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Summertime

von

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Prolog

Die junge Frau sitzt in einem Diner. Vor ihr liegt eine Zeitung, in der die Stellen- und Wohnungsanzeigen aufgeschlagen sind. Sie hat silberne Haare, welche etwas länger als Schulterlänge sind. Ihr linker Arm ist voll tätowiert und ein Piercing ziert rechts unten ihre Lippe. Sie trägt eine enge schwarze Jeans, rote Chucks und ein dünnes, graues Jeanshemd, wo sie die Ärmel hochgekrempelt hat. Mit ihren blauen Augen liest sie die Angebote einzelner Wohnungen oder WG's. Samantha hat ein paar Jahre für ihr Studium gespart und nun wollte sie es endlich beginnen. Sie ist bereits angemeldet und in drei Tagen geht es schon los, nur findet sie einfach keine Bleibe. Sie ist schon am verzweifeln, doch dann erblickt sie eine ansprechende Anzeige und ruft sofort darauf dort an. Am anderen Ende ist eine andere junge Frau, welche einen neuen Mitbewohner für die WG sucht. Nach einem netten Telefonat macht sich Samantha auf dem Weg zur U-Bahn. Die Sonne scheint angenehm warm heute in Los Angeles.
 

Nachdem sie 30 Minuten Weg hinter sich hat, kam sie an der Adresse an. Das Gebäude ist groß und es scheinen bis zu zehn Parteien dort drin zu wohnen. Die silberhaarige klingelt an und prompt wird die Tür geöffnet. Sie geht die Treppen rauf und blickt auf jede einzelne Wohnungstür um zu sehen welche nun geöffnet ist. Als sie im dritten Stock ankommt, steht eine andere junge Frau an einer Tür die offen stand. Sie hat dunkelbraune, lange Haare und einen Nasenring. Sie trägt eine blaue Jeans und darüber ein schwarz-rot kariertes, locker fallendes Hemd. Auch ihre Ärmel sind hochgekrempelt. Als Samantha ihr näher kommt, sieht sie das sie grüne Augen hatte. "Du musst Samantha sein, richtig?", fragt die braunhaarige während sie schon ihre Hand ausstreckt um sie willkommen zu heißen. Die Suchende entgegnet die Begrüßung und streckt ihr die Hand entgegen. "Richtig, aber du kannst mich ruhig Sam nennen.", antwortet sie ihr mit einem freundlichen Lächeln. "Ich bin Ava. Komm ruhig rein.", stellt sie sich vor und bittet sie gleichzeitig in die Wohnung. Ava ist ihr jetzt schon sehr sympathisch und angenehm. Sie hofft so das Zimmer zu bekommen. Die angehende Studentin betritt die relativ große Wohnung. Das erste was sie schon sieht, ist die Küche welche am Flurende angrenzt. Es ist eine offene mit einer kleiner Kochinsel. Auf der anderen Seite der Insel befindet sich eine Art Theke mit passenden, hohen Hockern dazu. Hinter der Theke fängt schon das Wohnzimmer an, welches sie nur sporadisch einsehen kann. "Ok, ich zeig dir einfach mal alles.", schlägt Ava vor und Sam willigt ein. Es geht sofort mit der ersten Tür los, welche sich sofort links von ihnen befindet. Die Bewohnerin macht die Tür auf. "Das ist das Badezimmer. Es ist nicht all zu groß, aber dafür haben wir eine Badewanne, was nicht so üblich ist.", schwärmt sie ihr vor. Es ist ein ganz normales Bad. Sofort rechts im Raum ist die Toilette. Rechts von dieser ist sofort das Waschbecken und angrenzend die Badewanne mit Dusche. Passend dazu ist auch ein Duschvorhang vorhanden. Ein hoher Schrank steht noch links im Raum, welcher voll mit Kosmetik ist. Die junge Frau guckt sich erstmal alles wortlos an. Beide verlassen wieder das Bad und standen wieder im Flur. Nun rechts von Ihnen die Wohnungstür. "Das Zimmer vor uns gehört meinem Mitbewohner, links daneben ist meins. Deins wäre neben dem Badezimmer.", erklärt sie weiter und geht zu dem leer stehenden Raum. Sie öffnet ihn und die silberhaarige wirft ein Blick rein. Es ist wirklich kein großer Raum. Ein Bett, kleiner Schrank und einen einfachen Schreibtisch, mehr passt hier mit Sicherheit nicht rein. "Die Räume sind leider alle nicht so groß. Dafür haben wir einen riesen Raum mit Wohnzimmer und Küche. Da halten wir uns auch die meiste Zeit eigentlich auf.", spricht sie weiter. "Komm ich zeig sie dir.". Ohne die Tür wieder zu schließen gehen sie in die letzten Räume. Nun sieht Sam auch das Wohnzimmer. Es steht eine einfache, dunkelgraue Couch mitten im Raum und vor einer großen Fensterfront. Es schaut so aus als würde sich noch ein Balkon dort befinden. An der Wand hängt ein großer Flachbildschirm und darunter befinden sich auch einige Konsolen. Ava sieht wie die Suchende auf diese blickt und sagt sofort was dazu. "Ja, wir zocken liebend gern.", äußert sie leicht lachend. "Find ich gut. Ich zocke auch sehr gern.", verrät sie auch lachend. Beide merken schon das die Chemie einfach stimmt. Es geht weiter auf den Balkon, welchen sie sich schon gedacht hatte. Der Ausblick ist nicht spektakulär, aber das muss er für die angehende Studentin auch nicht. Dort befinden sich zwei Stühle und ein Tisch, auf dem ein Aschenbecher steht. "Und zu guter letzt unser Balkon und Raucherecke für Besuch und meinem Mitbewohner, Gerard.", erklärt sie. "Rauchst du auch?", will nun auch von ihr wissen. "Ach so ab und zu mal, ja. Aber schön das ihr ein Balkon habt zum Rauchen.", sagt sie. "Ja soweit wären wir durch. Wie gefällt sie dir so?", möchte Ava in Erfahrung bringen. Schließlich brauchen sie einen neuen Mitbewohner, nachdem der andere ausgezogen war. "Also ich find es super hier.", antwortet sie freudig, in der Hoffnung das Zimmer zu bekommen. "Hast du denn ein Job?", fragt sie weiter um sich einfach nur abzusichern. "Gerade nicht, nein. Aber ich habe einiges angespart. Also an Geld wird es nicht mangeln.", beruhigt sie sie. "Ok. Also von mir aus gerne.". "Echt?!", hakt die tätowierte nochmal nach, da sie es nicht glauben kann. Was hat sie nur für ein Glück. "Klar, allerdings müssen wir das noch mit Gerard abklären. Der ist grad in der Uni und dürfte so in einer Stunde zu Hause sein. Hast du so lange Zeit?". "Ähm ja klar.", sagt Sam. "Ja cool. Magst du was trinken, Kaffee, Tee, Wasser oder so?", lädt die Wohnungsbesitzerin sie freudig ein. "Ich würde gern ein Kaffee nehmen.", wählt sie aus. "Dann lass uns in die Küche gehen und dort warten.", schlägt die braunhaarige vor und die andere nickt ab. Sie gehen in die Küche. Sam setzt sich auf einen der Hocker und Ava ist auf der anderen Seite dabei Kaffee zu kochen.

Ja oder nein?

Während Ava den Kaffee macht, möchte sie natürlich mehr über die potentielle Mitbewohnerin in Erfahrung bringen. „Kommst du aus L.A.?“, „Nein, ich komme aus Bakersfield. In drei Tagen fang ich mein Studium an und brauche deswegen dringend eine Bleibe. Momentan hab ich ein Zimmer in einem Hostel für mich und meine Sachen.“, erklärt sie ihr. Die braunhaarige wird hellhörig. Sagte sie da gerade was von einem Studium. Nun ist ihre Neugier geweckt worden. „Oh, du willst studieren? In welchen Bereich?“, „Ich fange an Kunst zu studieren.“, verrät sie ihr. Die Kaffeemaschine blubbert im Hintergrund ihrer Konversation und gibt somit das Zeichen, dass sie nun fertig durchgelaufen ist. Die Gastgeberin hingegen blickt Sam überraschend an. „Echt?! Kunst?“, wiederholt sie nochmal. Die angehende Studentin wusste gerade nicht, warum sie so reagiert, wie sie nun mal gerade reagierte. „Öhm, ja... ist das schlimm? Ist das hier eine Kunst-Hass_Wohnung?“, hakt sie nach und die andere junge Frau fängt an zu lachen, nimmt die Kaffeekanne in die Hand und füllt die Tassen auf, die sie zuvor auf die Arbeitsfläche gestellt hatte. Als diese voll sind, stellt sie dem Gast diese vor ihr. „Schätzelein, du bist in einer Kunsthöhle. Gee und ich studieren auch Kunst. Sind gerade im zweiten Semeseter.“, beruhigt sie die junge Frau und diese freut sich nun richtig. Wie viel Glück kann man eigentlich haben. Doch noch hat sie nur ein Ok bekommen und das zweite steht noch aus. Das macht sie leicht nervös. „Also besser geht es eigentlich nicht! Wehe Gee sagt nein... aber eigentlich hätte er dafür keinen Grund oder er hat scheiß Laune, dann könnte das passieren.“, spricht sie weiter. Sam bedankt sich für den Kaffee und nahm ein Schluck. Das tat gut. Seit den frühen Morgenstunden ist sie nun schon unterwegs, auf der Suche nach einer Wohnung. Doch bisher war es erfolglos. Den ersten Hoffnungsschimmer bekam sie von der sympathischen, jungen Frau, die dann auch noch Kunst studiert.

Die Frauen verstehen sich richtig gut. Reden und lachen zusammen, während die Tassen immer leerer werden. Die Stunde vergeht wie im Flug, doch von dem Mitbewohner ist noch nichts zu sehen. Die dunkelhaarige guckt auf die Küchenuhr und fängt schon an sich zu wundern. „Komisch, normalerweise müsste er längst hier sein.“, gibt sie von sich. „Also ich hab auch noch Zeit.“, beruhigt Sam sie. „Ich schreib ihm mal.“, schlägt sie vor und fängt das Tippen auf ihrem Handy an. Eine kurze Nachricht über den Verbleib soll wohl ausreichen. Ava kippt die Tassen nochmal auf und die Gespräche gehen weiter. Eine weitere Stunde später ist immer noch keiner zu sehen und auch eine Antwort bekam sie von ihm nicht. Die Zeiger stehen bereits auf 17:56 Uhr. Das koffeinhaltige Getränk ist auch bereits ausgetrunken. Doch die Frauen haben Spaß zusammen und das Warten war sehr angenehm. Plötzlich hören sie wie jemand die Wohnungstür aufschließt, den Flur betritt und die Tür hinter sich zuknallt. Die zwei gucken Neugierig in den Flur. Gerade Sam war gespannt, wie er wohl so ist. Es ist natürlich Gerard gewesen, der noch gar nicht wahrnimmt, das sie Besuch haben. Der junge Mann trägt eine schwarze Röhrenjeans. Dazu passend schwarze Chucks, ein schwarzes Shirt und eine schwarze Lederjacke, welche offen ist. Er hat schwarze, etwas längere Haare die bis zu seinen Ohren reichen. Seine Haare sind strubbelig, so als wäre er gerade erst aufgestanden. Der schwarzhaarige schmeißt seine Umhängetasche in irgendeine Ecke im Flur. Er wirkt gerade nicht so, als hätte er gute Laune. „Diese scheiß Karre von Frank ist mal wieder nicht angesprungen! Der soll sich endlich mal eine neue zulegen!“, fängt er an zu fluchen und macht auch weiter damit. „Dann hab ich mit ihm noch auf dem Abschleppwagen gewartet und musste dann mit der U-Bahn nach Hause! Dann ist mein Akku auch noch leer gegangen! Was ein beschissener Tag!“. Während er das sagt betritt er die Küche und schweigt plötzlich. „Ähm Gee, wir haben Besuch.“, gibt seine Mitbewohnerin ihm Bescheid, was eigentlich in der Situation total unnötig ist, da er es nun auch sieht. „Oh...“, brach aus ihm nur kleinlaut hervor. Er sagt erst mal nichts weiter und steuert sofort zur Kaffeemaschine. Er hebt die Kanne und muss leider feststellen, das diese komplett leer ist. Er schnauft genervt und stellt diese wieder auf ihrem Platz. Er geht nun zum Kühlschrank und holt aus diesem einen Coffee to go Becher von Starbucks. Er macht den Strohhalm ab, der an der Seite des Bechers klebt und steckt ihn in diesen. Er dreht sich zu den Frauen um und trinkt erst mal einen großen Schluck. Endlich kann sich die silberhaarige ihn mal richtig angucken, da er jetzt mal still steht. Was ihr sofort auffällt sind seine grün-blauen Augen, welche durch die dunklen Sachen richtig raus stechen. Auch im ganzen Erscheinungsbild gefiel er ihr richtig gut. Er ist zwar nicht der größte, doch das ist sie auch nicht. Sie merkte wie ihr Herz anfängt schneller zu schlagen und sie fragt sich verwundert, warum. Plötzlich stellt er seinen Eiskaffee auf die Kochinsel und streckt Sam seine Hand entgegen. „Sorry, ich bin Gerard.“, stellt er sich lächelnd vor. Auch sie streckt ihm ihre Hand entgegen und tut das gleiche. „Hi, ich heiße Sam.“. Nicht das es schon reichte, dass ihr Herz wie wild schlägt, nein, sein Lächeln gibt ihr noch den Rest. Sie merkt wie warm ihr auf einmal wird. Dann entwickelt sich auch noch eine peinliche Stille im Raum, die dann aber Gott sei Dank von Ava gebrochen wird. „Sam hat sich für das Zimmer beworben. Ich habe ihr soweit auch schon alles gezeigt. Sie fängt in drei Tagen an zu studieren. Es ist also wirklich dringend.“, erklärt sie ihm und unterstreicht auch nochmal die Dringlichkeit. Was wird er wohl sagen? Die beste Laune hat er gerade nicht. Die silberhaarige hat gerade ein bisschen Angst vor der Antwort von ihm. Den Becher hat er wieder in seiner rechten Hand und guckt sie sich an, sagt aber nichts. „Geeee?“, hakt seine Mitbewohnerin nach. „Von mir aus. Wollte es nur spannend machen.“, antwortet er nun endlich lächelnd, geht dann raus auf dem Balkon und steckt sich eine Zigarette an. Der jungen Frau fällt ein riesen Berg vom Herzen, so erleichtert ist sie. Die Frauen freuen sich richtig. „Super! Also du kannst ab jetzt jeder Zeit einziehen.“, sagt Ava freudig. „Dann mach ich das morgen doch sofort.“, kommt von der neuen Mitbewohnerin auch voller Freude. „Ich kann dir auch helfen. Ich hol dich einfach vom Hostel mit dem Auto ab. Dann brauchst du auch nichts schleppen.“, bietet sie ihr an und die tätowierte nimmt es auch dankend an. „Ich werde es aber erst gegen Mittag schaffen, da ich morgen zur Uni muss.“, klärt sie sie auf. „Ach, das ist nicht schlimm. Dann nutze ich die Zeit mir ein Job zu suchen.“, sagt sie verständnisvoll. „Warte, da fällt mir was ein. Gee arbeitet nebenbei im Comicladen. Vielleicht haben die eine Stelle für dich. Gerard?“, fällt ihr ein und ruft den jungen Mann. Der ist immer noch am rauchen, steckt aber den Kopf ins Wohnzimmer, den Blick Richtung Küche gerichtet. „Was?“, will er wissen. „Sag mal, habt ihr im Laden noch ein Job für Sam? Sie ist noch auf der Suche nach einem.“, fragt sie ihn. „Keine Ahnung. Ich kann Pete morgen mal fragen.“, antwortet er und die junge Frau ist einfach nur baff. Baff von so viel Freundlichkeit und Unterstützung. Dabei kennen sie sich ja kaum. Sie bedankt sich bei ihm, bevor er wieder weiter an seiner Zigarette zieht. „Ok, dann werde ich mich mal auf dem Weg machen und alles packen.“, sagt die angehende Studentin während sie vom Hocker aufsteht. Auch ihre neue Mitbewohnerin steht mit auf. „Komm, ich fahre dich. Dann weiß ich schon mal wo deine Unterkunft ist.“, bietet sie ihr auch noch an. „Ähm, klar gerne.“, sagt Sam. Ava gibt Gerard eben Bescheid und auch Sam verabschiedet sich bei ihm. Die zwei gehen aus der Wohnung und laufen die Treppen runter. Unten angekommen verlassen sie das große Gebäude. Die silberhaarige folgt ihr zu einem alten, schwarzen Mustang. „Jetzt sag nicht das ist deiner.“, ist sie fast fassungslos. „Das ist meiner.“, antwortet die dunkelhaarige ihr stumpf. „Wow, Wahnsinn. Ich liebe Mustangs.“, verrät sie während sie sich den Wagen genauer anguckt. „Er ist mein ganzer Stolz. Er gehörte meinem Opa. Als er letztes Jahr starb, vererbte er ihn mir. Es musste zwar einiges gemacht werden, aber jetzt schnurrt er wieder wie ein Kätzchen.“, erzählt sie der Studentin die Geschichte. Sie kann es immer noch nicht glauben und freut sich richtig in dem Wagen mitzufahren. Sie setzen sich rein und fahren los. Als sie ankommen, steigt die junge Frau an ihrer Bleibe aus, bedankt und verabschiedet sich bei ihrer neuen Freundin. Auch diese verabschiedet sich und fährt dann wieder.

Es war ein sehr aufregender Tag für Sam, aber auch einer der mit viel Glück gefüllt war. Als sie ihr Zimmer betritt, schmeißt sie sich sofort auf ihr Bett. Sie blickt gen Decke und kann einfach nicht aufhören zu denken. An ihn zu denken. Was war plötzlich los mit ihr? Sie versteht es gerade nicht wirklich. Sie atmet tief ein und wieder aus und verharrte auch erst mal so. Vielleicht legt sich das Gefühl wieder im Laufe der nächsten Tage.

Der Einzug

Der Dienstag ist angebrochen und Sam freut sich schon richtig in die Wohnung ziehen zu können. Sie ist ziemlich froh darüber, das Ava sie mit dem Auto abholt. Jetzt wo sie alles zusammen gepackt hat, sieht man erst wie viel es doch ist. Damit quer durch die Stadt zu laufen wäre etwas unangenehm und ein Taxi ist einfach zu teuer. Heute fühlt sie sich ziemlich wohl, obwohl sie nicht viel geschlafen hatte. Gedanklich war sie gestern Abend einfach ganz woanders. Das Gefühl ist ein wenig abgeflacht und sie hofft nun auch, dass es dabei bleibt. Da ihre WG Partnerin vergessen hat, ihre Nummer zu notieren, weiß die silberhaarige nun nicht wann sie hier aufschlagen wird. Nur das es Mittags wird. Wie sie gestern bereits sagte. Nun heißt es Geduld haben. Sie geht nochmal durch das Zimmer, um sicher zu gehen, dass sie auch nichts vergisst. Sie guckt nochmal in jeden Schrank rein, doch sie ist wirklich sehr gründlich gewesen. Plötzlich klopft es an der Tür. Die angehende Studentin zögert nicht lange und geht zu ihr. Sie öffnet diese und fängt an zu lächeln. Es war Ava, die ihr hilft und sie abholt. „Hi!“, „Hi!“, begrüßen sich die beiden mit guter Laune. „Ich hoffe du hast nicht all zu lange gewartet. Ich wollte dir erst schreiben, doch da ist mir aufgefallen das ich deine Nummer gar nicht hab.“, gibt sie zu. „Alles gut. Du sagtest ja, dass es Mittag wird.“, beruhigt sie sie. „Super, aber die Nummern müssen wir in der WG austauschen. Nicht das wir es wieder vergessen.“, sagte sie mit ein verschmähten Gesichtsausdruck. Die tätowierte fing an zu lachen. „Alles klar. Ok, wollen wir dann?“, „Yapp, auf geht’s.“. Und so machen sich die zwei Frauen auf dem Weg, das Gepäck im Auto zu verstauen.
 

Nach einer halben Stunde sind sie auch schon fertig. Während Sam den Schlüssel im Büro des Hostels abgibt, wartet die braunhaarige im Auto. Sie steigt in den Mustang und dann kann es auch schon losgehen. Als sie am Haus ankommen, bepacken sie sich mit einigen Sachen. Halt so viel wie sie tragen können. Langsam schleppen sie das Gepäck in die Wohnung. Dann fangen sie die zweite Runde an und gehen wieder nach unten. In dem Moment parkt ein Auto auf dem großen Vorhof. Es ist ein alter '79'er Trans Am, welcher wohl eigentlich weiß ist, doch ist dieser Wagen mehr als nur dreckig. Der Motor geht aus und drei Männer steigen aus. Einen kennt sie nun schon, nämlich Gerard. Doch wer sind die anderen beiden? Der eine, der aus der Beifahrerseite ausstieg, hat rot-braune und Schulterlange Haare, welches etwas kraus ist. Er trägt schwarze Adidas Schuhe, eine schlicht blaue Jeans und ein Band T-Shirt von AC/DC. Das erste was ihr am Fahrer auf fällt, ist das er ziemlich klein ist. Gerard ist schon nicht der größte, doch der Mann mit den dunkelbraunen Haaren ist noch ein Stück kleiner. Seine Haare sind hinten relativ kurz gehalten und vorn länger. Er trägt eine dunkelgraue Jeans, welche an einigen Stellen zerrissen war. Oben rum hat er ein schlicht schwarzes Shirt an, welches ein V-Ausschnitt hat. Was ihr sofort ins Auge springt, sind die vielen Tattoos die er hatte. Beide Arme sind voll und auch gehen sie schon am Hals hoch. Gerard scheint die gleiche Hose wie gestern zu tragen. Sein Shirt war grau, welches den gleichen Ausschnitt wie das des anderen hat. Darüber trägt er eine schwarze Strickjacke, die nicht geschlossen war. Die Kapuze hat er aufgesetzt und eine schwarze Sonnenbrille hat er auch auf. In der rechten Hand trägt er einen Becher. Vermutlich ist der Inhalt Kaffee. Als Sam ihn so sieht, kann sie sich einfach nicht helfen. Das Gefühl von gestern ist plötzlich wieder da. Das Herz schlägt wieder schneller und sie bekommt ein komisches Gefühl in ihrer Magengegend. „Ah Perfekt! Ihr könnt uns gleich helfen.“, sagt Ava und drückt dem Mann mit den krausen Haaren einen Karton in die Hand. „Vielleicht könntest du uns mal vorstellen, bevor wir mit ihren Sachen verschwinden.“, schlägt der kleine vor. „Oh ja, sorry. Das ist Sam. Sie zieht heute in die WG und fängt in zwei Tagen ihr Studium im Bereich Kunst an. Sam, das sind Frank und Ray. Sie sind unsere Freunde, Nachbarn und studieren an der gleichen Uni wie wir. Frank studiert Musik und Ray Digitaldesign.“, stellt sie einander vor. „Sehr cool. Na dann, herzlich Willkommen.“, ist er begeistert und bietet, wie die anderen auch, seine Hilfe an. So müssen sie nicht nochmal laufen und haben alles auf einmal in der Wohnung.

Sie stellen die Sachen alle in ihr neues Zimmer und gehen dann in die Küche. „Was war mit deinem Auto, Frank?“, will die braunhaarige nun wissen. Dieser steht am Kühlschrank und holt sich ein kaltes Bier aus diesem, welches er dann aufdreht und ein Schluck trinkt. „Ach, nur die blöde Batterie. Hab jetzt eine neue einbauen lassen. Jetzt fährt er wieder einwandfrei.“, erklärt er ihr. „Ja, wer weiß wie lange noch.“, gibt Gerard plötzlich von sich. „Mit Sicherheit lange.“, zickt der kleine Spaßig zurück und nimmt noch ein Schluck des kalten Getränkes. „Wieso trinkst du jetzt überhaupt ein Bier? Schon vergessen das wir Mikey gleich noch vom Flughafen abholen müssen?“, erinnert der schwarzhaarige seinen Freund, welcher daraufhin etwas verdutzt guckt. „Ernsthaft? Du hast es wirklich vergessen?“, hakt Ray fassungslos nach. „Ja, ich hab's vergessen. Dann fahr du halt.“, schlägt er Gee vor und er hält es auch für die beste Idee. „Wer ist Mikey, wenn ich fragen darf.“, kommt etwas kleinlaut von Sam. Ava ist auch sofort so nett und beantwortet ihr die Frage. „Mikey ist Gerard's Bruder. Er fängt auch in zwei Tagen an, Kunst zu studieren. Persönlich kenne ich ihn auch nicht. Bin gespannt. Er zieht bei Frank und Ray ein.“. Noch einer von dem?! Die Studentin hält es kaum mit ihm aus und dann hat der noch ein Bruder, der nebenan einziehen wird. "Wann müsst ihr denn los?", möchte die dunkelhaarige noch wissen. Ihr Mitbewohner guckt auf die Uhr, die in der Küche hängt. "Jetzt gleich eigentlich.", antwortet er stumpf, macht aber keine Anstalten sich mit den anderen auf den Weg zu machen. "Ja dann mal los.", befielt Ray und klatscht dabei auffordernd in seine Hände. "Der säuft doch hier noch!", weist der schwarzhaarige sein Freund drauf hin. "Ja mein Gott, nimmt er halt die Flasche mit. Stell dich mal an. Als ob es das erste mal wäre.", sagt die junge Frau neben Sam und schüttelt dabei den Kopf. "Man muss ja einen guten Eindruck hier hinterlassen.", sagte Frank und zwinkert der tätowierten mit einem Auge zu. "Da ist es genau richtig ein Bier um 16 Uhr aufzumachen. Außerdem ist es gut so, euch so zu sehen, wie ihr nun mal seid. Und jetzt fahrt endlich.", lacht sie und schmeißt die Jungs einfach raus. Die silberhaarige merkt das es ihre Mitbewohnerin nicht immer leicht haben muss mit den Dreien. Doch spürt sie auch eine enge Freundschaft und Zusammenhalt zwischen den Leuten, die jetzt nun auch ihre Freunde und Nachbarn sind. "Ok, ich mache uns dann mal was zu Essen. Du kannst ja in der Zeit schon mal dein Zimmer einrichten.", schlägt Ava vor. "Das hört sich sehr gut an.", lächelt die junge Frau. "Was hältst du von selbstgemachter Pizza?", fragt sie sie noch, bevor sie vor hat im Zimmer zu verschwinden. "Pizza hört sich auch sehr gut an.", antwortet sie ihr. "Super, ich hol dich einfach, wenn sie fertig ist.", gibt sie ihr noch mal Bescheid und macht sich darauf hin sofort ans Werk. Was Sam angeht, die geht nun in ihr Zimmer und packt ihre Sachen aus.

Die Pizza war fertig und sie aßen sie. Jetzt sitzen sie vollgegessen auf dem Sofa und gucken ein bisschen Fernsehen. Die Uhr schlägt schon 18 volle Stunden. Ava bekommt plötzlich eine Nachricht auf ihr Handy. Sie lehnt sich vor um dieses zu greifen, da es auf dem weißen Wohnzimmertisch liegt. Sie entfernt die Tastensperre und liest den Text. Dann widmet sie sich der neuen Mitbewohnerin und stellt ihr eine Frage: "Hast du Lust mit ins Pub zu kommen? Die wollen ein bisschen anstoßen, das Mikey jetzt hier ist. Die Kneipe ist auch gerade mal 10 Meter von hier entfernt.". Sam überlegt kurz. "Klar, warum nicht.", geht sie schließlich darauf ein. "Cool, ich schreib ihm, das wir mitkommen.", sagt sie freudig und tippt auf dem Smartphone rum. Die Kunststudentin ist so froh, jetzt ist sie nicht mehr die einzige Frau in der Runde und Sam scheint einfach perfekt dazu zu passen. Kaum ist die Nachricht verschickt worden, geht die Tür der Wohnung auf. "Und wo bleibt ihr?", ruft einer durch den Flur, ins Wohnzimmer rein. Wie nicht anders zu erwarten ist es Gerard. "Jetzt?!", ruft seine Mitbewohnerin zurück. "Ja wann denn sonst.", wird seine Stimme leiser, da er nun in der Küche steht. "Wir müssen uns vielleicht noch umziehen, Herr Stress-mal-rum!", weist sie ihn genervt drauf hin. "Dann gehen wir schonmal vor.", schlägt er vor und die Mädels willigen ein. Und schon ist er auch wieder weg. Langsam stehen auch die zwei vom Sofa auf. Mit ihren Tellern in der Hand, gehen sie in die Küche und legen sie in die Spüle. Danach gehen sie in ihre Zimmer, um sich umziehen. Gott sei Dank hat die tätowierte schon ein paar Sachen rausgelegt und muss nicht noch die Koffer durchwühlen. Sie entscheidet sich für was bequemes, Sportliches. Wenn sie ehrlich ist, hätte sie am liebsten den Jogger angelassen. Irgendwie ist sie gerade in Gammellaune. Vielleicht liegt das einfach an dem super leckeren Essen was sie von der braunhaarigen bekommen hat. Wie dem auch sei, sie sagten das sie kommen, also wird jetzt auch kein Rückzieher mehr gemacht. Sie zieht sich eine Denim blaue Jeans an. Oben rum ein schwarzes Top und darüber ein lockeres schwarzes Shirt, welches von der linken Schulter rutscht, sodass die Seite Schulterfrei ist. Ihre Haare bindet sie sich zu einem Zopf und ein bisschen Kajal trägt sie auf ihre Augen auf. Nun ist sie fertig und betritt den Flur. Dort steht auch schon die andere Bewohnerin und beguckt sich in dem großen Spiegel der im Flur hängt. Er ist perfekt um sich von oben bis unten einmal zu sehen. Ava trägt auch eine Jeans, ebenfalls ein schwarzes Top, aber darüber ein schwarz-grau kariertes Hemd, welches sie geöffnet hat. Ihre dunkelbraunen Haare trägt sie, wie den ganzen Tag schon, offen und ihre Augen waren mit schwarzen Mascara, schwarzen Kajal und dunklen Lidschatten geschminkt. "Bist du fertig?", fragt sie die silberhaarige. "Ja, ich glaube schon.", antwortet sie. "Dann können wir ja los.". Sie ziehen sich noch ihre Schuhe an und machen sich auf den Weg ins Pub, das um die Ecke lag.

Auf die neuen Mitbewohner

Sie verlassen das Mehrparteienhaus und laufen rechts rum. Es ist wirklich nicht weit. Zwei Minuten Fußmarsch sind es und schon stehen sie vor der Eckkneipe. Diese sieht halt wie ein typisches Pub aus. Ava öffnet die Tür und lässt Sam reingehen. Sie stehen in einem kleinen Vorraum, der nochmal mit einer Tür von der Kneipe getrennt wird. Die silberhaarige schaut sich um. Es gibt einfach so viel zu sehen, obwohl es nur ein kleiner Raum ist. Links von ihr erblickt sie auf einmal ganz viele Fotos, die an der Wand hängen. Es sind so viele, das diese schon fast vom Boden bis zur Decke gehen. Sie entscheidet sich ein genaueren Blick drauf zu werfen. Interessiert guckt sie sich die Bilder an und zeigt dann plötzlich auf eins. „Ist das Gerard?“, guckt sie ihre Mitbewohnerin fragend an. Die dunkelhaarige geht ein Stück auf die Wand zu, um sehen zu können, auf welches Foto sie gerade zeigt. Darauf zu sehen ist ein Mann mit roten, etwas längeren Haaren. Dieser hält ein Mikrofon in der Hand. Er trägt eine blaue Lederjacke wo die Ärmel hochgezogen waren und eine hellgraue Jeans. „Oh ja, das ist Gee.“, verrät sie ihr. „Wie alt ist das Bild?“, will sie nun mehr wissen. „Das? Ach das ist noch gar nicht so lange her. Das war der Silvesterabend, da sind die Jungs hier aufgetreten. Das war ne fette Party, glaub mir.“, erklärt sie weiter, während die andere junge Frau noch immer auf das Bild guckte. „Gee ist in einer Band?“, geht die Fragerei weiter. „Ray, Frank, Bob, unser ehemaliger Mitbewohner, und Gerard hatten eine Band. Sie sind mal hier und mal da aufgetreten. Der Abend, von dem das Bild stammt, war ihr letzter Auftritt.“, beantwortet sie brav die ganzen Fragen. Sam kommt sich schon langsam dumm und viel zu neugierig vor, aber eine Frage liegt ihr noch auf der Zunge und spricht sie dann auch aus. „Aber wieso haben sie aufgehört?“. Dann öffnet sich plötzlich die Tür und ein Mann, schätzungsweise Mitte vierzig ,kommt herein und unterbricht dabei die Unterhaltung. „Ach Ava, hi!“, begrüßt der ältere Herr die Kunststudentin mit einer Umarmung. „Hi Eddy! Alles gut bei dir?“, fragt sie ihn mit dem braunen, kurzen Haar. „Na klar. Wie immer, weißt du doch.“. „Sind die Jungs schon da?“, möchte sie nun wissen, doch Eddy schaut sie ahnungslos an. „Keine Ahnung. Ich war gerade kurz weg. Hat mich sowieso schon gewundert das du hier alleine bist.“, verrät er. Die tätowierte steht derweil neben den beiden und sagte kein Wort. Sie muss auch gestehen das sie ihnen gar nicht zugehört hat, so war sie wieder in Gedanken versunken. So langsam machte es sie verrückt, doch sie kann einfach nicht von dem Bild lassen. Egal ob schwarze oder rote Haare, sie gefallen ihr beide. Allein schon die Art wie er seine Haare trägt und dann ist, oder vielmehr war, er auch noch Sänger. Dann die Sachen die er dort trägt. Die junge Frau schüttelt sich ihre Gedanken aus dem Kopf. Was ist bloß los mit ihr? Sie kennt ihn ja kaum und doch fasziniert er sie auf passive Art. Sie will nun wirklich nicht wissen, ob er ihr auch auf aktive Art gefallen würde. „Ach, das ist übrigens unsere neue Mitbewohnerin, Sam. Sam das ist Eddy. Ihm gehört das Pub.“, holt Ava ihre neue Freundin aus ihren Wirr Warr im Kopf. Die angehende Studentin und der Besitzer schütteln sich die Hände und begrüßen sich. „Ava ist mit den Jungs so oft hier, das die eigentlich schon zum Inventar gehören.“, scherzt er und lacht dabei. Auch die beiden Frauen lachten. „Dann kommt mal rein. Gucken wir mal ob die anderen schon vor Ort sind.“, schlägt er vor und macht die Tür zum zentralen Raum auf. Alle drei treten ein. Das erste was Sam auffällt ist, dass es relativ dunkel ist. Das Licht ist gedämmt und die Lampen an der Decke sehen schon recht alt aus. Entweder sie sind es oder sie sind neu und haben einfach einen Vintage Look. Wie dem auch sei, sie passen hier gut rein. Vor ihnen befindet sie eine große und auch recht lange Theke aus altem, dunklem Kirschbaumholz. Sie wirkt sehr rustikal und passt hervorragend zu den hohen Thekenhockern, die aus dem selben Material sind. Es ist sehr urig, so als ob die Zeit hier drin stehen geblieben ist. Die Barzeile ist voll gestellt und voll gehangen mit Schnapsflaschen, Weinflaschen und verschiedene Gläser. Überall an der Wand hängen Werbeschilder aus Metall verschiedenster Getränkemarken. Meist welche von Bieren. Etwas weiter links von ihnen erstrahlt der Raum durch Neonröhren, welche sofort den Blick in diese Gegend ziehen. Sofort wird Sam klar, warum es an dieser Stelle heller ist, als in dem Rest des großen Raumes. Dort stand ein Billardtisch, zwei Dartscheiben, ein Kickertisch und drei einarmige Banditen. Vereinzelt sind da noch Stehtische, damit man auch sein Getränk mit dort hin nehmen konnte. Rechts von Ihnen ist eine Art Podest, welches auch sehr großflächig ist. Es ist sogar mit einer Art Zaun eingezäunt. Dieser erinnert sie an einem üblichen Gartenzaun aus Holz. Auf der Erhöhung befinden sich viele Tische mit Stühlen und vereinzelt Sitzbänken. Als sie dort hinguckt sah sie auch jemanden energisch winken. Es war Gerard, der die zwei Frauen zu der Gruppe hin beordert. Auch Ava fällt es auf, doch bevor sie den Weg dahin einschlägt, bittet die Eddy noch um etwas. "Kannst du mir ein Heineken bringen und ihr... ähm...", stoppt sie kurz und die silberhaarige reagiert auch sofort. "Für mich auch gerne eins.", sagt sie lächelnd. "Wird gemacht, Ladies.", erwidert er die Bitte und macht sich sofort hinter den Tresen.

Die jungen Frauen gehen die Stufe hoch, mit dem direkten Wege zu den Jungs. Sie sitzen an einem großem Tisch. Auf der Sitzbank sitzen Gerard und Mikey. Rechts von Gee sitzt Ray auf einem Stuhl und neben ihm Frank, auch auf einem Stuhl. Sam und Ava setzen sich. Die dunkelhaarige auf einem Stuhl, links von Gerard's Bruder und die angehende Studentin auch auf einem, rechts von Frank. Die tätowierte ist irgendwie froh nicht neben den schwarzhaarigen sitzen zu müssen, allerdings muss sie feststellen, das das Gegenüber auch nicht besser ist. „Endlich, dass dauerte aber auch lange.“, meckert ihr Mitbewohner. „Ja, mit Jogginghose wollte ich jetzt auch nicht hier hin.“, erklärt Ava ihm. „Wie dem auch sei. Kommen wir zum wesentlichen: das ist mein Bruder Mikey. Mikey, das sind Sam und Ava.“, stellt er den Frauen seinen jüngeren Bruder vor. Der junge Mann hat kurze dunkelbraune Haare, welche er leicht nach oben und nach hinten gestylt hat. Er trägt ein schwarzes Oberteil mit einer weißen Aufschrift 'Art is the weapon'. Darüber hat er eine schwarze, schlichte Strickjacke an. Die Jeans die er an hat, ist auch schwarz. Seine Augen waren, im Gegensatz zu seinem Bruder, braun. „Hi.“, sagt er noch leicht zurückhaltend und schüttelt erst der silberhaarigen die Hand. Auch sie begrüßt ihn und sucht Ähnlichkeit mit Gerard, doch noch fällt ihr nicht viel auf, außer das sie beide scheinbar gern schwarze Sachen tragen. Dann gibt er Ava die Hand und begrüßt auch sie. Die dunkelhaarige fängt dabei an zu lächeln. Mikey erwidert es und lächelt auch. Warum lächelt sie auf einmal? Irgendwie ist es ihr gerade selber unerklärlich. „Und du fängst übermorgen an zu studieren?“, hinterfragt die Kunststudentin. „Ja, dann geht es endlich los.“, antwortet er recht kurz. „Dann bist du ja mit Sam im Kurs. Sie fängt jetzt auch an Kunst zu studieren.“, verrät sie ihm. Sie weiß nun schon was er studieren wird, da Gee ihr es bereits erzählt hat. „Wunderbar, dann kenne ich ja dann doch schon jemanden.“, sagt sie erleichtert. „Oh ja cool.“, kommt von ihm mit einem lächelndem Gesicht. Dann kommt auch der Barbesitzer und bringt den Frauen ihr Bier. Er stellt es auf den Tisch und sie bedanken sich. „Ja dann, auf die neuen Mitbewohner.“, sagt Frank und hebt seine Flasche in die Höhe. Alle machen mit und stoßen an.

Der Abend fängt sehr gut an und wird im Laufe der Zeit, und der geleerten Biere, immer lustiger. Irgendwann kommt dann das Thema Billard auf den Tisch, da dieser den jüngeren Bruder gerade zu anzieht. „Also was Pool angeht, wirst du Ava bestimmt nicht schlagen.“, warnt Gerard seinen Bruder. „Das glaub ich nicht. Du weißt wie gut ich darin bin.“, prahlt der jüngere. „Ich weiß, aber du hast noch nie gegen sie gespielt.“, „Dann werd ich es jetzt tun.“, gibt er von sich, löst sich von dem Dialog und widmet sich der Studentin. „Lass uns ne Runde Billard spielen.“, fordert er sie heraus. Die junge Frau ist etwas perplex, da sie sich gerade mit Ray, Frank und Sam unterhält und nicht wusste warum er jetzt unbedingt Pool spielen möchte. „W...was?“, hakt sie nach. „Mikey will dich herausfordern. Er denkt das er besser sei als du.“, klärt der schwarzhaarige seine Mitbewohnerin auf und nimmt darauf einen Schluck aus seiner Flasche. Aus ihrem fragenden Blick wird ein ernster, welcher sich auf den braunhaarigen richtet. „Du forderst mich zum Billard raus?“, fragt sie ihn nochmal um sicher zugehen. Mikey blickt sie nun auch sehr ernst an und gibt ihr eine Antwort. „Ja, eine Runde.“, „Ok.“. Beide nehmen ihr Getränk, stehen auf und machen sich Richtung Billardtisch. Die restlichen vier gucken ihnen hinter her. „Die macht dich fertig, Brüderchen!“, ruft sein Bruder ihm hinterher. Als Antwort bekommt er nur den Mittelfinger ohne den Blick auf ihn zu richten. Auf einen der Stehtische stellen sie das Bier. Ava geht zur Wand und nimmt sich einem Queue. Mit diesem geht sie zum Spieltisch, nimmt sich die Kreide und trägt diese auf die Spitze auf. Dabei beobachtet sie ihn, wie er sich gerade seine Strickjacke auszieht. Erst jetzt sieht man das er ein Tank Top an hat und kein Shirt. Irgendwie kann sie gerade nicht weggucken. Damit es nicht zu auffällig wird, stellt sie ihm eine Frage. „Wer fängt an?“, „Ladies first.“, antwortet er und holt sich auch einen Queue. „Ooook.“, sagt sie etwas leiser, nimmt die Billard-Triangel, tut die Kugeln rein und schiebt alles auf dem richtigen Punkt. Sie hebt die Form wieder hoch und die Bälle aus Kunstharz liegen akkurat auf dem Spielfeld. Mikey stellt sich wartend, mit dem Queue in der Hand, gegenüber von der Studentin. Sie beugt sich über den Tisch und macht den Anstoß. Der junge Mann kann gerade sein Blick nicht von ihr lassen, da sie ja nun mal nur ein Top und ein offenes Hemd an hat. Ihre Pose ist gerade einfach einladend. Sofort locht sie zwei Halbe Kugeln ein. Sie erhebt sich wieder und grinst, jetzt schon, triumphierend. „Noch ist nichts entschieden.“, grinst er mit ihr mit und gibt nun sein bestes.

Die anderen vier sitzen immer noch am Tisch und unterhalten sich. Sam fühlt sich sichtlich wohl und auch schon etwas angetrunken. Es stört sie gar nicht, dass ihre Freundin nicht mit hier ist und sie die einzige Frau gerade ist. Es ist einfach witzig und sie muss immer lachen, wenn Gerard lacht. Sie findet sein Gelächter einfach nur zum schießen. Kurz verlässt sie die Runde um auf die Toilette zu gehen. Als sie wiederkommt, setzt sie sich auf den Platz von Mikey, direkt neben den schwarzhaarigen. Jetzt weiß sie nun selber, das sie schon ordentlich was getrunken hat. Sie wird mutiger und ist nicht mehr so schüchtern. Gee wird plötzlich ernster und guckt sie an. „Das hatte ich ganz vergessen dir zu sagen. Ich hab heute mit Pete gesprochen. Also er hätte noch einen Job für dich, ich weiß nur nicht ob das so deins ist.“, erklärt er ihr. „Was ist es denn?“, möchte sie nun wissen, nachdem er sie neugierig gemacht hat. „Naja, es wäre halt eine Putzstelle für abends, nach den Geschäftszeiten.“, verrät er der tätowierten. „Ach egal, Hauptsache einen Job.“, sagt sie so salopp dahin mit einer passenden Handbewegung. „Ok, also würdest du das machen?“, hakt er nochmal nach, denn er würde dann seinem Chef am nächsten Tag Bescheid geben. „Ja, mach ich.“, antwortet sie den schwarzhaarigen. „Danke, Gerard.“, hängt sie noch hinten dran und lächelt ihn dabei an. Er lächelte zurück, nahm dann einen Schluck vom Bier und kurz darauf einen Zug von seiner Zigarette. Dann hängen sie sich wieder ins Gespräch mit Ray und Frank ein.

Bei Mikey und Ava hat sich das Duell fast entschieden. Beide haben keine Kugeln mehr auf dem Tisch und es liegt nur noch die schwarze '8' auf diesem. Es dauert dann auch nicht mehr lang und die junge Frau gewinnt die Partie. Mit einer Mimik aus Schadenfreude und Siegerfreude hängt sie den Queue wieder an die Halterung. Dann nimmt sie ihre fast leere Flasche und geht zurück. „Ich hab's dir ja gesagt.“, sagt sie noch leise zu ihm, während sie an ihm vorbei geht. Er steht dort, mit dem Spielstock noch in der Hand und schaut ihr hinterher. Er grinst. Irgendwie gefällt sie ihm. Auch wenn er sie noch nicht lange kennt, mag er ihre Art jetzt schon. Die dunkelhaarige bestellt mit einem Handzeichen noch ein Bier und geht zu den anderen. Sofort bekommt sie die Aufmerksamkeit der vier. „Und?“, fragt Frank grinsend. „Na was wohl.“, protzt sie und setzt sich zufrieden auf ihren Platz. Dann kommt auch Mikey und setzt sich neben seinen Mitbewohner. Dieser klopft ihm auf seine linke Schulter. „Gerard hat dich gewarnt, Mikey.“. Der braunhaarige guckt zu seinem Duellanten. „Das gibt ne Revanche.“, droht er ihr. Sie bleibt ganz locker und nickt es ab.

Der Abend verläuft weiterhin lustig mit viel Gelächter und einer großen Menge an Bier. Bis in die Nacht rein.

Der Tag danach

Die Sonne scheint schon stark durch die Jalousien und ihr ist schon sehr warm unter ihrer dünnen Decke. Langsam öffnet sie die Augen und blickt langsam durch den Raum. 'Wo bin ich?', fragt sie sich innerlich, bis Sam realisiert das sie in ihrem neuen zu Hause wach geworden ist. Leichte Kopfschmerzen plagen sie und als sie sich hinsetzt dreht sich kurz alles. Ihre Kehle ist so trocken wie die Sahara Wüste. Neben ihr am Bett steht eine Flasche Wasser, welche sie sofort in Beschlagnahme nimmt, um einen ordentlichen Schluck daraus zu trinken. Auf dem Bett sitzend und mit der geöffneten Flasche in der Hand, schaut sie gen Tür. 'Oh man, was ein Abend gestern... oh Gott, ich hab mich bestimmt voll blamiert.', denkt sich die silberhaarige, kneift die Augen zusammen und lässt den Kopf sinken. Dann öffnet sie wieder die Lider und greift nach ihrem Handy, welches mit im Bett liegt. Sie drückt auf den Knopf und die Uhrzeit erscheint. 10:23 Uhr. Ok, es ist Zeit aufzustehen. Sie deckt sich auf. Nur mit einem Top und einer Unterhose bekleidet rafft sie sich aus dem Bett raus und schlürft langsam, wie ein Zombie, zu ihrer Zimmertür. Sam betritt den Flur und geht erst mal ins Bad. Sie betrachtet sich im Spiegel und sie muss zugeben, dass sie verdammt fertig aussieht. Ihre gerade zotteligen Haare bindet sie locker zu einem Dutt, welcher nicht perfekt ist. Überall hängen noch einzelne Strähnen raus, was ihr egal ist, da sie allein zu Hause ist. Das hofft sie zumindest gerade. Die angehende Studentin schleicht aus dem Sanitärraum raus, durch den Flur in die Küche. Sie sieht niemanden und hören tut sie auch nichts. Dann sieht sie einen Neongrünen Zettel auf dem Herd liegen. Sie nimmt ihn in ihre rechte Hand und liest ihn.

„Guten Morgen Sam oder soll ich lieber schon 'Mahlzeit' schreiben? ;P

Gee und ich sind in der Uni. Ich werde heute so gegen 13 Uhr wieder da sein. Nimm dir aus dem Kühlschrank was immer du magst.

Ps: Du musst mir immer noch deine Handynummer geben!

Ava :)“

'Gott sei Dank, die sind in der Uni... hoffentlich kommt Ava als erstes nach Hause.', betet sie innerlich und macht dabei den Kühlschrank auf. Viel ist dort aber nicht drin. Ein bisschen Käse, eine Packung Salami, Butter, ein Paar Eier und zwei Flaschen Sekt. Als sie die sieht wird ihr prompt schlecht und ekelt sich regelrecht davor. Die tätowierte kann gerade kein Alkohol sehen, geschweige denn daran denken. „Hmmm...“, kommt von ihr nur während sie überlegt was sie nun machen soll. So lange dauert es nun nicht mehr bis ihre Mitbewohnerin nach Hause kommt und sie wird wahrscheinlich auch Hunger haben. Die junge Frau entscheidet sich einkaufen zu gehen. Doch bevor sie sich umzieht und sich fertig macht, googelt sie erst einmal wo der nächste Einkaufsmarkt ist. Sie wird schnell fündig. Dieser ist auch nicht weit weg. Ca. 15 Minuten zu Fuß zeigt ihr die Suchmaschine an. Sie legt das Handy wieder zur Seite und geht in ihr Zimmer, um sich was zum Anziehen heraus zu suchen. Sie zieht sich eine lockere, graue Jogginghose aus Baumwolle an, welche ¾ lang ist. Darüber ein luftiges weißes Oberteil mit einem schwarz pinken Aufdruck. Mit den Sachen ist sie nun fertig und geht dann wieder ins Bad, damit sie sich die Haare kämmen und machen kann. Sie bindet sich die Haare wieder zu einem Zopf, denn es scheint wirklich sehr warm draußen zu sein. Nun kann es losgehen. Erst nochmal in die Küche ihr Handy holen, dann geht sie in den Wohnungsflur und nimmt sich ihre Tasche, die neben der Wohnungstür liegt, und verlässt sie dann.
 

Als sie wiederkommt, ist es bereits 11:33 Uhr. Die Einkaufstüten stellt sie auf die Arbeitsfläche neben dem Kühlschrank. Sie fängt an die Lebensmittel in den kühlenden Schrank zu stellen und zu sortieren. Für sich hat sie das kalte Kaffeegetränk geholt, was ihr Mitbewohner bei ihrer ersten Begegnung auch getrunken hatte. Sie braucht ein Muntermacher und was kühles dazu. Auch wenn sie wesentlich länger schlafen konnte, als die anderen, ist sie immer noch sehr träge und schlapp. Da sie noch etwas Zeit hat, geht sie in ihr Zimmer und beschließt schon mal die Dinge zu packen, welche sie morgen für den ersten Uni Tag braucht. Sie war damit fertig und packt nun weiter ihre Sachen aus, um ihr Zimmer etwas wohnlicher zu machen. Dann geht sie wieder in die Küche und fängt an alles vorzubereiten. Es dauert etwas lange, da Sam sich erst mal zurecht finden muss. Als sie alles gefunden hat, fängt sie an das Rinderhack zu würzen und durchzukneten. Dann formt sie Patties daraus, legt sie auf einem Teller und stellt diesen vorübergehend in den Kühlschrank. Dann bereitet sie die Beilagen zu. Zupft den Salat, schneidet die Gewürzgurken, die Zwiebel und vieles mehr. Da sie nicht wirklich weiß was die zwei gern auf ihrem Burger haben, hat sie die Auswahl groß gehalten.
 

