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Different ways of AWKa

In Überarbeitung
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Vielen Dank für die neun Favo-Einträge! Ich kann es echt nicht glauben und freue mich wahnsinnig!
Ich hoffe, dass ihr mir auch weiterhin treu bleibt und Spaß an meiner Fanfiction habt.

Eure lula-chan Komplett anzeigen

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Die Mission

Kanda steht dicht vor Allen und hält ihm den Mund zu. Sie dürfen auf keinen Fall entdeckt werden, sonst ist alles vorbei. Der Japaner spitzt seine Ohren und versucht angestrengt festzustellen, wo sich ihre Verfolger befinden. Es ist nichts zu hören. Vorsichtig nimmt er die Hand von Allens Mund und schaut ihm in die Augen.

"Was ist das nur für ein Gefühl?", fragt sich Kanda zum hundertsten Mal in den letzten Tagen.

Wie es zu dieser Situation kommen konnte? Das ist eine lange Geschichte.
 

Vor zwei Tagen

"Ihr beide werdet nach Frankreich reisen, genauer gesagt nach Lyon.", erklärt Komui und reicht Allen und Kanda je eine Mappe mit den Informationen zur Mission. "Von dort bekommen wir immer wieder Nachrichten von angeblichen Geistersichtungen. Ich glaube zwar nicht daran, dass es sich tatsächlich um Geister handelt, aber diese Phänomene könnten durchaus durch das Innocence hervorgerufen werden."

"Ist das euer Ernst?", fragt Kanda genervt.

"Ja", antwortet Komui knapp. "Wie gesagt, könnte es sich um Innocence handeln."

Der Japaner stöhnt genervt auf.

"Und warum müssen ausgerechnet wir beide das machen?", will er wissen.

"Alle anderen Exorzisten sind entweder auf einer anderen Mission oder für den Auftrag nicht geeignet", meint Komui und stellt damit auch klar, dass das Thema für ihn beendet ist.

"Wann geht's los?", möchte Allen wissen.

"In einer Stunde", antwortet der Chinese und schickt die beiden aus seinem Büro.
 

Allen wartet schon seit einiger Zeit in Begleitung eines Finders vor dem Tor auf Kanda. Endlich taucht dieser auf und gemeinsam gehen sie zum Bahnhof. Bald darauf sitzen sie auch schon in einem der Waggons und hängen ihren Gedanken nach. Allen geht erneut die Unterlagen durch, wobei ihm etwas auffällt.

"Sag mal Kanda, was hältst du von diesen Geistern?", fragt er den Älteren.

"Alles Humbug", antwortet dieser und schaut wieder aus dem Fenster.

"Ich denke, da könnte was wahres dran sein", meint Allen.

"Das ist jetzt nicht dein Ernst!"

"Doch, warte mal."

Kanda wendet sich dem Jüngeren zu.

"In den Zeugenaussagen steht, dass sie unheimliche Gestalten gesehen hätten, die sich nachts in verlassen Gebäuden und auf dem Friedhof tümmeln würden. Sie hätten Pentagramme auf ihren Köpfen und ihre Opfer würden sich in Luft auflösen, steht hier. Kommt dir das nicht irgendwie bekannt vor?"

Der Langhaarige braucht einen Moment bis es Klick macht.

"Akuma!"

"Genau. Du hast es erfasst."

"Dann ist unsere ganze Mission ja sinnlos", meint Kanda und stöhnt genervt.

"Nicht unbedingt. Die Akuma sind doch auch auf der Suche nach dem Innocence. Vielleicht haben sie dort etwas entdeckt", gibt Allen zu Bedenken.

"Wenn das stimmt, stellen sie sich aber ziemlich dämlich an."

Allen lacht auf und kriegt sich fast nicht mehr ein.

"Da hast du wohl recht.", meint der Weißhaarige. "Aber dann haben wir auch noch eine Chance."

Kanda wendet sich wieder dem Fenster zu. Für ihn ist das Gespräch beendet.
 

Endlich fährt der Zug in den Bahnhof von Lyon ein. Allen schnappt sich seinen Koffer und begibt sich in die Wartehalle. Kanda folgt ihm in einigen Metern Entfernung. Der Finder verlässt als letzter den Zug und schließt schnell zu Allen auf. Vor dem Bahnhof tritt auch Kanda wieder zur Gruppe.

