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Orange Shadows

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr lieben. Das ist meine erste FF, die ich hier auf animexx veröffentlich. ich hoffe sie gefällt euch soweit:) das pairing natürlich NaxRu.
Viel Spaß bei lesen Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr lieben :) vielen Dank erstmal für die netten Kommis, hab mich sehr gefreut *-*
Hier das nächste Kapitel, die nächsten zwei sind auch schon fertig. Jetzt viel Spaß (bin für Anregungen und Kritik immer offen ;))
Eure Ani Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So hier ist schin das dritte Kapitel :) Ich hoffe es gefällt euch! Und danke nochmal an alle, die Kommis dagelassen haben ich freu mich jedes Mal wieder wie verrückt wenn ich einen lese
Viel Spaß euch
(Ach wusstet ihr, dass es echt schwer ist alles schräg zu schreiben? mit diesen blöden Klammern dauert es ewig das Kapitel zu bearbeiten -.-) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Für euch, bitte, das vierte Kapitel:) ich hoffe es gefällt euch. Die nächsten 4-5 Kapitel sind auch schon fertig! Also viel Spaß beim Lesen :* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So ihr lieben, hier bin ich wieder :) vielen Dank für die netten Kommis, das freut mich immer sehr. Bald hab ich es auch geschafft die FF fertig zu schreiben! denke mal so 6-7 kapitel noch für euch dann habt ihr es auch geschafft ;) habe noch so viele andere NaRu ideen, vielleicht schreib ich noch ein paar andere Geschichten, mal sehen
viel spaß euch beim lesen :**** Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
NEXT!!!
So das Kapitel ist länger geworden und ich habe gute Nachrichten!! Die Story ist fertig *O*
Hoffe euch gefällt das Kap, viel Spaß :* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Fertig! Vielen Dank an die Kommi schreiber und viel Spaß beim lesen!!! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So ihr lieben, hier das nächste Kapitel. Bin auch schon an der nächsten NaRu geschichte dran, vielleicht werde ich sie auch online stellen.
hoffe ich schaffe es noch die woche das nächste kapitel online zu stellen, sind jetzt mit der hälfte durch ;)
viel spaß beim lesen!!! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo Leute :)
Ups da hab ich wohl vergessen das nächste Kap hochzuladen :D aber hier ist es. Bald kommt auch ein Adult Kapitel! Viel Spaß beim lesen!!! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Sooooo das nächste Kapitel :) bald habt ihr es geschafft dann seid ihr ich los, obwohl ich noch eine andere fertige RuNa Story hätte, wenn ihr sie auch wollt gebt mir einfach bescheid
Viel Spaß beim lesen! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So ihr lieben hier das nächste Kapitel :) Vielen Dank an die Kommi schreiber! Das macht wirklich glücklich :D das nächste Kap dürfte wenn mich nicht alles täuscht ein adult Kap werden, wer also dann das Kap haben will soll mir einfach nur schreiben
Viel spaß beim Lesen! Komplett anzeigen

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1

Er sah sie vor allen anderen das erste Mal. Sie hatte orangene Haare, die ihr bis zu den Schultern gingen, einen schlanken, doch kurvigen Körper und ein sehr hübsches Gesicht. Sie war eins der schönsten Mädchen die hier zur Schule gingen, das wusste Ruffy. Sie blickte unsicher auf ein Blatt Papier, welches sie in der Hand hielt und ging dann Richtung Haupteingang. ‚Das muss dann wohl die Neue sein‘ dachte er. Seit einer Woche kursierte das Gerücht, dass es im Internat eine neue Schülerin geben würde. Seit Nico Robin, die vor einem Jahr neu hinzugekommen war, gab es keine neue Schüler die mitten im Jahr wechselten. Klar gab es die neuen Grundschüler die jedes Jahr kamen, aber in den Seniorjahrgängen änderte sich äußerst selten etwas.

„Das glaubst du doch selbst nicht! Was meinst du Ruffy?“ er horchte auf, als sein Name genannt wurde. Lysop sah ihn fragend an. Die Langnase hatte ihm wohl eine Frage gestellt.

„Häh?“ brachte Ruffy nur raus. Er hatte nicht zugehört, waren seine Gedanken doch bei dem oranghaarigem Mädchen. Lysop stöhnte genervt und schaute hinter sich, dort wo Ruffy hingestarrt hatte.

„Ist sie das?“ fragte er laut. Auch die anderen wendeten den Blick nun auf den Haupteingang. Sanji pfiff anerkennend.

„Also von hinten gibt sie schon mal was her.“ Grinste er. Nico Robin und Zoro verdrehten nur die Augen.

„Schmink dir das ab, Kochlöffel. Wer würde mit dir schon freiwillig was anfangen wollen.“ Lachte er. Dabei dachte er aber an Vivi. Die Prinzessin von der Schule, die wirklich Adelig war. Jeder aus dem Freundeskreis wusste, dass Sanji mehr als nur mit ihr flirten wollte, doch sie wollte nichts mit ihm zu tun habe, dachte sie doch dass er jedes Mädchen angräbt.

„Ach halt die Klappe, du Spinatkopf.“ Robin stellte sich zwischen die beiden, kannte sie die Streitereien der beiden.

„Wir werden sie sicher bald kennen lernen.“ Sagte sie und zog die beiden mit sich. Ruffy, der das alles mit einem Grinsen verfolgte, ging mit Lysop hinter den dreien her.
 

Sie setzten sich auf ihre gewohnten Plätze. Jeder hatte einen Tisch für sich alleine, doch saß Ruffy neben Zoro und Lysop. Vor ihm Sanji und hinter ihnen Robin. Neben ihr saß Vivi. Die beiden hatten sich noch nie gut verstanden. Lag es daran, dass Robin mit ihrer kühlen und oft zurückhaltenden Art sehr mysteriös für andere Jungs wirkte und ständig angebaggert wurde oder daran dass Vivi wenn sie schlechte Laune hatte sehr schnell zickig werden konnte. Robin verstand sich auf Anhieb mit den Strohhüten, so hatte Ruffy seine Freunde genannt, da er selbst immer einen Strohhut trug, während Vivi sich nicht so recht mit ihnen identifizieren konnte. Oft fand sie die Jungs einfach nur zu kindisch und unternahm lieber etwas mit anderen Freunden.

Ruffy redete und lachte immer noch mit Lysop, während Zoro schlief, als schon der Unterricht anfing. Die meisten Lehrer versuchten ihn am Anfang noch zu belehren, doch wussten sie, dass es bei Monkey D. Ruffy meist sinnlos war. Nach etwa der Hälfte des ersten Unterrichtblockes klopfte es an der Tür. Alle schauten von ihrem Buch, welches gerade gelesen werden sollte, auf und schauten auf die Tür. Als der Lehrer ein lautes herein rief, öffnete sie sich und das oranghaarige Mädchen kam herein. Jetzt blickte Ruffy interessiert hoch. Wieder hatte sie ein Blatt Papier in der Hand, welches sie diesmal dem Lehrer gab. Er las es kurz durch und nickte ihr dann zu.

„Schüler, das ist unsere neue Mitschülerin. Sie heißt Nami. Du kannst dich auf den freien Platz neben Robin setzen.“ Er zeigte auf die Schwarzhaarige. Etwas enttäuscht darüber dass er nicht gleich mehr über Nami erfahren hatte zog er eine Schnute. Sie bedankte sich und ging auf ihren Platz, dabei lief sie an Ruffy vorbei und er nahm einen frischen und fruchtigen Duft wahr. ‚Orangen? ‘ fragte er sich. Sie setzte sich neben Robin und hinter Ruffy. Dieser wollte sich gleich zu ihr umdrehen, doch der Lehrer sprach weiter.

„Robin, bitte teile dein Buch für den Rest der Stunde mit Nami, bis sie ihre eigenen Bücher bekommt.“ Robin lächelte sie nett an und Nami konzentrierte sich auf sie und den Unterricht. Ruffy schaute wieder nach vorn und entschied sich später mit ihr zu reden.

Als nun endlich Pause war, gingen die meisten raus um eine zu rauchen, oder etwas zu essen. Ruffy wusste, dass Sanji eigentlich auch immer rausging, doch wollte er sicher mehr über die Neue wissen.

„Also jetzt erzähl mal, was bringt dich hier hin in dieses Gefängnis?“ fing Lysop an. Für ihn war ein Internat mit einem Gefängnis gleichzustellen. Nami sah ihn kurz verwirrt an und bemerkte dann auch die anderen die sich zu ihr umgedreht hatten. Sie wurde etwas rot, war sie so viel Aufmerksamkeit nicht gewohnt.

„Oh, meine Schule wurde geschlossen, deswegen bin ich hier, nichts Besonderes.“ Ruffy hörte ihr genau zu, war es doch das erste Mal, dass er sie reden hörte. ‚Sie hat eine schöne Stimme‘ dachte er. Er beschloss dass es Zeit war sich vorzustellen.

„Ich bin Ruffy, das ist Lysop, Sanji, Zoro und Robin kennst du ja. Sie sind alle Teil meiner Crew.“ lachte er. Lysop regte sich gleich wieder auf.

„Deiner Crew? Ich bin hier der Kapitän! Du darfst der Vize sein!“ Nami schaute die beiden verwirrt an. Crew? Kapitän? Was hatte das alles zu bedeuten?

„Nimm die beiden nicht so ernst.“ Sagte Robin „Ruffy hat mit den Jungs als Kinder einfach zu viel Piraten gespielt.“ Lächelte sie. Nami musste auch lächeln, sie fand das sehr süß.

„Dann bin ich eure Navigatorin.“ Lachte sie. Ruffys Augen wurden größer. Endlich mal jemand der nicht gleich anfing sie auszulachen wenn er das sagte. Er beschloss dass sie ihm gefiel und er mit ihr befreundet sein wollte.

„Ich mag dich, Nami. Du kannst gerne nachher mal zu uns kommen, wenn du magst.“ Vorsichtig blickte sie zu zuerst zu Robin, wollte sie nicht am ersten Tag mit vier Jungs alleine sein.

„Ich komme natürlich auch.“ Beschwichtigte sie.

„Natürlich kommst du auch Robin-Schatz.“ Rief Sanji mit Herzchenaugen. Nami musste darüber lachen und bemerkte nicht, wie Ruffy ihr die ganze Zeit zusah.

2

Am Abend trafen sie sich alle in Ruffys Zimmer, welches er sich mit Sanji, Zoro und Lysop teilte. Sie hatten sogar extra etwas aufgeräumt für die Mädchen. Ruffy wusste, dass sich Nami vorher noch mit Robin und Vivi treffen wollte. Sanji wollte sie abholen und mitbringen. Er hatte nichts gegen Vivi, aber wusste er, dass er den ganzen Abend sehen würde wie sie die Augen verdreht und ihr Seufzen hören würde.

„Und Zoro, wäre Nami nicht was für dich?“ fragte Lysop, während er seine Wäsche vom Boden aufhob. Ruffy spitzte die Ohren.

„Nami? Ne, nicht mein Typ.“ Sagte dieser nach kurzem Überlegen. Ruffy atmete erleichtert aus, hatte er nicht gewollt, dass Zoro Nami heiß fand. „Und ihr?“ fragte dieser jetzt. Lysop schüttelte nur mit dem Kopf und grinste in Richtung Ruffy.

„Ich mag eher Blondinen, aber ich weiß ganz genau, wer den ganzen Tag auf ihren Arsch geschaut hat, du Spanner.“ Ruffy zog sich den Strohhut tiefer ins Gesicht und grinste.

„Sie hat ja auch einen Netten…“ Er machte mit den Händen eine Bewegung die obszön war. Die Jungs brüllten vor Lachen, als es an der Tür klopfte. Sanji öffnete sie und kam mit den Mädels rein.

„Was gibt es hier denn so zu lachen, ihr Penner.“ Bellte dieser. Die Mädchen kamen ins Zimmer, während Vivi und Robin sich direkt auf die kleine Couch setzten, sah sich Nami im Zimmer um. Sie trug schwarze Leggins, die eng am Körper saß und ihre langen, schlanken Beine betonte, fiel Ruffy sofort auf. ‚Gott segne Leggins‘

Ihr Blick blieb bei Ruffys Bett liegen, was ihm auffiel, am liebsten hätte er sie eingeladen es sich mit ihm zu teilen, doch fand er es zu früh und mit zu vielen Leuten im Zimmer.

„Euer Zimmer ist kleiner als unser Zimmer.“ Sagte sie. Sie war mit Vivi und Robin in ihr Dreierzimmer gezogen, als sie gehört hatte, dass dort noch ein Bett frei war.

„Das kommt dir nur so vor, weil eure Zimmer voneinander abgegrenzt sind.“ Sagte Zoro. Alle starrten ihn an. Es stimmte, dass die Zimmer der Mädchen von einem kleinen Flur voneinander getrennt waren, doch mussten sie alle drei durch den Flur um in den Hauptflur des Wohnhauses zu gelangen. Doch sie fragten, sich woher Zoro das wusste, waren die Mädchenbereiche von einer Security überwacht, so dass nur Frauen und Lehrpersonal reinkamen. „Hab ich gehört.“ Meinte er noch nachdem er die Blicke der anderen mitbekam. Lysop grinste und stupste ihn an.

