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I'm sending all my Love to you

von

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Akt I - Akt II

Akt I

Schlaflos
 

(Musik zu Akt I:

Elements – What’s wrong with me?

https://www.youtube.com/watch?v=Qx7VlUQ4jYU )
 

Wieder einer dieser Tage. Diese Tage, an denen er seinen Brüdern aus dem Weg ging, sich in sein Zimmer einschloss und erst herauskam, nachdem alle schon zu Bett gegangen waren. Chompy, das kleine Monster vom Planeten Magdomar, lag auf seinem Panzer, die Augen geschlossen und ruhig schlafend, während Raphael auf dem Bauch lag und sein Gesicht im Kissen vergraben hatte. Die Arme lagen unter dem Federkissen, während er ruhig atmete und sich sein Oberkörper leicht hob und senkte. Als er jedoch die letzte Tür gehört hatte, welche die des Dojos war, hob er den Kopf und richtete seinen müden Blick zu seiner Zimmertür. Splinter war nun auch zu Bett gegangen, weswegen er kurz zu seinem Haustier sah und dieses vorsichtig von sich nahm. Mit dem Finger kurz über dessen Kopf streichelnd legte er Chompy behutsam auf sein Bett, bevor er sich selbst erhob und die Tür öffnete.

Er konnte sich selbst nicht erklären, wieso er diesen Drang hatte sich zu verstecken. Allein zu sein und niemandem auch nur die Chance geben ihn an sich heran zu lassen. Beinahe konnte man schon denken, dass es ein regelrechter Zwang war, eine Woche im Monat der Unantastbare zu sein. Nun war es wieder soweit gewesen. Drei Tage hatte er sich nun schon wieder vor seinen Brüdern und Splinter versteckt. Nicht einmal Casey weiß, was mit seinem besten Freund los ist, was ihn schon seit einiger Zeit ziemlich stört. Immerhin war Casey Jones der einzige, dem Raphael alles anvertraute, was ihm auf der Seele lag.

Die Tür hinter sich geschlossen blieb er noch eine Weile vor dieser stehen, sah sich um, ob auch wirklich alle in ihren Zimmern waren und begab sich schließlich zum Ausgang des Versteckes. Die kühle Nachtluft würde ihm sicher wieder den Verstand klären, so dachte er zumindest, weswegen er auch kurze Zeit später einen Gullideckel anhob und vorsichtig herausspähte, ob auch keiner zu sehen war. Selbst, wenn die Kraang nun beseitigt waren und von Shredder lange Zeit nichts kam mussten sie sich noch immer bedeckt halten. Durften sich nicht zeigen, um größere Gefahren zu vermeiden. Doch als er die leere Straße sah schob er den Deckel auch schon zur Seite und stieg hinaus, bevor er auf eines der Dächer kletterte.
 

Einige Stunden verstrichen, nachdem sich Raphael auf dem Dach eines Hochhauses niedergelassen hatte. Seine Arme ruhten auf dem kalten Metallgeländer, während sein Blick geradeaus gerichtet war und den Mond betrachtete, welcher groß und in seiner ganzen Fülle am Himmel erschienen war. Leise Geräusche der Fahrzeuge auf den befahrenen Straßen drangen an sein Ohr, während der Wind leise über die Dächer pfiff und die Enden seines roten Bandanas tanzen ließ.

Ein tiefes Seufzen kam nach einiger Zeit von ihm, ehe er die Augen für einen Moment schloss und seinen Kopf schließlich auf seine Arme legte. Den Blick vom Mond abgewandt und nach unten gerichtet verweilte er in dieser leicht gekrümmten Haltung, bis er leise Schritte hinter sich hörte. Er konnte sich schon denken wer es war. Sicherlich wieder Casey, der einzige, der wusste, dass Raphael beinahe täglich hier hochkam. „Du solltest wieder in dein Bett“ kam es leise von Raphael, da er genau wusste, dass der Schwarzhaarige bereits im Morgengrauen aufstehen musste. „Du solltest eigentlich auch schon längst im Bett liegen, Raph.“ Die Stimme hinter ihm ließ ihn zusammenzucken und mit leicht aufgerissenen Augen herumfahren, ehe er in das Gesicht seines Bruders und Anführers sah. „Leo…“
 


