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Nur 13 Jahre (Version3)

Noch mal Glück gehabt
von

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"So nun noch eine Version. Die dritte. Zeitgleich mit Version 2 geladen. Für alle die, welche nach einem Happy End lechzen. Also spielen wir auch diese Version durch." Kokomiko versuchte sich bequemer hinzusetzen. "Wie in Version 2 ist der Wortlaut am Anfang identisch wie jener in der Originalversion. Im Kap 3 ist ein Grossteil gelöscht. Wir drehen die Zeit hier noch ein wenig weiter zurück. Um genau zu sein setzt diese Version ab da ein, als die Ärzte den Raum wieder verlassen. Das heißt sie verlassen den Raum mit ..., na seht selbst. Zum schnelleren finden geht es für alle das Original gelesen haben ab Kap 4 oder Seite 5 oder 6 los." Kokomiko lehnte sich zurück. ~_~

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Conan verließ dir Telefonzelle. Wieder einmal hatte er nur diese Stimme vom Band zu hören bekommen. Missmutig lenkte er seine Schritte zur Detektei.

"B.n w.eder da." Quietschte er.

Kogoro sah auf. "Was?" Fragte er.

"Bin wieder da." Flüsterte Conan.

"Alles klar. Bin ja gespannt, wann du wieder richtig sprechen kannst. Aber wir mussten alle da durch mein Lieber. Ja, der Stimmbruch ist nichts lustiges."

Conan zog die Mundwinkel nach unten und trabte ins Bad. Er schloss die Tür hinter sich ab und betrachtete sich im Spiegel. Gut das Ran nicht da war. Seit 2 Jahren hatte er sie nicht mehr gesehen. Sie war durch einen Studentenaustausch nach Kyoto gezogen. Jetzt studiert sie dort an der Uni und er hockt hier allein in Tokio. Vielleicht war es auch besser so. Immerhin war seine wahre Identität so langsam nicht mehr zu verheimlichen. Mit seinen 13 Jahren hatte er alle seine kindlichen Züge so gut wie verloren. Immer mehr sah er seinem erwachsen ich ähnlicher. Nun kam der Stimmbruch dazu und seine Stimme wurde immer mehr zu der, die er hatte, bevor er in die Kindheit zurückgeworfen wurde. Tja auf den Stimmbruch hätte er gerne ein zweites mal verzichtet. Als erstes kam das i nicht mehr. Nur noch wenn er flüsterte, waren seine Worte vollständig. Ran hatte sich schon damals lustig darüber gemacht, das ihm sein i in den Wörtern komplett fehlte. Aber die war ja nicht da. Eigentlich gut so. Er wäre auch zu schnell aufgefallen, wieder eine Ähnlichkeit mehr zu Shin-ichi. Wie lange werde ich noch mein Versteck aufrecht erhalten können. Sollte ich nicht besser in mein Haus zurück, fragte er sich. Schließlich wohne ich seit meinen dreizehnten Lebensjahr allein, überlegte er. Nun bin ich wieder dreizehn. Dann kann Ran wenigstens zu Besuch kommen, und ich falle ihr nicht so sehr auf. Allerdings, wenn das Haus wieder bewohnt ist, erregt das die Aufmerksamkeit der Organisation. Dann ist es nur noch eine Frage der Zeit, wann sie mich aufs Korn nehmen.
 

Er öffnete die Tür und verschwand in seinem Zimmer. Conan setzte sich an Fenster und starrte hinaus. Seinen Ran. Wenn ich doch nur ein paar Worte mit ihr wechseln könnte. Zuerst hatte er immer in ihrer Stundentenwohnung angerufen. Nachdem dort immer weniger abgehoben wurde, hatte er ihr ein Handy geschickt. Einige Male ist sie dann auch wieder erreichbar gewesen. Aber irgendwann hörte er nur noch diese Stimme von Band. Wenn er nicht mit Heiji in Verbindung stehen würde, und der ihm versicherte, das es Ran gut geht, würde er sich entschieden mehr Sorgen um sie machen. Sie hatte das Telefon dabei, das wusste er, von Heiji. Er und Kazuha haben Ran des öfteren besucht. Jetzt wo sie so dicht beieinander wohnten. Aber warum hatte sie es dann nicht an? Oder läd sie nie die Akkus auf? Wenigstens wusste er, das es ihr gut ging. Er hätte nur allzu gern mal wieder ihre Stimme gehört. Nun wusste er, wie sich Ran gefühlt haben musste, als er nicht mehr auftauchte. Er hatte es für harmlos gehalten. Schließlich war er ja da, nur das sie das nicht wusste. Nun konnte er ihre Gefühle nachvollziehen. Aber musste sie dann gleich so mir nichts dir nichts völlige Funkstille halten? Conan löste sich vom Fenster. Er ging durch den Flur in Richtung Ausgang.
 

"Du willst noch weg?" Fragte Kogoro. Conan nickte und verließ die Wohnung. Seine Schritte lenkte er zu seinem Haus. Er stand davor und schaute durch das Tor auf das Gebäude.

Ich sollte doch wieder einziehen. Wenn die Organisation merkt das ich wieder da bin, oder besser ausgedrückt, das ich immer noch da bin, dann muss sie sich auch bemerkbar machen. Dann komme ich vielleicht eher an das Gift. Man, warum ist mir das nicht eher eingefallen.

Quietschend öffnete sich das Tor. Langsam schritt er auf das Haus zu. Er angelte den Schlüssel aus der Tasche und betrat nach langer Zeit wieder sein eigenes Haus. Zentimeter dick lag überall der Staub. Stille, gespenstische Stille herrschte im gesamten Haus. Kein Gerät und keine Uhr gab auch nur einen Laut von sich. Conan schritt die Treppe nach oben. Nur noch wenige Schritte und er öffnete die Tür zu seinem Zimmer. Mitten im Raum blieb er stehen. Er sah sich um. Alles wirkte vertraut und doch auch fremd. Immerhin hatte er die letzten 7 Jahre bei den Mouris verbracht. Dann holte er sich Putzzeug und fing an sein Zimmer zu reinigen. Am Schreibtisch angekommen, nahm er den Bilderrahmen und wischte die Staubschicht ab. Das Bild eines Mädchens kam zum Vorschein.

"Ran." Flüsterte er. "Meine Ran." Im Spiegel des Glases konnte er sein eigenes Gesicht erkennen. Er nahm die Brille ab und legte sie auf dem Schreibtisch ab. Erneut betrachtete er das Bild und seine eigenes Gesicht. Ja unverkennbar, er war wieder Shin-ichi. Er musste zurück in sein Haus. Traurig stellte er das Bild auf seinen Platz zurück. Er hatte es genossen in Rans Nähe zu sein.

Aber, und er erhob sich seufzend, die war nun seit 2 Jahren in Kyoto. Und wann sie zurückkommen wird, stand auch in den Sterne. Als sie damals auf dem Flughafen gestanden haben, hatte sie ihn gedrückt, als er ihr versprach hier auf sie zu warten. Sie hielt es für eine kindliche Äußerung, aber für ihn war es ein Versprechen seines Herzens. Zu dumm das sie ihn nie so verstand, wie er es gerne hätte. Wie kann ich ihr nur sagen, was sie mir bedeutet?

Conan räumte das Putzzeug zur Seite. Er sah sich noch einmal in seinen Zimmer um. So, das war sauber. Jeden Tag ein anders Zimmer und dann würde er hier wieder einziehen. Er griff sich seine Brille und verließ das Haus.
 

Sein Blick viel auf das Nachbargrundstück. Beim Professor war er auch schon eine Ewigkeit nicht mehr gewesen. Ich könnte ja mal vorbeischauen. Dann ging er los. Er klingelte an der Haustür. Der Professor öffnete.

"Hallo! Welch seltener Besuch." Sagte der Professor.

"Hallo." Sagte Conan.

"Komm rein Shin-ichi."

Conan betrat das Haus und ging in Richtung Wohnzimmer.

"Man du bist groß geworden. Ich hab zwar über Ai mitbekommen das du noch lebst, aber du hättest dich ruhig mal öfter blicken lassen können. Wie geht es Ran?"

Conan zuckte mit den Schultern.

"Rufst du sie nicht mehr an?"

"Doch."

"Und? Kannst du auch ein paar mehr Worte sagen oder muss ich dir alles aus deiner Nase ziehen?"

"S.e, geht n.cht ans Telefon." Auf und ab tanzte seine Stimme. Der Professor sah ihn erschrocken an.

"Dir fehlt das i." Sagte er.

"Danke." Erwiderte Conan und fiel dann in einen Flüsterton. "Das weis ich selber. Es ist aber nett, das sie mich auch noch darauf hinweisen."

"Ai!" Rief der Professor und lief in Richtung Labor. "Warum sagst du mir nicht das Shin-ichi im Stimmbruch ist."

Ai trat heraus. "Er spricht so gut wie gar nicht mehr in der Schule. Hat sich deswegen auch schon ein paar schlechte Noten eingefangen und dann wusste ich nicht, das es so wichtig für sie ist."

"Nicht wichtig? Er wird zu Shin-ichi. Was glaubst du wie wichtig das ist. Wir brauchen ein neues Versteck für ihn."

"Lassen s.e Professor. .ch z.ehe zurück .n me.n Haus. Um .hnen das zu sagen b.n .ch e.gentl.ch h.er." Conan rollte mit den Augen. Diese halben Worte gingen ihm mächtig auf die Nerven.

"Was willst du tun?"

Conan winkte ab und verließ ohne ein weiteres Wort das Haus.

"Warte!" Rief der Professor ihm hinterher. Aber Conan schritt einfach nur weiter.
 

Eine schwierige Zeit. So wie damals. Der Professor schloss die Tür und schlurfte zurück ins Wohnzimmer. Genauso wie damals. Da hat er auch kaum gesprochen. Hatte seinen eigenen Kopf um jeden Preis durchgesetzt. Aber der Professor wusste, das diese Zeit vorbei gehen würde und dann war er wieder er selbst. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Er war dann wieder Shin-ichi. Gut das Ran nicht da war. So musste man ihr wenigstens die Ähnlichkeit mit Shin-ichi nicht erklären. Gut auch, das sie nicht mit ihm telefoniert. Seinen fehlenden Buchstaben würde er selbst mit dem Transposer nicht verstecken können. Moment mal sie telefoniert nicht mit ihm? Was hatte er gesagt? Sie geht nichts ans Telefon? Aber warum nicht, er hatte ihr doch extra ein Handy geschenkt, damit er sie erreichen kann.

Sie wird mit ihrem Studium beschäftigt sein, meinte der Professor noch tröstend zu sich selbst. Das hätte er auch Conan sagen können, aber daran hatte er in diesem Moment nicht gedacht.
 

Conan ging zurück zur Detektei. Ich werde meine ersten Sachen schon zusammen packen und dann muss ich Onkelchen noch beibringen, das ich gehen werde. Vor der Detektei blieb er stehen. Ach Ran, dachte er. Dann stieg er die Stufen zur Wohnung empor.

Conan trat ein und blieb erstaunt stehen. Kogoro band sich gerade eine Krawatte um. Er hatte sich zurecht gemacht, die Haare gekämmt und rasiert.

"Was g.bt es zu fe.ern?" Fragte Conan.

"Da bist du ja. Los marsch zurück, das Taxi kommt gleich. Wir müssen zum Flughafen. Ran hat vor einer Stunde angerufen. Sie sagte, sie ist auf den Weg hierher und hat auch noch eine Überraschung für uns mit. In 1 ½ Stunden landet ihr Flugzeug, also los."

