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Harmonia's Halsband

von

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Prolog

Sie drückte ihr Auge noch heftiger gegen den Türspion. Sie stand seit zwei Stunden hinter der Wohnungstür und starrte geduldig ins Dunkle, hoffte auf jene kurzen Momente, wenn die Deckenleuchten ansprangen und sich von unten Schritte näherten. Dann presste sie ihre Handflächen gegen die Tür, musste sich abstützen, damit der Metallring des Gucklochs nicht zu tief ins Auge gräbt. Kurz darauf hatte sich die Warterei gelohnt. Sein fester Schritt. Noch ein Stockwerk, dann kam er um die Ecke, ins Blickfeld ihres Gucklochs. Es war schon 22.25 Uhr, das musste sie nachher notieren. Ihre Finger verkrampften sich.

Sie entspannte sich etwas. Er kam an ihrer Tür vorbei, trug eine Baseballmütze, tief in die Stirn gezogen, sie sah seine Augen kaum. Vier Männer und eine Frau begleiteten ihn.

Er wohnte direkt über ihr und man hörte wie er den Schlüssel ins Schloss steckte. „Marc Jakobs“ stand an seiner Klingel. Damals traf sie ihn ab und zu im Treppenhaus. Das erste Mal lächelte er sie freundlich an und sagte: „Hallo, ich bin Ihr neuer Nachbar. Falls die Musik mal zu laut ist, sagen Sie einfach Bescheid.“

Und zwinkerte ihr aus braunen Augen zu, das Piercing über seiner Braue klirrte leise.

Sie fährt den Computer hoch, um über den Tag Buch zu führen. Sollte Marc Jakobs einmal das Gedächtnis verlieren, sie könnte ihm weiter helfen. Könnte ihm erzählen, wann er mit wem in den letzten zwölf Monaten nach Hause gekommen ist. Ob er die schwarzen Trainingshosen, die seinen jungenhaften Charme betonten, getragen hat oder die Armyhosen, die ihm so tief auf den Hüften saßen. Von draußen hörte ich wieder Schritte an meiner Tür, seine Besucher gingen wahrscheinlich gerade wieder, aber sie hörte ein schaben an ihrer Tür. Dann gab die Tür nach und…
 

Sie erwachte aus ihrem Traum und fand sich wie immer in ihrer Wohnung, sie hatte ein trostloses Dasein, sie war gefangen in ihren eignen Vier- Wänden und dazu verdammt immer dieselben Klamotten zu tragen.

Seit ihrem Tod konnte sie ihre Wohnung nicht mehr verlassen dazu verflucht als Geist durch die Räume zu gleiten.

In den Momenten in denen sie schlief, wenn man das Schlaf nennen konnte, träumte sie immer nur von dem Tag an dem sie gestorben war, alles läuft genauso ab wie es passiert war, aber eine Kleinigkeit hatte sich vom Originaltag abgewandt, der Name an der Klingel, sie kannte keinen Marc Jakobs und dort hatte auch kein Marc Jakobs gelebt, der Mann hieß Frederick ‚Fred‘ Seipert und war eine unangenehme Person, so wie er sie immer Musterte wenn sie sich zufällig begegneten, obwohl er sie freundlich beim Einzug begrüß hatte. Wegen dieser Begegnungen begann sie ihn zu beobachten, er sah nicht schlecht aus, man konnte sogar sagen er sah absolut sexy aus, aber diese Blicke gefielen ihr nicht und verrieten ihn.

Seit ihrem Tod vergingen 23 Jahre in denen sie als Geist tätig war und immer wieder wenn ihr besonders Langweilig war spukte sie bei den neuen Bewohnern herum. Manchmal bestellten sie auch Geisterjäger die sie austreiben sollten, aber die waren Stümper und jedes Mal nahmen sie den Geist mit oder haben ihn vertrieben, dabei war sie noch immer da. Der letzte wollte mit ihr reden, aber er sprach ein Bild von einer Großmutter der Familie an und sie war in einem ganz anderen Zimmer.

Nach diesen „geglückten“ Versuchen sie loszuwerden stand die Wohnung schon wieder fast leer, nur ein paar Schränke standen noch in den Zimmern. So wurde ihr schneller Langweilig, wenn mehr Gegenstände da wären, könnte sie wenigstens etwas tun, so saß sie meistens auf der Fensterbank saß, aus dem Fenster schaute und über ihr Dasein nach dachte.

Wenn sie so am denken war, stiegen auch wieder die Erinnerungen an ihren Tod auf und das sie eigentlich viel zu jung gestorben war und sie noch nie etwas von der Welt gesehen hatte, außer von Postkarten der Familien oder dem Fernseher, manchmal auch aus dem Internet wenn die Mieter schliefen oder außer Haus waren.

Wieder einmal war so ein Tag an dem sie aus dem Fenster starrte, seit fast 5 Monaten gab es keine neuen Mieter noch nicht einmal jemand der sich die Wohnung anschauen wollte. Vielleicht schreckte die Geschichte der Wohnung andere Leute ab, wer hörte schon gerne das in der zukünftigen Wohnung schon ein paar Geister ausgetrieben und jemand ermordet wurde.

Dieses Mal trieben ihre Gedanken zu diesem Marc hin, wer er wohl ist und wie er aussieht oder wie er vom Charakter her ist.

„Ich werd ihn wohl nie kennen lernen oder treffen, so wie ich nie Jemanden kennen lernen kann.“, sie führte mal wieder Selbstgespräche, solche Gedanken liesen sie wieder an Selbstmord denken, bis ihr wieder nach kurzer Zeit einfiel das sie ja bereits tot war. Sie hatte auch schon oft versucht die Wohnung zu verlassen, durchs Fenster, die Tür oder sogar den Lüftungsschacht und viele andere Möglichkeiten wie man aus der Wohnung kommen könnte. Aber jedes Mal landete sie wieder in der Wohnung, es war ein verdammter Teufelskreis. Es wunderte sie das sie noch nicht verrückt geworden war, „oder bin ich es schon und habe es nur noch nicht gemerkt? Merkt man es überhaupt selber wenn man verrückt ist?“

So blies sie weitere Wochen und Monate Trübsal und wartete auf die Erlösung in welcher Form auch immer. Ab und zu tauchte doch jemand auf und schaute sich die Wohnung an, aber sie verspürte keine Lust den Leuten einen Schrecken einzujagen, also lief ich einfach hinterher und lauschte.

Einmal wohnte sogar jemand für ein paar Wochen in der Wohnung, aber schon nach kurzer Zeit ist die Frau zu ihrem Freund gezogen.

Ein neuer Bewohner

Etwas unglaubliches geschah, ein neuer vielleicht zukünftiger Bewohner ihrer Wohnung, er sah unglaublich aus er hatte schwarze Haare die bläulich schimmerten, trug, ein schwarzes Hemd und blaue Jeans, seine Augen waren Blau-Grau-Grün, solche Augen hatte sie noch nie gesehen. Der Fremde hatte breite Schultern und so wie es aussah kein Gramm Fett das nicht Muskeln waren.

Er schaute sich alles in der Wohnung an jedes Zimmer, jeden Winkel als ob er etwas Bestimmtes finden wollte.

Dann wandte er sich der Maklerin zu, die Geisterfrau folgte ihm bei seiner Erkundung der Wohnung und lauschte wie er mit der Maklerin sprach.

„Also Mrs Weather, ich bin sehr zufrieden mit der Wohnung, sie ist groß und die Räume einfach perfekt. Ich werde sie nehmen, ab wann kann ich denn hier einziehen?“

„Ah Mr Jakobs Ihnen gefällt also die Wohnung, da bin ich ja froh drüber, niemand wollte sie haben wegen ihrer Geschichte. Ihnen macht es wirklich nichts aus in einer Wohnung zu leben in der jemand ermordet wurde und in der schon mehrere Geister ausgetrieben worden sind?“, die Maklerin, wandte ihren Blick gar nicht mehr von seinem Gesicht, sie maß ihn von oben bis unten ab, blinzelte übertrieben und zog ihn mit ihren Blicken förmlich aus.

Mr Jakobs schien es nicht zu bemerken und runzelte die Stirn. „Warum sollte es mir etwas ausmachen? Ich bin nicht abergläubisch. Also wie sieht es jetzt mit der Wohnung aus?“

Als sie merkte das er nicht auf ihre stillen Flirtversuche rein fiel, wurde sie wieder professionell und erklärte ihm er müsse vorher noch den Kaufvertrag unterschreiben und dann dürfe er einziehen.

Sie verliesen die Wohnung wieder und schlossen ab, wieder war die Geisterfrau allein in der Wohnung. Sie schwebte durch die Wohnung und fragte sich: „Jakobs??? Etwa Marc Jakobs? Konnte das wirklich sein? Was will er hier, ist das vielleicht Zufall???“

Mr Jakobs lies auch nicht lange auf sich warten, nach einer Woche stand er an der Tür, steckte den Schlüssel in die Tür und sie schwang leise auf. Ich hatte keine Ahnung warum er hier wohnen wollte, aber mir sollte es recht sein.

Jeden Tag beobachtete ich ihn beim Kisten ausräumen und wie er so in den Tag lebte. Er hatte merkwürdige Gegenstände, aber sie wusste nicht was sie bewirkten, aber immer wenn sie in der Nähe war vibrierten sie und verstummten wenn sie wieder ging. Als er einige Monate später von der Arbeit kam, zeichnete er mit Kreide einen sechseckigen Stern in einen Kreis und in die Leerräume zwischen den Zacken seltsame Zeichen, dabei murmelte er irgendwelche Verse und Sprüche vor sich hin. Wahrscheinlich war es Latein, aber was wusste sie schon davon. Als er fertig rezitiert hatte stand er in der Mitte des Sterns und begann einen anderen Vers oder Spruch zu rezitieren.

Sie wusste nicht was genau geschah, aber ihre alte Einrichtung baute sich wieder auf, wie an dem Tag als sie ermordet wurde. Sie wiederholte alles wieder was sie davor getan hatte, natürlich versuchte sie ihr Handeln zu ändern, aber sie konnte es nicht ändern es verlief wie an diesem Tag und Mr Jacobs beobachtete das gesamte Geschehen, es war ihr so peinlich doch er sah sie nicht, die ganzen Monate über hatte er sie schon nicht bemerkt. Als Fred mit seiner Mannschaft in meine Wohnung platzte und sie erstach, wurde alles wieder schwarz und sie sah nicht mehr was danach geschah. Als sie die Augen wieder öffnete, war alles wie Jacobs es eingerichtet hatte und die Kreide war vom Fußboden verschwunden. Sie stand vorsichtig auf, wusste nicht was es war, aber sie fühlte sich anders wie vorher. Jacobs kam von der Küche mit einem Handtuch in der Hand zurück und sah sie direkt an.

