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Tag und Nacht

von

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Prolog

Hallo Leute, das ist meine erste Ff und ich hoffe, sie gefällt euch. Ich würde mich jederzeit über Reviews freuen, und wenn es nur ganz kurze sind!

Viel Spaß beim Lesen!

Summerrains
 

Prolog
 

Er starrte auf den Punkt an dem der Dunkle Lord vor wenigen Sekunden sein Leben ausgehaucht hatte....

In der Halle war es totenstill.

Alle, die heute so tapfer gekämpft hatte, so viele verloren hatten, konnten nicht glauben, dass es nun vorbei war.

Er blickte sich um, sah wie seine besten Freunde neben dem Mörder der verdammten Schlange standen und mit der Schulleiterin einen Kreis bildeten, während sie versuchten, zu begreifen, dass es vorbei war.

Es war vorbei....

Doch was hieß schon vorbei, wenn ich gerade jemanden getötet habe, dachte er und warf sich den Tarnumhang seines Vaters über, bevor der Tumult losbrechen konnte.

Er wollte jetzt nicht gelobt werden, dass er einen Krieg beendet hatte, es hatte zu viele Verstorbene gegeben.
 

Er hatte schon den halben Weg zum Tor zurückgelegt, als die ersten Stimmen anfingen, nach ihm zu rufen.

Er wollte jetzt nicht reden, wollte seinen Ruhm nicht, er wollte allein sein.

Also begann er zu rennen und glitt zwischen den Schülern hindurch.

Er musste hier weg, wollte seine Ruhe haben, um nachdenken zu können.
 

Als er die Eingangstüren des Schlosses aufstieß, traf ihn die kühle Luft mitten ins Gesicht und er holte tief Luft. Er warf einen Blick auf das Chaos, das die Schlacht hinterlassen. Blut, Trümmer, aber keine Toten lagen mehr herum. Die Leichen waren alle während der Pause geborgen worden, es waren nur noch Blutlachen übrig, bei denen man erahnen konnte, dass da mal ein Mensch gelegen hatte.

Überall, wo man hinsah; Folgen der Schlacht....
 

Doch sein Blick fiel auf die Peitschende Weide.

Ja, er würde jetzt zu dem Mann gehen, dessen Leiche bestimmt niemand ins Schloss gebracht hatte, dem sie den Sieg noch mehr verdankten als ihm. Dem Mann, der seine Mutter jahrelang geliebt hatte, um dann von ihr abgewiesen zu werden. Dem Mann, der für sie spioniert und für den Tod desDunklen Lords sein Leben gelassen hatte.

Er würde die Leiche des mutigsten Mannes, den er he gekannt hatte, ins Schloss bringen, damit alle wussten, was er getan hatte.

Was er für sie geopfert hatte, was er erlitten hatte, damit sie ein schönes Leben bekamen.
 

Mit neuer Energie machte er sich auf den Weg zur Heulenden Hütte, dort drin lag der Körper des Mannes, den er nach dem Angriff dieser verdammten Schlange zurückgelassen hatte.
 

Die Dämmerung sagte ihm, dass er neu anfangen musste, dass er einen neuen Weg einschlagen musste, und er wusste, wenn er jetzt zurückgehen würde zu seinen Freunden, würde er etwas wichtiges verpassen.

Er schwenkte den Stab nicht, sondern hob nur kurz die Hand, um den Baum zum Erstarren zu bringen.

Während er durch den langen Gang zur Heulenden Hütte gelangte, dachte er an die Stimme des Tränkemeisters in seinen letzten Atemzügen, die so anders gewesen war, als die vielen Male vorher, wenn er mit ihm gesprochen hatte.

Er hatte nicht nur seine Mutter in seinen Augen gesehen und einmal nicht nur seinen Vater, sondern ihn...ihn selbst und nicht jemand anderen. Er hatte ihn einmal nicht mit hasserfüllter Stimme mit seinem Vater verglichen, sondern ihm gesagt, dass er die Augen von seiner Mutter hatte...nicht den Charakter, sondern nur die funkelden Smaragde...
 

Er betrat die Hütte und fragte sich, was wohl seine beiden besten Freunde gerade taten.

Entweder sie suchten ihn, beseitigten das größte Chaos der Schlacht oder sie waren noch bei den Toten und Verletzten und versanken in ihrer Trauer.

Sie hatten ja sich, um einander zu trösten, doch wen hatte er; er hatte es in Ginnys Augen gesehen, als sie sich während der Schlacht getroffen hatten: Sie liebte ihn nicht mehr, sie hatten sich beide zu sehr verändert und in diesem Moment war ihm köar geworden, dass er für sie nicht mehr viel mehr empfand als schwesterliche Liebe.

Doch für sie war es okay. Sie hatte ihre Familie und ihre Freunde, sie würde bestimmt auch bald wieder einen Partner finden, der ihr über die Erfahrungen des Krieges helfen konnte, sie tröstete und ihr Liebe schenkte.

Sie würde sicher glücklich werden....
 

Er seufzte. Bei sich selbst war er sich da nicht so sicher.

Was sollte er denn nun machen?

Er hatte keine Pläne für die Zukunft entworfen...

Der Krieg war gewonnen, Frieden eingekehrt, keine Prophezeiung mehr zu erfüllen....

War er jetzt frei, konnte leben, wie und wo er wollte?
 

Er riss sich aus den Gedanken, als er die Tür erreichte, zu dem Zimmer, in dem der Dunkle Lord die Schlange auf den Tränkemeister gehetzt hatte.

Über seine Zukunft konnte er später noch nachdenken, jetzt gab es wichtigeres zu tun....

Er holte tief Luft und drückte die Klinke hinab, öffnete die Tür zu seiner neuen Zukunft, um den Krieg hinter sich zu lassen...
 

Kaum war sie geöffnet, erstarrte er vor Schreck.
 

Dort am Boden lag eine schwarze Silhouette, so wie er sie zurückgelassen hatte, doch als er dem Mann ins Gesicht sah, waren seine grünen Augen plötzlich in diesen tiefen schwarzen Seen gefangen, die ihn schwach anblitzten....

Wie konnte das möglich sein?

Er hatte ihn sterben sehen.

Hatte gesehen, wie das Funkeln in den pechschwarzen Augen erloschen war, die harten, eiskalten Obsidiane trüb geworden waren.

Und nun, lag der Mann hier auf dem Boden und atmete keuchend ein und aus?

Leben und Tod

Snape hatte das Gesicht verzerrt, offensichtlich war der Schmerz, den Naginis Gift verbreitete, so stark, dass selbst Snape seine Maske nicht weiter tragen konnte, doch seine Augen blickten Harry direkt an.

Harry erschauderte.

Was würden all die Leute denken, die ihn noch immer für einen Verräter hielten, wenn er plötzlich mit ihm im Schloss auftauchen würde?
 

Doch eigentlich war es ja auch egal. Er würde ihn schon schützen können.

Also trat er zu Snape und kniete sich neben ihn.

Der Professor folgte jeder seiner Bewegungen und versteifte sich, als Harry ihm eine Hand auf den Rücken legte und seinen Körper leicht drehte, damit er nicht mehr so seltsam verrenkt dalag.

,,Hallo, Professor“, wandte sich Harry nun direkt an ihn, ,,Wie haben Sie das denn bitte geschafft?“

Harry blickte Snape fragend an. Wie genau hatte der Mann es geschafft zu überleben?

War Snape wirklich durch das Gift der Schlange so geschwächt, dass er rein gar nichts tat, um Harry loszuwerden?
 

Harry sah in die schwarzen Augen, die ihn ein wenig fragend und beunruhigt beobachteten.

Als sie sich dann erschöpft schlossen und Snapes Körper ein wenig erschlaffte, begriff Harry, dass Snape vermutlich dachte, er würde ihn hier liegen lassen und dem Tod überlassen.
 

Ein wenig ungläubig war Harry schon, schließlich hasste er Snape,....nein, eigentlich nicht mehr, eigentlich verstand er diesen dunklen Mann sogar ziemlich gut,.... da konnte man schon denken, dass der Hass so tief ging, aber eigentlich müsste Snape doch wissen, dass Harry nicht tötete, außer er war dazu gezwungen!

Doch Snape verdiente ein ruhiges Leben, einen Neuanfang, eine weitere Chance....
 

,,Professor Snape?“,fragte Harry skeptisch, ,,ich werde Sie jetzt heilen, in Ordnung? Ich möchte nicht, dass noch mehr Menschen um mich herum sterben als nötig und ich denke, sie sollten noch nicht sterben. Mir hat es wirklich gereicht, den Dunklen Lord zu töten!“ ,Auch wenn ich nicht weiß, wie!'
 

Einer Eingebung folgend, konzentrierte er sich auf seine gesamte Magie, seine innere Energie und konzentrierte sie zu einer Art großem Ball, den er in seinen Magiekern einschloss.

Es war als wäre ein neu gefundener Instinkt in ihm erwacht, der ihm half, zauberstablose Magie zu wirken und damit zu heilen!
 

Er konnte sich den Kern genau vorstellen; seine Magie schimmerte grün, in allen möglichen Grüntönen und als er die Augen schloss und sich erneut auf die kleine Kugel konzentrierte, konnte er feine Fäden und Stränge ausmachen, die sich um die Kugel flochten, schwarz und weiß, wie schwarze und weiße Magie....
 

Harry öffnete die Augen wieder und blickte auf Snape hinab.

Er streckte eine Hand nach der schwarzen Silhouette aus und legte sie dem Mann auf die bebende Schulter.

Er wusste, was er zu tun hatte und so ließ er ein wenig seiner Magie los und lenkte sie auf Snape zu. Er ließ sie durch Snapes Körper fließen und schickte seinen Geist auf die Suche nach der Verletzung.

Plötzlich spürte er selbst die Schmerzen an der Stelle, wo Naginis Fänge sich in Snapes Haut gebohrt hatten, und keuchte kurz auf.
 

Harry überlegte kurz und kam dann zu dem Schluss, dass er sich auf das Gift im Blut konzentrieren musste, um herauszufinden, wie weit es sich schon verbreitet hatte und wie viel davon bereits im Körper des anderen Mannes war.
 

Erneut ließ er seine Magie wandern und versuchte einen Unterschied festzustellen. Er konzentrierte seine Ernergie erneut auf die Wunde an Snapes Hals und spürte einen Unterschied zum restlichen Blut. Es fühlte sich schwer an und als er versuchte, es mit seiner Magie zu fassen, spürte er ein Ziehen. Das Gift erschien ihm düster, es schien schwarz im Gegensatz zu einem dunklen Türkis, das ihn anleuchtete wenn er sich auf Snapes Magie konzentrierte. Es ergab Sinn, Nagini war eine magische Schlange; natürlich würde auch ihr Gift mit Magie versetzt sein!
 

Doch in diesem Moment half ihm das weiter, da es Harry so einfacher fiel, zwischen Gift und gesundem Blut zu unterscheiden. Langsam streckte er seine Magie wieder aus und suchte nach dem Gift, er teilte das Blut auf, separierte das vergiftete vom gesunden und sandte es zurück in Richtung der Bisswunde. Er spürte kurz, wie Snape zusammenzuckte, als die Wunde an seinem Hals wieder aufriss und das Gift heraustrat, war jedoch zufrieden, dass es offenbar funktionierte.
 

Ungefähr eine halbe Stunde lang tastete Harry sich Zentimeter für Zentimeter in Snapes Blut vor.

Snape war schon längst wieder in die Bewusstlosigkeit abgetaucht und Harry musste sehr viel Kraft aufbringen, um die Schmerzen, die das Gift auch ihm bereitete, zu verdrängen.
 

Als er auf Höhe von Snapes Herzen und Magiekern fast seine ganze Energie verbraucht hatte, ertönten Schritte vor der Tür und er konnte im Augenwinkel sehen, wie sie geöffnet wurde. Kurz lächelte er Ron und Hermine an, dann setzte er seine Arbeit fort und spürte, wie er sich nun komplett darauf konzentrieren konnte, ohne sich über seine Umgebung Sorgen machen zu müssen. Die ständige Flucht vor den Todessern im letzten Jahr schien ihn wohl doch etwas paranoid gemacht zu haben.
 

Als er letztendlich keine dunkle Magie mehr in Snapes Körper finden konnte, säuberte er noch die Ränder der leicht ausgefransten Wunde mit einem leisen „Aguamenti“.
 

Ron und Hermine hatten sich die ganze Zeit nicht bewegt und starrten auf Snape während sie Harry beobachteten, wie er versuchte zu retten, was noch zu retten war.
 

Als Harry dann schließlich vor Erschöpfung zu Boden sank, hatte er es geschafft, fast alles Gift, das im Blut gewesen war, hinauszuleiten, sodass es sich zwischen ihm und Snape gesammelt hatte. Mit einer letzten Bewegung seiner Hand ließ Harry das Gift verschwinden und sackte anschließend zu Boden.
 

Die Erschöpfung überwältigte ihn innerhalb von Sekunden und er sank in eine tief dunkle, schwarze Ohnmacht, um seine Kräfte wieder zu sammeln.

Hier und Da

Als Harry wieder erwachte war es dunkel und still und es roch steril.

War er im Krankenflügel? Hatten Ron und Hermine ihn zu Madam Pomfrey gebracht?

Er setzte sich auf und wartete, dass sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnten.
 

Währenddessen überlegte er, was genau passiert war, bevor er ohnmächtig geworden war…
 

Snape!

Er war in der Heulenden Hütte gewesen und hatte Snape das Leben gerettet!

Doch wo war der Tränkemeister?

Soweit er wusste, war er allein hier in einem Nebenzimmer des Krankeflügels.
 

Hatten Ron und Hermine Snape nicht der Krankenschwester überlassen?

Er hoffte es nicht, denn er wusste nicht wie viele Todesser noch auf freiem Fuß unterwegs und auch von seiner Seite war er sich nicht sicher, dass man ihn unversehrt ließ, nur weil er sagte, dass Snape unschuldig war!
 

Doch Harry entschied sich, noch bis zum Morgen zu warten, um sich dann Gedanken um Snape und die anderen Mitstreiter zu machen.
 

—-
 

Die Sonne weckte ihn schließlich am nächsten Tag und eine laut herumwuselnde Madam Pomfrey erinnerte ihn an seinen Aufenthaltsort.

Er öffnete die Augen und blickte sich um.
 

Er lag tatsächlich in einem der abgelegenen Einzelzimmer des Krankeflügels und konnte durch ein Glasfenster in den Hauptteil des Flügels schauen, wo offenbar noch ziemlich viele Opfer der letzten Schlacht lagen, um verpflegt zu werden.

Er hatte gerade mal zwei Minuten das rege Treiben beobachtet, als Madam Pomfrey durch die Tür kam.
 

,,Guten Morgen, Mister Potter! Wie geht es Ihnen heute? Die Schlacht scheint ziemlich viel Ihrer Energie verbraucht zu haben, sodass Sie noch eine Weile hier bleiben müssen. Dann kann ich wenigstens noch ein Auge auf Sie haben, bevor Sie sich wieder ins nächste Abenteuer werfen!“, erklärte sie und machte sich daran, irgendwelche Tränke zusammenzusuchen, während sie Harry erklärte, was er sich alles getan hatte.
 

Harry hörte ihr schweigend zu, während sie sich über gebrochene Rippen, einen verstauchten Knöchel und zu niedrige Magiereserven beschwerte und ihm einen Trank nach dem nächsten in die Hand drückte.
 

Harry leerte jeden Trank in einem Zug und ließ ihre Beschwerden über sich ergehen…
 

Nach einer guten halben Stunde schien sie mit dem Ergebnis zufrieden zu sein und nutzte noch ein paar Diagnosezauber, um Fortschritte festzustellen.

Erst dann ließ sie Harry zu Wort kommen.
 

,,Ich nehme an, Sie haben einige Fragen, Potter. Sie dürfen sie stellen und ich werde versuchen, sie so gut wie möglich zu beantworten“, erklärte sie und blickte ihn erwartungsvoll an.
 

Harry überlegte kurz, bevor er sich für seine erste Frage entschied: ,,Wer hat überlebt und liegt in Todesgefahr im Krankenflügel?“
 

Madam Pomfrey schluckte kurz, dann begann sie ein paar Namen aufzuzählen. ,,Remus Lupin, Tonks, Dennis Creevey, Cho Chang, Blaise Zabini, Professor Sinistra, Fred Weasley und einige Fünftklässler, die heimlich während der Schlacht geblieben sind. Und Draco Malfoy.“
 

Harry nickte und drehte den Kopf wieder zur Scheibe zum Krankenflügel.
 

,,Wer ist gestorben?“ Es war fast nur ein Hauch und er sah, wie Madam Pomfrey kurz die Augen zusammenkniff, um ihn zu verstehen, doch dann senkte sie den Blick.
 

,,Professor Sprout, Professor Slughorn, Lavender Brown und Padma Patil, Seamus Finnigan, Vincent Crabbe, Gregory Goyle, Rita Kimmkorn, Percy Weasley und Aberforth Dumbledore.“, sagte sie dann leise und senkte den Blick.
 

Harry nickte kurz und wandte sich dann erneut an sie.

,,Ich war in der Heulenden Hütte, als ich ohnmächtig geworden bin. Wie bin ich hierher gekommen? Und was hat man mit Snape gemacht?“
 

,,Miss Granger und Mister Weasley haben sie und den Professor hierher gebracht… um dich habe ich mich erst ein wenig später gekümmert, da in Severus’ Blut noch immer Gift vorhanden war und die Wunde verpflegt werden musste. Danach habe ich mich um dich gekümmert…“, erzählte sie kurz und setzte sich zu ihm auf das Krankenbett.
 

Harry kniff die Augen zusammen während er seine nächste Frage stellte:,,Wo ist Professor Snape jetzt?“
 

Er beobachtete sie, wie sie beschämt den Kopf senkte.

,,Irgendwie hat das Ministerium davon Wind bekommen, dass er hier ist und überlebt hat. Da sie keine Beweise haben, dass er unschuldig ist, haben sie ein paar Auroren geschickt, die ihn mit in eine der Zellen im Ministerium genommen haben. Man wartet darauf, dass du erklärst, warum du Snape das Leben gerettet hast, da Granger und Weasley davon berichtet hatten, als sie dich hierher gebracht haben.“
 

Harry nickte kurz.

Dann stellte Madam Pomfrey, die Frage, die ihr die ganze Zeit auf der Zunge gelegen hatte: ,,Stimmt es denn? Dass Severus unschuldig ist und Albus nicht verraten hat? Dass er die ganze Zeit auf unserer Seite stand? Uns gerettet hat und für Dumbledore spioniert hat?“
 

,,Ja, … er hat uns gerettet! Dumbledore hat er trotzdem getötet, aber das war auf dessen Wunsch hin, da Draco Malfoy ihn hätte umbringen müssen und Dumbledore mit einem Fluch belegt war und daran sowieso gestorben wäre… er stand wirklich die ganze Zeit an unserer Seite und hat uns immer wieder auf Dinge hingewiesen, um Voldemort letztendlich zerstören zu können.“, erzählte Harry leise und war froh, als Madam Pomfrey ihn beruhigend anlächelte.
 