"Ran?" Flüsterte Conan erschrocken. "Sie kommt her?"

"Ja mein Mausebein kommt zurück." Jubelte Kogoro.

"Ich bleibe hier." Flüsterte Conan.

"Nichts da, du kommst mit." Und schon schob er Conan aus die Tür.

"NE.N!" Conan wehrte sich.

"Mach nicht so ein Theater. Auf!" Und schon schubste er ihn in Richtung Straße. Unten wartete das Taxi und ehe Conan sich versah saß er auch schon mit Kogoro drin und das Taxi fuhr los.

Das geht nicht, dachte er, Ran wird mich erkennen. Ich muss raus hier. Conan wurde panisch. Sein Körper verkrampfte sich zusehends.

"Was ist los mit dir? Du wirst so blass. Ist es weil Ran kommt? Sag mal, du bist doch nicht etwa in mein Mausebein verliebt?"

Conan lachte gequält. Die Frage konnte er ihm unmöglich beantworten.

"Schon gut." Kogoro tätschelte Conan auf den Kopf. "Was will ein dreizehnjähriger mit einer, die zehn Jahre älter ist?"

Du Hornochse, dachte Conan, ich bin auch 23 Jahre alt, auch wenn ich nicht so aussehe.
 

Nach etlichen Staus waren sie am Flughafen angekommen.

"Nur noch eine halbe Stunde." Kogoro war aufgeregt. Conan jedoch suchte immer noch nach einen Schlupfloch um entwischen zu können. Aber Kogoro schien ein besonderes Auge auf ihn geworfen zu haben. "Wenn du mir abhaust, bekomme ich Ärger. Sie hat gesagt das du unbedingt mit solltest."

"Ach hat s.e?" Conan war erstaunt. Warum wohl, fragte er sich. Heiji wird ihr doch wohl nicht die Wahrheit erzählt haben. Bei seinem losen Mundwerk war ihm das aber zuzutrauen. Und dann sollte es noch eine Überraschung geben. Was das wohl sein mag?

Die Wartezeit schlug Conan langsam auf den Magen. Er bekam ein ungutes Gefühl. Irgendetwas lief schief bei dieser Sache, verdammt schief. Irgendwas scheint ihm aus seinen Händen zu gleiten. Er wusste nur nicht was.
 

"Da! Das Flugzeug landet." Rief Kogoro.

Conan wurde aus seinen Gedanken gerissen. Nun gab es kein zurück mehr. Auf den Boden schauend, halb hinter Kogoro versteckt, wartete er auf Ran.

"Hallo Paps." Hörten er eine bekannte Stimme. Er sah auf. Ran kam auf beide zu.

Conan schluckte. Ran war einen junge hübsche Frau geworden. Verdammt hübsch. Und er? Er sah an sich herab. Er war dreizehn, halbwüchsig und hatte keine Stimme. Seine Ran war erblüht und wunderschön, zum verlieben schön.

"Hallo Paps." Ran schloss die Arme um den Hals von ihrem Vater.

"Mausbein bin ich froh das du zurück bist."

"Nein Paps, ich mache nur Ferien. Dann muss ich wieder zurück." Sagte Ran lachend.

Sie ist glücklich, dachte Conan. Wenigstens lacht sie wieder, das ist gut.

Dann nahm Ran Conan war und ging auf ihn zu.

"Hallo Conan." Sagte sie.

"Hallo." Gab er zurück und schaute verlegen lächelnd zur Seite.

Rans Augen weiteten sich, ihr Lachen erstarb. Mit jeder Sekunde die sie Conan ansah wurden ihre Augen weiter.

"Na erkennst wohl unseren Nervenzwerg nicht mehr?" Meinte Kogoro scherzend.

Ran schwieg und starrte weiter auf Conan. Dann holte sie mit zittrigen Händen ein Handy aus der Tasche und schaltete es ein.

"Warum machst du es denn an? Das hast du sonst nie getan." Fragte ein junger Mann Ran.

Ran schüttelte nur ihren Kopf und blickte schuldbewusst zur Seite. Und diesen Blick nahm Conan sehr wohl war.

Die Zeit ändert vieles

"Wer sind sie?" Fragte Kogoro den jungen Mann grimmig.

"Da Ran es nicht tut, darf ich mich dann vorstellen. Ich bin Michio Kaku. Ran und ich sind seit einem Jahr gute Freunde. Und nun wollte sie mich ihrer Familie vorstellen."

"Wie gut heißt gute Freunde?" Fragte Kogoro nach und seinen Augen verengten sich zu schlitzen.

Blöde Frage, dachte Conan und schluckte, wenn sie ihn der Familie vorstellen will, dann ist er..., dann ist er..., ist er ihr fester Freund. Sein Herz setzte für einen Augenblick aus. Ihr fester Freund, dachte er und starrte auf den Boden. Deshalb hatte sie das Telefon aus, deshalb wollte sie nicht mehr mit mir sprechen. Sie hat einen festen Freund. Nicht ich bin ihr Freund, nein ein anderer war ihr Freund. Jemand anders hatte ihm seinen Ran vor der Nase weggeschnappt. Warum hatte Heiji es nie erwähnt? Er war traurig. Wird Zeit das ich die Detektei verlasse, dachte er.
 

"Na ja Ran und ich sind halt sehr gute Freunde. Wie soll ich sagen, wir sind ein Paar."

"Sie haben sie doch wohl nicht angefasst." Fauchte Kogoro.

Bei dieser Frage schaute Conan auf den jungen Mann und Ran auf Conan.

"Na hören sie mal, wir sind erwachsen. Ran ist volljährig, da wird sie wohl doch allein entscheiden dürfen was sie tut oder was nicht."

Conan kannte Kogoro. "W.r sollten gehen." Sagte er schnell. Er wollte auch endlich nach Hause, zu sich nach Hause.

"Dir fehlt dein i." Sagte Ran. Conan sah sie an. Toll! Noch jemand dem es heute auffällt. Ran schreckte zurück.

"Das passiert jedem Jungen." Michio nahm Ran in den Arm. Conan schloss die Augen und wandte sich zum gehen. Ein gequältes lächeln zierte sein Gesicht.

"Wirst sehen, wenn er da durch ist, wird er bestimmt eine schöne Stimme bekommen haben."

"Ja." Sagte Ran leise. "Bestimmt." Und irgendwie klang ein wenig Trauer in ihren Worten.

"Was ist los mit dir? Ich dachte du freust dich. Aber auf einmal bist du total deprimiert?" Fragte Michio besorgt.

"I wo." Sagte Ran und versuchte zu lächeln.

Sie weiß wer ich bin. Sie hat mich erkannt, dachte Conan, der vor der kleinen Gruppe herlief. Er spürte das Ran sich unwohl fühlte. Mit diesem Empfang hatte sie bestimmt nicht gerechnet. Sie wollte ihnen mit ihrem Freund eine Überraschung bereiten, statt dessen ist es eine für sie geworden.
 

Alle stiegen ins Taxi.

"Was ist los? Du bist so schweigsam?" Fragte Michio der zwischen Ran und Conan saß.

"Ich denke nach."

"Worüber?"

"Über Shin-ichi."

"Ach der Typ, den Heiji so genial findet? Bin ja gespannt, ob ich ihn auch kennen lernen darf."

Du Pflaume, er sitzt neben dir, dachte Conan, während er eine Blick von Ran auffing. Schau du nur.

"Du kennst He.j.?" Fragte Conan freundlich.

"Ja ein Kumpel von Ran. Seine Freundin und er sind echt ok. Die beiden haben uns oft besucht."

"Michio bitte nicht." Flehte Ran. "Außerdem weiß Conan wer Heiji ist. Die beiden kennen sich gut. Und das sie uns besucht haben, wird ihm bestimmt Heiji erzählt haben."

Ich weis nur das sie dich besucht haben, von ihm war nie die Rede. Conan war wütend auf Heiji.

"Ach lass man, der kleine brauch einen Kumpel." Michio nahm Conan freundschaftlich in den Arm.

"Lass los." Sagte Conan scharf.

"Schon gut kleiner."

"Du brauchst d.ch n.cht be. m.r e.nzuschle.men. Du b.st Rans Freund und .ch habe es zu akzept.eren. Kann eh n.chts daran ändern."

Michio sah Conan verständnislos an, Ran besorgt zu Conan. Seine Worte trafen sie hart. Der jedoch starrte aus dem Autofenster und sah auf die vorbeiflitzende Stadt welche sich in ein Lichtermeer verwandelte.
 

An der Detektei angekommen, stiegen sie aus. Conan lief nach oben und gleich in sein Zimmer. Kogoro folgte ihm.

"Michio Kaku wird bei dir mit im Zimmer schlafen." Sagte er.

Conan nickte. ".ch werde ausz.ehen." Sagte Conan. Flüsternd fügte er hinzu. "Ich hab eine Wohnung. Meine Eltern bezahlen sie. Ich kann für mich alleine sorgen. Das wollte ich dir schon vorhin sagen, aber ich musste unbedingt mit zum Flughafen. Wenn du mich hier gelassen hättest, wäre ich schon weg."

"Aber es ist doch schon dunkel draußen." Ran stand in der Tür und hatte alles mit angehört. "Lass mich mal machen Paps." Und sie schob ihren Vater aus dem Zimmer.

"Die beiden haben eine besondere Beziehung oder?" Fragte Michio Kogoro.

"Sie sind zwar keine Geschwister, aber er ist wie ein kleiner Bruder für sie." Antwortete dieser.

"Seit sie ihn gesehen hat, ist sie so merkwürdig still."

"Und er war erstaunt, als ich sagte das Ran kommt. Er wirkte nervös."

"Merkwürdig."

"Ja wirklich merkwürdig." Kogoro fing an zu grübeln.

"Übrigens ich hab was ganz besonders mitgebracht." Michio hielt eine Flasche Schnaps hoch.

"Ich hole Gläser." Sagte Kogoro wie ausgewechselt und lief los.
 

Im Zimmer setzte sich Ran aufs Bett. "Gehst du wegen mir?"

Conan schüttelte den Kopf und packte weiter.

"Wegen Michio?"

"Nein. Ich wollte wirklich gehen, aus eigenen Stücken." Flüsterte er.

"Shin-ichi hat auch immer geflüstert als er im Stimmbruch war." Meinte Ran vom Thema abweichend.

"Das macht jeder." Conan flüsterte immer noch.

"Nein, tut nicht jeder. Nur Shin-ichi weil ihm das i vollständig fehlte. Andere kriegen wenigsten einen i-ähnlichen Ton raus. Shin-ichi gar nichts. Nur wenn er geflüstert hat."

"Was w.llst du dam.t sagen?" Conan packte weiter und vermied es Ran anzusehen.

"Nichts bestimmtes."

"W.rkl.ch?" Conan richtet sich auf. Er hasste es sich nicht richtig unterhalten zu können.

"Meinst du er ruft mich mal an?" Ran hielt plötzlich das Handy in der Hand.

"Wer?" Fragte er und sah Ran an.

"Shin-ichi." Ran flüsterte nur seinen Namen.

"Was fragst du m.ch?" Antwortete ihr Conan und versuchte nicht an sie zu denken.

"Was meist du?"

"Glaub .ch n.cht. Er hat es zu lange versucht, und .mmer war der Te.lnehmer n.cht erre.chbar." Conan packte eifrig weiter.