"Was jetzt?", will er wissen.

"Es ist später Nachmittag. Wir sollten uns erstmal ein Zimmer suchen und dann etwas essen. Unsere Geister werden wahrscheinlich erst in der Nacht auftauchen", meint Allen und läuft los.

Kurze Zeit später sitzen sie tatsächlich in einem Restaurant und essen etwas.

"Hat dein Auge schon Akuma wahrgenommen?", fragt Kanda und nimmt noch einen Löffel mit Soba-Nudeln in den Mund.

"Nein, bis jetzt noch nicht", antwortet der Angesprochene und isst weiter.

Der Finder sitzt ebenfalls am Tisch, mischt sich allerdings nicht in die Unterhaltung ein. Er isst still und leise von seinem Teller. Bald haben alle ihren Hunger gestillt und so verlassen sie das Restaurant. Mittlerweile ist es fast dunkel.

"Die Jagd kann beginnen", sagt Allen und sieht sich aufmerksam um. "Aber immer noch keine Spur von einem Akuma.

"Vielleicht kommen sie erst, wenn es richtig dunkel ist", wirft der Japaner ein.

"Wahrscheinlich hast du recht."

"Natürlich hab ich recht, sonst hätte dein Auge längst reagiert."

Allen übergeht diesen Kommentar einfach.

"Wir sollten uns schon mal in der Stadt umsehen", meint Allen und stiefelt los.

Kanda stöhnt genervt, folgt ihm dann aber doch.

Das unterirdische Labyrinth

Relativ schnell hatten sie das Ende der Stadt erreicht und damit auch den Friedhof. Nun stehen sie vor dem großen Eisentor und sehen sich um.

"Da ist etwas", meint Allen nur.

Sein Auge hat auf irgendetwas reagiert, aber er kann es nicht zuordnen. Kanda stöhnt und macht sich an dem Vorhängeschloss zu schaffen. Einen kurzen Augenblick später fällt die Kette auch schon scheppernd auf den Boden. Allen läuft los. Der Finder will ihm folgen, doch Kanda hält ihm sein Schwert an die Kehle.

"Du bleibst hier. Mir gefällt die ganze Sache nicht. Solltest du in drei Stunden nichts von uns hören, rufst du Verstärkung.", bestimmt der Japaner.

"Das kann man auch freundlicher sagen."

"Ach, halt die Klappe, Bohnenstange."

"Ich heiße Allen!"

Kanda gibt ein Schnauben von sich, lässt dann aber von dem Finder ab und wendet sich stattdessen dem Tor zu, das Allen in der Zwischenzeit aufgeschoben hat. Ohne ein weiteres Wort stapft er an dem Jüngeren vorbei. Allen schüttelt kurz den Kopf, bevor er ihm folgt. Der Finder bleibt allein vor dem Tor zurück.
 

"Irgendwie unheimlich", sagt Allen und schaut sich weiter um.

Kanda hat sich in der Zwischenzeit einem Mausoleum in der Mitte des Friedhofs zugewendet. Allen tritt an ihn heran. Im gleichen Moment fängt Allens Auge auf einmal an stark zu pochen.

"Da drin müssen irgendwo Akkumas sein", erkennt der Weißhaarige.

"Dann mal los!"

Gemeinsam öffnen sie die schwere Tür und betreten das Mausoleum. Genau in der Mitte befindet sich eine Öffnung. Ohne zu zögern klettern sie die leicht marode Leiter herunter. Der Gang, in dem sie nun stehen, wird von Fackeln erhellt. Die beiden schauen sich kurz an, dann gehen sie los. Bald verzweigt sich der Weg.

"Wo lang?", will Allen wissen.

"Woher soll ich das wissen?", gibt Kanda zurück.

Allen sieht sich die Gänge genau an.

"Alle Wege sehen genau gleich aus", merkt er an.

Kanda antwortet nicht, sondern stapft gleich auf den rechten Gang zu. Allen folgt ihm einfach. Immer wieder treffen sie auf solche Abzweigungen und entscheiden auf gut Glück, welchen sie nehmen.
 

Bald wird ihnen klar, dass sie sich verlaufen haben müssen.

"Das kann doch nicht wahr sein!", ruft Allen frustriert.

