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Die Macht der Ignoranz

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Huhu, ich bin es schon wieder mit einer weiteren FF zu Hakuouki :) Keine Sorge, ich werde auch "Bis wir zu Staub zerfallen" weiterschreiben und bin auch eifrig dabei, aber damit euch die Wartezeit nicht zu lange wird, dachte ich mir, ich lasse euch einen kleinen Happen da :D Ich habe mich einfach mal gefragt, was die Oni eigentlich so die ganze Zeit machen und irgendwie entstand dann das erste Kapitel hierzu xD Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Und Kapitel 2 :)
Hach ja, ich mag es, was zu Chikage und Amagiri zu schreiben. Ich habe letztens "Hakuouki Kyoto Winds" gespielt und auch mal besonders acht gegeben, wie die Dämonen untereinander reden. Ich musste so lachen, ganz ehrlich xD Von "Amagiri, du redest zu viel" bis "Amagiri, was tust du hier? Bist du gekommen, um mir den Spaß zu verderben?" war sehr viel Tolles dabei, so dass ich genug Input hatte, um weiterschreiben zu können xD Na mal sehen, was ihr davon haltet ;)
Viel Spaß~ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Und es passiert mir schon wieder... ich mach doch noch ein weiteres Kapitel xD Ich sollte sowas im Voraus nicht planen, der Plan geht danach nämlich immer selten auf xD Also es gibt noch mehr *wuhu* xD Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
10000 Jahre... nein, nur Spaß :D Mir fiel heute endlich eine Fortsetzung ein und die wollte ich euch nicht vorenthalten. Da das Ganze schon eine Weile her ist, weiß ich nicht, wie charagetreu das jetzt noch ist. Ich bitte also ein bisschen um Nachsicht, beim nächsten Kapitel wird es besser, ich schwöre xD Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Lang, lang ist´s her... aber was lange währt, wird endlich gut oder wie das heißt xD Ich entschuldige mich schon jetzt, wie Chikage hier in diesem Kapitel drauf ist ;D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So, nächste Runde xD Viel Spaß beim Lesen :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Irgendwie hatte ich noch Bock, weiter zu machen xD Ich mag das Pairing *hach* xD Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Dieses Mal nur ein kurzes Kapitel, um eine Vorbedingung zu schaffen, am Ende sage ich mehr dazu. Viel Spaß beim Lesen :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So, hier habt ihr schon mal das Bad Ending. Irgendwie fallen mir die bösen Sachen leichter zu schreiben als die guten Sachen, zumindest ist es bei dieser Serie so ^^" Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Auf zum Endspurt, hier kommt das gute Ende <3 <3 <3 Komplett anzeigen

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Menschen und Dämonen

Menschen waren dumme, engstirnige Geschöpfe. Seit Chikage Kazama nach Japan gekommen war, um die Satsuma zu unterstützen, hatte er sich schon oft davon überzeugen können. Ein wenig erinnerten sie an Ameisen – stur, winzig und leicht zu zertreten.

Chikage wandte seine Aufmerksamkeit auf den Schnee, der draußen unaufhörlich vom Himmel rieselte. Das war wesentlich spannender, als den ewigen Ränkespielen zuzuhören, die gegen Shogunat und damit auch gegen die Shinsengumi geschmiedet wurden. Chikage konnte es nicht mehr hören und es langweilte ihn, hier neben den alten Fettsäcken zu stehen und den Clan vertreten zu müssen, welcher noch Schulden bei diesen törichten Menschen hatte.

Der Honigblonde spielte gerade mit dem Gedanken, sein Schwert in die feisten Körper dieser unwürdigen Maden zu versenken, als er spürte, wie er angestarrt wurde. Er hob den Blick und begegnete cyanfarbenen Augen, die seinem Untergebenen Amagiri Kyuuju gehörten. Der andere spürte seine Unruhe und gab ihm mit einem leichten Nicken zu verstehen, dass er durchhalten und ruhig bleiben sollte. Dies war leichter gesagt als getan.

Viel lieber hätte Chikage diesen Ort verlassen und sich um eine wirklich interessante Sache gekümmert, die sich zuletzt ergeben hatte. Er hatte eine reinblütige, weibliche Oni namens Chizuru Yukimura gefunden und seitdem beherrschte sie seine Gedanken. Gut, sie war nicht das, was er unter einer wahren Oni verstand, denn in den Erzählungen seines Clans waren dies eher starke, unnahbare Schönheiten. Tatsächlich war Chizuru das glatte Gegenteil, denn sie war schwach, ihrer selbst nicht bewusst und wirkte eher wie ein kleiner Junge. Aber ihr Name war einflussreich, ebenso wie ihre Blutlinie. Mit ihr konnte Chikage möglicherweise die Linie seines Clans fortführen und mächtige Nachkommen zeugen, welche die Menschen unterjochen konnten.

Chikage lächelte kaum merklich, wenn er über diese Möglichkeit nachdachte und seine Laune besserte sich ein wenig. Ja, vielleicht sollte er seine Zeit lieber darauf verwenden, anstatt auf diese sabbelnden alten Männer.

„Entschuldigt mich“, sagte Chikage also und verließ das Teezimmer, in welchem sie sich zu viert aufhielten, ohne eine Antwort abzuwarten.

Er trat nach draußen und schlug den Weg Richtung Shinsengumi Hauptquartier ein, was relativ simpel war, denn er konnte Chizurus Aura selbst von hier aus wahrnehmen.

„Ihr verärgert die Satsuma, Chikage-sama“, äußerte sich Amagiri seufzend hinter ihm.

„Dann beschäftige sie, damit sie Ruhe geben. Ich habe andere Pläne“, sagte Chikage ungerührt und setzte seinen Weg fort.
 

Amagiri Kyuujus Seufzen war leiser als der wispernde Schnee, der auf schon vorhandenen Schnee fiel. Er verfolgte, wie Chikage das Quartier der Satsuma verließ und sein Pflichtbewusstsein sagte ihm, dass er dem anderen folgen musste. Normalerweise hätte der Rothaarige das auch getan, doch leider musste er zuerst an ihre Aufgabe denken, welche darin bestand, dass die Satsuma zufrieden waren.

Nochmals seufzend kehrte Amagiri zurück zu den beiden älteren Herren, die sehr griesgrämig und in ihrer Ehre gekränkt aussahen. Niemand verließ einfach so politische Verhandlungen, es sei denn, es wurde ihm erlaubt. Amagiri entschloss sich, die Wogen zu glätten, eine Aufgabe, die ihm mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen war.

„Chikage-sama lässt sich entschuldigen“, sagte er also und verbeugte sich höflich.

„Seine Umgangsformen scheinen nicht sehr ausgeprägt“, meinte einer von ihnen spöttisch und obgleich Amagiri friedliebend war, hätte er nun gerne seine Fäuste sprechen lassen.

Doch er hielt sich zurück, berief sich auf seine innere Ruhe und lächelte die beiden Satsuma-Männer gewinnend an.

„Höflichkeit ist nicht unbedingt angebracht, wenn ein Oni-Clan ums Überleben kämpft. Bitte sehen Sie es Chikage-sama nach“, meinte er und verbeugte sich noch ein wenig tiefer.

Die Männer schien dies zu besänftigen und sie verfielen wieder in ihre ursprünglichen Gespräche. Amagiri war froh, dass er die Krise abgewendet hatte und er entspannte sich wieder. Seine Gedanken wanderten jedoch wieder zu Chikage Kazama, welcher garantiert dieser Oni-Frau nachstellte. Es war normal, dass Oni-Männer den Oni-Frauen nachjagten, doch in diesen Zeiten und dieser Situation war dieses Verhalten eher fatal.

Amagiri war besorgt und er hoffte, dass Chikage kein unnötiges Risiko einging. Manchmal handelte er einfach zu unbesonnen und ging mit einer Härte vor, die nicht unbedingt gerechtfertigt war. Zum Beispiel hatte er eindeutig überreagiert, als sie auf die Shinsengumi getroffen waren. Es war selbst für einen Oni zu herzlos gewesen, wie Chikage mit Okita Souji umgegangen war und Amagiri wünschte sich im Nachhinein, er hätte beide aufgehalten. Aber Amagiri musste genauso sein eigenes Verhalten infrage stellen, schließlich hatte er den Jungen, der Okita begleitet hatte, fast getötet. Manchmal vergaß er, dass seine Stärke nichts Alltägliches in der Welt der Menschen war und dass diese Wesen zerbrechlich wie Schmetterlinge anmuteten.

Manchmal wäre es wirklich besser gewesen, wenn Amagiri doch zum Schwert gegriffen hätte, doch ihm war nie wohl dabei gewesen. Seine Hände waren seine Waffen und er genoss es, sich mit ihnen zu messen, wenn es sein musste. Nun schien aber der Fall einzutreten, dass er öfter zum Kampf gezwungen werden würde, als je jemals zuvor.
 

Die Dämmerung schlug gerade zu, als Chikage endlich das Hauptquartier der Shinsengumi erreichte. Chizurus Duft lag wie ein schweres Parfum in der Luft und benebelte seine Sinne, doch er wusste trotzdem noch genau, was er tat, schließlich war er kein blutjunger Oni mehr. Das Verlangen in ihm wütete zwar wie ein wütender Stier, aber damit konnte Chikage umgehen, schließlich waren extreme Empfindungen sein tägliches Brot.

Chikage spürte noch andere Energien in Chizurus Nähe und er gab ein leises Knurren von sich. Was fand sie nur an diesen Menschen? Wieso hielt sie nur so an diesen schwächlichen Kreaturen fest? Warum war eine Oni der mächtigsten Zweigfamilien nur derart verweichlicht und besaß so viele friedliche Gefühle? Wo war ihr Kampfgeist, ihre Härte?

Kazama zweifelte, dass sie die Richtige für ihn selbst war, aber es war ja nicht so, als hätte er viel Auswahl, seit die Clans vom Aussterben bedroht waren. So sehr er sich auch den Kopf darüber zerbrochen hatte, ihm waren nur zwei andere Wege eingefallen, wie er das Überleben seines Clans sichern konnte. Entweder er ließ sich mit einem Halbblut ein, was er jedoch nicht über seinen Stolz brachte oder er wartete, bis eine angemessene Braut für ihn geboren wurde. Da beide Wege undenkbar waren, blieb ihm nur der Ausweg, Chizuru zu der seinen zu machen und das möglichst bald, bevor ihn seine Triebe zu einem Massaker verleiteten.

Oh ja, es juckte ihn geradezu, in das Hauptquartier der Shinsengumi einzufallen und Krawall zu schlagen, so wie es einem Oni gebührte. Sein Schwert vibrierte quasi von selbst, als ob es seinen Blutdurst imitieren wollte und Chikages Mund verzog sich zu einem fast wahnhaften Grinsen. Es war so lange her, dass er diesen unnützen Menschen gezeigt hatte, zu was er fähig war und am liebsten hätte er bei diesem Kerl mit den schwarzen, langen Haaren und den lila Augen angefangen, der sich das letzte Mal zwischen Chizuru und ihn gedrängt hatte.

„Ruhig Blut, Chikage“, sagte eine freche Stimme über ihm und riss den Rotäugigen aus seinen mordlustigen Gedanken.

„Verfolgst du mich, Kyo?“

Mit einem gezielten Sprung und einer punktgenauen Landung befand sich Kyo Shiranui nun neben dem Honigblonden. Wie immer spielte der Grau-Blauhaarige mit seiner westlichen Waffe, einem silbernen Revolver, der im letzten Licht des Tages verführerisch glänzte.

„Nicht doch. Ich denke, wir hatten zufällig das gleiche Ziel“, grinste Kyo breit und entblößte dabei seine Zähne.

„Du kannst nicht von diesem Sanosuke Sagara ablassen, was?“, erkundigte sich sich Chikage und Kyo lachte leise.

„Erraten... und dich lässt dieses Weib nicht los, oder?“

Chikage gab keine Antwort, schließlich schien Kyo die Antwort schon zu kennen und so hielt er Worte für überflüssig.

„Wo hast du deinen riesigen Schatten gelassen? Ohne ihn ist es nur halb so spaßig“, meinte Kyo jetzt und sah sich um, womit er ohne Frage Amagiri meinte.

„Er kümmert sich um die Satsuma...“

„Wie lästig.“

Chikage konnte Kyo nur zustimmen. Es wäre so leicht gewesen, diese Menschen wie Maden zu zerquetschen, aber Amagiri mahnte immer, dass sie den Clan würdig vertreten und sich nichts zu schulden kommen lassen durften. Chikage konnte förmlich hören, was Amagiri sagen würde, wenn er gewusst hätte, was die beiden anderen Oni viel lieber gemacht hätten. Das Ganze trübte die Stimmung und Chikage nahm sich vor, Amagiri in nächster Zeit ein paar entwürdigende Aufgaben zu geben, um sich dafür zu rächen.

Seufzend wandte sich der Honigblonde ab und trat den Rückweg an.

„Lass uns gehen. Wir sollten nicht überstürzt handeln...“, meinte er und konnte selbst nicht glauben, dass er das sagte.

„Hilfe, Amagiri hat dich mit menschlicher Vernunft angesteckt“, grinste Kyo und Chikage knurrte nur feindselig.

Doch wie Kyo so war, ließ er sich davon nicht abschrecken und er nahm die Spielerei mit seinem Revolver pfeifend wieder auf. Die beiden Oni traten den Rückzug an und überließen die Menschen ihrem tristen Alltag. Zumindest vorläufig~

Ein Land voller Spielverderber

Es war ein verheißungsvoller Tag, das hatte Chikage Kazama tief in sich gespürt, als die Schlacht begonnen hatte. Kanonenfeuer hatte das Hauptquartier der Shinsengumi in Rauch aufgehen lassen und jene, die sich darin befunden hatten, waren geflohen wie die Ratten von einem sinkenden Schiff. Auch seine zukünftige Braut war geflohen und sie hielt genau auf sein Versteck zu.

Lange hatte Chikage sich zurückgehalten, hatte die politischen Treffen über sich ergehen lassen, hatte die Stricke im Hintergrund gezogen und hatte nichts getan, was die Satsuma oder Amgiri hätte verärgern können. Alles für diesen einen Tag, an dem er sich die Frau holen würde.

Ihr Begleiter war ein älterer Mann, also kein Hindernis, soweit Chikage das sehen konnte. Er trat aus dem Schatten der Bäume, die ihn verdeckt hatten und zog sein Schwert, welches in freudiger Erwartung zu vibrieren schien.

„Endlich kommst du zu mir“, lächelte Chikage und Chizuru und Gen fuhren zu ihm herum.

„Yukimura, lauf!“, rief der alte Mann und Chikage war einem Heiterkeitsausbruch sehr nahe.

Es war wirklich ungemein witzig, wie sich die Menschen an ihr erbärmliches Leben klammerten. Dabei wussten sie doch genau, wann es aussichtslos war und sie ihre Zeit auf Erden verwirkt hatten. Aber genau das schien sie noch mehr an ihren Lebensfaden festhalten zu lassen, auch, wenn es aussichtslos war.

Chikage bemerkte die Unruhe in sich und er ließ sie in sein Schwert fließen. Ganz automatisch führte er die Schwertschläge aus und die Wucht fraß sich in den Körper seines Kontrahenten. Blut spritzte und Chikage genoss es.

„NEIN!“, schrie Chizuru auf, als Gen zu Boden ging und begann, aus großen Wunden zu bluten.

Sie legte ihre Hände auf die Wunden, die jedoch zu groß waren, als dass sie sie mit ihren kleinen Händen hätte verdecken können. Und so floss das Leben unaufhörlich aus Gens Körper und ließ sie schutzlos zurück.

„Yukimura... lauf...“, waren die letzten Worte des alten Mannes, ehe seine Stimme versagte und er seinen letzten Atemzug machte.

Chikage wähnte sich am Ziel und auch eine kleine Verfolgungsjagd mit seiner Zukünftigen hätte ihm nicht die Laune verderben können, doch Chizuru blieb einfach dort sitzen.

„Jetzt gehörst du mir“, meinte Chikage und wollte sein Schwert schon wegstecken, doch da kam Bewegung in sie.

Chizuru sprang auf, zog ihr Kodachi und rannte mit einem langgezogenen Schrei auf ihn zu. Chikage wich mit Leichtigkeit aus und parierte ihren Angriff mit einer Hand. Er würde ihr nicht wehtun, wenn er es nicht musste, aber seine Geduld hatte auch ein Ende.