"Nein, du glaubst es nicht. Es hört sich eher an, als wüsstest du es. Ich sollte mich fragen woher. Aber ich glaube es zu wissen."

Conan suchte seinen letzten Sachen zusammen. Er reagierte nicht auf den letzten Satz von Ran. Er wusste was sie sagen wollte. Aber ihre Vermutung bestätigen, das wollte er nun wiederum nicht.

"Bleibe bis morgen früh. Bitte." Flehte Ran ihn an.

Conan schloss seine Tasche. Dann richtete er sich auf und sah Ran lächelnd an.

"Machs gut." Sagte er leise. "Ich danke dir, das ich eine Zeitlang hier bei dir sein durfte. Ich wünsche dir mit deinem Freund alles Glück auf der Welt."

Dann griff er sich seine Tasche und verließ das Zimmer. Er hörte noch wie Kogoro und Michio im Zimmer miteinander lachten. Dann verließ er die Wohnung.

Ran lief zum Fenster und schaute ihm nach. Ihr war es schwer ums Herz, sein trauriger Blick war ihr nicht entgangen, auch wenn er zu lächeln schien. Aber er hatte es so gewollt. Dann wendete sie sich ihrem Vater und Michio zu.
 

Conan ging schnurstracks nach Hause. Dort angekommen, packte er nur das nötigste aus und begab sich sofort ins Bett. Doch an einschlafen war nicht zu denken. Zu stark klopfte sein Herz. Er hatte Ran wiedergesehen. War so dicht bei ihr, um sie berühren zu können. Und doch hatte er es nicht getan. Ran war so wunderschön. Aber dennoch unerreichbar für ihn. Zudem wusste sie nun wer er war, auch wenn sie so tat als ob sie es nicht wüsste. Es war ein reines Katz und Maus Spiel seit sie sich am Flughafen gegenübergetreten waren.

Nun hatte sie einen festen Freund. Und er war abgeschrieben. Was erwartete er? 7 Jahre hatte er sie quasi allein gelassen. Auch wenn er ständig in ihrer Nähe war, so fühlte sie sich doch allein gelassen. Nun hatte sie sich von ihm gelöst, hatte ihr neues Glück gefunden. Er sollte es ihr gönnen. Wenigstens gab es jemanden der sie glücklich machte. Wenn er es schon nicht war, sollte er froh sein das es jemanden anderes gab, der es schaffte.
 

In dieser Nacht schlief Conan sehr schlecht. Alpträume plagten ihn. Am nächsten Morgen erwachte er, als ob er kein Auge in der Nacht geschlossen hatte. Sein Tag verlief genauso quälend wie die Nacht. Und als er mit Ai den gleichen Weg einschlug und sein Haus betreten wollte, staunte diese nicht schlecht.

"Du bist also wirklich in dein Haus zurückgezogen?"

"Ja."

"Hältst du das für richtig?"

"Ja."

"Was sagt Kogoro Mouri dazu?"

"Egal."

"Kann man mit dir auch vernünftig reden?"

Conan drehte sich weg und betrat sein Grundstück. Diese Gespräch nervte ihn.

"Hallo Conan." Sagte eine liebliche Stimme, die ihn zum stehen brachte. "Hallo Ai."

Ai starrte die junge Frau an. "Ran?" Fragte sie.

"Ja in natura." Antwortete diese.

Ais Blicke wanderten zu Conan, der sie teilnahmslos anschaute. Dann blickte sie wieder zu Ran. "Seit wann bist du da?" Fragte sie weiterhin erstaunt.

"Seit gestern. Ich sehe du und Conan versteht euch immer noch gut."

"Von wegen. Der Typ ist echt nervig. Der kann mir mal gestohlen bleiben." Antwortete sie schnippisch und ging.

"So wie Shin-ichi und ich damals, als wir in diesem Alter waren." Sagte Ran mehr zu sich selbst. Aber Conan hörte es.

"Wohl kaum."

"Darf ich mit reinkommen?" Ran wandte sich an Conan.

"Wozu?"

"Um mit dir zu reden."

"Worüber."

"Über so einiges."

"Ran!" Michio kam auf sie zugelaufen. "Ich hab dich schon überall gesucht meine Maus."

"Ich wollte nur einen alten Freund besuchen gehen." Sagte sie ausweichend.

Michio sah auf. "Kudo." Las er das Namensschild vor. "Etwa dieser Shin-ichi? Und dann ohne mich?"

"Er .st eh n.cht zu Hause. .ch warte auch nur auf .hn." Sagte Conan und schritt wieder auf das Haus zu. ".ch sag .hm das .hr h.er wart. Tschau." Dann schloss sich die Tür hinter ihm.

"Das war doch Conan, der von gestern?"

Ran nickte. "Er und Shin-ichi kennen sich gut. Er vertraut ihm. Deshalb ist er auch öfter hier anzutreffen. Aber lass uns gehen." Ran hackte sich bei Michio unter und zog ihn mit sich. Sie wusste das sie soeben gelogen hatte. Und die Frage an Ai hatte sie auch nur aus einem Grund gestellt, glaubte so ihr Gewissen beruhigen zu können.
 

Ai stellte sich hinter den Professor.

"Er wohnt wieder neben ihnen. Und sie ist in Tokio." Sagte sie kurz und wartete auf einen Reaktion.

"Er wohnt wieder neben mir? Shin-ichi ist tatsächlich eingezogen?"

Ai nickte.

"Und wer ist sie?"

"Ran."

"Was?"

"Und ich glaube sie hat ihn erkannt."

"Mh. Das ist nicht gut. Wir hat sie reagiert?"

"Ruhig."

"Hoffentlich bleibt es so. Ich geh mal rüber zu Shin-ichi."

"Ich gehe ins Labor." Ai drehte sich um und der Professor verließ sein Haus. Bei Shin-ichi klingelte er.

Der öffnete. Dann trat er wortlos zurück. Der Professor verstand und trat ein.

"Ai sagt Ran ist zurück?" Begann er.

Conan nickte.

"Weiß sie das du Shin-ichi bist?"

Conan nickte abermals.

"Hat sie was dazu gesagt?"

Conan schüttelte den Kopf. "Wird sie auch nicht. Meine wahre Identität ist nun ein offenes Geheimnis. Und so wird es auch bleiben." Flüsterte er.

"Dann solltest du den ersten Schritt machen und mit ihr darüber reden."

"Nein. Es bleibt wie es ist. Und ich will nicht darüber reden. Bitte gehen sie wieder Professor." Conan sprach zwar leise, aber seine Worte waren eindringlich.

Ohne weiter zu reden ließ Conan den Professor stehen. Der machte sich wieder auf den Weg zurück in sein Haus.

Warum ist der Junge nur so verbohrt. Professor Agasa machte sich Gedanken. Sollte ich mit Ran reden? Die beiden sind doch erwachsen. Ran sollte doch jetzt vernünftig sein und nicht alles so überzogen sehen. Ich werde zu ihr gehen, nahm er sich vor.
 

In den kommenden Tagen, fand der Professor keine Zeit um zu Ran zu gehen. Wenn er gewusst hätte das sie ständig in seiner Nähe war und er nur raus zu gehen brauchte, hätte er es bestimmt getan.

Wieder einmal stand Ran abends vor Shin-ichis Haus. Sie wollte mit ihm reden, traute sich aber auch nicht zu klingeln. Sie fühlte sich schuldig, das sie ihn so wortlos zurückgelassen hatte. Sie wollte ihr Bedenken mit ihm besprechen, aber er mied sie. So blieb ihr nichts anders übrig, als abends vor seinem Haus zu stehen und es anzustarren. Gelegentlich ging in einem Zimmer das Licht an. Dann sah man Schatten vorbeihuschen, bevor das Licht wieder ausging. Das gleiche Spiel wiederholte sich dann an anderer Stelle. Das letzte Licht welches anging, war das in seinem Zimmer. Ran wusste das es sein Zimmer war.

"Warum klingelst du nicht und gehst rein?"

Ran schrak zusammen. "Michio was machst du denn hier?" Fragte sie.

"Ich mache mir Sorgen. Ich beobachte dich schon seit ein paar Tagen, wie du Abend für Abend um das Haus rumschleichst. Dieser Shin-ichi ist doch da. Warum klingeln wir nicht. Ich würde ihn auch gerne kennen lernen. Nachdem was Heiji so alles erzählt hat, ist er wohl ein Stück deiner Vergangenheit."

"Eben darum gehe ich nicht rein."

"Ach komm, stell dich nicht so an."

"Nein. Komm lass uns gehen." Ran sah noch einmal auf. Shin-ichi hatte sich wie jeden Abend ans Fenster gesetzt und schien ein Buch zu lesen. Deutlich konnte man seinen Schatten im Fenster erkennen.

Plötzlich gab es ein ploppendes Geräusch. Dann folgte ein kaum hörbarer Ton, als ob Glas durchschlagen würde.

Es bleibt alles so und das für immer?

Ran schaute erneut zu Shin-ichi hoch und sah nur noch wie der in sich zusammenrutschte.

Shin-ichi? Ran war besorgt. Was war passiert? Ihr wurde heiß, ein Schuss durchfuhr es sie. Dann rannte sie auf die Haustür zu und klingelte. Dauerhaft drückte sie auf den Klingelknopf. Sie wusste das Shin-ichi das nicht leiden konnte und er dann meist wie von einer Tarantel gestochen angeschossen kam. Aber die Tür öffnete sich nicht. Dann hörte sie auf zu klingeln und lauschte. Nichts. Rein gar nichts war zu hören.

"Was ist los?" Fragte Michio der hinter Ran aufgetaucht war.

"Halt die Klappe und klingele bis er aufmacht." Sagte sie und drückte seinen Finger auf den Klingelknopf. "Und wehe dir, du hörst auf." Rief sie ihm im wegrennen noch zu. Dann war sie verschwunden.
 

Ein Klingeln an der Haustür riss den Professor hoch. Schnell hastete er zu Tür. Ran stürzte außer Atem rein.

"Die Schlüssel zu Shin-ichis Haus. Rufen sie Paps, Inspektor Megurè und einen Arzt. Ich glaube einen Schuss gehört zu haben und Shin-ichi macht nicht auf."

Der Professor sah Ran verwirrt an.

"Nun machen sie schon. Die Schlüssel. Es ist was ernstes passiert."

"Ja sofort." Professor Agasas beeilte sich und drückte Ran die gewünschten Schlüssel in die Hand. Dann hastete er zum Telefon.
 

Ran rannte zurück. Michio stand immer noch vor der Tür und klingelte.

"Weg da!" Rief Ran und schloss auf.

"Was ist denn los?"

"Du bleibst hier." Ran warf Michio die Tür vor der Nase zu. Er hörte noch kurz ihre Schritte im Haus, dann wurde es ruhig.

Einige Minuten später kam ein dicker Mann auf hin zu. Er japste ziemlich stark.

"Guten Tag." Sagte der Professor. "Was wünschen sie?"

"Ich warte auf meine Freundin. Sie ist ins Haus gelaufen und nun höre ich nichts mehr von ihr."

"Sie meinen Ran?"

"Ja. Sie kennen sie?"

"Selbstverständlich. Und sie sagten, sie sind ihr Freund?"

"Ja der bin ich . Mein Name ist Michio Kaku."

"Keine Zeit für Höflichkeiten. Jetzt verstehe ich auch, warum er nicht mit ihr reden wollte." Sagte der Professor und klingelte.

"Wie meinen sie?"