Kanda hat sich an eine der Wände gelehnt und schaut desinteressiert zu dem Jüngeren.

"Wir müssen eben weiter probieren. Was anderes bleibt uns eh nicht übrig", meint er bloß und geht kurzerhand auf den mittleren Gang zu.

"Du kannst doch nicht einfach so weitergehen!"

Allen hält den Japaner mit seinem Innocence auf.

"Wir müssen das jetzt klug angehen."

Kanda zieht eine Augenbraue nach oben, als der Weißhaarige in seinen Taschen kramt.

"Hab's gefunden!", triumphiert Allen und hält ein Stück Kreide in der Hand.

Nun wandert auch Kandas andere Augenbraue nach oben, doch der Jüngere grinst nur und malt dann einen großen Pfeil auf die linke Wand des mittleren Ganges. Dem Japaner wird klar, was der Jüngere vor hat, und seine Augenbrauen wandern wieder nach unten.

"Wir können jetzt weiter", meint Allen grinsend und geht vor.

Nach kurzer Zeit erreichen sie die nächste Kreuzung und wieder malt Allen einen Pfeil. So geht es immer weiter bis sie wieder vor einer Abzweigung sind, wo sie schon mal waren.

"Und jetzt?", fragt der Weißhaarige.

"Einfach den nächsten", erwidert Kanda und geht auf den rechten Gang zu, auf dessen Wand noch kein Pfeil ist.
 

Das geht eine Weile gut, bis sie immer wieder erneut auf das gleiche Problem stoßen.

"Also entweder gehen wir die ganze Zeit im Kreis oder wir haben uns verlaufen", merkt Allen an.

"Ist das nicht das gleiche?", hakt Kanda nach.

"Ist doch egal. Wichtig ist nur, dass wir endlich hinter das Rätsel dieses Labyrinths kommen."

Der Langhaarige schnaubt.

"Wie viel Zeit ist eigentlich schon vergangen?", will er wissen.

"Keine Ahnung."

Kanda stöhnt.

"Wir sollten uns mal beim Finder melden, sonst schlägt der noch Alarm."

Allen nickt und baut mit Timcampy eine Verbindung zum besagten Finder auf. Schnell ist geklärt, wie viel Zeit vergangen ist (nämlich knapp zwei Stunden) und eine neue zeitliche Richtlinie für den Finder bestimmt (Verlängerung um weitere drei Stunden). Danach unterbricht Allen die Verbindung wieder und die beiden laufen weiter.

SPLIT 1: Verlaufen

Die beiden Exorzisten machen sich wieder auf den Weg und laufen auf gut Glück einen der Pfade entlang. Auch an den nächsten verlassen sie sich auf ihr Glück. Allen hat es mittlerweile aufgegeben die Wege zu markieren. Dieser Trick hat ja sowieso nichts gebracht. Als sie an der gefühlt 10.000 Abzweigung angelangt sind, wird den beiden klar, dass sie sich verlaufen haben und nicht wissen, wo sie sind. Allens Auge hat auch nicht mehr reagiert. Frustration breitet sich aus und Kanda lässt dies an einer der Wände aus, was dafür sorgt, dass der kleine Raum erzittert. Kurz darauf stürzt er auch schon ein.
 

"Raus hier!", ruft Allen gerade noch rechtzeitig, damit sie nicht verschüttet werden.

Die beiden retten sich in den mittleren Gang.

"Ganz toll gemacht, Kanda!", regt sich der Weißhaarige auf.

"Uns ist doch nichts passiert."

"Darum geht es doch gar nicht! Du hast gerade einfach mal einen Teil dieses Labyrinths zerstört! Weißt du eigentlich, was das heißt?"

"Und wenn schon."

"Das ist nicht dein Ernst! Was ist denn, wenn genau in einem der nun verschütteten Gänge der richtige Weg ist?"

Der Japaner zuckt nur mit den Schultern.

"Dann haben wir wohl Pech gehabt."

Allen schlägt sich mit einer Hand gegen die Stirn.

"Das darf doch nicht wahr sein", sagt er mehr zu sich selbst.

Er wendet sich dem verschütteten Gang hinter ihnen zu. Dort ist definitiv kein Durchkommen mehr.

"Was sollen wir jetzt tun?", will er wissen und dreht sich um, nur um festzustellen, dass Kanda nicht mehr da ist.