,,Dann wirst du bestimmt eine Möglichkeit finden, ihn aus den Fängen des Ministeriums zu befreien!“
 

Harry lächelte und fragte dann: ,,Was für Verletzungen haben die Patienten erlitten, die im Sterben liegen? Ich kann vielleicht helfen, wenn es nichts Unheilbares ist.“
 

Madam Pomfrey blickte ihn erstaunt an. ,,Das wäre toll, Harry“, sagte sie dann glücklich, ,,ich habe vollstes Vertrauen in deine Fähigkeiten, schließlich konntest du auch Snape von einer tödlichen Vergiftung heilen! Obwohl ich wirklich überrascht war, dass du plötzlich so gut mit Heilzaubern umgehen kannst.“
 

Harry nickte und überlegte kurz. „Ich weiß selbst nicht, was passiert ist. Es war, als hätte ich plötzlich ein… Gespür… für die Magie in anderen magischen Wesen entwickelt. Ich kann es mir selbst noch nicht erklären.“

Dann setzte er sich auf.

,,Würden Sie mich dann bitte zu den Verletzten bringen, vielleicht kann ich wirklich helfen?“

Schwarz und Weiß

Madam Pomfrey überlegte kurz, während er sie bittend ansah und schloss dann die Augen.

Als sie sie wieder öffnete, nickte sie und verdrehte die Augen.

,,Ich kann Sie ja eh nicht davon abhalten. Wenn ich es tue, schleichen Sie sich ja bei der nächsten Gelegenheit raus. So kann ich wenigsten dafür sorgen, dass Sie sich nicht wieder übernehmen und umkippen.“
 

Harry lächelte und nickte kurz.

Er freute sich, dass sie ihn mit Erlaubnis helfen ließ und er es nicht hinter ihrem Rücken tun musste.

,,Danke, Madam Pomfrey“
 

Sie nickte nur und kam dann zu ihm rüber, um ihm vom Bett aufzuhelfen und ihn auf seinem Weg zum Krankenflügel zu stützen.
 

Sie sprachen nicht, während sie durch Harry’s Zimmer in den Hauptteil gingen. Doch es war kein angespanntes Schweigen, da beide wussten, dass Harry’s Fähigkeiten einigen Patienten dort drin helfen könnten.
 

Madam Pomfrey ließ Harry kurz los und öffnete die Tür, während er versuchte seine Atmung zu beruhigen.

Seine Energie hatte er offensichtlich immer noch nicht zurück, wenn er nach so einem kurzen Stück schon wieder vollkommen erschöpft war.
 

Madam Pomfrey half ihm in den Krankenflügel und begann dann, ihr System zu erklären.

,,Rechts, hinter den Vorhängen, liegen die tödlich Verletzten. Links habe ich die Patienten nach ihren Verletzungen sortiert, sodass die schwer verletzten möglichst weit vom Eingang entfernt sind und ihre Ruhe haben….

Ich nehme an, dass du zuerst bei denen anfangen willst, die bald sterben würden?“, fragte sie ihn und blickte in sein nachdenkliches Gesicht.
 

Als er nicht sofort antwortete, übernahm sie wieder das Wort.

,,Harry, ich weiß, dass es dir wichtig ist, dass keiner mehr stirbt. Aber… wenn du es nicht schaffst, einen hier zu retten, dann weißt du wenigstens, dass du es versucht hast… gib dir bitte nicht die Schuld, wenn es dir nicht bei allen gelingt, in Ordnung?“
 

Harry schloss die Augen, atmete tief durch und schenkte ihr dann ein erzwungenes Lächeln, als er nickte.
 

Er drehte sich von Madam Pomfrey weg und betrachtete die rechten Betten.
 

,,Bei wem sollte ich anfangen?“, wollte er schließlich wissen und ließ sich dann von Madam Pomfrey zum dritten Bett führen.
 

Als sie die Vorhänge zurückschob, schluckte er.

Dennis Creevey….
 

Er schloss nochmals die Augen und konzentrierte sich.
 

Er schickte seine Magie auf Reisen und untersuchte den vor ihm liegenden Körper nach Verletzungen.
 

Nach einem Moment begann er, die Probleme laut aufzusagen, sodass Madam Pomfrey sie alle vermerken konnte.
 

,,Sectumsempra auf den Brustkorb….

Drei gebrochene Rippen, von einem Sturz, zwei davon stechen in die Lunge…

Und...

Mehrmals Anwendung des Cruciatus…“
 

Während er die einzelnen Verletzungen aufzählte, versuchte er, Dennis die Schmerzen zu nehmen und einiges zu heilen, ohne zu viel seiner Magie zu verbrauchen. Seine grün schimmernde Energie vermischte sich mit Dennis’ hellblauer und schien sie festzuhalten, sie zu stützen. Er war sparsam und sandte seine Magie nur dorthin, wo er spürte, dass Dennis‘ Körper Unterstützung brauchte. Er wusste schließlich nicht, was die anderen Patienten brauchten, bei Creevey konnte Madam Pomfrey schließlich ziemlich viel ausrichten.
 

Als Harry schließlich die Augen öffnete, sah er, dass sich Dennis’ Atmung beruhigt hatte und er entspannter da lag.

Madam Pomfrey nickte ihm kurz mit einem stolzen Lächeln zu und deutete auf das Bett links neben Creeveys.
 

Harry schloss die Vorhänge und begab sich zum nächsten Bett. Kaum waren die Vorhänge offen starrte er in zwei zusammengekniffene grau-blaue Augen.

Malfoy….

Harry betrachtete ihn, er sah nicht gut aus, hatte mehrere tiefe Wunden, zitterte und hatte einen sehr dicken Verband um den Kopf. Dass er noch bei Bewusstsein war, war auch nicht gerade viel versprechend.
 

Als Malfoys Gesicht sich zornig verzog, verdrehte Harry nur die Augen und ließ sich an Malfoys Bettrand nieder.
 

Er warf Malfoy und Madam Pomfrey einen Blick zu, fuhr sich durch seine schwarzen Haare und schloss wieder die Augen.
 

Er wollte sich zuerst den Kopf ansehen.

Tatsächlich hatte der junge Mann einen Schädelbruch, der offensichtlich auch einen Teil des Gehirns beschädigt hatte, da er in Malfoys Kopf kein einziges Wort fand. Konnte er nicht mehr sprechen? War sein Sprachgedächtnis betroffen?
 

Harry seufzte, sammelte seine Magie und brachte den Schädel wieder in Form, während er das Gehirn nach weiteren leeren Stellen durchsuchte. Da er keine fand, setzte er schließlich mithilfe seiner Magie sein eigenes Sprachwissen in Malfoys Kopf ein und griff auf Gespräche mit Malfoy zurück, die er über die Jahre geführt hatte.
 

Nach einem Moment wandte er sich den Wunden zu, die offenbar von Messern oder ähnlichem verursacht worden waren.

Hatten die Todesser während der Schlacht Malfoy für seinen Verrat bestraft?
 

Er spürte, dass er die tieferen Wunden verheilen musste, da eine gefährlich nah am Herzen endete und einige andere Organe stark beschädigt hatten.
 

Während er seine Magie durch die Wunden wandern ließ und Malfoy gleichzeitig das Zittern und die Schmerzen des Cruciatus nahm, spürte er, wie ihm wieder schwarz vor Augen wurde.
 

Als er wieder erwachte lag er noch immer auf Malfoys Bett und hörte wie Madam Pomfrey auf ihn einsprach, während sie offensichtlich versuchte, ihm einen Stärkungstrank einzuflößen.
 

Er stöhnte, hielt sich den Kopf und öffnete die Augen.

Das erste, was er sah, war eine weiße Silhouette, die über ihm schwebte. Als seine Augen sich schließlich auf das Licht einstellten, erkannte er Malfoys weißblonde Haare, die dessen Gesicht umrahmten.
 

Harry schloss die Augen und riss sie nach einem Moment wieder auf.

Moment, das hatte er gerade nicht richtig gesehen! Hatte Malfoy ihn gerade angelächelt?
 

Harry starrte ihn ungläubig an. Da lag wirklich ein Lächeln auf Malfoys Lippen und bevor Harry noch etwas sagen konnte, spürte er Malfoys Hand im Rücken, die ihm aufhalf, sodass er nun vor den beiden saß.
 

,,Danke… Harry“, wisperte Malfoy und Harry blickte ihn lange an. Es klang anders, wenn Malfoy etwas sagte, nicht so gehoben, nicht so arrogant, aber offensichtlich reichten Harry’s Erinnerungen und Magie in Malfoy’s Kopf dem Slytherin vollkommen.

Hass und Freundschaft

Harry blickte zu Malfoy auf und versuchte sich an einem leichten Grinsen.

,,Schon gut“, erwiderte er leise, ,,du hast es nicht verdient zu sterben und mit zerstörten Organen lebt es sich nicht gut.“ Er lächelte ihn zögernd an und wandte sich an Madam Pomfrey.
 

,,Wie lang war ich ohnmächtig?“, wollte er wissen.
 

,,Ca. 30 Minuten, du hast schließlich nicht so viel Magie verwendet wie bei Severus. Bei ihm musstest du viel mehr Arbeit und Energie anwenden, um das Gift aus seinem Körper zu holen und…“, fing sie an zu erklären und wurde nach einem Moment von Malfoy unterbrochen.
 

,,Mein Patenonkel lebt?“, keuchte dieser drauflos, ,,und du hast ihn gerettet, Potter?
 

Harry war zusammengezuckt und nickte Malfoy jetzt zögerlich zu.

,,Ja?“, erwiderte er, ein wenig eingeschüchtert und hatte im nächsten Moment einen überschwänglichen Slytherin am Hals hängen.
 

,,Danke, danke, danke“, wisperte der Malfoy-Erbe und nach einem Moment erwiderte Harry die doch recht überraschende Umarmung, während Madam Pomfrey kurz aufstand, um sich um einen Patienten auf der linken Seite kümmern zu gehen.
 

Harry grinste schließlich, als Malfoy bemerkte, was er da tat und sich mit leicht rotem Gesicht von Harry zurückzog und aufs Bett starrte.
 

,,Schon gut. “, sagte Harry, ,,Ich wollte nicht, dass noch mehr sterben… und… er hatte ziemlich große Bedeutung für beide Seiten in diesem Krieg und… außerdem habe ich ihn kurz vor seinem angeblichen Tod ziemlich gut kennengelernt.“, erklärte Harry und setzte dann hinzu: ,,Ich versuche, so viele Leben zu retten, wie ich kann, da ich nach der Schlacht entdeckt habe, dass ich einen ziemlichen Teil an Heilmagie in mir trage… und nur, weil er und du ein Slytherin sind, werde ich euch nicht die Möglichkeit nehmen, zu überleben. Außerdem:“, sagte er hinterhältig, ,,Wieso sollte ich einem Slytherin nicht helfen, wenn der Sprechende Hut überlegt hat, mich in gerade dieses Haus zu schicken? Ich muss schon was in mir haben, wenn er überlegt, mich ernsthaft in ein anderes Haus zu stecken.“
 

Harry konnte sich ein Grinsen bei Malfoys offenem Mund einfach nicht verkneifen. Als Malfoy sich nach einer ganzen Weile immer noch nicht von dem Schreck erholt hatte, fing er an lauthals zu lachen, was Madam Pomfrey dazu brachte, sich kurz von ihrem Patienten abzuwenden und die beiden kurz, mit einem Schmunzeln und einer leisen Warnung, die anderen Patienten nicht zu stören, zu bedachte.
 

Harry grinste ihr zu, dann setzte er seine Erklärung fort.

,,Weißt du, Malfoy, ich dachte, du hättest dich doch irgendwann mal gewundert, warum ich mit Schlangen sprechen kann oder in die Kammer des Schreckens gelangen konnte! Ich kann dich ja mal mitnehmen...“, sagte er, immer noch lachend.
 

Malfoy schüttelte den Kopf und schloss den Mund. ,,Das ist doch jetzt nicht dein Ernst, oder? Das ist nämlich sowas von überhaupt nicht lustig!“
 

Harry nickte nur kurz. ,,Doch, mein voller Ernst!“

Malfoy blickte ihn einfach nur misstrauisch an. Dann fragte er: ,,Wieso bist du dann nicht in Slytherin?“
 

Harry seufzte. ,,Ist das nicht klar? Ich hab Ron und Hermine im Hogwartsexpress getroffen, meine beiden ersten Freunde! Und dann kommst du, willst nach Slytherin und beleidigst sie… da kriegt man halt schon irgendwie einen schlechten Eindruck…“
 

Malfoy starrte Harry an, dann senkte er die Augen erneut.

,,Ich...also, ich...es...es tut mir leid, dass… dass wir uns vom ersten Jahr an nicht verstanden haben, aber… mein Vater war ein Slytherin und Todesser, da… konnte ich mich nicht mit dem Feind anfreunden, nachdem du einmal abgelehnt hattest… und dann habe ich mich auch noch den Todessern angeschlossen, weil ich nicht gedacht hatte, auf der hellen Seite Hilfe zu bekommen. Severus hat mich davor gewarnt, mich ihnen anzuschließen, er wäre mit mir geflohen! Und dann habe ich meinen Patenonkel durch meine Dummheit dazu gebracht, einen verdammten Mord zu begehen, damit… damit ich es nicht tun muss. Er hat meine Seele gerettet und ich habe ihm nie dafür gedankt!“, Draco blickte Harry verzweifelt an. ,,Was soll ich nur tun, ich habe mich im ganzen sechsten Schuljahr gegen ihn gewandt und dann hat er sogar für mich getötet. Er hat mir so viel bedeutet und dann, nachdem du in der Halle erzählt hast, dass er tot ist, habe ich mich auf eure Seite gestellt…“
 

Harry blickte ihn an. ,,Weißt du, ich glaube, du bedeutest ihm sehr viel. Er hat für dich getötet! Geh zu ihm, wenn er wieder frei und geheilt ist und erkläre ihm, wieso du so gehandelt hast, wie du es getan hast und zeige ihm, dass du ihm für seine Hilfe dankbar bist. Entschuldige dich bei ihm, wenn er dir wirklich so wichtig ist!“
 

Draco blickte Harry an und nickte dann. ,,Er ist halt der letzte, der mir geblieben war und ich dachte, ich würde nie die Chance bekommen, mich bei ihm zu entschuldigen.“ Er unterbrach sich kurz und senkte den Kopf, um Harry nicht ansehen zu müssen.
 

,,Als ich dann so schwer verletzt war, dachte ich, ich würde nie die Chance bekommen, mich bei irgendwem zu entschuldigen! Ich würde sterben und die Welt hier zurücklassen, wo ich doch nach dem Krieg endlich eine zweite Chance bekommen hätte…“
 

In Draco’s Augen standen jetzt Tränen und Harry lehnte sich nach vorn, um seinen verstörten Mitschüler nochmals in eine Umarmung zu ziehen.

,,Du hast dich gerade bei mir entschuldigt, Draco. Ich werde dir helfen! Ich möchte und kann dich unterstützen, dir helfen, während du dir ein neues Leben aufbaust!“
 

Draco blickte ihn kurz ungläubig an, dann zogen sich seine Mundwinkel ein Stück nach oben.

,,Danke“, murmelte er und wandte den Blick wieder ab.
 

Er war knallrot im Gesicht und Harry legte ihm einen Finger unters Kinn und drückte ihn hoch, damit er ihm in die Augen sah.
 

,,Es ist schon okay, Draco. Deine Eltern sitzen jetzt beide in Azkaban. Du kannst jetzt ganz allein über dein Leben und deine Zukunft entscheiden…“, ermutigte Harry ihn und legte kurz den Kopf schief.
 

Dann hielt er Malfoy die Hand hin.

,,Freunde, Draco?“

Draco lächelte kurz, dann ergriff er die Hand.

,,Freunde, Harry!“

Tot oder lebendig?

Harry grinste und drückte Dracos Hand fest in seiner.
 

,,Geht es dir wieder gut?“, fragte er dann zögernd.
 

,,Ganz ehrlich, mir ging es noch nie besser. Du hast dich selbst ausgelaugt, hatte Madam Pomfrey erzählt und bist trotzdem nach kurzer Zeit wieder erholt gewesen….und mir hast du nebenbei mein Leben zurückgegeben!“, versuchte Draco zu erklären, während er sich wieder aufs Bett sinken ließ.
 

Harry blickte ihn kurz zweifelnd an, dann nickte er und stand auf. Er hatte noch genug Energie für mehrere Patienten, die er auch gern verwenden würde, wenn es sich lohnte.
 

Harry nickte Draco nochmals zu und wandte sich dann an Madam Pomfrey:,,Könnte ich bitte noch einen Stärkungstrank bekommen? Ich muss mich konzentrieren, wenn ich sowas mache…“
 

Die Heilerin blickte ihn für einen Moment von oben bis unten an, dann schüttelte sie den Kopf und unterbrach ihn sofort, als er wiedersprechen wollte.
 

,,Ich möchte nicht, dass du die Magie, die in dir steckt, wieder verbrauchst….du hast noch andere Dinge, um die du dich kümmern musst, anderes, was jetzt wichtiger ist.“,erklärte sie leise. ,,Die Patienten, die jetzt noch hier liegen, werden auch noch ein paar Stunden länger aushalten.“
 

Harry schluckte und blickte auf die Vorhänge, die die anderen Patienten vor den Blicken neugieriger Besucher schützten, dann nickte er einmal kurz und warf einen Blick in Malfoys Richtung.
 

,,Au“, stöhnte Malfoy plötzlich und griff sich an den Kopf.
 

Harry legte den Kopf schief und blickte ihn fragend an.
 

,,Kopfschmerzen“, murmelte Draco, ,,muss von deinem Rumgespiele in meinem Kopf kommen.“
 

Harry grinste ihn an. ,,Tja, so gefällst du mir viel besser…..ohne die tausend Begriffe, die eh nur deine Eltern und du kennen….der einfache Wortschatz, den du jetzt hast ist alles, was man braucht und...einfach“, grinste Harry ihn an.
 

Draco verdrehte die Augen. ,,Ja schon gut, ich weiß, dass ich ein Idiot war und du weißt, dass meine Eltern da nicht wenig Schuld dran haben…“
 

,,Naja, vielleicht sollte ich dich Madam Pomfrey überlassen. Ich gehe mich ausruhen, bis ich wieder genug Magie beisammen habe, dass ich die anderen Patienten retten kann….und du ruhst dich aus, Draco!“, entschied Harry und nickte ihm noch einmal zu, bevor er sich umdrehte und den Krankenflügel verließ, um in sein abgegrenztes Zimmer zu gehen.
 