Der Professor ignorierte Michio, klingelte ungerührt weiter. "Verdammt was ist hier nur passiert." Murmelte er. "Sie sagten Ran ist drin?" Fragte er unvermittelt Michio.

"Ja. Sie hatte einen Schlüssel, ist rein und knallte die Tür zu."

"RAAAANNNN!" Rief der Professor, trat einen Schritt zurück. "RAAAANNN, MACH AUUUUFFFF."

Keine Seele regte sich, das Haus schien ausgestorben zu sein.

"RAAAANNNN, MAAAACH AUUUFFF." Schrie der Professor erneut.

Michio stand nur so da. Er begriff gar nichts mehr.
 

Sirenegeheul war zu hören. Mit quietschenden Reifen hielt ein Wagen vor dem Haus.

"Professor Agasa was ist los? Sie sagten nur was von Shin-ichi und Gefahr." Inspektor Megurè trat auf den Professor zu.

"Ran glaubt einen Schuss gehört zu haben und dann hat Shin-ichi ihr nicht mehr die Tür geöffnet. Nun ist sie drin und öffnet auch nicht mehr. Ich fürchte es ist etwas schlimmes passiert."

"Haben sie einen Schlüssel?"

"Den hatte ich Ran gegeben."

"Gut brechen wir die Tür auf."

Ein Polizist machte sich an der Tür zu schaffen. Die Minuten die verstrichen, schienen eine Ewigkeit zu sein. Professor Agasa und Inspektor Megurè wurden immer nervöser. Die Stille die von dem Haus ausging war unheimlich. Ein Drama schien sich darin abzuspielen. Deutlich konnte man es spüren.

Dann sprang die Tür auf. Polizei und der in der Zwischenzeit eingetroffen Arzt stürmten ins Haus.

"Ran? Shin-ichi?" Rief der Inspektor.

"Ran? Shin-ichi?" Rief auch der Professor.

"Ran? Shin-ichi?" Rief Kogoro Mouri. Auch er war endlich angekommen.

"Ran?" Rief Michio.
 

"Nach oben. In einem Zimmer war Licht gewesen, dort muss er sich aufgehalten haben." Sagte Kogoro Mouri und stürmte nach oben. Alle folgten ihm.

Die Tür zu einem Zimmer stand tatsächlich offen. Licht flutete daraus hervor. Die Suchenden betraten den Raum, allen voran Professor Agasa.

Der blieb plötzlich stehen. Es gab einen kurzen Ruck durch die Menschenmenge und alle starrten auf die Szenerie die sich ihnen darbot.

Unter dem Fenster kniete Ran am Boden und hielt einen scheinbar leblosen Körper fest umarmt. Beide Körper schienen fast zu verschmelzen so fest waren sie ineinander geschlungen. Der Professor trat langsam auf die beiden zu.

"Einen Arzt bitte." Sagte er und ein Mann im weißen Kittel löste sich aus der Menge.

Er schritt eilig auf die zusammengekauerten zu, griff nach der herabhängenden Hand und fühlte den Puls. Dann schüttelte er den Kopf. Er versuchte noch einige Reflexe zu prüfen, was schwer war, denn Ran ließ den Körper nicht einen Millimeter als nötig los.

"Reanimation." Sagte er.

Der Professor versuchte Ran zu lösen.

"Nein." Sagte sie und klammerte sich an Shin-ichi fest.

"Lass ihn los Ran. Sie holen Shin-ichi zurück. Wenn du ihn nicht los lässt, können sie es nicht." Der Professor sah Ran bittend an.

Unvermittelt ließ sie los. Hoffnung machte sich in ihr breit. Ein zweiter Mann im Kittel kam hinzu und die beiden begannen Shin-ichi zu reanimieren. Ran saß zitternd daneben, beide Hände gefaltet, als ob sie beten würde.

Inspektor Megurè erkannte die Situation, hier konnten sie im Moment nicht helfen. Er dirigierte seine Männer aus dem Haus.

"Los sucht die Umgebung ab. Die Spuren hier im Haus können wir später untersuchen. Viel gibt es hier nicht zu holen. Der Schuss kam durchs Fenster. Ich habe das Loch in der Scheibe gesehen. Findet mit den Schützen." Sagte er grimmig.
 

"Warten sie Inspektor Megurè." Rief ihm der Professor nach. "Ich komme mit ihnen. Ich habe ihnen etwas zu erklären. Das könnte etwas Licht in die Sache bringen."

Der Inspektor nickte und verließ mit dem Professor den Raum, während die Ärzte versuchten Shin-ichi ins Leben zurückzuholen.

Noch mal Glück gehabt

Neues Spiel, neues Glück ~_~

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Dann richtete einer der Sanitäter sich auf. "Wir haben ihn wieder." Sagte er. Ein hörbares Aufatmen ging durch den Raum. Schnell stabilisierte sich Shin-ichis Kreislauf. Seine Atmung musste zwar unterstützt werden, aber er lebte wieder.

"Wir bringen ihn jetzt ins Krankenhaus." Sagte einer der Ärzte, während Shin-ichi auf eine Trage gelegt wurde.

"Darf ich mitfahren?" Fragte Ran. Der angesprochene nickte.

"Kommen sie ruhig mit."

Ran lief hinter den Männern her welche die Trage fest im Griff hatten. Unten trafen sie auf Shin-ichis Eltern. Inspektor Megurè erklärte ihnen gerade die Situation. Yukiko kam auf das kleine Grüppchen zugelaufen. "Shin-ichi? Was ist mit ihm. Ich bin seine Mutter."

"Er ist stabil aber noch nicht über den Berg." Erklärte einer der Ärzte noch im Laufen.

Yukiko nickte. "Yusaku..." sagte sie zu ihrem Mann, "... wir folgen dem Krankenwagen." Beide liefen zu ihrem Wagen. Ran platzierte sich zu Shin-ichi. Ängstlich sah sie in sein Gesicht. Hoffentlich wird er wieder gesund. All ihre Hoffnung legte Ran in dieses Gedanken.
 

Im Krankenhaus wurde Shin-ichi gleich in die Notaufnahme gebracht. Ohne Zeitverlust ging es zum Röntgen und in den OP. Ran, Yukiko und Yusaku sahen nach seiner Einlieferung nichts mehr von Shin-ichi. Stundenlang warteten sie ohne Information. Nach einiger Zeit wurden sie ziemlich nervös. Yusaku versuchte vergeblich Zwischeninformationen zu erlangen. Doch niemand konnte ihnen helfen. Ran ermüdete. Kein Wunder auch, es war bereits nach Mitternacht. Yukiko nahm sie in den Arm. "Schlaf ein wenig." Sagte sie. "Dann vergeht die Zeit schneller."

Ran nickte. Unruhig schlief sie ein. Das Ereignis dieses Abends saß ihr noch tief in den Knochen.
 

"Ran?" Yukiko schüttelte Rans Schulter. "Ran! Wach auf."

Ran fuhr hoch. In sekundenschnelle war sie Aufnahmebereit. "Wie geht es Shin-ichi?" War ihre erste Frage.

"Komm, der Arzt will mit uns reden."

Alle drei folgten dem Arzt. Der führte sie an eine große Scheibe. Dahinter lag in einem Raum, verdeckt in Unmengen von Schläuchen und Kabeln Shin-ichi.

"Er hatte echt Glück. Die Kugel hat den Brustkorb durchschlagen und nur knapp das Herz verfehlt. Der Schock führte dann aber zum Herzstillstand. Nur der kurzen Dauer vom eigentlichen Schuss bis zur Reanimation ist es zu verdanken, das wir ihn zurückholen konnten. Leider müssen wir seine Atmung immer noch unterstützen. Der linke Lungenflügel war zusammengeklappt. Das Bewusstsein hat er auch noch nicht wiedererlangt. Bis jetzt wissen wir noch nicht, ob er das alles unbeschadet überleben wird. Die nächsten Tage werden entscheidend für ihn sein. Wir wollen auch hoffen, das es nicht noch zu Infektionen kommt. Vorsichtshalber verabreichen wir ihm Antibiotika."

"Hört sich nicht gerade sehr ermutigend an." Flüsterte Ran.

"Aber er ist bei uns Ran. Das ist das wichtigste." Yukiko umarmte tröstend Ran. "Gehen wir erst mal nach Hause. Wenn du hier zusammenklappst, wirst du Shin-ichi damit auch nicht helfen."

Mit hängenden Kopf verließ Ran das Krankenhaus. Was ist wenn er nie wieder so wird wie er einmal war? Was ist wenn schwerwiegende Schädigungen zurückbleiben? Wenn er nie wieder Detektiv sein kann? Das, was ihn so viel bedeutet. Ran machte sich Sorgen, große Sorgen. Sie hatte sein Leben versaut.

Yukiko und Yusaku brachten Ran nach Hause. Traurig stieg sie die Treppe hinauf. In ihrem Zimmer stellte sie sich ans Fenster. Der Morgen graute bereits. In wenigen Minuten würde die Sonne über der Stadt aufgehen. In wenigen Minuten würde ein neuer Tag beginnen, ein neuer Tag mit Ängsten, Sorgen und Hoffnung. Ran legte sich ins Bett. Eine Träne rollte ihr über die Wange. Ihre letzten Gedanken galten Shin-ichi, bevor ein neuer unruhiger Schlaf sie erfasste.
 

Am späten Vormittag erwachte Ran. Irgendwie hatte sie nicht das Gefühl geschlafen zu haben. Die letzte Nacht drängte sich wieder in ihr Gedächtnis. Schnell sprang sie aus dem Bett, rannte ins Bad und zog sich dann an.

"Was ist mit Essen?" Rief Kogoro Mouri ihr nach.

"Keinen Hunger." Antwortete Ran und stürmte aus der Wohnung. Innerhalb einer halben Stunde war sie im Krankenhaus.

"Halt wo wollen sie hin?" Fragte eine Schwester, als Ran die Intensivstation betrat.

"Äh, ich wollte zu Shin-ichi Kudo!" Ran war irritiert. "Ich war gestern Abend auch mit als er eingeliefert wurde."

"Ihr Name bitte. Sind sie eine Verwandte?"

"Ran Mouri. Und nein ich bin nicht mit ihm verwandt."

"Tut mir leid, nur Angehörige dürfen die Station betreten."

Ran war schockiert. "Aber ich bin seine Freundin."

"Das kann jeder sagen. Bitte gehen sie wieder."

Ran machte kehrt und verließ die Station. Vor der Tür blieb sie stehen. Was nun? Jetzt kam sie nicht mal mehr zu Shin-ichi. Konnte ihn nicht sehen. Und wie sollte sie da erfahren wie es ihm ging.
 

Im selben Moment verließ Yusaku die Station um sich einen Kaffee zu besorgen.

"Hallo Ran." Sagte er als Ran erblickte.

"Herr Kudo? Wie geht es Shin-ichi?"

"Unverändert. Yukiko ist bei ihm."

"Warum darf ich nicht zu ihm?"

"Komm gehen wir einen Kaffee trinken." Sagte Yusaku freundlich, ohne die Frage zu beantworten.

Ran folgte ihm und nahm ihm dankbar einen Kaffee ab.

"Nunja." Begann Yusaku und trank einen Schluck. "Shin-ichi wurde angeschossen. Inspektor Megurè hat angeordnet, das Shin-ichi bewacht wird. Vor seinem Zimmer sind seit heute morgen 2 Polizisten postiert. Außerdem hat er dem Personal gesagt, das nur seine Eltern Zutritt zu Shin-ichi haben. Reine Sicherheitsmaßnahmen. Aber eigentlich hätte er dich auch ruhig auf die Besucherliste setzen können. Immerhin haben wir dir es zu verdanken, das Shin-ichi gerettet wurde."