Wieder und wieder versuchte Chizuru, den Dämon anzugreifen, doch immer war er ihr einen Schritt voraus. Letztendlich beendete Chikage das Trauerspiel und stieß sie mit dem Fuß zurück, so dass sie zurückgeschleudert wurde. Chizuru landete auf dem Boden und ihr Schwert flog außer Reichweite.

Chikage schüttelte langsam und fast enttäuscht den Kopf.

„Wieso ist dir dieses Ungeziefer nur so wichtig...? Hat dein Leben in ihrer Mitte deine Urteilskraft geschwächt?“, fragte er sie und obwohl es ihr sichtlich Mühe bereitet, stand Chizuru wieder auf, griff sich einen dicken Ast in ihrer Nähe und nahm ihre Kampfhaltung wieder auf.

„Sie sind meine Freunde! Und für das, was du ihnen angetan hast, wirst du bezahlen!“, rief sie ihm zu.

Der Starrsinn ihrerseits langweilte Chikage. Er hatte noch nie ein so dummes Weibsstück vor sich gehabt, abgesehen von Sen, die sich immer wieder in seine Angelegenheiten einmischte. Aber es war egal... er würde sie von ihrer Sturheit kurieren, sobald sie sein war. Er würde sie einfach außer Gefecht setzen und mitnehmen, dagegen konnte sie und auch niemand sonst etwas ausrichten.

Chizuru rannte abermals auf Chikage zu, die Verzweiflung über Gen´s Tod verlieh ihr Kraft. Sie schwang den Ast, doch der Dämon wich aus, schlug ihr den Ast aus der Hand und hielt sie mit einem Arm fest. Chizuru wehrte sich, kratzte und biss, denn lieber würde sie jetzt sterben, als jetzt aufzugeben.

Chikage gab einen ungehaltenen Laut von sich und er hielt Chizuru sein Schwert dicht an die Kehle.

„Halt still oder ich sorge dafür“, knurrte er kalt und seine dämonische Natur schrie förmlich danach, ihr Gehorsam einzutrichtern.

„Das würde ich lassen, wenn ich du wäre“, sagte plötzlich eine Stimme, die Chikage mittlerweile allzu gut kannte.

Er sah auf, genau wie Chizuru und tatsächlich, da war dieser Vizekommandant mit den purpurnen Augen, die ebenso erbarmungslos schauen konnten, wie es sonst nur Dämonenaugen vermochten.

„Hijikata“, hauchte Chizuru und Erleichterung durchlief sie, während Chikage innerlich vor Wut tobte.

„Du...“, knurrte er feindselig.

Viel zu oft war ihm dieser Hund nun schon in die Quere gekommen. Heute würde damit Schluss sein...

„Du bist im Weg“, sagte Chikage, nahm das Schwert von Chizurus Kehle und schubste sie mit einer schnellen Handbewegung von sich weg.

Sie landete im Gebüsch und würde erst einmal damit beschäftigt sein, sich daraus zu befreien. Währenddessen hatte Chikage genug Zeit, um sich mit diesem verdammten Mibu-Wolf zu beschäftigen, der ihm trotzte. Hijikata Toshizo war seinen Plänen lange genug im Weg gewesen und es würde ihm eine besondere Freude sein, ihn vor den Augen seiner Zukünftigen zu zerteilen und sein Blut vom Himmel regnen zu lassen.

„Dann komm, Toshizo... lass mich dir einen weiteren bedeutungslosen Tod zeigen“, lächelte Chikage kalt und wartete darauf, dass der andere angreifen würde.

Hijikatas Gesichtsausdruck wurde wütend, ja fast dämonisch, als er Chikages Worte vernahm.

„Sagtest du gerade, dass Gens Tod bedeutungslos war...?“, fragte er tonlos. „Sagtest du das?!“

Mit einem Aufschrei stürzte er sich auf Chikage und dieser hatte tatsächlich Mühe, die schnellen Schwertschläge zu parieren, die er nun serviert bekam.

//Was ist mit diesem Mensch...?//, fragte sich der Oni verwirrt. //Etwa, weil sein Kamerad gestorben ist? Ist dies die Kraft der Verzweiflung?//

Doch letztendlich schüttelte der diese bedeutungslosen Gedanken ab, die ihm hier sowieso nichts brachten. Hijikata Toshizo würde nicht noch einmal seine Pläne durchkreuzen und wenn Chikage damit bis zum Äußersten gehen musste, dann würde er es tun.

„Ich hätte nicht gedacht, dass eine Made wie du mich dazu bringen würde...“, sagte er und beschwor seine dämonische Kraft.

Chizuru keuchte erschrocken auf, als die Hörner an seiner Stirn sichtbar wurden und seine Haare sich silbrig weiß färbten, aber er achtete kaum darauf. Sie würde sich mit der Zeit an seine wahre Gestalt gewöhnen und irgendwann selbst diese Wandlung vollziehen. Doch das war etwas, worum er sich später Gedanken machen konnte, zuerst musste er Ungeziefer zur Staub zermalmen.

Chikage lächelte und griff an und das Blatt wendete sich. Dieses Mal hatte sein Gegner die Mühe, Angriffe zu parieren und Chikage machte es zu einem Spiel. Er nutzte die schwächlichen Sinne des anderen aus und bewegte sich mit schillernder Schnelligkeit, bis Hijikata vor ihm im Staub kniete. Es war ein Leichtes, ihm das Schwert aus den Händen zu schlagen, fast zu leicht.

„Ist das alles, was von deiner Wut übrig geblieben ist? Ich bin fast schon enttäuscht... ich hatte mehr von einem schwächlichen Mibu-Wolf in Rage erwartet. Aber gut... du bist nichts weiter als ein Mensch, es hätte mir klar sein sollen.“

Chikage holte aus, doch Hijikata brachte sich mit einem Sprung nach hinten in Sicherheit und sicherte sich sein Schwert.

Chikage lachte über diese verzweifelte Aktion und noch mehr, als Hijikata aus seinem Yukata sein Fläschchen mit roter Flüssigkeit zog.

„Hijikata, nein!“, rief Chizuru, doch wie Chikage ignorierte der Dunkelhaarige die Frau.

„Siehst du keinen anderen Ausweg? Wie armselig... als ob du als schlechte Kopie zu mehr fähig wärst!“, lachte Chikage und konnte über diese Verzweiflungstat nur den Kopf schütteln.

„Das werden wir sehen“, sagte Hijikata und nahm das Mittel zu sich.

Die Verwandlung erfolgte schnell, seine Haare wurden silbrig weiß und er schien keine der Nebenwirkungen zu haben, nicht einmal Schmerzen. Die purpurnen Augen leuchteten rot und eine Aura der Stärke umgab ihn.

„Ich werde nicht länger tatenlos zusehen... ich werde nicht länger erdulden, was um mich herum geschieht, während Oni und Feiglinge des Shogunats mit uns machen, was sie wollen!“, rief er und griff an.

Sein Angriff war machtvoll und riss Chikage fast von seinen Füßen, doch er hielt stand.

//Was soll das...?!//

Seine Hände begannen zu zittern, während Hijikata mehr Druck auf ihn ausübte und Chikage konnte es nicht fassen. Nein, das durfte nicht sein!

„Was ist los? Du scheinst zu schwächeln, Dämon“, meinte der Shinsengumi lächelnd und Chikage sah rot vor Wut.

Nein, nicht schon wieder! Wieso vereitelte dieser missratene Rasetsu seine Pläne? Und woher nahm er die Kraft dafür?!

Hijikata schob Chikage von sich und griff erbarmungslos an. Chikage taumelte, als die Klinge des Gegners tief in seine Wange schnitt und er brachte sich mit einem Sprung nach hinten in Sicherheit.

„Du verdammter-!“, keuchte er und befühlte die Flüssigkeit, die seine Haut nun benetzte.

Er wusste auch ohne hinzusehen, dass es Blut war und er konnte nicht fassen, dass es dieser Wolf von Mibu geschafft hatte, ihn zu schneiden.

„Das wirst du bereuen, Abschaum!!!“, schrie Chikage wütend und er preschte nach vorn.

Klinge traf auf Klinge und sie starrten einander in die Augen, bereit, jede Schwäche des anderen auszunutzen. So kämpften sie immer verbissener, sich keine Blöße gebend. Chikage nutzte eine Lücke, schlug Hijikata zurück und setzte zum Gegenangriff an, als sich plötzlich eine Gestalt zwischen die Kämpfenden schob und die Schwerter mit bloßen Fäusten aus der Bahn warf.

Chikages Wut kannte keine Grenzen, als er sich des roten Haares und der großen Gestalt gewahr wurde.

„Amagiri... was glaubst du, was du da tust?!“, fauchte er außer sich, doch wie immer ließ sich Amagiri Kyuuju davon nicht aus der Ruhe bringen.

„Die Armeen sind bald hier“, meinte Amagiri lediglich, als ob dies alles erklären würde und er wandte sich zu Chikages Ärger an Chizuru und Hijikata.

„Ihr solltet gehen. Dieser Kampf wird eines Tages fortgesetzt werden.“

Damit packte Amagiri Chikages Schulter und noch ehe Chikage bis Drei zählen konnte, verschwamm die Sicht und sie befanden sich einen Moment später im Versteck der Oni. Amagiri ließ Chikage los und wollte seiner Wege gehen, doch Chikage hielt ihn auf, indem er ihn am Kragen packte.

„Du verdammter Bastard! Was bildest du dir ein? Ist dir klar, was du gerade getan hast?!“

Amagiri reagierte ungerührt, schließlich kannte er Chikages Wutausbrüche nur zur Genüge.

„Ich rettete Euch vor der Entdeckung. Wenn unsere Existenz noch mehr Menschen zuteil wird, wird es bald keine Dämonen mehr geben, um die man sich sorgen könnte.“

Chikage packte Amagiri noch fester und hielt ihm das Schwert an den Hals. Mordlust überkam ihn, doch er wusste, dass er in seinen Plänen nicht auf den Rothaarigen verzichten konnte, so sehr der andere ihn auch dazu reizte.

„Du bist eine Schande für die Dämonen, Amagiri Kyuuju. Warum gehst du nicht gleich zu den Menschen und lebst unter ihnen, es macht langsam keinen Unterschied mehr! Wann hast du nur deinen dämonischen Stolz verloren?!“, knurrte Chikage verächtlich und ließ Amagiri nach dieser vernichtenden Rede einfach stehen.

Doch der Rothaarige war es dieses Mal, der reagierte und Chikage an der Schulter zurückhielt.

„Ich verfüge zumindest über die Zurückhaltung, die eigentlich Ihr haben solltet, Chikage-sama“, sagte er, doch zum ersten Mal glomm auch in seinen cyanfarbenen Augen Wut auf.

„Zurückhaltung? Ich nenne es Schwäche“, trieb Chikage das Spiel noch weiter auf die Spitze und er lachte, als Amagiri ihn am Kragen packte.

„Ja, Schwäche nenne ich es, wenn man mit dem Feind sympathisiert. Wie wäre es, wenn du zu ihnen gehst und nachschaust, wie weit du ihnen in den Arsch kriechen kannst?“, schlug Chikage vor und genoss es, als die Wut in Amagiris Augen nochmals zunahm.

„Ihr seid nicht Ihr selbst... ihr verhaltet Euch wie ein einfältiges Dämonenkind, Chikage-sama.“

„Besser ein Dämonenkind als gar kein Dämon. Besser einfältig, als ein Verräter der eigenen Reihen!“

Amagiris Augen loderten auf und Chikage wusste, dass er den Schwachpunkt des anderen gefunden hatte. Wenn es um Ehre und Loyalität ging, verstand Amagiri Kyuuju keinen Spaß mehr.

„Wenn Ihr ein beliebiger Dämon wäret und nicht das Oberhaupt des Kazama-Clans, dann...“, knurrte Amagiri und Chikage überlief ein eiskalter Schauer, doch er ignorierte es.

„Was dann? Was würdest du dann mit mir machen, hm?“

Amagiri ließ Chikage los und wollte gehen, doch Chikages Lachen und die darauffolgenden Worte ließen ihn abermals innehalten.

„Ja, ganz Recht... du würdest gar nichts tun, du Feigling.“

Amagiri fuhr ungehalten herum und dieses Mal packte er Chikage mit beiden Händen am Kragen und drückte ihn gegen einen nächstgelegenen Holzpfeiler. Er hob ihn hoch, aber noch immer verlor Chikage nichts von seiner Arroganz.

„Was ist, Amagiri, willst du mich schlagen? Willst du mir wehtun? Dann tu es... hör einfach mal nicht auf Befehle, sondern gib deiner dämonischen Natur nach. Oder traust du dich nicht, nur, weil ich über dir stehe?“

Amagiris Augen flackerten und gaben das dämonische Aussehen frei, was in Chikage ein Kribbeln auslöste, doch noch immer hatte er nicht genug. Wieder zeigte er sich provozierend.

„Mach einmal das, was dir niemand vorgebetet hat“, sagte er... und noch wusste er nicht, wie sehr er diese Worte bereuen würde.

Die Macht der Ignoranz

Chikage erwachte mühevoll, seine Sinne gehorchten ihm kaum. Er gab frustrierte Laute von sich, als er feststellte, dass es nach wie vor kein Traum war, sondern die Realität. Dieses Gefängnis hier, dass ihn umgab, war echt.

//Verdammter Amagiri...//, dachte er schwach und biss die Zähne zusammen, als sich sein Körper protestierend in seinen Fesseln meldete.

Niemals hätte er geglaubt, dass der andere zu so etwas fähig war, doch nun hatte er den Salat, weil er den Rothaarigen so dermaßen unterschätzt hatte. Er hatte ihm einfach nicht mehr zugetraut als dass er sehr stark und beherrscht war. Doch genau diese Beherrschung hatte er ins Wanken gebracht und hatte etwas heraufbeschworen, dass er nicht hatte kontrollieren können, wie sonst auch.

Chikage zerrte nun an den Hand- und Fußfesseln, die ihn gleichzeitig noch an die Wand ketteten. Die Fesseln waren so straff, dass er sich kaum rühren konnte, aber das war wohl des Kerkermeisters Absicht. Wieder gab er wüste Flüche von sich und riss an den Fesseln, bäumte sich auf, doch die Fesseln gaben keinen Moment nach.

In diesem Moment ging die Tür langsam auf und Amagiri höchstselbst betrat den Raum. Chikages Wut war sofort wieder da. Dieser verdammte Mistkerl hatte ihn mit einem Schlag bewusstlos geschlagen und hatte ihn hierher verschleppt. Hin und wieder ließ sich Amagiri blicken, um nach dem Rechten zu schauen, doch mehr auch nicht. Er redete wenig bis kaum mit seinem Gefangenen, sah nach, ob die Fesseln auch noch fest genug waren, dass sie Chikage das Blut abschnürten und ging dann wieder.

Chikage regte das maßlos auf und auch, dass niemand ihn befreite. Das hatte er nun davon, dass er sich nur um sich selbst und seine Belange gekümmert hatte, denn so hatte Amagiri alles und jeden korrumpieren können und dafür sorgen können, dass Chikage hier unten versauerte.

„Ihr seid sicher langsam am Ende eurer Kräfte. Habt Ihr einen Wunsch, Chikage-sama?“, wollte der große Rote plötzlich wissen, doch es steckte eine andere Absicht dahinter als Fürsorge.

Oni hatten genau eine Schwäche. Sie waren an genau eine Sache gebunden, die sie zu sich nehmen mussten, sonst würden sie nach einer gewissen Zeit sterben. Diese Schwäche zu offenbaren und woran sie gebunden war, kam einem Todesurteil gleich. So hatte der Peiniger einen in der Hand und genau das war wohl Amagiris Ziel. Aber Chikage hatte keine Wahl, denn er war bereits am Limit, weil er nach dem Kampf mit diesem Wolf von Mibu nichts zu sich genommen hatte. Sein Körper brannte bereits von innen und nicht lange und er würde das Bewusstsein verlieren.

Chikage hasste es, seinen Stolz herunterschlucken zu müssen, um jene Sache hervorzubringen, aber hier ging es um Leben und Tod. Er wollte nicht sterben, er hatte noch viel zu viel vor, als dass es hier in einem kleinen Untergrundgefängnis enden durfte.

„Sake...“, presste er hinter zusammengebissenen Zähnen hervor und er verwünschte Amagiri dafür, dass dieser ihn soweit getrieben hatte.

Amagiri nickte und ging das Gewünschte holen. Als er wenig später wieder auftauchte, hatte er ein schmales, hohes Gefäß und eine Trinkschale bei sich. Er füllte die Trinkschale und kam damit zu Chikage. Natürlich durfte er nicht selbst trinken, das hatte Chikage sich schon denken können und der Zorn loderte in ihm auf, als Amagiri die Schale an seine trockenen Lippen setzte. Noch eine Erniedrigung mehr...

