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Zwischen Licht und Dunkelheit

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
paststoryteil Haruka & Tenn Komplett anzeigen

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Die Lichter der Stadt waren leuchtend hell, während er ein wenig durch die Straßen wanderte. Er hatte einen langen, schwarzen Umhang übergeworfen, an dem eine Kapuze befestigt war, die er übergezogen hatte. Einzig seine roten Augen blickten unter dem Kapuzenrand etwas hervor.

„Es ist unfair“, erklang eine Stimme neben ihm. Die andere Person neben ihm war in einen dunkelgrauen Umhang gehüllt, während seine Augen eher gelblich unter der Kapuze hervorblitzten.

„Kann man nichts machen, Haru“, erwiderte derjenige, blickte noch kurz zu dem großen Bildschirm, bevor er sich umdrehte.

„Riku-nii-san“, fing Isumi Haruka an, bevor er sich ebenfalls umdrehte und dem anderen folgte, während er nichts weiter sagte.

Sie gingen einfach nur schweigend durch die hell erleuchteten Straßen, während niemand sie groß bemerkte.

Erst in einer entfernten Seitenstraße vor einem alten Theatergebäude stoppten sie. Nur langsam schob Nanase Riku die Kapuze von seinem Kopf, starrte zu dem Eingang, der teilweise mit Brettern zugenagelt war. Auch, wenn sie diese inzwischen so weit entfernt hatten, dass sie wieder ins Innere konnten.

„Genieße deinen Ruhm, solange du kannst, Kujou Tenn“, sagte er mit einem dunklen Unterton.

„Riku-nii-san“, fing Haruka erneut an, sah ihn von der Seite her an.

Riku lächelte zu ihm, bevor er sich schweigend daran machte, den Eingang dieses Theatergebäudes zu durchqueren und den inneren Weg entlang zu wandern. Drinnen gab es nicht mehr wirklich etwas zu sehen, weswegen er einfach nur auf eine hintere Tür zuging, die eine Treppe freigab, nachdem er sie geöffnet hatte.

Eine längere Treppe, die nach unten führte.

Er ging einfach nur weiter, trat unten in einen langen Gang, während Haruka ihm still folgte. Sie brauchten nicht darüber zu reden.

Diese Gegend war so etwas, wie ihre Heimat gewesen. Seit Riku acht war, lebte er hier unten.

„Keine Sorge, ich passe auf dich auf, Riku“, erklang die kindliche Stimme seines Zwillingsbruders zu ihm durch.

Es war nichts, an das er noch denken wollte, da es so weit in der Vergangenheit war. Nanase Tenn existierte nicht mehr. Nicht für ihn. Oder Haruka. Oder irgendjemand anderen hier unten.

„Wer bist du? Hast du dich verlaufen?“

Haruka zuckte ein wenig zusammen, als ihm die Erinnerung kam, wie er Tenn das erste Mal getroffen hatte. Er saß zusammengesunken in einer Seitengasse, wo er sich sicher fühlte. Damals war er acht gewesen. Seine Kleidung war zerfetzt, während er schluckte, als er das erste Mal in diese rosafarbenen Augen sah.

„Ich– tu mir nichts ...“

„Ich tue dir nichts. Hast du niemanden? Mein Name ist Nanase Tenn. Willst du mit mir kommen?“

„Na–Nanase? Wie–“,

„–wie diese Menschen, die vor einem Monat umgekommen sind, weil sie etwas versucht haben?“

Haruka nickte langsam, sah einfach nur zu dem anderen, bemerkte das Lächeln dieses Jungen. „Woher–“,

„Das waren unsere Eltern. Riku und ich leben im Untergrund.“

Haruka schüttelte heftig seinen Kopf, sah wieder zu der Person, die vor ihm lief. Riku war inzwischen zwanzig. Er war ein Jahr älter, als es Haruka war.

Vor ihnen erstreckte sich ein unterirdischer Platz mit kleineren Häusern, die sie aus allem möglichen gebaut hatten. Manche stabiler als andere, aber hier unten waren sie vor den meisten Einflüssen von draußen eh geschützt.

„Nanase-san“, drang eine ruhige Stimme zu ihnen. Izumi Iori trat zu ihnen und musterte sie einen Moment, „ihr ward unterwegs?“

„Ein bisschen“, sagte Riku, zuckte mit den Schultern, drehte seinen Kopf etwas zu Haruka um, „aber ich mag es nicht, wenn es zu hell ist.“

„Riku-nii-san ist eben lieber nachts unterwegs“, sagte Haruka schmunzelnder, „... wir nähern uns dem Moment. Es ist viel los.“

„Ah, diese Gruppe“, entgegnete Iori und nickte etwas.

Riku verengte seine Augen, ging an Iori vorbei und zu seinem eigenen, kleinen Haus.

Haruka und Iori sahen ihm nach, allerdings sagten sie nichts mehr. Oder zumindest nichts, was Riku mitbekam.

Er ließ sich auf einem Sitzkissen nieder, legte den Kopf in den Nacken und lächelte etwas vor sich hin. „Warum darfst du das alles genießen? Ich dachte, du mochtest es auch nicht? Ich dachte, unsere Heimat ist hier. Hey, Tenn, vermisst du mich?“

Riku schluckte, während er an das strahlende Gesicht auf den Bildschirmen dachte. Daran, wie Kujou Tenn zu der Masse blickte, die ihm zujubelte.

„Als wenn du mich vermissen würdest“, sagte Riku und verengte seine Augen, „erinnerst du dich überhaupt noch an mich? Muss ich deine Erinnerungen auffrischen, Nanase Tenn?“

Er grinste langsam mehr, richtete sich auf und nahm einen Dolch in die Hand. „Ich werde dafür sorgen, dass du dich an mich erinnerst. Ich werde dafür sorgen, dass jeder weiß, wer Kujou Tenn wirklich ist.“

„Irgendwann stehen wir gemeinsam auf der Bühne, Tenn-nii“, erklang die kindliche Stimme eines siebenjährigen Nanase Riku, während er die Hand seines Zwillingsbruders festhielt.

„Das werden wir. Für Mama und Papa“, sagte Nanase Tenn neben ihm, lächelte ihn ruhig an, „immerhin haben sie dieses Theater aufgebaut. Es war ihr Traum. Sie wollten, dass wir irgendwann ebenfalls hier auftreten.“

Riku schluckte, als er die Erinnerungen spürte. Die Erinnerung, kurz nach dem Tod ihrer Eltern.

Seitdem hatten sie hier gelebt. Zuerst in dem alten Theatergebäude, später waren sie in den Untergrund gezogen, wo niemand sie finden konnte. Diejenigen, die hier lebten, waren Straßenkinder, die Tenn gefunden hatte, weil sie ebenfalls niemanden hatten. Oder die Riku später gefunden hatte, nachdem Tenn sie verraten hatte.

Sie waren eine Familie. Sie waren Rikus neue Familie, nachdem Tenn ihn verlassen hatte. Auch, wenn sie ansonsten mehr eine normale, freundschaftliche Bindung hatten, so fühlte es sich dennoch genau so an. Einzig Haruka war mehr für ihn. Weil Riku wusste, dass Haruka genauso stark an Tenn gehangen hatte, wie er. Weil sie sich gegenseitig gebraucht hatten, um Tenns Verrat zu verkraften.