„Endlich kann ich Sie sehen. Ich wusste das Sie hier sind, die ganze Zeit über, aber ich konnte Sie nicht sehen. Wissen Sie was mit ihnen passiert und warum?“

Er sprach sie tatsächlich an, das konnte sie kaum fassen, der Mann den sie heimlich anbetete sprach mit ihr. Er wartete bis sie anfing zu sprechen, aber sie brachte erst mal keinen Ton raus, es war einfach zu lang her als sie das letzte mal mit jemanden anderem als sich geredet hatte. Sie räusperte sich und sagte dann: „Tut mir leid, nein ich habe keine Ahnung. Ich hatte nur immer meinen Nachbar Frederick Seipert beobachtet, weil er mir immer so merkwürdig vorkam, ich hatte mir alles im PC gespeichert, aber leider wurde alles mitgenommen. Ich weis nur das an diesem Tag bei mir die Tür eingebrochen wurde und ich niedergestochen, als nächstes fand ich mich als Geist in meiner eignen Wohnung wieder die ich nicht verlassen konnte. Was ich auch versuchte, alles war vergebens. Ich hab mich sogar mal die Toilette runter gespült, aber ich bin wieder hier aufgewacht, am schlimmsten aber war es das niemand mich sehen konnte, keiner hat mich gesehen, ich hab Dinge bewegt und Schabernack getrieben, weil es das einzige war was ich tun konnte, aber es war einsam.“

„Keine Sorge, mein Name ist Marc Jakobs, ich arbeite für eine Behörde die Geisteraktivitäten untersucht. Wie zum Beispiel in Ihrem Fall wenn jemand einen gewaltvollen Tod gestorben ist. Meine Aufgabe ist es ihnen den richtigen Weg zu weisen, wie sie ihrer Erlösung entgegen treten können, damit Sie nicht mehr in dieser Wohnung festsitzen und weiter in Ihr neues Leben ziehen können. Aber dazu muss ich alles wissen was Sie zu ihren Lebzeiten gemacht haben und was Sie sehen wenn sie in Trance verfallen, Sie werden es vermutlich schlaf nennen.“

Sie zuckte merklich zusammen als er seinen Namen sagte, das war ihm ganz sicher nicht entgangen, aber das war ihr egal, er wollte ihr helfen aus der Wohnung zu kommen, endgültig zu verschwinden, in den Himmel zu kommen zu ihrem neuen Leben wo auch immer das stattfinden würde, aber so würde sie auch nicht erfahren wer er war und warum sie von ihm träumte wenn sie schlief aber er hatte es ja Trance genannt.

„Ich war eine Frau wie jede andere auch ich ging zur Arbeit, bei einer Versicherung als Sekretärin, ich machte meinen Job gut und mir wurde schon ein Angebot für eine Beförderung gemacht, normalerweise wäre so etwas nicht möglich gewesen, aber mein damaliger Chef wollte mich zu seiner Assistentin machen. Ich hatte ein paar gute Freunde die mir alles bedeuteten und wir hatten auch immer viel gemeinsam unternommen, weil ich sonst niemanden mehr in meinem Leben hatte, meine Eltern waren schon recht früh gestorben, ich glaube es war als ich 16 Jahre alt war, ich weis es aber nicht mehr genau. Naja und so lebte ich 16 weiter Jahre bis dieser Frederik Seipert hier einzog, er hatte immer Besuch in seiner Wohnung genau über mir, aber ich mochte ihn nicht, er war mir unheimlich, er hat mich zwar nur ein paarmal angesprochen aber jedes Mal wenn er lächelte erreichte es seine Augen nicht und irgendwann einmal hatte ich angefangen ihn zu beobachten um seine Gewohnheiten zu kennen, damit ich ihm nicht mehr als nötig über den Weg laufen musste. Naja bis zu jenem Tag als er mit seinen Freunden in die Wohnung einbrach und mich erstach, mehr kann ich ihnen auch nicht sagen, ich bin doch einfach nur ein ganz normaler Mensch.“

„Miss….“

„Benu, Olivia Benu.“

„Miss Benu, ich kann gar nicht genau sagen wie schlimm es für Sie sein musste, das Sie das erlebt haben, klar ich habe es gesehen, aber irgendetwas muss ihrem Nachbarn doch Sorgen gemacht haben das er in ihr Haus eingedrungen ist und es für nötig empfunden hat Sie zu töten, ich bezweifle nicht das Sie ein Mensch sind, das sind Sie ohne Zweifel, aber ich kann Ihnen sagen der Grund warum Sie noch hier sind ist der, das Ihr Nachbar Frederick Seipert kein Mensch war, er war ein magisches Wesen nur wer durch die Hand eines solchen Wesens stirbt wird in seltenen Fällen zu einem Geist, aber erzählen Sie mir jetzt noch was Sie in Ihren Träumen sehen?“

Sie beobachtete ihn weiter wie er sich auf das Sofa setzte und sie stand noch weiter im Raum rum, was sollte sie auch sonst machen sie traute sich nicht neben ihm zu sitzen, es wühlte sie auf das was er ihr erzählt hatte, aber konnte es nicht ändern und es machte sie verlegen das sie von ihm erzählen musste, aber sie würde es sich nicht gefallen lassen das sie nur von sich erzählte er musste auch auspacken was er wusste, auch wenn sie das was sie erfahren würde in ihr nächstes Leben nicht mitnehmen würde.

„Ich werde es Ihnen erzählen wenn Sie mir aber auch etwas von sich erzählen, ich mag es nicht das nur ich alles von mir erzählen muss und ich gar nichts über Sie erfahre, wie heißt es so schön eine Hand wäscht die andere, natürlich versteh ich das Sie nur ihre Arbeit machen, aber Sie sind das erste Lebewesen das sich mit mir unterhält und das mich sehen kann, ich habe es vermisst mit jemandem zu reden.“

Sie bekam nur ein Nicken und ein leichtes lächeln, aber das genügte ihr schon das sie den Mut fand Marc ein paar Fragen persönliche Fragen zu stellen die ihr auf der Seele brannten auch wenn sie vermutlich gar keine mehr hatte, in der zwischen Zeit fand sie auch den Mut ihn zu duzen, es würde so oder so keinen Unterschied machen, weil sie ihn wenn er ihr geholfen hatte nie wieder sehen würde, was schade war, weil sie ihn wirklich mochte.

Geist oder nicht?

„Marc was weist du über das Schicksal bevor ich dir endlich erzähle was ich in meinen Träumen sehe?“

„Hmmm… das Schicksal ist schwierig zu erklären. Einige Sagen das man das Schicksal nicht verändern kann, alles was wir in unserem Leben machen, alles was uns passiert läuft darauf hinaus das wir dem Weg folgen den uns das Schicksal vorherbestimmt und von dem man nicht abweichen kann. Andere sagen wiederrum das man seinem Schicksal entgehen kann ohne den vorgeschrieben Weg gegangen zu sein. Meiner Meinung nach ist es mit dem Schicksal so, wir haben ein vorbestimmtes Schicksal aber alles was wir machen ist darauf zu zu arbeiten, alles was wir jetzt machen macht unser Schicksal aus, wir können zwar unser Handeln so beeinflussen das sich das Schicksal ändert, aber eine Änderung des Schicksals ist trotzdem noch dein Schicksal, es ist zwar nicht mehr das was du vorher hattest, aber was am Ende aus dir wird ist das was das Schicksal ist. Ich hoffe du verstehst was ich meine?“

„Mit anderen Worten egal welchen Weg wir gehen, was wir auf unseren Wegen machen, das alles gehört zu unserem Schicksal, wir können ihm nicht ausweichen oder entgehen. Aber was ist mit Zeichen? Wenn man etwas sieht oder von jemandem träumt diese Person aber noch nie gesehen hat? Gehört das dann auch zum Schicksal?“

„Im Prinzip schon ja, es weist auf eine Person hin die in deinem Schicksal eine wichtige Rolle spielt, natürlich weis man nie was ob die Rolle positiv oder negativ ist, aber warum fragen Sie?“

„In meinen ‚Träumen‘ sehe ich alles was vor meinem Tod geschehen ist, alles von dem Tag an als Frederick eingezogen ist, aber es ändert sich eine Kleinigkeit in diesen Träumen, ein Name an der Türklingel und dem Briefkasten. Ein Name den ich bis zum heutigen Tag niemandem zuordnen konnte, … wissen Sie das ist mir jetzt etwas peinlich, obwohl ich jetzt schon eine längere Zeit lebe und nicht wirklich richtige Gefühle habe, trotzdem ist es mir peinlich…. Es ist ihr Name, Marc Jakobs steht in meinen Träumen an der Türe, ich hatte ihn immer gesehen wenn ich geschlafen hatte, aber ich kannte sie natürlich nicht, deswegen konnte ich nicht verstehen was das zu bedeuten hatte.“

Marc sah tatsächlich verwundert aus, beinah schon erschrocken.

„Sie haben von meinem Namen geträumt sonst nichts anderes nur diesen einen Namen? Sie müssen etwas ganz Besonderes sein wenn Sie von mir träumen, oder zumindest einem Teil von mir aber das reicht schon damit ich weis das Sie etwas Besonderes sein müssen. Ist Ihnen vielleicht mal in den Sinn gekommen das sie eventuell doch kein natürlicher Geist sind? Ich meine klar sind sie ein Geist, aber vielleicht sind sie kein Mensch?“

„Wieso muss ich etwas Besonderes damit ich von Ihnen Träumen kann? Aber ich bin ein Mensch, beide meiner Eltern sind Menschen, ich habe nie etwas anderes getan was übermenschlich ist oder so was.“

Er schwieg dazu, er gab ihr auf ihre Frage keine Antwort und dachte über irgendwas nach, das sah sie ihm an. Aber was sollte sie machen? Sie konnte ihn doch nicht einfach stören, also ging sie einfach in ein anderes Zimmer und starrte aus dem Fenster und bekam gar nicht mehr mit wie Marc in das Zimmer kam und sich hinter sie stellte, erstaunlicher weise spürte sie ihn in ihrem Rücken, das war vorher nicht der Fall gewesen, warum also jetzt? Aber sie drehte sich nicht um sondern starrte weiter aus dem Fenster. Dann spürte sie etwas auf ihrer Schulter, es fühlte sich an wie eine warme Hand die sich auf ihre Schulter gelegt hatte, aber das konnte natürlich nicht sein denn, sie war ein Geist alles ging durch sie hindurch wie bei Luft. Auf einmal spürte sie sogar wie sie an ihrer Schulter einseitig zurück gezogen wurde so das sie gezwungen war Marc in die Augen zu schauen, der nun direkt vor ihr stand, beide Arme in einander verschränkt, aber noch immer spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter, sie riss die Augen auf, wie konnte das sein, wie konnte er sie berühren ohne sie zu berühren?

„Olivia es ist schon spät geworden, ich wollte Sie gerade nicht so unhöflich ignorieren, aber was sie sagen ergibt im Moment noch keinen Sinn, ich sehe Ihnen an das sie weitere Fragen haben, die ich Ihnen aufjedenfall beantworten werde, auch auf die die Sie eben gestellt haben, aber das muss bis Morgen warten ich muss darüber nachdenken was ich eben erfahren habe, ich hoffe Sie können mir verzeihen das ich eben so unhöflich war?“

Sie war immer noch geschockt davon das er sie berührte, denn es war er ohne Zweifel nur er konnte ihr Herz höher schlagen lassen, also nickte sie einfach nur und drehte sich wieder dem Fenster zu mehr brachte sie im Augenblick nicht zustande, denn sie begriff nicht was zur Zeit mit ihr passierte seit er hier eingezogen war.