 


 

Akt II

Unterdrückung
 

(Musik zu Akt II:

Simon Curtis – Super Psycho Love

https://www.youtube.com/watch?v=MS_NvcpdSNo )
 

Ohne ein weiteres Wort blieb Leonardo stehen, die Arme verschränkt während er gut zwei Meter vor Raphael stand und ihn vorwurfsvoll ansah. So lange hatte er es nun mit angesehen wie sich sein Bruder zurückzieht ohne sichtlichen Grund. Sie alberten herum, trainierten zusammen, lachten und waren wie Brüder eben waren. Doch immer diese verflixte Woche seit einiger Zeit. Von heute auf morgen wurde aus dem hitzköpfigen und temperamentvollen Raphael ein ganz anderer. Zurückgezogen, in sich gekehrt, abweisend.

Die Arme lockernd rieb er sich mit der Hand über sein Gesicht, bevor er auf den Kleineren zu ging und sich neben diesen ans Geländer lehnte, ebenso wie er zuvor dagestanden war. „Was ist los mit dir, Raph? Wieso verziehst du dich immer in dein Zimmer? Haben wir dir etwas getan?“ wollte Leo nun von ihm wissen, nachdem beide einige Zeit geschwiegen hatte. Raphael lehnte mit dem Rücken gegen das Geländer, saß auf dem Boden und hielt die Augen geschlossen, während er seine Arme beinahe schon schützend verschränkt hatte. Der Jüngere dachte jedoch nicht daran zu antworten und drehte den Kopf ein wenig von Leo weg, was diesen zum seufzen brachte.

„Verdammt nochmal, Raph. Wenn du mit niemandem von uns redest können wir dir nicht helfen, verstehst du das nicht?“ frage er nun mit erhobener Stimme, nachdem er sich vom Metallgeländer abgestoßen hatte und nun vor dem Rotmaskierten stand. Auf ihn herabsehend und ebenfalls die Arme verschränkt wartete er darauf, ob er nun willig war zu reden. „Tsk. Du brauchst gar nicht denken, dass alles wegen euch ist. So wichtig seid ihr auch nicht“ kam es plump von Raphael, bevor sich dieser erhob und von Leo wegdrehte. Die ernsten und strengen Gesichtszüge des Älteren wurden weicher, nachdem sich sein Bruder von ihm abgewandt hatte. Die Schultern etwas hängen lassend lockerten sich seine Arme wieder, bevor er seine Hand nun an der Hüfte hatte, während die andere seinen Nacken rieb. „Man, Raphie… Sei nicht so kühl und rede mit mir“ bat Leo sein Gegenüber nun beinahe schon flehend. „Wir sind Brüder, verdammt. Meinst du ich mach mir keine Sorgen um dich, wenn du auf einmal so drauf bist?“
 

Die Stimme des Anführers ließ Raph innerlich schaudern. Noch nie hatte er ihn so gehört, noch nicht einmal damals bei Karai, als diese sich weigerte mit zu kommen und ihnen zu trauen. Den Blick zu Boden gerichtet löste auch er langsam seine Arme, bevor diese sich wieder am Geländer fanden. „Mir geht einfach einiges durch den Kopf, okay? Zufrieden? Und helfen kann mir dabei niemand. Das muss ich allein mit mir klären“ antwortete er schließlich, ehe er die Hand seines Bruders auf seiner rechten Schulter spürte, gefolgt von der Stirn des Größeren, die er auf seinem linken Schulterblatt spürte. Beide Berührungen hatten die Folge, dass er eine leichte Gänsehaut bekam, welche sich über seine gesamten Arme zog.