„Bist du glücklich dort? Wird es dir wehtun, wenn ich dir alles nehme, was du hast?“, fragte Riku in den Raum hinein, blickte auf die Klinge seines Dolches, „weil das ist es, was ich vorhabe.“

Es war bereits spät, als sich Riku durch die Straßen der Stadt bewegte, auch, wenn diese Stadt immer eine gewisse Helligkeit besaß.

Es sorgte jedes Mal dafür, dass er sich unwohl fühlte, aber wenn es sonst dunkel war, fühlte er sich zumindest besser.

Er trug ein schwarzes Hemd und eine enganliegende, schwarze Hose, während er einen dunkelroten Umhang an seinen Schultern befestigt hatte. Die Kapuze daran verdeckte seine roten Haare, während die schwarz-rote Maske vor seinen Augen sein Gesicht fast komplett verdeckte.

In einer schnellen Bewegung hatte er sich auf den Balkon einer Wohnung begeben, blickte in das Innere des Zimmers, welches noch zu dunkel war. Er schmunzelte, während er sich daran machte, sich selbst Zutritt zu verschaffen.

Es kam ihm nur recht, dass er noch einen Moment alleine sein würde. Auch, wenn er wusste, dass es wohl nicht allzu lange dauern würde.

Langsam trat er durch den Raum, sah sich ein wenig um, bevor er sich auf einem Sessel in einer gemütlichen, kleinen Sitzecke niederließ und seinen Umhang nach hinten über die Lehne bewegte.

Erst als er das Geräusch der Haustür durch die offene Balkontür hörte, drehte er seinen Kopf zur Seite und zur Zimmertür. Er wusste, dass Tenn nicht alleine hier lebte, aber für den Fall, dass er nicht nur ihn hörte, könnte er sich immer noch schnell genug in den Schatten des Zimmers verstecken.

Dennoch hörte er eindeutig nur die Schritte von einer Person, die sich in seine Richtung bewegte. Er war wirklich froh, dass er so genau hören konnte, wer sich ihm näherte, aufgrund der Tatsache, dass er immer auf alles gefasst sein musste.

Als die Tür langsam geöffnet wurde, bemerkte er, wie sich diese hellen Augen in dem Zimmer umsahen, bevor das Licht das Zimmer erhellte.

Riku legte den Kopf schief, beobachtete seinen Zwillingsbruder, wie er ein Stück weiterging, schließlich zu ihm sah und ihn überraschter ansah.

„Was machst du hier?!“

„Oh, du solltest dich geehrt fühlen, einen privaten Besuch von mir zu bekommen, Kujou Tenn“, sagte Riku schmunzelnder, stand nun auf und ging zu ihm herüber, „es gibt nicht viele, die die Ehre haben, mich richtig zu sehen.“

„Geehrt? Wer bist du, dass du hier einbrichst und glaubst, dass du damit durchkommst?“, erwiderte Tenn und zog seine Augen zusammen.

Riku grinste ein wenig mehr. „Ich fühle mich verletzt, Nanase Tenn“, sagte er nun eindeutig ernster. Erkannte Tenn ihn wirklich nicht? Selbst, wenn er noch seine Verkleidung trug, er hatte gehofft, dass Tenn ihn dennoch erkannte. Dass ihr Band, was sie als Zwillinge hatten, noch etwas bedeutete.

Der Moment, indem Tenn ihn geschockt ansah, war zwar kurz gewesen, aber er hatte es dennoch genossen. „Wer bist du?“

Riku lächelte einfach nur, machte einen Schritt zu ihm und bewegte eine Hand über Tenns Oberkörper, zu dessen Hals, während er ihm direkt entgegensah. „Ich bin enttäuscht“, flüsterte er schließlich, beugte sich zu Tenns Ohr vor, „... das du mich nicht erkennst, Tenn-nii.“

„Ri–Riku?“, fing Tenn an, während Riku aus dem Augenwinkel bemerkte, wie er ihn mit geweiteten Augen ansah.

Schmunzelnd sah er wieder normal zu ihm, lächelte eine Spur sanfter. „Also erinnerst du dich an mich, Kujou Tenn.“

„Riku, was– was machst du hier? Wieso–“, startete Tenn erneut, allerdings bewegte Riku nur einen Finger zu den Lippen des anderen und stoppte ihn so.

„Ich wollte mit dir reden, bevor ... wir starten“, sagte Riku schließlich eine Spur ernster.

„Was meinst du?“, fragte Tenn nach, legte den Kopf schief.

„Ich will wissen, wer du bist“, sagte Riku eindeutiger, sah ihm direkt in die Augen, „bist du noch auf unserer Seite oder bist du inzwischen auf ihrer?“

„Riku, das–“, fing Tenn an, senkte ein wenig seinen Blick, „du weißt, dass ich dich niemals vergessen könnte. Ich hatte auch nicht vor–“,

„Bist du noch mein Zwillingsbruder oder bist du Kujou Tenn?“, fragte Riku nun nach, eindeutig funkelnder, „... je nachdem werden wir dich verschonen.“

„Riku, was–“, setzte Tenn erneut an, sah ihn wieder geschockter an, „natürlich wirst du immer mein Zwillingsbruder sein. Ich könnte meine Familie nicht verraten, aber ... ich nehme an, du würdest es nicht akzeptieren, wenn ich sage, dass es hier etwas gibt, was ich ebenfalls nicht missen will.“

Riku lächelte ihn ein wenig schwächer an, beugte sich vor und drückte Tenn einen eindeutig intensiven Kuss auf die Lippen. Auch, wenn er sich löste, bevor Tenn darauf reagieren konnte. „Also entscheidest du dich für dieses Leben und gegen uns“, flüsterte Riku ihm zu, „... ich weiß nicht, ob ich erleichtert bin, aber so muss ich dir wenigstens nicht verzeihen.“

„Riku ...“, murmelte Tenn ein wenig überraschter, während er ihn einfach nur anblickte, „... was ...“

Riku kicherte etwas. „Oh, ich will noch ein wenig Spaß haben, bevor ich dich vernichte“, sagte er dann und zwinkerte ihm zu, „immerhin ... du würdest nicht als Idol gesehen werden, wenn sie wüssten, dass du Nanase Tenn bist, nicht? Ich zerstöre dich. Ich zerstöre alles, was mit dir zu tun hat, Kujou Tenn.

Er bemerkte, wie Tenn ihn erneut mit geweiteten Augen ansah, bevor er seinen Arm zu ihm ausstreckte, allerdings stoppte, bevor er Riku berühren konnte. „Riku, was– ... du bist wütend, oder? Weil ich damals–“,

„Versuch gar nicht erst, mich umzustimmen“, erwiderte Riku und verdrehte die Augen, „ich habe jahrelang nur Hass empfunden. Es ist eine Genugtuung, dass du dich nicht für uns entschieden hast.“

„Warte, Riku“, fing Tenn an, schluckte etwas, „ich kann mich gar nicht gegen euch– es ist nur ...“, er seufzte etwas, atmete tief durch und Riku bemerkte, wie sich dieser Blick in etwas Ernsthafteres veränderte, „ich will es ihnen ebenfalls zurückzahlen. Was sie getan haben. Mit unseren Eltern. Wieso es schiefgelaufen ist.“

Riku weitete ein wenig seine Augen, auch, wenn man es unter der Maske nicht wirklich erkennen konnte und er sich ziemlich schnell wieder gefangen hatte. „Was?“, fragte er nun nach, starrte einfach nur zu Tenn.