Es ist bereits 12:45 Uhr. Zeit für die silberhaarige die Pfanne an zuschmeißen um das Fleisch und den Bacon zu braten. Ava parkt auf ihrem Parkplatz und mag gerade gar nicht ihre Sonnenbrille ab zunehmen, so lichtempfindlich sind ihre Augen heute. Nur weiß sie, wenn sie die jetzt auf lässt und mit nach oben nimmt, vergisst sie die Brille morgen wieder mit ins Auto zu nehmen. Das wäre nämlich nicht das erste mal. Die Studentin entscheidet sich, sie hier zu lassen. Sie nimmt ihre Umhängetasche von dem Beifahrersitz und steigt aus. Den Mustang schließt sie noch ab und macht sich dann auf den weg nach oben, in die WG. Als sie vor der Tür steht kommt ihr schon ein leckerer Geruch entgegen, welcher sich verstärkt nachdem sie diese aufschließt und die Wohnung betritt. Von weitem sieht sie schon Sam, wie sie irgendwas brät. Im Gegensatz zu Gee, legt sie ihre Tasche in ihr Zimmer. Die Köchin bekommt von all dem nichts mit, da das Braten schon etwas lauter ist. Die braunhaarige geht in die Küche und begrüßt die Mitbewohnerin. „Hi! Wow, was riecht das lecker hier. Was gibt’s denn?“. Die silberhaarige erschreckte sich leicht, da sie vorher nichts gehört hat. „Hi! Ich mache gerade Hamburger. Setz dich ruhig noch, die müssen noch etwas braten.“, antwortet sie ihr. Ava setzt sich auf einen der Hocker und guckt ihr dabei zu, wie sie ihr gegenüber das Essen zubereitet. „Naaa, wie geht’s dir heute eigentlich?“, grinst sie sie an. Die Mitbewohnerin schaut auf zu ihr und lächelt etwas verschmitzt. Wenn sie schon so fragt, dann muss da was passiert sein. „Bitte sag mir das ich nicht schlimm war. Bitte.“, fleht sie ihre Freundin an und sie fängt an zu lachen. „Ja, ich weiß ja nicht was du als schlimm empfindest.“, sagt sie darauf. „Ok, sag, was hab ich gemacht? Hab ich mich daneben benommen?“, möchte sie nun von ihr wissen. Sie will nun endlich Gewissheit haben. „Lass mich überlegen. Es ging eigentlich. Ok, Gee hat dir fünf Dollar gegeben, sonst hättest du deine Rechnung nicht zahlen können. Ach und aufgepasst hat er auf dich, als wir nach Hause gegangen sind. Du hast drauf bestanden.“, verrät sie ihr. Die junge Frau hinter dem Herd hört auf die Patties zu wenden, hält aber den Wender weiterhin in die Pfanne. Sie wirkt wie paralysiert. Ihre Mimik ist geschockt, aber mit einer gewissen Leere. „Oh mein Gott, das ist so peinlich! Ich möchte gerade das sich der Boden unter mich auftut, bitte.“, regiert sie auf die Neuigkeiten, während die dunkelhaarige anfängt zu lachen. „Mach dir nichts drauß. Er ist da recht locker drauf. Davon mal ab ist er auch sehr hilfsbereit. Er hat's wahrscheinlich gern gemacht.“, versucht sie sie zu beruhigen, doch funktioniert es nicht wirklich. „Ich kenne euch grad mal drei Tage und dann passiert mir so was. Das ist echt mies... wo war nur meine Selbstbeherrschung?!“, jammert sie weiter rum. Ava steht vom Hocker auf und geht hinter die Kochinsel zu ihr. „Wenn der Abend nun mal so lustig ist wie gestern, geht die Selbstbeherrschung ganz schnell flöten.“, muntert sie Sam auf und klopft ihr dabei auf die Schulter. Dann geht sie zu den Burgerbrötchen und schneidet sie eins auf, um mit den belegen schon mal anzufangen. Eigentlich hat sie auch Recht. Es war ein super lustiger Abend mit tollen Leuten, wie Sam es findet. Da kann es mal etwas außer Kontrolle geraten. Die tätowierte nimmt die Pfanne am Griff und dreht sich um, um das letzte Fleischstückchen auf den Teller, mit den fertigen, zu legen. „Ich wollte mich nochmal bedanken, dass du mir eine Flasche Wasser ins Zimmer gestellt hast.“, bedankt sie sich bei ihrer fürsorglichen Freundin. Diese tut sich gerade Gurken auf den Burger, hält dann aber inne und guckt zu der Köchin. „Ich hab dir kein Wasser ins Zimmer gestellt.“, klärt sie auf. Der anderen jungen Frau entgleiten gerade alle Gesichtszüge. „Das muss Gerard gewesen sein.“, fährt sie fort. „Bitte sag mir das ich schon zugedeckt war.“, fleht sie, doch Ava war leicht ahnungslos. „Ich hab keine Ahnung. Ich hab bereits geschlafen. Er hatte sich hier noch ein Bier aufgemacht, als ich ins Bett ging. Wieso schläfst du nackt?“, fragt sie lachend. Sie findet es gerade einfach urkomisch. „Nein... dennoch in Unterwäsche...“, erklärt sie ihr und findet es nicht wirklich lustig. „Und wenn schon. Glaub mir, du wärst nicht die erste die er in Unterwäsche gesehen hat, also beruhig dich.“, sagt sie und zwinkert ihr dabei zu. Dann nimmt sie ihren Teller, mit dem fertigen Burger darauf, setzt sich auf das Sofa und macht den Fernseher an. Die angehende Studentin weiß das die dunkelhaarige vollkommen Recht hatte, mit dem was sie gerade gesagt hatte, doch weiß sie nicht das Sam immer so ein komisches Gefühl hat, sobald sie ihn sieht. Ihr ist es nur so peinlich weil sie ihn gut findet... oder mag sie ihn einfach ein bisschen mehr? Wieso sollte ihr es denn sonst so unangenehm sein? Sie seufzt leise und beschließt, sich auch einen Hamburger zu bauen. Mit dem fertigen Essen geht sie zu ihrer Freundin und setzt sich neben ihr. Beide essen genüsslich und reden und lachen über das Fernsehprogramm. Nach insgesamt vier Stück der Köstlichkeit liegt die Kunststudentin, voll gegessen, auf dem Sofa. „Boah, bin ich voll. Die waren echt lecker, Sam. Danke.“, lobt sie sie. Die silberhaarige freut sich über das Lob und bedankt sich dafür. Nachdem sie die Teller weggeräumt hat, setzt sie sich wieder zu ihr und es wird weiter geguckt.
 

Irgendwann war es ziemlich still zwischen den beiden. Sie guckt zu Ava und sieht das diese schläft. Kein Wunder das es dann plötzlich so ruhig war. Sie steht auf und beschließt schon mal ein bisschen die Küche aufzuräumen. Die Sachen zum belegen räumt sie auf die Kochinsel, da wo auch das Kochfeld zu finden ist. Sie lässt warmes Wasser in die Spüle laufen und tut ein Schuss Spülmittel in dieses. Alles was sie tut, tut sie langsam und leise. Schließlich möchte sie ihre Mitbewohnerin nicht wecken. Es ist ziemlich still in der Wohnung. Plötzlich hört sie, wie sich ein Schlüssel im Schloss dreht. Sie kneift die Augen zusammen, da sie ganz genau weiß wer gerade nach Hause kommt. 'Cool bleiben, Sam.', versucht sie sich innerlich selbst zu beruhigen. Gerard betritt die Küche und sieht auch ziemlich fertig aus. Die Sonnenbrille hatte er noch auf seiner Nase sitzen und seine Haare waren noch strubbeliger als vor zwei Tagen. Er trägt einen schwarzen Hoodie und eine dunkelblaue Jeans. Es ist das erste mal das sie mal eine andere Farbe, außer schwarz, an ihn sieht. Noch dazu fragt sie sich, ob ihm in dem Pullover nicht zu warm ist. „Hi.“, begrüßt sie ihn vorsichtig und kleinlaut. „Ich hab Burger gemacht, wenn du Hunger hast.“, bietet sie ihm ihr Essen an, noch bevor er sie zurück grüßen kann. „Hi! Das sieht lecker aus.“, sagt er und geht weiter in die Küche rein. „Ich geh mal hier raus, dann hast du mehr Platz. Die Patties müsstest du dir nur in der Mikrowelle nochmal warm machen.“, weist sie ihm darauf hin und geht dabei auf die andere Seite der Kochtheke. Eigentlich würde sie am liebsten in ihr Zimmer gehen, nur ist sie mit abwaschen noch nicht fertig. Das würde mehr als nur auffällig sein. Sie setzt sich auf einen der Hocker und der schwarzhaarige stellt das Fleisch in die Mikro. Er setzt seine Brille ab und seine Mitbewohnerin kann kleine Augenringe erkennen. Es herrscht Stille. Für Sam war es mehr als nur unangenehm. „Ähm, danke das du mir was zu Trinken ins Zimmer gestellt hast.“, bricht sie nun diese. Er schaut sie gar nicht an und konzentriert sich auf sein Essen. „Kein Problem.“, sagt er lapidar. Sam beschleicht ein ungutes Gefühl. Wieso ist er nur so ruhig? Hat sie gestern echt so dermaßen übertrieben? Wieder ist es ruhig zwischen ihnen. Die Mikrowelle piept und der junge Mann entnimmt den Inhalt. „Ok Gerard, was auch immer ich gestern so alles gemacht habe, es tut mir echt leid. Die fünf Dollar gebe ich dir morgen sofort wieder.“, ergreift sie die Initiative. „Gee.“, kommt von ihm nur als Antwort. Die silberhaarige versteht gerade nicht wirklich was er damit sagen will. „Was?“, hakt sie nach. „Gestern waren wir bei Gee und nicht bei Gerard.“, sagt er und lächelt sie an. Auch ist er mit dem Burger fertig und beißt genüsslich in ihn hinein. „Wegen den fünf Dollar, kein Problem.“, beruhigt er sie und isst weiter. Die junge Frau kommt etwas runter. Anscheinend ist es nicht so schlimm wie sie es die ganze Zeit vermutet hat. Erleichtert atmet sie ein und aus. „Ach, da fällt mir gerade ein, ein Kompliment hast du mir gestern auch noch gemacht.“, verrät er ihr und grinst immer noch. Die tätowierte ahnt schon grausames, doch hat er sie auch neugierig gemacht. „Oh Gott, was hab ich gesagt?“, „Das du meine Lache magst. Du findest sie lustig und süß.“, wiederholt er ihre Aussage vom Vorabend. Ihre Arme die sie auf der Theke hatte, schob sie langsam nach vorne und legt ihren Kopf auf den Tisch. Ihr Gesicht versinkt dabei in ihren Armen. „Ach du heilige Scheiße...“, murmelt sie in ihre Arme. Der schwarzhaarige fängt an zu lachen und das macht es für Sam gerade nicht besser. Auch sie fängt an zu lachen. „Hör auf zu lachen!“, befielt sie ihm, kann aber selber einfach nicht aufhören. Seine Lache ist einfach ansteckend. „Dir muss das nicht peinlich sein. Ich hab schon schlimmeres gesehen und erlebt.“, sagt er auf seine lockere Art und Weise und nimmt dabei den Rest des Essens in den Mund. Den Teller stellt er in die Spülmaschine. Dann öffnet er den Kühlschrank und entdeckt plötzlich was. „Du hast Starbuckskaffee gekauft?!“, stellt er fest und freut sich wie ein kleines Kind. Er nimmt ein Becher und steckt den Strohhalm in diesen. „Ja, ich hab gedacht das du ihn gerne trinkst.“, äußert sie ihre Vermutung. „Ich liebe Starbucks, aber die sind so verdammt teuer.“, sagt er schon fast verzweifelt. Sam hingegen lächelt zufrieden. Irgendwie macht sie es glücklich, ihm eine Freude zu bereiten. „Du kannst dir ruhig noch einen machen.“, weist sie ihn darauf hin. „Super gerne, aber ich war mit Ray, Frank und Mikey im Diner. Wusste ja nicht das es hier auch leckere Burger gibt.“, erklärt er ihr, satt und zufrieden wie er gerade war. Er steht immer noch auf der anderen Seite der Kochinsel. Sam gegenüber. Dann fällt ihm erst einmal auf, das Ava auf dem Sofa liegt und schläft. „Was pennt die?! Ich würd das jetzt auch gerne machen.“. „Dann leg dich doch nochmal hin.“, schlägt sie ihm vor. „Das würde ich zu gern, nur muss ich in einer Stunde anfangen zu arbeiten bis 20 Uhr und dann treffe ich mich noch mit einer Freundin.“, klärt Gerard sie weiter auf. Freundin... meint er wohl eine oder seine? Wieso interessiert sie das gerade gedanklich? Und wieso fragt sie ihn nicht einfach? Schließlich ist er sehr entspannt und locker drauf. Sie traut sich einfach nicht. „Oh, das ist natürlich schlecht.“, kommt nur aus ihr heraus. „Apropos Arbeit, das Angebot von Pete hast du aber nicht vergessen oder?“, fragt er die silberhaarige. „Nein, das weiß ich noch und ich nehme den Job immer noch gerne an.“. Sie hatte zwar am Vortag viel getrunken gehabt, aber das Thema war noch recht am Anfang des Abends präsent. „Gut, gut, dann spreche ich heut nochmal mit ihm und ich denke dann kannst du morgen einfach um 20 Uhr dort auftauchen. Die Adresse gebe ich dir dann noch.“, sagt der junge Mann noch und nahm dann noch einen großen Schluck von dem Koffein Getränk. Er leert den Becher und schmeißt ihn dann in den Mülleimer. „Naja, ich werd dann mal los. Danke für das Essen.“, sagt er lächelnd, bevor er geht. Sam atmet erleichtert tief ein und aus, als sie hört wie die Haustür ins Schloss fällt. Ihr Herz überschlug sich schon wieder fast. Wie kann es nur so reagieren, nachdem sie ihn gerade mal drei lausige Tage kennt? 'Du blödes Ding!', schimpft sie im Kopf vor sich hin. Sie steht auf und macht sich wieder an den Abwasch.
 

Wenig später wird auch Ava wieder wach und guckt die angehende Studentin zerknittert an. Dann geht ihr Blick Richtung Uhr. Es ist bereits 16:48 Uhr. Sie richtet sich auf. „Oh man, hab ich so lange geschlafen?“, fragt sie ihre Mitbewohnerin. „Ja, hast du.“, gibt sie als Antwort. „War Gee gar nicht hier?“, „Doch, aber nicht lange. Er musste zur Arbeit und dann trifft er sich noch mit einer Freundin.“, erzählt sie ihr. „Ach ja, er trifft sich ja heute mit Barbara.“, fällt ihr dann auch wieder ein. „Ist diese Barbara seine Freundin?“, will sie ja nun schon die ganze Zeit wissen und bei der dunkelhaarigen traut sie sich auch zu fragen. „Nein, sie ist bei uns neu im Kurs. Naja, heute haben sie ein Date. Sie verstehen sich ganz gut. Wer weiß, vielleicht wird ja mehr drauß.“, weiht sie sie ein. Einerseits freut sich Sam, weil sie nun weiß das er Single ist, andererseits ist da schon wer, für die er sich interessiert. Was macht sie nun? Nimmt sie es hin? Sie ist auch nicht unbedingt der Typ dafür sich an jemanden ran zu graben. Außer sie steht unter Alkohol, aber das steht auf einem anderem Blatt Papier. Davon mal abgesehen möchte sie es bei ihm auch nicht alkoholisiert versuchen. Das wird wieder nur peinlich enden. Außer einem simplen „Ach so“ sagt die silberhaarige nichts mehr darauf. Die zwei Frauen verbrachten den restlichen Tag noch damit Fernsehen zu gucken und am späten Abend noch eine Runde zu zocken, bis beide sehr müde ins Bett fallen.

Input, Input, Input

Der nächste Tag beginnt für Sam diesmal sehr früh. Es ist der erste Tag ihres Studiums, für das sie lange gespart hat. Um 6 Uhr ertönt ihr Weckerton am Handy, welchen sie sofort ausschaltet. Sie ist schon seit einer halben Stunde wach. Erst konnte sie am Abend davor nicht einschlafen und dann konnte sie nicht einmal durchschlafen. Andauernd ist sie wach gewesen vor lauter Aufregung. Sie ist nervös, leicht aufgedreht, aber auch irgendwie total schlapp vom Schlafmangel. In zwei Stunden geht’s schon los mit dem Ernst des Lebens. Sie steht auf und schleicht sich ins Bad. Es hatte ein Vorteil so früh wach zu sein, die anderen haben das Bad noch nicht besetzt. Schnell kämmt und glättet sie sich ihre Haare, trägt schwarzen Kajal auf und geht dann wieder in ihr Zimmer, um sich umzuziehen. Aber was? Was sportliches? Was legeres? Die silberhaarige schüttelt ihren Kopf. 'Was mache ich mir nur für Gedanken. Es ist doch nur die Uni und kein Vorstellungsgespräch.', ruft sie sich in den Kopf. Also greift sie nach irgendwas und zieht sich um. Danach begibt sie sich in die Küche und setzt einen Kaffee auf. Als dieser durchläuft, verbreitet sich der Geruch in der ganzen Wohnung und die junge Frau konnte es kaum erwarten eine Tasse zu trinken. 'Hmm, am besten nutze ich die Zeit und überprüfe nochmal, ob ich wirklich alles für heute habe.', denkt sie sich und geht wieder in ihr Zimmer. Ihre Tasche steht angelehnt neben dem Schreibtisch. Sie nimmt diese und stellt sie auf diesen. Sie guckt jedes Fach gründlich durch. 'Ok, Laptop, Ladegerät, Anmeldebestätigung, Perso hab ich im Portmonee, Bücher die wir schon besorgen sollten... ja, ich hab wirklich alles.', zählt sie innerlich alles auf und ist stolz auf sich, wirklich nichts vergessen zu haben. Die Umhängetasche nimmt sie gleich mit in die Küche und lehnt sie dort an einen der zwei Hocker. Das warme Getränk ist nun auch fertig und die tätowierte macht sich eine Tasse damit voll. Fast gleichzeitig stehen auch Ava und Gerard auf. Es ist bereits 6:30 Uhr, bis zum Campus brauchen sie circa 30 Minuten. Die dunkelhaarige geht ins Bad, während der junge Mann, schon fertig angezogen, in die Küche kommt. „Morgen.“, wünscht sie ihm kurz und knapp und von ihm kam auch ein kurzes „Morgen.“. Er geht an ihr vorbei, um an den Schrank mit den Tassen zu kommen. „Trägt man das jetzt so?“, fragt er sie, während er sich eine aus dem Schrank holt. Er schaut sie bei der Frage nicht mal an, doch Sam blickt ihn verwirrt an. „Was meinst du?“, will sie von ihm wissen, da sie echt nicht weiß was er mit seiner Aussage meint. Er dreht sich zur Kanne, nimmt sie in seine rechte Hand und gießt sich was ein. Dabei guckt er sie an, aber immer mit einem Auge auf dem was er tut. „Dein Oberteil. Trägt man das jetzt so, auf links?“. Dabei fängt der schwarzhaarige an zu grinsen. Was eine doofe Frage. Natürlich trägt man das nicht so. Schon wieder ärgert er sie und schon wieder muss ihr was peinliches vor ihm passieren. Sam merkte wie warm ihr Gesicht wurde, während sie sich das Shirt genauer unter die Lupe nimmt. War ganz klar, das sie feststellen muss, das sie es wirklich falsch herum trägt. „Ach verdammte Scheiße!“, flucht sie und zieht es aus, um es wieder richtig anzuziehen. „Nervös vor dem ersten Tag?“, fragt er sie und amüsiert sich immer noch ein wenig. „Nein, wie kommst du denn darauf?! Ich zieh meine Shirts immer auf links an.“, witzelt sie und trinkt einen Schluck aus ihrer Tasse. Gerard geht an ihr vorbei, Richtung Balkon, um eine Zigarette zu rauchen. „Das wird heut nicht besser, glaub mir.“, wirft er noch in den Raum und verschwindet dann nach draußen. „Danke, sehr aufbauend!“, ruft sie ihm noch hinter her und setzt sich dann, auf die andere Seite der Küche, auf den Hocker. Dann kommt auch ihre Mitbewohnerin aus dem Bad wieder und geht zu ihr. „Guten Morgen!“, grüßt sie sie herzlich und strahlend. „Guten Morgen.“, erwidert die silberhaarige den Gruß. „Und, schon aufgeregt?“, fragt sie höchst neugierig. Sie setzt ein verschmitztes grinsen auf. "Jaha, schon ein bisschen.", antwortet sie ihr und trinkt den letzten Schluck aus ihrer Tasse. Diese stellt sie dann auf die Spüle. "Ach, das wird schon.", beruhigt sie die aufgeregte Studentin. "Wenn du dir noch Kaffee mitnehmen willst, in dem Hängeschrank vor dir haben wir Thermobecher.", verrät sie ihr und die silberhaarige findet es eine gute Idee noch einen für unterwegs zu haben. Sie öffnet den Schrank und holt sich einen Becher raus. "Kannst du mir auch einen mit raus nehmen und dem Kaffeejunkie auch?", fragt sie sie und die tätowierte tut ihr auch den Gefallen. Sie stellt die Becher vor ihr auf die Arbeitsplatte und teilt den restlichen Kaffee auf. Als die Kanne leer ist, schließt sie die Becher. Mit den Thermotassen geht sie zu Ava, die an der Theke sitzt, und stellt sie zu ihr. Dann kommt auch Gerard wieder vom Rauchen rein, geht Schnur stracks in die Küche und stellt seine leere Tasse auch zur anderen leeren. Sam nimmt einen der Becher und hält ihn in seine Richtung. Er geht auf sie zu und nimmt ihn entgegen. Sagen tut er nichts, sondern lächelt nur und geht dann. "Bis nachher.", schallt es von ihm noch aus dem Flur und weg ist er. "Verwöhn den ja nicht, Sam.", warnt die braunhaarige die Mitbewohnerin, auf eine lustige Art. "Was? Nein, nein. Das war irgendwie aus Reflex oder so.", erklärt sie ihre Tat. "Oh man, du musst ja echt nervös sein.", lacht sie. "Fährt er eigentlich nie bei dir mit?", stellt sie der Studentin eine Frage. Für sie wäre es einfach nur logisch gewesen. "Selten. Die Jungs fahren immer zusammen. Ich verstehe es auch nicht wirklich, bei der Karre die Frank da hat. Drei mal im Monat ist es Pflicht, das irgendwas mit seinem Wagen ist. Wenn nicht sogar mehr. Meistens machen sie auch noch was zusammen, nach der Uni.", verrät sie Sam. Na gut, das klingt für die tätowierte noch logischer. Welcher Mann hat auch Lust mit zwei Weibern in einem Auto zu hocken, wenn man mit seinen Kumpels fahren kann. "Ok, das macht Sinn.", sagt Sam lachend. Ava steht nun vom Hocker auf. "Wollen wir dann auch langsam?", will sie von ihr wissen, während sie das Getränk vom Tisch nimmt. "Sicher.", antwortet sie ihr und nimmt den zweiten Becher und ihre Tasche, die mit im Raum liegt. Die silberhaarige hängt sie sich um und folgt der jungen Frau. Diese holt auch noch eben ihre Tasche und geht dann zur Wohnungstür. Sie nimmt die Klinke in die Hand und guckt Sam an, die bereits hinter ihr steht, mit dem Becher in der linken Hand, darauf wartend das die Tür geöffnet wird. "Willst du wirklich so losgehen?", fragt Ava sie schmunzelnd. Wieder guckt die angehende Studentin leicht verwirrt. Was war denn jetzt schon wieder? „Was ist denn?“, fragt sie ahnungslos, doch bekommt sie keine Antwort von ihr, sondern nur ein wandernden Blick nach unten, auf Sam's Schuhe. Auch die aufgeregte Frau guckt auf ihre Füße und muss feststellen, dass sie noch ihre pinken Puschen anhatte. „Oh Scheiße.“, kommt von ihr lachend. Auch die dunkelhaarige fängt an zu lachen. Schnell zieht sie ihre Hausschuhe aus und ihre Chucks an. „Jetzt können wir.“, sagt sie dann weiterhin lachend. Sie gehen zum Auto, setzen sich rein und machen sich auf dem Weg. Der Highway ist auch nicht weit. Sie fahren darauf und machen sich Richtung Norden, nach Santa Clarita, was auch noch zu Los Angeles gehört.

Es ist mal wieder ein sonniger, schöner Tag. Die Autofahrt geht schnell, da der Verkehr schön flüssig voran geht. Nach ca. 33 Minuten sind sie da und fahren auf den Campus. Die braunhaarige sucht eine Parklücke und als sie fündig wird, fährt sie dort rein. Sie macht das Auto aus und nimmt den Schlüssel in die Hand. Die zwei jungen Frauen steigen aus und machten die Türen hinter sich zu. „Ok, ich bring dich eben noch zur Anmeldung, bevor ich zum Kurs muss.“, bietet sie ihre Hilfe an. Die silberhaarige nimmt diese dankend an und dann machen sich auf dem Weg. Sie gehen einen langen Weg, welcher mit Steinplatten ausgelegt ist, zum Eingang. Was ihr als erstes auffällt ist, das es alles sehr Naturbelassen ist. Palmen, Pflanzen und Blumen zieren die Umgebung der Uni und auch ist die Gegend sehr ländlich. Alles wirkt entspannend und motiviert zur Kreativität. Die Studentinnen betreten das Gebäude. Sam folgt ihrer Freundin wortlos, da sie sich um guckt und Eindrücke sammelt. Doch dann stoppt sie und die tätowierte läuft ihr fast auf. „Da vorne ist die Anmeldung. Mikey ist bestimmt auch schon dort. Ich werd dann mal zum Unterricht.“, sagt sie ihr mit guter Laune. „Danke dir, Ava.“, bedankt sie sich bei ihr. „Bevor ich es vergesse, wir treffen uns immer in den Pausen. Am besten wir sammeln uns am Eingang und dann zeigen wir euch, wo wir meistens sind“, erklärt sie und ihre WG Bewohnerin findet es super das sie schon so eng zur Gruppe gehört. „Das hört sich super an. Ich komme dann mit Mikey dort hin.“, sagt sie lächelnd. „Super, dann mal viel Spaß.“, wünscht sie ihr noch, bevor sie dann geht. Die Neustudentin geht zur Anmeldung und legt ihre Papiere nach Anfrage auf die Theke. Diese werden durchschaut und dann bekommt sie die Nummer des Raumes. Dankend macht sie sich auf den Weg und läuft dann auch Gerard's jüngeren Bruder über den Weg. „Hey Mikey!“, ruft sie ihn und er bleibt auch prompt stehen. „Hey, alles gut bei dir?“, fängt er einen Smalltalk an, was auch ganz gut ist, denn es senkt Sam's Nervosität. „Ein wenig nervös, aber sonst geht es mir sehr gut. Und selber?“, geht sie die kleine Unterhaltung ein und stellt eine Gegenfrage. „Geht mir genauso, aber sonst ist alles ok.“, antwortet er freundlich. „Ava sagte das wir uns in der Pause am Eingang treffen.“, klärt sie den jungen Mann auf. Er lacht kurz. „Das gleiche sagte Gee auch.“. „Dann ist ja gut.“, sagt sie und lacht auch kurz auf. Als die beiden den Raum erreichen, betreten sie ihn. Es waren bereits zwei Hand voll Leute in diesen. Das Zimmer sah aus wie eins aus der High School. Schlicht und einfach mit Stühlen und Tischen. Die Wände waren kahl. Nichts weißt auf ein Kunststudium hin. Die zwei setzen sich nebeneinander, nach ganz hinten und warten dort auf ihren Dozenten, welcher dann auch relativ schnell kommt. Auch dieser sieht aus wie ein typischer Lehrer. Er trägt eine braune Kordhose, ein braun-beige kariertes Hemd und schwarze Schuhe. Eine Brille ziert sein Gesicht und und er besitzt eine Halbglatze. Seine Tasche legt er auf das, vor ihn befindliche, Pult. Dann nimmt er die Kreide in die Hand, dreht sich zur Tafel und schreibt dort was auf. 'McKean'. „Herzlich Willkommen an der CalArt. Mein Name ist McKean und ihr Dozent im theoretischen Bereich des Kunststudium.“, stellt er sich bei den Studenten vor. Es dauert dann auch nicht lange und der Kurs fängt an.
 

Nach zwei Stunden Input, haben endlich alle Pause. Mikey und Sam machen sich auf den Weg zum Eingang. Sie gehen raus und sehen wie schon alle dort stehen und warten. Als dann alle da sind, gehen sie zu dem Stammplatz von Ava, Gerard, Frank und Ray. Es ist kein großer Platz wo sie gerade angekommen sind. Wege aus Stein verzieren den Rasen und simple Bänke aus Beton stehen in einem Halbkreis auf einem betonierten Platz vor ihnen. Die Studenten entscheiden sich aber, sich auf den Rasen zu setzen, was bei dem Wetter wirklich sehr entspannend ist. „Und wie war's? Wen habt ihr als Dozent?“, fragt Ava die zwei neugierig. „Anstrengend.“, lacht Sam und fuhr fort. „So viel Info's und dann ging es auch sofort mit dem Unterricht los. Wir haben Mc... Mc...“, stoppt sie, da sie den Namen vergessen hat. „McKean.“, ergänzt Gerard's Bruder lapidar. „Genau, McKean.“. „McKean ist super. Sehr kompetent und hilfsbereit.“, erklärt Gee den beiden neuen Studenten. „Ich mochte sein Unterricht.“, hängt er noch hinten dran. „Ja, das stimmt. Sein Unterricht war immer interessant gestaltet und es wurde eigentlich nie langweilig mit ihm.“, erinnert sich auch die dunkelhaarige. „Er sieht gar nicht danach aus. Eher sieht er... langweilig aus.“, verrät Mikey seinen ersten Eindruck vom Dozenten. „Du wirst noch sehen, Mikey.“, sagt sein Bruder. Doch dann unterbricht eine Stimme die Unterhaltung. „Gee!“, ruft jemand. Alle gucken in die Richtung, wo der Ruf herkommt. Eine schlanke Blondine, mit zwei Bechern in der Hand, kommt auf die Gruppe zu. Ihre Haare sind sehr lang und glatt. Sie trägt ein weißes Top, eine hellblaue Hot Pant aus Jeansstoff und schwarze Ballerinas. „Ich hab dir Kaffee mitgebracht.“, sagt sie freudig, setzt sich mit in die Runde und gibt dem schwarzhaarigen ein Becher vom Starbucks. „Danke.“, nimmt er das Getränk glücklich an. Es war wirklich nicht schwer ihn glücklich zu machen, stellt Sam langsam fest. Was sie aber noch mehr interessiert: wer ist diese Frau? Doch ihr Mitbewohner lüftet das Geheimnis ziemlich schnell. „Das sind übrigens mein Bruder Mikey und unsere neue Mitbewohnerin Sam. Mikey, Sam, das Barbara.“, stellt er die Blondine den anderen vor. „Hi! Ihr könnt mich auch Babs nennen.“, bietet sie ihnen an. „Hi.“, begrüßen die Neulinge sie, fast gleichzeitig. Das ist also Barbara, die Frau die Gee datet und von der Ava auch erzählte. Sam betrachtet sich die beiden, während sie alle miteinander reden. In ihren Augen passt sie gar nicht zu ihm. Vom Aussehen und auch vom Charakter her. Was mag er wohl an ihr? So sehr sie auch überlegt, sie kommt nicht dahinter. „Sam?“, wird sie von Gerard aus ihren wirren Gedanken gerissen. „Hä?“, kommt von ihr nur leicht verwirrt. „Hast du nächstes Wochenende auch Zeit?“, will er von ihr wissen. „Öhm, ja. Ich wollte dieses Wochenende zu meinen Eltern, da hab ich nächstes auf jeden Fall Zeit. Wieso?“, möchte sie nun von ihm wissen, da sie gerade die ganze Zeit nicht zugehört hat. „Wir wollten uns alle bei uns treffen. Babs kommt auch und dann gucken wir mal was wir so machen.“, „Außer trinken.“, hängt Frank noch lachend hinten dran. „Ja, warum nicht.“, stimmt sie zu, doch begeistert ist sie nicht, muss sie sich gestehen. Ohne Gee's Date würde es für sie ein besserer Abend werden, aber was soll sie machen. Die zwei Daten nun mal. „Super, dann nächstes Wochenende bei uns.“, wiederholt er nochmal für alle freudig. Die sieben unterhalten sich noch, bis die Pause nach 30 Minuten zu Ende ist. Alle gehen wieder in die Klassenräume.
 

Der Tag an der Uni geht sehr schnell rum und um 13:44 Uhr sind Ava und Sam auch wieder zu Hause. Nachdem die braunhaarige die Tür aufschließt, treten sie ein. Die tätowierte geht zu ihrer Zimmertür, macht diese auf und legt ihre Tasche rechts in der Ecke auf dem Boden. Die Mitbewohnerin macht das selbe und dann treffen sie sich wieder in der Küche. Während die Studentin im zweiten Semester einen Kaffee aufsetzt, geht die andere ins Wohnzimmer, zum Sofa, durch und schmeißt sich auf dieses. „Boah, mein Kopf ist voll.“, jammert sie erschöpft. Die andere junge Frau fängt an zu lachen, da sie das Gefühl nur zu gut kennt. „Sei beruhigt, mir ging es nach dem ersten Tag nicht anders. Das legt sich wieder.“. „Und dann muss ich heute noch das erste mal arbeiten.“, jammert sie weiter. Allein der Gedanke schon daran, lässt sie weiter unmotiviert in die Couch sinken. „Heute?“, hakt sie nach, da sie das Gespräch zwischen Gee und Sam nicht bekommen hatte, da sie ja geschlafen hat. „Ja, heute ist mein erster Tag.“,, „Wann musst du anfangen?“, möchte sie nun wissen. „Gerard sagte, dass ich gegen 20 Uhr da sein soll.“, verrät sie ihr. „Das wird ja ein langer Tag, mit vielen neuen Eindrücken, für dich.“, fällt ihr auf. „Najaaa, was soll's. Muss ich jetzt durch. Das Timing hätte natürlich besser sein können.“, sagt sie während sie aufsteht und die Küche anpeilt. Nachdem Ava die Kaffeemaschine angestellt hat, dreht sie sich zum Kühlschrank und öffnet ihn. „Was sollen wir eigentlich essen?“, fragt sie sie ihre Mitbewohnerin ratlos. „Hast du Lust zu kochen?“, stellt die silberhaarige als Gegenfrage, denn sie ist gerade nicht so in Laune. „Eigentlich gerade nicht so.“, musste auch die dunkelhaarige feststellen. „Magst du Thunfisch?“, will sie jetzt von Sam wissen. „Ich liebe Thunfisch.“, antwortet diese mit freudigen Blick. „Thunfischsandwich?“, kommt von dem beiden gleichzeitig aus ihrem Mund. Sie fangen an zu lachen, da sie mit dieser Reaktion, des jeweils anderen, nicht gerechnet haben. Dann war das Essen damit auch festgelegt. Sie holen die Zutaten aus dem Kühlschrank und aus den Schränken und fangen an sich leckere Sandwiches zu machen. In der Zwischenzeit kommt auch der männliche Part der WG, mit seinem Bruder, nach Hause. „Was gibt’s zu Essen?!“, schallt es aus dem Flur und die beiden Frauen gucken erst sich perplex an und dann in den langen Gang, wo sie Mikey und Gerard stehen sehen. „Zu viel Sonne abbekommen, Mr. Way?!“, kommt von Ava und beobachtet wie die zwei in die Küche kommen. „Meinst du mich oder Mikey?“, scherzt er rum, da er die Antwort ja schon weiß. „Dich natürlich.“. „Gestern gab es lecker Essen und heute?“, meckert er auf lustige Art. Die Kunststudentin guckt ihre Mitbewohnerin ernst an. „Ich hab dir doch gesagt, verwöhn den nicht.“. Sam reißt sich los, von dem Blick und guckt den schwarzhaarigen an. „Dann macht euch doch was, wenn ihr Hunger habt.“, zischt sie spaßig und geht mit ihrem fertigen belegten Brot auf die andere Seite der Küche und setzt sich an die Theke. Ihre Freundin macht es ihr gleich. Die zwei Männer nutzen nun den Platz, um sich auch was zu Essen zu machen. „Ich dachte ihr fahrt wieder essen, mit Frank und Ray.“, erzählt Ava ihre Vermutung und beißt genüsslich in ihr Toast. „Frank musste nach der Uni zur Arbeit und hat uns vorher hier abgesetzt.“, erklärt er ihr. „Ach so... Er nimmt dich doch bestimmt nach der Arbeit wieder mit oder?“, hinterfragt sie. „Ja klar, wieso?“, guckt er sie fragend an und hört auf, in dem was er tut. „Könnt ihr mir was von El Compadre mitbringen?“, bittet sie ihn, doch mal wieder keine Reaktion von ihm. Auch belegt er sein Sandwich nicht weiter, während sein Bruder schon damit fertig ist und schon längst am essen ist. „Bitte, Geeeeeeee.“, bettelt sie weiter. Plötzlich wendet er sich von ihr ab und macht weiter. „Ich weiß nicht.“. „Ach komm schon! Ich hab dir extra Kaffee gemacht.“, weist sie ihn auf ihre Nettigkeit hin, doch der junge Mann lässt sich nicht so einfach einlüllen. „Den machst du jeden Tag für dich, ich habe nur das Glück das meistens noch was da ist.“. Die braunhaarige legt ihr Essen weg und guckt Gee traurig an. Sam und Mikey genießen ihren Toast und das Schauspiel der beiden. Man merkt schon das sie sich schon gut kennen und es macht Spaß da zuzuschauen. „Ok, ok, ich hol dir was vom El Compadre. Wie immer?“, lässt er sich dann doch noch breitschlagen. Die junge Frau freut sich. „Ja, wie immer.“, sagt sie triumphierend lächeln. „Ach bevor ich es vergesse.“, sagt er plötzlich und dreht den zwei Frauen seinen Rücken zu, um was zu schreiben zu greifen. Der schwarzhaarige ist immer noch nicht dabei Nahrung zu sich zu nehmen. „Möchtest du nicht langsam was essen?“, fragt ihn Sam lachend. „Ja, warte... gleich.... hier.“, gibt er der tätowierten einen Zettel, nachdem er sich wieder zu ihr drehte. „Das sind die Bushaltestationen, die Linie die du nehmen musst und der Name des Ladens.“. Sie nimmt den Zettel an. „Super, danke.“, bedankt sie sich und Mikey's Bruder kommt endlich zum futtern.
 

Die Zeit vergeht schnell und schon muss Sam los, zu ihrem ersten Arbeitstag. „Ich bin dann mal arbeiten.“, gibt sie Ava durch die Badezimmertür Bescheid, da diese gerade ein Bad nimmt. „Alles klar, viel Spaß!“, wünscht sie ihr und bekommt ein 'Danke' zurück. Dann hört sie die Tür ins Schloss fallen und die tätowierte ist weg. Sie geht zur Bushaltestelle und wartet dort. Als der Bus kommt, steigt sie ein und fährt circa 26 Minuten mit. Die Station 'Sunset Gardner' erscheint im Display des öffentlichen Verkehrsmittels und die junge Frau macht sich bereit auszusteigen. Von der Haltestelle zum Laden läuft sie noch ein paar Meter, bis sie dann davor steht. Es ist 19:43 Uhr und sie damit überpünktlich. Sie betritt den Laden und das erste was sie sieht, ist, der für sie, gutaussehende Mann, der hinter der Ladentheke steht. Er realisiert sie und guckt dann auf eine Uhr die im Laden hängt. „Ich wusste gar nicht das es schon so spät ist.“, sagte er während er von der Theke hervor kommt und auf sie zugeht. „Sieh dich ruhig um. Ich mache dann jetzt schon die Kasse. Kommt eh keiner mehr.“, bietet er ihr an und die junge Frau macht es gerne, denn was er noch nicht weiß ist, dass Sam auch super gerne Comics liest. Gerard macht die Kasse, wie er sagte und dann schließt er den Laden ab. „Ist dein Chef gar nicht da?“, fragt sie ihn und guckt sich dabei einen Comic an. „Pete musste eher nach Hause und bat mich darum dir alles zu zeigen. Wollen wir dann?“, erklärt er ihr. „Ja klar.“, ist sie startbereit, nachdem sie das Heft wieder zurücklegt. Dann geht es los und Gerard zeigt ihr alles wichtige. Das Büro, den Aufenthaltsraum mit Küche, die Toilette und die Müllcontainer im Hinterhof. Auch zeigt er ihr wo sie die Putzsachen findet und klärt sie auch nochmal über den Putzplan auf. Sam hört aufmerksam zu und versucht sich alles zu merken. Was sie nicht heute schon alles an Input bekommen hat und das muss jetzt auch noch rein. „Jetzt noch was ganz wichtiges. Den Schlüssel den ich hab, das ist einer von zwei. Den anderen hat Pete, also müssen wir uns diesen teilen. Wenn du fertig bist, geh hinten raus und schließ ab. Den Schlüssel kannst du mir morgen geben oder du legst ihn in die Küche.“, weist der schwarzhaarige die junge Frau hin. „Ok, dann weiß ich Bescheid.“, nickt sie ab. Er nimmt den Bund und legt ihn in ihre rechte Hand. „Na dann, viel Spaß und mach nicht zu lange.“, sagt er noch zu ihr und zwinkert ihr nochmal zu, bevor er den Laden durch den Hinterausgang verlässt. Der erste Arbeitstag der Neustudentin bricht an und eins weiß sie jetzt schon, sie wird am Ende des Tages ziemlich fertig sein.

Kunstgeschichte & Kunstphilosophie

Eine Woche vergeht und es ist wieder Donnerstag. Die sieben Tage sind schnell vergangen. Letztes Wochenende war Sam in ihrer Heimat Bakersfield, da ihr Vater dort Geburtstag feierte. Die Uni läuft, trotz den sieben Tagen, auf Hochtouren. Am Montag hatten sie schon eine große Aufgabe bekommen, für die sie zwei Wochen Zeit bekommen haben. Sie müssen eine Arbeit in verschiedenen Bereichen schreiben. Die Neustudentin hat das Thema "Philosophie & Kunst" bekommen, welches sie echt zu schaffen macht. Nicht nur die Arbeit zieht an ihren Nerven und an ihrer Kraft, sondern auch den Job den sie vor einer Woche angenommen hat. Sie arbeitet jeden Tag an der Uniarbeit und dann noch im Comicladen bis spät Abends. Meist ist sie erst gegen 23:30 oder sogar erst um 0:00 Uhr zu Hause. Manchmal isst sie noch eine Kleinigkeit oder macht sich sofort bettfertig. Sie hätte nie gedacht, das ihr Studium so anstrengend sein wird. Die tätowierte sitzt auf dem Balkon und raucht genüsslich eine Zigarette. Es ist viel zu viel geworden an Tabakkonsum, doch es entspannt sie irgendwie. Ihren Kaffee hält sie in der linken Hand, welchen sie zwischen den Zügen mal immer wieder zu sich nimmt. Ava kommt mit einer Schüssel Salat auch raus und stellt ihn auf den Tisch. "Ich hab uns mal was leichtes bei den warmen Wetter gemacht.", sagt sie ihr und geht wieder rein, um Besteck und Teller zu holen. Was leichtes, was nicht so schwer im Magen hängt ist für das heutige Klima echt super. Auch macht es nicht so schnell müde, als wenn man jetzt ein Schnitzel oder dergleichen zu sich nehmen würde. Für die silberhaarige genau richtig, denn sie will sich gleich noch vor ihren Laptop setzen. Da kommt auch die braunhaarige wieder, stellt das Geschirr auf den kleinen Balkontisch und setzt sich zu ihr. Sie füllt die Teller auf, während ihre Mitbewohnerin noch ein letztes Mal an ihrem Glimmstengel zieht und diesen dann aus macht. Beide fangen an zu essen. "Und was hast du heute noch vor?", interessiert es Ava. "Ich setze mich heute wieder an die Arbeit und später... ja, zur Arbeit.", erzählt sie ihr bündig. "Du haust richtig rein, das finde ich gut, aber eine Pause wäre auch mal gut. So ein Tag Auszeit. Neue Kraft sammeln. Mir hat das immer geholfen.", sorgt sie sich schon etwas um sie, da sie auch mitbekommen hat, wie viel sie arbeitet. Sam weiß ganz genau das ihre Freundin recht hat. Sie bräuchte wirklich mal eine Auszeit, doch stresst sie sich nicht nur wegen der Uni. In der Woche hat sie auch viel mit Gerard zu tun gehabt, auch viel zwecks Laden. Das Gefühl was sie am Anfang hatte, geht einfach nicht weg. Im Gegenteil, in den paar Tagen ist es immer schlimmer geworden, sodass sie andauernd versucht ihn etwas aus dem Weg zu gehen, aber auch genießt sie die Zeit mit ihm. Sie freut sich immer ihn zu sehen. Selber weiß sie nicht mehr was sie will. Ihre Gefühle scheinen verrückt zu spielen. "Wahrscheinlich hast du recht, aber ich will diese Arbeit hinter mir haben.", stimmt sie ihr zu und macht ihre Gabel mit dem köstlichen Salat voll. "Wie wär's wenn wir morgen zusammen was für die Party am Samstag einkaufen fahren, nach der Uni? Dann kommst du mal auf andere Gedanken.", schlägt sie ihr freundlich vor. Sam überlegt kurz. "Klar, warum denn nicht.", willigt sie ihr lächelnd ein. "Aber heute setze ich mich nochmal dran.", hängt sie noch hinter her. "Tu was du nicht lassen kannst.", seufzt ihre Freundin und nimmt noch einen Happen. Nachdem die Jungs noch im Diner was gegessen hatten, befinden sie sich nun auf dem Rückweg. Mikey und Gee sitzen hinten, Frank fährt und Ray sitzt neben ihm. "Gee, du musst mir echt ein Gefallen tun.", fängt sein jüngerer Bruder seine Bitte an. "Was denn?", möchte er wissen, während er an seinem Ice Frappé hängt. "Es geht um diese beschissene Arbeit. Ich bekomme dieses Thema einfach nicht auf dem Schirm und darüber dann noch zu schreiben fällt mir echt schwer. Kannst du mir nicht vielleicht etwas helfen?", fragt er seinen Bruder verzweifelt. "Welches Thema hattest du nochmal?", hakt er nach. Er weiß zwar das ihm Mikey es schon mal erzählte, doch er muss gestehen, das er es schon wieder vergessen hat. "Immer noch 'Kunstgeschichte'.", erzählt er ihm und das schon für ihn schon gefühlte 100x. "Kunstgeschichte ist ein scheiß Thema.", "Ach, was du nicht sagst.", kommt von dem jüngeren nur genervt. Als ob er das nicht schon selber wüsste. "Ich kann dir da echt nicht weiterhelfen, aber ich wüsste jemanden der es könnte.", verrät er dem Neustudenten. "Und das wäre?", hakt er nach. "Du könntest Ava fragen. Die hatte das Thema auch im ersten Semester und mit einer 2+ abgeschlossen. Die kann dir da eher weiterhelfen als ich.", gibt er ihm den Tipp. "Ok, dann komm ich gleich mit und frage sie.", "Mach das.". "Uuuh, Nachhilfe von Ava.", kommt plötzlich grinsend vom Fahrer, der dabei in den Rückspiegel schaut. „Haha, Frank.“, fängt Mikey leicht patzig an. „Du weißt doch das ich eine Freundin hab.“, führt er den Satz weiter. „Ja, und das schon seit vier Jahren.“, erinnert sich auch Frank und stichelt weiter rum. „Ich meine ja nur, wäre ja kein Hindernis. Du kommst doch super mit ihr aus.“. Gerard's jüngerer Bruder versteht nun gar nichts mehr. Mit diesem Blick guckt er auch seinen Sitznachbarn an und dieser zuckt nur mit den Schultern. Was hat sein Kumpel auf einmal? „Was willst du jetzt damit sagen? Klar verstehe ich mich gut mit ihr. So auf Kumpel-Basis.“, stellt er klar. „Ach so... aber so eine Fernbeziehung ist schon... belastend. Gerade wenn man es nicht gewohnt ist. Ihr konntet euch doch jeden Tag sehen und jetzt nicht mehr. Ich fänd das ganz schön schwierig.“, antwortet er ehrlich. „Ich denke wir bekommen das schon hin.“, zischt er ihn und guckt ihn dabei leicht genervt an. „Ok, ok, ich bin ja schon ruhig.“, sagt er während er dabei kurz die Hände vom Lenkrad nimmt und leicht die Höhe richtet. „Pack die Hände wieder ans Lenkrad.“, meckert Ray plötzlich, was der dunkelhaarige dann auch macht. Dann guckt er den Beifahrer breit grinsend an. „Was los? Hast Schiss?!“. Irgendwie hat der junge Mann zu gute Laune und war ziemlich auf Krawall gebürstet. „Bei dem Auto, gepaart mit deiner Verrücktheit und dann so was: Ja, da hab ich schiss.“, verrät Ray ihm sachlich und ausführlich. Dieser fängt an zu lachen und führt den Weg ohne weitere Vorkommnisse fort.
 