"Kanda! Wo steckst du? Das kann doch nicht dein Ernst sein!", ruft Allen und wartet auf eine Antwort, die natürlich nicht kommt.

Also stapft er auf den linken Gang zu und sieht hinein. Als er Kanda dort nicht entdeckt, schaut er noch in die anderen Gänge, doch auch dort ist von dem Japaner nicht die Spur zu sehen. Allen seufzt kurz und nimmt dann den linken Gang. Er läuft ihn bis zur nächsten Gabelung. Kanda ist nirgendwo zu sehen und so entscheidet sich der Weißhaarige auf gut Glück, welchen Gang er als nächsten nimmt. Auch dort ist der Langhaarige nicht zu entdecken.
 

"Hey, Tim! Kannst du eine Verbindung zu Kandas Golem aufbauen?", fragt Allen, als er vor der nächsten Gabelung steht.

Timcampy kommt dieser Aufforderung sofort nach und nimmt die Verbindung auf.

"Ja?", meldet sich ein schlecht gelaunter Kanda.

"Kannst du mir mal verraten, warum du einfach so los bist?", will der Weißhaarige genervt wissen.

"Du bist mir auf die Nerven gegangen", ist die einfache Antwort. "Am besten suchen wir alleine weiter."

"Kommt gar nicht in Frage. Allein sind wir in diesem Komplex total aufgeschmissen."

"Und wenn schon. Mir doch egal."

"Du hörst mir jetzt mal zu, Kanda. Wir haben uns bereits verlaufen. Wenn wir uns jetzt trennen, finden wir uns nie mehr wieder."

Von der anderen Seite ist nur ein Schnauben zu hören, dann bricht die Verbindung ab.
 

"DAS DARF DOCH NICHT WAHR SEIN!", ruft Allen nach einigen Sekunden der Stille.

Er fasst sich mit einer Hand an die Stirn und läuft dann los. Was anderes bleibt ihm sowieso nicht übrig. An Gabelungen entscheidet er immer nach Bauchgefühl, welchen Gang er nehmen soll. Bald verfällt er in einen leichten Trab und achtet nicht mehr wirklich darauf, wo er hinläuft. Die Zeit nimmt er auch nicht mehr wahr. Ob er nur wenige Minuten oder schon ganze Stunden gelaufen ist, seit er allein unterwegs ist, weiß er gar nicht. Plötzlich stößt er an etwas. Irritiert schaut er nach oben.
 


 


 

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Hier kommt der erste Split. Ich habe hin und her überlegt, ob ich ihn jetzt schon setze oder nicht, habe mich aber schlussendlich dafür entschieden.

Möglichkeit 1: Allen trifft auf einen Freund. Weiter geht's mit Kapitel 4

Möglichkeit 2: Allen trifft auf einen Feind. Weiter geht's mit Kapitel 7

Mgl. 1: Des Rätsels Lösung

Allens Gesicht verfinstert sich, als er sieht in wen er da gelaufen ist.

"DU IDIOT! WAS FÄLLT DIR EIGENTLICH EIN MICH EINFACH SO STEHEN ZU LASSEN UND DANN AUCH NOCH UNSER GESPRÄCH ZU BEENDEN!", fährt er Kanda an und fasst ihm dabei an den Kragen.

Der Japaner ist die ganze Zeit ruhig gewesen und macht auch jetzt keine Anstalten etwas zu sagen.

"DU DÄMLICHER KANDA!", macht Allen weiter und verfestigt seinen Griff.

"Wir haben uns doch wiedergefunden, also wo ist das Problem?"

"Das Problem ist, dass du nicht mit mir zusammenarbeitest und einfach so verschwindest!", gibt Allen nun etwas ruhiger zur Antwort.

Kanda schnaubt und will etwas erwidern, doch da lässt ihn der Jüngere plötzlich los und setzt ein nachdenkliches Gesicht auf. Als auch nach einigen Minuten keine Regung von Allen ausgeht, wird es dem Japaner zu blöd.

"Was?", will er ungeduldig wissen.

Allen zieht noch einmal kurz die Augenbrauen zusammen, bevor er einmal tief durchatmet und sich Kanda zuwendet.

"Wir sind uns entgegen gekommen. Ich bin von vorne in dich reingelaufen.", offenbart er seine Gedanken.