„Trinkt... Ihr müsst wieder zu eurer Stärke finden“, wies Amagiri ihn an und die Gier nach Leben überwog.

Chikage trank so hastig, dass er husten musste, doch dennoch verlangte er nach mehr. Amagiri ging zu dem hohen Gefäß, füllte die Schale neu und trat erneut an Chikage heran, um ihn zu füttern. Dieses Mal agierte Chikage wieder hastig und ein dünnes Rinnsal der Flüssigkeit rann ihm das Kinn hinab.

Amagiris Augen weiteten sich kurz bei diesem Anblick, als er dies verfolgte und er erregte damit Chikages Ärger.

„Was ist... was starrst du mich so an?!“, wollte er wissen, als ihm der Atem ganz plötzlich entwich, denn Amagiri beugte sich nach vorn und fing den Sake mit der Zunge auf, genau an seinem Kinn.

Chikage wurde nicht mehr und die Wut äußerte sich heiß in seinem Inneren.

„Was fällt dir ein?!“, rief er und vergessen war die stumme Einvernehmlichkeit, die sie vorher miteinander geteilt hatten.

Amagiri wich augenblicklich zurück, wenn auch so langsam, dass es wenig respektvoll gegenüber Chikage war und er verbeugte sich entschuldigend.

„Verzeiht... ich wollte Euch nur nicht mit meinen beschmutzten Händen säubern“, meinte er völlig ruhig und zeigte Chikage seine völlig verdreckten Handschuhe, die wohl heute einen Kampf gesehen hatten.

Chikage beruhigte sich notgedrungen und sein Gefühlsausbruch war ihm nun unangenehm.

„Sag das doch gleich“, knurrte er leise. „Und dann sag mir auch gleich, wann du mich endlich frei lässt.“

Amagiri seufzte und stellte die Trinkschale zu dem hohen Gefäß. Er sah enttäuscht aus und er verbeugte sich zum Abschied.

„Gehabt Euch wohl, Chikage-sama. Ich komme euch bald wieder besuchen“, meinte er und damit ging er, die beiden Gefäße absichtlich zurücklassend, damit sie Chikage verhöhnen konnten.

Amagiri hatte noch nicht ganz den Ausgang des Gefängnisses erreicht, als er Chikage Kazama frustriert brüllen hörte und seine Lippe kräuselten sich zu einem seltenen Lächeln. Es war wirklich ein kleines Privileg, wenn man einen Befehl missachten konnte.
 

Amagiri ließ sich lange nicht blicken und die Sakeflasche und die Trinkschale verhöhnten Chikage noch immer. Manchmal bildete er sich ein, dass der Alkohol zu ihm herüberwehte, doch das war Schwachsinn, hatte eine dicke Ratte doch das Gefäß umgeworfen. Der kostbare Sake, der Chikages Lebensgeister hätte wecken sollen, war im Boden verronnen und erst da hatte der Blonde echte Verzweiflung gegenüber seiner Lage empfunden.

Mittlerweile ging es ihm nur noch miserabel, aber dafür spürte er die einengende Wirkung seiner Fesseln nicht mehr. Seine Gelenke waren viel zu taub, um noch irgendwelche Impulse an sein Gehirn senden zu können und der Schmerz war schales Echo, welches Chikage schon längst zu ertragen wusste.

Er hob kaum den Kopf, als die Tür seines Gefängnisses aufschwang, aber anhand der Schritte konnte er erkennen, dass es sich um Amagiri handelte und tatsächlich hob dieser wenig später Chikages Gesicht mit einer Hand zu sich. Chikage konnte seinen Kopf nur so halten, weil Amagiri ihm dabei half.

„Seht Ihr es nun ein, Chikage-sama?“, wollte Amagiri wissen, doch Chikages Augen schauten nur stumpf aus ihren Höhlen und als Amagiri die Hand wieder wegnahm, kippte sein Kopf nach unten. Er hatte keine Kraft mehr, weder, um sich zu entschuldigen, noch, um wütend zu werden.

Amagiri ging in die Hocke und nestelte an seinen Fußfesseln herum. Er löste sie und als das Blut in seine Gelenke zurückkehrte, gab Chikage einen Schmerzensschrei von sich. Das Gleiche wiederholte sich, als Amagiri die Handgelenke aus ihren Gefängnissen befreite und Chikage konnte sich nicht halten. Nur die Fesseln hatten ihn aufrecht gehalten, doch nun kippte er gegen Amagiri, der ihn zum Glück sicher auffing. Schwäche durchzog Chikages Körper, er war am Limit und er brauchte schnellstens Sake, doch seine Zunge klebte an seinem Gaumen, er fand keine Kraft, um zu sprechen. Ihm wurde schwarz vor Augen, die Bewusstlosigkeit winkte ihm bereits zu, wollte ihn willkommen heißen. Chikage war versucht, nachzugeben...

„Bleibt wach, Chikage...“, befahl Amagiri plötzlich und der Blonde fühlte sich auf dessen Arme gehoben.

Er hielt sich wach, folgte Amagiris Befehl und er fühlte, wie er fortgetragen wurde. Es war schwer, die Augen offen zu halten, doch irgendwie schaffte er es. Amagiri verließ unterdessen das Gefängnis, erklomm die Wendeltreppe nach oben und erreichte ein höhergelegenes Stockwerk. Er ging zielstrebig zu einer Tür, durch die er ein kleines, aber geräumiges Zimmer erreichte. Er legte Chikage auf einem schmalen Bett ab und ließ ihn dort liegen, ehe er sich kurz entfernte.

„Ama...giri...“

Seine Stimme war nicht mehr als ein raues, kratziges Flüstern und doch tauchte der mächtige Kopf des Roten über ihm auf.

„Es ist alles in Ordnung, Chikage-sama“, sagte er beruhigend und Chikage wollte ihm gerne glauben, doch sein Körper sandte andere Signale aus.

Amagiri verschwand wieder aus seinem Blickfeld und kehrte aber kurz darauf mit einer Sakeflasche zurück. Er versuchte, Chikage etwas davon einzuflößen, doch der Blonde war bereits viel zu schwach dazu. Kurzentschlossen nahm Amagiri selbst den Alkohol zu sich, beugte sich herab zu Chikage und flößte dem blonden Oni so die Flüssigkeit ein. Chikage spürte den sanften Druck von Amagiris Lippen auf seinen und wie durch einen dichten Neben hindurch, der auf all seine Sinne drückte, nahm Chikage wahr, wie belebender Sake seine Kehle hinunterrann. Amagiri ließ wieder von ihm ab, wiederholte das Ganze aber zwei bis drei Mal, bis der Blonde endlich wieder Farbe in seinem Gesicht hatte.

Chikages Lebensgeister meldeten sich nach und nach zurück und doch hatte er sich noch nie so schwach gefühlt. Mühevoll richtete er sich auf, doch er wurde sofort wieder nach unten auf das Bett gedrückt.

„Ruht euch aus, Chikage-sama“, war das Letzte, was Chikage noch hörte, dann driftete sein Bewusstsein in den Schlaf ab.

Amagiri rieb sich schuldbewusst den Nacken, während er beobachtete, wie Chikages Atemzüge ruhiger und entspannter wurden. Er hatte sich von seiner Wut mitreißen lassen und hatte den anderen damit fast getötet. Er, der Besonnenste von allen Oni, die es auf der Welt gab, hatte den Kopf verloren... Amagiri konnte es immer noch nicht fassen und er schüttelte fassungslos den Kopf über sich selbst.

Natürlich hatte auch Chikage einen beträchtlichen Anteil daran, dass die Lage so sehr eskaliert war, aber dennoch hätte es Amagiri nicht soweit kommen lassen dürfen. Sie waren Oni, eine von Menschen bedrohte Art und da konnten sie es sich nicht leisten, den Kopf zu verlieren und sich gegenseitig zu bekämpfen.

Amagiri besah sich Hand- und Fußgelenke des Blonden und neuerliche Schuldgefühle wallten in ihm auf. Zum Glück besaßen Oni über übernatürliche Selbstheilungskräfte, so dass man die Wunden, die er Chikage zugefügt hatte, bald nicht mehr sehen würde. Aber das war keine Entschuldigung dafür, dass er sie ihm trotzdem zugefügt hatte und das aus vollkommen egoistischen Gründen.

Der Rothaarige schüttelte den Kopf über sich selbst und deckte den anderen zu. Wenn er es sich recht bedachte, dann war das nicht wieder gut zu machen... Amagiri seufzte. Anscheinend waren sie nun schon so lange unter Menschen, dass er sich ein paar Eigenarten abgeschaut hatte. Er beschloss, es auf jede erdenkliche Weise wieder gut zu machen, sobald Chikage-sama erwachte. Wenn er Glück hatte, würde es nur auf einen kleinen Kampf hinauslaufen...

Der Schwachpunkt eines Oni

Kyo Shiranui saß auf einem der Dächer des Satsuma-Hauptquartiers und genoss die Aussicht. Zur Zeit gönnten sich alle eine Pause und schonten ihre Kräfte, zumindest, was die schwächlichen Menschen anging.

Der Grau-blauhaarige grinste in sich hinein. Die Oni hatten sich indes neu formiert und hatten eine eigenständige Zuflucht gefunden, es lief alles nach Plan. Bald konnten sie den Ränkespielen der Menschen den Rücken zukehren... das hieß, wenn sich alle an die Abmachung hielten.

Ein hochgewachsener Oni mit roten Haaren erweckte Kyos Aufmerksamkeit und er verfolgte Amagiri mit seinem Blick. Da die abendliche Dämmerung langsam einsetzte, ahnte der Schütze schon, was das Ziel des stillen Einzelgängers war und er wollte seinen Blick schon abwenden, als er hinter Amagiri in einiger Entfernung Kazama stehen sah, der sich in den Schatten versteckte. Anscheinend verfolgte der Blonde den anderen und Kyo gluckste vergnügt. Er hatte dieses Schauspiel schon mehrfach gesehen, genau genommen, seit Amagiri und Kazama aneinander geraten waren.

//Ich wüsste zu gern, was da los gewesen ist//, dachte Kyo, während er den beiden zusah, die sich nach der Sache reichlich merkwürdig verhielten.

Amagiri war stiller als sonst, zog sich viel zurück und ab und zu sah er Kazama so an, als wolle er ihm unbedingt etwas sagen, was er aber nicht über seine Lippen bekam. Kazama wiederum machte keine Schwierigkeiten mehr, wenn es um irgendwelche Treffen mit menschlichen Oberhäuptern ging, sondern war nahezu handzahm... wenn nicht diese bodenlose Arroganz gewesen wäre, wie ihm wie immer aus allen Poren kam.

Wieder grinste Kyo und schüttelte den Kopf. Er würde den Teufel tun und sich einmischen, denn zuschauen war gerade viel unterhaltsamer. Er war gespannt, wann wohl erneut die Fetzen fliegen würden, doch natürlich wollte er dann nicht in der Nähe sein.
 

Kazama konzentrierte sich darauf, völlig lautlos und in gebührlichen Abstand zu agieren. Seit Tagen beschattete er Amagiri, verlor ihn aber immer wieder aus den Augen. Dieses Mal sollte ihm das nicht passieren, das hatte er sich vorgenommen und so war er bis in die Haarspitzen konzentriert auf sein Ziel.

Nachdem der andere an seine Schwäche gekommen war, setzte er nun alles daran, auch Amagiris Schwäche herauszufinden, doch bisher ohne Erfolg. Der Rote nutzte immer neue Wege zu seinem Ziel und schüttelte ihn dann doch wieder ab, doch heute ging er sehr zielstrebig zum Vergnügungsviertel der Satsuma.

//Was will er dort?//, fragte sich Chikage, doch es waren einfach zu viele Möglichkeiten.

Er musste mit eigenen Augen sehen, was Amagiris Schwäche war, um dieses Wissen anschließend gegen diesen einsetzen zu können.

Der Rothaarige ging zielstrebig durch das Vergnügungsviertel, mied aber Bars oder billige Absteigen, auch die Glücksspielzelte mied er. Es war klar, dass Amagiri hier nicht zum ersten Mal war, denn hier und da wurde er begrüßt wie ein alter Freund.

Kazama wurde immer verwirrter. Was wollte Amagiri hier?

Der Rothaarige blieb plötzlich stehen und Kazama rettete sich gerade so in eine Nische, wo er mit klopfendem Herzen wartete. Er nahm sich ein paar Sekunden Zeit, lugte dann vorsichtig um die Ecke... und konnte Amagiri nirgends sein.

„Verflucht!“, zischte Chikage und schaute sich um.

Es waren nur Sekunden gewesen und trotzdem war ihm Amagiri entwischt, wie jedes Mal. Trotzdem war Chikage nicht bereit, jetzt schon aufzugeben, also eilte er zuerst zu der Stelle, wo er den anderen Oni das letzte Mal gesehen hatte. Er schaute sich von dort in jede Richtung, doch es gab wieder zu viele Möglichkeiten und Amagiri hinterließ keine Spuren.

Chikage schaute sich nochmals um und überlegte. Von hier aus waren sechs Lokalitäten gut zu erreichen. Es handelte sich dabei um zwei einfache Läden mit verschiedensten Angeboten, drei Lokale, aus denen diverse Essensgerüche drangen, sowie ein Glücksspielzelt und ein unscheinbarer Eingang zu einem Etablissement, welches Frauen anbot, eine angeblich schöner als die andere.

Chikage glaubte nicht, dass Amagiri hierher ging, um einzukaufen, weiterhin brauchte er als Oni keine normale Nahrung. Zudem hatte er die Glücksspielzelte vorhin auch gemieden und somit blieb ihm nur das Etablissement, welches Chikage gern am wenigsten kennengelernt hätte. Doch wenn er etwas gegen Amagiri in der Hand haben wollte, dann musste es wohl sein.

Kurzentschlossen betrat der Blonde das Gebäude. Es wirkte nicht anders als andere dieser Art, leider aber auch genauso groß und unübersichtlich. Er würde ewig brauchen, bis er alles durchsucht hatte und Chikage wollte schon aufgeben, als er von Weitem das auffällige rote Haar Amagiris sah, der sich jetzt mit einer dunkelhaarigen Frau in den hinteren Bereich verzog. Chikage nahm die Verfolgung auf und sah die beiden gerade noch in einem der Zimmer verschwinden. Er ging in eins der Nebenzimmer und verriegelte dieses von innen, dann lehnte er sich an die Wand, die dieses Zimmer mit dem von Amagiri verband und lauschte.

„Wie geht es Euch, Amagiri-sama?“, fragte eine weibliche Stimme.

„Den Umständen entsprechend. Und Euch, Chiyo-dono?“

Glockenhelles Lachen erklang.

„Ähnlich. Aber nun sagt mir, was hat sich mit Eurem Herrn ergeben? Ist er Euch gegenüber noch immer... wie nanntet Ihr es kürzlich? Kratzbürstig?“

Die Frau kicherte und Chikage standen die Nackenhaare zu Berge. Er mochte diese Frau nicht und in ihm entstand das Bedürfnis, sie mit seinen bloßen Händen zu erwürgen. Und was war das eben? Meinte Amagiri mit dem „kratzbürstigen Herrn“ etwa ihn?!

„So schlecht ist er nicht... ich habe mich damals nur hinreißen lassen. Ich war unbeherrscht“, hörte man Amagiris ruhige, tiefe Stimme.

Wieder lachte Chiyo und Chikage ärgerte sich, dass er nichts sehen konnte. Er beschloss, ein klein wenig seiner Kraft einzusetzen, um durch diese Wand sehen zu können und einen Moment später sah er Amagiri und Chiyo wie Vertraute nah beieinander sitzen. Der Anblick versetzte Chikage einen Stich und am liebsten hätte er geknurrt, doch er verbiss es sich.

„Oh, Ihr nehmt ihn in Schutz, das ist ja fast süß“, lächelte Chiyo belustigt und barg ihr Gesicht hinter einem Fächer, während sie Amagiri nicht aus den Augen ließ.

Dieser gab ein unverständliches Geräusch von sich und wieder lachte Chiyo und sie stieß den großen Oni neben sich an. Noch so eine vertraute Geste, die Chikages Gemüt zum Kochen brachte. Was erlaubte sich diese Person? Und warum tat Amagiri nichts dagegen?

„Bevor ich Euch weiteres von ihm erzähle, brauche ich etwas von Euch“, seufzte Amagiri jetzt und Chiyo legte den Fächer weg.

