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Fullmetal Alchemist: Es zählt nicht die Vergangenheit

von

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Verbot und Verlust

Hallo, hier bin ich endlich wieder!

Ich habe lange nichts mehr geschrieben und bin jetzt mit einem neuen Anime wieder dabei.

Leider hatte ich sehr lange keine Zeit mehr und mein Schreibstyle scheint auch schlechter geworden zu sein, aber hierfür habe ich mir ganz viel Mühe gegeben und hoffe das man es Qualitätsmäßig nicht bemerkt.

Meine geliebte Beta-Leserin hat momentan keine Zeit mehr und konnte mein Kapitel nicht Betalesen, dennoch hoffe ich, dass Euch meine Idee gefällt und auf Rückmeldung hierzu.

Ich versuche wieder öfter zu schreiben und dann auch wieder meine alten FF's fortzusetzen.

Aber erst einmal will ich wieder auf mein altes Niveau kommen.

Dann wünsche ich Euch viel Spaß mit meiner Fullmetal Alchemist FF
 

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K: 1 Verbot und Verlust
 

Es regnete in Strömen, als eine uniformierte Truppe durch ein kleines Dorf marschierte.

Deren blaue Kleidung war mit Schlamm bedeckt, wobei der Regen bereits einiges davon abgewaschen hatte.

Sie sahen müde, schlapp und abgekämpft aus.

Die Schrammen in ihren Gesichtern unterstrichen die Abgeschlagenheit der Truppe noch deutlicher.

Den Blick gen Boden gerichtet versuchten sie dem Regen etwas zu entkommen, damit er nicht auch noch in ihre Augen schlug.

Als sie losgegangen waren, hatte es bloß getropft.

Und jetzt war daraus ein dichter Regen geworden.

Der Himmel war mit grauen Wolken verhangen und ließ keinen einzigen Stern am Firmament erahnen.

Selbst der Mond zeigte sich nicht hinter der schweren Wolkendecke.

Ab und an ragte ein Baum in die Höhe, welche kaum einen trockenen Platz bieten konnten, während es über ihren Köpfen laut prasselte, wenn sie unter einen der wenigen Bäume hindurchgingen.

Nur schlecht konnten die Soldaten den Weg vor ihnen erkennen, der fast nur noch aus Schlamm bestand.

Ihre Kleider waren durchnässt und sie froren alle unheimlich.

Waren sie doch alle froh, wenn sie endlich am Bahnhof ankommen würden, um nach Hause zu kehren.

Wahrscheinlich dachten sie alle an ihre warmen Wohnungen, eine heiße Dusche und ihr bequemes Bett.

Doch plötzlich erregte ein leuchtender blauer Blitz in der Ferne ihre Aufmerksamkeit.

Zuerst dachten sie, dass es anfangen würde zu blitzen, aber einer unter ihnen erkannte, um was es sich da tatsächlich handeln musste.

Nach einigen Sekunden war das ganze vorbei, ehe es von einem etwas kleineren Leuchten begleitet wurde, was Sekunden später eintraf.

Die Truppe hatte angehalten und sich das Schauspiel mit angesehen, wobei sie ihre Augen hatten abschirmen müssen.

"Ihr geht alle weiter, ich geh dem ganzen auf den Grund!", schrie ein schwarzhaariger Mann, der um die zwanzig sein musste, gegen den Regen an.

Zustimmend nickten alle.

Es gab keine Widerworte, da niemand Lust hatte, jetzt auch noch in eine andere Richtung zu laufen, um dem ganzen auf den Grund zu gehen.

Dafür waren sie wahrlich alle zu müde.

Bis auf eine.

Eine blondhaarige Frau, legte dem Schwarzhaarigen ihre Hand auf die Schulter.

"Ich werde Sie begleiten.", gab sie mit ernstem Blick von sich.

Ihre Worte schienen kein nein zu akzeptieren.

Kurz sah er sie aus undurchdringlichen schwarzen Augen an, ehe er stumm nickte und sie sich beide von der Truppe entfernten, die jetzt nur noch aus Männern bestand.

Mit zügigen Schritten machten sie sich auf den Weg zu den entfernten Häusern.

Sie sahen sehr klein aus, was heißen musste, dass sie ein gutes Stück zu laufen hatten.

Und als wäre dies nicht genug, lag ihr Weg Richtung Hügel.
 

In einem staubigen Keller lag ein bewusstloser, blonder Junge, dem der rechte Arm und sein linkes Bein, oberhalb seines Knies, fehlte.

Hinter diesem zog sich eine Blutspur von seinem Bein aus, bis zu einem mit Kreide perfekt gemalten Kreis.

Eine Rüstung lag ohne Kopf vor ihm, in dessen Innenraum ein rotes Symbol aus Blut reingemalt worden war.

Der passende Helm lag unweit entfernt neben dem Blonden.

Der Raum, in dem sie sich befanden, sah einer Bibliothek ähnlich.

An den Wänden waren Regale angebracht worden, die voll mit Büchern der Alchemie waren.

Außerdem stand noch eine weitere Rüstung an der Wand neben einem Tisch, auf dem Reagenzien zu finden waren.

Dennoch sah es nicht wirklich nach einem Arbeitszimmer aus.

Leise prasselte der Regen gegen die kleine Scheibe, die weit oben, nahe der Decke angebracht worden war.

Ein leises Geräusch drang durch die Stille.

"Wo... bin ich.", erklang eine Kinderstimme.

Klappernd bewegte sich die silberne Rüstung auf dem Boden und setzte sich auf.

"Ah...! Bruderherz!", rief dieselbe Stimme.

Stürmisch packte die Rüstung den blonden Jungen und drehte ihn um.

Nasse Spuren zogen sich dessen Wangen hinunter.

Noch immer regte sich der Junge nicht.

"Bruderherz! Bitte wach doch auf!", schrie erneut die kindliche Stimme.

"Was soll ich tun? Was soll ich tun?", wiederholte er und sah sich panisch im Raum um.

Noch immer floss das Blut aus beiden Wunden.

In einem Regal erblickte die Rüstung einen Verbandskasten.

Vorsichtig wurde der Bewusstlose wieder auf den Boden gelegt, eh die Rüstung sich scheppernd in Bewegung setzte, den Verbandskasten aus dem Regal nahm und damit bewaffnet wieder zu dem Jungen schritt.

Hastig Verband er den Beinstumpf und die Schulter.

Nach kürzester Zeit waren auch schon die Verbände mit dem roten Lebenssaft durchtränkt.

Es wollte einfach nicht aufhören zu bluten.

Das Gesicht des Verletzten wurde immer fahler und die Atmung wurde flacher.

"Bitte, bleib bei mir Bruderherz!", rief die kindliche Stimme, die aus der Rüstung kommen musste.

Das Wesen, wovon nur noch Knochen übrig geblieben waren, welches sich in den Kreis befunden hatte, welcher auch als Transmutationskreis bezeichnet wurde, beachtete er nicht weiter.

Hastig setzte er sich den Helm, auf die Schultern, bei dem die Augen zu glühen anfingen, schnappte sich den am Boden liegenden und stürmte aus dem Haus.

Er rannte so schnell ihn seine Beine trugen.

Regen peitschte ihm ins Gesicht und durchnässte seinen Bruder, der in seinen Armen lag, gänzlich.

Er wusste, dass jede Sekunde zählte und hastete weiter durch den schlammigen Untergrund.

Es kam ihm so unendlich weit vor, als würde er kaum vorwärtskommen.

Nach einer schier endlosen Zeit rückte ein Haus immer näher.

Einige male wäre er beinahe gestolpert, als er endlich den Treppenansatz erreichte.

Eilig stieg er die braunen Holzstufen empor, bis er vor der Tür angelangt war.

Mit dem Fuß stieß er diese auf und sank sofort auf die Knie.

Er hatte es geschafft.

Erleichterung machte sich in ihm breit.

Jetzt konnte seinem Bruder geholfen werden.

Zwei verwirrte Augenpaare blickten ihm entgegen.

Das eine gehörte einer älteren Frau, die gerade mal die Größe eines Kindes besaß.

Ihr Gesicht wies ein paar Falten auf, eine kleine Brille thronte auf ihrer Nase und die grauen Haare hatte sie zu einem hohen, länglichen Dutt zusammen gebunden.

Neben ihr saß auf dem Sofa ihre Enkeltochter, sie hatte schulter langes, blondes Haar und große blaue, neugierige Augen.

Verwundert hatte sie sich hinter ihrer Oma nach vorne gelehnt, um eine bessere Sicht auf den Eingang zu haben.

"Oma Pinako, bitte helft meinem Bruder.", bat die Rüstung mit weinerlicher Stimme.

Erst jetzt fielen die Augen der Beiden auf den Jungen in seinen Armen.

"Ed...!", rief das kleine Mädchen entsetzt und sprang vom Sofa auf.

"Was ist denn passiert? Bist du es Alphonse? Bring ihn doch herein.", wies die alte Frau schockiert an.

Auch sie stand von dem Sofa auf und deutete dem Größeren, den Jungen in das Behandlungszimmer zu bringen.

Nickend kam er der Aufforderung nach, ging in den hinteren Bereich durch eine Tür und legte seinen Bruder auf einer, mit einem weißen Laken bedeckten, Liege ab.

Wobei der Kleinere keinen Ton von sich gab.

Fast schien es als ob er schlafen würde, wenn das ganze Blut nicht wäre, dass sich schon von der Haustür bis zum Verletzten zog.

Auch das unschuldige weiße Laken war bereits rot verfärbt worden.

Die ältere Frau kam ebenfalls in den Raum und kramte einen Koffer aus einem der hellen Schränke hervor, um den Jungen notdürftig zu versorgen.

Auch die Enkeltochter Winry war ihnen nach gegangen und stand im Türrahmen.

Stetig tropfte das Blut auf den Boden und hinterließ eine immer größer werdende Pfütze.

"Ich kann die Blutung zwar stoppen, dennoch sollte es sich später noch ein Arzt ansehen.", erklärte die alte Frau beherrscht.

Gerade jetzt durfte sie nicht den Kopf verlieren, immerhin hatte sie eine Vorbildfunktion und musste dem Jungen so gut sie konnte helfen.

Sonst wäre es schon bald zu spät für ihn.

Denn kein Arzt würde schnell genug bei ihm sein können.

"Helf mir mal bitte Ed das Oberteil auszuziehen.", bat sie an ihre Enkeltochter gerichtet, nachdem sie den Verband aufgeschnitten hatte.

Nickend half diese ihrer Oma bei allem, so gut sie konnte, denn auch sie wollte, dass ihrem Kindheitsfreund schnell geholfen wurde.
 

Nach einiger Zeit, die Alphonse wie Stunden vorgekommen waren, wischte Oma Pinako sich die verschwitzte Stirn ab, ehe sie zum ersten Mal wieder zu der Rüstung aufsah.

"Die Blutung ist erst einmal gestoppt. Sein Puls scheint auch wieder etwas stabiler zu sein. Und jetzt erzähl mir mal genau, was passiert ist.", forderte sie den Neuankömmling erneut auf.

Kurz nickte der Angesprochene und erzählte ihr alles, was er weiß, auch wenn er Angst hatte dafür gerügt zu werden.

Er musste ihr einfach alles erzählen, das war er Oma Pinako schuldig.

Schließlich hatte sie Edward gerettet.

"Verstehe.", murmelte die alte Frau und sah mit der Hand am Kinn zu Edward hinüber.

Sie wollte beide mit Worten belehren, aber sie empfand, dass die beiden Jungen bereits genug gestraft worden waren.

Dennoch würde sie eine Predigt halten, das war sie Trisha einfach schuldig, da sie die Verantwortung für beide Jungen trug.

Trisha war ein herzensguter Mensch.

Sie war Pinako eine gute Freundin und eine gute Mutter für die beiden Jungen gewesen.

Noch immer sah sie ihr warmes lächeln vor ihrem inneren Auge.

Ein sanftes Lächeln lag auf den Zügen der Alten, ehe sie ihren Kopf leicht schüttelte, um wieder klar zu werden.

"Du kannst mit deinem Bruder erst einmal ins Gästezimmer. Ich komme später nach Ed schauen.", erklärte sie ruhig.

Verwundert, dass er nicht ausgeschimpft worden war, nahm Alphonse sich seinen großen Bruder und stieg die Treppen empor ins Gästezimmer, welches die erste Tür links lag.

Vorsichtig legte er seinen bewusstlosen Bruder ins Bett und deckte ihn ordentlich zu.

Er selbst setzte sich neben das Bett und betrachtete seinen Bruder dabei, wie er schlief, wobei Erschöpfung in dem Gesicht Edwards geschrieben stand.

Der Blick des Jüngeren glitt zum Fenster.

Er selbst war überhaupt nicht müde.

Ihn plagte kein Hunger und Durst hatte er auch nicht.

Wie gerne würde er wissen, was mit ihm passiert war.

Edward würde das ganz bestimmt wissen, dem war er sich sicher.

Sein großer Bruder wusste alles und was er dann zu tun hatte auch.

Bestimmt würde er das wieder hinbekommen.

Ja, daran glaubte er fest.

Leise klopften die Regentropfen gegen die Scheibe und rannen daran herunter, ehe sie sich mit anderen verbanden und einzeln als große Tropfen aus Al´s Blickfeld verschwanden.

Erschrocken fuhr die Rüstung zusammen, als es an der Tür klopfte.

Wer das wohl zu so später Stunde noch sein konnte?
 

Endlich war der Soldat an dem kleinen Häuschen angekommen.

Nun stand er mit der Soldatin vor dem Eingang und klopfte gegen diese.

Stille.

Ruhig lauschte er an der Tür, aber es tat sich nichts und als er sich gegen diese lehnte, da bewegte sich die Tür von selbst.

Es war offen.

"Hallo?! Mein Name ist Roy Mustang, ich bin vom Militär. Die Tür stand offen, ich komme jetzt rein!", rief er in die Dunkelheit und zückte seine Waffe, diese er vor sich hielt, was seine Begleiterin ihm gleich tat.

Vorsichtig schlich er voran.

Er lugte um jede Ecke und schaltete die Lichter an, dicht gefolgt von seiner Kameradin, die ihm Rückendeckung gab.

Doch nirgends fand er jemanden oder etwas verdächtiges.

Als er im Erdgeschoss fertig war, stieg er die Treppen in den Keller hinab und was sich ihm dort auftat, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren.

Es sah fürchterlich aus.

Ein riesiger Transmutationskreis tat sich vor seinen Augen auf.

"Das ist doch....", stockte Mustang und hielt sich die Hand vor den Mund.

Es hatte hier tatsächlich jemand gewagt eine menschliche Transmutation durchzuführen.

Noch nie zuvor hatte er so etwas abscheuliches zu Gesicht bekommen.

Der transmutierte Mensch jedoch lebte nicht länger und es waren nur noch Knochen übrig geblieben.

Es sah furchterregend und grotesk aus.

Das Blut auf dem Boden verriet ihm, dass es jemand lebend daraus geschafft haben musste, sowie der offen liegende Verbandskasten.

Eilig lief der Soldat an seiner Begleiterin vorbei, die Treppen hinauf.

Er hatte sich nicht einmal nach ihrem Befinden erkundigt, da es ihm wichtiger erschien den Mann zu finden, der für das im Keller verantwortlich war.

Vorsichtshalber sah er sich auch oben in dem ersten Stock um.

Hier schien eine kleine Familie zu wohnen, mit zwei Söhnen, wie er aus den Zimmern schließen konnte, da sich oben die Schlafzimmer befanden.

Es war zwar sehr spärlich eingerichtet, aber es sah dennoch sehr schön aus, so empfand er es.

Die Zimmer strahlten Wärme und Geborgenheit aus, obwohl sie nur mit dem nötigsten Ausgestattet worden waren.

Die meisten Spielzeuge schienen mit Alchemie hergestellt worden zu sein, wobei einige eher misslungen wirkten und andere wirklich gut aussahen.

In den Räumen fehlte jedoch jede Spur zu einem dieser Menschen.

So wurde Mustang zu seinem Leid auch in der oberen Etage nicht fündig und lief wieder nach draußen, gefolgt von seiner treuen blonden Begleiterin, die trotz dessen gefasster wirkte als Roy selbst.

Sie stellte keine Fragen, denn sie wusste genau, was sie gerade gefunden hatten.

Trotz der Müdigkeit rannte der junge Mann in den peitschenden Regen.

Wenn derjenige es überlebt haben musste, dann konnte er nur noch an einem Ort sein.

Weit und breit hatte er nur ein Haus gesehen und dort würde er als nächstes Suchen.

Viel weiter dürfte es der Verwundete nicht geschafft haben, ohne an ihnen vorbeigekommen zu sein müssen.

Sie waren froh, als sie endlich auf der Veranda standen und somit etwas vom Regen geschützt waren.

Eine Weile verschnauften sie und versuchten wieder zu Atem zu kommen.

Nach einer kurzen Pause hatten sie sich beruhigt, weshalb der Schwarzhaarige, mit gestrafften Schultern, an die Tür klopfte.

"Nanu, wer mag das wohl sein?", fragte sich die alte Dame und ging zur Tür, um diese zu öffnen, nachdem sie das blutige Tuch in den Eimer zurückgelegt hatte.

Sie hatte gerade noch alles Blut aufgewischt und war so eben fertig geworden.

"Ja bitte?", wollte sie freundliche wissen, nach dem sie die Tür geöffnet hatte.

Vor ihr stand ein junger Mann, der wahrscheinlich besser aussah, als er es im Moment gerade tat.

"Haben sie eben noch einen Verwundeten bei sich gehabt?", fiel er sofort mit der Tür ins Haus.

"Sie sind doch vom Militär.", dachte Pinako laut, als sie die Uniformen genauer betrachtete, ehe sie die Augen verengte und dem Mann vor ihr direkt ins Gesicht sah:"Warum wollt ihr das wissen?"

Sie klang erbost, was der Uniformierte zu ignorieren schien.

Er war es gewohnt nicht überall willkommen zu sein.

"Ja, ich bin vom Militär und heiße Roy Mustang. Hinter mir steht meine Kameradin Riza Hawkeye.", stellte er sich vor und zog mit den Worten seine Taschenuhr aus seiner Hosentasche und zeigte sie der älteren Frau.

Auf der Uhr befand sich ein Wesen, was wie ein Löwe und gleichzeitig wie ein Drache aussah.

An der unteren Hälfte befand sich ein kleiner Rosenkranz und hinter, sowie um das Wesen war ein unauffälliges Muster.

Die Uhr war silbern und zeichnete jemanden als Staatsalchemist aus.

"Wir gehen fest der Annahme, das jemand versucht hat einen Menschen zu transmutieren und das überlebt hat. Für uns ist es sehr von Bedeutung so jemanden in unsere Dienste zu nehmen. Können wir mit der Person sprechen?", erklärte der Alchemist ruhig.

Kurzes schweigen trat ein, in der Oma Pinako zu überlegen schien.

"Im Moment ist er nicht ansprechbar. Ihr werdet also nicht mit ihm reden können.", erwiderte die Ältere bissig.

"Bestimmt können Sie mir auch ein paar Fragen beantworten. Dann kann ich auch mit Ihnen sprechen.", überlegte Roy mit seinem charmanten Lächeln.

Schließlich wollte er nicht umsonst hergekommen sein.

Jetzt schien die Grauhaarige zu überlegen und sah dem Mann in die schwarzen Pupillen.

"Ich halte das für keine gute Idee. Ich weiß nicht sehr viel und kann Ihnen nicht die gewünschten Informationen geben. Einen schönen Tag noch.", mit den Worten knallte sie dem Staatsalchemisten die Tür vor der Nase zu.

Verdattert stand dieser blinzelnd vor der geschlossenen Tür und konnte gar nicht so richtig fassen, dass man ihm gerade die Tür vor der Nase zugeschlagen hatte.

Sogleich klopfte er aufgebracht an die Tür und schrie:"Hey! Machen Sie gefälligst wieder die Tür auf!"

"Ich denke nicht daran! In mein Haus kommt niemand vom Militär!", rief sie zurück und begab sich in die Küche um einen Tee zu kochen.

Sanft legte Riza eine Hand auf die Schulter Roy's, um ihm zu signalisieren, dass es genug war und sie so nicht weiter kommen würden.

"Ich will nicht umsonst hergekommen sein. Wir sind so nah an der Lösung.", sprach der Schwarzhaarige betrübt.

Er wollte diesen Mann unbedingt in seinem Trupp haben.

So jemand fähigen konnten sie mit Sicherheit gebrauchen, da er auch sehr schlau zu sein schien.

Kurz schüttelte die Blondhaarige den Kopf.

"Nein, es reicht. Hier kommen wir nicht weiter. Lassen Sie uns nach Hause kehren und zu einem anderen Zeitpunkt wieder kommen. Das macht hier keinen Sinn.", gab sie ruhig von sich.

Seufzend wandte sich Roy von der Tür ab.

Sie hatte ja recht.

Die Frau schien nicht gut auf ihn zu sprechen zu sein oder generell auf das Militär.

Wahrscheinlich war es wirklich besser, wenn sie ein anderes Mal wieder kommen würden.

Ein neuer Tag ergab immerhin neues Glück oder eher eine neue Chance, auf eine nicht ganz so missgestimmte Alte zu treffen.

Unzufrieden stiefelte der Mann wieder durch den nasskalten Regen, gefolgt von seiner Kameradin.
 

Kurz sah Pinako aus dem Fenster und stellte mit Genugtuung fest, dass die Beiden endlich von ihrer Veranda verschwunden waren.

So nahm sie die beiden Tassen frisch aufgebrühten Tee und gesellte sich zu ihrer Enkeltochter Winry, welche eine der dampfenden Tassen entgegennahm.

Vorsichtig nahm sie einen Schluck von dem Heißgetränk und starrte abwesend in den Inhalt, welcher ihr Gesicht widerspiegelte.

Sie wusste nicht, was sie von dem heute erlebten halten sollte.

Ihre besten Freunde waren nicht mehr sie selbst.

Konnte es jemals wieder so werden wie früher, wie am Vortag?

Sie wusste es nicht, dennoch hoffte sie es so sehr.
 

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Winry: *seufz*
 

Pinako: Alles in Ordnung Winry? *besorgt*
 

Winry: Ich hoffe das Ed bald wieder aufwacht.
 

Pinako: Hab etwas Geduld. Edward ist ein Kämpfer, er wird wieder ganz bestimmt.
 

Winry: Ohja, du hast bestimmt recht. * wieder lächel*
 

Al: * wartend neben dem Bett von Ed sitz*
 

Pinako: * noch etwas Tee mach und jedem Leser eine Tasse geb* Der beruhigt die Nerven. * lächel und wieder zu Winry setz*

Seelischer Schmerz

Hey, hier bin ich wieder.

Morgen habe ich meine erste OP und ich weiß nicht, wann ich weiter schreiben kann, aber ich bemühe mich.

Dann labre ich mal nicht weiter und los geht's x3

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K: 2 Seelischer Schmerz
 

"Sie haben ihn mir genommen....Gebt mir meinen Bruder zurück!", schluchzte eine Schmerz verzerrte Stimme.

Der blonde Junge zog sich mit den Armen über den Boden vorwärts, da ihm sein linkes Bein fehlte.

Ein Scheppern halte durch den Raum, als er eine Rüstung umgetoßen hatte.

"Ein Arm, ein Bein, egal was. Nehmt, was ihr wollte, aber gebt mir meinen kleinen Bruder zurück!", rief er während er ein Symbol aus seinem eigenen Blut in die Rüstung malte.

Verzweiflung gepaart mit Wut spiegelte sich in seinem Gesicht wieder, wobei die Verzweiflung überwog.

"Bitte, er ist alles, was ich noch habe.", schluchzte er verzweifelt und klatschte sich in die Hände, wie als wollte er beten.

Leuchtende blaue Lichtblitze zogen erneut durch den Raum und erhellten diesen.

Wenige Sekunden später war alles vorbei und der Junge wurde bewusstlos.
 

Es war ein neuer Tag angebrochen und die Sonne war schon vor einiger Zeit aufgegangen.

Al hatte sich ans Bettende gesetzt und sah aus dem Fenster hinaus.

Er beobachtete ein paar Vögel, wie sie auf Futtersuche waren, als plötzlich ein leises Stöhnen vom Bett aus ging, weshalb Alphonse erschrocken hochfuhr.

"Bruderherz?", fragte die metallene Stimme hoffnungsvoll.

In diesem Augenblick schlugen die Augen des Verwundeten auf und es überkam ihn ein höllischer Schmerz, einhergehend mit dem zuletzt erlebten.

Außer stande zu antworten, schrie der Junge kurz auf, ehe ihm Tränen in die Augen stiegen durch den Psychisch erleideten Schaden.

"Alphonse....", schluchzte er und legte sich den linken Arm über seine Augen.

"Bruderherz! Ich bin hier!", rief er, damit sein Bruder verstand, dass es ihm gut ging.

Eilig war er aufgestanden und hatte sich direkt neben seinen Bruder ans Bett gekniet.

Ruckartig nahm Edward seinen Arm von den Augen und sah zu seiner Rechten.

Dort saß eine Rüstung, um genau zu sein die, an welche er versucht hatte die Seele seines Bruders zu binden.

Dann hatte es wirklich geklappt.

"Al...", flüsterte der Blonde mit Erleichterung in der Stimme.

Er hatte es geschafft.

Eilig rieb er sich mit dem linken Arm über seine Augen.

Vorerst war er zufrieden.

Langsam versuchte er sich aufzusetzen, da bemerkte er das Fehlen seines rechten Armes.

Das hatten sie ihm also genommen, damit er seinen Bruder wieder haben durfte.

So würde er nie wieder die Alchemie nutzen können.

Wie sollte er seinem Bruder so helfen können?

In Gedanken versunken starrte der Verletzte auf den T-Shirt-Ärmel zu seiner rechten.

"Ed?", fragte Alphonse vorsichtig, als plötzlich die Tür aufging und Oma Pinako im Raum erschien.

"Edward, du bist ja wach. Wie geht es dir?", wollte sie besorgt wissen und stellte sich neben die Rüstung.

Der Junge sah gar nicht gut aus.

Ohne die ältere Frau angesehen zu haben, senkte er schuldbewusst den Kopf, wobei sich ein Schatten über sein Gesicht legte.

Er konnte Oma Pinako nicht in die Augen sehen, nicht nach dem, was er getan hatte.

Das alles schien ihm sehr zugesetzt zu haben.

Während seine Lebensfreude dahin schwand.

Er war ein fröhlicher, aufgeweckter Junge gewesen.

Und gut erzogen auch.

Er passte immer gut auf seinen kleinen Bruder auf, wobei er dieses Mal versagt zu haben schien, denn seinem Bruder war alles genommen worden.
 

"Aaaargh! Dieser Papierkram findet heute ja gar kein Ende!", rief Roy aufgebracht und raufte sich die Haare.

Im großen Büro, in dem mehrere Tische standen, an denen viele vom Militär ihren Platz gefunden hatten, ruckten die Köpfe nach oben, ehe sie sich wieder schnell ihren Arbeiten widmeten, damit sie keinen Ärger bekommen würden.

Denn keiner von ihnen wollte den Zorn des Oberstleutnant's Roy Mustang auf sich spüren.

"Regen sie sich nicht so auf Oberst, wir kommen schon früh genug wieder nach Resembool zurück.", versuchte Riza ihren Vorgesetzten zu beruhigen, nach dem sie aufgestanden und zu seinem Tisch gekommen war, damit sie nicht so laut sprechen musste.

Immerhin wollten auch noch andere in diesem Raum arbeiten.

Der Tisch des Oberst stand mit dem Rücken zum Fenster, während die anderen Tische mit größeren Lücken zwischen drin mit seinem ein Hufeisen bildeten.

Ihre Tischrücken zeigten immer zur Wand hinüber.

Neben dem Tisch Mustang's stand ein großes, einladendes, rotes Sofa, auf dem er schon so manche Nacht verbracht hatte.

Ihm gegenüber befand sich die Eingangstür.

Seufzend gab der Angesprochene sich geschlagen.

"Ich würde lieber heute schon losziehen. Außerdem scheint der Stapel auch nicht weniger zu werden.", erklärte er ihr und lächelte sie wehmütig an.

"Wenn Sie wollen, dass ich Ihre Arbeit übernehme, dann vergessen Sie es lieber schnell wieder. Ich habe auch noch meine Berichte, um die ich mich kümmern muss.", erwiderte sie gereizt von oben herab.

Schon oft hatte er ihr seine Arbeit aufgehalst, damit er früher Feierabend machen konnte.

Ruckartig drehte sich die blond Haarige um und ging wieder zu ihrem Tisch zurück, um sich auch wieder um ihre Arbeit zu kümmern.

"So etwas würde ich doch nie tun.", gab er scheinheilig zu verlauten, ehe auch er sich wieder an seine Arbeit setzte.

Nebenbei füllte er auch schon ein Formular aus, mit der Bitte, dass er nach Resembool fahren müsste, um nach dem Mann im Bericht zu suchen, da er seinen Aufenthaltsort kannte und noch immer hoffte, dass er bei der alten Frau war.

Hoffentlich ließ sie sich beim nächsten Mal überreden und schlug ihm nicht wieder die Tür vor der Nase zu.

Es war sehr wichtig, dass sie diesen Mann bekommen.

Sollte er sich widersetzen, so würde er ihn zwingen ins Miilitär zu kommen, das stand fest.

Aber am Anfang wollte er es mit seiner Überredungskunst versuchen.

Manchmal konnte er wirklich sehr überzeugend sein.

Ein schelmisches Grinsen schlich sich auf das Gesicht des Oberst.

Oh ja, er würde diesen Mann um jeden Preis bekommen.
 

Nach dem Pinako keine Antworten auf ihre Fragen erhalten hatte, war sie aus dem Zimmer gegangen und wenig später mit etwas zu Essen wieder gekommen.

"Edward, du musst doch Hunger haben. Ich habe dir ein Brot gemacht und dazu ein Glas Milch gestellt.", erklärte die Alte und schritt ans Bett.

Sie erwartete Proteste, da sie wusste, dass Edward Milch nicht ausstehen konnte.

Er hasste sie regelrecht.

Doch den Gefallen tat er ihr nicht.

Noch immer saß er genauso geknickt wie zuvor da.

Er schien sich keinen Millimeter bewegt zu haben, nachdem sie gegangen war.

Die Schuld und die Ereignisse schienen schwer auf seinen schmalen Schultern zu lasten.

Schweigend stellte sie das Tablett auf Ed's Schoß ab.

Der Junge war wie weggetreten und ausgewechselt.

Nicht mehr ansprechbar.

So sollte Winry ihn nicht zu Gesicht bekommen, entschloss sie.

Die zwei sollten selbst entscheiden können, wann sie gesehen werden wollen.

Auch wenn sie dies lieber vermeiden wollte, wusste sie, dass dies nicht möglich war.

Vielleicht bekam Alphonse ihn ja zur Vernunft.

"Edward .... bitte, du musst was essen.", bat sie ihn.

Doch noch immer bewegte er sich nicht, als wäre er nicht echt.

"Ich müsste noch einen Rollstuhl haben. Ich mache ihn gleich schon einmal fertig, dann könnt ihr damit durch die Wohnung fahren, wenn ihr das wollt. Es muss nicht sofort heute sein. Irgendwann, wenn ihr bereit dazu seid.", sprach sie an beide Jungen gerichtet und legte dabei eine Hand auf Al's Arm, während sie Ed ansah.

Die Hand spürte der Rüstungsjunge nicht, aber er sah sie, genauso, wie er sah, dass die Ältere seinen Bruder mitleidig ansah.

Leise seufzend verließ Pinako den Raum.

Ihr setzte das ganze unheimlich zu.

Es schmerzte ihr in der Brust die Beiden so zu sehen.

Doch Edward schien es seelisch schlimmer getroffen zu haben.

Was er wohl gesehen hat?

Es hieß, dass wenn man eine menschliche Transmutation durchführte, dass man dann die Wahrheit zu Gesicht bekommen würde.

Es Maß sich daran, was man als Wegezoll hergab.

Vor der Tür saß winselnd ein schwarzer Labrador mit weißer Brust, sowie Bauch.

Auf seinem roten Halsband stand der Name Den.

Dieser besaß eine Prothese, weil ihm seine linke Vorderpfote fehlte und da Oma Pinako Automail Mechanikerin ist hatte sie ihm damals eine Automail angefertigt, damit er wieder normal gehen konnte.

Den spürte, dass es den beiden Jungen nicht gut ging und wollte zu ihnen, um ihnen Trost zu spenden.

Doch die Ältere versperrte ihm den Weg ins Zimmer, damit die beiden Jungen unter sich sein konnten.

Sie wollte nicht, dass der Hund sie störte.

Noch immer winselnd kratzte er an der Tür, nach dem Pinako nach unten gegangen war.

Im Erdgeschoss angekommen nahm sie aus einer Ecke ihren alten Rollstuhl, der sonst noch gut in Schuss war, heraus.

Schnell säuberte sie ihn und stellte diesen an den Treppenansatz.

Al sollte ihn sofort sehen, wenn er mit Ed herunterkam, damit er ihn dann direkt hineinsetzen konnte.

So stieg sie wieder die Treppen nach oben, um nach Ed zu sehen.

Doch da fand sie vor der Zimmertür Winry vor, welche die Tür einen Spalt geöffnet hatte und hineingehen wollte.

"Winry nicht!", rief sie erschrocken.

Sie wollte nicht, dass Winry die zwei so sah.

Die zwei waren nur noch ein Schatten ihrer selbst.

Das Mädchen sollte nicht sehen, wie gebrochen sie waren.

Zumindest jetzt noch nicht.

Leise schrie Winry auf und ließ verängstigt die Türklinke los, während sie ein paar Schritte von der Tür weg trat.

"Winry, bitte lass den Beiden noch ihre Ruhe. Du kannst noch nicht zu ihnen.", erklärte die Ältere ruhig, schloss die Tür wieder, kam dann zu ihrer Enkelin, nahm sie in den Arm und strich ihr beruhigend über den Rücken.

"Ich wollte nur nach Ed sehen, ob er schon wach ist.", rechtfertigte sich die Blonde kleinlaut.

Verstehend nickte die Grauhaarige.

"Er ist wach, braucht aber noch viel Ruhe.", erklärte sie ruhig.

"Wann darf ich zu ihm?", wollte die Blondine sofort wissen.

Sie wollte die Beiden wieder sehen und mit eigenen Augen sehen, dass es ihnen gut ging.

Sie wollte sehen, dass sie noch genauso wie früher waren und dass sie sich über ihren Besuch freuten, sowie sonst auch immer.

"Wenn es ihm besser geht und sie bereit dazu sind.", versprach die Brillenträgerin.

Mit gemischten Gefühlen sah sie die Wand an.

Wann es wohl so weit sein würde?

Konnte sie ihr Versprechen halten?

Wie lange würde sie Winry von ihnen fern halten können?

Und wie lange sollte sowas überhaupt in einem Haus möglich sein?

Sie wusste es nicht und doch hoffte sie, dass die Zeit reichen würde, bis die Beiden sich wieder etwas erholt hatten.

Schließlich war klar, dass sie nicht Mutterseelen alleine in ihr Haus zurück konnten.

Dort wartete bloß noch die Leere, geschehene Ereignisse, die es zu vergessen galt und die Einsamkeit auf sie.
 

"Bruderherz, willst du nichts essen?", wollte der jüngere Bruder wissen.

Lange war es still im Raum, ehe der Ältere langsam seinen Kopf schüttelte.

"Na gut, dann versuch noch etwas zu schlafen.", bat die Rüstung fürsorglich, nahm das Tablett von Ed's schoß, stellte es auf den Beistelltisch und brachte seinen Bruder wieder in eine liegende Position.

Starr starrte Edward an die Zimmerdecke.

Seine Augen hatten jeglichen Glanz verloren und schienen weit fort von dem hier und jetzt zu sein.

"Ach Bruderherz.", flüsterte Alphonse leise.

Er wollte ihm so gerne helfen, nur wie?

Alphonse konnte keine Gedanken lesen und wusste nicht, wie er seinen Bruder sonst trösten konnte.

Sein Blick senkte sich, ehe sie sich wieder ans Fenster hefteten.

Der Regen hatte nachgelassen, dennoch war es Wolken verhangen und sah so aus, als könnte es jeden Moment wieder zu regnen anfangen.

Es musste ein lauer Wind gehen, da sich die Blätter der Bäume sanft hin und her bewegten.
 

Am nächsten Tag klopfte es an der Haustür.

Sofort wusste Pinako, wer da draußen stand, eilte zum Eingang und öffnete diesen.

"Guten Tag Madam.", gab ein älterer Herr mit einem weißen Kittel unter seinem braunen Mantel von sich und nickte ihr freundlich zu.

In der rechten hielt er einen großen, braunen Lederkoffer.

Der Mann war um die ein Meter achtzig groß, hatte kurzes, graues Haar, ein paar Fältchen um die Augen und ein freundliches Lächeln.

"Guten Tag und danke, dass sie so schnell kommen konnten, Doktor. Bitte folgen sie mir.", bat sie den Mann, ging durch den Wohnbereich und stieg die Treppen empor.

Sofort folgte ihr der Arzt und blieb vor der Tür stehen, als die Ältere ihn dazu anhielt.

"Edward, Alphonse, da kommt jetzt ein Arzt rein, er wird sich deine Wunden ansehen, Ed.", erklärte sie ruhig.

Augenblicklich nickte Alphonse, während von Edward noch immer keine Reaktion kam.

Kurz wartete die Grauhaarige, ehe sie sich der Tür zuwandte und diese öffnete.

"Sie können jetzt reinkommen.", erklärte sie und trat etwas zur Seite.

Der Aufforderung folgend, betrat der ältere Mann das Zimmer.

Seinen Mantel hatte er bereits abgestreift und um seinen linken Arm gehangen.

Jetzt konnte man seinen weißen Kittel sehen, der ihn als Arzt zu erkennen gab.

Die Rüstung verwunderte ihn, die ihm die Sicht zu dem Patienten verwehrte, ehe dieser zur Seite schritt, um dem Mann den nötigen Platz zu geben, den er benötigen würde.

Erschrocken hielt der Arzt den Atem an, als er den Jungen da liegen sah.

Auf so etwas war er nicht vorbereitet gewesen.

Es kostete ihn viel Überwindung, sich aus der Starre zu lösen und weiter ans Bett zu schreiten.

Er erkannte den Schmerz in den leeren Augen.

Sich zusammen reißend begann er sich die Wunden anzusehen und säuberte diese.

Gespannt standen die anderen Beiden im Raum und sahen dem Mann über die Schulter.

"Die Erstversorgung war vorbildlich, Frau Rockbell. Die Wunden haben sich nicht entzündet und sind bereits am Verheilen. Ich habe sie gesäubert, das machen Sie bitte einmal am Tag. Ich lasse ihnen die Wunddesinfektionslösung hier.", erklärte er, stellte die Flasche auf den Nachttisch und Verband den Jungen wieder.

Als er damit fertig war, räumte er seinen Koffer ein.

"Eine gute Besserung wünsche ich. Macht's gut.", gab er freundlich von sich, sah dabei die ganze Zeit zu dem Verletzten und einmal kurz zu Alphonse, bevor er das Zimmer verließ.

"Vielen Dank Doktor.", hörte er noch eine Kinderstimme.

Verwundert darüber drehte er sich um und sah dabei die Rüstung an, bevor die ältere Frau die Tür zu zog.

Die Stimme klang blechern und doch konnte sie nicht von dem Mann in der Rüstung gekommen sein.

Verwirrt stieg er die Treppen hinunter.

Aber auch für den verletzten Jungen gab es keinen Sinn, da er so in seiner Lethargie gefangen zu sein schien, dass er zu keinem Wort imstande sein konnte.

Keinen Mucks hatte er von sich gegeben, als er seine Wunden desinfiziert hatte, als ob er nichts spüren würde.

Nicht einmal hatte er das Gesicht verzogen.

An der Tür angekommen, kramte er noch in seiner Manteltasche und überreichte Pinako eine Karte, die ihn hinunterbegleitet hatte.

"Ich kenne eine gute Therapeutin, die sich den Jungen mal ansehen könnte. Bestimmt kann sie ihm helfen.", erklärte er ihr.

Dankend nahm die Grauhaarige die Karte entgegen.

"Eine gute Heimreise.", wünschte sie ihm.

Kurz nickte der Mann und ging zu seinem Auto, dass er an der Straße stehen lassen hatte.

Dort verstaute er seinen Koffer, stieg auf den Fahrersitz und fuhr los.

Noch immer hingen seine Gedanken bei dem Jungen.

Er war noch immer schockiert darüber, wie lethargisch er da gelegen hatte.

Was der Junge wohl durch gemacht haben muss und was hat es mit dem Mann auf sich?

Tausende von Fragen schienen seine Gedanken zu beherrschen.
 

Es waren bereits einige Tage ins Land gezogen.

Noch immer verweigerte Edward oft das Essen.

Er aß nur selten was, da er einfach keinen Hunger mehr zu verspüren schien.

Sein Magen knurrte oft, aber er bekam einfach nichts herunter.

Seid dem Vortag befand sich Edward mit seinem Bruder oft im Wohnbereich und starrte vor sich hin.

Während der Ältere im Rollstuhl saß, stand der jüngere Bruder dahinter und schien über ihn zu wachen, wobei dies in der Wohnung unnötig ist.

Winry hatte sich noch immer nicht an den Anblick der Beiden gewöhnt und hatte so manches Mal versucht mit ihnen zu reden oder zu spielen.

Letztendlich hatte sie nach Alphonse bitte die Brüder in Ruhe gelassen.

Sie wollten nicht mehr spielen und Edward hatte sie nicht einmal mehr sprechen hören.

Nur Alphonse wusste, dass sein Bruder seine Stimme noch besaß, da er der letzte gewesen ist, der sie vor ein paar Tagen noch zu Ohren bekommen hatte.

Auch Nachts hörte er ihn flüstern, wenn er wieder einen Alptraum hatte.

Oft sprach er seinen Namen aus und flüsterte heißer, dass er das nicht wollte.

Auch Oma Pinako müsste es wissen, da sie Ed vor einigen Tagen bestimmt hatte schreien hören.

Ob dies Winry mit bekommen hatte, wusste er nicht, da sie nicht angerannt gekommen war, wie es sonst ihre Art war.

Schon immer war sie sehr besorgt um die Beiden gewesen und hatte sich immer um sie gekümmert, wenn sie sich mal wieder eine Schürfwunde zugezogen hatten.

Ein Klopfen störte Alphonse Gedanken in der sonst herrschenden Stille.

Es war jeden Tag sehr Ruhig in dem Haus und eine drückende Stimmung herrschte um sie herum.

"Wer mag das wohl sein?", flüsterte Pinako und eilte sich die Hände abtrocknend zur Tür.

Bis gerade eben hatte sie noch ein Brot gebacken, dass im Moment im Ofen lag und in der Zeit schon einmal alle Teile, die sie dafür benötigt hatte, gespült und abgetrocknet.

An der Tür konnte unmöglich ein Kunde sein, da sie Samstags nie auf hatte.

"Ja bitte?", fragte sie, als die Grauhaarige die Tür geöffnet hatte.

Als sie die Beiden vom letzten Mal erblickte, verfinsterte sich ihre Miene augenblicklich.

"Sie schon wieder.", gab sie aus zusammen gebissenen Zähnen hervor.

"Guten Tag Verehrteste. Mein Name ist Roy Mus....", schon alleine bei diesen Worten schlug sie ihm erneut die Tür vor der Nase zu oder zumindest hatte sie dies vorgehabt.

Da Roy dieses Mal darauf vorbereitet war, hatte er seinen Fuß dazwischen geschoben und somit die Tür vor dem Zufallen gestoppt.

Er würde es kein weiteres Mal riskieren, unverrichteter Dinge nach Hause kehren zu müssen.

"Wie unhöflich.", ließ er verlauten, schob seine Hand in den Spalt und drückte die Tür gänzlich auf.

"Sie erlauben.", sagte er so nebenbei und betrat die Wohnung, gefolgt von seiner treuen Begleiterin Riza.

"Ich heiße Roy Mustang und das hier ist Riza Hawkeye. Unser Anliegen ist dasselbe geblieben.", erklärte der Schwarzhaarige ruhig, während er seinen Blick durch den Wohnbereich schweifen ließ.

"Verlassen sie sofort mein Haus.", zeterte die Alte sofort herum.

Sie wollte nicht, dass er zu Edward ging und ihn in den Militärdienst zwang.

Sowieso war das in seinem jetzigen Zustand nicht möglich.

Dies müsste dann selbst er einsehen.

Da fiel auch schon Roys Blick auf den Jungen im Rollstuhl, welcher sich noch keinen Millimeter bewegt hatte.

Erschrocken hielt der Schwarzhaarige mit geweiteten Augen den Atem an.

"Der Knirps ..... hat die Transmutation durchgeführt?", wollte er ungläubig wissen.

Vor ihm, am Ende des Raumes, saß ein kleiner Junge, der nicht älter als zehn zu sein schien.

Er sah fürchterlich aus.

Dieser Junge muss viel gesehen und erlebt haben, das sah man in seinen Augen, die so kraftlos waren.

Jeglicher Glanz war aus den einst reinen Kinderaugen verschwunden.

Wenn man in diese sah, glaubte man einen alten Greis oder jemanden zu sehen, der den Krieg mit erlebt hatte.

So sollten keine Augen eines Kindes aussehen.

Und direkt hinter dem Jungen stand eine große Rüstung, dessen Augen leuchteten.

Ansonsten bewegte sie sich nicht.

Auch die blondhaarige Frau besah sich die Beiden genauer, wobei das Hauptaugenmerk auf dem Verletzten lag.

Es schockierte sie und dennoch wirkte sie von außen sehr gefasst.

"Jetzt haben Sie gesehen, was sie wollten. Bitte gehen Sie.", forderte Oma Pinako die Beiden auf.

Ohne sie anzusehen schritt der Staatsalchemist weiter in den Raum hinein, auf den Jungen im Rollstuhl zu.

Bei den Geräuschen von sich nähernden Schritten, ruckte der Kopf der Rüstung hoch.

"Wer sind Sie?", wollte er alarmiert wissen, als er dann auch schon die blaue Militäruniform bemerkte.

Kurz vor dem Jungen blieb der Angesprochene stehen.

Mit zornigem Blick sah er auf den Jungen herab, ehe er mit kühler und tiefer Stimme zu sprechen begannen:"Willst du wirklich so weiter machen wie bisher? Das ist doch kein Leben Junge. Lern aus deinen Fehlern und versuch erhobenen Hauptes im Leben weiterzukommen. Man kann geschehenes nicht wieder rückgängig machen, aber man kann seine Zukunft bestimmen. Ich werde dir bei deinem Weg helfen, wenn du ins Militär kommst. Das ist deine freie Entscheidung."

So drehte sich der uniformierte Mann um und schritt auf die Tür zu, ohne eine Antwort abzuwarten.

"Wir gehen.", sprach er zu seiner Begleiterin, welche sofort Folge leistete und verließen zusammen das schützende Haus.
 

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Roy: * den Schmerzenden Fuß halt*
 

Riza: Geht's? * mitfühlend sag*
 

Roy: Die Alte hat wirklich einen harten Schlag. * das Gesicht verziehend bemerk*
 

Pinako: * in der Tür erschein* Wenn nennst du hier Alte? *warnend sag und den Kochlöffel in die Handfläche schlag*
 

Roy: Oh.... äh... Oh, schon so spät, ich habe einen Kuchen im Toaster vergessen, äh ein Brot im Ofen... äh, ich muss weg! * ausruft und weg rennt*
 

Riza: * sich die Hand vor das Gesicht schlag*

Trainingsbeginn

Hallo, hier bin ich endlich wieder.

Früher als erwartet.

Dann wünsche ich viel Spaß mit dem Kapitel und hoffe das es euch gefällt.
 

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"Was sollte das denn?", sprach Oma Pinako aufgebracht zu ihrer Enkelin und gestikulierte dabei mit den Armen.

Das sollte doch wohl ein schlechter Scherz sein.

Wie sollte Edward in seinem Zustand beim Militär anfangen?

Sie war einfach nur fassungslos über das Auftreten des jungen Mannes und war froh, dass er von alleine wieder gegangen war.

Nicht einmal hatte Edward bei der Ansprache aufgesehen, doch langsam kam wieder etwas mehr Leben in das goldene Augenpaar, weshalb sie nicht länger abwesend wirkten, was jedoch keiner mitbekam.