Der Japaner runzelt irritiert die Stirn. Er versteht nicht, worauf der Jüngere aus ist. Allen bemerkt die Ratlosigkeit von Kanda und seufzt einmal.

"Das heißt, dass die Wege in Kreisen verlaufen. Es ist also möglich, auch wenn man verschiedene Wege geht, durch Zufall wieder aufeinander zu treffen und das nur, weil die Wege nicht gerade sind, sondern eine leichte Krümmung haben.", erläutert er.

Ein Ruck geht durch Kandas Körper, als er realisiert, was das bedeutet.

"Also haben wir uns nicht verlaufen, sondern sind nur immer wieder die selben Wege gegangen? Aber das macht keinen Sinn."

"Doch macht es. Überleg mal, wie oft wir an Gabelungen standen, wo schon Markierungen waren."

Allen überlegt kurz bevor er fortfährt.

"Ich habe da noch eine Vermutung. Du hast nicht zufälligerweise einen kugelähnlichen Gegenstand dabei?", will er wissen.

Kanda wirkt leicht irritiert, kramt aber dennoch in seinen Taschen, während Allen seine eigenen untersucht. Nach etwas längerer Zeit hat der Japaner eine etwas größere Holzperle, von der er sich fragt, wo er sie her hat, in der Hand und reicht sie nach kurzem Zögern Allen, der mit der Perle vor den linken Gang tritt und sich davor hockt. Vorsichtig lässt der Weißhaarige die Kugel in den Gang rollen und beobachtet, wie sie schneller zu werden scheint. Mit einigen großen Schritten läuft er der Kugel hinterher und stoppt sie mit dem Fuß. Danach tritt Allen aus dem Gang hinaus und widmet sich dem mittleren Gang. Hier bleibt die Kugel nach kurzer Zeit einfach liegen. Beim rechten Gang probiert er es wieder und diesmal rollt sie zurück. Kanda beobachtet das Ganze und wartet bis der Jüngere wieder zu ihm tritt.

"Wie ich es mir gedacht habe.", beginnt Allen. "Dieses System erstreckt sich auf mehreren Ebenen. Jemand muss wirklich einiges an Arbeit investiert haben, um es zu entwerfen und das schließt wiederum darauf, dass dieser Jemand einen triftigen Grund dazu hatte. Ich glaube, diese Mission wird mehr Zeit in Anspruch nehmen als wir dachten."

Der Weißhaarige kramt in seiner Tasche und holt wieder das Stück Kreide hervor. Kandas Augenbrauen wandern nach oben.

"Das hat doch nicht funktioniert", wirft er ein.

"Weil wir da das System noch nicht kannten", gibt Allen zurück.

Der Langhaarige stöhnt auf. Das wird wirklich mehr Arbeit mit sich bringen.

"Also, welchen Gang wollen wir nehmen? Oben, unten oder gleiche Höhe?"

"Oben", gibt Kanda zurück.

Dort erhofft er sich mehr Chancen hier wieder rauszukommen.

"Also den rechten"

Allen tritt an den rechten Gang und malt dort an die linke Seite einen Pfeil mit einem waagerechten Strich am Ende. Vor diesen Strich schreibt er die Zahl "1" und über den Pfeil schreibt er noch in Großbuchstaben das Wort "START".

"Lass uns gehen", meint er zu seinem Begleiter und läuft los. Kanda folgt ihm mit einigen Schritten Abstand.

Mgl. 1: Geister

Allen und Kanda laufen jetzt schon seit einiger Zeit mit Struktur durch die Gänge. Der Weißhaarige markiert weiterhin die Wege. Kanda folgt ihm einfach stumm und hängt seinen eigenen Gedanken nach. So merkt er auch nicht sofort, das Allen plötzlich stehen bleibt. Der Japaner läuft einfach in ihn rein.

"Kannst du nicht aufpassen?", will Allen genervt wissen.

"Was bleibst du auch einfach stehen?", gibt Kanda die Gegenfrage.

Der Jüngere seufzt und deutet auf den Gang vor ihnen. Es ist tatsächlich nur ein einziger Weg vorhanden.

"Vielleicht sind wir wieder zurück", meint Allen.