„Das wäre zu viel, um es zu erklären“, sagte Tenn, seufzte ein wenig, „zumindest jetzt.“

„... Warum sollte ich dir glauben, Kujou?“, fragte Riku eindeutig ernster nach. Immerhin hatte er doch gemerkt, dass Tenn nicht mehr sein Tenn-nii, nicht mehr Nanase Tenn, war.

Tenn lächelte ihn einfach nur an, streckte seinen Arm aus und griff nach der Maske, die Rikus Gesicht verdeckte. Auch, wenn Riku ihn aufhalten konnte, so ließ er zu, dass Tenn sie ihm abnahm. „Sieh mir in die Augen und sag mir, dass du mir nicht glaubst, Riku.“

Riku blinzelte, starrte geradewegs in diese hellen, rosafarbenen Augen. Er wollte doch genau daran glauben, oder? Er war doch hier, weil er irgendwo doch noch glauben wollte, das Tenn auf seiner Seite war. Selbst, wenn er in diesem zu grellen Licht der Stadt lebte. „Ku–Tenn-nii?“ Er schluckte und rieb sich über die Augen, grinste schief. „... Du bist unfair.“

„Sagt die Person, die dafür sorgt, dass ich mich zwischen meinem Zwillingsbruder, meiner Familie, und den Personen, die hier zu meinen engsten Freunden geworden sind, entscheiden muss“, sagte Tenn, sah ihm weiter ruhig entgegen, „... ich will nicht gegen euch sein. Aber ich kann auch nicht sagen, dass ich TRIGGER verraten kann.“

„Aber sie kommen aus diesem Licht“, flüsterte Riku etwas mehr, auch, wenn er nicht so genau wusste, wieso er flüsterte, „wie soll ich glauben, dass deine Kameraden hier auf unserer Seite sind? Wissen sie von dir? Von Nanase Tenn?“

Tenn schüttelte langsam den Kopf. „Nein.“

„Wieso kannst du sagen, dass sie auf unserer Seite sind?“, fragte Riku langsam nach.

Tenn sah ihn etwas bedrückter an. „Kann ich nicht“, sagte er dann ehrlicher, „aber ich vertraue Gaku und Ryuu. Ich will an sie glauben, dass sie es sind, wenn ich ihnen erzähle, wer ich bin.“

Riku schluckte langsam, während er einfach nur ruhig in Tenns Augen sah, irgendeine Spur darin suchte, dass er ihn nur in Sicherheit bringen wollte. Aber alles, was Riku sah, war dieser Blick, mit dem Tenn, sein Tenn-nii, ihn schon immer angesehen hatte. Auch, wenn das letzte Mal, als sie sich so gesehen hatten, bereits neun Jahre her war. „Du–“, startete Riku, stoppte sich allerdings selbst, „... ich sollte gehen.“ Er griff nach seiner Maske, die Tenn noch in der Hand gehalten hatte und drehte sich dann zu dem Balkon um, um auf dem gleichen Weg zu gehen, wie er gekommen war.

„Riku, warte“, hörte er noch einmal Tenn sagen, kurz bevor er am Handgelenk festgehalten wurde und nur noch spürte, wie Tenn ihn zu sich umdrehte und diesmal von sich aus küsste. Auch, wenn es nur wenige Sekunden waren. Riku blickte ihn einen Moment danach an, lächelte dann einfach nur und setzte sich seine Maske wieder auf. „Das wäre ein ziemlicher Skandal, wenn herauskommt, dass Kujou Tenn das Kind der Nanase Familie küsst, nee?“

„Auch nicht mehr, wie wenn ich meinen Zwillingsbruder küsse, oder?“, schmunzelte Tenn etwas mehr, „ich lasse dir eine Nachricht zukommen, Riku.“

„... Stimmt“, flüsterte Riku ebenso kichernd, „okay. Wir warten noch ein wenig.“ Mit dem Satz machte er sich dann wirklich daran, nach draußen zu gehen und in die Nacht zu verschwinden.

Einen Moment blickte Riku einfach nur still vor sich, während er sich in dem Stuhl nach hinten gelehnt hatte.

Seine Freunde hatten sich in dem Gemeinschaftsraum in ihrer Untergrundstadt versammelt und musterten ihn interessiert. Oder warteten zumindest darauf, dass er etwas sagte. Oder verkündete, was sie als Nächstes taten.

„Wir warten auf ein Signal von Te– Kujou“, sagte er schließlich ruhig daraufhin.

„... Was? Wieso das?“, fragte Izumi Mitsuki nach, während er seine Ellbogen auf dem Tisch vor sich abgestützt hatte und nun etwas seine Augenbrauen zusammenzog.

„Beruhig dich, Nii-san“, murmelte dessen jüngerer Bruder, Iori, während er Mitsuki eine Hand auf einen Arm legte, „Riku-san hat bestimmt einen Grund dafür.“

„Also willst du noch abwarten, was er macht, huh“, ergänzte Nikaidou Yamato ruhiger daraufhin, während er einen Seitenblick zu Mitsuki warf, bevor er wieder Riku ansah, „du hast ihn letztlich besucht, nicht.“

Riku nickte ein wenig stiller. Er wusste, dass es überraschend war, dass er überhaupt wieder seinen Namen hier unten erwähnt hatte, obwohl er vorher selbst dafür gesorgt hatte, dass niemand von ihm sprach, wenn sie hier unten waren.

„Ich vertraue darauf, dass Riku-nii-san das Richtige tut“, sagte Haruka neben ihm eindeutig ernster, „ich will auch nicht ... Tenn-nii-san hat mich aufgenommen.“

„Die meisten von uns haben durch ihn hier ein neues Zuhause gefunden“, sagte Osaka Sougo ruhig, sah ein wenig bedrückter vor sich, „das solltest du auch wissen, Mitsuki.“

„Hmpf“, brummte Mitsuki, verschränkte einfach nur die Arme vor sich, „ihr vergesst, dass es ihre Familie ist, die hierfür verantwortlich ist!“

„Also ich mag Ten-Ten“, murmelte Yotsuba Tamaki, während er ein wenig vor sich hinsah, „und wenn Rikkun sagt, dass es okay ist.“

„O-nii-san“, fing dessen jüngere Schwester Aya an, ihn von der Seite ansehend.

„Wer nicht mitmachen will, dem steht es frei, dies zu sagen oder zu gehen“, sagte Riku kurz darauf ernster, „ich zwinge niemanden, hier zu sein.“

„Wir stehen dir bei“, erwiderte Iori daraufhin als Erstes, „Nii-san auch, nicht wahr?“

Mitsuki grummelte nur etwas Unverständliches, nickte dann aber. „Schön, gut. Wir warten.“

Er rannte einfach nur durch die Straßen, bewegte sich durch die Massen und drückte sich schließlich in eine Seitenstraße.

Langsam sah er sich um, rutschte in den Schatten einer größeren Mülltonne gegen die Wand und auf den Boden, bevor er einen Bissen von dem Apfel nahm, den er in der Hand hielt.