"Kannst .... kannst du mir einen Arm und ein Bein herstellen?", sprach eine heißere Stimme, die sehr entschlossen klang.

Verwundert blickten Oma Pinako und Winry zu Edward hinüber, als er auch schon fortfuhr: "Ich werde ins Militär eintreten und uns unsere alten Körper wiederholen.", sagte er mit einer festeren Stimme und sah zum ersten Mal seid dem schlimmen Ereignis zu der Grauhaarigen auf.

Die Ansprache des Staatsalchemisten schien seine Wirkung nicht verfehlt zu haben.

"Bist du sicher, dass du ins Militär eintreten möchtest?", wollte sie sich versichern.

Mit ernstem Blick nickte Edward.

"Nun gut, dann werde ich dir beides herstellen. Sobald du sie hast, wirst du aber lernen müssen auf deinem neuen Bein zu stehen und deinen neuen Arm zu benutzen. Das kann Zeit in Anspruch nehmen. Mindestens zwei Jahre.", überlegte sie, damit Edward klar wurde, dass er sich auf eine schwierige Zeit einstellen musste.

"Nein.... . Ein Jahr.", noch immer entschlossen sah er ihr fest in die Augen.

"Das ist doch.....", fing Pinako an, ließ ihren Satz jedoch unvollendet.

Sie wusste, was für ein Querkopf der Blonde sein konnte und das da kein Wort bei helfen konnte.

"Ich werde heute damit anfangen, so lange bekommst du erst einmal vorläufige Prothesen. Dann kannst du schon einmal üben. Die neuen werden etwas einfacher zu benutzen sein.", erklärte die Ältere und bedeutete, dass Al Ed wieder ins Behandlungszimmer tragen sollte.

Der Aufforderung kam Alphonse natürlich nach und legte seinen Bruder wieder auf der Liege ab.

Dieses Mal blieb das Leinentuch jedoch weiß.

Die Wunde an Ed's Schulter war gut abgeheilt und den Verband konnte sie seid dem Vortag weglassen, weshalb sie Ed nur beim Ausziehen seines Oberteils helfen musste, ehe sie dann die Prothese an seinen Oberkörper schnallen konnte.

Dann schob sie ihm noch die kurze Hose etwas höher und legte ihm die Beinprothese an.

Beide Brüder hatten dabei neugierig zu gesehen.

"So, das war's schon. Dann kannst du mit Alphonse rausgehen und üben."

"Ja, das werde ich. Al, hilfst du mir mal?", bat er seinen Bruder, dieser nickte und reichte ihm seinen Arm.

Mithilfe von Alphonse stand Edward schon bald draußen auf der Wiese.

Die Sonne war hervorgekommen und schien den beiden Brüdern direkt ins Gesicht.

Edward genoss die Sonnenstrahlen, die sein Gesicht kitzelten und den lauen Wind, der an seinen Kleidern zog.

Dennoch musste er aufpassen, dass er nicht sofort umfiel, worauf jedoch sein Bruder acht gab.

Der blonde Junge hatte wieder gelernt das Leben zu lieben und seine schönen Seiten zu sehen, seid dem er ein Ziel im Leben hatte.

Er und Alphonse übten den ganzen Tag das Gehen, wobei Edward mehrere Pausen einlegen musste, da es sehr anstrengend für ihn war.

Der Schweiß lief vor Anstrengung nur so herunter.

Keuchend saß der Ältere auf der Wiese und ließ sich rücklings ins weiche Gras fallen.

Sein Herzschlag war beschleunigt und der Puls immer noch erhöht, weshalb er die Augen schloss, um sich besser darauf konzentrieren zu können, zu entspannen.

"Bruderherz, lass uns lieber Morgen weiter üben. Jetzt solltest du etwas essen, duschen und dann ins Bett.", schlug der kleine Bruder besorgt vor, wobei er sich etwas über den Älteren lehnte.

Er empfand, dass Edward für heute schon genug geübt hatte, da dieser es sich nicht eingestehen würde.

Immerhin schaffte er jetzt schon fünf Schritte am Stück, mit Hilfe, ohne das er mit der Prothese umknickte, wobei er jedes Mal geflucht hatte, wenn es wieder einmal passiert war.

Sie schien wirklich schwierig zu benutzen zu sein.

"Na gut.", seufzte angesprochener völlig am Ende.

"Aber Morgen machen wir sofort weiter.", gab er erschöpft lächelnd von sich, schlug die Augen wieder auf und sah zu der Rüstung auf, die sich etwas über ihn gebeugt hatte und ihm somit etwas mehr Schatten spendete.

Mit einem zustimmenden Laut nickte der Rüstungsjunge, hob Ed hoch und trug ihn zurück ins Haus, dies jedoch nicht ganz ohne Proteste.

Es folgte ein metallenes Geräusch, als Edward mit seiner Armprothese Alphonse auf den Kopf schlug und ihn anbrüllte, dass er alleine laufen könnte.
 

Endlich war es soweit.

Es hatte jetzt genau zwei Wochen gedauert und heute sollte Edward endlich seine neuen Prothesen, auch Automails genannt, erhalten.

Er war nervös, wie sie sich wohl anfühlen würden, ob er damit genauso gut oder sogar noch besser umgehen können würde, wie mit den Vorläufigen.

Angespannt lag er auf der Liege, seine Klamotten hatte er vorsorglich ausgezogen und lag dort mit seiner hellblaue Boxershorts, weshalb er eine Decke bekommen hatte, damit er nicht so fror, als auch schon Oma Pinako an ihn herantrat.

"Edward, du musst wissen, dass es sehr weh tun wird. Die Automail wird mit den Nerven verbunden, was sogar selbst starken Männern zusetzt.", erklärte sie ruhig und hoffte, dass Edward seine Entscheidung überdenken würde.

In der Zeit schnallte Winry die vorläufigen Prothesen ab.

Doch die Hoffnung wurde der Älteren je genommen.

"Das schaffe ich schon. Immerhin hast du beide schon für mich angefertigt, da kann ich jetzt keinen Rückzieher mehr machen.", gab er mit einem schiefen lächeln von sich.

Kurz spielte die Grauhaarige mit dem Gedanken, die Teile einfach fallen zu lassen.

Nur leider waren sie so robust, dass eher der Boden Schaden nehmen würde, als die Automails, weshalb sie die Idee wieder verwarf.

"Nun gut. Alphonse, du gehst besser raus. Winry, du musst mir helfen Edward festzuhalten und Edward, du beißt die Zähne zusammen. Das wird jetzt nicht sehr schön.", dirigierte sie alle Anwesenden und als Alphonse ängstlich den Raum verlassen hatte und Pinako die Tür ins Schloss fallen hörte, da begann sie mit dem Eingriff.

Gedämpfte laute kamen aus Edwards Mund, während er krampfhaft versuchte keinen Mucks von sich zu geben.

Es tat so unglaublich weh, dass er kaum noch den festen Griff von Pinako und Winry wahr nahm.

Generell nahm er nichts mehr um sich herum wahr, bis auf diese höllischen Schmerzen, die das Verbinden der Automail an seiner Schulter hervorrief.

Er wusste nicht, ob er das noch ein zweites Mal durchhalten können würde.

Nicht einmal die ängstlichen gedämpften Laute von draußen, die von seinem Bruder kamen, bemerkte er.

Als sie am Arm fertig waren, gingen sie sofort zum Bein über und ließen somit dem Blonden keine Zeit durchzuatmen.

Wieder biss er die Zähne fest zusammen und verzog das Gesicht vor Schmerz.

Der Schweiß lief seinem Körper nur so herunter, was die weiße Decke sofort aufsog und ein unangenehmes Gefühl auf der Haut verursachte.

"Bald haben wir es geschafft.", versuchte Pinako Edward zu beruhigen, doch helfen tat es nicht.

"Dieser.... dieser Schmerz ist nichts....Hngh.... nichts im Vergleich, was Al.... hngh ...Alphonse ertragen muss.", presste der Blonde hervor, weshalb ihm Tränen in die Augen stiegen.

Augenblicklich hörte die Ältere auf.

Leise schluchzend legte er sich den Arm über die Augen, damit man sein Tränen verschmiertes Gesicht nicht sah.

"Ich fühle mich so schuldig... Al muss mich doch hassen.", entkam es ihm leise.

Mitfühlend sah Winry Edward an.

"Nein, er hasst dich bestimmt nicht. Sprich mit ihm, dann könnt ihr darüber reden.", schlug die Blondine vor.

Sofort schüttelte Ed den Kopf.

"Nein, ich kann nicht. Ich habe Angst.", wimmerte er, während ihm weitere Tränen seitlich hinab liefen.
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit hatten sie es endlich geschafft und die Automails waren an ihrem neuen Besitzer befestigt.

Keuchend lag der Blonde auf der Liege und versuchte sich etwas zu erholen.

So schlimm hatte er es sich nicht vorgestellt, dennoch war er froh, es endlich hinter sich gebracht zu haben.

Jetzt musste er nur noch lernen damit umzugehen.

Schnell wischte er sich mit dem Arm über die Augen, um die letzten Spuren der trauer zu vernichten.

"Nicht einmal gestandene Männer haben den Schmerz ausgehalten, haben geschrien wie am Spieß und sind dann später ohnmächtig geworden.", bemerkte die Ältere erstaunt.

Edward war wirklich ein starkes Kind.

"Probier sie am besten Morgen mal aus und sag dann Bescheid, wie du mit ihnen zurechtkommst. Jetzt solltest du dich erst einmal ausruhen. Du warst sehr tapfer.", fügte sie hinzu und legte dabei eine Hand auf Ed's Oberschenkel, da er den rechten Arm angehoben hatte und probe halber vor seinem Gesicht bewegte.

"Ja, danke.", erwiderte er mit einem schwachen Lächeln.

Dennoch erkannte man die Freude in den beiden Iriden, auch wenn er gerade so erschöpft war, dass er sie nicht wirklich zeigen konnte.

"Ich hole Alphonse, er wird dir ins Bett helfen.", mit den Worten ging sie zur Tür, öffnete diese und bat Al herein.

"Wir sind jetzt fertig. Sei doch so lieb und bring ihn ins Bett."

Als die Rüstung in den Raum kam und seinen Bruder mit den neuen Prothesen sah, blieb er zuerst wie angewurzelt stehen.

Es schockierte ihn.

Wahrscheinlich hatte er sich noch nicht an den Anblick gewöhnt.

Nach kurzem zögern, trat er näher an seinen Bruder heran und hob ihn hoch.

"Die sehen besser aus, als die Anderen.", bemerkte Alphonse und das sagte er nicht, um seinen Bruder zu beruhigen, sondern weil er es wirklich so meinte.

"Ja, finde ich auch.", gab Ed schwach lächelnd von sich.

Al trat einen Schritt zurück und bemerkte dann, wie nass das Tuch war.

"Igitt, du schwitzt ja ganz schön.", rief Alphonse aus.

Erst jetzt bemerkte er den Schweiß in Edwards Gesicht.

"Du gehst zuerst baden und dann ins Bett.", beschloss der jüngere Bruder.

"Dann passt bitte darauf auf, dass ihr die Automails richtig abtrocknet, sonst gehen sie kaputt.", warf Pinako dazwischen.

Sie hatte keine Lust wieder neue anfertigen zu müssen, dabei hatte sie sich so viel Mühe mit den Beiden Automails gegeben.
 

Im Bad angekommen setzte Alphonse seinen Bruder auf den Wannenrand ab, füllte diese mit warmem Wasser und half Ed beim Ausziehen.

Mit einem Ruck hatte der Größere das T-Shirt des blonden über dessen Kopf gezogen und machte sich bereits an der Hose zu schaffen.

"Man Al, ich kann das alleine.", jammerte der Ältere Elric und versuchte sich jetzt selbst die Shorts auszuziehen, wobei er den Halt verlor und rückwärts mit einem Aufschrei in die Badewanne plumpste.

Dabei wurde Alphonse nass gespritzt, der jetzt die Hose seines Bruders in den Händen hielt und die Shorts hing dem Blonden in den Kniekehlen.

Hustend richtete er sich auf, während ihm nasse Haarsträhnen im Gesicht hingen.

Seufzend legte der Jüngere die Hose zur Seite, ehe er sich einen Stuhl heranzog und darauf Platz nahm.

"Oh man...", beschwerte sich Edward, ehe sein Bruder ihm aus dem verbliebenen Kleidungsstück heraus half und er sich richtig in die Badewanne legen konnte.

"Bruderherz.", begann Alphonse zögerlich, weshalb er aufmerksam von unten heraus angesehen wurde.

"Manchmal solltest du die Hilfe annehmen, die dir angeboten wird und nicht direkt alles ausschlagen, dann passiert sowas auch nicht.", fügte er hinzu.

"Wie bitte?", kam es bedrohlich aus dem Wasser und als die Rüstung ihren Kopf zu der Stimme wendete, da zuckte die Augenbraue des Blonden gefährlich, während seine Augen zu schlitzen geformt waren.

"Äh.... äh, so meinte ich das gar nicht.", versuchte Angesprochener sich herauszuwinden und fuchtelte wild mit beiden Händen vor sich herum.

Da wendete der Ältere abrupt seinen Blick ab und tauchte kurz unter Wasser, ehe er nach wenigen Sekunden wieder hervorkam.

Überrascht hatte Alphonse das Szenario beobachtet.

"Ist alles in Ordnung bei dir Bruderherz?", wollte er verunsichert wissen.

"Ja ja, alles gut. Ich wasch mich nur noch schnell ab, dann können wir schlaf-....", augenblicklich stoppte Edward.

"Es....es tut mir leid.", gab er geknickt von sich und wendete seinen Blick der Wasseroberfläche zu.

Das hatte er nicht so sagen wollen.

"Schon gut.", wank der Rüstungsjunge ab.

Alphonse war ein herzensguter Mensch.

Schweigend wusch sich der Kleinere, ehe Alphonse ihn beim Abtrocknen half und dann auf die Arme nahm, um ihn ins Zimmer zu tragen, was der Ältere dieses Mal protestlos über sich ergehen ließ.

Im Zimmer angekommen überreichte er ihm neue Kleidung und half ihm auch dabei, nur dieses Mal mehr als stütze, weshalb das Ganze etwas länger dauerte.

Gähnend stieg Edward ins Bett, zog die Decke weit nach oben und schloss die Augen.

Wieder plagten ihn Schuldgefühle, weshalb er nicht direkt einschlafen konnte und lange wach lag.

"Du Bruderherz? Bist du noch wach?", fragte Al in die Stille.

Wie die Tage davor hatte er sich ans Bettende gesetzt und sah zum Fenster hinaus.

Dort konnte er einen großen Halbmond sehen, der viele Sterne um sich herum versammelt hatte.

Die Nacht war klar und kaum eine Wolke war zu sehen.

"Hm...", murrte es leise vom Bett.

Al hatte es doch gewusst, dass sein Bruder nicht schlief.

Dafür war er dann doch zu ruhig gewesen.

Der Größere wusste, dass Edward keine Nacht ohne Alpträume verbrachte und sich daher im Schlaf mehr bewegte und murmelte.

Das war das Einzige, was ihm zu verstehen gab, das er nicht alleine war und ihm das Gefühl von Gesellschaft gab.

"Glaubst du.... wir schaffen es unsere alten Körper wiederzubekommen? Hattest du das ernst gemeint?", wollte der Jüngere vorsichtig fragend wissen.

Eine kurze Stille kehrte ein, ehe ein Seufzen und das Rascheln der Bettdecke diese durchbrach.

"Al.", begann der Ältere, der sich aufgesetzt hatte: "Ich verspreche dir, dass ich alles dafür tun werde, damit wir unsere alten Körper zurückbekommen. Ich werde nicht eher Ruhe geben, bis wir unser Ziel erreicht haben. Alleine dafür werde ich ins Militär eintreten. Dort habe ich mehr Möglichkeiten zu recherchieren und an Informationen zu kommen, an die ein normaler Bürger niemals kommen würde.", beendete er seinen Vortrag mit ernster Miene.

Selbst im Schein des Mondes konnte Alphonse die Entschlossenheit in Edwards Augen erkennen.

Sie schienen noch goldfarbener als sonst, wie flüssiges Gold, das wunderschön war und dennoch musste man aufpassen sich daran nicht zu verbrennen.

Diese Aussage reichte dem Jüngeren.

Zufrieden lenkte er seinen Blick wieder Richtung Fenster.

Erst dann legte sich der Ältere wieder zurück ins Kissen und zog die Decke wieder nach oben.
 

Am nächsten Morgen wachte Edward mit einem Sturz auf dem Boden auf.

"Aua....!", jammerte dieser, setzte sich auf und rieb sich den Kopf.

"Ist alles in Ordnung Bruderherz?", wollte Alphonse wissen, der sofort aufgesprungen und zu seinem Bruder geeilt war.

"Hm? Ja, alles okay. Ich bin nur aus dem Bett gefallen.", gab der Blonde von sich und richtete sich langsam auf.

Es war ungewohnt auf dem neuen Bein zu stehen, aber das würde schon noch gehen.

Die Bettdecke, die er mit heruntergerissen hatte, legte er zurück aufs Bett und versuchte langsam einen Schritt vor den anderen zu setzen.

Sein kleiner Bruder war direkt neben ihm und passte auf, dass er nicht sofort hinfallen würde.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten wurde es langsam immer besser.

Trotzdem trug Alphonse seinen geliebten Bruder dann doch lieber die Treppen hinunter, was dieser schweigend über sich ergehen lassen musste.

"Da seid ihr ja. Guten Morgen ihr zwei.", begrüßte Pinako die Beiden.

"Guten Morgen.", gaben sie fast synchron von sich, wobei der Jüngere wie immer sehr fröhlich klang.

Am Esstisch wurde Edward dann endlich runtergelassen.

Schweigend setzte dieser sich an den Tisch, als ihm auch schon ein Teller mit Brot und Ei vor die Nase gestellt wurde.

Natürlich mit der so verhassten Milch, die Winry ihm hingestellt hatte.

Wenig begeistert, starrte Ed das Glas mit der enthaltenen weißen Flüssigkeit an, ehe er sie ignorierte und sich seinem Frühstück widmete, dass er sofort aufaß und als er damit fertig war, stand er auf.

"Ich geh dann draußen noch etwas üben und danke für das Essen.", gab der Blonde von sich und verließ eilig das Haus, gefolgt von seinem kleinen Bruder.

"Hm....", gab Winry von sich, die am Tisch saß und noch ihr Frühstück verspeiste.

Lange sah sie dem kleinen Wirbelwind nach, ehe sie sich wieder ihrem Essen widmete.

Als sie fertig war, half sie noch ihrer Oma beim Abräumen, abwaschen und den Tisch säubern.

Nachdem das erledigt war, war bereits eine Stunde vergangen.

Die Sonne strahlte durch das Fenster herein und erwärmte den Holzboden, was verriet, dass es draußen angenehm warm sein musste.

Eilig lief die Blondine in ihr Zimmer, kramte in ihrer kleinen Schatulle herum und zog ein rotes Haargummi hervor.

Mit diesem bewaffnet eilte sie nach draußen.

Sie stellte sich unter einen Baum, der ihr Schatten spendete, während sie den Brüdern beim Üben zu sah.

Einige Zeit später bemerkte Alphonse sie als erster.

"Hallo Winry.", rief er ihr winkend zu, was den Älteren in ihre Richtung sehen ließ.

Auch er winkte kurz.

"Was gibt's?", wollte dieser lächelnd wissen.

Doch statt eine Antwort zu bekommen, ging das Mädchen auf Edward zu und stellte sich hinter ihm.

Verwundert wollte er sich zu ihr umdrehen, als sie von hinten seine Wangen nahm und seinen Kopf nach vorne drehte, was Edward einen leichten rot Schimmer einbrachte.

Mit ernster Miene begann sie sich an seinen Haaren zu schaffen zu machen.

Verwirrt ließ er es über sich ergehen und als Winry fertig war, trat sie einen Schritt zurück.

Ihr war aufgefallen, das Edward's Haare lang geworden waren und ihn sicherlich beim Training behindern würden, weshalb sie ihm einen Flechtzopf verpasst hatte und diesen mit ihrem roten Haargummi zuschnürte.

"Fertig.", verkündete sie lächelnd.

Jetzt drehte Edward sich verwundert zu ihr um und sah die wenigen Zentimeter, die sie trennten, zu ihr hoch.

Winry war elf Jahre alt, somit genauso alt wie Edward und dennoch war sie größer als er, was ihm ziemlich zusetzte.

"Deine Haare sind lang geworden und ich dachte, dass sie dich bestimmt schon stören.", erklärte sie ihr Handeln, drehte auf dem Absatz um und ging mit großen Schritten Richtung Haus.

"Danke!", rief er ihr nach und begab sich direkt wieder dem Training, wobei seine Wangen noch immer rot leuchteten.

Winry wusste, dass die beiden Brüder in sie verliebt waren und dennoch hatte sie bis jetzt nur Alphonse einen Korb geben müssen.
 

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Alphonse: Ich bin ja so neidisch * gesteh und Winry nach seh:
 

Edward: *verwundert zu Al seh*
 

Alphonse: Sie hätte mir doch auch meine Haare flechten können.
 

Edward: Die sind doch schon zusammen.
 

Alphonse: Du gönnst mir aber auch gar nichts. Du willst bestimmt Winry nur für dich alleine.
 

Roy: * das hör und dazu komm* Ja Fullmetal, sag schon. Willst du was von dem Gör? * bedrohlich sag*
 

Edward: * einmal schlucken muss und dann weg renn*
 

Roy: * ihm hinterher renn*
 

Alphonse: Lasst mich nicht alleine! Bruderherz! * hinterher ruf und den beiden nach renn*

Auf nach Central City

Hey, hier ein neues Kapitel.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und noch danke für die Favoriteneinträge <3

Das hat mich sehr gefreut. x3
 

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Draußen auf der Wiese saßen die beiden Brüder.

Es war bereits ein Jahr vergangen und Edward konnte nun gut mit seinem neuen rechten Arm und dem neuen linken Bein umgehen.

Morgen würden sie nach Central City aufbrechen und Edward würde in die Armee gehen, um endlich mit der Informationssuche anfangen zu können.

Somit würde er seinem Ziel schon jetzt einen Schritt näher kommen.

Selig lächelnd sah der Blonde zum Himmel empor, während ihm eine sanfte Brise durch die paar Strähnen, die nicht im Zopf steckten, wehte und sie zu einer stummen Musik tanzen ließ.

"Du Bruderherz? Willst du heute nicht trainieren?", wollte der Jüngere wissen, der neben Edward saß.

Noch immer den Blick gen Himmel gerichtet, antwortete er: "Nein, heute nicht. Heute genießen wir den Tag, bevor es nach Central City geht."

"Hey ihr zwei! Kommt rein! Oma hat uns einen Kuchen gebacken!", rief die Blondine von der Veranda aus und wank den beiden Jungs zu.

Neugierig hatte Edward sich umgedreht und dem Mädchen seine volle Aufmerksamkeit geschenkt, während sie sprach.

"Okay! Wir kommen gleich!", gab der Blonde von sich, wobei er seine freie Hand an die Seite seines Mundes legte.

Noch immer lächelnd, stand er auf, was Alphonse ihm gleich tat und mit ihm ins Haus schritt.

Drinnen roch es herrlich nach Mandarinen Kuchen.

Tief zog Edward den Geruch in die Nase.

"Das riecht herrlich.", bemerkte er und setzte sich an den Tisch, an dem bereits Winry saß.

Fast gleichzeitig nahmen er und Alphonse am Tisch Platz.

Winry hatte bereits ihr Stück vor der Nase und begann schon dieses zu verzehren.

"Hier bitte.", machte die Grauhaarige auf sich aufmerksam und stellte Edward ein Kuchenstück vor die Nase.

"Danke.", bedankte er sich, nahm die Gabel, die ihm hingehalten wurde und begann auch schon damit sein Stück zu verspeisen, wobei er nicht bemerkte, wie Alphonse ihn ansah, denn auch Alphonse würde gerne ein Stück von dem Kuchen essen.

Er würde so gerne den Geruch wahrnehmen und die Wärme spüren, den der leichte Dampf versprach.

Innerlich seufzend wandte er seinen Blick auf die Tischplatte vor sich.

Niemand würde anhand seines Gesichtes erkennen können, wie sehr es ihn mitnahm und wie deprimiert er im Augenblick gerade war.

Nicht einmal sein Bruder Ed bemerkte es.

Alphonse hoffte, dass der Ältere schnellstmöglich eine Lösung finden würde und er endlich wieder in seinem alten Körper zurückkehren konnte.
 

"Denken Sie, dass der kleine Alchemist noch zu uns kommen wird? Immerhin ist schon eine sehr lange Zeit vergangen.", bemerkte Riza, die Roy gerade ein paar Dokumente an den Tisch brachte.

Kurz schwieg der Angesprochene, legte den Stift zur Seite, stellte seine Ellbogen auf dem Tisch ab und faltete seine Hände ineinander, während er sein Gesicht auf diese bettete.

"Hab etwas mehr Geduld Leutnant Hawkeye. Er wird schon noch kommen, immerhin habe ich ihm einen guten Köder ausgeworfen.", erwiderte der Schwarzhaarige lächelnd und sah der Blonden unnachgiebig in die Augen.

Er schien sehr überzeugt zu sein, das er bald sein Ziel erreicht haben würde.

Manchmal dauerte es eben etwas länger, ganz nach dem Spruch: Gut Ding will Weile haben.

Verstehend nickte Riza.

"Wenn Sie das sagen, dann müssen wir wohl noch etwas warten.", mit den Worten überreichte sie ihm die neuen Dokumente, die er noch auszufüllen hatte.

"Wie? Noch mehr? Mein Stapel wird ja immer größer.", jammerte der Mann nicht mehr ganz so erfreut.

"Weniger jammern und mehr arbeiten.", gab die Blondhaarige von sich, drehte sich um und marschierte wieder zu ihrem Tisch, der in der Nähe von Roy's Tisch stand.

Seufzend begann der Oberleutnant mit der Arbeit.

Riza war ja so kalt zu ihm.

Nicht mal jetzt, wo er in Arbeit ertrank, wollte sie ihm helfen.

Dass sie allerdings genauso einen großen Stapel hatte, übersah er gekonnt.

Natürlich wurde er bis zum Abend nicht fertig, weshalb er einige Überstunden einlegen werden würde.

"Sind Sie noch immer nicht fertig?", bemerkte Riza verwundert, als sie gerade aufgestanden war, um nach Hause zu gehen.

"Nein, ich habe noch eine Menge zu tun und der Stapel wird auch nicht weniger.", erwiderte angesprochener und sah dabei nicht einmal von seinen Unterlagen auf.

Dass der Stapel nicht kleiner wurde, war gelogen, dennoch lag da noch eine Menge Arbeit und sie wusste, wenn sie ihm jetzt nicht half, dann würde er wieder hier übernachten.

Seufzend zog die Blondine einen Stuhl an Roy's Tisch, nahm sich ein Dokument und begann dieses auszufüllen.

Augenblicklich sah der Schwarzhaarige auf.

"Danke Hawkeye.", bedankte er sich lächelnd und arbeitete mit ihr bis in die Nacht den Dokumentenstapel ab.

Als sie mit allem fertig waren, streckte Roy sich ausgiebig.

"Danke nochmal. Ohne dich wäre ich nicht so schnell damit fertig geworden. Ich sollte mich mal bei dir dafür Revanchieren. Vielleicht mit einem netten Essen?", schlug er lächelnd vor.

Nur zu gerne würde sie mit dem Mann ausgehen.

Sie mochte ihn und ein Abend mit ihm klang wundervoll.

"Ja, sehr gerne.", gab sie lächelnd von sich.

"Ich gehe dann Mal. Bis Morgen.", mit diesen Worten stand sie auf, stellte den Stuhl zurück und verließ den Raum, um nach Hause zu gehen, da dort noch jemand auf sie wartete.

Zu Hause saß ganz alleine ein kleiner Hund Namen's Hayate.

Er war ein schwarz-weißer Shiba und begleitete sie auch manchmal auf der Arbeit bei Einsätzen.
 

"So, alles gepackt, dann können wir los.", gab der Blonde lächelnd von sich, nahm den Koffer vom Bett und stieg damit die Treppen nach unten.

Dort wartete schon Pinako auf die Beiden.

"Bist du dir wirklich sicher, dass du jetzt schon fahren willst?", wollte die Ältere wissen.

Nur zu gerne hätte sie die beiden Jungen bei sich behalten, wo sie doch wieder so weit zu sich selbst gefunden hatten.

Es lag ein meilenweiter Unterschied zwischen dem Edward, den sie vor einem Jahr bei sich aufgenommen hatte und dem Edward, der nun heute vor ihr stand.

Er war wieder wie der Alte und dennoch ein ganz anderer.

Der Blonde war wieder voller Lebenswillen und besaß einen guten Bewegungsdrang.

Auch sein Körper hatte sich merklich verändert.

Edward besaß jetzt mehr Muskeln und konnte so manches Mal gut anpacken, wenn sie bei etwas Hilfe gebraucht hatte, auch wenn sie sowieso schon Hilfe von ihrer Enkelin bekam.

"Ja, ich bin mir sicher. Ich habe ein Ziel und das wird der erste Schritt in diese Richtung sein. Danke für alles, ich komme ja bestimmt bald wieder zurück. Sobald ich die Prüfung abgeschlossen habe.", versicherte er ihr, wobei Alphonse zustimmte und sich ebenfalls bedankte.

"Passt gut auf euch auf und kommt schnell wieder zurück.", bat sie die Jungs und zog Edward in eine kurze Umarmung, auch Alphonse umarmte sie, was jedoch sehr lustig aussah.

Dann brachte Pinako sie noch zur Tür und trat auf die Veranda, um zuzusehen, wie sie immer kleiner wurden und letztendlich aus ihrem Blickfeld verschwinden würden.

Da hörte sie ein lautes Poltern und nur Sekunden später stand Winry mit zerzauster Frisur und Pyjama neben ihr.

"Edward! Alphonse!", schrie sie, was die Beiden sich umdrehen ließ.

Als sie die Blondine bemerkten, wanken sie ihr zu und lächelten dabei.

Eilig rannte sie, ohne Schuhe, los und sprang Edward in die Arme, dabei riss sie ihn um und lag anschließend mit ihm auf dem Boden.

"Wie könnt ihr nur?", schluchzte sie: "Ohne euch von mir zu verabschieden!", schrie sie die Beiden an.

"Oh .... äh.... .", begann Edward und wusste nicht, wie er darauf antworten sollte.

Schließlich konnte er nicht so gut mit Mädchen umgehen, die gerade weinten.

"Tut uns leid Winry.", meldete sich nun der Jüngere zu Wort, der noch neben dem am Boden liegenden stand.

"Es tut euch leid?!", schrie sie erneut und krallte sich in Edwards Kleidung, die er sich extra mit Alchemie hergestellt hatte.

Edward trug nun eine schwarze Hose, ein schwarzes Shirt, darüber eine schwarze Jacke, die mit einer Metallmanschette festgehalten wurde, einen braunen, großen Gürtel, braune Stiefel mit roter Sohle und dazu einen roten, langen Kapuzenmantel, der auf der Rückseite ein schwarzes Alchemie Symbol besaß.

Sanft und dennoch bestimmend, legte er seine Arme um Winrys Rücken und drückte sie etwas näher an sich.

Selbst durch die weißen Stoffhandschuhe spürte sie seine Automail Hand.

"Es tut uns leid. Wir dachten so wäre es einfacher.", erklärte er ihr ruhig, was ihr kurz die Sprache verschlug.

"Einfacher ... ? Du dachtest, es wäre einfacher?! Du Idiot!", versuchte sie fest zu sagen, was ihr jedoch misslang und erneut brach sie ins Schluchzen aus, weshalb sie ihr Gesicht fest in Edwards Brust vergrub, ehe sie sich langsam entfernte, hinsetzte und sich über die Augen rieb.

Nun konnte auch Edward sich etwas aufrichten.

"Weine nicht mehr Winry. Ein Lachen steht dir viel besser.", gab der unten Liegende sanft von sich.

Schluchzend nickte sie.

"Ich versuchs. Aber versprecht mir, bald wieder zu Besuch zu kommen.", bat sie den Älteren, dem sie ihre volle Aufmerksamkeit schenkte.

Es sah fast schon lustig aus, wie Winry in ihrem hellblauen Pyjama da saß und sich mit den Ärmeln über die Augen fuhr.

"Ja, wir bleiben immerhin nicht lange weg. Bestimmt kommen wir in wenigen Tagen zurück.", versprach ihr Gegenüber.

Zufrieden stand die Blondine von dem Blonden auf.

Sie hatte nicht gewusst, das er nicht lange fort bleiben wollte.

Sofort stand auch Edward auf und klopfte sich etwas den Staub von den Kleidern, ehe er seinen Koffer vom Boden aufhob.

Nun drehte Winry sich zu Alphonse und umarmte ihn auch.

"Ich werde euch trotzdem vermissen.", gab sie mit brüchiger Stimme von sich.

Zuerst überrascht, erwiderte die Rüstung die Umarmung.

"Ich werde dich auch vermissen, aber sobald Edward es geschafft hat, kommen wir wieder. Das wird bestimmt nicht allzu lange dauern.", erklärte die metallene Stimme zuversichtlich.

"Wir müssen langsam los. Unser Zug fährt bald ab.", unterbrach Edward die Beiden.

Verstehend nickte Winry und ließ von Al ab.

"Ist gut. Bis bald und passt gut auf euch auf.", sprach sie.

Auch wenn die Trennung Winry weh tat, so musste sie beide gehen lassen.

Immerhin wollte auch sie, dass sie ihre Körper wieder bekamen, wie sie einmal waren.

Noch lange stand Winry da und sah den Jungs hinterher, bis sie aus ihrem Blickfeld verschwunden waren.

"Winry, komm doch bitte wieder rein.", bat Pinako sie und legte ihr eine Hand auf den Rücken.

"Ich mache uns ein schönes Frühstück.", versprach die Ältere.

Seufzend folgte sie ihrer Oma mit gesenktem Kopf.

Sie vermisste die Brüder jetzt schon.

Es würde so viel stiller im Haus werden ohne sie.
 

In der Zwischenzeit saßen Ed und Al im Zug auf dem Weg nach Central City.

Lächelnd sah der Blonde aus dem Fenster und beobachtete die vorbei ziehende Landschaft.

"Du Bruderherz? Wann kommen wir denn an? Wir fahren schon so lange.", bemerkte Al.

Sie waren schon wirklich lange unterwegs und er hoffte, dass sie nicht die Haltestelle verpasst hatten oder noch schlimmer, gar in den falschen Zug eingestiegen waren.

"Nur Geduld Alphonse, wir kommen sicher bald an.", versuchte Ed seinen Bruder zu beruhigen, der noch immer auf heißen Kohlen zu sitzen schien.

"Die Fahrkarten bitte.", hörten sie den Schaffner sprechen, der direkt neben ihnen stand und die Fahrkarten kontrollieren wollte.

"Oh, ja.", gab der Kleinere von sich und kramte in seiner Manteltasche rum, in der er die Fahrkarten verstaut hatte, zog sie hervor und reichte sie dem Fahrkartenkontrolleur.

Dieser nahm sie entgegen, stempelte sie, gab sie dem Blonden wieder und ging dann weiter.

"Madam, die Fahrkarte bitte.", richtete er sein Wort an eine Frau, einen Platz weiter.

Stumm hatte Al das alles mit verfolgt und den komischen Blick von dem Mann hatte er auch gesehen, der ihm galt.

Bestimmt wieder, weil er eine Rüstung trug.

Deshalb hatte er schon oft komische Blicke in diesem Zug bekommen.

War das wirklich so seltsam?

Allmählich fühlte er sich schon etwas unwohl in seiner Haut.

So hoffte er, dass es in Central City nicht genauso weiter gehen würde und es dort etwas normaler für die Leute war, dass jemand in einer Rüstung herumlief.

So verging noch eine gute halbe Stunde, bis sie in Central City ankamen.

"Hier müssen wir raus.", verkündete Edward strahlend, sprang auf, nahm seinen Koffer und eilte Richtung Zugtüren.

Der Blonde war selbst schon sehr gelangweilt und kurz vorm Einschlafen gewesen, weshalb er froh war, endlich am Ziel angekommen zu sein.

"Warte Bruderherz!", rief der Jüngere, stand hastig auf und eilte seinem älteren Bruder hinterher, der schon fast von der Masse verschluckt wurde, die ebenfalls dort aussteigen wollten.

Es waren mindestens Eindutzend Fahrgäste, sodass Alphonse nur schwer den roten Mantel aus machen konnte.

"Uwah!", rief der ältere Elric Bruder, als die Türen aufgingen und er regelrecht nach draußen gedrückt wurde.

Stolpernd kam er im freien an und stützte sich erst einmal, keuchend, auf seinen Knien ab.

So schnell wie möglich folgte Alphonse seinem Bruder und stellte sich direkt neben ihn.

"Alles okay Bruderherz?", wollte er wissen und begutachtete seinen geliebten älteren Bruder, ob äußerlich alles okay war und er keine erkennbaren Verletzungen davon getragen hatte.

"Ja, alles okay, Al.", gab der Angesprochene von sich und lächelte leicht.

"Dann lass uns mal zum Militärhauptquartier gehen.", sprach er weiter, richtete sich, von seiner gebeugten Haltung, zur vollen Größe auf und bestaunte beim Gehen den großen Bahnhof.

Es war größer und voller als in Resembool.

Ein paar kleine Geschäfte reihten sich an den Seiten auf und verkauften die verschiedensten Dinge.

Da gab es Essens-, Saft- und Kleidungsstände, sowie Souvenir Läden.

Ohne etwas zu kaufen, zogen sie weiter und traten schließlich aus dem überfüllten Bahnhof raus.

Draußen angekommen sog Edward erst einmal die frische Luft tief in seine Lungen auf und breitete dabei die Arme aus.

"Endlich wieder frische Luft.", gab er flüsternd von sich, senkte wieder seine Arme und ging weiter.

So musste Alphonse den Koffer vom Boden aufheben und ging wieder seinem Bruder nach.

Aufmerksam sah sich der Kleinere um, ob er das Militärgebäude ausfindig machen konnte, doch nach langem gehen beschloss er, jemandem nach dem Weg zu fragen.

So steuerte er auf ein offenes Geschäft zu, an dem wenige Gäste waren und auf den Hockern etwas tranken.

"Hallo, entschuldigen Sie?", versuchte der Alchemist auf sich aufmerksam zu machen und lehnte sich über den Tresen.

Sofort drehte sich der Mann dahinter um, der gerade ein Glas polierte.

Er sah sehr alt aus, hatte weiße Haare, einen großen Schnurrbart, ein faltiges Gesicht und besaß braune Augen, unter dichten weißen Augenbrauen.

"Ja bitte, was darf's sein?", wollte dieser wissen und stellte das Glas zur Seite.

"Wissen Sie, wo das Militärhauptquartier liegt?", kam Edward gleich zum Punkt.

"Bei einer Bestellung, vielleicht.", bekam er verschmitzt grinsend zur Antwort.

Sofort seufzte Ed genervt.

"Ich habe aber kein Geld.", erwiderte er genervt, drehte sich weg und wollte schon gehen, als er an der Schulter aufgehalten wurde.

Verwundert sah er zu dem Mann auf, dem die Hand gehörte.

Dieser hatte schwarze, kurze Haare, Stoppeln im Gesicht und trug eine Sonnenbrille, weshalb man seine Augen nicht erkennen konnte.

"Hey Jungchen, du suchst das Militärgebäude? Da musst du noch etwas weiter laufen. Hier die Straße weiter entlang, dann nach links, darauf die Straße rechts, auf der linken Seite und schon bist du da.", lieferte der Mann die Informationen, die der Blonde brauchte.

"Oh, danke.", strahlte der Kleinere und wollte schon loslaufen, als ihn jedoch dieselbe Hand erneut aufhielt.

"Aber sag, warum willst du da unbedingt hin? Kinder haben an so einem Ort nichts verloren.", wollte der Mann neugierig wissen.

"Lassen Sie das Mal meine Sorge sein, ich komme zurecht.", begann der Blonde, schüttelte die Hand ab, trat einen Schritt weiter, drehte sich um und fuhr fort: "Immerhin bin ich Alchemist.", sprach er keck mit einem frechen grinsen, drehte sich erneut um und lief voraus.

"Komm Alphonse!", rief er zu seinem Bruder zurück, während ihm einige der Gäste verwundert hinter sahen.

"Der und Alchemist?", folgten die ungläubigen Worte des schwarzhaarigen Mannes.

"Warte Bruderherz!", rief Alphonse und rannte seinem Bruder mit dem Koffer in der Hand hinterher.

Der Ältere bereitete dem Jüngeren nur Kummer und Sorgen.

Ständig war er auf Achse und wartete nie auf ihn.

Zum Glück stach der Kleinere aber mit seinem roten Mantel so gut aus der Maße hervor, dass er ihn wohl nicht so leicht verlieren würde, wie im überfüllten Zugabteil.

Nach einiger Zeit hielt Edward abrupt an, weshalb Alphonse fast in ihn hinein gelaufen wäre.

Glücklicherweise konnte er sich aber noch rechtzeitig bremsen.

Nun standen sie vor einem riesigem weißen Gebäude, mit langen Stufen, die genauso weiß waren.

"Wir haben's geschafft.", brachte der Blonde lächelnd hervor.

Somit würden sie ihrem Ziel heute einen Schritt näher kommen.

Mit einem tiefen Atemzug und die Augen starr auf das Gebäude gerichtet, tat Edward seinen ersten Schritt in seine neue und ungewisse Zukunft.
 

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Winry: * seufz*
 

Pinako: Was ist denn los Winry? * zu ihr geh und eine Hand auf ihren Rücken leg*
 

Winry: Jetzt bin ich ganz alleine. Ed ist weg und Al ist auch weg. * erneut schwer seufz*
 

Pinako: Sie kommen ja bald wieder zurück.
 

Winry: Oh, stimmt. Aber das dauert noch so lange!
 

Pinako: So lange hilfst du mir bei meinen Automail reparaturen und anfertigungen.
 

Winry: Ohja! * freudig ausruf und schon ins Haus renn, um anzufangen*

Alchemisten Prüfung

Hey, hier bin ich wieder mit einem neuen Kapitel.

Ich wünsche euch viel Spaß und hoffe, dass das nächste nicht so lange auf sich warten lässt.

Let's go~
 

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K: 5 Alchemisten Prüfung
 

Mit klopfendem Herzen stieg der Blonde die Treppen weiter hinauf, bis er vor der großen, massiven Tür angelangt war.

Erstaunlicherweise ließ sie sich einfacher öffnen, als sie aussah.

In der großen Vorhalle, ging er zu der Rezeption, bei der man sein Anliegen vorbringen konnte.

Zum Glück war nichts los, weshalb er direkt dran kommen würde.

Nervös folgte Alphonse auch hier seinem älteren Bruder, hielt den Koffer auf Brust Höhe und versuchte sich so klein wie möglich zu machen, wobei er seinen Bruder immer noch weit überragte.

Durch den Lärm, den die Rüstung unweigerlich machte, sah die Brünette, die hinter dem Tresen war, auf.

"Was darf ich für Euch tun?", wollte sie freundlich wissen und lehnte sich etwas weiter nach vorne.

Sie trug einen Bob, hatte glatte Haare, einen Seitenscheitel, ohne Pony, zwei grüne Kugelohrstecker, ein freundliches Lächeln, helle Haut und war sehr schlank.

Natürlich trug sie dazu auch eine blaue Militäruniform.

"Hallo, ich bin Edward Elric und das hinter mir ist Alphonse Elric.", begann der Kleinere, als er an dem Schalter angekommen war und lehnte dabei den einen Arm auf der Theke ab, mit der anderen Hand, hatte er einmal auf sich und dann auf seinen Bruder gedeutet.

"Wir wollten zu einem schwarzhaarigen Mann, der letztes Jahr in Resembool war. Er wurde damals von einer blondhaarige Frau begleitet.", erklärte er, da er sich nicht mehr an den Namen des Mannes erinnern konnte und dummerweise den Zettel zu Hause liegen gelassen hatte, auf dem Oma Pinako ihm den Namen des Mannes, am Vortag, drauf geschrieben hatte.

Natürlich hat er sich den Zettel vorher nicht mehr angesehen und auf seinen Nachttisch gelegt, auf dem er wahrscheinlich immer noch liegen würde.

"Hm.... .", überlegte sie kurz, ehe es ihr blitzartig einfiel und sie mit der Faust in ihre Handfläche schlug.

"Bestimmt meinst Du Oberst Roy Mustang. Der ist gerade in seinem Büro. Hier die Treppen hoch, im zweiten Stock nach rechts abbiegen, durch den Korridor die dritte Tür links.", erklärte die Dame freundlich den Weg.

"Danke.", gab Edward knapp von sich, eilte zur Treppe hin und stieg diese empor.

"W-warte Bruderherz!", rief die blecherne Stimme Alphonse.

Hastig rannte er seinem übereifrigen Bruder nach, was die Brünette zum kichern brachte, wobei sie sich etwas über das Verhalten des Größeren wunderte, denn so hatte sie nicht mit dieser kindlichen Stimme und dem Verhalten gerechnet.

Vor der Tür hielt Edward wieder einmal abrupt an.

Dieses Mal konnte Alphonse aber rechtzeitig abbremsen.

Ernst starrte der Ältere die Tür an, schluckte einmal, hob die zur Faust geballten Hand und klopfte zögerlich an.

"Herein.", drang eine tiefe, markante Stimme gedämpft nach draußen.

Edward erkannte sie noch von damals wieder und wusste, dass er richtig war.

Tief atmete der Blonde ein, nahm die Türklinke in die Hand und drückte sie nach unten, ehe er sie aufschob.

Mit festen Schritten trat er in den Raum ein.

Als Roy von seinen Unterlagen auf sah, erkannte er den Jungen sofort wieder und das nicht alleine wegen der Rüstung, die seinem Bruder, wie ein Schatten, nicht von der Seite wisch.

Sofort zogen sich die Mundwinkel des Schwarzhaarigen nach oben.

"Da seid Ihr ja endlich. Ihr habt Euch ja lange Zeit gelassen.", bemerkte Mustang grinsend und stand auf.

Zielsicher kam Edward auf seinem Gegenüber zu und hielt vor dem Tisch an, während Alphonse nervös hinter dem Älteren blieb und sich alles genau ansah.

Links und rechts von Ihnen standen viele Schreibtische, an denen Leute arbeiteten, diese im Moment den Beiden mit ihren Blicken folgten.

"Ja, es hat etwas länger gedauert als gehofft, aber es war nicht so einfach alles neu zu erlernen.", gab der Blonde schulterzuckend von sich und grinste dabei selbstsicher, als ob es das normalste der Welt wäre hier zu stehen.

Als ob er das schon tausend Male gemacht hätte, während Al die Knie schlotterten, was er sich allerdings nicht anmerken ließ.

"Ich bin froh, dass Du gekommen bist. Dann folgt mir bitte. Wir müssen dich noch auf deine Eignung zum Staatsalchemisten prüfen.", erklärte Roy ruhig, kam um den Schreibtisch herum und verließ das Büro, gefolgt von den Elric Brüdern.

Lange schritten sie durch den Gang.

Keiner sprach ein Wort, weshalb die Brüder neugierig die kahlen Wände und die vielen Türen begutachteten, die sich nicht unterschieden, bis auf wahrscheinlich wenige Ausnahmen.

Nach einiger Zeit blieben sie vor einer Tür stehen.

"Wartet hier.", wies Roy die Beiden an, klopfte und trat direkt danach durch den Eingang.

"Mustang, auch nie warten Sie auf eine Antwort und treten einfach ein.", beschwerte sich ein ebenfalls schwarzhaariger Mann und legte seine Hand an seine eigene Stirn.

"Wo Sie schon einmal da sind. Was möchten Sie?", wollte er seufzend wissen.

"Erinnern Sie sich noch an den Jungen, aus dem Bericht, vor einem Jahr? Er ist hier.", erklärte der Schwarzhaarige grinsend.

"Hm....", entkam es dem Älteren, ehe er fortfuhr: "Lass ihn gleich in den Nebensaal eintreten.", mit den Worten nahm er sein Telefon in die Hand und wählte eine Nummer.

Kurz nickte Roy.

"Aber natürlich, King Bradley.", noch immer grinste er und verließ den Raum.