Madam Pomfrey nickte ihm nochmal zu und ließ ihn dann allein.
 

Als Harry das Zimmer betrat, schloss er kurz die Augen und ließ sich rücklings auf sein Bett fallen.

Er wusste nicht mehr weiter.

Auch wenn Madam Pomfrey gesagt hatte, dass alle der Verletzten noch eine Weile aushalten würden, war er sich sicher, dass er nicht mehr genug Zeit haben würde, um alle zu retten.
 

Es war so viel zu tun….er musste ins Ministerium, die Sache mit Snape klären….den Verletzten helfen….das Schloss musste wieder aufgebaut werden….der Frieden musste in der Zaubererwelt seinen Platz finden….es musste Ruhe einkehren….und er wusste nicht wo er anfangen sollte….
 

Harry schloss die Augen und während er nachdachte wurde es um ihn herum immer dunkler bis es tiefschwarz war und er in einer erholsamen Dunkelheit versank.
 

Als er das nächste Mal die Augen öffnete war es stockdunkel. Er spürte eine Hand auf seiner Schulter, die ihn leicht durchrüttelte.
 

,,Harry? Bitte! Wach auf!“

,,Madam Pomfrey?“, fragte er müde….
 

,,Ja, komm schon, du musst Fred Weasley helfen! Er wird sonst sterben…..seine Magie frisst ihn auf!“
 

Harry war sofort hellwach. ,,Was?

Was hat er? Was hat er für Verletzungen?“

Er stand auf und warf sich einen Umhang über.
 

Während sie gemeinsam zu Fred eilten,erklärte die Krankenschwester Harry, was den Weasleyzwilling passiert war.
 

,,Fred und George waren gemeinsam dabei gegen Dolohow zu kämpfen, als Macnair Fred von hinten angegriffen hat und irgendeinen Fluch verwendet hat, der dafür gesorgt hat, dass Fred die Kontrolle über seine Magie nicht mehr hat. Die Magie, die er hat ist aber zu stark, da sie mit der seines Zwillingsbruders verbunden ist und kämpft gegen seinen Körper...er wird den Kampf verlieren, wenn du ihn nicht unterstützt“, erklärte sie in einem hoffnungsvollen Ton und Harry nickte ihr zu.
 

Als sie den Krankenflügel erreichten, erhaschte Harry einen Blick auf George, der sich zu ihnen gesellte und ihnen an das Bett seines Bruders folgte.
 

Harry nickte ihm zu und schenkte ihm ein kurzes Lächeln, dann beugte er sich zu Fred hinab und ließ sich auf dessen Krankenbett nieder.
 

Er legte eine Hand auf dessen Brust, um nach dem Energiekern in ihm zu suchen.
 

Die andere Hand suchte nach der von George, der neben ihm stand. Als er dessen Hand in seiner hielt, führte er sie langsam zu seiner eigenen Hand, sodass seine und Georges Hand aufeinander lagen.
 

Während Harry nach der Quelle der Magie suchte, blieb George still sitzen und sah ihm zu, bis er die Magie seines Bruders plötzlich in seiner Hand spüren konnte.
 

,,Was….“, begann George, doch er wurde von Harry unterbrochen.

,,Warte! Nimm ihm bitte etwas von seiner Energie ab, dann hat er eine Chance gegen seine Magie anzukämpfen und die Kontrolle wiederzugewinnen. Du wirst damit klarkommen, dir geht es gut und kannst mit ein wenig mehr Energie in dir leben….“, erklärte Harry ruhig und George nickte nach kurzem Zögern und schloss die Augen, um nach der Magie seines Bruders zu suchen.
 

Harry führte George vorsichtig zur Magie seines Bruders, um sie ihm abzunehmen.

Als sie eine starke Energiewelle verspürten, verband Harry die Magie von Fred und George und trennte sie, als er sich sicher war, dass es genug war.
 

Während Harry sich keuchend zurückzog, sackte George ohnmächtig auf der Brust seines Bruders zusammen. Harry blickte auf und versuchte Madam Pomfrey zu beruhigen. ,,Es ist nichts, es ist alles in Ordnung! Fred wird sich erholen und mit der Zeit können wir ihm seine Magie zurückgeben, das wird George aber instinktiv machen. Momentan muss sich Georges Körper an die Magie von Fred gewöhnen.“
 

Madam Pomfrey nickte kurz und sprach einen Diagnosezauber über die beiden, dann ließ sie George in ein weiteres Bett schweben und wandte sich an Harry.
 

,,Möchtest du dich gleich noch um die anderen kümmern? Ich glaube, ich habe deine Magiereserven unterschätzt….du erholst dich schneller als du es eigentlich können solltest….“
 

Harry blickte sie an und erwiderte: ,,Ja, ich denke schon. Ich glaube, ich kann ihnen allen helfen, ich fühle mich nämlich ziemlich erholt.“

Nachdenklich warf er einen Blick auf die restlichen Betten im Krankenflügel.
 

,,Wissen Sie, vielleicht kann ich die, die dem Tod so nah sind retten, weil ich….“, er fing sich noch schnell genug, um seine Macht nicht auszusprechen ,der Meister der Heiligtümer des Todes bin.’ Nein, das hätte er gar nicht erst laut denken sollen.
 

Vielleicht lag es wirklich daran, dass er die Macht hatte, über den Tod zu bestimmen. Das hieße dann aber auch, dass seine Fähigkeiten nur bei denen funktionierten, die bald sterben würden und er bei normal verletzten die gängigen Methoden nutzen würde….
 

Harry drehte sich von Fred weg und ging zum nächsten Bett.

Cho…

Er stellte sich neben sie, ließ seine Magie sie untersuchen und spürte ihren viel zu langsamen, viel zu gequälten Atem….sie hatte eine n Fluch in die Brust abbekommen, der nahe ihrem Herz alles zerstört hatte und sich immer weiter ausbreitete.

Wenn er eher gekommen wäre, hätte er den Fluch vielleicht aufhalten, doch er hatte bereits da Herz angefallen….es wäre besser, wenn er sie erlösen würde….
 

Harry seufzte und drehte sich zu Madam Pomfrey um, suchte ihren Blick und schüttelte langsam den Kopf, dann wandte er sich wieder zu Cho um.
 

Er schloss die Augen und verwendete Legilimentik, um vorsichtig in ihren Geist einzudringen.
 

Er musste sie fragen, ob er sie erlösen sollte oder, ob er sie sterben lassen sollte….
 

,,Cho?...... Cho? Hörst du mich?“
 

,,Harry?“, erklang eine leise Stimme.

,,Ja, ich bin’s….wir haben den Krieg gewonnen, Cho.“, erklärte er ihr.

,,Wirklich?...hast du ihn getötet? Hast du es beendet?“, fragte sie leise und klang erleichtert.

,,Ja, habe ich. “
 

,,Harry?...ich werde sterben, oder?“, fragte sie und Harry schluckte kurz.

,,Es tut mir leid, Cho…ich glaube, ich kann dich nicht retten….deine Verletzungen sind zu schwer….“, erzählte er leise.

,,Mach dir keine Vorwürfe, Harry….du kannst nun mal nicht die ganze Welt retten….gib dir nicht die Schuld, okay? Du bist nicht schuld, wenn du es versucht hast, dann ist das alles, was du tun kannst…Aber...Harry….kannst du mich töten? Meinst du schaffst das? Kannst du meine Magie verwenden, um jemand anderem zu helfen?....Verwende meine Energie, um anderen das Leben zu retten, okay“, fragte sie erschöpft.
 

,,Ja, Cho. Das werde ich….es tut mir so leid, dass wir uns nie näher gekommen sind, aber ich habe dich damals wirklich sehr geliebt…“

,,Ich weiß, Harry….aber ich habe es dir nicht leicht gemacht und du wärst halt auch nur eine zweite Wahl gewesen, da ich noch um Cedric getrauert habe und das konnte ich dir einfach nicht antun….“, erklärte sie niedergeschlagen und Harry spürte, wie sie eine Verbindung zu seiner Magie aufnahm.

,,Leb wohl, Cho…ich verspreche dir, ich werde deine Energie verwenden, um andere zu retten…“

,,Leb wohl, Harry! Danke!“
 

Harry griff nach ihrer Lebenskraft und zog vorsichtig daran, bis sie sich mit seiner verband und er alle Magie und Kraft in sich aufgenommen hatte. Dann zog er sich zurück und blickte auf sie herunter.

Sie atmete nicht mehr, aber ein leichtes Lächeln lag auf ihren Lippen….hinter sich hörte er Madam Pomfrey leise schluchzen. Sie legte ihm eine Hand auf die Schulter und als er sie ansah, nickte sie ihm beruhigend zu.
 

Er schenkte ihr ein kleines Lächeln und drehte sich dann zu den anderen Patienten um.

Er hatte noch etwas zu tun….

Dann und wann

Harry begann seine Arbeit bei Professor Sinistra und den Fünftklässlern, welche alle tödliche Verletzungen hatten, die durch irgendwelche schwarzmagischen Flüche entstanden waren.
 

Bei allen gelang es ihm die Flüche zu brechen, doch ob es Hoffnung auf Heilung gab oder ob es negative Nachwirkungen geben würde…..das wusste er nicht.
 

Als er sich vom letzten Schüler, der hier lag, Blaise Zabini, abwandte, traf sein Blick auf die Vorhänge der letzten beiden Betten, die er bis jetzt unterbewusst gemieden hatte.
 

Langsam ging er auf die beiden Betten zu und zog den Vorhang ein Stück auf….Remus, ruhig daliegend, wie tot, die Brust hebend und senkend….im Bett nebenan Tonks, die wie schlafend dort auf dem Bett lag…..er konnte nicht zulassen, dass sie beide starben!
 

Er setzte sich zu Remus aufs Bett.

,,Hey, Remus! Wir haben den Krieg gewonnen….du kannst jetzt nicht einfach gehen...du hast einen Sohn, um den du dich kümmern musst. Dein Welpe! Um den kann ich mich nicht allein kümmern, er braucht dich….ich brauche dich, Remus...du warst für mich, neben Sirius der einzige Mensch, der einem Vater am nächsten gekommen ist….bitte, Remus, ich brauche dich….ich brauche deine Hilfe, um den Krieg hinter mir zu lassen….du hast doch noch dein ganzes Leben vor dir….mit deiner Familie…..“, Harry’s Worte wurden von einem leisen Schluchzer verschluckt, bei dem Madam Pomfrey, die die anderen untersuchte, ihm einen Blick zuwarf, sich dann umdrehte und in ihr Büro ging, um ihm seine Privatsphäre zu lassen. Harry blickte zu Tonks’ Bett hinüber,,,und Tonks….du kannst Remus jetzt nicht allein lassen. Er braucht dich,um die Vergangenheit hinter sich zu lassen...er hatte schon damit begonnen, aber er braucht halt manchmal jemanden, der ihn wieder auf den richtigen Weg bringt….er braucht deine Hilfe und du brauchst seine...ihr würdet mir wirklich sehr fehlen, ihr wart neben den Weasleys die einzige Familie, die ich je hatte...Tonks...du kannst einfach jeden aufmuntern...und du Remus...hattest immer ein gutes Wort für jeden…“, mittlerweile saß er neben ihnen und ließ den Tränen freien Lauf, er konnte sie nicht einfach gehen lassen, sie hatten eine zu große Bedeutung in seinem Leben….
 

Nachdem er eine Weile dort gesessen hatte und vor sich hin geschluchzt hatte, wischte er sich kurz über die Augen und fasste einen Entschluss…..
 

Er holte tief Luft, dann griff er nach Cho’s Energie und schickte sie zu Remus und Tonks.
 

Während er ein paar schwarzmagische Flüche, die Organe schädigten, und mehrere Anwendungen des Sectumsempra und Cruciatus fand, nutzte er die Magie von Cho, um zu heilen, zu stärken und Schmerzen zu nehmen…
 

Als diese Magie verbraucht war, griff er auf seine eigene zurück, bis er erschöpft und todmüde auf das Bett sank und neben Remus einschlief, seine Hände an Remus Umhang geklammert….
 

………………………………………..
 

Als Harry erwachte, blieb er erstmal mit geschlossenen Augen liegen und lauschte….gleichmäßiger Atem direkt neben ihm….das Atmen verschiedener Patienten im Krankenflügel….das Rascheln von Stoff, wenn sich jemand bewegte…..es wäre fast idyllisch gewesen, wenn man nicht wüsste, dass einige dieser Menschen hier nur knapp dem Tod entronnen waren.
 

Harry seufzte und öffnete die Augen. Es war dunkel.

Er setzte sich auf und ließ seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnen.

Neben ihm im Bett lag Remus, dahinter konnte er Tonks in ihrem Bett erkennen.
 

Er lächelte. Remus Gesichtsausdruck hatte sich entspannt und Tonks Atmung ging gleichmäßig und ruhig…

Vielleicht hatte er es bei diesen beiden geschafft.
 

Dann und wann brauchte man halt schonmal ein Lob oder ein positives Ergebnis….dann und wann brauchte man auch mal Freunde, die einen jederzeit unterstützen würden….dann und wann brauchte man eine Familie, die immer für einen da sein würde….dann und wann brauchte man Vertraute, die einen unterstützten, wenn man sich ein neues Leben aufbaute...manchmal brauchte Harry einfach Unterstützung und Menschen, die ihm Mut machten…
 

Er lächelte und streckte sich. Dann stand er auf, warf sich einen Umhang über und verließ den Krankenflügel.
 

Hier war er jetzt erst einmal fertig...er hatte noch sehr viel andere Sachen zu tun.

Fair und unfair

Hogsmeade war still, keine Seele war auf den Straßen des Dorfes unterwegs. Nur ein kleiner schwarzer Schatten, der sich lautlos vom Schloss, das am Horizont gold und rot strahlte, weg bewegte, bis er schließlich in eine Nebengasse einbog und verschwand, zeugte davon, dass hier noch Menschen lebten.

Es gab einen kleinen Knall und der schwarze Schatten verschwand im Nichts.
 

Im selben Moment tauchte Harry in London wieder auf, drehte sich kurz um sich, um nach Muggeln zu suchen, die ihn beim Apparieren gesehen hatten. Schließlich machte er sich eiligst auf den Weg zu einer Telefonzelle, die rot aus dem ganzen Grau herausstach.
 

Nachdem er sich nochmal umgesehen hatte, betrat er die Zelle und gab einen Code ein und die Telefonzelle brachte ihn ins Atrium des Zaubereiministeriums.
 

Harry blickte sich um. Keiner da….die Statue mit dem Zauberer, der Hexe, dem Zentaur und dem Hauselfen war wieder errichtet worden. Allerdings blickten Zentaur und Hauself nicht mehr zu den beiden auf...der Hauself saß bei der Hexe auf der Schulter und alle vier Wesen hatten die Hände in die Mitte ausgestreckt, wo sie aufeinandertrafen und eine große Wasserfontäne herausschießen ließen....
 

Harry lächelte. Offensichtlich hatte jemand mitbekommen, weshalb es ihnen gelungen war, in der Schlacht so lange durchzuhalten.

Zauberer konnten eben doch nicht alles allein….
 

Harry wandte sich ab und begab sich durch das leere Atrium zu den Fahrstühlen.

Er musste nicht einmal auf einen Fahrstuhl warten. Dadurch, dass kaum noch jemand um diese Zeit arbeiten war,standen alle Fahrstühle im Atrium, da dort die einzigen Ausgänge waren.
 

Harry fuhr ganz nach unten und trat aus dem Fahrstuhl. Diesen Gang kannte er nur zu gut. Hier war er damals entlang gehechtet, um pünktlich zu seiner Anhörung im fünften Jahr zu kommen.

Umbridge...um die musste er sich auch noch kümmern, jetzt hatte er die Möglichkeit dazu…

Er verdrehte die Augen. Die Liste wurde immer länger…
 

Er folgte dem Gang fast bis zum Ende, wo er eine verschlossene Tür vorfand. ,,Sicherheitsgefangene“

,,War ja klar“, sagte er leise zu sich selbst, ,,wo sollten sie ihn auch sonst hinbringen….“
 

Er legte den Kopf schief. Man könnte meinen, die Auroren hielten ihn für durchgeknallt, wenn er ihn gerettet hatte. Er schnaubte kurz und hielt dann die Hand in Richtung Tür hoch. Kurz kniff er konzentriert die Augen zusammen, ein kleiner orangener Blick schoss aus seinen Fingerspitzen und die Tür öffnete sich.
 

Verwirrt schüttelte er sich kurz, woher kamen diese ganzen instinktiven Aktionen? Verdammt! Er musste wirklich mal dringend mit Hermine reden, die hatte bestimmt eine Ahnung.
 

Er schob die Tür auf und entzündete mit seinem Zauberstab die Fackeln an den Wänden, bevor er sich langsam auf den Weg die Zellen entlang machte und suchend in jede einzelne hineinspähte….15...16...17...Ah, da!
 

Er blickte in die Zelle und räusperte sich.

Eine schwarze Silhouette mit noch schwärzeren Haaren lag dort auf der Pritsche.

,,Chrm, chrm! Psst! Snape!“, er verdrehte die Augen. Dass der nicht aufwachte war schon seltsam, er war schließlich Spion gewesen und hatte immer vorsichtig sein müssen, was er tat.

,,Hallo! Aufwachen!“
 

Für einen Moment dachte er, der Mann würde sich umdrehen und ihn anfahren, dass er ihn schlafen lassen sollte. Doch als er sich umdrehte, den Mund öffnete, um etwas zu sagen und ihn aus glasigen Augen anstarrte, begann er zu husten….und hörte nicht mehr auf.
 

Harry starrte in die Zelle, das konnte doch nicht deren Ernst sein!

Er hatte den Kerl gerettet und die sorgten nicht mal dafür, dass er gesund blieb!
 

Als Snape nach einer Weile nur noch keuchte, blickte sich Harry gehetzt um und blickte zu den anderen paar Gefangenen, von denen ihn einige ignorierten und der Rest ihn direkt anstarrte.
 

Irgendwie gruselig...nicht mal ein Wächter hier über Nacht…

Harry zuckte die Schultern, dann nutzte er den gleichen Zauber wie vorher, um die Tür zu öffnen.
 

Langsam näherte er sich dem Mann, der dort vor ihm von Krämpfen geschüttelt auf der Pritsche lag. Als er näher kam, fielen Harry ein paar Verletzungen auf. Kratzer, ein blaues Auge und blaue Flecken auf den Armen, wo der Umhang sie nicht verdeckte.
 

Das war so unfair! Dieser Mann hatte geholfen, die Welt zu retten und so dankte man es ihm!
 

Harry seufzte und trat tiefer in die Zelle ein. Er behielt die ganze Zeit Snape im Blick und ging langsam auf ihn zu. Als er direkt vor dem Mann am Kopfende des Bettes angekommen war, kniete er sich hin und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
 

,,Sir?“, fragte er leise.