„Ja ist klar. Das hast du ‚gehört‘.“ Lachte dieser. Die anderen fingen auch an, zu lachen, bis auf Robin, wie Ruffy bemerkte. Ihr Blick blieb kühl.

„Also, auf was habt ihr Lust?“ Fragte Zoro „Wollen wir einen Film schauen?“ Die anderen bestätigten dies.

„Ich finde, da Nami neu hier ist, sollte sie aussuchen.“ Meinte Sanji. Die anderen Jungs stöhnten.

„Dann schauen wir bestimmt irgendeinen Chick-Flick.“ Meinte Lysop. Ruffy musterte Lysop und versuchte sich vorzustellen, wie er durch Namis Augen aussah. Er hatte seine Größe und eine große Nase. Er war recht klug, aber auch ein riesiger Angsthase. Er fand, dass Nami ihn wohl eher als cool bezeichnen würde und glaubte nicht, dass Lysop Konkurrenz war. Die anderen Jungs bestätigten Lysops Aussage und Ruffy konzentrierte sich wieder auf Nami. Diese zog die Augenbrauen hoch und grinste.

„Naja, eigentlich würde ich euch ja abstimmen lassen, aber wenn ihr so kommt.“ Sage sie und ging neben Ruffy an das DVD-Regal. Sie suchte sich den schnulzigsten Film aus, den die Jungs in ihrer Sammlung hatten und Ruffy stöhnte neben ihr.

„Komm schon, Nami. Lass uns doch lieber eine Komödie schauen.“ Meinte er. Nami drehte sich zu ihm und zog eine Schnute.

„Aber ich wollte den gerne ansehen.“ Ruffy konnte sich kaum konzentrieren, so sehr war er von ihren Lippen abgelenkt. Sie waren voll und luden nur so zum Küssen ein und Ruffy stellte sich vor, wie sie mit ihren Lippen etwas anderes machte…

„Was sagt ihr dazu?“ fragte Nami die Mädchen. Sie bejahten ihre Filmauswahl und so war es beschlossen. Ruffy sah ihr wieder hinterher als sie ging. ‚Oh, ja, das wird meine werden‘ beschloss er grinsend.
 

Als der Film zu Ende war gingen die Mädchen in Begleitung von den Jungs in ihr Wohnheim. Lysop blieb, da er noch eine Runde an einer Konsole spielen wollte. Ruffy schlängelte sich so, dass er neben Nami laufen konnte, während Robin neben Zoro und Sanji neben Vivi, die eher genervt dreinblickte, liefen.

„Also…“ fing Ruffy an.

„Also.“ Sagte Nami darauf. Ruffy grinste.

„Erzähl doch mal was von dir.“ Sie überlegte und zögerte, wie er bemerkte.

„Was möchtest du denn wissen?“

„Irgendetwas Persönliches über dich.“

„Ich mag gerne Chick-Flicks.“ Grinste sie „Mein Lieblingsessen ist italienisch. Ich liebe alles, was mit Nudeln oder Pizza zu tun hat. Ich geh gerne shoppen und ich mag dich und deine Freunde.“

„Klar, ich meine wenn du meine Freunde komisch findest, könnte ich das verstehen, aber mich muss an mögen.“ Nami lachte

„Jetzt erzähl mir mal ein bisschen von dir.“ Ruffy merkte, dass Nami sich sehr kurz gehalten hatte, jedoch ließ er das Thema auf sich ruhen. Er erzählte ihr, wie er die anderen Strohhüte kennengelernt hatte und ein paar lustige Geschichten. Nami lachte genau an den richtigen Stellen, so wie er es auch gewollt hatte. Er mochte ihr Lachen und hörte es gerne.

„Seid froh, dass euch keiner bis jetzt erwische hat. Ihr hättet vom Internat fliegen können.“ Meinte sie lachend. Er zuckte nur mit den Schultern und grinste sie an.

„Ach was, die können uns nichts anhaben, nicht wahr Zoro.“ Rief er dem Grünhaarigen zu. Dieser blickte erschrocken auf und unterbrach sein Gespräch mit Robin. Leicht rot im Gesicht antwortete er.

„Ja, ja, wie auch immer.“ Nami beobachtete ihn kurz, bevor sie sich wieder zu Ruffy umdrehte und eine Augenbraue hochzog. Ruffy wunderte sich kurz, warum sie ihn so anblickte, sagte aber nichts dazu. Als sie am Mädchenwohnheim angekommen sind verabschiedeten sich alle voneinander. Leider konnte Ruffy nicht länger mit Nami alleine sein, aber wusste er, dass die nächste Gelegenheit bald kommen würde.
 

Die nächsten Tage liefen sehr ereignislos ab, zu Ruffys bedauern. Kaum konnte er alleine sein mit Nami, dafür aber die Mädchen. Zumindest Robin, wusste er doch, dass Vivi etwas schwieriger war. Auch mit Lysop kam sie sehr gut klar, was ihn doch etwas wurmte. Sie fand es wohl sehr cool, dass er Dinge erfand. Ruffy zwar auch, aber für ihn war es nichts Neues, da er Lysop schon viele Jahre kannte. Auch Sanji konnte bei ihr punkten. Er brachte ihr, und auch Robin, jeden Morgen einen Kaffee vor dem Unterricht. Dann bekam er ein sehr hübsches Lächeln, auf das Ruffy etwas eifersüchtig war. Er konnte nicht glauben, was er da dachte. Er war eifersüchtig und genervt von seinen besten Freunden wegen einem Mädchen. Gut, sie war sehr hübsch und klug und nett, doch war sie nur ein Mädchen, welches er nicht einmal eine Woche kannte. Er versuchte es so gut es ging zu verstecken, dass er auf sie stand, doch wusste er, dass seine Freunde ihn zu gut kannten und wussten, dass er etwas von ihr wollte. Leider konnte er auch von Nami selber nichts Persönliches über sie herausfinden. Er wusste nur dass, was seine Freunde ihm über sie erzählten, wenn sie mit ihr sprachen. Sie sprach im Allgemeinen nicht viel über sich.

„Oh oh, Ruffy. Ich habe schlechte Nachrichten für dich.“ Hörte er Zoro sagen. Er, Ruffy, Sanji, und Lysop saßen in Ihrem Zimmer.

„Was denn?“ fragte Ruffy interessiert. Auch die Anderen hörten zu.

„Ich hab eine SMS von Robin bekommen. Es geht um Nami.“

„Was? Hör ich noch richtig, du schreibst mit Robin?“ fragte Sanji aufgebracht. Zoro sah ihn wütend an, während Lysop anfing zu lachen.

„Was denn? Wir verstehen uns eben ganz gut. Ist ja auch egal. Also was ich sagen wollte. Sie hat mir geschrieben, dass sie mit Nami und Vivi und noch anderen Mädchen etwas unternimmt und dann hab ich sie gefragt was worauf sie sagte…“

„Komm zum Punkt.“ Unterbrach Ruffy ihn.

„Ist ja gut. Ich les die Nachricht einfach vor. Ich glaube nicht, dass Nami einen Freund will. Zumindest hat sie mal angedeutet, dass sie zurzeit kein Interesse an so was hat aber genauer geht sie auf das Thema nicht ein.“ Zoro blickte seinen Freund an „Tut mir Leid Kumpel, aber die Frau scheint kein Interesse zu haben.“

„Vielleicht steht sie einfach nicht auf Kerle.“ Warf Lysop helfend ein. Ruffy schüttelte den Kopf.

„Ihr Idioten, warum glaubt ihr, dass mich das interessiert?“ Doch tat es das, das musste er zugeben. Mehr als ihm lieb war. Also wollte sie eben nichts mit ihm anfangen. Er fragte sich, warum. War er vielleicht nicht ihr Typ oder gab es jemanden Anderen an dem sie mehr interessiert war? Es ärgerte ihn, dass er sich solche Gedanken darüber machte. Vielleicht lag es auch an ihrer Vergangenheit, über die sie nie redete. Hat sie schlechte Erfahrung gemacht oder verboten es ihre Eltern. Im Kopf ging Ruffy viele Möglichkeiten durch, doch fand er, er klang wie ein Mädchen.

„Wir haben Augen im Kopf und sind nicht ganz so blöd, wie du.“ Sagte Lysop

„Denkt hier auch jemand mal an mich? Ich wollte auch was von ihr.“ Meinte Sanji.

„Du willst von jeder was, die zwei Beine und ‚Hallo Sanji‘ sagen kann.“ Lachte Zoro. Auch Ruffy musste darüber lachen. Er würde sich später damit befassen, denn Zoro und Sanji fingen an, sich zu prügeln, was Ruffy anfeuern musste.

3

Später an dem Abend, Ruffy war gerade aus der Dusche gekommen, sah er, dass sein Handy leuchtete. Zwei neue Nachrichten wurden ihm angezeigt. Eine war von Robin. Du kannst mir später danken ;). Er fragte sich was sie meinte und wollte ihr gerade zurückschreiben, doch sah er dass die zweite Nachricht von ‚Unbekannt‘ war.

Hallo Ruffy hier ist Nami sein Herz fing an schneller zu schlagen Ich hoffe es ist ok, dass Robin mir deine Nummer gegeben hat. Sie sagte mir, dass du öfter laufen gehst, wenn du morgen gehst, wäre es nett, wenn du mich mitnehmen könntest, damit ich mir die Strecke anschauen kann. Ruffy konnte sich ein Grinsen nicht unterdrücken. Er freute sich sehr und wusste, dass er Robin danken würde, da auch Zoro und Sanji regelmäßig laufen gingen. Er überlegte was er zurückschreiben konnte, da die Nachricht vor einer halben Stunde geschrieben wurde fand er, dass es nicht zu früh war gleich zurückzuschreiben.

Wann hast du morgen Zeit? Fragte er zurück. Das war eine gute Antwort. Darauf musste sie auch wieder antworten. Er wartete, während er sich in der Zwischenzeit noch etwas zu Essen machte. Als er mit einem Sandwich wieder im Zimmer war, leuchtete das Handy wieder.

Ich hab morgen den ganzen Tag Zeit. Sag du mir, wann du möchtest. Morgen wäre Samstag, vielleicht könnte man es so drehen, dass die beiden noch etwas unternahmen.

Wie wäre es gegen 9?

9 passt mir gut. Treffen wir uns vor dem Jungs Wohnheim? Bevor er antworten konnte kam auch schon die nächste Nachricht von ihr. Er freute sich, dass sie so viel schrieb.

Soll ich dich als ‚Ruffy‘ oder ‚Captain‘ auf meinem Handy speichern ;) Er musste Lachen und Sanji schaute ihn verwirrt an.

„Hab mir lustige Bilder angesehen.“ Meinte er und zeigte sein Handy hoch. Sanji verdrehte die Augen und schaute weiter in seiner Kochzeitschrift. Ruffy versuchte es mit ein wenig flirten. Auch wenn er noch die Nachricht, die Robin an Zoro geschickt hatte im Kopf hatte, würde ihn das nicht abhalten, mit Nami zu flirten.

Du kannst mich nennen wie du möchtest. Antwortete er. Es dauerte eine Weile bis sie wieder schrieb und er glaubte schon zu weit gegangen zu sein.

Dann bis morgen, Strohhutjunge! Er wünschte ihr noch eine gute Nacht und legte dann das Handy weg. Schon jetzt freute er sich sehr auf den morgigen Tag. Nur musste er es noch so drehen, dass die Jungs nichts mitbekamen, sonst würden diese ihm wieder das Leben schwer machen.

„Ich hab vorhin versucht Vivi anzurufen, aber sie nimmt nicht ab.“ Meinte Sanji deprimiert. Lysop und Zoro horchten auf und auch Ruffy hörte ihm zu. „Ich weiß nicht, was ich sonst machen soll. Sie blockt vollkommen ab.“

„Vergiss sie doch einfach.“ Sagte Zoro. „Sie ist es nicht wert, so zickig wie sie ist.“ Sanji wollte schon wütend antworten, doch Lysop kam ihm zuvor.

„Oder sie ist sich nur unsicher, weil du mit jeder flirtest. Sie denkt einfach du meinst es nicht ernst.“

„Genau.“ Mischte sich jetzt auch Ruffy ein. „Wenn du aufhören würdest mit Nami und Robin und sonst jedem Mädchen zu flirten, dann merkt sie, dass es dir ernst ist.“ Sanji dachte darüber nach.

„Und wie soll ich das eurer Meinung nach anstellen? Ich kann sie ja schlecht ignorieren. Robin und Nami sind meine Freundinnen.“

„Du könntest anfangen, indem du ihnen keine Geschenke mehr machst und ihnen nicht mehr hinterherläufst wie ein liebeskranker Gockel.“ Sagte Zoro.

„Und lass deine Finger von Kaya, das ist mein Mädchen!“ warf Lysop ein. Er war mit der ein Jahr jüngeren Kaya schon seit der Grundschule ein Paar. Jeder wusste dass sie Tabu war. Alle lachten über Lysops Aussage. Erst am späten Abend legten sie sich ins Bett und schliefen.
 