Haruka erinnerte sich an ein altes, zerfallenes Gebäude, indem er mit anderen Kindern gelebt hatte, aber an mehr nicht. Allerdings war er irgendwann alleine gewesen, ohne das er wusste, wo alle hin verschwunden waren.

Er war damals sechs gewesen. Es war zwei Jahre her, seit er alleine auf der Straße lebte und sich durchschlug.

Manchmal traf er jemanden, der Mitleid mit ihm hatte und ihm etwas gab, aber die meisten beachteten ihn nicht oder sagten, wie wertlos er wäre und das er besser nicht länger hier sein sollte.

Er schluckte und aß die letzten Bissen des Apfels, bevor er seine Beine an seinen Körper zog und so klein wie möglich machte. Vielleicht konnte er was schlafen.

Er brauchte immerhin jede Kraft, die er zwischendurch sammeln konnte, um zu überleben. Auch, wenn er noch nicht wusste, wieso er überhaupt diese Anstrengung machte, überleben zu wollen.

Leise Schritte sorgten dafür, dass er über seine Beine hinwegsah und nebenbei den Geräuschen lauschte. Würde wieder jemand kommen und ihn niedermachen, weil er einfach da war?

Meistens war das der Grund. Er war im Weg. Ein einfaches, nutzloses Straßenkind wie er, war nur Dreck in dieser hellen Stadt.

Seine Augen weiteten sich, als vor ihm ein Junge, wohl nicht viel älter als er, mit weißen Haaren stoppte und ihn nach einem Moment ansah.

„... Was machst du hier?“, fragte er nach, während sich klare, rosa farbene, Augen auf ihn richteten. Der andere trug nicht mehr als ein T-Shirt und eine einfache Hose, die unten ein wenig abgerissen war, sowie alte Turnschuhe.

Haruka schluckte, wich dennoch ein Stück zurück, auch, wenn hinter ihm nur die Wand eines Hauses und der Müllcontainer waren. „Ich ... was willst du von mir?“

„Mein Name ist Nanase Tenn“, sagte der Junge und lächelte ihn so beruhigend an, dass Haruka nicht anders konnte, als ihn anzusehen, „bist du ein Straßenkind?“

„Ich– ... ja“, flüsterte Haruka, ohne, dass er wirklich wusste, wieso er darauf antwortete. Aber irgendetwas in diesem Blick, bei diesem Lächeln, sorgte dafür, dass er sich ihm anvertrauen konnte.

„Wie heißt du?“, fragte Tenn nach.

„Isumi ... Haruka“, erwiderte Haruka ein wenig leiser, während er ihn weiter ansah, „bist ... bist du ein Engel, Nanase-san?“

Tenn lachte darauf etwas und es fühlte sich so hell an, dass er das Gefühl hatte, nicht mehr wirklich in dieser Welt zu sein. War er doch aus der Welt geschieden und wurde jetzt von einem Engel empfangen, der ihn erlöste? „Ich bin kein Engel. Aber ich will dir dennoch anbieten, mich zu begleiten. Mein Bruder und ich leben im Untergrund, fern von dem Licht dieser Stadt.“

Haruka starrte ihn nur weiterhin ungläubig an. „... Ich habe eh ... keinen Ort, wo ich hingehöre, Nanase-san.“

„Nenn mich einfach Tenn, okay?“, lächelte Tenn ihn an, hielt ihm eine Hand entgegen, „wenn du mitkommst, gehörst du immerhin auch zu unserer Familie.“

„O–okay ... T–Tenn...-san“, flüsterte Haruka ein wenig unsicher, griff langsam nach Tenns Hand und ließ sich aufziehen.

Sollte er doch Glück haben und jemanden gefunden haben, bei dem er bleiben konnte?

Tenn fühlte sich eindeutig angespannter, während er zu seinen Kameraden sah. Es war einige Tage, wenn nicht sogar Wochen, her, seit er Riku wiedergetroffen hatte.

Eigentlich hatte er längst darüber reden wollen, wo er herkam und wer er war. Oder eher, er wollte sich nicht länger hinter diesem Geheimnis verstecken. Zumindest nicht vor Gaku und Ryuu, die so etwas wie seine Freunde geworden waren, obwohl er genau wusste, dass alles andere in diesem Licht ihn nicht wirklich glücklich machen konnte.

Er wusste, dass er Riku nicht einfach hatte sagen können, dass er immer noch mehr bei ihm – hinter seiner Familie – stand. Auch, wenn er sich hier niemals so wohl fühlen konnte, wie dort.

„Dafür, dass wir einen freien Abend haben, bist du ziemlich angespannt, Tenn“, holte Gaku ihn aus seinen Gedanken, worauf er zu ihm blickte.

„... Ich muss euch etwas erzählen“, erwiderte Tenn, versuchte, ruhig zu bleiben und dieses Gefühl zu verdrängen, was ihm einredete, dass es nicht gut ausgehen konnte.

„Wieso kannst du sagen, dass sie auf unserer Seite sind?“, hallte Rikus Stimme in seinem Kopf wider.

Tenn hatte nicht gelogen, als er ihm gesagt hatte, dass er es nicht wusste.

Seine Augen richteten sich weiterhin ernst zu Gaku und Ryuu, die ihn nun abwartend ansahen.

Hatten sie sich nicht versprochen, dass sie keine Geheimnisse voreinander haben wollten?

„Ich habe euch etwas verschwiegen“, fing Tenn an, seufzte etwas mehr, sah vor sich und eher den Boden an.

„Und? Ist nicht so, als wenn uns deine Vergangenheit interessieren sollte, wenn du es nicht erzählen willst“, sagte Gaku daraufhin, „ich meine, du kannst erzählen, was du willst, aber wenn du nicht willst“,

„Es geht um das, wie Kujou-san mich gefunden hat“, sagte Tenn und unterbrach ihn, hob seinen Blick und bemerkte, wie Gaku ihn überraschter ansah. Vermutlich, weil er bisher nie über diese Zeit gesprochen hatte, sondern immer ausgewichen war. „Mein Name ist Nanase Tenn. Kujou-san hat mich gefunden, als ich auf dem Heimweg war und mir angeboten, meinem Zwillingsbruder zu helfen, wenn ich ihm helfe, seinen Traum zu erfüllen.“

„Du ... was?“, fing Gaku an, weitete kurz seine Augen.