,,Potter?“, schnarrte Snape heiser, aber nicht weniger bedrohlich als sonst und brachte Harry damit fast zum Schmunzeln. ,,Was wollen Sie hier, Potter? Reicht es Ihnen nicht, dass Sie mich jetzt los sind?“, fauchte Snape weiter und kniff die Augen zu, als er erneut von einem Hustenanfall übermannt wurde. Harry rief etwas Wasser aus einer Schale, die ganz vorne im gestanden hatte, zu sich und fragte sich, wie oft die Gefangenen hier wohl etwas zu trinken bekamen. Vermutlich nicht oft….
 

,,Es tut mir leid, dass sie hier gelandet sind! Ich würde Sie jetzt von hier mitnehmen und Sie zum Grimmauldplatz bringen….wäre das für Sie in Ordnung?“, wisperte Harry, als Snape das Wasser in einem Zug geleert hatte und jetzt tief Luft holte.

,,Wieso sollten Sie das tun, Potter?“, zischte der Tränkemeister genauso leise zurück. ,,Das ist doch nur wieder einer Ihrer dummen Streiche! Als ob Sie mir hier heraus helfen würden! Was springt für Sie dabei raus? Ein Lob, weil Sie Dumbledores Mörder überlistet haben?“
 

Snape war zum Ende hin immer lauter und stockender geworden, jetzt hustete er erneut und Harry versuchte die stechenden Worte zu ignorieren, während er seine Hände auf Snapes Schultern legte und ein wenig seiner Energie hinübersandte.

Snapes Blick war einfach unbeschreiblich. Irgendwas zwischen Misstrauen...Argwohn….und Verblüffung….
 

Harry schüttelte kurz den Kopf und erwiderte auf den fragenden Blick der folgte nur: ,,Ich erklär das alles dann später, wir habens eilig! Ich habe keine Lust Sie an Haufen von Ministeriumsangestellten vorbeizuschmuggeln.“
 

Snape kniff die Augen zusammen, dann nickte er langsam. Offensichtlich hatte er auch nicht das Bedürfnis, länger hier zu bleiben als nötig.
 

Harry blickte sich um, dann zog er eine Pergamentrolle und eine Phiole mit einer silber schimmernden Flüssigkeit aus seiner Umhangtasche.

Er drehte beides kurz in den Händen und schloss dann die Augen. Harry ging an Snape vorbei und legte beides auf den Tisch, der in der Mitte des Raumes stand und wandte sich wieder zu Snape um.
 

,,Sind Sie bereit? Hat man Ihnen den Zauberstab abgenommen?“, fragte Harry knapp und behielt über Snapes Schulter den Gang im Blick.
 

Snape nickte und Harry schenkte ihm wieder seine ungeteilte Aufmerksamkeit. ,,Wissen Sie, wo die hier die Zauberstäbe aufbewahren?“

,,Nein“, erwiderte Snape kurz und Harry stöhnte.

,,Na toll! Dann bleiben Sie hier und ich schaue, ob ich etwas finde.“
 

Harry drehte sich um und zuckte zusammen als er eine Hand auf der Schulter spürte.

Snape starrte ihm misstrauisch in die Augen. ,,Was ist der Plan, wenn wir hier erstmal raus sind? Und was sind das für Erinnerungen?“
 

Harry seufzte, dann drehte er sich wieder zu Snape um, der sich aufgesetzt hatte und ihm zur Tür gefolgt war.

,,Ich hole Sie hier raus, bringe Sie zum Grimmauldplatz und sorge dafür, dass Sie ein freier Mann sind! Oh, und zu den Erinnerungen, es sind zwei; eine die den Mord an Dumbledore erklärt und eine in der man erfährt, dass Sie die ganze Zeit ein Spion waren…“, erklärte Harry genervt, ,,Kann ich jetzt gehen?“
 

Snape starrte ihn einfach nur an und nickte dann wie in Trance. Harry verdrehte die Augen und stürmte aus der Zelle zum Büro der Gefängniswächter. Mit einer kleinen Handbewegung flog die Tür auf und er blickte sich schnell um.
 

Als sein Blick auf ein Regal am hinteren Ende des Raumes fiel, atmete er auf. Dort standen mehrere längliche Packungen, jede mit einem Namen versehen. Er öffnete eine und atmete erleichtert aus. Gut, er musste nicht durch das ganze Ministerium irren, um Snapes Zauberstab zu finden!
 

Nach kurzem Durchstöbern der Kisten fand er Snapes Stab und steckte ihn in seine Manteltasche, er war sich noch nicht so sicher, was Snape tun würde, wenn der ihn einmal in der Hand hatte…
 

Er ging zurück zu Snapes Zelle und nickte seinem Lehrer zu.

,,Kommen Sie?“

Snape stand langsam auf und torkelte auf Harry zu. Harry verdrehte die Augen.

,,Wenn es Ihnen nicht gut geht, dann sagen Sie es einfach! Sie brauchen gar nicht erst so tun, als wäre nichts passiert“, zischte er und ging nun neben Snape her und legte ihm einen Arm um die Hüfte, um ihn notfalls aufzufangen.
 

Snape bedachte ihn mit einem giftigen Blick und ignorierte ihn dann. Je weiter sie allerdings den Gang entlang gingen, desto mehr schwankte und keuchte Snape.
 

Harry bedachte ihn immer wieder mit einem wachsamen Blick und drückte ihn schließlich an der nächstbesten Bank auf die Sitzfläche, woraufhin Snape ihm einen bösen Blick zuwarf.
 

Doch Harry verdrehte nur die Augen und setzte sich neben Snape ohne ihn zu berühren oder anzusehen.

Langsam schloss er die Augen und schickte ein wenig Energie zu Snape hinüber, der kurz aufkeuchte und zu ihm hinüberblickte, sodass Harry seinen stechenden Blick fühlen konnte.
 

Als Harry die Augen wieder öffnete und zu Snape hinübersah, sah er gerade noch die vor Erstaunen aufgerissenen Augen, bevor Snape sich wieder abwandte und auf seine Hände starrte.

Dann stöhnte der Tränkemeister kurz und Harry grinste als ein sehr leisen und gequältes ,,danke“ zu ihm hinüberwehte.

,,Bitte!“, erwiderte er nur, ,,meinen Sie, wir können weiter?“

Snape warf ihm einen kurzen Blick zu und nickte.

Entwischt oder Erwischt?

Sie machten sich wieder auf den Weg durch die düsteren Gänge und während sie zum Ausgang eilten, sprachen sie kein Wort.

Harry drehte sich mehrmals besorgt um, wenn er Snape stolpern und Stehenbleiben hörte.
 

Als er sich einmal umwandte und zu Snape gehen wollte, um ihm weiterzuhelfen, baute sich zwischen ihm und Snape plötzlich eine schwarze Gestalt auf und blickte auf ihn hinab. Harry schluckte und zog seinen Zauberstab.
 

Doch bevor er ihn auch nur erhoben hatte, flog er ihm aus der Hand zu dem Mann, der jetzt aus dem Schatten trat.

,,Kingsley!“, rief Harry, ,,Du hast mich so erschreckt! Ich...“

Doch Kingsley unterbrach ihn: ,,Harry, was machst du hier? Nachts im Ministerium und dann nimmst du auch noch einen der Hochsicherheitsgefangen mit?“
 

Harry seufzte. ,,Ich wollte ihn eigentlich mit zum Grimmauldplatz mitnehmen. In seiner Zelle liegt ein Brief an dich. Ich wollte ihn halt rausholen und verstecken, bis alles geklärt ist, weil es ihm in den Zellen da unten“, er deutete den Gang hinab, ,,ganz bestimmt nicht so gut geht, dass er sich erholen kann“
 

Kingsley runzelt die Stirn und drehte sich zu Snape um, der dem Gespräch still und mit den Augen gefolgt war. Als Kingsley jetzt aber seinen Blick suchte, blickte er sehr interessiert irgendwo hinter ihm den Gang entlang.
 

Kingsley seufzte. ,,Okay, Harry. Du kommst mit Snape jetzt mit und ich lese diesen Brief und schaue, was ich machen kann. Und dann gehe ich wieder ins Bett…“

,,Wie, ins Bett?“, fragte Harry und runzelte die Stirn.

,,Ich habe ein Schlafzimmer hier im Ministerium mit Zaubern, die mich auf seltsame Aktivitäten aufmerksam machen. Heute wurden sie das erste Mal ausgelöst…“
 

,,Tut mir leid, wenn ich dich geweckt habe, King.“, entschuldigte Harry sich und wirkte niedergeschlagen.

,,Ist schon gut, Harry, konntest du ja nicht wissen…“, beruhigte der Minister ihn und drehte sich jetzt zu Snape um. ,,Mitkommen“ befahl er, der freundliche Ton, den er bei Harry benutzt hatte, war vergessen.
 

Snape fügte sich und setzte sich langsam in Bewegung. Seine aufrechte Haltung war allerdings schon nach wenigen Metern verschwunden und er bewegte sich träge voran.

Harry warf einen Blick auf Kingsley und beeilte sich dann, an Snape’s Seite zu kommen.

Ohne auf dessen Gegrummel zu achten legte er ihm einen Arm um die Schultern und half ihm die Gänge entlang.
 

Als sie an der Tür zu den Zellen ankamen, ging Kingsley hinein, bedeutete ihnen, sich in ein Nebenzimmer zu setzen und ging den Brief holen.
 

Harry warf Snape einen prüfenden Blick zu, doch dieser ignorierte ihn und besah sich den Raum, während sie warteten.

Harry seufzte und gab es auf, Blickkontakt mit Snape aufzunehmen. Stattdessen schloss er die Augen und legte seinen Kopf auf seine Arme.
 

Warum? Es hätte so viel einfachen sein können, wenn Kingsley nicht hier wäre. Wenigstens war es Kingsley und nicht jemand anderes gewesen, der sie gefunden hatte.
 

Es klapperte und Kingsley kam mit dem Brief durch die Tür hinein. Harry hob den Kopf und starrte den Brief in Kingsleys Hand an.

Der wandte sich jetzt der Tür zu und verschloss sie mit einem Zauber, damit niemand sie belauschen konnte.
 

,,Harry, du kannst dich nicht erst die ganze Zeit verkriechen und dann plötzlich auftauchen und einfach einen Gefangenen befreien, bei dem keiner weiß, woran wir bei ihm sind. Die Leute wollen sich bei dir bedanken, dass du sie gerettet hast und du verkriechst dich und zeigst dich nicht mehr in der Öffentlichkeit.“, redete er auf ihn ein und Harry senkte den Kopf, während Snape ausdruckslos das Geschehen betrachtete und einfach nur zuhörte.
 

,,King, lass gut sein, okay? Ich bin gerade erst wieder auf den Beinen und ich hab einen verdammten Krieg hinter mir, den es eigentlich nicht geben sollte! Ich fühle mich schrecklich, weil ich so vielen beim Sterben zugesehen habe und am Ende sogar jemanden habe sterben sehen! Verdammt, King, ich bin gestorben, verstehst du? Das muss man erstmal verarbeiten!“, redete sich Harry in Rage. ,,Und dann kommst du aus der Schlacht zurück und weißt nur noch, dass du so viel Blut an den Händen hast, dass es gar nicht nötig gewesen wäre, zu verschütten, wenn du dich von Anfang an geopfert hättest. Und dann hab ich nur noch das Bild von ihm gesehen…“, Harry stockte und deutete auf Snape, der dem Gespräch uninteressiert gefolgt war und jetzt die Augen zusammenkniff, als Harry auf ihn zu sprechen kam. ,,Ich hab ihn gesehen….sein Blut….überall...an meinen Händen….und ich konnte nur noch daran denken….wie er mir unter meinen Händen weggestorben ist….und dann...dann bin ich in die Hütte….und...d-da lag er...und hat mich einfach nur angesehen! Ich wusste nicht, was….was ich sonst hätte machen sollen! Ich hatte seine Erinnerungen gesehen….er hatte uns gerettet...und jetzt hatte ich die Chance ihn zu retten...und die musste ich einfach nutzen!“, berichtete Harry zögerlich und verstört und hielt den Blickkontakt, den er während des ersten Satzes mit Snape aufgebaut hatte so lange er konnte.
 

Kingsley warf einen prüfenden Blick zu Snape, dann legte er Harry eine Hand auf die Schulter und drehte ihn zu sich um. Harry schluckte und blickte in Kingsleys Augen, dann ließ er sich in die Umarmung ziehen und begann zu beben bis er langsam begann seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Er weinte. Das erste Mal seit Ewigkeiten…
 

Plötzlich spürte er Snapes Blick, der sich in seinen Rücken bohrte und Harry wischte sich über die Augen und drehte sich langsam um. Mit einem entschuldigenden Blick zu Kingsley, der ihm nur zunickte, wandte er sich an Snape und holte tief Luft, bevor er ihn direkt ansah.
 

,,Wollen Sie erzählen, was passiert ist oder soll ich das tun?“, fragte er leise und Snape überlegte kurz, bevor er zu Kingsley hinüber sah und einen Entschluss fasste.
 

,,Tun Sie es, Potter“, begann er leise und starrte Harry durchdringend an, ,,ich vertraue darauf, dass Sie meine Privatsphäre beachten!“

Harry starrte ihn an, das hatte er nicht erwartet...Snape vertraute ihm. Er traute ihm zu, dass er ein eigenes Urteil über ihn fällte! Harry nickte und starrte Snape trotzdem weiterhin an.
 

Harry drehte sich zu Kingsley und begann zu erzählen immer darauf bedacht, Snape im Auge zu behalten und keinen Fehler zu begehen und sein Vertrauen zu missbrauchen. Es gab schließlich nicht Viele, denen Snape sowas erlaubt hätte.
 

Als er geendet hatte, nickte Snape ihm kurz zu und er atmete erleichtert auf. Jetzt mussten sie nur noch darauf hoffen, dass Kingleys Urteil fair fiel.
 

Der saß allerdings nur da und schien über das Erzählte nachzudenken.

Schließlich seufzte er und wandte sich an Snape.

,,Es tut mir leid! Es tut mir wirklich sehr leid, dass wir Sie gefangen genommen haben und sie unter diesen Bedingungen hier behalten haben. Ich denke, ich kann es erstmal verantworten Sie gehen zu lassen und den Rest erstmal ohne Sie zu klären. Allerdings nur unter diesen Bedingungen!“

Geschunden und gefunden

Harry nickte kurz und Kingsley fuhr fort. ,,Harry, du bekommst eine Art Aufsichtspflicht für Snape bis zur Verhandlung, bei der ihr beide anwesend sein müsst. Harry, du musst für ihn aussagen, denn du bist der Einzige, der die ganze Geschichte kennt und am überzeugensten sein muss.”, erklärte er und wandte sich an Snape, als Harry nickte.
 

,,Sie dürfen unter gar keinen Umständen das Haus verlassen! Nach dem morgigen Tag wird das gesamte Ministerium und die dazugehörigen Familien wissen, dass Sie im Grimmauldplatz sind. Ich denke nicht, dass alle damit auch nur annähernd einverstanden sind, also sollten Sie wirklich vorsichtig sein.”, meinte King mit gerunzelter Stirn. ,,Und ich denke auch, dass….nunja, dass ich ein paar...sagen wir...Sicherheitsvorkehrungen treffen sollte.”, sagte er dann leise und senkte den Blick. ,,Nur für alle Fälle natürlich!”, ergänzte er schnell noch und sah Snape abwartend an.
 

Der jedoch warf einen prüfenden Blick auf Harry und zog dann die Augenbrauen zusammen. ,,Was bitte verstehen Sie unter Sicherheitsvorkehrungen, Kingsley?”, wollte er mit zusammengekniffenen Augen wissen.
 

Shacklebolt senkte bei dem stechenden Blick doch tatsächlich den Kopf, um in seinen Schoß zu starren. ,,Handschellen zum Beispiel...", murmelte er dann leise.
 

Snape starrte ihn weiter an, seufzte dann aber schließlich, als Kingsley nichts weiteres mehr ergänzte. Nochmals sah er zu Harry hinüber und nickte dann.

,,Schön!”, knurrte er dann angriffslustig und Harry ließ die Luft wieder aus seinen Lungen. Er hat gar nicht gemerkt, dass er den Atem angehalten hatte.
 

Harry nickte ebenfalls als er sah, dass Snape zustimmte und Kingsley stand auf und holte ein paar Handschellen aus einem Schrank.

Während er Snape die Handschellen dann anlegte, sah der zu Harry hinüber, verzog das Gesicht und verdrehte die Augen. Harry starrte ihn einfach nur an und nickte ihm kurz zu. Das wäre etwas gewesen, was der Snape, den er kannte, niemals getan hätte…
 

Kingsley nickte, als er fertig war in Richtung Tür und stand auf.

,,Dann wollen wir mal", meinte er und Harry und Snape folgten ihm aus dem Raum, um ihn bis zu seinem Büro zu begleiten.

,,Also, ich weiß ja nicht, was ihr jetzt macht, aber ich lege mich jetzt nochmal hin. Ich denke, wir werden uns sowieso demnächst mal sehen…”

,,Gute Nacht, King!”, Harry schloss die Tür wieder als sie auf den Gang traten und ging dann, Snape hinter sich, in Richtung des Atriums.
 

Während sie durch die Gänge liefen, sprach keiner von ihnen ein Wort. Es herrschte eine gedrückte Stimmung und beide wollten sie auflösen, doch im Ministerium war das keine gute Idee.

Als sie im Atrium ankamen, drehte Harry sich zu Snape um und hielt ihm die Hand hin.

Der runzelte die Stirn und griff dann langsam mit beiden Händen zu.
 

Kaum hatte er die Hand berührt, spürte er den vertrauten Zug des Apparierens und tauchte Sekunden später direkt vor der Tür zum Grimmauldplatz Nummer 12 auf.

Harry öffnete die Tür und ließ ihn hinein, dann erst erlaubte Snape es sich zu sprechen.
 

,,Seit wann können Sie im Ministerium apparieren, Potter?”, schnarrte er und ruckte ein wenig an den Handschellen, was Potter mit einem besorgten Blick kommentierte.

,,Seit King Minister ist und die Anti-Apparationssperre aufgehoben hat.”, meinte er leise und zückte den Zauberstab, um das Licht anzuschalten. Snape zuckte zusammen und kniff die Augen zusammen, als Harry ihn fragend ansah.
 

,,Soso", machte Snape und sah sich prüfend um, nur um sich angeekelt von Sirius’ Mutter abzuwenden, die ihn Böse anstarrte. Wie hatte Potter es geschafft, diese Frau auf seine Seite zu ziehen? Er wusste noch ganz genau, wie sie vor zwei Jahren immer das komplette Haus zusammengebrüllt hatte….
 