"Kommt mit.", befahl er den beiden Jungen und deutete ihnen mit der Hand, ihm zu folgen.

Edward sah immer noch sehr ernst aus und folgte dem Mann gehorsam in den Nebenraum, während Alphonse vor der Tür warten musste.

In der Mitte des Raumes zog Ed sich die Handschuhe aus und packte sie in seine Manteltasche.

Kurz darauf kamen weitere Soldaten dazu, die sich in der Mitte um Ed herum verteilten, andere begaben sich an die Sitzreihen, zu denen man mit einer kleinen Treppe gelangte, die sich wie die Sitzgelegenheiten an den Wänden links und rechts befanden.

Auch der schwarzhaarige Alchemist hatte dort Platz genommen und hielt seinen Blick auf den Blonden gerichtet.

Wenige Minuten später ging eine unscheinbare Tür, vorne links, auf der kleinen Erhöhung von Edward aus auf, durch die King Bradley hinein kam, mit einigen anderen Soldaten.

Dieser hatte schwarze, kurze, nach hinten gegelte Haare, wobei sich wenige Strähnen dennoch in sein Gesicht verirrt hatten.

Dazu trug er noch einen schwarzen Schnurrbart und eine schwarze Augenklappe, die sich über dem linken Auge befand.

Sein Gesicht wies bereits ein paar Falten auf und seine Haltung erinnerte eindeutig an einen Mann aus dem Militär.

Wie die anderen trug auch er eine blaue Uniform, bei ihm unterschieden sich die vielen Abzeichen, was darauf deuten ließ, dass er hier ein sehr hohes Tier sein musste.

"Hallo, Du musst der Alchemist aus Resembool sein. Mustang hat mir schon einiges über dich erzählt. Oh ... ist das eine Prothese aus Metall?", merkte der Ältere an, deutete und sah auf diese, ehe er wieder den Blick hob.

Kurz nickte der Blonde.

"Ja, das ist eine Automail. Deswegen habe ich auch ein Jahr warten müssen, ehe ich herkommen konnte.", erklärte Edward ruhig und betrachtete dabei seine rechte Hand, ehe er sie sinken ließ und wieder gerade aus sah.

Ein Nicken folgte von dem Schwarzhaarigen, ehe er weiter sprach: "Dann zeig uns doch bitte, was Du kannst, damit ich beurteilen kann, ob wir dich hier gebrauchen können."

Während der Ansprache Bradley's murmelte Edward ein: "Wer ist das überhaupt?"

Erschrocken darüber, erklärte es der blonde Soldat neben ihm flüsternd: "Das ist King Bradley, den muss man doch kennen!?"

Kurz schenkte der Kleinere seine Aufmerksamkeit dem Soldaten neben sich und drehte sich mit einem: "Achso.", wieder diesem besagten Bradley zu.

"Na los, zeig uns was Du kannst.", murmelte Roy gespannt hinter seiner Hand, die er ineinander verflochten auf dem Tisch abgestellt hatte.

"Na gut.", waren Ed's nächsten Worte, ehe er seine Hände zusammen schlug, wie als wolle er beten und diese dann auf den Boden legte.

Sofort erhellte sich der Raum mit blau, weißen Blitzen.

Ein plötzlicher Wind wehte durch die Haare der Leute in diesem Raum und zog an deren Kleidern.

Als Ed seine Hand vom Boden zurückzog, begann sich auch schon etwas aus diesem zu bilden.

Verwundert wurde er von allen Seiten aus angesehen.

"Und das ganz ohne Transmutationskreis.", staunte Mustang, wobei er sich nach vorne lehnte.

Er konnte es einfach nicht glauben, was er da gerade sah.

Wie konnte sowas möglich sein und das auch noch in dem jungen Alter.

Bis jetzt kannte er keinen oder hatte überhaupt von jemandem gehört, der keinen Transmutationskreis benötigte.

Das war eine absolute Seltenheit und er hatte so jemanden gefunden und ins Militär gebracht.

"Du erstaunst mich ganz schön.", murmelte Mustang grinsend.

Jetzt hielt der junge Alchemist einen Speer in der Hand, während sich an der Stelle vor ihm eine Wölbung nach innen auftat.

Hastig sprang der Blonde nach vorne und hielt kurz vor dem Anführer an.

Nahe an dem Hals des Mannes hielt Edward seine Speerspitze.

"Ich denke Sie haben jetzt alles gesehen, was sie zu sehen brauchen.", sprach der Jüngste im Raum selbstsicher grinsend.

Die Soldaten hatten schnell reagiert und hielten, den Blonden umzingelt, ihre Waffen auf ihn gerichtet.

Doch hätte Edward es wirklich gewollt, so hätte er den Mann vor sich schon längst umgebracht.

Missmutig sah Edward kurz zur Seite und registrierte die geladenen Waffen.

Kurz hob King Bradley seine Hand und deutete seinen Männern somit, dass sie die Waffen runternehmen konnten.

Gehorsam folgten sie dem stummen Befehl und senkten die Waffen.

Auch Ed tat es ihnen gleich und zog seinen Speer zurück.

"Du hast recht, ich habe alles gesehen. Du wirst deine Sachen bald von Oberstleutnant Mustang erhalten.", erklärte er kurz, drehte sich um und ging wieder auf die unscheinbare Tür zu.

"Bis bald, junger Alchemist.", gab er mit erhobener Hand zurück, in dem wissen, das der Junge es sehen würde.

Da brach plötzlich die Spitze des Speers ab, was Edward kurz erschrocken aufschreien ließ.

"Wie hat er das gemacht?", fragte er sich leise und sah mit großen Augen zu dem alten Mann, der ein Schwert in der rechten Hand hielt, was er zuvor mit Sicherheit nicht hatte.

Wann hatte er den Speer durchschnitten?

Edward wusste es nicht, aber jetzt war ihm klar, warum der Mann der Anführer war.

Roy war bereits wieder zu dem Jungen heruntergekommen und legte eine Hand auf die Schulter von diesem.

"Gut gemacht. Ich denke, dass du Morgen deine Sachen bekommen wirst. Du kannst dir ein Hotel auf unsere Rechnung buchen und die Verpflegung geht auch auf uns. Sei nur Morgen um neun Uhr in meinem Büro.", bat er den Blonden und drehte um, um den Raum zu verlassen, ohne eine Antwort abzuwarten.

"Das ging ja leicht.", dachte sich der Blonde und verließ dann auch den Raum, um zu seinem Bruder zu gehen, der noch vor der Tür auf ihn warten musste.
 

Die Sonne stand fast am Zenit, erwärmte mit ihren Sonnenstrahlen den Boden und ließ alles in einem goldenen Ton erstrahlen.

Sie trug zur guten Laune der Leute bei, die geschäftig durch die Straßen liefen.

Langsam trat Edward aus dem Schatten des Gebäudes heraus, die Treppen hinunter und streckte sich erst einmal ausgiebig.

"Geschafft!", jubelte er lächelnd.

Morgen würde er dem Militär beitreten und dann musste er noch einmal zurück nach Resembool, ehe er mit seinen Recherchen und seiner Reise beginnen konnte.

Der Junge war sichtlich zufrieden.

"Du Bruderherz, wo sollen wir jetzt hin?", wollte Alphonse wissen und trug noch immer den Koffer von seinem älteren Bruder mit sich herum.

"Wir suchen uns erst einmal ein Hotel und dann können wir uns hier mal etwas umsehen.", schlug der Blonde vor, woraufhin die Rüstung nickte.

"Gut, so machen wir es.", mit den Worten zogen sie los und fanden recht schnell eine Unterkunft.

"Hallo, wir brauchen ein Zimmer für eine Nacht. Die Rechnung übernimmt das Militär.", begrüßte der Blonde den Mann hinter dem Tresen und legte seinen Arm auf diesen ab.

Sofort drehte sich der rundliche Mann um und musterte die Beiden vor sich.

Er hatte kurze dunkle Haare mit teilweise ergrauten Stellen und einen abrasierten Bart, wobei noch einige Stoppeln vorhanden waren.

Seine Augen waren schmal und blickten dem jungen Alchemisten in einem grün-braun entgegen.

"Habt ihr denn einen Ausweis?", wollte der Mann wissen, was Edward in dem Moment überrumpelte.

"Wie?", fragte er überrascht und sah gerade etwas dümmlich aus der Wäsche.

"Na habt ihr einen Militärausweis. Jeder hat einen.", erklärte der Mann genervt.

"Sonst könnte ja jeder seine Rechnung vom Militär bezahlen lassen.", fügte er noch hinzu.

"Äh nein, wir haben nichts bekommen. Morgen soll ich aber noch einmal zum Militärgebäude, wahrscheinlich bekomme ich dann da auch den Ausweis.", erklärte der goldblond Haarige überlegend.

"Kein Ausweis, keine Übernachtungsmöglichkeit oder du bezahlst deine Rechnung bar.", stellte der Hotelangestellte fest und verschränkte stur die Arme.

"Na gut, dann suchen wir uns ein anderes Hotel. Komm, Al.", seufzte Edward, drehte um und verließ das Gebäude.

Sollte das jetzt überall so ablaufen?

Dann musste er dringend ein günstiges Hotel finden, ansonsten konnten sie unter einer Brücke schlafen, das heißt, falls sie eine fanden.

Gehorsam folgte der Jüngere seinem Bruder nach draußen.

Lange irrten sie durch die Straßen und bekamen überall fast das Gleiche zu hören, während die Preise hier das Budget, der Beiden sprengten, was sie zum Ausgeben dabei hatten.

Nach einer Weile ließ der Blonde sich fix und fertig, mit gesenktem Kopf, auf einer Treppe nieder.

So würden sie wohl keine Bleibe bekommen.

Plötzlich erregte ein Schrei die Aufmerksamkeit der beiden Brüder.

Hastig sprang Edward auf seine Beine und eilte dorthin, von wo er glaubte, den Schrei gehört zu haben.

Natürlich folgte ihm sein jüngerer Bruder mit einem: "Warte Bruderherz!"

"Hilfe!", schrie eine Braunhaarige ältere Frau, die auf dem Boden saß.

Ihre Haare waren zu einem Dutt zusammen gebunden und sie trug einen langen braunen Rock mit einer lilanen Bluse und einer weißen Schürze darüber.

Schlitternd kam Ed vor ihr zum stehen.

"Was ist passiert?", wollte er sofort wissen.

"Er hat meine Handtasche gestohlen!", rief sie und deutete auf einen Mann, der davon rannte.

Ohne weitere Zeit zu verlieren, nahm Edward die Verfolgung auf, während Alphonse der Dame aufhalf und bei ihr blieb.

Der Blonde war sehr flink und als er nach einiger Zeit und einer Abbiegungen später nah genug an den Dieb herangekommen war, legte er die Hände zusammen und schlug sie auf den Boden.

Plötzlich tauchte vor dem Mann eine Wand auf, sodass er abbremsen musste und ehe er sich versah, wurde ihm die Handtasche von dem Jungen, mit einem breiten grinsen, aus der Hand gerissen.

"Das war's jetzt.", gab dieser von sich und reparierte ein Seil, das herumlag mit Alchemie.

Mit Panik in den Augen rannte der Dieb an dem Blondhaarigen vorbei, dieser jedoch seufzend die Hände aufeinander legte und sie dann wieder auf den Boden schlug.

"Sieh es ein, du kannst nicht davon laufen.", versuchte Edward ihm zu erklären, als sich wieder eine Wand ins Sichtfeld des Mannes schob.

"Das werden wir doch einmal sehen!", schrie er ihm entgegen und holte zu einem Schlag aus.

Sofort duckte Edward sich, hob seine Hände nach oben und machte schnell einen Knoten in das Seil, welches sich jetzt am Arm des Verbrechers befand, zog den Arm auf seinen Rücken und warf sich mit dem Mann auf den Boden.

Schlitternd kamen sie, Staub aufwirbelnd, zum stehen und ehe der Dieb wusste was weiter geschah, nahm sich der junge Alchemist den zweiten Arm und band diesen, zu der anderen Hand, am Rücken fest.

"Du verdammtes Drecksgör!", schrie er dem Jungen entgegen, der jetzt auf ihm kniete.

"Was ist das hier für ein Radau?", wollte ein herannahender Mann vom Militär wissen.
 

"Keine Sorge Miss, mein Bruder braucht bestimmt nicht mehr so lange und bringt ihnen ganz sicher ihre Tasche wieder zurück.", versuchte Alphonse die ältere Dame zu beruhigen.

"Das wäre wundervoll, die hat mir nämlich mein Sohn geschenkt. Ich hänge sehr an dieser Tasche.", erklärte sie schluchzend.

Da rückte auch schon ein roter Mantel in Al's Blickfeld.

"Oh, da ist er ja schon. Bruderherz!", rief Alphonse überglücklich.

Schlagartig sah die Ältere auf und bekam jetzt Freudentränen in die Augen.

"Oh, du lieber Himmel. Vielen Dank mein Junge. Wie kann ich dir nur dafür danken?", wollte sie wissen und nahm die Tasche wieder an sich, die der Junge ihr entgegenhielt.

"Sie brauchen mir dafür nicht zu danken. Das geht schon in Ordnung so.", erwiderte Edward lächelnd, sich über den Hinterkopf reibend.

"Aber irgendetwas muss ich doch tun können.", hackte sie weiter nach.

Sie war den Beiden so dankbar, dass sie die Jungs so nicht gehen lassen wollte.

Da kam aus dem kleinen Hotel plötzlich der Hotelbesitzer heraus gelaufen.

"Mein Schatz, was ist passiert? Ein Gast hat mir berichtet, dass du bestohlen wurdest.", erklärte er sein plötzliches auftauchen.

"Oh ja, es war schrecklich. Diese beiden Jungs haben mir geholfen und den Dieb geschnappt.", erklärte sie schnell und wischte sich einige Tränen weg.

Da bemerkte der Mann die Beiden und drehte sich dem Blonden zu.

"Ich habe dir zu danken und als Gegenleistung möchte ich dir eine Unterkunft für die Nacht gewähren. Sie wird für dich kostenlos sein und ein Abendessen möchte ich euch auch anbieten, als kleine Wiedergutmachung.", schlug der Hotelbesitzer vor.

"Wirklich?", hakte Ed nach.

"Das wäre super.", fügte er lächelnd hinzu und folgte dem Pärchen ins Innere, wobei der Mann seiner Frau die wenigen Stufen hoch half.
 

Wenige Minuten später standen die beiden Brüder vor der Zimmertür, öffneten sie mit dem passenden Schlüssel, traten hinein und begutachteten erst einmal alles.

Sobald man durch die Eingangstür kam, stand man in einem kleinen Flur, durch den man in das Schlafzimmer und in das Badezimmer gelangen konnte.

Der Flur war weiß gehalten und hatte nur einen Kleiderhaken und eine Schuhablage.

Das angrenzende Badezimmer war in gelb, weiß gehalten und wirkte sehr einladend.

Das Schlafzimmer besaß weiße Wände, eine weiße Bettwäsche und dunkle Holzmöbel, wie Nachttisch, Schrank, Kommode und Schreibtisch.

Es sah alles sehr gemütlich und sauber aus.

Müde und geschafft warf sich der Ältere in voller Montur aufs Bett.

"Aber Bruderherz, du hast dich ja nicht einmal umgezogen.", beschwerte sich Alphonse, trat an das Bett heran und stellte den Koffer fast lautlos auf dem Boden ab.

Der Jüngere bekam keine Reaktion, was heißen musste, dass Edward schon eingeschlafen sein musste.

Es war bereits Abend und die Sonne verschwand schon am Horizont.

Sie hatten sehr lange nach einer Übernachtungsmöglichkeit gesucht, sodass sein Bruder völlig geschafft und am Ende von diesem Tag war.

Seufzend setzte sich der Jüngere auf das andere Bett und sah seinem Bruder beim schlafen zu, der sich etwas eingerollt hatte und somit wie eine kleine Katze wirkte.

Alphonse mochte Katzen sehr gerne und hätte er lächeln können, so hätte er es gerade in diesem Moment getan.

Lustigerweise stellte er sich gerade seinen Bruder als Kätzchen vor, welches auf dem Bett selig schlief.

Mit viel Mühe konnte er sich gerade noch zurückhalten, dass er nicht zu seinem Bruder ging und anfing ihn zu streicheln.

Vergeblich würde er auf ein Schnurren warten und wenn Edward aufwachen würde, so wäre er davon bestimmt nicht sehr begeistert.

Ein Klopfen holte Alphonse zurück in die Realität.

"Wer mag das wohl sein?", fragte er sich selbst und hatte dabei nicht bemerkt, dass er es laut ausgesprochen hatte.

Aber immer noch leise genug, sodass er seinen Bruder dabei nicht geweckt hatte.

Leise öffnete der Jüngere die Tür.

"Ja bitte? Ach, sie sind es.", bemerkte Alphonse freundlich.

"Guten Abend, ich wollte euch Beide zum Essen abholen. Mein Mann hatte ja ein Abendessen versprochen gehabt.", erklärte die ältere Dame ihr plötzliches auftreten.

"Vielen Dank, das ist sehr nett von Ihnen. Aber mein Bruder ist gerade erst eingeschlafen, er war wohl sehr müde, darum würde ich ihn jetzt lieber nicht wecken wollen. Trotzdem Danke für Ihre Mühe.", bedankte sich der Rüstungsjunge höflich.

"Oh, das ist aber schade. Möchtest du denn wenigstens etwas essen?"

"Nein, danke. Ich habe keinen Hunger.", erwiderte Al.

"Na gut, dann lade ich euch Morgen um sieben Uhr zum Frühstück ein. Bitte kommt dann auch.", freundlich lächelnd drehte sich die nette Dame mit diesen Worten um und verschwand die Treppen hinunter.

Leise schloss Alphonse die Tür und ging wieder zurück zu seinem Bruder, dieser noch immer friedlich schlief.
 

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Alphonse: * mit der Hand über Edward schweb, es nicht aus halt und ihn streichel*
 

Edward: * dadurch wach werd* Was soll das werden Alphonse? Streichelst du mich etwa gerade?! * wütend bemerk *
 

Alphonse: Du sahst so niedlich aus, wie eine schlafende Katze, Bruderherz. * verträumt bemerk*
 

Edward: * Die Hand weg schlag* Mach das nicht noch einmal. Ich bin keine streunende Katze!
 

Roy: Stimmt. * zustimm* Du bist ein Köter. * dabei schief grins*
 

Edward: Na warte! Dir gebe ich Köter! * auf Roy zu renn*
 

Roy: * Die Hand ausstreck und mit dieser an Ed's Kopf, ihn zurück halt*
 

Edward: * mit den Armen wild um mich schlag und versuch Roy zu treffen*
 

Alphonse: Bitte hört doch auf. Immer müsst ihr euch streiten. * mit weinerlicher Stimme sag*

Fullmetal Alchemist

Hey, hier bin ich endlich wieder, mit einem neuen Kapitel.

Ich wünsche euch viel Spaß damit und bleibt gesund ~
 

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K: 6 Fullmetal Alchemist
 

Am nächsten Morgen wachte Edward, wie gewöhnlich, von einem Alptraum geplagt, auf.

Schwer atmend saß er kerzengerade im Bett und hielt sich seine linke Hand an die Stirn.

"Nur ein Traum.", murmelte er, seufzend und strich sich durch die Haare.

"Alles gut, Bruderherz?", erkundigte sich Alphonse, welcher auf dem zweiten Bett saß.

"Oh, ja klar. Alles gut, Al.", erwiderte angesprochener leicht lächelnd, während er sich am Hinterkopf kratzte und sah kurz zu dem Anderen, ehe sein Blick auf einen unbestimmten Punkt glitt, seine Hand in seinen Schoß sank und das Lächeln erstarb.

"Du hast wieder von unserer Mutter geträumt und was vor ein paar Tagen passiert ist, hab ich recht?", wollte der kleine Bruder wissen und ließ den Älteren nicht aus seinen Augen.

Kurz nickte der Blonde mit bedrückter Miene.

Da knurrte plötzlich der Magen Edwards, der sich peinlich berührt mit roten Wangen den Bauch hielt.

Schließlich war seine letzte Mahlzeit ein Frühstück gewesen, welches nun auch schon eine Weile zurück lag.

Ein Kichern drang an Ed's Ohren.

Mit zu Schlitzen geformten Augen sah er zu dem lachenden hinüber.

"Wir sollten besser runtergehen. Die nette Dame von gestern erwartet uns bestimmt schon. Da wir gestern Abend nicht zum Essen sind, hat sie uns für heute zum Frühstück eingeladen.", erklärte Alphonse ruhig.

"Wirklich?", hakte Ed mit großen Augen nach, sprang auf und lief mit dem Schlüssel in der Hand aus dem Zimmer.

Er hatte riesigen Hunger.

Nach wenigen Sekunden standen sie auch schon an der Rezeption.

Der Schalter war eher klein und bestand aus einer Theke in L-Form.

Das Holz war weiß angestrichen worden, der Boden war hellbraun und darauf war ein langer, brauner Teppich, der zur Rezeption führte.

Die Wände waren in einem freundlichen orange bestrichen und besaßen wenige Landschaftbilder, während der Raum mit einigen Pflanzen geschmückt worden war und es so lebendiger wirken ließ.

An der Rezeption stand noch ein Stuhl, ein Buch mit den Reservierungen der Kunden und hinter dem Mann an der Wand hing ein großes Brett mit den ganzen Zimmerschlüsseln.

Sonst stand im Raum noch ein braunes und ein weißes Sofa, sowie braune und weiße Stühle.

Wenn man durch die Eingangstür kam, war rechts neben der Theke eine Treppe, die zu den Zimmern führte und links war auch eine Tür, sowie schreg hinter dem Thresen.

"Ah, da seid ihr ja.", bemerkte der Hotelbesitzer freundlich.

"Guten Morgen.", gaben die Brüder nickend und asynchron von sich.

"Geht hier durch die Tür, meine Frau wird euch bewirten.", erklärte der Mann und deutete rechts neben sich auf eine Holztür.

Nickend ging Ed voran.

"Vielen Dank.", bedankte sich der Blondhaarige noch und schritt dann durch die Tür, gefolgt von seinem kleinen Bruder.

Der Raum war sehr groß, hatte weiße Wände, einen hellen Holzboden, viele Topfpflanzen, sowie Tische mit einer weißen Tischdecke, zu jedem dieser Tische gab es noch zwei bis vier Stühle, während sich an der linken Seite eine riesige Fenster front auftat, durch die viel Tageslicht drang.

Alles in allem wirkte es auf die Brüder sehr einladend und lud zum entspannen und wohlfühlen ein.

Ein paar wenige Tische waren bereits von anderen Gästen belegt worden, die sich leise unterhielten und speisten.

Rechts von den beiden Jungen, befand sich eine Tür und direkt daneben hing eine Glocke, an der man Läuten sollte.

"Du siehst unmöglich aus.", machte Alphonse den Kleineren darauf aufmerksam, dass er sich die Haare nicht ordentlich gemacht hatte.

"Ach, lass mich doch.", murrte der Ältere und wank ab.

Da kam auch schon die ältere Dame vom Vortag mit einem freundlichen Lächeln auf die Beiden zu.

"Guten Morgen ihr zwei. Schön, dass ihr es heute geschafft habt. Ihr müsst bestimmt hungrig sein. Setzt euch bitte irgendwohin. Ich komme sofort und bringe euch euer Frühstück.", erklärte die Grauhaarige, drehte sich um und kehrte in den Raum zurück, aus dem sie eben noch gekommen war.

Es roch herrlich, als sie die Tür öffnete, dann musste das wohl die Küche sein.

Nicht einmal eine Antwort hatte sie abgewartet, weshalb sie sich einen Fensterplatz suchten und sich dort hinsetzten.

Auf dem Tisch befand sich eine Speisekarte, die in einer Halterung steckte, eine Kerze, ein kleiner Ständer mit Servierten, sowie Besteck an den Plätzen, wo Stühle standen.

Außerdem war noch ein weißer Krug und dazu Gläser bereit gestellt worden.

Nach einer Weile kam die ältere Frau mit zwei voll geladenen Tellern zurück.

"Hier, bitte schön. Solltet ihr noch etwas brauchen, dann meldet euch gerne bei mir. Guten Appetit.", mit den Worten, stellte sie die Teller vor Ed und Al ab.

Darauf waren zwei belegte Brote zu finden.

Auf dem einen war Schinken und auf dem anderen eine Käsescheibe.

Dazu hatte sie noch Speck, Rührei, ein paar Gurken, Tomaten und Trauben gelegt.

"Wow, danke. Das sieht fantastisch aus.", lobte Edward sie und nahm sich, das Besteck nicht beachtend, eine Gurkenscheibe und schob sie sich in den Mund.

"Das freut mich.", lächelte sie Edward warm an, nahm den Krug vom Tisch und füllte in zwei Gläsern Milch hinein.

Sofort verzog Edward angewidert das Gesicht.

Wie er Milch doch hasste.

Warum bot das ein jeder an?

Überhaupt, warum glaubte jeder, dass Edward sie nötig hätte?

Konnten die Leute nicht fragen, was man gerne haben wollte?

Den Blick von dem Blonden bemerkte die Ältere nicht und stellte jedem sein Glas hin, bevor sie wieder durch die Tür, in die Küche ging.

"Jetzt schau nicht so, Bruderherz und trink die Milch. Sie wird dich schon nicht umbringen.", versuchte Alphonse seinen Bruder zu überreden die Milch zu trinken, da es unhöflich wäre die Gläser stehenzulassen und Al konnte sie schließlich nicht trinken, ebenso, wie er das Essen nicht essen konnte.

"Vergiss es. Ich brauch die nicht.", mit den Worten, nahm Ed beleidigt eines seiner Brote und biss einmal großzügig ab.

Es schmeckte ihm und vor lauter Hunger, verschlang er regelrecht alles auf dem Teller.

Auch den von Alphonse leerte er und die Milch kippte er unauffällig in die Pflanze, die direkt hinter ihm stand.

Woraufhin er sich vorwurfsvolle Blicke von seinem jüngeren Bruder ansehen musste, der dazu noch die Arme verschränkte.

Auch wenn man sie nicht wirklich sehen konnte, so wusste Ed es dennoch und alleine das ließ ihn sich unwohl fühlen, als ob er etwas schlimmes getan hätte.

Aber war es wirklich so verwerflich?

Ihm schmeckte nun einmal Milch nicht und daran würde sich wohl nie etwas ändern.

Da sie bald weiter mussten, standen sie auf und liefen zur Küchentür.

Kurz klopfte Edward an dieser, bis die alte Frau heraustrat.

"Oh, wollt ihr schon gehen? Hat es euch Beiden geschmeckt?", wollte sie lächelnd wissen und wischte sich die Hände an der Schürze sauber.

"Ja, wir müssen weiter. Vielen Dank für alles und auch das leckere Essen.", bedankte sich der Blonde.

"Und passen Sie auf sich auf.", bat Alphonse, ehe er seinem Bruder aus dem Raum folgte.

"Machts gut!", rief sie den Beiden noch freundlich hinterher, ehe sie wieder zurück in die Küche ging.

Schnell gingen die Brüder wieder hinauf, nahmen den Koffer, der noch immer neben dem Bett stand, gingen wieder hinunter und verabschiedeten sich dann auch von dem Hotelbesitzer, als sie den Zimmerschlüssel wieder abgaben.

Kurz darauf standen sie vor dem Gebäude und hatten es glücklicherweise nicht mehr weit bis zum Militärgebäude.

Die Sonne war bereits aufgegangen und umfing die Stadt mit ihren warmen Strahlen.

Wohlig seufzend genoss Edward die Wärme der Sonne, ehe er, mit hinter dem Kopf verschränkten Armen, weiter ging, als er eine wütende Stimme vernahm.

"Kannst du nicht aufpassen!?", schimpfte ein Mann mit einem Jungen, der wohl in diesen gelaufen war.

Der Mann war schlaksig, hatte eine Halbglatze, einige Falten im Gesicht, einen abrasierten Bart, wobei man noch einige Stoppeln erkennen konnte und ungepflegte, ergraute Augenbrauen.

Der Junge, dieser um die sechs Jahre alt sein musste, besaß braune Haare, trug einen roten Pullover, eine kurze, schwarze Shorts und weiße Turnschuhe.

Da fiel der Blick von Edward auf die am Boden liegende, rote Kappe und die Vasen, welche zerbrochen auf dem Boden lagen, während der Junge am Kragen gepackt worden war, welcher ängstlich die Augen zusammen gekniffen hatte.

"Es tut mir ja leid.", beteuerte der Kleinere und versuchte den Griff um seine Kleidung zu lösen.

"Von wegen! Das hast du doch mit Absicht gemacht!", wetterte der alte Mann weiter.

Seufzend ergab sich Ed dem Blick seines Bruders, der ihn bittend ansah, ließ seine Arme sinken und marschierte auf die Beiden zu.

"Hey, lassen sie es gut sein. Es war bestimmt keine Absicht gewesen.", versuchte der goldblond Haarige den Streit zu schlichten, als er nah genug an den Beiden dran war.

"Ha! Das ich nicht lache! Das war sehr wohl mit Absicht gewesen!", keifte der Mann Edward entgegen, dieser sich seufzend die Fingerspitzen seiner rechten Hand an die Stirn legte, ehe er sie wieder sinken ließ.

"Hören Sie zu, wir machen einen Deal. Ich repariere ihre Sachen und der Junge passt dafür in Zukunft besser auf."

"Wie willst du das denn anstellen?", wollte der Alte abschätzig wissen und hielt den Jungen immer noch fest am Kragen seines roten Pullovers gepackt.

Erneut seufzte Ed, führte seine Hände zusammen und legte sie anschließend auf den Boden.

Der Mann schien wohl nur zu glauben, was er auch sehen konnte.

Geblendet von dem Leuchten, ließ der Mann den Jungen los, welcher auf den Boden plumpste und hielt seine Hände schützend vor seinem Gesicht, was der Junge ihm gleich tat.

Nach wenigen Sekunden erlosch das blaue Licht und der Mann senkte seine Arme.

Ungläubig sah er auf seine Vasen, die nun nicht länger zerbrochen auf dem Boden lagen.

Es waren insgesamt drei Vasen, wobei eine hässlicher als die Andere war.

Sie hatten seltsame Muster aufgemalt und die Farben waren mit der Zeit erbleicht.

"Wie hast du.... ?", stotterte der Alte ungläubig.

"Das nennt man Alchemie. Ich bin Alchemist. Und du...", mit den Worten wandte Edward sich an den Kleineren, der so eben seine Basekap aufgelessen und aufgesetzt hatte und ging vor ihm etwas in die Knie: "...Machst am besten einen großen Bogen um diesen Laden, damit so etwas nicht noch einmal passieren kann."

"Ja, danke.", bedankte sich der kleine Braunhaarige Junge lächelnd und rannte sofort weiter.

Langsam richtete sich der Blonde wieder zu seiner vollen Größe auf und wollte gerade weiter ziehen, als er von dem alten Mann aufgehalten wurde.

"Du kannst doch mit dieser Alchemie Sachen reparieren, kannst du dann noch ein paar andere Sachen von mir flicken?", wollte der Ladenbesitzer erwartungsvoll wissen.

"Ich muss weiter.", erklärte der junge Alchemist und wollte schon weiter gehen, da er nicht mehr allzu viel Zeit hatte.

"Das wird auch nicht lange dauern.", beteuerte der zerbrechlich aussehende Mann, wartete keine Antwort ab, nahm Ed am Arm und zog ihn in seinen Laden.

Der Mann war stärker als er aussah, dabei wirkte er so zerbrechlich.

Der Laden selbst wirkte weniger einladend und eher abschreckend, wie er es auch von außen tat.

Edward hätte niemals freiwillig einen Fuß in den Laden gesetzt und bei dem Gestank, wusste er auch warum.

Es roch morsch, alt und einfach nur widerlich, als ob etwas verwesen würde.

Überall war Staub und die Sachen schienen auch vom letzten Jahrhundert zu stammen.
 

Erneut sah der Schwarzhaarige auf seine Uhr.

Wo blieb der junge Alchemist bloß?

Es war bereits neun Uhr und noch immer war keine Spur von dem blonden Wirbelwind zu sehen.

Hatte er genuschelt?

Er hatte eindeutig neun Uhr gesagt.

Wiederholt entfuhr ein Seufzen seinen Lippen.

Er würde den Jungen zurechtweisen, sollte er noch bei ihm eintreffen.

Wahrscheinlich hatte er verschlafen oder sich gar verlaufen.

Warum verschwendete er nur noch einen weiteren Gedanken an den Kleineren?

Es konnte ihm doch egal sein, wenn er nicht so unglaublich wichtig für sie wäre.

Hoffentlich hatte er es sich nicht noch anders überlegt.

Roy wollte ihn doch unbedingt in seinem Team haben.

So in Gedanken, vernachlässigte er seine Arbeit, was seiner blonden, untergeordneten Kollegin überhaupt nicht gefiel.

"Was machen Sie da? Sie sollen arbeiten und nicht faulenzen.", herrschte Riza.

Sie war wütend, dass er schon wieder seinen Aufgaben nicht nach kam und sie, wie so oft vernachlässigte, als wäre das nicht wichtig, was er da tat.

"Überhaupt, wo ist ihr neuer Unterstellter? Sollte er nicht schon hier sein?", wollte die Blondine wissen und streute somit noch Salz in seine Wunde.

"Urgh...!", entkam es ihm, wobei seine Gesicht einen schmerzlichen Ausdruck annahm.

"Ja, er verspätet sich wohl.", brachte der Schwarzhaarige hervor und beugte sich wieder über seinen Papierkram, um dem unangenehmen Gespräch zu entgehen.

"Noch so ein unzuverlässiger.", hörte er die Frau vor ihm nuscheln.

"Was soll das denn heißen?", wollte Roy gereizt wissen und legte den Stift zur Seite.

Was wollte sie ihm damit jetzt sagen?

Dass er und der kleine Alchemist sich ähnlich waren?

Er war immer pünktlich auf der Arbeit.

"Nur, dass sie genauso unzuverlässig sind.", erwiderte sie, was Roy regelrecht umhaute.

Ein Klopfen riss die Beiden aus ihrer Streiterei.

"Ja, bitte!", rief der Oberleutnant und wandte sich der Tür zu, durch diese, mit einer halben Stunde Verspätung, der Blonde Alchemist schritt.

"Du bist zu spät.", merkte der Schwarzhaarige ruhig an, mit seiner dominanten Stimme.

Fast wäre Edward dadurch unwillkürlich zusammen gezuckt.

Es war ihm bewusst, dass er zu spät war.

Aber er wurde ja aufgehalten und konnte für seine Verspätung nichts.

"Ja, ich wurde aufgehalten.", erklärte der Blonde und schritt mit großen Schritten an den Tisch und blieb kurz davor stehen.

Er zeigte keinerlei Angst, was Roy gefiel.

Sicherlich würde er noch viel Spaß mit dem Kleineren haben und so manchen Ärger wahrscheinlich auch.

Abschätzig zog Edwards Gegenüber eine Augenbraue nach oben.

"Ein alter Mann, wollte von mir einige seiner Sachen repariert haben, nachdem er mitbekommen hatte, was Alchemie alles kann.", erklärte der Blonde kurz und knapp.

Kurz seufzte der Ältere, da wollte er jetzt nicht weiter nachhaken, kramte in seiner Schublade herum und schob dem jungen Alchemist einen Brief und eine silberne Taschenuhr entgegen.

"Hier ist deine Hundemarke, die dich als Staatsalchemist auszeichnet und ein Brief, in dem du erfährst, was für einen Titel du erhalten hast.", erklärte der Schwarzhaarige.

Nickend nahm der Blonde die Uhr, sah sie sich etwas genauer an, machte sie an seiner rechten Hosenschlaufe fest und steckte sie in seine Hosentasche, ebenfalls auf der rechten Seite.

Dann nahm er sich den Brief, öffnete ihn und lass ihn sich durch.

"Fullmetal Alchemist?", kamen die Worte auf dem Brief, laut fragend von seinen Lippen.

Augenblicklich schmunzelte der Oberleutnant.

"Oh ja, das ist sein Humor.", lies er verlauten und grinste hinter seiner Hand, wobei er auf einen unbestimmten Punkt sah.

"Warum Fullmetal? Etwa wegen meiner .....", stockte Edward und konnte es nicht fassen, dass er diesen Namen wegen seiner Metallprothese erhalten hatte.

Sofort musste Mustang kichern, eher er laut auflachte, als der erschrockene Blick des Fullmetal Alchemisten auf ihn fiel.

"Was gibt's da zu lachen?! Hä!?", schrie der Blonde seinem Gegenüber entgegen, ballte eine Hand zur Faust und tat einen Schritt mit dem rechten Bein nach vorne, was jetzt auch Riza zum kichern brachte.

Diese Pose sah einfach viel zu lustig aus.

Um sich zu beruhigen, atmete Edward einmal tief ein, ehe er die Luft wieder langsam ausstieß.

"Dann werde ich jetzt nach Resembool zurückfahren. Wenn ich alles erledigt habe, komme ich wieder.", erklärte der Blonde und wollte sich gerade zum Gehen wenden.

"Wie? Du fährst jetzt nach Resembool zurück?", mit einem Mal war der Oberst wieder ernst und hatte aufgehört zu lachen.

"Ja, ich habe dort noch etwas zu erledigen und die Fahrt bezahlen Sie, schließlich haben Sie gestern vergessen mir eine Art Ausweis zu geben. Das Hotel und die Verpflegung musste ich selbst bezahlen.", erklärte der junge Alchemist und hielt die geöffnete Hand dem Schwarzhaarigen entgegen.

Dass er sie gar nicht hatte bezahlen müssen, verriet er ihm nicht. Schließlich war es nicht Roy's Verdienst, das er dort umsonst hatte schlafen und Frühstücken dürfen.

Viel mehr hatte er Glück gehabt.

Man konnte es auch eine glücklilche Fügung des Schicksals nennen.

Seufzend ergab sich Roy, kramte in seiner Hosentasche und übergab dem Blonden das Geld für die Fahrkarten.

"Lass dir nicht zu viel Zeit und melde dich sofort bei mir, wenn du zurück bist.", forderte der Uniformierte.

Kurz nickte der Blonde und verließ schnellen Schrittes den Raum.

Leise kicherte die Blondine.

"Der Kleine hat sie ja jetzt schon gut im Griff.", bemerkte sie belustigt und musste sich ein lautes Auflachen verkneifen.

Roy ließ es unkommentiert und beugte sich wieder über seine Unterlagen.

Warum er so weich geworden war, wusste er selbst nicht, aber bestimmt hatte es mit seinen Augen zu tun, denen er keinen Wunsch ausschlagen konnte und dem Wissen, was sie alles gesehen haben mussten.

Dass er so jung war, musste heißen, dass sie versucht hatten ein Familienmitglied wiederzubekommen und das hieß wiederum, dass er hatte mitansehen müssen, wie dieses Mitglied ein zweites Mal dahinschied.

So grausam der Anblick für ihn im Keller gewesen war, wie grausam hatte es dann erst für den jungen Alchemisten sein müssen?
 

Kurze Zeit später standen die Brüder am Gleis und stiegen wenig später in den haltenden Zug ein, der vor wenigen Sekunden in den Bahnhof eingefahren war.

Dort suchten sie sich einen schönen Platz und sahen wieder aus dem Fenster, wie der Zug langsam ins Rollen kam und vorwärtsfuhr.

Es entspannte ihn, einfach nur aus dem Fenster zu sehen und das vorbeiziehen der Landschaft zu beobachten.

Es entspannte ihn so sehr, dass er dabei sogar einschlief und als er von seinem jüngeren Bruder geweckt wurde, kam die Ansage, dass sie jetzt in Resembool ankommen würden.

"Wir sind gleich da, Bruderherz.", erklärte Alphonse unnötigerweise und erhob sich von seinem Sitzplatz.

Verschlafen stand der Blonde ebenfalls auf und verließ mit seinem Bruder den fast leeren Zug.

Auf dem Weg sprachen sie nicht, sie liefen still nebeneinander her.

Sowieso war der Blonde kaum imstande etwas zu sagen, dafür war er noch zu müde.

Der kleine Spaziergang würde ihm helfen etwas wacher zu werden und nicht ganz übermüdet bei Winry und Oma Pinako aufzukreuzen.

Nach einem Fußmarsch von circa zwanzig Minuten waren sie an dem Haus angekommen.

Bellend rannte Den auf sie zu, warf den Blondhaarigen um und schleckte ihm freudig über das Gesicht.

Durch das Bellen des Hundes, öffnete sich jetzt auch die Haustür und Winry sah hinaus.

"Ed! Al!", schrie sie lächelnd, rannte hinaus und direkt auf Ed zu, der es gerade erst geschafft hatte, den Hund zur Seite zu schieben und sich etwas aufzurichten, als ihn auch schon erneut ein Gewicht nach hinten drückte.

So fand er sich im Gras liegend wieder.

"Winry?", fragte er irritiert nach und legte ihr auch seine Arme um.

"Ich habe euch jetzt schon so vermisst.", jammerte sie und drückte sich fester an den am Boden liegenden.

In der Zeit hatte Den auch Alphonse freudig begrüßt und ihn versucht umzuwerfen, um auch ihm durch das Gesicht zu schlecken, was allerdings beim Versuch blieb.

"Schon gut, mein Junge.", lachte die Rüstung und streichelte sachte den Kopf des Hundes.

"Kommt doch erst einmal rein!", rief Oma Pinako von der Veranda aus, in der einen Hand einen Becher mit Grünem Tee haltend, während die andere Hand die Tür aufhielt.

Auch sie freute sich die Beiden wiederzusehen.
 

Der Aufforderung nachkommend, waren sie alle in die Stube gekommen und saßen nun alle, bis auf Alphonse, mit einer warmen Tasse Tee am Tisch.

"Gibt es etwas Neues?", wollte die Ältere wissen und hoffte, dass Edward trotz seines Talentes, dass er zweifelsohne besaß, nicht angenommen wurde und durch die Prüfung gefallen war.

"Nun ja.", begann Edward, kramte in seiner rechten Hosentasche herum, zog seine silberne Uhr heraus und zeigte sie den Beiden stolz.

"Ich hab's geschafft.", verkündete er breit grinsend.

Er war sichtlich stolz darauf, die Prüfung bestanden zu haben und jetzt ein Staatsalchemist zu sein.

"Woah! Glückwunsch!", rief Winry begeistert aus und begutachtete die silberne Uhr, das Zeichen eines Staatsalchemisten.

"Ja, sie ist verdammt cool.", bestätigte Edward und bemerkte, bei seiner Freude nicht, wie betrübt Oma Pinako drein schaute.

Was hatte sie auch erwartet?

Dieser Roy Mustang hatte ihn ja unbedingt haben wollen, warum hätte jemand, der so ein großes Interesse beim Militär weckte, dann durch die Prüfung fallen können, wenn er zugleich noch so talentiert und klug war?

Dennoch bemühte sich Pinako darum, sich ihre Trauer nicht anmerken zu lassen.

"Glückwunsch, Edward. Aber bitte pass auf dich auf. Als Staatsalchemist hat man viele Feinde.", erklärte sie besorgt.

"Ich pass schon auf mich auf.", wank der Blonde ab und steckte seine Uhr in die Hosentasche zurück.

"Übrigens, wollen wir gerne über Nacht bleiben. Morgen früh brechen wir dann wieder auf.", verriet Edward seinen Plan.

"So kurz bleibt ihr nur?", fragte die Alte betrübt.

"Schade.", jammerte Winry währenddessen.

"Ja, wahrscheinlich bekommen wir unseren ersten Auftrag. Der Oberst meinte, dass ich so schnell wie möglich wieder kommen soll."

Verstehend nickte die Ältere.

Es war sowieso schon ein Wunder, dass er hatte nach Resembool reisen dürfen, wo er ja erst in den Dienst getreten war.

"Dann lass uns heute was spielen.", bat Winry die Beiden.

Sie wollte die Zeit nutzen, die sie noch zusammen hatten.

Schließlich wusste sie nicht, wann sie die Beiden das nächste Mal zu Gesicht bekommen würde.

Zustimmend nickte Edward.

"Klar, warum nicht."

Er wollte Winry noch diesen letzten Gefallen tun, bevor sie aufbrechen würden.

Für sein Vorhaben hatte er immerhin Morgen noch Zeit, dann würde er eben noch früher aufstehen, als es ohnehin schon geplant war.
 

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Edward: * mit Winry spiel *
 

Alphonse: * auch mit spiel und lach*
 

Winry: *spaß hat und den Tag genieß*
 

Edward: * Stunden später k.o. im Bett lieg*
 

Alphonse: Alles gut, Bruderherz?
 

Edward: * bejahend grummel*
 

Alphonse: Sieht so aus, als könnte man heute nichts mehr mit ihm anfangen. * mit den Schultern zuck und das Buch lese*

Kein Weg zurück

Hey, ich wünsche euch allen schöne Ostertage trotz Corona.

Lasst euch nicht unterkriegen, wir schaffen das! <3

Dann wünsche ich euch noch viel Spaß mit meinem neuen Kapitel.

Let's go~!
 

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K: 7 Kein Weg zurück
 

Müde von dem Tag ließ Edward sich ins Bett fallen.

Die Fahrt und das Spielen mit Winry hatte ihn seiner Kraft beraubt und forderte nun seinen Tribut.

Gähnend lag der Blonde, mit allen vier Gliedmaßen von sich gestreckt, da.

"Deck dich wenigstens richtig zu.", forderte Al, der sich dem Bett gegenüber an die Wand, mit einem Buch, gesetzt hatte.

Immerhin konnte er nicht schlafen, was hieß, dass er sich anderweitig beschäftigen musste.

"Jaha.", gab Ed genervt von sich, schob sich zum Kissen hoch, hob die Decke an und ließ sich darunter gleiten.

Nur wenige Sekunden später, konnte Al sehen, dass sein Bruder gleichmäßig atmete, was hieß, dass er eingeschlafen sein musste.

Alphonse hoffte, dass sein Schlaf erholsam werden würde, nachdem sie so getobt hatten.

Diese Nacht sollten ihn keine Alpträume aus dem Schlaf reisen und ihm Schuldgefühle zu sprechen.

So hatte Edward doch jetzt schon genug gelitten.

Der Rüstungsjunge war nicht dumm, er wusste, dass seinen Bruder auch am Tag die Schuldgefühle plagten, die ebenso des Nachts an ihm nagten und ihn nicht in den erholsamen Schlaf driften ließen.

Der Blonde versuchte stark zu wirken und sich nichts anmerken zu lassen, was bei den Anderen zu funktionieren schien, aber Alphonse war sein Bruder und dieser kannte ihn zu gut, was wohl der Grund dafür war, weshalb er nicht alles vor ihm verstecken konnte und sollte dies doch einmal vorkommen, so dauerte es nie lange, bis Al auch dieses Geheimnis lüftete.

So in Gedanken versunken, dachte der Jüngere die ganze Nacht über seinen Bruder nach und wie er ihm helfen konnte, wobei er auf keinen Nenner kam.

Unglücklicherweise hatte er dadurch fast verpasst seinen Bruder zu wecken.

Er hatte vorgehabt etwas früher aufzustehen, um etwas wichtiges zu erledigen.

Was es war, wusste Al nicht.

"Hey, Bruderherz. Du musst aufstehen.", entkam eine kindliche Stimme der Rüstung.

Sanft rüttelte Al an der Schulter des Älteren.

Murrend richtete sich der Angesprochene auf und rieb sich mit der linken Hand über die Augen.

"Danke, Al.", bedankte sich Edward kurz, setzte sich auf, zog sich dann erst einmal um und flechtete seine Haare neu, ehe er mit seinem Bruder aus der Zimmertür trat.

Aufmerksam sah sich Edward im Gang um, der nur spärlich, vom Mondlicht, beleuchtet war.

Dies verlieh dem ganzen eine unheimliche Atmosphäre und ließ das Herz Edwards einen Takt schneller schlagen.

Auf Zehenspitzen verließen sie das Gästezimmer und schlossen so leise wie möglich die Tür, bevor sie zu den Treppen schlichen.

Im Haus war alles still, weshalb sie jede Stufe langsam hinuntergingen, sich am Treppengeländer festhielten und darauf achteten, dass keine Treppenstufe knarzte, damit sie auch ja keinen wecken würden, immerhin war es gerade erst einmal vier Uhr Morgens.

Auch musste Al aufpassen, dass er leise war, da er ja nun einmal eine schwere Rüstung trug.