„….Lass deine Gedanken nicht Herr über dich werden, Raphie“ sprach Leo leise, bevor er von seinem Bruder abließ und ihn allein auf dem Dach zurück ließ. Nachdem Raphael dies bemerkt hatte drehte er sich um, ließ seinen Blick noch einmal über das Dach schweifen und sank schließlich am Geländer herunter zu Boden. „Sagst du so einfach“ murmelte der Kämpfer, während er den Kopf etwas hängen ließ, die Augen schloss und seine Gänsehaut sich langsam wieder verflüchtigte. Das Gefühl jedoch blieb, nachdem Leo ihn berührt hatte, ebenso wie die ganzen Male zuvor, als das Ganze mit Raphael losging. Das leichte Kribbeln an seinen Schultern zog sich zu seinen Armen hinunter, während er seine Hand langsam zu seiner Brust hob und tief seufzte.

„Verdammt, Raph. Reiß dich endlich zusammen“ mahnte er sich selbst, während sein Herz wie wild gegen seine Brust hämmerte. Die Augen leicht zusammen gekniffen schlug er seinen Kopf einige Male gegen das Metallgeländer des Daches, bis ihm dieser schmerzte. „Das ist krank… Das geht nicht… Wegen vielen Gründen…“ murmelte er leise, schüttelte den Kopf etwas und zog schließlich seine Beine an, bevor er diese mit den Armen umschlang und sein Gesicht vergrub.

Akt III - Akt IV

Akt III

Nachtschicht
 

(Musik zu Akt III

Sum 41 – With me

https://www.youtube.com/watch?v=g8z-qP34-1Y )
 

Der nächste Tag war angebrochen und erneut war das selbe Spiel wie die letzten Tage zu sehen. Raphael hatte sich nur kurz zum Frühstück blicken lassen, stumm sein Müsli gegessen, während Donnie, Mikey und Leo sich unterhalten hatten, und verschwand schließlich wieder in seinem Zimmer. Jedoch dieses Mal nur bis zum Abend, da Splinter die vier Brüder zu sich rief. Die drei waren bereits im Dojo, knieten vor dem großen Baum, welcher von dem Sensei aufgezogen wurde, und warteten auf den Fehlenden, welcher wenig später auch dazu stieß. Sich zu seinen Brüdern setzend hielt Raph die Hände auf seinen Schenkeln, während sein Blick zu Boden gerichtet war. Natürlich war Splinter die Veränderung seines Schützlings nicht entgangen, doch sprach er ihn nicht darauf an.

„Was gibt es, Sensei?“ wollte Leo schließlich wissen, nachdem alle versammelt waren und ihr Vater in Richtung des Bildes ging, welches seine Tochter Miwa und seine Frau zeigte. „April hatte mir gestern erzählt, dass sie seltsame Kreaturen durch die Straßen rennen sah. Eine Mischung aus Mutanten und Robotern, wenn ich ihre Worte genau wiedergeben kann“ sprach er, bevor er sich wieder zu den Jungs umdrehte, die Hände hinter dem Rücken. „Ich möchte, dass ihr euch heute Nacht oben umseht. Nicht, dass Shredder wieder etwas geplant hat oder eine neue Gefahr lauert. Aber haltet euch bedeckt“ mahnte er noch einmal, bevor er zu Donnie und Mikey sah. „Ihr zwei nehmt den Ostteil der Stadt“ sagte Leo schließlich, nachdem er Splinters Worten gelauscht hatte und seinem Blick folgte. Sich etwas nach vorne beugend sah er nun zu seinem jüngeren Bruder.

Dieser saß weiterhin so da, wie er sich hingesessen hatte, den Kopf etwas gesenkt und den Blick abwesend, weswegen Leo sich wohl dachte, dass Raph nichts mitbekommen hatte. Leise seufzend sah er seinen beiden Brüdern nach, welche sich bereits auf den Weg machten, ehe er sich selbst erhob und auf Raphael zu trat. „Komm, Raph. Lass uns den Westen der Stadt unter die Lupe nehmen“ sagte er und hatte ihn schon am Oberarm gepackt, um den Kleineren hinter sich her zu ziehen. „Was…?“ fragte Raph sichtlich perplex, als er hinter Leo hergezogen wurde, folgte ihm jedoch stumm.
 