Nachdem sie angekommen sind, steigen die vier Männer aus dem Auto und gehen ins Haus. „Hey, kommt ihr gleich rüber? Ne Runde Overwatch zocken?“, fragt der tätowierte, bevor er die Wohnungstür aufschließt. „Klar, warum nicht.“, ist Gerard angetan von der Idee. „Gut, bis gleich.“. Dann verschwinden Ray und sein Mitbewohner in der WG und Mikey und sein Bruder betreten die andere Wohnung. Ihre Taschen legen die zwei in den Flur und gehen durch, zur Küche, wo auch Sam und Ava sind und abwaschen. Die vier begrüßen sich und die Jungs setzen sich dabei auf die Thekenhocker. Es herrscht Stille. Die braunhaarige ist dabei die große Salatschüssel abzuwaschen, während ihre Freundin, das schon fertig gespülte, abtrocknet. Der schwarzhaarige stößt dem jüngeren mit seinem rechten Ellenbogen leicht in seine linke Seite und fordert ihn somit auf, die junge Frau zu fragen. Leicht schmerzerfüllt guckt er ihn an und wendet sich dann aber zu ihr. „Ava, ich hab da mal eine Frage an dich.“, fängt er den Satz an. Sie ist leicht verwundert, da sie keine Ahnung hat, was er von ihr möchte. Mit dem Küchenschwamm in der Hand dreht sie sich zu den beiden. Auch Sam, die gerade einen Teller in der Hand hat und diesen trocken macht, dreht sich zu ihnen. „Ähm, ja, schieß los.“, fordert sie ihn auf und ist nun echt gespannt. „Wir müssen ja diese Arbeit schreiben und die in 1 ½ Wochen abgeben. Ich steig bei dem Thema einfach nicht so ganz durch und wollte dich fragen ob du mir eventuell helfen könntest? Aber natürlich nur wenn du auch Zeit dazu hast.“, fragt er sie letztendlich. „Welches Thema hast du denn bekommen von McKean?“, hakt sie nach, denn sie kann ihm ja schlecht zusagen, wenn sie nicht mal weiß um welches Thema es sich handelt. „Kunstgeschichte.“, antwortet er genervt, aber auch nur weil ihm das Thema schon nach vier Tagen den Hals raus hängt. Die junge Frau hingegen fängt auf einmal das Strahlen an. „Kunstgeschichte?! Wunderbar! Mein Thema. Da helfe ich dir gern.“. Auch Mikey fängt an zu lächeln. „Super, vielen Dank.“. „Von mir aus können wir heute auch schon anfangen, wenn ich hier fertig bin.“, bietet sie ihm sofort hochmotiviert an und er freut sich Unterstützung bei dem Projekt zu bekommen. Die zwei unterhalten sich noch weiter über das Thema, denn die Studentin holt sich schon mal den aktuellen Stand von ihm ein. Während die Unterhaltung läuft, sind sich Sam und Gerard wortlos gegenüber. Sie trocknet schon sehr lange den einen Teller ab und sah dabei auch relativ müde und abwesend aus. Er guckt zu ihr und wartet bis sie ihn anguckt, was sie dann auch tut, da sie sich beobachtet fühlt. Ohne was zu sagen lächelte er sie an. Sie erwidert es leicht verunsichert, da sie schon wieder merkt, wie ihr Herz raste. Er hält ihr seinen riesigen Kaffeebecher hin, welcher noch fast bis zur Hälfte gefüllt ist. „Nimm den Rest. Ich hab kein Durst mehr drauf und du kannst den echt gebrauchen. Du siehst nämlich echt scheiße aus, wenn ich das mal so sagen darf.“, sagt er plötzlich, aber dabei hat er immer noch eine gewissen Freundlichkeit im seiner Mimik. Die silberhaarige ist gerade baff und auch Mikey und Ava hören mit ihrem Smalltalk auf. Teilt er da gerade wirklich sein Koffeeingetränk und das ganz freiwillig? Sam fängt sich wieder und versucht nun lässig rüber zukommen. Mit dem Geschirr und dem Handtuch in der linken Hand, macht sie einen Schritt nach vorn und nimmt ihm den Becher ab. „Danke, ich hab dich auch lieb.“, sagt sie nur trocken zu ihm und nimmt einen Schluck. „Bei deinem Koffeeinkonsum heute, dürftest du drei Tage nicht mehr schlafen können.“, kommt von der braunhaarigen lachend. „Nun denn, ich bin drüben, wenn ihr mich suchen solltet.“, gibt Gee den dreien Bescheid, während er vom Hocker hüpft und die Wohnung verlässt. Die zwei Frauen erledigen ihre Arbeit noch schnell und verstreuen sich dann in der WG. Sam geht in ihr Zimmer, um an ihrem Thema zu arbeiten und die anderen beiden, gehen auf dem Balkon und machen sich auch ans Werk.
 

Die Uhr schlägt 16:27 Uhr. Nachdem sich die Studentin im zweiten Semester wieder in das Thema rein gefuchst hat, fahren sie fort. Die zwei haben dabei auch einen riesen Spaß und lachen viel. Auf einmal steht Gee in der Balkontür. „Schon fertig mit zocken?“, fragt der jüngere ihn, da es ihn wundert das er hier ist. „Wieso? Stör ich?“, will er, breit grinsend, wissen. Mikey und Ava gucken ihn mit einem stumpfen Blick an. „Nein, ich muss zur Arbeit.“, klärt er auf. „Hast du heute nicht frei?“, fragt die junge Frau ihren Mitbewohner. „Ja, eigentlich schon, aber Pete's Sohn hatte einen Unfall beim Fußball und liegt mit einem gebrochenen Bein im Krankenhaus. Er rief gerade an und fragte ob ich nicht einspringen könnte.“, erklärt er ihnen. „Oh, na dann mach dich mal besser los.“, sagt die dunkelhaarige. „Ich bin auch jetzt wieder weg. Ich finde den Schlüssel nur nicht. Wisst ihr wo Sam ist? Die müsste den noch haben.“, möchte er nun wissen. „Sie ist in ihrem Zimmer am Laptop.“, verrät sein Bruder ihm und schwarzhaarige dreht sich auf der Stelle um und geht wieder. „Danke, bis später!“, ruft er noch zum Abschied. „Bis später!“, kommt von den Studenten gleichzeitig zurück. Er geht zu ihrer Zimmertür und klopft an, doch keine Reaktion folgt. Er klopft nochmal. „Sam? Sam bist du da?“, fragt er durch die Tür, doch immer noch keine Antwort. Langsam drückt er die Klinke nach unten und öffnet zaghaft die Tür. Er sieht sie an ihrem Schreibtisch sitzen, mit ihren Armen und Kopf auf diesen. Die Augen hat sie geschlossen und ihre Atmung war leise und gleichmäßig. Es ist eindeutig das sie schläft. Ihr Laptop ist auch noch an und der Bildschirmschoner läuft. Unter ihren Armen kann Gerard einen Collegeblock entdecken. Bei genauerem hinsehen, sieht er den Schlüssel auch auf dem Tisch liegen. Langsam und leise geht er auf sie zu und nimmt sich den Bund an sich. Nun steht er da, wie erfroren. Irgendwie interessiert es ihm gerade, welches Thema sie bekommen hat. Er wischt über das Mousepad am Notebook und sofort erscheint ein Worddokument. Der junge Mann scrollt nach ganz oben und liest dann die Überschrift. Er grinst und entfernt sich wieder davon. Bevor er den Raum verlässt, schweift sein Blick noch über ihr Bett, welches nichts weiter war, als eine Matratze auf dem Boden. Gee sieht dort eine dünne Decke, die er dann auch nimmt. Er geht wieder zu ihr und legt diese über ihre Schultern. Nachdem er das getan hat, verlässt der schwarzhaarige dann letztendlich ihr Zimmer und auch die Wohnung. "Puh...", kommt leicht erledigt von dem jungen Mann und legt seinen Kugelschreiber auf den Balkontisch. "Also so langsam könnten wir echt aufhören.", sagt er lachend zu Ava. Die kann es gar nicht verstehen, viel zu viel Spaß macht es ihr gerade. "Wollen wir nicht schon mal das nächste...", fängt sie den Satz an, kann ihn aber nicht zu Ende führen, da Mikey ihr ins Wort fällt. "Wir haben es schon 20:34 Uhr. Selbst Gerard kommt gleich schon wieder nach Hause.", weist er sie auf die Zeit hin. "Ehrlich?! Schon so spät?", fragt die leicht geschockt, da sie es gar nicht so wahrgenommen hat. "Selbst Sam ist schon weg. Wir haben sie doch verabschiedet.", ruft er ihr in Erinnerung. Plötzlich fängt die junge Frau an zu lachen. "Ach ja stimmt ja.", sagt sie dabei leicht verlegend. Auch er muss schmunzeln, dann speichert der dunkelhaarige das Dokument ab und fährt sein Notebook runter. "Ich bin mir nicht sicher, ob dir das Thema so gut tut.", lacht er, da sie echt verwirrt ist. Er klappt den Laptop zu und legt seine Arme auf diesen. "Wie wär's wenn wir den Abend bei einer Runde Billard und einem kühlen Bier ausklingen lassen?", schlägt er ihr vor und es klingt in ihren Ohren auch sehr gut. "Klar, warum eigentlich nicht.", stimmt sie lächelnd zu. "Geht auch alles auf mich. So als kleines 'Dankeschön' für deine Hilfe.". Plötzlich kommen wieder Geräusche aus der Küche. Es hört sich so an, als würde sich jemand am Kühlschrank bedienen. Mal wieder ist es Gerard, der sich gerade ein kühles Bier aufmacht und zu den anderen auf den Balkon geht. Aus seiner Hosentasche wühlt er seine Zigaretten und sein Feuerzeug raus. Der schwarzhaarige steckt sich eine in den Mund und macht sie an. "Habt ihr bis jetzt da dran gesessen?", fragt er verwundert. "Jau, jetzt machen wir aber Feierabend. Wir wollten noch rüber ins Pub, willst du mitkommen?", verrät Ava Ihrem Mitbewohner. Dieser guckt sie mit genervter Mimik an. "Echt jetzt?! Jetzt hab ich mir gerade ein Bier aufgemacht.". "Kann ja keiner ahnen, das du jeden Moment hier hin kommst.", rechtfertigt sich Mikey. "Komm doch einfach nach. Wir zocken eh erst mal ne Runde Billard. Dein Bruder will wieder verlieren.", klärt die junge Frau ihn, mit einer gewissen Schadenfreude, auf. Daraufhin bekommt sie böse Blicke von ihm zugeworfen. Nun fängt sie richtig an zu lachen. "Was?! Ist doch so.", "Das werden wir ja noch sehen!", droht er ihr, worauf sie noch weiter lachen muss. Gerard guckt sich das Schauspiel der beiden an und raucht seine Zigarette in Ruhe weiter und nippt nebenbei an seinem Hopfengetränk. "Das trifft sich ganz gut. Ich muss noch eine Kleinigkeit erledigen. Ich komme dann gleich runter.", sagt er ihnen. "Dann lass uns mal.", kommt motiviert von der jungen Frau, die währenddessen die Unterlagen ihrer ersten Arbeit zusammenlegt und in die Hände nimmt. Auch Mikey macht es ihr gleich und dann gehen beide wieder in die Wohnung. "Ich geh eben rüber und pack die Sachen in mein Zimmer.", gibt er ihr Bescheid. "Alles klar. Ich warte im Flur.", entgegnet sie ihm und so machen sie es dann auch.
 

Es ist bereit 23:36 Uhr, als Sam erschöpft die Wohnung betritt. Als erstes fällt ihr auf, das alles dunkel ist und ruhig. Viel zu ruhig. Sie geht weiter den Flur entlang. "Hallo? Ava? Gee?", ruft sie, doch kommt ihr keine Antwort entgegen. In der Küche angekommen macht sie erst einmal das Licht an. Sie guckt sich um, geht dann zum Kühlschrank um sich noch eine Kleinigkeit zu Essen zu machen. Als sie an den Schrank ankommt, sieht sie ein Buch auf der Arbeitsfläche liegen. Sie guckt nochmal genauer hin. "Kunst & Philosophie", liest sie leise den Titel. Neben diesen liegt noch ein Zettel. Die silberhaarige nimmt ihn in die Hand und liest ihn:
 

"Bei meiner Arbeit hat mir das Buch sehr geholfen. Du kannst es haben, vielleicht bringt es dich ja auch weiter.

PS: falls du noch Lust hast, wir sind im Pub ;)
 

Gee"
 

Einen Moment bleibt sie starr stehen und merkt, wie warm ihr plötzlich wird. Nicht nur im Gesicht, sondern am ganzen Körper. Sie muss an dem Moment denken, an dem sie heute wieder aufgewacht war. Mit einer Decke auf ihr. Bei dem Gedanken fängt sie an zu lächeln. Jetzt hat sie nun Gewissheit, das Gerard es war, der in ihrem Zimmer war. So sehr sie sich auch bemüht, das breite Grinsen bekommt sie einfach nicht aus ihrem Gesicht. Sam ist froh, das keiner da ist und sie so sehen kann, denn sie fühlt sich gerade wie ein Teenager, der sich das erste mal verliebt hat. Die Nachricht steckt sie in ihre Hosentasche und macht sich eben ein Brot. Gerne würde sie noch zu den anderen in die Kneipe, doch ist sie ziemlich müde. Sie beschließt sich noch ein belegtes Brot zu machen und ein kurzen Blick in die Lektüre zu werfen. Das Essen ist fertig. Sie setzt sich an die Theke und liest noch ein bisschen. Nach gut einer halben Stunde, geht die tätowierte dann auch ins Bett.

Der Karaoke Abend

Der Samstag ist angebrochen und die Party steht heute Abend an. Gestern waren Ava und Sam, wie besprochen einkaufen dafür und die dunkelhaarige gab ihrer Freundin gestern keine Gelegenheit sich an die Arbeit zu setzen. So wie es auch sein sollte. Der Tag Pause tat der tätowierten verdammt gut. Die Besorgungen gestern haben ihr viel Spaß gemacht und sie mussten viel lachen. Eigentlich wie immer, wenn die zwei Frauen was zusammen machen. Sie verstehen sich einfach blind und in Ava sieht Sam mittlerweile eine sehr gute Freundin, der sie viel anvertrauen kann. Während der Abend schon langsam angebrochen ist und alle in ihren Vorbereitungen stecken, sitzt die silberhaarige ruhig in ihrem Zimmer. Es ist 18:19 Uhr und um 20 Uhr soll es losgehen, also hat sie noch Zeit. Davon mal abgesehen ist das Bad seit einer Stunde besetzt. Erst war Gerard duschen und nun ist es die Kunststudentin. Tief einatmend macht sie das Buch zu und steht von ihrem Tisch auf. Sie ist noch in ihrer schwarzen Jogginghose und ihrem weißen T-Shirt unterwegs. Mit den Aufzug verlässt sie ihr Zimmer und schlürft langsam in die Küche. Gestern hatte sie noch Lust auf die Party, aber um so näher diese rückt, um so mehr verlässt sie der Spaß. Aber warum? An was liegt ihre Unlust? Sie weiß einfach keine Antwort darauf. Auf den Weg zur Küche, sieht sie die Balkontür offen stehen. Von diesen nimmt sie die Stimme von Frank wahr, welcher schon in der WG angekommen ist. Mikey und Ray scheinen noch drüben zu sein. Sie geht zur Kaffeemaschine und schüttet sich was in die Tasse. Plötzlich hört sie ihre Mitbewohnerin laut aus dem Bad rufen. "Gerard Arthur Way!!!". Dieser steht rauchend auf dem Balkon und Frank sitzt ihm gegenüber und tut das gleiche. Der Kumpel von Gee fängt an zu lachen. "Was hast du denn jetzt schon wieder verbrochen?", möchte er wissen. "Warte.", antwortet er ihm, legt die Zigarette in den Aschenbecher und geht rein. Der schwarzhaarige möchte gerade zu ihr gehen, doch da kommt sie ihm schon, leicht wütend, entgegen. Mit ihrem Handtuch auf den Kopf treffen sie sich auf Höhe Kücheneingang. "Wo zur Hölle hast du mein Kajal schon wieder hingepackt?!", will sie leicht sauer von ihm wissen. Aus dem Hintergrund hört man Sam auf einmal laut husten. Sie hat das Gespräch mitbekommen und hat sich dann an ihrem Getränk verschluckt. Fragte sie gerade nach ihrem Kajal? Nachdem sich die Neustudentin ausgehustet hat, hört sie den beiden weiter zu. "Der liegt in meinem Zimmer auf dem Schreibtisch.", verrät er ihr. Ava dreht sich ruckartig um und geht in sein Zimmer. Dabei ist sie noch weiter am meckern mit ihm. "Jedes mal das selbe! Ich hab kein Problem damit das du den benutzt, aber leg ihn doch bitte wieder dahin, wo du ihn her hast! Immer muss ich dem Ding hinterher rennen!", hört er sie aus seinem Zimmer zetern. Unbeeindruckt dreht er sich wieder um. "Jaja, beim nächsten mal!", ruft er ihr nüchtern zu. Die dunkelhaarige kommt aus Gerard's Zimmer raus und geht in das gegenüberliegende Bad. "Das sagst du jedes Mal, Gee!", erinnert sie ihn, doch er geht einfach weiter zu Sam und hört ihr schon gar nicht mehr zu. Diese steht weiterhin neben dem Kühlschrank, angelehnt an die Arbeitsplatte. Als ihr Mitbewohner vor ihr stehen bleibt, musterte er sie von oben nach unten. Dann guckt er ihr wieder in die Augen. Sam schweigt und guckt ihn nur an. Die graue Jeans die er trägt ist an manchen Stellen zerrissen und den Pullover den er an hat, ist schwarz mit Kapuze und relativ eng gehalten. Was sie letztendlich völlig aus der Fassung bringt, sind seine Augen. Durch das schwarze Make Up, was er aufgetragen hat, kommt seine Augenfarbe nochmal intensiver zur Geltung. Auch im Allgemeinen steht es ihm einfach zu gut, sodass die silberhaarige in peinliches anstarren verfällt und ihren Kaffee nur so in der Hand hält. "Willst du das etwa an lassen?", fragt er sie neugierig. Sam schaut an sich runter. "Ähm joa, ich meine wir sind ja zu Hause.", gibt sie ihm trocken als Antwort. Gerard lehnt sich auch, neben ihr, an die Platte. "Ist irgendwas?", möchte er von ihr wissen. Denn davon mal abgesehen das sie immer noch in Gammelsachen herumläuft, ist sie einfach sehr ruhig. Zu ruhig für seinen Geschmack. "Alles gut.", beruhigt sie ihn, während sie den schwarzhaarigen anlächelt. "Nur ein bisschen träge.", fügt sie noch hin zu und trinkt einen Schluck aus ihrem Becher. "Gee, deine Zigarette ist hier noch!", kommt es mit lauter Stimme vom Balkon. "Ach stimmt.", sagt er, das es nur Sam versteht und setzt sich dann in Bewegung, um auf den Balkon zu gehen. Sie hingegen bleibt dort wo sie ist und entschließt sich dazu, schon mal die Knabbersachen vorzubereiten. Sie möchte ja nun auch nicht einfach in der Gegend rumstehen. Chips, Flips und andere Sachen füllt sie in große Schüsseln um und stellt sie auf die Kochinsel. So braucht man es nachher nur noch auf den Tisch stellen. Dann geht sie wieder in ihr Zimmer. Eine gute Stunde später sind auch Ray und Mikey in die WG gekommen und auch Sam hat sich was anderes angezogen. Alle sind mittlerweile im Wohnzimmer versammelt und trinken schon die ersten Biere. Die Stühle von dem Balkon haben sie auch rein gestellt, um noch zwei weitere Sitzmöglichkeiten zu schaffen. Sam sitzt auf einem der Gartenstühle. Rechts neben ihr grenzt dann auch das Sofa, wo von links nach rechts Ava, Mikey, Ray und Frank sitzen. Gegenüber der tätowierten und auf der anderen Seite des niedrigen Tisches, hat Gerard sein Platz gefunden. Der Abend scheint lustig zu werden, denn sie lachen jetzt schon sehr viel. Auch die Stimmung der Neustudentin hebt sich und so langsam findet sie den Abend dann doch nicht mehr so blöd. Doch dann klingelt es an der Tür und der schwarzhaarige steht sofort auf. Denn es fehlt ja nun nur noch eine und zwar sein Date, Babs. Er geht zur Tür und macht diese auf. "Hi.", begrüßt sie ihn lächelnd und gibt ihn dabei einen Kuss auf die Wange. Auch er begrüßt sie und bittet sie in die Wohnung. "Geh einfach durch. Wir sind schon alle im Wohnzimmer.", verrät er ihr und folgt ihr. "Wir wollten gleich Pizza bestellen, ist das ok?", fragt Gerard sein Date während sie schon fast in der Küche stehen. "Klar warum nicht.", gibt sie ihm als Antwort und spaziert dann ins Wohnzimmer. "Hi!", sagt sie etwas lauter in die Runde und wird dann auch sofort freundlich zurück gegrüßt von allen. Die Blondine holt zwei Flaschen aus ihrer Tasche und stellt sie auf den Tisch. "Ich habe Xuxu und eine Flasche Sekt mitgebracht. Ich hoffe das trinkt ihr.", gibt sie von sich. "Naja, die meisten trinken Bier... aber das wird auch leer hier.", erklärt Frank mit einer Mischung aus Spaß und Ernst. "Können wir dann nun endlich Pizza bestellen? So langsam bekomm ich Hunger.", nörgelt Mikey und bekommt daraufhin einen ernsten Blick von rechts zugeworfen. "Du hast immer Hunger.", kommt dann nur noch trocken von seinem Mitbewohner mit dem krausen Haar. "Jaja, bleib mal ruhig. Hier, sucht euch was aus.", sagt der ältere Bruder, während er die Karte ins Wohnzimmer schmeißt. Alle hängen nun über der Karte und Sam ist es schon völlig egal was sie isst. Wenn sie überhaupt noch Hunger hat. Nachdem sie gefühlte Stunden diskutiert haben, haben sie letztendlich beschlossen drei Familien Pizzen, mit verschiedenen Belag darauf, zu bestellen. Nachdem das Telefonat mit dem freundlichen Pizzabäcker geführt wurde, steht die silberhaarige von ihrem Platz auf, um in die Küche zu gehen. Doch in erster Linie macht sie es, damit Barbara nicht rumstehen muss. "Hier, setz dich ruhig.", bietet sie ihren Platz an und versucht dabei freundlich zu klingen. "Oh, vielen Dank.", entgegnet Babs ihr und setzt sich dann auch. In der Küche angekommen, holt sie schon mal Teller aus dem Schrank. Sie kann sich nicht helfen. Irgendwie kann sie die Blonde junge Frau nicht leiden. Eigentlich hat sie ihr nichts getan, doch dennoch mag sie sie nicht. Hat es vielleicht was mit ihrem Mitbewohner zu tun? Ist sie deshalb so komisch ihr gegenüber? Sie kann sich die Fragen einfach nicht beantworten. Die junge Studentin seufzte und kramt dabei Servietten aus einer Schublade. Ava sitzt zwar noch im Wohnzimmer, doch fällt ihr das Verhalten ihrer Freundin auf. Vorhin war sie noch voll mit dabei und scherzte und jetzt ist sie ruhig und in sich gekehrt. Doch die dunkelhaarige schlägt nicht sofort Alarm und entschließt sich dazu, sie weiter zu beobachten. Mit dem Geschirr in der Hand, kommt Sam wieder ins Wohnzimmer und stellt es auf den Tisch, der sich vor ihr befindet. "Wer möchte noch ein Bier?", schmeißt sie in die Runde. Einfach nur deshalb, um einen Grund zu haben, wieder in die Küche gehen zu können. Prompt bekommt sie auch schon drei Bestellungen. "Sam, könnte ich vielleicht ein Glas für den Sekt bekommen?", fragt dann Babs, die neben ihr auf dem Stuhl sitzt. Die tätowierte setzt ein Lächeln auf. "Aber natürlich.", antwortet sie lapidar und geht wieder in die Küche. Dort holt sie einige Flaschen Bier und ein Glas für den Gast und geht wieder zur Runde. Dort verteilt sie die Getränke und das Glas. Dann setzt sie sich auf den Boden, an den Tisch. Es dauert dann auch nicht mehr lang und es klingelt an der Tür. Mikey springt vom Sofa auf und geht zur Tür. Sein Bruder folgt ihm dabei wortlos. Die zwei nehmen die Pizzen entgegen und gehen mit den großen Kartons wieder ins Wohnzimmer. Da nur zwei dieser großen Schachteln auf den Tischen passen, stellen sie zwei übereinander. Dann fängt das verteilen an. Alle sind versorgt und fangen an zu essen. Eine gefräßige Stille entsteht, bis die Blondine plötzlich ihre Serviette und ihren Teller in die Hand nimmt und sich dazu bereit macht, aufzustehen. "Gee, kann ich zu dir. Mich auf deinen Schoß setzen, dann muss Sam nicht auf dem Boden essen.", fragt sie den schwarzhaarigen, während alle beim essen kurz inne halten und auf seine Reaktion warten. "Oh nein, nein. Das ist schon ok so.", reagiert Sam hastig auf die Frage, die ja eigentlich ihrem Mitbewohner gilt, welcher nun auch antwortet. "Ähm, ja klar. Komm her.". Vollgepackt geht sie eben auf die andere Seite und setzt sich dann auf seinen Schoß. 'Verdammte blöde B...', flucht Sam innerlich, als sie sich dann auf den Platz setzt, wo vorher Babs gesessen hat. Das Essen geht weiter und auch Gespräche tun sich langsam auf. Die silberhaarige verlässt der Hunger und in ihren Magen kommt ein komisches Gefühl auf. Es fühlt sich schon fast an wie Bauchschmerzen. Natürlich sitzt dieses Pärchen auch noch ihr gegenüber und ihre Gedanken lagen gerade in einem Klinsch. 'Betrink ich mich heute oder verlasse ich die Runde still und heimlich?', denkt sie und trinkt dabei einen großen Schluck Bier aus der Flasche. Ihr restliches Stück Pizza rührt sie nicht mehr an und stellt den Teller auf den Tisch. Weiter überlegt sie noch was sie machen soll. Alle reden und lachen. Sie entscheidet sich noch zu warten bis alle fertig sind. "Ist alles gut bei dir?", kommt auf einmal von ihrer Rechten und reißt Sam aus ihren Gedankengang. "Was?! Ähm ja, alles gut.", reagiert sie etwas verpeilt, abgelenkt von dem Geschehen, welches ihr gegenüber sitzt. "Ich meine nur, weil du nicht mal ein Stück gegessen hast.", sorgt sich ihre Freundin leicht. "Ähm... ja, irgendwie hab ich Magenschmerzen... ich glaube ich lege mich mal kurz hin.", entschuldigt sie sich und steht dann auch auf, um ihren Teller in die Küche zu stellen. "Aber du kommst gleich wieder oder?", ruft Ava noch fragend hinter her. "Ich denke schon.", kommt dann nur von ihrer Mitbewohnerin, die anschließend ihren Weg fortsetzt. Die anderen gucken die dunkelhaarige fragend an, da sie den Rest nicht mitbekommen haben. "Wohin geht sie?", will Mikey wissen und spricht auch somit für alle. "Ihr geht's nicht so gut. Sie will sich nur kurz hinlegen.", erklärt sie ihrem Sitznachbar, aber selber glauben tut sie es nicht. Doch bleibt sie noch ruhig und isst weiter. Eine gute 3/4 Stunde streicht ins Land und alle sitzen Papp satt auf dem Sofa bzw. Stuhl. Auch Babs sitzt noch bei Gee auf dem Schoß, obwohl der Stuhl schon lange unbesetzt ist. Ava räumt mit Ray den Tisch ab. "Ihr muss es wirklich schlecht gehen.", kommt auf einmal von ihm, während er das Geschirr in den Spüler räumt und die braunhaarige die restliche Pizza in einen der Kartons legt, damit sie zwei davon schon mal wegschmeißen kann. "Ich glaub, ich guck mal nach ihr.", "Mach mal, ich mache den Rest hier schon.", sagt er freundlich und die junge Frau geht dann zu Sam's Zimmer. Die Kunststudentin klopft an ihre Tür und wartet auf eine Antwort auf der anderen Seite. "Ja?", kommt dann durch die Tür. "Ich bin's. Kann ich reinkommen?", möchte sie wissen bevor sie einfach reinplatzt. "Klar.". Ava öffnet die Tür und sieht wie ihre Freundin auf dem Bett sitzt. Zugedeckt mit einer dünnen Decke und ihrem Laptop auf dem Schoß. Die braunhaarige setzt sich ihr gegenüber. "Sam, ist wirklich alles in Ordnung bei dir?", fragt sie sie nun schon zum zweiten Mal, denn das nichts ist, glaubt sie ihr nun nicht mehr wirklich. Die silberhaarige guckt sie nur wortlos an. Was soll sie nur sagen? Irgendwie kann sie gerade nichts sagen. "Ich meine heute Mittag warst du noch richtig gut drauf und jetzt?", fängt sie an. "Ich weiß auch nicht. Mir geht's halt nicht so gut.", "Wirklich? Seitdem Babs da ist... oh nein, du kannst sie nicht leiden oder? Ok sie ist ein bisschen sonderbar, aber eigentlich ist sie echt nett... so'n bisschen.", vermutet sie, wird dabei aber von Sam unterbrochen. "Nein... nein, sie ist ja eigentlich ganz nett und so... es ist nur...", beendet sie den Satz unvollständig. "Es ist nur, was?", hakt Ava nach. Dabei geht sie nochmal den Abend bis jetzt durch. Dann kommt ihr ein Geistesblitz und so guckt sie ihre Freundin auch an. Die Augen weit aufgerissen und auch ihr Mund steht weit offen. "Oh mein Gott!", "Was?", fragt die silberhaarige leicht irritiert. "Oh mein Gott! Du stehst auf Gerard?!", äußert sie ihre Vermutung und die darauf folgende Stummheit ihrer Mitbewohnerin bestätigt diese auch. "Saaaam???". Doch von ihr kommt immer noch keine Reaktion. Sie konzentriert sich nun gerade auf ihren Laptop. Irgendwie möchte sie dazu nichts sagen. Aber wieso? Fühlt sie sich von Ava ertappt? Doch die dunkelhaarige bleibt hartnäckig, denn ihre Neugier wurde gerade geweckt. Sie beugt sich zu der tätowierten vor und klappt das Notebook zu, damit Sam sich nicht mehr dahinter verstecken kann. "Hey! Meine Arbeit war nicht abgespeichert!", motzt sie sie leicht an, aber das lässt die Kunststudentin völlig kalt. "Du hast Solitär gespielt.", sagt sie in einem stumpfen Ton und der selben Mimik. "Und woher willst du das wissen?", zischt ihre Freundin weiter. "Weil sich der Monitor im Bilderrahmen hinter dir gespiegelt hat.", erklärt sie mit einem Pokerface. Da kann auch die silberhaarige nicht mehr kontern, denn sie hatte recht. "Komm schon, Sam. Hab ich recht mit Gerard?", möchte sie nun endlich von ihr wissen, denn das Verhalten passt einfach irgendwie. Die Neustudentin nimmt ihren Laptop und legt ihn neben sich auf den Boden. "Ach, ich weiß es nicht, Ava.", seufzt sie schon verzweifelt. "Seit den ersten Tag an hab ich schon so ein komisches Gefühl, sobald er in meiner Nähe ist. Von Tag zu Tag wurde es schlimmer. Dann ist er noch so nett und hilfsbereit und...", erzählt sie ihr und wird dann auch unterbrochen. "Du stehst auf ihn.", schlussfolgert ihre Freundin, ohne das sie weiter reden muss. "Gott, ich fürchte ja, Ava.", ist sie verzweifelt. "Wieso fürchtest? Ist doch alles gut und Gerard sieht ja nun mal auch gut aus uuuund was viel wichtiger ist: er ist Single.", beruhigt sie sie breit grinsend und versucht sie aufzubauen, was aber nicht unbedingt viel Erfolg hat. "Ja, aber er und Babs...", "Noch hat Babs ihn nicht und deswegen gehen wir da jetzt raus und lassen die Sau raus und du verbringst eine lustige Zeit mit Gee. Der wird schon merken das du besser bist als diese Chantal!", motiviert Ava die silberhaarige, welche daraufhin lachen muss. "Chantal?!", hakt die lachend nach. "Sind wir mal ehrlich, irgendwie hat sie was von einer Chantal oder nicht?!", lacht sie nun auch und Sam stimmt ihr zu. "Also kommst du nun wieder mit ins Wohnzimmer?", fragt sie ruhig. "Ich weiß nicht... wenn ich die da so sehe...", "Hey, lass dir von ihr doch nicht den Abend versauen. Hab Spaß. Hab Spaß mit Gee. Wir wollen unsere Karaoke Party starten. Jetzt komm schon. Ich möchte mit der da nicht alleine sein.", bettelt die dunkelhaarige ihre Mitbewohnerin an. Doch begeistert ist Sam nicht gerade, als sie Karaoke hört und sagt nichts. Sie sieht nur in Ava's flehenden Augen. "Bitteeeee!", "Ok, ok unter einer Bedingung! Ich werde nicht singen!", lässt sie sich breitschlagen. "Oooook.", geht sie dann drauf ein und freut sich, das die tätowierte nicht in ihrem Zimmer sitzt und Trübsal bläst. Die zwei jungen Frauen stehen dann vom Bett auf und verlassen dann das Zimmer.

Wieder im Wohnzimmer, sind es zwei Männer weniger. Wie soll es auch anders sein fehlen Gerard und Frank, welche auf dem Balkon eine Verdauungszigarette zu sich nehmen. "Geh doch auch eine rauchen.", sagt die dunkelhaarige leise zu ihrer Freundin und zwinkert dabei. Das tut sie dann auch. Erst holt sie sich noch ein Bier aus dem Kühlschrank und geht dann raus zu den anderen. Frank sitzt leicht auf dem Tisch und der schwarzhaarige lehnt an der Brüstung. "Wie geht es dir?", fragt Gee sie ruhig, während sie eine Zigarette aus ihrer Schachtel nimmt, welche neben den tätowierten liegt. Sie steckt sie sich in den Mund und prompt leuchtet eine kleine Flamme vor ihr auf. Es ist ihr Mitbewohner, der schon sein Feuerzeug für sie parat hält. "Danke. Ja, es ist besser.", antwortet sie ihm dann nun endlich und zieht an dem Glühstängel. "Wär jetzt auch relativ bescheiden gewesen, wenn du den ganzen Abend im Zimmer gesessen hättest.", gibt Frank von sich und machte seine Zigarette aus. Auch sein Kumpel hat zu Ende geraucht, dennoch warten sie, bis auch die junge Frau fertig ist. Gemeinsam gehen sie dann wieder zu den anderen. "Ok, jetzt sind ja alle wieder hier. Dann können wir ja starten. Frank, die Regeln bitte!", sagt Ava und gibt ab an ihren Nachbarn. Dieser stellt sich vor den Fernsehen und fängt an zu erklären. Er nimmt eine kleine Schüssel, mit klein gefalteten Zetteln, in die Hand und hält diese hoch. "Die Regeln der Karaoke Party: in dieser Schüssel sind die Namen jedes einzelnen. Es werden immer zwei gezogen, welche dann im Duett oder gegeneinander singen werden. Derjenige der die Runde gewinnt, darf ziehen, das Lied für die Sänger aussuchen und entscheiden ob Duett oder Duell. Ladies and Gentleman, have fun.", beendet er die Regeln mit einer Verbeugung. "Aber mein Name ist da nicht drin oder?", flüstert sie fragend in Ava's Ohr. "Neeeein. Nein.", antwortet sie, allerdings nicht gerade überzeugend. "Ava bitte.", "Bleib ruhig. Ist alles gut.", zwinkert sie ihr zu und dann kann der Abend nun richtig beginnen. Frank und Ray fangen die Runde an, mit „The Offsprings- Pretty Fly“ und machen damit auch schon sehr gute Stimmung. Während der Mann mit den krausen Haar dabei auf der Couch sitzen bleibt, macht Frank eine große Show drauß. Mehrere Runden sind schon ins Land gestrichen und Sam ist wirklich nicht einmal dran gewesen. Es scheint so, als wäre ihr Name nicht in der Schüssel, so wie auch die dunkelhaarige auch bereits sagte. Auch Gerard hat noch nicht ein Lied singen dürfen. Der Tisch füllt sich mehr und mehr mit leeren Flaschen und alle sind schon gut angetrunken. Der eine mehr, der andere etwas weniger. Die sieben haben einen riesen Spaß. Sam sitzt immer noch auf ihrem Stuhl neben ihrer Freundin und alle warten darauf, das der tätowierte zwei Zettel zieht. Er greift in die Schale und zieht den ersten. „Gerard ist dran! Miiiiiit...“, verkündet er und greift sich den nächsten. „Sam!“. Die silberhaarige, die gerade einen Schluck von ihrem Bier nimmt, guckt ganz entsetzt und lässt die Flasche langsam senken. Irritiert guckt sie Ava an, die leicht schmunzeln muss und Sam weiß nun, das sie aus der Nummer nicht mehr raus kommt. Gee, der alleine auf seinem Stuhl sitzt, da Babs gerade auf dem Klo ist, steht auf und nimmt die Mikros in die Hand, um auch eins seiner Mitbewohnerin zu reichen. Sie nimmt es zaghaft entgegen und wartet nun auf die Auswahl des Songs. „Ok, da du heute das erste mal dran bist, Gee, bekommst du dein Lieblingslied, Honey“, sagt Frank spaßig und wählt „Umbrella“ von Rihanna aus. Der schwarzhaarige grinst und wirft seinem Kumpel einen Kuss entgegen. Die junge Frau bekommt nun schon wieder ein flaues Gefühl im Magen. Jetzt singt sie mit ihm und dann ausgerechnet noch so ein Lied. Am liebsten würde sie einfach eine rauchen gehen, doch das geht nun mal nicht. Sie muss da jetzt durch. Sie entscheidet sich, noch einen großen Schluck aus der Flasche zu nehmen um sich somit noch ein bisschen Mut anzutrinken. „Ok, ok und weil wir das jetzt schon lange nicht mehr hatten, machen wir ein Duett drauß.“, kommt noch zum Schluss von dem gemeinsamen Nachbarn, während er es dann auch auswählt. Das Optionsfenster schließt sich und dann geht es los. Das Intro vom Lied kommt und der Text erscheint schon unten am Bildschirm. Gerard guckt gar nicht auf den Fernsehen, sondern zu ihr, da er den Song eh auswendig kann ist das auch gar nicht von Nöten. Irgendwie stört es ihn das sie anscheinend dabei sitzen bleiben möchte. Dann fängt er an die erste Strophe zu singen. „You had my heart, and we'll never be worlds apart

Maybe in magazines, but you'll still be my star...“, singt er ins Mikro und streckt dabei seine Hand ihr entgegen und fordert sie damit auf, aufzustehen. Die silberhaarige guckt ihn leicht weggetreten an. Sie hört ihn das erste mal singen und es hört sich, für sie, einfach nur toll an. Sie mag seine Stimme und die Art wie er dieses Lied singt. Das alles passiert in Sekunden, doch für sie fühlt es sich wie in Zeitlupe an. Der junge Mann lässt sich gar nicht beirren und singt brav weiter, während er auf eine Reaktion von ihr wartet. Plötzlich wird sie leicht von Ava angestupst und aus ihren Gedanken gerissen. Wie als wäre sie gerade aus dem Schlaf erwacht, guckt sie kurz verwirrt zu ihr und dann wieder zu ihrem Mitbewohner. Dann auch endlich reagiert sie und gibt ihm ihre Hand und er zieht sie dann von dem Stuhl hoch. Nun stehen sie nebeneinander. Die ganze Zeit blickt sie nicht auf den Bildschirm und verpasst somit ihren Einsatz. Der junge lächelt und singt einfach in ihr Mikro weiter, um zu zeigen das sie dran ist. Peinlich berührt lacht sie und fängt dann endlich den Refrain mit ihm an. „Because when the sun shines, we'll shine together. Told you I'll be here forever. Said I'll always be your friend. Took an oath, I'ma stick it out to the end. Now that it's raining more than ever. Know that we'll still have each other. You can stand under my umbrella.“. Nun ist sie mit der zweiten Strophe dran, die sie in Stock steifer Manier anfängt. Natürlich fällt es ihm sofort auf und stupst sie an. Die tätowierte guckt ihn fragend an, doch weiß sie eigentlich ganz genau, was er gerade von ihr möchte. Sie fängt das Grübeln an, nebenbei singt sie weiter. Sie denkt an das, was Ava ihr in ihrem Zimmer sagte. Sie soll einfach Spaß haben und eine lustige Zeit mit ihm verbringen und damit hat sie auch vollkommen recht. Die junge Frau lässt für diesen Moment all ihre Sorgen und Gedanken fallen und macht einfach mit. Es macht einfach einen riesen Spaß mit ihm das Lied zu singen, wie sie schnell merkt. So großen Spaß, das die zwei schon fast eine Performance auf's Parkett legen. Bei der Bridge stehen sie voreinander und singen diese perfekt aufgeteilt. „You can run into my arms. It's okay, don't be alarmed, come in to me.“, singt er Sam an und die silberhaarige geht drauf und führt fort. „There's no distance in between our love.“. Dann steigen sie beide wieder ins Lied mit ein. „So go on and let the rain pour. I'll be all you need and more.“. Dann kommt es zum Ende und die Punkte werden gezählt. Die anderen jubeln währenddessen und auch Gee und Sam sind mit ihrer Performance so zufrieden, das sie sich danach einmal umarmen. Leicht ausgepowert setzen sich die zwei wieder auf ihre Plätze. „Und Spaß gehabt?“, fragt die braunhaarige leicht gehässig. „Das war doch geplant.“, vermutet ihre Freundin, aber mit sehr guter Laune dabei. „Vielleicht.“, kommt nur grinsend als Antwort. „And the winner iiiiiiis... Gerard fucking Way!“, verkündet Frank laut und zeigt dabei auf seinen Freund. „Du darfst!“, schmeißt er noch hinter her und reicht ihm die Schüssel. Er nimmt sie und zieht zwei Zettel. „Erster: Mikey. Zweiter: Ava!“. Die zwei stehen vom Sofa auf und nehmen auch die Mikros in die Hand. „Ok, für euch was spezielles. „Sugar“ von System of a Down im Duell.“, wählt er für sie aus und dann geht’s auch schon los. Als erstes kommt der ellenlange Vorspann, bis es überhaupt anfängt. Die beiden stehen voreinander und „duellieren“ sich. Auch sie legen eine halbe Performance hin. Gee's Bruder und die dunkelhaarige gucken dabei auch nicht auf den Text, da die beiden den Song auswendig können, so können sie viel mehr Energie in die Choreo legen, was sie auch tun. Nicht nur die Sänger, sondern der ganze Raum singt mit und haben viel Spaß dabei. Ava gewinnt knapp die Runde und darf somit die nächsten ziehen. Der Abend geht bis spät in die Nacht. Der Alkohol fließt in strömen und dabei streichen noch viele Runden ins Land.

Von Versprechen bis hin zu Waschmaschinen

Sonntag:
 

Sam öffnet langsam ihre Augen, als sie Geräusche wahrnimmt. Obwohl sie viel getrunken haben, geht es ihr erstaunlich gut. Noch empfindlich vom Licht guckt sie mit kleinen Augen auf ihr Handy, um die Uhrzeit zu erfahren. „12:34 Uhr schon?“, sagt sie leise zu sich selber und streckt sich dann erst einmal eine Runde. Sie steht von ihrer Matratze auf, geht zu ihrem Bürostuhl, wo sich ihr Jogger und ihr Shirt befindet, welches sie gestern schon anhatte. Sie zieht sich an und geht aus ihrem Zimmer. Sie betritt die Küche und erblickt auch schon Ava, die gerade etwas aufräumt. „Mahlzeit.“, begrüßt sie die dunkelhaarige, die auch relativ frisch aussieht. „Mahlzeit.“, erwidert sie leicht lachend. Dann lässt die silberhaarige ihren Blick ins Wohnzimmer schweifen und sieht als erstes ihren Mitbewohner, wie er auf dem Sofa liegt und pennt. Er liegt auf dem Bauch, während sein linker Arm herunter hängt. Dann guckt sie wieder zu Ava. „Och nee oder? Ist die noch hier? Hab ich das noch richtig in Erinnerung?“, möchte sie von ihr wissen und spricht leise das Thema an. Die Studentin geht gerade in die Küche, um ein paar Gläser wegzuräumen. „Ja, sie ist noch hier. Das hast du richtig in Erinnerung.“, verrät sie ihr und nimmt leere Bierflaschen in die Hand, um sie wieder in den Kasten zu stellen, welcher sich auf dem Balkon befindet. „Oh man, die hat sich gestern aber auch echt abgeschossen.“, erinnert sich die tätowierte und geht dabei zum Kühlschrank und holt sich eine kalte Dose Cola dort heraus. „Das kannst du aber laut sagen. Wer schon nach so kurzer Zeit vor dem Klo einpennt. Ich meine VOR nicht mal AUF.“, „Das ist ihr bestimmt richtig peinlich heute. Irgendwie tut sie mir ja leid...“, kommt von Sam, während sie zur Theke geht und sich dort erst mal hinsetzt. Ihre Freundin kommt auch wieder herein, geht an sie und guckt sie mit einem typischen 'Ach-wirklich?'-Blick an. „Ok, tut sie nicht.“, gibt sie dann leise zu, da sie nicht möchte das Gee die Lästerei der beiden mitbekommt. Schließlich ist es eine Freundin von ihm. Sie nimmt einen Schluck von dem kühlen Getränk und guckt wieder auf die Couch. So wie er da liegt, sieht es nicht gerade bequem aus. „Na immerhin haben sie nicht zusammen in seinem Bett übernachtet.“, sagt Ava mit einem leicht gehässigem Grinsen. Dafür erntet sie auch prompt böse Blicke von Sam, die sich so was nicht mal vorstellen will. Dann plötzlich fällt ihr der Couchtisch auf, der sehr mitgenommen ist. Dabei erinnert sie sich daran, wie es dazu kam. „Oh mein Gott, der Tisch. Ich wusste gar nicht das so ein riesen Glasstück abgebrochen ist.“, ist sie schockiert, denn eine Ecke ist komplett abgebrochen. „Ja, mir ist das auch nicht mehr so bewusst gewesen. Hier liegen auch noch ein paar kleine Scherben rum.“, warnt sie die silberhaarige und geht dann den Staubsauger holen, damit sie die weg saugen kann, bevor sie dort weiter aufräumt. Sie steckt den Stecker in die Steckdose und saugt den Raum mal komplett durch. Ihre Mitbewohnerin ist in der Zeit aufgestanden und hat die dreckigen Gläser in die Spülmaschine geräumt. Schließlich kann sie nicht einfach nur so rum sitzen. Sie macht den Abwaschlappen nass und putzt dann auch die Arbeitsplatte und die Kochinsel ab. Dann ist es auch wieder ruhig in der WG, da der Sauger wieder aus ist, doch sie lässt ihn noch stehen, falls sie ihn nochmal braucht. „Sam, kann ich mal kurz den Lappen haben? Aber schön nass.“, fragt die dunkelhaarige sie. Die andere junge Frau weiß zwar nicht warum, aber gern gibt sie ihr ihn. „Ähm ok.“, sagt sie nur leicht irritiert, macht diesen nass und bringt ihn Ava, die vor dem Sofa steht. Kaum hat sie ihn in der Hand, wirft sie ihn Gerard ins Gesicht. Als der Lappen dort landet, klatscht es laut und Sam weiß nicht ob sie lachen soll oder nicht, denn irgendwie ist sie auch baff, da sie mit so einer Reaktion nicht gerechnet hat. „Ich weiß das du wach bist, Gee. Ich hab dich blinzeln sehen beim saugen.“, klärt sie ihn auf und stand mit verschränkten Armen vor ihm. „Du kannst auch was tun.“, meckert sie weiter, aber ist dabei noch gut gelaunt. Man hört nur ein leises Brummen von dem jungen Mann und langsam bewegt er sich. Erst nimmt er sich den Lappen aus dem Gesicht und dann setzt er sich hin. Als er zu den beiden Frauen guckt, brechen die in großes Gelächter aus. „Oh mein Gott, du siehst echt fertig aus.“, bringt Sam lachend hervor. Seine Haare sind komplett zerzaust, der Kajal über die lange Nacht hinaus komplett verschmiert und Augenringe die größer als die von Sam sind. Was in der letzten Woche schon eine große Leistung war. Er fährt sich durch die Haare, um diese aus seinem Gesicht zu machen. Dann erblickt er den Tisch und die abgebrochene Kante. "Was zur Hölle ist mit dem Tisch passiert?", ist er schockiert. "Du weißt nicht was mit dem Tisch passiert ist? Ernsthaft? Das warst du mit Frank.", sagt sie empört, da sie überhaupt nicht versteht, das man so was vergessen kann. "Ihr wolltet ja unbedingt noch "Time of my life" singen und die Hebefigur nachmachen. Mit Frank auf dem Arm bist du umgekippt und auf den Tisch geknallt. Es war einfach zu viel Alkohol im Spiel... bei euch zumindest.", erzählte ihm seine Mitbewohnerin und die silberhaarige kann sich das lachen auch nicht mehr verkneifen. "Jetzt wo du's sagst... ich hab mich schon gewundert warum ich nicht auf dem Rücken schlafen konnte...", äußert er seine Verwunderung, steht auf und geht langsam zu den Frauen. Er dreht sich mit dem Rücken zu ihnen und zieht seinen Pullover samt Unterhemd am Rücken hoch. "Ist denn da was? Das tut schon ein bisschen weh.". Die tätowierte hört abrupt mit dem Lachen auf und wird still. Ihre Freundin hingegen nimmt es gelassen. Es ist für sie jetzt auch nicht das erste mal, das sie seinen Rücken sieht. "Ja, ein großer Blauer Fleck in der Form eines L's.", beschreibt sie ihn, als sie diesen entdeckt. "Du wirst es überleben.", hängt sie hinten dran und zieht sein Oberteil wieder runter. Darauf hin bedankt er sich und geht Richtung sein Zimmer. Die zwei Freundinnen gehen leise ein kleines Stück hinter her und beugen sich so weit vor, dass sie in den Flur gucken können. Sie wollen seine Reaktion sehen, da sie sich nicht sicher sind was er noch so weiß. Er betritt sein Zimmer und kommt relativ schnell wieder heraus und schließt leise die Tür. Seine Mitbewohnerinnen müssen wieder anfangen zu lachen, während sie zurück in die Küche gehen. Auch Gee kommt wieder zurück und guckt die zwei entgeistert an. "Du heilige Scheiße...", sagt er auf einmal leise. "Du armer Mann. Ich mache dir mal ein Kaffee auf den Schock.", schlägt die silberhaarige lachend vor und macht sich sofort an die Kaffeemaschine. Der schwarzhaarige setzt sich an die Theke und ist etwas verwirrt. "Ok, was ist passiert?", möchte er wissen. Er mag Barbara ja, doch irgendwie hofft er, das da nichts gelaufen ist. Jedenfalls nicht unter Alkoholeinfluss. "Beruhig dich. Es ist nichts passiert zwischen euch. Sie ist vor dem Klo eingeschlafen. Sie hatte glaube zu viel getrunken. Du und Ray habt sie dann in dein Bett gelegt, damit sie schlafen kann. Das war's schon.", klärt die dunkelhaarige ihn auf. Der junge Mann atmet einmal tief durch. Sam kramt währenddessen eine Tasse aus dem Schrank und füllt sie auf. Dann nimmt sie sie und stellt sie ihm hin. "Siehst du, alles ist ok... bis auf den Tisch vielleicht... hier bitte.", beruhigt sie ihn mit einem Lächeln im Gesicht. Auch er lächelt und bedankt sich. Er zögert auch nicht lange und trinkt einen großen Schluck. Da die Kanne schön voll ist, beschließen die Frauen sich auch jeweils eine Tasse zu gönnen. Die drei reden über den gestrigen Abend, bis sie Geräusche aus dem Flur wahrnehmen. Sie verstummen und blicken in die Richtung. Dann betritt Barbara, leicht verschämt, den Raum. "Hi.", begrüßt sie die WG Mitglieder kleinlaut. Alle grüßen sie zurück, während sie noch mitten im Raum steht. Es sieht so aus, als würde sie schnell gehen wollen, doch dann bietet Ava ihr eine Tasse Kaffee an. „Du siehst so aus, als könntest du ein Muntermacher gebrauchen. Möchtest du?“, fragt sie freundlich. Die Blondine zögerte etwas, nahm dann aber das Angebot dankend an. „Sehr gerne.“, sagt sie relativ leise. „Setz dich ruhig.“, kommt noch von der dunkelhaarigen und zeigt mit ihrer rechten Hand auf den Thekenhocker, neben Gerard. Dann dreht sie sich zu der Kaffeemaschine und nimmt die Kanne in die Hand. Die silberhaarige hingegen holt eine Tasse für den Gast aus dem Schrank und gibt sie ihrer Freundin. Und das mit einer ernsten und wenig begeisterten Mimik. „Hab ich dir eigentlich irgendwas getan?“, möchte sie von ihr wissen. Natürlich tut sie das leise, so dass die zwei es an der Theke nicht mitbekommen. Die Kunststudentin grinst sie an. „Man muss ja freundlich sein.“, verrät sie und gießt dabei die Tasse voll, welche Sam dann vor Babs auf den Tisch stellt. „Vielen Dank.“, sagt sie mit einem lächeln. „Kein Problem. Sehr gern.“, lächelt die tätowierte zurück. Zumindest versucht sie es. Dann lehnt sie sich wieder an den Kühlschrank und ihre Mitbewohnerin wieder an die Arbeitsplatte. Weiter reden sie über den gestrigen Abend und Barbara hört gespannt zu, da sie ja die Hälfte verpasst hat. „Aber das Date am Samstag steht oder Gee?“, hakt die Blondine bei ihm nach. Er hat gerade seine Tasse angesetzt, mit der Absicht was zu trinken, was er aber unterbricht, denn er weiß gerade nicht wirklich was sie mit Samstag meint. „Samstag? Date?“, guckt er sie fragend an. Sie ist etwas empört, kann sie gerade nicht nachvollziehen, dass er tatsächlich sein Versprechen nicht mehr weiß, was er ihr am Vorabend gegeben hat. „Du hast ernsthaft dein Versprechen vergessen?!“, ist sie fassungslos. „Ähm... vielleicht...“, grinste er leicht verlegen und kratzt sich dabei am Hinterkopf. Ava hingegen weiß um was es sich handelt und Sam ist gerade mindestens genauso gespannt wie ihr Mitbewohner. „Was für ein Versprechen?“, fragt nicht Gerard, sondern die Neustudentin. Die Frage ist auch eher an die braunhaarige gerichtet und nicht an den Gast. Doch lässt sie sich es nicht nehmen, zu erzählen um was es geht. „Gee hat mir versprochen mich am Samstag Abend schick auszuführen, in ein schönes Restaurant.“, verrät sie stolz. Die silberhaarige guckt ihn ungläubig an. „Ach, hast du?“, hakt sie nach, da sie sich es gerade nicht verkneifen kann. Der schwarzhaarige hingegen schaut Ava an, welche schon grinsend in der Küche steht und seinen Blick erwidert. „Hab ich?“, geht die Frage in der Runde weiter. „Ja, hast du.“, gibt die Studentin endlich als Antwort. Barbara hingegen ist immer noch fassungslos und blickt ihn auch so an. Irgendwie wartet sie nun auch auf eine Reaktion von ihm, was er auch merkt. „Ja, klar, dann gehen wir am Samstag schön essen.“. Schließlich will er sein Versprechen auch halten. Die junge Frau aus dem Kurs freut sich tierisch. In der Zeit hat sie nun auch ihren Kaffee leer getrunken und steht auf. „Also jetzt muss ich wirklich mal los. Vielen Dank für eure Gastfreundlichkeit und ich hoffe ich habe euch keine Umstände gemacht.“, sagt sie, während Gerard von seinem Hocker aufsteht um sie zur Tür zu begleiten. „Liebend gerne, Babs.“, entgegnet ihr die dunkelhaarige, was Sam dann nur abnickte. Sie kann gerade nichts sagen. Die Blondine verabschiedet sich und geht mit ihrem Date zum Ausgang. „Er hat sie zum Essen eingeladen? Wann?“, will die tätowierte dringend wissen. „Ja hat er. Als du in deinem Zimmer warst. Wundert mich warum er es nicht mehr weiß, aber unwichtiges vergisst man ja eh im Suff.“, verrät ihre Freundin ihr. Nun sagt sie nichts mehr, zu geschockt ist sie. Gestern noch hat Ava sie aufgebaut und ihr Mut gemacht. Der Abend ist auch mit ihm richtig lustig gewesen. Soll das jetzt alles umsonst gewesen sein? „Jetzt wirf die Flinte nicht so schnell ins Korn. Gestern sah es ganz anders aus zwischen euch.“, muntert sie sie auf, was aber nicht so erfolgreich ist. „Ja, da wusste ich auch noch nichts von diesem Date.“, brummt sie. „Du hast mir das extra nicht gesagt, stimmt's?“, möchte sie noch wissen. „Natürlich! Bin doch nicht doof. Da hättest du doch gleich aufgegeben.“, zwinkert sie ihr zu und räumt die Tasse in die Spülmaschine. Dann kommt auch Gerard wieder in den Raum. „Ich bin mal drüben, mir die anderen Alkoholleichen angucken und meine Wäsche rüber bringen.“, gibt er Bescheid. „Wieso bringst du deine Wäsche rüber?“, fragt die braunhaarige verwirrt. „Weil ich Klamotten brauch, aber keine Lust hab. Das kann Mikey heute machen. Schließlich bezahle ich noch seine Kosten mit... davon mal abgesehen, wozu hat man einen kleinen Bruder.“, erklärt er und geht dann auch wieder. Die Freundinnen machen auch nichts mehr besonderes. Sie setzen sich auf das Sofa und machen den Fernsehen an.
 