„... hast du ... Nanase gesagt? Wie diese Familie, die für dieses Unglück damals verantwortlich gemacht wurde?“, fragte Ryuu nach, sah ihn geschockt an, „aber das ist nur ein Zufall, oder? Tenn?“

„Riku und ich lebten danach im Untergrund. Unsere Eltern sind ums Leben gekommen, weil jemand von dort sie aus dem Weg räumen wollte“, sagte Tenn und verengte seine Augen, „ich habe davon erfahren, seit ich bei Kujou-san bin. Damals hat uns niemand geholfen, weil wir ihr Blut besitzen. Weil wir vermutlich nicht anders sind. Als ich Kujou-san getroffen habe, wollte ich ihm nicht glauben. Immerhin kam er von hier. Immerhin konnte er nicht anders sein und immerhin wusste ich, dass ich einzig Riku trauen durfte und ihn beschützen muss.“

„Und? Was willst du uns damit sagen? Soll das irgendwas ändern, Tenn?“, fragte Gaku nach, lehnte sich zurück, verschränkte die Arme hinter seinem Kopf, „ich meine, außer, dass ich mehr darüber wissen will, was damals passiert ist, dass ihr ausgestoßen leben musstet.“

„Gaku“, fing Ryuu an, bevor Tenn ihm antworten konnte, „du weißt, was über sie geredet wird.“

„Und wenn schon“, zuckte Gaku mit den Schultern, sah etwas mehr zur Seite zu Ryuu, „würdest du mehr diesen Personen glauben, die uns irgendwas einreden wollen ... oder sollten wir nicht eher Tenn glauben?“

Tenn zuckte etwas zusammen, richtete seine Augen auf Ryuu. Er hatte nicht gedacht, dass sie ihm so einfach vertrauten oder glaubten, aber er hätte nicht erwartet, dass Ryuu scheinbar zweifelte. „Ryuu ...?“

„Natürlich will ich Tenn glauben“, sagte Ryuu, sah nun doch wieder zu Tenn, „immerhin sind wir Freunde, nicht? Immerhin sind wir ein Team.“

„... Aber?“, setzte Gaku an zu fragen, sah immer noch eher in Ryuus Richtung.

Tenn konnte nicht einmal etwas sagen, sondern starrte einfach nur in dessen Richtung. Er wusste, dass er immer noch hinter seiner Familie, hinter Riku, hinter Haruka, hinter jedem anderen dort stand.

Er wusste, dass Gaku und Ryuu hierher waren und niemals komplett verstehen würden, was sie erlebt hatten. Sie waren nur seine Freunde, seine Teamkameraden. Sie lebten nur ihren gemeinsamen Traum als Idols.

Er wusste, dass er zur Not sie aufgeben musste, wenn sie nicht hinter ihm standen. Auch, wenn er sich wünschte, dass es anders sein würde.

„Ich ... brauche ein wenig Zeit, okay?“, flüsterte Ryuu nach einer gefühlten Ewigkeit, bevor er ihnen ein Lächeln schenkte. Auch, wenn dieses Lächeln eher bedrückt wirkte.

„... Ist gut“, flüsterte Tenn, während er einfach nur seinen Blick wieder vor sich senkte. Er würde damit klarkommen, wenn sie nicht hinter ihm standen. Er brauchte sie nicht.

Es war eigentlich einer seiner normalen, abendlichen, kleineren Diebeszüge, als Riku in der Nähe einer Hauswand stoppte, von wo er einen guten Blick auf den Bildschirm ein Stück entfernt erhaschen konnte.

„... Tenn-nii?“, entwich es ihm leise.

„... es ist eine schockierende Nachricht für die Idolwelt, dass so etwas passiert ...“,

Riku blendete die Sprecherin aus, während er sich einfach nur abdrehte. Zu sehr hing dieser Text, den er vorher gelesen hatte, in seinem Kopf. ‚TRIGGER’s Center ist eigentlich Nanase Tenn.‘

Wieso wusste irgendjemand davon? Hatte Tenn irgendetwas getan, ohne das er es ihm gesagt hatte? Wollten sie nicht ab jetzt zusammen arbeiten? Würde Tenn sich, nach diesem einen Abend, wieder so heftig gegen ihn stellen?

Er schluckte, drehte sich um und rannte einfach nur los. In Richtung des alten Theatergebäudes. In Richtung des Untergrunds, wo er aus diesem Licht der Stadt sicher war.

Sie mussten etwas tun. Ganz egal, was es bedeutete. Ganz egal, ob Tenn nun bei ihnen war oder nicht. Riku wusste, dass sie nicht länger warten durften. Immerhin war er vorher auch bereit gewesen, Tenn zur Not ebenfalls zu zerstören, nicht? Er hatte doch jahrelang damit abgeschlossen, ihn noch als seinen Tenn-nii zu sehen. Es sollte ihn nicht mehr treffen, wenn er einfach nur das tun musste, was er die ganzen Jahre tun wollte und wo sie jetzt endlich bereit für waren.

 

––––

 

„Tenn.“

Tenn blickte einfach nur still zu dem anderen, bemerkte den ernsten Blick in den Augen des anderen. „... Kujou-san ...“, flüsterte er ein wenig mehr.

Er hatte keine Ahnung, was genau in den letzten Stunden passiert war.

Kurz nachdem er mit Gaku zusammen die Nachrichten gesehen hatte, wie enthüllt worden war, wer er war und das es unmöglich wäre, dass er, dass Nanase Tenn weiterhin in der Öffentlichkeit sein konnte, hatte Kujou Takamasa bei ihnen geklingelt und ihn mitgenommen, ohne das er oder Gaku etwas tun konnten.

„Du weißt, dass wir eine Vereinbarung hatten?“, entgegnete Kujou eindeutig ernster, „wieso weiß jemand davon?“

„Ich habe keine Ahnung“, sagte Tenn und schluckte etwas. Die einzigen Personen, die wussten, dass er Nanase Tenn war, war seine Familie. Sowie Kujou und inzwischen Gaku und Ryuu.

Als er Riku wiedergetroffen hatte, hatte er nicht sagen können, ob er ihn verraten würde, auch wenn er gehofft hatte, dass Riku, sein Riku, das niemals tun würde. Aber er hatte längst nicht mehr das Gefühl, dass er Riku noch so sehr kannte, wie früher.

Aber nachdem sie sich ausgesprochen hatten, bezweifelte er, dass es Riku gewesen war. Oder jemand seiner Familie.

Kujou Takamasa erwartete viel zu sehr von ihm, dass er ihm seinen Traum erfüllte, dafür, dass er Riku damals geholfen und anständige, medizinische Versorgung gebracht hatte. Er würde niemals etwas tun, was Tenns Idolkarriere – was TRIGGER – zerstörte.

Er zuckte ein wenig zusammen. Er wollte nur nicht glauben, dass es Gaku oder Ryuu waren. „Wieso kannst du sagen, dass sie auf unserer Seite sind?“, hallte Rikus Stimme erneut in seinem Kopf wider. Tenn hatte eh das Gefühl, dass es ihn die letzten Stunden immer wieder heimsuchte.

„Ich konnte nicht ... es länger vor ihnen geheimhalten ...“, murmelte Tenn etwas reumütiger, sah einfach nur vor sich auf den Boden.

Riku hatte recht, oder? Sie hatten niemanden in diesem Licht, denen sie trauen durften.

„Du bleibst hier und lässt dich nirgendwo blicken, Tenn“, sagte Kujou mit einem eindeutig scharfen Unterton.

Tenn starrte nur vor sich, hörte, wie eine Tür auf und zuging, bevor er kurz aufsah und bemerkte, dass er alleine war.

Hierbleiben?

Er wusste, dass er das nicht tun würde. Nicht mehr. Er würde keine Sekunde länger in dieser Welt bleiben, die nicht seine war. Die nie mehr seine sein würde. Die niemals seine war.

Ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden, was war, ging er nach draußen, ließ die Tür hinter sich zufallen und rannte einfach nur los. Sein einziges Ziel, welches er noch hatte, war das alte Theatergebäude, der Weg zu ihrem unterirdischen Versteck. Der Ort, wo er die ganze Zeit hingehörte. Der einzige Ort, an dem er sein konnte.

Tenn war sich nicht einmal wirklich im Klaren, dass er den ganzen Weg bis zu dem Theatergebäude gerannt war.