Die Hand zog sich wieder zurück und strich ihr aber noch bevor er aus los lief über die Wange und dann war Marc auch schon aus dem Zimmer verschwunden und man hörte nur noch die Türe im Schlafzimmer zu gehen.

Das war der Zeitpunkt an dem sie anfing nach zu denken, wie konnte er sie berühren, wo sie doch ein Geist war, was hatte es damit auf sich das sie tot aber doch nicht tot war? Was war ihr Schicksal wenn doch tot war? Ist sie vielleicht doch kein Mensch? Aber auf all diese Fragen fand sie keine Antwort, aber am meisten beschäftigte sie die Frage warum er behauptet hatte das sie etwas Besonderes sein müsste um von ihm zu träumen. Doch auf diese Frage konnte nur er ihr eine Antwort geben und das wäre erst am nächsten Morgen oder Nachmittag vermutete sie, deswegen ging sie zum Sofa und legte sich darauf, wie sie es getan hatte als er vor ein paar Monaten Möbel hier her gebracht hatte , und „schlief“ ein.

Aber dieses mal träumte sie nichts es tauchte nur immer wieder der Name Marc Jakobs auf und unsichtbare Hände die sich um sie legten und sie wie es schien in ihrem „schlaf“ zu beruhigen und ihr wärme zu senden. Erst als sie diese wärme nicht mehr wahr nahm, machte sie die Augen auf und bemerkte das Marc in der Küche war und sich Frühstück machte, also stand sie auf ging in die Küche und begrüßte Marc, wünschte ihm einen Guten Appetit und schaute ihm Sehnsüchtig beim Essen zu, wie gern würde sie das wieder tun, sie wusste schon gar nicht mehr wie es sich anfühlte zu kauen und essen, sie hatte vergessen wie das verschiedene Essen schmeckte, wie es war wenn man sich den Mund verbrannte oder Hirnfrost bekam, weil man das Eis zu schnell gegessen hatte.

Marc bemerkte ihren Blick und lenkte sie damit ab das er sie daran erinnerte das sie verschiedene Fragen hatte. Ertappt schaute sie auf die Tischplatte und malte Luftkreise darauf bevor sie ihn mit Fragen bewarf.

„Sie hatten gestern Abend gesagt das ich etwas Besonderes sein müsste um von ihnen zu träumen, was hat das damit auf sich? Was meinen Sie, bin ich kein Mensch? Wie haben Sie mich gestern Abend berühren können ohne das Sie mich berührt haben? Klingt das grad wirklich so bescheuert wie ich finde? Egal, die letzte Frage ist nicht wichtig! Existiert neben der normalen Welt noch eine weitere Welt wo es andere Lebewesen gibt?“

„Es klingt nicht bescheuert das ich Sie berührt habe ohne sie berührt zu haben, es ist eine Tatsache das ich sie nicht berührt habe, zumindest nicht physisch, sondern psychisch, ich habe meine Energie so kanalisiert das es sich für Sie anfühlt als ob Sie eine reale Hand spüren würden, genauso wie ich dann einen Energieschub benutzt habe um Sie zu mir zu drehen. Es ist hart für viele Geister die schon mehrere Jahre gelebt haben, niemanden berühren zu können oder berührt zu werden, es schenkt ihnen Trost und ein wenig das Gefühl das sie noch zu dieser Welt gehören, es gibt ihnen Mut weiter zu machen, weiter zu gehen.

Zu ihrer Frage ob Sie Mensch sind, kann ich nur sagen, ich habe immer weniger das Gefühl das sie ein gewöhnlicher Mensch sind beziehungsweise jemals waren, ich denke sie waren schon immer ein anderes Wesen, ein nicht menschliches Wesen, was es für mich noch schwerer macht zu erklären warum Sie ein Geist sind, aber als ich sie Gestern berührt habe, habe ich etwas in Ihnen gespürt, einen Funke, sehr schwach, aber er ist immer intensiver geworden je länger ich sie berührt habe, ich glaube dieser Funke wird irgendwann so stark werden das es einem Feuer gleicht und was danach passiert kann ich selbst ich nicht sagen, wobei ich es gerne erfahren würde.“, er machte eine Pause, um einen Schluck von seinem Tee zu nehmen und von seinem Brötchen ab zu beißen und für sie damit sie erst mal verdauen konnte bevor er weiter erzählen würde.

„also um fortzufahren, wie Sie bestimmt gemerkt haben habe ich in direkt schon Ihre andere Frage beantwortet, es existiert eine Welt neben der Menschenwelt, aber es ist nicht direkt eine andere Welt, beide Welt sind miteinander verschmolzen und zu einer geworden, vor vielen Jahren war es so, dass unsere Welt eine eigene Welt war, aber durch die Weiterentwicklung der Erde sind die Welten miteinander verschmolzen unsere Welt ist zur Menschenwelt geworden und umgekehrt, beide Welten sind miteinander verbunden, wir leben unentdeckt unter den Menschen, nur wenige Wesen aus unserer Welt sind dort geblieben und Leben versteckt im Schatten der Menschenwelt, da es für diese Wesen nicht einfach ist unentdeckt zu bleiben, aber deswegen wurde unsere Welt verschleiert so das kein Mensch dorthin gelangen könnte ohne Hilfe von einem anderen Wesen.

Womit wir bei der letzten Frage wären, ich bin kein Mensch wie Sie es vermutlich gemerkt haben, ich bin eine Art Magier, ich lebe schon seit einigen Jahrhunderten, ich bin der letzte meiner Art, außer mir gibt es keinen mehr der ist wie ich, ich besitze einzigartige Fähigkeiten die sonst keiner hat, weshalb ich so gut in meinem Job bin, aber genau diese Fähigkeiten machen mich aus, ohne Großkotzig zu klingen bin ich eine Legende in meiner Welt, da ich schon vieles durch gemacht habe, erlebt habe und erleben werde.

Weshalb Sie also etwas Besonderes sein müssen um von mir zu träumen bedeutet das Ihr Schicksal stark mit meinem verbunden ist, ich weis nicht was das zu bedeuten hat, aber wir werden es heraus finden wenn die Zeit dafür reif ist, aber was die Besonderheit angeht, das ist eine sehr persönliche Sache die aus meiner Familie stammt.

Vielleicht ist es einfach nur das Schicksal das ich Ihnen helfen soll sie von ihrem Geister Dasein zu erlösen und danach trennen sich unsere Wege für immer, ich weis es leider nicht, es tut mir Leid, aber das ändert nichts an der Tatsache das sie etwas Besonderes sein müssen, denn nur mächtige Geister oder Wesen sind in der Lage von mächtigen Wesen wie zum Beispiel mir zu träumen, es ist den mächtigen vorherbestimmt das sie niemals Hilfe von jemanden bekommen der nicht die Fähigkeiten besitzt ihnen helfen zu können.“

Sie saß da und starrte ihn an, das hatte sie nicht erwartet, ihre Fragen wurden alle ernsthaft beantwortet und sie hatte einige Informationen zu verarbeiten und musste darüber nachdenken was er gesagt hatte, andere Wesen, mächtige Wesen, zwei Welten die zu einer wurden, aber doch voneinander getrennt sind, sie möglicher Weise kein Mensch, er kein Mensch sondern Magier, Schicksal und so weiter. Jetzt spürte sie etwas in ihrem Kopf das fast so etwas wie Kopfschmerzen sein könnten, aber da sie nicht mehr körperlich existiert konnte das nicht sein, aber dennoch spürte sie den Blick von Marc auf ihr und wie sich zwei Hände um ihren Kopf legten und ihr die Schläfen massierten um den Kopfschmerz zu vertreiben, dabei spürte sie eine wärme die in ihr aufstieg, neugierig fragte sie: „Können Sie diese wärme auch spüren oder sehen?“

„Ich kann es spüren, es wird stärker wie ich es Ihnen vorherbestimmt hatte, ich versteh es aber immer noch nicht und sie sahen so aus als ob sie Kopfschmerzen hätten, wobei das eigentlich unmöglich sein sollte da sie ja ein Geist sind, aber ich konnte nicht anders und musste ihnen die Schläfen massieren, und habe dabei noch etwas Magie eingesetzt um mehr über Sie zu erfahren, ich hoffe das war nicht unhöflich von mir.“

Sie verfiel in schweigen, sie fand ihn nicht unhöflich im Gegenteil er hatte ihr alles gesagt was sie wissen wollte, obwohl er mittlerweile seine Geisterhände von ihr genommen hatte, spürte sie die Wärme immer noch in ihr, sie breitete sich aus, sie strömte durch ihren ganzen Körper, sie hatte Angst, aber wer könnte ihr schon helfen noch nicht einmal Marc wäre dazu in der Lage gewesen das verstand sie mittlerweile, er konnte zwar etwas in sie hineinsehen, aber er fand nichts was ihm helfen würde zu verstehen was sie war.

Ihre Gewissheit wuchs, irgendwas stimmte ganz und gar nicht mit ihr, sie war kein Mensch, zumindest nicht mehr, wenn sie es denn jemals gewesen war, sie war kein Geist, zumindest nicht das was normale Geister wären, was auch immer das für sie bedeutete. Gab es ein Zurück in ihr Leben oder ein neues Leben in ihrem alten Körper? Oder würde sie einfach verschwinden, immer mehr verblassen bis nichts mehr von ihr übrig war, vielleicht würde sie auch richtig sterben und im Himmel oder der Hölle landen, wenn sie Glück hatte würde sie vielleicht auch wieder geboren werden und als neue Person auf die Erde zurück kehren.

„Marc was passiert mit mir? Was passiert mit anderen Geistern wenn du ihnen hilfst? Was kommt nach dem Tod, was passiert mit einem Geist der niemals Hilfe bekommt? Was geschieht mit Wesen aus deiner Welt wenn sie sterben?“

Er goss sich eine weitere Tasse ein, aß sein zweites Brötchen fertig auf während er überlegte wie er ihre Fragen beantworten konnte, er beendete sein Frühstück und spülte sein Geschirr ab während er weiter überlegte wie er darauf antworten konnte, er beobachtete sie wie sie in dabei anschaute wie er sauber machte und wartete das er antwortete, dann griff er nach ihrer Hand und zog leicht daran um ihr zu sagen das sie ihm folgen sollte, sie tat es und folgte ihm ins Wohnzimmer, wo er sich auf das Sofa setzte und sich zurück lehnte.

Dann begann er ihr zu erzählen wie er seine Arbeit machte, was nach dem Tod von jedem Wesen geschah und was mit Geistern passierte die keine Hilfe bekamen, einiges was er erzählte erschreckte sie, aber sie war froh das er es ihr sagte, so wusste sie immerhin was passieren könnte wenn er ihr nicht helfen konnte, aber sie wollte die Hoffnung nicht aufgeben das sie nicht erlöst werden konnte, die anderen Dinge die er ihr sagte sorgten dafür das sie noch mehr Hoffnung bekam. Hoffnung das sie ein neues Leben bekommen könnte oder vielleicht sogar ihr altes, aber egal was alles wäre besser als für immer als Geist herum zu spuken und irgendwann einmal als Poltergeist den Verstand zu verlieren.