Erleichtert atmete der Blondhaarige aus, als sie im Erdgeschoss angekommen waren.

Auf leisen Sohlen schlichen sie zur Tür und öffneten sie, wobei diese ein verräterisches Knarren von sich gab.

Alarmbereit sah Ed zu der obersten Treppenstufe, im Glauben, dass das Quietschen unüberhörbar Laut gewesen sein und es deshalb Oma Pinako ganz bestimmt aus dem Schlaf gerissen haben musste.

Auch Al bewegte sich keinen Millimeter mehr, bis sein Bruder Entwarnung geben würde, doch selbst Sekunden später tauchte sie nicht auf.

Erleichtert stieß der Blonde die Luft aus seinen Lungen aus.

Er hatte nicht einmal bemerkt, dass er diese angespannt angehalten hatte.

Beruhigter öffnete er die Tür so weit, dass sein Bruder hindurchpasste, ging danach selbst durch den Ein- und Ausgang und schloss, ebenfalls mit einem leisen knarzen begleitet, die Tür, was in seinen Ohren unnatürlich laut widerhallte.

Die Schultern straffend verließ Edward die Veranda und schlug den Weg zu seinem Haus ein.

Die erste Hürde wäre damit geschafft.

Mit jedem Schritt, dem er seinem alten Zuhause näher kam, desto unwohler fühlte er sich und ein Kloß machte sich in seinem Hals breit.

Nie wieder würde er zurückkommen wollen.

Er wollte nie wieder dieses Zuhause betreten, was schon längst nicht mehr sein Zuhause war.

Es war ein verlassener Ort mit Erinnerungen, die ihm die Kehle zuschnürten und an seinem Herzen zogen.

Es schmerzte, dass so vertraute Haus zu sehen, ohne die einst geliebte Person je wieder darin vorfinden zu können, während im Keller noch immer ihre Schandtat zu sehen war.

Den Anblick wollte er seinem Bruder ein weiteres Mal ersparen.

Er sollte es nie wieder sehen.

Edwards Magen rebellierte und ihm wurde schlecht, sodass er sich fast hatte übergeben müssen.

"Bruderherz!", schreckte Alphonse auf, als sein älterer Bruder sich an dem Zaun zu seiner rechten abstützte, sodass seine blonden Haare sein Gesicht verdeckten und er seine Hand auf seinen Mund presste, während sein Gesicht gen Boden gerichtet war.

"Es geht schon wieder.", beteuerte der Angesprochene und ließ seine Hand sinken.

"Aber.....", begann Alphonse mit einer ausgestreckten Hand, wurde aber je von seinem Bruder unterbrochen.

"Ich sagte, es geht schon!", keifte er, ohne aufzusehen, seinem jüngeren Bruder entgegen, dieser erschrocken zusammen zuckte und die Hand zurückzog.

"Es.... Es tut mir leid.", entschuldigte sich der Ältere sofort schuldbewusst und legte seine Hand an seine Stirn.

Er war gestresst und so mit seinen Gedanken beschäftigt, dass er einfach seinen Bruder angefahren hatte.

"Sch- schon gut.", versicherte Al und folgte seinem Bruder, der sich, mit gekrümmter Haltung, langsam wieder in Bewegung gesetzt hatte.

Sowieso konnte Al seinem älteren Bruder nie lange böse sein.

Nur mühsam kamen sie voran, da es Edward schwerfiel weiter zu gehen.

Er hatte das Gefühl Blei an seinen Füßen zu tragen, die ihn an Ort und Stelle halten wollten.

Dieses Mal ersparte sich Alphonse die Nachfrage.

Edward würde schon wissen, was er da tat.

Noch einige Male hatten sie anhalten müssen, da Edward so schlecht geworden war, dass er glaubte, dass ihm sein Abendessen vom Vortag noch einmal 'Hallo' sagen wollte.

Glücklicherweise passierte aber nichts dergleichen und der junge Alchemist konnte seinen Mageninhalt bei sich behalten.

Den Anblick wollte er seinem jüngeren Bruder ersparen.

Er sah ohnehin schon erbärmlich genug aus, da würde das noch fehlen.

Sowieso spürte er schon die ganze Zeit die besorgten Blicke seines Bruders im Nacken.

Nach einer gefühlten Ewigkeit standen sie endlich vor ihrem Haus und betrachteten es im Schein des Mondes.

Die Tür war angelehnt und im Inneren brannte kein Licht.

Es war so, als ob darin noch alles schlafen würde, was bei einer solchen Uhrzeit wohl stimmen würde, wenn sie nicht gewusst hätten, das dort keiner mehr war.

Das Haus war verlassen und alles, was übrig geblieben war, war die Leiche ihrer wiedererweckten Mutter oder besser gesagt, der Versuch davon.

Er hatte es nicht geschafft, sich und seinem Bruder, ihre Mutter wiederzuholen.

Stumme Tränen bahnten sich den Weg an Edwards Wangen hinab, bei dieser Erinnerung.

Eilig wischte dieser sich mit dem linken Ärmel über die Augen, nahm das silberne Feuerzeug aus seiner rechten Manteltasche, welches er von Oma Pinako genommen hatte und öffnete die Klappe.

Augenblicklich kam eine kleine Flamme zum vorschein.

Aufmerksam sah Al zu seinem Bruder hinunter, der auf das kleine Feuer starrte und in Gedanken versunken wirkte.

Langsam schritt Edward zur Tür und öffnete diese, bevor er das Feuerzeug in den Flur hinein schmiss.

Augenblicklich fing der Teppich feuer, auf dem nun rote Flammen tanzten.

"B-Bruderherz! Was tust du da?!", rief Alphonse aus und wollte schon ins Haus rennen, um das Feuer zu löschen, als sich Edwards rechter Arm vor seinen Körper schob.

"Lass es brennen. Wir haben nichts mehr, was uns an diesem Haus hält und somit haben wir auch keinen Grund mehr zurückzukommen. Ab jetzt geht nur noch der Schritt nach vorne.", erklärte der Ältere und starrte ins Feuer, dass sich langsam begann auszubreiten.

Bald schon stand das ganze Haus in Flammen, weshalb sich die Brüder etwas weiter weggestellt hatten.

Wehmütig sah Alphonse zu, wie ihr Haus niederbrannte und somit die letzten Erinnerungen an ihrer Mutter verschwanden.

Da hörte er etwas neben sich kratzen und als er zu dem Geräusch hinübersah, bemerkte er, wie Edward etwas in seine Uhr ritzte, die er aufgeklappt hatte.

Dafür hatte er sich wohl einen spitzen Stein genommen, der auf dem Boden gelegen hatte, so vermutete es Alphonse.

Einen kurzen Blick hatte er auf das Geschriebene erhaschen können, ehe sein Bruder die Uhr mit Alchemie verschlossen hatte.

"Don't forget 3 oct. 11".
 

Nachdem alles abgebrannt war und sie sicher gegangen waren, dass sich das Feuer danach nicht weiter ausgebreitet hatte, haben die beiden Brüder wieder den Weg zurück angetreten, um noch Edwards Koffer zu holen, ehe sie wieder nach Central City aufbrechen würden.

Das ganze hatte sehr lange gedauert, weshalb Winry auch schon wach war, welche gerade auf die Veranda schritt und nach rechts schaute, in welche Richtung sich die beiden Brüder gleich aufmachen mussten.

Kurz erkannte Edward einen schmerzlichen Ausdruck in den blauen Augen, ehe Winry bei dem Geräusch, welches Alphonse Rüstung verursachte, auf sah, wobei sich ihre Miene schlagartig erhellte.

"Da seid ihr ja!", rief sie fröhlich aus.

"Ich dachte schon, ihr wehrt schon wieder verschwunden, ohne euch zu verabschieden.", gab sie ihre Gedanken preis und lächelte die Brüder an.

Bemüht sich nichts anmerken zu lassen, lächelte auch Edward.

"Nein, wir sind noch nicht weg. Aber wir müssen gleich los.", erklärte er ihr.

"Dann bleibt noch zum Frühstück, danach könnt ihr ja immer noch los."

Hoffnungsvoll sah Winry die beiden Jungen an.

"Kommt rein, das Essen ist schon fertig. Esst Erst einmal was. Frühstücken ist sehr wichtig. Die wichtigste Mahlzeit des Tages.", mischte sich Oma Pinako ein und hielt den drei Kindern die Tür offen.

Ergeben, betraten sie zu dritt die Stube und setzten sich an den reich gedeckten Tisch.

Vor ihnen stand ein Teller mit einer Schreibe Brot und in der Mitte stand reichlich Belag.

Es gab Marmelade, Wurst, Käse und einen Krug mit Milch.

In dem Moment kam die Grauhaarige mit einer Pfanne aus der Küche heraus und lud den beiden Kindern etwas von dem Ei und dem Speck auf, welche herrlich dufteten und sogar noch in der Pfanne leicht vor sich hin gebrutzelt hatten.

Eilig belegte Edward sein Brot mit einer Scheibe Wurst und begann dann direkt das Ei und den Speck zu verputzen, was Pinako ein lächeln ins Gesicht zauberte.

"Nicht so gierig.", ermahnte Winry ihren Kindheitsfreund, während Alphonse Edward bloß dabei zu sah und leise kichern musste, weil Winry ihn bevormunden wollte.

Es versetzte ihn in die Zeit zurück, als noch alles gut war und ließ ihn seinen Kummer kurzfristig vergessen.

"Sag mir nicht, was ich zu tun und zu lassen habe.", konterte Edward direkt, als er sein Essen hinuntergeschluckt hatte.

"Dann iss anständig, du verdirbst dir nur den Magen, wenn du so schlingst!", wetterte die Blondine weiter.

"Ich hab es nun mal eilig!", versuchte er sich raus zu reden.

"Ach ja? Wo warst du denn so lange?"

"Das geht dich gar nichts an!"

"Und ob mich das was angeht. Wärst du nicht so lange weg gewesen, dann hättest du noch Zeit gehabt."

"Es war nun mal wichtig."

"Was war denn so wichtig?", wollte Winry wissen.

"Äh ..... Nichts.", gab Edward ausweichend von sich und drehte den Kopf in eine andere Richtung, wobei er die Arme stur verschränkte.

Ergeben seufzte Winry, so würde sie bestimmt nichts aus Ed heraus bekommen.

Dann würde sie eben selbst gucken gehen.

Bestimmt waren sie am Grab ihrer Mutter und hatten es aufgehübscht oder sie waren in ihrem Haus und hatten etwas mitgenommen.

Vielleicht ein Buch oder etwas anderes persönliches.

So in Gedanken versunken, sah sie erst wieder auf, als sie das Schaben eines Stuhles vernahm, welcher von Edward zurückgeschoben wurde, um aufzustehen.

"Danke für das Essen. Wir müssen aber wieder aufbrechen.", erklärte Edward und eilte direkt zu den Treppen, ohne auf eine Antwort zu warten.

Wenige Sekunden später kam er, mit seinem Koffer in der Hand, die Stufen hinunter gehastet und steuerte auf die Ausgangstür zu.

"Passt auf euch auf und kommt bald wieder zu Besuch.", verabschiedete sich Oma Pinako und folgte ihnen bis zur Tür, aus dieser sie getreten waren und nun auf der Veranda standen.

"Auf Wiedersehen. Kommt so schnell wie möglich wieder zurück.", bat Winry und umarmte Edward stürmisch von hinten.

Traurig drückte sie ihr Gesicht in den Rücken des Blonden, welcher ihr so vertraut war.

Würde sie ihn bald nur noch von hinten betrachten können?

Der zweite Abschied fiel ihr deutlich schwerer als der Erste, denn sie hatte das Gefühl, dass dieser Abschied deutlich länger andauern würde, als der vorherige.

Mit all ihrer Kraft versuchte sie die Tränen und ihre Schluchzer zu unterdrücken.

"Winry.", hauchte Edward, diesem sie nicht ins Gesicht sehen konnte, da sie noch immer hinter ihm stand.

Aufmerksam lauschte sie seiner Stimme.

"Ich weiß nicht, wie lange es dauern wird, aber ich werde so schnell wie möglich wieder zu Besuch kommen, mit Al zusammen. Darum, weine nicht.", bat er sie mit fester Stimme.

Vorsichtig nickte sie.

"Gut, ich werde auf euch warten und bis dahin ganz viel üben, damit ich dir gute Automails herstellen kann.", versprach die Blondine, nicht zuletzt, um sich eine Beschäftigung zu geben und löste langsam ihren festen Griff um ihn.

Denn je früher sie ihn freigab, desto früher würde er wieder kommen, so hoffte sie es.

Kaum spürte Edward, dass die feste Umklammerung sich gelöst hatte, da schritt er auch schon die Treppen hinunter, zu seinem, auf den Treppen wartenden Bruder und weiter zu dem breiten Pfad, um diesen zum Bahnhof zu folgen.

Mit traurigem Gesicht sah sie den beiden Jungen nach, wobei ihr Blick viel länger auf dem Rücken von Edward lag.

Noch einmal drehte sich der junge Alchemist um und winkte den Beiden, frech lächelnd, zu.
 

Ein lautes Klopfen unterbrach die Stille in Mustangs Büro.

"Herein!", bat dieser und sah von seinen Unterlagen hoch.

Kräftig schwang die Tür auf, was alle Anwesenden aufschrecken ließ und hindurch schritt ein großer, muskulöser Mann, mit einer blonden Haarlocke auf dem Kopf, die ihm in die hohe Stirn fiel und einem großen Schnurrbart im Gesicht.

Keine Sekunde später hatte er sich seine Jacke und sein Hemd vom Körper gerissen und vollführte eine übertriebene Pose, in der er seine Muskeln zur Schau stellte, während kleine Sterne neben ihm zu funkeln schienen.

"Ich bin von meinem Auftrag zurückgekehrt. Außerdem habe ich erzählt bekommen, dass du einen neuen unterstellten hast. Wo ist er?", wollte der Muskelprotz sofort wissen und sah sich mit seinen schmalen, blauen Augen im Raum genau um.

Er liebte es neue Leute kennenzulernen.

Seufzend hatte Roy sich seine Hand an die Stirn gelegt und hielt mit zusammen gezogenen Brauen die Augen geschlossen.

"Zurzeit ist er nicht hier, also kannst du dich wieder anziehen und diese dämliche Pose sein lassen. Er trifft erst später wieder ein. Sobald er wieder in Central City ist, meldet er sich bei mir und beginnt wahrscheinlich erst Morgen mit der Arbeit.", erklärte der Schwarzhaarige genervt.

Manchmal hasste er das übertriebene Auftreten des Hünen.

Außerdem sorgte er sich schon etwas um den Jungen, da er nur zu gut wusste, wie sehr der Blonde Kinder mochte.

Er liebte alles was irgendwie süß und klein war.

In der Hinsicht war er selbst wie ein kleines Kind und somit das genaue Gegenteil zu seinem Erscheinen und Auftreten.

"Oh.", entkam es dem Hünen und stellte sich erst einmal gerade hin, hob seine Klamotten von dem Boden auf und streifte sie sich über.

"Zu Schade, ich hätte ihn gerne einmal kennengelernt.", gab er enttäuscht von sich und schritt auf den Schreibtisch von Roy zu.

"Ich weiß, aber das wird bis morgen warten müssen.", erwiderte der Angesprochene abwesend, da er wieder über seinen Dokumenten gebeugt war und diese bearbeitete, bevor Riza ihn dafür wieder eine Predigt halten würde, deren Blick er schon wieder auf sich gespürt hatte.

Stumm nickte der Blonde, drehte sich auf dem Absatz um und ging unverrichteter Dinge aus dem Raum.

Er hatte immerhin noch einen Bericht zu verfassen und musste King Bradley auch noch einen Besuch abstatten.

Eigentlich hatte er vorgehabt, zuerst zu King Bradley zu gehen, aber als die eine Frau am Empfangsschalter, ihr Name war Natalie, ihm von dem neuen Jungen unter Roys Fittichen erzählt hatte, so konnte er nicht anders und war zuerst zu dessen Büro gegangen.

Leider wurde er dort enttäuscht, aber dann würde er Morgen wieder kommen und hoffentlich den Jungen zu Gesicht bekommen.

Leider hatte er verpasst nachzufragen, wie der Junge ausgesehen hatte, aber bestimmt erkannte er ihn auch so mit der blauen Militäruniform, die er tragen musste.

Bestimmt sah er darin unfassbar niedlich aus.
 

Völlig übermüdet schlenderte der junge Staatsalchemist durch Central City und gähnte einmal herzhaft hinter vorgehaltener Hand.

Er hatte eindeutig zu wenig Schlaf abbekommen.

Wahrscheinlich würde er den heutigen Tag noch einmal freibekommen, dann würde er dies ausnutzen, sich ein Hotel suchen und direkt ins Bett gehen, um ein paar Stunden Schlaf nachzuholen.

Heute war wieder ein ereignisreicher Tag gewesen.

Nahe dem Militärgebäude kam ihm einer vom Militär entgegen, welchesEdward an der blauen Uniform erkannte.

Neugierig musterte er den Mann, der etwas in Gedanken versunken zu sein schien.

Keinen weiteren Gedanken an ihn verschwendend, ging er weiter zu dem Militärgebäude, um sich bei seinem Vorgesetzten zu melden.

An der Tür angekommen nahm er seine, hinter dem Kopf verschränkten Arme runter und betrat die große Halle.

Kurz begrüßte Edward die Dame am Schalter mit einer Handbewegung und ging dann schwerfällig mit seinem Bruder die Treppen nach oben, immerhin wusste er ja schon, wo das Büro des schwarzhaarigen Mannes war.

Vor der Tür angekommen klopfte er kurz und trat dann einfach ein, ohne eine Antwort abzuwarten.

Langsam, mit schweren Schritten, näherte sich der Junge Alchemist dem Schreibtisch seines Vorgesetzten.

"Wir sind wieder zurück.", begann der Blondhaarige, ehe er hinter seiner linken Hand gähnte.

"Du siehst ja fürchterlich aus.", bemerkte Roy erschrocken, als er zu dem Jungen aufsah, der fast im stehen einzuschlafen schien.

"Vielen Dank für das nette Kompliment.", erwiderte Edward sarkastisch und ließ seine Hand langsam sinken.

"Damit meinte ich, dass du müde aussiehst.", erklärte Mustang, ehe er fortfuhr: "Wenn du möchtest, dann kannst du dich erst einmal auf das Sofa legen und ein paar Stunden schlafen, ehe du dir ein Hotel suchen gehst."

"Nein danke. Wenn es okay ist, würde ich lieber direkt in ein Hotel.", erwiderte der Blonde Wirbelwind und versuchte nicht zu auffällig zu schwanken.

"Na gut, wie du willst. Du kannst gehen und Morgen will ich dich pünktlich um neun in meinem Büro sehen.", gab Mustang streng von sich.

"Okay.", gähnte Edward erneut, drehte sich um und lief langsam, schwankend mit seinem Bruder aus dem Büro raus, dieser aufpasste, dass Edward nicht einfach umfiel.

"Hey, Fullmetal!", rief Roy ihm zu.

"Willst du nicht doch hier schlafen? Du kannst dich ja kaum auf den Beinen halten."
 

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Ed: Ich bleibe auf keinen Fall bei einem alten Perversen. * Roy dabei böse an schau*
 

Roy: //Hat - er - mich - gerade - alt - genannt?!// Ich bin Anfang zwanzig und kein Alter Sack! * los wetter*
 

Al: Das war bestimmt nicht so gemeint. * beschwichtigend die Hände heb*
 

Roy/Ed: Und ob!
 

Al: Äh ...... Naja, wenigstens seid ihr euch Mal einig. * fest stell*
 

Roy/Ed: Mit dem? Niemals! * synchron sag und die Köpfe beleidigt, mit verschränkten Armen, weg dreh*
 

Al: Oh Mann, das kann ja was werden. * deprimiert sag*

Krank

Hey, hier bin ich wieder und das mit einem neuen Kapitel ^-^

Ich hoffe ihr mögt es.

Jetzt noch viel Spaß. <3
 

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K: 8 Krank
 

Zuerst überlegte Edward, ob er das Angebot wirklich annehmen sollte, aber er war so müde, dass er bloß stumm nickte.

Er war sich sicher, dass er es so nicht mehr bis zu einem Hotel schaffen würde und noch mehr Arbeit wollte er seinem Bruder auch nicht machen, als er es eh schon tat.

So begleitete Alphonse seinen Bruder zum roten Sofa, welches sehr einladend wirkte.

Wie ein nasser Sack ließ sich der Blondhaarige auf das weiche Polster plumpsen, ehe er sich gänzlich hinlegte und die Augen schloss, die Blicke der anderen nicht wahrnehmend.

Er war so erschöpft, dass er augenblicklich einschlief.

Seinem älteren Bruder nicht von der Seite weichend, setzte sich Al neben das Sofa und beobachtete Ed beim schlafen, der nicht einmal seinen roten Mantel abgestreift hatte.

Edward lag seitlich, mit dem Rücken zur Sofalehne gewandt und eingerollt wie eine Katze da, was Alphonse lächeln lassen würde, wenn man es denn sehen könnte.

Erschrocken fuhr der Jüngere zusammen, als ihn die dominante Stimme des Schwarzhaarigen aus seinen Gedankengängen riss, welcher sie die ganze Zeit beobachtet hatte.

"Willst du wirklich die ganze Zeit hier sitzen und deinem Bruder beim schlafen zusehen? Das muss doch ziemlich langweilig sein. Sieh dich doch lieber etwas in der Stadt um und unternehm etwas. Hier gibt es tolle Geschäfte und Bars.", sprach die Stimme Mustangs kühl, wobei er vergessen hatte, das Al nicht so alt war, wie er gerade aussah.

"Oh.... äh, okay.", stotterte Alphonse vor sich hin.

Er fühlte sich in dem Moment unwohl und nicht willkommen.

"Dann geh ich nach einem Hotel für später schauen.", wisperte der Rüstungsjunge und stand geräuschvoll vom Boden auf.

Kurz nickte der Schwarzhaarige, als der Junge schon durch den Raum schritt.

Ein paar Blicke folgten ihm neugierig, ehe sie wieder ihrer Arbeit nachgingen.

"Hier in der Nähe ist ein Hotel von Mr. Bördgens. Das soll sehr gut sein. Setz es ruhig noch einmal auf unsere Kosten.", fügte Roy noch schnell hinzu, wobei er nicht einmal aufsah.

Da Edward jetzt seine Alchemistenuhr besaß, brauchte er auch keinen Zettel auszufüllen, das es wirklich in Ordnung sein würde, dass es auf die Kosten des Militärs ginge.

"Vielen Dank.", bedankte Al sich dem Mann zugewandt, öffnete die Tür und trat aus dieser hinaus in den Gang und zog sie wieder zu.

Als er das vertraute Klicken vernahm, was ihm verriet, dass die Tür ins Schloss gefallen war, verharrte er kurze Zeit vor dieser und atmete hörbar aus, ehe er durch den langen Korridor zu den Treppen ging.

Er verstand nicht, warum er nicht bei seinem Bruder bleiben durfte.

Sie waren sonst noch nie getrennt gewesen, weswegen Unbehagen in Al hinauf kroch.

Langsam schritt er die Stufen der Treppe hinunter, durchquerte die große Halle und trat durch die ebenfalls große Tür ins Freie.

Dort blieb er eine Zeit lang stehen und besah sich alles, soweit seine Sicht reichte.

Er war nie ohne Edward unterwegs gewesen, was ihn jetzt umso mehr verunsicherte.

Zu gerne wollte er seinem erschöpften Bruder einen Gefallen tun und ihnen Beiden ein Hotel für die Nacht organisieren, doch jetzt musste er feststellen, dass er Angst hatte sich zu verlaufen und schon gar nicht mehr genau wusste, wo das Hotel mit dem Mann und der netten alten Frau gewesen war.

Er hätte sich dafür selbst Ohrfeigen können, dass er sich den Weg nicht eingeprägt hatte oder auch besser darauf achtgegeben hatte, wo lang sie gelaufen waren.

Bis jetzt hatte er sich immer auf Edward verlassen.

Nun stand er da und hatte keine Ahnung.

Es zog schmerzlich in seiner Magengegend und ihm wurde flau.

Zwar war dies ein Ding der Unmöglichkeit, dennoch fühlte er es, was ihm unbegreiflich war.

Innerlich schluckte Al und wusste nicht, ob es vielleicht besser war, wenn er einfach wieder umdrehen und in der großen Halle auf seinen Bruder warten würde.

Immerhin würde er in wenigen Stunden ausgeschlafener sein und sie konnten sich zusammen auf den Weg machen.

Unsicher stand er noch eine Weile da und haderte mit sich selbst, ehe er sich doch dazu entschloss es zu versuchen.

Schließlich musste er sich auch mal etwas trauen und genau jetzt war die Zeit dafür gekommen.

Alt genug war er ja bereits.

Langsam schritt er auch diese Treppen hinunter und bog nach rechts ab.

Eigentlich waren sie nur gerade aus gelaufen, wenn Al genau nachdachte.

Das konnte ja nicht so schwierig sein und somit sollte er sich auch nicht allzu leicht verlaufen können.

Mit den Gedanken im Hinterkopf lief er die Straße entlang, was ihm etwas mehr Mut machte.

Er begutachtete jeden Laden, um sich später besser orientieren zu können und versuchte sich alles so gut wie möglich zu merken.
 

In der Zeit hatte Roy, auch bekannt als Flame Alchemist, eine beige Decke aus einem Schrank geholt und diese über den Jungen auf dem Sofa ausgebreitet, welcher dabei leise seufzte.

Zu dieser Geste Mustangs hatte sich niemand geäußert, nur stumme Blicke hatten dies verfolgt, bevor sich jene wieder gesenkt hatten.

Kurz verweilte der Schwarzhaarige, in gebeugter Haltung, am Sofa und warf dabei einen Schatten auf den Jüngsten im Raum, ehe er sich wieder aufrichtete, an seinen Schreibtisch begab, sich dort niederließ und schlussendlich weiter arbeitete.

Ab und an huschte der Blick des Flame Alchemisten auf den Jungen zu seiner linken, weshalb er nicht ganz so konzentriert arbeiten konnte.

Was dem ganzen, genau betrachtet, keinen Abbruch tat, da er sich meist sowieso mit anderen Dingen ablenkte und die Arbeit halbherzig erledigte.

So vergingen einige Stunden, in denen nach und nach sein Team Feierabend machte, da sie mit ihrer Tagesarbeit fertig geworden waren.

Da legte sich plötzlich eine Hand auf seine Schulter, was ihn versteifen ließ, ehe er aufsah.

"Machen Sie nicht mehr allzu lange.", bat Riza.

Dieses Mal konnte sie dem Schwarzhaarigen nicht helfen, da es schon sehr spät geworden war und sie noch Hayate, ihren Hund zu Hause hatte, der schon den ganzen Tag alleine geblieben war.

"Ja, ich werde auch gleich gehen.", gab der Schwarzhaarige müde von sich und streckte sich, ehe er seinen Schreibtisch in Ordnung brachte.

Für heute hatte er genug gearbeitet, befand er.

Ohnehin konnte er sich gerade nicht mehr so gut konzentrieren.

Ein Blick aus dem Fenster verriet ihm, dass es sehr spät sein musste, da sich bereits der Mond zeigte, der hoch oben am Firmament stand.

Die Blondine war schon längst aufgebrochen und somit war Roy mit seinem neuen Schützling alleine im Raum.

Dieser hatte im Schlaf die Decke weit bis über die Nase gezogen, während ihm seine blonden Strähnen ins Gesicht gefallen waren, welche es teilweise verdeckten.

Fast schon schlurfend bewegte sich der Schwarzhaarige zu dem Sofa hin und rüttelte sanft an der Schulter Edwards.

"Hey Fullmetal... wach auf, du solltest in ein Hotel gehen und dort weiter schlafen.", gab er mit rauer Stimme von sich, weshalb er sich nach diesem Satz kurz räusperte.

"Hm....?", entkam es leise von dem Blondhaarigen, der auch schon den Kopf anhob.

"Komm, du musst in ein richtiges Bett.", erklärte Roy ruhig und nahm seine Hand von der Schulter des Jungen.

Schlaftrunken richtete sich der Jüngere im Raum auf und versuchte aufzustehen, was ihn gefährlich ins Wanken brachte, weshalb er nach vorne kippte und drohte mit dem Boden Bekanntschaft zu schließen.

Mit zusammen gekniffenen Augen wartete er auf den schmerzlichen Fall, bemerkte aber, wie er davor bewahrt wurde, als ihn auch schon eine Schwindelattacke überfiel.
 

Dem Jungen schien es gar nicht gut zugehen.

Eben noch wäre er fast auf den Boden gefallen, wovor Roy ihn gerade noch bewahren konnte.

Vorsichtig hatte er ihn umgedreht, wobei der Blonde kraftlos und mit geschlossenen Augen in seinen Armen lag.

Der Blonde wirkte schwach und hilflos.

Ihm schien schwindelig zu sein, weshalb er seinen Kopf, mit einem schmerzverzerrtem Ausdruck, an Roys Brust gelehnt hatte.

Keuchend atmete der Junge aus, wobei eine Röte seine Wangen zierte und ein paar Schweißperlen an seiner Stirn hafteten.

Zur Probe hielt der Ältere seine Hand an die Stirn des Jungen und stellte, wie bereits vermutet fest, dass er hohes Fieber haben musste, da seine Stirn ganz heiß war.

Na toll, das hatte gerade noch gefehlt.

Er war müde, fix und fertig und musste sich jetzt wohl oder übel um ein krankes Kind kümmern.

Wenn man Riza einmal gebrauchen konnte, dann war sie nicht da.

Da fiel dem Schwarzhaarigen ein, dass der jüngere Bruder noch draußen herumirrte.

Dann musste er sich auch noch darum kümmern.

Fullmetal würde es ihm nie verzeihen, wenn er seinen kleinen Bruder nicht suchen würde und ihm etwas passiert wäre.

Immerhin war er es auch gewesen, der den Jungen rausgeschickt hatte.

Dabei konnte Roy doch nicht ahnen, dass dieser nicht wieder kommen würde.

Wahrscheinlich hatte er sich verlaufen oder so.

Ein Klopfen riss den Schwarzhaarigen aus seinen Überlegungen.

"Herein!", rief er, wobei er noch immer Edward in den Armen hielt und sah zur Tür hinüber.

Er hoffte, dass es Riza sein würde, allerdings klopfte diese nicht an und alle anderen würden bestimmt nicht mehr wieder kommen.

Vorsichtig wurde die Klinke hinuntergedrückt, ehe die Tür aufging und den Blick auf den Neuankömmling freigab.
 

Alphonse irrte bereits seid einer gefühlten Ewigkeit herum, als ihm der alte Laden, des Mannes auffiel, dem sie hatten helfen müssen und unweit entfernt, auf der anderen Seite, konnte er das Hotel ausmachen, in dem Ed und er eine Nacht verbracht hatten.

Zielstrebig steuerte er darauf zu.

Er hatte es geschafft und den Weg alleine bis dahin gefunden.

Alphonse war stolz auf sich und hätte man seine Miene sehen können, so hätte er wie ein Honigkuchenpferd gegrinst.

An dem Eingang angekommen, öffnete er sofort die Tür und schritt in die Empfangshalle.

"Ah, hallo. Schön Sie wiederzusehen.", wurde Al freundlich begrüßt.

"Auch schön Sie wiederzusehen.", erwiderte Al ebenso freundlich.

"Was kann ich für Sie tun?", wollte er sofort wissen, als er bemerkte, dass der Große alleine da war.

"Nanu? Alleine?", wollte er verwundert wissen.

Kurz nickte die Rüstung.

"Ja, gerade schon. Meinem Bruder geht es nicht gut und wir bräuchten ein Zimmer. Das würde auf die Rechnung des Militärs gehen. Einen Ausweis hat mein Bruder, den würde ich Ihnen anschließend zeigen, wenn wir später wiederkommen.", erklärte Alphonse ruhig.

"Gut.", gab der Mann nickend von sich.

"Dann reserviere ich euch ein Zimmer. Dasselbe wie beim letzten Mal.", fügte er noch hinzu.

"Danke, das ist nett.", bedankte sich der Jüngere.

Er hatte es geschafft und ihnen ein Zimmer reserviert.

Sicherlich würde Edward stolz auf ihn sein.

Da ging auch schon die Tür zum Speisesaal auf und herauskam die nette alte Dame vom letzten Mal.

"Oh, hallo. Schön dich wiederzusehen, mein Junge. Wollt ihr wieder ein Zimmer mieten?", wollte sie freundlich wie eh und je wissen.

"Ja, ich habe mir für heute eines reserviert. Ich wollte gleich meinen Bruder abholen und dann mit ihm herkommen.", erklärte er ruhig.

"Wie schön. Ich freue mich schon auf euch zwei. Möchtest du noch etwas essen? Ich kann dir schnell etwas machen.", wollte sie wissen.

Die Ältere liebte es zu kochen und ihre netten Gäste zu bewirten.

"Nein danke. Leider muss ich ablehnen. Ich muss zu meinem Bruder zurück. Bestimmt vermisst er mich schon."

"Na gut, aber wenn ihr hunger habt, dann sagt meinem Mann bescheid. Dann koche ich sofort was Leckeres für euch.", gab sie lächelnd von sich und verschwand durch die Hintertür.

"Vielen Dank. Ich komme dann später wieder.", versprach Al, drehte sich um und verließ das Hotel wieder.

Draußen angekommen, wollte er wieder zurückgehen, als der Mann, von dem Laden schräg gegenüber auf ihn zu kam.

"Hallo, wo ist denn dein kleiner Freund?", wollte der schlaksige Mann wissen.

"Uh .... Ähm, mein Bruder ist nicht hier.", gab Al knapp von sich und wollte an dem einen Kopf kleineren Mann vorbeigehen, welcher sich aber weiter vor den Jungen schob.

"Wo ist er denn?", hackte der Mann nach.

"Was wollen Sie schon wieder von meinem Bruder?"

"Er könnte mir da wieder bei etwas behilflich sein."

"Ist wieder etwas kaputtgegangen?", wollte Al wissen.

Er konnte so schlecht nein sagen, wenn jemand Hilfe brauchte.

Augenblicklich nickte der Mann.

"Na gut, ich könnte ... es mir ja mal ansehen. Bei mir dauert es zwar länger, als bei meinem Bruder, aber ich sollte das auch hinbekommen, wenn alle Teile da sind."

"Das wäre toll.", gab der Mann lächelnd von sich, packte Al an seinen Arm und zog ihn hinter sich her in seinen muffigen, alten Laden.

Al war froh, dass er nichts riechen konnte, nachdem, was Ed ihm über den Laden erzählt hatte.

Dort führte er den Jüngeren in den hinteren Teil des Ladens, dort lag wieder einmal eine zerbrochene Vase.

Aus der Beintasche fischte Al ein Stück Kreide heraus und begann auf dem Boden einen Transmutationskreis zu zeichnen, wobei er von dem alten Mann genauestens beobachtet wurde.

Als Al fertig war, legte er die Vase in die Mitte, legte die Hände aufeinander und anschließend auf den Rand des Kreises.

Sofort durchzogen blaue Blitze den Raum, umhüllten den Gegenstand in der Mitte und als das Licht nach ließ, stand die Vase wieder vor ihnen, als wäre sie zerbrochen worden.

"Wow, das ist ja wirklich toll.", freute sich der Mann und nahm die Vase an sich.

"Woher könnt ihr das?", wollte er wissen, während er seine Vase von allen Seiten begutachtete.

"Das haben mein Bruder und ich uns damals selbst beigebracht.", gab er zu, stand vom Boden auf und wollte den Laden verlassen, als er jedoch am Arm zurückgehalten wurde.

Verwundert sah Al zu dem Mann nach hinten.

"Ich würde gerne mehr davon wissen."

"Das geht gerade nicht. Ich muss zurück zu meinem Bruder."

"Nur kurz.", bat der Ältere, was Al seufzen ließ.

Auch nie konnte er 'nein' sagen.
 

Stunden später hatte Al sich endlich losreißen können und lief dann schnell zurück zum Hauptquartier.

Er ärgerte sich, dass er sich so lange hatte aufhalten lassen.

Edward vermisste ihn bestimmt schon und machte sich sicherlich Sorgen um ihn.

Immerhin wusste er auch, dass Al noch nie alleine unterwegs gewesen war.

Es war bereits dunkel geworden und der Weg kam ihm kaum noch bekannt vor.

Nach und nach erloschen die Lichter in den Häusern.

Es musste wirklich spät geworden sein und der Mann im Hotel würde bestimmt nicht ewig auf Ed und ihn warten, ebenso wie der Vorgesetzte von Edward.

Bestimmt wollte er auch nach Hause gehen und wartete auf ihn.

Der Mond stand hoch oben und beleuchtete den Weg vor Alphonse in einer gruseligen Atmosphäre.

Ängstlich lief er etwas schneller.

Er hasste es, dass er so unglaublich viel Lärm in seiner Rüstung machte, wodurch er weniger von seiner Umgebung hörte.

Die Straßen waren verlassen, da alle bereits in ihren Häusern waren.

Al war froh, als nach einer schier endlos wirkenden Zeit endlich das Militärgebäude in sein Sichtfeld rückte.

Nicht mehr ganz so aufgeregt und froh, lief er zu diesem hin, stieg die Treppen hinauf und huschte durch die große Tür.

Erst im Gebäude atmete er wieder erleichtert auf und machte sich auf den Weg zu dem Büro des Schwarzhaarigen, in dem auch noch Edward sein müsste.

Vor der Tür angekommen klopfte er zuerst, da er auf Höflichkeit bedacht war.

Er hoffte, dass noch jemand da sein würde.

Als ein dumpfes 'Herein' an ihn drang, fiel ihm ein Stein vom Herzen, obwohl er sich schuldig fühlte, dass er den Oberst so lange auf ihn hatte warten lassen.

Sofort betätigte er die Türklinke und schob sie langsam auf.

Ein erschrockener Laut entkam ihm, als er sah, wie sein Bruder in den Armen des Älteren lag.

Edward war blass, seine Wangen gerötet, ein paar Strähnen klebten an seiner schweißnassen Stirn und den Kopf hatte er an seinen Vorgesetzten gelehnt, während sein Atem flach war.

Sein Bruder war krank geworden und er hatte sich draußen herumgetrieben.

"Bruderherz!", rief Al aus, stürzte in den Raum und nahm dem Schwarzhaarigen seinen Bruder ab, dieser stöhnt gequält und als er das kühle Metall an seiner Stirn bemerkte, seufzte er wohlig aus, wobei sich sein Gesicht merklich entspannte.

"Ich werde ihn direkt ins Hotel bringen, dann kann er sich ausruhen.", verriet Al sein Vorhaben und drehte sich eilig herum, was Edward einen gequälten Laut von sich geben ließ.

"Warte.", hielt Roy den Jungen auf.

"Ich fahre euch zu eurem Hotel. Fullmetal sollte nicht allzu lange der Kälte ausgesetzt werden.", erklärte der Erwachsene und schritt vor.

Einverstanden folgte Al ihm.

Nachdem Eds Vorgesetzter das Büro abgeschlossen hatte, ebenso wie die Eingangstür, schritten sie zu den Parkplätzen, auf dem das Auto des Mannes stand.

Am Auto angekommen, welches schwarz war, stieg er mit seinem Bruder auf den Rücksitz ein, während der Schwarzhaarige vorne am Lenkrad platz nahm.

Sofort fuhr er so vorsichtig, wie es ihm möglich war los, nachdem Al ihm den Namen des Hotels gegeben hatte.

Wenige Minuten später hielt er den Wagen an.

"Wir sind da.", erklärte Mustang ruhig, da der Jüngere besorgt auf seinen Bruder gesehen und somit nicht einmal mitbekommen hatte, dass sie gehalten haben.

Als Alphonse hinaussah, erkannte er das Gebäude des Hotels.

"Vielen Dank.", bedankte sich der jüngste im Auto und stieg mit seinem Bruder in den Armen aus.

Wieder entkamen Protestlaute dem Blonden, was Al aber ignorieren musste.

Schnell lief er hinein und steuerte auf den Mann am Empfang zu.

"Guten Abend, tut mir leid, dass ich so spät bin.", entschuldigte sich der Rüstungsjunge, zog an der Kette, woran die Alchemistenuhr baumelte und zeigte sie dem Mann.

"Oh, sogar ein Staatsalchemist.", bemerkte er erstaunt, nahm den Schlüssel vom Haken und überreichte ihn Alphonse, dieser noch schnell die Uhr an seinen Platz zurückgeschoben und dann den Schlüssel entgegengenommen hatte.

"Danke.", fügte Alphonse schnell hinzu und verschwand dann die Treppen hinauf, wieder einmal mit gequälten Lauten seines Bruders, da ihn eine heftige Schwindelattacke nach der Anderen überkam.

Verwundert sah ihm der Rezeptionist nach, da der Kleinere sehr schlecht ausgesehen hatte.

Er vermutete, das der Blonde krank geworden war, was ihm jetzt schon zu schaffen zu machen schien.

Besorgt verschwand er in dem hinteren Teil.
 

Al war froh, als er endlich die Tür aufgeschlossen hatte und seinen Bruder auf das Bett ablegen konnte.

Vorsichtig zog er seinem Bruder den Mantel und die Schuhe aus.

Den Mantel hing er über einen Stuhl und die Schuhe stellte er akkurat neben das Bett hin.

Ein Klopfen ließ Al aufschrecken.

Darauf bedacht, nicht allzu viel Lärm zu machen, ging er zu der Tür und öffnete sie, davor stand die nette alte Dame.

"Mein Mann hat mir erzählt, dass dein Bruder schlecht ausgesehen hat. Darf ich ihn mir mal ansehen? Vielleicht kann ich helfen.", wollte sie freundlich wissen.

Ohne groß darüber nachzudenken, ging Al zur Seite und gab der Frau den Weg frei.

Dieser Einladung nachkommend, betrat sie den kleinen Flur und ging sofort in das Schlafzimmer.

Wie eine Mutter es tat, befühlte sie die Wangen und die Stirn von Edward.

"Er hat hohes Fieber.", erklärte sie Alphonse und lief ins Bad.

Dort hörte er den Wasserhahn, der lange an war, ehe sie mit einigen, nassen Tüchern aus jenem zurück kam.

Vorsichtig krempelte sie die Hosenbeine hoch, wobei sie kurz stockte, als sie bemerkte, dass das eine Bein aus Metall bestand, weshalb sie das linke Hosenbein unten ließ.

Dann öffnete sie die Jacke und zog diese dem Kranken aus, auch hier bemerkte sie die Metallprothese auf seiner rechten Seite.

Damit hatte sie nicht gerechnet, was sie kurz schlucken ließ.

So etwas hatte sie noch nie gesehen, das jemand zwei Prothesen besaß und dabei war er noch so jung.

Augenblicklich tat es ihr leid und sie wollte ihm gerne helfen.

Er musste bestimmt schlimmes durchgestanden haben, weshalb sie gerne wissen würde, was sich hinter den Prothesen verbarg, was er so schlimmes erlebt hatte und wie er dazu gekommen ist.

Sich zur Ruhe rufend, legte sie ihm kalte Wickel um sein rechtes Bein und den linken Arm, ehe sie ihm noch ein kleineres Tuch auf die Stirn legte.

Wohlig seufzte der Blonde aus, wobei sich augenblicklich sein Gesicht entspannte.

Es schien ihm gut zu tun.

"Ich mache noch eine Schüssel mit kaltem Wasser fertig, die Wickel machst du am besten stündlich neu und wringst sie gut aus. Einen Krug mit Wasser bringe ich auch noch. Sieh zu, dass er viel trinkt, das ist wichtig.", erklärte die Ältere und schritt auch schon zum Ausgang.

"Danke.", entkam es der Rüstung, ehe sein besorgter Blick, hätte man ihn sehen können, wieder zu seinem Bruder glitt.
 

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Al: * neben Ed sitz und zu ihm hinseh *
 

Ed: * langsam aufsetz und den Lappen vom Kopf nehm* Was schaust du denn so?
 

Al: Na weil du krank bist.
 

Ed: So schlimm ist es gar nicht mehr. * aufsteh und anfang zu schwanken*
 

Roy: * neben Ed auftauch und ihn festhalt*
 

Ed: * verwundert zu Roy aufseh, rote Wangen bekomm* Hey, was soll das?! Lass mich los! * rum brüll und ihm den Arm entreiss*
 

Al: Bruderherz! * ruf*
 

Ed: * das Gleichgewicht verlier und nach hinten fall, dabei versehentlich nach Roys Arm greif *
 

Roy: * mit Ed umfall und auf ihm lieg* Du hast es ja eilig. * grinsend sag*
 

Ed: * noch röter werd* Nimm mal jemand den Perversen von mir runter! * versuch Roy weg zu drücken*
 

Al: Oh ..... Äh.... Wie soll ich .....? * verzweifelt dabei steh und Ed helfen will*

Führsorge

Hey, hier bin ich wieder und dieses Mal ist das Kapitel sogar etwas länger geworden.

Ich hoffe es gefällt euch. ^-^

Und nun viel Spaß~
 

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K: 9 Führsorge
 

Die ganze Nacht hatte Al neben seinem Bruder gewacht, ihm die Wickel und das Tuch auf der Stirn erneuert, sowie ihm zu trinken angeboten, sobald er Mal wach war.

Diese Zeit war nie von langer Dauer und als die Sonne aufging, hatte sich nichts an dem Zustand seines Bruders verbessert.

Noch immer waren seine Wangen gerötet und zu schwitzen schien er auch noch.

Ein Klopfen riss Al aus seinen Überlegungen.

Eilig war er aufgestanden und öffnete die Tür, hinter der Roy Mustang, Ed's Vorgesetzter, vorzufinden war.

Wie üblich trug er seine Militäruniform, da er wahrscheinlich gleich zur Arbeit musste.

"Guten Morgen. Darf ich reinkommen?", wollte Mustang wissen.

"Oh, guten Morgen.", mit den Worten trat Al zur Seite, um dem Besuch den Weg freizumachen.

Dankend nickte der Schwarzhaarige und trat in den Flur.

"Wie geht es Fullmetal?"

"Nicht wirklich besser.", gestand Al und ging, gefolgt vom Oberst, voran in das Schlafzimmer, in dem sein Bruder lag.

Dort angekommen sah Eds Vorgesetzter direkt zum Bett, in dem noch immer der kranke Edward lag.

Mit wenigen Schritten trat Mustang an das Bett heran, nahm das Tuch von der Stirn des Blonden und befühlte diese, sowie seine Wangen, ehe er das Tuch wieder darauf legte.

"Al... .", krächzte der Kranke mit heißerer Stimme und geschlossenen Augen.

Er schien von innen auszutrocknen und die Tücher waren auch nicht mehr nass.

Der Oberst wusste, dass es ernst war und stand auf.

"Wechsel die Tücher und versuch, ihm etwas zu trinken zu geben. Ich lasse gleich noch eine Suppe hochbringen und einen Arzt rufen.", mit den Worten verließ er das Zimmer und stieg die Treppen hinunter zu dem Empfangsbereich.

"Wir brauchen schnell einen Arzt. Es ist dringend.", überfiel er den Mann und ohne eine Antwort abzuwarten, ging der Staatsalchemist zu der Grauhaarigen, die gerade zu dem Rezeptionisten wollte.

"Könnten Sie bitte eine Suppe machen? Ich brauche sie dringend. Der Junge ist noch immer krank.", erklärte der Schwarzhaarige mit ernster Miene.

Eilig nickte die Frau und verschwand sofort in der Küche, um das gewünschte herzurichten.

Auch der Mann, beeilte sich und gab ins Telefon die Nummer eines Arztes ein, während er den Hörer in der Hand hielt.

Zufrieden, doch immer noch besorgt, ging Roy wieder nach oben, um nach seinem Schützling zu sehen.

Da er die Tür nur angelehnt hatte, brauchte er nicht zu klopfen und betrat das Zimmer, als ein leises Husten an sein Ohr drang, welches kraftlos wirkte.

"Hat er schon was getrunken?", hakte der Ältere nach, woraufhin er aus den Augenwinkeln ein Kopfschütteln wahrnehmen konnte, weshalb er sich ans Bett setzte und Edward etwas aufrichtete und an sich anlehnte.

"Gib mir mal das Glas.", bat Roy und hielt dem Rüstungsjungen seine Hand hin.

Wieder entkam ihm ein kurzes Nicken, ehe er das Glas nahm und dem Mann überreichte.