Er stützte sich gegen eine Hauswand in der Nähe. Diese Gegend war zum Glück immer noch so verlassen, wie die letzten Jahre. Niemand kümmerte sich mehr um diesen Teil, als wenn es ein verbotener Teil der Stadt war.

Es sorgte dafür, dass er ein wenig bitter Lächeln musste. Ein verbotener Teil. Der Teil, zu dem sie verbannt waren, weil jeder glaubte, dass ihre Eltern für dieses Unglück verantwortlich waren.

Niemand kannte die Wahrheit.

Niemand interessierte sich wirklich für die Wahrheit.

„Tenn.“

Er zuckte zurück, als er die Stimme hinter sich hörte, kurz bevor er spürte, wie er am Handgelenk gegriffen wurde und kurz darauf so umgedreht wurde, dass er in die grauen Augen seines Kameraden – ehemaligen Kameraden – sah.

Tenn zog seine Augenbrauen zusammen. „Lass mich los, Yaotome.“ Er war selbst überrascht, wie kalt und ausdruckslos er das gesagt hatte. Wie einfach es ihm gefallen war, nicht Gaku zu sagen.

„Tenn, was soll das?“, entgegnete Gaku eindringlicher, hob eine Augenbraue, hielt ihn weiterhin fest, „was hat Kujou–“,

„Kujou-san hat gar nichts damit zu tun!“, zischte Tenn ihm entgegen, „er ... er ist die letzte Person, die es verraten würde.“ Selbst Riku würde er es noch eher zutrauen, auch, wenn er nicht dran glauben wollte, dass sein Zwillingsbruder das tun wollte. Aber nach ihrem Treffen war er sich selbst bei ihm nicht sicher, dass er ihn noch kannte.

„Tenn, du glaubst doch nicht–“, fing Gaku an.

„Was soll ich sonst glauben? Ryuu und du – ihr–“, startete Tenn, schluckte, drehte seinen Kopf weg, „– war das zwischen uns nur solange etwas, solange ihr dachtet, dass ich einfach nur ein Waisenkind bin, welches von Kujou-san adoptiert wurde?“

„Glaubst du echt, dass ich wegen so etwas unseren Traum zerstören würde?“, fragte Gaku nach, drückte ihn gegen die Wand und sorgte dafür, dass Tenn ihn wieder ansehen musste, „mir ist es egal, wer du bist.“

„... würdest du?“, flüsterte Tenn etwas fragender, auch, wenn er spürte, dass er die Antwort dazu bereits in den Augen des anderen lesen konnte. Auch, wenn er wusste, dass Gaku ihm bereits die Antwort darauf gegeben hatte, ohne, dass er es ausgesprochen hatte. „... Ryuu?“

„Ich bin mir sicher, er hat einen Grund dafür“, sagte Gaku ruhig, nickte ihm zu, „oder glaubst du nicht?“

Tenn zuckte ein wenig unmerkbar zusammen, drehte seinen Kopf zur Seite. Er wusste, dass er jeden anderen ausgeschlossen hatte. „... Lass mich gehen, Gaku“, sagte er schließlich, spürte, wie Gaku ihn losließ, so dass er sich abwandte und zu dem Eingang des alten Theatergebäudes ging.

Auch, wenn er mit einem Seitenblick bemerkte, wie Gaku ihm folgte. „Du solltest nicht mitkommen.“

„Ich werde dich bestimmt nicht alleine lassen, Tenn“, entgegnete Gaku daraufhin, „du hast einen Plan, oder? Und außerdem würde ich gerne mehr erfahren. Von dir und deiner Familie.“

Tenn schluckte, schob die alte Tür auf, um ins Innere zu gehen, sah zu dem anderen und verschloss die Tür direkt wieder, als Gaku neben ihn getreten war. „Wenn du mir folgst ... ist jeder dort draußen ab jetzt unser Feind.“

Gaku zuckte daraufhin nur mit den Schultern und lächelte ihn an. „Du hast uns vertraut, oder?“

Tenn schluckte, nickte langsam, senkte dann aber seinen Blick. „... und für was ...?“, flüsterte er etwas hinterher. Damit Ryuu ihn verletzte und ihm zeigte, dass er nie hinter ihm gestanden hatte? Dass er so weit ging, dass er TRIGGER zerstörte?

„Ich glaube dir, Tenn. Ich weiß nicht, was Ryuu bewegt, aber ich sehe keinen Grund, dir nicht zu vertrauen. Ganz egal, ob du zur Nanase Familie gehörst oder nicht“, sagte Gaku daraufhin schmunzelnder, „du bist und bleibst unser Teamkamerad und Center.“

„Du hast alles richtig gemacht.“

Diese klare Stimme hallte an seinen Ohren wider, während er sich nicht dazu aufraffen konnte, seinen Kopf zu heben.

Richtig gemacht? Ryuu war sich nicht sicher, ob er sagen konnte, dass es das Richtige gewesen war, wenn er seine Kameraden und Freunde hatte verraten müssen.

Auch, wenn er es getan hatte, um seine Familie, seine Geschwister, zu beschützen.

Immerhin war es auch Tenns Familie gewesen, die damals dafür verantwortlich gewesen war. Immerhin konnte er ihm nicht mehr trauen, wo er wusste, dass er zu ihnen gehörte.

„Wir vernichten sie, bevor sie erneut schaden anrichten können.“

Ryuu zuckte zusammen, hob seinen Blick, starrte vor sich, während er in dem Moment nicht einmal mehr genau erkennen konnte, wer vor ihm war. „Sie ... vernichten?“, fragte er ein wenig leiser nach.

„Es ist besser, wenn wir dieses Gebiet endlich komplett auslöschen“, sagte diese Person schmunzelnder, „dass er sich jahrelang hier eingeschlichen hat, um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen ...“

Ryuu seufzte, drehte etwas seinen Kopf zur Seite, blickte einen unbestimmten Punkt an der Seite des Raumes an. Aufmerksamkeit? Tenn? Eigentlich wusste er doch, dass es Tenn nie darum ging, sondern dass er – dass sie zusammen – einfach nur auftreten wollten, um ihre Fans glücklich zu machen, oder?

Er konnte sich doch eigentlich nicht vorstellen, dass Tenn solche Hintergedanken dabei hatte.

„Du weißt, was sie gemacht haben, Ryuunosuke“, hörte er erneut diese deutliche Stimme, worauf er wieder vor sich sah.

Das Bild in seiner Erinnerung sorgte dafür, dass er zusammenzuckte. Sie hatten ihm deutlich gezeigt, dass die Nanase Familie nicht so gut war, sie zuerst den Anschein machten. Das Theater, welches dafür da gewesen war, jedem noch so kleinen Talent einen Start zu geben, war ebenfalls nur eine Farce gewesen.

„... Ich weiß“, flüsterte Ryuu, seufzte etwas mehr. Er würde nicht zulassen, dass Tenn das Gleiche wiederholen konnte, was damals seine Eltern getan hatten. Er würde sich nicht von dem falschen, lächelnden Idol Kujou Tenn täuschen lassen. Jetzt, wo er wusste, dass Kujou Tenn in Wahrheit Nanase Tenn war, würde er dafür sorgen, dass es sich nicht wiederholte. Selbst, wenn er dafür alles hatte zerstören müssen, was er geglaubt hatte, zu lieben.