Diesmal ist es Sam die auf der Couch eingeschlafen ist, während sie so eine typische Collage Komödie gucken. Irgendwie ist es Ava langweilig. Alleine mag sie auch kein Fernsehen gucken. Sie sitzt neben ihrer Freundin und überlegt was sie nun macht. Sie steht auf und geht in ihr Zimmer. Dort erblickt sie einen riesigen Haufen an Wäsche. „Oha, ist das echt schon so viel?“, fragt sie sich selber und muss dabei etwas schmunzeln. „Naja, was soll's. Ich hab ja eh Langeweile.“. Die dunkelhaarige nimmt also ihren Wäschekorb, füllt ihn mit der Dreckwäsche und macht sich in Jogginghose und einem gemütlichen Hoodie auf den Weg in den Waschkeller, der sich auch im Haus befindet. Die Studentin geht zu einen der Waschmaschinen, befüllt diese und kippt eine Kappe voll Waschmittel in den Toplader. Sie schließt die Maschine und stellt sie an. Gerade als sie ihren Korb in die Hände nimmt, betritt Mikey den Raum. Mit einer grauen Jogginghose und einem weißen Shirt schlürft er auf einen der Toplader zu. Die junge Frau merkt sofort, dass er alles andere als fit ist und er auch nicht wirklich Lust auf diese Arbeit hat. Sie fängt etwas an zu lachen. „Hi. Wirklich fit siehst du aber nicht aus. Wie geht’s dir heute?“. Der junge Mann stellt seinen Korb vor sich ab und tut erst nach und nach die Sachen in die Maschine. „Naja, mir ging's schon mal besser.“, sagt er leicht genervt. Nur ist er nicht von ihr genervt, sondern von der Arbeit die er verrichten muss. „Gee konnte sich aber auch kein besseren Zeitpunkt aussuchen.“, bemerkt sie und ein bisschen Mitleid hat sie auch. Wer möchte schon nach so einer Nacht die Wäsche seines Bruders machen? Wer möchte da überhaupt was machen?! Auf einmal nimmt Gerard's Bruder den Korb wieder in die Hand und kippt die Klamotten rein. Es dauert ihm dann doch zu lange, alles einzeln zu machen. „Ja, ihr kennt ihn ja auch nur nett.“, meckert er, während er mit dem Wäschekorb und dem Inhalt kämpfte. „Hmm, scheint so, aber geholfen aufzuräumen hat der Sack heute auch nicht.“, beschwert sie sich mit ihm über Gee. „Guck dir sein Zimmer an. Aufräumen ist nun mal nicht seine Stärke.“, erinnert er sie und kippt das Waschgel in die Trommel, ohne auch nur einen Blick darauf zu richten, da dieser Ava gilt. Diese beobachtet ihn dabei kritisch. „Ähm, Mikey reicht das nicht langsam?“, merkt sie an und zeigt dann mit ihrem rechten Zeigefinger auf die Plastikflasche, die so langsam leerer wird. Der braunhaarige guckt auf seine linke Hand, in der er sie hält und zuckt mit den Achseln. „Wenn du das sagst.“, kommt von ihm nur plump und hört dabei auf. Er dreht den Deckel wieder drauf und stellt die Flasche auf den Nachbartoplader. Auch er schließt die Maschine und stellt sie an. Die junge Frau hat sich mittlerweile an einen der Trockner gelehnt, die sich dort auch im Keller befinden. Wieder fängt sie an zu lachen und stellt sich eine Frage, welche sie dann auch ausspricht. „Sag mal, hast du schon mal eine Waschmaschine bedient?“. Der junge Mann lehnt sich seitlich an die Maschine, die gegenüber seiner steht. „Nicht oft... einmal glaub ich.“, verrät er ihr und es ist ihm auch gar nicht peinlich. Wieder muss sie lachen. „Oh mein Gott, dein ernst?!“. Er fängt an zu grinsen. „Ja. Ist das so schlimm?“, fragt er sie leicht lachend. „Ach nö, das muss bei euch Way's normal sein. Gee war da nicht besser.“, offenbart sie ihm, während sie immer noch lacht. „Ich hoffe ich muss nicht mehr lange seine Sachen waschen. Ist zwar das erste mal, aber mich nervt es jetzt schon.“, schnauft er. „Ich wusste gar nicht das er die Kosten für dich übernimmt.“, ist sie verblüfft und setzt sich auf den Trockner, an dem sie vorher lehnte. Sie weiß das sie so schnell nicht wieder in die Wohnung geht. Irgendwie mag sie es, Zeit mit ihm zu verbringen. Sie kann sich immer gut mit ihm unterhalten. „Ja, das ist auch nur eine Notlösung. Ich hatte eigentlich echt Glück mit der Uni. Du weißt ja wie voll die ist und dort ein Platz zu bekommen ist irrsinnig schwer. Kurzfristig ist dann einer frei geworden und die haben mich dann genommen. Gee hat mir das Angebot gemacht, das er die Kosten erst übernimmt, solange ich noch keinen Job hab. Er weiß wie wichtig mir dieses Studium ist.“, erklärt er der braunhaarigen. „Wow, du kannst froh sein ihn als Bruder zu haben.“, ist sie berührt von der Unterstützung seines Bruders. „Ja, da hast du recht... Trotzdem ist er manchmal ein Arsch.“, beendet er, mit einem stumpfen und ernsten Ton, den Satz. „Und faul bei Hausarbeiten.“, ergänzt Ava. „Du sagst es!“. Plötzlich herrscht Stille und die zwei gucken sich an. Dann fangen sie gleichzeitig an zu lachen. Die junge Frau weiß einfach nicht was es ist, doch jede Unterhaltung mit ihm macht einfach Spaß. Besonders am gestrigen Abend haben sie viel zusammen gelacht, gesungen und gealbert. „Hast du denn schon ein Job in Aussicht?“, möchte sie nun von Mikey wissen. „Am liebsten hätte ich ja mit Frank im Musikladen gearbeitet, aber die brauchen momentan keinen.“, antwortet er ihr. „Wie kommst du denn gerade auf Musikladen?“, interessiert es sie. „Es ist einfach mein Bereich. Ich mag es mit Instrumenten zu arbeiten und diese zu spielen selbstverständlich auch.“, verrät er seiner Nachbarin. „Was spielst du denn für Instrumente?“, ist ihre Neugier nun geweckt und ist gespannt auf die Antwort. „Bass, Gitarre, Schlagzeug, Keyboard... Ja, ich glaube das war's. Aber Bass spiele ich am liebsten und manchmal auch auf Frank's Gitarre.“, zählt er auf. Ava schüttelt leicht den Kopf. „Gibt's eigentlich irgendwas was ihr Brüder nicht könnt?“, „Ja, Wäsche waschen.“, gibt er lapidar als Antwort. Daraufhin lachen die zwei wieder zusammen. „Stimmt.“. Dann wird es wieder ruhig zwischen den beiden. „Sag mal, wo arbeitest du eigentlich?“, dreht er den Spieß nun um und fragt sie aus. „Ich arbeite im Kunstmuseum. Das große im Zentrum von L.A..“, erklärt sie ihm. „Und was machst du da so?“, hakt er weiter nach. „Ach unterschiedliches. Manchmal am Empfang, manchmal als Hilfe für den Aufbau der Ausstellungen, aber auch als eine Art Kellnerin während der Ausstellungen. Getränke und Häppchen verteilen und so. Du weißt schon. Ist ja alles sehr legere dort. Aber erst mal hab ich noch eine Woche Urlaub.“, antwortet sie ihm gerne. „Klingt sehr interessant.“, sagt der junge Mann so vor sich hin und guckt dabei in den Raum. „Wir suchen aber leider auch nicht, falls du das erhoffst.“, „Verdammt.“, flucht er und das Gelächter der beiden lässt nicht lange auf sich warten. „Sag mal, hast du später Lust auf eine Runde Billard?“, fragt sie ihn. Daraufhin guckt Mikey sie etwas verzweifelt an. „Bei aller Liebe, das würde ich sehr gern, aber ich glaube ich bin froh wenn die Wäsche fertig ist und ich mich wieder hinlegen kann. Außerdem gibt’s da Bier, das wäre tödlich.“. Die Kunststudentin im zweitem Semester lächelte ihn an und kann ihn auch durchaus verstehen. Schließlich haben die Männer wesentlich mehr getrunken, als die zwei Frauen. „Klar, verstehe ich.“. „Wir können das aber gerne morgen machen.“, bietet Gerard's Bruder ihr lächelnd an. „Super gerne.“, entgegnet sie darauf. Die beiden blicken sich etwas länger lächelnd an. Auf einmal verschwindet das Lächeln der jungen Frau aus ihrem Gesicht und sie setzt eine schockierte, leicht panische Mimik auf. Der dunkelhaarige weiß nicht was mit ihr los ist. Sie guckt ihn auch nicht an, sondern neben ihn her. Er folgt ihrem Blick und guckt dann auf den Toplader, den er angemacht hat. „Ach du Scheiße!“, kommt von den beiden gleichzeitig. Sie trauen ihren Augen fast nicht, denn aus fast allen Öffnungen der Maschine kommt Schaum raus und es hört auch nicht auf. Die braunhaarige springt von dem Trockner runter und auch ihr Nachbar hat sich auf die Maschine zubewegt und steht Ahnungslos dafür. Den Schaum versuchte er von dem Toplader zu bekommen. „Was soll ich machen?“, fragt er sie aufgeregt. „Ich weiß nicht... Mach die mal aus, damit da kein Schaum mehr rauskommt.“, schlägt sie vor. Da der Schaum auch noch nicht reicht, der sich schon über den ganzen Boden verteilt, kommt auch noch etwas Wasser hinter her. „Was zur Hölle ist denn jetzt los?! Du fuck Scheißding!“, flucht der junge Mann und Ava muss wieder anfangen zu lachen, weil er sich so aufregt und obenrum schon klitschnass ist. „Hast du endlich mal ausgemacht?“, fragt sie lachend. „Man, lach nicht!“, sagt er darauf nur und lacht auch dabei. Dann hat er das Gerät endlich ausgemacht und dreht sich wieder zu der jungen Frau um. Diese guckt auf den Boden um sich die Sauerei anzugucken. „Oh man, was ein Scheiß. Nur weil du da so viel...“, fängt sie den Satz an und dabei geht ihr Blick vom nassen Boden, auf den nassen Mikey. Sein Shirt ist klitschnass und sein Oberkörper blitzt hindurch. Als sie das sieht unterbricht sie den Satz. Sie merkt das nicht mal, das sie nicht mehr weiterspricht. Was ist plötzlich los mit ihr? Wieso schlägt ihr Herz auf einmal schneller als normal? Das ist doch nicht das erste mal, dass sie den Oberkörper eines Mannes sieht. Den von den anderen hat sie schon so oft gesehen am Strand und den von Gee auch oft zu Hause. Doch hier ist es gerade anders. Sie kann es sich gerade einfach nicht erklären. Warum kann sie nicht ihre Blicke von ihm lassen? „Ava, ist alles ok bei dir?“, möchte er von ihr wissen, da sie ihren Satz nicht beendet. „Was? Ähm ja, ja klar. Was soll denn sein?“, fragt sie und lacht dabei etwas gekünstelt. Die junge Frau merkt das ihr Gesicht warm wird und es ihr gerade peinlich und unangenehm ist. Irgendwie muss sie aus dieser Situation raus. Darauf ist sie einfach nicht gefasst gewesen. „Irgendwie müssen wir diesen Boden trocken bekommen.“, sagt der dunkelhaarige, doch es kommt keine Reaktion von der jungen Frau, bis zu dem Zeitpunkt, als er die Andeutung macht, sein Shirt auszuziehen. „Warte, warte, warte!“, kommt von ihr etwas lauter und er hielt inne. „Was ist denn jetzt? Ich wollte den Boden aufwischen.“, verrät er ihr. „Nein! Nein. Ich hole eben ein Wischer oder so was aus der Wohnung. Mach doch nicht dein Shirt dreckig!“, schlägt sie vor und geht dann auch sofort los. „Warte einfach!“, ruft sie ihm noch in den Raum und verschwindet. Leicht irritiert steht der Neustudent im Waschkeller und fragt sich, was plötzlich mit ihr los ist. Dann zuckt er mit den Schultern und widmet sich wieder dem großem Chaos.
 

In der Zwischenzeit ist Sam auch wieder wach. Weiterhin liegt sie auf dem Sofa, zugedeckt mit einer dünnen Decke. Ein wenig wundert sie sich, wo ihre Freundin ist, allerdings ist sie einfach zu faul aufzustehen und nach ihr zu sehen. Irgendwann wird sie schon wieder auftauchen. Sie nimmt die Fernbedienung und schaltet um, bis sie was findet, was ihr zusagt. Aus dem Flur nimmt sie plötzlich Geräusche wahr. Womöglich ist es Ava, denkt sich die silberhaarige. Sie starrt weiterhin auf den Bildschirm. Eine kurze Weile vergeht bis jemand den großen Raum, der Küche und dem Wohnzimmer, betritt. Die Studentin guckt wer es wohl ist. Es ist Gerard, der sich mittlerweile auch eine schwarze Jogginghose und ein lockeres Shirt angezogen hat. "Ava gar nicht hier?", fragt er sie. "Nein, ich weiß auch nicht wo sie ist. Bin zwischendurch eingeschlafen.", verrät sie ihm, mit etwas müder Stimme. Der schwarzhaarige geht daraufhin weiter auf sie zu. "Kannst du mir ein Gefallen tun?", fängt er sein nächsten Satz an und steht schon vor der Couch, auf der Sam liegt. Die junge Frau guckt ihn gespannt an. Was will er von ihr? "Ja klar, was gibt's?", möchte sie von ihm wissen. Erst jetzt bemerkt sie, das er in seiner rechten Hand eine Salbe hält. Sie ahnt gerade schlimmes. "Kannst du meine Prellung oder was das auch immer ist, eincremen? Komme da ja schlecht selber dran.", bittet er sie und lacht leicht verlegen dabei. Genau das hat sie geahnt. Ihr Gesicht wird etwas warm und auch ihr Herz schlägt wieder etwas schneller. Wo ist nur ihre Freundin wenn man sie braucht? Wobei diese sie noch richtig in diese Situation rein drücken würde. Die tätowierte muss ihm nun antworten, sonst würde es wieder peinlich enden. "Ähm, ja klar, setz dich.", tut sie ihm den Gefallen und setzt sich auf. Ihr Mitbewohner lässt sich neben ihr nieder und gibt ihr dabei das kühlende Gel. Er dreht sich mit dem Rücken zu Sam und sie zieht zaghaft sein T-Shirt hoch. "Ich kann es auch ausziehen. Geht vielleicht besser.", schlägt er vor, doch genau das will sie nicht. Es reicht ihr schon so und greift sofort ein. "Nein, nein. Das geht so auch ganz gut.", kommt leicht panisch von ihrer Seite. "Ok.", sagt Gerard etwas verwirrt. Er kann ihre Reaktion gerade nicht verstehen und auch nicht einordnen. Sie drückt ein bisschen Gel aus der Tube und tut dieses an die Stelle, mit der er auf dem Tisch aufgeschlagen ist. Der schwarzhaarige zuckt etwas zusammen. Sam fängt daraufhin leicht an zu lachen. "Na? Kalt?". Auch er fängt das Grinsen an, was sie aber natürlich nicht sieht. „Etwas.“, gibt er ihr gegenüber zu. Langsam und vorsichtig reibt sie die Stelle ein. Es herrscht Stille zwischen den beiden. Die Studentin genießt es gerade irgendwie. Seine Haut ist warm und weich. Es macht ihr Spaß und irgendwie kann sie auch gerade nicht aufhören. Seine Nähe findet sie einfach angenehm und diese will sie momentan nicht missen. Es ist wieder zu lange ruhig zwischen den beiden, sodass es geändert werden muss. Diesmal bricht die junge Frau die Ruhe. „Oh man, das sieht schon heftig aus. Vielleicht solltest du da mal jemanden drüber schauen lassen.“, sorgt sie sich etwas. „Lass ich doch. Du guckst doch schon.“, kommt von ihm nur stumpf. „Ich bin doch keine Ärztin, du Scherzkeks.“, lacht sie und auch der schwarzhaarige muss lachen. „Ist halt ne Prellung. Alles gut. Ein bisschen Schwund ist immer. Dafür war der Abend genial.“, äußert er gut gelaunt. „Ich fand den Abend auch super.“, stimmt Sam ihm zu und bekommt dabei ihr Lächeln nicht mehr aus dem Gesicht. Gern erinnert sie sich an den Karaoke Abend und dem Duett mit ihm. „Wie gut das es dir wieder besser ging, sonst wäre es nicht so lustig geworden.“, sagt er. Sam schweigt und cremt immer noch weiter ein, nur noch langsamer, als am Anfang schon. „Davon mal abgesehen hätten wir dann nicht zusammen singen können, was übrigens echt Spaß gemacht hat.“, fährt er fort und die tätowierte merkt wie ihr warm wird. Nicht nur im Gesicht, sondern eigentlich überall. „Danke. Es war echt lustig mit dir. Ich glaube ich habe noch nie so professionell Karaoke gesungen. So mit Performance und so.“, sagt sie nun endlich was. „Wirklich nicht?“, hakt er nach. „Wirklich nicht.“, bestätigt sie wieder leicht lachend. Dabei hört sie nun endlich auf mit dem eincremen und macht sein Shirt wieder runter. Er dreht sich nun zu ihr um, sodass er sie endlich mal angucken kann, bei ihrem Smalltalk. „Das war also dein erstes Mal?“, fragt er todernst und die junge Frau guckt ihn etwas baff an, muss dabei aber weiter lachen. Auch damit man ihre Verlegenheit nicht anmerkt. „Ja, das war mein erstes Mal.“, wiederholte sie den schwarzhaarigen, der immer noch mit ernster Miene vor ihr sitzt und weiter fragt. „War's denn schön mit mir?“. Also wenn Sam jetzt was im Mund gehabt hätte, hätte er es ins Gesicht gespuckt bekommen. Wieso fragt er so? Möchte er sie aus ihrer Fassung bringen? Sie testen? Sie weiß es nicht, nur muss sie reagieren und nicht in einer Schockstarre verharren. „Äääähm...“, fängt sie an und sucht nach weiteren Worten und räuspert sich dabei. Plötzlich hört man das Türschloss und Ava kommt in die Küche gerannt. Sie stoppt an der Kochinsel und blickt zu den beiden. „Oh, stör ich?“, fragt sie. „Ganz und gar nicht.“, antwortet Gerard seiner Mitbewohnerin, nimmt die Salbe die auf dem demolierten Tisch liegt und dreht sich dann nochmal zu seiner Sitznachbarin um. „Sollten wir öfters machen. Du kannst echt gut singen, Sam.“, lobt er sie und steht dann auf, um in sein Zimmer zu gehen. Die dunkelhaarige vergisst kurz warum sie überhaupt in der Wohnung ist, da die Situation spannend ist. „Was habt ihr hier gemacht? Erzähl.“, bohrt sie nach. „Ähm, ich hab ihm nur den Rücken eingecremt.“, verrät sie ihr, kneift dabei ihre Augen zusammen und schüttelt leicht mit dem Kopf. „Uuuuuuuuuhhhh und wie war's?“, möchte sie nun genauer wissen. Dabei tut sie ihre Ellenbogen auf die Theke, um ihren Kopf abstützen zu können, den sie auf ihre Hände legt. Sam kommt immer noch nicht drauf klar, was er da gerade sagte. „Ich... ja, war gut...“, stammelt sie vor sich hin. Als sie merkt was für ein Müll sie da von sich gibt, schüttelt sie wieder ihren Kopf. „Was laber ich da eigentlich?! Es war eincremen, nichts besonderes.“, korrigiert die junge Kunststudentin ihren ersten Satz. Ihre Freundin sagt nichts. Sie steht nur da und grinst breiter als ein Honigkuchenpferd. „Sag mal was machst du eigentlich hier? Wieso kamst du so rein gerannt?“, interessiert es die silberhaarige. „Ich war gerade Wäsche machen und... ach fuck!“, fängt Ava an zu erklären und dabei fällt ihr wieder ein, warum sie hier ist. Sofort setzt sie sich schnell in Bewegung und kramt in den Schrank der unter der Spüle ist. Dort wo die ganzen Putzutensilien liegen. Sie nimmt dort den ganzen Berg Putztücher raus und verlässt dann den Raum. „Könnte länger dauern! Bis später!“, ruft sie noch ins Wohnzimmer und macht dabei ein Abstecher ins Bad, um den Wischer zu holen. Die Tür fällt ins Schloss und Sam sitzt da wieder alleine. „Was zur Hölle war das alles jetzt, bitte?!“, fragt sie sich selber laut, nur eine Antwort bekommt sie darauf wohl nicht.

Ava ist wieder im Untergeschoss angekommen. Sie rennt den langen schmalen Flur entlang, bis sie den Waschraum erreicht hat. „Hier, ich hab...“, fängt sie den Satz an und stoppt ihn abrupt, als sie sieht, das Mikey dort oben ohne ist und mit seinem weißen Shirt den Boden schon mal wischt. „Was tust du da?! Ich hab doch gesagt, ich hole Lappen und Wischer.“, ist sie leicht empört. Hat er ihr nicht zugehört. Der junge Mann richtet sich auf und guckt sie an. „Sorry, aber es hörte einfach nicht auf.“, erklärt er und lächelt dabei leicht verlegen. Die braunhaarige kann gerade gar nichts mehr sagen. Ihr Puls steigt wieder an und ihr wird warm. Wie er vor ihr steht, mit der stellenweise nassen Jogginghose, darüber einen gut gebauten, aber nicht zu doll durchtrainierten, Körper. Ein kleiner Sixpack halt und er gefällt ihr. Er gefällt ihr verdammt gut sogar. In der ganzen Statur wie er gerade vor ihr steht. Irgendwie macht es sie auch etwas verrückt. Die junge Frau versucht sich zu beruhigen und runter zu kommen. Sie atmet tief ein und wieder aus. „Ok, hier hast du den Wischer. Dann lass uns mal anfangen.“. Und das tun sie dann auch. Der dunkelhaarige wischt das Wasser auf und seine Nachbarin macht diesen mit den Lappen trocken.

Es dauert eine gute Stunde bis die zwei damit fertig waren und der Keller glänzt wieder. Auch die Wäsche der jungen Frau ist nun fertig. „Das einzig gute daran: du musst nicht nochmal runter in den Keller gehen, um die Wäsche zu holen.“, scherzt der junge Mann. „Das stimmt wohl.“, lacht Ava daraufhin. „Na dann lass uns mal oder willst du noch weiter hier verweilen?“, möchte er von ihr wissen. „Aber du musst doch noch deine Wäsche anstellen.“, weist sie ihn hin und zeigt dabei auf die Maschine, welche nun auch wieder Blitz blank ist. „Ach ja... Ok...“, murmelte er und sie weiß nicht warum, aber irgendwie weiß sie, was er sie wohl als nächstes fragen würde. Also geht sie zu ihm und nimmt die Flasche mit dem Waschgel in die Hand. Sie öffnet den Toplader und kippt, einen Deckel voll, in die Maschine. Schließt dann diese und stellt sie an. Der Student guckt sie verwundert an. „Woher wusstest du was ich wollte?“, will er wissen. „Ich hab in deine verzweifelten Augen geblickt, mein Lieber.“, verrät sie ihm und zwinkert ihn zu. Dann geht sie wieder zu ihrem Wäschekorb und nimmt ihn hoch. „Wollen wir wieder nach oben?“, fragt sie ihn. „Würde eigentlich noch gern hier unten bleiben mit dir und labern, aber so langsam wird mir kalt.“, guckt er sie an und lächelt dabei. Auch die junge Frau lächelt ihn an und dann machen sie sich auf den Weg in die Wohnungen.

Erhitzte Gemüter

Montag:
 

Das Wochenende ist vorbei und die Uni geht wieder los. Der heutige Tag fängt schon mit hohen Temperaturen an. Bereits um 9 Uhr sind es schon 30 Grad und das Thermometer steigt weiter an. Um 11 Uhr schon 37 Grad, obwohl die Sonne noch nicht an ihren höchsten Punkt angekommen ist. Die Dozenten der Uni einigen sich darauf den Studenten frei zu geben, da man sich bei der Hitze einfach nicht konzentrieren kann. Die vier Jungs sind schon nach Hause gefahren und auch die zwei Freundinnen sind schon auf dem Highway unterwegs. "Wie gut das dein Auto eine Klimaanlage hat. Man geht ja heute echt kaputt.", ist die silberhaarige froh. "Du sagst es.", lächelt Ava. "Was machen wir denn gleich zu Hause?", fragt Sam die Fahrerin. Diese überlegt kurz und kommt auf eine Idee. "Lass und Eiscreme und Eistee holen. Dann machen wir es uns in mein Zimmer bequem und gucken irgendwas...", schlägt sie vor. Ihre Mitbewohnerin findet den Vorschlag gut. An ihre Arbeit wird sie sich eh erst heute Abend setzen, da man sich bei der Hitze nicht wirklich konzentrieren kann. "Das hört sich gut an! Aber was sollen wir gucken?", möchte sie wissen und überlegt dabei auch selber mit. "Hmm, gute Frage... irgendein Film oder vielleicht finden wir ja eine Serie die wir anfangen können zu gucken.", antwortet sie ihr. "Am besten wir gucken im Internet mal nach und entscheiden dann.", sagt dann die tätowierte. "Yapp, machen wir es so. Jetzt erst mal zum Supermarkt, einkaufen.", kommt dann nur noch von der braunhaarigen und dann nimmt sie die nächste Ausfahrt. Sie fahren den ersten Markt, der auf ihren nach Hause weg liegt, an. Der Parkplatz ist so gut wie leer, was bei dem Wetter kein Wunder ist. Wer geht da schon freiwillig einkaufen? Ava parkt den Mustang nah am Eingang. Als die beiden die Türen aufmachen, bekommen sie einen halben Hitzeschlag. Im Auto ist es so schön kühl, da merkt man sofort die warme, stickige Luft die über L.A. liegt. "Oh man... bei der Hitze kommen ein 5 Meter Fußweg wie 5 Milen vor.", nörgelt die Beifahrerin. Auch ihre Freundin sieht es so und schlürft hinter ihr her. "Du sagst es... sind wir schon da?", "Noch zwei Meter... ein Meter...", zählt Sam runter bis sie den klimatisierten Laden betreten. Als die Tür sich hinter ihnen schließt, atmen die jungen Frauen zunächst tief ein und wieder aus. Die Luft ist schön rein und erfrischend, im Gegensatz zu draußen. "Sag mal, wo warst du gestern eigentlich so lange und wozu brauchtest du Wischer und so viele Lappen? Ich wollte dich das gestern schon gefragt haben, aber als du endlich wieder da warst, saß ich ja schon an meiner Arbeit.", spricht sie ihre Mitbewohnerin endlich mal auf den gestrigen Tag an. "Was ich immer noch nicht verstehe, wie man freiwillig abends noch an einer Arbeit sitzen kann.", äußert sie ihr Unverständnis und versucht damit etwas abzulenken. Vielleicht geht die silberhaarige ja darauf ein und das andere Thema ist vergessen. "Ava, lenk nicht ab. Das war keine Antwort auf meine Frage.", brummt Sam, da sie es unbedingt wissen möchte. Davon mal abgesehen durchschaut sie auch ihr Ablenkungsmanöver. "Ok, ich war Wäsche machen. Du hattest ja geschlafen und mir war halt langweilig. Naja, dann kam auch Mikey runter in den Keller und wir unterhielten uns.", verrät sie ihr, doch ihrer Freundin ist gerade nicht klar, warum sie da so ein Geheimnis daraus machen will. "Und? Was ist daran so schlimm?", "Das war ja noch nicht alles.", meckerte die dunkelhaarige lachend und führt fort. Sie erzählt ihr von der überlaufenden Maschine, von der Putzaktion und natürlich auch von seiner Aktion, den Boden mit seinem Shirt zu wischen. Die tätowierte fängt an zu lachen. "Uuuuuhhh.", kommt als weitere Reaktion von ihr und Ava kann sich einfach nicht helfen, denn ihr Gesicht bekommt langsam eine leichte Röte. Es geht ihr einfach nicht aus dem Kopf. Warum eigentlich nicht? Ihrer Freundin fällt sofort auf, dass irgendwas mit ihr nicht stimmt und spricht sie auch drauf an. "Ava, ist alles gut bei dir?", "Ehrlich gesagt weiß ich das nicht so ganz. Ich kann das einfach nicht vergessen.", gibt sie ihr gegenüber zu, während beide vor den großen Tiefkühltruhen stehen. Jetzt ist die Neugier der silberhaarigen richtig geweckt. Sie lehnt sich mit ihrer Hüfte an die Truhe und beugt sich leicht zur Seite, um ins Gesicht der jungen Frau zu blicken, denn diese guckt gerade in die Kühlung und sucht sich einen Eisbecher aus. "Wie meinst du das?", hakt sie nach. "Ich weiß es nicht...", kommt von ihr leise und auch auf eine abwesende Art. "Was weißt du nicht? Du musst es doch wissen.", bohrt sie weiter. "Ich weiß nicht welche Sorte Eis ich nehmen soll.", "Ava! Jetzt komm schon! Konzentrier dich auf's wesentliche!", befielt sie ihr lachend. Auch die Suchende muss anfangen zu lachen. "Das tu ich doch! Die Entscheidung beim Eis ist immer schwer!", sagt sie und meint es dabei auch sehr ernst. "Jetzt mal im Ernst, kann das vielleicht sein das du und Mikey, bzw. du dich in Mikey...", möchte sie ihre Vermutung äußern und wird dabei unterbrochen. Die Fahrerin guckt zu ihr und ihre Mimik verrät das sie ernst, aber dennoch unsicher ist. "Ich weiß es nicht, Sam. Und dabei meine ich jetzt nicht das Eis. Gestern gab es eine Situation wo irgendwie alles anders war als sonst. Ich kann es einfach nicht erklären.", versucht sie ihr zu verstehen zu geben. Die silberhaarige seufzte, während sie sich wieder um 90 Grad dreht und wieder mit ihrer Freundin zusammen auf das viele Eis blickt. "Na dann, willkommen in meiner Welt.", klopft sie mit ihrer linken Hand auf ihre rechte Schulter. Das Schweigen ihrer Mitbewohnerin bestätigt schon einiges. "Was haben diese Way's nur an sich?", fragt die Neustudentin verzweifelt. "Ich habe keine Ahnung... dafür weiß ich endlich welches Eis ich haben möchte. Weißt du schon eins?", wundert Ava sich, da ihre Freundin noch gar nicht gewählt hat, aber auch irgendwie nicht sucht. "Ich weiß es schon seit wir die Idee im Auto hatten. Habe es nur noch nicht aus der Truhe genommen. Das wäre in der Zeit ja geschmolzen.", erklärt sie ihr. "Das wird es eh im Auto.", weist die dunkelhaarige sie mit einem stumpfen Ton und Mimik sie drauf hin. "Hast auch wieder recht.", muss sie zugeben und nimmt ihr Eis nun auch aus dem Kühlfach. Die zwei Frauen holen sich noch jeweils eine Flasche Eistee und dann verlassen sie den Laden wieder. Schnell setzen sie sich ins Auto, um von der Klimaanlage profitieren zu können. Die Fahrerin startet das Auto und dann machen sich die beiden auf den nach Heimweg.
 

Dort angekommen gehen sie schnell in die Wohnung. Dort ist es zwar auch warm, aber nicht so wie draußen. Das Eis ist bereits schon fast geschmolzen. Somit dauert es noch bis sie in dem Genuss dessen kommen können. Sam ist voll bepackt mit dem Einkauf, während Ava die Wohnungstür aufschließt. Sie betreten diese und machen sich auf den direkten Wege in die Küche. "Boah, ich zieh mir gleich mein Bikini an. Das hält doch keiner aus hier.", jammert die silberhaarige und ihre Mitbewohnerin stimmt ihr dabei völlig zu. "Ich mach mit!". Die Studentinnen sind schon in der Küche angekommen, bis sie merken, das sie gar nicht alleine sind. Ihre Blicke gehen gen Wohnzimmer, wo Mikey auf dem Sofa sitzt und den Controller der XBox in der Hand hält. Bekleidet ist er nur mit einer dunkelblauen Badeshorts. Sofort erhöht sich wieder der Puls von Ava und wenn ihr nicht schon so warm genug wäre, würde ihr es jetzt mit Sicherheit. Sam bekommt sofort ein gehässiges Grinsen ins Gesicht und räumt dabei die Sachen in den Kühlschrank. Allein schon damit keiner ihre Mimik sieht, aber sie kann es sich einfach nicht verkneifen. "Oh, Hi.", kommt dann endlich mal eine Begrüßung von der dunkelhaarigen. "Hi Mikey.", begrüßt dann auch die andere und schließt den Schrank wieder. "Hi ihr zwei.", erwidert er und steht auf. 'Jetzt kommt er auch noch hier hin', denkt sich die Kunststudentin und ihr Herz klopfte etwas schneller als zuvor. "Wo ist Gerard?", versucht sie sich mit der Frage, an den Mann, abzulenken. Dabei gehen die Frauen zur Theke und setzen sich auf die Hocker. Sam nimmt den Gurt ihrer Umhängetasche, die sie noch um hat. Da sie mit dem Einkauf bepackt war, konnte sie sie jetzt erst abnehmen. Mikey steht nun auf der anderen Seite der Kochinsel. "Der ist sich unter der Dusche abkühlen. Die Klimaanlage von Frank's Karre geht doch nicht mehr.", erzählt er ihnen und öffnet dabei den Kühlschrank und nimmt sich eine Dose Cola raus. "Was funktioniert eigentlich noch nicht an dem Ding?", fragt die tätowierte lachend. "Frag mal lieber was noch funktioniert. Das geht schneller aufzuzählen.", schlägt er ihr ernst vor und öffnet die Dose. Die braunhaarige sagt schon lange nichts mehr. Sie kann einfach nicht. Wie er dort, ihr gegenüber steht, und das Getränk auf macht. Es ist so warm das die Cola schon nach kurzer Zeit beschlägt und sich kleine Tropfen bilden. Er setzt an zum trinken. Dabei tropft der Tau auf seinen Oberkörper und einige Schweißperlen Rinnen an seiner Schläfe herunter. Ava kann sich nicht helfen. Sie kann da einfach nicht weggucken und beißt sich schon leicht auf die Lippen. Mit einem Schlag ist die sonst so taffe Frau, wie versteinert. Immer hat sie sich gefragt, was die Frauen immer so toll an den Mann in der Coca Cola Werbung finden. Wieso diese immer so am schmachten sind. Gerade fühlt sie sich wie in mitten dieser Werbung. Wie er dort steht und sie mit seinem ganzen Erscheinungsbild fast magisch anzieht. Dann hört er auf und nimmt die Dose wieder von seinem Mund. Die dunkelhaarige ist immer noch am gaffen, bis ihre Freundin sie mit einem Stoß, mit dem Ellenbogen, sie wieder in die Realität zurück holt. "Was?", fragt sie irritiert. "Was was?", stellt die silberhaarige als Gegenfrage. "Ich... ich muss hier weg.", sagt sie irgendwie panisch, steht auf und macht sich auf den Weg in ihr Zimmer. Dabei kommt Gerard ihr entgegen. "Hi Ava.", begrüßt er sie. Als Gruß bekommt er nur ein plumpes 'Hi' bevor sie in ihren Raum geht und die Tür hinter sich schließt. Die tätowierte schaut ihr noch kurz hinter her und kommt aus dem grinsen einfach nicht mehr raus. So hat sie ihre Freundin noch nie erlebt. Dann betritt Gee die Küche und plötzlich weiß Sam wie es ihrer Freundin gerade ergangen sein muss. Das gefällige Grinsen flieht aus ihrem Gesicht, denn der junge Mann steht, in schwarzer Badeshorts und einem weißen Handtuch um seinem Hals, vor ihr. Von seinen Haarspitzen tropft vereinzelt noch Wasser herunter, so nass sind sie noch. Auch auf seiner Brust verharren Wassertropfen. Zum ersten Mal sieht die silberhaarige ihren Mitbewohner ohne ein Shirt. So ganz oben ohne. Er gefällt ihr ja nun schon seit den ersten Tag an, aber das macht es jetzt nicht besser. Im Gegenteil, es fühlt sich so an, als ob sich Sam noch mehr in ihn verliebt. Für sie ist er so wie er vor ihr steht einfach perfekt. Ein leicht durchtrainierter Oberkörper mit einem kleinen Sixpack. Nicht zu viel und auch nicht zu wenig. Eigentlich genau die gleiche Statur wie sein Bruder sie hat. "Hab ich irgendwas verpasst? Wieso hat sie es so eilig?", möchte der schwarzhaarige von den beiden wissen. Sein Bruder guckt ihn nur ahnungslos an und zuckt mit den Schultern. Erwartungsvoll schaut er seine Mitbewohnerin an, doch die kann nun wirklich nichts mehr tun. "Ich muss auch mal weg.", sagt sie und steht hastig auf. Dabei stolpert sie über ihre Tasche und ist auf dem besten Wege sich so richtig lang zu legen, doch Gerard fängt sie gerade noch so auf. "Ist alles in Ordnung?", möchte er von ihr wissen, doch sie gibt ihm keine Antwort. Sie guckt nur leicht geschockt. Gerade realisiert sie, das sie in einen Armen ist und ihr Gesicht auf seinem nackten Oberkörper liegt. Ihre Hände liegen, rechts und links von ihrem Kopf, auf seiner Brust. Langsam stößt sie sich von ihm weg und guckt ihn an. Ihr Gesicht muss schon so Rot wie eine Ampelleuchte sein. "Ja... ja... alles gut.", antwortet sie ihm etwas abwesend. Dann lassen sie sich los und Sam geht hastig in Richtung Zimmer. "Du hast deine Tasche hier noch! Brauchst du sie nicht?", ruft der ältere der beiden Brüder ihr hinterher. "Nein!", kommt laut und lapidar von ihr zurück und dann hört man nur noch eine Tür zuknallen. Die Männer gucken sich an und verstehen rein gar nichts mehr. "Was ist nur los mit denen?", fragt er den jüngeren. ".Keine Ahnung. Sonnenstich oder sowas.", vermutet er stumpf und geht dabei an ihm vorbei. "Ne Runde Halo?", schlägt Mikey vor und schmeißt sich dabei aufs Sofa. "Da fragst du noch.", kommt von Gee zurück und setzt sich neben ihn. Und so fangen die Geschwister an zu zocken.

Die silberhaarige lässt sich auf ihre Matratze fallen und starrt die Decke an. Irgendwie ist sie gerade geflasht von gerade eben und sie vermutet, dass es ihrer Mitbewohnerin bestimmt nicht anders geht. 'Ava... ach ja! Wir wollten ja ein Film bei ihr gucken.', fällt ihr plötzlich gedanklich wieder ein. Sie steht auf und zieht sich eben ihren schlichten, Türkisfarbenen Bikini an und noch eine passende, sehr kurze Shorts. Langsam öffnet sie ihre Tür, aber nur einen kleinen Spalt und wirft ihren Blick erst einmal in die Küche. Als sie dort keinen sieht, huscht sie schnell raus und stoppt dann vor Ava's Zimmer. Die tätowierte klopft an und wartet ungeduldig auf eine Antwort. Als sie diese bekommt, betritt sie schnell das Zimmer und schließt die Tür hastig hinter sich. Dann atmet sie tief durch. „Oh... mein... Gott! Das war so was von peinlich!“, platzt aus der silberhaarigen heraus, während sie noch angelehnt an der Tür steht. Die andere junge Frau sitzt im Schneidersitz auf ihrem Bett und hat gerade ihren Laptop hochgefahren. Auch sie hat sich schon ungezogen und trägt nun ihren schwarzen Bikini, welcher auch schlicht ist. „Wem sagst du das?! Das war mehr als peinlich. Was die wohl von uns denken, jetzt?“, stellt sie als Fangfrage, denn eine Antwort will sie darauf nicht wirklich bekommen. „Nichts! Das sind Männer.“, bekommt sie dennoch eine von ihrer Freundin und das sehr stumpf. Dabei geht sie auf das Bett zu und setzt sich neben Ava. „Hast Recht... aber ich werde es jetzt nie wieder vergessen.“, ist sie verzweifelt. Dann erzählt ihr Sam, was kurz danach geschehen ist und die braunhaarige fängt laut das Lachen an. „Ja, lach ruhig. Irgendwann kommt der Tag, da werde ich über dich lachen.“, droht sie ihr ernst, aber dennoch spaßig. „Ich glaube nicht.“, lacht sie immer noch. „Ja komm, ist gut jetzt. So lustig war's jetzt auch nicht. Was gucken wir jetzt?“, versucht sie ein anderes Thema anzuschneiden, was ihr auch so teilweise gelingt. Die jungen Frauen suchen nach einem Film, aber zwischendurch müssen sie einfach lachen. Als sie dann einen gefunden haben, machen sie es sich bequem und fangen an zu gucken. Ihre Eiscreme und ihr Eistee geraten dabei gerade in Vergessenheit.
 

Eine gute Stunde ist nach der komischen Aktion der Frauen vergangen und Gerard und Mikey sind noch fleißig am zocken. Gerade machen sie eine kurze Pause und der ältere der beiden geht in die Küche und wirft ein Blick in den Kühlschrank. „Wenn ich nicht mehr zurückkommen sollte, bin ich in den Kühlschrank gekrochen. Mein Gott ist das geil kühl hier vor.“, schwärmt er und erblickt dabei den Eistee. „Oh, wir haben ja Eistee.“, sagt er freudig und nimmt eine der beiden Flaschen aus dem Schrank. „Ja, den haben die Mädels mitgebracht und Eiscreme auch noch.“, verrät sein Bruder. Da fackelt Gee nicht lange und öffnet das Gefrierfach. Er holt den ersten Pott, den er sieht, heraus und schließt wieder alles. Auf den Weg zum Sofa, entnimmt er noch zwei Esslöffel aus einer der Schubladen. Alles stellt er auf den ramponierten Tisch. „Ähm, ich glaube das haben die sich für sich geholt und nicht für uns.“, weist Mikey ihn darauf hin. „Ja, das geht schon klar. Da ist ja noch was im Kühlschrank.“, erklärt der schwarzhaarige ihm. „Wenn du das sagst...“, kommt nur etwas ungläubig von seinem Bruder, der sich dann wieder der Xbox widmet, während Gerard den Pott öffnet und die ersten Löffel daraus isst.

Zur gleichen Zeit im Zimmer von Ava. Der halbe Film ist schon durchgelaufen, als sie die Kühlschranktür hören und sich darauf hin panisch angucken. „Unser Eistee!“, sagen sie gleichzeitig und springen vom Bett auf. Dann rennen sie ins Wohnzimmer, wo die Männer sitzen und ihr Mitbewohner gerade den erfrischenden Tee in der Hand hält, während sein Bruder eine Wasserflasche hat. Die dunkelhaarige stellt sich vor ihm. „Das ist unser! Kauf dir selber einen!“, zischt sie ihn an, mit der Hoffnung er stellt ihn wieder auf die Glasplatte. Doch das Gegenteil passiert, denn der junge Mann nimmt seine rechte Hand und nimmt den Verschluss in diese, mit der Absicht ihn zu öffnen. Die Kunststudentin merkt sofort das er es ernst meint. Sie geht blitzschnell in ihr Zimmer und kommt schnellen Schrittes wieder, bewaffnet mit einer Wassersprühflasche. Diese hält sie ihm vor sein Gesicht. Der braunhaarige und die tätowierte wissen nichts zu machen und beobachten das ganze Spektakel. Es erinnert gerade an einen Western. „Gerard, wag es dir diese Flasche auf zu machen!“, droht sie ihm, doch er sagt nichts darauf. Nur sein Blick ist auf sie gerichtet. „Ich warne dich!“, sagt sie nun ernster und blickt ihn dabei scharf an. Auch er guckt sie immer noch an und lässt auch nicht von dem Getränk. Mikey und Sam gucken gespannt zu. Keiner weiß was als nächstes passieren wird. Stille. Nur die Blicke der beiden sprechen tausend Bände. Ava guckt immer schärfer und plötzlich hören die vier es. Das knacken des Verschlusses. „GERARD!“, schreit die Studentin leicht sauer und sprüht ihm reflexartig eine Ladung Wasser ins Gesicht. Kurz bleibt er so sitzen, doch dann macht er eine schnelle Bewegung Richtung seinen Sitznachbarn und reißt ihm die Flasche Wasser aus der Hand. Eigentlich wollte er gerade einen Schluck daraus trinken und verharrt auch weiter in der Position. Wie in einer kleinen Schockstarre. Seine Mitbewohnerin weiß jetzt was sie jetzt machen muss: fliehen! Und das tut sie dann auch. Der schwarzhaarige rennt mit der Flasche hinter ihr her. Beide an Sam vorbei, in die Küche, wo er sie dann auch erwischt und ordentlich eine Ladung drüber kippt. Sie schreit kurz lachend auf und dann geht es so weiter. Sie jagen sich durch die ganze Wohnung, während Mikey und Sam nur passiv daran beteiligt sind. Irgendwann ist dann auch die Wasserflasche leer und der junge Mann mit den schwarzen Shorts hat nun ein neues Ziel: die Sprühflasche. Im Grunde genommen könnte er auch aufhören, da die dunkelhaarige schon ziemlich nass ist, während er so gut wie trocken ist. Doch sie hat den Krieg angezettelt. Die zwei WG Mitglieder kommen wieder ins Wohnzimmer gerannt. Ava steht mit dem Rücken zu den jüngeren von beiden, der immer noch auf dem Sofa verweilt. Was sie allerdings nicht mitkriegt, ist das Gee ihn, mit Hilfe seiner Mimik, um Hilfe bittet. Plötzlich wird sie von hinten gepackt. Der braunhaarige hat seine Arme um ihren Bauch gelegt und hält sie richtig fest und nah an sich. Die junge Frau hält kurz inne und weiß gerade nicht was sie machen soll. Von jetzt auf gleich ist sie ihm auf einmal so nah. Ihr Herz schlägt schon schnell, dadurch das sie mit ihrem Mitbewohner durch die ganze Wohnung gerannt ist, doch nun es schaltet noch einen Gang höher. Abrupt wird sie aus ihren Gedanken gerissen, da der große Bruder versucht ihr die Flasche abzunehmen. „Neeeeeein!!! Mikey lass mich looooos!“, schreit sie lachend und versucht sich dabei aus seinem Griff zu lösen, was ihr aber nicht gelingt. Gleichzeitig muss sie noch die Flasche verteidigen. „Lass die bloß nicht los! Gib mir die Flasche!“, befielt Gerard auch lachend. Sein Bruder muss auch lachen und lässt die Kunststudentin auch nicht los, so sehr sie sich auch wehrt. Er hält sie noch ein bisschen fester und hebt sie dann etwas an, sodass sie mit den Füßen in der Luft hängt und sich nicht mehr abstützen kann. Im Grunde genommen ist sie gerade völlig Hilflos. „MIKEY!!!! Lass mich runter!!!“, schreit sie weiter lachend. „Ihr seit so hinterlistig!“, hängt sie noch hinten dran.