"Mir haben sie es auch zu verdanken, das er überhaupt angeschossen wurde." Sagte Ran leise mit gesenktem Kopf.

"Wieso denn das?"

"Ich wusste nicht das er Conan war, nein ist, nein..., wie auch immer."

"Du weist es jetzt?"

Ran nickte.

"Tja das mussten wir dir verheimlichen. Verzeih es uns. Wir hatten uns auch schon gewundert, das du ihn Shin-ichi genannt hast, wo er doch eigentlich Conan für dich sein sollte. Aber was hat das damit zu tun, das wir es dir verdanken das er angeschossen wurde?"

"Zum ersten, sie müssen sich nicht entschuldigen. Es wird seine Gründe gehabt haben, mir nicht alles zu erzählen. Ich bin nur etwas irritiert, weil Shin-ichi soviel über mich mitbekommen hat. Ich habe immer geglaubt er hat mich im Stich gelassen. Dabei war das nie der Fall. So viele Dinge die Conan im Namen von Shin-ichi sagte, bekommen auf einmal einen Sinn. Damals habe ich sie nur nicht verstanden. Zum zweiten, war ich dumm. Und so kam ich vor 2 Jahren auf die Idee, Shin-ichi eine Lektion erteilen zu wollen. Wenn er nicht mehr zurückkommt, wenn ihm sein Fall an dem er angeblich arbeitet wichtiger war, dann wollte auch ich von ihm nichts mehr wissen. Seine Anrufe sollten unbeantwortet bleiben. Er sollte am eigenen Leib spüren wie es ist, wenn der beste Freund nicht mehr für einen da war. Deshalb bin ich nach Kyoto gegangen. Shin-ichi hatte mir ein Handy hinterhergeschickt, weil ich im meiner Wohnung nicht mehr ans Telefon gegangen bin. Aber ich habe es irgendwann nicht mehr angemacht. So war ich für ihn dann nicht mehr erreichbar. Na und dann hab ich mir einen neuen Freund gesucht. Heiji fragte mich was Shin-ichi wohl dazu sagen würde. Ich hab Heiji ganz schön angefaucht und im gedroht, sollte er jemals Shin-ichi oder Conan davon erzählen. Ich wollte Genugtuung. Ich wollte Shin-ichi Michio vorstellen, wollte sehen wie er reagiert. Und dann hab ich Michio Shin-ichi einfach vor die Nase gesetzt. Am Flughafen. Als ich Conan sah, erkannte ich das er Shin-ichi war. Als er sprach, war jeder Zweifel ausgeräumt. Seine ganze eigene Art wie er durch den Stimmbruch geht hat ihn verraten. Ich war geschockt. Darauf war ich nicht vorbereitet. Es ging alles schneller als geplant. Es gab weder eine Vorbereitung für mich noch für Shin-ichi. So kam eines zum anderen. Shin-ichi wollte dann nicht mal mehr mit mir reden." Ran machte eine kurze Pause. "Sie haben seine Augen nicht gesehen. Ich glaube Shin-ichi hat mich geliebt. Hab ich Recht Herr Kudo?"

"Ja sieht so aus."

"Weil er so bedrückt war, hat er sich ans Fenster gesetzt. Nur deshalb wurde er zur Zielscheibe."

"Nein nicht unbedingt. Das Ganze hat schon viel früher angefangen. Wenn Shin-ichi damals nicht so neugierig gewesen wäre, dann wäre er erst gar nicht in die Situation gerutscht. Dann hätte er sich nicht bei dir verstecken müssen. Ihr zwei hätten so weiter gelebt wie bisher. Das alles wäre nie passiert. Und irgendwann hätte dir Shin-ichi auch sein Geheimnis gebeichtet, das was dich betrifft. Und nun komm. Ich glaube nicht das Inspektor Megurè etwas dagegen hat, wenn du Shin-ichi besuchst. Er war nur überarbeitet und hat dich schlicht und einfach nur vergessen."
 

Nur kurze Zeit später stand Ran neben Yukiko und schaute durch die Scheibe in das Zimmer, in welchem Shin-ichi lag. Das Bild das sich Ran darbot, war das gleiche, welches sie gesehen hatte, bevor sie nach Hause ging. Tiefe Trauer erfasste sie erneut. Neue Zweifel machten sich in ihr breit. Wieso nur das alles? Wieso ausgerechnet sie und Shin-ichi? Warum spielt das Schicksal nur so ein grausames Spiel mit ihnen?

Ran erstarrte förmlich. Wie eine Säule stand sie da und schaute in das Zimmer. Yusaku sah sie an und fragte sich was in ihrem Kopf vorgeht.
 

"Wir müssen was für sie tun." Flüsterte Yusaku seiner Frau ins Ohr. "Das nimmt sie alles ungeheuer mit. Komm mal."

Yukiko folgte ihrem Mann ein Stück weiter.

"Hör mal. Das was mir Ran eben erzählt hat, gibt mir zu denken. Ich glaube die beiden liegen im Klinsch. Ein Missverständnis jagt das andere. Wenn wir nicht eingreifen, werden die beiden es nicht schaffen. Wäre Schade wenn Shin-ichi Ran abschreiben würde. Ich habe mich so an Ran gewöhnt. Sie ist ein nettes Mädchen und sie hat Shin-ichi immer gut getan. Aber im Moment sind beide ziemlich bockig. Also pass auf. Ran sagte das sie einen neuen Freund hat. Und wie es aussieht ist er hier in Tokio. Shin-ichi hat ihn wohl gesehen. Daher lehnt er nun jeden Kontakt zu Ran ab, nachdem sie es zuerst mit ihm tat. Frag nicht, das scheint eine längere Geschichte zu sein. Aber im Endeffekt war das wohl der Grund, weshalb Shin-ichi sich in Gefahr begeben hat."

"Hört sich verzwickt an."

"Eher wie eine Herausforderung. Ich suche jetzt diesen Freund und verschaffe mir einen genaueren Überblick, was in den letzten Tagen wirklich passiert ist. Du bleibst bei Ran."

Yukiko nickte. "Alles klar." Sagte sie und begab sich zu Ran zurück, während Yusaku die Station verließ.

Ran starrte immer noch in das Krankenzimmer. Stundenlang blieb sie stehen ohne sich im geringsten zu bewegen. Yukiko war erstaunt über das Durchhaltevermögen von Ran. Wie groß muss ihre Sorge wohl sein, wenn sie sich nicht einen Millimeter von der Stelle rührt.
 

Am Abend gesellte sich Yusaku wieder zu den beiden. "Mir ist jetzt alles klar." Sagte er. Dann wendete er sich an Ran. "Du solltest jetzt gehen. Ein junger Mann wartet unten auf dich. Und der macht sich auch Sorgen. Und zwar um dich." Ran schaute Yusaku fragend an. "Michio. Du hast mit ihm noch einiges zu klären. Ich hab ihm einen Grossteil erklärt was deine Vergangenheit mit Shin-ichi betrifft. Den Rest musst du selber erledigen. Und tue es richtig. Das alles ist kein Spiel mehr. Sei dir auch klar was du wirklich willst. Hier bei Shin-ichi kannst du im Moment nicht viel ausrichten. Wir rufen dich sofort an, wenn sich etwas ändern sollte." Ran nickte und begab sich zum Ausgang. Verlegen sah sie Michio in die Augen. Ein langer Abend stand ihr bevor.
 

Am frühen Morgen klingelte in der Detektei das Telefon. Ran welche gerade Kaffe kochte, lief los und riss den Hörer von der Gabel.

"Ja Detektei Mouri." Meldete sie sich.

"Hier ist Yukiko Kudo. Ich wollte dir Bescheid sagen, das Shin-ichi wieder zu sich gekommen ist."

"Ich komme." Antwortete Ran und legte auf. Hastig begann sie sich anzuziehen.

"Was gibt es?" Michio stand plötzlich vor ihr.

"Shin-ichi ist wieder bei Bewusstsein."

"Ich bringe dich hin."

"Danke Michio, du bist ein echter Freund." Sagte Ran leise. "Danke auch für dein Verständnis."

"Schon gut." Michio warf sich eine Jacke über und öffnete die Tür.
 

Ran stürzte auf die Station. Michio folgte ihr. Außer Atem kamen sie am Zimmer an. Die Scheibe war nun von innen zugezogen.

"Entschuldigung." Ran trat an eine Schwester heran. "Shin-ichi Kudo, darf ich zu ihm ins Zimmer?"

"Im Moment sind seine Eltern bei ihm. Aber ich kann sie anmelden."

"Danke das ist sehr nett." Ran war aufgeregt, ihr Herz klopfte wie wild. Ihre Blicke folgten der Krankenschwester, welche das Zimmer betrat. Kurz darauf verließ sie es wieder gefolgt von Yukiko.

"Hallo Ran." Begrüßte sie Ran freundlich. "Hallo und du musst Michio sein. Ich bin Yukiko Kudo." Wendete sie sich an Rans Begleiter.

"Genau. Ich bin erfreut sie kennen zulernen."

Yukiko drehte sich wieder zu Ran. "Seit gestern atmete Shin-ichi selbständig. Man hatte es uns nur noch nicht gesagt um uns keine falschen Hoffnungen zu machen. Am Morgen kam er dann wieder zu sich. Wir wurden sofort informiert. Shin-ichi ist nur sehr erschöpft und kann sich auch nicht richtig verständlich machen. Im Moment arbeiten wir mit Stift und Papier. Leider muss ich dir sagen, das er dich nicht zu sich lassen will. Wir haben von dir erzählt, aber er schaltet auf stur."

"Aber Ran war es doch, die ihm das Leben gerettet hat." Michio konnte es nicht verstehen.

"Er will im Moment nichts davon wissen." Yukiko kniff bedauernd die Lippen zusammen. "Er ist halt ein Sturkopf, genau wie Ran."

Ran drehte sich zur Seite. Keiner sollte sehen, wie sie mit ihren Tränen kämpfte. Ich habe es übertrieben, dachte sie, alles vorbei.

"Ran?" Yukiko nahm Ran in den Arm. "Wir sollten nicht aufgeben. Das Shin-ichi dich nicht sehen will, zeigt doch nur, das du ihm noch sehr viel bedeutest. Ich habe mir was überlegt. Hör zu und sag mir was du davon hältst. Shin-ichi hat nach einem Walkman verlangt, damit ihm nicht so langweilig wird. Ich dachte mir, du könntest für ihn die Musik zusammen suchen. Das sagen wir ihm aber nicht. Und so ganz nebenbei kannst du ihm ja eine kleine Botschaft mit aufsprechen."

Ran schaute Yukiko mit großen Augen an. Zuversichtlich blickte diese sie an. "Wir holen die Kassette heute Nachmittag bei dir ab. Schaffst du das?" Ran nickte.

"Wenn du gestattest, helfe ich dir." Michio lächelte sie an. Ein weiteres Mal nickte Ran. Alle gaben ihr Mut. Das brauchte sie jetzt. Erleichtert verließ sie mit Michio das Krankenhaus.
 

Zu Hause suchte sie sich etliche CDs zusammen. Sie hatte eine feste Vorstellung, was alles für Titel enthalten sein sollten. Das größte Problem war nur, sie hatte keine Ahnung was sie Shin-ichi sagen wollte. Ran griff sich einen Zettel und kritzelt ein paar Zeile darauf. Dann strich sie diese wieder durch und schrieb etwas neues. Mist. Ran warf den Stift auf den Tisch und zerknüllte das Papier. Sie stand auf und ging zum Fenster schaute hinaus und überlegte. Irgendwie hatte sie einen Blackout.

