Flughafen angekommen waren. Die anderen hatten Tsubasa schon viel Glück gewünscht, ihn mehrmals männlich umarmt, gelacht und schon wieder über alte Zeiten gesprochen. Tsubasa schaute währenddessen immer wieder nach oben und suchte Fane. Sie kam nicht. Er hatte sich so etwas schon fast denken können. Aber wie sehr wünschte er sich noch einmal, sie in die Arme zu nehmen, sie zu küssen, sie einfach nur zu spüren. Tsubasa sprach gerade mit Kojiro bzw. wohl eher Kojiro mit Tsubasa, der was von ,mach-uns-keine-Schande-in-Brasilien' erzählte. Er ließ ihn gar nicht ausreden, sondern begrüßte gleich stürmisch Yayoi. "Hast du sie gesehen?" Yayoi nickte. "Sie kommt nicht, Tsubasa." Dieser schaute betreten auf den Boden. Seine Mannschaftskollegen kam näher. "Es ist vielleicht auch besser so, Tsubasa." meinte Taki. Tsubasa drehte sich kurz um und nickte. "Vielleicht!" sagte er enttäuscht. Yayoi hielt ihm am Arm zurück. "Ließ den. Vielleicht klärt er so Manches!" Tsubasa schaute fragend auf den Brief. Er nahm ihn und drehte ihn in seinen Händen. Auf dem Kuvert war ein Kuss. Der Lippenstift zeichnete sich ab. Tsubasa grinste erleichtert und machte Anstalten, ihn gleich zu öffnen. "Nein, ihm Flugzeug!" griff nun Jun ein. "Sie war vorhin bei euch!" stellte Tsubasa fest. "Tsubasa, jetzt will ich dir mal was sagen: Du hast eine wundervolle Freundin und Begleiterin im Leben gefunden. Frauen wie sie, liegen nicht einfach auf der Straße. Jetzt akzeptier bitte, dass sie sich in der letzten Nacht von dir verabschiedet hat. Steig in dieses Gott verdammte Flugzeug, verwirkliche deinen Traum und komm zurück. Komm zurück und leb dein Leben mit ihr. Fane hat dir diese Möglichkeit eingeräumt, nun wirf sie nicht einfach so weg." "Jun hat Recht, Tsubasa. Ich habe dir schon damals gesagt, was für eine klasse Frau sie ist. Du kannst stolz darauf sein, dass sie dich liebt." erklärte nun auch Kojiro. Genzo stand nickend neben ihnen.
 

Mit einem lachenden und weinenden Auge verabschiedete er sich von Japan, von seinen Freunden, von seiner Vergangenheit und von seiner größten Liebe! Tsubasa stieg in das Flugzeug. Er drehte sich ein letztes Mal noch um und winkte den anderen zu. Dann war er verschwunden.
 

Jun legte den Arm um seine Freundin und verließ mit den anderen die Halle. "Er wird es schaffen, da bin ich mir ganz sicher!" meinte Ryo traurig. Von den anderen kam nur ein leises ,hmmm'.
 

Im Flugzeug:
 

Tsubasa schaute noch einmal auf sein Ticket. Er ging noch ein paar Schritte und setzte sich dann. Er blickte aus dem Fenster und schloss seine Augen. Er sah Fane. Sacht schüttelte er den Kopf. *Ich liebe dich!* dachte er immer wieder. Nachdem das Flugzeug gestartet war und der Kapitän durchgab, dass man sich abschnallen und sich frei bewegen kann, nahm er den Brief aus der Tasche und begann zu lesen. Vorsichtig öffnete er den Umschlag. *Ihr Parfüm. Das bist einfach nur du!*
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Hey du!

Oh mein Gott, wie soll ich dir das bloß schreiben? Wie soll ich meinen Gefühlen Ausdruck verleihen, die ich dir jetzt viel lieber zeigen würde?
 

Du weißt, dass ich dich liebe!

Du weißt, dass rot für mich nicht mehr länger rot sein wird, wenn du nicht bei mir bist!

Alles ist so unendlich schwierig, wenn ich weiß, dass du nicht an meiner Seite nebenher gehst!

Es ist so, als würde ich versuchen, mit einem Flügel zu fliegen.
 

Als ich in Amerika war, habe ich viel nachgedacht. Der Tod meiner Eltern hat für mich eine neue Tür geöffnet. Der Flur war unendlich lang, aber am Ende war ein Licht, am Ende warst DU!

Ich kann und will mir nicht vorstellen, ohne dich zu sein.

Tsubasa? Kannst du dich noch daran erinnern, als ich dir sagte, das ein Leben ohne dich kein Leben wäre?

Jeder Tag, jede Stunde, jede Minute, ja, sogar jede Sekunde die wir gemeinsam verbringen konnten, hat mir so unendlich viel gegeben.

Du bist alles, was ich will und was ich brauche.
 

Yayoi hat dir diesen Brief ohne viele Worte überbringen sollen. Ich denke, meinen Wunsch hat sie erfüllt. Bitte tu mir einen Gefallen: Schließ deine Augen und erinnere dich an letzte Nacht. Ich wollte dir Fußball nie ausreden. Ich hatte es auch nie vor. Wenn ich allerdings bis zum Morgen geblieben wäre, hätte ich es jedoch versucht. Dann wäre genau das eingetroffen, was ich nie wollte: Du hättest deinen Traum aufgegeben. Nicht war?
 