Während die drei um die Sprühflasche kämpfen, geht Sam leise in die Küche zum Kühlschrank. Die sind so mit sich selber beschäftigt, dass sie die andere junge Frau komplett vergessen. Sie öffnet den Schrank und nimmt daraus eine eiskalte, volle Wasserflasche. Sie dreht diese auf und schleicht sich an den schwarzhaarigen an. Dadurch das sich ihre Freundin so stark wehrt, bekommen sie immer noch nichts mit. Die silberhaarige hat sich erfolgreich und unbemerkt ihn genähert. Sie nimmt die volle Flasche und kippt sie ihm über seinen Kopf. Von der einen Sekunde auf die andere frieren alle ihre Bewegungen ein und Gerard zieht seinen Kopf ein, weil es einfach tierisch kalt ist. Mikey und Ava verharren in ihrer jetzigen Position, nur das die junge Frau dabei wieder auf dem Boden steht. Ihre Augen sind aufgerissen, so fassungslos sind sie gerade. Auch sind sie auf die Reaktion von Gee gespannt, der immer noch etwas nach Luft schnappte, wegen der plötzlichen Kälte. Er fasst sich wieder und dreht sich langsam zu ihr um. „Na warte...“, droht er leise. „Sam, lauf!!!“, ruft ihre Freundin urplötzlich und auch sie sieht es ein, dass es wohl das Beste ist, was sie gerade machen kann. Blitzschnell dreht sie sich um und will gerade losrennen, da hat er sie aber auch schon gepackt. Auch er hält sie kurz am Bauch fest, dann geht er in die Knie und legt sie sich über seine linke Schulter. Dann rafft er sich, mit ihr zusammen, wieder hoch und geht in den Flur. „Gee! Lass mich runter! Was hast du vor? GEEEEE!!!“, fängt jetzt auch die tätowierte an lachend zu schreien. Doch der junge Mann sieht es gar nicht ein, es zu verraten. Als er dann aber die Badezimmertür öffnet, kann sie sich schon denken was er vor hat. „Nein!!! Neeeeeeheeeein!!!“, brüllt sie weiter lachend und sich wehrend. Als ihr Mitbewohner an der Badewanne angekommen ist, geht er wieder leicht in die Hocke um sie herunter zulassen. Da steht nun die junge Frau und versucht aus der Badewanne heraus zukommen, doch er drückt sie, mit seiner rechten Hand, immer wieder zurück. Mit seiner linken Hand geht er zum Wasserhahn und betätigt den Mechanismus, der den Duschkopf anstellt. „Gerard, bitte nicht!!! Bitte Gerard!!!“, fleht sie ihn an. Doch das interessiert ihn gerade herzlich wenig. Das einzige was er macht, ist sie hinterhältig anzugrinsen, dann dreht er den Hahn auf kalt und dreht ihn voll auf. Die silberhaarige steht direkt darunter und versucht sich dem Wasser immer wieder zu entziehen, doch der junge Mann bleibt hart und hält sie immer weiter fest. Er ist sogar schon fast mit unter Dusche, damit sie nicht abhaut. Die junge Frau schnappt etwas nach Luft, da es das kalte Wasser bei ihr hervorruft. Beide fangen an zu lachen, als sie sich wieder gefasst hat, und irgendwie findet sie das Wasser gar nicht mehr so schlimm. Ganz im Gegenteil, sie genießt den Moment gerade. Das Wasser plätschert auf die zwei herab und sie hören langsam auf zu lachen, nur ein Grinsen bleibt den beiden auf den Lippen. Dabei gucken sie sich in die Augen und bewegten sich nicht. Mittlerweile hat er sie auch schon losgelassen. Sie hat also gerade die Möglichkeit, den Hahn abzudrehen, doch das tut sie nicht. Aus heiterem Himmel klopft es an der WG-Tür und die zwei werden aus dem jetzigen Augenblick gerissen. Der Mann mit den schwarzen Shorts dreht das Wasser ab, aber dabei bleibt sein Blick bei der jungen Frau. Dann dreht er sich um und geht zur Tür. Langsam öffnet er diese und eine alte Dame steht davor. Ihr Gesicht ist faltig und ihre Haare grau, kurz und lockig. „Oh, hallo Misses O'Donald.“, begrüßt der junge Mann die Dame freundlich und mit einem Lächeln. „Hallo Mister Way.“, grüßt sie zurück. „Ist alles in Ordnung bei Ihnen? Ich höre andauernd Schreie und...“, stoppt sie die Frage, als sie ein Blick in die Wohnung wirft. „Sind sie am wischen? Mister Way, sie dürfen nicht so viel Wasser nehmen. Sie setzen noch die Wohnung unter Wasser oder waren sie duschen?“, fragt die alte Frau sich schon fast selber, da sie sich, das was sie gerade sieht, nicht erklären kann. Auch Sam ist aus der Dusche gekommen und geht auch an die Tür. Sie will gern wissen wer das wohl ist. Die einzigen Nachbarn die sie bis jetzt kennt, sind die Jungs. Sie stellt sich neben ihren Mitbewohner. Die Nachbarin guckt die junge Frau an und sieht das diese komplett nass ist. „Ooooh, ich wollte nicht stören.“, kommt auf einmal von der älteren Dame grinsend. „Oh nein, sie stören keines Wegs. Mein Name ist Sam Lawrence.“, stellt sie sich mit ihrem ganzen Namen vor, da sie bereits mitbekommen hat, das sie sich siezen. „Sehr erfreut Miss Lawrence. Ich bin Margret O'Donald.“, stellt auch sie sich vor und reicht ihr die Hand. „Misses O'Donald wohnt rechts von uns. Sie war zwei Wochen im Urlaub.“, erklärt der schwarzhaarige der Neustudentin. „Wie war denn ihr Urlaub?“, ist er höflich und hakt nach. „Lenken sie nicht ab, Mister Way. Ist das ihre neue Freundin?“, möchte sie von dem jungen Mann und zwinkert ihm zu. Die beiden gucken plötzlich etwas geschockt. „Oh nein, nein. Nein.“, stammeln Gee und Sam sich etwas zusammen und grinsen dabei verschmitzt. „Oh wie Schade. So ein hübsches Mädel. Da muss man sich doch ran schmeißen.“, rät sie ihm. Die Studenten stehen nebeneinander und man kann an ihrer Mimik und Haltung sehen, das es für beide etwas unangenehm ist. Der junge Mann versucht nochmal das Thema zu wechseln. „Möchten sie vielleicht reinkommen und einen Kaffee trinken?“, bietet er ihr an. „Oh nein, vielen Dank. Machen Sie mal weiter sauber oder was auch immer sie hier gemacht haben. Ich wünsche Ihnen noch einen angenehmen Tag und viel Spaß.“, lehnt sie sein Angebot dankend ab. „Danke, das wünschen wir Ihnen auch Misses O'Donald.“, dankt die tätowierte der alten Frau. Dann geht sie auch wieder und der Kunststudent schließt die Tür.

Ohne weiter darüber zu sprechen, geht Gerard wieder zurück ins Wohnzimmer zu Ava und seinem Bruder. Sam holt noch schnell ein Handtuch für sich und folgt ihm dann. Die anderen beiden stehen leicht ahnungslos im Wohnzimmer. „Wie lange das jetzt dauert das alles trocken zu bekommen.“, schimpft die dunkelhaarige leicht. „Du hast doch angefangen.“, meckert ihr Mitbewohner zurück. „Im Grunde genommen hast du angefangen.“, stellt sie klar. „Da hat sie wiederum recht.“, fällt ihm sein Bruder in den Rücken. „Danke Mikey... mein einziger Bruder... das zu dem Thema das Blut dicker als Wasser sei...“, sagt er enttäuscht und schüttelt seinen Kopf. „Hör auf zu spinnen, lass dir lieber was einfallen.“, lacht Sam. „Leute, Leute, wir haben es über 40 Grad da draußen. Balkontür und Fenster auf und Ruck Zuck ist alles trocken.“, erklärt er seinen Plan und geht dann auch zu dieser Tür und öffnet sie. „Man, du kannst echt von Glück sprechen, dass es heute so warm ist.“, sagt die Kunststudentin im zweiten Semester und geht dabei in ihr Zimmer, um auch ihr Fenster zu öffnen. Auch die silberhaarige geht und macht ihres auf. Die ganze warme Luft kommt nun in die Wohnung, doch sein Plan geht auf. So langsam fängt der Boden an zu trocknen. „Wollen wir dann unseren Film weiter gucken?“, fragt Ava bei ihrer Freundin an. „Ach ja, der Film ist ja noch an.“, fällt ihr dann auch wieder ein. „Und wir zocken weiter.“, wirft Gerard in den Raum und setzt sich auf's Sofa. „Aber den Tee und die Eiscreme nehmen wir mit. Der Kampf sollte ja jetzt nicht umsonst gewesen sein.“, bestimmt die tätowierte, geht zu dem Tisch und nimmt die zwei Sachen. Die andere junge Frau geht währenddessen zum Kühlschrank um die andere Portion zu holen. „Jaja, tut was ihr nicht lassen könnt. Wir verdursten hier elendig!“, ruft der schwarzhaarige hinter her, da die zwei schon auf den Weg zu Ava's Zimmer sind. „Macht euch ein Bier auf!“, schreit diese dann auch zurück und Gee's Blick richtet sich sofort zu seinem Bruder, der mittlerweile wieder bequem auf dem Sofa sitzt. „Bier hört sich echt gut an.“, muss er zugeben. „Wieso sind wir da nicht vorher drauf gekommen?“, fragt der ältere sich schon fast selber. „Ich weiß nicht. Vielleicht warst du einfach Eisteeblind. Das er dich einfach in den Bann gezogen hat.“, versucht der jüngere es zu erklären. Der andere Way kneift seine Augen zusammen. „Das könnte natürlich sein.“, „Jetzt quatsch nicht und hol Bier.“, befielt er ihm und drückt ihn mit seiner linken Hand schon fast von der Couch runter. „Ja, ja!“, kommt nur von ihm. Dann steht er auf und holt den beiden jeweils ein Bier. Dann setzten sie ihren Zockertag fort.

Ein Tag am Meer

Dienstag:
 

Der gestrige Tag verlief dann recht still. Die Jungs zockten bis spät abends und nachdem die Mädels den Film zu Ende guckten, machte sich Sam in ihr Zimmer und arbeitete weiter an ihrem Studium. Heute ist es nicht mehr so warm wie gestern. Die Nadel des Thermometer steht auf 29 Grad. Zwar immer noch warm, aber das Wetter lädt gerade dazu ein, zum Strand zu gehen. Wie immer sind alle verstreut. Gee ist bei Frank und Ray. Mikey und Ava in der Küche und schreiben die Arbeit weiter und Sam ist, wie meist, in ihrem Zimmer und tut das gleiche wie Mikey. Es herrscht eine angenehme Stille in der WG. Die zwei in der Küche lesen und schreiben konzentriert, denn der braunhaarige hat nur noch 6 Tage Zeit. Dann muss alles komplett ausgedruckt sein und abgegeben werden. Plötzlich wird die Ruhe unterbrochen, da Frank, Ray und Gerard die Wohnung stürmen. Der kleine junge Mann hat nur eine Badeshorts an. Diese ist azurblau, mit weißen Hawaiiblumen darauf. Auf den Kopf trägt er einen Strohhut und seine Akustikgitarre trägt er mit einem Umhängegurt an der Seite. Ray folgt ihm leise in die Küche. Auch er trägt eine Badeshorts, welche mit verschieden Brauntönen kariert ist. Darüber hat er ein schlicht, weißes Shirt an. Dann betritt auch Mikey's Bruder den Raum. Auch er hat schon die Shorts von gestern an und darüber ein schwarzes Tank Top mit der Aufschrift "Look alive sunshine", in weiß. Im Gegensatz zu den anderen, hat er noch seine Sonnenbrille auf. "Jo Leute, macht Feierabend. Jetzt geht's zum Beach!", fordert der tätowierte seine Freunde auf. Die zwei Kunststudenten, die gerade an der Arbeit hängen, gucken sich verdutzt an. "Aber wir haben vor einer Stunde gerade mal angefangen.", klärt der jüngere der beiden Way's, etwas überrumpelt, auf. "Scheiß was drauf! Heute ist der einzige Tag wo alle frei haben und das Wetter lädt doch ein ans blaue Meer zu gehen.", will Frank sie von der Idee überzeugen. Mikey guckt fragend zu der jungen Frau. So als ob er sie um Erlaubnis bitten möchte. "Also mir ist das egal. Musst du wissen.", kommt nur als Reaktion von ihr. "Alles klar, wir kommen mit.", geht er auf den Vorschlag ein, räumt schnell seine Sachen zusammen und geht dann in die andere Wohnung, um sich um zuziehen. "Ok, das war mal eine schnelle Entscheidung.", kommentiert die Studentin im zweiten Semester Mikey's Abgang und steht dabei auch vom Hocker auf. "Ich geh dann mal meine Sachen packen und umziehen.", gibt sie den Jungs dann noch Bescheid. "Wo ist Sam?", will der schwarzhaarige dann noch von seiner Mitbewohnerin wissen, bevor sie in ihrem Zimmer verschwindet. "Wo ist die wohl?", ruft ihm die junge Frau noch zu. "In ihrem Zimmer, an ihrer Arbeit... wie immer.", beantwortet er ihre Fangfrage. Ava ist nun in ihrem Zimmer verschwunden und Gee geht an die Tür von Sam's Zimmer. Er klopft an und als ihm eine Antwort entgegen kommt, betritt er den Raum. "Ah Hi, du bist's.", kommt irgendwie gelangweilt, aber auch konzentriert von der tätowierten. "Freut mich auch dich zu sehen.", sagt er leicht pampig, was er aber natürlich nicht so meint. Die gefühllose Begrüßung tut ihr auch gerade echt leid und entschuldigt sich auch sofort bei ihm. "Tut mir leid, Gee. Die Arbeit macht mich echt fertig gerade.", versucht sie ihm zu erklären. "Gerade? Die macht dich schon die ganze Zeit fertig.", lacht er. "Dafür haben wir jetzt aber auch die beste Lösung!", preist er ihr an und sie guckt ihn fragend an. "Und die wäre?", "Strand, Sonne und Meer!", klärt er sie dann auf, doch Begeisterung sucht man gerade vergeblich in dem Gesicht der jungen Frau. "Oh nein, nein! Ich kann nicht. Ich bin in den letzten Zügen und will das endlich fertig kriegen. Können wir das nicht verschieben? Davon mal abgesehen muss ich heute arbeiten.", rechtfertigt sich die silberhaarige. "Heute ist der einzige Tag in der Woche wo wir alle frei haben. Und was die Arbeit angeht, so ewig lange bleiben wir da jetzt auch nicht. Mikey kommt auch mit.", klärt er sie auf, doch sie macht immer noch keine Anstalten ihre Meinung zu ändern. "Mikey hat auch Hilfe von Ava.", versucht sie sich weiter raus zureden. "Ich kann dir auch helfen. Ich hatte das Thema letztes Semester auch.", lenkt der junge Mann sofort ein. Sam verharrte kurz in ihrer jetzigen Position und man kann ihr förmlich ansehen, das sie ins überlegen kommt. "Nein... nein, das möchte ich nicht. Ich will diese Arbeit alleine schaffen.", lehnt sie dann sein Angebot ab. Gerard seufzt genervt, verdreht seine Augen und geht dann auf sie zu. „Dich muss man auch zu deinem Glück zwingen.“, sagt er nur flach und greift, mit seiner rechten Hand, plötzlich nach ihrem linken Handgelenk. Leicht erschrocken guckt die junge Frau auf ihre Hand und dann zu ihm. Was soll das denn nun? Was hat er vor? Auf seinen Lippen kann sie eine gemeine Grinse erkennen und dann merkt sie, wie er sie zu sich zieht. Durch seine Kraft, muss sie von ihrem Stuhl aufstehen. Auf beiden Beinen stehend, versucht sie nun gegen zu halten. „Gee, hör auf! Was soll das???“, fragt sie ihn lachend. „Du kommst jetzt mit! Raus, an die frische Luft und ab ins Wasser!“, befehlt er ihr schon fast und denkt dabei nicht mal daran, sie loszulassen. Sie versucht weiterhin sich zu wehren, doch gelingt es ihr nicht so recht. Beide sind schon fast im Flur angekommen. „Gee, lass mich los! Bitte!“, fleht sie ihn weiterhin lachend an. Auf einmal hält er inne, ließ locker, dennoch nicht los. „Ich lasse dich erst los, wenn du mitkommst.“, schlägt er seiner Mitbewohnerin als Deal vor. Nun seufzt sie und resigniert. „Ok, ich komme mit.“, „Super, wir sind in der Küche solange.“, verrät er ihr, lässt sie los und verlässt dann ihr Zimmer. Sam lächelt verschmitzt. Sie findet es toll, wie er sie immer irgendwo dabei haben will, doch ist es für sie auch nicht so leicht. Immer kommt ihr der Samstag in den Sinn. Das schicke Date zwischen ihn und Babs. Vielleicht macht er es auch nur, weil er ein Ehrenmann ist und das hält was er verspricht. Vielleicht wird der Abend auch so verlaufen, das er mit ihr nach Hause geht. Für Sam bleibt wohl nichts anderes übrig, als abzuwarten und die Zeit mit ihm zu genießen. Wer weiß, eventuell wird es bald nicht mehr möglich sein. Das alles geht der jungen Frau gerade durch den Kopf, während sie ihren Rucksack packt. Als dann endlich alle fertig sind, machen sie sich auf dem Weg zum Strand.
 

Nach guten 40 Minuten mit der Metro, kommt die Gruppe vor dem Santa Monica Pier an. Von dort aus müssen sie noch ein Stück laufen, bis sie einen Platz finden, der ihnen gefällt. Dort lassen sie sich auch nieder und verteilen die Handtücher auf dem Sand. Ray hat noch einen kleinen Sonnenschirm mitgenommen, da es dort keine Aussicht auf Schatten gibt. Es dauert auch nicht lange und die Jungs findet man nur noch im Wasser. Die zwei Frauen bleiben erst noch draußen und passen auf die Sachen auf. Ava liegt auf dem Rücken, auf ihrem Handtuch. Mit der Sonnenbrille auf der Nase und den Beinen angewinkelt, lässt sie sich von der Sonne bräunen. In der Zwischenzeit kramt die silberhaarige aus ihrem Rucksack, dass Buch, was sie von Gee bekommen hat. Damit legt sie sich auf dem Bauch, unter dem Sonnenschirm. Mit ihren Ellenbogen stützt sie sich ab und fängt an zu lesen. Es vergehen knapp fünf Minuten und keiner der beiden sagt was. Das kommt der dunkelhaarigen etwas komisch vor und entscheidet sich mal ein Blick auf ihre Freundin zu richten, welche rechts von ihr liegt. Als sie sieht, das Sam schon wieder am lernen ist, nimmt sie ihre Brille in die Hand und schiebt sie nach oben. „Du hast nicht ernsthaft dein Buch mitgenommen?!“, fragt sie sie entrüstet. „Ich hab Gee nur gesagt das ich mitkomme, nicht das ich hier nichts machen werde.“, verrät sie grinsend. „Ich glaube nicht das es das Ziel von ihm war.“, erklärt die Studentin im zweiten Semester, dem Ersti. „Du sollst dich mal entspannen. Genieße doch einfach mal den Tag. Ich glaube das will er.“, führt sie fort. Die tätowierte lässt von ihrer Lektüre und guckt zu ihrer Freundin. „Weißt du, ich frag mich langsam, warum er das macht.“, äußert sie ihr Unwissen. „Naja, er hat dich halt gern um sich und er möchte das es anderen gut geht. Du stresst dich einfach ein bisschen zu viel mit der Arbeit. Vielleicht war es ihm deswegen so wichtig, das du mitkommst.“, erläutert sie. Sam schlägt plötzlich das Buch zu und legt es vor sich nieder. „Weißt du Ava, eigentlich kenne ich ihn gar nicht.“, kommt unerwartet von ihr und ihre Freundin ist gerade etwas verwirrt. „Öhm, wie meinst du das?“, möchte sie nun genau von ihr wissen und nimmt ihre Brille komplett ab. „Ich meine damit, das ich nichts von ihm weiß. Wie kann man sich denn in jemanden vergucken den man nicht mal kennt?“, stellt sie ihrer Mitbewohnerin weiter Fragen. „Ach Schätzelein, dass geht ganz schnell.“, beruhigt sie sie lächelnd. „Es ist doch nicht unsere Geschichte die uns attraktiv macht, sondern unser Charakter. Die Vergangenheit ist Vergangenheit. Das wichtigste ist doch die Gegenwart, die du endlich mal genießen solltest, anstatt zu büffeln.“, spricht sie weiter und lächelt Verständnisvoll. „Ich kann dich ja irgendwo verstehen. Es ist das Ungewisse was einen immer so skeptisch macht. Weißt du, bei Gee gibt es so einige einschneidende Ereignisse in seinem Leben, doch das sollte er lieber von sich aus erzählen. Wenn es dich interessiert, dann frag ihn einfach. Mehr als ein 'Nein' kann er eh nicht sagen.“, gibt sie der silberhaarigen schon mal als Tipp auf den Weg. Und ja, sie macht sich einfach zu viele Sorgen und unnötig verrückt. Wieso ist sie nur so vorsichtig? „Genieße einfach jeden Tag und überdenk nicht alles 1000x. Das macht dich nur wahnsinnig.“, sagt die junge Frau mit den braunen Haaren dann noch. Es ist erstaunlich wie gut sich die beiden in der kurzen Zeit schon kennen. „Danke Ava, ich versuch's.“, bedankt sie sich lächelnd. „Wollt ihr nicht ins... Ist das DAS Buch?!“, ertönt plötzlich eine männliche Stimme, die sich erst freundlich, doch dann recht schnell empört anhört. Die zwei jungen Frauen gucken zu dieser und sehen dort den schwarzhaarigen stehen. „Ja, es ist DAS Buch, Gee.“, petzt Sam's Freundin gehässig grinsend. Der junge Mann guckt die tätowierte böse an. „Ich hab's doch schon weggelegt. Es ist doch zu.“, versucht sie sich zu retten, weil sie gerade keine Ahnung hat, was er als nächstes machen wird. Nach gestern weiß sie, dass er vor nichts zurückschreckt. Auf einmal geht er gezielt auf sie zu und versucht dann, sie hochzuheben. „Nein, Gee!!! Nicht schon wieder! Lass mich in Ruhe!“, wehrt sie sich lachend und auch die braunhaarige kann sich ihr Lachen nicht mehr verkneifen. „Hör auf dich zu wehren! Das ist die Strafe!“, sagt er leicht angestrengt zu ihr. Die zwei fangen an sich derbe zu kabbeln. Das Handtuch von Sam ist durch die Rangelei kaum noch unter ihr, sondern eher etwas zusammengeknüllt neben ihr liegend. Die Studentin im zweiten Semester hingegen hat sich gerade an der Kühlbox bedient und sich ein Bier herausgenommen. Chillig öffnet sie es und guckt sich den Kampf der beiden an. „Hilf mir doch mal, Ava!“, fordert sie ihre Freundin auf. „Ach nö, dafür ist es zu spannend.“, gibt sie auf eine lockere Art zu und nimmt noch ein Schluck. Also musste es zwischen den beiden weiter ausgefochten werden. Irgendwann hat Gerard sie endlich packen können. Mit ihr auf seiner rechten Schulter, rennt er Richtung Meer und man hört nur noch eine lachende und zeternde Frau. Im Wasser angekommen, schmeißt er sich, mit samt Sam, ins kühle Nass. Dann tauchen die zwei wieder hoch und atmen zunächst ein und wieder aus. „Du bist so'n Arsch.“, flucht die tätowierte lächelnd. Der schwarzhaarige muss daraufhin lachen. „Du wolltest das nicht anders. Du mit deinem Book of Doom.“, „Du hast es mir doch selber gegeben.“, erinnert sie ihn. „Ja, dass war ein Fehler.“, lacht er wieder und auch sie muss wieder lächeln. „Hey ihr zwei, kommt Frisbee spielen!“, fordert sie Frank auf. „Hast du Lust?“, fragt ihr Mitbewohner sie allerdings normal. „Klar, warum nicht.“, bekommt er als Antwort und schwimmen dann zu den drei Jungs.

In der Zeit, wo die fünf im Wasser sind, verharrt Ava weiterhin am Strand und passt auf die Sachen auf. Mittlerweile liegt sie auf ihrem Bauch und konzentriert sich auf das, sich vor ihr liegende, Sudoku. Dann fällt ihr allerdings ein, das sie ihren Rücken noch nicht eingecremt hat und die Sonne schon etwas aggressiv ist. Die braunhaarige setzt sich auf und wühlt in ihrer Tasche nach den Sonnenschutz. Als sie sie gefunden hat, nimmt sie diese heraus. Mit fragenden Blick sitzt sie nun auf ihrem Handtuch, denn sie weiß gerade nicht, wie sie sich eincremen soll und ihre Freundin ist immer noch bei den Männern. Auch macht sie keine Anstalten heraus zu kommen. Immer noch ihren Blick auf das Meer richtend, sieht sie, wie Mikey ihr entgegen kommt und vor ihr stehen bleibt. Da er gerade erst aus dem kühlen Nass kommt, tropft es noch an seiner Shorts und Haaren herunter. „Willst du nicht ins Wasser?“, fragt er sie, während er dann an ihr vorbei geht, um an die Kühlbox zu gelangen. Dort holt er sich auch ein kühles Bier raus. „Naja, einer muss ja auf die Sachen aufpassen.“, erklärt sie ihm und hält dabei immer noch die Tube in der Hand. Der dunkelhaarige setzt sich neben ihr auf das Handtuch der jungen Frau und öffnet mit einem Feuerzeug, was bei seinem Bruder in der Tasche lag, das Bier. Dann erblickt er den Sonnenschutz in ihrer Hand. „Soll ich dir helfen?“, erkundigt er sich bei der Studentin. „Was? Wobei?“, guckt sie ihn fragend an. Er ist gerade mal zwei Minuten in ihrer Gegenwart und schon bringt er sie aus dem Konzept und das ohne was zu machen. Einfach seine Nähe macht sie verrückt. Doch dies auf eine gute Art und Weise. Es fühlt sich einfach toll an, das muss sie sich einfach eingestehen. „Soll ich dich eincremen?“, hakt er nochmal nach. Daraufhin guckt Ava auf die Tube, die sie immer noch in der Hand hält. Ihr Puls wird schlagartig höher, nur an dem Gedanken daran, das er sie eincremt. Was antwortet sie ihm nun? Lässt sie sich helfen oder wartet sie auf Sam? Was allerdings länger dauern kann, so wie es für die braunhaarige aussieht. Sie möchte ja nun auch keinen Sonnenbrand bekommen und sich die ganze Zeit in den Schatten zu setzen, hat sie auch keine Lust drauf. Schließlich möchte sie auch braun werden. „Ähm, klar, warum nicht.“, versucht sie ihm cool als Antwort zu geben und lächelt dabei. Gerard's Bruder stellt die Flasche an einem sicheren Ort und nimmt dann den Sonnenschutz entgegen, welcher schon von seiner Nachbarin gereicht wird. Sie dreht ihm den Rücken zu und er setzt sich hinter ihr. Er drückt ein bisschen auf die Tube und verteilt somit erst einmal grob die Creme. Dann legt er sie an die Seite und fängt an zu cremen. Die junge Frau schließt die Augen und genießt den Augenblick in vollen Zügen. Es fühlte sich so gut an. Doch dann wird sie von ihm aus ihren Gedanken gerissen. „Ich bin dafür das wir beim nächsten Billard Duell um was wetten.“, kommt aus ihm unerwartet hervor. Ava muss auf einmal lachen. „Wie kommst du denn darauf?“, möchte sie dann von ihm wissen. „Weiß nicht, kam mir gerade so als Idee.“, „Ok, aber du weißt schon das du eh wieder verlieren wirst.“, erinnert sie ihn an seine Niederlagen. „Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Wir werden es sehen.“, sagt er selbstsicher und auch grinsend. Eine Wette hört sich auch für sie interessant an. „Alles klar, eine Wette. Nur um was sollen wir Wetten?“, ist sie auf eine Antwort von ihm gespannt. „Hmm... lass mich überlegen.“, bittet er sie um etwas Zeit und cremt dabei immer noch ihren Rücken ein. „Wie wäre es damit: der Verlierer muss für den Gewinner kochen und der Gewinner darf sich das Gericht auch aussuchen.“, schlägt er seine Idee vor. Die Studentin überlegt kurz. Mit ihm zusammen essen hört sich sehr verlockend für sie an, auch wenn einer von dem beiden vorher die Arbeit hat. „Ok, einverstanden.“, geht sie die Wette ein und genießt derweil das eincremen. Noch eine kurze Weile macht er das wortlos. Als er dann fertig ist, setzen sich die zwei nebeneinander und trinken zusammen ihr Bier. Irgendwie möchte sie gerade nicht ins Meer. Irgendwie will sie viel lieber einfach hier sitzen bleiben und mit ihm was trinken.
 

Mikey und Ava unterhalten sich, bis circa eine halbe Stunde später die anderen aus dem Wasser kommen. Etwas aus der Puste, aufgrund des Frisbee spielen oder weil sie sich einfach gekabbelt haben. Als erstes legt Sam ihr Handtuch wieder ordentlich hin, um sich darauf zu setzen. Auch die anderen legen ihre Handtücher auf den Sand und lassen sich nieder, außer Ray. Der geht zur Box, holt allen ein Bier und verteilt es. Alle bedanken sich und trinken. „Und was machen wir gleich?“, möchte Frank wissen. „Keine Ahnung. Beachvolleyball?“, schlägt die dunkelhaarige vor. „Da können jedenfalls alle mitmachen, weil wir die Sachen im Auge haben.“, führt sie weiter. „Find ich eine gute Idee.“, kommt dann von ihrer Freundin, die schon immer sehr gerne Volleyball spielt. Auch die anderen finden den Vorschlag gut und so machen sie es dann auch. Nachdem alkoholischen Getränk spielen sie ein lange Runde Volleyball.

Der Tag am Strand ist sehr lustig und alle haben eine Menge Spaß. Auch macht keiner Anstalten gehen zu wollen, außer Sam, die ja nun auch noch arbeiten muss. Die silberhaarige verlässt das Wasser und geht zu ihrem Platz. Auch Gerard ist am Strand und passt auf die Sachen auf. Mit einem kleineren Handtuch trocknet sie sich ab und packt dann ihre Tasche. „Was machst du?“, fragt er sie und guckt dabei verständnislos. „Wir haben es schon 18 Uhr. Ich muss nach Hause und dann zur Arbeit. Schon vergessen.“, erinnert sie ihn. „Ich würde echt gern noch mit euch hier bleiben, aber leider geht’s nicht.“, hängt sie noch hinten dran. „Aber du musst nicht mehr arbeiten.“, kommt von ihm lapidar und grinsend. Sie versteht nicht ganz und mit dem Ausdruck guckt sie ihn auch an. Dabei unterbricht sie ihr tun. „Wie, ich muss nicht mehr arbeiten?“, „Ich hab mit Pete telefoniert. Es reicht wenn du morgen erst wieder kommst. Durch das warme Wetter war kaum was los und das schafft er alleine.“, klärt er sie auf. Dennoch ist sie verwirrt. „Du hast extra Pete angerufen, damit ich hier bleiben kann?“, hakt sie nach. „Ja.“, bekommt sie kurz und bündig eine Antwort. Seine Mitbewohnerin versteht nicht ganz warum er das für sie macht. Sie hat ja schon Ava gefragt, doch noch nicht ihn selber. Das soll sich nun aber ändern, da ihr die Frage auf einmal so heraus platzt. „Wieso machst du das eigentlich, Gee?“. Der junge Mann zieht gerade an seiner Zigarette. "Mitleid.", antwortet er emotionslos. Sie guckt ihn mit einem entsetzten Blick an. Hat sie das gerade richtig gehört? Er hat Mitleid mit ihr? Sie weiß gar nicht was sie darauf sagen soll, so schockiert ist sie gerade. Dann fängt Gerard plötzlich an zu lachen. "Boah, du Arsch!", kommt dann von ihr nun auch lachend und schmeißt ihm daraufhin ihr Kleines Handtuch ins Gesicht. "Dein Gesicht hättest du mal sehen sollen.", lacht er immer noch und nimmt sich das Tuch vom Kopf. "Jetzt komm, sei mal ernst.", bittet sie ihn und setzt sich ihm gegenüber. "Ich möchte einfach das du eine Pause hast vom beidem. Weißt du, man überschätzt sich viel zu schnell und denkt das man alles hinbekommt, doch irgendwann kommt man an einem Punkt, wo einfach alles zu viel ist. Ich möchte einfach nicht das du an diesen Punkt kommst und deswegen nötige ich dich einfach mit Freizeit.", erklärt er ihr ruhig, aber dennoch ernst. Hat das wohl was mit seiner Vergangenheit zu tun, die Ava angesprochen hatte? Redet er wohl aus Erfahrung? Irgendwie hat die junge Frau gerade den Drang ihn zu fragen. Sie holt Luft und will gerade nachhaken, ob es ihm auch schon mal so ging, aber dann kommen die anderen vom Wasser wieder. "Naaa, ihr zwei Turteltauben?", sagt Frank fett grinsend, während er sein Handtuch nimmt und sich abtrocknet. Doch ehe die beiden darauf reagieren können, stellt Ava ihrer Freundin eine Frage. "Musst du nicht los, arbeiten?", "Nein, ich hab heute frei bekommen.", antwortet sie ihr und die dunkelhaarige guckt sie fragend an. "Ja, Pete hat ihr frei gegeben.", verrät dann der junge Mann, mit der schwarzen Shorts. "Ach so! Ja cool, dann können wir ja Bier trinken.", kommt dann von der Kunststudentin freudig und geht zur Box, um welches zu holen.

Und so trinken sie und trinken sie. Als das Bier alle ist, wird sofort Nachschub von Ray und Frank geholt. Diesmal gleich eine ganze Kiste. Die Sonne ist nur noch halb über dem Meeresspiegel zu sehen und taucht dieses in ein feuerrot und den Himmel in einem zarten Orange. Alle sechs sitzen gemütlich im Sand und gucken gespannt dem Naturschauspiel zu. Es herrscht Stille. Keiner wagt was zu sagen. Niemand denkt daran diesen Ort zu verlassen und machen daraufhin, etwas später, ein kleines Lagerfeuer. Frank, der seine Akustikgitarre mitgenommen hat, spielte ein bisschen darauf. Links neben ihm sitzt Ray, gefolgt von Gerard, Sam, Ava und Mikey. Alle im Kreis um das Feuer drumherum. Da der Alkohol seit heute Mittag schon fließt, sind sie schon angeduselt, außer Mikey's Sitznachbarin. Die hat heute mal etwas tiefer ins Glas geschaut, als die anderen. Aus irgendeinem Grund ist ihr es auch zu ruhig und zu langweilig. "Gee, sing mal was.", bittet sie ihm und er guckt sie etwas verwundert an. "Ich?", hakt er nach und zeigt mit seinem rechten Zeigefinger, auf sich selber. "Ja wer denn sonst?!", "Ich hab da nicht wirklich Lust drauf.", versucht er dem singen zu entkommen. Plötzlich mischt sich auch Sam mit ein. "Ja, sing mal was, Gee. Sing mal was von euch.". Der junge Mann schnaufte. Zur gleichen Zeit hat auch sein tätowierter Kumpel aufgehört die Saiten der Gitarre zu zupfen und wartet auf eine Reaktion. Seiner Mitbewohnerin konnte er noch 'nein' sagen, doch der silberhaarigen kann er es, aus welchem Grund auch immer, nicht abschlagen. Gerade weil sie ihn weiterhin noch bittend anguckt. "Ok, ok...", lässt er sich dann doch breitschlagen, was seine Mitbewohner dann auch freut. "Und was?", möchte dann der Mann mit der Gitarre wissen. Der schwarzhaarige überlegt kurz und gibt dann eine Antwort. "Summertime". Frank nickt es ab und fängt an zu spielen. Dann beginnt auch Gee an zu singen. Es ist ein sehr ruhiges, aber schönes Lied. Sam gefällt es sehr gut. Wie und was er singt, geht ihr unter die Haut. Ray, Gerard's Bruder, Ava und die tätowierte schauen währenddessen verträumt in das Lodern der Flammen. Es ist einfach ein gelungener Tag, anders kann man es nicht sagen. Mit ihren neuen Freunden hier zu sitzen, am Strand, mit dem Lagerfeuer, macht Sam irgendwie glücklich. Sie möchte das der Abend nicht endet, doch irgendwann müssen sie leider wieder nach Hause.
 

Als sie sich auf den Weg machen, ist es bereits 0:29 Uhr. Die sechs gehen zur Bahnstation, um die Metro nach Hause zu nehmen, doch da wird leider nichts drauß. „Ähm, Leute, es fährt nichts mehr.“, verrät Ray der Gruppe, die ihn daraufhin verdutzt anguckt. „Wie? Es fährt nichts mehr?“, hakt Mikey nach. „Ja, hier steht 'Wegen nächtlichen Gleisarbeiten entfallen die Nachtfahrten.'“, liest der Mann mit den krausen Haaren vor. „Das fällt denen aber früh ein.“, brummt Sam dann. „Nein, das stand da heut Mittag schon.“, wirft Frank plötzlich in die Runde. „Jetzt sag nicht das du das wusstest?!“, ist die silberhaarige etwas entsetzt. „Klar wusste ich das, aber was sollten wir dann machen? Eher vom Strand abhauen?“, verteidigt er sich. „Zum Beispiel, ja! Oder Geld übrig lassen können für ein Taxi oder so.“, meckert jetzt auch Gerard. „Bleibt doch mal ruhig. Dann laufen wir halt.“, ist der tätowierte noch ganz gelassen, da es ihn wirklich nicht gerade störte. „Wir laufen fast zwei Stunden!“, ruft ihn sein Mitbewohner Ray in Erinnerung. „Zwei Stunden?!“, wiederholt die Studentin im ersten Semester und wirft daraufhin Frank einen mörderischen Blick zu. „Danke Frank!“. Dann geht sie los. „Wo willst du hin?“, fragt der schwarzhaarige sie. „Nach Hause oder sollen wir noch länger hier rumstehen? Ich meine schließlich laufen wir ja schon ZWEI STUNDEN!“, zetert sie weiter rum, denkt aber nicht daran stehen zu bleiben. Sie möchte einfach nur nach Hause und da ist sie nicht alleine mit. Von Ava hört man allerdings nichts. Die sitzt auf einer Bank und hielt ihre Augen geschlossen. Die Diskussion hat sie wohl ermüdet. Als dann Aufbruchstimmung in der Luft liegt, geht Mikey zu ihr. „Ava? Ava, wir wollen los. Kommst du?“, fragt er sie ruhig und rüttelt sie sanft wach dabei. Die dunkelhaarige öffnet ihre Augen und blickt in die ihres Nachbarn. „Ist alles ok bei dir?“, möchte er von ihr wissen. „Ja... alles gut...“, lallt sie leicht. Ihr jetziger Zustand bereitet ihm ein Grinsen ins Gesicht. Er hält ihr seine Hand hin, um ihr beim aufstehen zu helfen. Gerne nimmt sie seine Hilfe an und zieht sich, von der Bank, hoch. „Dann lass uns mal. Die anderen sind schon weiter vorn.“, „Hä? Wieso laufen wir?“, wundert sie sich, worauf Gerard's Bruder sie verwundert anguckt. „Hast du das jetzt nicht mitbekommen? Ich meine zu saßt doch bei uns.“, „Hä? Was denn?“, möchte sie immer noch wissen. Mikey lacht leicht und erklärt ihr die Misere. „Na super... zwei Stunden latschen... wuhuuuu...“, stammelt sie sich zurecht, während sie schon ein paar Meter zurück legten. Die junge Frau schwankt bei fast jedem Schritt und hat dabei immer einen Drall, fast auf die Straße zu gelangen. Der Kunststudent im ersten Semester kann sich das nicht weiter angucken. Nicht das sie wirklich noch auf die Fahrbahn kommt. Dann kommt auf einmal ein rasend schneller Fahrradfahrer ihnen entgegen und der junge Mann bemerkt noch rechtzeitig, das Ava ihn nicht wahrnimmt. Auch der Radfahrer rechnet damit, das sie ausweicht, doch das tut sie einfach nicht. Mikey streckt seinen linken Arm aus, packt seine Nachbarin an ihrem rechten Handgelenk und zieht sie blitzschnell zu sich, sodass sie vor einem Zusammenprall bewahrt wird. Ihre Oberkörper berührten sich und ihr Kopf liegt auf seiner Brust. Erschrocken blickt sie zu ihm auf. Ihr Puls steigt, aber das nicht nur wegen dem Schock, sondern auch weil sie ihm so unglaublich nah ist. Auch er merkt wie sein Herz etwas schneller schlägt. Immer noch hält er sie am Handgelenk fest. Man könnte Meinen, das sich die beiden in einer Schockstarre befinden. „Du solltest etwas vorsichtiger sein.“, kommt dann plötzlich von ihm. „Sorry, ich hab das wirklich nicht gesehen...“, entschuldigt sie sich. „Ist ja alles gut gegangen. Lass uns mal weiter.“, sagt er und löst sich von ihr, aber nicht ganz. Er legt seinen linken Arm um sie. „Jetzt kann das nicht mehr passieren.“, äußert er grinsend und auch die junge Frau strahlt ein warmes Lächeln aus. Die Situation fühlt sich für sie einfach nur toll an und schlagartig findet sie den langen Fußmarsch gar nicht mehr so schlimm.

Die anderen sind ein paar Meter weiter vorn und registrieren gar nicht, was hinter ihnen abgeht. Ray und Sam unterhalten sich und laufen an der Spitze. Frank und Gee sind kurz hinter den beiden und blödeln fast nur rum. Mit einmal drängt sich der schwarzhaarige zwischen seinen Kumpel und seiner Mitbewohnerin, um die er dann auch seinen Arm legt. Die zwei gucken Gerard verdutzt an und wissen nicht was das plötzlich soll. Schließlich haben die sich gerade gut unterhalten. Auch versteht gerade die junge Frau nicht, warum er sie im Arm hat, aber genießen tut sie es dennoch. Ihm so nah zu sein. Es fühlt sich einfach nur gut an. So beschützend. Sie merkt wie sich ihr Gesicht langsam errötet und innerlich dankt sie Gott, das es gerade dunkel ist. „Was ist los mit dir?“, will Ray erschüttert wissen. „Nichts. Ich bringe Sam nur nach Hause. Du weißt doch, sie besteht darauf und da möchte ich meiner Pflicht auch nachgehen.“, stachelt er sie auf und erinnert beide an den ersten Abend im Pub, bzw. an den nach Hause Weg. Der junge Mann mit dem krausen Haaren fängt an zu lachen, da er sich gut daran erinnern kann. Sam muss auch lachen. Allein der Gedanke daran lässt sie noch weiter erröten. „Du bist doch echt doof!“, wirft sie ihm lachend vor. Er guckt sie fraglich an. „Ja was? Oder ist es heute nicht gewünscht, Miss Lawrence?“, witzelt er und sie weiß gerade nicht ob sie ihm eine ehrliche Antwort geben soll. Doch dann nimmt sie mal ihren ganzen Mut zusammen und antwortet ihm auch auf eine lustige Art und Weise. „Doch, Mr. Way. Es ist auch heute gewünscht.“. Und so bestreiten sie zusammen den langen Weg. Frank, der immer noch hinter ihnen läuft grinst nur breit und winkt seinen Mitbewohner zu sich, welcher dann auch zu ihm zurückfällt.

Bei Ava und Mikey ist es eher ruhig. Der junge Mann merkt jedoch, das sie etwas zittert. Anscheinend ist ihr in ihrem weißen Tanktop doch ein bisschen zu kalt. Ohne Worte hält er an und löst seine Umarmung. Er zieht seine schwarze Strickjacke aus und legt sie ihr um. Dann legt er wieder seinen Arm um sie. „Besser?“, möchte er sich vergewissern. Zufrieden und lächelnd guckt sie ihn an und nickt nur. Auch er lächelt zufrieden und ihr Weg wird weiter fortgesetzt.

Gegen 2:44 Uhr sind sie endlich zu Hause angekommen und alle sind sichtlich erschöpft. Im Hausflur trennen sich dann ihre Wege und jeder geht in die jeweiligen Wohnungen. In der WG fällt Gerard erst mal auf, das Ava die Strickjacke seines Bruders trägt. „Wieso hast du die Strickjacke von Mikey an?“, möchte er in Erfahrung bringen. „Weil ich's kann!“, sagt sie nur, streckt ihm seine Zunge raus und verschwindet im Bad. „Die hat ein bisschen zu viel ins Glas geschaut.“, sagt ihre Freundin dann leise zu ihrem Mitbewohner. „Ein bisschen ist gut.“. Da die Badezimmertür offen steht, geht er dorthin und bleibt am Türrahmen stehen. Sam ist in der Zwischenzeit in ihr Zimmer gegangen, um ihre Schlafsachen zu holen. „Sag mal Ava, was tust du da?“, fragt er sie verwundert. „Zähne putzen. Sieht man doch.“, beantwortet sie auch diese Frage und das lachend. Auch der schwarzhaarige fängt an zu lachen. „Mit Gesichtspeeling?“. Erschrocken blickt sie zu ihm, denn der Geschmack kommt nun durch und es ist definitiv keine Zahnpaste. Plötzlich hört man auch ein lautes Lachen, welches Sam gehört. Auch sie kommt aus ihrem Zimmer wieder, stellt sich neben Gee und guckt sich das Schauspiel an, da sie gerade nicht glauben möchte, das es wirklich so ist. Die zwei beobachten wie die dunkelhaarige, angewidert, ihr Peeling ausspuckt und danach ihren Mund ordentlich spült. Sie sorgt nochmal, unfreiwillig, für einen großen Lacher. Die Stimmung beruhigt sich langsam und als alle im Bett sind, kehrt endlich Stille in die WG ein.

Männergespräch

Mittwoch:
 

Ein Ohren betäubendes Geräusch ertönt und reißt die braunhaarige aus ihrem Schlaf. Ohne ihre Augen zu öffnen, macht sie ihren Wecker an ihrem Handy aus. Das erste was sie macht, ist ihre Hand auf ihre Stirn zu legen, da sie gerade extreme Kopfschmerzen verspürt. Langsam setzt sie sich auf und guckt an sich runter. 'Ich hab ernsthaft immer noch die Jacke von ihm an? Ava, übertreib es nicht.', denkt sie sich, musste dennoch nochmal dran riechen. 'Ok, ok, das reicht jetzt nun wirklich.', kommt ihr als nächster Gedanke. Nachdem sie sich etwas gefasst hat, steht sie langsam auf und plötzlich dreht sich alles. Sie hält kurz inne, bis sich das Drehen im Kopf gelegt hat und sie ihren Weg ins Badezimmer fortsetzen kann. Dort angekommen, betrachtet sie sich erst einmal im Spiegel, was sie lieber hätte sein lassen sollen. "Ach du Scheiße...", brummt sie nur in diesen hinein, bevor sie sich dazu entschließt, sich das Gesicht mit kaltem Wasser zu waschen. Danach zieht sie sich langsam um. Nichts besonderes. Für sie muss es heute nur bequem sein, weswegen sie sich für eine schwarze lockere 3/4 Hose entscheidet und einem schwarzen Top. Ihre Haare macht sie nur provisorisch. Normalerweise trägt sie ihre Haare selten geschlossen, doch diesmal macht sie sich einen Zopf, da sie nun wirklich keine Lust hat, sich die Haare zu machen. Davon mal abgesehen braucht sie langsam einen Kaffee, so das sie beschließt, im Badezimmer fertig zu sein. Sie trottet in die Küche, wo bereits Gerard und Sam an der Theke sitzen, Kaffee trinken und sich unterhalten. Als die zwei merken, das Ava die Küche betritt, hören sie auf und blicken zu ihr. Die Mitbewohner können sich ein fettes Grinsen nicht verkneifen. Sie sieht einfach fertig aus. Noch bevor einer von den beiden was sagen kann, tut dies die Frau mit den Kopfschmerzen. "Spart euch jegliches Kommentar.", brummt sie und kippt sich eine Tasse Kaffee ein. Die zwei Studenten gucken sich an müssen lachen. "War wohl etwas viel gestern.", stachelt Gee grinsend. Mit der vollen Tasse in der Hand, dreht sie sich zum ihm um. "Ich sagte: keine Kommentare.", erinnert sie ihn an ihre vorherige Aussage. Dann nimmt sie erst einmal einen Schluck von dem koffeinhaltigen Getränk. "Was machst du eigentlich noch hier?", wundert sie sich, denn normalerweise ist ihr Mitbewohner schon längst bei seinen Kumpels und fährt anschließend dort mit. "Frank hat heute morgen geschrieben, lass mich zitieren "kein Bock. Fahr selber." und Ray hat mit seinem Kurs eine Besichtigung bei irgendeiner Softwarefirma. Also fahr ich diesmal mit euch mit.", berichtet er und führt fort. "Ach und Mikey müssten wir auch mitnehmen.". Die Kunststudentin weiß gerade nicht ob sie sich freuen soll. Der nächtliche nach Hause Weg war super schön, allerdings ist es ihr immer noch etwas peinlich, dass sie so voll war, das sie kaum gerade aus laufen konnte. Aber was soll sie machen. Spätestens in der ersten Pause läuft sie ihm eh über den Weg. So hat sie das erste Wiedersehen nach ein paar Stunden schon mal hinter sich. "Ja klar, das ist ja kein Problem.", sagt sie darauf und nimmt noch einen Schluck. Dann nimmt sie ihren Schlüssel und legt ihn vor Sam auf die Theke. Diese versteht gerade nicht und guckt sie auch dementsprechend an. "Du fährst heute. Ich darf es definitiv noch nicht.", klärt sie ihre Freundin auf und auf dem Gesicht der silberhaarigen bildet sich ein breites Grinsen. "Ernsthaft? Ich darf heute fahren?", kann sie gerade nicht glauben. "Japp, heute bist du die Fahrerin, aber auch nur wenn du möchtest.", "Machst du Witze?! Klar möchte ich!". Die tätowierte freut sich gerade wie ein kleines Kind. Schon immer will sie mal einen Mustang fahren und heute kann sie es endlich mal machen. Auch der schwarzhaarige muss Grinsen. Sie sieht so glücklich aus. Das Strahlen im Gesicht steht ihr gut und das gefällt ihm irgendwie. Dann klopft es an der Tür. Gee steht wortlos, mit seiner Tasse in der Hand, auf und öffnet diese. Es ist sein Bruder. Die zwei begrüßen sich und laufen dann in die Küche, wo die Frauen verharren. Auch dort begrüßen sich alle und Ava gegenüber strahlt er ein warmes, etwas schüchternes Lächeln aus. Er freut sich sie zu sehen und denkt dabei an den Weg nach Hause. "Warte, ich hol mal eben deine Strickjacke...", fängt sie ihren Satz an, führt ihn aber nicht zu Ende, da Gerard's Bruder sie unterbricht. "Behalt sie.", "Was?", guckt sie ihn verdutzt an. Auch ihre Mitbewohner gucken nicht schlecht aus der Wäsche. "Behalte sie. Wollen wir dann?", wechselt er blitzschnell das Thema und dreht sich schon mal Richtung Wohnungsflur. Die anderen machen sich dann auch auf und folgen ihm, außer die Junge Frau im zweiten Semester. Die bleibt noch kurz in der Küche stehen und grinst zufrieden und glücklich. Dann machen sie sich endgültig auf dem Weg zur Uni.