Ruffy wachte extra früh auf, um sich fertig zu machen. Zehn Minuten vor 9Uhr stand er vor dem Wohnheim und wartete auf Nami. Während er sich streckte, dachte er über seine Ausrede nach, die er den anderen Jungs geliefert hatte, damit sie nicht mit ihm joggten.

„Warum willst du denn so früh los?“ fragte Lysop ihn. Er lag noch im Bett halb verschlafen und war aufgewacht als er die Ruffy gehört hatte.

„Nur so.“ antwortete dieser.

„Warte kurz ich zieh mich um und komme mit.“ Sagte Zoro und griff schon nach seinen Sportsachen. Ruffy brach in Schweiß aus.

„Nein, nein, ich geh heute allein.“ Zoro und Lysop sahen ihn verwundert an.

„Wieso das denn?“ fragten sie. Ruffy musste sich schnell eine Antwort einfallen lassen. Wollte er doch allein mit Nami sein und nicht von den Jungs aufgezogen oder noch schlimmer bemitleidet werden, falls sie ihn abservierte.

„Ich wollte neue… Ich wollte eine neue Strecke ausprobieren.“

„Und da kann ich nicht mit?“ fragte Zoro. Ruffy kratzte sich am Kopf. Das war wohl doch keine so gute Ausrede gewesen.

„Naja, nein. Heute nicht. Vielleicht das nächste Mal.“ Mit diesem Satz machte er schnell Kehrt und rannte aus dem Zimmer. Dass ihn seine Freunde verwirrt hinterherschauten, wusste er.

Er glaubte nicht, dass sie ihm auch nur ein Wort abnahmen und war sich sicher, er würde nachher noch einmal gelöchert werden.

„Hey Ruffy.“ Hörte er hinter sich eine Stimme. Dort stand Nami. Ruffy musste kurz schlucken. Sie trug eine kurze, schwarze Hose und ein enges, rotes Tank Top. Sie stand lächelnd vor ihm und hatte ihre kurzen Haare zu einem kleinen Zopf gebunden. „Schickes Outfit. Ich glaube wir gehen heute im Partnerlook.“ Er schaute an sich runter und sah seine schwarze Hose, die bis zu den Knien ging, und ein rotes Sport T-Shirt. Er musste lachen.

„Hallo Nami. Wir haben eben Geschmack.“ Antwortete er. Er erklärte ihr kurz, wo sie lang wollten zum Laufen. Sie schien sofort zu verstehen, wohin es geht.

„Das sind 5km. Wenn dir das zu viel ist können wir auch vorher abkürzen.“ Meinte er. Er glaubte nicht, dass Nami die Strecke schaffte, vor allem nicht in seinem Tempo. Klar, war sie schlank, sah aber nicht wirklich kräftig genug aus, um sehr sportlich zu sein. Sie sah ihn an und zog eine Augenbraue hoch.

„Für mich ist es gut. Aber wenn dir das zu viel wird, können wir auch zwischendurch eine Pause machen.“ Meinte sie. Ruffy lachte nur und sie machten sich ohne ein weiteres Wort los.
 

45 Minuten später kamen beide total verschwitzt und außer Atem wieder an den Wohnheimen an. Da keiner von beiden anhalten wollte, geschweige denn langsamer sein wollte, als der Andere sind aus den fünf Kilometer acht Kilometer und keine Sekunde Pause gemacht worden. Ruffy war schwer beeindruckt. Niemals hätte er damit gerechnet, dass Nami so sportlich war. Mit den Händen auf den Knien schaute sie zu Ruffy hoch.

„Nicht schlecht, oder?“ fragte sie keuchend. Ruffy rieb sich den Schweiß aus der Stirn. Ja, das war nicht schlecht.

„Ich muss zugeben, das hätte ich nicht erwartet.“ Sagte er ehrlich. Er hörte wie jemand Pfiff und schaute in die Richtung. Auf einer Bank saßen Robin, Sanji, Lysop und Zoro, die ihnen zuwinkten. Ruffy biss sich auf die Lippen und hoffte, sie würden ihn jetzt nicht auflaufen lassen. Ein leichtes schlechtes Gewissen hatte er auch, dass er seine Freunde angeflunkert hatte. Er stupste Nami an, damit sie die Anderen auch sah und gemeinsam gingen sie zu ihnen.

„Hey, ihr zwei.“ Sagte Robin.

„Hallo.“ Antworteten sie. Ruffy schaute zu den Jungs, doch diese grinsten nur böse. ‚So ein Mist‘ dachte er.

„Robin sagte uns, dass ihr zwei laufen geht.“ Meinte Lysop. „Hast wohl schlapp gemacht.“ Ruffy wollte etwas erwidern, doch Nami kam ihm zuvor.

„Ruffy war schon ganz in Ordnung für seine Verhältnisse.“ Sie zwinkerte ihm zu. „Ich hab Hunger, wollen wir gleich etwas Essen gehen?“ fragte sie in die Runde. Alle bejahten das und es wurde ausgemacht, dass sie sich in einer halben Stunde, nach dem duschen wieder treffen. Ruffy wollte schnell wieder auf sein Zimmer, doch die anderen Jungs gingen vor und neben ihm mit.

„Neue Strecke, was?“ lachte Zoro. Ruffy verdrehte die Augen. Anscheinend waren sie ihm nicht böse. „Wolltest wohl mit ihr allein sein. Wie war das letzten noch? ‚Ich will nichts von ihr‘“

„Ja, du Spinner! Robinmaus, hat uns alles erzählt. Deswegen warst du gestern den ganzen Abend an deinem Handy!“ sagte Sanji der vor ihm ging.

„Hättest ja wenigstens etwas sagen können. Wir würden doch nicht blamieren wollen.“ Lysop wollte ihm einen Arm um die Schultern legen, doch überlegte es sich anders, als er Ruffys verschwitzten Körper sah. So ging das noch eine Weile weiter mit den Sticheleien, bis Ruffy sie unterbrach.

„Ist ja gut, es tut mir Leid, dass ich euch nichts erzählt habe.“ Sie waren inzwischen im Zimmer angekommen und Ruffy zog sich aus um duschen zu gehen. „Aber bitte erwähnt es nicht vor Nami.“ Die drei standen vor ihm.

„Oh Ruffy, das wird teuer für dich werden.“ Ruffy schluckte. Ja, das würde es.

4

Nur an Wochenenden hatten die Schüler die Möglichkeit das Internat zu verlassen, deswegen entschieden sie sich, außerhalb frühstücken zu gehen. Ruffy spendierte Robin einen Kaffee, da sie ihm ja mit Nami weitergeholfen hatte und setzte sich direkt neben sie, damit Sanji nicht auf die Idee kam. Dieser hing die ganze Zeit an seinem Handy und als es Zoro zu viel wurde, nahm er es ihm weg.

„Kannst du nicht mal von dem Ding hochsehen? Wir unterhalten uns und du sitzt nur an deinem Handy.“ Beschwerte er sich. Sanji wurde darauf rot und sah betrübt in die Runde. Bei Nami und Robin blieb sein Blick hängen.

„Ach ich weiß worum es geht.“ Flüsterte Lysop Ruff zu und verdrehte die Augen. Er wusste es auch.

„Sagt mal Mädels, bin ich so abstoßend?“ fragte er sie deprimiert.

„Ja.“ Antwortete Zoro trocken. Lysop und Ruffy brüllten vor Lachen und auch die Mädchen kicherten. Sanji heulte sich noch eine Weile wegen Vivi aus bei ihnen. Als das Essen kam wurde es etwas ruhiger. Ruffy spürte, wie unter dem Tisch etwas sein Knie berührte. Er sah dorthin und spürte die Hand von Nami. Sofort ging sein Herz schneller. War das ein Versehen? Es hatte sich nicht so angefühlt. Er drehte sich zu ihr und sah, dass sie darauf wartete, dass er sie bemerkte. Sie beugte sich leicht zu ihm, während er ihr ein Stück entgegenkam.

„Sag mal, was läuft da eigentlich zwischen Robin und Zoro?“ Flüsterte sie. Sie roch wieder sehr gut, wie Ruffy fand. Erst als er ihre Frage nochmal im Kopf durchspielte, sah er verwundert zu den beiden. Sie hatte Recht. Irgendetwas lief da. Die beiden hatten ihre Köpfe zusammengesteckt und tuschelten, während Zoro eine Erdbeere von Robins Teller nahm und sie grinsend sich in den Mund steckte.

„Schau nicht so auffällig dahin.“ Flüsterte Nami nochmal. Er spürte ihren Atem an einem Hals und bekam eine Gänsehaut. Erst da bemerkte er, dass er den Mund offen hatte und schloss ihn wieder. Es war ziemlich eindeutig, dass die beiden mehr als nur Freundschaft füreinander empfanden. Dann fiel Ruffy auf einmal wie Schuppen von den Augen. Die Nachrichten, die sie immer austauschten, sie liefen immer nebeneinander, saßen nebeneinander und jetzt das hier. Er konnte nicht glauben, dass sich das alles unter seiner Nase abgespielt haben soll und er nicht gemerkt hatte.

„Ich habe keine Ahnung, was da läuft.“ Flüsterte er zurück.

„Meinst du Zoro hat Gefühle für Robin?“ fragte sie. Hatte er das? Er konnte es nicht beantworten. Er zuckte mit den Schultern.

„Hat Robin?“ fragte er sie. Nami antwortete nicht, sondern grinste nur diebisch. Sie hatte etwas vor, da war er sich sicher.
 

Später am Abend ließ Ruffy den Tag nochmal Revue passieren. Er freute sich sehr, dass er so viel Zeit mit Nami verbringen konnte. Nach dem Essen heute Morgen hatten sie sich noch lange unterhalten. Auch über Robin und Zoro. Sie sagte nichts weiter über Robins Gefühle, wahrscheinlich wegen einem Mädchenkodex oder so etwas, aber sie machte Andeutungen, die Ruffy nachdenken ließen. Neben ihm lag Zoro. Er döste vor sich hin und bekam nichts von seiner Umwelt mit. Am liebsten würde er Sanji und Lysop fragen, ob ihnen etwas aufgefallen ist, doch wollte er nicht, dass Zoro ihm dann böse war, wenn er es herausfinden würde. Sein Handy vibrierte. Er schaute auf und sah eine Nachricht von Nami. Sofort lächelte er als er den Namen las. Ihn hatte es schlimm erwischt, dachte er sich.

Es war ein Bild auf dem Nami mit Robin und Vivi zu sehen war. Alle drei trugen Gesichtsmasken und während Nami und Robin fröhlich in die Kamera grinsten, sah es aus, als würde Vivi die Augen verdrehen. Er fragte sich, warum sie immer so genervt aussah. Vielleicht sollte er mal der Sache auf den Grund gehen, schließlich war sie auch seine Freundin. Aus dem Augenwinkel sah er, wie Zoro nach seinem Handy griff. Er tippte ein paar Mal darauf und lächelte vor sich hin. Ruffy lachte leise. Bestimmt hatte Robin ihm das gleiche Bild gesendet.

Sehr süß. Wer davon bist du? ;) Antwortete er

HAHA du Scherzkeks :p Es freute ihn, dass sie wieder miteinander schrieben.

Willst du wissen wie Zoros Reaktion auf seine Nachricht war?

Oh ja, bitte! Er überlegte, wie er es am besten umschreiben konnte, entschied sich aber dafür ein Foto von sich zu machen, wie er grinste. Er schaute es sich an bevor er es abschickte und fand, dass er sehr gut getroffen war.

So wie meine gerade schrieb er noch darunter. Es dauerte nicht lange, bis sie antwortete

Das gefällt mir, das wird mein Profilbild für dich. Innerlich jubelte er, dass ihr das Bild gefiel.

Dann brauch ich noch eins von dir!! Er wartete sehr lange, bis eine Antwort kam und überlegte schon, was er hätte anders schreiben können, als ihre Nachricht aufblinkte. Es war ein Bild von ihrem Gesicht. Jemand hatte sie von der Seite aufgenommen und sie grinste frech in die Kamera. Sie hatte eine Mütze auf und rosa gefärbte Wangen. Ruffy fand das Bild sehr gelungen, auch wenn ihm ein Nacktbild lieber gewesen wäre. Darunter schrieb sie nur Schlaf schön ;) er legte das Handy beiseite und schaute glücklich an die Decke. So konnte es weitergehen.
 

Als am Montag sein Wecker klingelte stöhnte Ruffy genervt auf. Er wollte noch nicht aufstehen, war es doch noch viel zu früh. Bis in die Nacht haben er und die Jungs an der Konsole gespielt und Bier getrunken auch wenn sie wussten, dass am nächsten Tag die Schule wieder losging. Sein Kopf dröhnte und sein Mund war trocken.

„Ugh.“ Hörte er jemanden stöhnen.

„Huh.“ Kam als Antwort. Langsam machten sie sich fertig.