Die Kanalisation bereits verlassen hielten die beiden auf einem Dach Ausschau nach den gesichteten Gestalten. Oder zumindest hielt Leo Ausschau nach ihnen, während Raphael auf der anderen Seite des Daches stand, den Blick zwar über die Straßen schweifen ließ aber mit dem Geiste sichtlich nicht bei der Sache war. Leise seufze der Jüngere, verschränkte die Arme und versuchte so viel Abstand wie möglich zu Leo zu halten, doch machte dieser ihm einen Strich durch die Rechnung. „Raph, jetzt hör endlich auf damit. Wir müssen wachsam sein, wenn hier wirklich neue Kreaturen umher rennen“ sagte der Anführer, nachdem er hinter seinem Bruder zum stehen gekommen war.

„Ich kann ja verstehen, dass dein Kopf voll ist und du Ordnung schaffen willst, aber das hier ist wichtiger“ sprach er weiter, ehe er ein leises Brummen von Raphael bekam. „Dann kümmer dich doch um deine Angelegenheiten und ich um meine. Wie wäre es damit? Du solltest lieber die Augen aufhalten, als mich zu nerven“ kam es zischend von dem Jüngeren, ehe sich dieser zur anderen Seite des Daches begab. Langsam wusste Leo wirklich nicht mehr weiter und konnte auch nichts unternehmen, so gern er auch wollte. Wie gern würde er in den Kopf seines Bruders sehen und ihm helfen.

Sich den Nacken reibend sah er Raph noch einige Zeit lang an, den Kopf leicht zur Seite geneigt und nachdenkend. Ihm war ja klar, dass Raph und er eher die Prügeln und Lieb haben Geschwister waren, aber dennoch schmerzte es ihn, wie sein Bruder in den Tagen zu ihm war. So kalt, verachtend und voller Hass, wie er fand. Vielleicht bildete er sich auch nur etwas ein. Den Blick nun zu Boden gerichtet begab er sich wieder zu seinem Platz, setzte sich auf den Rand des Daches und hielt weiterhin nach den Kreaturen Ausschau, auch wenn ihm Raph in diesem Zustand noch weniger aus dem Kopf wollte, als sonst schon.
 


 

Akt IV

Zweisamkeit
 

(Musik zu Akt IV:

Skillet – Those Nights

https://www.youtube.com/watch?v=LDW8CnD5EIw )
 

Nachdem Raphael nun auf der anderen Seite des Daches angelangt war lehnte er sich gegen den Blitzableiter, die Arme verschränkt und tief seufzend, nachdem er bemerkte, wie Leo es wohl aufgegeben zu haben schien. Gut für ihn, auch wenn er am liebsten anders reagiert hätte. Er spürte, dass Leo sich sorgen machte und auch, dass er ihm helfen wollte. Aber er selbst fand es besser, wenn es so blieb, solange ihm diese Gefühle den Nerv raubten. Er konnte sie nicht einmal richtig zu ordnen, verdrängte die Gedanken, die in ihm aufkamen und schüttelte jegliche Logik ab, die auf sein Tun zurück zu führen war. Doch auch er war sich langsam im Klaren, wenn auch unterbewusst, dass es so nicht weitergehen konnte.

Den Kopf etwas drehend sah er über seine Schulter hinweg zu seinem Bruder, beobachtete ihn eine Weile und rieb sich mit der Hand über das Gesicht, bevor er sich vom Ableiter abstieß und letztendlich doch zu Leo ging. So konnte es nicht weitergehen. Raph war zwar immer der Rüpel unter den Brüdern, doch wusste er selbst, dass sein Verhalten in letzter Zeit unter aller Sau ist. Im Laufe der Zeit würde das nur alle kaputt machen, da war er sich sicher.

Nachdem sich Leo noch immer nicht geregt hatte setzte sich der Jüngere neben seinen Bruder, die Hände neben sich auf dem Dach und die Beine über dessen Rand hängen lassend, ebenso wie Leo es tat. „Ich wollt dich nicht so angehen“ entschuldigte er sich in feinster Raph-Manier, erntete jedoch nicht einmal einen Bick von dem Anführer. Tief seufzend schloss er kurz die Augen, richtete den Blick schließlich zu den Sternen und biss sich kurz auf die Zunge, ehe ein seichtes Lächeln auf seinen Lippen zu sehen war.