Kanda zuckt nur mit den Schultern und setzt sich wieder in Bewegung. Allen markiert noch schnell den Gang und läuft ihm dann hinterher. Am Ende des Gangs ist wieder Erwarten eine große Tür statt des Ausgangs. Die beiden Exorzisten sehen sich kurz an und drücken dann gemeinsam die beiden Türflügel auf. Kaum dass sie offen ist, aktiviert sich Allens Auge, allerdings nur sehr leicht. Ein erneuter Blick, bevor sie den Raum betreten. Sie gehen langsam zur Mitte und sehen sich gleichzeitig um. Genau gegenüber der geöffneten Tür befindet sich eine weitere Tür. Ansonsten gibt es in den Raum nur noch die Wände, die Decke und den Boden aus Stein zu sehen. Kandas Hand legt sich unterbewusst auf den Griff von Mugen und Allen öffnet den Schutz über seinem Innocence. Schweigend und äußerst wachsam sehen sie sich von der Mitte des Raumes aus um, doch nichts ist zu erkennen. Sie stehen dort noch einige Minuten schweigend, bevor sie sich dazu entschließen weiterzugehen.

Doch kaum, dass sie sich in Bewegung setzen, zischt auf einmal etwas über ihre Köpfe hinweg. Die beiden lassen sich instinktiv auf den Boden fallen. Gleich darauf springen sie wieder auf ihre Füße und stellen sich mit dem Rücken zueinander und gezückten Waffen auf. Wachsam sehen sie sich um und achten auf jeden Winkel, doch von ihrem Angreifer ist nichts mehr zu sehen. Plötzlich spüren sie erneut eine Bewegung neben sich, die die beiden Exorzisten auseinanderreißt. Der Angreifer ist genau zwischen sie gegangen. Sie stehen nun in einigen Metern Entfernung zueinander. Mit einem Mal wird Allen nach oben gedrückt. Er spürt deutlich etwas an seinem Oberkörper, doch sehen kann er es nicht. Erst im nächsten Moment erkennt er einen blassen Schemen vor sich, in dessen Mitte sich ein pulsierender Klumpen befindet. Kurz nach dieser Erkenntnis lässt das Wesen von Allen ab und der Weißhaarige fällt ungebremst auf den Boden.

Kanda hat in der Zwischenzeit versucht ihre Gegner in irgendeiner Weise zu erkennen, doch Fehlanzeige. Mehr als einen Schatten hat er nicht gesehen und so muss er mitansehen, wie Allen auf einmal ungebremst auf dem Boden aufkommt, nur um dann selbst Bekanntschaft mit einem dieser Wesen zu machen. Bei dieser Attacke kann er sich das erste Mal ein Bild ihrer Angreifer machen und sieht ebenfalls diesen Klumpen. Ohne zu zögern rammt er sein Schwert in diesen Klumpen, worauf das Wesen mehr Konturen bekommt und besser zu sehen ist. Plötzlich lässt es von Kanda ab und stürzt sich auf Allen, der sich gerade aufgerichtet hat und noch etwas desorientiert ist. Ohne wirklich darüber nachzudenken sprintet Kanda dem Wesen hinterher, doch er kann es nicht mehr verhindern.

In der Hand dieses Wesens hat sich eine Klinge gebildet, mit der er auf Allen losgeht. Der Weißhaarige spürt zwar die Bewegung hinter sich, doch ist zu langsam um der Klinge auszuweichen. Er schreit auf, als sie seine linke Schulter durchdringt. Ein pulsierender Schmerz durchzieht seinen Körper und sein zuvor aktiviertes Innocence verwandelt sich zurück. Das Wesen zieht die Klinge mit einem Ruck aus Allens Schulter, was ihn erneut aufschreien lässt.