Als die erste Stunde begann, setzten sie sich an ihre Plätze. Nami lächelte ihn an, doch er konnte nur kurz die Hand heben. Sie blickte verwirrt, dann schaute sie auf die anderen Jungs und lachte leise. ‚Schön, dass du das lustig findest‘ dachte er sich. Aber war er ja selbst schuld. Der Lehrer kam rein und forderte alle Schüler auf, die Stifte wegzulegen, da sie einen Überraschungstest schreiben würden. Alle stöhnten genervt auf. Ruffy war absolut nicht darauf vorbereitet, während Sanji und Lysop nur gelangweilt ausschauten, warfen sich Zoro und er sich entgeisterte Blicke zu. Sie würden durchfallen, das war klar. Der Lehrer teilte die Fragen aus. Es war ein Ankreuztest. Wenigstens konnte er so raten und musste nichts außer seinen Namen aufschreiben. Es vergingen 20 Minuten und Ruffy hatte noch nicht einmal die Hälfte der Fragen durch. Gleich würden sie den Test abgeben müssen. Jemand meldete sich und der Lehrer ging dorthin. Ruffy schaute ihm zu, als jemand in seinen Rücken stach. Er drehte sich um und sah Nami mit einem Stift in der Hand.

„Gib mir deinen Test.“ Flüsterte sie, so dass nur er es verstehen konnte. Was? Wollte sie etwa betrügen?

„Ich kann dir nicht helfen, hab selber keine Ahnung.“ Antwortete er leise. Sie verdrehte ihre Augen und schob unauffällig ihm ihren Test zu.

„Her damit.“ Er überlegte es sich nicht zweimal. Und sobald sie ihn in der Hand hatte, fing sie an ihn zu korrigieren und weiterzuschreiben. Er verstand. Verdeckte mit seiner Hand ihren Namen, falls der Lehrer nochmal eine Runde machen sollte und tat so, als würde er noch überlegen. Aus den Augenwinkeln sah er, dass Zoro auch ein neues Blatt in der Hand hatte. Er musste anfangen zu grinsen. Die Mädchen waren echt klasse. Keine fünf Minuten später wurden die Tests abgegeben. Ruffy drehte sich zu Nami um. Sie zwinkerte ihm zu und er zurück. Dann nahm er noch die Tests von ein paar Anderen mit und brachte diese dem Lehrer. Leider hatte Ruffy keine Zeit sich unauffällig bei ihr zu bedanken, da der Unterricht direkt weiter ging. Erst in der Pause konnte er sich zu ihr umdrehen. Er drehte seinen Stuhl so, dass beide sich gegenüber saßen.

„Du bist echt klasse, weißt du das?“ fragte er sie. Sie zuckte nur mit den Schultern.

„Ja das stimmt schon. Ich hab dich gesehen, wie du verzweifelt auf den Test geschaut hast, da musste ich dir einfach helfen.“

„Du hast echt was gut bei mir. Wir kann ich das wieder gut machen?“

„Schon in Ordnung. Aber erzähl mal, was habt ihr gestern denn gemacht, dass ihr alle so kaputt seid?“ Er erzählte ihr von gestern Abend und sie rollte die Augen.

„Typisch Jungs.“ Die anderen mischten sich in das Gespräch und schlugen vor, sich am Abend wieder zu treffen. Alle sagten zu, nur nicht Vivi, da sie etwas anderes zu tun hatte, was Sanji traurig machte.

5

Eine Stunde bevor die Mädchen vorbeikommen wollten, die Jungs hatten wieder aufgeräumt, stellte sich Ruffy zu Zoro. Er wollte ihn jetzt direkt fragen, was mit ihm und Robin los war. Er hoffte, dass er ihm ehrlich antworten würde.

„Zoro, kann ich mal mit dir reden?“ Fragte er. Zoro wurde stutzig. Nur selten war Ruffy ernst und jetzt sah er sehr ernst aus.

„Klar. Was gibt’s?“ Sie setzten sich an den großen Schreibtisch in der Mitte des Zimmers.

„Also, du und Robin.“ Fiel er mit der Tür ins Haus. Zoro wurde bleich um die Nase. Damit war für Ruffy klar, dass er etwas verheimlichte. „Seid ihr ein Paar?“

„Nein! Wie kommst du…“ Er seufzte und ließ den Kopf hängen. „Nein, sind wir nicht.“

„Aber du magst sie?“ Jetzt wurde der Schwertkämpfer verlegen.

„Ja, irgendwie schon. Sehr sogar. Ist es so offensichtlich?“ fragte er. Ruffy überlegte, dass es erst offensichtlich wurde, als Nami ihn darauf aufmerksam gemacht hat.

„Ich bin eben sehr aufmerksam.“ Antwortete er nur. Zoro hob die Augenbrauen, sagte aber nichts dazu. „Wenn du sie magst, dann sag es ihr doch.“ So schwierig konnte es doch gar nicht sein, dachte sich Ruffy.

„So einfach ist das nicht, du Kindskopf. Du warst noch nie in so einer Situation. Würdest du Nami einfach so sagen dass du sie magst?“ Ruffy überlegte kurz.

„Klar.“

„Und würdest du ihr auch einfach so sagen, dass du in sie verliebt bist?“ Das konnte Ruffy nicht beurteilen, war er doch nicht in sie verliebt. Er mochte sie sehr, doch kannte er sie nicht lang genug um in sie verliebt zu sein.

„Keine Ahnung, ich bin nicht in sie verliebt.“ Zoro rollte mit den Augen.

„Dauert nicht mehr lange, glaub mir, dann wirst du wissen wie es mir geht.“ Ruffy glaubte nicht, dass er jemals solche Probleme haben würde einem Mädchen seine Liebe zu gestehen, trotzdem wollte er Zoro helfen, so gut er konnte.

„Was kann ich tun um dir zu helfen?“ fragte er den Grünhaarigen. Dieser schien wirklich zu überlegen, ob er es ernst meint.

„Naja, vielleicht kannst du herausfinden, ob sie mehr als Freundschaft für mich empfindet. Unauffällig!“ setzte er noch nach. Ruffy kam die Idee, sie einfach direkt zu fragen, doch er verwarf sie schnell wieder. Er überlegte wie er das anstellen sollte, dann kam ihn Nami in den Kopf. Sie wusste das bestimmt, so gut wie sie sich mit Robin verstand. Er fand zwar, dass die ganze Sache wie im Kindergarten war, aber das störte ihn nicht weiter.

„Verlass dich auf mich, ich regle das.“ Zoro schaute ihn skeptisch an, ließ es aber dann ruhen.
 

Diesmal schauten sie einen Actionfilm. Die Mädchen saßen alle gelangweilt nebeneinander. Diesmal war auch Kaya dabei. Sie war sehr schüchtern, doch verstand sie sich mit Nami auf Anhieb. Ruffy konnte sich kaum auf den Film konzentrieren, weil Nami direkt vor seinen Füßen saß. Ab und zu berührte ihr Rücken seine Schienbeine, dann versteifte er sich immer unwillkürlich. Sie bemalte Kaya die Fingernägel in hellblau, während Robin ihre Fußnägel bemalte. Er musste grinsen bei dem Gedanken, wie es aussehen würde, wenn die Jungs das machen würden. Als sie fertig war, tauschten sie die Plätze, so dass jeder malen und bemalen konnte.

„Eigentlich hätten wir heute wieder eine Romanze schauen können.“ Meinte Nami laut, während ihre Finger lackiert wurden. Robin schaute auf.

„Wie meinst du das?“

„So wie die Jungs uns anstarren, kriegen die eh nichts vom Film mit.“ Lachte sie nun. Ruffy wurde etwas rot, nachdem er ertappt wurde. Er schaute zu den anderen, denen es auch nicht anders erging. Einzig Sanji sah verwirrt von seinem Handy auf. Robin lachte auch.

„Das nächste Mal setzen wir uns hinter sie.“ Zwinkerte sie Nami zu. Kaya kicherte leise und wurde etwas rot. Die nächsten paar Minuten versuchte sich Ruffy angestrengt auf den Fernseher zu konzentrieren, was immer schwerer wurde, denn Nami hatte sich jetzt komplett an ihn angelehnt, nachdem ihre Nägel fertig waren. Er beugte sich, wie unabsichtlich, etwas nach vorne und konnte so den Duft ihres Haares einatmen. Er wusste sie würde wieder nach Orangen riechen. Nami schien zu bemerken, dass er sich weiter vorgebeugt hatte, denn sie drehte den Kopf so, dass sie ihn anschauen konnte. Er bemerkte, wie nah sie ihr war und sein Herzschlag setzte kurz aus. Nami lächelte ihn an und strich kurz mit der Hand über sein Knie, dann drehte sie sich wieder zum Fernseher. Auch Ruffy setzte sich wieder zurück und schaute auf den Fernseher. Unbemerkt zog er an seiner Hose, damit diese etwas mehr Platz schaffte.
 

Als die Jungs, später am Abend die Mädchen wieder in ihr Wohnheim bringen wollten, kamen ihnen Vivi und ein paar andere Mädchen entgegen, die Ruffy nicht kannte. Er winkte ihr kurz zu, wie die anderen auch, doch Nami lief zu ihr und begrüßte sie. Er bemerkte wie Sanji ihr sehnsüchtig hinterher sah. Wahrscheinlich wollte er auch mit Vivi reden. Warum auch immer, dachte sich Ruffy, rügte sich aber gleich selber wieder solche Gedanken zu haben. Sie warteten auf Nami, die eine genervte Vivi mitbrachte. Ruffy sah schon von weitem, wie sie die Augen verdrehte. Auch die anderen Mädchen verzogen bei Namis Anblick den Mund, aber die schien das nicht zu stören.

„Schaut mal wen ich mitgebracht habe.“ Grinste Nami und stellte sich wieder neben Ruffy. Die anderen begrüßten sie weniger enthusiastisch.

„Und… was habt ihr so gemacht?“ fragte Vivi. Niemand schien anfangs antworten zu wollen, da ergriff Nami wieder das Wort.

„Wir haben einen Film geschaut und haben dann was gegessen. Sanji hat gekocht. Er kann echt gut kochen, wusstest du das?“ Alle sahen verwirrt zu Nami. Was hatte sie vor?

„Ja, das weiß ich zufällig.“ Antwortete sie spitz.

„Hier.“ Sie reichte Vivi einen kleinen Behälter, darin war ein Muffin, den sie mitgenommen hatte für sich selbst, da sie ihn so lecker fand. „Sanji dachte, er sieht dich nicht mehr deswegen hat er ihn mir gegeben. Er hat ihn extra für dich gemacht, richtig Sanji.“ Sie sah ihn mit einem auffordernden Blick an, auch etwas zu sagen.

„J-Ja. Extra für dich.“ Vivi sah skeptisch von Einem zum Anderen, bis ein kleines Lächeln in ihr Gesicht trat.

„Vielen Dank.“ Sagte sie. Ruffy sah, wie Robin, die hinter Sanji stand, ihn leicht nach vorne schubste. Er stand nun direkt vor Vivi.

„Ja, gerne. Ich hoffe du magst Zitrone. Die Füllung ist ein Gemisch aus…“ Ruffy hörte nicht weiter zu, denn Nami zog leicht an seinem Arm, ein Zeichen dafür, dass sie weiterziehen wollten. Sie verabschiedeten sich kurz von den beiden, die noch immer miteinander redeten und gingen ein paar Schritte Richtung Mädchenwohnheim.

„Nami, du alte Kupplerin.“ Lachte Lysop.

„Ja, wer hätte das gedacht.“ Stimmte Zoro zu.

„Naja, etwas schade ist es um den Muffin. Er war so lecker.“ Sagte sie grinsend.

„Oh glaub mir, wenn dein Plan aufgeht, bekommst du jeden Tag von Sanji, als Dank, einen Muffin.“ Warf Robin ein. Vor dem Wohnheim verabschiedeten sich Kaya und Lysop wild knutschend, während Zoro noch mit Robin redete.

„Und wer wird dein nächstes Opfer?“ fragte Ruffy Nami grinsend, während er sich an die Fassade lehnte. Er hoffte, dass er cool rüberkam.

„Oh, vielleicht Robin oder Zoro oder vielleicht sogar du!“ Er lachte leise.

„Na, bei mir wird es schwerer. Ich bin sehr anspruchsvoll weißt du?“ Er hoffte, dass sie nicht wirklich dachte, sie müsste ihn verkuppeln. Außer mit sich selbst.

„Ich lass mir was einfallen.“ Zwinkerte sie ihm zu. Er wollte das Gespräch noch nicht zu Ende gehen lassen.

„Hast du Lust morgen wieder Joggen zu gehen?“ fragte er sie. Sie überlegte kurz.

„Klar. Nach der Schule?“ Er bejahte und kurz darauf verabschiedeten sie sich auch wieder. Nami gab ihm einen Kuss auf die Wange und er legte dabei seine Hand auf ihre Taille.

Auf dem Weg zum Jungs Wohnheim schwiegen alle drei. Jeder in seinen Gedanken über die Frau, von der er sich gerade verabschiedet hat.
 