Der restliche Tag verläuft recht ruhig. Frank und Gerard sind auf Arbeit, während Sam, Mikey und Ava an der Arbeit vom Kurs sitzen. Die Stunden vergehen schnell und die junge Frau im ersten Semester macht sich auf dem Weg zum Comicladen. Dort angekommen, betritt sie diesen. „Schichtwechsel!“, ruft sie hinein. „Endlich!“, ruft jemand aus dem Aufenthaltsraum. Natürlich ist es ihr Mitbewohner, der gerade seine Tasche holt um Feierabend zu machen. Er kommt auf sie zu und gibt ihr den Ladenschlüssel. „Mach nicht all zu lang.“, sagt er ihr nur und zwinkert ihr dabei zu. Plötzlich nehmen die beiden ein Hupen wahr, welches direkt vor der Arbeit ertönt. Es ist Frank, der seinen Kumpel abholen möchte. „Ich muss dann mal. Viel Spaß.“, wünscht er ihr noch und geht dann. Sie atmet kurz auf. „Na dann wollen wir mal.“. Der schwarzhaarige steigt in den Wagen. „Lass uns eben noch Pizza holen, bevor wir nach Hause fahren. Ich hab mächtig Kohldampf.“, erklärt Frank seinen Kumpel, welcher auch sofort zustimmt, da er auch großen Hunger verspürt. Nachdem sie sich was zu Essen geholt haben, fahren sie nach Hause, hauen sich auf's Sofa und machen die Konsole an. Während sie zocken, essen sie noch.

„Sag mal Gee, was mich schon die ganze Zeit interessiert, was ist da eigentlich zwischen dir und Sam?“, schneidet er plötzlich das Thema an. So langsam wird er einfach neugierig und nutzt gerade die Gelegenheit, nur unter vier Augen mit seinem Kumpel zu reden. Dieser hingegen denkt nicht mal daran auf die Frage zu antworten und möchte erst einmal wissen, wie der tätowierte überhaupt auf so was kommt. „Wieso? Was soll denn da sein?“, stellt er seine Gegenfrage, dabei weiter noch auf das Spiel konzentriert. „Na ich meine das sieht doch echt ein Blinder! Erst rufst du euren Chef an und regelst es, dass sie frei bekommt. Dann läufst du mit ihr Arm im Arm nach Hause. Ich glaube nicht das du das nur aus Spaß machst.“, zählt er ihm die Augenblicke auf. „Das mit dem Frei ist eine ganz simple Sache. Sie brauchte mal ein Tag Auszeit...“, versucht er ihm zu erklären, doch sein Nachbar fällt ihm ins Wort. „Das kann ja gut sein, dass das deine Absicht war. Was war auf dem Nachhause Weg?“, möchte er nun genau wissen, doch Gerard schweigt auf einmal und konzentriert sich mehr auf das Game. „Du sorgst dich um sie. Da muss doch irgendwas sein, Gerard.“, geht er weiter darauf ein, in der Hoffnung er sagt nun was. Doch den Gefallen tut er ihm immer noch nicht. Dann pausiert Frank das Spiel und guckt ihn mit ernster Mine an. „Komm schon, ich bin dein bester Kumpel. Von uns allen kenne ich dich ja wohl am besten... ok, dein Bruder ausgenommen.“. Der schwarzhaarige schnauft etwas genervt. „Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht was ich für sie fühle, ehrlich gesagt. Ich meine da ist ja auch noch Babs...“, kommt er nun endlich mit der Sprache raus, doch der andere junge Mann fällt ihm ins Wort. „Ach, Babs. Sie ist hübsch, ja, aber Sam passt einfach viel besser zu dir. Seitdem sie da ist, bist du immer gut gelaunt. Ich weiß gar nicht, wann du dich das letzte mal in dein Zimmer verkrochen hast.“, sagt er lachend und man merkt wie der andere Mann ins grübeln kommt. „Fakt ist, das Sam dir echt gut tut. Davon mal abgesehen passt sie auch besser in die Clique. Babs ist irgendwie so...“, führt er seine Argumente fort und wird dann aber diesmal von Gee unterbrochen. „Normal. Babs ist normal.“, „Ja genau, zu normal. Ich meine guck uns an, wir sind alles andere als normal. Wir sind alles Chaoten.“, erklärt er ihm lachend. „Vielleicht brauchst du einfach noch ein bisschen Zeit.“. „Eventuell wird das nächste Date mir die Augen öffnen.“, wirft er in den Raum. Das Date hat Frank schon wieder komplett vergessen und kann gerade nicht fassen, das er das durchziehen möchte. „Du willst ernsthaft mit ihr Essen gehen?“, fragt er empört. „Frank, ich hab's ihr versprochen.“, antwortet er lapidar und fast emotionslos. „Ich möchte dich daran erinnern, das es dann das dritte Date zwischen euch beiden ist. Du weißt schon was das heißt?“, versucht sein Kumpel ihm die magische 3-Date-Regel in Erinnerung zu rufen. „Ich weiß, ich weiß... ich werde da dennoch hingehen.“, verrät Gerard ihm. Der Nachbar verzweifelt förmlich. „Oh man...“, brummt er nur und legt dabei seine rechte Hand vor seinen Augen. In dem Moment kommt auch Ray wieder, von einem Kumpel, nach Hause. „Hi!“, ruft er in den Raum rein, aber er bekommt keine Antwort. Verwundert darüber betritt er das Wohnzimmer und sieht die zwei dort sitzen. Gerade die verzweifelte Haltung von seinem Mitbewohner wundert ihn. „Was ist denn mit euch los?“, möchte er nun wissen. Der Musikstudent nimmt seine Hand aus dem Gesicht und blickt zu ihm. „Gerard will am Samstag mit Babs auf das Date gehen.“, klärt er ihn auf. Daraufhin guckt der junge Mann mit den krausen Haaren etwas fragend. „Und was ist mit Sam?“. Nun versteht der schwarzhaarige nichts mehr. „Hä? Was?“, er schüttelt seinen Kopf und spricht weiter. „Was soll denn mit ihr sein?“. „Man Gee, die kleine steht voll auf dich!“, versucht dann Frank ihm verzweifelt klar zu machen. Es herrscht kurz Stille in der WG seiner Kumpels. Verdutzt blickt der Kunststudent zu Ray, der sich gerade eine Dose Bier aufmacht. „Sorry, aber Frank hat Recht und das du ihr nicht ganz abgeneigt bist, merkt eigentlich jeder... außer Babs, aber die hat auch eine etwas längere Leitung.“, erklärt er seinem Nachbarn und stimmt somit Frank's Aussage zu. Das macht es gerade für den jungen Mann nicht einfacher. Er weiß nun wirklich nicht mehr, was er machen soll. „Siehst du! Ray kann die auch nicht leiden.“, motzt der tätowierte weiter. „Nicht leiden würde ich nicht mal sagen, sie ist irgendwie komisch...“, berichtigt er seinen Mitbewohner. „Ok, ok, ich hab's verstanden, aber das ändert nichts daran, dass ich nicht weiß was ich fühle. Weder für die eine, noch für die andere. Lasst mich das machen... irgendwie.“, stoppt er die Diskussion. Er mag da nun nicht mehr weiter drüber reden, da er auch gerade nicht weiß, was es ihm bringen soll. „Ich glaube wir alle wissen, für wen du was empfindest, aber ok, du musst es selber merken. Du bist alt genug.“, sagt der braunhaarige etwas hochnäsig und lässt dann das Spiel weiterlaufen. Wortlos zocken sie weiter und Ray guckt dabei zu. Das Thema kommt an dem Abend auch nicht mehr auf, doch das Grübeln kann der schwarzhaarige nicht abstellen. Empfindet er wirklich was für Sam oder doch was für Babs? Vielleicht kommt es den anderen auch nur so vor, da die silberhaarige nun mal seine Mitbewohnerin ist und auch mit ihm in einem Laden arbeitet. Gezwungenermaßen sehen sie sich einfach öfters. Andererseits hat auch sein bester Freund recht. Seitdem sie in sein Leben getreten ist, hat er sich nicht mehr zurückgezogen oder war schlecht drauf. Was soll er nun machen? Gerard braucht langsam eine Lösung, die ihm hoffentlich bald kommt.

Zur gleichen Zeit in der Nachbarwohnung.

Ava und Mikey sitzen an den letzten Zügen seiner Arbeit und so langsam sieht man ein Ende. Die Launen der beiden sind super und wieder einmal haben sie viel zu lachen. Auch über den nächtlichen 'Spaziergang' haben sie geredet. Der jungen Frau ist es ein wenig unangenehm gewesen und entschuldigte sich bei ihm. Der dunkelhaarige fand es aber auch nicht schlimm und die zwei können, ein paar Stunden später, darüber lachen. Das letzte Wort ist geschrieben und das komplette Dokument abgespeichert. Einmal auf seinem Laptop und zur Sicherung noch auf einem USB-Stick. Anschließend lassen sie sich in die Balkonstühle zurückfallen und atmen dabei tief durch. „Endlich fertig.“, sagt ihr Nachbar erleichtert. Auch sie ist froh fertig zu sein. „Ja, endlich.“, stimmt sie ihm zu und schließt ihre Augen, um etwas zu entspannen. „Danke, ohne dich wäre ich echt aufgeschmissen gewesen.“, bedankt er sich bei ihr und lächelt sie dabei an. Die braunhaarige dreht ihren Kopf zu ihm, öffnet ihre Augen und lächelt ihn auch zufrieden an. „Das hab ich gern gemacht.“. „Komm, ich schmeiß noch zum Abschluss ne Runde Bier und Billard.“, schlägt Gerard's Bruder ihr vor. „Willst du heute schon unsere Wette verlieren?“, fragt sie ihn selbstsicher. „Das werden wir ja noch sehen, wer gewinnt.“, versucht er ihr den Wind aus den Segeln zu nehmen. „Oh ja, das werden wir. Dann mal los.“, lässt sie sich nicht einschüchtern und steht dann vom Stuhl auf. Auch Mikey tut das selbe und packt dabei seine Sachen zusammen. Als er alles hat, gehen sie wieder in die Wohnung, wo Ava noch ihren Wohnungsschlüssel holt und dann machen sie sich auf den Weg. Der junge Mann bringt noch eben seine Sachen in sein Zimmer und dann gehen sie ins Pub. Dort bestellen sie sich ein Bier und eröffnen eine Runde ihres Lieblingsspiel. Am Anfang sieht es für die Frau noch sehr gut aus, doch ihr Nachbar holt ganz schnell auf, was sie nicht versteht. Seine Art zu spielen hat sich verändert. Kaum was erinnert sie an die alte. Am Ende gewinnt er dann gegen sie, was die Kunststudentin echt sprachlos macht. Mit dem Queue in der Hand steht sie fassungslos vor dem Spieltisch und guckt dabei zu, wie er sich freut und dabei lacht. „Ha!!! Endlich! Endlich hab ich dich geschlagen.“, prahlt er und geht dabei auf sie zu. „Tja, jetzt darfst du schön für mich kochen.“, erinnert er sie an ihre gemeinsame Wette. Doch die junge Frau geht gar nicht darauf ein und verharrt immer noch in ihrer Schockstarre. „Ich verstehe das nicht. Du hast ganz anders gespielt. Ich meine, das war nicht dein Stil.“, beschwert sie sich schon fast und zeigt mit ihrer rechten Hand auf den Billardtisch. Der dunkelhaarige hingegen lacht weiter. „Soll ich dir mal was verraten?“, „Was?“, fragt sie mit einem skeptischen Blick. „Ich hab mir eine kleine Nachhilfestunde geholt, von Eddy.“, verrät er ihr gehässig. Ihre Mimik verwandelt sich zu einer geschockten. Ihre Augen sind weit aufgerissen und auch ihr Mund steht offen. „Du hast was?!“, hakt sie nochmal nach. „Frank verriet mir, das du noch kein einziges Mal gegen Eddy gewonnen hast und dann dachte ich mir, ich lasse mir mal ein paar Tipps geben.“, klärt er sie weiter auf und erfreut sich dabei an ihren Schockzustand. „Du... du hast geschummelt.“, „Oh nein, nein! Wir haben nicht gesagt, das wir uns keine Hilfe suchen dürfen.“, erinnert der junge Mann seine Nachbarin. Womit er auch vollkommen Recht hat und das muss sich auch Ava eingestehen. „Ich muss zugeben, dass du echt super gespielt hast und das die Idee mit Eddy echt nicht schlecht war.“, gibt sie dann auch zu und lächelt dabei. Wortlos legt sie den Queue auf den Tisch, dreht sich um und geht Richtung Theke. „EDDYYYYYY!!!“, schreit sie dann nur noch durch das gesamte Pub und manche Gäste, welche sie auch schon länger kennen, müssen laut lachen. Auch Gee's Bruder tut das Gleiche. Er steht dort und aus seinem Lachen wird ein zufriedenes Lächeln, während er Ava beobachtet, wie sie mit dem Kneipenbesitzer diskutiert. Er kann sich nicht helfen, doch sie gefiel ihm immer mehr und er freut sich schon auf das gemeinsame Essen mit ihr.

Wer bist du überhaupt?

Freitag:
 

Es ist spät am Abend und Ava sitzt gemütlich auf dem Sofa im Wohnzimmer. Ihre Füße hat sie auf den kaputten Tisch gelegt und auf ihrem Schoß befindet sich ihr Tablet. Mit einem passenden Pen zeichnet sie seit langer Zeit mal wieder was auf ihrem Gerät. Plötzlich kommt Gerard in die Küche und kramt dort rum. Seine Mitbewohnerin guckt ihn an und fragt sich, was er macht. Er trägt eine schwarze Jeans, ein schwarzes Shirt mit weißem und grauem Aufdruck darauf und eine schwarz Lederjacke. „Willst du nochmal weg?“, möchte sie in Erfahrung bringen und legt den Stift dabei nieder. „Yapp.“, sagt er nur kurz und bündig. „Ins Pub mit den Jungs oder wohin?“, hakt sie nach, da es für sie das einzig logische ist um diese Uhrzeit. „Nein.“, bekommt sie wieder nur kurz als Antwort. Die dunkelhaarige guckt ihn etwas konfus an. „Hääää? Und wo willst du dann hin.“. Ihr Mitbewohner steckt seine Geldbörse in die rechte Gesäßtasche seiner Hose und seinen Schlüssel hält er in der Hand. „Ich bin nochmal kurz im Laden.“, offenbart er nun endlich, doch die Studentin wüsste nicht warum er dort hin möchte. „Oh, ist irgendwas vorgefallen oder warum musst du da noch um 20:45 Uhr hin?“, lässt sie nicht locker und auch ihre Neugierde wurde nicht weniger. Der junge Mann bleibt kurz stehen und guckt sie etwas perplex an. „Ähm, ich hab mein Handy vergessen.“, erklärt er ihr, doch selbst das versteht sie nicht ganz. Sam ist doch dort und könnte ihm das mitbringen. „Ich kann ihr doch eben Bescheid geben, dann bringt sie dir das mit.“. Irgendwie ist er gerade etwas seltsam. Verheimlicht er irgendwas? Auf einmal klingelt es an der Tür. „Ich bin dann weg. Bye!“, geht er schnell weg und ruft dann aus dem Flur. Dann hört Ava auch nur noch die Wohnungstür. „Was zur Hölle war das denn jetzt?“, spricht sie laut aus. Dann nimmt sie den Stift wieder und zeichnet weiter.

Gerard geht das Treppenhaus herunter und verlässt das Gebäude. Vor dem Eingang steht ein dunkelroter Chevrolet Kombi, in den er einsteigt. „Hey, danke das du mich fährst.“, bedankt er sich und schnallt sich dabei an. Der Fahrer ist sein Chef Pete, welchen er gefragt hat, ob er ihn fahren kann und ihm den Schlüssel gibt. Ohne große Worte fährt er los. „Wo willst du jetzt hin?“, fragt er seinen Angestellten. „Lass mich einfach bei dem Japaner Kabuki raus.“. Sein Chef fängt an breit zu grinsen, was der schwarzhaarige auch sieht. Er blickt zu ihn und guckt ihn fragend an. „Was?“, „Also ganz ehrlich Gerard, wenn du nichts von der Frau willst, dann weiß ich auch nicht.“, äußert er lachend und fährt fort. „Du holst jetzt was zu Essen und überraschst sie damit. Das wird wohl ein spontanes Date, he?!“. „Kann gut sein, ja.“, entgegnet er Pete. Er mag einfach nicht darüber reden. Er will es einfach machen und keinem erklären wieso, denn so richtig weiß er es selber nicht. Vielleicht ist das eine gute Gelegenheit, herauszufinden wer die Richtige für ihn ist. Wo er sich einfach wohler fühlt. Nach knapp 30 Minuten sind sie an dem Restaurant angekommen. Der Comicladenbesitzer gibt Gee noch den Ladenschlüssel in die Hand. „Hey, guten Hunger und treibt es nicht zu wild.“, verabschiedet er sich grinsend und fährt los. Der Kunststudent schüttelt nur mit dem Kopf und betritt dann das Gebäude.
 

Bis er letztendlich den Laden erreicht hat, ist es bereits 22:25 Uhr. Mit einer großen, weißen Tüte in der linken Hand, schließt er mit seiner rechten die Tür von seiner Arbeitsstelle auf. Sein Blick richtet sich wieder geradeaus, wo Sam wischt. Dabei hört sie mit ihrem iPhone 'Umbrella' von Rihanna, welches sie auch laut mitsingt. Ihren Mitbewohner bemerkt sie gar nicht und auch hat sie gerade ihren Rücken zu ihm. Anstatt weiter herein zu gehen und die Tür hinter sich schließt, lehnt er sich an den Türrahmen und verschränkt seine Arme. Er beobachtet sie und ein Lächeln macht sich in seinem Gesicht breit. Er mag es, wenn sie singt und sie einfach locker drauf ist. Auch ihr Outfit gefällt ihm sehr gut. Sam trägt eine graue Hot Pants und darüber ein schwarzes, lockeres Bandshirt von '30 Seconds to Mars', welches von ihrer linken Schulter etwas herunterrutscht, sodass diese frei liegt. Wie die meiste Zeit, trägt sie auch heute ihre schwarzen Chucks. Was ihm eigentlich als erstes ins Auge sticht, ist das schwarze Bandana Tuch, welches sie auf ihrem Kopf trägt. Damit sieht sie nun wirklich richtig nach einer Putzfrau aus. Er verharrte noch einen kurzen Augenblick, ohne ein einziges Mal seinen Blick von ihr zu lassen. Dann beschließt er doch zu ihr zu gehen. Als er bei ihr ist, tippt er ihr leicht auf die Schulter. Die junge Frau erschreckt sich dabei heftig, schreit kurz auf, holt mit dem Wischer aus und brät ihrem Mitbewohner eins drüber. Dadurch das sie gerade den Wischlappen abmachen wollte, hat er die voll Ladung schmutzigen, sandigen Lappen abbekommen. Dann realisiert sie, das es Gee ist, der links seinen Kopf hält. Mit einer geschockten Mimik, lässt sie den Wischer fallen und nimmt hastig ihre Kopfhörer aus dem Ohr. „Oh mein Gott. Oh mein Gott. Gee, das tut mir so leid! Ich wollte dich nicht schlagen! Das war so'n Reflex. Oh man, das tut mir so was von leid!“, stammelt sie sich einen zurecht, noch mit Adrenalin vom Schock und Schuldgefühlen. „Ist schon gut... Was erschrecke ich dich auch so.“, beruhigt er sie, leicht lachend. „Setz dich am besten hinter die Theke, ich hol was zu kühlen.“, sagt sie und geht auch sofort los, ohne das er Zeit zum reagieren hat. Aus diesem Grund macht er einfach mal das, was sie sagt und setzt sich zur Kasse. Die Tüte mit dem Essen stellt auf die Theke, die sich rechts von ihm befindet. Dann kommt die silberhaarige auch wieder. In der Hand einen Kühlakku, den sie aus dem Aufenthaltsraum geholt hat. Als sie auf ihn zugeht, fällt der jungen Frau auf, das er sich das linke Auge reibt. „Ist alles ok?“, möchte sie wissen. „Ich hab irgendwas ins Auge bekommen.“, verrät der schwarzhaarige und reibt tüchtig weiter. „Warte, ich guck mal. Vielleicht sehe ich was.“, schlägt sie ihm vor, reicht ihm dabei den Akku, welchen er auch entgegen nimmt. Dann geht sie näher auf ihn zu. „Guck mal ins Licht.“, bittet sie den Studenten und er richtet daraufhin seinen Blick gen Decke. Die tätowierte guckt sich sein Auge an, doch erkennen kann sich nichts, da er andauernd blinzelt. „Gee, hör mal auf zu blinzeln.“, bitte sie ihn. „Ich kann da nichts für. Das ist Reflex.“, erklärt er. „Aber ich kann so nichts sehen!“, meckert sie leicht lachen. Auch er fängt an zu lachen und sie guckt weiter. „Ach man, Geeeee.“, tobt sie, aber dabei noch belustigt. „Ich kann da nichts für. Komm damit klar.“, kommt nur noch von ihm und daraufhin gibt sie auf. „Ich kann so nicht arbeiten!“, beschwert sie sich bei ihm und die zwei lachen nach ihrer Aussage. „Alles gut. Das kommt da früher oder später eh raus.“, sagt er dann nur noch, während sich Sam ihn gegenüber setzt. „Was machst du eigentlich hier?“, möchte sie nun von ihm wissen und hat dabei die Tüte mit dem Essen noch gar nicht wahrgenommen. „Ich dachte mir, so ein leckeres Abendessen wäre doch mal was für dich. Gerade solange du noch wach bist, so oft wie du schon in der Küche eingeschlafen bist, vor deinem Brot.“, erklärt er ihr und steht dabei auf, um die Sachen aus der Tüte zu holen. Seine Mitbewohnerin läuft leicht rot an, da sie die Momente mit der Küche schon echt peinlich findet, aber auch, weil er sich so um sie kümmert und immer zu an ihr Wohlbefinden denkt. „Ich hab was vom Kabuki mitgebracht. Ein Japaner um die Ecke. Jetzt wusste ich nicht genau was du so magst, deswegen hab ich mal eine kleine Auswahl mitgebracht.“, fängt er an die Tüte auszupacken und bei jeder Packung sagt er, welches Gericht es ist. „Also das ist Chicken Teriyaki mit Reis. Das ist BBQ Beef Ribs, mit einer Asiatischen Marinade. Dann habe ich hier noch einen Sashimi Salat und zu guter Letzt, eine große Packung Sushi. Ich hoffe du magst Sushi.“. Die silberhaarige ist sprachlos, das irritierte den jungen Mann. „Ist nicht dein Fall oder?“, vermutet er, denn anders konnte er ihre Stille nicht einordnen. „Nein, ich liebe japanisch... ich bin nur sprachlos. Es sieht alles so lecker aus und das ganze machst du für mich? Und mal so nebenbei, ich liebe auch Sushi.“, ist sie gerührt. Gerard fällt ein Stein vom Herzen. Gott sei Dank mag sie diese Essenskultur und findet diese nicht eklig. „Da ist die Frage 'Gabel oder Stäbchen?' wohl unnötig oder?“, hakt er nach. „Aber so was von!“, belächelt sie seine Frage und er drückt ihr daraufhin ein Paar Essstäbchen in die Hand. Die einzelnen Schälchen mit dem Essen drin, verteilen sie auf der Theke und so isst jeder, bei jedem mit.
 

Sie unterhalten sich und lachen sehr viel. Für Sam ist es gerade ein echt perfekter Abend. Alleine mit ihm zu sein. Auch ist es jetzt langsam mal Zeit für sie die Initiative zu ergreifen und die Situation ist gerade perfekt dafür. Sie möchte mehr über ihn erfahren. Ihn noch besser kennenlernen, also nimmt sie ihren Mut zusammen und spricht es auch direkt aus. „Also ich kenne dich jetzt nun drei Wochen. Ich würde gerne mehr über dich erfahren, Gee.“. Der junge Mann hört auf zu essen und guckt etwas perplex. „Ok... was möchtest du denn wissen?“, hakt er nach. „Alles.“, gibt sie ihm nur stumpf, aber dabei lächelnd, als Antwort. „Ok, aber nur wenn du mir auch 'alles' über dich erzählst.“, schlägt er ihr den Deal vor und Sam geht auch auf diesen ein, denn schließlich findet sie, dass es langsam wirklich Zeit wird, auch mal über die privaten Dinge zu sprechen. Über die Vergangenheit und den ganzen Kram. „Gut, dann fang ich mal an.“, fängt Gerard an. „Mein Name ist Gerard Arthur Way...“, führt er fort, wird aber vom Gelächter der jungen Frau unterbrochen. Er guckt sie lachend und gleichzeitig fragend an. „Was ist?“, „Du fängst ja wirklich beim Urschleim an.“, erklärt sie ihr Lachen. „Ja, wenn dann richtig.“, sagt er darauf nur. „Ok, ich bin wieder ganz Ohr.“, bittet sie ihm somit fortzuführen, hört weiter gespannt zu und isst nebenbei ein bisschen Sushi. „Also, gebürtig komme ich aus New Jersey und lebe seit ca. 5 Jahren in Los Angeles. Meine Mutter ist italienischer Abstammung und mein Vater schottischer.“, erzählt er ihr und seine Mitbewohnerin ist etwas verblüfft. „Ein halber Italiener also.“, kommt von ihr nur etwas emotionslos. „Ist das schlimm?“, möchte der schwarzhaarige von ihr wissen. „Nein, nein, ganz und gar nicht. Ich finde es sehr...“, „Jaaaaa?“, „...exotisch.“, gibt sie dann nun von sich. Dem jungen Mann wird etwas warm im Gesicht und er fühlt sich gerade etwas geschmeichelt von ihr. Das ist ihm schon lange nicht mehr so ergangen. „Danke.“, kommt von ihm dann noch etwas ruhig. „Aber was ich nicht so ganz verstehe ist, warum studierst du so weit weg von deiner Heimat? Ich meine in New York ist doch auch eine Uni für Kunst und so. Warum gerade Los Angeles?“, ist sie wissbegierig, denn irgendwas muss doch gewesen sein. Die Kunststudentin hat es so im Gefühl und auch Ava sagte am Strand so was komisches. Man merkt sofort das Gee ruhiger und auch ernster wird. „Ok, ich erkläre es dir. Leider muss ich da wieder beim Urschleim anfangen.“, witzelt er ein bisschen, um auch die Stimmung nicht zu ruinieren. Was auch klappt, denn die tätowierte grinst daraufhin. „Meine Eltern waren stark berufstätig, sodass Mikey und ich bei unserer Großmutter aufwuchsen. Als ich 17 Jahre war, verstarb sie plötzlich an einem Herzinfarkt. Uns beide traf es ziemlich hart. Während Mikey sich mit zeichnen, Comics und Filmen ablenkte, kam ich auf die schiefe Bahn. Ich begann Drogen zu nehmen und aufkommende Depressionen machten mir schwer zu schaffen. War ich deprimiert, nahm ich Drogen. Hat die Wirkung nachgelassen, war ich wieder deprimiert. Es war also ein Teufelskreis.“, offenbart er ihr und die junge Frau hört gespannt, aber auch leicht geschockt zu. „Meine damaligen 'Freunde' machten meine Situation auch nicht besser, sondern eher schlimmer. Ich hatte so einige Abstürze in dieser Zeit. Irgendwann war es mit mir so schlimm, dass Mikey nicht mehr mit mir redete. Er ging mir aus dem Weg. Das war für mich die schlimmste Strafe. Ignoranz und die Enttäuschung die ich von ihm spürte, waren für mich unerträglich. Da war dann der Punkt für mich gekommen, dass ich merkte, das ich was ändern musste. Mein Bruder sagte monatelang zu mir, dass ich mich von den Leuten fernhalten sollte. Also beschloss ich damals nicht nur von den Leuten zu gehen, sondern komplett. Weit weg von den ganzen Drogen und Erinnerungen. Von den schlechten Erinnerungen muss ich dazu sagen. Also hab ich mit 18 meine Klamotten gepackt und hab mir ein One Way Ticket nach L.A. geholt.“, schildert er ihr und die silberhaarige muss ganz schön schlucken. Sie kann gerade nicht glauben das der junge Mann ihr gegenüber schon so viel durchmachte. „Wow... das ist echt krass... was passierte dann? Warst du in einer Klinik?“, möchte sie mehr erfahren. „Nein, ich war in keiner Klinik. Ich hab es alleine geschafft clean zu werden. Auch wenn das echt hart war, im Hinterkopf hatte ich immer meinen Bruder. Ich suchte mir als erstes einen Job, um mein Motelzimmer bezahlen zu können. Nach ein paar Minijobs, bekam ich diesen hier und Pete besorgte mir eine Wohnung. Unsere jetzige WG. Dann lernte ich Frank und Margret kennen. Margret erinnerte mich sehr an meine verstorbene Großmutter. Sie hat immer ein offenes Ohr für mich gehabt und das hat sie auch immer noch. Sie ist für mich wie eine Art Therapeutin.“, erzählt er weiter seine Geschichte. „Um Ablenkung von all dem zu bekommen und meine Erfahrungen und Gefühle mal niederzuschreiben, schlug sie vor, dass ich und Frank doch Musik machen sollten. Sie wusste das ich nicht nur gerne zeichnete, sondern auch unheimlich auf Musik stand, bzw. stehe. Frank ist dabei ja auch nicht anders. So probierten wir es einfach mal aus. Ja, es funktionierte ganz gut und wir hatten da und dort mal Auftritte. Das Geld sparten wir und beworben uns an der CAL Arts.“. Weiter hört sie gespannt zu und isst nebenbei weiter. Auch Gerard macht gerade eine kurze Pause, um etwas essbares mit den Stäbchen zu fassen. „Wenn dir die Musik so viel geholfen hat, wieso hast du dann damit aufgehört?“, möchte sie nun wissen, denn die Frage stellt sie sich schon seit dem ersten Besuch im Pub. „Die Uni ist hart, das weißt du ja nun selber. Irgendwann wurde es einfach zu viel. Uni, Job und Abends noch Auftritte. Es zog schon arg an den Nerven und man war nur noch übermüdet. Da ich zwischendurch immer leichte Rückfälle mit Depressionen hab und sie da auch hatte, haben wir alle beschlossen aufzuhören und uns auf das Studium zu konzentrieren. Ein wenig weine ich der Musik schon hinter her, aber es ist einfach besser so, wie es jetzt ist.“, argumentiert er und Sam versteht nun plötzlich die ganzen Aktionen die er immer mit ihr gefahren ist. „Jetzt verstehe ich so einiges. Deswegen hast du mich immer zu Pausen gezwungen.“, „Ja, weil ich weiß wie nötig sie sind.“, erläutert er ihr nochmal. „Hast du denn nochmal so Depressionen?“, fragt sie ihn ganz vorsichtig. Doch der Kunststudent geht mit dem Thema sehr offen um und scheut sich nicht davor eine ehrliche Antwort zu geben. „Ab und zu kommt da mal so ein Schub von ein bis zwei Tagen. Doch seit knapp einen Monat hatte ich bis jetzt nichts.“, antwortet er und muss dabei leicht lächeln. Vielleicht liegt das ja wirklich an ihr? Und vielleicht ist es ja wirklich die Richtige für ihn. Er ist immer so unbeschwert, wenn sie in seiner Nähe ist. Schon lange hat er sich nicht mehr so wohl gefühlt. Gerade pickt Sam ein Stück Hähnchen mit ihren Stäbchen auf und guckt ihn danach an. Sie lächelt auch leicht. „Ich hätte dich wirklich gerne mal auf der Bühne gesehen. Ich mag deine Stimme wirklich gern und 'Summertime' ist ein sehr sehr schönes Lied.“, gibt sie ihm als Kompliment. Auch wenn sie dabei etwas rot anläuft und ihr Puls wieder in die Höhe steigt, musste sie es ihm einfach sagen. Auch Gee merkt wie sein Herz plötzlich etwas schneller schlägt. „Danke.“, sagt er etwas verlegen und hält dabei den Augenkontakt mit der tätowierten Frau. Kurz herrscht Stille zwischen den beiden. Dann räuspert sich der schwarzhaarige und bricht diese damit. „Das war jetzt so meine Geschichte. Wieso bist du in L.A.? Nur wegen der Uni? Ich meine du hättest ja auch Pendeln können.“, möchte er nun Sam's Geschichte hören. „Nachdem ich deine Story gehört hab, ist meine echt lächerlich hingegen.“, fängt sie erst einmal so an und lacht dabei. Doch schnell wird sie wieder etwas ernster und führt fort. „Eigentlich bin ich ganz behütet in einem Reichenviertel bei Bakersfield aufgewachsen. Meine Mutter ist Anwältin und mein Vater verkauft Immobilien. Ich musste mich immer benehmen und am besten auch nicht auffallen. Schließlich stehen meine Eltern in der Öffentlichkeit und Skandale wollen sie nicht. Ich wurde so zusagen Jahre in meiner Persönlichkeit unterdrückt. Ich bin so nicht. Ich wollte was erleben. Als ich meinen ersten festen Freund, Marc, kennengelernt hab, fing ich an mich zu tätowieren und piercen zu lassen, als Zeichen meiner Rebellion. Sein Kumpel machte es. Es waren Jungs aus der 'unteren Schicht', wie mein Vater sagen würde. Meine Eltern fanden das gar nicht gut und mein Vater rastete sowieso immer mehr aus, als meine Mutter. Auch wenn ich mit Tattoos schon gebrandmarkt war, gab mein Vater nicht auf. Er zwang mich die Beziehung zu beenden, was er auch schaffte. Als es soweit ging, das er mich mit einem aus der High Society verkuppeln wollte, bin ich ausgezogen. Da war ich 19 Jahre. Erst zu einer Freundin und zwei Jahre später dann hier hin, zu euch. Es ist einfach besser für mich hier zu leben. Mein Vater wollte immer das ich studiere, doch hält er die Kunst für total überflüssig und mein Studium findet er lächerlich. Wenn es nach ihm ginge, hätte ich Architektur oder so was studieren sollen.“, klärt sie ihn über sich auf und auch Gee muss etwas schwer schlucken, denn das was sie bis jetzt erlebt hatte, ist auch nicht ganz ohne. „Aber eine Frage stelle ich mir dennoch. Wieso warst du dann bei dem Geburtstag deines Vaters?“, möchte er nun von ihr wissen. „Weißt du, es sind schließlich immer noch meine Eltern. Das Verhältnis ist etwas besser geworden, seitdem ich mich von ihnen gelöst hatte. Auch wenn sie mir meine Jugend schwer gemacht hatten und meine Liebe versauten, liebe ich sie immer noch. Auch wenn sich das krank anhört.“, offenbart sie ihm. „Ich finde es nicht krank. Es ist menschlich. Wie du schon sagtest: es sind nun mal deine Eltern.“, beruhigt der Kunststudent seine Mitbewohnerin. „Also wärst du, aufgrund deiner Vergangenheit, schon mal ein Kandidat der bei meinen Eltern durchfallen würde.“, sagt sie lachend und überspielt damit die eigentliche Ernsthaftigkeit und den Wunsch danach, eine Beziehung mit ihm führen zu wollen, bei dieser Aussage. „Würde dich das hindern?“, kommt dann auf einmal ernst von ihm und Sam stoppt ihr Lachen abrupt. Meint er die Frage gerade wirklich ernst? „Ähm... ich.... nein! Es würde mich nicht hindern.“, sagt sie aus und entschied somit die Wahrheit auszusprechen. Der schwarzhaarige lächelt daraufhin wieder ein wenig. Auch sie muss lächeln. „Also kann man sagen, haben wir beide eine etwas komische Vergangenheit.“, kommt dann von Sam. „Genau.“, stimmt er ihr zu und beide lachen wieder. „Ich bin froh euch kennengelernt zu haben. Durch euch erlebe ich so viel und das ganz ungezwungen.“, äußert sich die silberhaarige glücklich. „Außer ich hab dich wieder zu irgendwas gezwungen.“, lacht ihr Mitbewohner. „Was du allerdings nur gut meintest. Jetzt weiß ich ja genau wieso.“, belächelt sie. „Wenn ich ehrlich bin, bin ich auch ganz froh das du in unserer WG bist. Du bringst frischen Wind in die Bude und auch in mich.“, gibt er jetzt auch zu und zwinkert ihr dabei grinsend zu. Was hat er da gerade von sich gegeben? Wieder schießt ihr das Blut in den Kopf. Ihr wird wieder warm und das Herz klopft schneller. Sie tut ihm also gut und das freut sie. Sie hat das Gefühl das sie sich etwas näher gekommen sind. Der ganze Abend ist einfach unbeschreiblich schön für sie. Sie hat Spaß und kann mit ihm auch über den Ernst des Lebens sprechen. Nicht einmal kommt sich die Kunststudentin doof vor. Bei ihm kann sie einfach sie selbst sein. Etwas verlegen bedankt sie sich bei ihm und isst dann die letzte Sushirolle auf.
 

Lange redeten sie noch und vergessen dabei die Zeit. Es ist bereits 2:15 Uhr. Wie gut das Wochenende ist und sie nicht zur Uni müssen am nächsten Tag. „Wollen wir langsam mal nach Hause?“, fragt der schwarzhaarige sie. „Ehrlich gesagt könnte ich den ganzen Abend noch hier sitzen bleiben.“, verrät sie ihm und er lehnt sich daraufhin wieder in den Stuhl. „Ok, dann bleiben wir hier.“, „Aber ich bin echt müde.“, sagt sie gähnend und gleichzeitig lachend. Auch er muss wieder grinsen und steht dabei von seiner Sitzmöglichkeit auf. „Dann lass uns mal.“, sagt er während er sich streckt. Gemeinsam packen sie die leeren Schachteln zusammen und packen diese wieder in die weiße Tüte. Diese entsorgt Gerard noch schnell im Hinterhof und derweil macht Sam die Beleuchtung aus. Sie treffen sich an der Eingangstür und gehen dann raus, auf den Sunset Blvd. . Der junge Mann schließt die Tür noch eben ab und dann laufen sie zur nächsten Bushaltestelle. Wie gerne würde sie jetzt einfach seine Hand nehmen, doch ist sie sich noch nicht klar, wie sie bei ihm steht. Ist sie nur ein sehr guter Freund für ihn oder doch mehr? Diese Unsicherheit bringt sie um den Verstand. Am liebsten würde sie ihn einfach offen und ehrlich fragen, doch genießt sie gerade lieber die tolle Zeit mit ihm zusammen. Die Studentin möchte die gute Stimmung nicht kippen und entscheidet sich somit, den Mund zu halten. An der Haltestelle angekommen, warten sie auch nicht lange auf den Bus. Sie steigen ein und setzen sich nebeneinander. Die junge Frau ist mittlerweile schon so müde gewesen, dass sie weg döst. Ihr Kopf wird schwer und findet halt, an der linken Schulter von dem ehemaligen Musiker. Als er den schweren Kopf merkt, guckt er zu ihr. Er muss zufrieden lächeln. Auch der Bruder von Mikey überlegt den Arm um sie zu legen, doch schießt ihm das morgige Date durch den Kopf. Immer noch hat er seinen Blick auf sie gerichtet und denkt über morgen nach. Was macht er nur? Würde es einfacher sein, wenn der Abend morgen nicht wäre?

Leicht schüttelt er sein Haupt. Er mag eigentlich nicht gerade darüber nachdenken. Ihm geht es gerade wie seiner Begleiterin auch. Er möchte den Abend einfach nur in guten Gedanken ausklingen lassen. Dann kommt schon als nächstes ihre Haltestelle und die Fahrt kommt ihm sehr kurz vor. Vielleicht weil er es gerade genoss. „Hey... hey, Sam. Wach auf, wir müssen aussteigen.“, weckt er sie mit sanfter Stimme. Die junge Frau öffnet langsam ihre Augen und als sie merkt, das sie an seiner Seite eingeschlafen ist, schreckt sie etwas hoch. „Oh, sorry.“, kommt verschlafen und etwas verdattert von ihr. Mit seinem Lächeln vermittelt er ihr, dass er es gar nicht schlimm fand. Sie steigen aus und laufen den kurzen Weg zur WG. Sie betreten die gemeinsame Wohnung und verharren im Flur, vor ihren jeweiligen Zimmertüren. Erst gucken sie sich stumm an, bis Sam was sagt. „Ich hatte heute viel Spaß wie schon lange nicht mehr. Danke dafür, Gee.“, ist sie leicht schüchtern dabei, aber lächelt zufrieden. „Nicht dafür. Ich fand den Abend auch super. Hat Wiederholungsbedarf.“, grinst er ihr zu. „Auf jeden Fall.“, stimmt Sam ihm zu. „Na dann... schlaf gut, Sam.“, verabschiedet er sich dann bei ihr. „Danke, du auch.“. Dann trennen sich ihre Wege und die zwei gehen in ihre Zimmer.

Sam zog sich um und lies sich dann auf ihre Matratze fallen. Ihre Augen hat sie geschlossen und grinsen tut sie wie ein Honigkuchenpferd.
 

Es war perfekt.

Er ist perfekt für sie.

Versprochen ist versprochen und wird nicht gebrochen.

Samstag:
 

Im Jogger und einem grauen Shirt betritt Sam schläfrig die Küche. Keiner ist zu sehen, doch die Kaffeemaschine hat ihren Dienst schon verrichtet und es schnuppert wieder gut nach Kaffee. Die silberhaarige nimmt sich eine Tasse aus dem Schrank und kippt sich eine Tasse voll. Dabei wirkt sie wie paralysiert. In Gedanken ist sie noch gar nicht in dem heutigen Tag angekommen. Alles in ihrem Kopf spielt noch von gestern, was ihr wieder ein Grinsen ins Gesicht zaubert. Mit dem Getränk in der Hand, nimmt sie sich eine Zigarette aus ihrer Schachtel, die auf der Küchenzeile liegt. Damit geht sie Richtung Balkon und erst jetzt bemerkt sie, das die Tür zu diesem geöffnet ist. Langsam betritt die junge Frau den kleinen Außenbereich und entdeckt dort ihre Freundin, wie sie auch dort sitzt und gerade eine 5-Minuten-Terine isst. „Kommst du auch mal aus dem Bett?“, gibt sie breit grinsend von sich. „Morgen...“, kommt nur als Antwort von der Schlafmütze. „Morgen?! Wie haben es bereits 13 Uhr durch, Sam!“, klärt Ava sie empört auf. Der Ersti lässt sich gar nicht aus der Fassung bringen und setzt sich langsam auf den freien Platz. „Oh...“, entfällt ihr völlig unbeeindruckt von der späten Uhrzeit. Seelenruhig zündet sie sich ihre Zigarette an und nimmt einen Schluck vom Koffeingetränk. Währenddessen guckt sie ihre Mitbewohnerin grinsend an. „Was ist?“, fragt die tätowierte mit einem leicht genervten Unterton. „Naaaa, hat Gerard sein Handy erfolgreich abgeholt?“, versucht die braunhaarige sie nun auszuquetschen. Ihre Freundin versteht gerade nicht, was sie von ihr will. Wie soll sie auch? Schließlich weiß sie von Gerard's Aussage, gestern Abend, nichts. „Hä? Der hat kein Handy abgeholt.“, antwortet sie ihr, mit verwirrtem Blick. „Ha! Ich wusste es! Der Sack hat mich angelogen.“, bricht aus der Kunststudentin im zweiten Semester. Spätestens jetzt merkt auch Sam, das ihr Mitbewohner wohl das Treffen geheim gehalten hat. Aus diesem Grund versucht sie jetzt auch abzulenken, mit einer Frage. „Apropos Gee, wo ist er überhaupt?“. „Der ist im Krankenhaus. Irgendwas hatte er mit seinem Auge... sag mal jetzt lenk nicht ab! Was habt ihr da eigentlich gemacht?“, gibt sie ihr als Antwort, aber gleichzeitig merkt sie auch, das sie von dem eigentlichen Thema ablenken will. „Oh, dann hat er wohl doch noch was im Auge gehabt.“, murmelt die junge Frau mit den hellen Haaren in ihren Kaffeebecher. „Saaaaaaam!“, kommt quengelig von ihrer Freundin. „Jaja, ist ja schon gut!“, sagt Sam hastig und ist bereit es zu erzählen. Sie weiß das Ava so lange keine Ruhe geben würde, bis sie weiß was gestern abgelaufen ist. Und so erzählt sie ihr alles. Den Vorfall mit dem Wischer, weswegen der schwarzhaarige nun im Krankenhaus sitzt, da kein Augenarzt in der Nähe geöffnet hat. Dann das Essen und die intensiven Gespräche und Themen. Ihre Sitznachbarin kommt aus dem grinsen nicht mehr heraus und auch Sam, die es erzählt, strahlt über das ganze Gesicht. Sie berichtet mit so viel Freude, das man spätestens jetzt weiß, das es nicht mehr nur schwärmen ist, sondern man schon sagen kann, das die junge Frau ihren Mitbewohner liebt. „Oh Gott, ist das lieb von ihm. Ich will dir gerade mal in Erinnerung rufen, dass ihr gestern Abend euer erstes Date hattet.“, setzt sie sie in Kenntnis und auch jetzt wird es der silberhaarigen klar. Ihre Freundin hat recht, sie hatte gestern ein spontanes Date mit Gerard. Ihr Kopf ist so voll, dass sie es so gar nicht wahrgenommen hat. Um so mehr grinst sie jetzt auch und der Puls steigt leicht an. „Na dann, wird er mit Sicherheit heute nicht auf das Date gehen.“, haut sie wie aus heiterem Himmel heraus und schlagartig schwindet Sam's gute Laune. Das Date heute Abend, dass hat sie ganz vergessen. Oder hat sie es einfach verdrängt? Ihr Lächeln geht aus ihrem Gesicht und wortlos zieht sie an ihrer Kippe, welche schon fast ausgeraucht ist. Die einfühlsame Mitbewohnerin merkt den Umbruch sofort und reagiert auch sofort. „Sorry... ich... es ist mir nur eben so eingefallen.“, entschuldigt sie sich. „Schon gut, du kannst ja erst recht nichts, für das ganze Wirrwarr.“, beruhigt sie sie und lacht dabei gekünstelt. „Aber wie schon gesagt, ich glaube nicht das er das macht. Wenn ja, appelliere ich an seinen Verstand.“, versucht sie die Stimmung etwas zu heben. Ihre Freundin schmunzelt nur und trinkt dann ihren Kaffee weiter.
 

Zwei weitere Stunden vergehen. Sam ist in ihrem Zimmer und sitzt wieder an ihrer Arbeit. Ava sitzt immer noch auf dem Balkon und genießt das angenehme Wetter. Es ist heute weder zu warm noch zu kalt. Es ist genau richtig um Zeit außen zu verbringen und weiter an ihrer Zeichnung zu werkeln. Dann kommt auch Gerard endlich nach Hause. Er betritt den Balkon, um eine zu rauchen. „Mein Gott, wie lange hat das denn gedauert? Haben sie dir das Auge entfernt oder wie?“, begrüßt ihn Ava scherzend, doch er ist gerade nicht auf Scherzen aufgelegt. Völlig entnervt setzt er sich zu ihr. „Hör bloß auf! Die Notfallstunde im Krankenhaus war, wie erwartet, brechend voll.“. Die junge Frau muss plötzlich lachen, als sie ihn ins Gesicht guckt. „Ja, lach nur.“, zischt der junge Mann. „Sorry, aber du siehst aus als hättest du eine auf's Auge bekommen.“, lacht sie weiter. „Sehr lustig, wirklich.“.

In der Zwischenzeit ist auch Sam in der Küche. Als sie hört das er wieder da ist, verweilt sie dort ein bisschen und belauscht die beiden.

„Ja, Sam erzählte mir was passiert ist. Was erschreckst du die Frau auch so.“, verrät sie ihm, immer noch leicht lachend dabei. „So, hast du sie wieder ausgequetscht, ja?“, kommt dann nur als Reaktion von ihm. „Kennst mich doch.“, zwinkert sie ihm zu. „Wie dem auch sei, jetzt muss ich mit diesen feuerroten Auge zum Date heut Abend.“, wirft er nun in den Raum und auch, weil er nicht weiter auf den gestrigen Abend drauf eingehen möchte. Wieso auch? Ava weiß bestimmt eh schon alles. Als die dunkelhaarige seine Aussage hört, muss sie sich beherrschen den Kaffee, der sich gerade bei ihr im Mund befindet, nicht quer über den Balkon zu sprühen. Gerade so schafft sie es, ihn herunter zu schlucken. Fassungslos guckt sie ihn an. „Bitte was?! Du willst da heute hingehen?“, „Ja, ich werde da heute hingehen. Ich habe es ihr versprochen.“, bestätigt er nochmal. „Du gehst mit ihr aus, weil du es ihr versprochen hast?“, hakt sie nach, da sie es einfach verstehen möchte, wieso er es macht. „Ja, auch deswegen.“, antwortet er lapidar. „Hä? Wie?“, schüttelt die Kunststudentin ihren Kopf. Sie kommt gerade nicht dahinter. „Wieso 'auch'? Ich meine, hast du schon mal daran gedacht wie es wohl Sam dabei geht?“, versucht sie ihn gerade wach zu rütteln, doch es klappt nicht so, wie sie es gerne hätte. Denn der junge Mann steht von seinem Platz auf und macht seine Zigarette aus. „Bitte Ava, lass mich einfach machen, ok?“, pampt er sie wieder von der Seite an. „Du musst wissen was du tust. Du bist alt genug, aber bitte denk doch an Sam.“. Doch Gerard geht nicht weiter darauf ein und geht in die Wohnung. Als er die Richtung zu seinem Zimmer einschlägt, sieht er, wie die silberhaarige in der Küche steht und sich eine Kleinigkeit zu Essen macht. Er erschreckt sich ein bisschen. Er hat gerade nicht damit gerechnet, dass sie hier ist. „Oh, hey!“, begrüßt der dunkelhaarige sie lächelnd. Die junge Frau hat das Gespräch zwischen ihn und Ava mitbekommen, dennoch versucht sie sich nichts anmerken zu lassen. „Hey.“, erwidert sie ihm und versucht dabei überzeugend zu lächeln. „Wie geht’s deinem Auge?“, möchte sie dann noch von Gee wissen, damit ihre Enttäuschung gar nicht erst auffällt. „Drei etwas größere Körnchen haben sie raus geholt. Ist etwas gereizt, aber es geht jetzt besser.“, schildert er ihr und steht dabei immer noch im Gang. Hinsetzen will er sich gerade nicht. Die tätowierte widmet sich kurz wieder ihrem Brot und schmiert Butter darauf. Sie wirkt ruhig und etwas in sich gekehrt, dennoch möchte sie das Gespräch aufrecht erhalten. Aber warum nur? Sie hat mitbekommen, dass er heute Abend mit Babs ausgehen wird, was ihr wirklich zu schaffen macht. Allerdings hat sie ihn gern um sich herum. Alles ist für sie gerade ein Widerspruch in sich. „Mir tut es wirklich leid, die Sache mit dem Wischer. Ich meine, erst der Tisch, dann der Wischer...“, fängt sie den Satz an und urplötzlich führt ihn der junge Mann fort. „... das ist wohl nicht meine Woche.“. Sie blickt verschmitzt lächelnd zu ihm auf. „Genau...“, stimmt sie ihm lapidar zu. Dann herrscht wieder Stille. Was ist mit den beiden nur los? Aus irgendeinen Grund wartet der schwarzhaarige darauf, dass sie ihn von der Verabredung zurückhält, doch das tut sie nicht. Aber warum kommen ihm plötzlich diese Gedanken? Er hat es für sich entschieden es durchzuziehen, warum hofft er dann auf eine solche Reaktion von ihr? So langsam weiß er selber nicht mehr was mit ihm los ist. Dann entschließt er sich zu eines: der jetzigen Situation zu entfliehen. „Naja, ich bin dann mal in meinem Zimmer.“, gibt er ihr Bescheid. „Ja, ok, bis später dann mal.“, antwortet Sam ihm darauf nur und blickt ihm hinter her, als er geht. Gestern war es noch so schön und toll und heute wirkt alles so gezwungen und unnatürlich. Die ganze Situation wird für beide immer verfahrener. Jedenfalls haben beide das Gefühl. Doch Gerard muss es für sich einfach so durchziehen und das versucht die Studentin im Erstsemester zu akzeptieren. Um ehrlich zu sein, kann sie es nicht, ohne das es ihr dabei schlecht geht. Sie nimmt den Teller mit dem Brot darauf. Sie weiß nicht mal warum sie es tut, da ihr der Appetit geradewegs verloren gegangen ist. Damit geht sie dann in ihr Zimmer und arbeitet weiter.
 