Schnell nahm dieser das Glas an sich und hielt es an die trockenen Lippen des Jungen.

"Trink.", bat er den Blonden und kippte das Wasser so, dass es die Lippen gerade so berührte.

Den Rest würde der Reflex machen, das hoffte er zumindest.

Die Lippen teilten sich einen Spalt und begannen gierig das kühle Nass aufzunehmen.

Zufrieden half Roy Edward beim trinken, bis das Glas leer war.

"Heiß... .", murmelte der Blonde mit geschlossenen Augen.

Sowieso hatte er bis jetzt die Augen nicht weiter aufbekommen, als einen kleinen Spalt und das auch nur für wenige Sekunden.

Es schien ihm sichtlich schwer zu fallen.

"Ich weiß.", waren die nächsten Worte des Schwarzhaarigen, ehe er den Blonden zurück ins Bett legte.

"Sobald der Arzt da ist, wird es dir bestimmt wieder besser gehen.", hängte er hinten dran.

Er würde warten, bis der Arzt da ist und er ihm erklärte, wie lange es dauern könnte, bis der Blonde wieder auf den Beinen sein würde.

Mustang kannte ihn noch nicht lange, aber zu diesem Edward, den er gerade kennengelernt hatte, passte dieses Erscheinungsbild nicht.

So hoffte er, dass er bald wieder gesund werden würde.

"M-müssen Sie nicht gehen? Bestimmt haben Sie noch eine menge Arbeit zu erledigen.", wollte der Jüngste im Raum stotternd wissen.

Ruhig sah er Alphonse an.

"Das ist kein Problem. Ich warte, bis der Arzt da war. Ich möchte wissen, wie es um ihn steht und wann er seinen ersten Auftrag annehmen kann.", erklärte der Schwarzhaarige ruhig und hoffte, dass keine weiteren Fragen mehr kommen würden, als es plötzlich klopfte.

Hastig stand Al auf und öffnete die Tür, hinter der die nette Dame mit einem Teller Suppe wartete.

"Ich habe eine Hühnersuppe gemacht.", gab sie von sich und trat dann auch schon ein, als der Junge ihr Platz machte.

Höflich nickte Roy ihr zu, als sie ins Zimmer trat.

Als er den Teller entdeckte, nahm er wieder den Lappen von Edwards Stirn, wischte ihm einmal über das Gesicht, um zum einen den Schweiß fortzuwischen und zum anderen seinem Gesicht etwas abkühlung zu verschaffen.

Langsam richtete er den Jungen wieder auf, welcher klagende Geräusche verlauten ließ, was der Schwarzhaarige ignorierte.

Ohne ein Wort an die Dame zu richten, streckte er ihr seine Hand entgegen und forderte so still schweigend nach der Suppe.

Nickend gab sie ihm die gewünschte Speise.

Den Teller hielt der Staatsalchemist in der linken Hand, während er den Löffel in die Rechte nahm.

Vorsichtig pustete er, um die Suppe, die sich auf dem Löffel befand, auf eine angenehme Temperatur zu bringen, ehe er sie an den Mund des erkrankten Jungen hielt.

Bereitwillig nahm er die Suppe zu sich, was einige Zeit in Anspruch nahm, da er jedes Mal einzuschlafen drohte.

Nur mit Mühe konnte er sich wach halten, wobei ihm jedes Mal seine Augenlider den Dienst verweigerten.

Nach einer gefühlten Ewigkeit hatten sie es geschafft und der Teller war leer, welchen die Ältere wieder an sich nahm, damit Roy den Kranken wieder ordentlich ins Bett legen konnte.

Dabei befeuchtete der Schwarzhaarige noch einmal den Lappen neu und packte diesen dann wieder auf die Stirn des Blonden.

Seufzend entspannte er sich unter dem kühlen Tuch, bevor ein erneuter Hustenreiz seine Lungen hinauf kroch.

"Das hört sich gar nicht gut an.", bemerkte eine unbekannte Männerstimme.

Augenblicklich drehten sich alle zu dieser um und sahen den Mann verwundert an.

Da fiel Al ein, dass er die Tür wohl nur angelehnt und vergessen hatte zu schließen, als die Ältere angeklopft hatte.

"Guten Tag. Dr. Heid mein Name. Ich bin Arzt und wurde gerufen, um mir hier mal jemanden anzusehen. Daher vermute ich mal, dass das...", dabei deutete er mit dem Finger auf den Blonden, ehe er fortfuhr: "... dann mein Patient ist."

"Damit liegen Sie richtig Doktor. Er hat gestern hohes Fieber bekommen und seit heute hat er angefangen zu husten.", erklärte der Schwarzhaarige, woraufhin der Rüstungsjunge nickte.

Auch der Arzt nickte, stellte den Koffer neben dem Bett ab und öffnete diesen.

Neugierige Blicke verfolgten den Arzt während der Untersuchung, welche darauf warteten, was er dazu zu sagen hatte.

"Al... .", murmelte Ed im Halbschlaf.

Ebenso konnte der Arzt: "Es tut mir leid.", leise von dem Blonden entnehmen.

Nach wenigen Minuten kramte er etwas aus seinem Koffer hervor und überreichte es dem Schwarzhaarigen, welcher es verwundert entgegennahm.

"Der Junge braucht viel Ruhe. Ihn scheint etwas zu belasten und auch Stress kann der Auslöser gewesen sein. Da unterscheidet man nicht von psychischen oder körperlichen Stress. Das Fieber ist sehr hoch, sollte aber in den nächsten Tagen mit diesem Medikament nach lassen. Die Tablette können Sie ihm dreimal am Tag zerbröselt ins Essen geben. Auch geben sie ihm diese hier.", mit den Worten überreichte er dem Staatsalchemisten eine weitere Flasche.

"Das sind Tropfen gegen den Husten. Diesen geben Sie ihm am besten auch dreimal am Tag. Immer nach dem Essen. Nach innerhalb einer Woche sollte er wieder genesen sein und er sollte dann auch keine Beschwerden mehr haben."

"Vielen Dank, Doktor.", bedankte Roy sich und begleitete den Arzt zur Tür.

"Gerne doch. Einen schönen Tag noch und gute Besserung für den Jungen.", gab er freundlich von sich.

"Ihnen auch noch einen schönen Tag.", erwiderte Roy und ging dann wieder zurück zu seinem Schützling.

"Dann bekommt er schon einmal den Saft.", verkündete Edwards Vorgesetzter, nahm den Löffel, mit dem er den Blonden gefüttert hatte und träufelte darauf ein paar Tropfen, bis der Löffel voll war.

Mit einer Hand hob er den Jungen etwas an und hielt ihm dann den Löffel an den Mund.

Bereitwillig und nichts ahnend öffnete er diesen.

Schnell schob Roy ihm den Löffel in den Mund und als er ihn herauszog, drückte er, durch eine Vorahnung, seine Hand auf den Mund des Blonden, welcher sofort das Zeug ausspucken wollte und somit gezwungen war, es hinunterzuschlucken.

Als das geschafft war und Roy seine Hand zurückzog, hustete Edward fürchterlich.

Es hatte ihm wohl überhaupt nicht geschmeckt.

Das Zeug musste wahrlich eklig gewesen sein.

Kraftlos ließ sich der Kleinere wieder vollends in die Kissen sinken.

Vorsichtig stand der Schwarzhaarige vom Bett auf, umrundete dieses, hielt vor dem jüngeren Bruder an und übergab ihm die Medikamente.

"Ich muss jetzt zur Arbeit. Sorge dafür, dass er den Abend die Medizin nimmt. Die Dosierung hast du mitbekommen?", wollte er wissen, woraufhin er ein Nicken erntete.

"Sehr gut. Heute Abend komme ich noch einmal vorbei, um nach ihm zu sehen.", mit den Worten drehte er sich um, hob kurz zum Abschied die Hand und verschwand aus dem Zimmer.

"Bis später.", gab Alphonse noch von sich und starrte auf die Medikamente in seiner Hand, ehe sein Blick wieder auf seinen geschwächten Bruder fiel, der wieder zu schlafen schien.
 

In Gedanken bei dem blonden Alchemisten ging Roy zu seinem Wagen, den er vor dem Hotel abgestellt hatte.

Eher mechanisch öffnete er die Tür und stieg ins Auto ein.

Selbst die Fahrt hatte er nicht wirklich wahrgenommen und das er mehr als nur eine Stunde zu spät war, ignorierte er.

Erst als er an seinem Schreibtisch saß, schreckte er hoch, als Riza ihm einen dicken Stapel an Dokumenten auf den Tisch knallte.

"Wo waren Sie jetzt schon wieder gewesen? Sie sind mehr als nur eine Stunde zu spät.", fuhr sie ihren Vorgesetzten an, der ihr bis eben keine Aufmerksamkeit geschenkt hatte und stemmte eine Hand in ihre Hüfte, während die andere am Tisch angelehnt war.

"Uh äh....", stotterte der Angesprochene blinzelnd.

"Ich war bei Fullmetal.", erklärte er kurz, als er sich wieder gefangen hatte.

"Was wollten Sie da?", hakte sie sofort nach.

"Er ist gestern noch krank geworden und heute war es noch schlimmer. Ich musste einen Arzt rufen lassen.", erklärte er wahrheitsgemäß.

"So, so und das ist keine Lüge, um zu vertuschen, dass Sie sich wieder die ganze Nacht irgendwo, in irgendwelchen Bars herumgetrieben haben?"

"Aber nicht doch, wo denken Sie denn hin Leutnant Hawkeye.", gab der Schwarzhaarige kokett grinsend von sich, da er sich wieder gefangen hatte.

Riza sollte nicht denken, dass ihm viel an dem Jungen lag, immerhin kannte er ihn noch nicht so lange.

Wobei die Wandlung von damals zu heute sehr extrem gewesen war und er nicht hätte sagen können, dass das ein und die selbe Person war.

Um so stolzer war er auf sich, dass er das hinbekommen hatte.

Seinen Leutnant ansehend, rückte er mit dem Stuhl vorwärts, bis er wieder anständig vor seinem Tisch saß, den Ellbogen darauf stellte und seinen Kopf auf seinen Handballen ablegte.

"Na gut, das arbeiten Sie aber alles nach.", mit den Worten drehte sie sich um und verschwand wieder hinter ihrem Schreibtisch.

Innerlich seufzte Roy und beugte sich über seine Unterlagen, um diese zu bearbeiten.
 

Mittlerweile war es Mittag und Alphonse versuchte seinen Bruder zu wecken, welcher jedoch nur murrte.

Er war müde und ausgelaugt.

Ihm tat alles weh und ein Kratzen im Hals hatte er auch.

Allerdings fehlte ihm die Kraft, sich aufzusetzen und etwas zu trinken zu sich zu nehmen.

Konnte Al ihn nicht in Ruhe lassen?

"Al... .", jammerte er leise, als ihn auch schon ein Hustenreiz überkam.

"Du musst was essen und deine Medikamente nehmen.", gab Al von sich, richtete Ed ein wenig auf und lehnte ihn an sich.

Durch das kühle Metall seufzte Edward, da es ihm guttat.

Die Tablette hatte die nette Dame bereits in der Suppe zerkleinert, weshalb der Jüngere den Löffel in die Hand nahm und seinen Bruder versuchte zu füttern.

Früher war immer Ed es gewesen, der für ihn da gewesen war und heute war es anders herum und er konnte sich endlich etwas revanchieren.

Zögernd nahm der Ältere die Suppe an.

Er war froh, dass er sie so hinunterschlucken konnte, da alleine das schon recht anstrengend war.

Ihm war im Moment alles zu viel.

Nach einer ganzen Weile hatte der Kranke es geschafft und die Suppe geleert.

Wenige Sekunden später wurde ihm wieder ein Löffel vor den Mund gehalten, auf dem sich Medizin befand.

Als Ed diesen annahm, spuckte er ihn sofort wieder aus.

"Hey! Die musst du nehmen Edward!", beschwerte sich der Jüngere und befüllte den Löffel ein weiteres Mal.

Jetzt wusste Al auch, warum der Oberleutnant Edwards Mund zugehalten hatte.

"Hier ist noch ein Löffel, nimm ihn.", befahl Alphonse und hielt seinem Bruder wieder den Löffel vor den Mund.

Doch dieses Mal blieb dieser geschlossen.

Seufzend gab Al die Medizin zurück in die Flasche und legte den Löffel daneben.

Sein Bruder konnte wirklich stur sein und als er seinen Bruder zurück in die Kissen legte, bemerkte er, dass er bereits wieder eingeschlafen war.
 

Am Abend parkte Roy wieder an der Straße vor dem Hotel, in dem sich die Elric Brüder befanden.

Er wollte noch einmal nach dem Fullmetal Jungen schauen, wie es ihm bis jetzt ergangen war.

So betrat er die Empfangshalle, begrüßte den Mann freundlich und stieg direkt die Treppen nach oben.

Noch immer trug er seine Uniform, welche teilweise von einem langen schwarzen Mantel verdeckt wurde.

Im ersten Stock bog er links ab und blieb an der letzten Tür auf der rechten Seite

stehen, an der er anklopfte.

Wenige Sekunden später konnte er schwere Schritte vernehmen, die von dem Jüngeren kommen mussten und kurz darauf öffnete sich auch schon die Tür.

"Oh hallo, Sie sind es Oberst. Edward nimmt die Medizin nicht mehr. Den Mittag hat er sie ausgespuckt und jetzt nimmt er sie auch nicht.", erklärte Al geknickt.

Verstehend nickte der Schwarzhaarige und trat ein.

"Gegessen hat er schon?", wollte er im Vorbeigehen wissen, streifte sich den Mantel ab und legte ihn über den roten Mantel von Edward, jener ordentlich über einem Stuhl hing.

"Ja, gerade eben.", bestätigte der Rüstungsjunge, was Roy auch anhand des leeren Suppentellers ausmachen konnte, der auf dem Nachttisch stand.

Direkt daneben befand sich die Medizin und ein Löffel.

Ohne zu zögern schritt Mustang weiter und setzte sich auf die Bettkante, nahm das Tuch von Edwards Stirn und tupfte den Schweiß weg, ehe er noch einmal die Stirn und die Wange des Jungen berührte.

Es war noch keine Besserung aufgetreten und er glühte noch immer, als wenn er verbrennen würde.

Vorsichtig setzte er den Blonden auf und lehnte ihn an sich, dann nahm er den Löffel, gab die Medizin darauf und hielt diesen an den Mund des Kranken, welcher keine Anstalten machte den Mund zu öffnen.

Seufzend schloss Mustang kurz die Augen.

Seine Nerven waren aufs äußerste gespannt und er hatte kaum noch Geduld für ein nerviges Kind, was nicht tat, was gut für ihn war.

Kurzerhand, hielt er Edward die Nase zu und als jener den Mund öffnen musste, um wieder an Sauerstoff zu kommen, da schob er den Löffel in diesen und hielt ihm im Anschluss wieder seine Hand vor dessen Mund, damit er ja nicht auf die Idee kam es auszuspucken.

Widerwillig schluckte Edward die Medizin hinunter, als ihn auch schon ein Hustenreiz packte.

Ihm tat dabei alles weh und vor allem sein Hals schmerzte fürchterlich.

Kraftlos lehnte er an dem Schwarzhaarigen, welcher den Jungen wieder zurück in die Kissen verfrachtete und die Tücher wechselte.

Selbst sein Arm und sein Bein waren glühend heiß.

Probehalber legte er noch seine Hand auf den Metallansatz an Edwards Schulter.

Selbst das Metall war heiß geworden.

Stillschweigend hatte Alphonse dem Mann dabei zugesehen, wie er sich um seinen Bruder gekümmert hatte, als der Mann aufsah und Al direkt ansah.

"Ab jetzt kommst du zurecht?", wollte er wissen.

"Äh ... . Ja, danke.", bedankte der Jüngste im Raum sich.

"Keine Ursache. Dann geh ich jetzt. Morgen früh komme ich auch wieder vorbei und sehe nach ihm.", mit den Worten drehte er sich um und verließ den Raum.

Roy war wieder einmal fix und fertig.

Kurz gähnte er, hinter vorgehaltener Hand, als er die Treppen hinunterstieg.

Zum Abschied hob er die Hand mit einem müden Lächeln, was an den Hotelbesitzer gerichtet war und verließ das Gebäude.

Als er im Auto saß, sah er hinauf zu den Fenstern.

Am liebsten wäre er noch länger geblieben, aber er musste ins Bett, ansonsten wäre er neben Fullmetal eingeschlafen und vermutlich auch noch krank geworden und das konnte er sich nicht erlauben.

Riza würde ihn dann bestimmt wieder einen Kopf kürzer machen, dessen war er sich sicher.
 

Jedes Mal sah Al erschrocken auf, als Edward wieder ein Hustenreiz überfiel.

Mittlerweile folgte ein schweres Atmen begleitet von leisen Schmerzenslauten, was Alphonse nicht minder besorgte.

Morgen früh würde er direkt den Oberst darauf ansprechen.

Bestimmt wusste er was zu tun war.

So galt es die Nacht abzuwarten.

Mehr als die Tücher zu erneuern und ab und an Ed etwas zu trinken zu geben konnte er nicht für ihn tun, was ihn sehr frustrierte.

Gerne würde er mehr für seinen Bruder tun, aber das ging nicht.

Oft sah der Jüngere auf die Uhr und hoffte einfach, dass es endlich Zeit sein würde, dass der Oberst vorbei kam.

Ein Klopfen riss ihn aus seinen Gedanken, eilig ging er auf die Tür zu und öffnete sie.

Wieder erwarten stand dort nicht der schwarzhaarige Mann aus dem Militär, sondern die nette Dame mit einem Teller voller Suppe.

Dankend nahm er diesen entgegen.

"Soll ich noch einmal nach deinem Bruder sehen?", wollte sie wissen.

"Nein danke. Sie haben schon so viel für uns getan.", bedankte sich der Größere.

"Das macht mir nichts aus. Melde dich, wenn du etwas brauchst.", mit den Worten drehte sie sich um und ging.

Leise schloss Al die Tür und setzte sich auf die Bettkante.

Ein klagendes Murren war von dem Älteren zu hören, als Al ihn aufrichtete.

Jede Bewegung schmerzte ihm und der Schwindel war noch immer anwesend.

Konnte man ihn denn nicht in Ruhe lassen?

Er wollte nicht mehr als einfach seine Ruhe zu haben.

Wenige Sekunden später spürte er das vertraute Metall an seinen Lippen.

Zögernd öffnete er den Mund und nahm die Suppe auf.

Die Flüssigkeit tat seinem geschundenen Hals gut und die Wärme beruhigte ihn etwas.

Auch das kühle Metall von seinem Bruder im Rücken war angenehm und bereitete ihm eine Gänsehaut.

Ein leises Seufzen entkam seinen Lippen, als es plötzlich erneut an der Tür klopfte.

"Ich bin gleich wieder da.", teilte der Jüngere seinem Bruder mit, stellte den Teller auf den Nachttisch, legte seinen Bruder zurück und schritt zur Tür.

Dahinter wartete bereits der Mann aus dem Militär und nickte Al begrüßend zu.

"Guten Morgen.", gab Al glücklich von sich und machte dem älteren Platz.

"Guten Morgen.", erwiderte er und schritt direkt durch zu dem Zimmer, in dem der Kranke lag.

Noch immer sah er furchtbar aus.

So schritt er ans Bett heran, setzte sich auf die Kante und richtete den Fullmetal Jungen auf, nahm die Suppe und fütterte den Jungen weiter, bis die Suppe leer war.

Schnell gab Roy etwas Medizin auf den Löffel und hielt diesen dem Kranken hin.

Nichts ahnend, nahm er den Löffel an und als er bemerkte, was er da im Mund hatte, da war im schon eine große Hand vor den Mund gelegt worden, sodass er wieder einmal dazu gezwungen war, die eklige Medizin zu schlucken.

Ein erneuter Hustenreiz überkam ihn, wieder gefolgt vom schweren Atmen und leisen, klagenden Lauten.

Vorsichtig verfrachtete der Schwarzhaarige den Kranken zurück ins Bett und legte ihm erneut ein kühles Tuch auf die Stirn.

"Kann man da irgendetwas tun? Die ganze Nacht schon atmet er nach jedem Husten so schwer und die Geräusche hat er auch jedes Mal von sich gegeben.", erklärte der Jüngste im Raum besorgt.

"Das ist nicht sonderlich besorgniserregend. Der Hals ist geschunden.", erklärte Roy ruhig und strich dabei über den Hals des Jungen.

Auch dieser war unangenehm warm.

"Kommst du den Mittag alleine klar?", wollte der Älteste im Raum wissen.

"Ich ... ich kann es versuchen.", gab Al unsicher von sich.

"Dann versuch es. Ich komme trotzdem später vorbei. Es ist wichtig, dass er es zu sich nimmt, damit der Husten weggeht.", erklärte Roy und stand auf.

"Ich muss los. Bis später.", verabschiedete er sich und verließ das Zimmer.
 

Im Büro angekommen, war Roy dieses Mal fast pünktlich, was Riza missbilligend zur Kenntnis nahm.

Auf eine Standpauke verzichtete sie dieses Mal jedoch, da es gerade einmal zehn Minuten gewesen waren, die er sich verspätet hatte.

Außerdem wurden seine Ausreden mit der Zeit auch immer schlechter und die wollte sie sich nicht wieder anhören müssen.

Bestimmt würde er wieder vorgaukeln bei seinem neuen Untergebenen gewesen zu sein, da dieser krank war.

Das wollte sie sich auf keinen Fall ein zweites Mal anhören müssen.

Bestimmt hatte er den Jungen bereits auf eine Mission geschickt.

Still hatten alle gearbeitet, nur ab und an konnte man leise Laute vernehmen, neben dem Kratzen des Stiftes, der über das Papier fuhr, das Tippen einer Schreibmaschine und leise Seufzer, sowie das Bewegen eines Stuhles.

Als die Uhr Mittag anzeigte, erhoben sich langsam die Menschen im Raum und gingen in Pärchen aus diesem, um in der Kantine etwas zu essen.

Verwundert sah die Blondine, dass ihr Oberstleutnant seine Autoschlüssel nahm und jetzt ebenfalls den Raum verlassen wollte.

"Wo wollen Sie hin?", wollte die Blondine sofort wissen.

Augenblicklich drehte der Angesprochene sich um und besah die Frau aus seinen dunklen Augen.

"Fullmetal ist immer noch krank und ich muss nach sehen, ob sein Bruder es geschafft hat ihm die Medizin zu geben.", erklärte er ihr ruhig.

"Dann komme ich mit.", bestimmte Riza und trat näher an ihren Vorgesetzten heran.

Aus ihrem Blick konnte man erkennen, dass nichts sie umstimmen würde, weshalb er sich seufzend geschlagen gab.

"Na schön."
 

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Riza: * im Auto sitz und argwöhnisch zu Roy seh *
 

Roy: * ins schwitzen gerat* //Was, wenn sie merkt, dass ich auf Fullmetal stehe? Dann bin ich bestimmt einen Kopf kürzer!// * einmal schluck*
 

Riza: Sie schwitzen aber ganz schön Oberst. * grinsend stichel*
 

Roy: W-w-wie? * nervös frag und am Kragen rum zupel*
 

Riza: Sie haben mir doch bestimmt etwas zu verheimlichen. * nach bohr*
 

Roy: Ich doch nicht. * nervös lach*
 

Riza: Ich weiß es doch eh schon. Los sagen Sie es. * forder* //Bestimmt ist Edward nicht krank.//
 

Roy: Wie haben Sie es herausgefunden? * panisch Riza anseh*
 

Riza: Weibliche Intuition. * grinsend sag*
 

Roy: So hast du heraus gefunden, dass ich auf Fullmetal stehe? * verwundert zu Riza seh*
 

Riza: * ihre Gesichtszüge entgleisten* Wie bitte?!
 

Roy: Ups.... * seinen Fehler bemerk*

Der Fremde

Hey Leute,

hier bin ich wieder mit einem neuen Kapitel und das auch noch zum Vatertag <3

Ich hoffe ihr hattet einen schönen Tag.

Dann wünsche ich viel Spaß~
 

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K: 10 Der Fremde
 

Am schwarzen Auto angekommen, ließ sich Riza auf dem Beifahrersitz nieder und verschränkte abwartend die Arme.

Jetzt würde sie sich selbst ein Bild davon machen, weshalb der Oberst gestern so spät gewesen war.

Die Fahrt dauerte nicht lang und schon bald kamen sie vor einem Hotel zum stehen.

Immer mehr bekam Riza das Gefühl, dass Roy wirklich nicht gelogen hatte, sonst hätte er sie wohl kaum mitgenommen.

Freundlich wurden sie am Empfang begrüßt, als sie das Hotel betraten, ehe der Mann am Empfang sich wieder seiner Arbeit widmete.

Das konnte nur heißen, dass er Roy schon kannte und wusste, dass er in ein besetztes Zimmer gehen wollte, um jemanden zu Besuchen.

Mit einem schlechten Gewissen folgte sie ihrem Vorgesetzten und Freund die Stufen hinauf, bis zu einer Tür.

Dort klopfte Roy.

Nur allzu gut konnte sie die schweren Schritte hinter der Tür vernehmen, weswegen sie nicht drum herumkam, sofort an den Bruder des kleinen Jungen zu denken.

"Hallo.", begrüßte der Rüstungsjunge den Schwarzhaarigen, ehe er auch die Blondine bemerkte und ihr auch ein nettes: "Hallo.", entgegen brachte, ehe er zur Seite schritt und somit den Weg freigab.

"Hast du es geschafft ihm die Medizin zu geben?", wollte Roy sofort wissen.

"Noch nicht. Ich habe noch etwas Suppe auf dem Teller.", erklärte der Jüngste im Raum.

Stumm nickte der Oberstleutnant und schritt ins Zimmer, gefolgt von Riza.

Sie erschreckte sich, als sie den Zustand des Blonden bemerkte.

Er sah furchtbar aus.

Seine Wangen waren gerötet und seine Haare klebten ihm im Gesicht.

Der Atem des Jungen war schwer und flach.

Zielstrebig ging der Schwarzhaarige auf das Bett zu, setzte sich hin, nahm den Blonden und lehnte ihn an sich.

Dann nahm er den Teller mit der Suppe und fütterte ihn.

Die Blondine kam nicht um hin, sich noch mehr in den Mann zu verlieben.

Wie gut er mit Kindern umgehen konnte, bemerkte sie schließlich erst jetzt.

Er war sehr fürsorglich und als die Suppe gelehrt war, nahm er die Medizin, machte etwas davon auf den Löffel und gab diesen auch dem Jungen.

Die Flüssigkeit war braun und als Roy diese in den Mund von Edward verschwinden ließ, drückte er sofort seine Hand davor.

Nur mit Mühe konnte man erkennen, dass der Kleine sich wehren wollte, da ihm aber die Kraft dazu fehlte, schluckte er das Zeug schlussendlich hinunter.

Ein heftiger Husten überkam den Jungen, der sehr kratzig klang.

Erschöpft lehnte er seinen Kopf an Roys Brust.

Sein Mund war leicht geöffnet und seine Augen hatten sich wieder gänzlich geschlossen.

Überhaupt hatte Ed es nicht einmal geschafft, seine Augen mehr wie einen kleinen Spalt zu öffnen, durch diesen er bestimmt noch niemanden hatte erkennen können.

Vorsichtig legte Roy den Blonden zurück ins Bett und erneuerte die Wickel.

Bevor er das Tuch auf die Stirn legte, befühlte er diese, ebenso wie die Wangen des Jungen.

"Noch immer sehr warm. Aber ich glaube, dass es schon etwas gesunken ist.", gab der Schwarzhaarige beiläufig von sich, um Al darüber zu informieren.

"Da bin ich aber froh.", hörte man die erleichterte Stimme des Jüngsten im Raum.

Die ganze Zeit hatte Riza alles stillschweigend mitangesehen.

Sie hatte ja nicht gewusst, dass es Edward so schlecht erging.

Wieder überkamen sie Schuldgefühle, dass sie Roy so angegangen war, obwohl er sich nur um einen kranken untergeordneten gekümmert hatte.

"Dann schau ich heute Abend wieder vorbei. Morgen Mittag oder auch in der Früh kannst du es ja noch einmal versuchen, ob du es auch schaffst.", mit den Worten erhob er sich und schritt zur Tür, woraufhin Riza ihm wieder folgte.

Einen letzten Blick richtete sie auf den Kranken, ehe er aus ihrem Blickfeld verschwand.

"Danke und bis den Abend.", bedankte sich Al höflich, wobei er sich leicht verbeugte.

Mit einem leisen klicken begleitet hatte Riza die Tür zugezogen.

Ihr Blick war gesenkt, während ihre Hand noch eine Weile auf dem Türknauf verweilte, ehe sie diese ebenfalls sinken ließ.

"Es tut mir leid.", begann die untergeordnete Offizierin, weshalb Roy verwundert stehen blieb und sich zu ihr umdrehte.

"Wovon... .", begann ihr Gegenüber, wurde dann aber auch schon von ihr unterbrochen.

"Ich habe Ihnen gestern etwas an den Kopf geworfen und Ihnen nicht geglaubt, als sie mir die Wahrheit gesagt hatten. Dabei sieht Edward so schlecht aus.", mit schuldigem Blick richtete sie ihre Augen auf die geschlossene Tür.

Ein Grinsen schlich sich auf die Züge des Mannes, ehe er näher an seine Kollegin herantrat.

"Ach Hawkeye, das geht schon in Ordnung. Du kennst mich halt... ."

"Tu ich nicht! Sonst wäre es mir aufgefallen, dass sie die Wahrheit gesagt haben!", rief sie ihren Vorgesetzten ins Wort fallend entgegen, bevor sie ihren Kopf hob und in die schwarzen Augen ihres Gegenübers sah, der sie nun nicht mehr mit seinem selbstgefälligen Grinsen ansah.

"Hawkeye, es ist okay. Ich bin deswegen nicht wütend auf dich. Du passt eben immer auf mich auf, damit ich auch ja keinen Ärger bekomme. So bist du eben.", gab er Schulterzuckend von sich, während ein neues Grinsen in seinem Gesicht Platz gefunden hatte.

"Aber lass uns erst einmal zum Auto gehen, sonst haben wir gleich gar nichts mehr von unserer Pause.", merkte er an, worauf die Blondine einverstanden nickte.

Sie mussten etwas essen, damit sie den Tag noch überstehen würden.

Gemächlich schritten sie in die Empfangshalle, verabschiedeten sich von dem Mann, der nach wie vor den Empfang besetzte, gingen nach draußen und stiegen ins Auto ein.

Wenige Minuten später kamen sie auf dem Parkplatz an.

Die ganze Fahrt hatten sie geschwiegen und gingen genauso ruhig wieder in das Gebäude hinein.

Dort bogen sie direkt in den Speisesaal ab, welcher sich auf der rechten Seite, den Gang entlang, die letzte Tür links befand.

Von dort aus hatte man einen guten Blick auf die grüne Fläche, mit dem Springbrunnen, den sie hatten.

Der Speisesaal war riesig und bot viel Platz für die Angestellten.

Die Wände waren in Weiß gehalten, der Boden hatte einen hellen und die Stühle, sowie Tische hatten einen dunklen Braunton.

Wenige große Pflanzen befanden sich an den Ecken des Raumes und vielen nur dann auf, wenn der Speisesaal leer war.

Die Fenster waren riesig und nahmen die ganze Front Seite zum Garten hin ein.

Der Saal war gefüllt mit Tischen und Stühlen, wovon schon zahlreiche Plätze besetzt worden waren.

Immerhin waren sie sonst nie so spät dran wie heute.

Auf der linken Seite befand sich die Essensausgabe, sowie die Tabletts, Tassen und Kaffee.

Zuerst goss der Schwarzhaarige in zwei Tassen etwas von dem wohlduftenden coffein haltigen Getränk ein und überreichte eine davon seiner blonden Kollegin.

"Danke.", gab sie knapp von sich und nahm sich dazu noch ein Tablett, auf dem sie das dampfende Getränk abstellte.

Schnell ließen sie sich je einen Teller mit etwas zu essen füllen, nahmen diesen an sich und liefen in die Mitte des Raumes, in dem noch ein Tisch mit zwei Stühlen stand, den sie nun auch besetzten.

Ruhig begannen sie zu essen, als Riza das Wort ergriff: "Der Junge sieht wirklich nicht gut aus."

Besorgnis schwang in ihrer Stimme mit, was den Schwarzhaarigen aufsehen ließ.

"Ja, ich habe mit einem Arzt geredet, das wird wahrscheinlich der ganze Stress gewesen sein. Es war wohl zu viel für ihn."

Verstehend nickt die Blondine.

"Denken Sie das auch?", wollte sie schließlich wissen.

"Hm ..., das kann schon sein.", gab er überlegend von sich.

"Fullmetal wirkt sehr stark, aber er ist noch ein Kind und gerade mal zwölf. Wahrscheinlich hat er erst jetzt richtig begriffen, dass seine Mutter gestorben ist und gibt sich die ganze Schuld daran, dass er sie ein zweites Mal getötet hat.

Das mit seinem Bruder wird er wahrscheinlich auch mit sich tragen, dann die Prüfung, die er im Handumdrehen gemeistert hat und die hin wie her fahrerrei.", beendete Roy und schob sich etwas von dem warmen Essen in den Mund.

"Woher... wissen Sie das?", stockte Riza und sah ihr Gegenüber verwundert an.

Bevor er antwortete, kaute er zu Ende und schluckte sein Essen hinunter: "Ich kann es mir denken. Niemand grinst so übertrieben und ist dermaßen frech wie er, wenn ihn nicht etwas belastet. Er versucht es so zu überspielen. Außerdem hat er sich angestrengt wieder das Gehen zu lernen und mit seinen Prothesen so gut umzugehen. Auch den Wunsch, seinem Bruder den alten Körper wiederzugeben hat er, dass ... hat er mir selbst gesagt. Deswegen ist er überhaupt erst der Fullmetal Alchemist geworden, um besser Recherchieren und sich auf die Suche nach dem Stein der Weisen machen zu können."

Wieder nickte die Blondine verstehend.

Da steckte wirklich viel dahinter.

Riza wusste, dass Roy damit recht behalten würde.

So aßen sie still zu Ende.
 

Am Abend machte Roy pünktlich Feierabend, um wieder nach seinem Schützling zu sehen.

Immerhin musste er fleißig seine Medizin nehmen, damit er nächste Woche wieder fit wäre.

Schnell räumte er seinen Tisch auf, nahm sich seinen Mantel, verabschiedete sich von Riza, die als letzte im Raum war und verließ das Gebäude.

Mit dem Auto fuhr er wieder bis zum Hotel und durchschritt die große Halle.

Wie immer grüßte er den Hotelbesitzer und verschwand dann die Treppen nach oben.

Vor der richtigen Tür angekommen, klopfte er und wurde Sekunden später von Alphonse hereingelassen.

"Gut das Sie da sind. Ich habe versucht Edward die Medizin zu geben und ihm meine Hand vor den Mund gehalten, sowie sie es immer machen. Trotzdem hat er alles ausgespuckt und macht den Mund nicht mehr auf.", erklärte der Jüngere verzweifelt.

"Ich kümmere mich darum.", mit ernster Miene betrat er das Zimmer, setzte sich ans Bett, richtete den Kranken auf und lehnte ihn, wie so oft schon, an sich.

Er nahm das kühle Tuch und tupfte das Gesicht von Edward damit ab.

Selig seufzte er.

Mit einem Blick auf die Medizin deutete er Alphonse an, dass er ihm einen Löffel fertig machen sollte.

Nickend kam dieser der stummen Aufforderung nach und befüllte den Löffel mit der braunen Flüssigkeit, die er dem Schwarzhaarigen reichte.

Dieser nahm den Löffel an und schob ihn in den leicht geöffneten Mund des Jungen und als er den Löffel herauszog, presste er seine Hand darauf.

Wieder bekam er leichte Gegenwehr, welche schlussendlich erstarb und er das eklige Zeug hinunterschluckte.

"So ist brav.", lobte er den Blonden wie einen Hund, der erneut zu Husten begann. Dieses Mal jedoch klang der Husten nicht mehr ganz so schlimm, wie am Anfang.

Es schien langsam Berg aufzugehen.

Was er wohl machen würde, wenn sich der Blonde wieder mehr wehren könnte?

Daran wollte er gar nicht denken.

Das würde bestimmt sehr nervenaufreibend werden.
 

So verging die Woche und es schien dem Jungen von Tag zu Tag immer besser zu gehen.

Gegen neun Uhr schlug Roy dann, später wie gewohnt, am Hotel auf.

Nur noch heute und Morgen musste der Blonde die Medizin einnehmen und dann wäre es überstanden.

Vor der Tür angekommen hielt der Schwarzhaarige inne, da er krach aus dem Zimmer hörte.

Es schepperte und es schien etwas gegen die Wand zu krachen, als er plötzlich eine Stimme hörte, die er schon lange nicht mehr zu hören bekommen hatte.

"Ich will das nicht! Lass mich los!", schrie die Stimme Edwards.

Mit geweitete Augen nahm Roy Anlauf und warf sich gegen die Tür, um sie aufzubrechen, da sie sich nur mit einem Schlüssel oder von innen öffnen ließ.

Der Schwarzhaarige vermutete schlimmes.

Bestimmt wollte jemand den Jungen entführen.

Doch die Tür gab nur ein wenig nach, so warf er sich mit der Schulter erneut gegen diese und nach einem dritten Mal gab sie nach und flog aus den Angeln.

Mit rasendem Herzen rannte er ins Zimmer und blieb abrupt stehen.

Vor ihm tat sich eine Szene auf, die nicht hätte harmloser sein können.

Alphonse wollte Edward die Medizin geben, jener aber hatte ein Kissen in der Hand, welches als Waffe diente und saß mit verwuschelten Haaren auf der zerwühlten Bettdecke, während sein Bruder ihm mit der Medizin in der Hand gegenüber stand.

"Aber Ed, du musste sie nehmen. Sie hilft dir. Bitte, Bruderherz.", versuchte Al es erneut.

"Ich will nicht, hab ich gesagt!", plärrte der Ältere der Beiden.

"Sind wir hier im Kindergarten?!", platzte es aus Roy heraus.

Er war wütend, dass er sich solche Sorgen um den Blonden gemacht hatte, der dabei nur nicht die Medizin nehmen wollte, die ihm half.

Sonst säße er jetzt nicht hier, leicht außer Atem, mit seinen schönen großen Augen, die nun wieder gänzlich geöffnet waren.

Als Al's Blick an Mustang vorbei glitt, bemerkte dieser die ausgehangene, demolierte Tür.

"Was ist denn mit der Tür passiert?", wollte der Jüngste im Raum wissen und lenkte seinen Blick wieder auf den Schwarzhaarigen, der ihn jedoch völlig zu ignorieren schien und seine volle Aufmerksamkeit dem älteren Bruder schenkte.

Da fiel Roys Blick auf das Oberteil des Jungen, welches während des 'Kampfes' wohl in Mitleidenschaft gezogen worden war und ihm jetzt über den linken Arm herunter hing.

Kurz blieb sein Blick daran hängen, ehe er dem Blonden wieder in die goldenen Augen sah.

Mit dem Blick auf Fullmetal gerichtet, nahm er Alphonse die Flasche, sowie den Löffel ab und tat etwas von der Medizin auf diesen, ehe er die Flasche auf die Kommode stellte.

Bedrohlich schritt er auf den Blonden zu und packte ihn grob am Shirt, drückte ihn mit dem Rücken an sich und hielt ihm die Nase zu.

Wild zappelte der Blonde herum und als er den Mund kurz öffnen musste, um Luft zu holen, schob Roy ihm den Löffel in den Mund, um im Anschluss wieder seine Hand daraufzulegen.

Auch hierbei erstarb die Gegenwehr nicht, weshalb der Oberleutnant bedrohlich, nahe seines Ohres: "Schluck.", mit rauer Stimme raunte, was dem Jungen eine Gänsehaut bescherte.

Folgsam schluckte Edward die Medizin hinunter, ehe er einen Laut des Ekels von sich gab.

"Geht doch.", gab der Schwarzhaarige angepisst von sich, ließ den Jungen los, der auf das Bett plumpste und verschwand aus dem Raum.

Er war genervt und den Mittag musste er das Theater wahrscheinlich erneut mit machen.

Gestresst massierte er sich die Schläfen, während er die Stufen hinab stieg.

Das würden seine Nerven nicht mehr lange mit machen.

Krank hatte Edward ihm wesentlich besser gefallen.

Es kamen keine Widerworte und die Gegenwehr war auch weitaus weniger gewesen.

Kurz machte Roy an der Rezeption halt.

"Aus Sicherheitsgründen musste ich leider die Tür demolieren. Sie können es gerne mit auf die Rechnung nehmen.", mit den Worten drehte sich der Alchemist um und schritt durch die Halle.

In dieser wurde Roy von einem Mann mit gebräunter Haut angerempelt, welcher sich, ohne eine entschuldigen, zum Empfang begab.

Das Gesicht hatte er nicht sehen können, da er die Kapuze seines beigen Mantels weit ins Gesicht gezogen hatte.

Dies ignorierend schritt der Schwarzhaarige nach draußen, zu seinem Auto.

Er wollte nur noch nach Hause und sich etwas entspannen.

In Gedanken stand er eine Weile am Auto, ehe er die Fahrertür öffnete.

Als er gerade eingestiegen war, hörte er ein lautes Krachen, was danach von einem lauten klirren begleitet wurde, um im nächsten Moment zu sehen, wie die Scherben eines Fensters auf den Boden fielen.

Erschrocken stieg er aus und sah nach oben.

Voller Schrecken und mit weit aufgerissenen Augen musste er feststellen, dass es das Zimmer war, welches gerade die beiden Elric Brüder bezogen hatten, jenes gerade beschädigt wurde.

Im nächsten Moment sah er, wie ein blaues Licht zu leuchten begann.

Er kam nicht umhin, an Edward zu denken, der wahrscheinlich gerade seine Alchemie einsetzte, um sich zu verteidigen.

"Fullmetal... .", hauchte er, als er zu dem Eingang eilen wollte.

In diesem Moment klirrte es erneut.

Nur dieses Mal fielen samt der Scherben noch Fullmetal selbst und der gebräunte Mann aus dem Fenster.

Dieser hatte seine Hand um den Hals des Jungen gelegt, welcher versuchte den starken Griff zu lösen.

"Bruderherz!", schrie Al aus dem Fenster gelehnt und sprang dann selbst aus diesem, um seinem Bruder zu helfen.
 

~ zehn Minuten zuvor~

"Hättest du Mal besser direkt auf mich gehört.", gab Al beleidigt, mit verschränkten Armen von sich.

"Ja, ja.", gab Edward genervt mit den Augen rollend von sich und wollte gerade aufstehen, als sein Bruder ihn schon wieder mit einer Hand an der Schulter und der andere auf der Brust, zurückdrückte.

"Bruderherz, du darfst noch nicht aufstehen! Noch hast du Fieber.", bemutterte die Rüstung den Blonden.

"Ich bin nicht mehr krank, Al. Mir gehts super.", erklärte der Blonde und schob die Arme seines Bruders von sich.

"Aber du darfst dich noch nicht zu sehr anstrengen.", versuchte Alphonse es erneut.

Er wollte nicht, dass sein Bruder sich überanstrengte und er wieder mitansehen musste, wie schlecht es ihm ging, wobei er überhaupt nichts tun konnte.

Derweil sah Ed auf sein ausgeleiertes Oberteil, was auch noch eingerissen war, hinab.

Kurzerhand legte er die Handflächen aufeinander und dann auf das Oberteil, welches Sekunden später wie neu aussah.

Zufrieden lächelte er und stand von der anderen Bettseite auf, was seinen jüngeren Bruder schwer seufzen ließ.

Am Stuhl angekommen, nahm er sich seinen roten Mantel und streifte ihn sich über.

"Wo willst du hin, Ed?", wollte der Jüngere sofort wissen.

"Nur etwas raus und mir die Beine vertreten. Kommst du mit?", bei dieser Frage stand Ed zur Tür gewandt da und sah abwartend, über seine Schulter zu seinem Bruder, als dieser einen erschrockenen Laut von sich gab.

"Bruderherz!", rief er und streckte die Hand nach ihm aus.

Augenblicklich reagierte der Ältere und sprang zur Seite, wenige Sekunden später erschien eine gebräunte Hand an der Stelle, an der Edward so eben noch gestanden hatte.

Der Körper des gebräunten Mannes wurde weitestgehend durch einen beigen Mantel bedeckt und die Kapuze war tief ins Gesicht gezogen worden, sodass man das Gesicht nicht erkennen konnte.

Blitzschnell holte der Fremde mit seiner linken Hand aus und wollte den Blonden greifen, welcher erneut zur Seite sprang und er somit wieder ins Leere griff.

Mit dem Blick auf den Vermummten schlug der junge Alchemist die Hände zusammen und legte die eine auf seinen rechten Arm, an der er eine Klinge formte, die über die Hand hinaus ragte.

"Ed, was will der Mann von dir?", rief Al panisch aus.

"Keine Ahnung.", gab der Blonde von sich und sah kurz zu dem Jüngeren rüber, da erwischte der Mann ihn und Ed schlug an der Wand an.

Keuchend sank er zu Boden, als ihn etwas am Kragen seines Mantels packte und gegen das Fenster schleuderte.

Erneut keuchte Edward durch die Wucht auf und als er sein rechtes Auge einen Spalt öffnete, erkannte er, wie eine Faust auf ihn zu schnellte.

Gerade so hatte er sich noch ducken können, als er hörte, wie das Fenster klirrte und die Scherben Sekunden später auf dem Steinboden ein weiteres Mal zerbarsten.

Nun stand er wieder mitten im Raum, als der Fremde sich umdrehte.

Noch immer war sein Gesicht durch seine Kapuze verborgen und die Sonnenbrille, die er trug, sorgte für den Rest an Unkenntlichkeit.

"Wer bist du?", versuchte Edward seinem Gegenüber eine Frage zu stellen.

Ohne auf diese einzugehen, holte er erneut mit der rechten Hand zum Schlag aus und als der Blonde erneut auswich, wobei er den rechten Arm schützend vor sich hielt, wurde er, mit der linken Hand des Mannes, am Hals gepackt und gegen das zweite Fenster geschleudert, welches in seinem Rücken bedrohlich knackte.

Mit einem leisen Husten trat etwas Blut aus dem Mundwinkel des Blonden.

Blitzschnell kam der Größere bei ihm an und packte den Jungen wieder am Hals, durch die Wucht krachte auch dieses Fenster ein und die Beiden fielen aus diesem heraus, in die Tiefe.

"Bruderherz!", schrie der jüngere Elric Bruder und folgt ihnen kurzerhand in den Freiflug.
 

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Ed: Warum springst du mir hinterher? * mecker und mit der Faust auf Als Kopf schlag*
 

Al: Au! * jammer und den Kopf reib* Das tat weh!
 

Ed: Gut, das sollte es auch!
 

Roy: Wie? Es wundert dich nicht, dass es ihm weh tut? Er kann doch nichts fühlen.
 

Ed: Oh .... * zu Roy und dann wieder zu Al seh*
 

Fremder: Und ich werde hier ignoriert?! Das geht doch nicht!
 

Alle: Klappe! Wir haben hier gerade etwas zu klären!

Recherche

Hey, hier bin ich endlich wieder nach einer langen Pause.

Ich hoffe, dass dir mein Kapitel gefällt.

Dann mal:

Let's go!
 

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K: 11 Recherche
 

Roy konnte einen erschrockenen Laut des Fullmetal Jungens vernehmen, als dieser gen Boden fiel.

Erschrocken sah er zu den Beiden hinauf und erkannte den Mann aus der Empfangshalle wieder.

Warum war er ihm nicht schon gleich so verdächtig vorgekommen?

Immerhin sah der Typ sehr zwielichtig aus.

Ein lautes Krachen drang an die Ohren des Schwarzhaarigen.

Der Blonde hatte sich gerade so befreien können und landete so weit unversehrt auf dem Steinboden, während die Faust des Fremden im Boden versank und diesen zerbersten ließ.

Mit dem Blick auf den Mann vor sich gerichtet, führte der kleine Alchemist seine Hände zusammen und schlug sie auf den Boden nieder.

Sofort schoss dieser um den gebräunten Mann nach oben und wollte ihn gefangen nehmen, da schlug er auf einen Teil ein, der sofort zusammen brach und auf den Boden sank.