„Natürlich, wie gedankenlos von mir. Aber danach möchte ich alles hören, Amagiri-sama“, gurrte sie und einen Moment später beugte sie sich zum ihm.

Chikage verstand es erst nicht, doch als Amagiri sich ebenfalls ihr zuwandte, verstand er sehr gut. Die beiden waren dabei, sich zu küssen...

Kazama sprang auf, taumelte von der Wand weg und schloss die Augen, die auf einmal zu brennen schienen. Was hatte er sich dabei gedacht, hierher zu kommen? Es ging ihn nichts an, was Amagiri tat, solange er auf seiner Seite war... oder?

Chikage atmete gequält ein und wieder aus. Woher kam dieser Druck auf seiner Brust, seine Aufgewühltheit? Warum fühlte er sich so?

In seinen Gedanken verformte sich das Bild, welches er eben gesehen hatte und er hatte plötzlich Amagiri vor sich. Er durchlebte nochmals, wie der andere ihm Sake eingeflößt hatte, weil er es selbst nicht mehr gekonnt hatte. Auch das war ein Kuss gewesen, allerdings lediglich aus Funktionalität. Es war nicht weiter als ein Gefallen gewesen, damit Chikage nicht krepierte, mehr aber auch nicht.

Das hier zwischen Amagiri und Chiyo war anders. Es geschah auf freiwilliger Basis, es war spielerisch und ohne jeden Zweck... und dieses Wissen nahm Chikage die Luft zum Atmen. Ihm entwich ein Keuchen und er presste sich schnell die Hände auf den Mund.

Da drangen plötzlich Gesprächsfetzen aus dem Nachbarzimmer.

„...sollten ... nicht...da... jemand...“

Chikage wollte gerade seine Fähigkeiten wieder aktivieren, als eine Stimme glockenhell durch sein Gehirn drang.

„Ihr seid Chikage-sama, ja? Amagiri hat mir bereits so viel von Euch erzählt. Kommt doch zu uns, ich brenne darauf, Euch kennenzulernen“, sagte Chiyo und Chikage rang sich dazu durch, dieser Bitte zu folgen.

Amgiris Blick wich er aus, als er das Zimmer öffnete und eintrat. Er beschäftigte sich lieber mit den goldgelben Augen von Chiyo, die diese nun als Oni auswiesen. Sie war nicht reinrassig, sondern ein Mischlingswesen, aber dennoch hatte sie Präsenz, das musste er ihr lassen.

„Setzt Euch doch“, sagte Chiyo liebenswürdig und klopfte auf ein Kissen, welches sich neben ihr befand.

Knurrig setzte sich Chikage, doch das brennende Gefühl in ihm verschwand einfach nicht, ebenso wenig wie die Frage, ob sich die beiden geküsst hatten oder nicht.

//So etwas Schwachsinniges... wieso mache ich mir deshalb überhaupt Gedanken!//, schimpfte Chikage innerlich mit sich selbst, ehe er Chiyo misstrauisch anschaute.

Oder lag es an ihr? Stellte sie diese Absurditäten mit ihm an? Hatte sie ein Talent, dass selbst Oni in ihren Emotionen beeinflusste?

„Chikage-sama. Was tut Ihr hier?“, fragte jetzt Amagiris dunkle Stimme und Chikage sah zu ihm, nur um zu entdecken, dass der andere die Arme verschränkt hatte und ihn finster anschaute.

War er etwa sauer?

Ein Kribbeln überlief Chikages Nacken, erinnerte er sich doch daran, was das letzte Mal passiert war, als Amagiri auf ihn wütend gewesen war. Trotzdem hatte er nicht vor, nachzugeben oder anderweitige schwächliche Aktionen zu starten, also rettete sich Chikage mit seiner Arroganz.

„Nur eine Laune“, gab er von sich und wandte wieder den Blick ab, der jedoch kurz darauf zu Amagiri gezwungen wurde.

„WAS tut Ihr hier?“, knurrte der Rothaarige nun und das Kribbeln in Chikages Nacken wurde stärker. „Ihr lügt. Sagt die Wahrheit.“

„Sag mir nicht, was ich tun soll!“

Glockenhelles Lachen unterbrach sie und sie sahen beide zu Chiyo, die sich königlich amüsierte.

„Ich werde mich zurückziehen. Ich denke, Ihr beide habt Klärungsbedarf und so neugierig ich auch darauf bin, was das Ergebnis sein wird, denke ich doch, dass ich dabei stören würde“, lächelte sie und ehe Amagiri sie aufhalten konnte, war sie schon flink aus dem Zimmer geschlüpft.

Amagiri wandte sich Chikage zu, der ihm zuvorkam.

„Entschuldige bitte, dass ich deine Geliebte vergrault habe“, sagte der Blonde höhnisch und Amagiri seufzte.

„Ihr versteht das falsch...“

„Ach ja? Was machst du dann hier?“

„Chikage-sama...“

„Was?!“

Amagiri lächelte kaum merklich, aber er lächelte.

„Ihr regt Euch wirklich grundlos auf, glaubt mir.“

Amagiris Lächeln brachte Kazama aus den Konzept und er konnte erst einmal nichts erwidern.

„Was... was tust du dann hier...?“, fragte er nochmals, dieses Mal aber leiser als vorher und ohne jede Bissigkeit.

„Sie ist nicht meine Geliebte. Sie hilft mir nur bei meiner Schwäche... da sie eine halbe Oni ist, war ich mir sicher, dass ich ihr trauen kann“, konstatierte Amagiri.

Chikage wollte unbedingt wissen, was Amagiris Schwäche war, aber unter diesen Umständen ging es nun doch zu weit. Er ließ es also bleiben und wartete ab, dass der Rothaarige noch etwas sagte.

„Wollt Ihr nicht wissen, was meine Schwäche ist?“

Chikage wollte schon sagen, dass es ihn nicht im Geringsten interessierte, doch alles, was er hervorbrachte, war ein leises Keuchen, als Amagiri ihm plötzlich ganz nahe kam. Chikages Augen weiteten sich, seine Sinne nahmen Amagiris Geruch überdeutlich wahr und ihm wurde leicht schwummrig.

„Meine Schwäche...“, begann Amagiri und kam Chikage noch näher. „... seid Ihr, Chikage-sama.“

Was Amagiri Kyuuju angerichtet hat

Sein Inneres stockte, doch nach außen übernahm Chikages Onistolz. Amagiri konnte das nicht ernst meinen.

„Dir ist diese Mischlingsoni zu Kopf gestiegen. Du weißt nicht, was du sagst, Amagiri“, knurrte er daher und erhob sich.

Er glaubte dem Rothaarigen kein Wort und wollte nur noch weg von hier, doch ehe er sich versah, landete er mit dem Rücken an der Wand und Amagiri presste ihn dagegen. Wieder überlief dieses Kribbeln Chikages Nacken und er konnte nicht fassen, wie nah ihm der andere kam.

„Was erlaubst du dir, Amagiri“, knurrte er kalt und seine roten Augen sprühten Funken.

„Ich verleihe meinen Worten nur etwas mehr Nachdruck, Chikage-sama.“

Ein bedrohliches Grollen stieg in Chikage hoch, doch Amagiri ignorierte die Warnung.

„Das ist diese Frau“, knurrte Chikage wieder, doch der große Rote schüttelte den Kopf.

„Ich lasse mir von niemandem einreden, was ich empfinde. Das hier ist echt...“

Chikage wollte es weder hören noch glauben, aber da Amagiri ihn gerade so aufrichtig und ernst anschaute, kam sein Glaube ins Wanken.

//Was, wenn er wirklich die Wahrheit sagt...?//

Amagiri rückte wieder von ihm ab, um den Blonden nicht weiter zu bedrängen, doch noch immer stand ein unnachgiebiger Ausdruck in seinem Gesicht. Chikage wusste nicht, was er denken sollte, also rettete er sich in seine Zweifel hinein.

„Wenn ich deine Schwäche wäre, dann wärst du sicher nicht hier“, wies er auf das Offensichtliche hin.

„Ihr habt Recht...“, sagte Amagiri und Chikage lächelte daraufhin siegessicher.

Hatte er es doch gewusst!

„Da ich von Eurer Schwäche weiß, ist es nur fair, wenn Ihr von meiner erfahrt“, meinte der Rothaarige leise und trat wieder näher an den kleineren Oni heran.

Chikage ärgerte es maßlos, dass Amaigiri etwas so Subtiles wie seine Körpergröße gegen ihn einsetzte, aber er musste zugeben, dass es durchaus Wirkung zeigte. Er unterdrückte ein Knurren, welches schon in seiner Kehle darauf wartete, über seine Lippen zu gleiten, denn genau das war es, was Amagiri wollte: Eine Reaktion, egal welche.

„Und was ist nun deine wahre Schwäche?“, fragte Chikage ungeduldig.

„Ich brauche die Energie, die bei körperlicher Nähe entsteht... genau genommen bei einem Kuss. Daher komme ich hierher zu Chiyo.“

Das ergab erschreckend viel Sinn, doch Chikage widerstrebte es, dass der Rothaarige ausgerechnet hierher und noch dazu zu einer Mischlingsoni ging.

„Ich verbiete es.“

Die Worte waren schneller über Chikages Lippen, als er darüber nachdenken konnte und Amagiris Reaktion bestand darin, dass sich seine Augen überrascht weiteten.

„Du bist abgelenkt und diese Frau kann deine Schwäche ausnutzen, um an Informationen über uns zu kommen. Schon daran gedacht, dass sie eine Spionin sein könnte?“, fragte Chikage, doch Amagiri brachte das nur zu einem zweifelnden Heben einer Augenbraue.

„Und wie soll ich meiner Schwäche beiwohnen?“

Chikage schnaubte.

„Das ist ja wohl nicht mein Problem.“

Amagiris Fäuste trafen mit einem markanten Geräusch auf die stabil wirkende Wand hinter Chikage und nur seinem Onidasein war es zu verdanken, dass er nicht zusammenzuckte. Der Rothaarige kam Chikage noch näher, sein Atem streifte die Lippen des Blonden und nun zuckte Chikage doch zusammen.

„Heißt das, Euch ist es auch egal, wenn ich einfach Euch dafür benutze?“

Amagiris leise, gefährliche Stimme hätte jeden Menschen in die Flucht geschlagen, nicht aber Chikage, dessen Ego es gebot, keine Reaktion zu zeigen.

„Wag´es und du hast deinen letzten erbärmlichen Atemzug gemacht“, knurrte Chikage nur und Amagiri reagierte mit einem schiefen Lächeln.

„Das lasst meine Sorge sein...“

Und ehe Chikage wusste, wie ihm geschah, presste Amagiri plötzlich seinen Mund auf den des Blonden. Er fühlte sich sofort an jene Situation erinnert, als Amagiri ihm so den Sake eingeflößt hatte, doch das hier war etwas völlig anderes.

Hitze durchströmte Chikage, er bekam kaum Luft und Amagiris Geschmack auf seinen Lippen machte ihn rasend. Er wusste kaum wohin mit sich und Amagiris Kraft schien selbst für Oniverhältnisse übermächtig zu sein, so dass er keine Chance hatte. Er rächte sich dafür, indem er Amagiri in die Unterlippe biss, bis der metallische Geschmack von Blut sich in den süß-herben Kuss mischte.

Der Rothaarige packte Chikages Hände und drückte sie gegen die Wand, sein Körper presste sich gegen den des Blonden. Der Kuss wurde stürmischer von seiner Seite her und Chikages Körper spielte vollkommen verrückt. Einerseits wollte er Amagiri von sich schieben und ihm die Kehle herausreißen und zum anderen wollte er ihn ebenfalls küssen und sich an ihn klammern. Chikage fühlte sich entzwei gerissen und sein Oniblut reagierte darauf. Die Verwandlung setzte von allein ein, seine Hörner brachen aus seiner Stirn hervor, seine Haare färbten sich weißlich silbern und die Stärke des Dämons, der er eigentlich war, brach wild hervor. Seine Sinne schärften sich und er konnte Amagiris trommelnden Herzschlag in dessen Brust hören und das Rauschen des Blutes in dessen Adern.

Chikage hätte locker die Kraft gehabt, um Amagiri von sich weg zu befördern, doch er tat es nicht. Sein dämonisches Ich sprach total auf die Situation an, der Geschmack von Amagiris Lippen explodierte quasi in seinem Mund wie eine extrem wohlschmeckende, süße Frucht und ehe Chikage sich versah, erwiderte er den Kuss heftig und er riss seine Arme aus Amagiris Umklammerung, um sich stattdessen in die Schultern des Rothaarigen zu krallen.

Amagiri stöhnte in den Kuss und seine Muskeln spannten sich an. Seine Arme schlangen sich um Chikages Körper, drückten den nun Silberhaarigen an sich. Die vorherige Aggression schlug in Leidenschaft um, der Kuss ging nun von beiden aus und es war, als wollten sie einander verschlingen.

Ein kehliges Stöhnen entfloh dieses Mal aus Chikages Mund, seine Beine schlangen sich wie von allein um Amagiris Hüften und der Rothaarige presste sich noch mehr gegen ihn, wobei Chikage spürte, wie erregt der andere Oni war.

Amagiri löste den Kuss, damit sie beide Luft holen konnten, wobei er einen genauen Blick auf Chikage warf. Seine cyanfarbenen Augen glitten über das Erscheinungsbild des anderen, wobei er besonders lange bei dessen fiebrig glänzenden goldgelben Dämonenaugen verharrte. Es hatte eine hypnotisierende Wirkung auf Chikage, der Amagiri nach wie vor umklammerte und er wollte ihm schon entgegen kommen, um ihn wieder zu küssen, wieder diesen süß-herben Geschmack auf seinen Lippen zu haben... doch so langsam kam er wieder zur Besinnung.

„Chikage-sama...“, sagte Amagiri leise, doch er spürte, wie der andere ihm immer mehr entglitt.

Der Angesprochene nahm Arme und Beine von Amagiri und schob ihn nun mit aller Kraft von sich. Amagiri besaß so viel Körperbeherrschung, dass er einfach stehenblieb, aber dennoch ein wenig zurückwich, damit Chikage wieder er selbst werden konnte. Die Dämonenmerkmale zogen sich zurück und blonde Haare und rote Augen wurden wieder sichtbar, während eine undurchdringliche Miene auf seinem Gesicht erschien.

„Chikage-sama“, versuchte es Amagiri nochmals, doch der andere hob nur abwehrend die Hand, dann ging er einfach, während er sich jedes weitere Wort verbiss.

Das war schlimmer als jede Bestrafung für Amagiri, aber er konnte nichts anderes tun, als Chikage ziehen zu lassen. Die Fronten waren endlich geklärt, aber wie es weitergehen würde, war mehr als unklar.

Amagiri seufzte und setzte sich wieder an den niedrigen Tisch, wo er sich einen Schluck Sake aus einen flachen Gefäß genehmigte. Sein Dämonenkörper würde diesen bald abgebaut haben und er würde sicher nicht betrunken werden, doch auf den Versuch kam es an.

Die Schiebetür wurde alsbald wieder aufgezogen und Chiyo schlüpfte herein. Sie ließ sich anmutig neben Amagiri nieder und er war dankbar, dass sie nichts sagte, sondern einfach nur anwesend war. Seine Lippen brannten von den vielen wilden Küssen und obwohl er gerade eine Grenze überschritten hatte, tat es ihm nicht leid. Das erste Mal hatte er etwas getan, weil er es so wollte und nicht, weil es ihm befohlen wurde. Zum ersten Mal war er egoistisch gewesen und hatte sich einen Dreck darum geschert, was das für die Zukunft bedeutete. Aber gleichermaßen hatte er damit viel aufs Spiel gesetzt, hatte Chikage nahezu überwältigt und fast zu mehr genötigt, als es sich für Untergebenen und Vorgesetzten gehörte... aber es tat Amagiri nicht leid. Im Gegenteil, er wollte noch viel, viel mehr davon.

„Ihr habt es übertrieben“, meinte Chiyo neben ihm und zeigte ihm seine eigenen langen Haare, welche mit weißen Strähnen durchzogen waren. „Noch etwas länger und Ihr hättet die Kontrolle verloren, Amagiri-san.“

Amagiri erwiderte nichts, sondern nahm einen weiteren Schluck Sake, der sich einen Weg durch seine Kehle hinab in seinen Magen brannte. Es war eigentlich keine Bestrafung, da das Brennen nach kurzer Zeit verflog, doch ihm fiel einfach nichts anderes ein.