So unterhielten sie sich noch ein Weilchen, Marc setzte immer wieder mal seine Fähigkeiten um sie zu berühren, zu erden, damit sie sich mehr menschlich fühlte, dabei merkte sie und vermutlich auch er wie sie immer wärmer wurde, wie der Funke größer wurde.

Sie lebten in dieser komischen Beziehung fast ein volles Jahr lang, Olivia merkte das sie immer mehr Gefühle für Marc entwickelte, aber keine Ahnung hatte wie sie damit um gehen konnte, aber sie stellte auch fest das er immer mehr für kleine Berührungen seine Fähigkeiten benutze ob bewusst oder unbewusst wusste sie nicht, aber sie genoss sie jedes mal. Er versuchte zu verstehen warum sie umgebracht wurde und wie sie zum Geist werden konnte, nebenbei versuchte er auch noch mehr über sie herauszufinden, aber das klappte nicht ganz so gut wie er es sich erhofft hatte. Aber sie bemerkte auch das etwas nicht stimmte wenn Marc nicht da war, die Wohnung wurde beobachtet, ein paar mal versuchten auch Fremde in die Wohnung einzudringen, manchmal schafften es die Leute auch, aber sie schienen sie nicht zu sehen und deswegen lies sie Dinge schweben in dem sie sie einfach hoch hielt und dann flohen die meisten wieder, sie wusste nicht ob sie es ihm sagen sollte, aber irgendetwas musste sie doch unternehmen, er hatte so viel für sie getan, er wollte ihr helfen kein Geist mehr zu sein, also musste sie auch etwas für ihn tun können, deswegen schwieg sie und vertrieb die Fremden immer wieder noch bevor sie richtig in der Wohnung waren. Doch einmal da schaffte es jemand in die Wohnung einzudringen und sie zu durchsuchen, da sie sich in Marc´s Büro gesetzt hatte und sich auf diese Wärme in ihr Konzerntriert hatte, wie Marc es ihr gezeigt hatte, damit sie den Ursprung und den Sinn verstand warum sie da war. Erst als etwas laut zu Boden fiel und zerbrach schreckte sie auf und ging ins Schlafzimmer wo sie den Einbrecher fand der gerade Marc´s Nachttisch durchwühlte und dabei ein Bild runter stieß das eine wunderhübsche Frau zeigte, der Rahmen und das Glas waren bei dem Sturz kaputt gegangen, Olivia ging auf eine größere Glasscherbe zu und hob sie auf, der Einbrecher hatte aber bisher nichts davon gemerkt, vermutlich konnte auch er sie nicht sehen, aber was suchte er nur?

Mit der Glasscherbe in der Hand kam sie auf ihn zu stupste ihn erst nur ganz leicht an damit er Notiz davon nahm das sie da war, als er sich umdrehte, bekam er große Augen schaute auf die Glasscherbe und dann mich und dann grinste er: „So so er ist also nicht allein in dieser Wohnung, freut mich deine Bekanntschaft zu machen kleines Geisterfräulein, was willst du denn mit der Scherbe, du bist ja doch nicht mutig genug um sie einzusetzen.“

Für einen Augenblick war sie schockiert er war der erste der sie sehen konnte, aber er irrte sich wenn er dachte das sie keinen Mut hatte, sie hatte mehrere Jahre damit gelebt keine starken Gefühle zu haben, da hatte sie schon so manchen Einbrecher zurück geschlagen und ihn damit verjagt, da würde dieser hier keine Ausnahme machen, wenn er schon den Fehler machte sie zu unterschätzen. Also holte sie mit der Scherbe aus und Schnitt ihn in den Arm den er zur Verteidigung gehoben hatte, Blut tropfte auf den Teppich und nun war es an dem Einbrecher große Augen zu kriegen und den nächsten Schritt zu gehen, entweder machte er weiter oder er verschwand, mehr Möglichkeiten hatte er nicht,

„Wie alt bist du? Du solltest nicht die Fähigkeiten dazu haben?!“

Aber er wartete nicht auf eine Antwort von ihr sondern floh mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit aus der Wohnung und tauchte auch nicht mehr auf. Also holte ich Handfeger und Schaufel und entsorgte die Glasscherben im Mülleimer, der Rahmen konnte noch zusammen gesteckt werden. Sie hob dann das Bild auf schaute es sich genau an und spürte einen Stich im Herzen, es war eine wunderschöne Frau mit goldenen Haaren, leuchtend grünen Augen und weißer Haut die auf dem Foto wirkte als würde sie schimmern, egal was sie war sie musste etwas wichtiges für Marc sein sonst würde er nicht ihr Bild auf seinem Nachttisch haben, aber genau das machte ihr Sorgen, wer war sie und was bedeutete sie ihm? Jetzt musste sie nur den Beschluss fassen das sie ihm sagte das mehrere Leute versuchten einzubrechen und es geschafft hatten, denn er würde es spätestens dann merken wenn er das Bild in dem kaputten Rahmen sah.

Er kam spät an diesem Abend seine Arbeit und die Recherchen hatten sehr viel Zeit in Anspruch genommen, aber sie hatten sich darauf geeinigt das das wenn er Feierabend machte das er dann bescheid gab und sie dann den Tisch decken konnte, damit er nicht erst noch warten musste bis er alles vorbereitet hatte um zu essen. Beim Essen erzählte sie ihm dann was am Tag passiert war und was schon vorher immer wieder geschehen war, er nickte nur er schien so etwas schon zu ahnen, aber er beschloss noch am selben Abend Schutzzauber über die Wohnung zu legen so das nichts mehr passieren konnte.

Es vergingen weitere Monate in denen er ihr noch mehr über die Anderswelt erzählte und zeigte ihr einige seiner Fähigkeiten, er berührte sie auch immer wieder ob bewusst oder manchmal vielleicht unbewusst konnte sie nicht sagen, aber jedesmal wurde die Flamme größer, sie war nicht mehr nur ein Funke, schon bald würde etwas mit Olivia geschehen, aber was es war wusste er nicht, er merkte aber das die Flamme stärker wurde nachdem er sie berührte. Etwas Eigenartiges geschah hier, etwas was er nicht verstand und trotzdem zu lies. Marc begann etwas für sie zu empfinden, sie war mehr als ein Geist mit ihren Gefühlen das spürte er, denn kein Geist der über mehrere Jahre hinweg existierte behielt seine Menschlichkeit und sie hatte sie noch, sie hatte ihre Persönlichkeit behalten. Ihre Seele war noch intakt, aber er hatte keine Ahnung warum, deswegen versprach er ihr das er blieb bis sie wussten was sie war und in der Welt zurecht fand.

Auferstehung

Als er gerade in seinem Arbeitszimmer saß spürte er bereits das etwas passieren würde, es zerrte an seinen Schutzschilden, deshalb schaute er zu Olivia rüber ob sie etwas merkte, aber sie saß völlig konzentriert auf dem Boden und sah nichts da sie ihre Augen geschlossen hatte um sich auf die Flamme zu konzentrieren, ohne es zu wissen nährte sie die Flamme.

Plötzlich öffnete sie die Augen, etwas hatte ihre Konzentration gestört und jetzt wusste sie was es war, sie hatte eine Umarmung gespürt.

„Marc etwas wird bald mit mir geschehen, es verbrennt mich, ich weis nicht wie lang ich so noch durchhalte mein Körper fühlt sich zu klein an, es spannt überall und diese Hitze hört einfach nicht auf, sie wird immer größer und größer!“, sagte sie hysterisch. Er strich ihr mit seiner unsichtbaren Hand über die Haare und legte die andere Beruhigend die Seite ihres Halses und redete beruhigend auf sie ein, er versprach ihr immer wieder das er bei ihr blieb sie damit umgehen konnte und das beruhigte sie immer mehr. Bis sie wieder normal wirkte dauerte es eine Weile, dann sagte er: „ Mach weiter mit der Meditation lass dich von der Hitze nicht ablenken und abschrecken wenn sie stärker wird, nimm sie an, brenne in ihr, sie wird dir nichts anhaben können, sie ist ein wesentlicher Bestandteil von dir bei deinen Meditationen nährst du sie und lässt sie wachsen, deswegen weis ich das du keine Angst zu haben brauchst, außerdem werde ich dich nicht verbrennen lassen!“

Sie sackte wieder in sich zusammen wie immer am Anfang wenn sie sich Konzentrierte, dann wurde es um sie herum wieder vollkommen still, aber dieses Gefühl das etwas bevor stand lies ihn nicht los.

Dann geschah das was er gespürt hatte, alle Fenster im Büro zersprangen in tausend Teile und flogen zielgerichtet auf ihn, aber sie berührten ihn nicht da er sich mit einer unsichtbaren Barriere schützte, die übrigen Splitter flogen einfach durch Olivia hindurch, die aufgesprungen war als die Fenster zersprangen, ihr Gesicht war vor Schreck verzerrt und sie konnte nur schockiert zu schauen wie fremde Männer trotz Schutzzauber ins Zimmer drangen und sich auf Marc stürzten der sich kämpfend verteidigte, er sah herrlich aus wie er mit Magie umgeben um sein Leben kämpfte. Fasziniert von dem Anblick taute ihr Schock aunf und Wut stieg in ihr auf, reine heiße Wut als sie sah wie mehrere mit Dolchen auf ihn los gingen und einer von ihnen sogar ein Schwert zog, die Hitze hüllte sie ein, es dauerte nicht lange da war ihr ganzer Körper mit ihr überzogen, so etwas hatte sie noch nie gespürt es fühlte sich an als würden auf ihrer Haut Millionen Flammen tanzen die sie aber nicht verbrannten. Viel mehr schien es so als ob die Flammen auf etwas warten, ein Befehl? Ein Zeichen? Sie wusste es nicht, was sie wusste war das sie Marc retten wollte und irgendetwas unternehmen musste.

Alles was ihr einfiel war die Flammen weiter mit ihrer Wut zu füttern irgendetwas würde schon geschehen. So war es auch die Hitze wurde immer Stärker und reiner, bald würde sie in Stücke zerbrechen, aber das war gut so dann hätte sie eventuell ein neues Leben vor sich und hatte Marc gerettet. Irgendwo in ihrem Kopf hörte sie eine Stimme die sie rief und darum flehte nichts blödes anzustellen, aber es war zu spät dafür die Hitze lies sich nicht mehr zurück drängen. Wie sie es vermutet hatte zersprang sie durch die Hitze, als die Flammen in alle Richtungen davon stoben trafen sie die Fremden auf die Olivia im letzten Moment gedacht hatte, noch immer in einer Flamme stehend sah sie Marc einige Schritte von ihr entfernt.

„Jetzt weis ich was du bist, wie konnte ich nur so blind sein? Du bist…“

Er brachte seinen Satz nicht zu Ende denn er wurde immer durchsichtiger, bis er vollständig verschwand. Sie rannte auf ihn zu, rief seinen Namen aber sie erreichte ihn nicht rechtzeitig und er verschwand bevor sie auch nur nach ihm Greifen konnte.