Dies nutzte er und sprang aus seinem Gefängnis heraus, bevor der Teil vom Boden, erneut nach oben schoss.

Wütend rannte er auf seinen jungen Gegner zu, als er eine Bewegung von der Seite wahrnahm und auswich.

Der Junge in der Rüstung kam dem Blonden zur Hilfe, hatte mit Kreide einen perfekten Kreis auf dem Boden gemalt, mit diversen Strichen darin, die ein Muster ergaben und somit seine Alchemie benutzt.

Erneut kam der Boden, dieses Mal von der Seite, auf ihn zu.

Schnell wich er aus, als sich auch der Schwarzhaarige einmischte.

"Tze... direkt zwei Staatsalchemisten.", entkam es ihm verächtlich, als er beinahe angekokelt worden wäre.

Wie er sie doch hasste.

Wütend stürmte er auf den Uniformierten zu, der lediglich mit dem Finger schnipste und somit wieder eine gewaltige Feuerkraft freisetzte.

Fast hätte sich der Mann nicht mehr hinter ein Haus retten können.

"Das war knapp.", murmelte er und sah um die Ecke.

Sofort stürmte er los und wollte den Schwarzhaarigen erneut angreifen, da kam ihm wieder eine Feuerfontäne entgegen.

Mit seiner Alchemie, wofür der Fremde keinen Transmutationskreis benötigte, ließ er den Boden unter sich einbrechen und verschwand darin in die Kanalisation.

Er wusste, dass er gegen diesen Staatsalchemist keine Chance hatte.

Den Kleinen hätte er noch zur Strecke bringen können, aber der Schwarzhaarige bereitete ihm zu viele Probleme.
 

Mit zu Schlitzen geformten Augen, sah der Schwarzhaarige zu dem Loch, ehe er zu seinem Schützling lief, welcher etwas ramponiert aussehend auf dem Boden kniete.

Beruhigend legte er eine Hand auf die Schulter des Jungen und kniete sich vor ihn nieder.

"Hey, gehts dir gut?", harkte er nach und versuchte dem Blonden ins Gesicht zu sehen.

Langsam hob der Angesprochene den Kopf und sah seinem Gegenüber in die Augen.

Gerade als er zum Antworten den Mund öffnete, rief der Jüngere Elric: "Bruderherz!", und rannte auf den Älteren zu.

"Alles gut bei dir? Ah~! Du blutest ja!", rief Al erschrocken aus.

Das Gesicht, sowie der Körper des Älteren war mit Kratzern und Schnitten übersät.

"Ach, das geht schon. Mir gehts gut.", versicherte er und wischte sich mit dem Handrücken der linken Hand über den Mundwinkel.

"Dann solltest du am besten duschen gehen, bevor sich noch etwas entzündet. Du bist ganz dreckig."

"Außerdem musst du dir noch den Schweiß der letzten Tage abwaschen.", merkte Mustang an.

"Den Schaden wirst du vorher aber noch reparieren.", fügte Eds Vorgesetzter noch hinzu.

Schließlich wollte er nicht, dass Edward ein weiteres Mal erkranken würde.

Das würde er beim besten Willen nicht mehr mit machen, geschweige denn seine Nerven, die schon bis aufs äußerste gespannt waren.

"Repa... .", wiederholte der Blonde und ließ seinen Blick die Fassade des Hotels hoch wandern, bis er schlussendlich an den zerstörten Fenstern hängen blieb.

Verwundert blinzelte er mit seinen großen, unschuldigen Augen.

Scheinbar hatte er ganz vergessen, dass er aus diesem hinausgefallen war.

"War ... ich das?", wollte er wissen, wobei er mit dem Zeigefinger auf sich deutete.

Ein einvernehmliches Nicken kamen von seinem Bruder und seinem Vorgesetzten.

"Na gut.", mit den Worten, stützte er sich auf seinem Oberschenkel ab und versuchte aufzustehen, als er bedrohlich zu schwanken begann und sich, mit seiner rechten Hand, an der Rüstung seines Bruders abstützte.

"Bruderherz!", rief die Rüstung erschrocken und hielt die Arme links und rechts neben Ed hoch, für den Fall, dass er fallen würde.

"Schon gut.", versuchte er seinen Bruder zu beruhigen.

"Es geht schon wieder.", mit den Worten setzte er sich langsam in Bewegung und steuerte auf den Eingang des Hotels zu.

"Kannte Fullmetal den Mann?", richtete Roy seine Worte an den Jüngeren, wobei sein Augenmerk auf dem Älteren lag.

Verwundert wurde er von der Seite aus angesehen.

"Ich glaube nicht. Zumindest kenne ich den Mann nicht und Ed hat ihn auch gefragt, was er von ihm wollte, aber keine Antwort bekommen.", erklärte die Rüstung, woraufhin der Schwarzhaarige kurz nickte, ehe er wieder zu seinem Auto ging.

"Den Mittag komme ich wieder vorbei und wehe, er nimmt die Medizin nicht freiwillig.", ließ er verlauten und setzte sich dann in sein Auto hinein.

So begab sich dann auch Al zu dem Eingang des Hotels, um nach seinem Bruder zu sehen, der gerade die Treppen hinauf stieg und sich dabei am Geländer festhielt, nachdem er dem Hotelbesitzer versichert hatte, dass bei ihm alles in Ordnung war.

Eilig lief die Rüstung auf den Blonden zu und blieb hinter ihm, um ihn aufzufangen.

Als sie im Zimmer angekommen waren, benutzte Ed zuerst seine Alchemie und versetzte das Zimmer in seinen alten Zustand zurück, danach machte er das gleiche mit der Eingangstür.

"So geschafft.", gab er mit einem leichten grinsen von sich und begab sich mit frischen Klamotten, die er aus seinem Koffer geholt hatte, ins Badezimmer, bevor Al ihn noch dazu auffordern würde.

Entkleidet stieg er unter die Dusche, die er sofort auf warm einstellte.

Das warme Wasser prasselte auf seine Haut, was ihn entspannen ließ, weshalb er genießerisch die Augen schloss.

Nach fünfzehn Minuten war er fertig, stieg aus der Dusche raus und trocknete sich ab, ehe er sich seine Hose und sein Top wieder anzog.

Die Haare ließ er dieses Mal offen, nachdem er sie gekämmt hatte, da sie noch trocknen mussten.

So ging er zurück in das Zimmer, in welchem sich sein Bruder befand, jener sofort aufsah.

"Der Oberleutnant hat mich gefragt, ob du den Mann kanntest.", erzählte er dem Blonden, welcher im ersten Moment stehen geblieben war, ehe er weiter ging.

Am Bett angekommen, ließ sich Ed darauf wie ein nasser Sack fallen, bevor er antwortete.

"Hast du ihm auch erzählt, dass ich ihn nicht kenne?", wollte er ganz beiläufig wissen.

Kurz nickte Al.

Laut aus seufzend, ließ sich Ed rücklings ins Kissen plumpsen und schloss die Augen.

Gefühlte Sekunden später, konnte er spüren, wie etwas Nasses über sein Gesicht strich, was augenblicklich zu brennen begann.

Erschrocken fuhr der Blonde hoch und sah mit aufgerissenen Augen zu der älteren Frau, die neben seinem Bett saß.

In der Hand hielt sie eine Pinzette, an dessen Ende ein Tupfer war.

Wahrscheinlich war dieser mit Desinfektionsmittel getränkt.

"Alles gut, ich kümmere mich nur um deine Wunden.", erklärte die nette Dame ruhig.

Sofort machte sie mit ihrer Arbeit weiter und tupfte die Schnitte im Gesicht ab, auf denen sie dann noch Pflaster platzierte.

Danach machte sie mit dem linken Arm weiter.

Stillschweigend ließ der Blonde es über sich ergehen und zischte ab und zu vor Schmerz.

"Hast du sonst noch irgendwo Verletzungen?", wollte sie wissen, woraufhin sie ein Nicken erhielt.

So zog er wieder sein Oberteil und seine Hose aus, damit die Ältere auch dort an die Wunden dran kam.

Gewissenhaft kümmerte sie sich um die Schnitte, wobei sie einen Verband am Rücken und einen am rechten Bein anlegte.

"Fertig.", verkündete sie und packte den kleinen Koffer zusammen.

"Danke.", bedankte sich der Blonde und zog sich wieder an.

"Vielen Dank.", vernahm er noch die Stimme seines kleinen Bruders.

Müde legte Edward sich zurück ins Kissen und schlief fast augenblicklich ein.

Es war viel passiert und er hundemüde.

Schließlich war er ja gerade erst wieder genesen.

Dennoch verschonte es ihn nicht vor dem Mittagsbesuch des Schwarzhaarigen, der ihn wieder dazu zwang, das eklige Gesöff zu sich zunehmen.

Der Geduldsfaden seines Vorgesetzten war aufs äußerste gespannt, weshalb der Blonde fast freiwillig das Zeug zu sich genommen hatte, vor allem, nachdem er gehört hatte, dass er es nur noch den Abend und Morgen nehmen müsste.

Auf die Bitte seines Bruders hin, verbrachte Ed auch den morgigen Tag im Bett, damit er am darauf folgenden Tag wieder gesund im Militärgebäude aufkreuzen konnte.
 

Gähnend strich sich der Schwarzhaarige durch seine Haare, als er sein Büro betrat.

In diesem herrschte bereits geschäftiges Treiben, da alle seiner Untergeordneten anwesend waren und ihrer Arbeit nach gingen.

So begab auch er sich an seinen Schreibtisch, um mit seinem Papierkram anzufangen.

Wieder einmal hatte sich ein Riesenstapel an Dokumenten auf seinem Tisch eingefunden, um ihn so lange wie möglich bis in die Nacht zu beschäftigen.

Mit einem leisen seufzen, nahm er sich den ersten Bogen und überflog die Zeilen, bevor er seine Unterschrift untendrunter setzte.

"Ich hoffe das war die letzte Verspätung.", erklang es neben Roy und als er aufsah, bestätigte sich seine Vermutung, dass es sich dabei nur um Riza Hawkeye handeln konnte.

"Aber gewiss doch.", gab er mit seinem typischen Grinsen zurück.

"Was gibts?", harkte er nach, den skeptischen Blick der Blondine ignorierend.

Kurz räusperte sie sich, ehe sie den Mund öffnete, um etwas zu sagen, als es plötzlich an der Tür klopfte.

Verwundert sah sie zu jener.

"Herein!", rief Roy.

Augenblicklich öffnete sich der große Durchgang, durch den der Blonde kleine Wirbelwind hindurch trat, gefolgt von seinem jüngeren Bruder, der ihm wie gewohnt, am Rockzipfel hing.

"Ah~, Fullmetal.", gab Roy gut gelaunt von sich.

"Guten Morgen.", erwiderte der Blonde kurz angebunden.

"Guten Morgen. Wie geht es dir?", wollte Riza mit einem seichten Lächeln wissen.

Es freute sie, dass der Junge wieder auf den Beinen war und es ihm allem Anschein nach gutzugehen schien.

"Schon viel besser.", beantwortete er ihr mit einem breiten grinsen, bevor er sich wieder seinem Vorgesetzten zu wendet.

"Ich wollte Fragen, ob es Recherchier Möglichkeiten gibt, die ich hier betreiben kann, solange es keinen Auftrag für mich gibt.", erklärte der Blonde sein Anliegen.

"Aber natürlich. Hughes wird dich in die Bibliothek begleiten.", sprach er mit einem grinsen im Gesicht, als er seinen besten Freund in der Tür stehen sah, der allem Anschein nach, gerade zu ihm gewollt hatte.

Hughes hatte schwarze, kurze Haare, wobei ein Teil davon nach hinten gekämmt worden war, wovon ihm eine Strähne in die Stirn fiel.

Er trug eine Brille mit einem dünnen, schwarzen Gestell in einer rechteckigen Form.

Der Mann war groß und schlank und trug, sowie die anderen im Raum auch, eine blaue Uniform.

"Klar, dafür habe ich noch Zeit.", sprach er freundlich.

Er liebte Kinder über alles und am meisten seine eigene Tochter Elicia.

"Dann kommt doch mit.", bat er die beiden Brüder.

Nickend ging Edward auf ihn zu, wobei sich auch der Rüstungsjunge in Bewegung setzte.

"Aber hatten Sie nicht einen Auftrag für den Jungen gehabt?", harkte Riza nach.

"Ich wollte ihm noch die Möglichkeit geben zu recherchieren, bevor er sich an den Auftrag begibt. Schon bald werde ich ihm davon erzählen."

Verstehend nickte die Blondine.

Roy würde schon wissen, was er tut.
 

"Und ihr seid Geschwister?", harkte Hughes nach.

Ein Nicken der Beiden folgte.

"Genau. Ich heiße Edward und bin ein Jahr älter als Alphonse.", erklärte Ed und zeigte dabei auf sich und seinen Bruder, während sie durch den Gag liefen, wobei der Schwarzhaarige vor ihnen ging.

"Verstehe. Warum steckt dein Bruder in der Rüstung?"

"Eine lange Geschichte.", gab der Blonde kurz angebunden, mit gesenktem Kopf, von sich und hielt sich dabei seinen rechten Arm.

Vorsorglich hatte er sich weiße Handschuhe übergezogen, damit keiner die Automail sofort sah.

Er wollte kein Mitleid und unangenehmen Fragen entgehen.

"Du musst es mir nicht erzählen. Tut mir leid, falls ich dich bedrängt habe.", mit den Worten blieb er vor einer Tür stehen und öffnete sie.

"Wir sind da. Hier ist die Bibliothek.", verkündete er lächelnd und ließ die Jungen zuerst eintreten.

Staunend besahen sie sich den großen Raum, der über und über mit Büchern vollgestopft war.

Freudig lachte der ältere Bruder und stürmte sofort auf ein Bücherregal zu, an diesem er sich sogleich zu schaffen machte.

"Warte!", verlangte der Rüstungsjunge und hastete seinem Bruder hinterher.

"Ich komme später nach euch gucken, wenn ich bei Roy fertig bin.", erklärte der Schwarzhaarige.

Kurz musste er kichern, als er bemerkte, dass die Beiden schon so vertieft waren, dass sie ihm keinerlei Aufmerksamkeit mehr schenkten, da sie mit ihren Köpfen bereits in dem ersten Buch steckten.

So verging Stunde um Stunde, während die beiden Brüder, umgeben von vielen Büchern, auf dem Boden saßen.

Völlig fertig ist Edward irgendwann eingeschlafen und lag an dem Regal gelehnt da.

Sein Kopf war leicht zur Seite gekippt, der Mund einen Spalt geöffnet und ein dickes Buch lag aufgeschlagen, mit der Buchrückseite noch oben gerichtet, auf seinem Bauch, wobei die rechte Hand auf diesem ruhte.

Wieder einmal schüttelte Hughes lächelnd mit dem Kopf, als er das sah.

"Sag, bist du nicht müde?", wendete er sich kurz darauf an Alphonse, der noch immer aufrecht da saß und weiter in dem Buch herumblätterte.

Wenn er sich recht entsann, war er der Jüngere von Beiden.

"Oh, nein noch nicht.", gab angesprochener, sich den Hinterkopf reibend, von sich.

Da fiel sein Blick auf seinen Bruder.

"Hey, Bruderherz! Du kannst hier nicht schlafen!", rief Al erschrocken aus und rüttelte an diesem.

"Du passt ja gut auf deinen Bruder auf. Aber lass ihn schlafen. Ich bringe ihn in ein Bett."

"Oh, danke. Da Ed nicht auf sich selbst acht gibt, übernehme ich es für ihn.", erklärte er leise mit gesenktem Kopf.

Verstehend nickte der Brillenträger, hob den blonden Jungen auf seine Arme und trug ihn aus dem Raum raus.

Bewaffnet mit ein paar Büchern, lief er dem Schwarzhaarigen hinterher, um die Nacht, wie immer, bei seinem Bruder zu verbringen.

Schließlich brauchten sie sich beide.

Alphonse achtete immer auf den Älteren, da er sich selbst egal zu sein scheint und Edward beschützte und half seinem Bruder bei allem.

Schweigend liefen sie den Gang entlang und kamen so in einem zweiten Gebäude an, als sie eine Tür durchschritten.

Nach einigen Türen, blieb Hughes vor einer stehen, öffnete sie und trat hinein.

Das Zimmer besaß nur das nötigste.

Es war klein, hatte weiße Wände, zwei Betten, jeweils einen Nachttisch, einen Stuhl mit Tisch und eine weitere Tür führte in ein kleines Bad, welches nur mit einer Toilette und einem Waschbecken mit Spiegel ausgestattet worden war.

Behutsam legte der Uniformierte den Jungen ins Bett, zog ihm Schuhe, wie Mantel aus, hängte diesen über den Stuhl, stellte die Schuhe neben diesen auf den Boden und deckte den Jungen anschließend gut zu.

"Wenn ihr was brauchen solltet, dann ruft mich gerne an. Ich hinterlasse euch noch meine Nummer. Das eine ist meine private und das andere meine Dienstnummer.", erklärte er, nahm sich einen Block und einen Stift aus der Schublade, schrieb beide Nummern auf und übergab den Zettel Alphonse.

Verstehend nickte Al.

"Dann ruht euch aus. Gute Nacht.", verabschiedete er sich.

"Gute Nacht.", wünschte auch Alphonse ihm, bevor er aus dem Raum verschwunden war.

Kurz sah er auf den Zettel in seiner Hand nieder, legte diesen auf dem Schreibtisch ab und nahm sich ein Buch zur Hand, um darin weiterzublättern.

Schlafen konnte er ja ohnehin nicht, dann konnte er genauso gut weiter recherchieren.

Immerhin ging es hier auch um seinen Körper.
 

Al sah von seinem Buch hoch, als sich neben ihm etwas zu Bewegen begann.

Verschlafen setzte sich sein älterer Bruder auf und sah mit müden Augen durch den Raum, bis sein Blick an seinem Bruder hängen blieb.

"Guten Morgen, Bruderherz. Mister Hughes hat uns hier hergebracht, als du gestern eingeschlafen bist. Nebenan ist ein kleines Badezimmer.", erklärte er.

"Guten Morgen.", gähnte Ed hinter seiner vorgehaltenen Hand, stieg langsam aus dem Bett und verschwand in den Nebenraum.

Wenige Minuten später kam er aus diesem wieder heraus, mit ordentlichen Haaren und einem gewaschenen Gesicht.

"Wir sollten wieder in die Bibliothek.", merkte der Blonde an, zog sich seine Schuhe und den Mantel über und wartete kurz auf seinen Bruder, der die Bücher zusammen sammelte und den Zettel vom Nachttisch nahm, da er diesen hier nicht liegen lassen wollte.

"Was ist das?", wollte der Ältere sofort wissen.

"Das hier?", damit hielt die Rüstung kurz den kleinen Zettel in die Luft.

"Den Zettel hat Hughes uns da gelassen, falls wir etwas brauchen sollten, dass wir ihn erreichen können. Dafür hat er uns seine Privat- und seine Dienstnummer hinterlassen.", erklärte der Jüngere.

Verstehend nickte der Blonde und drehte sich zur Tür um, als er diese öffnete, stand davor der schwarzhaarige Mann von gestern.

"Ihr seid ja wach.", bemerkte er überrascht, ehe er zu lächeln begann.

"Wie schön, ich wollte gerade zu euch. Frühstück gibt es gerade in der Kantine. Bestimmt seid ihr hungrig.", mutmaßte Hughes.

Zustimmend nickte Edward.

"Gut, dann folgt mir.", wank er sie hinter sich her und schritt voran.

Nervös sah Al zu seinem Bruder, wie sollten sie erklären, dass er nichts zu sich nehmen wollte oder konnte?

Nach einer viel zu kurzen Zeit kamen sie in der Kantine an, wobei sein Bruder weit aus entspannter wirkte, als er selbst.

Ob er einen Plan hatte?

So führte Hughes sie zu der kleinen Schlange, die sich vor der Ausgabe befand und reichte den beiden Jungen je ein Tablett.

Mit einem Nicken nahm Edward seines, im Gegenzug zu Al, entgegen.

"Al braucht kein Tablett. Ich kann gleich erklären warum.", erklärte der Blonde und befüllte sich anschließend ein Glas mit Orangensaft.

Einverstanden nickte der Uniformierte, nahm das Stück Plastik an sich und reihte sich in die Reihe ein.

Als sie endlich dran waren, bestellten sie sich ihr Essen und begaben sich, als sie es hatten, zu einem freien Tisch.

Dort setzte Al sich wie gewohnt neben seinen Bruder und Hughes setzte sich Gegenüber von diesem hin.

"Al ..., braucht nichts zu essen, da die Rüstung leer ist. Einzig und alleine ist seine Seele in diesem Stück Metall.", erklärte der Blonde im Flüsterton, sodass es niemand außer ihnen am Tisch verstehen konnte.

Blinzelnd sah Hughes sein Gegenüber an.

"Wie jetzt? Leer?", harkte er verwundert nach.

Damit hatte er wirklich nicht gerechnet.

"Deswegen bin ich ins Militär gekommen, um einen Stein der Weisen zu bekommen, um Al's Körper wieder herzustellen.", führte Edward weiter aus und begann von seinem Brot abzubeißen.

"Jetzt verstehe ich.", murmelte der Schwarzhaarige und begann auch damit zu Frühstücken.

"Darf ich denn Mal hineinsehen?", wollte Hughes nach einer kurzen Pause wissen.

"Wenn es für Al okay ist.", und damit sah der Ältere zum Jüngeren hinauf.

Kurz nickte die Rüstung.

"Nur bitte nicht hier.", bat die Rüstung beschämt.

Verstehend nickte der Älteste am Tisch und aß sein Frühstück zu Ende.

Nachdem sie fertig waren, brachten sie alles weg und verließen dann den Raum.

"Ich bringe euch dann wieder in die Bibliothek oder wolltet ihr vorher noch zu Mustang?", wollte der Brillenträger wissen.

"Er weiß ja, wo er uns findet, wenn er was von uns will. Dann gehen wir lieber in die Bibliothek und vergeuden keine Zeit.", mit diesen Worten heimste sich der Blonde einen mahnenden Blick seitens seines Bruders ein.

"Ed, sowas kannst du doch nicht sagen!", sprach der Jüngere entrüstet.

Sofort begann Hughes zu lachen.

"Schon gut. Es ist in Ordnung. Ihr braucht nicht zu streiten. Dein Bruder hat recht. Wenn Roy etwas von euch will, dann kann er euch aufsuchen oder auch mich schicken.", bestätigte er Edwards Worte und hielt vor der Tür von gestern.

"Hier wären wir.", nachdem er das gesagt hatte, öffnete er die Tür und ließ die beiden Jungen wieder eintreten.

Edward war als erster durch die Öffnung ins Innere verschwunden und glaubte sich schon ein Buch aus dem Regal, mit dem er sich auf den Boden setzte und begann es zu verschlingen.

"Vielen Dank.", bedankte sich Al, betrat auch den Raum, stellte die Bücher, welche er in der Nacht durchgelesen hatte ab und sah sich die Buchtitel im Regal genauer an, bevor er sich auch eines herausnahm und sich damit auf dem Boden niederließ.

Lächelnd schloss der Schwarzhaarige die Tür, um die Beiden nicht zu stören.

So verging fast eine Woche, in der die beiden Brüder die Bücherei durchkämmten und alles durch lasen, was im geringsten mit dem Stein der Weisen zu tun haben könnte, bis sie eines Mittags Roy Mustang zu sich rufen ließ.
 

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Edward: * in einem Buch versunken bin*
 

Alphonse: * auch in einem Buch herum blätter*
 

Hughes: Hey, ihr Beiden! * fröhlich sag*
 

*stille*
 

Hughes: Öhm..... Edward...? Alphonse....?
 

Roy: * dazu komm* Hey, Fullmetal. *ruhig sag *
 

Edward: * aufseh* Hallo, Oberleutnant. * lächel*
 

Roy: * siegessicher zu Hughes seh*
 

Hughes: .... .

Der erste Auftrag

Hey, hier bin ich endlich mal wieder mit einem neuen Kapitel.

Meiner Betaleserin geht es nicht gut, die sich jetzt die Mühe gemacht hat, dieses Kapitel zu korrigieren.

Das nächste Kapitel ist auch schon bei ihr angekommen, was sie nach Möglichkeit so schnell wie möglich bearbeitet.

Es tut ihr auch wahnsinnig leid, dass alles so lange dauert.

Als gute Besserung widme ich ihr dieses Kapitel.

Ich wünsche allen Lesern viel Spaß bei diesem Kapitel.

Es hatte mir unheimlich viel Spaß gemacht es zu schreiben und ich glaube man merkt es auch.

Außerdem habe ich die Chance genutzt und tatsächlich wieder etwas neues angefangen zu schreiben.

Es ist eine FF zu Tokyo Revengers mit BajiFuyu.

Dabei wollte ich mich eigentlich erst einmal auf diese FF konzentrieren...

Naja, ich wünsche allen ganz viel spaß.

Let's Go~
 

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K: 12 Der erste Auftrag
 

"Sie haben uns rufen lassen?", kündigte der Blonde Alchemist seinen Besuch an, als er die Tür durchschritt.

"Ja, das ist richtig.", bestätigte der Schwarzhaarige, der gerade seinen Stift niedergelegt hatte, um den beiden Jungen seine volle Aufmerksamkeit zu schenken.

Als sie vor dem Tisch standen, faltete der Schwarzhaarige seine Hände ineinander und sah zu dem Fullmetal Alchemist auf.

"Es wird Zeit, dass du deinen ersten Auftrag bekommst."

Gespannt sah der Blonde sein Gegenüber an und wartete darauf, dass er weiter sprechen würde.

Er war gespannt, was für einen ersten Auftrag er bekommen würde.

"Ich möchte, dass du nach West City in die Stadt Hemew reist. Dort soll es jemanden geben, der rote Steine herstellen kann. Geh dem auf den Grund, ob es sich da tatsächlich um den Stein der Weisen handeln könnte.", forderte Mustang ruhig.

Einverstanden nickte der Fullmetal Alchemist.

"Das werde ich. Komm mit Alphonse.", ließ er verlauten, drehte sich dabei auf dem Absatz um und verließ mit ernster Miene den Raum, gefolgt von seinem Bruder.

Augenblicklich fragte er sich, ob er es schon geschafft hätte und in kurzer Zeit endlich einen Stein der Weisen in den Händen halten würde.

Ohne weitere Zeit zu verlieren, eilte er ins Hotel, schnappte sich seinen Koffer und lief schnellen Schrittes an den Bahnhof.

Er wollte keine Zeit vergeuden und endlich wieder seinen kleinen Bruder wiedersehen.
 

"War das wirklich der Auftrag, den Ihr für sie geplant hattet?", wollte Riza wissen, als die Tür hinter den jungen Elric Brüdern zugefallen war, wobei der Jüngere dem Älteren wieder nacheilen musste.

Kurz schüttelte der Schwarzhaarige seinen Kopf.

"Nein, das nicht, aber als ich die Nachricht heute erhalten hatte, wusste ich, dass nur er dem ganzen auf den Grund gehen kann. Also, warum es nicht versuchen?", wollte Mustang mit einem vielsagenden Grinsen im Gesicht wissen.

Verstehend nickte die Blondine.

"Wahrscheinlich hast du recht. Dein Instinkt täuscht dich selten.", gab sie zu und lächelte leicht, ehe sie sich wieder über ihre Arbeit beugte.

Just in dem Moment wurde die Tür aufgerissen und ein großer Mann trat ein.

"Sind die Brüder wieder da?", wollte dieser wissen.

Kerzengerade stand er da, wobei ihn ein Funkeln zu umgeben schien.

Sein Blick war starr auf den Vorgesetzten im Raum gerichtet.

"Die sind gerade gegangen.", erläuterte Riza, wobei sie den Mann nur kurz ansah.

"Schon wieder weg?", jammerte er, wobei Tränen der trauer über seine Wangen zu fließen schienen.

"Oh, du grausames Schicksal, warum tust du mir das an?", mit den Worten vollführte er eine übertriebene Pose, in der er auf dem Boden kniete, seine linke Hand auf die Brust legte und die rechte, angewinkelt nach vorne ausstreckte.

"Jetzt zieh hier keine Show ab und komm mal wieder runter.", verlangte Mustang genervt.

"Sie kommen in ein paar Tagen wieder zurück.", hängte er dran.

Das trauer Spiel konnte sich doch keiner mehr mit ansehen.

"So ist das Schicksal mir dieses Mal gewogen?", ließ er theatralisch verlauten, warf den Kopf in den Nacken und legte seinen rechten Handrücken auf seine Stirn.

"Hast du nicht noch etwas zu tun?", wollte Riza genervt wissen.

Auch jedes Mal war es dasselbe mit diesem Typen.

Wie konnte man nur so Kinder vernarrt sein?

Dabei hatte er nicht einmal selbst eines.

"Das nächste Mal lassen wir nach dir rufen, wenn Fullmetal wieder da ist.", versicherte Roy.

"Würdest du das wirklich tun?", wollte der große Mann mit funkelnden Augen wissen, während kleine Sterne um ihn herum zu funkeln schienen.

Er war so schnell vor Roys Tisch zum stehen gekommen, dass der Schwarzhaarige fast vor Schreck vom Stuhl gefallen wäre.

"Aber ja doch und jetzt mach, dass du rauskommst.", verlangte Roy.

Immerhin hatte er noch zu tun.

Sich bedankend lief der Hüne aus dem Raum und schloss leise die Tür.

Seufzend beugte sich der Schwarzhaarige über seine Unterlagen und versuchte daran weiterzuarbeiten.
 

"Aaaaah! Das darf doch nicht wahr sein!", schrie der Blonde und raufte sich seine Haare.

"Es fährt heute kein Zug mehr nach West City?! Das soll wohl ein Scherz sein!", wollte der junge Alchemist empört wissen.

"Bitte beruhige dich, Bruderherz.", versuchte die Rüstung beruhigend auf ihn einzuwirken.

"Ich bedaure, aber unser Zug ist beschädigt worden und wir können es nicht vor Morgen reparieren.", versuchte der Mann am Ticketschalter den Jungen zu beruhigen.

Der Mann war alt und sah sehr freundlich aus.

Er hatte eine Halbglatze, schwarz, graue Haare, tiefe Stirnfalten, sowie Augenfältchen.

Sein Gesicht wirkte rund und der kleine, ergraute Schnauzer rundete das Bild von einem netten, alten Mann ab.

Die Kleidung bestand aus einem Hemd, Hosenträgern und wahrscheinlich einer schwarzen Leinenhose.

"Wie?", fragte Edward und blinzelte verwundert.

"Nur kaputt? Darf ich mir das einmal ansehen?", wollte er wissen.

Bestimmt würde er es reparieren können.

"Äh... ich denke schon.", überlegte der Mann, der sehr verwundert darüber war, wie die Laune des Blonden umgeschlagen hatte.

"Wo steht denn der Zug?"

"Ich bringe dich hin.", erklärte der Mann, stand auf und kam aus dem kleinen Häuschen raus.

Der Mann war um einiges größer als Edward und schritt voran.

Es dauerte eine Weile, bis sie an dem besagten Zug ankamen.

Dieser sah einfach nur furchtbar aus.

In diesem muss wohl gekämpft worden sein.

Scheiben waren eingeschlagen und an einigen Stellen war der Zug aufgeschnitten oder eingetreten worden.

Daran musste jemand mit der Fähigkeit Alchemie nutzen zu können, beteiligt gewesen sein, das sah der junge Alchemist sofort.

Der Kampf muss übel gewesen sein.

"Das kriege ich wieder hin.", grinste der Blonde, legte die Hände aufeinander und ließ sie dann an den Zug schnellen.

Blaue Blitze durchzuckten den Raum und hüllten alles in ein grelles Licht, sodass alle anwesenden ihre Augen schreiend abschirmten.

Nach nur wenigen Sekunden war es vorbei und der Zug stand in seiner alten Pracht vor ihnen.

Allerdings besaß er jetzt noch ein groteskes Motiv, was einen Totenkopf darstellen sollte, hatte Hörner oben drauf und die Farbe war jetzt auch eine andere.

Zuvor war der Zug noch schwarz gewesen und jetzt war er blau mit lila Details.

"Wie... wie....?", stotterte der alte Mann mit aufgerissenen Augen.

Er konnte nicht glauben, was so eben passiert war und wie der Junge den Zug verhunst hatte.
 

Eine viertel Stunde später saßen die beiden Brüder im Zug.

Als Dank hatten sie von dem alten Mann die Fahrkarten geschenkt bekommen, auch wenn er sehr unzufrieden mit dem neuen Design war und ihn deshalb aufgefordert hatte ihn vernünftig herzurichten.

Was er auch nach der Bitte seitens Alphonse getan hatte.

Seufzend saß Edward am Fenster und besah sich die Landschaft, die mittlerweile an ihm vorbeizog.

Jetzt würde er mehrere Stunden nach West City reisen und mit etwas Glück schon bald einen Stein der Weisen in den Händen halten.

Leicht lächelte er, als er daran dachte, mit dem Stein den Körper seines Bruders wieder zurückzuholen.

Er stellte sich vor, seinen Bruder in den Arm zu nehmen und endlich wieder seinen Körper statt der Rüstung zu spüren.

"Bruderherz, warum lächelst du?", wollte eine Metallene stimme wissen, was den jungen Alchemisten wieder ins hier und jetzt zurückversetzte.

Sogleich erstarb sein Lächeln.

"Wegen nichts. Das musst du dir eingebildet haben.", versuchte er seinen Bruder abzuwimmeln und sah stur weiter aus dem Fenster.

Er wollte nicht darüber reden, was Alphonse sofort verstand.

So blieb auch der Jüngere still und wandte auch seinen Blick in die Natur.

Einige Stunden später kamen sie endlich, mit einigen Zwischenstopps, in Hemew an.

"Huah!", gab der Blonde von sich und streckte sich einmal ausgiebig, als sie auf dem Bahnhof standen.

"So, dann wollen wir mal.", motiviert nahm er seinen Koffer und lief aus dem Bahnhof raus, in Begleitung seines jüngeren Bruders.

Draußen angekommen, reihten sich rechts und links die Häuser auf, bei denen die Händler ihre Ware anpriesen.

Auf den Straßen waren ein paar Leute unterwegs und besahen sich die Sachen genauer.

Da Edward noch so klein und jung war, wurde er nicht angesprochen, wohingegen sein Bruder kein Glück hatte, aufgrund seiner Größer.

"Hey, Sie! Sie in der Rüstung! Bestimmt können Sie hiervon etwas gebrauchen! Ich habe nur feinste Ware!", versuchte ein Mann Alphonse zu sich zu locken.

"Kein Interesse!", warf Edward ihm entgegen und bedeutete seinem Bruder ihm weiter zu folgen.

Schließlich hatten sie etwas Wichtigeres zu tun und für so etwas keine Zeit.
 

Nach einer schier endlos wirkenden Zeit waren sie an einer Bar angekommen.

Genervt betraten sie diese.

Sofort hörten sie, dass ein paar wenige Gespräche geführt wurden, an den wenig besetzten Holztischen, jene aus dunklem Eichenholz bestanden.

Auch der Boden war mit Eichenholz ausgestattet worden.

An den Wänden befanden sich, schief aufgehängt, wenige Bilder und direkt hinter der Ausgabe konnte man einige Flaschen stehen sehen, die wahrscheinlich mit Wein befüllt waren.

"Einen Saft bitte.", bat der junge Alchemist und ließ sich am Tresen auf einen Hocker nieder, während er auf das dunkle Holz stierte.

Ihm graute es jetzt schon vor der Abreise, an den Händlern wieder vorbei zu müssen, so penetrant, wie sie waren.

Einer war ihnen doch tatsächlich nach gelaufen und hatte sie erst in Ruhe gelassen, als Edward ihn völlig genervt angeschrien hatte.

"Wie alt bist du denn?", wollte die Dame hinter dem Tresen freundlich wissen.

Sie hatte braune Haare, die sie zu einem hohen Zopf zusammen gebunden hatte, ein längliches, schmales Gesicht und grau, braune Augen.

Sie trug ein grünes Kleid und darüber eine weiße Schürze.

Die Frau wirkte noch sehr jung und war von schlanker Statur.

"Das geht Sie nichts an.", gab Edward pampig zurück, ehe er seinen Blick wieder auf die Tischplatte wendete.

Er hatte nun wirklich keine Lust darauf ein Gespräch aufgebrummt zu bekommen.

Sowieso war seine Laune gerade im Keller.

"Hm... Ich würde dich so auf acht bis neun Jahre schätzen.", überlegte die Frau.

"Was?!", kam es entgeistert von dem älteren Elric, weshalb er zu ihr aufsah.

"Ich bin doch keine neun mehr! Ich bin schon zwölf!", schrie er fassungslos, als ihm auch schon ein Glas vor die Nase gestellt wurde.

Aber in diesem befand sich nicht der geforderte Saft, sondern Milch.

"Du bist ganz schön klein für dein Alter. Milch hilft beim Wachsen.", erklärte die Dame unbeeindruckt.

"Trinken Sie ihre Milch alleine! Die brauche ich nicht!", schrie er ihr entgegen.

"Komm Al, wir gehen.", sprach er zu seinem Bruder und verließ die Bar.

Auf so etwas hatte er nun wirklich keinen Bock mehr.

"Wo willst du jetzt hin, Bruderherz?", fragte ihn eine metallene Stimme, als sie durch die Tür geschritten waren.

"Bloß weg von dieser Verrückten.", gab er noch immer genervt von sich und stiefelte durch die Straßen, auf der Suche nach einer anderen Bar, in der man ihm kein Gespräch aufzwingen wollte und ihm auch das gewünschte Getränk geben würde.

Nach einer Weile des Umherirrens fanden sie tatsächlich eine kleine Bar.

Auf gut Glück betrat er diese und setzte sich wieder direkt an den Tresen.

Auch hier sah es nicht viel anders aus.

Der Unterschied war, dass es hier deutlich besser besucht war, die Wände angenehmer gestaltet waren, die Bilder gerade hingen und hinter der Ausgabe sich viel mehr Weinsorten zu befinden schienen.

Um auf sich aufmerksam zu machen, stellte er seinen Ellbogen auf der Platte ab und hob den Unterarm senkrecht in die Luft.

"Einen Saft, bitte.", versuchte der Blonde sein Glück erneut und hoffte dieses Mal nicht enttäuscht zu werden.

"Kommt sofort.", hörte er wieder eine junge Frauenstimme, die sich Sekunden später zu ihm umdrehte und ihm den Saft hinstellte.

Sie hatte lange, blonde Haare, die sie in einem Halbzopf trug, zwei kürzere Strähnen hingen über ihre Ohren, die gerade Mal bis zur Schulter reichten, dazu trug sie ein gerades Pony und hatte braun - grüne Augen.

Ihre Figur war schlank und wie die andere Frau in der Bar trug auch sie ein Kleid.

Jenes war rot und darüber hatte auch sie eine weiße Schürze an.

"Bitte schön.", gab sie mit ihrer hohen Stimme von sich, als sie ihm das Glas hingestellt hatte.

"Danke.", erwiderte der Blonde Alchemist knapp und nahm das Glas an sich, um daraus zu trinken.

In Gedanken versunken kaute er auf dem Strohalm herum, welchen er dazu bekommen hatte.

In seinen Gedanken vertieft, bemerkte er erst das er angesprochen wurde, als ihm eine zierliche Hand auf den linken Arm gelegt wurde.

Erschrocken fuhr er hoch und sah direkt in die Augen der Bedienung.

"Ist alles in Ordnung?", wollte sie besorgt wissen.

"Oh ..., äh ja. Alles okay.", gab Edward verwundert von sich.

Er war es nicht gewohnt, dass man ihn so vertraut berührte, wenn es sich dabei nicht um Winry, Alphonse oder Oma Pinako handelte.

"Du wirkst aber nicht so. Irgendetwas bedrückt dich doch.", harkte sie weiter nach, wobei noch immer ihre Hand auf seinem Arm ruhte.

"Nein, alles gut.", mit diesem Satz zog er seinen linken Arm zurück und wandte seinen Blick von ihr ab.

Edward wollte nicht weiterhin sehen, wie sie ihn ansah.

Er brauchte kein Mitleid.

Besonders nicht von ihr.

"Bruderherz.", hörte er Alphonse sagen, weshalb er seinen Kopf nach links, zu seinem Bruder drehte.

Ein kurzes Schweigen entstand, in der sie sich nur ansahen.

Verstehend nickte der junge Alchemist kurz, ehe er sich wieder an die Bedienung wendete.

"Ich habe gehört, dass es hier jemanden geben soll, der weiß wie man die roten Steine herstellt.", begann Edward leise zu sprechen.

Überrascht blinzelte die junge Frau.

"Oh, du meinst diesen alten Greis.... ."

Augenblicklich unterbrach er sie aufgeregt, wobei er sich mit den Händen auf dem Tresen abstützte und etwas zu ihr nach vorne beugte: "Weißt du auch zufällig, wo er wohnt?"

Nach einem kurzen zögern nickte sie.

"Äh ja, warte ich hole eine Karte.", mit den Worten drehte sie sich irritiert um, verschwand im hinteren Bereich und kehrte wenig später mit einer Karte wieder zurück, welche sie vor dem Jungen ausbreitete und ihm zeigte, wo sie sich gerade befanden und wo der Ort war, in dem der alte Mann lebte.

Zu seinem Leidwesen lag das Haus sehr weit abseits und genau auf einem Berg.

"Al, lass uns gehen!", rief er seinem Bruder zu, sprang mit einem Satz vom Hocker und packte zeitgleich das Geld für den Saft auf den Tresen.

"Danke für deine Hilfe.", bedankte er sich mit einem breiten Lächeln bei der jungen Frau und eilte dann aus der Bar.

Schnellen Schrittes begaben sie sich in die Richtung, in der der alte Greis leben sollte.

Es war weiter als gedacht, bis sie endlich den Fuß des Berges erreicht hatten, war es schon weit nach Mittag und Nachmittag, als sie endlich oben angekommen sind.

Müde und erschöpft setzte sich Edward unter einen Baum, um etwas zu verschnaufen.

So hoffte er, dass es sich nun wenigstens gelohnt hat.

Nach nicht einmal fünf Minuten, stand er auf und schritt auf das alte Haus zu, öffnete das kleine Gartentor und durchquerte den Garten.

Dieser war eher schlicht gehalten und beherbergte nicht sehenswertes.

Hier und da ragte mal ein Baum aus dem Boden und ein paar wenige Blumen blühten auf dem grünen Gras.

In der Mitte befand sich ein kleiner Pfad, der zum Hauseingang führte und ansonsten war da noch ein Baumstumpf, neben welchem sich ein paar Holzscheitel tummelten.

Das Haus war eher klein und hatte wohl mal bessere Tage erlebt.

Es war verdreckt und die Fenster ganz verschmiert.

An der Tür angekommen, welche gut in Schuss erschien und mit vielen Schlössern ausgestattet worden war, klopfte Edward ohne zu zögern dagegen und wartete darauf, dass man ihm öffnen würde.

"Wer da?", kam es unfreundlich vom inneren des Hauses.

"Hallo, mein Name ist Edward und ich wollte gerne mit Ihnen über etwas reden.", erklärte der Blonde ruhig.

"Mir doch egal.", kam es pampig hinter der Tür hervor, was Edward wütend die Hände zu Fäusten ballen ließ.

"Ich will doch nur mit Ihnen reden! Wir sind extra so weit gereist!", brüllte Ed ungehalten der Tür entgegen.

Mit Sicherheit würde er nicht unverrichteter Dinge zurückfahren, das stand fest.

"Bruderherz, das bringt nichts.", versuchte Alphonse ihn zu beruhigen.

"Wahrscheinlich hast du recht. Dann müssen wir wohl nach Central City zurückfahren.", gab er gespielt geknickt von sich.

"Und lasst euch ja nicht mehr bei mir blicken!", schrie der Mann ihnen hinterher.

Wütend stampfte Edward zu dem Eingang zurück und verließ den Garten.

"Wir können doch nicht einfach so das Handtuch schmeißen! Warum lässt er nicht mit sich reden?!", knurrte der junge Alchemist und ließ sich im Schneidersitz unter den Baum nieder, der etwas abseits von dem Haus stand.

"Vielleicht kann ich es ja noch einmal versuchen.", bot Al sich an und zeigte dabei mit dem Finger auf sich selbst.

"Mach, was du willst.", maulte der Ältere und überlegte, wie er am besten den Mann überredet bekommen würde, mit ihm zu sprechen.

So bemerkte er nicht, wie Alphonse sein Glück versuchte, durch den Garten schritt und zögerlich an der Tür anklopfte.

"Entschuldigen Sie die Störung.", begann der Rüstungsjunge, als sich im ersten Stock ein Fenster öffnete.

"Ich sagte, ihr sollt verschwinden!", rief der Mann erzürnt aus und schmiss einen Holzscheitel nach Alphonse, welcher ihn am Kopf traf und den Helm von den Schultern warf.

"Ah! Mein Kopf!", kam es erschrocken aus der Rüstung.

Sofort bückte er sich und hob seinen Helm auf, den er sich sogleich wieder auf die Schultern setzte.

"Die Rüstung ist ja leer!", schrie der Mann entsetzt.

"Was ist hier los?!", kam es von dem Blonden, der sofort hergeeilt war, als er Alphonse schrei gehört hatte.

Eilige schritte waren von innen zu vernehmen, als Ed seinen Bruder genauer inspizierte, um sicher zugehen, dass ihm sonst nichts fehlte.

Das Getrampel in dem Haus hatte aufgehört und wurde durch ein neues raschelndes Geräusch abgelöst, dass nur das Entriegeln von vielen Schlösser sein konnte.

Wenig später öffnete sich die Haustür und der Mann trat aus dieser heraus.

Er hatte einen zotteligen, langen, weiß-braunen Bart und ebenso zottelige, weiß-braune Haare, welche ihm locker über die Schultern fielen.

Außerdem hatte er einen dicken Bauch und trug abgetragene Kleidung, die aus einer schwarzen Leinenhose, einem Mal weiß gewesenem Hemd, braunen Hosenträgern und schwarzen Schuhen bestand, welche auch mal bessere Tage erlebt hatten.

"Hast du die Seele an diese Rüstung gebunden?", harkte er nach und fixierte dabei Edward mit seinen braunen, fast schwarz wirkenden Augen.

Kurz schluckte der junge Alchemist, ehe er nickte.

Hektisch verriegelte der Mann die Tür von außen und drehte sich dann wieder zu den beiden um.

"Kommt mit.", forderte er sie auf, drehte sich erneut um und schritt weiter durch seinen Garten, in den hinteren Teil.

Dort gab es einen Unterstand für die Holzblöcke, einen Hintereingang, der ebenso verriegelt war und genauso neu aussah, was einen starken Kontrast zu dem Rest des Hauses bildete.

Auch befand sich dort ein kleiner Tisch mit ein paar Holzstühlen, auf denen sie sich niederließen.

"Was wollt ihr von mir?", wollte er wissen, wobei er keine Miene verzog.

Edward war verwundert, dass es für ihn nicht schon längst klar zu sein schien, was sie hier taten, da er ja auch schon herausgefunden hatte, dass die Rüstung leer war.

Nicht umsonst hatte er seine Türen dermaßen verriegelt, wenn er nichts zu verbergen hatte.

"Ist es denn nicht schon offensichtlich?", stellte der Blonde eine Gegenfrage.

Ein Schnaufen entkam dem alten Greis.

"So sag, bist du ein Alchemist und hast es fertiggebracht eine Seele, alleine, in deinem offenkundig jungen Alter, an diese Rüstung zu binden?", harkte der Mann nach und lehnte sich dabei ein wenig über den Tisch.

"Was bringt es mir, wenn ich Ihnen die Frage beantworte?", kam wieder eine Gegenfrage vom Blonden.

"Dann wäre ich bereit dir zu helfen, wenn du mir hilfst.", unterbreitete er ihm den Vorschlag.

Wieder überlegte Edward.

Es könnte riskant werden, aber er musste es tun, wenn er so an einen Stein der Weisen dran kommen würde.

"In Ordnung. Wenn Sie mir helfen können, werde ich versuchen Ihnen zu helfen, wie es mir möglich ist."

Einverstanden nickte der Alte.

Stumm hatte Alphonse das Ganze mit verfolgt und hoffte, dass es eine gute Entscheidung von seinem Bruder war, dem alten Mann zu vertrauen und ihm so ein Versprechen zu geben.