Ken hat mir von den vielen Gesprächen erzählt, die Kojiro mit dir geführt hat. Wer hätte gedacht, dass gerade dein ärgster Konkurrent dich wieder auf den richtigen Weg führt? Und er hat Recht. Du hast das Zeug dazu! Wie ich dir schon sagte: Du tust das Richtige!
 

Du weißt, dass lange Abschiedsszenen mir nicht gerade gutstehen, zumal sie mich immer wieder in Versuchung geführt hätten, dich zu überreden.
 

Aber vielleicht hast du ja jetzt einen Kuss für mich!
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Leise las er sich den letzten Satz noch einmal durch: "Aber vielleicht hast du ja jetzt einen Kuss für mich! Tsubasa knüllte den Brief zusammen und schaute nach oben. *Das ist jetzt nicht dein Ernst?* Er stand auf und blickte über alle Köpfe und Sitze hinweg. Er lief den Gang nach hinten und auf einmal, wie aus dem Nichts, sah er sie stehen. Tsubasa konnte es nicht glauben. Tatsächlich, seine Fane, seine Fane stand da und lächelte ihn zufrieden an. Er schritt auf sie zu. "Warte!" rief sie. "Wenn du nicht willst, dass ich mit dir in Brasilien ein neues Leben anfange, dann bleib stehen." Sie hielt ihre Hand nach oben, der Arm war ausgestreckt. "Wie kommst du darauf?" kam es ironisch aus seinem Mund. Er stand jetzt vor ihr. Sie lehnte an einer Wand. "Hab ich dir jemals gesagt, dass ich dich liebe?" fragte Fane vorsichtig. Er stand ziemlich nah bei ihr, so dass sie nur flüstern brauchte. Er lehnte seine Stirn an die ihre. "Du bist unglaublich!" Fane lächelte. Tsubasa küsste sie mit seiner ganzen Leidenschaft, die er in diesem Moment fühlte.
 

The End!

Fine!

Schluss!
 

*verbeug* *verbeug* *verbeug*



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (130)
[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11...13]
/ 13

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Dragonohzora
2018-12-30T04:02:16+00:00 30.12.2018 05:02
Wow, wie kommt es nur, das ichvdiese ff noch nicht kenne? Ganz grosse klasse. Voller Emotionen und Gefühle und ein tolles Happy End, was will nan mehr?

Der Schluss war wunderschön, schon die ganze Zeit dachte ich, das Sanae mitgehen kann. In Japan hält sie schliesslich nichts mehr und dann tut sie es.

So toll. Vielen Dank für diese wunderbare Ff. Schade das du nichts mehr schreibst.

Und falls doch nochmal was kommt, dann sag mir Bescheid.

Glg
Dragonohzora
Von:  Hallostern2014
2016-10-25T08:13:50+00:00 25.10.2016 10:13
Megggggga toll geschrieben. Ich habe gelacht und mir kameb die Tränen. Vilt schreibst du irgendwann eine Fortsetzung :)
Von: abgemeldet
2015-10-02T11:14:27+00:00 02.10.2015 13:14
😍😊😇wow
Von: abgemeldet
2006-08-18T05:27:09+00:00 18.08.2006 07:27
*dich umarm*
Wie wundervoll und so süß...
Von:  melhilwen
2006-08-06T12:45:23+00:00 06.08.2006 14:45
Das bitte auch, ja?
Ich weiß ich nerve,..
*verlegen schau*

L.G.
Claudia
Von:  melhilwen
2006-08-06T12:43:22+00:00 06.08.2006 14:43
Das bitte auch, ja?
Ich weiß ich nerve,..
*verlegen schau*

L.G.
Claudia
Von: abgemeldet
2006-01-08T19:24:23+00:00 08.01.2006 20:24
Ein schönesres ende hätte es nciht gebebn können!!!!!!! DU schreibst tolle geschichten und dies auch noch über meine líeblingstypen....einfach wow fläät mir ein...es hat spaß gemacht die geschichte zu lesen(auch wenn abund´zu die siete problme hatte und es länger dauerte).

weiter so...
*kussi*
babylone
Von:  ClaryMorgenstern
2005-12-06T17:45:59+00:00 06.12.2005 18:45
bis jetzt hat es mir sehr gut gefallen nur komm ich hier leider nicht weiter ^^' wärst du wieder so lieb mir das kapitel zu schicken?
du lässt doch nicht wirklich zu, dass sie sich trennen?! *heul*
Von:  ClaryMorgenstern
2005-12-03T20:42:58+00:00 03.12.2005 21:42
super ^^ wirklich sehr schön ich liebe deine ffs weiter komm ich leider nicht kannst du mir den adult teil schicken?
Von: abgemeldet
2005-11-17T21:51:33+00:00 17.11.2005 22:51
Wow, ich bin mal wieder restlos begeistert. Die beiden sind einfach knuffig! Ich schmelze dahin..........^^

Es kann nicht romatisch genug sein. Fane tat mir natürlich sehr leid, ich glaub du hast echt ein Hang zur Dramatik....

Einsame Spitze!!!!!!!

Lg^^


Zurück