In dem Moment, als Tenn die Tür erreicht hatte, die in den Untergrundbereich führte, zuckte er zusammen.

Auch, wenn er nicht mehr reagieren konnte, als er nur noch sah, wie jemand – wie Riku – an ihm vorbei sprang und Gaku nach hinten drückte, so dass sie auf dem Boden landeten und sein Zwillingsbruder über ihm kniete.

Wer bist du?“, zischte Riku ihm entgegen.

„Riku–“, startete Tenn, wollte ihn stoppen, schluckte allerdings und drehte sich einfach nur komplett zu ihnen, stoppte jeden Versuch, zu ihm und Gaku zu gehen oder irgendetwas zu sagen.

„Du bist ...“, fing Gaku an, während er einfach nur zu Riku aufsah und keine Anstalten machte, sich zu bewegen. Auch, wenn Riku, kurz nachdem er über ihm gekniet hatte, einen Dolch gegriffen und ihm entgegenhielt, um ihn festzuhalten.

„Beantworte mir meine Fragen!“, zischte Riku ihm entgegen, „was machst du hier? Wer bist du?“

„Keine Sorge, ich bin auf eurer Seite, Tenn hat uns erzählt, was ... mein Name ist Yaotome Gaku“, sagte er dann ruhig lächelnd, „du bist ... Riku?“

Riku schnaubte etwas, drehte seinen Kopf ein wenig zur Seite. „Dein Teamkamerad, Tenn-nii?“

„... Wir sind Freunde, Riku“, erwiderte Tenn daraufhin, „und momentan existiert TRIGGER eh nicht mehr.“

Riku nickte, sah wieder zu Gaku. „Ich hab davon gehört. Sie wissen, wer du bist“, sagte er ein wenig vor sich hin, „wer hat euch verraten?“

„Du warst es nicht, Riku?“, fragte Tenn nach. Er wollte zumindest sichergehen.

„Du traust mir das immer noch zu, Tenn-nii?“, erwiderte Riku schmunzelnder, „... nein. Wir haben nichts gemacht. Sie alle, jeder hier würde lieber nicht gegen dich sein.“

„Tsunashi Ryuunosuke“, antwortete Gaku kurz darauf, so, dass Riku wieder zu ihm sah, „zumindest gehen wir davon aus.“

„Ist er nicht ...?“, fragte Riku nach.

„Er ist unser Freund und Partner“, sagte Gaku weiterhin ruhig, „aber Tenn hat recht damit, dass nur wenige Personen überhaupt von ihm wissen.“

„Kujou-san. Die Person, die Tenn-nii mitgenommen hat“, entgegnete Riku ernster.

„Kujou Takamasa würde mich nie so zerstören“, erwiderte Tenn daraufhin, auch, wenn Riku weiterhin nur Gaku ansah, „er ... ich habe ihm versprochen, für ihn ein Idol zu werden und den Erfolg zu holen, den sein früherer Freund nicht geholt hat.“

„Aber warum seid ihr euch so sicher?“, fragte Riku weiter nach, starrte weiterhin zu Gaku runter, „wenn er euer Freund ist ... wieso sollte ... Freunde verraten sich nicht, oder?“

„Ryuu hat vermutlich einen Grund dafür“, sagte Gaku ruhig weiter, „einen, den wir herausfinden müssen. Aber genau deswegen werde ich Tenn nicht alleine lassen. Nanase Riku, bitte glaub mir, wenn ich dir sage, dass ich euch helfen will und die Wahrheit wissen will.“

Riku schluckte, zog seinen Dolch zurück, richtete sich langsam wieder auf. „Ich vertraue niemanden, der aus dem Licht kommt“, sagte er dann, trat langsam zurück neben Tenn, drehte sich wieder etwas zu Gaku um, „... aber ich glaube auch nicht, dass du lügst und ... wenn Tenn-nii dir vertraut ...“

Tenn sah ihn von der Seite her an, seufzte etwas mehr. Es war nicht so, dass er Riku wirklich bestätigen konnte, dass er noch jemandem von dort vertraute. Es war eher, dass er tief in seinem Inneren glauben wollte, dass er Gaku vertrauen konnte. Auch, wenn er wusste, dass er bei Ryuu immer das Gleiche gedacht hatte.

Gaku trat langsam wieder zu ihnen, legte den Kopf schief, lächelte ruhig zu Tenn. „Danke Riku-kun.“

Es war zu plötzlich gewesen, aber eigentlich war es Riku nur recht, dass sie ihre Pläne endlich beendeten.

Immerhin waren sie bereit und sie würden ihnen zuvorkommen.

„Sie planen, uns zu vernichten“, hatte Mitsuki ihm vor einigen Stunden gesagt, „wir haben einen Tag, eher weniger.“

Riku hatte ihn ein wenig überraschter angesehen, allerdings nur genickt. Er war sowieso lange bereit dafür. Er würde zu verhindern wissen, dass irgendjemand seine Freunde, seine Familie, auslöschte. Genauso sehr, wie er verhindern würde, dass sie die Chance bekamen, ihre Heimat zu zerstören.

„Wenn wir fertig sind, bauen wir das Theater wieder auf“, sagte Tenn neben ihm, während sie sich durch die Gänge dieses großen Gebäudes bewegten. Sie waren beide in einen dunklen Umhang gehüllt.

Riku sah kurz zu ihm, nickte langsam. „So, wie Mama und Papa es gemacht haben“, sagte er ruhig lächelnder, „damit jeder eine Chance bekommen kann, sich zu zeigen.“

„Ihr kommt wirklich her.“

Riku stoppte, sah einfach nur vor sich, spürte kurz darauf, wie Tenn seinen Arm vor ihm ausstreckte. „... Tenn-nii?“

„Ist das alles wirklich dein Wunsch, Ryuu?“, fragte Tenn nach und Riku bemerkte, wie sein Ton deutlich schärfer war. Auch, wenn er ebenfalls spürte, dass sein Zwillingsbruder zwiegespalten mit sich war. Tenn verbarg es vermutlich gut genug für jeden, aber Riku konnte ihn immerhin immer verstehen.

„Ich habe geschworen, dass ich mich räche, wenn irgendjemand von der Nanase Familie überlebt hat“, sagte Ryuu dunkel, „als ich gehört habe, dass Nanase Riku im Untergrund weiterlebt und dieser Plan existierte, habe ich nach Informationen gesucht.“

„Du wusstest nichts davon, dass Riku einen Zwillingsbruder hat?“, fragte Tenn nach, hob eine Augenbraue, sah kurz zur Seite.

„Sie haben nie was davon gesagt“, zuckte Ryuu mit den Schultern, „aber das ist egal. Wenn du einer von ihnen bist, bist du mein Feind, Nanase Tenn.“

„Ist das wirklich deine Meinung?“, fragte Tenn nach, „was ist damit, dass wir uns geschworen haben, die beste Idolgruppe aller Zeiten zu werden?“

„Es war eine schöne Zeit, ja“, sagte Ryuu, zuckte allerdings erneut mit den Schultern, „aber das ist vorbei. Sorry, aber ich lasse euch nicht durch, bis es vorbei ist.“

„Ich werde nicht gehen“, sagte Tenn eindeutiger, „aber Riku. Es ist sein Ziel, nicht meins. Ich habe zu lange hier gelebt, um noch–“,

„Tenn-nii, nein“, sagte Riku und schüttelte heftiger den Kopf, „du bist und bleibst unsere – meine – Familie.“

„Ich weiß, Riku“, sagte Tenn daraufhin, „aber das ist dennoch dein Ziel. Los, geh, die anderen verlassen sich auf dich.“

Riku schluckte, nickte und rannte dann an ihm vorbei, blinzelte, als er von einer Schwertklinge aufgehalten wurde und zu Ryuu sah. Seine Augen richteten sich funkelnder zu ihm, allerdings wurde er kurz darauf nur zur Seite geschubst, bevor er bemerkte, wie Gaku ihn ebenfalls abschirmte.