„Meint Ihr, es hat etwas gebracht, dass Ihr Euch ihm genähert habt, wie ich es Euch geraten habe?“, fragte Chiyo sanft nach und schenkte ihm nach.

„...Nein, hat es nicht. Aber das konntet ihr auch nicht wissen... Ihr kennt Chikage-sama nicht so gut wie ich.“

Chiyo lächelte ein kleines Lächeln und legte eine Hand auf Amagiris rechte Schulter und drückte sie kurz und tröstend.

„Grämt euch nicht. Immerhin habt Ihr Mut bewiesen und der Rest liegt nun bei ihm.“

„Bei Euch klingt das so einfach, Chiyo-dono...“
 

Chikage eilte eine ganze Weile, vielleicht sogar Stunden, in der dunklen Nacht umher und versuchte durch die Kühle einen halbwegs klaren Kopf zu bekommen. Doch es nutzte nichts, seine Sinne waren überreizt, er war nicht mit sich im Reinen und immer wieder gingen ihm Bilder des Erlebten durch den Kopf. Er konnte sich einfach nicht erklären, wie es dazu gekommen war, dass er derart die Kontrolle über sich verloren hatte.

Seine Lippen fühlten sich merkwürdig an, er fühlte sich auch sonst, als hätte er Fieber und innerlich war er rastlos wie schon lange nicht mehr. Wut und Aggression kämpften in ihm und er sah keinen anderen Ausweg, als aus der Stadt zu verschwinden und in seine Onigestalt zu wechseln.

Die Stärke, die in seinen Adern pulsierte, half und noch mehr half es, als Chikage seiner Wut freien Lauf lassen konnte. Er versenkte seine Faust im Boden, hinterließ durch seine bloße Aura einen meterlangen Riss darin. Seine Wut nahm ein wenig ab, aber es war noch nicht genug, das spürte er genau.

Er schloss die Augen, konzentrierte sich auf sein Gehör und spürte menschlichen, verdorbenen Seelen nach und er hatte Glück. Er wechselte in seine Menschengestalt und ging die Richtung, wo er gespürt hatte, dass Seelen unter anderen Seelen litten. Er machte sich nicht die Mühe sich zu verstecken, sondern marschierte einfach in ein kleines Dorf ein, welches bereits lichterloh brannte. Menschen flohen, doch unbekannte andere Menschen in fremder Rüstung hielten sie auf und schlachteten sie ab. Es war klar, dass sie das Dorf angezündet hatten, um potenzielle Opfer aus den Häusern zu treiben. Leichen lagen verstreut in ihrem Blut, jeweils da, wo sie gefallen waren und es stank nach Tod und verbranntem Fleisch.

Chikage besah sich die Angreifer, spürte ihrer Verdorbenheit nach und wusste, dass er sein Ziel gefunden hatte. Er trat näher, ließ es zu, dass sie ihn bemerkten und musterte ihre Mienen, die sich bereits wahnhaft verzerrten. Noch waren sie normale schwächliche Menschen, keine vom Ochimizu verdorbenen Individuen. Sie waren langweilig, es war so überflüssig... aber sie würden ausreichen, um seine Wut verschwinden zu lassen wie Wasser einen Brand löschte.

Endlich wurden sie auf ihn aufmerksam und sie riefen ihm Sachen zu, dass er wohl eine mutige Kakerlake war und was nicht alles... er ignorierte es, es war unwichtig, was sie hervorbrachten. Sie waren nur schwache Menschen, also interessierten sie ihn nicht. Sie waren nur ein Mittel zum Zweck...

Die ersten der Männer zogen ihre eigenen Schwerter, sie stellten sich ihm entgegen und am liebsten hätte er sich Zeit gelassen, doch er konnte nicht. Er ließ seine Onimacht einfach los, seine Hörner erschienen und seine Haare wurden silbrig weiß. Gesprächsfetzen drangen an seine Ohren, er konnte hören, wie sie ihn Teufel nannten.

„Teufel...“, sagte Chikage und ein Lachen befreite sich aus seiner Kehle.

Ja, das passte. Er war der Teufel und das würde er ihnen beweisen.

Einen Bruchteil später war er durch ihre Reihen geglitten, schneller als der Blitz. Die Klinge seines Schwertes war voller Blut und er fühlte sich sogleich ruhiger, hatte sich im Griff, während hinter ihm das Geräusch von fallenden Körpern erklang. Kein Schrei war zu hören, dazu hatten sie keine Zeit mehr gehabt.

„Ihr habt uns gerettet!“, rief jemand freudig und Chikage schaute sich um.

Ein paar Dorfbewohner schauten ihn dankbar an, doch es wandelte sich in Entsetzen als sie seine Erscheinung wahrnahmen. Auch sie sahen nun den Teufel vor sich und er zeigte ihnen wenig später, wie Recht sie hatten.
 

Die Nacht war angebrochen und Kyo Shiranui schaute Chikage Kazama entgegen. Hinter dem Blonden konnte er in der Ferne das Leuchten eines Brandes sehen und anhand des Blutes am Schwert und der teuren Kleidung des Oni konnte er sehen, dass der andere ziemlich gewütet hatte. Wobei... eigentlich wusste er es, weil er zugesehen hatte, aus sicherer Entfernung natürlich.

„Und? Hat dir meine Darbietung gefallen?“, fragte Chikage gelangweilt und er schwang das Schwert mit einem Ruck herum, um einen Blutregen auf das Gras unter ihm regnen zu lassen, welches sich sogleich rot verfärbte.

Er ging an Kyo vorbei, der zuerst gar nichts sagte, sondern einfach nur den Anblick des in Blut gebadeten Chikage in sich aufsog.

„Meinst du nicht, es war ein bisschen grausam, dass du dir auch die Dorfbewohner vorgenommen hast?“

Chikage warf einen eiskalten Blick zurück auf den Graublauhaarigen. Gerade Kyo, der keiner Konfrontation aus dem Weg ging, spielte nun den Moralapostel?

„Es sind nur Menschen... aber wenn du dich auf ihre Seite stellen willst, dann tu dich doch mit Amagiri zusammen“, knurrte der Blonde und ging einfach weiter.

Kyo seufzte. Was auch immer Amagiri angestellt hatte, es hatte dafür gesorgt, dass Chikage Kazama grausamer war als je zuvor.

„Das kann ja noch spaßig werden...“, murmelte Kyo und seufzte.

Sieg und Niederlage

Das Feuer und das Ausmaß der Zerstörung an jenem Dorf, welches Chikages schlechter Laune zum Opfer gefallen war, machte schnell die Runde. Natürlich schenkte niemand dem Gerede Sterbender ein Ohr, die von einem Teufel geredet hatten, aber Amagiri nahm diese Aussagen sehr ernst. Es musste schon sehr viel Zufall am Werke sein, wenn ausgerechnet dann ein Massaker los war, wenn er sich Chikage zu sehr genähert hatte.

Amagiri bemühte sich darum, im Satsuma-Hauptquartier nicht aufzufallen, als er sich auf der Suche nach Chikage befand. Zwar war das aufgrund seiner roten Haare und seiner großen Statur so schon recht schwierig, doch es musste nicht auch noch übermäßige Schnelligkeit hinzukommen. Diese brodelte also ungenutzt in seinem Körper und er musste viele Atemzüge tun, um sich irgendwie zu beruhigen.

Chikage hatte genau das mit seiner Engstirnigkeit erreicht, was Amagiri am meisten aufregte. Er hatte die Aufmerksamkeit auf die Oni gelenkt, was der Rothaarige immer und um jeden Preis verhindern wollte. Chikage war das schon immer egal gewesen, doch noch nie so sehr wie dieses Mal. Bestimmt würden die eingeweihten Oberhäupter den Oni noch mehr Daumenschrauben anlegen und sie noch mehr in ihre menschlichen Aktivitäten einbeziehen, was Amagiri unbedingt hatte vermeiden wollen. Die Oni waren nicht mehr viele ihrer Art, ihre Art stand kurz vor dem Aussterben und solche unbedachten Aktionen, noch dazu des eigentlichen Oberhauptes, brachten die Freiheit, nach der sie sich alle sehnten, in große Gefahr.

Amagiri gab sich selbst die Schuld, aber er wusste auch, dass es über kurz oder lang sowieso dazu gekommen wäre. Chikage war und blieb unbeherrscht und das hätte er von vorneherein einkalkulieren sollen, als er sich ihm genähert hatte.

//Trotzdem hätte er es nicht tun dürfen... diese Menschen konnten nichts dafür//, knurrte Amagiri in sich hinein und wieder machte er ein paar tiefe Atemzüge, um den Oni, der in ihm wütete und förmlich darum bettelte, freigelassen zu werden, zu beruhigen.

Als Amagiri endlich den Flügel und dann das Zimmer des Blonden erreichte, stieß Amagiri ohne Anzuklopfen die Schiebetür beiseite. Er tat dies mit solcher Wucht, dass die Tür, die nur aus Holz und Tatamimatten bestand sogar noch zurückfederte und sie so allein im Zimmer verbleiben ließ. Amagiri stand mit wenigen Schritten vor Chikage, der betont gelassen auf einem gepolsterten Kissen saß und aus einer flachen Schale Sake trank.

An den noch feuchten Spitzen seiner Haare und dem einfachen Yukata erkannte Amagiri, dass der Oni gebadet haben musste, doch es klebte dennoch der Geruch des Blutes an ihm. Menschenblut... ohne Zweifel.

„Es freut mich, dass Ihr unverletzt seid, Chikage-sama... aber musste dieses sinnlose Morden sein? Ihr habt unnötige Aufmerksamkeit auf die Oni gelenkt“, mahnte Amagiri und er erstickte bald selbst an seiner eigenen Höflichkeit.

Viel lieber hätte er Chikage am Kragen gepackt und ihn zur Besinnung geschüttelt, doch noch wusste Amagiri, wer der Herr der Oni war und wer nicht, daher konnte er dahingehend nicht aus seiner Haut. Was Chikage ohne Zweifel wusste, denn er trank seine Schale leer, stellte sie betont langsam auf dem niedrigen Tisch neben sich ab und maß den Rothaarigen mit einem arroganten und gelangweiltem Blick.

„Wenn das alles war, dann verschwinde“, sagte er sanft, doch in seinem Blick tobte pure Mordlust.

Anscheinend hatte er nicht vergessen, wer wirklich an dieser ganzen Misere Schuld war, aber dennoch ruderte Amagiri nicht zurück.

„Ihr habt alle Oni-Clans in Gefahr gebracht, Chikage-sama und das als Oberhaupt aller! Dieses Verhalten ist unentschuldbar!“

Amagiri konnte nicht verhindern, dass er seine Stimme erhob und seine Handschuhe gaben ein Knistern von sich, weil er seine Hände so sehr zu Fäusten ballte.

Chikage erhob sich in einer fließenden Bewegung und trat mit dämonischer Schnelligkeit auf Amagiri zu. Jeder Mensch hätte nun verschwommene Gestalten gesehen, nicht jedoch Amagiri, der daraufhin nicht einmal zusammenzuckte. Chikage kam ihm nah... sehr nah, so dass er den Atem des anderen auf seinem Gesicht fühlen konnte und er wusste, das war alles zur Ablenkung und auch zur Einschüchterung.

„Zum Glück hatte ich nicht vor, mich zu entschuldigen. Diese Ratten wären sowieso abgeschlachtet worden, also was macht es schon? Geh mir nicht auf die Nerven, Amagiri und verschwinde endlich“, sagte Chikage kalt und die Raumtemperatur wurde merklich kühler.

Wahrscheinlich hätte Amagiri besser gehen sollen, doch alles in ihm rebellierte. Egal, was daraufhin mit ihm passieren würde, er würde Chikage jetzt nicht einfach in Ruhe lassen und ihm damit die Genugtuung eines Sieges gewähren. Auf keinen Fall durfte der andere denken, dass er über alle Zweifel erhaben war und als sein Ratgeber war es auf jeden Fall Amagiris Aufgabe, Chikage Vernunft einzuimpfen.

Der rothaarige Oni murmelte eine Entschuldigung, dann holte er unvermittelt aus und verpasste Chikage mit einer Faust einen kräftigen Schlag mitten ins Gesicht. Die Wucht des Schlages beförderte den unvorbereiteten Blonden direkt durch die Tatamimattenwand hinaus an die frische Luft.

Chikage wurde nur von Erde gebremst und nur, indem er sich in den Boden krallte. Seine Wut brach sofort wieder hervor, so als ob es das Massaker vor wenigen Stunden nicht gegeben hätte und er ließ seinen dämonischen Kräften freien Lauf. Sein Haar wurde silbern, seine Hörner brachen hervor und sogar seine Finger endeten nun in scharfen Krallen, während seine Zähne sich ebenso todbringend wandelten. So weit hatte er sich noch nie gewandelt, aber es war ein derart berauschendes Gefühl, dass Chikage es zuließ. Er richtete sich in eine stehende Position auf, nahm die Kampfhaltung ein und seine nun goldgelben Augen richteten sich auf ihr Ziel.

Amagiri trat durch die zertrümmerte Wand, er ließ weder Angriffs- noch Verteidigungshaltung erkennen. Er stand einfach nur da und das einzig Dämonische an ihm waren die nun ebenfalls goldgelben Augen.

Ein Prickeln überlief Chikages Nacken, doch er ignorierte es. Er konnte die Erinnerung gerade nicht gebrauchen, schließlich würde dies hier ein Kampf auf Leben und Tod. Er spürte die immense Kraft in sich und nun würde er sie gegen Amagiri einsetzen, der ebenso entschlossen wirkte, wie Chikage selbst.

Wie es seine Art war, wartete Amagiri ab, während Chikage sich mit todbringender Schnelligkeit auf ihn zubewegte und seine Krallen einsetzte. Da er sein Schwert nicht zur Hand hatte, würden diese reichen müssen.

Amagiri packte Chikage an den Handgelenken und brachte sein Gesicht vor den Klauen in Sicherheit, dann wirbelte er den Kleineren herum und beförderte ihn ein weiteres Mal in die Erde. Chikage war völlig verdreckt, doch er steigerte sich nur noch weiter in seine Wut und beachtete das gar nicht. Er ließ Amagiri nicht aus den Augen und die stoische Ruhe des anderen machte ihn nur noch wütender. Erneut stürzte er sich auf ihn und schaffte es dieses Mal, den anderen mit seinen Klauen eine fiese Wunde am Bauch zuzufügen. Doch das reichte Chikage noch nicht, er wollte noch viel mehr Blut von Amagiri sehen, ihn vielleicht sogar töten. Chikage holte zu einem weiteren Angriff aus, doch Amagiri hatte dies kommen sehen und wieder raste seine Faust auf Chikages Gesicht zu.

Ein Knirschen war zu hören, als Chikages Kiefer brach und der kleinere Oni zurückgeschleudert wurde. Er schmeckte Blut in seinem Mund und ihm wurde kurz schwarz vor Augen, weil die Nachwirkung des Schlages sein Gehirn förmlich durchgeschüttelt hatte. Er richtete sich auf, doch Amagiri kam ihm zuvor, denn er packte ihn am Kragen und hob ihn in die Luft, dass Chikage kaum atmen konnte. Sein Kiefer heilte in Sekundenschnelle, aber dennoch fühlte er sich plötzlich matt und kraftlos und das frustrierte ihn. Er hieb noch zweimal kraftlos nach Amagiri, ohne ihn jedoch zu treffen und der Sauerstoffmangel betäubte ihn langsam aber sicher.

//So werde ich also sterben...//, schoss es Chikage durch den Kopf und seine Augen schlossen sich ebenso kraftlos, wie sich seine Arme senkten.

Amagiri war wie gefangen in seiner Wut und der Oni in ihm verlangte nach Blut, tobte deshalb, weil er danach gierte, den anderen besiegten Oni zu zerfetzen und den endgültigen Todesstoß zu versetzen. Genau das Gleiche schien Chikage zu erwarten, denn alles an ihm sah nach Selbstaufgabe aus...

Amagiri atmete tief durch, dann ließ er Chikage einfach fallen. Er zwang sich, von dem anderen wegzugehen, doch da hatte er nicht mit dem anderen gerechnet.

„Bist du wirklich so feige, mir das Leben zu nehmen? Bist du schon so sehr Mensch geworden?!“, brüllte Chikage hinter ihm her und Amagiri wurde so unsagbar wütend darüber, dass er kehrt machte und sich den anderen wieder schnappte.