Die nächsten Tage vergingen sehr schnell. Sanji und Vivi waren seit Mittwoch offiziell ein Paar. Auch hatte Vivi plötzlich viel bessere Laune. Nami sagte Ruffy, dass es wohl daran las, dass Vivi in Sanji verliebt war, dieser aber immer wieder anderen Frauen hinterhergeschaut hatte. Als auch noch Robin in die Gruppe gekommen ist, konnte sie es vor Eifersucht nicht mehr aushalten und hat sich distanziert. Auch mit Robin hatte sie sich ausgesprochen. Sie haben immer noch ein gespanntes Verhältnis, kommen aber besser klar. Nami sagte, Vivi hätte wohl ein allgemeines Vertrauensproblem und würde sehr schnell eifersüchtig werden, deswegen wären andere Frauen ihr nicht geheuer. ‚Weiber‘ dachte Ruffy immer nur. Zoro konnte er immer noch nicht helfen. Er hatte Nami gefragt ob Robin etwas für ihn empfindet, doch diese schwieg wie ein Grab. Ein Geheimnis konnte man ihr zumindest anvertrauen, da war er sich sicher. Sie sagte nur immer, dass Frauen erobert werden wollten. Was auch immer das bedeutete. Irgendwann würde er es aus ihr herauskriegen, wenn Zoro und Robin nicht bis dahin schon zusammen sind. Mit Nami verstand er sich immer besser. Sie gingen alle paar Tage laufen und lachten viel miteinander. Sie war eine richtig gute Freundin geworden. Nur zwei Sachen störten ihn dabei. Die erste Sache war, dass sie nichts weiter von sich preisgab. Er wusste kaum etwas über ihre Vergangenheit. Und die zweite Sache war, dass sie nur Freunde waren. Das wurmte ihn am meisten. Selbst seinen Hut durfte sie anfassen, was sonst absolut niemand durfte. Er musste lächeln als er an die Geschichte dachte.

6

„Du machst doch nicht schon schlapp.“ Lachte Nami, die vor ihm rannte. Ruffy war total aus der Puste. Wie konnte ein so zierliches Mädchen nur solche Ausdauer haben. Er würde es ihr schon zeigen. Spätestens wenn sie wieder Liegestütze machten und Nami nicht über drei hinauskam.

„Ich kriege dich noch, keine Angst.“ Zwei Kilometer später kamen sie an der Sporthalle der Schule an. Ruffy wischte sich den Schweiß aus der Stirn mit seinem T-Shirt, welches er über den Bauch zog. Als er es wieder fallen ließ, erwischte er Nami dabei, wie sie auf seinen Bauch starrte. Er grinste, wusste er, dass er sehr gut definiert war.

„Gefällt dir, was du siehst?“ Fragte er grinsend. Nami wurde rot und schaute ihm wieder ins Gesicht.

„Nicht schlecht.“ Meinte sie keck. „Nimmst du deinen Strohhut eigentlich überallhin mit?“ fragte sie und zeigte auf deinen Hut, den er sich am Hals festgebunden und auf dem Rücken liegend hatte. Er nahm ihn ab und betrachtete ihn.

„Klar, du kennst doch die Geschichte.“ Er hatte ihr die Geschichte von Shanks seinem Ziehvater erzählt, wie er ihn vor einem Seeungeheuer gerettet hatte und dabei seinen Arm verlor.

„Ja. Darf ich mal aufsetzen?“ fragte sie und hielt schon die Hand hin in der Annahme, er würde ihn ihr geben. Sofort gingen bei ihm alle Alarmglocken los. Niemand durfte ihn anfassen, es war sein heiligstes Heiligtum.

„Nein, der ist Tabu. Niemand darf ihn berühren.“ Nami schaute etwas traurig drein, sagte jedoch nichts. Später an dem Abend grillten ein paar Schüler. Darunter auch Ruffy und seine Freunde.

„Es wird ein Unwetter geben.“ Meinte Nami. „Wir sollten das Grillen verschieben.“ Alle sahen sie verwirrt an, war doch Sonnenschein und 22°C draußen.

„Klar, Nami und ich bin ein Vampir.“ Lachte Lysop. Auch Ruffy musste mit einstimmen, glaubte er auch nicht, dass auch nur ein Tropfen regnen würde.

30 Minuten später stürmte und regnete es wie aus Eimern. Alle rannten und suchten sich einen Unterschlupf. Ruffy holte mit den anderen den Grill und die Bänke herein, bevor diese zu sehr nass wurden.

„Ruffy, dein Hut.“ Schrie Sanji. Ruffy griff sich schockiert an den Kopf. Hatte er gar nicht gemerkt, dass der Hut weg war. ‚Mist, Mist, Mist!‘ Dachte er. Er konnte sich partout nicht erinnern, wo und wann er den Hut verloren hatte. Er wollte schon losrennen und nach ihm suchen, doch Lysop und Zoro hielten ihn an den Armen.

„Du kannst da jetzt nicht raus. Du findest ihn bei dem Wetter nie, außerdem siehst du doch kaum was.“ Er wusste, dass die beiden Recht hatten, aber das war Ruffy egal. Er wollte wieder los, als er Robins Stimme hörte.

„Hat jemand von euch Nami gesehen?“ fragte sie. „Das letzte Mal hab ich sie vor 15 Minuten gesehen, als der Sturm anfing.“ Keiner hatte sie gesehen und Ruffy machte sich noch größere Sorgen. Nami, wo war sie nur, hoffentlich war ihr nichts geschehen. Die Gedanken an seinen Hut waren verflogen, als er nochmal loswollte, um nach ihr zu suchen.

„Nami!“ rief er in den Regen hinein, erwartete aber keine Antwort. Er wollte wieder rufen als er jemanden aus der Ferne hörte.

„Ich bin hier. Ich komme schon.“ Er sah, wie ihm eine völlig durchnässte Nami entgegenkam. Ihre Knie waren aufgeschrammt und ihre Hosenbeine kaputt. Aber sie lief so schnell wie es ging zu ihm. Er kam ihr entgegen und gemeinsam mit den Anderen gingen sie in eine Ecke des Hauptflures, wo sie ungestört waren. Robin legte Nami eine Decke um und fragte.

„Wo warst du nur Ich hab mir Sorgen gemacht. Und was ist mit dir passiert? Deine Knie sind total aufgeschürft.“ Nami strich sich die nassen Haare aus dem Gesicht.

„Mir geht es gut. Wirklich.“ Dann schaute sie zu Ruffy und grinste. „Ich weiß ich darf ihn nicht anfassen, aber…“ sie holte unter ihrem T-Shirt seinen Hut hervor. Er konnte sie nur anstarren. Sie hatte das noch nicht ernsthaft getan wegen seinem Hut? „Ich hab ihn wegfliegen sehen und bin schnell hinterhergerannt. Dann bin ich hingefallen, aber alles halb so schlimm.“ Sie hielt ihn seinen Strohhut hin, aber Ruffy konnte ihn nicht annehmen. Alles woran er denken konnte war, dass sie sich in dem Sturm verletzt hatte nur, damit er seinen Hut wiederbekam. ‚Ich hab mich wohl doch ein bisschen in sie verliebt.‘ War das Letzte was er dachte, bevor er sie in seine Arme nahm und fest an sich drückte.
 

Das war am Mittwoch gewesen. Es war Freitag und Nami war nicht in der Schule erschienen. Robin hatte ihm erzählt, dass Nami krank im Bett lag. Sie hat eine leichte Erkältung und Vivi und Robin haben sie gedrängt auf dem Zimmer zu bleiben. Ruffy hatte ein schlechtes Gewissen, war es doch seine Schuld, dass sie krank geworden ist. Nur wegen ihm und seinem Hut war sie im strömenden Regen auf die Suche danach gegangen. Und vorher hatte er sie noch so grob abgewiesen, dass niemand seinen Hut anfassen durfte. Das schlechte Gewissen wurde immer größer.

„So willst du gleich zu Nami?“ fragte Sanji. Seit er mit Vivi ein Paar war lebte er auf Wolke sieben und meinte jedem Beziehungstipps zu geben. Auch denen, die nicht in einer waren. Ruffy sah an sich runter. Schwarze Hose, die ihm bis zu den Knien ging und ein hellgrauen Hemd. Er sah aus wie immer. Keine Flecken, keine Löcher. Ihm gefiel, was er sah.

„Was meinst du?“ fragte er zurück.

„Du machst einen Krankenbesuch ohne etwas für sie mitzunehmen. Tz, Ruffy.“ Mischte sich auch Vivi ein. Er verdrehte die Augen, bevor die beiden wieder anfingen zu knutschen.

„Geh doch in der Kantine vorbei und frag, ob die eine Suppe zum Mitnehmen haben.“ Sagte Lysop. Ruffy dachte darüber nach. Wenn man krank ist, sollte man Suppe essen. Ja, dass klang sehr gut. Er bedankte sich bei Lysop und machte sich direkt auf dem Weg. Robin hatte ihm erklärt, wie er unbeobachtet in den Hauptflur kommen konnte, ohne dass die Security etwas mitbekam. Er nach die Tüte mit der Suppe zwischen die Zähne und kletterte einen Baum, der direkt an einer Fassade des Hauses wuchs. Ein Ast war breit genug, dass man auf ihm laufen konnte und von dort aus durch ein Fenster in den Hauptflur konnte. Robin hatte das Fenster extra aufgelassen, damit er einfacher reinkam. Er war nun im Flur und suchte schnell das Zimmer mit der Nummer 107, bevor ihn noch jemand sah. Als er davor stand klopfte er an. Kurze Zeit später öffnete sich die Tür und Robin stand lächelnd vor ihm. Bevor er etwas sagen konnte, zog sie ihn in das Zimmer und schloss die Tür. Ruffy befand sich nun in einem kleineren Flur von dem vier Türen abgingen. Robin zeigte auf jede Tür.

„Vivi, Nami, Meins und Toilette. Ich geh dann mal. Viel Spaß euch beiden.“ Zwinkerte sie, dann war sie auch schon aus der Tür verschwunden. Ruffy schaute ihr verwundert hinterher, dann klopfte er an Namis Zimmer.

„Ja?“ kam gedämpft von der anderen Seite. Sein Herz schlug etwas schneller, als er ihre Stimme hörte. Er ging herein und fand Nami in ihrem Bett liegend, den Laptop auf dem Schoß. Sie strahlte als sie ihn sah und Ruffy konnte nicht anders, als sie auch anzusehen. Ihr Haar hatte sie hochgesteckt und trug sie auch kein Make-up. Sie sah frisch und ausgeschlafen aus.

„Ruffy, wie schön, dass du da bist. Komm her.“ Sie klopfte auf ihr Bett. Bevor er sich setzte, legte er die Suppe auf ihren Schreibtisch und zog seine Schuhe aus. Dann setzte er sich im Schneidersitz ihr gegenüber. Er wurde leicht rot, als er daran dachte, dass er mit ihr in einem Bett lag, oder eher saß. Schnell überspielte er seine Verlegenheit und grinste sie auf seine typische Art an.

„Du siehst gut aus, wie geht es dir?“ fragte er. Nami rollte mit den Augen.

„Mir geht es prima. Aber Robin und Vivi meinten ich soll im Bett bleiben, weil ich wohl die ganze Nacht gehustet habe.“ Sie zeigte auf eine kleine Flasche, die auf dem Nachttisch stand. „Ich war vorhin bei der Schulkrankenschwester. Sie sagte ich kann am Montag wieder in die Schule und hat mir Hustensaft und ein paar Schmerztabletten gegeben.“

„Und wie geht es deinen Knien?“ Er erinnerte sich an die Schürfwunden, die sie hatte. Sie zuckte mit den Schultern, dann stellte sie den Laptop auf das Nachtschränkchen und zog ihre Decke weg. Ruffy schluckte, als er ihre langen Beine sah. Unwillkürlich hob er seine Hand und legte sie auf ihre Wade. Alles an ihr war weich und glatt. Selbst ihre Füße waren perfekt. Sie hatte die Zehen lila bemalt und er musste lächeln, als er weiße Punkte erkannte. Sein Blick glitt höher zu ihren Knien. Sie hatten kleine Schorfstellen, sahen aber sonst gut aus. Er schaute höher. Ihre Oberschenkel waren schlank und seidig. Zu gerne würde er sie dort berühren und spüren, wie es sich anfasste. Er räusperte sich und sah weg. Seine Hose war ihm zu eng geworden und er veränderte seine Position auf dem Bett.

„Sieht gut aus.“ Er bemerkte seine Hand, die noch auf ihrem Bein lag und zog sie schnell weg. Nami war es sichtlich peinlich, denn sie deckte sich wieder zu. „Ich hab dir Suppe mitgebracht.“ Versuchte er da Thema zu wechseln.“

„Oh, danke. Ich werde sie nachher essen.“ Danach herrschte eine unangenehme Stille. Ruffy verstand es nicht. Das war noch nie vorher bei Nami und ihm. Da gab es immer was zu reden.

„Wie war…“

„Was hast du…“ sprachen beide gleichzeitig. Nami lachte und griff sich an den Arm.