Es ist bereits Abends, als es bei Sam an der Tür klopft. Sie schaut von ihrem Buch auf. „Ja?“, reagiert sie auf das Klopfen. Die Tür öffnet sich langsam und ihre Freundin tritt ein. Hinter sich schließt sie diese dann auch. „Hey, ich hab mitbekommen das du weißt, dass er zum Date geht und da dachte ich mir, ich mache dir was leckeres zu Essen.“, möchte sie die silberhaarige überraschen. Diese lächelt nur. Diese Geste von Ava findet sie gerade mehr als nur toll. Es hebt ihre Stimmung ein wenig und was spricht schon gegen ein paar Frauengespräche. „Kommst du?“, fragt die Studentin im zweiten Semester nochmal nach, da ihre Mitbewohnerin sich noch nicht bewegt. „Klar.“, grinst sie sie leicht an und legt dabei das Buch zur Seite. Dann steht sie von ihrem Bett auf und folgt ihr. In der Küche angekommen, bittet die dunkelhaarige Sam darum, sich auf einen der Barhocker zu setzen, was sie daraufhin auch macht. In der Zwischenzeit packt die Köchin das Essen auf die Teller und deckt auf. „Wow, das sieht gut aus.“, lobt sie ihre Freundin. „Ach was, ist doch nur etwas Pasta mit Tomatensoße und natürlich Hackfleisch.“, spielt sie ihre Kochkünste herunter. „Natürlich Hackfleisch.“, wiederholt die tätowierte lachend, da sie mittlerweile weiß, dass ihre Freundin auf diese Art von Fleisch steht. Nun lachen beide und die junge Frau setzt sich links neben der Erststudentin. Sie fangen an zu essen und reden über belanglose Sachen, nur nicht über die Männer.

Wenig später betritt dann plötzlich Gerard die Küche. Die Frauen hören auf zu reden und betrachten den jungen Mann. Sam bliebt das Essen fast im Hals stecken. Ich Herz fängt plötzlich, von jetzt auf gleich, an zu rasen. Ihr Gesicht wird warm. Er steht ihr schräg gegenüber in einer schwarzen Hose. Darüber trägt er ein weißes Hemd, was er in die Hose gesteckt hat. Über dem Hemd trägt er eine schwarze Anzugweste und eine schwarze Krawatte. Seine Haare sind gestylt, aber dennoch etwas strubbelig und ein paar Strähnen hängen ihm im Gesicht. Dort steht er nun, ohne was zu sagen und macht sich dabei die Manschettenknöpfe zu. Ihr Mitbewohner sieht so verdammt gut aus, dass die tätowierte das essen vergisst und weiterhin sprachlos an der Theke sitzt. Ava ist in der Hinsicht nicht so paralysiert und pfeift erst einmal. „Schnieke, schnieke, Mr. Way.“, schmeichelt sie ihm, breit grinsend. Der junge Mann schaut zu ihr, aber geht dann nicht wirklich auf das Kompliment drauf ein. „Sag mal, Ava, kann ich dein Auto bekommen?“, fragt er sie stattdessen. „Nö.“, antwortet sie ihm in einem stumpfen Ton und mit dem passenden Blick dabei. „Ach komm schon!“, bettelt er. „Was ist mit dem TransAM?“, möchte sie von ihrem Mitbewohner wissen. „Frank's Karre?! Dein ernst?! Deiner ist schöner.“, argumentiert er dann und das auch aus gutem Grund. Frank's Auto ist dreckig und meist ist irgendwas damit, sodass er sich gar nicht erst traut, ihm nach dem Wagen zu fragen. Mit dem Mustang seiner Mitstudentin ist er auf der sicheren Seite. Die dunkelhaarige weiß gerade nicht so recht, da sie an ihre Freundin denken muss, die Kummer hat. Andererseits muss sie da auch unparteiisch an die Sache rangehen. Gerard ist nun mal auch ein sehr guter Freund von ihr, so wie auch ihre Sitznachbarin. „Ja ok. Du weißt ja wo die Schlüssel liegen.“, gibt sie nach und tut ihm den Gefallen. Gee lächelt leicht und bedankt sich anschließend. Dann geht er kurz in den Flur und kommt dann wieder in die Küche. Er zieht sich sein schwarzes Sakko an und verstaut dort den Schlüssel, Portemonnaie und seine Zigaretten. Danach stellt er sich in den Raum, sodass man ihn von oben bis unten betrachten kann. „Sieht das gut aus? Kann ich so gehen?“, möchte er gern von den Frauen wissen und wirkt dabei leicht unsicher. Schon lange hat er keinen Anzug mehr getragen. „Du sieht sehr gut aus, Gee.“, gibt Ava ihm eine ehrliche Antwort und zwinkert ihm dabei zu. Sam sagt die ganze Zeit nichts. Auch jetzt sagt sie ihm nicht ihre Meinung. Nein, sie steht plötzlich auf und geht auf ihn zu. Kurz vor ihm bleibt sie stehen. Die Studentin im zweiten Semester guckt ihr fraglich hinter her. Was hat sie vor? Auch Gerard fragt sich gerade das selbe, während er zu ihr blickt. „Das stört mich schon die ganze Zeit.“, kommt von ihr dann leise und gefasst. Jedenfalls versucht sie es. Die Hände gehen zu seiner Krawatte, welche sie ihm dann ordentlich richtet. „Ich wünschte ich hätte dich in einer anderen Situation mal im Anzug gesehen...“, offenbart sie ihm und blickt dann auch zu ihm, als sie fertig ist. Kurzzeitig halten sie den Blickkontakt und der schwarzhaarige kann ihre Enttäuschung aus ihren Augen lesen. Auch wenn sie gerade am lächeln ist. Für ihn kommt es nicht überzeugend rüber. Er entscheidet sich dazu den Kontakt abzubrechen und verabschiedet sich dann. Seine Mitbewohnerinnen wünschen ihm viel Spaß, als er den Raum verlässt und schließlich auch die Wohnung. Die silberhaarige spürt wie sich ein Kloß im Hals bildet. Was ist nur mit ihr los? Sie möchte gar nicht weinen. Sie möchte gerade nicht mal im geringsten so fühlen, wie sie es gerade tut. Das Schweigen der Kunststudentin verleitet Ava dazu von ihrem Hocker aufzustehen und zum Kühlschrank zu gehen. „Setz dich, Süße. Ich hab gerade das passende für dich.“, versucht sie sie zu trösten und die junge Frau geht dem Befehl nach und setzt sich wieder. Die braunhaarige stellt einen Piccolo auf die Theke und eine große Flasche Sekt daneben. „So, der kleine ist meiner und die ist für dich.“, erklärt sie ihr und die Frau mit dem Liebeskummer guckt sie mit weit geöffneten Augen an. „Oh nein! Nein, nein, nein! Ich wollte noch was tun.“, stammelt sie aus Angst, die ganze Flasche trinken zu müssen. „Und weil ich ganz genau wusste, dass du dich beschweren wirst, hab ich dir auch einen Piccolo geholt.“, grinst sie sie frech an, nimmt den Sekt wieder an sich und tauscht ihn mit einem kleinen. „Aber falls es dir ganz schlecht geht, dann weißt du, im Kühlschrank ist jemand für dich da.“, witzelt sie um ihre Stimmung etwas zu heben und es funktioniert sogar. Sam lacht mit ihrer Freundin mit. „Danke, Ava.“, „Nicht dafür.“, entgegnet sie ihr zurück und steht dabei lächelnd am Kühlschrank. Kurz darauf geht die dunkelhaarige wieder auf ihren Platz und sie essen dann weiter.

Zur gleichen Zeit im Hausflur. Gerard geht gerade die ersten Treppen herunter, da kommt ihm seine Nachbarin Margret entgegen. „Oh Mister Way, sie sehen ja schick aus.“, kommt von der alten Dame als erste Reaktion. „Vielen Dank, Mrs. O'Donald.“. „Wo geht’s denn hin?“, hinterfragt sie ihm und hat dabei ein breites Grinsen auf den Lippen. „Ähm, in ein Restaurant...“, fängt er an zu Antworten, wird dann aber von ihr unterbrochen. „Oh wie schön. Mit der kleinen vom letzten mal? Wie heißt sie noch gleich?“, ist sie am grübeln, doch bekommt relativ schnell die Antwort von dem schwarzhaarigen. „Sam.“, „Ja, genau. Sam. So ein hübsches Mädel. Sie sieht bestimmt toll aus in einem Kleid.“, fängt Margret an zu schwärmen, doch der junge Mann muss sie aus ihrer Vorstellung herausreißen. „Nein, ich gehe nicht Sam essen. Ich treffe mich mit jemand anderen.“, erklärt er ihr und ihr Lächeln verschwinden aus dem Gesicht. „Nicht? Das ist aber schade. Wie dem auch sei, wenn du was hast, Gerard, dann weißt du...“, „... kann ich immer zu Ihnen kommen.“, ergänzt er ihren Satz, woraufhin die alte Dame etwas lächelte. „Viel Spaß. Du wirst schon wissen was du tust.“, zwinkert sie ihm noch zu und setzt dann ihren Gang nach oben fort. Gerard bleibt dort, noch etwas perplex, stehen. Manchmal ist ihm die Nachbarin unheimlich. Sie merkt immer sofort, wenn er was hat. Genau wie sie es auch wieder tat oder Frank hat wieder gepetzt. Wie dem auch sei, er muss sich langsam beeilen, schließlich hat er eine Reservierung auf 20 Uhr gemacht und muss sein Date noch abholen. Also macht er sich weiter auf den Weg.

Nach 20 Minuten ist er bei ihr angekommen. Die junge Frau steht bereits am Straßenrand und wartet auf ihn. Sie trägt ein altrosafarbenes Cocktailkleid, welches im oberen Bereich florale Bestickung aufweist. Der untere und obere Teil, wird von einem Band aus Satin getrennt, welches auch die gleiche Farbe hat. In ihrer linken Hand hält sie eine schwarze Klatsch mit einer feinen rosafarbene Schleife. Sie öffnet die Beifahrertür und setzt sich in den Ford. „Hi.“, begrüßt sie ihn freudig und gibt ihm dabei jeweils rechts und links einen Kuss. „Hi.“, sagt er ruhig und auch etwas unsicher. Die Blondine guckt ihn erwartungsvoll an und der junge Mann guckt fragend zurück. Was möchte sie denn jetzt von ihm? „Fällt dir was auf?“, meckert sie leicht und guckt dabei an sich herunter. Auch Gerard macht das selbe bei ihr, bis er checkt, was sie von ihm will. „Oh, ja. Du siehst... ähm, gut aus.“, versucht er ihr ein Kompliment zu geben, was aber nach hinten los geht. „Nur 'gut'?“, hakt sie nach. Genervt seufzt er. „Du siehst sehr gut aus.“, verbessert er sich ungewollt und startet dabei den Motor. Er hat keine Lust auf irgendwelche sinnlosen Diskussionen. Dann fährt er los.
 

Kurze Zeit später sind sie dann auch angekommen. Er parkt in einer Seitenstraße, da das Restaurant keine direkten Parkmöglichkeiten bietet. Sie steigen aus und gehen zum Eingang. Auf dem Weg dorthin, versucht sie seine Hand zu greifen, doch der junge Mann will dies vermeiden und steckt sich eine Zigarette an. Etwas enttäuscht guckt sie zu ihm, doch er realisiert es gar nicht, so konzentriert und abwesend zieht er an seiner Zigarette. Barbara würde jetzt liebend einen Kommentar loslassen, doch unterdrückt sie es. Vielleicht ist er auch nur etwas schüchtern und aufgeregt. Sie ist es auf jeden Fall. Vor dem Restaurant macht er den Glimmstängel aus und sie betreten das Gebäude. Zielstrebig gehen sie auf einen jungen Mann im Anzug drauf zu, welcher sie auch sofort begrüßt. „Einen wunderschönen guten Abend. Sie haben reserviert?“, „Ja, auf Way.“, Antwortet er ihm und der Mann an der Rezeption guckt in einem großem, schwarzen Buch, was vor ihm liegt. „Ah, da. Mr. Way auf 20 Uhr, für zwei Personen, richtig?“, geht er nochmal auf Nummer sicher. „Richtig.“, „Bitte, wenn sie mir folgen würden.“, sagt er dann und steht dabei auf, um dem Paar ihren Tisch zu zeigen. Als sie am Tisch sind, bedanken sie sich und setzen sich. Der Mann macht ihnen noch die Kerze am Tisch an und weist die zwei daraufhin, dass gleich ein Kellner kommt und sie weiter bedient. Babs legt ihre kleine Tasche auf dem Tisch und guckt sich das Mobiliar an. „Wow, es ist echt schön hier. Wie gut das mir das 'Providence' empfohlen wurde.“, fängt sie an von dem Ort zu schwärmen. Gerard sagt nichts, sondern hört ihr einfach weiter zu. „Das Essen ist bestimmt grandios hier.“, „Ja, bestimmt...“, kommt dann von ihm, mit desinteressierter Stimme. Gerade will sie ihm fragen, was mit ihm los ist, doch da kommt schon der Kellner und begrüßt die zwei herzlich. Derweil verteilt er auch die Karten. Dann geht er wieder mit dem Hinweis, dass er gleich wiederkommt. Wortlos sitzen Babs und Gee sich gegenüber und suchen ihre Speisen aus. Kurze Zeit später kommt der Ober auch wieder. Diesmal mit einem kleinen Block und Stift in den Händen. „Haben die Herrschaften schon gewählt?“, möchte er wissen und ist bereit die Bestellung aufzunehmen. „Ich nehme das Carpaccio.“, gibt Gerard seine ab. „Ich nehme das Lachstartar. Dazu hätte ich gerne einen Bourgogne Blanc.“, wünscht sie die Blondine. „Wie sie wünschen. Und was möchten sie dazu trinken, Mister?“, möchte die freundliche Bedienung wissen. „Ich nehme den auch.“, antwortet er plump, aber keinesfalls unfreundlich. „Gerard, ein Bourgogne Blanc passt doch nicht zum Carpaccio.“, weist sie ihn entsetzt drauf hin. Der schwarzhaarige ist ja schon etwas genervt, doch sie macht es gerade nicht besser und so reagiert er dann auch. „Ist mir egal. Ich nehme den auch.“, „Wie auch sie wünschen, Mister.“, notiert der Kellner sich seinen Wunsch. Auch die Hauptspeise wird noch bestellt und dann geht er wieder. Endlich sind sie nur zu zweit. „Was ist los mit dir, Gee? Ist irgendwas mit dir?“, will sein Date von ihm wissen, da sie nicht versteht warum er so schnippisch ist. „Sorry, ich hab ein bisschen Kopfschmerzen.“, lügt er sie an. Er kann ihr ja nun schlecht die Wahrheit sagen.

Nach kurzer Zeit bekommen sie ihr Essen. Währenddessen redet Babs über die Uni und den gemeinsamen Kursen. Zunehmend fühlt sich Gerard unwohler. Sein Magen scheint sie umzudrehen, weshalb er eher in seiner Vorspeise herumstochert, als diese zu essen. Er ist so in seinen Gedanken vertieft, das er ihre Stimme nur noch posaunenartig wahrnimmt. 'Was mache ich eigentlich hier?', fragt er sich gerade selber im Kopf. Die Aussagen seiner Freunde gehen ihn nicht aus dem Gedächtnis. Im Gegenteil, er rattert sie geradewegs alle nochmal herunter:
 

Frank: „Ich glaube wir alle wissen, für wen du was empfindest, aber ok, du musst es selber merken.“

Ray: „Sorry, aber Frank hat Recht und das du ihr nicht ganz abgeneigt bist, merkt eigentlich jeder...“

Pete: „Also ganz ehrlich Gerard, wenn du nichts von der Frau willst, dann weiß ich auch nicht.“

Ava: „Du musst wissen was du tust. Du bist alt genug, aber bitte denk doch an Sam.“

Margret: „Ja, genau. Sam. So ein hübsches Mädel. Sie sieht bestimmt toll aus in einem Kleid.“
 

Wie gerne wünscht er sich, das Sam ihm jetzt in einem hübschen Kleid gegenüber sitzt. Sein Gefühl was total falsches gerade zu tun, wird immer stärker und stärker. Auch das Unwohle. Langsam legt er seine Gabel nieder und blickt zu seiner Sitznachbarin auf. Sein Blick wirkt leer. „Ich kann das nicht.“, wirft er auf einmal in den Raum. „Bitte was?“, hinterfragt sie und kann gerade keinen Zusammenhang finden, zu dem was sie gerade erzählt hat. „Ich kann das hier nicht. Das ist falsch.“, spricht er in Rätseln weiter. Seine Mitstudentin versteht immer noch nicht was er jetzt damit meint. Sie schüttelt den Kopf und wiederholt ihn. „Das ist falsch? Was ist falsch?“, „Das hier ist falsch. Hör zu Barbara, ich kann das hier nicht. Es fühlt sich nicht gut und erst recht nicht richtig an. Du bist eine tolle Frau, aber nicht die passende für mich.“, erklärt er ihr und man sieht die plötzliche und große Enttäuschung in ihrem Gesicht, dennoch muss sie es akzeptieren so wie es ist. „Ok, ich... sorry, aber das ist gerade ein echter Schlag für mich. Ich dachte... ich dachte es würde mit uns klappen.“, erläutert sie traurig und der Kunststudent findet es nur fair ihr auch sofort die Wahrheit zu sagen. „Es liegt auch nicht an dir, nur habe ich sie vor Wochen kennengelernt und da ist definitiv mehr, als nur Freundschaft. Jedenfalls von meiner Seite aus.“, „Ist es Samantha?“, möchte sie nun auch die Person wissen, um die es sich handelt. „Ja, es ist Sam.“, bestätigt er. Stille kehrte ein. Die Atmosphäre ist gerade mehr als gedrückt. Barbara legt ihr Besteck nieder, nimmt die Serviette, die rechts neben ihrem Teller liegt und wischt sich damit ihrem Mund ab. „Ich danke dir das du so ehrlich zu mir bist, Gee. Doch ich glaube ich würde jetzt lieber nach Hause.“, äußert sie mit traurigem Unterton. Der junge Mann geht ihrer Bitte nach und nickt diese ab. Nachdem er bezahlt hat, verlassen sie nach kurzer Zeit das Restaurant und machen sich auf den Nachhauseweg.
 

Genervt, aber auch erleichtert schließt er die WG-Tür auf und betritt den Flur. Ohne Schuhe oder sein Sakko auszuziehen geht er schnurstracks in die Küche. Dort wirft er seinen Schlüssel auf die Arbeitsfläche und geht dann zum Kühlschrank. Ava, die gerade auf der Couch sitzt und zockt, guckt ihn stark verwundert an. "Was machst du denn hier?", will sie wissen. Gerard nimmt sich eben ein Bier, macht es auf und geht dann zu ihr auf die Couch. Dort lockert er seine Krawatte mit seiner linken Hand, um anschließend einen großen Schluck zu trinken. Seine Mitbewohnerin sieht ihm dabei zu und das immer noch mit einem fragenden Blick. "Ist irgendwas passiert?", kommt jetzt, mit einfühlsamer Stimme, eine weitere Frage hinterher. "Ja, wir haben das Date abgebrochen. Ich hab ihr die Wahrheit gesagt.", klärt er sie auf und nimmt wieder einen Schluck des Hopfengetränk. "Welche Wahrheit denn?", hakt sie nach. Die braunhaarige kann es sich zwar schon denken, doch möchte sie es von ihm hören. "Ach komm, du weißt schon.", guckt er sie dabei ernst an. Im Gegensatz zu der jungen Frau, die fängt nun breit an zu grinsen. "Echt jetzt?", "Ja echt jetzt. Es fühlte sich gerade nicht richtig an.", erklärt er seine Entscheidung, Barbara darüber aufzuklären. Seine Mitbewohnerin findet es gerade mehr als süß, aber auch macht sie sich leicht Sorgen darüber, wie es ihm jetzt wohl geht. Gerade fit sieht er nicht aus. "Wie geht's dir jetzt?", "Naja, einerseits fühle ich mich erleichtert und bin froh das hinter mir zu haben, andererseits geht's mir echt beschissen. Ich glaube ich habe heute nicht nur Babs wehgetan... wie geht's Sam?", erkundigt er sich, mit leiser und ruhiger Stimme und hat ein tierisch schlechtes Gewissen dabei. "Wie soll es ihr schon gehen? Beschissen glaube ich. Sie ist seit einer Stunde in ihrem Zimmer. Keine Ahnung was sie macht. Sitzt wahrscheinlich wieder an ihrer Arbeit. Ich dachte mir, das ich sie lieber in Ruhe lasse.", antwortet sie ihm und der schwarzhaarige atmet daraufhin tief ein und wieder aus. Dann steht er auf und geht Richtung Flur. "Wo willst du hin?", möchte Ava von ihrem Freund wissen. "Ich bin bei Frank.", gibt er ihr kurz und plump Bescheid und führt seinen Weg aus der Wohnung fort. "Trink nicht so viel!", ruft die dunkelhaarige noch besorgt hinter her. "Jaja!", kommt dann unbeeindruckt von ihm als Reaktion und dann hört man nur noch, wie die Tür ins Schloss fällt.

Ein Tag mit zwei Seiten

Sonntag:
 

Der nächste Tag ist angebrochen und dem jungen Mann geht es etwas bescheiden. Zu lange und zu viel hat er mit seinen Jungs noch was getrunken. Er liegt auf der Couch. Seine Augen sind geöffnet und er denkt nach. Über gestern, über Sam und vieles mehr. Langsam richtet er sich auf und in dem Augenblick kommt Frank aus seinem Zimmer. Er ist schon komplett umgezogen und frisch muss er sich auch schon gemacht haben. „Auch schon wach, ja?“, stellt er fragend fest und grinst dabei. Gerard's Blick geht gen Couchtisch und sieht, wie dieser voll ist mit leeren Bierflaschen und einer Flasche Whiskey. „Alter, haben wir das gestern alles gesoffen und wieso bist du schon so munter?“, fragt er seinen Kumpel. „Das meiste hast du getrunken, ehrlich gesagt.“, sagt er ihm lachend. „Meine Eltern haben mich zum Essen eingeladen und du kommst mit. Es gibt doch nichts besseres, als ein Katermittagessen.“, klärt er ihn dann noch auf. „Was? Jetzt?“, hakt er nach und richtet sich dabei auf. „Du gehst dich erst mal frisch machen und dann geht’s los. Ablenkung tut dir glaube gerade gut.“. „Ok, dann werde ich mal rüber.“, lässt Gee sich nicht zweimal sagen, da das Essen bei Frank's Mom auch einfach immer zu lecker ist, als sich das entgehen zu lassen. Er nimmt seine Sachen und geht dann rüber.
 

Zur gleichen Zeit in der Nachbars-WG:
 

Sam verlässt ihr Zimmer und geht in die Küche, wo auch Ava an der Theke sitzt und eine Schale Cornflakes verputzt. „Jetzt erst aufgestanden?“, ist ihre Freundin verwundert. Wie lange muss sie wohl noch an der Arbeit gehangen haben? „Nein, ich bin schon seit 7 Uhr wach.“, „Ok, das erklärt das ich dich nicht gesehen habe.“, sagt sie leicht lachend, da die Kunststudentin um diese Uhrzeit noch am schlafen war. „Was wollte ich eigentlich hier? Ich wollte doch eigentlich auf Toilette.“, verrät sie der dunkelhaarigen und muss dabei lachen. Auch Ava lacht und macht sie darauf aufmerksam, dass es hier der falsche Ort dafür ist. Also dreht die junge Frau sich um und geht Richtung Badezimmer. In dem Moment betritt Gerard die Wohnung. Er steht direkt vor ihr. Sein Hemd ist etwas geöffnet und zerknittert. Seine Hose, Schuhe und die Krawatte trägt er in seiner linken Hand. Somit hat er nur seine Boxershorts und Socken an. Die tätowierte guckt ihn sehr verdutzt an und er blickt erschrocken. „Hi...“, kommt von ihm etwas zurückhaltend. „Hey...“, reagiert sie im gleichen Ton und verschwindet dann im Bad. Auch der Kunststudent geht gezielt in sein Zimmer und nachdem das Bad wieder frei wird, dort rein um zu duschen. Perplex und mit keinem Schimmer was gestern abgegangen ist, geht die junge Frau zu ihrer Mitbewohnerin. „Bitte was... Gerard hat nicht zu Hause gepennt?“, hofft sie eine Antwort von ihr zu bekommen. „Wenn er grad nach Hause kam, dann wohl nicht.“, antwortet sie ihr nur plump, aber ohne daran zu denken, was Sam eigentlich damit meint. Sie ist entsetzt und so ist auch ihr Blick. Als Ava den sieht, reagiert sie auch sofort. „Oh nein, nein! Nicht das was du denkst. Er war ziemlich früh wieder hier. Dann ist er zu den Jungs rüber.“, klärt sie sie auf und hängt noch eine Frage hinten dran. „Hast du das nicht mitbekommen?“, „Hähähähä... nein ich bin über meine Arbeit eingepennt. Wollte sie gestern fertigstellen, damit ich heute nur noch drucken brauch. Naja, jetzt muss ich halt das letzte Kapitel noch fertig schreiben. Deswegen werde ich mich mal ran halten. Bis später dann mal.“, dreht sie sich wieder um und will gerade gehen. „Du, kann sein das ich später weg bin. Wollte noch zur Arbeit und fragen was nächste Woche so ansteht. Mein Urlaub ist ja leider um.“, erklärt sie ihr. Die junge Frau nickt es ab und geht dann wieder in ihr Zimmer.

Kurze Zeit später betritt auch Gerard, frisch geduscht, die Küche. Er trägt eine schwarze Jeans, mit Gürtel, darüber ein schwarzes Shirt mit weißem Aufdruck und seine schwarze Lederjacke. Dazu noch schwarze Chucks und seine Sonnenbrille. „Wofür hast du dich denn jetzt fertig gemacht?“, fragt ihn die Stimme von Ava. „Wieso? Hab doch ganz normale Sachen an.“, „Du hast deine Haare so ordentlich, also wo geht’s hin?“, wiederholt sie ihre Frage. „Zu Franks Eltern, was futtern.“, offenbart er, nimmt sich sein Schlüssel von der Küchenzeile und geht dann wieder. „Guten und Grüße!“, ruft sie ihm wieder hinterher. „Mach ich, danke!“, kommt auch lauter von ihm zurück. Und da ist er auch schon wieder weg.
 

In der WG ist es sehr ruhig. Sam hat sich mit ihrem Laptop und den Büchern ins Wohnzimmer an den kaputten Tisch gesetzt. Sie kann sich in ihrem Zimmer irgendwie nicht mehr konzentrieren. Ava ist auch schon unterwegs, genauso wie Gerard auch noch nicht wieder hier ist. Es ist bereits Abends und die junge Frau braucht nicht mehr viel um die Arbeit fertigzustellen. Doch dann riecht es auf einmal ziemlich verbrannt. „Was zur Hölle...?“, fragt sie sich selber laut und guckt auf ihr Notebook, welches gerade den Geist aufgibt. Der Desktop ist pechschwarz und keine Geräusche sind von ihm zu entnehmen. „Was??? Was ist... oh nein, bitte nicht!“, jammert sie laut und versucht panisch das Gerät wieder einzuschalten. „Nein, bitte nicht! Das kann doch jetzt echt nicht wahr sein?!“, redet sie panisch und bekommt dabei einen dicken Kloß im Hals. Ihr Laptop ist von jetzt auf gleich ein Haufen Elektromüll und die ganze Arbeit ist vernichtet. Was sie auch tut, an dem Teil regt sich nichts mehr. Kein Bild, kein Ton, einfach nichts mehr. Vor lauter Wut und Verzweiflung wischt sie diesen vom Tisch, welcher nicht gerade hoch ist und das Teil ist ja jetzt eh schon Schrott. Dann kann sie es nicht mehr zurückhalten und bricht in Tränen aus. Alles ist umsonst und das Studium kann sie jetzt wohl auch an den Nagel hängen. Sie glaubt nicht das sie weitere zwei Wochen dafür bekommt und das noch als Einzige. Nun sitzt sie da, alleine im Wohnzimmer und weiß nicht was sie machen soll. Am besten macht sie morgen einfach Blau. Dann ist sie halt krank oder so. Was soll sie sonst anderes tun? Dann hört sie männliches Gelächter aus dem Flur, welches sich nähert, bis es die Küche erreicht. Es sind Frank und Gerard, die von den Eltern gerade erst wiederkommen. Lächelnd begrüßen sie die junge Frau, doch dann merkt Gee ziemlich schnell, dass was mit ihr nicht stimmt. Langsam legt er seinen Schlüssel auf den Platz und blickt dabei zu ihr. „Hey, was ist los?“, fragt er sie besorgt, doch bekommt er keine Antwort, nur lautes schluchzen. Er geht zu ihr und sieht dann den Laptop auf dem Boden liegen. „Was ist passiert, Sam?“, hakt er weiter nach. „Man dieses Scheißding ist im Arsch! Die ganze Arbeit ist da drauf und es geht nichts mehr! NICHTS!“, schreit sie schon fast, unter Tränen. Sie ist sehr verzweifelt und das merkt er auch sofort. Der schwarzhaarige setzt sich neben ihr auf's Sofa und nimmt sie, ohne Worte, in den Arm. Was ein schönes Gefühl das doch ist und sie wünschte sich gerade, das sie das mehr genießen kann, doch es geht nicht. Zu sehr ist sie mit dem Kopf bei der verloren gegangenen Arbeit. „Ich bin voll am Arsch. Mein Studium kann ich in die Tonne kloppen.“, schluchzt sie weiter und er versucht sie zu beruhigen. Frank steht weiterhin in der Küche. Auch wenn die Situation für die Frau mehr als nur beschissen ist, muss er etwas lächeln. Wie sie da so sitzen, sieht es für ihn richtig aus. „Ssssch, das kriegen wir schon wieder hin.“, versucht er sie zu beruhigen, doch das ist in dem Moment überhaupt nicht einfach. „Wie denn?! Wie soll ich denn in ein Paar Stunden so ne Arbeit schreiben?!“, zischt sie rum. Er nimmt es ihr nicht krumm. Er weiß ja schließlich warum sie so drauf ist. Weiterhin hat er sie noch fürsorglich im Arm und streicht ihr dabei mit seinem rechten Arm über ihre rechte Schulter. „Hast du keine Sicherung gemacht? Auf einen Stick oder so?“, kommt aus der Küche die Frage. Sam wird ruhig und plötzlich schreckt sie auf. Mit großen Augen guckt sie ihren Nachbarn an. „Oh mein Gott, ja! Ich hab, bis auf die letzten zwei Kapitel, alles auf einem Stick.“, fällt ihr dann wieder ein. „Ja, dann ist ja alles wieder gut. Dann hol ich mein Notebook und ich helfe dir bei den Rest.“, bietet ihr Mitbewohner ihr an. „Es gibt nur ein Problem...“, fängt sie den Satz an und von Gerard kommt sofort die Frage, welches es denn ist. „Ich hab den Stick nicht hier. Ich hab ihn Valerie gegeben, mit Musik noch drauf.“, verrät sie ihm. „Dann holen wir den Stick eben.“, bietet er weiterhin seine Hilfe an. „Valerie wohnt in Bakersfield. Wie sollen wir da so schnell hinkommen? Mit dem Zug würden wir zwar noch hinkommen, aber nicht mehr zurück.“, ist sie immer noch verzweifelt. Da ist die Rettung zum greifen nah und dann so etwas. „Dann nehmt ihr einfach meine Karre und fahrt los.“, hat Frank die Lösung für das Problem. „Echt jetzt?“, hakt sie nach und strahlt dabei wieder etwas. „Klar. Los zieh dich eben um und dann fahren wir.“, kommt dann lächelnd von dem Kunststudent. Auch sie lächelt ihn an und geht sich sofort umziehen. Auch er steht auf und geht zu Frank, welcher ihm schon sein Autoschlüssel zuwirft. „Viel Spaß.“, zwinkert der tätowierte seinem Freund lächelnd zu und geht dann rüber in die andere WG. Es dauert auch nicht lange, da ist Sam schon umgezogen und abfahrbereit. Sie trägt eine graue, etwas zerissene Hotpant, schwarze halbhohe Chucks, ein weißes Shirt mit schwarzen Aufdruck und eine schwarze Strickjacke darüber. Ihre Haare hat sie zu einem hohen, lockeren Zopf gebunden. Es ist nichts besonderes, doch findet der junge Mann das sie echt super Aussieht. „Können wir?“, fragt er sie und sie nickt diese lächelnd ab. Das Haus verlassend, steigen sie in den Oldtimer ein und fahren los. Erst auf die Route 145 um von da aus auf die Route 5 zu gelangen, welche direkt nach Bakersfield führt. Erst ist es ruhig zwischen den beiden und sie lauschen dem Radio. „Ich hätte nicht gedacht das ihr Jungs Radio hört. Hätte jetzt Rockmusik erwartet.“, lacht sie leicht. Gerard hingegen dreht seinen Kopf langsam zu ihr und guckt sie mit einem Blick an, sodass er ihr sagen wolle, dass die es auch gerne tun würden. Sofort versteht die junge Frau den Ausdruck. „Ach, lass mich raten: das CD-Laufwerk funktioniert nicht mehr?“, „Richtig!“, antwortet er genervt. Dabei aber nicht genervt von ihr, sondern von dem Zustand des Autos. „Oh man, was ist an dem Auto eigentlich noch alles kaputt?“, stellt sie eine Fangfrage, wo er natürlich auch seinen Senf dazu geben muss. „Frag mal lieber was noch heile ist, da wird die Liste nicht all zu lang.“, empfiehlt er ihr und beide fangen daraufhin an zu lachen. Die Autofahrt scheint lustig zu werden und wenn Sam jetzt ganz ehrlich ist, vergisst sie gerade den ganzen Stress der noch vor ihr liegt und genießt die Zweisamkeit mit ihm. Er lenkt sie ab und muntert sie auf, das ist eine seiner Charaktereigenschaften von ihm, die sie eigentlich nie wieder missen möchte.
 

Zur fast derselben Zeit in Los Angeles:
 

Ava hat viel Zeit auf ihrer Arbeitsstelle verbracht. Nicht weil sie schon was tun musste, sondern weil sie sich einfach mit ihren Kollegen verquatscht hatte. Nun ist sie in einem Supermarkt und macht dort einen Zwischenstopp, bevor sie nach Hause fährt. Der Kühlschrank der WG ist nicht mehr der vollste und die dunkelhaarige hat sich dazu entschlossen, eben eine kleine Mahlzeit einzukaufen. Sie betritt die Kaufhalle und steuert direkt auf die Tiefkühlabteilung zu. Dort verharrt sie eine Weile und überlegt, worauf sie gerade Hunger hat. Plötzlich stellt sich ein dunkel gekleideter Mann neben ihr und spricht sie an. „Na, auch noch keine Ahnung was du heute Abend essen sollst?“. Sie sieht ihn nicht an, doch an der Stimme erkennt sie, dass es sich nur um Mikey handeln kann. Dann blickt sie doch zu ihm auf und grinst, da sie sich freut, ihn zu sehen. „Hey, bist du auch auf Nahrungssuche oder wie?“, hakt sie bei ihm nach. „Ja, kann man so sagen. Ray ist bei einem Kumpel und Frank hat ja bei seinen Eltern gegessen. Also bleibt die Küche kalt... und Tiefkühlfraß haben wir auch nicht mehr.“, erklärt er ihr auch lächelnd. Die Kunststudentin richtet dann ihren Blick wieder in die Truhe und sucht weiter was passendes. „Zum kochen haben wir gar nichts mehr. Sam hat bestimmt auch schon was gegessen und für alleine was machen, lohnt sich irgendwie nicht.“, redet sie weiter. „Sam und Gee sind auch gar nicht da.“, verrät der junge Mann ihr und sie dreht sich daraufhin hastig zu ihm um. „Wie? Die sind zusammen weg? Hab ich was wichtiges verpasst?“, will sie nun von ihm wissen und er muss leicht lachen. Natürlich weiß er gerade, was sie denkt. Jeder hat es ja nun mitbekommen. Doch leider muss er ihr die Euphorie so schnell nehmen, wie sie aufgekommen ist und erklärt ihr was vorgefallen ist. „Oh nein, echt? Die Arme. Reicht ja nicht das sie seit zwei Wochen schon unter tierischen Druck steht, jetzt kommt noch das dazu... Aber Gee wird ihr bestimmt helfen dabei.“, ist sie zuversichtlich. „Mit Sicherheit wird er das.“, stimmt Mikey seiner Nachbarin zu. „Sag mal, wie wär's denn, wenn wir heute die Wette einlösen? Hättest du Lust drauf?“, möchte er von ihr wissen und die junge Frau guckt ihn gut gelaunt an. „Ich hab Hunger und Lust zu kochen. Passt also alles.“, verrät sie ihm. Gerade verspürt sie leichte Aufgeregtheit, so freut sie sich gerade über diesen Abend, der sich jetzt komplett anders gestaltet, als sie noch vor zehn Minuten vermutet hat. Auch der Bruder von Gerard lächelt und freut sich, dass sie zugestimmt hat. Ava dreht sich nun mit dem Rücken zu den Truhen und lehnt sich dann dort an. „Was wünscht der Herr sich denn?“, möchte sie dann nun von ihm wissen, damit sie gedanklich schon mal einen Einkaufszettel 'schreiben' kann. Er guckt seine Nachbarin daraufhin fragend an. „Lass mich überlegen... ich hätte Lust auf Sushi. Magst du Sushi?“, fragt er sie. Doch die junge Frau muss nicht mal antworten, da sie ihm einen angeekelten Gesichtsausdruck entgegenbringt. „Ok, wohl nicht...“, kommt daraufhin kleinlaut von ihm. Er überlegt weiter, doch irgendwie will ihm nichts gescheites einfallen, also fährt er nun eine andere Taktik auf. „Worauf hättest du denn Lust? Mir will nichts einfallen.“, „Lasagne.“, schießt wie aus einer Pistole aus ihr heraus. Leicht verdutzt schaut er sie an. Mit so einer schnellen Antwort hat er gerade nicht gerechnet. Wegen seiner Mimik muss die dunkelhaarige leicht lachen. „Oder magst du keine Lasagne?“, erkundigt sie sich. Mikey lächelt nun auch leicht. „Ich esse sehr gerne Lasagne.“, äußert er und ein passendes Gericht ist gefunden. „Sehr gut, dann Lasagne.“, wiederholt sie nochmal. „Genau. Ich hole ein Korb und dann können wir loslegen mit dem Einkauf.“, gibt er Bescheid und sie nickt es ab. Dann macht er sich auf den Weg, während die Kunststudentin dort stehen bleibt und ein zufriedenes Lächeln aufsetzt. Sie weiß jetzt schon das es ein toller und lustiger Abend wird, gerade weil es so spontan ist.
 

Nach ca. 30 Minuten und herum blödeln im Supermarkt, sind sie in der WG von Ava angekommen. Den Einkauf, den der dunkelhaarige hoch getragen hat, packen sie auf der Arbeitsfläche aus. Nachdem das geschehen ist, fordert sie Mikey auf platz zu nehmen, denn schließlich heißt es in der Wette, das der Verlierer für den Gewinner kochen muss und nicht das man es zusammen macht. Der junge Mann setzt sich auf einen der Barhocker und bekommt sofort ein geöffnetes Bier von seiner Nachbarin kredenzt. Auch sie, die auf der anderen Seite der Theke steht, macht sich eins auf und hält es ihm entgegen. „Dann wollen wir mal.“, sagt sie dann nur und stößt mit ihm an. Beide mit einem Lächeln auf den Lippen. Die Studentin hält nicht wirklich was von Tütenzubereitungen, deswegen macht sie alles selber. Gespannt guckt er ihr dabei zu, wie sie als erstes die Zwiebel in feine Würfel schneidet und dann das Gehacktes in die Pfanne mit dem heißen Olivenöl gibt. Schnell würzt sie es noch mit gewissen Gewürzen und hackt es klein, während es anbrät. Dabei unterhalten sie sich mal wieder über Gott und die Welt und dem jungen Mann fällt dabei auf, das sie andauernd kleine Stückchen Hackfleisch entnimmt und schon isst. „Wenn du so weiter machst, wird das eine vegetarische Lasagne.“, weist er sie auf ihr rum naschen hin, welches sie wohl schon unbewusst macht, denn sie guckt ihn leicht erschrocken an und dann in die Pfanne. „Oh, sorry.“, entschuldigt sie sich und muss dabei lachen. Anschließend verrichtet sie weiter ihre Arbeit und die Unterhaltung geht weiter. Es dauert aber nicht lange, da fängt die braunhaarige schon wieder das naschen an. Daraufhin springt Mikey vom Hocker auf und geht zu ihr. „Ok, ich steh nicht so auf vegetarisch. Ich mach das mal besser weiter.“, sagt er und versucht das restliche, gebratene Fleisch zu retten. Mit einem verdutzten Blick lässt Ava sich den Kochlöffel aus der Hand nehmen und in Sachen braten, übernimmt der Mann nun das Zepter. „Aber ich sollte doch...“, „Nichts aber! Sag mir einfach wann ich die Zwiebeln reinmachen soll. Zusammen kochen macht eh viel mehr Spaß.“, unterbricht er sie und die Studentin im zweiten Semester muss wieder zufrieden lächeln. Was man den Brüdern echt lassen muss, ist ihre Hilfsbereitschaft und lustige, stumpfe Art. Immer mehr merkt sie, das sie ihn immer mehr mag. Bei ihm fühlt sie sich wohl. Es fühlt sich alles so heimisch gerade an für sie. „Du kannst die Zwiebeln jetzt schon mit rein tun. Dann mache ich solange die Béchamelsoße.“, gibt sie ihm Bescheid und dreht sich dann zur Arbeitsfläche, die sich hinter ihr befindet, und somit ihm den Rücken zu. Der junge Mann blickt ihr noch hinterher und hat dabei ein leichtes Lächeln im Gesicht. Dann nimmt er die Schale mit den Zwiebelwürfelchen und fügt diese dem Gehacktes hinzu. Dann kommt die junge Frau mit einem kleinen Topf, in dem sich Butter befindet, wieder zurück zum Herd und macht dort die Sauce. Dann sind beide mit ihren Zutaten fertig und drehen sich um, wo schon eine Auflaufform und die Lasagnenplatten stehen. Ava hat sie bereits platziert. Ihr Nachbar fängt an, das Gericht zu schichten. In der Zeit stellt sie den Topf, worin sich noch ein Kochlöffel befindet, mit der Sauce neben ihn. Sie nimmt den angefeuchteten Abwaschlappen und macht damit neben den Herd sauber. Als sie damit fertig ist, legt sie den Lappen nicht wieder zurück, sondern möchte ihn ganz lässig in die Spüle werfen. Doch leider verfehlt sie ihr Ziel und das Flugobjekt landet auf dem Stiel des Löffels, welcher sich ja noch in den Topf befindet. Durch das Gewicht flutscht dieser katapultartig heraus und eine volle Ladung der Butter-Mehl-Milch-Mischung landet in der rechten Gesichtshälfte von Mikey. Dieser stellt sofort sein tun ein. Erschrocken, geschockt und mit ihrer rechten Hand vor dem Mund guckt sie ihn an. „Sorry....“, entflieht ihr sehr kleinlaut, als er sich zu ihr umdreht. Sie sieht das Ausmaß des Unfalles, muss sofort laut anfangen zu lachen und nimmt den Abwaschlappen in die Hand. Er guckt sie nur ernst an und verzieht keine Miene. Sie geht auf ihn zu und kommt seinem Gesicht sehr nahe, um es zu säubern. Immer noch lacht sie dabei leicht, doch merkt sie auch das ihr Puls gestiegen ist. „Mikey, das tut mir echt leid. Das war nicht meine Absicht.“. Gerard's Bruder guckt sie noch immer ernst an, stört sie aber in ihren tun nicht. Ganz im Gegenteil, er nutzt die Chance, dass sie gerade abgelenkt ist. Langsam streckt er seinen linken Arm aus und tunkt dann seinen Zeige- und Mittelfinger in die lauwarme Sauce. Er entnimmt ihn wieder und schmiert Ava das gleiche Zeug ins Gesicht und das mit dem gleichbleibenden Ausdruck. Wieder ist die junge Frau erschrocken, denn mit der Reaktion hat sie jetzt nicht gerechnet. „Boah, du Sau, ey!“, sagt sie lachend und wirft ihm dabei den Lappen ins Gesicht. Nun kann sich der Kunststudent auch ein Lachen nicht mehr verkneifen. Die taffe Frau lässt sich das auch nicht gefallen und schlägt mit der Sauce zurück. Plötzlich bricht ein kleine Essensschlacht aus, welche jetzt nicht so lange anhält, denn schließlich haben die zwei auch noch Hunger. Lachend und aus der Puste hören sie gleichzeitig auf und gucken sie dabei an. Gut sehen sie aus. Das Milchgemisch haben sie im Gesicht und auch in den Haaren kleben. „Sind wir jetzt fertig?“, fragt sie ihn grinsend. „Ich würd sagen, ja. Ich hab Hunger.“, verrät er ihr leicht lachend und sie stimmt mit ein. Dann raufen sie sich wieder zusammen und beenden das Projekt 'Lasagne'. Der Ofen ist schon lange vorgeheizt gewesen und die Form findet da drin nun endlich Platz. In der Zeit wo sie die 30 Minuten warten müssen, machen sie ihre Gesichter sauber und den Rest der Küche, die bei dem Krieg auch einiges abbekommen hat. Als sie damit fertig sind warten sie die restlichen Minuten mit einem Bier.
 

In der Zwischenzeit bei Gerard und Sam:
 

Die zwei haben den Stick erfolgreich abgeholt und befinden sich nun auf dem knapp zweistündigen Heimweg. Die Kunststudentin ist überglücklich, doch wissen sie, dass sie noch einiges nacharbeiten müssen. „Ich hoffe das es zurück schneller, als hin geht.“, äußert sie ihre Befürchtung wieder irgendwo im Stau stehen zu müssen, wie bereits auf den Hinweg. „Das wird bestimmt nicht passieren. Wir fahren gleich über Land und nicht den Highway. Keine Baustellen, keine Staus und das beste, keine Polizei.“, verrät der schwarzhaarige seiner Beifahrerin grinsend. „Da können wir so schnell fahren, wie wir wollen. Schließlich müssen wir noch einiges machen, wenn wir zuhause sind.“. Sam lächelte ihn an. Er stärkt ihr den Rücken und tut alles daran, ihre Arbeit zu beenden. Doch auf der anderen Seite macht sie sich etwas Sorgen. „Und das hält die Karre noch aus?“, fragt sie ihn unsicher. „Klar!“, versichert er ihr und biegt daraufhin auf eine der verlassenden Nebenstraßen, des großen Highways. Dort gibt er ordentlich Gas und heizt mit permanenten 160 km/h die Kurvenarme Straße entlang.

Eine Stunde ist schon vergangen und die junge Frau wird langsam etwas müde. Es ist bereits 22 Uhr durch und die Dämmerung ist schon weit fortgeschritten. Seit heute morgen ist sie auf den Beinen und der Stress macht sie echt platt. Gerard hingegen fährt hochkonzentriert und immer noch mit hoher Geschwindigkeit. Die silberhaarige versucht sich wach zuhalten. Sie legt ihren Kopf zurück und dreht diesen zu den Fahrer. „Ich weiß gar nicht wie ich dir das hier danken soll.“, entfährt ihr mit etwas leiser Stimme. „Schon gut. Ich mach das gern für dich.“, entgegnet er ihr lächelnd und blickt dabei kurz zu ihr. „Nein, im Ernst, Gee. Ich steh echt in deiner Schuld und in Franks natürlich auch. Ohne das Auto hätten wir das alles...“, sie will eigentlich zu ende sprechen doch wird sie von ihm unterbrochen. „What the...“. Sie setzt sich ruckartig auf und dann fällt ihr es auf. Das Radio ist aus, die Scheinwerfer, die Beleuchtung im Armaturenbrett und das schlimmste: das Auto auch! Auf einmal geht nichts mehr! Der junge Mann beschließt den Wagen ausrollen zu lassen und lenkt ihn dabei auf den Standstreifen. Auch wenn hier nicht oft Autos vorbeikommen, ist es dennoch sicherer dort. Fragend guckt sie ihn an. „Was ist denn jetzt los?“, „Ich hab keine Ahnung.“, sagt er leicht hastig und versucht immer wieder den Wagen zu starten, doch es passiert nichts mehr. Nichteinmal ein Startgeräusch. Das Auto ist tot. Wütend schlägt er mit seiner rechten Hand auf das Lenkrad. „Diese alte Dreckskarre! Das kann doch jetzt echt nicht war sein!“. Wieder versucht er ihn zu starten, doch vergebens. Nichts tut sich. Verzweifelt und wütend auf das Auto lässt er sich in den Sitz zurückfallen. „Ich hab so eine schlechte Vorahnung das sich die Lichtmaschine verabschiedet hat.“, schildert er seiner Mitbewohnerin seine Vermutung und sie weiß ganz genau, das sie hier nun festsitzen. In mitten von Kalifornien. Irgendwo im Nirgendwo. „Tja, das war's dann wohl.“, schnauft sie und lässt sich auch zurückfallen. „Frank hat nichts mehr gut bei mir.“, murmelt sie dann noch hinterher. Gerard guckt gen Autodach und grübelt. Er muss so schnell wie möglich eine Lösung finden und dann kommt ihm die Idee. Der Kunststudent setzt sich wieder aufrecht hin und kramt sein Handy aus seiner Jackentasche. „Hast du eine Idee?“, fragt sie ihn hoffnungsvoll. „Japp, ich rufe Ava an. Die kann uns abschleppen.“, offenbart er ihr und Sam hofft gerade sehr, dass ihre Freundin an ihr Handy geht. Er wählt die Nummer und hält sich sein Mobiltelefon ans Ohr. Lange hält er es dort und das Freizeichen ertönte sehr oft. Doch dann ertönt eine bekannte Stimme. Gerard erklärt was passiert ist und die gemeinsame Mitbewohnerin erklärt sich sofort bereit, sie zu holen. Schnell erklärt er ihr, wo sie ungefähr liegengeblieben sind und legt dann auf. Gespannt guckt die tätowierte zum ihm. „Und?“, „Klar holt die uns.“, bestätigt er ihr grinsend. Dem Ersti fällt ein ganzer Berg vom Herzen und entspannt auf einem Schlag wieder.
 