"Na weist du schon was du ihm sagen willst?" Michio trat ins Zimmer und reichte Ran eine Tasse mit Kaffee.

Dankend nahm sie die Tasse an. "Eigentlich schon, aber es ist so viel was ich ihm zu sagen habe. Es sollte doch aber kurz sein." Ran drehte sich wieder dem Fenster zu. Die Verzweiflung in ihrer Stimme war deutlich zu hören.

"Wie wäre es mit 'Ich liebe Dich'?"

Ruckartig drehte sie sich um. "Das kann ich ihm nicht sagen."

"Warum nicht? Es ist kurz, sagt alles aus und entspricht der Wahrheit. Vor allen Dingen ist es das, was er hören möchte und es ist das, was du ihm in Wirklichkeit sagen willst. Wenn er dich dann nicht zu sich lässt, ist er ein Idiot."

Ran schwieg, in ihrem Kopf drehte sich alles.
 

Am Nachmittag erschien Yukiko und Yusaku bei den Mouris.

"Es geht ihm immer besser. Wenn es weiter so geht, wird er in ein paar Tagen auf eine normale Station verlegt. Wir gehen jetzt noch mal zu ihm. Dabei geben wir ihm die Sachen, nach denen er verlangt hat. Ist deine Kassette fertig?"

"Ja. Es sind nur drei geworden."

"Und auf welcher ist deine Botschaft?"

"Auf allen dreien. Sicherheitshalber. So ist es egal welche er hört."

"Du bist klever." Yukiko schmunzelte. "Was hast du gesagt?"

Ran errötete und drehte den Kopf zur Seite.

"Schon gut. So dann wollen wir mal Operation Ran starten. Ihr zwei kommt einfach Morgen Vormittag vorbei. Und nun erhole dich gut."

"Keine Zeit. Ich muss noch was erledigen. Mich quälen noch so einige Dinge. Michio bringt mich zum Professor. Ich glaube er kann mir weiter helfen. Shin-ichi war oft bei ihm."

Yukiko nickte. "Passt auf euch auf." Sagte sie und drückte Ran zum Abschied.

"Seine Eltern sind wirklich ok." Michio nahm Ran in den Arm.

"Ja. Lass uns gehen."

"Operation Ran"

"So da sind wir wieder. Hast du ein wenig geschlafen?" Yukiko betrat das Zimmer. Shin-ichi verzog sein Gesicht. "Aha. Also nicht. Wie willst du wieder auf die Beine kommen, wenn du dich nicht an die Anweisungen des Arztes hältst." Die Antwort war ein Rollen der Augen von Seiten Shin-ichis.

"Wie sieht es aus mein Sohn..." Groß stand Yukiko am Fußende des Bettes. "... bist du bereit Ran zu dir zu lassen?"

Shin-ichis Gesicht versteinerte. Mit runtergezogenen Augenbrauen sah er in Richtung Tür.

"Das heißt wohl nein." Yukiko setzte sich auf die Bettkante. "Hier die Sachen die du wolltest. Wir haben übrigens nicht die Absicht lange zu bleiben. Dir geht es ja wieder prächtig. Wenn du so stur bist, kann es dir wirklich nicht mehr schlecht gehen."

"Mama!" Shin-ichi krächzte und griff sich an den Hals. Das Sprechen schmerzte ihn.

"Nichts Mama." Donnerte die Stimme seines Vaters. "Wir bleiben nicht lange. Du hast bekommen, was du wolltest. Wenigstens einer von zweien. Ran steht draußen und wartet vergeblich. Sie zermartert sich ihr Hirn. Es wäre besser, wenn du dich mal mit ihr unterhalten würdest. Dann würde sie dich besser verstehen und du sie."

Shin-ichi holte sich den Stift, schrieb etwas aufs Papier und reichte es seinem Vater.

"Was verstehe ich nicht? Das du dich wie ein Idiot verhältst?" Gab er zur Antwort als er gelesen hatte. "Überleg mal was Ran in den letzten 7 Jahren durchgemacht hat. Sie suchte nur ein wenig Freude, ein wenig Ablenkung."

Shin-ichi wedelte mit der Hand und verlangte das Schreibbrett zurück. Yusaku reichte es ihm. Nie nächsten Sätze wurden auf das Papier gebannt und das Brett wanderte zurück zu Yusaku. Der las.

"Schön das du ihr es gönnst. Aber es gibt keine Grund weshalb sie dich nun in Ruhe lassen sollte. Sie ist ein Teil deines Lebens, so wie du ein Teil von ihr bist. Das kannst du nicht so einfach streichen. Und dann vergiss nicht das du ihr dein Leben verdankst. Es wäre nett von dir, wenn du ihr wenigstens zuhören würdest was sie dir zu sagen hat. Das sit wirklich nicht zu viel verlangt. Hinterher kannst du ihr immer noch Lebewohl sagen." Er warf das Schreibbrett auf das Bett und verließ das Zimmer.

"Sei nicht unfair Shin-ichi. Du kennst Ran." Auch Yukiko erhob sich.
 

Ja er kannte Ran. Shin-ichi sah wie seine Eltern verschwanden. Ran, sie war stark und dennoch sensibel. Und sie hatte ihn geliebt. Aber das war einmal. Jetzt hatte sie diesen Michio. Was gab es da noch groß zu reden.

Gleichmäßig piepsten die Überwachungsapparate. Genervt schaut Shin-ichi hoch. Eigentlich könnten sie mir das wieder abnehmen. Musik! Mama hatte mir doch einen Walkman mitgebracht.

Shin-ichi kramte den Walkman hervor. Bin ja gespannt was sie für Musik ausgesucht hat. Er legte die Kassette ein und drückte auf Play und suchte eine entspannende Position in seinem Bett. Eine leise Melodie erklang. Er gähnte. Was ruhiges dachte er. Beim zweiten Lied stutzte er. Diese Kombination kam ihm verdammt bekannt vor. Das war doch Rans Handschrift. Hatte Mama Ran beauftragt die Kassetten zu bespielen? Das wäre ihr zuzutrauen.

Shin-ichi stoppte die Kassette. Das eintönige piepsen welches seinen Herzschlag hörbar machte, drang wieder unaufhaltsam in sein Ohr.

Jetzt muss ich mich entscheiden. Entweder mir zuhören oder mich von Rans Musik bedudeln lassen. Unsicher spielte er mit dem Walkman. Immer lauter schien das Piepsen ihn daran zu erinnern das er noch lebte. Jeder Pieps hallte in seinem Kopf nach, nervtötend. Doch für wen? Erneut betätigte er den Abspielknopf des kleinen Gerätes in seiner Hand. Ran, durchfuhr es ihn sofort. Für Ran, für Ran hatte er bisher gelebt. Nein. Shin-ichi hielt sich die Augen zu. Am Ende des Liedes herrschte Stille. Shin-ichi sah auf. War das alles? Dann weiteten sich seine Augen. Hastig griff er nach dem Walkman. In der Eile rutschte der ihm aus der Hand und kam ein Stück weiter unten in seinem Bett zum liegen. Reflexartig griff er sich an die Brust. Die ruckartige Griffbewegung nach dem Walkman hatte einen stechenden Schmerz in seiner Wunde verursacht. Vorsichtig holte er Luft. Der Schmerz verschwand langsam. Im Ohr war bereits ein neues Lied zu hören. Shin-ichi schloss die Augen und lehnte sich zurück. Wieso hatte sie das gesagt?
 

Es klopfte an der Tür. Leise wurde sie geöffnet und der Kopf von Yukiko kam zum Vorschein.

Shin-ichi nahm die Kopfhörer ab. "Hallo!" Flüsterte er.

"Ah du hörst Musik?" Yukiko trat ins Zimmer und schmunzelte.

"Ja und ich habe mir deinen fiesen Trick fast die ganze Nacht angehören müssen." Seine Augen verengten sich zu Schlitzen.

"Schön das du wenigstens wieder flüstern kannst." Yukiko zog sich die Jacke aus und warf sie auf das Fußende vom Bett.

"Lenke nicht vom Thema ab."

"Ich lenke nicht ab. Ich bin froh das es dir besser geht. Wenn du raus bist, kommst du mit uns nach Amerika. Der Inspektor will dich aus der Schusslinie haben und du kannst dich dort gut erholen."

"Du versuchst schon wieder das Thema zu wechseln. Weist du das nicht eine Kassette ohne das Gelaber von Ran ist?"

Yukiko senkte den Blick. "Ja ich weis. Was hat sie denn gesagt? Mir hat sie es nicht verraten."

"Das ist doch unwichtig."

"Ach finde ich nicht." Yukiko richtete sich auf. "Los sag schon, was war es."

Shin-ichi setzte sich die Kopfhörer auf und vertiefte sich in die Musik.

"Lass sie rein. Du wirst es nicht bereuen." Yukiko küsste ihren Sohn auf die Stirn. "Sie wird sich freuen."

Shin-ichi schwieg.
 

Ran und Michio begaben sich auf den Weg ins Krankenhaus.

"Meinst du er lässt dich rein?"

Ran zuckte mit den Schultern. Sie hatte keine Ahnung. Was ist wenn Shin-ichi die Kassetten nicht gehört hatte?

Mit flauem Gefühl betrat sie das riesige Gebäude. Wie oft war sie schon wegen ihm hier gewesen und das nicht nur in den letzten Tagen. An der Station angekommen empfing sie eine vor Freude strahlende Yukiko. "Auf ihr zwei. Ab mit euch, rein zu ihm bevor er sich es anders überlegt."

"Was soll ich bei ihm?" Fragte Michio. "Ich will alles nicht noch mehr verkomplizieren."

"Hast du ihm nichts zu sagen?"

"Doch schon. Aber hier ist doch Ran wichtig. Außerdem werde ich nicht vorgelassen."

"Schon alles geregelt." Yukiko winkte mit der Hand ab. "Außerdem solltest du Ran unterstützen."

Noch ehe Michio etwas entgegnen konnte, wurde er auch schon ins Zimmer geschoben. Hinter ihm betrat Ran den Raum. Schon wurde die Tür hinter den beiden geschlossen.

Eine peinliche Stille entstand. Ran starrte auf Shin-ichi, der auf Ran und Michio kam sich total fehl am Platze vor.
 

"Sag mal bist du wirklich 23?" Versuchte Michio die Stille zu unterbrechen und ging um das Bett herum.

Shin-ichi schaute Michio fragend an. Was will der den hier. Ran ok, aber er? Dann nickte er.

"Man, hast dich gut gehalten."

Shin-ichi senkte den Kopf und zog seine Brauen zusammen.