„Das ist echt unangenehm.“ Ruffy musste auch grinsen.

„Ja, also was hast du so gemacht?“ fragte er. Nami zögerte kurz. Er dachte schon sie würde gar nicht mehr antworten, bis sie leise sagte.

„Ich habe mit meiner Schwester geschrieben.“ Ruffy wunderte sich, warum sie das nicht sagen wollte.

„Schön. Ich wusste gar nicht, dass du eine Schwester hast. Wie heißt sie denn?“ fragte er. Er hoffte Nami würde jetzt etwas mehr über sie erfahren. Sie sah ihn direkt in die Augen, als ob sie nach irgendetwas suchen würde.

„Nojiko. Sie ist wie Jahre älter als ich.“ Ruffy versuchte noch vorsichtig nachzuhaken. Noch schien sie nichts dagegen zu haben.

„Und was macht sie so? Wo ist sie zur Zeit?“

„Sie… ähm, Sie arbeitet in Kokos, einem Dorf im Eastblue. Dort hat sie eine Orangenplantage.“ Orangen. Vielleicht roch sie deswegen immer so gut. Er wusste, dass der Eastblue sehr weit weg war und er fragte sich, warum sie nicht bei ihrer Schwester lebte. Ruffy entschied das Thema erstmals auf sich ruhen zu lassen. Er sah, wie unangenehm es ihr war, darüber zu sprechen.

„Wenn du über sie reden möchtest, hab ich immer ein Ohr offen.“ Er zog dabei an seinem Ohr und sie musste darüber lachen.

„Danke.“ Lächelte sie ihn an.

„Genug über mich geredet. Wie kommt Zoro mit seinen Gefühlen voran?“ fragte sie spöttisch.

„Naja, er hadert noch mit sich. Er scheint sich nicht zu trauen es ihr zu sagen. Warum auch immer.“ Nami sah ihn perplex an.

„Wie meinst du das ‚Warum auch immer‘. Ich finde es gehört eine Menge Mut dazu, jemandem zu sagen, was man empfindet, wenn du nicht weißt, ob er oder sie deine Gefühle erwidert.“ Ruffy horchte auf.

„Sprichst du da von Robin?“ fragte er sie. Nami wurde rot und Ruffy hob siegreich die Faust.

„Ich wusste es. Robin ist in ihn verliebt. Na dann ist ja alles klar. Er liebt sie. Sie liebt ihn. Dann können die beiden doch zusammenkommen.“ Nami verdrehte die Augen.

„Du Idiot. So einfach ist das nicht. Warst du noch nie verliebt?“ Da musste Ruffy nicht lange überlegen. Vor Nami hatte er noch nie solche Gefühle für ein Mädchen gehabt. Klar, war er schon mit ein paar aus gewesen, darunter auch Vivi, bis die beiden gemerkt haben, dass das eine totale Katastrophe war, außerdem waren beide 14 zu dem Zeitpunkt, aber solche Gefühle wie für Nami empfand er für Keine.“

„Nein.“ Antwortete er nur. Nami sah verdutzt zu ihm.

„Und hattest du schon eine Freundin?“ fragte sie ihn. Jetzt wurde er stutzig. Warum wollte sie das alles wissen? War sie etwa doch interessiert an ihm?

„Ja klar.“

„Und du warst nicht verliebt in sie?“ Er dachte an Boa Hancock. Sie waren nur zwei Monate ein Paar. Sie war zwei Jahre älter als er und jetzt nichtmehr auf dem Internat. Er hatte sie gemocht und sie haben auch viel zusammen gemacht. Sie hatte ihn im Kunstraum der Schule entjungfert. So etwas vergisst man nicht einfach. Aber mehr als Freundschaft hatte er nicht empfunden, weswegen er auch damals Schluss gemacht hatte. Das nahm sie ihn sehr übel. Sie nannte ihn ein krankes Schwein und andere nicht nette Dinge. Seitdem hatte er auch keinen Kontakt mehr zu ihr.

„Boa und ich waren nur 2 Monate zusammen gewesen. So etwas wie Liebe hat sich nie entwickelt.“

„Hat sie deswegen mit dir Schluss gemacht?“ Ruffy sah sich gezwungen das richtig zu stellen.

„Ich hab mit ihr Schluss gemacht.“ Sagte er. Nami sah ihn kurz nachdenklich an.

„Naja, dann kannst du es vielleicht wirklich nicht wissen.“

„Was?“

„Na, warum es so schwer ist, jemandem seine Gefühle zu gestehen.“ Nein, das wusste er wirklich nicht.

„Warst du denn schon mal verliebt.“ Fragte er jetzt sie. Nami wurde knallrot und drehte ihren Kopf weg.

„Du bist viel zu neugierig. Das werde ich dir bestimmt nicht sagen.“ Ruffy machte einen Schmollmund. ‚Weiber‘ Sie unterhielten sich noch eine ganze Weile. Machten sogar zusammen die Hausaufgaben für die kommende Woche, was Ruffy noch die an einem Freitagnachmittag getan hatte. Als Nami vorschlug einen Film zu gucken, machte er es sich neben ihr im Bett bequem. Während der zweiten Hälft des Films merkte er, dass seine Augen schwer wurden. ‚Nur fünf Minuten die Augen schließen‘ Dachte er sich. Schlaftrunken merkte er, wie er zugedeckt wurde und dann noch ein Gewicht auf seiner Schulter. Aber darum würde er sich später kümmern.

7

Ein Kribbeln an der Nase weckte ihn wieder. Ruffy fuhr mit der Hand darüber, ließ seine Augen aber geschlossen. Es fühlte sich zu schön an, um jetzt aufzustehen. Es war warm neben ihm und es roch so gut. Er lächelte und glitt wieder ins Land der Träume. Doch nicht lange später kribbelte wieder etwas seine Nase. Er hörte ein unterdrücktes Kichern. Dann fiel ihm ein, wo er war. Er lag in Namis Bett und wenn er sich nicht täuschte, lag sie neben ihm. Seinen Arm hatte er von unten um ihre Taille geschlungen und sie war eng an seine rechte Seite gepresst. Er ließ die Augen geschlossen und musste sich ein grinsen verkneifen. So gut wurde er noch nie geweckt.

„Ruffy, es gibt Frühstück.“ Er riss die Augen auf. Es konnte doch nicht schon der nächste Morgen sein. Nami musste sich vor Lachen die Hand vor den Mund halten.

„Du solltest dein Gesicht sehen.“ Lachte sie weiter. Er schaute auf die Uhr. Es war gerade mal 19.10Uhr. Er atmete erleichtert auf. Dann machte er es sich wieder gemütlich im Bett und zog die Decke bis zu den Schultern.

„Lass mich in Ruhe, ich will schlafen.“ Maulte er gespielt unfreundlich. Nami zog an der Decke.

„Klau mir nicht meine Decke.“ Sie bewegte sie keinen Millimeter. Ruffy drehte sich wieder auf den Rücken und sah sie an.

„Warum schläfst du nicht?“ fragte er sie.

„Weil ich nicht müde bin.“ Sagte sie und schüttelte ihn. „Nicht wieder einschlafen.“ Ruffy stöhnte. Konnte die Frau keine Ruhe geben. Er zog sie zu sich und hielt sie so fest gedrückt, dass sie sich nicht weiter bewegen konnte.

„So und jetzt schlaf.“ Nami lachte laut und auch Ruffy musste schmunzeln. Es war schön sie in den Armen zu halten. Sie passt perfekt. Nicht zu groß und nicht zu klein. Er liebte es.

„Och Menno.“ Nuschelte sie an seiner Schulter, entspannte sich aber danach. So blieben sie noch eine Weile liegen. Ruffy konnte nun nicht mehr einschlafen, das wusste er. Zu sehr klopfte sein Herz. Er fragte sich, ob es ihr auch so ging, doch er glaubte es nicht. Sie mochte ihn einfach viel zu gerne als Freund, da war er sich sicher. Sie setzte sich auf und schaute auf ihn runter. Er konnte nicht wegsehen. Sie hatte die schönsten braunen Augen, die er jemals gesehen hatte. Wenn er jetzt seinen Kopf hob, wäre er ihr nah genug, damit sie küssen konnten. Wie gerne würde er das tun. Sein Blick ruhte auf ihren Lippen. Sie waren voll und luden zum Küssen ein. Er kam ihr ein kleines Stück entgegen. Sie beugte sich vor und als Ruffy die letzten paar Zentimeter überwinden wollte, spürte er, wie etwas von seinem Kopf genommen wurde. Sie grinste und setzte sich seinen Strohhut auf.

„Also ich finde er steht mir viel besser, als dir.“ Sagte sie und streckte ihm die Zunge raus. Er ließ sich wieder ins Bett fallen. So viel zur Stimmung, aber er musste trotzdem lachen. Niedlich sah sie damit schon aus.
 

Am nächsten Tag waren die Freunde allesamt zum Picknick verabredet. Es war die Idee der Mädchen, nie würde er auf die Idee kommen, so etwas zu machen, dachte Ruffy, aber schön war es trotzdem. Sie saßen alle im Kreis, wobei Sanji und Vivi und Lysop und Kaya Händchen hielten. Nami hatte schon einige Fotos geschossen, auch von ihm und ihr, wo sie einmal blöd und einmal süß guckten. Ruffy wollte die Bilder unbedingt haben, doch sie streckte ihm nur die Zunge raus und sagte:

„Nur wenn ich heute deinen Strohhut aufsetzen darf.“ Alle sahen ihn geschockt an, als er ihr ohne ein weiteres Wort den Hut auf ihren Kopf setzte. Für ihn war es keine große Sache mehr, er hätte ihn ihr auch so gegeben, wenn sie gefragt hätte. So saß sie nun seit einer Stunde mit seinem Hut und schlürfte fröhlich Cocktails mit den Mädchen. Ein Junge kam vorbei und blieb bei ihnen stehen. Ruffy erkannte, dass es sich um Marc handelte, einer aus seinem Jahrgang. Er war nett und sehr beliebt bei allen. Marc grüßte die Gruppe und drehte sich dann direkt zu Nami.

„Nami, kann ich dich kurz sprechen?“ fragte er etwas schüchtern. Nami die gerade noch aus dem Strohhalm getrunken hatte, schaute ihn überrascht an.

„Mich? Oh, ja klar.“ Sie legte den Drink weg, stand auf und folgte ihm an einen Baum, nicht unweit entfernt, doch leider konnte Ruffy kein Wort verstehen was gesagt wurde. Er bekam ein komisches Gefühl im Bauch, welches er noch nicht kannte. Gleichzeitig wurde er wütend auf Marc. Nami interessierte sich doch nicht für ihn, oder? Er war stinklangweilig. Gut, er war nett und klug, aber das brachte einen doch nicht zum Lachen, oder? Er konnte den beiden nicht mehr zusehen und drehte sich wieder um, nur um zu bemerken, dass alle ihn anstarrten.

„Weißt du, wenn Blicke töten könnten…“ fing Lysop an. ‚Leider können die das aber nicht‘ dachte Ruffy gemein. Er sagte kein Wort und fixierte die Decke unter sich. Er wollte nicht sehen, wie sich Nami mit einem anderen gut verstand. Nach einer Weile hörte er ihre Stimme wieder.

„Entschuldigt, Leute. Hat etwas länger gedauert.“ Meinte sie, dann griff sie wieder nach ihrem Drink.

„Was ist los, was schaut ihr mich alle so an?“ Vivi verdrehte die Augen.

„Jetzt sag schon, was wollte Marc von dir?“ Ruffy hörte genau zu, hielt seinen Blick aber unten.

„Achso, er hat mich gefragt, was ich gerne mache und so.“

„Nichts weiter?“ fragte Robin

„Naja, er wollte wissen, ob ich mit ihm ausgehen möchte. Er kennt da so ein nettes Restaurant, wo man gut essen kann.“ Da war es. Ruffy wusste es. Dieser Penner hat Nami um ein Date gebeten. Wieder dieses komische Gefühl im Bauch. Sie würden miteinander essen bei Kerzenschein, er würde ihre Hand nehmen, dann würden sie sich Küssen. Ruffy wurde schlecht.

„Und was hast du gesagt?“

„Was soll ich gesagt haben? Natürlich, dass ich nicht interessiert bin.“ Ruffy blickte auf. Sein Mund öffnete sich vor Überraschung. Sie hatte nein gesagt?

„Warum das denn?“ fragte Vivi gespielt schockiert. „Er ist total heiß.“ Damit handelte sie sich ein beleidigtes ‚Hey!‘ von Sanji ein.

„Ich bin einfach nicht interessiert.“ Sagte sie und somit war das Thema für sie abgeschlossen. Die anderen ließen es dabei und unterhielten sich über andere Dinge. Ruffy war erleichtert. Endlich konnte er wieder normal atmen. Sie hatte nicht zugesagt, weil sie nicht interessiert war? An ihn oder allgemein an Dates? Ruffy hoffte ersteres, dann hätte er noch eine Chance bei ihr. Sie blieben noch eine Weile draußen, bis es kühl wurde und die Gruppe beschloss, wieder rein zu gehen. Am Mädchenwohnheim verabschiedeten sich alle voneinander. Dann stand Nami vor Ruffy und hielt ihm den Hut hin. Er nahm ihn und setzte ihn sich auf.