„Weißt du noch, als wir uns damals so gestritten haben, dass ich im Alleingang los bin?“ fragte er nun, als er sich an die alten Zeiten erinnerte. An die Zeiten, an denen diese hirnrissigen Gefühle noch nicht da waren. „Damals wurde aus Spike Slash… Und ich hab dich bei einer Teeparty erwischt“ lachte er nun leise, als ihm das Bild mit dem jungen Mädchen wieder in den Sinn kam. Als sich auch Leo daran erinnerte musste dieser seicht lächeln. „Stimmt… Das hatte ich schon beinahe vergessen“ meinte der Ältere und sah geradeaus. „Aber du warst auch wirklich kindisch dich so wegen ein paar Comics aufzuregen. Im Nachhinein wäre Spike heute wohl noch deine Hausschildkröte, andererseits hättest du Chompy sicher nicht“ fügte er hinzu und sah seinen Bruder an, welcher mit einem Lächeln nickte. „Auf einer Seite gut, auf der anderen schlecht. Aber was soll man machen. Ändern kann man es ja nicht“ sagte er und grinste seinem Bruder entgegen, während sich ein wohliges Gefühl in ihm breit machte. Lange hatte er sich mit Leo nicht so unterhalten und die alten Erinnerungen ausgegraben.

„Aber ich weiß auch noch, wie zitternd du hinterm Shellracer gesessen hast, als Donnies Kakerlake riesig geworden war“ lachte Leo nun leise und erinnerte sich nur zu gut an den zitternden Raph mit seiner Phobie. „Hey. Dadurch hab ich aber immerhin keine Angst mehr davor, ja? Irgendwie muss ich Donnie dafür ja danken, aber lieber würde ich ihm noch immer den Kopf dafür abreißen“ sagte Raph nun und schüttelte sich für einen Moment, als er sich an damals erinnerte, aber dennoch lachte. So gefiel ihm die Zeit mit seinem Bruder doch gleich viel besser, ebenso wie Leo es gefiel seinen Raph wieder einmal lachen zu hören. Während sie nun gemeinsam Ausschau hielten schwelgten sie noch weiter in Erinnerungen und bemerkten gar nicht, wie die Zeit immer schneller zu vergehen schien. Schließlich war der Tag angebrochen und keine der genannten Kreaturen war in das Blickfeld der lachenden Brüdern gelangt, was sie nur begrüßen konnten. Leo war froh, dass Raph sich freiwillig wieder mit ihm unterhielt und sich nicht mehr von ihm abwandte. „Danke Raph… Ich dachte schon, du würdest mich ewig ignorieren“ meinte er nun und erntete einen verwunderten Blick von seinem Bruder, ehe dieser lächelte und leicht gegen den Oberarm boxte.

Akt V

Akt V

Gedankengang
 

(Musik zu Akt V:

We the Kings feat. Elena Coats - Sad Song

https://www.youtube.com/watch?v=My3PMPmPnrE )
 

“Wie lange wir das schon nicht mehr gemacht haben. Einfach das Versteck verlassen und irgendwohin gehen, wo niemand uns sehen kann“ sagte Leo, als er den schmalen Pfad durch den Park wanderte, welcher um diese Zeit vollkommen menschenleer war. Lediglich einige Tiere, wie Hasen oder Eichhörnchen liefen in sein Blickfeld, während Raphael neben ihm herging. „Und uns Monster nennen hast du vergessen zu erwähnen“ meinte er und sah sich etwas um, bevor er zu seinem Bruder sah und die Augen etwas verengte, nachdem dieser kurz anfing zu lachen. „Menschen eben. Wie Splinter sagte: Was sie nicht kennen fürchten sie und was sie fürchten sehen sie als Monster“ sagte er, blieb bei einer Bank stehen, welche unter einer großen Eiche stand, und ließ sich auf dieser nieder. Tief ausatmend schloss er für einen Moment die Augen und lauschte dem Gezwitscher der Vögel, welches er nur zu selten hörte, ehe er sich etwas in die Bank sinken ließ und zu Raph sah. Dieser ließ sich neben Leo auf die Bank fallen, die Arme auf der Banklehne und den Blick geradeaus gerichtet.
 