,,Kommen Sie mit", unterbrach Harry seine Gedanken und ging zur Treppe, ,,ich zeig’ Ihnen Ihr Zimmer"
 

Snape zog eine Augenbraue hoch und nickte, dann folgte er ihm.

Als Harry sich schließlich nach der Hälfte der Treppe auf dem ersten Absatz umdrehte, um nach Snape zu sehen, war dieser nirgendwo zu entdecken.
 

Verwirrt blickte er sich um und sah dann über das Geländer nach unten. Snape stand keuchend auf dem Absatz unter ihm und stützte sich keuchend am Geländer ab.

Harry beeilte sich zu ihm hinunter zu kommen und half ihm, sich auf die Treppe zu setzen.
 

Als Harry ihm allerdings den Arm umlegte, riss Snape seinen Arm weg und verzog daraufhin das Gesicht, da er an den Handschellen gezerrt hatte. Er zischte auf und warf Harry einen grimmigen Blick zu, als er zu schwanken begann. Harry zog ihn am Arm zu sich herunter und setzte sich neben ihm auf die Stufe.
 

,,Durchatmen, Sir, okay?”, meinte er. ,,Sie müssen sich beruhigen, dann geht das auch wieder!”

,,Was wissen Sie schon, Potter?”, zischte er und wandte sich von Harry ab.
 

,,Ich weiß nichts, ich weiß nicht, was passiert ist, nur, dass Sie hier so rumsitzen", sagte Harry. ,,Aber ich weiß, dass Sie nicht drüber reden werden und wollen, also helfe ich Ihnen so weit, wie ich eben kann, ohne dass ich Ihnen zu nah komme!”
 

Snape starrte ihn an, dann stöhnte er und griff sich an die Stirn.

,,Sie werden sich wohl nie ändern, Potter, mit Ihrem verdammten Helferkomplex…”
 

Harry starrte ihn erst fassungslos an-Was meinte Snape denn jetzt damit?-dann änderte sich sein Ausdruck zu besorgt, als Snape wieder zu husten anfing.
 

,,Was haben sie mit Ihnen gemacht, Sir?”, fragte Harry leise und sah aus den Augenwinkeln zu Snape hinüber.

,,Was sollen sie mit mir gemacht haben?”, knurrte Snape und versuchte aufzustehen, doch Harry hielt ihn auf.
 

,,Ich hatte zwar vor, Ihnen ein Zimmer da oben”, er deutete zur Decke, ,,zu geben, aber ich habe auch auf diesem Gang ein Zimmer frei.”

Snape seufzte und nickte. Dann ließ er sich von Harry aufhelfen und sie begaben sich zu einem Zimmer am Ende des Ganges.
 

Harry öffnete die Tür und ließ Snape ein.

,,Ich weiß nicht, wem dieses Zimmer mal gehört hat, aber ich denke, dass es für Sie erstmal ausreicht…”, begann er und beobachtete den Tränkemeister als der sich kritisch im Zimmer umsah. ,,Ich weiß zwar nicht, was das Ministerium mit Ihnen angestellt hat, aber es tut mir auf jeden Fall leid, dass ich Sie in diese Situation gebracht habe, Sir. Ich hoffe es geht Ihnen bald besser und es klärt sich alles auf!”

Damit drehte er sich um und verließ das Zimmer.
 

Er spürte Snapes Blick im Rücken, doch er wollte sich nicht umdrehen, und dann dem Ärger seines Lehrers ausgesetzt zu sein.
 

Harry ging in sein Zimmer und ließ sich auf sein Bett fallen.

Was hatten die nur mit Snape angestellt? Er sah doch, dass es ihm schlecht ging! Und die Handschellen trugen bestimmt auch nicht zu einem guten Gefühl bei, eigentlich sollte Snape nach einem gewonnen Krieg doch endlich eine Chance bekommen, sich gut zu fühlen, aber nein! Immer kam was dazwischen! Und jetzt hatte er, Harry, Hassschüler seines Lehrers, alles noch schlimmer gemacht, indem er seinem Helferkomplex gefolgt war und ihn hatte befreien wollen…
 

Harry stöhnte und stand auf, um in die Küche zu gehen und etwas zu kochen. Gegen sechs Uhr abends ging er schließlich zu Snape’s Zimmer und klopfte an.
 

Als nach dem dritten Klopfen keiner öffnete, öffnete er die Tür und spähte hinein.

Snape stand mit halb geschlossenen Augen vor dem Spiegel und betrachtete einen Arm, bei dem die Knochen seltsam verschoben aussahen.
 

Harry stockte und starrte den Mann vor sich an, bis dieser ihn plötzlich im Spiegel direkt ansah.

Harry zuckte zusammen, als ihre Blicke sich trafen und entschuldigte sich stotternd. ,,Tut...tut mir leid...ich wollte...ich wollte nur Bescheid sagen, dass….das Abendessen fertig ist….und dann haben….Sie haben nicht aufgemacht….da dachte ich...möglicherweise...vielleicht ist etwas passiert. Tut mir wirklich leid", erklärte er und wollte die Tür schon schließen, als er es sich anders überlegte.
 

Er trat mit gesenktem Blick in den Raum und ging auf Snape zu.

,,Bitte", sagte er leise und blickte Snape entschuldigend an, ,,geben Sie mir ihre Hand, ich kann das heilen, Sir!”
 

Der Tränkemeister blickte ihn skeptisch an und hielt ihm langsam beide Hände hin, ohne ihn aus dem Blick zu lassen.
 

Harry ergriff den Arm mit den gebrochenen Knochen und schloss die Augen.

Verletzt und gehetzt

,,Sir, geht es Ihnen gut?”, hallte eine Stimme durch seinen brummenden Kopf.

Als er die Augen öffnen wollte, kniff er bei dem blenden Licht die Augen nur noch mehr zu.
 

,,Potter?”, knurrte er und versuchte die Quelle der Stimme zu finden. Das letzte, woran er sich erinnern konnte, war Harry Potter gewesen, der seinen gebrochenen Arm gehalten hatte.
 

,,Ja, ich bins", hörte er Potter’s erleichterte Stimme von links über ihm.

Nochmals versuchte er die Augen zu öffnen und schloss sie wieder mit einem Ächzen.

,,Warten Sie, ich mach das Licht aus.” Er hörte, wie Potter aufstand und durch das Zimmer ging, bis es plötzlich viel dunkler wurde und er sich endlich traute, die Augen zu öffnen.
 

,,Potter, was zum Henker haben Sie jetzt schon wieder angestellt?”, zischte er den Jungen an, den er im Dunkeln nur halb erkennen konnte.
 

Er konnte Potter’s Reaktion zwar nicht sehen, doch er hörte, wie er seufzte und Stoff raschelte, als er wieder aufstand und zum Fenster ging.
 

,,Ich wollte Sie heilen.”, begann er leise mit dem Rücken zu Snape gewandt zu erklären, ,,Irgendwas scheint aber nicht ganz funktioniert zu haben und hat Sie ausgeknockt, Sir.”
 

Harry seufzte und drehte sich um. ,,Als ich es wieder unter Kontrolle hatte, war alles an Ihnen wieder verheilt. Auch..”, er zögerte und Snape runzelte die Stirn, während er ihn in den Boden starrte. ,,Auch das Dunkle Mal ist weg.”, beendete Harry schließlich seinen Bericht und blickte Snape in die Augen.
 

,,Wie Bitte?”, fauchte der Tränkemeister und versuchte sich aufzusetzen, wurde aber von etwas an seinen Armen gehindert und begann daran herumzuzerren.
 

Harry kam zu ihm ans Bett und legte ihm eine Hand auf die Brust, um ihn nach unten zu drücken.

,,Der Minister war hier, nachdem ich ihm erzählt habe, dass ich Ihr Mal entfernen konnte. Er hat mir mitgeteilt, dass die anderen Misteriumsangestellten nicht mit seiner Entscheidung einverstanden waren, sie einfach so gehen zu lassen. Ich muss Sie jetzt im Bett anketten, da Sie mich ja vielleicht umbringen kommen könnten, während ich seelenruhig schlafe. Ich muss Sie am Stuhl anketten, wenn Sie essen, ich muss Sie im Badezimmer anketten.”, meinte Harry wenig begeistert.,,Glauben Sie mir, das war wirklich nicht mein Plan, Sir!”
 

,,Tja, Potter, sieht so aus als hätten Sie mich jetzt so richtig am Hals.”, schnarrte Snape trocken und ließ sich mit geschlossenen Augen wieder in die Kissen sinken.

Auch Harry setzte sich wieder auf den Stuhl neben dem Bett und lehnte sich zurück.

,,Sir?”

,,Was wollen Sie jetzt noch?”

,,Kingsley hat einen Termin für Ihre Verhandlung in drei Tagen gemacht.”, erwähnte Harry wie nebenbei und Snape riss die Augen auf.
 

,,Und wie genau stellen Sie sich das vor, Potter?”, fauchte er Harry an, der zusammenzuckte.

,,Schon gut, Sir!”, unterbrach er seinen Lehrer. ,,Ich werde für Sie aussagen und Professor McGonagall und Professor Flitwick auch!”, versuchte er Snape zu beruhigen und stand langsam auf.
 

,,Ich hole Ihnen jetzt was zu essen. Sie haben fast einen und einen halben Tag geschlafen. Sie brauchen Ruhe, ich werde dafür sorgen, dass Sie die bekommen!”, sagte Harry noch, als er schon halb zur Tür raus war.
 

,,Wie soll ich denn Ruhe bekommen, wenn Sie hier die ganze Zeit so dämlich hin und her rennen, Potter?” Potter blieb wie versteinert in der Tür stehen und drehte sich dann ganz langsam in der Tür um.
 

Mit gerunzelter Stirn suchte er Snapes Blick und erwiderte:,,Sir, ich weiß sehr gut, dass Sie weder mich, noch meinen Vater und seine Freunde jemals ausstehen konnten, allerdings ist solche Undankbarkeit gerade unangebracht, Professor!”, sagte er mit fester Stimme, das Sir betonend, und fuhr dann fort.

,,Ich hatte mehr von Ihnen erwartet! Ich habe Ihnen das Leben gerettet, Sie waren verletzt, ich habe Sie geheilt. Ich habe Sie befreit, ich habe Ihr Dunkles Mal entfernt, ich versuche, eine Verhandlung mit positivem Ergebnis für Sie zu organisieren!”
 

Damit drehte er sich um, um etwas zu essen zu bekommen, einen verblüfften Snape hinter sich lassend.
 

Eine Viertelstunde später kehrte er wieder in Snape’s Zimmer zurück, ein Tablett mit einem abwechslungsreichen Frühstück auf mehreren Tellern. Er klopfte.

Und wartete. Und klopfte nochmal.

Ein Knurren war die Antwort. ,,Herein!”, schnarrte Snape und Harry drückte langsam die Türklinke herunter, das Tablett mit einer Hand ausbalancierend und trat ein.
 

Snape lag auf dem Bett, die Arme über dem Kopf gekettet und starrte Harry in Grund und Boden.
 

Harry stöhnte und verdrehte die Augen. Warum noch mal hatte er diesen Mann retten wollen?
 

Er holte tief Luft, öffnete die Augen nach einem Moment wieder und ging auf das Bett zu.

,,Sir, ich habe Ihnen etwas zu essen gebracht!”, erzählte er und stellte das Tablett auf den Nachttisch.
 

Snape sagte nichts, starrte nur weiter an die Decke und versuchte eine bequeme Stellung zu finden, wenn er die Arme nicht verwenden konnte.

Harry beugte sich über ihn, öffnete die Kette und nahm sie ihn die Hand, damit der Lehrer wenigstens in Ruhe essen konnte.
 

Nachdem Snape es schließlich doch über sich ergehen ließ und etwas von dem aß, was Harry ihm mitgebracht hatte, befestigte Harry ihn wieder am Bett.
 

Plötzlich schellte eine Klingel durch das Haus und sowohl Snape als auch Harry zuckten zusammen, blickten sich an.
 

Harry stand auf und spähte aus dem Fenster, um einen Blick auf die Straße zu erhaschen.

Fünf Personen standen vor der Tür, auf der Eingangsstufe.
 

Der Grünäugige zögerte. Die Besucher kannten den Grimmauldplatz ja offensichtlich, also mussten es ja Mitglieder des Ordens des Phönix sein oder andere Bekannte, die von Sirius’ Haus wussten.
 

Mit einem letzten Blick auf Snape stand er auf und ging zur Tür. Dort drehte er sich mit einem ernsten Blick nochmal um und erklärte kurz:,,Ich gehe runter und schaue, wer das ist und was er will. Sie bleiben hier und machen keinen Mucks, verstanden?”
 

,,Was erlauben Sie sich eigentlich, Potter? So reden Sie nicht mit mir!”, fuhr Snape ihn an und versuchte sich aufzusetzen, gab es aber auch gleich auf. ,,So eine Unverschämtheit bin ich von Ihnen zwar gewohnt, aber jetzt gehen Sie zu weit!”, schnauzte er weiter.
 

Doch Harry unterbrach ihn. ,,Sie haben mir gar nichts mehr zu sagen, Sir! Sie sind nicht mehr mein Lehrer, also haben Sie nicht mehr das Recht so mit mir zu reden!”, meinte er trocken.

,,Eigentlich haben Sie das Recht, mich anzuschnauzen verloren, als ich Ihnen in der Heulenden Hütte das Leben gerettet habe!”
 

Snape wollte noch etwas sagen, doch Harry drehte sich einfach um und beeilte sich zur Eingangstür zu kommen.
 

Kurz spähte er durch das Guckloch, riss die Augen auf und öffnete die Tür.

,,Ron! Hermine! Was macht ihr denn hier?”, rief er aus und umarmte sie beide, bevor er sie einließ.
 

Hinter den Beiden folgten dann George, Fred und Neville ins Haus und blickten sich um.
 

,,Hi Harry", sagte Fred und nickte ihm zu, während er einen prüfenden Blick zur geschlossenen Tür warf.

,,Wir haben’s eilig, aber wir mussten dir noch was vorbeibringen, was wir so nebenbei erfahren haben", beendete George und drehte sich zu Harry um.
 

,,Erstmal", meinte Fred, ,,wollte ich mich dafür bedanken, dass du mir das Leben gerettet hast. Das bedeutet mir wirklich viel.”

Harry lächelte und nickte, bevor George ihm um den Hals fiel und ihm ein leises:,,Dankeschön!” ins Ohr flüsterte.
 

Nachdem sich George und Fred, der sich seinem Bruder schließlich angeschlossen hatte, aus der Umarmung gelöst hatten, Harry sie in die Küche eingeladen hatte und sie bei einem Tee zusammensaßen, kam Hermine schließlich zum Thema ihres Besuchs.
 

,,Harry", begann sie ernst zu erzählen, ,,es geht um Snape. Kingsley hat heute Morgen Kontakt zu uns aufgenommen und wollte, dass wir dir mitteilen, dass einige, die bei den Verhandlungen dabei sein werden, gegen ihn stimmen werden und du ihn auf keinen Fall aus den Augen lassen solltest.”

Harry schluckte und nickte. Das klang ja mal gar nicht gut!
 

,,Okay", meinte er vorsichtig. ,,Und sonst?”, er wusste, dass das nicht alles war, weshalb sie hier zu fünft aufkreuzten.
 

,,Kingsley weiß von vielen im Ministerium, wie sie zu Snape stehen und will, dass wir bei den Verhandlungen als seine Bodyguards dabei sind. Es sind nicht wenige, die Snape in einem ungeschützten Moment angreifen würden, um, wie sie denken, ihre Familienmitglieder und Freunde zu retten.”
 

,,Er möchte wissen, ob es für dich in Ordnung wäre, sich bis zur Verhandlung um Snape zu kümmern und während der Zeit im Ministerium auf ihn aufzupassen.”, meldete sich Ron das erste Mal zu Wort und blickte Harry zweifelnd an.
 

Einen Moment zögerte dieser noch, dann nickte er Hermine zu.

Gebot und Verbot

,,Professor Snape?”, rief Harry und machte sich auf den Weg die Treppe hinauf.
 

Gerade eben hatte er seine Freunde nach draußen begleitet und sich verabschiedet, jetzt musste er irgendwie noch die Sache mit Snape mit diesem persönlich klären.
 

,,Was wollen Sie nun schon wieder, Potter?”, stöhnte Snape auf und warf Harry einen genervten Blick über die Schulter zu, der ihn gekonnt ignorierte.
 

,,Ich muss leider dringendstens mit Ihnen sprechen, Sir", meinte Harry ruhig und setzte sich auf den Schreibtischstuhl. Kurz suchte er Snape’s Blick und forderte ihn stumm auf, einfach mal nur zuzuhören.
 

Snape hob bei dem durchdringenden Blick eine Augenbraue und sagte nichts.
 

Harry nickte kurz und begann dann zu erzählen, was seine Freunde ihm berichtet hatten.

Snape folgte dem Gespräch schweigend und ohne eine Miene zu verziehen.

Wie gerne würde Harry in solchen Situationen auch so entspannt bleiben können, doch er folgte immer seinen Instinkten. Snape saß hier vor ihm und sprang nicht auf, wie Harry es vermutlich getan hätte, wäre er mit solchen Verfolgern konfrontiert worden.
 

Als Harry geendet hatte, wartete er einen Moment, ob jetzt vielleicht irgendeine Reaktion des Mannes folgen würde, doch der starrte ihn einfach nur weiter ausdruckslos an.

Also begann der Jüngere zu erzählen, was er sich vorgestellt hatte.

,,Ich dachte, es wäre vielleicht gut, wenn ich Sie nicht mehr alleine lassen würde. Ich weiß nämlich nicht, ob vielleicht auch Mitglieder des Ordens Ihnen an den Kragen wollen…”, meinte er und kniff die Augen zusammen, um vielleicht mal eine Veränderung in Snape’s Gesicht zu erkennen.
 

Als dieser jedoch nichts darauf erwiderte, stand Harry einfach auf, hob den Zauberstab, worauf der Tränkemeister dann doch reagierte und seinen eigenen ziehen wollte, aber von den Handschellen gehindert wurde, und einen Überwachungszauber auf den schwarzgekleideten Mann legte.
 

Dann drehte er sich um und verließ den Raum, um in sein Zimmer zu gehen und seine Ruhe zu haben. Auf halbem Weg allerdings, trat plötzlich jemand aus den Schatten und richtete den Zauberstab auf ihn.
 

Verdammt! Wer war das? So schnell hatte er dann doch nicht mit Einbrechern und anderen Problemen gerechnet…

Als sein gegenüber aus den Schatten trat, konnte er eine Frau von ungefähr dreißig Jahren erkennen, die ihren Stab in einer fließenden Bewegung hob und gerade zum Zauberspruch ansetzen wollte, als Harry seine Hand hob und die Frau praktisch mit der Handfläche an die Wand drückte. Er hob seinen Zauberstab und legte ihr eine Ganzkörperklammer auf, um sie am Angreifen zu hindern, nahm ihr den Zauberstab ab und schwächte den Fluch so weit, dass die Frau sprechen konnte.
 