„Ich schick dir nachher die Bilder.“ Meinte sie. Er lächelte sie an. Dann passierte etwas, womit er nie gerechnet hätte. Sie umarmte ihn zum Abschied. Vor allen anderen.

„Bis später.“ Sagte sie und ging mit den Mädchen ins Wohnheim. Ruffy blieb wie erstarrt stehen. Sein ganzer Körper kribbelte.

„Komm, du Casanova, wir gehen.“ Grinste Lysop ihn an. Ruffy folgte ihnen und konnte sein Lächeln den ganzen Weg nicht unterdrücken.
 

Am Montag hatte Ruffy beste Laune. Er bekam auf den Test, den Nami für ihn geschrieben hatte eine Eins Minus. So einte gute Note hatte er im ganzen Jahr nicht bekommen. Seine Freunde schienen zufrieden zu sein. Sanji lächelte den ganzen Tag nur noch, seit er mit Vivi zusammen war und Lysop war sowieso glücklich mit Kaya. Mit Nami war er am Sonntag wieder Joggen gewesen. Sie hatte ihn um Längen geschlagen, doch das fand er nicht schlimm. Er genoss es sogar hinter ihr zu laufen, so konnte er in Ruhe ihrem Po beim Joggen beobachten. Einzig Robin und Zoro machten ihn etwas Sorgen. Es ging nicht voran mit den Beiden. Ruffy musste innerlich die Augen verdrehen. Wenn man denen nicht nachhalf, würde es nie was werden. Er sah Nami nach dem Sportunterricht aus der Umkleidekabine gehen und fing sie ab, indem er ihr Handgelenk packte.

„Hey, Captain.“ Grinste sie ihn an. Er freute sich jedes Mal aufs Neue auf sie. Wie konnte ein Mädchen nur so schön sein.

„Hi, Navigatorin.“ Sie kicherte kurz.

„Was gibt’s?“

„Ich habe mich gefragt, was du wegen Zoro und Robin unternehmen willst.“ Sie sah ihn verwirrt an.

„Wieso ich? Ich bin doch die Neue hier.“

„Ja, aber Vivi und Sanji hast du auch zusammen gebracht.“ Sie winkte ab.

„Ach, die beiden brauchten nur einen kleinen Schups in die richtige Richtung.“

„Mehr brauchen Zoro und Robin auch nicht.“ Sagte Ruffy. Nami schien darüber nachzudenken.

„Naja, vielleicht hast du Recht. Offensichtlich trauen sich beide nur nicht.“ Ruffy nickte vergnügt. Er wusste, dass er sie auf seine Seite bringen konnte. Nami war eine Frau, die wusste schon, wie sie die beiden zusammenkriegen konnte.

„Komm nachher auf mein Zimmer, dann überlegen wir uns was.“ Ruffy schluckte. Er und Nami wieder alleine in ihrem Zimmer? Das letzte Mal hat es damit geendet, dass er sie fast geküsst hatte.

„Klar, wir sehen uns dann.“ Versuchte er es runterzuspielen. Nami winkte ihm noch zu und ging in die entgegengesetzte Richtung. Ruffy hatte es zwar so nicht geplant, doch der Ausgang des Gesprächs gefiel ihm sehr gut.
 

Nach der Schule schlich er sich wieder in das Wohnheim der Mädchen. Erst den Baum hoch und dann durch das Fenster und das alles ohne dabei beobachtet zu werden, was viel schwieriger an einem Wochentag war, als am Wochenende. Er klopfte und es dauerte nicht lange, bis ihm Nami lächelnd öffnete. Ruffy blieb wieder die Luft weg. Sie hatte kurze, sehr kurze, Hotpants an und ein ärmelloses Oberteil, bei dem man einen streifen Haut am Bauch sehen konnte. Ruffy musste sich räuspern.

„Hey.“ Sagte er. Sie ging in ihr Zimmer und er folgte ihr. Auf einmal wurde er sehr nervös, doch er wollte sich zusammenreißen. Es war nicht das erste Mal, dass er mit ihr alleine war, trotzdem war er angespannt.

„Alles in Ordnung?“ fragte sie besorgt. Er merkte, dass er steif da stand, während sie es sich auf ihrem Bett bequem gemacht hat.

„Ja, klar.“ Sagte er und setzte sich an ihren Schreibtisch. Hier war er weit genug weg, ohne auf irgendwelche Gedanken zu kommen. Er versuchte ein Gespräch anzufangen. „Hast du mit Robin geredet, oder so?“

„Schon vor einer Weile. Ich weiß was sie will. Oder eher wen. Also was meinst du, können wir tun?“ Er blickte sie verwirrt an.

„Wir? Ich dachte du hast einen Plan?“ Sie schüttelte den Kopf

„Du kennst sie viel länger als ich. Rede doch mal mit Zoro. Er muss sich nur trauen, es ihr zu sagen.“

„Warum Zoro? Warum kann das nicht Robin machen.“

„Ruffy, Mädchen wollen erobert werden, wusstest du das nicht?“ ‚Nein‘

„Klar.“

„Außerdem ist es romantisch, wenn er den ersten Schritt macht.“ ‚Aha‘

„Versteh ich.“ Sie sah ihn böse an.

„Hörst du mir überhaupt zu?“ fragte sie genervt. Ruffy musste sich ein Grinsen verkneifen.

„Tut mir Leid, aber es bringt doch nichts. Wir haben schon mit ihnen geredet. Wir drehen uns nur im Kreis.“

„Was schlägst du dann vor?“ Er überlegte. Was würde er tun?

„Wir könnten sie in ein Zimmer einsperren und sie erst wieder rauslassen, bis sie über ihre Gefühle geredet haben.“ Nami lachte laut auf. Ruffy fand das gar nicht witzig. So schlecht war die Idee doch nicht.

„Das meinst du nicht ernst, oder?“ sie kicherte immer noch.

„Doch und ich finde die Idee immer besser und besser. Hör doch mal. Wir konfrontieren sie damit und ihnen wird keine andere Wahl bleiben, als darüber zu reden. Was bringt es, wenn sie mit uns reden anstatt miteinander?“ Nami sah ihn verblüfft an. Sie überlegte kurz.

„Ich glaube das könnte klappen. Ja, das könnte wirklich klappen.“ Ruffy sah sie überlegen an. So blöd war er gar nicht, wie ihn alle immer darstellten. „Es ist zwar riskant, Robin wird mich dafür hassen und Zoro wird dich grün und blau prügeln, aber das könnte funktionieren.“ Ruffy unterbrach seine Gedanken. Grün und blau prügeln? ‚Oh Mist‘ dachte er. Daran hatte er nicht gedacht. Zoro würde stinksauer werden, sobald sie die beiden wieder frei lassen würden.

„Vielleicht sollten wir das doch lieber sein lassen.“ Fing er an. Doch Nami hörte ihm nicht mehr zu. Sie plante schon wann und wo alles stattfinden sollte. Ruffy seufzte. Pech gehabt. Was man nicht alles für seine Freunde tut. Er setzte sich zu Nami aufs Bett und gemeinsam entwickelten sie ihren Plan.

8

Der Plan fand am Mittwoch statt. Ruffy hatte Sanji und Lysop soweit eingeweiht, dass sie nicht an ihr Telefon gehen sollten, wenn Zoro oder Robin anriefen. Sie waren sehr verwundert, stimmten aber zu, nicht an das Telefon zu gehen. Er hatte noch Sanji gebeten Vivi aus ihrem Zimmer zu locken, damit auch sie nichts mitbekam. Ruffy blickte auf sein Handy. Nur noch Zoro, Lysop und er waren im Jungenzimmer. Jede Minute müsste es losgehen und wie auf Stichwort, klingelte sein Handy. Er hatte es extra auf laut gestellt, damit die Jungs hören konnten, dass ihm jemand schieb.

Kann los gehen, bin im Zimmer der Zielperson Nr.2 Ruffy musste sich ein grinsen unterdrücken. Zielperson Nr.2 war Robin. Nami fand es lustiger sie so zu nennen.

„Hey Zoro, Robin hat mir geschrieben, ob wir Lust hätten für die Schule zu lernen. Du kommst mit, oder?“ Zoro sah ihn verwundert an. Dann starrte er auf sein Handy. Ruffy wusste, dass dort keine Nachricht von Robin sein würde, da Nami dafür gesorgt hatte, dass die beiden nicht miteinander schrieben.

„Robin hat dir geschrieben?“ fragte er misstrauisch. Ruffy nickte heftig. Das musste er ihm abkaufen, sonst wäre alles für umsonst gewesen.

„Nur ihr zwei?“ fragte Lysop geknickt. Ruffy drehte sich zu ihm, so dass Zoro nicht sehen konnte, dass er ihn mit einem Blick ansah, der bedeutete die Klappe zu halten. Lysop verstand.

„Ich muss hier eh noch etwas basteln. Geht ihr ruhig.“ Zufrieden drehte sich Ruffy wieder um.

„Können wir?“ murrend folgte Zoro ihm. Zusammen schlichen sie in das Mädchenwohnheim. Zoro war die ganze Zeit ruhig und misstrauisch, er sprach kein Wort mit Ruffy. Er klopfte, woraufhin kurze Zeit später eine strahlende Nami die Tür öffnete.

„Oh, ihr seid schon da. Kommt doch rein.“ Sie öffnete die Tür ein Stück weiter und ließ die beiden Jungs vor. Robins Zimmer war offen und Zoro ging als erstes hinein. Als Robin ihn bemerkte, blickte sie verwirrte auf.

„Was machst du denn hier?“ fragte sie ihn. Zoro drehte sich zu Ruffy, der neben Nami vor der Tür stand. Beide grinsten ihn an.

„Ich wusste doch, dass hier etwas faul ist. Was soll das werden.“ Eh er den Satz zu Ende sprechen konnte, schmiss ihm Nami die Tür vor der Nase zu und verschloss diese.

„Tut mir Leid, Zoro und Robin, aber ihr kommt erst wieder raus, wenn ihr gestanden habt, was ihr füreinander fühlt.“ Rief Nami. Ruffy und sie hörten ein paar Verfluchungen von Zoro und wie heftig gegen die Tür geboxt wurde.

„Hoffentlich hält die.“ Murmelte Ruffy. Nami grinste in an und zog ihn aus dem kleinen Flur.

„Wir treffen uns draußen.“ Zwinkerte sie und ging Richtung Ausgang.
 

Nami und Ruffy gingen in die Schulkantine. Er besorgte für sie einen Kaffee und für sich einen Kakao. Schon seit einer Stunde warteten sie darauf, dass Robin oder Zoro ihnen schrieben, jedoch war noch nichts passiert.

„Danke.“ Sagte Nami und nahm ihren zweiten Kaffee für heute entgegen. Sie wollte ihr Geld zücken, doch Ruffy winkte ab.

„Ich lad dich ein.“ Meinte er.

„Das zweite Mal.“ Zwinkerte sie. „Wenn wir noch länger warten müssen, bezahl ich die dritte Runde“ Ruffy bezweifelte nicht, dass es noch eine vierte und fünfte Runde geben würde.

„Meinst du sie sind sehr böse?“ fragte sie ihn und nahm einen Schluck. Ruffy zuckte mit den Schultern. Wahrscheinlich machte Zoro schon Pläne ihn umzubringen.

„Vielleicht ein bisschen.“ Nami nickte und sah nachdenklich zu den leeren Bänken. Sie schien einen Kloß runterzuschlucken.

„Ich glaube nicht, dass er lange böse auf dich sein wird. Dafür seid ihr viel zu gute Freunde.“ Das glaubte er auch nicht. Die ganze Gruppe konnte nicht lange aufeinander sauer sein. Dafür waren alle viel zu lange und viel zu eng miteinander befreundet. Etwas in Namis Stimme ließ ihn aufhorchen. Sie klang sehr traurig.

„Auf dich wird auch niemand böse sein. Jeder mag dich.“ Sie schaute in seine Augen.

„Meinst du?“ fragte sie.

„Klar, du gehörst doch zu der Strohhutbande.“ Nami lächelte ihn jetzt an.

„Ich hatte noch nie solche Freunde wie euch.“ Gab sie langsam zu. Ruffy wurde ganz still. Er vermutete, dass sie etwas mehr über ihre Vergangenheit mit ihm teilen wollte. Er war stolz auf sich, dass sie ihm so sehr vertraute. „Also eigentlich hatte ich noch nie wirklich… Freunde. Niemand wollte etwas mit mir zu tun haben.“ Er hört ihr weiter zu, hielt es aber für unmöglich, dass jemand Nami nicht mögen konnte. „Weißt du, meine Pflegemutter, Bellemere hat mich und Nojiko gefunden, als wir noch ganz klein waren. Sie hat uns aufgezogen. Wir hatten nicht sehr viel, eigentlich gar nichts, aber wir hatten uns. Sie hat uns geliebt und wie ihre eigenen Kinder aufgezogen, dabei waren nicht einmal Nojiko und ich verwandt, bis…“ Nami sah ihn nicht an. Er verstand, dass es zu schwer für sie war darüber zu reden. Er nahm ihre Hände, die sich fest um den Kaffeebecher gekrallt hatten in seine. Sie sah ihn an.