Er hob ihn wieder am Kragen an, schloss die Augen und konzentrierte sich einen Moment, um die Kräfte in ihm in seine Beine zu lenken. Als er genug Energie gesammelt hatte, machte er einen riesigen Sprung, der ihn aus dem Satsuma-Hauptquartier hinausbeförderte.

Chikage hatte die Augen zugekniffen, als Amagiri ihn wieder gepackt hatte und spürte den Luftzug. Wenig später spürte er die Landung und wie Amagiri ihn von sich schleuderte. Zum dritten Mal landete Chikage im Dreck, dieses Mal sogar im Schlamm und er hätte schon wieder explodieren können.

„Amigiri!“

„Was...?“

Chikage schaute zu dem Rothaarigen hinüber, der sich gerade seiner Handschuhe entledigte. Das gesamte Erscheinungsbild des anderen hatte sich geändert. Seine Hörner waren erschienen, seine Augen leuchteten in einem satten goldgelben Ton und eine Aura der todbringenden Stärke umgab ihn, dass es Chikage erzittern ließ. Er konnte nicht verhindern, dass er Angst empfand und seine Augen weiteten sich entsetzt, als Amagiri langsam auf ihn zukam. Es war selten, dass der andere völlig in seine Dämonenform wechselte, doch wenn, dann war es ernst.

„Ihr wolltet gerade etwas sagen, habe ich Recht... Chikage-sama?“

Die Höflichkeitsfloskel wurde förmlich ausgespien und Chikage schnappte nach Luft. Amagiris Aura schien ihn förmlich zu erdrücken und er wollte einfach nur noch weg. Wenig elegant rutschte er nach hinten. Seine Hände versanken im Schlamm, das braune Zeug klebte an ihm fest und dennoch rutschte er weiter nach hinten, bis der Stein eines großen Felsens ihn stoppte. Amagiri war ihm indes gefolgt, immer noch mit beängstigender Ruhe.

„Was ist, Chikage-sama? … Eben noch sollte ich es zu Ende bringen“, erinnerte Amagiri leise und seine Stimme war dunkler als sonst.

Chikages Atem ging hastiger, Schweißperlen erschienen auf seiner Stirn, während die dämonische Aura ihm immer noch den Sauerstoff aus den Lungen presste. Er sah in Amagiris Augen, die seinen so ähnlich waren und er fühlte sich davon verschlungen, dass er keinen Ton mehr herausbrachte.

Amagiri trat noch einen großen Schritt auf Chikage zu. Er packte den anderen am völlig verdreckten Yukatakragen und hob den anderen hoch. Der Stein des Felsens bohrte sich in Chikages Haut und durch den dünnen Stoff des Yukatas spürte er alles und wenn es die kleinste Erhebung war. Auf Amagiris Fingerknöcheln waren noch leichte rote Flecken zu sehen, also fast verheilte Verletzungen und alles brach auf Chikage herein. Er hatte den sonst so friedlichen Amagiri dazu gebracht, er allein...

„Amagiri“, würgte er hervor, doch Amagiri schüttelte sein Haupt.

„Sagt nichts mehr. Ich bin kurz davor, die Kontrolle zu verlieren... vielleicht werdet Ihr diesen Abend nicht überleben“, knurrte der Größere und Chikage gab einen erstickten Laut von sich.

Amagiri sagte danach nichts mehr, sondern presste Chikage nochmals schmerzhaft eng gegen den Felsen. Chikage keuchte, als Amagiri die letzte Distanz überwand und er so die gesamte Kraft des anderen spüren konnte. Er kniff die Augen zusammen, denn er wusste genau, was jetzt kam.

Ein altes Ritual bei den Oni sah vor, dass der Gewinner den Besiegten mit einem Biss in den Hals brandmarkte und ihm danach die Kehle herausriss. Selbst, wenn Amagiri den letzten Schritt nicht unternahm, würde er wohl aber zubeißen, weil es dieses alte Ritual vorgab. Und einen Onibiss würde nicht so schnell heilen wie eine normale Verletzung, sondern lange zu sehen sein, so dass auch wirklich jeder andere Oni davon erfahren würde.

Schon spürte Chikage den Atem des anderen auf seinem Hals, direkt da, wo die Schlagader pulsierte und alles in ihm verkrampfte sich. Seine Atmung steigerte sich nochmals panisch und niemals hätte er gedacht, dass Amagiri ihm einmal so eine Angst machen würde. Doch genau so war es.

Noch einmal wollte Chikage den Namen des anderen sagen, ihn sogar bitten, aufzuhören... da pressten sich die Lippen des anderen auf seinen Hals.

Ritual

Amagiri spürte alles wie durch einen Nebel hindurch und es tat gut, der Wut in sich endlich nachgeben zu können. Der Dämon lechzte förmlich danach, Chikage die demütigenste Behandlung zuteil werden zu lassen und da kam ihm dieses alte Ritual sehr recht. Fast hätte Amagiri wirklich diesem Drängen in sich nachgegeben, zumal es ein berauschendes Gefühl war zu wissen, stärker als das eigentliche, reinrassige Oberhaupt zu sein... aber Amagiri ließ es nicht zu. Er selbst war nicht der Richtige, jemanden zu demütigen, dafür war er zu besonnen und zu verstrickt mit seinen eigenen Auflagen, die er sich gegeben hatte.

Er wollte Chikage lediglich einen Schrecken einjagen und als er ihm so nahe kam und ihn gegen den Stein hinter ihm presste, hatte das sogar gereicht. Der jagende Atem des Kleineren sagte alles aus, Amagiri konnte die Angst förmlich riechen, denn sie drang durch Schmutz und Blut hindurch. Es wäre also genug gewesen, um diese Farce zu beenden... doch genau da schwappte der restliche Geruch Chikages über ihn und er erinnerte sich an die anderen Gefühle, die er ihm noch entgegen brachte... diese sehr menschlichen Gefühle.

Amagiri kam Chikage also noch näher, senkte den Kopf zu dessen Hals herab und berührte mit seinen Lippen die Stelle, an der die Halsschlagader des anderen pochte. Sanft hauchte Amagiri einen Kuss auf die Stelle, dann streichelte er die Haut mit seinen Lippen und biss danach zärtlich hinein, jedoch ohne eine bleibende Markierung zu hinterlassen, wie es eigentlich von ihm gefordert gewesen wäre.

Amagiris Dämonenmerkmale zogen sich langsam zurück und dennoch machte er weiter, gab sich den menschlichen Gefühlen in sich hin. So lange liebte er Chikage schon und das Letzte, was er wollte, war, den anderen zu demütigen oder zu verängstigen oder ihm die Stellung streitig zu machen. Das war nicht der Sinn hinter den Gefühlen, die er empfand und nur diese zählten seiner Meinung nach.

Seine Lippen sogen die weiche Haut des anderen in seinen Mund und seine Zunge schnellte leicht darüber, was ausreichte, um Chikage hart schlucken zu lassen. Amagiri reichte das als Zeichen, dass dem anderen das nicht so egal war, wie er sonst immer tat und so zog er sich nun langsam zurück. Er richtete sich auf und wartete, dass Chikage die zusammengepressten Augen wieder öffnete und genau das tat er dann auch. Auch bei ihm hatten sich alle dämonischen Merkmale zurückgezogen und er sah aus verwirrten roten Augen zu Amagiri hoch.

Der Rothaarige wandte sich ab, ging zu der Stelle zurück, wo er seine Handschuhe hatte fallen lassen. Er hob sie betont langsam auf, um Chikage noch etwas Raum für sich zu geben und zog sie sich wieder über die nun wieder verheilten Hände. Sich nähernde Schritte bezeugten ihm, dass Chikage sich erholt hatte und Amagiri wies mit einer Hand zu den Felsen zurück.

„Dahinter ist eine Quelle. Wir müssen nur einen Kreis gehen“, äußerte er sich und nachdem er keine Antwort erhielt, setzte er sich einfach dahin in Bewegung.

Er konnte hören, wie Chikage ihm folgte, daher sparte er sich weitere Worte. Der Fußmarsch war nicht weit und recht bald kamen sie beim Wasser an. Wortlos ließ sich Amagiri ins Gras nieder und wies mit einer kleinen Geste auf das Wasser. Anschließend schaute er zu den Sternen hinauf, was ihm sonst ein beruhigendes Gefühl vermittelte. Doch mit den Ohren war er bei Chikage, hörte zu, wie der andere sich entkleidete und ins Wasser glitt und wie er seine verdreckte Haut zu reinigen versuchte, was nicht ohne leise Flüche vonstatten ging.

Amagiri lächelte stumm in sich hinein. Chikage schien langsam zu alter Form zu finden und das war beruhigend zu wissen. Trotzdem wandte er sich ihm zu, als noch ein paar weitere Flüche zu hören waren.

„Kann ich Euch helfen?“, erkundigte sich der Rothaarige.

Chikage erwiderte Amagiris Blick aufmüpfig wie ein trotziges Kind, doch dann kam er näher an den Rand der natürlichen Quelle und drehte sich mit dem Rücken zu Amagiri, um diesem seine völlig verdreckte Rückseite zu präsentieren. Der dünne Stoff des Yukatas hatte den Schlamm nicht wirklich daran gehindert, hindurch zu dringen und somit war Chikage von oben bis unten mit einer braunen Schicht bedeckt, die aber schon deutlich schwächer geworden war.

Amagiri zog seine Handschuhe erneut aus und legte sie neben sich ins Gras, ehe er näher rutschte. Er zog zudem seine Schuhe aus und alles, was nicht nass werden sollte, krempelte das Untergewand etwas höher und stellte dann seine nackten Beine so ins Wasser, dass Chikage dazwischen stand. Dann begann Amagiri mit langsamen, kräftigen Bewegungen seiner Finger den Schmutz auf Chikages Haut zu verreiben, während er dann auch immer wieder Wasser mit seinen Handflächen schöpfte und es über den Körper Blonden laufen ließ.

Chikage ließ die Behandlung mit sich geschehen und hing derweil seinen eigenen Gedanken nach. Amagiris Sinneswandel verwirrte ihn, aber er war auch merkwürdigerweise froh, dass der andere nicht bis zur äußersten Demütigung gegangen war. Er stellte fest, dass er mit Amagiri wirklich einen sehr treuen Gefolgsmann hatte und dass er sich besser mit ihm gut stellte, denn den anderen zu verlieren konnte er sich nicht leisten. Dafür war die Kraft, die der andere besaß, viel zu wertvoll und vor allem hatte sich Amagiri schon oft als wertvoller Ratgeber erwiesen.

Chikage biss sich auf die Unterlippe und schalt sich selbst einen Idioten, weil er mal wieder die Beherrschung verloren hatte. Amagiri hatte Recht gehabt, es war unglaublich dumm gewesen, die Aufmerksamkeit auf die Oni zu lenken. Es hatte nichts mit der Verbrüderung mit den Menschen zu tun, im Gegenteil. Wenn sie unentdeckt blieben, dann besaßen sie Freiheit und ein unbehelligtes Leben. Gaben sie sich zu erkennen, würden die Menschen Angst haben und die Oni jagen oder sie für ihre Zwecke einsetzen. Dies galt es zu verhindern und er, Chikage, hatte als vollwertiger Oni eine besondere Aufgabe dabei.

„Es tut mir leid, dass ich die Clans in Gefahr gebracht habe.“

Die Worte kamen einfach so aus seinem Mund und er hätte sie am liebsten zurückgenommen, um sich nicht schwach anzuhören, doch zu spät.

„Das ist eine weise Erkenntnis, Chikage-sama“, antwortete Amagiri hinter ihm.

Chikage knurrte nur leise.

Warum und vor allem wie schaffte es Amagiri immer so entspannt zu bleiben und nie so zu klingen, als würde er ihn erziehen wollen? War es einfach seine Rücksichtnahme? War es sein Ehrenkodex, der Ranghöhere niemals verunglimpfen würde?

„Dreht Euch bitte um“, sagte Amagiri nach einer Weile und Chikage tat es ohne viel darüber nachzudenken.

Sein Rücken schien sauber zu sein, weshalb Amagiri sich nun seine Vorderseite vornahm und Chikage konnte nicht anders als zu bemerken, dass ihm die sanften und doch nachdrücklichen Berührungen gefielen, die nun an seinem Hals fortgesetzt wurden. Chikage ließ es ruhig mit sich geschehen und er beobachtete Amagiris Hände, die mit ruhiger Gelassenheit weiter zu seiner Brust wanderten, um auch dort Dreckspritzer zu entfernen und makellose weiße Haut zu hinterlassen. Damit wurden alle Ereignisse der letzten Stunden fort gewaschen und Chikage begann, sich ruhiger und entspannter zu fühlen.

//Und das, obwohl er in der Nähe ist//, dachte er und schaute kurz in Amagiris Gesicht, auf dessen keine Gefühlsregung zu sehen war, was bei Oni nicht ungewöhnlich war.

Chikage schaute weiter in Amagiris Gesicht, schaute sich die roten, ungewöhnlichen Haare an, das ebenmäßige Gesicht, die ruhigen cyanfarbenen Augen und die leicht geschwungenen Lippen.

„Wenn es noch mehr reinrassige Oni-Frauen gäbe, würde ich dafür sorgen, dass du eine bekommst“, sagte Chikage unüberlegt.

Amagiri schaute ihn kurz an, stoppte die Reinigung und musste dann amüsiert lächeln.

„So, das würdet Ihr also?“

Chikage nickte. Jetzt war es nun mal ausgesprochen, da konnte er auch ehrlich bleiben.

Amagiri lächelte noch etwas breiter.

„Wozu brauche ich eine Oni-Frau, wenn ich Euch habe?“

Ein heißes Gefühl durchfuhr Chikage und er schaute Amagiri mit geweiteten Augen an.

„Ihr verhaltet Euch oft genug wie ein launisches Weibchen, Chikage-sama...“, fügte der Rothaarige hinzu und das heiße Gefühl verkümmerte zu einem eisigen Luftzug.

Ehe Chikage richtig realisierte, was er tat, packte er Amagiri, der viel zu überrascht war, um reagieren zu können. Im nächsten Moment zog Chikage den Hünen ins kalte Wasser, wo dieser voll bekleidet und mit einem markanten Geräusch landete.

„Du solltest mich nicht reizen, Amagiri“, äußerte sich Chikage ungerührt und war schon dabei, ans Ufer zu klettern, als Amagiri sehr schnell bei ihm war und ihn wieder zurück ins Wasser beförderte.

Der große Körper des Rothaarigen presste sich von hinten machtvoll an Chikages und der Blonde schaute nach oben. Aufgrund seiner Größe war es ein Leichtes, sich über den anderen zu beugen und Chikage war wie gefangen von dem raubtierhaften cyanfarbenen Blick, der ihm nun zuteil wurde.

„Habt Ihr nicht langsam genug davon, zu spielen?“, erkundigte sich Amagiri leise und in seinem Ton schwangen Amüsement und Strenge im gleichen Maße mit.

Chikage konnte nicht antworten, denn die Hitze Amagiris schwappte über ihn hinweg, das Gefühl des harten Körpers hinter ihm ließ sein Gehirn nicht richtig arbeiten und die Wassertropfen, die in Amagiris Haaren festsaßen und sich einen Weg nach unten über das Gesicht des Hünen bahnten, lenkten ihn irgendwie ab. Verwirrung machte sich in Chikage breit. Gerade noch hatte er von Amagiri als verlässlichen Ratgeber gedacht und nun durchfloss ihn wieder dieses heiße, kribbelnde Gefühl, dass ihn zu Dummheiten verleiten wollte. Aber gab es überhaupt Dummheiten oder war das nur eine menschliche Erfindung, die für Oni einfach nicht galt? Für Oni gab es nur Instinkte, daran glaubte Chikage und sein Instinkt sagte ihm nun deutlich, es geschehen zu lassen, als Amagiri ihn zu sich drehte und seinen Mund dieses Mal direkt auf seine Lippen platzierte.

Der Kuss war wie der Letzte ausufernd, berauschend und wild und Chikage erwiderte ihn mit der gleichen Intensität. Seine Augen versagten ihm den Dienst, schlossen sich, während seine Hände sich an den nassen Stoff von Amagiris Gewand klammerten. Der andere drängte ihn zurück, bis er mit der Kehrseite fast schon auf dem Ufer weilte, erst dann stoppte er und kesselte Chikage mit den Armen ein. Aber Chikage fühlte sich nicht bedroht, sondern vielmehr angeheizt davon. Amagiri spielte mit ihm und er hatte nichts dagegen.