"Schon gut, entspann dich. Schön das ich dich doch noch persönlich kennen lernen darf." Michio richtete sich auf. "Ich erzähl dir mal was. Das alles hier aus meiner Sicht. Weist du mit all dem hier hab ich nicht gerechnet. Man, ich dachte ich habe mir nur ein hübsches Mädchen geangelt. Ein großer Irrtum von meiner Seite aus. Es hat sich nämlich herausgestellt das sie den großen Heiji Hattori kannte. Und das auch noch sehr gut. Ich dachte ich spinne, als der vor mir stand. Jeder in Kyoto würde ihm mal begegnen wollen. Und nun stand der doch tatsächlich vor mir. Man war ich Stolz. Heiji ließ zum ersten Mal den Namen Shin-ichi Kudo fallen. Ich fragte wer er sei und bekam die Auskunft, das dieser Shin-ichi der Gegenpart zu Heiji im Osten Japans ist. Irgendwann hab ich dann mitbekommen, das mein Mädchen diesen Shin-ichi auch persönlich kennt. Ist ja auch eigentlich kein Wunder. Immerhin ist sie aus Tokio. Ich hab sie mal nach ihm befragt, aber sie hat immer abgeblockt. Merkwürdig war nur, das sich Ran immer anders verhielt wenn Heiji und Kazuha da waren. Ich hatte einmal sogar die Ehre zusehen zu dürfen, wie Heiji einen schweren Fall knackte. Die beiden Mädchen arbeiteten Hand in Hand mit ihm. Ran kannte das alles, das Verfahren schien ihr vertraut. Waren die beiden wieder weg, war Ran wieder die alte, so wie ich sie kannte. Ich bekam das Gefühl das Sie ihre Vergangenheit verdrängen will, es ihr aber nicht gelingt, wenn Heiji und Kazuha da waren. Das sie sich so gut mit dem Verhalten in der Ermittlungen auskennt, sagte mir, das sie in Tokio mit diesem Shin-ichi tätig gewesen sein musste, das sie möglicher Weise seine Freundin war. Sicher war ich aber nicht. Aber nun war sie in Kyoto. Und sie war mit mir zusammen. Ich hatte also womöglich die Freundin von diesem Shin-ichi Kudo?" Michio lachte kurz auf. "Ich habe dich für einen Idioten gehalten, so ein Mädchen laufen zu lassen. Tja und eines Tages sprach sie davon mit mir nach Tokio zu fliegen um mich ihrer Familie vorzustellen. Ich war begeistert. Ich hoffte auch diesen Shin-ichi Kudo kennen zulernen. Kaum waren wir gelandet und Ran hatte ihre Familie begrüßt war sie total verändert. Sie wirkte nervös. Ich hingegen spielte nur noch eine Nebenrolle. Dieser Shin-ichi Kudo, der sie schon in Kyoto unter seinem Bann hatte, er war hier präsenter denn je zuvor. Tokio, es war sein Revier, das spürte man. Man sprach von ihm mit einer Selbstverständlichkeit, als würde er neben einem stehen. Und ich hatte ihn noch nicht mal zu Gesicht bekommen. Jeder mit dem ich zu tun bekam, gab mir ein schäbige Gefühl, jeder stellte stumm die Fragte wie ich es wagen konnte dem großen Shin-ichi Kudo die Freundin auszuspannen. Und immer wieder sagte ich mir, das dieser Idiot selber Schuld daran war. Dann kam dieser ultimative Abend, der alles veränderte. Ran war total hektisch. So hatte ich sie noch nie gesehen. Und doch spulte sich ein Programm souverän in ihr ab. Trotz der Gefahr, strahlte sie ein Hauch Ruhe aus. Ganz klar folgte sie Schritt um Schritt, scheinbar so, wie sie es schon hundert mal in ihrem Leben getan hatte." Er sah zu Ran rüber. "Als dann jemand anders die Leitung der Rettung übernahm, kam in ihr die Angst hoch. Und ich war für die nächsten 24 Stunden total abgemeldet. Nur einer schien für sie wirklich wichtig zu sein und das war definitiv nicht ich. Sie war auch kurz zu Hause, aber ich hab es nicht mitbekommen." Sein Blick wanderte wieder zurück zu Shin-ichi. "Und dann stand am Nachmittag ein Mann vor mir, der sich als Yusaku Kudo vorstellte. Schon wieder bin ich aus allen Wolken gefallen. Ich realisierte das dieser Shin-ichi mit dem großen Kriminalschriftsteller nicht nur den Namen gemein hatte, sondern mit ihm verwandt war. Langsam dämmerte mir, das meine Ran hier eine Persönlichkeit war. Das sie mehr war, als ich wusste. Alle kümmerten sich rührend um sie. Aber auch ich habe mich gut mit deinem Vater unterhalten. Er erzählte mir alles über dich und deine Vergangenheit mit Ran. Ich fragte mich, was mich das alles anging. Aber um so mehr ich in eure Welt eintauchte, um so mehr begriff ich auch. Am Ende fühlte ich mich so, als hätte ich den Schuss auf dich abgegeben. Dämlich nicht? Ich hatte am selben Abend ein interessantes Gespräch mit Ran. An diesem Abend habe ich Ran erst richtig kennen gelernt. Obwohl, so alles weiß ich bestimmt immer noch nicht. Der nächste Tag kam und mit ihm wieder was neues. Eine bekannt Schauspielerin entpuppte sich als deine Mutter. Noch ein Promi in der Familie. Eine patente Frau, die sehr einfühlsam mit Ran umging und eine total verrückte Idee hatte. Am Nachmittag der nächste Schock. Ran führte mich zurück in die Gegend in der das Chaos in meinem Kopf begann. Sie hatte die Absicht mir alles zu eröffnen. Nur ein Haus weiter und ich stand vor diesem Mann der in Rätseln spricht. Der Nachmittag war aufschlussreich und ich bekam mit, mit wem ich es tatsächlich zu tun hatte. Das Rätsels Lösung war dieser Conan. Jetzt wurde klar, weswegen du Ran allein gelassen hast. Erst jetzt begriff ich, das ich der Idiot gewesen war. Ich habe dich verurteilt ohne dich zu kennen, ohne dein Schicksal zu kennen. Das du für Ran so nah warst, als wir Tokios Boden betraten, lag daran das sie dich erkannt hatte. Nachdem sie so lange unwissend war, stürzte in ihr eine Welt zusammen, als sie die Wahrheit sie traf. Das du ihr den Zugang zu dir verweigert hast, machte das ganze nicht besser. Und dabei liebst du sie doch. Das ist medizinisch bewiesen. Auch wenn es nervig ist, aber dein Herzschlag ist deutlich zu hören." Shin-ichi sah auf das Messgerät an seiner Seite, an dem er noch angeschlossen war. "Nachdem Ran den Raum betreten hat, ist deine Herzfrequenz gestiegen. Da ich vor Ran bereits im Raum war kann ich das beurteilen. Bei meinem Entritt war sie niedriger." Shin-ichi errötete, dieses Gepiepse hatte ihn verraten. Michio holte Luft er hatte viel gesprochen. Dann trat er auf Ran zu, welche immer noch an der Tür stand. Shin-ichi folgte ihm argwöhnisch mit den Augen. Er wusste bisher noch nicht so richtig, was er von dieser Sache zu halten hatte. Doch Michio sprach weiter. "Es war damals ganz schön aufregend mit Heiji an einem Fall zu arbeiten. Hier in Tokio bin ich mit einem Fall konfrontiert, in einen Fall direkt verstrickt worden. Tut mir Leid, aber diese Aufregung ist zu viel für mich. Ich bin das geruhsame Leben in Kyoto gewohnt. Euer Leben ist mit zu stressig. Aber ihr beide seit damit aufgewachsen, habt damit gelernt umzugehen. Ihr beide gehört hierher. Und vor allen Dingen ihr gehört zusammen." Michio nahm Ran an die Hand und zog sie zu Shin-ichi. "Ich habe bei ihr nie eine Chance gehabt." Sagte er zu Shin-ichi gerichtet. "Gegen einen Shin-ichi Kudo komme ich nicht an. In Wirklichkeit hat sie mich nie geliebt. So im nachhinein ist mir auch klar warum Ran es abgelehnt hat geküsst zu werden, oder warum sie mich Abends nach Hause geschickt hat. Ich habe sie für schüchtern gehalten. Aber tief in ihr drin wollte sie dir wahrscheinlich nie untreu werden."

Michio legte Rans Hand in die von Shin-ichi. "Hier sie gehört dir, wie eh und je. Du bekommst sie unberührt wieder. Sagen wir mal, ich habe eine Auge auf sie in Kyoto gehabt damit ihr nichts passiert, weil du aus Tokio nicht weg konntest. Ich jedenfalls verabschiede mich." Michio schickte sich an zu gehen. "Das was ich hier erlebt habe, reicht mir. Mehr Aufregung kann ich beim besten willen nicht ertragen. Ich gebe dir einen guten Rat Shin-ichi Kudo..." Michio drehte sich noch einmal um. "... halte Ran gut fest. Sie ist ein sehr wertvoller Mensch der Aufmerksamkeit braucht. Hör also auf dich wie ein pubertierender Teenager zu benehmen und gib ihr was sie braucht. Du bist 23 auch wenn du wie 13 aussiehst. Übrigens, ich würde mich freuen wenn ihr beide mich mal besuchen kommen würdet."

Das waren seine letzten Worte. Er öffnete die Tür und ließ die beiden allein zurück.
 

Shin-ichi ließ Rans Hand los und drückte seinen Körper etwas mehr in die aufrechte Position. Leicht verzog er dabei sein Gesicht.

Ran stand betreten neben seinem Bett und litt mit ihm.

"Und?" Krächzte Shin-ichi. ".ch höre. Was wolltest du m.r sagen?"

Ran sah auf, sah ihm ins Gesicht. So viel wollte sie sagen, und nun war alles weg. Alle Worte die sie in den letzten Tagen zusammengesammelt hatte, waren fort. Betreten schaute sie zu Boden und schwieg. Tränen traten ihr in die Augen. Hilflos stand sie da und brachte kein Wort heraus.

".st das alles?" Shin-ichi schluckte. Durch die Beatmung war Rachen und Zunge leicht geschwollen. Dadurch bereitete ihm das Reden immer noch Schwierigkeiten. Nur sollte es Ran nicht unbedingt mitbekommen, er wollte stark aussehen.

Eine Träne suchte sich ihre Bahn und rollte über Rans Nase. Sie drehte den Kopf zur Seite und flüsterte. "Es tut mir so unendlich Leid. Ich habe das alles nicht gewollt."

"Und was wolltest du?"

"Das du zurückkommst."

"Setz d.ch."

Ran ließ sich auf der Bettkante nieder. Noch immer wagte sie es nicht Shin-ichi in die Augen zu sehen.

".ch kann d.r das n.cht..., verdammt." Shin-ichi fluchte. Dann verfiel er doch wieder in den Flüsterton. "Ich kann dir das nicht mal Übel nehmen. Eigentlich war ich ja nicht weg, aber das konntest du nicht wissen. Ich glaube wir beide haben Fehler gemacht."
 

Ran stutzte hatte das gerade Shin-ichi gesagt?

Shin-ichi hob die Hand und griff ihr unters Kinn. Langsam hob er ihren Kopf, damit sie ihn anblicken musste.

"Shin-ichi!" Ran schloss die Augen. Die Tränen darin lösten sich und rannen ihr die Wangen runter.