Sie war so in das Geschehen versunken gewesen das ihr erst später auffiel das sie nicht tot war, die Hitze war abgeklungen ihr Körper fühlte sich normal an, aber irgendwie schwerer, jetzt erst bemerkte sie das sie den Boden spürte, den Teppich auf dem sie kniete war weich und warm, sie griff nach dem Schreibtisch in dem glauben sie würde durch greifen, doch ihre Hand berührte hartes kaltes Holz, sie sog die Luft ein sie war kalt und klar und stach in ihren Lungen, aber war nicht unangenehm, das konnte doch aber nicht sein oder doch? Hatte sie wieder ihren Körper, ihren alten Körper? Lebte sie wieder? Wie konnte das sein? Wo war Marc, was sollte sie ohne ihn tun? Wie konnte sie sich zurecht finden wenn er nicht mehr da war? Warum war er überhaupt verschwunden? Diese Fragen stellte sie sich aber sie fand keine Antwort darauf und keiner konnte es ihr sagen.

Sie zog sich vorsichtig am Tisch hoch genoss noch das Gefühl des Holzes an ihren Händen und den Teppich unter ihren Füßen, dann ging sie auf wackligen Beinen aus dem Zimmer, stützte sich dabei mit den Händen an den Wänden ab um nicht um zu fallen und ging aus dem Zimmer und in die Küche, wo sie erst einmal etwas aß um nicht gleich umzukippen wenn sie aus dem Haus ging, denn das war ihr Plan sie würde sich auf die Suche nach Marc machen, sie spürte dass wo auch immer er war, es ihm nicht gut ging. Zwar hatte sie noch keine Ahnung wie sie ihn finden sollte oder wo sie mit der Suche anfangen könnte, aber sie war festentschlossen ihm zu helfen, wie auch immer sie ihm helfen konnte wenn sie ihn tatsächlich gefunden haben sollte. Mit diesem Entschluss verlies sie die Wohnung in der sie viele Jahre gelebt hatte ohne noch einmal zurück zu blicken.

Es war ein warmer Tag, obwohl es schon Abend war, das war gut denn so konnte man noch immer in T-shirt laufen ohne das es zu kalt wurde, denn Olivia hatte vergessen eine Jacke mit zu nehmen. Die Sonne war gerade untergegangen und veränderte so die Gegend in der sie Jahre lang gelebt hatte, klar die Gegend hatte sich verändert auch das hatte sie mit bekommen, aber wie sehr hatte sie nicht ahnen können, das sie nur die Gegend um ihre Wohnung sehen konnte. Früher war ihr dieses Stadtviertel so vertraut das sie wusste wohin sie gehen musste wenn sie etwas wollte, sie kannte jede Ecke und sogar die kleinste Seitenstraße, jetzt aber war alles fremd für sie, wo früher Wiesen waren lagen jetzt Wohnhäuser und Parkplätze geworden, Geschäfte hatten sich in andere Geschäfte verwandelt oder waren zu Clubs geworden, es gab kaum noch einen Ort der Ruhig war, keine Parks oder Wiesen, alles war zu Beton und Stein geworden, es versetzte ihr einen Stich sie mochte die Parks dort fühlte sie noch mit der Natur verbunden, man konnte den warmen Geruch nach Freiheit schmecken, jetzt war dieser Geruch kalt und von Abgasen verdrängt worden. Sie bemerkt wie sie sich von der Gegend ablenken lies und verdrängte den Gedanken an längst vergangene Zeiten und eilte weiter in eine unbestimmte Richtung in der Hoffnung das sie Richtig lag.

Mitten in der Stadt vermied sie es zuerst mit anderen in Berührung zu kommen da sie nicht wusste wie sie darauf reagieren würde, aber nach einer Stunde wagte sie es ein wenig unvorsichtig zu werden und genoss es wenn jemand sie streifte.

Aufeinmal wurde sie von hinten am Arm gepackt, sie drehte sich um, Angst floss durch ihre Adern, aber sie beruhigte sich wieder etwas als sie sah wer sie gepackt hatte, es war eine junge Frau mit schwarzem Haar, einem schmalen Gesicht und ihre Augen wurden von einer großen Sonnenbrille verdeckt. Olivia runzelte die Stirn es kam ihr merkwürdig vor das sich jemand bei Dunkelheit eine Sonnenbrille aufsetzte.

„Sie müssten vorsichtiger sein, sollten in der Öffentlichkeit ihr Wesen verstecken, es gibt vieles das nachts auf etwas Wertvolles lauert!“

Olivia runzelte die Stirn noch mehr sie war verwirrt und wusste nicht was sie antworten sollte, sie war allein jetzt gruben sich der Verzweiflung giftiger Krallen in ihren Kopf.

„Oh es tut mir Leid, Sie sind gerade erst in unsere Welt eingetreten und haben jemanden verloren der Ihnen sehr wichtig war. Kommen Sie mit ich werde Ihnen helfen, Sie lehren und erst einmal in neue Klamotten hüllen.“

Ohne das Olivia widersprechen konnte wurde sie von dieser Fremden mit Sonnenbrille mitgezogen, ihre schwirrte der Kopf woher wusste diese Frau was ihr wiederfahren war und weshalb sie sie jetzt mitnahm. Unfähig sich aus dem Griff der fremden Frau zu befreien lies sie sich also mitziehen, außerdem klangen frische Klamotten herrlich. Die Frau zog sie die Hauptstraße zurück und in eine Nebenstraße, die Frau blieb erst stehen als sie vor einem Geschäft standen, bewegte lautlos die Lippen und trat durch die Tür, stieg hinter der Ladentheke Treppen rauf und sie landeten in einer gemütlichen Wohnung. Olivia stieß einen Seufzer aus wieder war sie in einer Wohnung, aber dieses mal nicht in ihrer und sie konnte wieder raus wenn sie es wollte, was definitiv annehmlicher machte. Die Frau zog sie in ein Badezimmer, legte ihr Handtücher raus und sagte dann: „Dusch erst mal das wird dir Gut tun, ich werde dir dann frische Klamotten bringen. Dann wird an dir gearbeitet.“

Kurz darauf war sie verschwunden und Olivia konnte in Ruhe duschen.

Als sie wieder aus dem Badezimmer kam mit dem Handtuch über den Brüsten, stand die Frau schon vor ihr und hob ihr eine Jeans und ein Oberteil entgegen, das merkwürdige war das die Frau noch immer ihre Sonnenbrille trug obwohl sie in der Wohnung war. Olivia nahm dankend die Klamotten entgegen und nahm sich vor nachher danach zu fragen, nach allem anderen und der Sonnenbrille.

Während des Anziehens fiel ihr auf einmal ein das sie etwas in ihrer Wohnung hatte, was bei dem „Auszug“ nicht aufgetaucht war. Vielleicht hatten es Fred und seine Leute mitgenommen als sie sie getötet hatten?! Sie trat aus dem Bad und folgte der Frau in ein Wohnzimmer in der bereits Tee serviert war. Olivia lies sich auf ein Sofa ziehen und eine Tasse in die Hand drücken und dann fragte sie: „Wieso tragen Sie in ihrer Wohnung eine Sonnenbrille? Woher wissen Sie was mir wiederfahren ist und was meinen Sie damit das sie mich lehren wollen?“

„Erst einmal ich bin Tekla Ayyash so viel Anstand muss sein, wenn ich auch unhöflich war, aber es war gefährlich für dich. Meine Liebe ich möchte mich entschuldigen für meinen Überfall, nun zu deinen Fragen. Sie müssen wissen jedes Wesen aus der Anderswelt hat eine eigene Erscheinung, die sich in der Aura zeigt. Wenn man gelernt hat seine Aura zu verbergen dann geht man als normaler Mensch durch, wenn man es nie gelernt hat dann leuchtet man wie ein Leuchtturm und zieht zwielichte Gestalten an die nichts Gutes wollen. Wie ich also wusste was dir widerfahren ist, es war ganz einfach du strahlst wie 10 Leuchttürme und hast deine Erscheinung nicht verborgen, außerdem sieht deine Aura Neu aus, viel Intensiver als wenn du schon mehrere Jahre gelebt hättest. Neu aber doch Alt… Hmmm das ist interessant, so etwas hab ich schon lange nicht mehr gesehen. Woran ich auch gemerkt habe das du zur Anderswelt gehörst, an deinen alten Klamotten klebten sowohl Asche als auch Geisterstaub. Das sind klare Anzeichen dafür.“

Olivia merkte das die Frau ihre eine Frage nicht beantwortet hatte, aber das war nebensächlich, denn ihr wurde gesagt das sie wie ein Leuchtfeuer bei Nacht strahlte und das ihre Aura merkwürdig war. Warum hatte Marc ihr nichts über Auren und Erscheinungen gesagt, aber was sie noch viel mehr erschreckte war die Tatsache das ihre Kleidung voll von Asche und … wie hatte die Frau, Tekla, es genannt…. Geisterstaub gewesen sein soll. Auf einmal verstand Olivia auch was Tekla damit gemeint hatte das sie lernen musste, aber warum sollte ihr die Fremde helfen wollen? Irgendwie muss ihr die Frage ins Gesicht gestanden haben oder Tekla konnte Gedanken lesen, egal was es war sie sagte auf einmal das sie Olivia in ihren Karten gesehen hatte und dann auch noch das sie immer wieder verlorenen Schafen half. Dann fing Tekla an sofort einen groben Plan aufzustellen was gemacht werden muss. Als erstes wird geübt wie man seine Erscheinung versteckt, dann wird geschaut wie man mit Olivia´s Fähigkeiten umgehen konnte um diese zu erweitern, nutzen und sich dabei keinen Schaden zufügen zu können. Das letzte was Olivia für sich als Punkt setzte war das sie die Suche nach Marc richtig angehen würde, denn es half nichts wenn Olivia blind irgendwohin stolperte und dabei auf Böses traf, umgebracht oder gefoltert würde nur um an Macht zu gelangen. Olivia wusste es würde ein ganzes Stück Arbeit werden wenn sie alles schnell lernen wollte und vor allem bis alles so klappte wie es sollte.

Helfende Hände

Nachdem Olivia gezeigt bekommen hatte wo sie die nächste Zeit wohnen konnte, ging sie sofort ins Bett und schlief Augenblicklich ein. In dieser Nacht träumte sie von Flammen, überall waren sie, es sah aus wie die Leute sie sich vorstellen würden. In mitten dieser Flammen stand sie Glücklich und zufrieden, sie taten ihr nichts, die Flammen waren ihre Freunde, dann kam in ihrem Traum noch jemand dazu sie konnte ihn noch nicht sehen sondern nur spüren, aber sie wusste wer es sein würde Schritt für Schritt kam der Schatten auf sie zu, doch als er so nah war das sie ihn hätte sehen können, wachte sie auf und fand sich in einer im Moment unbekannten Umgebung wieder. Erst nach ein paar Minuten kam ihr wieder alles in den Sinn und ihr kamen die Tränen vor Verzweiflung und dem Gedanken das sie Marc nie wieder sehen würde. Erst als sie sich wieder beruhigt hatte ging sie durch die Wohnung auf der Suche nach Tekla um mit ihrem Unterricht zu beginnen damit sie so schnell wie möglich auf der Suche nach Marc gehen konnte, aber in keinem Zimmer war Tekla zu finden, also ging sie die Treppen runter um im Laden zu suchen.