,,Wer sind Sie und was wollen Sie hier?”, zischte er und drückte ihr den Zauberstab an die Brust.
 

,,Was geht es dich an, wer ich bin, Potter? Ich bin hier um den größten Verräter im ganzen Krieg gegen Voldemort zu zerstören!”, schrie sie und versuchte den Fluch abzuschütteln.
 

Aus Snape’s Zimmer war ein Poltern zu hören und einen Moment später stand der ehemalige Lehrer im Gang mit einem Brett des Kopfendes des Bettes an den Handschellen.
 

Harry stöhnte und vergrub kurz den Kopf in seinen Händen, bevor er Snape mit einem Augenverdrehen einfach ignorierte und sich wieder seiner Gefangenen zuwandte.
 

,,Schön!”, sagte er kalt, ,,dann sage ich halt dem Ministerium bescheid, dass hier ein versuchter Mord stattgefunden hat!”, meinte er und verstärkte den Fluch wieder, bevor er sich an Snape wandte und die Augen zusammenkniff.
 

,,Und warum genau”, begann er bedrohlich leise, ,,zerstören Sie einfach das Bett?”
 

Snape schien tatsächlich ein wenig erstaunt, dass Harry auch so eine Seite hervorbringen konnte und schien kurz ein wenig sprachlos.
 

,,Sie", knurrte Harry, welchem es schon irgendwie Vergnügen bereitete, Snape etwas einzuschüchtern, ,,gehen jetzt zurück in Ihr Zimmer, reparieren das verdammte Bett und warten auf mich, bis ich zu Ihnen komme, um ein paar Regeln festzulegen!”
 

Mit einem Schnauben drehte sich Snape um und trottete zurück in sein Zimmer.
 

Mit einem letzten prüfenden Blick auf Snape, rief Harry seinen Patronus und sandte eine Nachricht an Kingsley, teilte ihm von der Einbrecherin mit.
 

Dann ging er zu Snape’s Tür und spähte hinein. Kurz beobachtete er, wie der Tränkemeister sich bemühte, mit zauberstabloser Magie das Bett zu reparieren, bevor er sich umentschied und Snape mit einem Zauberstabschlenker zur Hand ging, als er den Raum betrat.
 

,,Snape, ich will Ihnen Ihren Zauberstab zurückgeben. Sie können sich schließlich überhaupt nicht verteidigen.”

Er griff in seine Tasche und zog den tiefschwarzen Stab heraus und reichte ihn mit einem kleinen Lächeln an Snape weiter, der ihn behutsam in die Hand nahm und tief Luft holte, als würde einen Geruch oder ein Gefühl auskosten.

Harry lächelte heimlich in sich hinein, als Snape schnell wieder die Augen öffnete und Harry einen herausfordernden Blick zuwarf, der eindeutig sagte, dass Harry der sichere Tod erwarten würde, wenn er jemals irgendwem davon erzählen würde.
 

Daraufhin verwandelte sich Harry’s Lächeln aber nur in ein Grinsen, bevor er sich umdrehte und den Raum verließ, nachdem er lautlos den Überwachungzauber auf Snape erneuert hatte.
 

Das würde noch eine interessante Zeit werden, mit der grimmigen Fledermaus zusammen in einem Haus, und das nicht nur für ein paar Minuten….

Ja und Nein

Dunkle Schatten strichen über das tiefschwarze Gras, Äste knarzten und Tiere riefen. Es war mystisch und dennoch...idyllisch. Oder eher angsteinflößend? Es hatte schon einen bedrückenden Einfluss, da man nichts außer dem Wald und den Tieren auf dem Feld hören konnte.

Er wanderte durch die Dunkelheit, suchend und dennoch wusste er nicht, was und wo sein Ziel war.
 

Während er suchte, nach Leben, nach Bewegungen, nach Abenteuer, spürte er genau, dass er beobachtet wurde, doch jedes Mal, wenn er sich umwandte, um das Gebüsch nach seinem Verfolger abzusuchen, war dort niemand.
 

Schließlich stand er am Rand des Waldes, kurz davor, auf das freiliegende Feld zu gehen, als er sich umwandte und ihn ein grüner Lichtstrahl blendete, der direkt auf ihn zuraste….
 

Mit einem Schrei fuhr Harry aus dem Schlaf, schweißgebadet und keuchend.

Was zur Hölle sollten diese verdammten Träume ihm eigentlich sagen?
 

Er drehte sich stöhnend zurück auf die Seite und schloss die Augen erneut.

Er hasste diese Träume! Er hatte sie aber auch erst nach dem Krieg bekommen, vorher hatte er nie solche seltsamen, nichtssagenden Träume gehabt…
 

Nach einer halben Stunde, in der er vergeblich versucht hatte, wieder einzuschlafen, stand er mit einem Seufzen auf und ging ins Badezimmer, um eine kalte Dusche zu nehmen.
 

Gegen sechs, machte er sich dann auch schon daran, ein Frühstück vorzubereiten und gegen um sieben hörte er dann auch die ersten Geräusche aus Snapes Zimmer.
 

Er ging die Treppe hoch und betrat nach einem kurzen Anklopfen das Zimmer. Snape lag noch auf dem Bett und versuchte eine angenehme Position zu finden, sodass er an seinen Zauberstab rankommen könnte.
 

Als Harry das Zimmer betrat, verdrehte er die Augen, da Snape schnaubte und erneut nach seinem Zauberstab griff, ohne auf den Jungen in der Tür zu achten.
 

Als Snape auch nach zwei Minuten nicht auf Harry reagierte, setzte dieser sich einfach auf den Stuhl neben Snapes Bett und beobachtete ihn.
 

Nach langen zehn Minuten, stöhnte Snape ergeben auf und sank zurück auf das Bett. Er warf Harry einen bösen Blick zu, bevor er zu sprechen begann.
 

,,Und, Potter, was ist Ihr Problem?”, schnauzte er ihn an, ,,Warum beobachten Sie mich und helfen mir nicht? Ist das nicht genau Ihr Ding, mit Ihrem Helferkomplex?”
 

Harry seufzte. Nein, er würde sich nicht von Snape provozieren lassen, darüber war er schon seit einer Weile hinaus….
 

Der Junge drehte sich nun direkt zu Snape um und holte tief Luft.
 

,,Snape, ich habe einen Deal für Sie! Ich meine, wir sind ja nicht gerade die Bekanntesten dafür, dass wir uns gut verstehen, aber ich denke, dass Sie nach dem gewonnenen Krieg, Ihren Hass ablegen können und auch mal Hilfe annehmen können!

Ich kann Sie vor den meisten Angreifern beschützen, da ich warum auch immer, neue Magiereserven entwickelt habe….ich werde sie auch gerne nutzen, wenn ich dafür Ihre Hilfe bekomme, Sir!”, erklärte er kurz und wartete auf Snape’s Reaktion.
 

Dieser wartete kurz ab und nickte dann langsam. ,,Also springt für mich Sicherheit aus der ganzen Sache hervor? Und was wären Ihre Bedingungen dafür?”, fragte er nach und kniff die Augen zusammen.
 

,,Nun, ich möchte ein Lehrer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste werden.”, begann er und achtete genau auf Snapes Gesichtsausdruck. ,,Ich bräuchte aber jemanden, der mir dabei hilft zu lernen, wie man den Schülern am besten etwas beibringt, sodass sie es sich auch merken können...und dafür bräuchte ich garantiert Ihre Hilfe.”
 

Harry blickte in Snapes erstauntes Gesicht und lehnte sich abwartend zurück.
 

,,Also?”, fragte er nach zehn Minuten, ,,Ja oder Nein? Ich habe noch andere Sachen zu tun, als auf Ihre Antwort zu warten!”
 

Und Snape, nach einem letzten Blick zu Boden, nickte.

Die Anhörung

,,Potter!”, dröhnte es durch das gesamte Haus und Harry schreckte aus dem Schlaf hoch, nur um zu stöhnen und sich die verklebten Augen zu reiben. Er wollte doch eigentlich nur seine Ruhe, was war denn daran zu viel verlangt?
 

Er zog sich die Decke über den Kopf und presste sich das Kissen auf die Ohren. Zehn Sekunden später hallte die Stimme des Zaubertrankmeisters wieder durch die Hallen des Hauses und Harry seufzte und setzte sich auf.
 

Fünf Minuten später stand er vor Snape's Zimmertür und klopfte.

,,Wurde aber auch Zeit”, knurrte der Lehrer ihn an und Harry verdrehte die Augen, bevor er das Zimmer betrat und zu Snape ans Bett ging.

,,Und warum müssen Sie mich um diese Zeit wecken?”, fragte Harry während er sich an den Handschellen zu schaffen machen.
 

,,Weil es nicht nachts ist, wo normale Menschen schlafen, sondern erst um drei nachmittags und ich nicht vorhabe meinen Tag im Bett zu verbringen, wenn ich auch etwas sinnvolles erreichen könnte!”, erklärte er und zog herausfordernd eine Augenbraue hoch.
 

Harry verdrehte die Augen und verließ wortlos das Zimmer, nur um dann nochmal zurückzukommen und Snape zum Abendessen kochen nach unten zu bitten.
 

Snape kam zehn Minuten später nach und zog tief die Luft ein. ,,Potter, was wird das?”
 

Harry wandte sich zu ihm um und blickte ihn fragend an. ,,Hähnchen. Wieso?”

,,Weil ich mich frage, wieso Sie kochen, aber nicht brauen können?”, meinte Snape provozierend und kam zu Harry an den Herd.
 

Harry grinste. ,,Tja, Professor, eigentlich kann ich ganz gut im Brauen sein, wenn ich nicht Hermine neben mir habe, die laut denkt, Ron, der sich über Ihren Unterricht beschwert oder Sie mir Malfoy als Partner zuteilen, der meinen Trank sabotieren würde.”, erklärte er und machte sich wieder ans Kochen, einen gedankenverlorenen Snape zurücklassend.
 

Als sie schließlich zu zweit am Tisch saßen, sprach keiner ein Wort, sie waren beide in Gedanken versunken.

Schließlich brachte Harry ein Thema hervor, das sie wohl beide am meisten plagte.
 

,,Snape, was soll ich alles bei Ihrer Anhörung an Argumenten anbringen?”, fragte der Potter zögernd nach, ,,ich weiß schließlich, dass Sie ein ziemlich privater Mensch sind und ich bin mir nicht sicher, was Ihnen wichtig ist, dass es versteckt bleibt.”
 

Snape kniff die Augen zusammen und schien kurz nachzudenken, bevor er seine Maske wieder aufsetzte und meinte: ,,Ich denke, Sie wissen sehr gut, wo bei mir die Grenzen liegen. Schreiben Sie mir eine Liste und ich schaue sie mir an, Potter!”
 

Der Ältere stand auf und drehte sich um, um den Raum zu verlassen. Gerade als er die Tür erreicht hatte, spürte er eine Hand auf der Schulter, die ihn zurückhielt.

Langsam drehte er sich um und blickte in die grünen Augen des Jungen- der- lebte. Mit einem kleinen Zögern wünschte Harry ihm kurz Glück und quetschte sich dann an seinem ehemaligen Lehrer vorbei, bevor er peinlich berührt die Treppe hinauf stürmte.
 

An diesem Abend begegneten sich die beiden nicht mehr, obwohl beide noch hin und wieder im Haus herumirrten, doch beide merkten auch, dass der andere ihn zu meiden versuchte.
 

Am nächsten Morgen gab es ein etwas bedrückendes Frühstück, bevor Harry Snape in dessen Zimmer begleitete und mit ihm Kleidung für die Anhörung rauszusuchen und ihm dann die Handschellen wieder anzulegen.
 

Gegen zehn waren sie dann fertig und standen etwas verloren in der Eingangshalle, auf den Startschuss wartend.

Mit einem kurzen Nicken begaben sie sich nach draußen und Harry ergriff die Hände des Mannes vor ihm und apparierte sie ins Ministerium.
 

Sie kamen direkt in der Mitte eines Kreises aus Auroren, die Kingsley ihnen zur Verfügung gestellt hatte. Und das war auch nötig, denn nur wenige Sekunden nachdem sie angekommen waren, brach das Chaos um sie herum aus.
 

Familienmitglieder versuchten von verschieden Seiten an Snape heranzukommen und durch den Ring aus Auroren zu dringen, doch sobald einer den Kreis durchbrach, stieß er auf eine Schockwelle, die von Harry auszugehen schien.
 

Wie er versprochen hatte, hatte er sobald sie das Atrium erreicht hatten, einen Schutzschild um Snape, die Auroren und sich beschworen, der ihnen nun zu Gute kam. Harry setzte sich nun in Bewegung, Snape vor sich herschiebend und versuchte, ein paar verirrte Protestanten mit kleineren Flüchen zu verscheuchen.
 

Als sie im untersten Stockwerk ankamen, hatte Harry nicht sehr viel seiner Energie verloren und schien noch fit genug, einen Marathon zu laufen.
 

Snape hatte die ganze Zeit kein Wort gesagt, sondern die Menge mit einem bösen Blick bedacht und ansonsten nicht mehr beachtet. Nun, hier unten in den dunklen Gewölben schien er sich wie zuhause zu fühlen und wieder etwas aufzublühen.

Mit einem leichten Grinsen, das Snape nicht sehen konnte, da er Harry den Rücken zugewandt hatte, schob dieser den Angeklagten in den Saal.
 

Da sie die letzten waren, wie es als weitere Sicherheitsvorkehrung vorgesehen war, begannen sie auch gleich mit der Anklage und Harry brachte seine Argumente, während er immer wieder einen vorsichtigen Blick zu Snape hinüber warf, der manchmal kurz nickte, meist aber seine Maske ohne eine Regung aufsetzte, wenn es zu kritischen Fragen kam. Als die Richter dann ein paar Fragen stellten, antworteten sowohl Hermine und Ron, die ihnen beiden ermutigende Blicke zuwarfen, als auch Harry und am Ende hatten alle drei das Gefühl, dass das hier nur gut ausgehen konnte, da es kaum Gegenargumente gegen Snape’s Unschuld gab.
 

Nach etwa zwei Stunden fällte Kingsley schließlich das Urteil.

,,Freigesprochen!”, dröhnte seine Stimme durch den Saal und Harry, der die letzte halbe Stunde, auf seinen Nägeln kauend, auf die Antwort gewartet hatte, sprang auf und eilte nach unten am Snape's Seite, um ihm die Handschellen abzunehmen und ihn zu umarmen.
 

Als er merkte, was er da gerade tat und, da Snape die Umarmung nicht erwiderte, zog er sich mit knallrotem Gesicht und mit gesenktem Blick zurück, nur um von einer Hand auf seiner Schulter aufgehalten und an einen warmen Körper gezogen zu werden.
 

Mit einem leichten Lächeln ließ Harry sich in die Umarmung fallen, froh, dass Snape ihn nach all seinem Bemühen nicht wegstieß und er endlich den Stress hinter sich hatte.
 

Gegen um vier verließen Harry, Hermine und Ron schließlich mit dem Tränkemeister das Ministerium und apparierten in ein kleines Restaurant in London, um sich zur Feier des Tages ein wenig über ihre Abenteuer und Erfahrungen im Krieg auszutauschen.
 

Auch wenn Snape den ganzen Abend fast kein Wort sagte, war es schon ein Fortschritt, dass er bei ihnen sitzen blieb und sich keine Ausrede einfallen ließ, um ihrer Gesellschaft zu entkommen.
 

Vor allem Harry war erstaunt, dass Snape nicht so schnell wie möglich von ihnen wegwollte und ihm wären fast die Augen ausgefallen, als Snape ihn fragte, ob er noch ein paar Nächte im Grimmauldplatz übernachten könne.
 

Gerade, als Snape sich an Hermine wenden wollte, um bei ihr um Unterkunft zu fragen, da Harry nicht antwortete, sondern ihn nur ungläubig anstarrte, quetschte Harry ein Ja heraus und lief mal wieder an diesem Abend knallrot an.
 

Am Abend, als sie sich schließlich trennten und jeder seines Weges ging, apparierte Harry sie vor die Tür zum Grimmauldplatz Nummer zwölf und lud Snape mit einem Lächeln ein, noch ein wenig länger zu bleiben, als nur eine Nacht, mit der Ausrede, dass er etwas Hilfe mit Zaubertränken bräuchte und dass er ihm doch etwas Gesellschaft leisten könnte.
 

Als Snape dann abends im Bett lag und sich an Harry’s leises ,,Gute Nacht” erinnerte, als sie schließlich entschieden hatten, das Feuer im Kamin zu löschen und ins Bett zu gehen, schlief er mit einem kleinen Lächeln ein, das so überhaupt nicht zu ihm passte.

Deins und Meins

Am nächsten Morgen ignorierte Harry die Sonne, drehte sich im Bett um sich das Kissen über den Kopf zu ziehen und weiterzuschlafen. Erst gegen Mittag gab er sich dann die Mühe sich aus dem Bett zu quälen und machte sich auf ins Badezimmer.
 

Nach einer warmen Dusche ging er dann die Treppe hinunter, um ein Mittagessen vorzubereiten. Auch Snape schien diesen Tag langsam angehen zu wollen, denn bis jetzt hatte Harry ihn nirgendwo gesehen, noch hatte er ihn gehört.
 

Um zwölf klopfte er dann bei Snape an die Tür und bat ihn nach unten in die Küche. Zehn Minuten später saßen sie schweigend am Tisch und aßen Spiegelei mit Speck, während sie ihre Teller anstarrten.
 

Schließlich brach Harry mit einem leisen Räuspern die angespannte Stimmung.

,,Sir? Was wollen Sie jetzt eigentlich machen? Sie sind jetzt frei, alles zu tun was Sie wollen und können sich einen Arbeitsplatz suchen… falls Sie das denn wollen…”, meinte er und mied den Blick seines Lehrers.
 

,,Ich weiß noch nicht genau, was ich machen will, Potter.”, meinte Snape nachdem er runtergeschluckt hatte und dachte dann tatsächlich das erste Mal darüber nach, was er mit seinem Leben noch anstellen würde.
 

Nach kurzem Zögern wandte er sich dann aber tatsächlich an Harry. ,,Was sind denn Ihre Pläne, Potter?”, fragte er und blickte Harry fragend an.

,,Ich weiß nicht genau”, begann Harry, ,,Ich weiß auf jeden Fall, dass ich Spaß an Verteidigung gegen die Dunklen Künste habe. Ich meine, ich hatte ja auch die DA und da habe habe ich dann nachgedacht und überlegt, ob vielleicht eine Lehrerstelle eine gute Idee wäre.”, erklärte Harry und blickte Snape wieder an.
 