Die Zunge des Größeren drang roh zwischen seine Lippen und Chikage wollte es gar nicht anders. Seine Hände glitten nach oben, direkt in Amagiris Haare und vergruben sich darin. Sie verschlangen einander förmlich, ließen sich solange keinen Sauerstoff mehr, bis sie sich nach Luft ringend voneinander lösen mussten.

Chikage öffnete die Augen wieder und erkannte, dass Amagiri sich gewandelt hatte und er spürte, dass auch er selbst sich verändert hatte. Sein Herz zog sich in seinem Körper zusammen, er wollte noch viel mehr, seine Instinkte verlangten es, schließlich war er ein Oni. Nein,... sie waren zwei Oni unter freiem Himmel, die sich ihren Instinkten hingaben... ja, das waren sie.

Einem weiteren Instinkt folgend, nahm Chikage Amagiris Gesicht in beide Hände und küsste ihn abermals. Nachdem er die Lippen des anderen ausgiebig erkundet hatte, suchte er die Kehle des anderen auf und knabberte dort an der Haut, bis der andere ein warnendes Knurren von sich gab. Doch Chikage konnte nicht anders, er musste weitermachen, obwohl er wusste, was das hieß. Eigentlich gab es dieses Zeichen nur unter Oni-Weibchen und Oni-Männchen. Das Weibchen zeigte dem Männchen so, dass es bereit war und obwohl Chikage in sozialer Stellung weit über Amagiri stand und sie auch nicht Mann und Frau waren, konnte er nicht anders. Und scheinbar konnte auch Amagiri nicht anders, denn er löste sich von Chikage, drehte ihn rabiat herum und presste ihn ans Ufer, so dass dieser halb im Gras lag, den Unterkörper nur noch vom Wasser verborgen.

Ruckartige Geräusche folgten, Kleidungsstücke landeten laut klatschend und triefend vor Nässe im Gras, direkt vor Chikage. Er griff sich einem Impuls folgend all das und roch Nässe und Amagiri, eher er die Hitze des anderen nun ungezügelt Haut auf Haut spüren konnte.

Der größere Oni packte Chikage bei den Hüften und hauchte ein paar schnelle Küsse aufs Rückgrat des anderen, ehe er sich direkt in den Körper des anderen trieb.

Chikages Finger verkrampften sich in die Kleidungsstücke und er gab ein gepresstes Stöhnen von sich, als er Amagiri in sich spürte. Er war froh, dass sie sich bereits gewandelt hatten, denn Oni-Körper waren anders beschaffen als die von Menschen, so dass sich sein Inneres bereitwillig an Amagiri anpassen konnte. Als Mensch hätte es ihn todsicher entzwei gerissen oder verletzt, aber so war das kein Problem.

Der Größere bemühte sich um Zurückhaltung, doch das dämonische Blut in ihm erlangte die Kontrolle und so trieb er sich so tief wie es nur ging in Chikages Körper. Der Kleinere gab animalische Laute von sich, die sich in seinen eigenen Ohren fremd anhörten, aber er konnte nicht anders. Amagiri gab ähnliche Laute von sich, nur dass sie tiefer und dunkler erklangen. All das mischte sich zu einem Ritual, zu dem nur Oni Zugang hatten und es stellte eine Bindung her, doch daran dachten sie beide nicht, gaben sie doch nur ihren Instinkten nach.

Amagiri entzog sich Chikage, dann drehte er ihn zu sich, so dass dieser die Kleidungsstücke liegen lassen musste. Sanft dirigierte Amagiri Chikages Hände an seine Schultern und der Kleinere hielt sich wie das letzte Mal an ihm fest. Danach eroberte Amagiri ihn erneut und er genoss es, wie Chikage sich an ihn klammerte, als er wieder tief in ihm war.

Der Jüngere spürte die Muskeln unter Amagiris Haut und das berauschte ihn noch mehr. Verwirrt nahm er dieses Gefühl wahr und noch viele weitere Gefühle, die nur insgesamt einen Sinn ergaben und doch wieder nicht. Er schaute in Amagiris goldgelbe Dämonenaugen und der andere erwiderte seinen Blick, ehe er ihn an sich drückte.

Die zusätzliche Wärme und der enge Kontakt zueinander lösten nur noch mehr in Chikage aus. Es war eine derartige Gefühlswelle, die über ihn schwappte, dass er begann zu zittern und zu zucken, während es in ihm noch wärmer wurde.

„Ama-giri“, keuchte er, dann wurde es einfach zu viel und er klammerte sich auch mit den Beinen an Amagiri fest, der ihn sicher und fest hielt.

Er hielt ihn auch dann, als es ihn ebenfalls überkam, aber dennoch konnte er Chikage nicht hergeben. Denn es war klar, dass dieses kurze Beisammensein nur von kurzer Dauer sein konnte...

Scheideweg

Chikage saß in seinem Zimmer und starrte in die Flamme der einzelnen Kerze, die auf dem Tisch brannte. Ansonsten war es stockdunkel, aber Chikage legte sowieso keinen gesteigerten Wert darauf, menschliche Einrichtung zu bewundern.

Es hatte seinen Grund, warum er sich in sein Zimmer zurückgezogen hatte, denn er sann gerade über die allgemeine Lage nach und wie seine nächsten Schritte aussehen sollten. Die Satsuma waren für den Angriff vorbereitet, das Ziel war für sie klar, nicht jedoch für Chikage. Er maß diesem menschlichen Krieg keinerlei Bedeutung zu, vielmehr musste er an seinesgleichen denken, die inmitten dieser Schlachten hilflos zusehen mussten, wie Lebensraum und Chancen dahinschwanden.

Chikage rieb sich die Stirn, während er an Chizuru dachte, die inmitten dieser Schlacht sein würde, an der Seite von Hijikata, seinem Erzfeind. Sie war in Gefahr, er musste sie von da wegholen und sie dann dazu zwingen, Nachkommen mit ihm zu zeugen, damit reinrassige, starke Dämonen das Licht der Welt erblickten.

Der Blonde seufzte missmutig. Ihn reizte die Kleine nicht im Geringsten, aber es war seine Pflicht, sich mit ihr zu verbinden, denn sie war seine einzige Möglichkeit. Es gab sonst keine reinrassigen Oni-Frauen mehr und ein Halbblut kam für Chikage einfach nicht in Frage. Das hieß automatisch, dass er Chizuru retten und zu sich holen musste. Außerdem hieß das, dass er sich doch in menschliche Belange einmischen und einen Krieg so lange durchhalten musste, bis er Chizuru aus der Schusslinie geholt hatte. Natürlich konnte er auch alle Gegner aus dem Weg schaffen und es auf einen Zweikampf zwischen Hijikata und sich ankommen lassen, was Chikage fast noch mehr gefiel, schließlich stand da noch eine Entscheidung aus.

//Amagiri wird toben//, dachte Chikage belustigt, ehe ihm ebendieses Lächeln auf dem Gesicht gefror.

Amagiri... er dachte viel zu oft an den rothaarigen Hünen seit jener Nacht. Er hatte ihm klar gemacht, das so etwas nie wieder geschehen würde und seitdem hielt er sich von Amagiri fern, um nicht nochmals den Reizen des Größeren zu erliegen. Die Nacht mit ihm war überwältigend gewesen, hatte Chikages Welt vollkommen auf den Kopf gestellt und es gierte ihn innerlich nach mehr, doch das durfte nicht sein. Es war viel zu gefährlich...

Chikage schüttelte die Gedanken an Amagiri ab und konzentrierte sich auf seinen Plan. Er musste eine Entscheidung fällen und es zeichnete sich ziemlich deutlich ab, was er zu tun hatte. Also half es nicht mehr viel, hier herum zu sitzen, sondern es musste gehandelt werden.

Chikage lehnte sich auf den Tisch und blies die Kerze aus. Er brauchte kein künstliches Licht, um zu sehen und so erhob er sich und durchquerte den Raum. Er verließ sein Zimmer und suchte Kyo auf, der zur Abwechslung nicht auf den Dächern verweilte, sondern in seinem Zimmer. Um Amagiri aus dem Weg zu gehen, hatte es sich Chikage angewöhnt, Kyo für seine wichtigen Botengänge zu nutzen und er hatte den Eindruck, dass der andere froh über Beschäftigung war.

„Ich habe einen Auftrag für dich“, sagte Chikage zu ihm und sofort erhob sich der Schütze aus seiner sitzenden Haltung und zeigte sein typisches Grinsen, bei welchem man Zähne sah.

„Ist schon so gut wie erledigt“, äußerte er sich und Chikage glaubte ihm.

Sobald er seinen Befehl von sich gegeben hatte, gab es kein Zurück mehr. Er musste also seine Worte und Befehle mit Bedacht wählen, doch obwohl Weg und Ziel so klar vor ihm lagen, zögerte Chikage. War es wirklich das, was er wollte?

Chikage atmete tief durch. Seine letzte Chance...

Er öffnete den Mund und endlich sprach er mit Kyo. Dieser nickte eifrig, dann war er auch schon weg, um auch diesen Auftrag zu Chikages Zufriedenheit zu erfüllen.

Der Blonde ging wieder zu seinem Zimmer zurück und setzte sich nun im Dunkeln an den Tisch. Seine Hände zitterten vor Aufregung, denn bald konnte er handeln, wie er es für am besten befand und dann würden die Oni endlich ein entscheidendes Wörtchen mitzureden haben.

Chikage lächelte grimmig. Es war soweit, das letzte Kapitel würde geschrieben werden und er hatte vor, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, sowohl in den Köpfen der Menschen als auch unter seinesgleichen.

Bad Ending: Der Untergang der Ignoranz

Chikage stand unter dem riesigen Kirschblütenbaum und erwartete Hijikata und Chizuru. Er wusste, dass sie kommen würden, stellte er doch das größte Hindernis für ihr gemeinsames Glück dar. Außerdem war es eine Frage der Ehre, dass Hijikata sich ihm stellen würde und Chikage war vorbereitet.

Die Schlacht lief für die Menschen gut, vor allem, weil Chikage dafür gesorgt hatte, dass das Ochimizu durch sein eigenes Blut eine Verbesserung erfahren hatte. Die damit erschaffenen Rasetsu waren stärker, schneller und schlauer und hatten den Shinsengumi schnell eine große Niederlage beschert, was nur in Chikages Interesse lag. Natürlich waren diese Rasetsu immer noch armselige Kopien und sie würden im Nu ihre Lebenskraft aufgebraucht haben, aber das kümmerte ihn nicht weiter. Sein Ziel war sehr nah, nur noch ein Kampf lag zwischen ihm und Chizuru, die er bald beanspruchen würde.

Endlich tauchten die beiden an den untersten Stufen zu diesem Ort auf und er schaute ihnen ruhig entgegen. Hijikata sah extrem wütend aus, aber das konnte Chikage ihm nicht verdenken, hatte er doch nun fast alle seiner Freunde verloren. Chizuru hinter ihm war immer noch das kleine Mädchen geblieben und das einzig Interessante an ihr war dieser unbeugsame, rebellierende Blick, mit dem sie nun Chikage bedachte.

Seine Reaktion war lediglich ein noch breiteres Lächeln und er konnte es kaum erwarten, diesen Kampf zu bestreiten, all seine Sinne waren allein deshalb geschärft wie schon lange nicht mehr. Sein Blut rauschte beschwingt durch seine Adern und er konnte es kaum erwarten, sein Schwert zu ziehen und es gegen Hijikata zu führen.

Endlich kamen der Vize und das Mädchen bei ihm an und wortlos zog Hijikata sein Schwert. Chikage tat es ihm gleich, nur Chizuru trat weit zurück, als wüsste sie, dass sie sich nicht einmischen durfte.

//Bald wird sie mir gegenüber genauso gehorsam sein//, dachte Chikage mit Überzeugung, ehe er sich voll und ganz auf den Kampf konzentrierte.

Hijikata wechselte von jetzt auf gleich in seine Rasetsuform und Chikage tat es ihm gleich. Dann standen sie sich gegenüber und warteten, dass irgendwer von ihnen den ersten Schritt machte, doch nichts geschah. Sie starrten sich einfach nur in die Augen, als ob der wahre Kampf schon längst in ihren Köpfen tobte, keiner rührte sich vom Fleck.

Dann endlich griff Hijikata als Erstes an und ihre Schwerter prallten klingend aufeinander. Schnelle Bewegungen folgten, Schwerter wurden auf empfindliche Stellen gerichtet, nur um im letzten Moment von dem jeweils anderem Schwert abgefangen zu werden und sie machten es sich gegenseitig nicht leicht. Ihre schnellen Kampferfolgen waren mit dem menschlichen Auge kaum zu sehen, die Energien, die bei ihren Schlägen freigesetzt wurden, brachten die Blätter des Kirschbaumes noch schneller zum fallen, bis um sie ein Meer aus Kirschblüten entstanden war.

Unbarmherzig schlug Chikage auf Hijikata ein, dieser schlug zurück und lange Zeit war es ebenbürtiger Natur, was zwischen ihnen geschah, doch so langsam bekam Chikage die Oberhand. Hijikata war noch geschwächt von seiner Verletzung und des bisherigen Kämpfen, so dass es fast zu leicht war.

Letzten Endes trieb Chikage sein Schwert direkt durch Hijikatas Brust und der Blonde lachte beinahe wahnsinnig, weil er es endlich geschafft hatte, seinem größten Widersacher endlich die Stirn geboten zu haben. Er zog sein Schwert aus dem Körper des anderen und Hijikata landete blutend auf dem Boden, das Leben verließ ihn rasend schnell.

Chizuru schrie und weinte und Chikage verdrehte die Augen. Sie war eindeutig zu lange unter Menschen gewesen, dass sie so die Fassung verlor. Er musste ihr viel beibringen...

Chikage wandte sich zur ihr um, um ihr zu sagen, dass sie ruhig sein sollte, doch da war sie plötzlich vor ihm und jagte ihm ihr Schwert direkt in den Bauch. Ihre Augen waren voller Trauer und Hass und sie schimmerten goldgelb, alles an ihr hatte in ihre Dämonenform gewechselt und Chikage fand sie wunderschön... tödlich... aber wunderschön. Sie zog das Schwert aus ihm und stach nochmals zu, wieder und wieder, als wolle sie ihm alle Schläge zurückzahlen, die er Hijikata verabreicht hatte. Endlich hatte sie keine Kraft mehr und sie zog das Schwert das letzte Mal aus ihm, während ihre Präsenz ihn vollkommen lähmte.

Er taumelte zurück, bis er den Stamm des Kirschbaumes an seinem Rücken spürte, woran er herabsank. Das Blut sickerte aus seinen Wunden, sein Körper kam mit dem Heilen nicht hinterher und bald darauf wurde alles schwarz um Chikage.
 

Amagiri rannte die Stufen hinauf und er verfluchte Kyo und Chikage, die ihn nicht eingeweiht hatten. Er hatte Zeit verloren, um es letztendlich aus Kyo herauszuprügeln und endlich hatte der andere ihm alles gesagt, was er wusste. Gemeinsam waren sie nun auf dem Weg zum Geschehen, doch es stand nicht gut.

//Bitte lass mich nicht zu spät kommen//, betete Amagiri verzweifelt, als er den obersten Treppenabsatz erreichte und ein leidender Laut entrang sich seiner Kehle, als er Chikage am Stamm des Kirschbaumes sitzen sah.

„Nein... nein...“, sagte Amagiri, konnte es nicht glauben und einer dummen Hoffnung nachgebend rannte er zu Chikage, kniete sich vor ihn.

Vielleicht lebte er noch, vielleicht schlief er nur, vielleicht war es nicht so schlimm...

Doch Amagiris Hände berührten nur noch kalte Haut eines leblosen Körpers und das Leid in ihm schwoll an, ließ ihn kaum noch atmen.

„Kyo...“, sagte er.

Der Schütze trat zögernd heran und Amagiri schaute ihn bittend an.

„Töte mich...“

Kyo schaute Amagiri entsetzt an.

„Was? Amagiri, was sagst du da?“

Der Rothaarige lächelte traurig, strich nochmals über Chikages blasse Wange und wiederholte seine Bitte.

„Töte mich... ohne ihn kann ich nicht auf dieser Welt existieren...“

Kyo konnte nicht fassen, was er da hörte.

„Aber-“

„Kyo, bitte!“

Kyo atmete zitternd ein. Amagiri bat sonst nie um etwas, er hatte nie Wünsche geäußert und gar nichts. Als Rangniedriger musste er ohnehin tun, was der andere verlangte, aber es brachte ihn fast selbst um.

Der Graublauhaarige zog seine beiden Pistolen und Amagiri flüsterte einen Dank, ehe er die Augen schloss und Chikages kalte Hand ergriff.