Dort fand Olivia sie auch wie sie gerade getrocknete Kräuter in kleine Beutel und Flaschen schüttete und in Regalen verteilte. Ohne sich umzudrehen wünschte sie Olivia einen guten Morgen: „Ich bin gleich bei dir Olivia ich muss nur schnell die Kräuter fertig machen und dann kann dein Training für heute beginnen. Ich habe dir übrigens im Kühlschrank etwas zu Essen rein gestellt du solltest gestärkt sein wenn wir an deinen Fähigkeiten arbeiten.“

Olivia ging wieder in den Wohnbereich um in der Küche nachdem Essen zu sehen, nachdem sie gegessen hatte ging sie ins Wohnzimmer und kurz darauf erschien Tekla in der Tür und setzte sich in den Sessel ihr gegenüber und sagte: „olivia ich muss in dich hinein sehen um zu wissen wie weit dein Schutz reicht, weil einen leichten Schutz hast du schon, weshalb du von den schwächeren Wesen nicht angegriffen wurdest.“

„Kannst du es nicht einfach so sehen in dem du mich anschaust?“

„Süße ich sehe mit meinen Augen gar nicht, ich sehe nur mit meinen Fähigkeiten deswegen muss ich dich berühren um zu sehen wie weit der Schutz reicht. Und weil ich mit meinen Fähigkeiten sehe, wusste ich auch was du bist und was dir passiert ist und hab dich angesprochen.“

Olivia nickte nur und lies zu das Tekla ihre Stirn berührte, Olivia schloss die Augen und spürte eine seltsame Energie in ihrer Seele und folgte ihr, darauf achtend was die fremde Energie in ihr tat, die sie als die von Tekla wahrnahm, aber sie stellte fest das sie nichts tat was ihr schadete sondern einfach durch sie hindurch floss und verschiedene Orte anschaute in denen Olivia´s Fähigkeiten schlummerten, an einem dieser Orte blieb Olivia hängen da sie etwas sah was sie nicht ganz logisch erschien, sie sah einen Vogel, er war nur ein Wesen aus Flammen nur ein Umriss eines Vogels , aber was genau für einen Vogel vermochte sie im Moment nicht zu sagen. Also wanderte sie weiter auf der Spur der Energie und entdeckte weitere Räume in denen merkwürdige Fähigkeiten waren die für Olivia keinen Sinn machten und von Flammen und Hitze geprägt waren. Olivia beschloss der Energie, die sowieso nicht mehr in ihrem Körper war, nicht mehr zu folgen und öffnete die Augen und bemerkte wie das Gesicht von Tekla in Falten lag.

„Das ist interessant du konntest mir folgen?! Eigentlich solltest du das noch nicht können, dazu bist du noch zu frisch, aber wenn das so ist dürfte dein Training schnell zu Ende sein was in deinem Interesse ist. Meine Karten haben mir gesagt das du jemanden suchen willst. Was nun deinen Schutz betrifft da hat dir wer auch immer es war einen leichten Schutz über dein Wesen gelegt, direkt über dein Wesen, dazu sollte niemand außer dir und deinem Seelenpartner in der Lage sein, aber vielleicht hast du ihn ja gefunden er hat den Schutz angebracht. Du musst mir das vor deiner Auferstehung noch mal erzählen.“

Und das tat Olivia von Anfang an, wie sie Fred kennen gelernt hat, von der Kette die ihr eine Tante zur Aufbewahrung geben hatte die die Tante niemals abgeholte hatte und jetzt verschwunden war, von den Träumen mit Marc´s Name, der Zeit in der sie als Geist lebte bis Marc kam und dann die Zeit als sie mit ihm zusammen gelebt hatte. Tekla saß ruhig da und hörte ihr zu überlegte nur hin und wieder über das gesagte nach und lauschte weiter. Allmählich glaubte Tekla das Marc ihr Seelenpartner war, aber das konnte man als ausstehender nie so genau sagen, aber diese Kette war mysteriös, denn anscheinend war sie das einzige was von den gesamten Sachen gefehlt hatte, das hieß sie mussten mehr über sie in Erfahrung bringen.

„Olivia weist du noch wie diese Kette aussah die dir deine Tante zur Aufbewahrung dagelassen hat? Ich möchte mehr darüber in Erfahrung bringen. Vielleicht erklärt es mir so manches?!“, fragte Tekla nachdem Olivia fertig erzählt hatte und sie bereits einiges plante um das Training und die Suche zu erleichtern, denn Tekla mochte Olivia und sie würde ihr mit allem helfen soweit es in ihrer Macht stand. Olivia versicherte ihr eine Zeichnung sobald sie anfangen würde zu lernen wie sie ihr Wesen versteckte. Tekla lachte da es Olivia so eilig hatte zu lernen und freute sich aber auch das sie so begierig darauf war denn so würde sie noch viel schneller lernen, also begann sie zu erklären wie sie anfangen sollte. Dazu musste sie wieder in ihre Seele gehen und die Fähigkeit finden in der ihre ganz eigene Magie lag, erst wenn sie diese Magie gefunden hatte die dem Rest ihrer Fähigkeiten die Energie lieferte und diese dann so formen und beherrschen konnte wie sie es wollte dann erst konnte sie damit beginnen den Teil ihrer Seele der ihr Wesen beherbergte so zu verschließen das ihn niemand mehr außer ihr betreten konnte.

Tekla brachte Olivia einen Block und einen Stift und Olivia begann damit die Kette zu zeichnen, es war eine Kette aus kleinen Glieder die ihr damals eng am Hals anlag, an der Kette hing ein runder Anhänger in dem 8 kleine Edelsteine eingefasst waren, 7 der Steine waren Feuerrot und lagen im Ring um den 8. Stein dieser war Schwarz wie die finsterste Nacht, die Kette und der Anhänger waren aus einem Material das beinah weiß aussah, aber es musste Silber oder so etwas gewesen sein, weil es niemals irgendein Metall gab das weiß war zumindest keinem von dem sie gehört hatte. Als Tekla die Zeichnung und die Beschreibung gelesen und gehört hatte sog sie scharf die Luft ein, es konnte einfach nicht sein das ein Mensch und dabei noch ein so unbedeutender Mensch wie sie vorher gewesen war so etwas machtvolles besessen hatte, was hatte sich dieses Tante nur dabei gedacht.

„Was? Was ist denn Tekla stimmt etwas nicht?“

„Nein Olivia etwas stimmt ganz und gar nicht, diese Kette die du von deiner Tante bekommen hast war sehr Machtvoll, niemals sollte ein Mensch diese Kette in seiner Nähe haben, noch nicht einmal Anderswelt wesen sollten sie in ihrer Nähe haben und wenn dann nur die mächtigsten unter uns. Ich frage mich was in dem Kopf deiner Tante vor sich ging als sie sie dir gegeben hatte, oh arme Olivia du wusstest vermutlich noch nicht einmal was du da in deinem Besitzt hattest, aber du hast ihre Auswirkungen abbekommen, dein Tod ist zurück zu führen auf diese Kette, diesem Halsband, dem Halsband der Harmonia, es bringt Mord und Zwietracht, es sollte eigentlich tief begraben im Tempel von Athene liegen, aber wenn es in deinem Besitz war musste irgendwer es von dort geholt haben und die letzte Person vor dir war deine Tante, jetzt stellt sich die Frage wie deine Tante an dieses Halsband gekommen ist und vor allem ob sie von ihren Fähigkeiten wusste, es gibt nur eine Gestalt in der gesamten Anderswelt die als Hüter für diese Kette dient. Ich muss sofort Nachforschungen anstellen und du schnell lernen deine Wesen zu verbergen es steht nun weitaus mehr auf dem als nur die Suche nach deinem Freund wir müssen das Halsband wieder finden damit es nicht in die falschen Hände gerät obwohl ich stark vermute das es dort bereits ist.“

Olivia erschrak das Halsband der Hamronia, das berühmte war in der griechischen Mythologie war in ihrem Besitz und deswegen musste sie sterben, jetzt wollte sie auch erfahren ob ihre Tante davon wusste. Aber Tekla hatte recht erst einmal musste sie lernen ihre Fähigkeiten zu benutzen und zu steuern. Sie starrte Tekla hinterher als sie murmelnd das Wohnzimmer verlies und in den Laden runter ging um ihn zu öffnen.

Olivia setzte sich im Schneidersitz auf den Sessel, schloss die Augen, verlangsamte ihre Atmung und konzentrierte sich darauf in ihre Seele einzudringen, was keine leichte Aufgabe denn obwohl man dachte die Seele sei nur eine kleines Teil im Körper war sie größer als es den Anschein hatte, es gab viele Kammern und Räume in denen vereinzelt die Vergangenheit, die Gegenwart, verschiedene Erinnerungen, Gefühle und vor allem was für Olivia neu war Fähigkeiten lagen die sie vorher nicht besessen hatt.

Wieder sah sie das die Fähigkeiten aus Hitze und Flammen waren, weshalb sie sich fragte was genau es mit ihr auf sich hatte, was war sie? Aber diese Frage würde sie sich später stellen, jetzt erst einmal musste sie den tiefsten Kern ihrer Seele suchen das hatte sie sich vorgenommen, denn sie war sich sicher das dort der Ursprung ihrer Macht, ihre ganz eigene Magie lag und bis sie dort angekommen war musste sie unendlich viele Räume durchqueren, einige waren leichter andere schwerer zu durchschreiten, wenn sie an Erinnerungen geriet die sie dazu verführten zu bleiben war es schwerer, aber da sie nicht wusste was passieren würde wenn sie dort blieb, riss sie sich zusammen und ging weiter immer tiefer in ihre Seele.

Sie sah unglaublich viele Fähigkeiten die sie sich aneignen konnte, aber dafür war jetzt auch nicht die richtige Zeit also ging sie weiter bis sie im zweit größten Teil ihrer Seele ankam und dort die Magie fand die sie gesucht hatte, es war ein strahlend weißes Feuer wie sie feststellen musste.

Olivia näherte sich diesem Feuer und spürte mit jedem Schritt wie es heißer wurde, wie die Hitze sie zu verschlingen drohte wenn sie sich wehrte, deswegen öffnete sie eine Tür in ihrem Geist um die Hitze in sich aufzunehmen, direkt vor dem Feuer blieb sie stehen und streckte vorsichtig die Hand nach dem Feuer aus, es war sogar noch heißer wie es sich vorher angefühlt hatte, aber es verbrannt sie nicht, es kroch auf ihre Hand zu und die einzelnen Flammen tänzelten auf ihr und die Arme hinauf und umgaben sie schließlich vollkommen.

Olivia lachte und drehte sich im Kreis sie wusste gar nicht so genau wie ihr geschah und schon tanzte sie mit den Flammen in einem Raum der zu brennen schien in diesem weißen Feuer tanzte und lachte sie, lies sich mit reisen von seiner Stärke und bemerkte dabei das das Feuer mit jenem Raum verbunden war der ihre Fähigkeiten barg.