Kanda durchflutet Wut, als er Allen schreien hört und stürmt auf das Wesen zu. Der erneute Schrei von Allen schürt seine Wut noch mehr. Mugen trifft für eine einzige Sekunde auf das materialisierte Schwert des Wesens, bevor es einfach durch die Klinge gleitet. Der Japaner starrt ungläubig auf sein Schwert. Dieser eine unaufmerksamen Moment reicht aus, damit Kanda den nächsten Angriff des Wesens abbekommt. Er fliegt ein Stück durch die Luft. Mit einem Stöhnen geht er zu Boden und rutscht noch einige Meter weiter. Kaum dass er zu liegen gekommen ist, rappelt er sich wieder auf und sprintet gleich zu Allen, um ihn vor einem erneuten Angriff zu bewahren. Tatsächlich schafft er es rechtzeitig und zieht Allen auf die Beine. Mit ihm im Schlepptau rennt er auf die zweite Tür zu. Als sie es dann bis zu dieser geschafft haben, öffnet Kanda sie schnell, zieht Allen hindurch und stößt sie mit einem lauten Knall wieder zu. Er wundert sich, dass sie es ohne weitere Probleme geschafft haben. Doch zu früh gefreut. Kanda kann deutlich die Anwesenheit dieses Wesens neben sich spüren.

Ohne groß zu zögern schnappt er sich wieder Allens rechte Hand und stürmt los. Der Langhaarige ist sich mittlerweile sicher, dass es keine Akuma sind. Allmählich glaubt er, dass es tatsächlich rachsüchtige Geister sind. Vor diesem Geistern heißt es nun abhauen, da der Japaner bezweifelt, dass sie es in diesem Moment mit ihnen aufnehmen können. Die Geister sind dicht hinter ihnen, das spürt er deutlich.

"Verdammt!", flucht Kanda und beschleunigt seinen Schritt noch einmal.

Sie müssen es rechtzeitig schaffen, sonst ist alles vorbei.

"Bohnenstange!", ruft er dem Jüngeren zu und versucht ihn so weiter anzutreiben, da dieser zurück hängt und schon etwas zu schwächeln scheint.

Allen strengt sich an und versucht mit Kanda Schritt zu halten. Irgendwie schaffen sie es genug Abstand zu diesen Geistern zu bekommen. Auf einmal nimmt Kanda einen Gang links von sich wahr. Ohne nachzudenken zieht er Allen dort hinein und drückt ihn in den toten Winkel, sodass man sie vom Gang aus nicht sehen kann.
 


 


 

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Dieser Strang ist jetzt fertig. Weiter geht es mit Kapitel ??

Zusatzkapitel: Kandas Sicht der Dinge

"War es doch eine schlechte Idee sich von der Bohnenstange zu trennen?", fragt sich Kanda in Gedanken.

Nach dem Gespräch mit Allen über ihre Golems hat der Langhaarige irgendwie ein schlechtes Gewissen.

"Reiß dich zusammen!", ermahnt er sich in Gedanken, aber richtig funktionieren tut das nicht.

Kanda schüttelt den Kopf. Früher war ihm die Bohnenstange doch auch egal. Oder? Die Betonung liegt wohl wirklich auf früher. Der Japaner weiß sich nicht mehr zu helfen. Da ist nicht mehr nur die bloße Ablehnung von Anfangs. Ein neues Gefühl befällt Kanda nun, wenn er an Allen denkt. Was das aber ist, kann er sich nicht erklären. Es kommt ihm fast so vor wie Rabis Verhalten, wenn er einer Frau hinterher rennt, nur wesentlich schwächer und nicht so markant. Der Japaner schüttelt erneut seinen Kopf, kann er sich doch keinen Reim darauf machen. Er versucht sich auf die Mission zu konzentrieren, aber das gelingt ihm nicht. Immer wieder taucht Allen in seinen Gedanken auf. Kanda seufzt und bleibt an der nächsten Gabelung stehen. Er lehnt sich gegen eine der Wände und beginnt seine Gedanken zu ordnen.

Zuerst ruft er sich Allen vor sein inneres Auge und versucht die verschiedenen Regungen, die ihn dabei befallen, Gefühlen zuzuordnen. Das erweist sich allerdings als schwierig, da er nicht wirklich viel über Gefühle weiß. Also probiert Kanda etwas anderes. Er denkt an das Gespräch, das er und Allen über ihre Golems geführt haben. Das erste, was er fühlt ist Besorgnis und er bekommt direkt ein schlechtes Gewissen. Das nächste Gefühl lautet Scham, wobei Scham nicht ganz passend ist. Er bereut ganz einfach, dass er so abweisend war und einfach die Verbindung unterbrochen hat. Dadurch denkt er nochmal an seine genauen Worte, ob sie überhaupt gestimmt haben. Kanda stellt fest, dass sie das nicht haben. Natürlich ging ihm die Bohnenstange auf die Nerven, aber nicht so wie er es im ersten Moment gedacht hat. Allens Anwesenheit machte ihn nervös und das hat ihn gestört, da er so etwas einfach nicht gewöhnt ist. Bei diesem Gedanken fällt ihm noch etwas anderes auf, er genießt Allens Anwesenheit und möchte bei ihm sein. Als ihm dieser Gedanke kommt, bereut er erst recht, dass er sich von Allen getrennt hat. Kanda möchte zu ihm, doch er hat keine Ahnung, wie er das schaffen soll. Er stöhnt erneut auf.