Der schien ein wenig überrascht und stellte dann auch gleich die Frage, die ihn zu beschäftigen schien. ,,Wollten Sie nicht Auror werden, Mr. Potter?”
 

,,Naja, eigentlich schon…”, Harry schluckte, ,,aber dann war ich dabei, als wir Moody verloren haben...ich habe einen Krieg miterlebt und ich will nicht noch mehr Abenteuer und Chaos...ich will ein normales Leben, wie jeder andere!”
 

Snape nickte ihm verstehend zu und räusperte sich dann. ,,Was auch immer Sie später machen, Potter, ich denke, es ist am wichtigsten, dass Sie Spaß dabei haben und sich wohl dabei fühlen. Wenn Sie Lehrer werden wollen, dann tun Sie das.”, meinte der Tränkemeister und wandte sich dann wieder seinem Essen zu.
 

,,Wissen Sie, Potter”, meinte er dann, ,,wenn Sie zu einer Schule gehen, um sich zu bewerben, dann komme ich mit.”, unterbrach Snape dann Harry’s Gedanken, ,,Ich würde sagen versuchen Sie es auf Hogwarts, Minerva wird Sie sicher nicht abweisen. Und ich werde ihr anbieten, meine Stelle als Tränkelehrer wieder aufzunehmen, ich glaube sie ist froh, wenn Horace wieder in den Ruhestand geht.”
 

,,Sie wollen wieder unterrichten? Das wäre Ihr Wunsch? Dann sollten Sie es tun, Professor!”, sagte Harry und stand auf, um die Teller einzusammeln und abzuwaschen.
 

,,Meinen Sie das ernst, Potter?”, fragte Snape. ,,Ich dachte, Sie hassen meinen Unterricht?”, meinte er und drehte sich zu Harry um.
 

Harry grinste. ,,Tja, wenn man Sie beobachtet wenn Sie etwas brauen ist das aufschlussreicher als wenn Sie versuchen, der Klasse was zu erklären, aber daran kann man arbeiten….”, erklärte der Grünäugige und lächelte.
 

Snape knurrte nur und wandte sich ab, um sich in sein Zimmer zu begeben.
 

,,Warten Sie, Professor!!”, rief Harry ihm hinterher, als er den Professor um die Ecke verschwinden sah. Nach einem Moment kam der Mann wieder zurück und blickte ihn fragend an.
 

,,Ich wollte Sie fragen, wo Sie gedenken zu wohnen?”, fragte Harry unschuldig und beobachtete wie Snapes Maske kurz wankte.
 

,,Nun, Snape. Ich habe hier ein ziemlich großes Haus….und ich denke wenn Sie möchten, können wir es uns teilen...ich brauche nicht das komplette Haus.”, erklärte Harry langsam und als Snape langsam zustimmend nickte, fuhr er dann fort:,, Ich denke, Sie sollten mich Harry nennen, Professor. Sie werden sich ein Haus mit mir teilen, sie haben gerade zugestimmt.”
 

Mit einem Nicken suchte Snape Harry's Blick. ,,Schön, Harry. Ich denke, es wird gut sein, wenn wir hier zusammen leben, wir haben glaube ich ein wenig zu lange unsere Feindschaft aufrecht gehalten.”
 

Harry starrte Snape an. Hatte der ihn gerade angegrinst?

Nach einem Moment fuhr Snape fort. ,,Weißt du, Harry, du solltest mich dann auch Severus nennen. Ich freue mich auch, wenn wir diese Feindschaft begraben können, da ich denke, dass bei dir da noch andere Seiten sind als die, die ich dir im ersten Moment aufgedrückt habe, Harry.”
 

Harry nickte, überrascht, dass Snape sich die Mühe machte, ihm das alles zu erklären und sogar das Du angeboten hatte. Nach einem Moment der Stille, in der nur Snapes Schritte zu hören waren, folgte Harry Snape aus der Küche, um in sein Zimmer zu gehen.

Fremd oder Bekannt

Harry seufzte, als er in seinem Zimmer angekommen war und ließ sich rückwärts auf das Bett fallen. Kurz schloss er die Augen, bevor er sich wieder aufrappelte und zu Feder und Pergament griff, um ein Treffen mit Professor McGonagall zu organisieren.
 

Schließlich wartete er nur noch auf Snape’s Eule, die er sich ausleihen durfte und schickte den Brief ab.
 

Mit einem mulmigen Gefühl wachte er schließlich am nächsten Morgen auf, geweckt von einem Klopfen an seinem Fenster. Es regnete und offenbar hatte Snape's Eule keine Lust, bei dem Wetter draußen zu warten, bis Harry aufwachte.

Er quälte sich aus dem Bett und öffnete das Fenster, nahm der Eule den Brief ab, um ihn sofort zu lesen…
 

Zehn Minuten später, stand er vor Snape’s Tür und klopfte.

,,Snape! Severus!”, rief er, als die Tür nicht geöffnet wurde, ,,Wir sind nach Hogwarts eingeladen!”

Keine Antwort. Er legte ein Ohr an die Tür, konnte aber nichts hören. Schließlich zog er seinen Zauberstab, richtete ihn auf die Tür und holte Luft, um den Zauber zu sagen, als die Tür auch schon geöffnet wurde.
 

Harry starrte Snape an und fing an zu Husten, da er sich beinahe an der eigenen Luft verschluckt hatte. Warum musste Snape bitteschön dann die Tür öffnen, wenn er sie gerade auffluchen wollte?
 

Als Harry sich beruhigt hatte, begann Snape schließlich zu sprechen. ,,Was ist denn los Harry? Warum wolltest du meine Tür verhexen?”, fragte er und blickte den Jüngeren vor sich an, als wäre er verrückt.
 

,,Ich wollte Ihnen...Dir Bescheid sagen, dass wir für heute um drei bei Minerva zum Tee eingeladen sind!”, erklärte Harry erzürnt. ,,Warum hast du denn die verdammte Tür nicht aufgemacht?”
 

,,Harry, beruhige dich!”, Severus’ Mundwinkel schienen sich ein wenig nach oben zu ziehen, ,,Ich habe Schweigezauber auf die Tür gelegt, das ist alles. Ich werde mich jetzt fertig machen, und dann können wir heute Nachmittag nach Hogwarts…”

Harry, der ein wenig rot angelaufen war, nickte und verschwand dann mit gesenktem Kopf über die Treppe in die Küche.
 

Nach einem schnellen Frühstück, bei dem sie sich dann doch noch unterhalten hatten, gingen sie in die Bibliothek, um etwas über Harry's Magie herauszufinden. Allerdings war das schwerer als gedacht, und so hatten sie nach drei Stunden etwa hundert Bücher durchforstet und nichts brauchbares gefunden.
 

Sie hatten zwischendurch ein Mittagessen gehabt und waren nun in ihren Zimmern, um sich für McGonagall fertig zu machen.
 

Als sie schließlich im Schloss ankamen, wurden sie bereits von Minerva erwartet, welche sie beide auch gleich mit in ihr Büro führte.
 

,,Willkommen zurück, Harry! Severus!”, meinte sie mit einem strahlenden Lächeln, offensichtlich froh, ihre beiden Schützlinge zurückbekommen zu haben.
 

Harry lächelte. ,,Es ist auch schön, Sie wieder zu sehen, Professor!”, sagte er und bekam einen beleidigten Blick. ,,Aber, Harry, das hatten wir doch schon besprochen! Du sollst mich doch Minerva nennen!”
 

,,Okay”, meinte Harry grinsend.

,,Also, Minerva, du hast doch meinen Brief bekommen, was hältst du denn von der Idee?”
 

,,Nun, ich war erstmal etwas überrascht, als du mir sagtest, dass du und Severus sich die Arbeitsplätze teilen, ich hätte jeden anderen erwartet, aber nicht dich, Severus!”, erklärte sie und stand auf, um den Tee fertig zu machen.
 

,,Naja, nach der Schlacht habe ich mich um ihn gekümmert, ihm das Leben gerettet und dann, als ich ihn aus dem Ministerium rausgeholt habe...er war ein ganz anderer Mensch, als hätte etwas seine komplette Einstellung verändert!”, erklärte Harry mit einem entschuldigenden Blick zu Severus. ,,Dann hatte ich die Idee, zu unterrichten, vermutlich auf Hogwarts und wir haben erst überlegt, jeder ein Fach zu unterrichten, aber am Ende fiel uns auf, dass wir beide ganz gut in beiden Gebieten sind und sie beide gerne unterrichten würden.”

McGonagall lächelte, Severus nickte ihm unterstützend zu und wandte sich dann ungeduldig an die Direktorin.
 

,,Minerva, was halten Sie denn von der Idee? Wollen Sie uns anstellen oder nicht?”, fragte er und warf Harry einen amüsierten Blick zu.

,,Ahh, Severus! Immer gleich zum Punkt”, meinte McGonagall belustigt und lächelte.
 

,,Ja, ich möchte euch gerne anstellen!” Sie stand auf und holte zwei Pergamente, auf denen sich kurze Verträge befanden. Sie hob den Zauberstab und änderte den Wortlaut ein wenig, dann wandte sie sich an die beiden Besucher.

,,Ihr müsst hier und hier unterschreiben.”, meinte sie und schien dann das Bedürfnis zu haben, sich zu erklären. ,,Albus hat Angestellte immer ohne jegliche Verträge gemacht, aber ich finde es so besser da ich mir einen Überblick verschaffen kann.”
 

Harry nickte und griff zu einer Feder, um auch gleich zu unterschreiben. ,,Wir würden gerne außerhalb der Schule wohnen, im Grimmauldplatz, ich hoffe, das geht in Ordnung?”, fragte Harry nochmal nach. Als Minerva daraufhin nickte, griff Snape nach der Feder und setzte auch seine Unterschrift unter seinen Vertrag.
 

Nach einer weiteren Stunde gefüllt mit Gesprächen über verschiedene Vorfälle während und nach dem Krieg gegen Voldemort und seine Todesser, verabschiedeten sich Harry und Severus schließlich und wurden von der Direktorin bis an die Tore nach Hogsmeade geführt.
 

Dort verabschiedeten sie sich, mit dem Versprechen, am 30. August wieder im Schloss zu sein, um sich auf den Schulbeginn am ersten September vorzubereiten, und apparierten nach Hause.
 

Nach einem gemeinsamen Kochen aßen sie gemeinsam ihr Abendessen und unterhielten sich, bis Severus schließlich aufstand und eine Flasche Wein aus der Speisekammer holte, um anzustoßen.

,,Auf unseren neuen Arbeitsplatz!”, meinte Snape laut und hob sein Glas. Harry stieß an:,,Auf unseren neuen Arbeitsplatz!”, wiederholte er und lächelte.

Haus und Heim

Harry grinste. Wie jedes Jahr, wenn er hierher gekommen war, um seine Schulzeit hier zu verbringen, bewunderte er das Schloss, das am Kliff zu schweben zu schien. Das Licht der Sonne spiegelte sich in den riesigen Fenstern und auf dem See. Der Wind spielte mit den Blättern der Bäume auf den Ländereien und bahnte sich seinen Weg in die Hallen und über die Höfe. Tief einatmend ignorierte Harry den Blick des schwarzen Mannes neben sich einfach und prägte sich jede Ecke von Hogwarts ein, während sie gemeinsam durch das Tor das Schlossgelände betraten und sich auf den Weg zur Schule machten.
 

Mit einem Lächeln empfing sie dann McGonagall, um ihnen ihre Räume zu zeigen und sie dann in die Große Halle hinunter zu begleiten, wo langsam die ersten Lehrer zum Willkommensfest eintrudelten. Einige der Lehrer kannte Harry noch aus seiner Schulzeit, doch die meisten waren neu, da die Vorgänger nach dem Krieg nicht mehr unterrichten wollten oder konnten.
 

Harry besah sich die neuen Lehrer erstmal, bevor er sich dann doch von McGonagall und Snape trennte, um auf einen jungen Mann zuzugehen, der vielleicht drei Jahre älter war als er.
 

,,Hallo”, begrüßte Harry und der Mann zuckte zusammen. ,,Was wollen Sie hier?”, wollte der dann wissen und Harry starrte ihn erstmal nur an.
 

Offensichtlich war er nicht in guter Stimmung oder überhaupt nicht sozial.

Harry zögerte, dann setzte er ein künstliches Lächeln auf und meinte: ,,Ich wollte Sie bestimmt nicht erschrecken, Sir! Geht es Ihnen gut? Ich wollte eigentlich nur fragen, was Sie hier unterrichten werden und wo Sie herkommen?”, meinte er süßlich und wartete auf eine Antwort, welche nach einer kurzen Phase der Anspannung auch kam.
 

,,Ich bin hier, um Astronomie zu unterrichten!”, schnaubte er Harry schon fast ins Gesicht und fuhr dann ruhiger fort. ,,Mein Name ist France Trange, ich bin von Durmstrang und habe dort mit Bestnoten abgeschlossen!”, meinte er und schien nicht zu sehen, wie Harry die Augen verdrehte und für einen kurzen Moment sein Lächeln verlor.
 

,,Ahh, das klingt gut!”, meinte Grünäugige dann aber gespielt fröhlich und winkte dann Snape zu ihnen herüber, der gerade von einem Gespräch mit Professor Flitwick zu ihnen rüberkam.
 

,,Hier, France...ich darf Sie doch France nennen, oder?”, ohne auf eine Antwort zu warten, redete er einfach weiter, ,,Das ist Severus Snape, er unterrichtet mit mir gemeinsam Zaubertränke und Verteidigung gegen die Dunklen Künste! Ich nehme mal an, mich kennen Sie?”, fragte Harry scheinheilig und Trange nickte.
 

,,Natürlich! Jeder kennt Sie!”, sagte der Neue fast beleidigt, ,,Sie sind Harry Potter und der Retter der Welt, nicht wahr?” Im gleichen Moment wie Snape, kniff auch Harry die Augen zusammen und machte sich dann daran, zu fliehen und dann ein Gespräch mit Hagrid zu führen.
 

Snape schien den jüngeren Lehrer ebenfalls nicht zu mögen. Zumindest folgte er Harry zwei Minuten nachdem dieser das Gespräch einfach und ohne Kommentar verlassen hatte und gesellte sich zu Harry und Hagrid, die gerade über irgendwelche interessanten Wesen im Grimmauldplatz diskutierten.
 

Offenbar fand Harry diese Wesen einfach nur nervig und gefährlich und Hagrid fand sie niedlich und nützlich. Schließlich ließ Harry locker und gab dann ganz auf, Hagrid konnte man halt nicht überzeugen…
 

Harry lächelte und wäre als er sich umdrehte, um mit McGonagall zum Lehrertisch zu gehen, fast mit Severus zusammen, der nur kurz schnaubte und dann zwischen einem weiteren Lehrer und Hagrid verschwand.
 

Als die Schüler schließlich alle da waren, begann die Hauswahl, die dieses Jahr nicht wie ein Krieg ausfiel, sondern eher interessiert als angriffslustig mitverfolgt wurde.
 

Harry und Severus wetteten bei jedem Schüler, in welches Haus er kommen sollte, hatten es aber selten Recht, da der Hut ein paar kleine Änderungen in der Auswahl vorgenommen zu haben schien.
 

Nach dem riesigen Angebot an Essen und Getränken auf dem Tisch, begaben sich die beiden schließlich in ihre Räume, packten aus und organisierten die kleine private Küche, die ihre beiden Zimmer verband.
 

Als es schließlich fast Mitternacht war, gingen sie beide zu Bett, glücklich, endlich wieder zurück in Hogwarts zu sein…

Zwei und Drei

Für die erste Woche hatte Harry ein wenig Probleme, sich an das Leben eines Lehrers zu gewöhnen. Meist hatten Severus und er den Unterricht so geplant, dass Severus unterrichtete und dann, wenn die Schüler ihre Arbeit machten, Harry ein paar Sachen beschrieb und erklärte. Da Harry auch immer wieder selbst Fragen stellte, vertraute Snape ihm dann sogar die jüngeren Jahrgänge an. Seine erste Unterrichtsstunde, in der Severus nur Notfall eingreifen wollte, hatte er schließlich montags in Verteidigung gegen die Dunklen Künste.
 

So aufgeregt Harry auch am Tag davor und zu Beginn der Stunde gewesen war, so merkte er dann nach der ersten halben Stunde bereits, dass es ihm Spaß machte, sein Wissen und seine Erfahrungen zu teilen. Er behielt die ganze Zeit Severus im Blick, welcher ihm manchmal, wenn er etwas zu kompliziert oder falsch erklärte, ein Zeichen gab.
 

Mit einem Lächeln entließ Harry schließlich die Schüler, die diese Stunde sogar mal keine Probleme gemacht hatten. Als alle schließlich auf dem Weg zum Mittagessen waren, wandte er sich an Severus.
 

,,Danke, Severus!“, meinte er und der nickte ihm zu. ,,Das war wirklich eine gute Erfahrung und ich denke, dass ich mich richtig entschieden habe, den Job zu machen.“

Severus nickte und lächelte dann sogar kurz, bevor er dann einen kurzen Überblick über die Stunde hervorholte.
 

„Ich denke, du machst dich vor allem gut im Erklären, mal abgesehen davon, dass du ein paar kleine Fehler gemacht hast, die aber auch an der Aufregung liegen könnten.“, begann er und reichte Harry das Pergament. „Ich meine, Harry, dass du mit ein wenig Übung und Erfahrung, ziemlich gut im Unterrichten werden kannst. Du musst nur aus den Erfahrungen jeder Stunde Wissen und Hinweise mitnehmen.“
 

Harry nickte und überflog das Pergament kurz, es enthielt ein paar große und kleine Punkte, auf die er achten musste. Aber allgemein war es nicht allzu viel- dachte er zumindest.
 

Gemeinsam machten sie sich dann auf den Weg in die große Halle, wo sie sich ein wenig über den Unterricht und die Schüler unterhielten und die seltsamen Blicke, die ihnen Minerva zuwarf einfach ignorierten. Nach dem Essen blieben sie noch ein wenig länger, da Severus der Direktorin auch noch eine kleine Übersicht über Harrys Fortschritte geben wollte, mit welchen diese auch ganz zufrieden war.
 

Schließlich machten sie sich dann auf den Weg in ihre Räume, trennten sich dann aber doch noch, da Severus noch etwas mit Professor Flitwick besprechen musste und so betrat Harry dann allein den Gang der zu den Kerkern führte, nur um dann von einem harten Schlag auf den Hinterkopf ohnmächtig geschlagen zu werden.
 

Gerade als der Angreifer aus den Schatten der Wände lösen wollte, bog ein Schüler um die Ecke und entdeckte den ohnmächtigen Lehrer.
 

Während er sich noch umsah, überlegend, was er nun tun sollte, bog Professor Snape um die Ecke und entdeckte das seltsame Szenario.