„Gibs zu. Du vermisst die Zeit auf der Farm auch ein wenig“ sagte der Anführer nach einer Weile des Schweigens, setzte sich wieder aufrecht hin und beugte sich etwas nach vorne, die Arme auf seinen Knien abgestützt. Von Raph einen kurzen Blick geerntet lachte er leise, nachdem sein Bruder den Kopf etwas von ihm gedreht hatte und leise murmelte. Doch lenkte er schnell ein, lächelte etwas und nickte. „Ja, ein wenig schon“ gab er schließlich zu und blickte zu dem Größeren. „Es war einfach etwas komplett anderes nach den Jahren in der Kanalisation. Dort konnten wir auch tagsüber raus und nicht nur nachts. Mussten nicht aufpassen, dass uns jemand sieht, außer Casey und April…“ sprach er weiter, den Blick gen Himmel gerichtet und den Kopf etwas zur Seite geneigt.

„Stimmt. Man konnte tun und lassen was man wollte… Wir sollten in einer ruhigen Zeit mal wieder hin“ sagte der Blaumaskierte, den Blick weiter auf Raph gerichtet, bevor er sich etwas zu ihm beugte und grinste. „Und da mein Knie nicht mehr hinüber ist, kann ich dich dort getrost fertig machen. Immerhin brauchst du noch eine Revanche von damals, nicht wahr, Raphie?“ neckte er seinen Bruder, welcher ihm einen finsteren Blick von der Seite zu warf, jedoch nichts darauf antwortete. Dem Kleineren nun leicht in die Wange drückend lachte Leo leise. „Darauf freue ich mich schon dich jammern zu hören. Dann-„ stoppte er plötzlich, blinzelte einige Male, als er das Gesicht von Raphael nah an seinem sah. Als er merkte, wieso dem so war, färbten sich seine Wangen in ein tiefes Rot, welches stetig stieg und sein komplettes Gesicht einnahm.
 

Die Augen geschlossen presste Raph seine Lider etwas zusammen, nachdem er realisierte, was er gerate tat. Seine Lippen auf die seines Bruders gedrückt, bereitete er sich bereits darauf vor in Stücke zerteilt und angeschrien zu werden, doch blieb dies zu seiner Verwunderung aus. Als Leo wenig später, zögernd erwiderte, riss der Jüngere die Augen auf, sah seinen Bruder an und auch auf seinen Wangen war ein leichter Rotschimmer zu erkennen, bevor sich seine Augen wieder langsam schlossen, sowie die seines Gegenübers.

Nach einer schier langen Zeit lösten sich ihre Lippen voneinander, die Augen beider weiterhin geschlossen, ehe Raph der erste war, der sie öffnete. Seinen Bruder ansehend war ihm das rote Gesicht nicht entgangen, was ihn innerlich zum grinsen brachte, doch verkniff er es sich nach außen zu bringen. Nachdem nun auch der Anführer seine Augen öffnete und direkt in Raphaels Gesicht sah räusperte er sich kurz, ehe er den Blick abwandte und beinahe schon fluchtartig die Bank verließ. „….Wir sollten wieder nach Hause, bevor es wieder Ärger gibt“ wich er nun aus und setzte sich sogleich in Bewegung. Zu viele Gedanken schossen ihm gerade durch den Kopf, während er den Blick zu Boden gerichtet hatte und einen etwas hilflosen Raphael zurück ließ, welcher ihm jedoch kurz darauf folgte.

Während Leo beinahe schon abwesend den Pfad entlang ging und mit seinen Fingern seine Lippen betastete folgte der Jüngere ihm, sah auf den Panzer seines Gegenübers und hielt die Arme vor der Brust verschränkt. Tausend Gedanken schossen ihm durch den Kopf, doch besonders der, wieso Leo erwidert hatte. Sich auf die Unterlippe beißend und etwas darauf kauend richtete nun auch der Kleinere den Blick zu Boden, während der Rückweg ins Versteck schweigend verlief.



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