Kyo biss sich auf die Unterlippe, während er beide Pistolen an Amagiris Schläfe setzte. Er schloss die Augen, sah nicht hin... und drückte ab.

Beide Schüsse knallten zeitgleich durch die Nacht und Kyo zuckte zusammen. Er drehte sich weg, richtete seinen Blick auf seine Füße, die auf einem Meer aus Kirschblüten standen und wartete, bis der Beweis seiner Tat die blassrosa Blüten blutrot färbte...

Good Ending: Du warst der Grund, warum ich gezögert habe

Schwerter trafen aufeinander, ein klingendes Geräusch von sich gebend. Schnelle Bewegungsabfolgen geschahen, für das menschliche Auge unsehbar, während ein wahrer Kirschblütenregen auf die beiden Kämpfer herabregnete.

Chikage biss die Zähne zusammen und versuchte, sein Temperament nicht mit sich durchgehen zu lassen. Hijikata Toshizo war dabei, ihn zu besiegen und dabei war der andere noch von einer Verletzung angeschlagen und nicht einmal ein richtiger Oni.

Chikage verstand es einfach nicht, wie der andere nur noch stärker werden konnte, je länger sie kämpften und keinerlei Zeichen von Schwäche zeigte, so wie es normale Menschen immer taten. Etwas ging hier nicht mit rechten Dingen zu und Chikage musste einsehen, dass er verlieren würde, wenn er das nicht bald beendete.

Verbissen griff Chikage erneut an, doch er machte einen Fehler und Hijikata entging nichts. Mit dem Schwung seines vorherigen Schlages griff er an und überraschte Chikage damit, so dass dieser nicht rechtzeitig reagieren konnte, als ihm das Schwert förmlich aus der Hand geschlagen wurde. Unbewaffnet stand er da und sah den nächsten Angriff kommen, der unweigerlich sein Leben beenden würde.

Doch in diesem Moment wurde er zurückgeschubst und eine große Gestalt baute sich wie ein Schutzschild vor ihm auf... nur um den Schlag abzufangen.

Chikage landete unsanft auf dem Boden, während er die roten Haare und die hünenhafte Größe sah und sein Gehirn langsam begriff, dass es keine Fata Morgana war, sondern der echte Amagiri. Er hatte das Schwert abgefangen und er umgriff mit beiden Händen die Schneide, während Hijikata noch mehr Kraft aufwenden musste, um nun Amagiri standzuhalten.

Chikage zitterte am ganzen Körper und ein ungutes Gefühl ergriff sein Inneres. Er wollte nicht, dass Amagiri für ihn kämpfte, weil... ja, warum nicht? Weil es sein Kampf war? Weil der andere sich in Gefahr begab? Weil er getötet werden könnte...?

Das flaue Gefühl in ihm wurde stärker und da hatte Chikage seine Antwort. Er erhob sich und versuchte, seine Stimme wiederzufinden, während die Angst um Amagiri ihm die Kehle zuschnürte. Er schimpfte sich selbst einen Idioten, weil er sich auf diesen Zweikampf eingelassen hatte, obwohl er keinerlei Interesse an Chizuru hatte. Sie war ein kleines Mädchen und aufgrund ihrer bisherigen Lebensgeschichte und trotz dämonischer Abstammung doch nur ein Mensch. Er fand sie weder anziehend noch in irgendeiner Weise interessant, sie weckte rein gar nichts in ihm und ihr Tod war ihm egal... aber Amagiri bedeutete ihm alles, das erkannte er nun.

Chikage warf das Schwert von sich und rief nach Hijikata.

„Lass uns den Kampf beenden!“, forderte er, doch der andere war derart tief in seiner Kampflaune, dass er zuerst nicht hörte.

„Hijikata-san!“, rief Chizuru und sie drang zu ihm durch.

Er verwandelte sich zurück und ließ das Schwert langsam sinken, nachdem Amagiri es vorsichtig losgelassen hatte. Langsam wich Hijikata zurück, Amagiri immer im Blick habend und der rothaarige Dämon machte es ebenso. Hijikata wich zu Chizuru zurück, stellte sich schützend vor sie und Amagiri machte das Gleiche bei Chikage, welcher sich damit etwas mehr im Einklang fühlte.

„Warum gibst du auf?“, rief Hijikata zu Chikage herüber und war nach wie vor misstrauisch.

Doch der Blonde gab keine Antwort, schließlich war er den Menschen keinerlei Rechenschaft über sein Handeln schuldig.

„Lass uns gehen, Amagiri“, sagte er nur kühl und wandte sich ab.

Die Präsenz des anderen war deutlich spürbar, brannte sich nahezu in seine Haut, so dass er sich sicher sein konnte, dass der Größere ihm auch wirklich folgte.

Chikage lief die Treppen hinab, wandte sich nach rechts und ging immer weiter in den Wald hinein. Er ging einfach weiter und Amagiri folgte ihm, was den Blonden sehr beruhigte. Sein aufgewühltes Inneres war schon kaum mehr spürbar und Chikage beschloss, irgendwo eine Pause zu machen. Er kämpfte sich noch weiter durch den Wald, bis es sie an einen Wasserfall verschlug, welcher tosend von einer Gebirgskette herabrauschte.

Chikage blieb stehen und er spürte Amagiri nun neben sich. Gemeinsam schauten sie sich das Naturschauspiel an, ehe Amagiris dunkle Stimme zu hören war.

„Warum habt Ihr den Kampf beendet...?“

Chikage antwortete nicht, wusste nicht, wie er es in Worte fassen konnte. Also setzte er sich wieder in Bewegung und trat aus dem Dickicht heraus. Er setzte sich an den Rand des Sees, der vom Wasserfall gespeist wurde und entledigte sich seiner Schuhe. Dann ließ er seine Beine ins Wasser hängen und atmete einfach nur ein und aus, als gäbe es nichts Wichtigeres.

Amagiri bemerkte die Aufgewühltheit seines Herrn, doch er konnte und wollte jetzt nicht locker lassen. Er hockte sich an Chikages Seite und sprach ihn erneut an.

„Chikage-sama, wieso habt Ihr den Kampf beendet? Wieso seid Ihr gegangen? Sagt es mir“, forderte der Rothaarige leise und Chikage schaute ihn endlich an.

„Wir waren zu lange bei den Menschen... ich will sie hinter mir lassen. Ich will einfach nur noch weg von diesen schwächlichen Wesen und ihren Kriegen und Machenschaften“, flüsterte er, dann wandte er den Blick wieder ab.

„Chikage-sama.“

Amagiri wartete darauf, dass der Blonde ihn wieder ansah, dann sprach er weiter.

„Hattet Ihr... Angst um mich?“

Chikage wandte abermals den Blick ab, er antwortete nicht, doch dass seine Gesichtsfarbe blasser geworden war, sagte Amagiri alles und bestätigte seine Hoffnung.

„Was hast du überhaupt dort gemacht? Du solltest mit Kyo doch woanders sein“, meldete sich der Blonde abwehrend zur Wort.

„Kyo hat mir von Euren Plänen berichtet, also habe ich ihm alles überlassen und bin zu Euch geeilt. Ich war gerade rechtzeitig da, um Euch beizustehen“, erklärte Amagiri und Dankbarkeit wallte in Chikage auf.

Nicht auszudenken, was geschehen wäre, wenn Amagiri nicht so gehandelt hätte. Doch damit hatte er auch sich selbst in Gefahr gebracht.

„Dieses Mädchen... sie... ich will sie nicht. Ich will auch keine Nachkommen, die die Welt und die Menschen unterjochen. Alles, was ich will, ist...“, brach es aus Chikage hervor, doch ihm versagte die Stimme.

Er hatte noch nie so deutlich sagen wollen, was er wirklich wollte, zumindest bis jetzt. Noch nie hatte er deutlich gesagt, was seine wahren Gefühle waren und jetzt wollte all das aus ihm heraus.

„Alles, was ich will und brauche... bist du, Amagiri“, flüsterte er und er schaute den Rothaarigen direkt ins Gesicht. „Ich brauche nur dich in meiner Nähe, der Rest kann zum Teufel gehen.“

Amagiri konnte nicht fassen, was er da hörte und er lächelte erleichtert.

„Chikage-sama“, sagte er leise und rau, so ergriffen war er und er rieb seine Stirn an der des Blonden, der dies sogar zuließ.

Dann zog Chikage Amagiri zu sich und ihre Lippen krachten förmlich aufeinander, weil sie beide es nun plötzlich eilig hatten. Sie stürzten sich in einen wilden, ungestümen Kuss, während ihre Kleidung nach und nach ihren Händen zum Opfer fiel. Amagiri presste Chikage ins Gras, der andere presste sich an ihn und alles, was sie in den letzten Tagen zurückgehalten hatten, brach hervor.

Sie gingen rabiat miteinander um, zum Beispiel biss Chikage Amagiri in die Unterlippe, Amagiri presste ihn dafür noch mehr ins Gras und Chikage kratzte ihn dafür am Rücken. Wieder stürzten sie sich in einen gemeinsamen Kuss, sie wurden kurz anschmiegsam, ehe sie sich wieder herausforderten.

„Chikage-sama“, keuchte Amagiri warnend, während der Blonde sich an ihm rieb und seine Selbstkontrolle auf eine harte Probe stellte.

Chikage hörte nicht darauf, sondern ließ seine Hände über Amagiris Körper wandern, bis sich dessen Selbstbeherrschung nun doch in Luft auflöste. Beide wechselten zeitgleich in ihre Dämonenform und es nahm Chikage förmlich den Atem, als er Amagiri nun in wahrer Gestalt vor sich hatte. Sein Herz klopfte heftig in seiner Brust und er konnte es kaum erwarten, dem anderen voll und ganz zu gehören.

Er knabberte an Amagiris Hals und ein Brummen drang aus der Kehle des anderen, also machte Chikage weiter, während seine Hände zeitgleich tiefer wanderten. Gerade als sie ihr Ziel erreichten, biss Chikage in Amagiris Hals und der Größere stöhnte laut auf.

Amagiri konnte sich nicht mehr halten, zu wild tobte das Dämonenblut in ihm und er forderte sofort Zugang zu Chikages Innerem. Der Blonde hatte ihm nichts entgegen zu setzen, wollte es auch gar nicht, schließlich war auch er bereits am Limit.

Amagiri zog Chikage näher, brachte sich in Position und eroberte ihn mit einem glatten Stoß ganz. Zuckend klammerte sich Chikage an Amagiri, seine Krallen bohrten sich in Amagiris Rücken und hinterließen tiefe Wunden, die jedoch sogleich wieder verheilten, so dass Chikage dieses Spiel noch ein paar Mal wiederholte, während Amagiri sich in ihm zu bewegen begann.

Das Gras sorgte dafür, dass Chikages Rücken nicht allzu wund wurde, während sich Amagiri sich mit aller Stärke an ihm ausließ. Chikage krallte sich nur noch tiefer in Amagiris Rücken, er hatte keine Kontrolle mehr über sich, während er in Amagiris Augen sah und der andere zurückschaute, ohne an Intensität und Stärke nachzulassen.

Kurz nacheinander erreichten sie beide ihren Höhepunkt und Amagiri brach auf Chikage zusammen. Sie schöpften Atem, Chikages Hände kraulten durch die silbrigen Haare des anderen und der Größere gab daraufhin ein zufriedenes Brummen von sich.

Sehr viel später lösten sie sich voneinander und nahmen auch erst dann wieder ihre menschliche Form an. Sie kleideten sich wieder an und Amagiri konnte es nicht lassen, Chikage sanft auf die Stirn zu küssen. Danach schaute er ihn aufmerksam an und wollte nur noch eins wissen.

„Wo gehen wir nun hin, Chikage-sama?“

Chikage überlegte nicht lang.

„Irgendwo, wo es keine Menschen gibt und wo wir in Ruhe und im Verborgenen leben können.“

Amagiri lächelte und er beschloss, auch diesen Auftrag zu Chikages vollster Zufriedenheit auszuführen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Sorry, aber ich mag Amagiri total, deshalb kriegt er bei mir eine Hauptrolle *///* xD Schönes We euch allen :)

GLG
Kyo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Na, was hat Amagiri wohl vor?
Ehrlich gesagt, hab ich da noch keine Ahnung xD Lasst euch überraschen, ich tu´s auch xD
Bis bald :) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hab gestern wieder den Film "Kyoto Winds" gesehen und jeder Moment, wo Amagiri im Bild war, fand ich es toll xD Ok, wo er Heisuke aus den Latschen haut, darüber kann man sich streiten, ob das toll war *hust hust*... aber dennoch ist Amagiri einer meiner Lieblingscharas. Ich finde es interessant, dass auch er mal die Beherrschung verliert, daher kam es wohl zu dieser FF xD Und warum Chikage meiner Meinung nach zu ihm passt? Ganz einfach: Er macht, was er will, ohne Rücksicht auf Verluste und er hasst es, wenn er einstecken muss. Ich fand das eine interessante Mischung~ ich mag solche Pairings, die so ein Explodierende-Sprengstofffässer-Dynamik haben xD Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und wieder Pause xD Aber ich hoffe, meine Muse arbeitet an mehr Input, dann geht das mit dem letzten Kapitel hoffentlich schneller. Zu Kyo will ich auch noch was machen, aber das wird kürzer, maximal zwei Kapitel. Aber erst mal bringe ich dies hier zu einem Abschluss, versprochen :) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Chikage ist ein schwieriger Chara, aber durchaus reizvoll. Ich wollte mal seine menschenverachtende Seite ein bisschen herauskehren und ich denke, das habe ich geschafft. Wiederum mag ich auch die Dynamik zwischen Amagiri und ihm und dass es Chikage trotz allem Egos so durcheinander bringt :D Na ja, wie Kyo schon meint: Das wird noch spaßig :D
Apropos Kyo: Zu ihm wird es auch noch eine FF geben, mich lässt das Pairing ShiranuixHarada einfach nicht in Ruhe, da wird also auch noch was folgen. Aber erst mal muss ja SoujixSaito fertig werden... es tut mir so leid, dass ich euch so warten lasse Q^Q Ich bessere mich bzw. ich versuche, meine Muse zu erziehen TT^TT Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Nervenkitzel pur! Aber Amagiri musste einfach gewinnen, zumindest tut er das in meiner Vorstellung. Chikage brauchte mal einen gehörigen Denkzettel, so arrogant wie er immer ist xD Gegen Ende hat sich das wieder mal ein bisschen verselbstständigt, sorry xD Bis zum nächsten Kapitel *wink* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das nächste Kapitel braucht noch ein bisschen, zwei an einem Tag reicht, denke ich :) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Es folgt das gleiche Prinzip, wie bei "Bis wir zu Staub zerfallen", es wird ab hier zwei Endings geben, einmal ein bad und noch ein good ending, wie in der Visual-Novel-Reihe ;) Ich könnte auch mehr Endings machen, aber ich habe das Gefühl, zwei reichen xD Demnach könnt ihr jedenfalls entscheiden, welches Ending ihr lieber hättet und wie die Geschichte für euch persönlich enden soll. Also bis zum nächsten Mal ;) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Armes Kyo... ganz allein QQ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So, Ende Gelände <3 Ich habe es endlich geschafft und das war heute ein echter Schreibmarathon... es floss einfach, keine Ahnung :D
Danke, dass ihr bis hierhin gelesen und mich unterstützt habt, ich hoffe, es hat euch ein bisschen gefallen ;)

GLG und eine schöne Woche
Kyo Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  Takuma
2018-10-12T07:27:31+00:00 12.10.2018 09:27
schade das sie schon um ist!
Du hast es wirklich klasse geschrieben und es hat großen Spaß gemacht sie zu lesen ♡
Antwort von:  Kyo_aka_Ne-chan
12.10.2018 11:49
Danke für deinen Kommi :)
Ich habe noch vor, eine FF zu Kyo zu schreiben, vielleicht wäre das noch was für dich. Wenn du magst, kann ich dich informieren, wenn ich was dazu habe ;)

Liebe Grüße
Kyo
Von:  Kao
2017-09-07T10:37:32+00:00 07.09.2017 12:37
Schoooon süß das mal von der anderen Seite zu sehen xD
Ich mag deinen Kazama xD
Bin gespannt wie es hier weiter geht und was so alles passiert *~*
Antwort von:  Kyo_aka_Ne-chan
07.09.2017 19:02
Danke für deinen Kommi ^^ Im Moment kann ich noch nicht weiter machen, wäre ja erst einmal angebrachter "Bis wir zu Staub zerfallen" weiter zu machen, aber danach widme ich mich dem hier ^^


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