Sie ging weiter in den größten Raum nachdem das Feuer auf sie zum Teil übergegangen ist und fand sich im größten aller Räume in dem sie schon einmal war, der Raum war der mit dem Vogel aus Feuer, es war eine herrliche Gestalt ein wunderschöner Vogel mit schwarzen aber doch ausdrucksstarken Augen, die Flügelspannweite war gigantisch sie konnte aber keinen Vergleich anstellen. Der Schnabel war scharf und Spitz, sah aber sehr weich aus, der Körper war wunderschön man konnte jede Flamme sehen die er trug wie Federn, der Körper ging über in einen langen Schwanz alles war voller Flammen, aber es sah aus wie ein Federkleid, man konnte jede Flamme sehen, jedes flackern und züngeln der Flamme über dem ganzen Körper, dem Kopf, dem Schwanz und sogar dem Schnabel. Als sie den Raum betrat stieß der Vogel einen freudigen Ruf aus, ein wunderschöner Gesang erklang, er flatterte mit den Flügeln und kam vorsichtig auf sie zu um sie zu begrüßen.

Vorsichtig streckte sie die Hand nach ihm aus da sie nicht wusste was auf sie zu kam blieb sie einfach still stehen und wartete bis das Vogelwesen den Kopf neigte und seinen Schnabel an ihre Hand schmiegte und fiepte leise.

Freude wallte in Olivia auf eine unfassbare Freude sie fühlte sich mit ihm verbunden, er war sie oder sie war er das konnte sie nicht so genau sagen sie wusste nur das das Flammenwesen ein Teil von ihr war. Sie strich ihm über den Schnabel und schaute ihm dabei in die schwarzen Augen und las darin unvorstellbar Freude, also strich sie ihm über den Hals und über einen Flügel und fragte dann: „Wie kann ich dich verstecken? Wie kann ich dafür sorgen das andere nicht sehen können das du da bist?“

Der Vogel neigte seinen Kopf und ruckte kurz mit dem Kopf dann wandte er sich um ging wieder zurück zu einer Wand und ruckte wieder mit dem Kopf als würde er wollen das sie ihm folgte und tat es dann auch. An der Wand wo er mit dem Kopf hin zeigte sah sie dann ein Flammenbild mit dem Wesen das neben ihr stand, der Vogel neigte seinen Kopf das er ihr in die Augen schauen konnte und sie las darin das das die einzige Möglichkeit war um das Wesen vor den anderen zu verbergen, sie musste einen ihrer Schutzzauber darauf legen. Sie spürte auch einen schwachen Hauch von einer fremden Energie auf diesem Bild, das musste der leichte Schutzzauber sein, es fühlte sich vertraut an, es roch nach Marc ganz leicht aber sie versuchte auch noch nicht herauszufinden ob er es wirklich war oder wie er es angestellt haben konnte.

Denn nun war sie an der Reihe ihren Versuch zu wagen sich zu verbergen, also konzentrierte sie sich und wand die Magie die mittlerweile durch sie strömte in ihre Hände und legte sie an das Flammenbild und lies die Magie hineinfliesen und dabei dachte sie daran wie es eine Art Barriere um das Bild bildete, aber irgendwas ging schief und die Flammen die sie umgaben zerbarsten und sie wurde wieder zurück in die reale Welt katapultiert.

Jetzt erst bemerkte sie auch das sie in Flammen stand und das ihr Schutzzauber nicht funktioniert hatte machte sie wütend so dass sie noch stärker loderte und dann die Flammen von sich stieß. Entsetzt darüber was sie getan hatte löschte sie irgendwie mit einem Gedanken und einem kurzen aufwallen von Magie die sie irgendwie benutzte die Flammen und wartete bis der Rauch verging bevor sie den Schaden begutachtete den sie angerichtet haben müsste, aber als sich der Rauch verzog war nichts zu sehen, keinen Kratzer, keine verkohlte Stelle und kein Brandfleck das verwunderte sie und deswegen stand sie auf, streckte ihre Beine aus, dehnte sich und ging dann in den Laden runter mit dem Entschluss Tekla zu fragen warum nichts passiert war.

Unten angekommen war sie erstaunt von dem regen Treiben im Laden niemals hätte sie gedacht das dieser Laden was auch immer er für einer war, so gut laufen würde. Sie blieb noch ein weilchen am Fuß der Treppe stehen und beobachtete Tekla dabei wie sie ihre Kunden bediente, sie reichte Kräuter und Beutel über die Theke, Fläschchen mit verschiedenen Flüssigkeiten, einfach nur beschriebene Schriftrollen oder Bücher, andere Gegenstände von denen Olivia keine Ahnung hatte und sah wie Tekla das Geld entgegen nahm nachdem sie erklärt hatte wie was zu benutzen war oder anzuwenden. Sie war zu allen freundlich und hatte in lächeln für jeden übrig. Selbstverständlich bemerkte sie Olivia und auch andere Kunden bemerkten sie, aber interessierten sich nicht genug für sie. Tekla drehte sich zu ihr um als sie gerade mit einem Kunden fertig war und kam zu ihr die anderen Kunden beobachtend.

„Na wie findest du meinen kleinen Hexenladen? Ich weis, ich weis das klingt altmodisch, aber er lohnt sich, es gibt so viele Menschen hier die gerne irgendwelche kleinen Zauber wollen oder Kräuter um sich angeblich selber Zauber zu schmieden oder Bücher über Hexerei, dabei wissen sie nicht das es niemals funktionieren kann wenn man nicht aus der Anderwelt kommt, wer keine Magie in sich trägt kann keine Zauber wirken. Aber ich merk schon das ist nicht das was du eigentlich fragen wolltest, also was kann ich für dich tun?“

Immer noch erstaunt über den Laden und wie gut er lief drehte sich Olivia wieder zu Tekla und sagte: „Eigentlich nur das ich es nicht geschafft hab, irgendwas ist schief gegangen und ich glaub eigentlich hätte ich deine Wohnung in Brand stecken sollen, weil ich die Kontrolle verloren habe, aber da ist nichts passiert, kein Fleck keine verbrannte Stelle wie kann das sein?“

„Ah sehr gut das heißt das du Zugang zu deiner Magie gefunden hast, ich spüre sie auch in deinem Körper sie ist stärker geworden. Versuche es weiter und keine Sorge wenn du die Kontrolle nochmal verlieren solltest es kann nichts passieren, ich habe den kompletten oberen Bereich mit einem Zauber belegt der dafür sorgt das nichts passieren kann. Ich weis wie schwer es ist seine Fähigkeiten zu kontrollieren und das immer etwas schief gehen kann und mach dir auch keinen Vorwurf. Und wenn du es geschafft hast dann kannst du mir für die Zeit in der du noch bei mir lernst im Laden helfen, aber das geht leider wirklich nur wenn du dein Wesen verborgen hast, weil manchmal kommen auch Anderweltwesen hier her und sind nicht immer gut gesinnt.“

Olivia nickte und ging wieder hoch nachdem Tekla wieder an die Arbeit ging und sich um ihre Kunden kümmerte.

Übung

Olivia verbrachte weitere 4 Stunden damit ihren Schutzschild zu aktivieren, aber scheiterte jedes Mal und brach in Wut aus und explodierte Wortwörtlich. Aber Gott sei Dank konnte nichts passieren, was auch gut war weil es sonst Milliarden gekostet hätte alles zu ersetzten.

Gegend Abend das wusste Olivia schloss Tekla unten den Laden und kam zu ihr hoch in das Wohnzimmer, natürlich nicht ohne vorher einen Schutzzauber auszusprechen der sie vor den Flammen schützte, was sie aber nicht wusste war das Olivia zwar wieder in ihrer Seele war und auch das sie sich mit ihrer Flammenmagie umgeben hatte, das sah man, aber sie versuchte es nicht weiter mit ihrem Schutzzauber, sondern sie verbrachte ihre Zeit nun damit bei ihrem Wesen zu sein, sie unterhielt sich mit ihm, zwar konnte er nicht so antworten wie sie es sich vorgestellt hatte, aber auf seine weise, wie er ihr in die Augen schaute und den Kopf neigte oder nickte antwortete er ihr und manchmal glaubte sie so eine Art telepathische Verbindung zu ihm spürte die erstaunlicherweise immer stärker wurde und manchmal dachte sie ein Wort daraus verstanden zu haben.

Aber selbst wenn sie ihn nicht verstand, verstand sie ihn doch irgendwie, sie fühlte sich gut in seiner Nähe, vollständig, deswegen würde sie noch ein wenig weiter bei ihm in der Nähe sein und erst später wieder versuchen den Zauber zu weben, aber so lange strich sie über die Flammenfedern am Körper, dem Kopf, an den Flügeln und am Schweif. Der Vogel lies es sogar zu das sie sich auf seinen Rücken setzte und ihren Körper an ihn schmiegte, dabei tätschelte sie seinen Hals und hauchte ihm sogar einen Kuss auf den Hinterkopf, sie konnte es nicht leugnen sie liebte diesen Vogel je mehr Zeit sie mit ihm verbrachte.

Irgendwann spürte sie wie ihr Körper an der Schulter gerüttelt wurde und in ihr Ohr geflüstert wurde: „Süße du musst wieder zurück kommen, es ist bald Mitternacht und wir haben morgen noch viel vor, außerdem kann man sich in sich selbst verlieren wenn man zu lange dort bleibt.“

Olivia schreckt ein bisschen zusammen, lies sich aber von dem Vogel gleiten und trat wieder zu dem Bild und hob wieder die Hände diesmal hatte sie so eine Ahnung wie sie es machen musste, der Vogel hatte ihr ein kurzes Bild gezeigt wie sie es machen könnte. Aber genau konnte er es ihr auch nicht sagen.

Sie lies die Magie wieder durch ihre Hände in das Bild fließen, diesmal machte sie kurze Bewegungen wie beim Weben und sie spürte wie sich diese Art Kuppel wie sie es sich vorgestellt hatte bildete. Sie spürte nun aber auch wie der Magiefluss so langsam abbrach und bevor das geschah brach sie lieber ab und hoffte das die bisherige Kuppel da bleiben würde. Also lies sie die Hände sinken, schaute über die Schulter und sah hinter sich den Vogel der ihr mit dem Kopf leicht auf die Schulter tippte und ein freudigen Gesang ausstieß wie sie es schon ein paar Mal bei ihm mit bekommen hatte, wenn er fröhlich war oder sie das Gefühl hatte das er stolz auf sie war.

Auch sie verspürte ein bisschen Stolz weil die Kuppel noch da blieb, sie flackerte aber hielt. Olivia drehte sich zu dem Vogel und tätschelte ihm den Schnabel und versprach ihm das sie morgen wieder kam, zur Antwort stupste er sie an, sang nochmal kurz und dieses Mal verstand sie was er sagte, es war nur ein Wort aber es war klar und deutlich in ihrem Kopf.

„Geh!“

Sie schaute ihm fest in die Augen und nickte, sie spürte das er wusste das sie sich nicht zu lange in sich bleiben durfte und trat wieder in die reale Welt ein und bemerkte auch wie die Magie sie zwar noch umgab aber sie nicht mehr in Flammen stand.