"Nun gut, dann besitzen sie die roten Steine und können sie auch selbst herstellen?"
 

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Al: Glaubst du, dass das die echten Steine sind?
 

Ed: Ich weiß es nicht, Al.
 

Roy: Dann seh zu, dass du das raus bekommst.
 

Ed: Ich bin ja dabei!
 

Roy: Schrei mich nicht so an, du Rotzbengel!
 

Ed: Jetzt schreist du ja selber!
 

Roy: Ich bin auch erwachsen!
 

Ed: Das heißt aber nicht, dass du dir alles erlauben darfst!
 

Roy: Oh doch, dass heißt es!
 

Al: Bitte streitet nicht mehr. * versuch dazwischen zu gehen*
 

Roy/Ed: Halt du dich da raus!
 

Al: Uhhhh..... * TwT*

Das Haus in West City

Hey, ich bin wieder dabei und habe sogar zwei Kapitel dabei, da ich dieses hier vergessen hatte hochzuladen.

Dann wünsche ich viel Freude beim lesen.

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K: 13 Das Haus in West City
 

"Nun gut, dann besitzen sie die roten Steine und können sie auch selbst herstellen?", bohrte der blonde Alchemist sofort nach.

"Besser wir verlegen unser Gespräch in mein Haus. Allerdings möchte ich mich vorab davon vergewissern, dass du tatsächlich in der Lage bist Alchemie einzusetzen.", forderte der alte Mann.

"Reicht auch das hier?", wollte Edward salopp wissen, nahm seine Uhr aus seiner Hosentasche und hielt sie in die Luft.

Ungläubig riss der Mann seine Augen auf.

"Das ist doch ... die Uhr eines Staatsalchemisten!", rief er aus und sprang gleichzeitig von seinem Stuhl auf, welcher scheppernd zu Boden ging.

"Ihr .... Ihr wollt mich bestehlen!", warf er dem Jungen vor und zeigte mit dem Finger auf ihn, während seine Augen vor entsetzen geweitet waren.

"Was faseln Sie da? Ich wollte normal mit Ihnen reden und verhandeln. Wir haben einen Deal. Sie helfen mir und dann helfe ich Ihnen.", erklärte Edward mit hochgezogener Augenbraue, wobei er seine Arme vor der Brust verschrenkte.

"Wenn es Ihnen zu riskant mit uns sein sollte, dann können wir auch draußen warten und sie kommen mit so einem Stein der Weisen wieder her.", bot Edward an.

"Hngh!", machte der Mann, sah auf den Boden nieder und überlegte, wobei er seine Hände zu Fäusten ballte, welche er so fest zudrückte, dass sie zu zittern begannen und die Knöchel weiß hervor traten.

Er schien wohl mit sich zu hadern, ob er den Beiden vertrauen sollte.

Es musste etwas wichtiges für ihn sein, wobei er von ihnen Hilfe verlangte.

"Wir machen das so, dass wir unser Gespräch in die Scheune verlegen. Doch vorher sagst du, weshalb du diesen Stein brauchst.", forderte er.

Seufzend ließ sich Edward in dem Stuhl zurück sinken.

"Na gut. Sie haben doch bestimmt gesehen, dass die Rüstung meines Bruders leer ist. Ich will ihm, mit Hilfe dieser Steine, seinen Körper wieder zurückholen.", erklärte der Fullmetal Alchemist ruhig.

Verstehend nickte der alte Mann.

"Gut. Dort hinten ist eine Scheune. Geht schon einmal vor. Ich komme gleich nach.", mit den Worten ging der Herr wieder zu seinem Haus zurück, während Ed und Al sich auch erhoben und in die gezeigte Richtung marschierten.

Hinter einigen Bäumen konnten sie auf der rechten Seite ein kleines Holzhaus finden, das etwas abgelegen lag, was vermutlich Absicht gewesen war.

Das Holz war dunkel und sah noch gut in Schuss aus, was heißen musste, dass es wohl noch nicht allzu lange dort stand.

Die Tür hatte auch einige Schlösser, welche allerdings offen standen, weshalb die beiden Brüder hineingehen konnten.

Im inneren gab es neben diesem Raum noch zwei weitere.

In dem Raum, in welchem sie sich gerade befanden, gab es einen großen Teppich, einen Tisch, mehrere Stühle, Blickdichte Vorhänge, ein Sofa, ein Bett, eine kleine Küchenzeile mit Herd, einen Kühlschrank und Flaschen gefüllt mit Wasser.

So setzte sich Edward auf einen Stuhl, der am Tisch stand, was Alphonse ihm gleich tat.

Nach wenigen Minuten betrat auch der alte Mann den Raum.

Dieses Mal hatte er einen unscheinbaren Beutel bei sich.

Als aller erstes begann der Mann den Raum zu verriegeln, als er eingetreten war, ging dann auf den Tisch zu und warf den Beutel auf diesen.

Ein seltsames Geräusch erklang, als wenn ein Holzscheitel sich in dem Inneren befinden würde, der auch sogleich zum Vorschein kam, da er beim Aufprall ein wenig aus dem Sack hüpfte.

"Das ... ist ein Holzscheitel.", merkte der Blonde an und sah zu dem Mann auf mit einem Blick, der fragte, ob er ihn da gerade verarschen wollte.

"Ich möchte sehen, dass du wirklich so stark bist, dass du es geschafft hast eine Seele an die Rüstung zu binden und es drauf hast, in deinem Alter, ein Staatsalchemist zu sein.", erklärte sich der Mann.

"Sie glauben mir wohl immer noch nicht.", stellte Edward fest.

"Nicht wirklich. Die Uhr könntest du auch gestohlen haben."

"Einem Staatsalchemisten?", fragte er ungläubig mit einer hoch gezogenen Augenbraue, stand dann auf und schlug die Hände zusammen.

"Na schön, dann bekommen sie, was sie wollen.", mit den Worten ließ Edward seine Hände auf den Tisch schnellen, wobei er selbstsicher grinsen musste.

Augenblicklich durchzogen blaue und weiße Blitze den Raum, was so hell war, dass der Mann einen erschrockenen Laut von sich gab und seine Augen vor dem Licht abschirmte.

Nach wenigen Augenblicken war es wieder vorbei und auf dem Tisch stand ein kleines Schiff, an dem viele Details zu erkennen waren.

Auch ein kleines Seegel besaß es, wobei jetzt ein Stück an dem Sack fehlte.

"Unglaublich.", hauchte der Mann, als er das Schiff vor sich stehen sah.

"Du musst wahrlich ein Alchemist sein.", gab er fast schon ungläubig von sich.

"Wenn wir das dann geklärt hätten, dürfte ich den Stein haben?", verlangte der Blonde und streckte seine Hand dem Mann entgegen.

So langsam wurde Edward ungeduldig.

Er wollte endlich den Stein mit seinen eigenen Augen sehen.

"Gewiss. Einen Moment noch.", mit den Worten lief der Mann an den zwei Jungen vorbei und verschwand hinter einer Tür, die er sogleich verriegelte.

Verwundert blieben die Beiden am Tisch sitzen und warteten ab, was noch passieren würde.

Einige Geräusche drangen aus dem Zimmer, was sich anhörte, als würde man etwas aufschließen, ehe ein lautes knallen, verursacht durch eine Tür, die gegen Holz schlug, ertönte.

Das knarrzen einer Treppe folgte, ehe einige Zeit nichts mehr zu hören war.

Minuten später konnte man das knarrzen wieder hören, ehe eine Tür in die Angeln flog und das vertraute Geräusch vom abschließen zu hören war.

Dann folgte noch das aufschließen der Tür zum Nebenraum, welches deutlicher zu hören war, aus dieser dann der Mann, mit einem kleinen Säckchen in der Hand, hinaus getreten kam.

Abwartend saßen die beiden Jungen noch immer am Tisch, auf welchen der alte Mann zu schritt.

"Hier ist der Stein drinnen.", erklärte er und überreichte das kleine Säckchen dem Blonden.

"Alphonse... .", hauchte der Blonde mit einem glitzern in den Augen.

Geduldig ließ sich der Mann auf dem Stuhl gegenüber von Edward sinken und wartete darauf, dass der Junge damit beginnen würde, der Seele wieder ihren Körper zu geben.

Mit klopfendem Herzen öffnete der Blonde das Säckchen, nachdem er ein aufmunterndes Nicken von seinem Bruder erhalten hatte.

Kurz schluckte Edward, ehe er nervös seine linke Hand öffnete und den kleinen Beutel über dieser entleerte.

Heraus gerollte kam ein kleiner roter Stein.

"Der Stein der Weisen.", hauchte der junge Alchemist überglücklich.

Jetzt hielt er ihn tatsächlich in der Hand.

Endlich würde er seinem Bruder seinen Körper wieder geben können.

Zumindest dafür sollte der Stein reichen.

Edward konnte es nicht so richtig fassen, dass nun seine Reise zuende sein sollte und er es geschafft hatte, einen Stein der Weisen in die Hände zu bekommen.

Er musste wahrlich glück gehabt haben.

"Worauf wartest du?", forderte der Mann den Jungen ungeduldig auf.

Er wollte es sehen, wie er seine Alchemie ein weiteres Mal anwendete und aus der Rüstung ein Mensch wurde.

Der Bruder des Jungen.
 

"Khihihi!", lachte etwas auf den Straßen und brachte ganz Central City in Unruhe, als dieses menschenähnliche Wesen einen Zivilisten gänzlich verschlungen hatte.

Das Wesen war nicht sonderlich groß, dafür umso breiter und ähnelte damit eher einem Ball mit zwei dicken Armen und Beinen.

Sein Kopf war kahl und sein Gesicht war auch sehr rundlich, wobei sein Hals fast gänzlich verschwand.

Die Zunge, auf jener ein rotesTattoo zum Vorschein kam, hing gierig aus seinem ebenso breiten Mund.

Seine Kleidung bestand aus einer schwarzen Hose, schwarzen Schuhen und einem schwarzen Achselshirt.

Kreischend schrien die Menschen durcheinander und rannten um ihr Leben, wobei sie auf niemanden Rücksichtnahmen und die Leute anrempelten oder umstießen, um vom Ort des Geschehens fort zu kommen.

"Aber Gluttony, du sollst doch nicht so gierig sein. Sieh doch, was du angerichtet hast.", kam eine gehässige Stimme dazu, die gerade aus dem Schatten einer Gasse getreten kam, während das Gesicht dieses jungen Mannes ein breites grinsen zierte.

Im Gegenzug zu seinem Freund war er schlank und hatte lange dunkle Haare, jene einen grün schimmer besassen, die mehr wirkten wie die langen Blätter einer Palme.

Dazu trug er noch ein Stirnband mit einem roten Dreieck, wovon die Mitte schwarz eingefärbt worden war, darauf und seltsame Kleidung, die aus einer kurzen Short, worüber ein Rock mit offener Seite war, einem bauchfreien Top und Fußstulpen bestand.

Auch bei ihm war alles in Schwarz gehalten.

Außerdem besaß er das selbe Tattoo, wie sein Freund, wobei er seines auf dem linken Oberschenkel hatte.

"Was steht ihr denn noch hier herum?", wollte eine weibliche Stimme wissen, die sich gerade aus dem Schatten löste und die umherirrenden Menschen begutachtete.

Sie hatte eine schöne, schlanke Figur, lange, schwarze Haare, blutrote Lippen, schmale Augen und trug ein schwarzes Kleid mit einem Ausschnitt, schwarzen Armstulpen und schwarze Absatzschuhe.

Auch sie besaß diese eigenartige Tattoowierung, wobei ihre direkt mittig auf der Brust war.

Diese bestand aus einem roten Drachen, welcher einen offenen Kreis bildete und ein Flügel paar besaß.

In der Mitte befanden sich zwei Dreiecke, welche aufeinander liegen und in der Mitte nicht ausgemalt waren.

Ein lachen entkam den Kehlen der beiden jungen Männer.

"Darf ich sie essen?", wollte der rundlichere von beiden wissen, wobei ihm Sabber aus dem Mund floss.

"Hm... .", überlegte die schöne Frau, wobei sie ihre Hand nachdenklich an ihr Kinn hielt.

"Lieber noch nicht. Wir müssen noch nach einem geeigneten Menschenopfer suchen. Aber wenn wir ihn haben, dann darfst du nach Lust und Laune die ganzen Menschen verspeisen.", versprach die Schwarzhaarige, was auch den runden Mann wieder etwas fröhlicher stimmte, auch wenn er noch nicht seinen Hunger stillen durfte.
 

Aufgeregte laute Stimmen mit einigen verängstigten schreien drangen an das Ohr von Roy Mustang, der gerade an seinem Auto stand, um nach Hause zu fahren, da er soeben Feierabend gemacht hatte.

"Nanu?", entkam es ihm leise, was er mehr an sich selbst gerichtet hatte, als an jemand anderen.

Von der Neugier getrieben und da es seine Pflicht war, dem auf den Grund zu gehen, eilte er auf das Stimmengewirr zu, um in Erfahrung zu bringen, was jetzt genau los war.

Nach nur wenigen Minuten kam er an dem Platz an.

Es erschreckte Mustang, was sich dort vor seinen Augen auftat.

Die Leute rannten mit Panik in den Augen an ihm vorbei.

Gellende Schreie halten durch die Straße und es wurde keine Rücksicht mehr auf Andere genommen.

Es war der reinste Horror, was sich vor seinen Augen abspielte.

Nichtsdestotrotz konnte er noch immer nicht den Grund dieser Panik ausmachen und als er versucht hatte jemanden anzuhalten, wurde er zurück gestoßen.

"Hngh!", entkam es dem Schwarzhaarigen schmerzerfüllt und verzog dabei sein Gesicht zu einer Grimasse.

Es brachte alles nichts, er würde sich durch die Masse kämpfen müssen.

Mit einem tiefen Atemzug begab er sich in die Menge und zwengte sich durch die Menschenmasse, die keinerlei Rücksicht auf ihn nahm, weshalb er die ganze Zeit angerempelt wurde, er nur schwer vorwärts kam und so einige Male fast auf den Boden gefallen wäre.

Es schien kein Ende zu nehmen, als nach und nach das Gedrängel weniger wurde und er nach ein paar Minuten auf einer freien Fläche stand.

Angespannt ging der Alchemist vorwärts, wobei er sich ständig nach rechts und links um sah, um den Grund dieser Massenpanik zu erspähen.

Doch noch tat sich ihm nichts verdächtiges auf.

//Was kann so eine Massenhysterie nur ausgelöst haben?//, fragte er sich, wobei seine Augen stetig von links nach rechts und wieder zurück huschten.

Auch nach einigen Minuten konnte er nichts verdächtiges feststellen, was in ihm unbehagen hervor rief.

Egal was es gewesen war, es musste sich wohl zurück gezogen haben, aber warum?

Und wann würde es erneut zuschlagen?

Was tat es, was so eine Angst in den Menschen hervor rief und dann nicht einmal eine Spur zurück ließ, was er überhaupt getan hatte?

Darauf konnte er sich wahrlich keinen Reim machen.

Noch eine Weile lief er umher und betrat die Gebäude, die ihm zugänglich waren, als ein leises wimmern an seine Ohren drang.

Leise näherte er sich dem wimmern, bis er die Quelle in einem Schrank ausmachen konnte.

Erschrocken wich das kleine Mädchen zurück und drückte ihr Kuscheltier näher an sich.

"Hey, du brauchst keine Angst zu haben. Ich tu dir nichts. Komm erst einmal raus, ich bringe dich von hier weg. Sieh nur, ich bin ein Staatsalchemist", sprach er sanft, hielt mit seiner linken Hand seine Staatsalchemistenuhr an der Kette nach oben und streckte dem Mädchen seine rechte offene Hand entgegen.

Langsam kroch das Mädchen aus ihrem versteck hervor und blieb mit gesenktem Kopf vor Roy stehen.

"Kann ich dich etwas fragen?", wollte der Schwarzhaarige wissen, weshalb das Mädchen ihren Kopf hob und Roy neugierig ansah.

Das Kuscheltier presste sie dabei ganz feste an ihren Körper.

"Hast du gesehen was hier passiert ist?"

Langsam nickte das Mädchen.

"Würdest du mir davon erzählen, wenn wir auf meiner Arbeit sind? Da bekommst du auch einen Kakao. Übrigens heiße ich Roy.", erklärte er ihr.

Wieder nickte das Mädchen.

So nahm Roy die Hand des Mädchens und führte sie langsam aus dem Gebäude heraus.

"Wie heißt du?", wollte er ein Gespräch starten, damit das Mädchen sich ihm mehr öffnete und merkte, dass er nichts böses wollte.

"Ma-Maria.", entkam es der Kleinen geflüstert.

"Ein schöner Name. Und hat dein Hase auch einen Namen?", dabei sah er sie freundlich an.

Wieder ein nicken seitens des Mädchens.

"Emil.", hauchte sie.

Da es aber so still um sie herum war, konnte er sie gut verstehen.

"Da hast du dir aber einen schönen Namen für deinen Freund überlegt.", sprach er lächelnd.

Nach einer Weile kamen sie bei seiner Arbeit an und betraten gemeinsam das Gebäude.

"Hey Roy, was machst du noch hier? Du hast doch längst Feierabend. Oder hat man dich sitzen gelassen?", wollte Riza stichelnd mit einem breiten grinsen im Gesicht wissen, als dann ihr Blick auf das kleine Mädchen fiel.

Das Grinsen verschwand dabei augenblicklich.

"Oh und wer ist das?", sofort begab sie sich vor dem Mädchen in die Hocke.

"M-mein Name ist Maria.", erklärte das Mädchen schüchtern, hielt noch immer Roys Hand und drückte ihr Hasenkuscheltier nah in ihr Gesicht.

"Hallo Maria. Ich heiße Riza. Freut mich dich kennen zu lernen.", lächelte die Blondine freundlich.

Schüchtern nickte das Mädchen.

Sie hatte braunes Haar, welches in zwei unordentliche Zöpfe geflochten war, ein pastel gelbes Kleid und ihr Kuscheltier war ein beige-brauner Hase, jener halb so groß war wie sie.

"Aber sag mal Roy, warum ist sie hier?", dabei sah sie zu ihrem Vorgesetzten nach oben.

"Ich war auf dem Weg zu meinem Auto, als ich schreie hören konnte. Allerdings konnte ich nichts entdecken und in einem der Häsuer fand ich das Mädchen. Sie hat wohl einiges mitbekommen und sich im Schrank versteckt gehalten."

Verstehend nickte Riza.

"Gut, dann kümmere ich mich um den Rest. Ein Wunder, dass das Mädchen bei dir mitgekommen ist.", bemerkte sie, was Roy empört nach Luft schnappen ließ.

"Was soll das denn heißen?", ließ er verärgert verlauten.

"Na das, was ich gesagt habe. Bei deinem Gesicht bekommt man ja angst."

"Nein, das stimmt nicht.", sprach das Mädchen leise.

Verwundert sahen die beiden erwachsenen zu dem Mädchen, welche sich näher an Roy drückte und seine Hand noch immer fest mit ihrer hielt.

"Oh.....", entkam es Riza.

Ein Räuspern, hinter seiner vorgehaltenen Hand, welche er zu einer Faust geballt hatte, entkam dem Schwarzhaarigen, bevor er wieder seine Stimme erhob.

"Nun gut, lass uns in mein Büro gehen.", mit den Worten ging er weiter.

Neben ihm lief das Mädchen und hinter ihm seine Assistentin.

Im Büro machte Riza dem Mädchen einen schönen heißen Kakao, während Maria und Roy es sich auf dem Sofa bequem machten.

Kurz darauf stellte Riza das heiß Getränk vor dem Mädchen auf den Tisch ab.

"Roy, geh jetzt und ruh dich aus. Den Rest übernehme ich.", die Worte seiner Assistentin schienen keine Wiederworte zu dulden.

Seufzend gab er nach, da er sehr müde war und erhob sich von seinem Sofa.

"Nicht.", hauchte Maria, als das Polster sich rechts neben ihr etwas bewegte.

"Schon gut. Er kommt Morgen wieder und so lange kümmere ich mich um dich und Benachrichtige deine Eltern, damit sie dich holen kommen.", erklärte Riza ihr.

Kurz wuschelte Roy ihr durch die Haare.

"Wir sehen uns bestimmt mal wieder.", mit den Worten verließ er sein Büro.

Bevor er ging trommelte er einige Leute zusammen und schickte sie auf Patrouille in die Nahe gelegene Straße.

Er hielt sie darauf an, dass sie, falls sie etwas verdächtiges erspähen, ihm umgehend Bericht erstatten sollten.

Erst dann machte er sich zurück zu seinem Auto auf.

Mit einem dumpfen Gefühl stieg er in dieses, startete den Motor und fuhr nach Hause.

Hoffentlich würde jetzt nicht noch einmal etwas passieren, so hoffte er.

Auch wenn mittlerweile alle zu Bett gegangen sein mussten, immerhin war es schon spät und somit schon lange für alle Feierabend.

Einige Minuten später kam er bei sich zu Hause an.

Aber richtig zur Ruhe kommen konnte er nicht, obwohl er total müde war.

Sollte er vielleicht doch noch einmal zurück fahren?

Vielleicht hatte er etwas wichtiges übersehen.

Schließlich hinterließ jeder Täter eine Spur von sich.

Außerdem musste er wissen, was das Mädchen gesehen hatte.

Diesen Gedank hinterher hängend, schritt er an sein Fenster und zog den Vorhang leicht zur Seite.

Zum Vorschein kam der dunkle Nachthimmel, der von vielen Sternen und einem großen Mond bestückt wurde.

Die Straßen wirkten verlassen und leer und wurden von den Schatten der Häuser verschluckt.

Am Himmel gab es nur noch wenige, vom Mond, beleuchtete Stellen, welche schaurig wirkten, als würde jeden Moment etwas beängstigendes passieren.

Mit zu Schlitzen geformten Augen spähte Mustang in die Nacht hinein und versuchte jede Unebenheit wahrzunehmen, die sich vor ihm auftat.

Stetig huschten seine Augen hin und her und als er nichts ausmachen konnte, verließ ein Seufzen seine Lippen.

Kurz schloss er seine Augen, ehe er sie wieder aufschlug.

Langsam trat der Schwarzhaarige vom Fenster zurück, wobei ihm der Vorhang wieder den Blick nach draußen verwehrte.

Kurz sah er das lästige Stück Stoff argwöhnisch an, ehe er sich umdrehte und zu Bett ging.

Immerhin musste er für Morgen ausgeruht und frisch sein.

Ansonsten würde er gar nichts mehr auf die Kette bekommen und das würde einer gewissen blonden Person bestimmt so gar nicht in den Kram passen.
 

Kurz nickte der junge Alchemist, als es plötzlich an der Tür klopfte.

Hastig beugte der Mann sich über den Tisch und schlug seine Hand auf die von Edward und verdeckte somit den Stein.

"Schnell versteck ihn.", flüsterte der Alte und sah zur Tür hin.

Eilig nickte Edward und ließ den Stein in den kleinen Beutel zurück gleiten und versteckte diesen in seiner Hosentasche.

"Wer ist da?!", rief der Hüttenbesitzer skeptisch nach draußen.

"Dein alter Kumpel, Richard. Ich warte seit zehn Minuten vor deiner Tür.", erklärte eine alte Männer Stimme.

"Ach, Richard. Du bist es. Moment, ich mach dir die Tür auf.", mit den Worten und einem Lächeln auf den Lippen, schritt der Alte auf die Tür zu und öffnete sie, damit der andere Mann eintreten konnte.

"Das ist nett, Charles.", hörte man noch von draußen.

Als alles entriegelt war und die Tür geöffnet wurde, sprang ein großer Labrador durch die Tür und rannte sofort auf Edward zu.

"Ach, herrje. Brunno.", rief Richard, dem der Hund wohl zu gehören schien.

"Keine Angst, der tut nichts. Er liebt Kinder.", erklärte der Hundebesitzer lächelnd.

"Oh, achja?", entkam es Edward, als Brunno freudig an ihm hochsprang und seine Pfoten auf die Oberschenkel des Jungen legte.

Schwanzwedelnd bellte der sandfarbene Hund, während er versuchte das Gesicht des Blonden abzulecken.

"Was ein liebes Tier.", entkam es blechern von Alphonse, welcher den Hund sanft streichelte, welchem es zu gefallen schien.

Denn auch Alphonse war ein kleines Kind, was der Hund zu spüren schien.

Freudig leckte er den Arm von Alphonse ab, wobei er noch immer mit den Pfoten auf den Oberschenkeln des Älteren stand.

"Ist der Kleine ein Cousin von dir? Ihn habe ich noch nie bei dir gesehen.", erkundigte sich der Fremde , als er am Tisch angekommen war.

Durch den Hund abgelenkt, da er seine Pfote sehr ungünstig platziert hatte, konnte Edward nicht auf die Beleidigung reagieren, statt dessen versuchte er die Pfote umzuplatzieren, was Brunno gar nicht zu gefallen schien.

"Oh, nein. Das ist nicht mein Cousin, er kommt aus Amestris.", erklärte der Mann ruhig.

Verstehend nickte Richard.

"Dann haben sie ja eine weite Reise hinter sich gebracht. Bestimmt mussten sie halb verdurstet sein, als sie bei dir eingetroffen sind.", bemerkte der Besitzer von Brunno.

Da fiel dem Alten ein, dass er noch nicht gefragt hatte, ob einer etwas trinken wollte.

"Möchte denn jemand etwas trinken?", holte er nach.

"Gerne Charles. Für mich bitte einen Kaffee.", bat er seinen Freund.

"Möchtet ihr beiden auch etwas?", harkte Richard, an die beiden Jungs gewannt, nach.

"Uargh!", entkam es Edward, als der Stuhl, dank Brunno, bedrohlich zu kippen begann und Edward samt Stuhl seitlich umkippte, wobei er auf der Seite landete, in welcher er den Stein versteckt hielt.

Brunno selbst hatte sich gerade noch retten können und kam schnuppernd zu Edward getapst, um nach ihm zu sehen, ob er sich verletzt hatte.

"B-Bruderherz! Geht es dir gut?!", entkam es Alphonse panisch und beugte sich leicht über ihn, als er sich zu regen begann.

"Hngh... .", entwisch es dem Blonden.

Illusion

Hey, nach langer Wartezeit bin ich endlich wieder zurück.

Ich wünsche euch viel Spaß mit diesem Kapitel, welches meiner Beta Leserin so viel Spaß gemacht hatte zu lesen.

Let´s go~!

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K: 14 Illusion
 

Mit zusammen gekniffenen Augen lag er da, die Arme nach vorne gestreckt.

Hastig rappelte sich der junge Alchemist auf, entnahm den Beutel aus seiner Hosentasche, öffnete diesen und ließ den roten Stein in seine Hand gleiten, der sofort zu Staub zerfiel.

"Wie... ?", stockte Edward und starrte auf seine Hand, in der zuvor noch ein roter Stein gelegen hatte.

"Das ... Das war kein echter Stein... .", bemerkte der Blonde mit gemischten Gefühlen, wobei die Enttäuschung darüber überwog.

"Wie? Aber ich habe so lange an diesen Steinen gearbeitet!", brachte Charles verzweifelt hervor und fasste sich mit beiden Händen an den Kopf.

"Es scheint sich aber nicht gelohnt zu haben. Was sie erschaffen haben, war nicht mehr als eine Fälschung. Ich kann Ihnen daher auch nicht helfen.", erklärte Edward ruhig und stand vom Boden auf, wobei seine Haare sein Gesicht teilweise verdeckten.

"Wir müssen dann weiter. Komm Al, wir gehen.", sprach er an seinen Bruder gewannt, mit dem Gesicht gen Boden gerichtet und schritt auf die Tür zu.

"Warte, Junge.", bettelte der alte Mann, welcher sich von seinem Stuhl erhoben hatte und zu den Brüdern hinübersah, jene bereits an der Tür angekommen waren.

"Worauf? Hier hält uns nichts mehr. Es tut uns leid, aber wir haben wichtigeres zu tun.", mit den Worten setzte der Blonde seine Alchemie ein und ließ die Schlösser, wie auch Ketten auseinander brechen und teilweise schmelzen.

"Es tut mir sehr leid.", beteuerte Alphonse, sich verbeugend, ehe er seinem Bruder aus der Tür, nach draußen folgte.
 

"Das war sehr unhöflich von dir.", ließ der Jüngere der Beiden vorwurfsvoll verlauten.

Edward musste doch wissen, dass Alphonse so ein benehmen nicht gutheißen konnte.

Der Blonde war respektlos einer älteren Person gegenüber gewesen und hat noch dazu deren Eigentum kaputt gemacht.

Das würde mit Sicherheit Ärger geben, befürchtete Al.

"Anders hätte er es nicht verstanden.", gab Ed kurz angebunden von sich, während er seinen Weg Richtung Bahnhof fort führte.

Verwundert wollte Al seinem Bruder in die Augen sehen, doch ließ der Ältere es nicht zu, indem er seinen Kopf weit gesenkt hielt, wobei Al nicht die zitternde, zur Faust, geballten Hand entging.

Doch warum er genau so reagierte, konnte Al nicht ganz sagen.

Bestimmt hatte auch Ed dem alten Mann seine Bitte erfüllen wollen und hatte jetzt bitterlich feststellen müssen, dass er weder ihm, noch seinem Bruder hatte helfen können.

Dennoch versuchte Edward stark zu bleiben und seinem Bruder eine Stütze zu sein.

Immerhin war er doch der Ältere und musste immer für seinen jüngeren Bruder da sein, ihn beschützen und ihn leiten.

Schließlich hatte er schon einmal versagt, ein zweites Mal sollte dies nicht mehr passieren.

Schweigend kamen sie am Bahnhof an.

"Du, Bruderherz? Was machen wir jetzt?", unterbrach Al die Stille, die zwischen den beiden Brüdern herrschte.

"Wir ... .", begann er;"Wir fahren zurück nach Central City und erstatten Mustang Bericht. Danach werden wir weiter forschen.", erklärte Edward ruhig, ohne seinen Bruder dabei anzusehen, welcher verstehend nickte, als auch schon der Zug einfuhr.

Nachdem die Leute ausgestiegen waren, stiegen Ed und Al ein.

Während der Fahrt passierte nichts aufregendes und nach einigen Stunden waren sie wieder in Central City angekommen.

Da es bereits spät am Abend war, machten sich die beiden Brüder zurück ins Hotel auf und beschlossen am nächsten Tag Bericht zu erstatten.

Im Zimmer angekommen, ließ sich Edward, mit ausgestreckten Armen, rücklings auf die Matratze fallen und starrte an die Decke.

"So eine verdammte Scheiße.", fluchte der Alchemist leise und ballte seine Hände wütend zur Faust, während er seine Zähne fest aufeinander biss.

Das war bloße Zeitverschwendung gewesen.

Die Reise hatte ihnen nichts gebracht, außer der Erkenntnis, dass es nicht so einfach war einen Stein selbst herzustellen.

Aber was brachte ihnen dieses Wissen?

"Hast du was gesagt, Bruderherz?", wollte Alphonse wissen, der näher an das Bett herangetreten war.

"Nein, Al. Ich habe nichts gesagt.", mit den Worten setzte sich der Blondhaarige schwungvoll auf, sodass ihm seine Haare vor die Augen flogen und einen Schatten über sein Gesicht warfen.

"Ich gehe noch einmal kurz nach draußen. Bleib hier. Ich bin bald wieder zurück.", ohne seinen Bruder zu Wort kommen zu lassen, stieß er sich vom Bett ab und eilte aus dem Zimmer nach draußen.
 

Die kühle Luft umgab ihn, als er das Hotel verlassen hatte.

Wie schnell es doch kalt geworden war.

Sein warmer Atem bildete kleine Rauchwolken vor seinem Gesicht und stieg langsam empor.

Sehnsüchtig sah Edward ihm nach, bis er nicht mehr zu sehen war.

Wieder im hier und jetzt angekommen, schüttelte der Blonde den Kopf und lief den Weg an den Häusern entlang.

Er wollte nicht, dass falls Alphonse aus dem Fenster sehen würde, er ihn dort stehen sah, denn dann machte er sich wieder zu viele Sorgen und das wollte er vermeiden.

Die Hände tief in den Hosentaschen vergraben, schlenderte er die Straße entlang, während sein Blick gen Boden gerichtet war.

Er hasste es nichts tun zu können.

Es deprimierte ihn, dass er einen ganzen Tag verschenkt hatte, für nichts und wieder nichts.

Wütend kickte er einen kleinen Stein vor seinen Füßen weg, der einige Meter weit flog und vor einer Gasse liegen blieb.

Wieder am Stein angekommen, wollte er ihn erneut treten, als ihn ein Augenpaar anleuchtete und ein undefinierbares Geräusch an seine Ohren drang.

"Kann ich ihn essen?", wollte die Stimme wissen.

Erschrocken wich Edward einen Schritt zurück.

//Was?!//, schoss es dem Alchemisten durch den Kopf, ehe er sich fing, seine Hände zusammen führte und Mithilfe seiner Alchemie über seinen rechten Arm eine Klinge hervorkommen ließ.

Kampfbereit stellte er sich hin und wartete darauf, dass das Wesen aus seinem Versteck kommen würde.

Es schien alleine zu sein, dennoch blieb Edward wachsam, immerhin musste es nicht zwangsläufig nur eine Person sein, nur weil er sonst niemanden ausmachen konnte.

"Nein, Gluttony. Du darfst ihn nicht essen.", ertönte eine Frauenstimme und plötzlich tauchte in der Dunkelheit ein weiteres Augenpaar auf.

"Nicht?", fragte Gluttony und sah zu der Frau auf, die wohl größer sein musste als dieses Wesen mit der seltsamen Kinderstimme.

"Er wird uns bestimmt noch von Nutzen sein.", erwiderte die Frau, wobei sie ihren Blick nicht einmal von Edward abwandte.

"Wer seid ihr?", will der junge Alchemist wissen.

Seine Haltung war immer noch angespannt, falls sie ihre Meinung ändern würden und ihn doch angriffen.

"Das braucht dich noch nicht zu interessieren. Mit unseren Namen könntest du sowieso nichts anfangen. Komm Gluttony, lass uns gehen.", mit den Worten verschwanden die Augen und die Gasse schien mit einem Mal leer.

Als hinter Edward etwas leise auf dem Boden aufkam.

Erschrocken fuhr der Blonde herum und hielt seinen rechten Arm vor sein Gesicht.

"Keine Angst, Kleiner.", lachte ein Typ mit grünen langen Haaren, der kaum älter als Edward selbst wirkte, ihn dennoch um mindestens einen Kopf überragte.

"Ich bin nicht klein, klar?!", brachte der junge Alchemist wütend hervor.

Er hasste es, wenn man ihn 'klein' nannte.

Immerhin ist er schon um einiges größer geworden, nach jenem Tag.

"Ist ja gut.", brachte der komische Typ hervor, wobei sein Grinsen nicht aus seinem Gesicht wisch.

Die Kleidung von ihm wirkte recht eigenartig und für diese Uhrzeit war er auch zu knapp angezogen.

Der Junge trug einen Rock, ein bauchfreies Top, ein Stirnband, Arm-, wie Beinstulpen und war barfuß unterwegs.

Edward fröstelte es bei diesem Anblick.

"Hey, wir tun dir nichts.", versuchte der Grün haarige ihn zu beschwichtigen und hob dabei seine unbewaffneten Hände nach oben.

"Was wollt ihr hier?", will der Kleinere wissen.

"Wir wollen nichts. Ich schwöre. Wir sind nur draußen unterwegs, sowie du.", versicherte der Größere.

Schnaubend ließ Edward seinen Arm sinken und besah ihn argwöhnischen.

Er traute ihm nicht und wollte ihm deshalb nicht den Rücken zuwenden.

Etwas in den Augen des komischen Typen, ließ Edward ahnen, dass er nichts Gutes im Schilde führte.

"Jetzt sieh mich nicht so an und lass uns Freunde sein.", bat der Typ, stellte sich neben den Blonden und legte ihm freundschaftlich einen Arm um die Schultern.

Sofort schüttelte Edward ihn ab und hob erneut seinen rechten Arm.

Theatralisch seufzend, legte der Grün haarige seine Hand an die Stirn, während er die andere an seine Hüfte legte.

"Immer das Gleiche mit euch Menschen.", ließ er kopfschüttelnd verlauten, wobei sein Gesicht Trauer zeigte.

"Envy! Jetzt hör auf zu spielen und komm her!", ertönte erneut die Frauenstimme, die dieses Mal wütend wirkte.

Erschrocken fuhr Edward mit dem Kopf herum und erblickte auf einem Dach eine Frau stehen, zusammen mit einem dicken Ball, der ihr gerade mal bis zur Hüfte reichte und Arme, sowie Beine besaß.

"Ist ja gut. Auch nie gönnst du mir den Spaß.", beschwerte sich der Junge und mit einem Mal, sprang er zu der Frau auf das Dach.

Verwundert sah der Alchemist neben sich, nur um festzustellen, dass der Grün haarige nicht mehr neben ihm stand.

Der Typ schien auch unbewaffnet nicht sonderlich harmlos zu sein, wie er es hatte Edward glauben lassen wollen.

"Hey! Ich bin noch nicht fertig mit dir!", rief er dem Typen hinterher und trat einen Schritt nach vorne.

"Huh?", entkam es dem Grün haarigen leise, wobei er seinen Kopf zur Seite drehte und über seiner Schulter nach unten zu dem Blonden sah.

"Mach's gut, Kleiner. Bestimmt sehen wir uns bald wieder.", gab er mit einem breiten grinsen von sich, hob die Hand und verschwand dann mit den anderen beiden.

"Hey! Ich hab es dir schon einmal gesagt! Ich bin nicht klein!", keifte Edward dem Jungen hinterher, ehe er hastig losrannte und versuchte die drei einzuholen.

Er wusste, dass er sie nicht entkommen lassen durfte.

Sie wirkten alle drei gefährlich.

Einige Straßen weiter blieb Edward Luft ringend stehen.

Der Blonde hatte sie so lange verfolgt, bis er sie aus den Augen verloren hatte.

Fix und fertig stützte der Junge sich auf seinen Knien ab, eh er sich an eine Hauswand lehnte, daran hinab sank und dort erst einmal versuchte, wieder zu Atem zu gelangen.

Mit seiner Alchemie ließ er seine Waffe am rechten Arm wieder verschwinden, da er sie jetzt wohl nicht mehr brauchen würde.

Dieses Katz und Maus spiel hatte er wohl verloren und er hoffte, dass das was danach kommen musste, nicht allzu schlimm verlaufen würde.

Er ärgerte sich über sich selbst, senkte seinen Kopf und schlug mit der linken Faust seitlich gegen die Hauswand hinter ihm.

"Verdammt... .", jammerte er.

Er hasste sich für seine Unfähigkeit.

"Warum... ?", waren seine nächsten Worte, die er aus Verzweiflung sprach und sich beide Hände über seine Augen legte.

Erst die Sache mit dem Stein, der verlorene Tag und jetzt entkamen ihm auch noch potenzielle Verbrecher.

Das war echt nicht sein Tag.

Nach einigen Minuten stand er wieder auf, lief auf den nahe gelegenen Brunnen zu und schaufelte sich erst einmal Wasser ins Gesicht, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen.

Das Wasser perlte an seinem Gesicht herab und glitt über sein Kinn, sowie über die Nasenspitze und tropfte von dort wieder zurück in den Brunnen.

Es brachte das Wasser in Bewegung, ehe es wieder zum Stillstand und Edwards Spiegelbild zum Vorschein kam.

Sofort wendete der Blonde seinen Kopf ab.

Er konnte sich gerade nicht betrachten.

Sein Gesicht zeigte ihm seinen Schmerz und ließ ihn daran erinnern, was heute passiert war.

Für heute sollte er besser zu Bett gehen.

Morgen würde es dann bestimmt wieder anders aussehen.

Schließlich konnte er sich da wieder ganz den Büchern widmen, um eine Lösung für sein Problem zu finden.

Mit diesem Vorhaben erhob er sich und stiefelte zum Hotel zurück.

Doch dies war leichter gesagt als getan.

So versuchte er sich zurückzuerinnern, wo er lang gegangen sein musste und verfolgte seine eigene Spur bis dorthin zurück, von wo aus er losgelaufen war.

Dies nahm einige Zeit in Anspruch, immerhin war es schon lange dunkel geworden.

Die Gassen wirkten noch gruseliger auf ihn, als zuvor und er war froh, als er sie hinter sich gelassen hatte.

Zwar war er nicht hilflos und wusste sich zu wehren, aber dies wollte er momentan lieber vermeiden.

Er wollte so schnell wie möglich zurück zu seinem Bett und vor allem zurück zu Alphonse.

Bestimmt machte er sich schon Sorgen, wenn er nicht bereits losgezogen war, was Edward nicht hoffte.

Völlig geschafft, kam er in der Straße an, in der noch der kleine Stein lag, den er vor sich hergetreten hatte.

Das hieß, dass er keine fünf Minuten mehr gehen musste und dann am Hotel ankommen würde.

Eilig ging der Blonde den Weg entlang und kam recht schnell am Hotel an.

Schnell lief er hinein, huschte am Rezeptionisten vorbei, stieg die Treppen empor und schlüpfte durch die Tür, nachdem er sie aufgeschlossen hatte.

"Da bist du ja, Bruderherz!", erklang eine freudige, blecherne Stimme, was Edward ein Lächeln ins Gesicht zauberte.

"Ja, da bin ich wieder. Es hatte leider etwas länger gedauert und jetzt bin ich hundemüde.", erklärte der Blonde, zog noch seine Schuhe am Bett aus und ließ sich ins Bett fallen.

"Was hast du denn gemacht?", wollte Al wissen, als ihm auffiel, dass sein Bruder schon ins Land der Träume eingetaucht war.

"Oh, Bruderherz.", gab die Rüstung kopfschüttelnd von sich und deckte seinen Bruder zu, damit er die Nacht nicht frieren würde.

Schließlich könnte Ed noch krank werden.
 

Ausgeruht wachte Edward auf und streckte sich einmal ausgiebig.

"Guten Morgen, Al.", begrüßte er gut gelaunt seinen Bruder, welcher auf dem anderen Bett, in Richtung des Fensters, da saß.

"Ich kann nicht schlafen... .", murmelte Al, was Ed ihn verwirrt ansehen ließ.

"Was sagst du da?", harkte der Blonde nach.

Er traute seinen Ohren kaum.

Bestimmt hatte er sich nur verhört.

"Nicht essen... Ich bin bloß eine leere Hülle. Das hast du mir angetan. Das ist nur deine Schuld!", schrie die Rüstung ihm entgegen.

"Ohne dich wäre ich noch ein Mensch!", fuhr er fort und sprang vom Bett auf.

"A-Al, es tut mir doch leid. Ich versuche schon al-... .", begann sich der junge Alchemist zu erklären.

"Das ist nicht genug! Du hast gut reden, immerhin bist du noch ein Mensch. Das dürfte dir so doch ganz recht sein! Immerhin hast du jetzt bessere Chancen bei Winry. Du weißt, dass sie mich dir sonst vorgezogen hätte!"

"Das stimmt nicht!", sprach Edward verzweifelt dagegen.

"Jetzt tu doch nicht so scheinheilig. Das war doch bestimmt dein Plan gewesen. Du wusstest, was das Opfer sein würde und hast es absichtlich so gemacht, dass ich verschwinden würde!", schrie Al weiter.

"Nein, Al. Das ver-"

"Ich verstehe genau richtig und versuch dir keine weiteren Ausreden zurechtzulegen, das zieht nicht mehr bei mir. Ich werde jetzt alles selbst in die Hand nehmen, dann komme ich auch besser voran.", mit den Worten rannte Alphonse aus dem Hotelzimmer.

Ohne zu zögern, sprang Edward auf die Beine und wollte ihm nach laufen, da gab sein linkes Bein nach und er fiel auf den Boden.

"Alphonse!", schrie er nach seinem Bruder, wobei ihm Tränen in die Augen schossen.

Das hatte er so nicht gewollt.

Er wollte seinen kleinen Bruder wieder zurück haben.

"Alphooooonse!", schrie er erneut und streckte seine Hand nach ihm aus.
 

Schweißgebadet schnellte Edwards Oberkörper nach oben.

Es war noch früh am Morgen und die Sonne begann erst am Horizont aufzugehen.

"Bruderherz?", fragte Al vorsichtig und sah zu Edward auf, da er gerade noch in einem Buch am lesen war.

"Hah... .", entkam ein leises Lachen dem Blonden, wobei seine Mundwinkel leicht angehoben wurden.

Wie hatte er nur denken können, dass es echt passiert war?

Es war nur ein Traum.

Erleichtert legte er sich seine linke Hand an die Stirn, dessen Arm er auf seinem Oberschenkel abgestützt hatte, sodass er gekrümmt da saß.

"Nur ein Traum ... .", murmelte er vor sich hin und lächelte bitterlich.

Es kam ihm so real vor.

Kurz schüttelte der Blonde seinen Kopf.

"Ich werde mal duschen gehen.", gab er kurz von sich, stand vom Bett auf und beeilte sich ins Bad zu kommen, damit er sich duschen konnte.

"Okay, Bruderherz.", gab Al verwundert von sich, da er nie freiwillig selbst daran dachte.

Er wollte Ed erst einmal in Ruhe lassen.

Der Jüngere wusste, dass sein Bruder wieder schlecht geträumt haben musste.

Dies tat er sehr oft in der letzten Zeit, aber so schlimm war es lange nicht mehr gewesen.

Geduldig wartete er auf seinen Bruder, welcher nach fünfzehn Minuten das Badezimmer wieder verließ.

Seine Haare hatte er nur zusammen gebunden, damit sie noch etwas trocknen konnten.

Mittlerweile war es kurz nach sieben und die Sonne erhellte das Zimmer, welches die beiden Jungen bezogen hatten.

"Dann lass uns gehen.", forderte Edward, nachdem er sich seine Schuhe und seinen Mantel angezogen hatte.

Schnell legte Al das Buch zur Seite, stand vom Bett auf und folgte seinem Bruder nach unten.

Verwirrt sah die Rüstung seinem Bruder nach, als dieser am Speisesaal vorbeiging.

"Bruderherz, warte doch. Du musst noch etwas essen.", versuchte Al seinen Bruder aufzuhalten.

"Nein, schon gut. Ich hole mir später was.", winkte der Blonde ab und verließ das Gebäude.

Um ehrlich zu sein, hatte er gerade keinen Appetit, nach dem Traum.

Außerdem würde er sich schlecht fühlen, wenn er jetzt etwas vor seinem Bruder essen würde, da jener es nicht konnte.

"Das ist alles deine Schuld!", hallte es in Edwards Kopf wieder.

Um den Gedanken zu vertreiben, schüttelte er diesen kurz und lief einfach weiter in die Richtung des Hauptquartiers.

Dort angekommen, stieg er wieder die Treppen hinauf und blieb vor Gewohnheit vor einer Tür stehen, die zu dem Raum führte, in welchem der Oberst immer war.

Mit einem Klopfen trat er ein.

Sofort waren alle Augen auf den Neuankömmling gerichtet.

"Oh, hallo Fullmetal. Das ging ja schnell. Ich hatte nicht erwartet, dass du so schnell zurückkehren würdest.", begrüßte Mustang ihn.

"Der Trip war bloße Zeitverschwendung. Wir sind dem Gerücht nachgegangen, dass ein alter Mann die Steine herstellen würde. Tatsächlich haben wir auch einen in die Hände bekommen, allerdings stellte sich heraus, dass das nur eine Fälschung war. Er sah aus, wie es in den Büchern immer beschrieben wurde, aber er war nicht echt.", erklärte der Blonde die Geschehnisse des letzten Tages.

"Gibt es noch etwas, dass du mir erzählen musst?", wollte der Schwarzhaarige so nebenbei wissen.

Kurz überlegte der Blonde, schüttelte dann aber mit dem Kopf.

"Bei deiner Reise hast du keinen Schaden verursacht?", harkte der Oberstleutnant nach.

Wieder überlegte sein Gegenüber, ehe es ihm wie Schuppen von den Augen fiel.

"M-meinen Sie etwa die Schlösser? Also das kann ich erklären. Wir waren eingesperrt und ich meine er braucht sie ja eh nicht mehr, da das nur eine Vorrichtung war, um die Steine in Sicherheit zu wissen und da sie ja nicht echt sind ... Was soll er da noch mit so vielen Schlössern?", versuchte sich der Blonde verzweifelt heraus zu reden.