"Die Bohnenstange hatte recht", sagt er laut. "Wenn wir uns hier einmal getrennt haben, werden wir uns nicht so schnell wieder finden."

Kanda löst sich von der Wand und geht weiter. Er muss wenigstens versuchen Allen wiederzufinden.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, das war das erste Kapitel. Es ist etwas kurz, aber ausreichend, wie ich finde.
Bis sich die Geschichte das erste Mal teilt müsst ihr euch noch etwas gedulden.

Wir lesen uns später!
Eure lula-chan Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Damit ist dieses Kapitel auch fertig. Es ist auch wieder recht kurz geraten, aber ich glaube, dass ich dies auch in den anderen Kapiteln beibehalte.
Kommentare sind immer erwünscht!

Wir lesen uns später
Eure lula-chan Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Moin,

Dieses Kapitel ist sehr kurz geraten, aber meiner Meinung nach reicht das. Es ist sozusagen der letzte Abschnitt des dritten Kapitels aus Kandas Sicht. Mir persönlich hat einfach noch ein Kapitel gefehlt, das einfach mal beschreibt, wie Kanda damit umgeht und vor allem, was er überhaupt treibt.

Wir lesen uns später!
Eure lula-chan Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  LeienRed
2017-04-16T10:32:37+00:00 16.04.2017 12:32
Super ff finde sie einfach klasse .
Und Möglichkeit 1
Antwort von:  lula-chan
16.04.2017 19:16
Danke! Ich freue mich über jeden Kommentar und bin begeistert, dass die FF gelesen und gemocht wird.
Zur Möglichkeit 1 werde ich bald das erste Kapitel hochladen. Ich freue mich natürlich, dass es schon jemanden gibt, der diese Möglichkeit bevorzugt, und ich nicht Gefahr laufe, dass sie niemand liest.

LG
Von: abgemeldet
2017-04-13T12:45:59+00:00 13.04.2017 14:45
Haha oh je na das kann ja noch was werden xD
Das Allen keine wirkliche Orientierung hat ist ja ohne hin nichts neues, aber dann auch noch ein Labyrinth?xD
Mal gucken wie lang Kanda das nun mit ihm aushält, bin gespannt wie es weiter geht.
Vor allem was es damit noch auf sich hat, oder wer oder was da vielleicht auf sie warten könnte :)


LG~
Antwort von:  lula-chan
15.04.2017 19:30
Danke für den Kommi! Ich freu mich.
Ja, das dachte ich mir auch, als ich es geschrieben habe. Es wird auf jeden Fall noch so einiges passieren bis zum Ende der Mission.

LG
Von: abgemeldet
2017-03-08T03:42:18+00:00 08.03.2017 04:42
Schon mal ein recht interessanter Anfang, wobei ich gestehen muss kein Fan des Shippings zu sein.
Und Kanda mit Alma oder Lavi doch eher bevorzuge. Dennoch bin ich recht gespannt wie es weiter geht
und werde auf jeden Fall deine FF weiter verfolgen :)
Aber der Anfang ist wie gesagt schon mal ganz in Ordnung und macht neugierig <3


LG~
Antwort von:  lula-chan
08.03.2017 16:01
Danke, für den Komi. Schön, dass du die Geschichte interessant findest.
Zu Anfang war ich auch wegen dem Pairing etwas skeptisch, aber das hat sich mittlerweile in Begeisterung verwandelt. Zu Anfang war es sogar noch nicht mal geplant. Es kam erst später dazu. Ich hab mir auf jeden Fall noch einiges einfallen lassen, aber bis ich das nächste Kapitel online stelle, musst du dich noch etwas gedulden.
Ich freue mich auf jeden Fall über einen begeisterten Leser. :)

LG


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