„Das hier ist unsere Sache, nicht Rikus“, sagte Gaku ernster, „findest du nicht, dass du uns eine Erklärung schuldest? Und hör auf mit der Sache, dass Tenn in Wahrheit Nanase heißt. Das passt alles nicht zu dir, dieser Groll. Ryuu.“

Riku ignorierte den Rest zwischen ihnen und rannte einfach nur weiter. Er wusste, dass er verhindern musste, dass sie seine Heimat, seine Familie und alles, was sie aufgebaut hatten, zerstörten, um zu verhindern, dass sich etwas änderte. Und er musste endlich die Wahrheit darüber ans Licht bringen, was damals passiert war.

 

 

Er stoppte erst, als er in einer Art Kontrollraum ankam, wo er zu einer, in den Schatten des Raumes befindenden, Person blickte.

„Nanase Riku, hm“, fing diese Person an, „willst du wirklich die Vergangenheit wiederholen?“

„Nein“, sagte Riku und funkelnde diese Person durch die Schatten hindurch an, lächelte und trat auf ihn zu, umfasste den Griff seines Dolches mehr, „ich will das beenden, was meine Eltern angefangen haben.“

„Oh?“, kam es überrascht schmunzelnder, „nur noch zehn Minuten und es ist eh zu spät.“

Riku lächelte breiter vor sich hin. „Nein.“

„Du warst es, der sie getötet hat, oder“, hallte Mitsukis Stimme an seine Ohren, bevor er nur noch sah, wie sein Freund aus einem Winkel des Raumes auf diese Person zutrat, „du hast jahrelang dafür gesorgt, dass ich Riku und Tenn nicht trauen konnte.“

„Was– wer ... wer bist du?“

Riku bewegte sich ruhig an ihm vorbei, lächelte etwas mehr. Er wusste, dass er den Rest Mitsuki überlassen konnte.

Mitsuki grinste nur etwas mehr, als er zu demjenigen trat. „Izumi Mitsuki. Und das ist das Letzte, was du wissen musst.“

Riku schmunzelte, als er nur noch einen Schrei hinter sich hörte, der wenige Sekunden darauf verstummte, bevor er die Geräte abschaltete und verhinderte, dass irgendetwas passierte. Stattdessen blickte er auf eine Sache auf den Bildschirmen. Er konnte es geraderücken, damit jeder wusste, dass es nicht die Nanase Familie war, die für das alles verantwortlich war, sondern zeigen, wer es wirklich war.

Er war sich nur nicht mehr sicher, ob er das so tun wollte.

„Riku?“, fragte Mitsuki hinter ihm nach.

„Tenn-nii und ich haben einen anderen Plan“, sagte er ruhiger, schaltete das System einfach nur aus, „einen viel Besseren, um zu zeigen, was unsere Eltern wirklich vorhatten.“

Epilog

Riku fühlte sich angespannt, während seine Augen zu der zu großen Bühne gerichtet waren.

Der Fanjubel draußen war ebenfalls bereits laut, in Erwartung dessen, was kommen sollte, nachdem sie endlich alles beendet hatten.

„Keine Sorge, Riku“, hörte er Gakus Stimme neben sich, während er bemerkte, wie dieser ihm eine Hand auf die Schulter legte.

„Riku“, flüsterte Tenn ihm kurz darauf zu, bevor er wenige Sekunden später seine Hände an Rikus Wangen legte, damit er ihm wieder in die Augen sehen konnte.

„Ein Neubeginn, oder“, flüsterte Riku ebenfalls, auch, wenn er eher das Gefühl hatte, als wenn seine Stimme gar nicht so wollte, wie er.

Tenn lächelte, legte seine Lippen auf Rikus, küsste ihn für wenige Sekunden, bevor er sich zurückzog und nickte. „Willst du lieber nicht–“,

Riku schluckte, atmete tief ein und aus, lächelte dann ebenfalls. „Ich will gemeinsam mit Tenn-nii singen.“ Er wusste, dass er es wollte. Es war nur ein seltsames Gefühl, dass er plötzlich in dieser Arena im Backstagebereich stand, wo er sonst jahrelang dieses Licht an der Oberfläche gemieden hatte. Wo er Idols gehasst hatte, weil er gedacht hatte, dass sie ihm Tenn-nii genommen hatten.

Jetzt fühlte er sich angespannt, weil er hier, zusammen mit seinem Zwillingsbruder, zusammen mit Yaotome Gaku und Tsunashi Ryuunosuke, stand, weil er mit Kujou– nein Nanase Tenn– mit Tenn-nii auftreten sollte, bevor TRIGGER wieder nach der ganzen Sache zurück auf die Bühne kommen würde.

Niemand wusste davon, dass sie eine kleine Vorgruppe sein würden. Jeder fieberte einzig TRIGGER’s Auftritt entgegen.

Riku zuckte unmerklich zusammen, als er spürte, wie jemand – Tenn-nii – seine Hand ergriff, bevor er sah, wie er von Tenn angelächelt wurde.

„Gehen wir“, sagte er ruhig, „keine Sorge, sie werden dich genauso akzeptieren. Davon ab, dass ich dich immer beschützen werde, Riku.“

Riku nickte langsam und ging dann zusammen mit Tenn auf die große Bühne, ohne, dass sie ihre Hände losließen. Er war einfach nur froh, dass er in dem Moment wusste, dass Tenn, sein Tenn-nii, bei ihm war und ihn nie wieder alleine lassen würde.

„Huh? Das ist nicht TRIGGER?“ – „Wer ist das?“ – „Zumindest nicht–“,

„Hey, sorry, dass wir euch so lange haben warten lassen!“, unterbrach Tenns laute Stimme das Geflüster aus den Fanreihen, welches für Riku so laut und durchdringend geklungen hatte, dass es gefühlt direkt bei ihm gewesen war. Er war nur froh, dass Tenn ihn die ganze Zeit nicht losließ. „Aber ihr müsst euch noch einen kurzen Moment gedulden. Bevor TRIGGER zurück auf die Bühne kommt, haben Riku und ich ein kleines Vorprogramm. Ich hoffe, dass ihr meinen Zwillingsbruder genauso annehmen werdet, wie ihr mich – uns – jahrelang supportet habt.“

Riku konnte die ganze Zeit nicht anders, als immer wieder eher Tenn anzusehen. Es sorgte dafür, dass er sich entspannte, weil er wusste, dass sie gemeinsam alles durchstehen konnten.

Niemand würde sie mehr trennen können, weil sie ab jetzt ihren Weg gemeinsam gehen würden und weil sie sich endlich nicht mehr hinter ihrer Vergangenheit verstecken mussten.



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