Bei Mikey und Ava:
 

Die zwei sitzen gerade an der Theke und essen, als sie der Anruf erreicht. Nachdem sie zugesagt und aufgelegt hat, guckt Mikey mit fragenden Blick. „Das war dein Bruder. Das Auto ist liegengeblieben und springt nicht mehr an. Wir müssen die abschleppen.“, klärt sie ihn sofort auf, ohne das er überhaupt nachhaken muss. „Oh man, dieses Auto... ja, dann mal los.“, fackelt er nicht lang und steht sofort auf. Ava holt eben ihre Schlüssel und folgt ihm dann. Auf dem Weg zum Auto erklärt sie ihm auch noch, das die zwei irgendwo auf dem Land stehen und nun im dunkeln warten müssen, da sich die Sonne schon ganz verabschiedet hat. Sie steigen in den Mustang und fahren los. „Auch wenn wir unterbrochen wurden, fand ich die Kochsession mit dir sehr lustig und lecker war es auch.“, spricht er aus und ist dabei sehr zufrieden. „Danke, ich fand es auch sehr lustig. Gut die Lasagne war etwas trocken.“, sagt sie lachend und er stimmt mit ein. Wissen ja nun mal beide woran das gelegen hat. „Danke für den lustigen Abend.“, kommt plötzlich von ihm und sie schaut ihn daraufhin lächelnd an. „Dito.“.
 

Wieder zurück zu Gerard und Sam:
 

Das Duo verbringt nun mit warten, im Auto. Die Türen haben sie geöffnet, da beide am rauchen sind. Was sollen sie denn auch sonst tun? Anfangs unterhalten sie sich noch, doch irgendwann kehrt Stille ein. Immer wieder merken die zwei, wie ihnen die Augen langsam zufallen. Dann setzt Gerard sich in Bewegung und steigt aus dem Auto aus. Mit müdem Blick guckt sie ihm hinter her. „Was hast du vor?“, möchte sie von ihm wissen und reckt dabei ihren Kopf aus der Tür. „Mich bewegen, sonst penn ich hier gleich noch ein.“, verrät er ihr und läuft dabei ein wenig, vor dem Wagen, auf und ab. „Gute Idee.“, sagt Sam etwas leiser und steigt auch aus. Sie streckt sich und lehnt sich dann an die Motorhaube des TransAm. Seit ca. 20 Minuten warten sie nun schon und um so mehr die junge Frau in die Ferne schaut, um so mehr überkommt ihr ein Unbehagen. Es ist stockduster, da sie keine Lichtquelle mehr haben und mitten in der Pampa stehen. „Ist irgendwie unheimlich hier.“, bringt sie leicht verunsichert vor. Der schwarzhaarige bleibt abrupt stehen und schaut zu ihr. „Schon mal 'The Hills have eyes' gesehen? Erinnert mich irgendwie hier dran.“, fängt er an sie zu ärgern, denn diese Aussage macht es nur noch schlimmer. „Das war in New Mexico.“, versucht sie sich es schön zu reden. „Na und? Hier sieht es so ähnlich aus. Wer weiß wer hier so rumläuft.“, macht er weiter und geht dabei auf sie zu. „Ach man, sei ruhig!“, „Wenn auf einmal so ein Nuclearverseuchter Mann hier hin kommt und...“, „Gerard!“, sagt sie laut und bestimmend seinen Namen, lacht dabei aber auch leicht. Einfach auch, weil sie so ihre Angst herunter spielen möchte. Ihr Mitbewohner fängt auch an zu lachen. „Ok, ok, ich hör schon auf.“, verspricht er ihr und hält ihr daraufhin, grinsend, seine Schachtel Zigaretten hin. Gerne nimmt sie eine entgegen und zündet diese an. Er macht das selbe und lehnt sich dann auch, neben ihr, an die Front des Wagens. Von einem Moment auf den anderen, herrscht wieder Stille zwischen den beiden. Allein der Rauch den beide auspusten, tänzelt in der Luft. „Wie geht’s eigentlich deinem Auge?“, erkundigt sie sich auf einmal bei ihm und guckt ihn dabei an. Der Kunststudent erwidert ihren Blick und gibt ihr auch eine Antwort. „Schon besser, als gestern.“. Dann richten sich die Köpfe der WG- Bewohner wieder Richtung Landschaft. Funkstille. Erst jetzt fällt der silberhaarigen auf, welch ein grandioser Sternenhimmel sich über ihnen befindet. So klar und so viele Sterne würde man in der Großstadt nie sehen können. Im Grunde ist der Ort doch gar nicht so gruselig.

Sie denkt nach über das Date. Fragt sie ihn wie es war oder soll sie es einfach sein lassen. Vielleicht möchte sie die Antwort auch gar nicht hören, aber andererseits ist sie verdammt neugierig. Und was hat sie schon zu verlieren? Sie entschließt sich dazu die Frage zu stellen. Sie möchte endlich Gewissheit haben. Leise atmet sie ein und wieder aus und nachdem sie all ihren Mut zusammen genommen hat, fragt sie ihn endlich, doch das ohne ihn dabei anzublicken. „Wie war das Date mit Babs eigentlich?“. Nachdem die junge Frau sie endlich ausgesprochen hat, steigt ihr Puls wieder in die Höhe. Sie wird nervös, weswegen sie gleich einen langen Zug an der Zigarette nimmt. Auch Gee zieht gerade an seiner und auch einen Blickkontakt sucht er nicht. „Wie soll ich sagen? Auf der einen Seite scheiße, auf der anderen aufschlussreich.“, gibt er ihr dann als Antwort und schnippst dann den, von ihm zu Ende gerauchten, Glimmstängel weg. Auch Sam ist mit ihrer fertig, wirft sie vor sich auf den Boden und tritt sie dann aus. Dann schaut sie ihn fragend an. „Aufschlussreich?“, hakt sie nach, denn sie weiß nicht was er damit meint. Langsam richtet sich sein Blick zu ihr, doch sagen tut er nichts. Er gibt ihr keine weitere Antwort mehr. Wieso nicht? Sie gucken sich tief in die Augen und der Puls der beiden steigt immer weiter. Gerard nähert sich ihr und ihren Lippen, bis diese sich berühren. Ihre Augen haben sie geschlossen und der Kuss ist sanft und weich. Ihr Bauch kribbelt und ihr Herz rast wie verrückt. Ist das gerade wirklich wahr? Küsst er sie gerade oder ist das alles nur ein Traum? Sie kann gerade nicht fassen was hier passiert. Auch der schwarzhaarige hat einen Puls welcher auf der Überholspur zu sein scheint. Für ihn fühlt es sich verdammt gut an. Allmählich löst er den Kuss und wieder gucken sie sich an. Ist das richtig was er da gerade getan hat? Kurz ist er sich etwas unsicher, doch als er sieht, wie seine Mitbewohnerin ihn zufrieden und glücklich anlächelt, ist ihm klar, das er nichts falsches gemacht hat. Auch er lächelt sie an. Dann legt er seine Hände in ihren Nacken, zieht sie sanft zu sich und küsst sie nun zärtlich und innig. Sofort steigt die junge Frau mit in den Kuss ein. Daraufhin entfernt sich Gee von der Motorhaube und stellt sich vor ihr. Dabei lässt er sie nicht los. Folglich legt die Kunststudentin ihre Hände auf seine Hüfte. Dieses Gefühl was gerade durch ihren Körper schießt, ist einfach unbeschreiblich. Unbeschreiblich gut. Als sie ihn das erste Mal gesehen hat, hätte sie nie gedacht, das sie sich irgendwann mal so nahe kommen. Das er wohl mal das gleiche fühlt wie sie. Diese Frau ist gerade einfach mega glücklich und auch der junge Mann möchte diese Empfindung für sie nicht mehr missen. Seine Entscheidung ist in jeder Hinsicht hin richtig gewesen. Keiner der beiden denkt daran, denn Kuss mal zu beenden, dafür ist es einfach zu schön. Auch von einem, auf sie zukommenden, Scheinwerferlicht lassen sie sich nicht beirren.
 

Bei Ava und Mikey:
 

„Sag mal sind die das?“, fragt Mikey die Fahrerin und sitzt dabei sehr nah an der Windschutzscheibe um besser sehen zu können. Auch Ava's Blick schärft sich. „Ich glaube schon. Ja, das sind die... was machen die denn da?“, fragt sie den Beifahrer entsetzt. „Ich weiß nicht... küssen die... tat wahrhaftig!“, realisiert der dunkelhaarige und die junge Frau fängt darauf hin breit an zu grinsen. Sie fährt auf das Paar drauf zu und hält kurz vor dem TransAm an. Den Motor macht sie zwar aus, doch das Licht lässt sie an. Als Gerard und Sam Autotüren knallen hören, stoppten sie den Kuss und ließen voneinander. Ihre Köpfe drehten sie zu den Mustang und sehen, wie ihre Mitbewohnerin und sein Bruder schon fast vor ihnen stehen. „Langweilig war euch also nicht.“, sagt die braunhaarige breit grinsend. „Wir wollten jetzt auch nicht stören. Sollen wir wieder fahren?“, führt sie dann noch weiter fort. Das Pärchen guckt sich kurz an und dann wieder zu ihr. „Irgendwie mussten wir die Zeit ja überbrücken.“, scherzt Ava's Kurskollege. „Aber es wäre schön wenn du uns mitnehmen würdest. Müssen noch einiges machen.“, verrät ihre Freundin ihr. „Das glaub ich dir auf's Wort.“, neckt sie sie und lacht dabei. Sofort sprießt die Röte im Gesicht der tätowierten. „Wie seht ihr eigentlich aus?“, möchte Mikey's Bruder plötzlich wissen, nachdem ihm die Flecken auf deren Sachen und in den Haaren aufgefallen ist. Die Chaotenköche gucken sich an und müssen lachen. So schlimm haben sie die Flecken gar nicht in Erinnerung gehabt. „Wir haben gekocht.“, erklärt sein Bruder ihn leicht lachend und guckt dabei zu der Fahrerin. „Oh ja, 'gekocht'. Wie gut das wir noch Essen dabei rausbekommen haben.“, „Aber es war sehr lustig.“, sagt er dann nochmal. Der ältere Way spürt gerade was bei den zwei mittlerweile für eine Verbindung herrscht und findet es alles andere als gut, doch will er es sich nicht anmerken lassen. Jedenfalls nicht vor all den anderen. „Gekocht habt ihr also.“, wiederholt er mit einer eher emotionslosen Stimme und der selben Mimik. „Ja, es war wirklich sehr lustig. Aber keine Angst, die Küche haben wir schon wieder sauber gemacht.“, bestätigt sie den beiden. „Ich will echt nicht hetzen, aber wir müssen noch einiges machen, Gee.“, ruft sie ihrem Partner in Erinnerung. „Ja dann, lasst uns loslegen.“, fordert Ava auf und alle setzen sich in Bewegung.
 

Es dauert nicht lange und die zwei Autos sind mit einem Abschleppseil verbunden. Mikey und Ava setzen sich wieder in den Mustang und Gerard und Sam sich wieder in das Auto von Frank. Dann geht es heimwärts, was auch nun etwas länger dauert, da sie nicht schnell fahren können. Auch wenn ihm die Aktionen von seinem jüngeren Bruder zum grübeln bringen, ist er gedanklich auch bei ihr. Bei seiner Beifahrerin. Ohne Worte nimmt er mit seiner rechten Hand, ihre linke, welche sie auf ihrem Schoß verharrt hat und verschränkt seine Finger mit ihren. Im Folge dessen guckt sie ihn überaus glücklich an und auch er wirft ihr den gleichen Blick zurück. Endlich ist es passiert. Endlich kann sie glücklich sein. Zufrieden legt sie ihren Kopf auf seine rechte Schulter und schließt ihre Augen.
 

Was ein ereignisreicher Tag.

Ängste

Als die vier dann endlich zu Hause angekommen sind, ist es bereits schon 0:04 Uhr und für Sam und Gerard noch längst nicht Feierabend. Die Gruppe steht vor ihren Wohnungen, doch der schwarzhaarige bleibt mit bei Mikey stehen. „Geh schon mal rein. Ich werde Frank noch eben wegen seinem Auto Bescheid geben. Sammle doch schon deine Sachen zusammen und dann geh in mein Zimmer.“, schlägt er seiner Freundin vor. Sie nickt es ab und bekommt daraufhin noch einen Kuss von ihm. Sie kann es immer noch nicht fassen, dass das alles gerade passiert und es auch noch real ist. Gesagt getan. Ava und Sam gehen in ihre WG, während die Way Brüder in die andere gehen. Kaum ist die Tür hinter den Männern zugefallen, sucht er als erstes das Gespräch mit seinem Bruder. „Mikey, ich muss mal mit dir reden.“, fängt er ernst, aber auch leicht besorgt an. Sein Bruder hält inne und blickt zu ihm. Beide stehen noch in voller Montur im Flur. „Was gibt’s denn?“, möchte er dann wissen und hat keinen blassen Schimmer, was dem älteren wohl auf dem Herzen liegt. „Sag mal, kann es sein das du dich in Ava verguckt hast?“, stellt er ihm, gerade heraus, die Frage. Der dunkelhaarige fängt an gekünstelt zu lachen und schüttelt unglaubwürdig den Kopf. „Was?! Nein. Sie ist eine sehr gute Freundin, mehr nicht.“. Weiterhin guckt ihn sein Bruder ernst an. Er will ihn nicht glauben. Er spürt da was anderes und auch das Verhalten von Mikey ist schon etwas auffällig. „Es tut mir leid, aber ich kann dir das echt nicht glauben. So wie du dich in ihrer Gegenwart gibst und verhältst, kann ich mir nicht vorstellen das da rein gar nichts sein soll.“. Der Kunststudent im ersten Semester hält immer noch Blickkontakt, doch sagen tut er nichts. „Mikey, komm schon. Ich bin dein Bruder. Du kannst es mir ruhig sagen.“, fleht Gerard schon fast um eine ehrliche Antwort von ihm. Dann seufzte der jüngere. „Ich kann nichts dagegen machen. Es kam einfach. Erst fand ich sie nur nett und lustig, aber als wir dann vom Strand nach Hause gelaufen sind, wurde es mir erst richtig klar, dass ich mehr als nur Freundschaft für sie empfinde.“, offenbart er dann nun endlich seinem Bruder. Dieser legt in Folge dessen seine rechte Hand auf seine Stirn. „Ach du Scheiße... Aber Ava weiß das du in einer festen Beziehung bist und weiß Lyndsy schon darüber Bescheid?“, stellt er leicht aufgebracht die nächste Frage, welche Mikey dann verneint. „Ich hab beiden noch nichts gesagt... bis jetzt.“, „Mikey, du musst es beiden sagen!“, sagt Gee bestimmend. „Ich weiß, doch... ach man, ich bring den scheiß nicht übers Herz!“, flucht er und wird dabei etwas lauter. „Und beide zu verarschen ist da der bessere Weg?! Du musst das klarstellen!“, befiehlt der große Bruder ihm schon fast, denn er macht sich nun mal auch Sorgen um Ava. Sie ist nicht nur seine Mitbewohnerin, sondern auch eine sehr gute Freundin im Laufe der Jahre geworden. Er möchte nicht das sie verletzt wird und das dann auch noch von seinem Bruder. Der junge Way sagt nichts mehr, guckt gen Boden und es scheint so als ob er doch langsam ins Grübeln kommt. „Bitte tu mir ein Gefallen, Mikey.“, fängt der schwarzhaarige seine Bitte an ihm an. Dieser löst den Blick vom Boden und schaut wieder zu seinem Bruder. Darauf wartend was jetzt kommen wird. „Bitte halte dich etwas fern von ihr, solange du nicht mit offenen Karten gespielt hast. Sie hat das nicht verdient.“, sagt er sehr ernst und so ist auch seine Körperhaltung und Mimik. Mikey guckt etwas erschrocken. Er soll sich von ihr fern halten? Wie soll er das denn machen? Er ist einfach gern mit ihr zusammen und genießt jedes zusammen sein und Treffen mit ihr. Das wird dem Studenten wahrlich nicht leicht fallen, doch muss er sich auch eingestehen, dass sein Bruder recht hat, mit allem was er gerade sagte. Wenn er so weiter macht, betrügt er nicht nur seine Freundin, sondern auch Ava und das möchte er am allerwenigsten. Aber auf der anderen Seite möchte er auch Lyndsy nicht wehtun. Der junge Mann steckt in einer Zwickmühle, wo auch nur er alleine rauskommen kann. Seine Freunde können da nicht viel bei Helfen. Wieder hüllt er sich in Schweigen und Gee hofft einfach, das er seinem Anliegen nachgeht. „Ich geh eben zu Frank und dann mach ich mich wieder rüber. Denk drüber nach und kläre das. Gute Nacht.“, sagt er dann noch zum Abschluss und geht dann in das Wohnzimmer seiner Kollegen. Mikey verharrt noch kurz im Flur und atmet tief ein und wieder aus, bevor er sich auf den Weg in sein Zimmer macht.
 

In der anderen WG hat Sam bereits die ganzen Arbeitsutensilien zusammen gesucht und geht Richtung Gerard's Zimmer. Ava ist noch in der Küche und räumt noch schnell die Teller weg, die sie zuvor stehen gelassen haben. „Erschreck dich nicht.“, ruft die dunkelhaarige ihrer Freundin plötzlich hinter her. Diese bleibt kurz stehen und guckt fragend zu ihr. „Gee ist nicht der ordentlichste. Ich meine nur, da du ja das erste mal in sein Zimmer gehst.“, warnt sie sie lächelnd und wischt dabei die Theke ab. „Ach so, das meinst du.“, sagt die anderen Studentin lachend. „Ich denke ich werd's überleben.“, hängt sie noch hinten dran und lächelt dabei. Bevor sie dann das Zimmer betritt, bedankt sie sich noch bei ihrer Freundin für ihre Hilfe. Dann macht sie langsam die Tür auf und tritt gemächlich ein. Das erste was sie sieht, ist sein Bett, was genau mittig im Zimmer, an der Wand steht. Sein Bett ist größer als ihre Matratze und die eine Hälfte davon liegt voll mit Comics und Anziehsachen. Gemacht ist es auch nicht, was sie aber auch nicht stört, da sie ihres auch nie macht. Links von ihr steht sein Schrank, welcher halb geöffnet ist. Als nächstes erblickt sie sein Fenster, was mit einer schwarzen Jalousie abgedunkelt ist. Allgemein ist sein Zimmer relativ düster gehalten. Als sie rechts von sich guckt, erspäht sie seinen Schreibtisch und ringsherum von diesem, hängen Bilder an der Wand. Mal große, mal kleine. Von weitem kann sie nicht erkennen, was das sein soll, so beschließt sie dann, näher heran zu treten. Ihre Bücher und Notizen legt sie auf den Arbeitsplatz. Die Bilder sehen nach Skizzen aus, aber andere Blätter sind wie ein Comic aufgebaut. Mit Panels sieht es für sie so aus, als würden die Seiten eine Geschichte erzählen wollen. „Neugierig?“, fragt sie eine männliche Stimme und die junge Frau erschreckte sich ziemlich. Hat sie niemanden gehört. Sie dreht sich um zur Tür und guckt ihn auch erschrocken an. Er fängt an zu lachen. „Sorry, ich wollte dich nicht erschrecken.“. Sam fängt sich wieder und entspannt. „Du zeichnest Comics?“, möchte sie dann von ihm wissen, sieht es für sie nämlich so aus. Der schwarzhaarige geht weiter in sein Zimmer und fängt an, seine Comics von seinem Bett zu räumen. „Sagen wir es mal so: ich arbeite an einem.“, verrät er ihr. Die Kunststudentin guckt sich weiter die Bilder an. „Das hast du gar nicht erzählt.“, „Weißt du, ich häng so was nicht an die große Glocke. Bin da eher bescheiden.“, erklärt er ihr seine Verschwiegenheit zu dem Thema. Dann geht er zu ihr an den Tisch, macht seinen Laptop auf und startet diesen. „Wollen wir dann?“, fragt er sie und sie dreht sich daraufhin zu ihm. Die tätowierte blickt ihn ins Gesicht und sie fragt sich, was er wohl noch so für Geheimnisse hat. Einerseits ist er sehr offen, doch anderseits weiß sie, das es noch viel zu erfahren gibt über ihn. Es wird auf jeden Fall nicht langweilig werden. „Klar, lass uns starten.“, sagt sie dann lächelnd. Ihr Freund setzt sich auf seinen Stuhl, vor das Notebook und sie macht es sich auf seinem Bett bequem. Sie diktiert und er schreibt.
 

Das Paar kommt gut und schnell voran, sodass sie nach nur einer Stunde das vorletzte Kapitel fertiggestellt haben. Es ist bereits 01:20 Uhr und der Anfang des letzten steht bereits. Sam liegt mittlerweile auf dem Bett, mit dem Buch in der Hand und den Notizen neben sich. Sie musste es sich etwas bequemer machen, sind ihr nämlich ihre Beine schon eingeschlafen, da sie eine Stunde im Schneidersitz gesessen hat. Immer wieder sagt sie ihm Sätze an, welche er niederschreibt, doch nun gibt es eine lange Pause. Da Gerard mit dem Rücken zu ihr sitzt, weiß er nicht wieso. Deshalb beschließt er, sich umzudrehen und nach zu schauen. Dann sieht er wie sie dort liegt. Der dicke Wälzer auf ihrem Bauch und ihre Augen sind geschlossen. Ihr Kopf ist zur linken Seite gedreht und ihre Atmung ist leise und gleichmäßig. Sie scheint so müde gewesen zu sein, dass sie einfach in den Schlaf gefallen ist. Der schwarzhaarige nimmt es ihr auch gar nicht übel. Ganz im Gegenteil, er muss sogar etwas schmunzeln. Leise erhebt er sich und geht zu ihr. Erst nimmt er ihre Notizen entgegen und dann entfernt er vorsichtig das Buch von ihrem Bauch. Die zwei Sachen legt er eben zur Seite, um seine Decken nehmen zu können, um sie zu zudecken. Dann nimmt er sich die Utensilien wieder und macht sich zurück an die Arbeit.
 

Allmählich öffnet Sam ihre Augen und merkt das irgendwas an ihrem Bauch ist. Als sie gucken will was es ist, nimmt sie ein lautes, aggressives Klopfen an der Tür wahr. „Ey! Ihr müsst aufstehen! Wir haben es schon 7:20 Uhr!“, brüllt jemand auf der anderen Seite von Gerard's Zimmer. Dann reißt die tätowierte ihre Augen auf und kommt zurück in die Realität. „Fuck!“, sagt sie laut und springt aus dem Bett. Dann hält sie kurz inne und guckt zurück. Plötzlich realisiert sie, dass sie erstens gar nicht in ihrem Zimmer ist und zweitens nicht alleine geschlafen hatte. Immer noch ist sie bei Gee. Sie muss wohl eingeschlafen sein. Die junge Frau macht sich daran ihren Partner zu wecken. „Gee, wir müssen los!“. Etwas unsanft rüttelt sie an ihm und von ihm kommt nur ein brummen. Dann klopft es wieder an der Tür. „Leuuuuuuuuuuuute!!! Kommt jetzt!“, drängt Ava. Aus guten Grund, schließlich fahren sie nun eine gute halbe Stunde und um 8 Uhr fängt die Uni an. Nun wird auch der Mann durch das starke klopfen und brüllen wach. Als dieser dann wahrnimmt wie spät es bereits ist, erschreckt auch er sich und springt aus dem Bett. Panisch wie ein aufgescheuchtes Huhn, will die junge Frau den Raum verlassen, wird aber von den schwarzhaarigen zurück gehalten. „Was hast du vor?“, „Ich will mich umziehen!“, klärt sie ihn auf. „Dafür bleibt keine Zeit! Warte...“, erklärt er ihr und geht zu seinem Schrank. Dort wühlt er eine alte, schwarz-weiße Collagejacke heraus und wirft diese zu seiner Freundin. „Hier. Zieh die über. Wir müssen los.“. Die junge Frau fängt diese und blickt dann mit einem leeren Blick zu ihm, anstatt die Jacke anzuziehen. Mikey's Bruder schlüpft dabei in seine schwarze Jeans vom gestrigen Tag. „Was ist los? Zieh die an und dann fahren wir.“, „Ich glaube das ist nicht nötig. Wir haben die Arbeit nicht mehr fertig bekommen. Ich brauch also nicht mit.“, verlautet sie, denn erst jetzt fällt ihr auf, das sie am Anfang vom letzten Kapitel eingeschlafen ist. Ohne Worte geht er an ihr vorbei, zu seinem Arbeitsplatz und nimmt dort eine Mappe in die Hand. Damit geht er zu ihr und streckt sie ihr entgegen. „Stimmt, wir haben es nicht mehr geschafft, aber ich.“, verrät er und zwinkert ihr dabei zu. Fassungslos nimmt sie diese entgegen. Ihr Mitbewohner hat das komplette, letzte Kapitel geschrieben und noch alles ausgedruckt. Sie fällt ihm in die Arme und ist mehr als erleichtert. „Danke. Du bist echt der Beste.“, bedankt sie sich bei ihm. „Kein Problem, Honey.“. Sie löst die Umarmung und guckt ihn sehr zufrieden an, mit einem warmen lächeln auf den Lippen. Er hingegen gibt ihr einen Kuss. „Und jetzt zieh die Jacke an. Wir müssen nun wirklich los. Du musst doch deine Arbeit abgeben.“, erinnert er sie nochmal und Sam nickt es ab. Sie verlassen den Raum und sehen dann Mikey und Ava im Flur stehen. „Na endlich. Seid ihr denn fertig?“, möchte ihre Mitbewohnerin wissen, bevor sie sich auf dem Weg machen. Das Pärchen bejaht es und es kann dann auch losgehen. Ava und Mikey sitzen vorne, während es sich die anderen zwei auf der Rückbank bequem machen.

An der Uni dann angekommen, beeilen sich die Erstis noch pünktlich zum Kurs zu kommen. Es ist bereits 7:58 Uhr. Mikey bedankt sich noch schnell bei der dunkelhaarigen für das mitnehmen und fängt an Richtung Eingang zu rennen. Auch Sam will sofort hinterher, doch wird sie plötzlich am ihren linken Handgelenk festgehalten und zurück gezogen. Natürlich ist es Gerard, der sie ohne einen innigen Kuss nicht gehen lassen wollte. Sein jüngerer Bruder stoppte und dreht sich wieder zum Auto. „Komm, wir haben dafür keine Zeit!“, hetzt er sie. Sie lösen sich voneinander und mit einem Lächeln auf beiden Gesichtern, folgt sie dann ihren Kurspartner. Die Kunststudenten im zweiten Semester haben es nicht wirklich eilig und laufen dann gemütlich zu ihrem Kurs. „Und wie fühlst du dich?“, möchte die junge Frau von ihrem Mitbewohner wissen und grinst dabei wie ein Honigkuchenpferd. Auch er muss lächeln. „Super. Es war eindeutig der richtige Weg.“, offenbart er ihr. „Das merkt man sofort. Ich freu mich für euch.“, „Danke.“.

Um 8:02 Uhr sind die zwei angekommen. Durch das Rennen durch den halben Campus, sind sie ziemlich aus der Puste. Die silberhaarige klopft an der Tür und wartet geduldig auf eine Antwort. Als diese dann kommt, öffnen sie diese und betreten den Raum. „Oh Mister Way und Miss Lawrence. Ich dachte schon sie hätten einen Rückzieher gemacht.“, begrüßt ihr Dozent die zwei. „Es tut uns sehr leid, Mr. McKean. Ich hab verschlafen.“, erklärt sie ihm dann. „Dann setzen sie sich bitte. Ihre Arbeit haben sie aber fertig oder?“, möchte er dann noch wissen, bevor er sich wieder dem Kurs widmet. „Natürlich, sonst wären wir zu Hause geblieben.“, antwortet Mikey ihm sehr stumpf und ein paar Mitstudenten müssen leicht lachen. „Guter Einwand. Bitte.“, muss ihr Dozent dann zugeben und bittet nochmals die zwei sich auf ihre Plätze zu setzen, in dem er auf diese zeigt. Das machten sie dann auch sofort. An ihrem Tisch sitzend, holen sie auch gleich ihre fertige Arbeit raus und legen diese vor sich.
 

Der Unterricht ist für Sam diesmal richtig anstrengend. Sie hat so wenig geschlafen und hat noch nicht mal ein Schluck Kaffee in sich. Sie kämpft ein bisschen mit sich, nicht einzuschlafen. Dann endlich klingelt es zur Pause. Für die junge Frau ist es wie ein Befreiungsschlag. Endlich mal an die frische Luft. Die Studenten verlassen mit Sack und Pack den Vorlesungsraum und gehen zu ihren Treffpunkt. Dort sitzen auch schon die anderen auf dem Rasen. Die Erstis setzen sich dazu. Mikey neben Ray und Ava und Sam zwischen ihre Freundin und Gerard. Dort legt die silberhaarige ihren Kopf an seine linke Schulter. „Was ist los?“, möchte er von ihr wissen. „Ich bin so müde...“, brummt sie und er lacht leicht. „Dann mach es dir gemütlich und legt dich hin.“, schlägt er ihr vor und das lässt sie sich auch nicht zweimal sagen. Sie legt sich hin und legt ihren Kopf nun in seinen Schoß, während er dort im Schneidersitz auf den Grün verharrt. Er streicht ihr langsam durchs Haar. Ray guckt das Paar etwas verdutzt an. „Ähm... hab ich irgendwas wichtiges verpasst?“, „Nichts was ihr vorher schon alle geahnt hattet.“, gibt Gerard seine Einsicht endlich zu. „Wurde ja auch mal langsam Zeit. Freut mich für euch.“, äußert sich der Mann mit den krausen Haaren. „Sag mal, ist dir nicht warm?“, fragt Ava ihre Freundin, die immer noch die Collagejacke von ihren Mitbewohner an hat. „Nein, mir ist voll kalt... ich brauch echt ein Kaffee...“, jammert sie leicht und hat dabei ihre Augen geschlossen. „Irgendwie vermisse ich ja Babs schon ein bisschen.“, wirft dann der schwarzhaarige in die Runde und diese guckt fragend und auch geschockt. „Wat?!“, kommt entrüstet von seiner Freundin. „Die hat mir wenigstens immer Kaffee von Starbucks gebracht.“, witzelt er und guckt dabei in ihr geschocktes Gesicht, doch dann fängt sie an zu lachen „Ach man, verarsch mich nicht immer!“, sagt sie und haut ihn leicht mit ihrer rechten Hand, auf seine Brust. „Aua... aber das macht Spaß.“, „Was'n hier los?!“, kommt plötzlich von außerhalb der Runde. „Ich wusste es! Ich wusste es schon die ganze Zeit!“, führt die Stimme fort. Es ist Frank, der hinter der Gruppe steht und zwei Becher in der Hand hält. Dann geht er zu seinem besten Kumpel. „Alles Gute euch beiden. Endlich habt ihr es auch mal geschissen bekommen!“, gratuliert der tätowierte zwinkernd auf seine flapsige Art und Weise und hält Gee dann einen der beiden Becher hin. „Danke.“, kommt leicht verschämt von Sam. Gerard hingegen greift glücklich zum Kaffee und nimmt einen Schluck. Dann erntet er neidische Blicke von der jungen Frau auf seinem Schoß. Ohne Worte hält er ihr das Getränk entgegen. Sie lächelt, setzt sich auf und nimmt ihn dankend an. Gott sei dank ist es ein großer Becher und die zwei teilen sich diesen dann. „Guck mal, da hast du eine neue Babs.“, verkündet Sam's Freundin. Der tätowierte blickt fragend zu seiner Nachbarin, da er das Gespräch zuvor nicht mitbekommen hat. Dabei setzt er sich zu den anderen in die Runde. „Weil du ihm Kaffee gebracht hast.“, klärt sie den Ahnungslosen auf. „Als ob! Das hab ich nur gemacht, weil ich jetzt erst zur Uni kam und Bargeld hatte. Der kann sich den teuren Scheiß selber holen.“, schimpft er schon fast, aber mit einem Grinsen dabei. „Hey! Der ist lecker!“, ist sein Freund empört über seine Aussage und alle lachen. „Was ist nun mit deinem Auto?“, möchte Ray in Erfahrung bringen. „Wie vermutet ist es die Lichtmaschine. Heute Mittag ist der dann fertig. Bin jetzt mit dem Auto von der Werkstatt hier.“, erklärt er der Clique. „Kannst ja von Glück reden, dass du schon VIP Status genießt.“, scherzt Ava. „Wieso holst du dir eigentlich kein neues? So viel Geld wie du da schon reingesteckt hast.“, wundert sich Sam. „Machst du Witze?! Das ist mein erstes Auto. Das wird solange gefahren, bis es von alleine auseinander fällt.“, sagt er entsetzt. „Das wird dann wohl nicht mehr lange dauern.“, kommt dann lachend von Mikey. „Wahrscheinlich nicht.“, lacht die braunhaarige mit und gibt Gerard's Bruder einen sanften Ellenbogencheck. Urplötzlich ist er etwas verunsichert und so blickt er auch zu seinem Bruder, welcher aber lachend zu Ray guckt. Er muss gerade an das Gespräch mit denken. Er weiß das er langsam handeln muss, denn sonst wird die Sache für ihn noch verfahrener, als sie jetzt schon ist. Nur wie soll er es machen? Irgendwas hält ihn davon ab. Ist es die Angst, die er vor der Konfrontation hat? Er kann es sich nicht so recht erklären. Gedankenverloren blickt er gen Boden. Die Situation gerade ruft in ihm Unbehagen hervor und wird, zu seinem Glück, von der Klingel unterbrochen. Die Gruppe steht auf und geht dann ins Gebäude zurück.
 

Kurz nachdem die Kurse wieder angefangen haben, zieht Regen über L.A. und Umgebung herüber. Dieser scheint gar nicht mehr aufzuhören und wird immer stärker und stärker. Als Uni Schluss ist, rennen die vier schnell zu den Mustang von Ava und setzen sich rein. Der Schauer ist so heftig und stark, das sie nass bis auf die Unterhose sind. „Pah, was ist das für ein Dreckswetter?“, stellt Gerard seine Frage in den Raum und fährt sich dabei durch die Haare, die ihm durch die Nässe im Gesicht kleben. „Ich hab keine Ahnung. Lasst uns einfach nach Hause.“, sagt die Fahrerin schnaufend und startet den Motor. Schnell können sie nicht fahren, da die Sicht sehr behindert ist. Somit brauchen sie fast doppelt so lang bis nach Hause. Dort angekommen gehen sie alle in ihre Zimmer, um sich was trockenes anzuziehen. Die dunkelhaarige, die als erstes damit fertig ist, macht erst einmal den Fernsehen an und schaltet sofort auf die Nachrichten, um up to date zu sein. „Leute, kommt mal her. Die Wetternachrichten kommen gerade.“, trommelt sie ihre Mitbewohner zusammen, die sich dann auch zu ihr gesellen.
 

„Das Tief 'Louis' bringt uns zur Zeit heftige Gewitter und Regenfälle mit bis zu 2 cm Niederschlag in einer Stunde. Doch damit nicht genug. Morgen soll uns das nächste Tief 'Margo' einholen, welches Windböen bis zu 130 km/h mit sich führt. Wir halten sie stündlich auf dem Laufenden.“
 

„Ach du heilige Scheiße, das wird ja noch richtig heftig hier.“, realisiert Sam gerade und guckt mit aufgerissenen Augen auf den TV. „Oh ja. Ich freu mich schon später arbeiten gehen zu müssen.“, nörgelt Ava und das auch aus gutem Grund. Wer möchte bei so einem Wetter schon raus. „Dito...“, kommt dann auch, genervt von dem Wetter, von Gerard. Die silberhaarige legt sich dann auf das Sofa, denn sie hat schließlich noch bis Abends Zeit, sich auszuruhen. Während sich Ava schnell was zu Essen macht, legt sich der schwarzhaarige, in Löffelchenstellung, mit dazu. „Musst du nicht gleich los?“, murmelt die junge Frau, die schon ihre Augen geschlossen hat. „Erinnere mich nicht daran... ich möchte nur kurz die Augen zu machen.“, lässt er leise verlauten. Und so schließt auch er die Lider. Die dunkelhaarige in der Küche entschließt sich dazu ihr Essen zu nehmen und in ihr Zimmer zu gehen. Sie möchte die Stille nicht stören.

Außer den Fernseher und das prasseln an den Fensterscheiben, kann man aus der Wohnung nichts wahrnehmen. Es ist schön friedlich, bis das Handy von Gerard klingelt, welches auf den Couchtisch liegt. Er öffnet seine Augen und beugt sich langsam über Sam hinweg, um dran zugehen. „Ja?“, sagt er mit verschlafener Stimme. „Gerard, du bist noch nicht unterwegs oder?“, kommt die Frage von der anderen Seite. „Hä? Was...?“, ist der junge Mann irritiert und guckt dann auf die Uhr. „Oh fuck... nein, ich bin noch nicht unterwegs, aber ich hätte es längst sein müssen. Sorry Pete, ich mache mich jetzt los.“, entschuldigt er sich bei seinem Chef und will sich dabei gerade aufraffen. „Nein, nein, bleib du mal zu Hause. Die haben gerade das erste schwere Gewitter angesagt. Hier ist eh tote Hose. Werde den Laden jetzt schließen. Die Stadt hat gerade gesagt, das man am besten nicht rausgehen sollte.“, erklärt er seinen Mitarbeiter, dem es mehr als recht ist. „Oh, ok, alles klar.“, gähnt der Student in den Hörer rein. „Sagst du Sam auch noch Bescheid? Wegen morgen melde ich mich dann nochmal.“, „Ja mach ich. Bis morgen dann.“, nimmt er die Bitte des Comicladenbesitzers entgegen und dann verabschieden sie sich. Dann legt er sein Mobiltelefon wieder zurück. Plötzlich nimmt er ein Grollen von außerhalb wahr und sofort danach ist das Wohnzimmer erhellt und ein weiteres donnern geht durch Himmel. Unbeeindruckt davon, macht er wieder seine Augen zu und versucht wieder einzuschlafen. Doch dann reißt seine Freundin ihre Augen auf und ihr Herz schlägt auf einmal viel schneller als vorher. Der Himmel erhellt wieder und ein Grummeln ist wieder zu hören. Langsam setzt sich die junge Frau hin und steht anschließend auf. Sie geht zur Balkontür, welche auf kipp steht und schließt diese. „Was machst du da?“, fragt Gee sie. „Fenster zu...“, gibt sie ihm lapidar als Antwort und versucht dabei ruhig zu bleiben, denn um so näher das Gewitter kommt, um so mehr überkommt sie die Panik. „Warum? Lass die mal auf. Endlich kommt kalte Luft in die Bude.“, erläutert er. „Nein, die bleibt zu.“, wird sie etwas lauter und der junge Mann versteht gerade nur Bahnhof. Er sieht ihr dabei zu, wie sie wieder zu ihm zurück geht. „Was ist los mit dir? Hast du etwa Angst?“, möchte er dann nun von ihr wissen. „Ja, ich habe Angst, ok?!“, verrät sie ihm genervt. Doch anstatt ihr Freund vollstes Verständnis zeigt, fängt er an zu lachen. „Ja, lach nur. Das macht die Sache für mich echt besser.“, ist sie nun wirklich angepisst und steht dabei noch weiter vor ihm. „Tut mir Leid, Honey.“, entschuldigt er sich, muss dabei aber noch weiter lachen. „Das sehe ich....“. Auch wenn sie sich die ganze Zeit angucken, sehen sich die zwei von einer Sekunde auf die andere nicht mehr, da der Raum urplötzlich erhellt wird. Es vergeht nicht mal eine Sekunde und es knallte so doll, das die Scheiben etwas wackeln. Die Kunststudentin zuckt extrem zusammen und ihre Atmung wird von jetzt auf gleich schnell und schwer. Ihr Herz und ihr Puls rasen. Wie versteinert steht sie am Tisch, so hat sie sich erschreckt. Als Mikey's Bruder sie so sieht, merkt er das sie wirklich mehr als nur Angst davor hat und das er sie vorhin ausgelacht hat, bereut er nun. „Sam? Sam, komm her.“, bittet er sie dann und streckt ihr seinen Arm raus. Noch unter Schock nimmt sie seine Hand und geht langsam wieder auf die Couch zu. „Leg dich hin und versuche zu entspannen.“, schlägt er ihr vor, während sie sich wieder in Löffelchenstellung legen. Mit seiner linken Hand streift er ihr sanft ein paar Haarsträhnen zur Seite und küsst sie dann sanft an ihren Hals. Sofort bekommt die tätowierte Gänsehaut am ganzen Körper. Was für ein schönes Gefühl das doch gerade war. Allmählich schließt sie ihre Augen und ihr Puls fährt so langsam runter. Seine Gegenwart beruhigt sie, obwohl sie kurz vorher noch sauer auf ihn war. „Sag mal, musst du nicht arbeiten?“, möchte sie ihn da an was erinnern, da sie das Telefonat nicht mitbekommen hat. „Nein. Pete hat mich gerade angerufen. Der macht den Laden jetzt dicht und du musst auch nicht kommen.“, verrät er ihr. Ihr kommt es auch ganz recht, so kann sie sich von den ganzen Strapazen der letzten zwei Wochen mal ordentlich erholen. Das tun sie dann auch und fallen wieder in einen Tiefschlaf.



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Kommentare zu dieser Fanfic (9)

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Von:  Leaf-Phantomhive
2017-11-16T21:09:18+00:00 16.11.2017 22:09
Oh man ich muss schon sagen Gerard gefällt mir. Und Comicladen? Ich liebe Comics.
Ich werd blöde ein Mustang is auch mein Lieblingsauto.
Naaaa bahnt sich da noch ne Lovestory an? ich hoffe doch.
So weiter mit dem nachten Kapitel
Antwort von:  PuneM699
17.11.2017 07:49
Schön das ich dein Geschmack getroffen hab, so eher zufällig ^^‘ ich liebe auch Comicläden. Comics allgemein :D

Wer weiß, wer weiß ;)
Von:  Leaf-Phantomhive
2017-11-16T21:03:23+00:00 16.11.2017 22:03
Hey ich lass dir mal ein kleines Kommi da. Klingt schon mal interessant.
Bin mal gespannt wie die weiteren Charaktere aussehen werden.

Antwort von:  PuneM699
17.11.2017 07:47
Hey :)
Danke :)
Ich freue mich über jeden Kommentar :D
Von:  Cherilyn1977
2017-07-10T16:31:07+00:00 10.07.2017 18:31
Deine Story ist hammergeil. Steht sie schon auf Fanfiktion?
Antwort von:  PuneM699
11.07.2017 21:47
Hey :)
Danke :)
Nein, aber es wäre mal ne Maßnahme die ich gleich mal in Angriff nehme ;)
Antwort von:  PuneM699
11.07.2017 22:13
Ist jetzt online ;)
Von:  Sasu-chan1989
2017-04-22T14:31:28+00:00 22.04.2017 16:31
Was für ein erster Tag für Sam, auch wenns für sie echt fies war, ich musste so lachen am Anfang, erst das Oberteil falsch rum, dann zieht Gerard sie auch noch so auf und dann noch die Puschen! xDDD
Aber so genial ich konnte gut mit ihr mitfühlen und mir den Morgen bildlich vorstellen! :D

Die Uni und den Campus hast du wieder super beschrieben, man konnte sich die Umgebung auch hier wieder sehr gut vorstellen!^^

Bin mal gespannt, was Sam und Mikey im Unterricht noch so erwartet, ob noch andere Dozenten dazu kommen und vllt auch so ein ganz Bescheuerter, über den sich die anderen auch schon immer geärgert haben, weil über Mc Kean haben sie ja eine sehr gute Meinung!^^

Und dann auch noch Babs, ich weiß nich ob meine Einstellung zu ihr durch die von dir beschriebene Atmosphäre und die Stimmung von Sam kommt, aaaaaber ich mag sie nicht! xD
Keine Ahnung warum genau, sie hat ja noch gar nich wirklich was gemacht und dennoch, hab ich ein ungutes Gefühl, vllt irre ich mich ja auch, aber wer weiß!

Bin auf jeden Fall sehr neugierig wie dieses gemeinsame Wochenende mit dem ganzen Grüppchen wird, das verspricht spannend zu werden, aber das is ja noch ein Weilchen hin! :D

Jetzt sehen wir erstmal, ob Sam den Rest ihres ersten Tages gut übersteht und das die später tot ins Bett fällt, kann ich mir lebhaft vorstellen! ^^
Antwort von:  PuneM699
22.04.2017 17:06
Oh ja, die Uni wird auf jeden Fall hart werden.
Was Babs angeht: eigentlich wollte ich sie sympathisch und alles machen, sodass man sie nicht nicht mag xD aber das gelingt mir gar nicht, da sie mich selber schon nervt ^^' aber da muss ich durch, sie gehört schließlich zur FF dazu ^^'
Von:  Sasu-chan1989
2017-04-22T11:19:39+00:00 22.04.2017 13:19
Wow das Kapi hat mir mega gut gefallen, was die Details beim schreiben angeht, hast du dich echt sehr weiter entwickelt!
Du nimmst einen mit und man kann sich wirklich sehr gut in die Szenarien hinein versetzen!^^
Hier und da ärgert dich dein bester Freund die Grammatik noch, aber wenn man so im Schreibfluss is, passiert das und ich kenns bei mir, wenn es um Satzzeichen geht! xD
Es tut der Geschichte jedoch keinen Abbruch, man kann sie super flüssig lesen und man fiebert mit!^^

Wie schon gesagt das Kapi fand ich wirklich toll, auch wenn an sich gar nichts so spektakuläres passiert is, aber man fühlt einfach mit den Charakteren mit und das bringt umso mehr Spaß beim lesen!^^

Und ich lag richtig, Gerard hat öfter mal den Schalk im Nacken! xD
Eigentlich ist es ja ganz harmlos, aber aufgrund von Sams Gefühlslage ist es halt doch wieder kompliziert! :o

Und jetzt weiß ich was du meinst, diesmal ist nicht gleich alles perfekt, sondern ein weiteres Mädel mit im Spiel, ich bin sehr gespannt wie das weitergeht!^^

Antwort von:  PuneM699
22.04.2017 13:38
Vielen Dank :)
Jaaaa, ich und meine Grammatik >.<
Mich ärgert das immer so T___T zu mal ich immer nochmal alles durchlesen, aber irgendwie find ich nie alles ^^'
Mich freut es das man sich alles gut vorstellen kann und das man auch mitfiebern kann :)

Ja, Sam, Gee und die andere. Was das wohl noch wird...
Von:  Sasu-chan1989
2017-04-21T23:15:17+00:00 22.04.2017 01:15
Und das nächste geschafft und wie ich gerade sehe auch leider erstmal das Letzte!
* schnief *
Hoffe du kommst bald dazu weiter zu schreiben!^^
* freu *

Mir hats super gefallen und zum Glück für Sam scheint es bisher kein doppeltes Gefühlschaos zu geben, dafür stattdessen bei Ava! xD

Auf jeden Fall ein lustiger Abend für das Grüppchen und der Pup war auch super beschrieben, als würde man selber mit drin stehen!^^

Ich bin jedenfalls sehr gespannt wie es weiter geht!
Mal sehen wie der Start ins Studium für Sam und Mikey wird und wie es mit ihrem Job und natürlich mit Gerard weiterlaufen wird!^^

* wart wart *
Sag mir gerne bei WA bescheid, wenn du weitergeschrieben hast!^^
Antwort von:  PuneM699
22.04.2017 08:43
Oh ja, der Liebe Alkohol macht einen ja immer mutig :)
Von:  Sasu-chan1989
2017-04-21T22:55:29+00:00 22.04.2017 00:55
Nummero 2 geschafft!^^

Es verspricht spannend zu werden und es klingt so, als könne sich da doppeltes Gefühlschaos anbahnen...arme Sam, mal sehen wie das weitergeht! :o
Das Kapi gefällt mir jedenfalls auch sehr gut, die Charaktere kann man sich alle sehr gut vorstellen und bis jetzt scheinen auch alle sehr sympatisch zu sein, mal sehen ob das so bleibt!^^

Zumindest hat Ava jetzt weibliche Verstärkung in dem Testosteronhaufen, wird sicher lustig!^^

* Gespannt weiter blätter *
Antwort von:  PuneM699
22.04.2017 08:42
XD Testosteronhaufen passt wie die Faust auf's Auge. Da muss man echt eine taffe Frau sein, was Ava aber auch ist :)
Und ja, ich denke sie ist froh endlich eine Gleichgesinnte zu haben :D
Von:  Sasu-chan1989
2017-04-21T22:32:46+00:00 22.04.2017 00:32
Sooo Kapitel 1 auch geschafft!^^
Auch das klingt sehr viel versprechend, Sam hat ja wirklich Glück, bis jetzt also ein guter Start.
Mal sehen wie die das Zusammenleben der drei funktionieren wird! :D

Und jaaaa die bösen Gefühle, die einen einfach so ohne zu fragen überrennen, bin sehr gespannt was daraus wird.
Auf jeden Fall scheint Gerard ja gerne mal für einen Scherz zu sorgen und hat seine schlechte Laune schnell überwunden!^^

Auf zum nächsten!!!
* rüberhusch *
Antwort von:  PuneM699
22.04.2017 08:41
Ja Sam hat wirklich sehr viel Glück gehabt und ist bestimmt in einer super WG untergekommen :)
Von:  Sasu-chan1989
2017-04-21T22:19:49+00:00 22.04.2017 00:19
Huhu! ^^
Sooo endlich komm ich mal dazu, wieder hier rum zu stöbern und dachte mir ich nutze die Zeit, die ich hier krank auf der Couch hocke mal sinnvoll! xD

Also der Prolog klingt schonmal interessant, bin mal gespannt wie es mit der WG weitergeht! ^^
Du hast auf jeden Fall alles sehr schön beschrieben, sodass man sich von den Personen und der Umgebung ein gutes Bild machen kann! ^^

Dann hüpfen wir mal zum nächsten Kapi! :D
Antwort von:  PuneM699
22.04.2017 08:40
Dankeschön :)
Ich gebe mir viel Mühe, auch was die Zeiten angeht (womit ich ja immer meine Problemchen habe) ^^'


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