Mit Schrecken stellte er dann fest, dass Harry da am Boden lag, mit einer blutigen Platzwunde am Kopf und offensichtlich ohnmächtig.
 

Mit langen Schritten eilte er an die Seite des jüngeren Lehrers und untersuchte die Wunde.

Mit einem Seufzen beauftragte er den Jungen dann, Madam Pomfrey zu holen, während er ein wenig Stoff seines Umhangärmels abriss und auf die Wunde drückte, um die Blutung zu stoppen und es zu säubern.
 

Schon fünf Minuten später, kam Madam Pomfrey um die Ecke gerauscht, mit voller Erste Hilfe Versorgung. Kurz lobte sie Snape für den schnellen Hilferuf, dann beschwor sie eine Liege herauf und ließ Harry darauf schweben, bevor sie sich auf den Weg in die Krankenstation machte, einen nachdenklichen Severus hinter sich lassend.
 

Der saß dann schließlich den ganzen Abend vor dem Feuer, sich wundernd, wer Harry angreifen würde und was Gründe dafür wären.

Außerdem fiel ihm auf, wie sehr er sich schon daran gewöhnt hatte, Harrys Stimme und Atem am Abend in ihrer gemeinsamen Wohnung zu hören. Er vermisste es.
 

Am nächsten Morgen machte er sich auf, um Harry im Krankenflügel zu besuchen, doch der schlief noch als er dort ankam. So schickte Poppy ihn wieder weg, mit dem Kommentar, dass Harry vermutlich erst am Dienstag wieder unterrichten dürfte und könnte, da er eine ziemlich schlimme Gehirnerschütterung davongetragen hatte.
 

Harry schlief die meisten Tage durch, genoss aber die kurzen Phasen, wenn er mit Severus oder Hagrid oder einem anderen Lehrer reden konnte, der kam, um sich nach seinem Wohlergehen zu erkundigen.

Dennoch war er dann froh, als Madam Pomfrey ihn am Montagabend wieder in den Alltag entließ und ihm erlaubte, wieder zu unterrichten.
 

Wie auch die erste selbst unterrichtete Stunde, liefen die zweite und dritte genauso gut, wenn nicht sogar besser, da er dazu lernte und nun auch anfangen musste, Schüler zurechtzuweisen und sogar Strafarbeiten you erteilen, wenn sie nach wiederholtem Ermahnen nicht aufpassten und zuhörten.
 

Doch auch eine Woche später, saß Severus mit Harry in ihrem Wohnzimmer und sprach mit ihm über den Vorfall in den Kerkern, doch auch Harry wusste nichts hilfreiches mit anzubringen, um herauszufinden, wer der Angreifer war.

So entschieden die beiden sich dann dafür, dass keiner mehr ohne Begleitung irgendwohin ging oder jemanden besuchte.

Freund oder Feind

Die nächsten Tage waren sowohl Harry als auch Severus sehr angespannt, beide in Erwartung neuer seltsamer Vorfälle, egal ob bei Ihnen oder anderen Lehrern oder sogar Schülern.

Beide waren doppelt misstrauisch, befürchteten bei jedem etwas zu finden, was ihn zu einem Angreifer machen würde und vertrauten nur noch einander.
 

An sich war nichts besonderes daran und niemand der Schüler schien etwas zu bemerken, doch gab es eine Menge Getuschel in der ganzen Schule über den Angriff auf Harry, da weder Professor Snape, noch der Gryffindor irgendetwas an die Öffentlichkeit gelassen hatten.

Am Sonntag nach dem Vorfall schien sich bei beiden langsam das Misstrauen wieder zu legen und sie kehrten zu ihren alten Verhaltensweisen zurück, immer noch wachsam, aber nicht mehr überall zusammen anzutreffen.
 

Jeden Abend verbrachten sie dennoch zusammen, jedoch nicht mehr so angespannt. Nach einer Woche hatte sich die Aufregung auch in der gesamten Schule gelegt und Professor Snape und Potter waren auch wieder bei einem Streit über ihre Unterrichtsmethoden im Korridor angetroffen worden. Auch wenn die beiden zusammen lebten, wussten viele der Schüler nicht was sie davon halten sollten und es hatte auch schon sehr oft Situationen in der Großen Halle gegeben, wenn Schüler versuchten mit ihrem Wissen über ihre Beziehung anzugeben, was meist in Strafarbeiten und Punktabzug geendet hatte. Tatsächlich war es seltsam, da jede Nacht Professor Potter bei McGonagall auftauchte und ihr von Schülern in bestimmten Korridoren berichtete, die durch die nächtlichen Gänge stromerten. Nachdem der Lehrer eine ganze Woche lange immer wieder Schüler erwischte, schienen die Schüler langsam aufzugeben, nach einem Monat gab es keine nächtlichen Ausflüge mehr, da der Lehrer deutlich zeigte, dass es ihn nicht interessierte, ob Gryffindor oder Slytherin, Ravenclaw oder Hufflepuff erwischt wurden.
 

Severus und Harry waren wieder ganz beim Alten, sie stritten über die seltsamsten Meinungsverschiedenheiten und sprachen dann einen ganzen Tag nicht miteinander. Oft kam es vor, dass Harry dann eine Nacht bei Malfoy im Krankenflügel verbrachte, um sich am nächsten Tag wieder mit Severus zu versöhnen, denn auch wenn er oft Auseinandersetzungen mit ihm hatte, fing er an, Bedeutung in seinem Tränkelehrer zu finden. Harry sah auch Malfoy langsam als Teil seines neuen Lebens in Hogwarts, denn auch wenn er nicht wusste, wie Malfoy überlebt hatte und wie er selbst ihn geheilt hatte, war er glücklich über die Veränderung in dem jungen Mann, da er ihm oft half, Probleme mit Schülern oder anderen Lehrern zu lösen.
 

Auch nach einem Monat an der Schule hatte Harry immer noch nicht mehr über Professor France Trange herausgefunden, war aber schon oft mit ihm zur Beaufsichtigung von Strafarbeiten zugeteilt worden. Mit Hagrid hatte Harry sich jedoch schon oft im Verbotenen Wald getroffen, wo sie dann Zeit mit Seidenschnabel verbracht hatten oder sich gemeinsam um die Thestrale gekümmert hatten. Harry genoss seine Zeit an Hogwarts, er genoss das Lehren, auch wenn oft noch ein anderer Lehrer dabei war, um sicherzustellen, dass er alles richtig machte, und er genoss die Zeit, die er mit den anderen Lehrern und Severus verbrachte.

Severus hatte für ihn eine neue Bedeutung, sie hassten sich nicht mehr bis auf die Knochen, mochten sich nicht, schienen aber untereinander geschworen zu haben, immer auf den anderen zu achten, denn auch wenn sie doch so unterschiedliche Männer waren, verstanden sie einander sehr gut. Sie waren keine Feinde mehr, aber auch nicht sehr freundschaftlich gesinnt, wussten aber, dass sie gemeinsame Feinde hatten, gegen die sie nur verbündet und mit der Hilfe des anderen ankommen konnten.
 

Nach genau einem Monat nach dem Vorfall im Korridor, hatte Harry jedoch einen seltsamen Traum, in dem er eine Gruppe von Männern in langen blauen und roten Umhängen beobachtete, er war sich von den Stimmen her sicher, dass es nur Männer waren, wie sie eine Art Zeremonie abhielten, bei der sie neue Mitglieder in ihrem Kreis aufzunehmen schienen.

An sich geschah nichts seltsames, es hätte jedwede Gruppierung sein können, mit einfach nur seltsamen Einstellungen, doch etwas seltsames erweckte dann doch Harry’s Aufmerksamkeit und er kniff die Augen zusammen, um zu erkennen was vor sich ging, nur um dann mit schockgeweiteten Augen aus dem Schlaf aufzufahren, als er das Gesicht des Mannes erkannte, der in den Raum geschleift wurde…

Reden und Denken

Schon am nächsten Morgen bemerkte Severus, dass etwas in Potters Kopf herumschwirrte. Er schien öfter als sonst in eine Ecke zu starren und über etwas nachzudenken, doch verstand er nicht ganz weshalb Potter ihm dann immer einen schrägen Blick aus dem Augenwinkel zuwarf. Da er jedoch wusste, dass Potter vermutlich wieder nach dem Frühstück zu Malfoy gehen würde, um wieder über all die neuen Probleme zu reden, die über die letzten Tage aufgekommen waren, fasste er den Entschluss, sich abends mit Malfoy zu treffen.
 

Harry wusste, dass es unfair Snape gegenüber war, nicht mit ihm über die jetzige Situation zu sprechen, doch er war sich nicht sicher, was er in seinem Traum gesehen hatte und wollte nicht irgendwelche Beschuldigungen austeilen. Er hatte schließlich keine Beweise, aber irgendwie wusste er, dass der Traum alle seine jetzigen Gefühle wiedergespiegelt hatte. Das hatte er festgestellt nachdem er nochmal darüber nachgedacht hatte.
 

Seine Befürchtungen, dass die Todesser neue Bündnisse schlossen, kreuzten tatsächlich immer und immer wieder durch seine Gedanken und ließen ihn seine Sorgen nie wirklich vergessen.
 

Warum jedoch Severus’ Gesicht am Ende seines Traumes aufgetaucht war, konnte er sich noch immer nicht erklären. Es schien, als wäre er sich selbst noch nicht bewusst geworden, wie viel ihm seine tägliche Anwesenheit bedeutete….
 

Was war Snape für ihn; der Fels in der Brandung, zu dem er jeden Abend zurückkehren konnte, wenn er nach einem langen Tag erschöpft und ausgelaugt war? Er wusste es selber nicht, aber er war sich nun doch klar geworden, dass der Tränkemeister mehr war als nur sein ehemaliger Lehrer, der mit ihm jeden Tag verbrachte.
 

—-------
 

Als Harry den Krankenflügel betrat, stöhnte er auf und sah, wie sich Draco aufsetzte.

“Was ist denn, Harry?”, fragte er und deutete aufs Bett, damit er sich zu ihm setzte.

Harry überlegte kurz, wie er es denn erklären sollte, und seufzte dann leise, bevor er aufsah und Draco’s aufmerksamen Blick begegnete.
 

Er holte tief Luft, schloss die Augen und sagte: “Ichglaubeichverliebemich”

Der Junge Malfoy sah in kurz an, kniff die Augen zusammen und meinte dann lächelnd: “Du glaubst, dass du dich in jemanden verliebst? Das ist doch schön für….“, er warf Harry einen Blick zu, dann ergänzte er sich: “Wer ist es denn? Hermine? Das jüngste Wiesel?”
 

Harry starrte ihn nur kurz böse an für seinen Kommentar über Ginny, dann ließ er sich rückwärts aufs Bett fallen und schüttelte resigniert den Kopf.

“Nein, es ist kein Mädchen, und auch keine Frau…”
 

Jetzt hatte er die Aufmerksamkeit des Blonden erregt, das wusste er, doch er traute sich nicht, ihn anzusehen, wusste er doch nicht, wie die Zaubererwelt zu Homosexuellen stand.

Plötzlich spürte er Malfoys Hand unter seinem Kinn, die ihn sachte hochdrückte, sodass er ihn ansehen musste.

“Harry, wenn du homosexuell bist, dann ist das doch nicht schlimm, oder?”, fragte er, “Für mich zumindest nicht, und für die meisten Zaubererfamilien, die ich kenne, ist so etwas auch nichts Ungewöhnliches! Ist es für dich denn schlimm?”
 

“Nein”, meinte Harry, “nicht wirklich, ich weiß es eigentlich schon seit langem. Eigentlich habe ich es geahnt, als ich die Sache mit Cho vergessen hatte und Ginny gefunden habe… Zumindest, dass für mich beide Geschlechter etwas haben, mir geht es mehr nach Charakter.”, er verzog das Gesicht. “Ich weiß einfach nur nicht, was ich davon halten soll!”
 

“Wieso?”, fragte Draco frei heraus, “Ist es denn so schrecklich, dass du dich in denjenigen verliebst?”

Harry starrte ihn nur an, “Ja”, sagte er. Draco zog eine Augenbraue hoch und Harry krümmte sich innerlich zusammen, er erwartete offensichtlich eine Antwort.

“Draco, versprich mir, dass du nicht lachst und auf keinen Fall mit jemandem darüber redest!!”, sprach er leise und Draco nickte nur, gespannt auf die Erklärung, die er jetzt hoffentlich bekommen würde.

“Draco, ich weiß nicht, was ich von meinen Gedanken selbst halten soll...ich kenne ihn schon eine Weile lang und eigentlich habe ich bis vor kurzer Zeit noch nichts in ihm gesehen, ich kannte ihn nicht richtig, ich wusste nichts über ihn...und jetzt...ich weiß nicht weiter Draco.“,erklärte Harry langsam und mied den Blick des Jungen neben ihm, welcher ihn aufmerksam musterte.
 

Dann hoben sich dessen Mundwinkel eine Sekunde lang und er meinte:,,Sprichst du von...Severus?“

Harry blickte ihn vorsichtig aus dem Augenwinkel an.

Dann nickte er langsam und vergrub den Kopf in seinen Händen. ,,Was soll ich denn tun? Ich weiß immer noch nicht viel über ihn, er war mein Lehrer, er ist so alt wie meine Eltern, er ist die schleimige, grummelige Kerkerfledermaus!“, erklärte er schnell und stockend.

Draco legte ihm eine Hand auf die Schulter und strich kurz darüber.
 

,,Beruhige dich erstmal!“, sagte er leise zu dem Schwarzhaarigen. ,,Lass uns mal am Anfang anfangen, ja?“, meinte er und Harry nickte.

,,Okay, am Anfang“, meinte er und überlegte. ,,Also, erstmal bin ich ja nach dem Kampf in der Großen Halle zur Heulenden Hütte und fand Snape dort. Er war noch am Leben; ich weiß bis jetzt nicht, wieso. Darüber haben wir nie gesprochen. Ich habe ihn geheilt, was ich mir nicht erklären kann...seit dem Ende der Schlacht scheine ich ein höheres Magiepotential zu besitzen und habe vor allem ein gewisses Können im Heilen entwickelt. Ich habe eine Ahnung woher diese neuen Dinge kommen, aber ich möchte mich erst weiter darüber informieren….“

Er legte eine kurze Pause ein und holte Luft.
 

,,Man hatte ihn dann ins Ministerium gebracht, weil die Auroren sich seiner Loyalität noch nicht sicher sein konnten und ich habe ihn dann dort rausgeholt; mit Kingsleys Hilfe. Der war zu dem Zeitpunkt ja aber nur vorübergehend Minister und hatte noch nicht die Macht, Snape ohne Probleme freizusprechen. Ich habe Snape mitgenommen und letztendlich hat das Ministerium davon Wind bekommen. Sie haben ihm einen Termin für die Verhörung gegeben und ich musste ihn am Bett festketten! Weißt du, wie demütigend das für Snape gewesen sein muss?“, stöhnte er und blickte zu Draco auf.
 

Der nickte ihm zu und Harry holte Luft, um weiterzuerzählen. ,,Dann kam diese Einbrecherin und ich habe sie an King weitergegeben. Ich weiß immer noch nicht weiter...Und in der Verhandlung hat er sich so seltsam verhalten, er hat keine Kommentare gemacht, hat nur zugehört, während ich da saß und alles getan habe, um ihn aus Azkaban rauszubehalten. Ich meine, ja, er war den Todessern zu Beginn freiwillig beigetreten, war deren Überzeugungen gefolgt. Aber letztendlich hat er sich doch abgewandt und ist unserer Seite gefolgt, hat uns geholfen und für uns spioniert...Ich habe bei allen Anschuldigungen einfach nur erklären müssen, dass er sich sonst in Gefahr begeben hätte, wenn er gewisse Dinge nicht getan hätte.“
 

Harry ließ sich auf Dracos Bett sinken und schloss die Augen.

,,Nach der Verhandlung habe ich ihn umarmt….Als mir klar wurde, was ich da tat, dachte ich, er bringt mich um. Aber er hat mich ebenfalls umarmt….“ Er sah zu Draco auf.
 

“Er bedeutet mir mittlerweile so viel. Und ich weiß nicht, wie das bei ihm ist und was ich mit meinen Gefühlen anfangen soll! Draco, was, wenn ich unsere momentane Beziehung zerstöre? Ich bin momentan so froh, wenn ich abends in unsere Zimmer zurückkomme. Anfangs waren die nur verbunden, weil wir dachten, wir könnten einander vor weiteren Angriffen schützen… aber jetzt… ich glaube, ich möchte gar keine eigene Wohnung mehr haben!"
 

Draco grinste. “Dich hat es ja wirklich getroffen, Harry!

Aber, wenn du dir Sorgen um eure zerbrechliche und vorsichtige Beziehung machst, dann konzentriere dich doch erstmal darauf, ihn besser kennenzulernen…”
 

Harry grummelte nur kurz.

“Du hast ja Recht, ich sollte mir nicht solche Sorgen machen. Ich weiß ja nicht einmal, wie er mich sieht; als Freund? Oder als Verbündeter? Ich weiß es einfach nicht…”
 

“Ich weiß zumindest, dass er sich freut, momentan nicht alleine zu sein und eine Person zu haben, die ihn unterstützt, während er sich sein Leben neu aufbaut”, meinte Draco und legte Harry einen Arm um die Schultern.
 

“Und weißt du, wenn er mir bei seinen nächsten Besuchen etwas sagt, dann werde ich dir Bescheid geben. Werde du dir erstmal sicher, was du für ihn fühlst und was du für Vorstellungen hast, wie es weitergehen soll… für dich, aber auch für euch…”
 

Harry grinste leicht, dann umarmte er Draco und stand auf.

“Weißt du, da ist noch etwas anderes, das ich dich fragen wollte…”



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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  kiara02
2018-11-23T22:31:18+00:00 23.11.2018 23:31
Hallo erstmal :) Also ich habe mich schon zu Beginn sehr gefreut mal wieder was neues von Snarry zu lesen. Ich liebe die beiden zusammen <3 Dass Harry Heilmagie besitzt finde ich super und ich bin sehr gespannt wie sich das ganze entwickeln wird. Du hast die Ff bisher sehr interessant und gut zu lesen dargestellt. Ich freue mich auf neue Kapitel ;D LG kiara02
Von:  emymoritz
2018-10-17T19:25:44+00:00 17.10.2018 21:25
Och Mann schon wieder warten aber Taschentücher bereit stelle supi geschrieben
Von:  emymoritz
2018-10-13T12:01:43+00:00 13.10.2018 14:01
So schnell kann es gehen mit der freundschaft
Von:  MissHenny
2018-09-26T13:04:29+00:00 26.09.2018 15:04
Hallo Summerrains :)

Ich finde den Prolog und das erste Kapitel echt gut :3 ich freue mich schon, wenn es weiter geht :)

Liebe Grüße ~MissHenny


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