„Es freut mich das du wieder hier bist Süße. Du hast deine Magie jetzt unter Kontrolle ich denke von nun an wirst du sie einsetzten können ohne das du deinen Körper in Flammen hülst, aber wenn du dich sicherer fühlst kannst du es natürlich weiterhin machen. Ich bin auch Stolz auf dich deine Wesen ist jetzt viel stärker verschleiert zwar noch nicht vollständig aber es reicht dafür das du es an deinem ersten Tag geschafft hast. Wenn du so weiter machst hast du Vollständigen Schutz schon in einem vielleicht zwei Tagen.“

„Aber er flackert, wenn ich ihn anschaue, kann er dann wirklich gut sein?“

„Natürlich dauert es seine Zeit aber du bist eine schnell lernende Frau, ich bin sicher schon morgen wird der Schutz nicht mehr flackern und Vollständig, Perfekt sein.“

Olivia war erstaunt diese Frau war beeindruckend sie wusste so viel und hatte ihr seid ihrer Auferstehung mehr geholfen als alles andere und sie wusste es würd noch einige Wochen dauern bis sie genug wusste um alleine klar zu kommen, so lange würde sie bei Tekla bleiben und diese wusste das es nur zu gut deswegen machte sie sich auch die Mühe ihr alles so schnell wie möglich bei zu bringen. Aber Tekla wusste auch das Olivia schnell lernen würde und deswegen konnte sie es sich auch leisten so schnell zu sein. Am nächsten Morgen lief es genauso ab, Tekla ging in ihren Laden und arbeitete, während Olivia wieder in sich ging um den Zauber zu erweitern und zu festigen, dabei unterhielt sie sich weiter mit ihrem Flammenvogel wenn sei eine Pause einlegte um ihre Magie wieder aufzuladen und stellte fest das die Worte die er sagte immer besser zu verstehen waren. Gegen Nachmittag hatte sie den Schutz vollständig gefestigt und den Vogel verstand sie nun ohne Probleme. Er erzählte ihr ein paar Dinge über sich, gab ihr Hinweise dazu was er war, aber sie war sich noch nicht sicher, also ging sie an den Computer nachdem sie aus ihrer Seele aufgetaucht war um weiter Nachforschungen darüber anzustellen und fand auch bald etwas was ihr weiter half und was ihr Gewissheit darüber gab, was sie nun genau war, aber da sie es ganz sicher wissen wollte ging sie zu ihrer neusten besten Freundin, die sie aufgenommen hatte und ihr half mit allem klar zu kommen und beistand was sie tat. Unten im Laden angekommen hörte sie wie Tekla mit ihrem jetzigen Kunden über irgendwelche Kräuter sprach, Olivia nahm das auf und speicherte es ab, wie auch schon die anderen Male als sie Tekla beobachtete wie sie über Dinge sprach um ihre Kunden zu beraten und bedienen.

Olivia wagte es einen Schritt weiter zu gehen und zu Tekla hinter die Theke zu treten um sie an der Schulter zu berühren und ins Ohr zu flüstern, ob sie kurz mit ihr reden konnte. Tekla schrak noch nicht mal zusammen als Olivia hinter sie trat, dass hieß das Tekla die Fähigkeit hatte zu bemerken wenn jemand in ihrer Nähe war, danach musste Olivia unbedingt fragen, aber vorerst lies sie sich von Tekla in ein Hinterzimmer im Laden schicken das nur Person durfte, bis Tekla mit ihrem jetzigen Kunden fertig war.

„Sehr schön Olivia du hast es geschafft dein Wesen komplett zu verstecken, ich bin Stolz auf dich, und du hast es gerade rechtzeitig geschafft wie sich herausgestellt hat, denn wenn der Kunden der den Laden gerade verlässt, gemerkt hätte was du bist, wärst du nicht mehr lange hier gewesen. Aber was wolltest du fragen?“

Olivia wurde nervös, was wäre passiert wenn sie es nicht geschafft hätte, aber darüber wollte sie irgendwie nicht nachdenken, sie wussten für einen kurzen Moment auch nicht wie sie anfangen sollte, also dachte sie sich sie spricht es einfach aus was sie zu sagen hatte: „Eigentlich wollte ich dir nur sagen das ich weis was ich bin und dich fragen ob ich tatsächlich ein Phönix bin!? Ich weis du darfst es mir nicht sagen wenn ich es nicht weis, aber ich habe eigentlich keine Zweifel mehr daran, wollte es aber von einer Person der ich alles zu verdanken habe und alles anvertraue nochmal Gewissheit haben.“

Tekla strahlte wie tausend Sonnen, sie wusste das Olivia gut war und sehr schnell lernen würde, wie die Gesetzte die jedem Anderweltwesen bekannt waren. Wie das Gesetzt das man einem Neuling nicht sagen durfte was er war so lange diese Person es selber nicht wusste.

„Ja Süße, das bist du und du verkörperst das was ein Phönix ausmacht. Du lernst schnell, du wirst wiederauferstehen, wie es wahrscheinlich schon der Fall war, wenn du auf normalem Weg getötet wirst, du hast die Fähigkeit der Flamme und des Feuers in dir. Du musst damit nur noch umzugehen lernen und es gibt von viel mehr Fähigkeiten von denen selbst ich nicht weis, aber die wirst du von alleine meistern. Nun wird es Zeit dich die anderen Dinge zu lehren und du wirst viel lesen um zu lernen. Wir werden schon Morgen dafür sorgen das du im Laden helfen kannst, anfangs nur kleine Sachen bis du weist wie was funktioniert und wie alles läuft, das wird ein kleiner Ausgleich dafür das du hier wohnst und lernst, aber keine Sorge ich habe Gestern ein Konto für dich eröffnet auf das werde ich dir dienen Lohn überweisen, außerdem hab ich dir einen neuen Ausweis und Führerschein besorgt das du dich ausweisen kannst wenn das der Fall sein sollte. Wir werden hier noch viel Spaß zusammen haben, davon bin ich überzeugt!“

Olivia lies sich noch ein Stück weiter in die tiefen des Ladens führen wo eine erstaunlich große Menge an Büchern in Regalen standen und Tekla führte sie an den Schreibtisch und bracht ihr ein paar Bücher über Kräuter und Gewürze, was man damit machen konnte. Bücher über Tränke und Schutzbeutel, Beutel für andere Zauber, Bücher über Rituale und Zauber, über die Anderwelt und ihre Geschichte, insgesamt waren es mindestens 32 Bücher die Olivia studieren sollte.

„Wenn du fragen haben solltest, ruf mich ich helfe sobald ich kann, wenn du etwas anderes wissen willst bin ich für dich da. Ich empfehle dir auch gleich ein paar Tränke und Beutel zur Übung herzustellen, damit du weist wie man sie zusammen stellt. Wenn sie fertig sind dann komme ich und überprüfe sie, wenn sie Richtig sind werde ich sie im Laden verwenden, dann wird das erst einmal eine kleine Zeit lang deine Aufgabe sein bis du sie beinah perfekt kannst und dann tasten wir uns weiter vor. Selbst verständlich kannst du auch rum experimentieren wie es dir beliebt, aber spreng nichts in die Luft.“. erklärte Tekla und das letzte wurde mit einem lachen begleitet ging Tekle in den vorderen Teil des Ladens nachdem die Ladenglocke ertönt war.

Olivia schaute sich die Kräuter und Gewürze und die anderen Dinge auf dem Tisch an und bemerkte in den anderen Regalen von viel mehr von Sachen die leichte magische Spuren besaßen, aber bevor sich Olivia an so etwas wagen würde, nahm sie sich zuerst eines der Bücher über Kräuter vor, dann ein über Gewürze und schließlich eins eins über Schutzbeutel und andere Beutel mit magischem Inhalt und las dann irgendwie alle Bücher auf einmal. Dann erst fing sie an Schutzbeutel, Fluchbeutel, Suchbeuten,… herzustellen. Dann hatte sie irgendwann keine Lust mehr nach den Vorgaben die in den Büchern standen zu spielen und fing an rum zu experimentieren wie sie Kräuter durch andere oder Gewürze tauschen konnte und dabei trotzdem den gewünschten effekt bewirkte. Als Olivia nach Stunden des Experimentierens müde und erschöpft war, ging sie in den Ladenraum und gab Tekla bescheid das sie für heute fertig war und ins Bett gehen würde und erklärte noch das Beutel für die Prüfung auf dem Tisch lagen.

Erst am nächsten Tag erfuhr Olivia das die Experimente mit den Kräutern und Gewürzen beinahe erfolgreich war und wo es nicht der Fall gewesen war, erklärte ihr Tekla warum das nicht ging. Aber die meisten Beutel hatte Tekla schon am Abend in ihre Regale zum verkaufen geräumt.

So zogen die Monate ins Land in denen Olivia lernte ihre Fähigkeiten zu trainieren, was die Anderwelt war und ihre Geschichte, half im Laden die Kunden zu bedienen und die Regale zu füllen, dabei vergieß sie selbstverständlich nie wofür sie so viel lernte und trainierte, sie musste Marc finden, noch immer war sie traurig über sein verschwinden und die Erinnerung daran schmerzte noch wie am ersten Tag, sie vermisste ihn, musste aber erst einmal Stark genug werden um in der Lage zu sein ihn zu finden und eventuell auch kämpfen wenn die Situation es erfordern sollte, darum musste sie alles was erforderlich war darüber lesen, lernen und trainieren.

Ebenso versuchte sie alles über das Halsband der Harmonia herauszufinden, warum ihre Tante es hatte und es ihr überlies, wer Fred Seipert und seine Freunde waren, warum sie das Halsband unbedingt wollten und wo es jetzt sein konnte, genauso wie sie rausfinden wollte wer Marc entführt hatte. Tekla half ihr dabei so gut sie konnte, sagte ihr alles was es über das Halsband zu wissen gab, was nicht im Internet stand, so erfuhr sie zum Beispiel mehr über ihre Vorfahren, denn ihre Familie wachte scheinbar schon seit mehreren Generationen die über Jahrhunderte gingen.

Alle ihre Vorfahren trugen den Phoenix in sich, ihre Feinde hatten aber einen Weg gefunden ihre Vorfahren trotz beinaher Unsterblichkeit zu töten und so zog der Phönix von Person zu Person, denn es gab niemals zwei auf einmal, um das Halsband wenn es gestohlen worden war zu finden oder einfach nur zu beschützen.

Das erklärte zumindest weshalb Olivia zum Phönix geworden war, jemand hatte ihre Tante getötet und da Olivia die letzte ihrer Blutlinie war ging der Phönix auf sie über. Tekla erzählte Olivia auch das es normalerweise in den Familien üblich war, wenn sie ein Wesen in sich trugen das wanderte, dass sie ihre Kinder trainierten damit sie wussten was auf sie zukommen sollte wenn der Phönix in sie fuhr, doch Olivia hatte nie eine Ausbildung erhalten geschweige denn das sie etwas über ihre Vorfahren wusste und selbst Tekla konnte ihr nur das erzählen was sie selber gehört hatte, deswegen konnte Tekla auch nicht genau sagen warum Olivia erst nach ihrem Tod von seiner Macht gespürt hatte.



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