"Ich sehe dich und fühle mich zurückversetzt in unsere Kindheit." Sie öffnete ihre Augen und zog den Kopf von Shin-ichis Hand. "Die Stunde der Wahrheit ist nun gekommen. Ich habe es satt zu schweigen. Auch wenn ich es dir nie gesagt habe, aber ich empfinde schon lange tiefe Gefühle für dich. Ich habe es entdeckt als wir 13 waren. Genau wie jetzt, warst du im Stimmbruch. Ich weis es noch als wäre es gestern gewesen. Von einem Tag auf den anderen, war deine Stimme wieder da, sie war dunkler, weicher, sie war..., ...toll. Mein Herz begann zu klopfen. Ich spürte, ich liebe dich. Und du musstest mich ausgerechnet an diesem Morgen fragen ob wir am Nachmittag ein Eis essen gehen. Wie oft hast du diese Frage gestellt. Aber nun kam es mir so vor, als ob wir uns zu unserem ersten Date verabreden. Am liebsten wäre ich dir um den Hals gefallen. Aber es war mir peinlich. Was hättest du wohl dazu gesagt, wenn ich mich dir an den Hals geworfen hätte. Ich bin einfach nur so neben dir her gelaufen, so wie jeden Tag. Auf dem Schulhof musste dir ausgerechnet Akeji sagen, das deine Stimme super klingt. Du warst richtig Stolz, weist du das? Ich habe mich geärgert. Nun konnte ich dir unmöglich beichten, das ich sie auch gut finde. So habe ich geschwiegen, bis heute. Auf dem Flughafen kam alles wieder hoch. Die ganzen Erinnerungen, alle Gefühle von damals. Und mit ihnen kam auch die Ängste vor ihnen zurück. Ich fühle mich befangen in deiner Gegenwart. Es hat mich auch jetzt einige Überwindung gekostet dir das alles zu sagen. Immerhin habe ich dich enttäuscht. Das alles wieder gerade zu biegen ist nicht leicht." Ran wischte sich mit dem Ärmel die Tränen fort.

Shin-ichi beugte sich vor und zog Ran am Kragen zu sich. Leicht lehnte sie sich gegen Shin-ichi. Sanft drückte er ihren Kopf gegen seine Schulter. "Und wenn ich dich sehe," Sagte er leise. "... sehe ich mich als 23-jährigen. Ich fühle mich mutiger, aber auch verletzbarer. Als Teenager hätte ich einen neues Freund von dir als Witz abgefasst. Ich war ja immer in deiner Nähe und konnte alle abwimmeln. In diesem Alter steht aber mehr auf dem Spiel. Nur jetzt war ich dazu verurteilt alles tatenlos mitanzusehen. Ich glaubte dich als verloren, durch meine Schuld. Ich denke mal, ich habe dich in die Arme von Michio getrieben. Schön zu wissen, das es nicht entgültig war."

Ran stützte sich neben Shin-ichi ab um sich aufzurichten. Dabei erwischte sie das Kabel einer Messelektrode und blieb daran hängen. Diese löste sich von Shin-ichis Körper. Ein Dauerpiepton und Alarm ertönte. Beide starrten sich erschrocken an.
 

Innerhalb von Sekunden wurde die Tür aufgerissen. Ein Arzt und eine Schwester stürzten herein. Dahinter erschien Yukiko und Yusaku.

"War ein versehen. Bin beim drehen hängen geblieben." Versuchte Shin-ichi sich leise zu entschuldigen und lehnte sich zurück.

"Ich glaube für heute können wir dich abnehmen." Sagte der Arzt und schaltete die Überwachungsgeräte aus. "Es sind im Moment genügend Besucher hier, die aufpassen können." Die Schwester löste die verbliebenen Messelektroden.

"Man habt ihr uns einen Schrecken eingejagt." Yukiko setzte sich auf die andere Seite von Bett und schaute zu Ran rüber. "Ausgesprochen?" Fragte sie. Ran nickte.

"Alles wieder im Lot?" Yusaku stand am Ende vom Bett.

"Ja, ihr habt ja lange genug gedrängelt." Flüsterte Shin-ichi und lächelte Ran an. "Danke, das ihr so energisch ward." Er hob seinen Finger und lockte damit Ran näher zu sich. Als sie dicht genug war, beugte er sich vor und flüsterte etwas in ihr Ohr. Ran richtete sich auf, schaute verlegen drein und beugte sich erneut zu ihm. Dann flüsterte sie ihm ins Ohr. Ein breites grinsen breitete sich in seinem Gesicht aus. Dann ließ er sich zurückfallen.
 

"Übrigens ich komme gerade von Inspektor Megurè." Berichtete Yusaku. "Er sagt mit Hilfe von Professor Agasa sind sie noch mal ungeklärte Fälle durchgegangen. Einzeln haben einige Fälle nichts miteinander gemein. Keine brauchbaren Beweise. Legt man aber alle zu einem Fall zusammen , dann ergibt sich ein Schema. So habe sie eine Spur gefunden und gehen dieser auch nach. Hoffen wir, das die Polizei bald Erfolg haben wird. Und so lange wie ermittelt wird, kommst du mit uns. Du hats hier nichts mehr zu suchen und ich will kein wenn oder aber hören. Da die Zeitungen zwar voll von dir waren, sie aber nur alte Fotos verwendet haben, wissen diese Männer immer noch nicht, das du geschrumpft bist. So sollten wir dich unbehelligt in die Staaten bringen. Du müsstest nur noch einmal kurz Conan spielen."

Shin-ichi zog die Stirn kraus. "Ich bleibe hier." Er konnte doch unmöglich jetzt Japan verlassen, nach all dem was heute passiert war.

"Zu gefährlich Shin-ichi." Mischte sich Yukiko ein. "Außerdem habe ich mich schon erkundigt. Ran bekommt einen Studienplatz in L.A. So wird sie während ihres USA Aufenthaltes nichts von ihrem Studium verpassen. Du willst sie doch nicht etwa allein dort lassen?"

"Ran kommt mit?" Shin-ichi schaute seine Mutter an, dann wanderte sein Blick zu Ran.

"Meinst du vielleicht, wir geben uns hier alle erdenkliche Mühe euch wieder zusammenzubringen um euch hinterher wieder zu trennen?" Fragte Yukiko erstaunt zurück.
 

Shin-ichi griff Rans Hand. Sanft drückte er sie. Nun hatte er sie doch für sich. Und sie würde bleiben, würde bei ihm bleiben. Auch wenn sie beide noch ein paar Hürden zu nehmen haben, auch wenn sie beide optisch für andere ein seltsames Bild abgaben, sie würden zusammen bleiben. Für immer. Sein Abenteuer war noch nicht zu Ende, aber sie war nun eingeweiht, wusste über alles Bescheid. Leise erklang ein Satz in seinem Kopf. Ein Satz den sie ihm eben ins Ohr geflüstert hatte. Auf diesen Satz hatte er schon lange gewartet. Nun hatte er ihn gehört und das machte ihn glücklich.
 

***
 

Kokomiko streckte sich. "Schau einer an, mit dieser Spielerei ist die ganze FF um das doppelte länger geworden. Tja das Leben ist halt schöner als der Tod. Egal, mir hat es Spaß gemacht sie umzuschreiben, um ihr eine andere Wende zu verpassen. Mal was anderes. Vergebt mir bitte eventuelle Unstimmigkeiten. Normalerweise ruhen meine FF noch ein paar Tage auf meinem PC. In der Zeit lese ich sie gelegentlich noch mal durch, bevor ich sie ins Netz stelle. Um ihr den letzten Schliff zu geben. Für euch hab ich sie gleich hochgeladen."

"Das nächste Mal gibt es aber dann wieder eine neue Idee von dir?" Wurde Kokomiko gefragt.

"Nicht ganz. Lasst euch überraschen."



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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

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Von: abgemeldet
2007-10-20T13:37:48+00:00 20.10.2007 15:37
Huhu =)

So, ich hab jetzt auch die dritte Version gelesen xDDD
Und ich muss sagen sie aht mir gefallen, auch wenn ein kleines offenes Ende trotzdem dabei war >.<
Gut großes Lob =)
(Trotzdem muss ich sagen, das mir Version 2 am Besten gefallen hat) xDDD (Auch wenn sie unrealistisch war, fand ich sie einfach am Besten>.<)

Gefallen hat mir bei dieser Version aber auch noch die ellenlange Rede von Michio =) War echt genial, was der da so von sich gegeben hat ^-^
Nja ;)
Liebe Grüße
Shi_Ran-chan
Von: abgemeldet
2006-12-06T15:26:36+00:00 06.12.2006 16:26
ich kann den anderen nur zustimmen^^ die 3. Verson fand ich auch am besten! ich mag es eben nich so, wenn andere sterben... nja, wie schon so oft gesagt, prima FF^^ mach weiter so, ich will noch viel von dir lesen können^^

LG
Ran_Mori1
Von:  Kokomiko
2005-10-30T15:47:12+00:00 30.10.2005 16:47
Nachtrag von ShinichiKudo

Datum: 30.10.2005 11:31:14
Von:  ShinichiKudo
Betreff: Kommi für: Nur 13 Jahre

Hallo!
Tut mir leid, dass ich mich erst jetzt melde, aber ich hatte erst in den letzten Stunden Zeit, deine FF "Nur 13 Jahre" zu lesen. Aus irgendeinem Grund kann ich keine Kommis schreiben, also schreibe ich es dir halt per ENS. Also, der folgende Text wäre dann der Kommi.

"Endlich komme ich auch dazu, dir einen Kommi zu schreiben. Der betrifft aber gleich alle drei Versionen dieser FF, ich wollte sie einfach zusammennehmen und auch zusammen beurteilen.
Als Kritik bringe ich deine gelegentlichen Schreibfehler. Zum Beispiel das Wort "tot". Wenn es heisst: "Er ist tot", dann wird das Wort am Schluss mit T geschrieben. Heisst es aber: "An seinem Tod bin ich schuld", wird es mit D geschrieben. Das sieht zwar bei vielen FFs, aber durch deine Bemerkung am Schluss von Version 3, bei der du geschrieben hast, dass du diese FF gleich ins Netz gestellt hast, hast du diese Fehler wieder wett gemacht.
Ansonsten ist es eine coole Geschichte, auch wenn ich eher eine bin, die Happy Ends lieber mag als wenn einer am Ende stirbt und dann auch tot bleibt. Siehst du, jetzt sind wir schon wieder bei "tot"... Jedenfalls finde ich Version 3 am besten.
Und noch zum Schluss: Ich zitiere:
"Das nächste Mal gibt es aber dann wieder eine neue Idee von dir?" Wurde Kokomiko gefragt.
"Nicht ganz. Lasst euch überraschen."
Was meinst du eigentlich damit?
Ansonsten viel Glück bei deinem weiteren Schaffen!
*Knuddel*
ShinichiKudo"
So, das wäre jetzt genau der Text, den ich als Kommi geschickt hätte. Ich hoffe, auch als ENS tut er seinen Zweck.
Also dann, man schreibt sich und bis bald!
ShinichiKudo
Von:  Astrido
2003-11-10T19:35:30+00:00 10.11.2003 20:35
jeah!! auch nen echt gutes ende!!! super!!!!
schreib ganz schnell was neues!!!!
Von:  DragonSoul
2003-11-09T21:56:32+00:00 09.11.2003 22:56
Also irgendwie finde ich die version am besten weil es ein richtig schönes happy end hat^^
Und danach die evrsion 1
XD
MAch weiter so

Cu Suicune
Von: abgemeldet
2003-11-09T15:30:18+00:00 09.11.2003 16:30
herrlich ich finds gut das sie doch noch zu einander gefunden haben obwohl die 2te version auch sehr sehr rührend war kann man bei dir auch Autogramme bekommen
Von:  Leira
2003-11-09T13:10:56+00:00 09.11.2003 14:10
Also, ich find des suuuper!!!!
Neue Versionen... da kann man mal sehen, was man aus einer Idee so alles machen kann!!!
So, und jetzt geb ich mir noch die anderen Abwandlungen*lol*
*sichinsKissenkuschelt*

Leira XD


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