Seufzend fasste sich der Schwarzhaarige an die Stirn.

"Das waren sehr teure Schlösser, für die wir jetzt aufkommen dürfen, Fullmetal.", erklärte Mustang ruhig.

"Wehe, ich bekomme noch einmal einen Brief, dass ihr irgendetwas kaputt gemacht habt.", ermahnte Roy die beiden Jungen.
 

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Roy: * wütend Ed anseh *
 

Ed: * sich etwas kleiner im Stuhl macht und gerne verschwinden würde*
 

Roy: ...
 

Ed: Wird nie wieder vorkommen. * mit piepsiger Stimme sag*
 

Roy: Wird es nicht. * bedrohlich versicher *
 

Ed: * hart schluck*
 

-1 Monat später -
 

Roy: EDWARD!!!! * einen neuen Brief mit einer dicken Rechnung, wegen Schäden durch den Fullmetal Alchemisten, in den Händen hat*

Das verlassene Haus

Hier bin ich endlich wieder und dieses Mal sogar mit zwei Kapiteln ^-^

Ich hoffe ihr mögt die Geschichte noch genauso gerne wie ich.

Dann mal Let's go~

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K: 15 Das verlassene Haus
 

Hastig nickte Edward, als Zeichen, dass er verstanden hatte, was ihm auch sein Bruder gleich tat.

Zufrieden nickte Mustang.

"Gut, dann könnt ihr gerne gehen. Ich brauche euch nicht weiter.", erklärte der Schwarzhaarige und vertiefte sich wieder in seine Unterlagen, die noch vor ihm auf dem Schreibtisch lagen.

"Wie war das? Ich hör wohl schlecht!", keifte der blonde Alchemist los, während er seine Hände auf den Tisch knallte, was Roy mit einem kalten Blick aufsehen ließ, als plötzlich die Tür aufgerissen wurde.

"Oberstleutnant!", rief eine junge Frau, sich an der Tür festhaltend aufgebracht.

Sie hatte braune hochgesteckte Haare, wobei sich einige Strähnen aus der Frisur gelöst hatten, grüne Augen und sah sehr mitgenommen aus, als wäre sie gerade aus einem Kampf wieder gekommen.

Mit einem Ruck stand der Schwarzhaarige auf, da er den Ernst der Lage sofort begriff.

"Lisa!", rief er und rannte auf die Frau zu, um sie zu stützen.

"Was ist passiert?", wollte er sofort wissen und brachte sie zu einem Sofa, damit sie sich erst einmal setzen konnte.

Mit langsam Schritten näherten sie sich der Couch, auf welcher sie sich sachte fallen ließ.

"W-wir haben unseren ganz normalen R-rundgang gemacht und dann ... dann haben wir aus einem Gebäude seltsame G-geräusche gehört. Natürlich sind Luca und ich direkt nach sehen gegangen. Doch ... auf einmal wurden wir angegriffen. Ich habe versucht zu schießen, als 'Es' Luca hatte, aber es ... es hat nichts gebracht. Darum bin ich losgelaufen, um Hilfe zu holen.", schluchzte die Brünette aufgebracht.

Erneut rannen die Tränen ihr Gesicht hinab, welches sie zu verstecken versuchte, indem sie den Kopf gesenkt hielt.

Immer wieder rieb sie sich über ihre Augen, um die Tränen wegzuwischen.

"Keine Sorge, ich gehe der Sache auf den Grund und sieh mir das mal an.", versuchte der Schwarzhaarige sie zu beruhigen.

Einverstanden nickte sie und wischte sich noch einmal mit dem Arm über die Augen, welche bereits ganz rot geworden und ein wenig angeschwollen waren.

"Nur sag mir noch, wo das genau war.", bat er sie.

"Das alte verlassene Lagergebäude.", erklärte sie kurz, wobei sie versuchte, ihre Stimme wieder etwas fester klingen zu lassen.

"Gut, ich bin schon unterwegs.", mit den Worten stand er auf, streifte sich seinen Mantel über, nahm sich noch seine Pistole und verließ den Raum, gefolgt von den Brüdern Elric.

"Geht zurück in die Bibliothek.", forderte der Schwarzhaarige und blieb stehen.

"Auf keinen Fall, da kommen wir mit.", stellte Edward klar.

"Außerdem könnten wir noch ziemlich von Nutzen sein. Immerhin können wir auch die Alchemie einsetzen.", merkte der Blonde an und grinste dabei siegessicher.

"Nichts da, ihr Kinder bleibt hier! Das ist ein Befehl!", stellte der Oberleutnant klar und ging dann, schnellen Schrittes, weiter.

Mit verschränkten Armen blieb Edward im Gang stehen und sah dabei zu, wie der Schwarzhaarige immer kleiner wurde und sich von ihnen entfernte.

Als er gar nicht mehr zu hören war, ging Edward denselben Weg nach unten.

"Du, Bruderherz? Was machen wir jetzt?", wollte die Rüstung wissen und lief seinem älteren Bruder hinterher.

Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen sah der Angesprochene nach hinten.

"Wir gehen uns einmal die Beine vertreten.", klärte er sein Vorhaben auf.
 

Nach einigen Minuten kam Roy endlich am Ziel an.

Mit dem Rücken gegen die alte, spröde Steinmauer gepresst stand er da, nahe dem Eingang zum Grundstück des alten Lagergebäudes.

Der Eingang besaß keine Tore mehr, da diese ausgehangen weiter drinnen auf dem Boden lagen.

Sie waren mit schwarzen Gitterstäben versehen und hatten sonst keine Besonderheiten.

Über seine Schulter blickte der Oberleutnant nach hinten, beugte sich etwas zur Seite und versuchte einen Blick auf das gesamte Grundstück zu werfen, ob etwas gefährliches oder verdächtiges zu sehen war.

Mit zu Schlitzen geformten Augen, versuchte er sich alles genau anzusehen, damit ihm auch nichts Wichtiges entgehen würde.

Der Vorgarten sah alles andere als ansehnlich aus.

Die wenigen Bäume, die der Garten beherbergte, wirkten mehr tot als lebendig, wobei der ein oder andere auch schon umgefallen war.

Die Sträucher und Büsche waren vertrocknet, sowie auch der Rasen und der Boden und die Steine, die als Weg zum Eingang führten, waren alt.

Einige von ihnen schienen wackelig, während sie an manchen Stellen fehlten oder gar kaputt aussahen.

Auch das Gebäude wirkte, als hätte es seine besten Jahre hinter sich gelassen.

Vor einigen Jahren hatte es dort einmal einen Brand gegeben, weshalb es einsturzgefährdet war.

Die Fenster waren teilweise zerbrochen, das Dach war an manchen Stellen offen und die Spinnweben gaben dem ganzen noch den Rest.

Die Farbe blätterte großzügig am Haus ab, sodass man noch erahnen konnte, dass es einst weiß gewesen war.

Das dunkelblaue Dach war so verdreckt, dass es schon eher grau bis schwarz wirkte.

Als Roy nichts Gefährliches oder Verdächtiges ausmachen konnte, schlich er durch das Grundstück und bewegte sich langsam auf den Eingang des Gebäudes zu.

Neben der Tür, bei der auch schon einiges der dunkelblauen Farbe fehlte, blieb er stehen und öffnete diese langsam, wobei sie ein langes Knarzen von sich gab.

Auch hier blieb er zuerst an der Wand stehen, ehe er mit der Pistole vorne ran, vor die Tür sprang.

Vorsichtig passierte er die Tür und sah sich mit wachsamen Augen nach links und rechts um, während er den Gang entlang ging.
 

Wenig später, nach Roys Ankunft, kamen auch die Elric Brüder am besagten Gebäude an.

"Hier sieht es ja schlimm aus.", bemerkte Edward und ging auf das Grundstück drauf, wobei er seinen Blick über das Gelände streifen ließ.

"Hey, Bruderherz! Was machst du da? Wir sollen dem Oberleutnant doch nicht folgen!", versuchte Alphonse seinen Bruder zur Vernunft zu rufen, was allerdings auf taube Ohren stieß.

"Jetzt mach dir mal nicht ins Hemd. Er wird sehen, dass wir helfen können.", gab Edward gelassen, mit einem frechen grinsen, von sich, wofür er sich extra umgedreht hatte und rückwärts lief, ehe er sich erneut drehte und schnurstracks auf den Eingang zu ging.

Vorsichtig lugte er um die Ecke und als die Luft rein war, betrat er das Gebäude.

Der Vorraum war gigantisch und war sehr geräumig.

Durch den geringen Lichteinfall wirkte alles sehr düster.

An den Wänden hingen wenige, eingestaubte Bilder, die einst ein Künstler mühevoll gemalt hatte.

Die Rüstungen, die den Gang säumten, waren bereits mit Spinnweben dekoriert worden und wirkten rostig, da sie Wind und Wetter ausgesetzt waren.

An den Seiten führten zwei Treppen in die erste Etage hinauf.

Sie waren aus morschem Holz und schienen bei dem kleinsten Gewicht einzubrechen.

Das Gelände war ebenso mit Spinnennetzen bezogen und auch hier blätterte die Farbe unschön ab.

"He!", rief Alphonse, ehe er seinem Bruder folgte und so leise wie möglich über das Grundstück ging.

Fast wäre er über einen losen Stein gestolpert, konnte sich aber gerade noch so fangen.

Alles hier verängstigte ihn, dennoch ging er weiter, da sein geliebter Bruder schon nicht mehr zu sehen war.

"B-Bruderherz...?", rief er leise nach ihm und kam der Tür immer näher.

Schon jetzt rutschte ihm das Herz in die Hose, wenn das denn möglich gewesen wäre.

So Gruselhäuser waren nichts für ihn und seine schwachen Nerven.

Schon jetzt schlotterten seine Knie, was ein stoßen von Metall auf Metall zu folge hatte und so ein lautes Geräusch erzeugte.

So würde er mit Sicherheit nur eine Last für seinen Bruder sein.

"Jetzt komm schon und hör auf zu schlottern.", ermahnte Edward seinen Bruder im Flüsterton, mit einem Finger an den Lippen, als dieser in der Tür angekommen war.

"Aber ich hab solche Angst.", erklärte der Jüngere mit weinerlicher Stimme.

"Dann bleib draußen. Ich mach das schon.", waren die nächsten Worte des Blonden.

Somit war für ihn alles geklärt und er drehte sich um, um tiefer in das Gebäude hineinzugehen.

"Nein, ich möchte mitkommen.", gab Alphonse kopfschüttelnd von sich und folgte seinem Bruder entschlossen ins Innere.

"Dann musst du leise sein.", erinnerte er ihn, woraufhin die Rüstung nickte, seine Schultern straffte und seinem Bruder ins Innere folgte.

Mit jedem Schritt schrumpfte er immer mehr in sich zusammen und ging schlussendlich in gebeugter Haltung seinem Bruder leise hinterher.
 

Im Inneren gab es unzählige Türen und mehrere Gänge und Abzweigungen, dass Roy schon befürchtete, dass er vergaß, wo er lang gegangen war.

Vorsichtig und mit gespitzten Ohren, öffnete er jede der alten Türen, wobei ein Quietschen das Öffnen dieser stets begleitete, sah sich im Inneren um und ging dann zum nächsten Raum.

Er durfte nicht nachlässig werden und musste sich konzentrieren, was ein Grund dafür war, weshalb er alleine losgegangen war und vor allem nicht den kleinen Fullmetal Alchemisten bei sich hatte, haben wollen.

Laut quietschte die nächste Tür beim öffnen, als sie bewegt wurde.

Vorsichtig betrat der Schwarzhaarige den Raum und sah sich genau um, bevor er diesen wieder verließ.

Es war die ganze Zeit schon das Gleiche.

Das Gebäude war der reinste Irrgarten.

Warum hatte Lisa ihn nicht vorgewarnt?

Schließlich war sie ja zusammen mit Luca hineingegangen.

Vor allem, wo waren sie gewesen und wo hatten sie sich getrennt?

Lisa kannte doch schon das Gebäude, weshalb hat sie ihm das ganze verschwiegen?

//Bestimmt war es der Schock gewesen.//, erinnerte er sich an die aufgelöste Frau.

Genau das musste es wohl gewesen sein.

Auf leisen Sohlen steuerte er den nächsten Raum an und betrat diesen ebenso leise.

Schließlich musste er einen Kameraden finden.

Da zählte jede Minute.

Die Räume interessierten Mustang nicht besonders, weshalb er sich diese nicht so genau ansah.

Alles, was er wusste war, dass es äußerst staubig war, überall Spinnennetze hingen und die Türen mal wieder dringend geölt werden mussten, da jede von ihnen quietschte.

Die eine mal lauter als die andere.

Wenigstens einen Tipp hätte sie geben können, auf welcher Ebene sie gewesen waren.

Da fiel dem Schwarzhaarigen ein, dass es sowieso nichts bringen würde, dies zu wissen, da der Unbekannte Luca schließlich woanders hingebracht haben könnte.

Leise seufzte der Oberleutnant, nachdem er den Gang wieder betreten hatte und legte sich dabei die Hand auf die Stirn.

"Das macht doch langsam keinen Sinn mehr.", gab er geschafft von sich, ehe er die Hand, welche an seiner Stirn weilte, wieder sinken ließ.

Dennoch ging er weiter und suchte die anderen Räume ab.

Nach einiger Zeit, die ihm wie eine Ewigkeit vorkam, war er im Erdgeschoss fertig und steuerte die Treppen nach oben an.

Es waren doch nicht so viele Türen gewesen, durch die Verzweigungen hatte es nur so auf ihn gewirkt.

Langsam stieg er die Stufen empor und blieb dabei dicht an der Wand, mit wachsamen Augen.

Auf dem letzten Treppenabsatz blieb er stehen und lugte um die Ecke, ehe er in den Flur vor ihm ging.

Dort gab es nur eine Reihe mit Türen, die weit auseinander lagen.

Mit einem mulmigen Gefühl im Magen öffnete der Schwarzhaarige die Tür vor sich und schlich langsam in den dunklen Raum hinein.

Vorsichtig tastete er sich an der Wand entlang, auf der Suche nach dem Lichtschalter.

Noch immer ließ ihn dieses beklemmende Gefühl nicht los, weshalb sein Herz einen Marathon zu laufen schien.

Nach einiger Suche, fand er den Schalter und betätigte ihn, mit laut klopfendem Herzen.

Das Licht durchflutete den Raum, weshalb sich der Schwarzhaarige ruckartig umdrehte.
 

"Ich glaube langsam, dass er hier unten nicht ist, Bruderherz.", flüsterte die Rüstung, welche dicht hinter seinem Bruder herlief und sich ängstlich umsah.

"Wahrscheinlich hast du recht.", musste der Blonde seinem Bruder zustimmen.

"Am besten beginnen wir fast ganz oben im zweiten Stock. Wahrscheinlich hat er ganz unten angefangen und könnte nun dort sein.", überlegte der Alchemist, wobei er seine rechte Hand nachdenklich an sein Kinn legte.

Zustimmend nickte die Rüstung.

Die Theorie klang plausibel, sowie logisch.

Auf leisen Sohlen schlichen sie zurück in die Halle, stiegen die knarzenden Holztreppen hinauf und durchkämmten den zweiten Stock, der nicht ganz so staubig wirkte, wie das Erdgeschoss.

Im zweiten Stock gab es weitaus weniger Türen und wie sie sehen konnten, nur einen Flur.

So leise wie möglich gingen sie in den ersten Raum hinein und untersuchten diesen auf Spuren.

Viel gab es dort nicht zu sehen.

Mitten in dem Raum stand ein Schreibtisch mit Reagenzien darauf, Bücher lagen gestapelt daneben, ein altes Poster hing an der Wand und rechts neben den Jungen befand sich ein Regal mit Büchern darin.

Nachdem sie fertig waren, gingen sie in den nächsten Raum, welche über und über mit Bücherregalen voll gestellt war.

Allerdings war nichts interessantes dabei, weshalb die Brüder auch diesen Raum schnell wieder verließen.

Der dritte Raum schien eine Art Wohnzimmer zu sein.

Dort stand ein alter Kamin, davor ein großer Teppich und ein großes Sofa.

Daneben war ein kleiner Beistelltisch, worauf eine alte Öllampe stand.

An den Wänden waren Bücherregale, die voll mit Büchern gefüllt waren.

Neugierig ging der Fullmetal Alchemist auf eines der Regale zu und wollte eines der alten Bücher herausnehmen.

Es hatte seine Neugier geweckt, da es noch am wenigsten eingestaubt wirkte.

Plötzlich öffnete sich unter ihm eine Falltür, nachdem er an dem Buch gezogen hatte und mit einem erschrockenen Aufschrei, fiel er zusammen mit seinem Bruder hinab.

Ein lautes Scheppern ertönte, da Alphonse auf dem Boden aufkam, während Edward auf etwas weichem landete.

"Uff.", entkam es unter dem Blonden.

Verwundert darüber öffnete der junge Alchemist seine Augen, die er vor dem Aufprall, aus Reflex, geschlossen hatte.

Der Raum war hell erleuchtet, womit der junge Alchemist nicht gerechnet hatte, ebenso wenig hatte er damit gerechnet, dass er direkt auf eine Männerbrust sehen würde, genauso wenig, wie mit den Armen, die um seine Taille herum geschlungen waren.

"Fullmetal?! Was machst du denn hier!?", schrie der Oberleutnant dem Blonden entgegen.

Der Schock stand ihm ins Gesicht geschrieben.

So hatte er doch geglaubt, dass er nicht herkommen würde.

Das hieß dann jetzt wohl, dass er ihn auch noch beschützen musste.

Ruckartig hob der Angesprochene seinen Kopf und sah seinem Vorgesetzten direkt in die Augen.

"Oberleutnant.... Ich habe Sie gefunden.", bemerkte er lächelnd.

"Gefunden?! Du solltest gar nicht erst hier sein!", entkam es dem Schwarzhaarigen wütend.

"Ich kann ja wohl tun, was ich will!", keifte der Blonde zurück.

"Nicht so lange ich dein Vorgesetzter bin! Da hast du auf mich zu hören und meine Anweisungen zu befolgen!", schrie er dem Blonden entgegen, den er dabei etwas fester an sich drückte.

Ein leises Keuchen entkam Edwards Lippen, wobei er sein Gesicht schmerzlich verzerrte, da seine alte Wunde noch nicht ganz abgeheilt war, die er von dem Unbekannten im Hotel erhalten hatte.

"Edward!", rief Alphonse erschrocken, der in der Zwischenzeit bereits aufgestanden war.

Sofort ließ Roy Edward los, wobei seine wütende Mimik einer besorgten wich.

"Hey, gehts dir gut?", wollte er sofort wissen und suchte den Blick des Kleineren, wobei er sanft eine Hand an die Wange des Blonden legte, während die andere noch um seine Taille geschlungen war.

"Ja, es geht schon wieder.", beteuerte der junge Alchemist und sah dabei seinem Gegenüber in die Augen.

"Wenn ihr dann mal fertig seid rum zu turteln, können wir ja weiter machen.", sprach eine fremde Männerstimme.

Erschrocken fuhr Edward hoch, sodass er auf seinem Vorgesetzten saß.

"Wer bist du denn?", wollte Edward sofort wissen.

"Das wüsstest du wohl gerne.", lachte die Stimme auf und trat ins Licht.

Vor Edward stand, wie sein Bruder, eine Rüstung.

Allerdings sah diese ganz anders aus, ebenso wie der Haarteil, der aus der Rüstung heraus ragte.

Jener war viel üppiger, die Augen der Rüstung leuchteten in einem unheilvollen Gelb und die Maske sah aus wie drauf gelegt und besaß Zähne, während der Mund offen stand.

Um die Rüstung war ein Mantel gewickelt, wobei ein Armteil herausgeschnitten und mit Fell ausgeschmückt worden war, ebenso wie der untere Saum.

Um die Hüfte war ein breiter Gürtel gewickelt, der an seinen Enden einen großen silbernen Ring besaß.

In den Händen hielt die Rüstung ein großes Metzgermesser und die Füße steckten in braunen Stiefeln.

"Darf ich vorstellen? Ich bin der berühmte Barry the Chopper!", stellte er sich vor, wobei er einen überflüssigen Ausfallschritt vollführte und seine Arme von sich streckte.

"Noch nie gehört.", bemerkte Edward gelangweilt, was Barry aufschrecken ließ.

"Wie? Von mir muss man aber schon gehört haben. Immerhin bin ich eine ganz große Nummer!", erklärte er, wobei Unverständnis in seiner Stimme mit schwang.

"Hm... .", überlegte der blonde Alchemist mit der Hand am Kinn.

"Nein, noch nie was von dir gehört.", verpasste er erneut Barry eine Breitseite, was diesen fast aus den Latschen kippen ließ.

"Werd ja nicht frech, du drei Käse hoch!", warnte er den jungen Alchemisten und streckte dabei sein Metzgermesser in die Richtung des Jungen.

"Was soll ich machen, wenn du so unbekannt bist.", wollte Edward schulterzuckend wissen.

"Na warte, ich habe dich gewarnt.", sprach die Rüstung wütend und schleuderte sein Metzgermesser in Edwards Richtung, was Alphonse erschrocken die Augen aufreissen ließ.

Sofort wollte er seinem Bruder zu Hilfe eilen und streckte schon seine Hand nach ihm aus.

"Bruderherz!", rief er dabei, doch er würde zu spät kommen und das wusste er.

Blitzschnell reagierte Roy, nahm Edward in seine Arme und rollte sich nach vorne ab.

Gerade einmal zwei Meter weiter lag der Schwarzhaarige über dem Blonden, während seine Arme schützend um jenen lagen.

Das Messer selbst steckte jetzt im Boden, wo zuvor noch der Blonde gesessen hatte.

"Geht's ... geht's dir gut?", wollte Roy besorgt wissen, erhob sich etwas und sah in das Gesicht des Jungen unter sich, welcher vor Schreck die Augen zusammen gekniffen hatte.

Mit einem überraschten Laut sah Edward zu seinem Retter auf.

"Oberst ... .", begann der am Boden liegende.

"Bruderherz!", rief der Jüngste im Raum erneut und eilte auf seinen Bruder zu.

"Geht es dir gut?", will er sofort wissen.

Sowohl in der Stimme, wie auch im Gesicht konnte der ältere Bruder Sorge und Angst um ihn erkennen.

"Aber klar doch. Jemand so unbekanntes kriegt mich nicht so leicht klein.", grinste der Fullmetal Alchemist, drückte den Oberstleutnant, welcher es zuließ, von sich und stand auf.

"Du willst kämpfen? Dann sollst du einen Kampf bekommen.", grinst Edward und schritt bedrohlich langsam auf seinen Gegner zu.

Sofort begab sich Barry the Chopper in Kampfstellung und wartete auf den jungen Alchemisten.

Noch immer wich das Grinsen nicht aus dem Gesicht Edwards.
 

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CielForever: Das wars dann auch schon wieder.
 

Roy: Wie kann man nur so stur sein?! *keift Ed an*
 

Ed: Das sollte ich eher dich fragen!
 

CielForever: Ooookay, ich glaube die Streiten wohl noch eine Weile. Bis zum nächsten Mal. * geht zu den Beiden Streithähnen hin, als eine Vase durch die Gegend fliegt* Wo habt ihr denn jetzt die her?!

Nach New Optain

Hier das versprochene zweite Kapitel ^-^

Let's go~

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K: 16 Nach New Optain
 

Mit seiner Alchemie verwandelte der Blonde seinen rechten Arm in einen spitzen Gegenstand, während er auf Barry the Chopper zuging.

Just in diesem Moment fiel diesem ein, dass er gar keine Waffe mehr bei sich trug.

"Aber ich bin unbewaffnet!", rief die Rüstung erschrocken aus.

"Das ist unfair.", hängte er, mit hoher Stimme, hinten dran.

"Das ist nicht mein Problem. Umso besser für mich.", gab Edward schief grinsend von sich und begann auf die Rüstung zu zurennen.

"Hey! Jetzt warte doch, du Giftzwerg!", schrie die Rüstung und rannte ebenfalls los, was von außen seltsam wirkten musste, wie ein Mann in Rüstung vor einem Kind davon lief.

"Wie hast du mich gerade genannt?!", wollte Edward wütend wissen, wagte einen Sprung und verfehlte die Rüstung um Haaresbreite.

"Uaaaah!", schrie Barry.

Auch der nächste Sprung verfehlte ihn nur knapp.

"Jetzt warte doch!", jammerte der Mann in der Rüstung.

"Ähm ... sollen wir da nicht lieber meinem Bruder helfen?", wollte die zweite Rüstung im Raum wissen.

Sofort wank der Schwarzhaarige ab.

"Nicht doch, ich glaube eher, dass dieser Barry the Chopper Hilfe braucht.", mit diesen Worten lehnte sich Roy, mit verschränkten Armen an die Wand und besah sich das Schauspiel mit seinem typischen Grinsen, als Barry es schaffte bis zu seinem Metzgermesser zu kommen, es aus dem Boden zog und sich nun dem blonden Alchemisten entgegenstellte.

"Na warte, jetzt bekommst du es zurück!", mit einem Kampfgeschrei lief er auf Edward zu, mit der Absicht ihm ein weiteres Körperteil abzuhacken.

Barry holte aus, während auch Edward ausholte und sie beide mit einem lauten Schrei aufeinander zu sprangen.

Mit einem lauten Klirren, traf Metall auf Metall, weshalb die Beiden kämpfenden einander wegschleuderten.

Kurz schlitterten sie, ehe sie zum Stehen kamen, wobei sie sich noch mit jeweils einer Hand am Boden abgestützt hatten, um nicht nach hinten umzukippen.

"Sollten wir nicht doch lieber dazwischen gehen?", wollte Alphonse wissen, der schon einen Schritt nach vorne getan hatte.

Kurz nickte der Schwarzhaarige, welcher sich von der Wand abstieß und Edward zur Hilfe kommen wollte.

So schnell wie möglich, nachdem Alphonse noch ein paar weitere Schritte nach vorne gelaufen war, begann er mit seiner Kreide, die er aus seiner Beingurttasche heraus geholt hatte, einen Kreis auf den Boden zu malen und diesen mit weiteren Strichen auszufüllen.

Roy währenddessen schnippte einmal und entfachte vor sich ein großes Feuer, welches auf direktem Weg zu Barry flog.

Kreischend sprang dieser aus der Schussbahn.

"Zwei gegen einen ist unfair!", beschwerte er sich, als hinter ihm der Boden nach oben schnellte und ihn gefangen nehmen wollte.

Gerade so konnte Barry the Chopper noch ausweichen, ehe die Erdwelle auf den Boden zuraste und ihn fast verschluckt hätte.

"Ich bin alleine, was ist das den für ein feiger Kampf?!", beschwerte sich Barry.

"Der Kampf war nie wirklich fair gewesen.", gab Edward von sich, was ihn alle Anwesenden verdutzt ansehen ließen.

Kurz lachte der Blonde auf, als er sich aufrichtete und seine Haare nach hinten strich.

"Während unseres Kampfes, habe ich dich kurz berührt. Dabei ertönte ein seltsam hohler Klang, der nur auftritt, wenn die Rüstung gänzlich leer ist.", erklärte er mit einem grinsen im Gesicht.

Ein Lachen ertönte von der Rüstung, bevor er seine Hand an seinen Helm legte.

"Du bist wirklich schlau.", mit den Worten zog er seinen Helm von den Schultern und gab die Leere darunter preis.

"Ich hätte nicht gedacht, dass du so schnell hinter mein Geheimnis kommen würdest. Aber sag, bist du nicht erschrocken darüber? Müsstest du nicht jetzt rufen 'Oh mein Gott! Die Rüstung ist ja leer! Wie geht sowas?!' ", wollte Barry wissen und legte den Kopf wieder zurück auf seine Schultern.

"Nein, schließlich wusste ich es bereits und genau aus dem Grund weiß ich auch, wie ich dich töten kann.", mit den Worten, preschte der Blonde nach vorne und holte wieder mit seinem rechten Arm aus.

"So so. Nicht einmal etwas schockiert. Aber dafür musst du erst einmal herausfinden, wo sich meine Schwachstelle überhaupt befindet.", lachte die leere Rüstung auf und sprang zur Seite.

"Mal sehen, wer zuerst stirbt.", lachte Barry verrückt auf und preschte ebenfalls mit seinem Metzgermesser nach vorne.

Gerade so hatte Edward noch mit einem Hechtsprung ausweichen können.

"Ich störe ja nur ungern, aber wir sind auch noch da.", meldete sich Roy zu Wort und schnipste einmal.

Da der Gegner in dem Moment zu dem Schwarzhaarigen gesehen hatte, konnte er noch rechtzeitig den Flammen ausweichen.

"Das wird mir hier zu heiß.", sprach die Rüstung.

Er wusste, dass er keine Chance haben würde zu gewinnen, weshalb er, was untypisch für ihn war, floh.

Natürlich eilten die drei ihm direkt hinterher.

"Halt! Bleib stehen, Feigling! Ich bin noch nicht fertig mit dir!", schrie Edward dem fliehenden nach, als sie ein leises, gedämpftes, schmerzerfülltes wimmern unweit zu ihrer rechten vernehmen konnten.

Sofort blieben sie stehen und lenkten ihren Blick zur Geräuschequelle.

Dort lag Luca!

Da er ganz hinten im selben Raum gelegen hatte, hatten sie ihn nicht gehört, was auch unter anderem dem Kampf zu verschulden war.

Luca war gefesselt und geknebelt worden, weshalb sie ihn vorher nicht hatten hören können.

Er sah schrecklich aus.

Der junge Mann war mit Wunden übersät, wobei einem die Platzwunde am Kopf sofort auffiel.

Erschrocken blieben alle drei stehen und sahen zu dem Verletzten.

"Warte, wir befreien dich.", erklärte Roy ruhig, lief zum Gefesselten und kniete sich zu ihm nieder, während Edward diesem Barry wieder nach jagen wollte, als er bemerkte, dass dieser außer Sichtweite war, weshalb er erneut stehen blieb.

"Verdammt!", fluchte der Blonde und schlug mit der linken Faust gegen die Wand, ehe er seinen rechten Arm zurück transmutierte.

"Er ist uns entwischt!", brachte der Blonde frustriert zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor.

Sanft legte sich eine Hand auf die Schulter des kleinsten im Raum, jener auf seine Schulter nieder sah und eine Metallhand erkannte, die seinem jüngeren Bruder gehörte.

"Es ist schon gut, Bruderherz. Jetzt sollten wir uns erst einmal um Luca kümmern.", wies Al seinen Bruder an, jener einverstanden nickte und sich zu dem Verletzten niederkniete, welcher die Fesseln mittlerweile los geworden war.

"Kannst du stehen?", wollte Edward wissen.

"Äh, j-ja. Ich denke schon.", sprach Luca, der den Umständen entsprechend, fix und fertig klang.

So half Edward dem Älteren langsam auf die Beine, was eher schlecht als recht funktionierte.

Holprig kam der junge Mann zum Stehen, wobei er sich noch viel an Edward und Roy abstützen musste, welche ihn nach draußen, aus dem Horrorhaus, brachten.

Nur schwerlich kamen sie voran und brachten ihn in ein nahe gelegenes Krankenhaus.

"Wir kommen später mit Lisa wieder. Lass dich so lange behandeln und Ruh dich aus.", mit den Worten übergab Roy Luca an die Fachkräfte und verschwand mit den Elric Brüdern wieder aus dem, nach Desinfektionsmittel riechenden, Gebäude.

"Was hattet ihr überhaupt in dem verlassenen Haus zu suchen? Ihr habt euch nicht an meine Anweisung gehalten.", ermahnte der Schwarzhaarige die beiden Jüngeren.

"Aber wir waren dir eine Hilfe.", konterte Edward grinsend.

"Das hätte ich alleine auch geschafft. Alles was ihr geschafft habt wahr, auf mich drauf zu fallen, krach zu machen und dazu habt ihr euch oben drein noch in Gefahr gebracht. Hinzu kommt noch, dass ihr diesen Typen entkommen lassen habt.", zählte der Oberstleutnant auf, wobei er mit den Fingern mit zählte.

Betrübt sahen die Brüder zu Boden, weil sie sich eingestehen mussten, dass Roy recht hatte.

Sie haben alles versaut, auch wenn Edward gut gekämpft hatte, so hatte er doch sich selbst und was für ihn noch schlimmer war, seinen Bruder in Gefahr gebracht.

"Das nächste Mal hört ihr besser auf mich.", verlangte Ed's Vorgesetzter, was Edward noch mehr anstachelte Roy zu zeigen, dass er was drauf hatte und helfen konnte.

Er wollte es ihm um jeden Preis beweisen, aber um den Älteren zufrieden zu stimmen, nickte er bloß, was Roy erleichtert seufzen ließ.

Dieses Mal kamen sie schneller vorwärts und waren schon nach wenigen Minuten wieder in dem Militärgebäude angekommen.

Seufzend ließ sich der Schwarzhaarige in seinen Stuhl fallen, rieb sich mit der rechten Hand die Nasenwurzel, wobei er seine Augen angestrengt geschlossen hielt und dabei eine Grimasse zog.

Das ganze bereitete ihm schon wieder Kopfschmerzen.

Währenddessen war Riza, die sich wieder an ihrem Arbeitsplatz befand, aufgestanden und hatte ihrem Vorgesetzten einen Kaffee aufgesetzt, den sie ihm dann kurz darauf vor die Nase stellte.

"Danke.", bedankte er sich kurz, nahm den Kaffee mit seiner linken Hand und führte sie zu seinem Mund und nahm ein paar Schlücke des braunen Getränks zu sich.

"Wenn wir dann nicht mehr gebraucht werden, dann gehen wir jetzt wieder.", versuchte Edward davonzukommen und zeigte schon mit den Daumen in Richtung Tür.

"Nicht so eilig.", hielt der Oberstleutnant die Beiden vom gehen ab.

Neugierig besah der blondhaarige Alchemist seinen Vorgesetzten.

"Ich möchte, dass ihr weiter reist. Nach New Optain. Dort soll es einen ausgezeichneten Arzt geben, welcher Menschen schnell heilen kann. Hört mal nach, was sein Geheimnis ist und ob es sich dabei um den Stein der Weisen handelt."

"Ja, machen wir.", mit den Worten drehte Edward sich bereits um, als Roy noch einmal seine Stimme erhob:"Und wehe dir, ich höre noch einmal, dass du dort etwas kaputt gemacht hast.", ermahnte er seinen Schützling und besah ihn mit einem strengen Blick.

Bei dem Klang seiner Stimme jagte es Edward einen Schauer über den schmächtigen Rücken.

"A-aber klar doch. Lass uns gehen, Alphonse.", mit den Worten eilte der junge Mann aus dem Zimmer.

Ein Seufzen entkam von Roy´s rechten.

"Sie sind zu streng mit ihm. Immerhin haben sie so eine große Aufgabe auf so kleine Schultern geladen.", hörte er vorwurfsvoll von Riza.

"Diese Schultern sind stärker als sie den Anschein haben. Du kennst ihre Geschichte.", erwiderte der Schwarzhaarige, woraufhin Riza bloß nickte.

Ohne sie noch einmal anzusehen, nahm er noch einen Schluck von seinem Kaffee und begann dann mit den Berichten, als die Tür aufgerissen wurde und ein groß gewachsener Mann hereintrat.

"Da bin ich wieder.", gab dieser von sich, wobei er sein Oberteil durch die Luft warf und wieder eine seiner übertriebenen Posen vollführte, in denen er seine Muskeln zur Schau stellte.

Wie so oft umgaben ihn dabei funkelnde Sterne.

"Du hast ihn knapp verpasst.", ließ Roy gelangweilt verlauten und widmete sich wieder dem Papierkram.

"Wen verpasst?", wollte Alex Armstong wissen und sah Roy verwundert an.

"Nah, unseren Neuzugang. Edward und seinen Bruder. Sie sind eben aus der Tür raus. Du hast die Beiden ganz knapp verpasst.", erklärte Roy ruhig, so als würde ihn das ganze nichts angehen.

"Oh nein! Nicht schon wieder!", jammerte der Mann, der vom Pech verfolgt zu sein schien.

"Wartet auf mich!", rief er aus, wobei Sturzbäche aus seinen Augen zu schießen schienen und rannte mit einem Affenzahn in Richtung Ausgang.

"Mach doch wenigstens .... die Tür zu.", entkam es währenddessen genervt von dem Schwarzhaarigen.

Wütend besah er die Stelle, wo noch zuvor der Hühne gestanden hatte, ehe er knurrend aufstand und die Tür selbst schloss.

Mit einem angestrengten seufzen ließ er sich auf seinen Platz nieder, als die Tür auch schon erneut aufgerissen wurde, was Roy eine Wutader auf der Stirn bescherte.

"WAS?!", keifte er den Neuankömmling an und klatschte dabei wütend die Hände auf den Tisch, was die Person in der Tür stocksteif in jener stehen bleiben ließ.

"Jetzt beruhig dich mal. Ich wollte mich nur an meinen Arbeitsplatz begeben.", erklärte der blondhaarige Mann, mit einem lachen, sein erscheinen.

"Ach, du bist es Havoc.", sprach er ihn beim Namen an und entspannte sich wieder augenblicklich, während er sich schnaubend durch die Haare fuhr.

"Ja.", mit den knappen Worten schloss der Blondhaarige die Tür und setzte sich an seinen Arbeitsplatz, um wieder seiner Arbeit nachzukommen.
 

Nach einigen Minuten waren die Brüder Elric wieder am Hotel angekommen, um den Koffer von Edward mitzunehmen, da sie sich sofort wieder in den Zug setzen wollten, um nach New Optain zu fahren.

Glücklicherweise war der Koffer immer Reise fertig, weshalb Edward nur wenige Sekunden im Hotelzimmer verblieb und es dann auch direkt wieder verlassen konnte.

Mit einem winken, was an den Hotelbesitzer gerichtet war, verließen sie das Gebäude.

"Der Oberstleutnant war ja richtig sauer.", bemerkte Alphonse.

"Ach, der kann mich mal.", erwiderte Edward cool, wobei er unbekümmert ab wank und den Blick weiter geradeaus gerichtet hielt.

"So hast du aber in seinem Büro nicht gewirkt.", merkte die Rüstung verwundert an.

Daraufhin bedachte Edward seinen Bruder mit einem mürrischen Blick, was Alphonse laut schlucken ließ.

Schweigend gingen sie weiter, wobei der Blonde immer noch sehr angefressen aussah, weshalb Alphonse schräg hinter seinem Bruder her lief.

Die drückende Stille setzte Alphonse sehr zu und ließ ihn auf Dauer immer nervöser werden.

Sollte er was sagen?

Was konnte er denn sagen, um die unangenehme Stille zu durchbrechen?

In Gedanken versunken lief er weiter, wobei er nicht bemerkte, dass sein Bruder angehalten hatte und ungebremst in ihn hinein lief, wobei Edward nach vorne fiel und den Boden küsste.

Ruckartig erhob Edward den Kopf und fauchte seinen Bruder sofort an: "Kannst du nicht aufpassen, Al?!"

"T-tut mir leid.", beteuerte die Rüstung und wollte seinem Bruder aufhelfen, als plötzlich ein Mädchen angerannt kam, über den am Boden liegenden Edward stolperte und der Länge nach hin fiel.

"Au....!", entkam es dem Mädchen, welches ihr Gesicht schmerzlich verzog.

Langsam drehte sie sich in eine sitzende Position und hielt sich das verletzte Knie, welches blutete.

Das Mädchen hatte blonde, lange, zu zwei hohen Zöpfen gebundene Haare, die ihr wellig über die Schultern fielen und ein weißes knie langes Kleid an, welches mit blauem Saum geschmückt worden war. Außerdem besaß das Kleid noch ein blaues Schleifenband an der Taille und blaue Verzierungen an der Brust.

Die langen Ärmel des Kleides, welche nach unten hin etwas breiter wurden, besaßen auch einen blauen Saum und eine kleine Musterung am Oberarm, wovon ein Streifen nach unten zu der Hand führte.

"Ist alles okay bei dir?", erkundigte sich die Rüstung nach dem Mädchen, beugte sich dabei etwas nach vorne und hielt ihr seine Hand hin, um ihr aufzuhelfen.

Erschrocken wich das Mädchen zurück und als Edward sich etwas aufgerichtet hatte, da klammerte sich das Mädchen schon an ihm fest.

Verwundert blinzelte Edward und sah die Blondine ebenso perplex an.

"Nanu? Was hast du denn?", wollte der junge Alchemist wissen.

"B-bitte hilf mir.", jammerte sie, wobei sich schon Tränen in ihren Augenwinkeln sammelten.

"Wobei soll ich dir denn helfen?", war die nächste Frage von dem Alchemisten, da er beim besten Willen nicht wusste, was das Mädchen hatte.

"Lass ihn mich nicht kriegen.", schluchzte sie und sah zum ersten Mal mit ihren blauen Augen in die von Edward.

"Wer soll dich nicht kriegen?", verlangte er zu wissen und sah sie dabei mit ernster Miene an.

Plötzlich ertönten Rufe von Männern und das Klappern von Rüstungen, was das kleine Mädchen zusammen zucken ließ.

Sofort verstand Edward, dass sie wohl vor den Soldaten Angst hatte.

Eilig stand der Blondhaarige auf und zog das Mädchen mit sich nach oben, welche einen erschrockenen Laut von sich gab.

Da bemerkte Alphonse, dass sie einen ganzen Kopf kleiner war als sein Bruder und dabei schien sie sogar noch in seinem Alter zu sein.

Schon jetzt fand Al, dass sie gut zusammen passen würden.

Doch für mehr Gedanken war jetzt keine Zeit.

Schnell zog Edward das Mädchen mit sich, welches durch die höllischen Schmerzen im Knie auf den Boden sackte.

Schmerzlich wimmerte sie, weshalb Ed sie eilig hoch auf seine Arme hob und mit ihr in eine nahegelegene Seitengasse floh.

In dieser angekommen setzte er sie ab, sodass sie gegen die Wand gelehnt da saß und platzierte sich dabei neben sie, wobei er die Arme links und rechts neben dem Kopf des Mädchens abgestützt hatte.

Dies ließ die Wangen des Mädchens erröten und die Angst vor den Soldaten kurz in den Hintergrund rücken.

Mit großen Augen sah sie ihrem Retter ins Gesicht, welcher den Blick aber abgewandt hatte und angespannt, sowie aufmerksam zum Ausgang der Gasse sah.

Auch sein Bruder Al stand bereits bei ihnen.

Er war nur Sekunden nach ihnen dazu gestoßen und stand jetzt etwas weiter in der Gasse drinnen, damit man ihn nicht sehen würde.

Langsam ging Ed mit dem Rücken an der Wand entlang und spähte vorsichtig um die Ecke, als die Geräusche von den klappernden Rüstungen, sowie den Rufen der Männer immer leiser wurden.

Gerade konnte er noch sehen, wie sie geradeaus weiter gelaufen sind.

Seufzend entließ er die angehaltene Luft aus seinen Lungen und wendete sich wieder dem Mädchen zu.

Sie saß verängstigt an der Wand und sah mit ihren großen Augen immer noch zu ihrem Retter auf.

"Vor denen bist du doch geflüchtet, oder?", wollte der Blondhaarige wissen und schritt dabei etwas näher auf sie zu, woraufhin er ein kurzes nicken erhielt.

Nervös spielte die Kleine an ihrem blauen Perlen Armband herum und lenkte ihren Blick genau darauf.

"Was hast du denn angestellt, dass sie dich verfolgen?", war die nächste Frage des scheinbar Ältesten in der Runde.

Es herrschte Stille, in der eine Antwort ausblieb.

Nicht einmal mit einem Kopf nicken oder einem schütteln des Kopfes erhielt er sie.

Wieder seufzte der junge Alchemist.

"Nun gut, dann werden wir jetzt gehen.", mit den Worten drehte Edward sich schon um und wollte die Gasse verlassen, als plötzlich eine kleine Hand nach dem Ärmel seines Mantels griff und ihn festhielt.

Mit einem fragenden Blick drehte Edward sich zu ihr um.

"Bitte geh nicht.", bat das Mädchen ihren Retter mit einem verzweifelten Blick.

Der Hundeblick, den sie ihm zuwarf, erinnerte Edward an einen kleinen Golden Retriever Welpen, weshalb er einknickte.

"Na gut, dann kommst du aber mit uns nach New Optain, da wollen wir nämlich jetzt hin."

Sofort erhellte sich das Gesicht des Mädchens und sie nickte zufrieden, als ihr plötzlich etwas einfiel.

"Kommt der etwa auch mit?", dabei deutete sie auf die große Rüstung, was Ed nicken ließ.

"Ja, Al ist mein Bruder."

Verwundert sah sie von Ed zu Al und wieder zurück.

"Keine Sorge. Al tut dir nichts.", versicherte der Blonde ihr mit einem Lächeln im Gesicht.

Dennoch nicht ganz überzeugt, klammerte sie sich mit zugekniffenen Augen an das Bein von Edward.

Währenddessen blieb Al noch immer wie angewurzelt stehen und fragte sich, wie er es geschafft hatte, ihr so viel Angst zu bereiten.

"Lass mich mal kurz los.", bat der Alchemist sie.

Widerwillig tat sie es und richtete ihre volle Aufmerksamkeit auf ihren Retter, welcher sich den roten Mantel abstriff und ihr, überraschenderweise, hinein half.

Die Kapuze des Mantels zog er über ihren Kopf, um ihr Gesicht zu verdecken und nickte zufrieden.

"So sollte es gehen. Dann sollten wir langsam los.", mit den Worten nahm er das Mädchen erneut auf seine Arme und verließ die Gasse.

Mit vor Überraschung geweiteten Augen ließ sie es zu, dass der Blonde sie erneut trug.

Dabei hatte sie eine Hand eng um den roten Stoff des Mantels geschlossen und drückte ihn gegen ihre Brust, worunter sich ihr schnell schlagendes Herz befand.

Sie war froh, dass der Mantel ihr verräterisch rotes Gesicht verdeckte.

Im Eiltempo liefen sie durch Central City, da sie zum Zug mussten und dieser bald abfahren würde.

Den Koffer hatte Al an sich genommen und lief den beiden Blondhaarigen hinterher.

Nach einer guten Viertelstunde waren sie am Gleis angelangt und kamen im Wagon des Zuges zum Stehen, wobei Edward keuchend atmete.

"Gerade noch rechtzeitig.", entkam es dem Fullmetal Alchemisten außer Atem.

"Ja.", gab das einzige Mädchen in der Runde von sich.

"Lasst uns lieber auf einen Platz gehen.", meinte Al, woraufhin Ed kurz nickte.

"Ja, das wäre das beste.", mit den Worten ging er durch den Wagon und setzte das Mädchen auf einem vierer Platz ab und sich direkt daneben.

Kaum saß der Ältere, da rückte das Mädchen ihm so auf die Pelle, dass es Edward unangenehm wurde.

Seine Wangen verfärbten sich rötlich und heiß wurde ihm zu allem Übel auch noch.

Wenn das Winry sehen würde.

Daran wollte er gar nicht denken!

Den abgewandten Blick und die Röte auf den Wangen des älteren Elrics verstand das Mädchen falsch und interpretierte da Zuneigung ihr Gegenüber hinein, dass ihr Retter sie auch auf dieselbe Art und Weise mochte, wie sie ihn.

Währenddessen setzte sich der Bruder dem älteren gegenüber und beobachtete das Geschehen vor sich zuerst stillschweigend.

"Ach, da fällt mir ein. Wir haben uns noch gar nicht vorgestellt. Ich heiße Alphonse, aber mein Bruder nennt mich meistens Al.", erklärte die Rüstung.

Das war eine willkommene Ablenkung für Edward, der sich dadurch auch etwas beruhigte.

"Und ich heiße Edward. Bei mir benutzt Al auch eine Abkürzung, wenn er mich nicht gerade Bruderherz nennt. Ed.", erklärte Edward locker.

Bei der Erklärung hatte das Mädchen erst zu Al und dann zu Ed gesehen, bevor sie langsam nickte.

"Mein Name ist Liv.", verriet sie und sah dabei mit roten Wangen nur ihren Retter an.
 

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Liv: *schmachtet Ed an*
 

Ed: * schaut demonstrativ weg* * fühlt sich unwohl*
 

Al: * ist zufrieden und denkt an Winry*
 

CielForever: Scheint so als wären alle irgendwie beschäftigt. * verlegen am Kopf kratz* Na dann, Sayonara. Man liest sich * Tee hinstell und wink*



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