„Du musst es mir nicht weiter erzählen.“ Er lächelte sie an. „Vor allem nicht hier.“ Sie nickte leicht.

„Ich möchte es dir erzählen, nur fällt es mir nicht leicht.“ Ruffy verstand und würde sie nicht weiter drängen.

„Erzähl es mir, wenn du bereit dafür bist.“ Sie sah ihn dankbar an. Er selbst musste das erst einmal zusammenkriegen. Nojiko war nicht Namis leibliche Schwester. Sie wurden von Bellemere ihrer Pflegemutter groß gezogen und sie waren arm. Das alles schien schon nicht einfach gewesen zu sein, aber Ruffy befürchtete, dass da noch schlimmeres war, was sie ihm erzählen würde.

„Danke Ruffy, du bist wirklich ein toller Freund.“ Sie drückte seine Hände, die er immer noch hielt. War er vorher betrübt, wegen Namis Geschichte, war er jetzt noch enttäuschter. Klar, war er ein guter Freund, aber mehr auch nicht. Er hoffte aber doch, dass sie irgendwann mehr empfinden würde. Sie tranken noch eine Weile und redeten über fröhlichere Dinge. Als die vierte Runde Kaffee anfing, sah Ruffy auf seine Uhr. Seit über drei Stunden waren Zoro und Robin jetzt eingesperrt und hatten sich noch nicht gemeldet. Er fragte sich langsam, ob irgendetwas schief gelaufen war.

„Schon spät, was?“ sagte Nami, als sie bemerkte, wie Ruffy auf seine Uhr blickte.

„Hm. Meinst du die beiden haben sich ausgesprochen?“ Nami zuckte mit den Schultern.

„Genügend Zeit hatten sie ja. Ich finde wir sollten nachschauen. Wenn sie jetzt noch nicht miteinander gesprochen haben, sehe ich für die beiden schwarz.“ Er stimmte zu und nachdem sie ihre Getränke leerten, gingen sie in Richtung Mädchenwohnheim. Ruffy kletterte wieder auf den Baum und sie trafen sich beide vor dem Zimmer.

„Pst.“ Machte Nami und legte sich den Finger auf die Lippen. Dann schloss sie leise die Tür auf. Ruffy lief direkt hinter ihr. Sie blieb vor Robins Zimmer stehen und drehte sich um. Fast wäre sie mit Ruffy zusammengestoßen, weil er so nahm hinter ihr stand. Er merkte auf einmal, wie nah sie ihm stand. Sie ging ihm ungefähr bis zur Nase mit dem Kopf. Er brauchte sich nur ein kleines Stück runterbeugen, dann könnte er sie Küssen. Wie sehr wünschte er sich das. Ihre Lippen schmecken. Er träumte schon davon. Nami sah zu ihm auf und er fasste an ihre Unterarme.

„Wir sollten nach Robin und Zoro sehen.“ Flüsterte sie leise. Er wurde aus seiner Starre geweckt. Innerlich verfluchte er sich. Wieder eine Situation, in der er sie fast geküsst hätte, war es aber eindeutig, dass sie das nicht wollte. Er war ein guter Freund, das hatte sie selbst gesagt. Er nickte und ließ ihre Unterarme los. Nami holte tief Luft, dann drehte sie sich um und schloss ganz leise die Tür auf. Sie lunchte vorsichtig rein, Ruffy konnte nichts sehen, weil ihr Kopf davor war. Bevor er an ihr vorbeischauen konnte, hatte sie die Tür schnell wieder zugemacht. Sie hielt ihre Hand vor dem Mund.

„Komm mit.“ Flüsterte sie und zog ihn in ihr Zimmer. Ruffy lief verwirrt mit. Warum durfte er nicht reinschauen?

„Was? Was ist los?“ flüsterte er, als sie bei Nami waren. Sie lief knallrot an.

„Du darfst da nicht reinschauen.“ Sagte sie. Er verstand nicht. Was hatte sie gesehen.

„Warum nicht?“ fragte er, immer noch verwirrt.

„Weil die beiden, naja sie…“ Sie sprach nicht weiter, sondern wedelte ungeduldig mit ihren Händen. Als sie merkte, dass Ruffy noch immer nicht verstand rollte sie genervt die Augen.

„Ruffy, die beiden haben gerade Sex.“ Ruffys Augen wurden riesig. Die beiden hatten Sex, jetzt gerade? Er wollte sich die beiden zwar nicht nackt vorstellen, doch freute er sich riesig für Zoro. Er konnte sein Grinsen nicht mehr unterdrücken.

„Hör auf zu Grinsen.“ Kicherte Nami leise und schlug ihn gespielt auf den Arm.

„Ich glaube unser Plan ist aufgegangen.“ Sagte er. Sie verdrehte nur die Augen.

„Ja, da hast du Recht und jetzt musst du gehen. Ich will nicht, dass Robin mitbekommt, dass du da bist. Es würde ihr super peinlich sein.“ Ruffy nickte. Er wollte auch nicht, dass es unangenehm für Robin wurde. Zoro war etwas anderes. Den würde er nachher aufziehen. Er drehte sich um und wollte schon zur Tür raus, als Nami ihn noch aufhielt. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.

„Der Tag heute war sehr schön.“ Ruffy fühlte, wie er leicht rot wurde und antwortete.

„Ja, das fand ich auch. Ich schreib dir nachher, falls Zoro mich am Leben lässt.“ Nami nickte und im nächsten Moment war Ruffy auch schon aus der Tür raus.

9

Ruffy wartete am Abend auf Zoro. Er spielte mit Sanji und Lysop an der Konsole. Sie hatten ihn durchlöchert mit Fragen, warum sie nicht auf Zoros Nachrichten reagieren sollten, er hatte wohl ein paar Mal bei ihnen angerufen, aber Ruffy wollte noch nichts sagen. Es war seine Entscheidung, ob er ihnen etwas sagen wollte oder nicht.

Ruffy war gerade am gewinnen des Spiels, als die Tür geöffnet wurde. Zoro kam herein. Sofort hörte er auf zu spielen und blickte ihn an. Seine kurzen Haare waren durcheinander und seine Klamotten waren zerknittert. Doch hatte er ein kleines Lächeln auf den Lippen, was sehr untypisch war für ihn. Ruffy grinste ihn breit an, als er auf ihn zukam. Er konnte nicht so schnell gucken, da hatte er auch schon seine Faust im Gesicht. Er wurde zurückgeschleudert und befand sich flach auf dem Boden. Lysop und Sanji riefen protestierend, doch Ruffy und Zoro ignorierten sie. Er wusste, diesen Schlag hatte er verdient und hoffte, dass Nami gerade eine bessere Zeit durchmachte. Sie wollten doch nur helfen. Ruffy wollte wieder aufstehen, da wurde ihm eine Hand hingehalten. Es war Zoros. Ruffy grinste breiter und nahm die Hand.

„Danke, Kumpel.“ Sagte dieser. Ruffy lachte laut und Lysop und Sanji schienen noch verwirrter zu sein. „Aber diesen Schlag hattest du verdient.“

„Also seid ihr…?“ fragte Ruffy. Zoro kratzte sich verlegen an den Kopf.

„Ich schätze schon. Also ja, sind wir.“

„Was ist hier eigentlich los?“ rief Lysop wütend. „Kann mir das mal einer erklären? Erst prügelt ihr euch, dann seid ihr wieder beste Freunde? Ihr habt doch einen Knall!“ Ruffy schaute Zoro an und wartete auf seine Antwort. Dieser wurde noch verlegener.

„Robin und ich… wir sind ein Paar.“ Sanji und Lysop standen mit offenen Mündern da. Ruffy setzte sich an sein Bett um das Geschehene zu beobachten.

„Was?“ schrie Sanji laut. Er und Lysop hatten nie bemerkt, dass es zwischen Zoro und Robin funkte. „Wie, ihr seid ein Paar. Seit wann? Was würde Robin von so einem wie dir wollen?“

„Was soll das denn heißen, Kartoffelschäler?“ rief Zoro beleidigt. Lysop ging dazwischen und drängte die beiden auseinander.

„Also, du bist mit Robin zusammen? Seit wann und wie ist das passiert und warum wussten wir nichts davon.“ Zoro blickte zu Ruffy.

„Das kann er dir wahrscheinlich besser erklären, oder?“ Ruffy, der jetzt auch in das Gespräch verwickelt wurde, blickte erschrocken auf.

„Ich?“

„Ja, du. Oder willst du es abstreiten?“ Ruffy seufzte und erzählte den Jungs alles. Dass er und Nami beobachteten, wie Zoro und Robin sich ansahen, das war Zoro recht peinlich, wie sie zuerst nur mit den beiden geredet hatten, was nicht funktioniert hat und wie sie zum Schluss den Plan sich ausgedacht haben, der auch allen Anschein nach funktioniert hatte und das besser als Ruffy gedacht hätte. Als er fertig war lachte auch Lysop erfreut.

„Ich glaub es nicht, dass wir nichts gemerkt haben.“ Sanji war nicht so erfreut. Auch wenn er mit Vivi zusammen war, mochte er es trotzdem nicht, wenn irgendjemand Robin anfasste. Die Jungs redeten noch eine Weile über Zoro und Robin, bis Ruffy sah, dass sein Handy leuchtete. Es war eine Nachricht von Nami. Lächelnd las er sie.

Bei dir alles in Ordnung?

Ja, hab eine von Zoro aufs Auge bekommen, aber alles halb so schlimm. Jetzt ist wieder alles gut. Wie lief es bei dir? Es dauerte keine zwei Minuten, bis sie antwortete.

Robin ist mir nicht böse, sie ist mir um den Hals gefallen und hat mir alles erzählt. Nur Vivi ist sauer auf mich. Ruffy rollte mit den Augen. Die Spaßverderberin.

Warum Vivi?

Sie findet ich würde mich zu sehr in die Angelegenheiten von den Anderen einmischen. Findest du das auch? Er überlegte. Klar mischte sie sich ein, aber das gehörte nun mal dazu, schließlich waren sie alle Freunde und wollten nur das Beste füreinander.

Lass sie reden, sie kriegt sich schon wieder ein. Es hat doch alles funktioniert.

Ja du hast Recht. Ich werde noch etwas weiter mit Robin reden, wir sehen uns morgen? Sie machten noch eine Uhrzeit aus, wann sie zusammen laufen gingen und verabschiedeten sich dann. Er legte sich auf das Bett und starrte auf die Decke. Alles wäre perfekt, wenn sie nur noch seine Gefühle erwidern würde, dachte er, bevor ihm die Augen zufielen.
 

Zwei Tage später fand er es immer noch komisch seine Freunde Händchen haltend zu sehen. Bei Kaya und Lysop war er es normal. An Sanji und Vivi hatte er sich gewöhnt. Aber Robin und Zoro? Der harte Typ und das mysteriöse Mädchen? Das war zu viel für ihn. Nami sagte ihm, dass er damit klar kommen müsste. Würde er auch. Solange seine Freunde glücklich waren, war er das auch. Sie lagen alle samt auf Decken am Strand und sonnten sich. Es war unerträglich heiß und während die Mädchen einen Cocktail schlürften tranken die Jungs Bier. Da Freitag und somit Wochenende war, durften sie auch raus. Nami lag neben ihm, da sie sich nicht zwischen die Paare drängen wollte. Er war glücklich damit und das dritte Rad wollte er auch nicht sein.

„Was machst du heute Abend?“ fragte sie. Er überlegte. Die Jungs würden alle mit ihren Freundinnen weg sein, schließlich war es Freitag.

„Weiß nicht genau, du?“

„Ich werde wahrscheinlich gelangweilt, alleine im Zimmer sitzen. Robin geht mit Zoro aus. Vivi mit Sanji. Selbst Kaya hat keine Zeit für mich, weil sie mit Lysop dieses Wochenende in ihre Heimat fährt.“ Das hatten Lysop und Kaya schon seit Wochen geplant und sie freuten sich darauf, ihre alten Freund aus dem Dorf wieder zu sehen.

„Du könntest lesen, oder einen Film schauen.“ Er sah aus dem Augenwinkel, wie Sanji sich mit der flachen Hand gegen den Kopf schlug.

„Auf lesen hab ich keine Lust. Und alleine einen Film schauen ist auch doof.“ Er überlegte, was Mädchen sonst so machten, aber ihm fiel nichts ein.

„Dann weiß ich auch nicht. Vielleicht solltest du früh schlafen gehen.“ Er hörte Zoro und Robin laut auflachen und schaute sich verwundert um. Was war denn jetzt los?

„Naja, dann verbring ich wohl den Abend alleine und du verbringst den Abend alleine. Da kann man nichts machen.“ Nami grinste ihn an. Sie hatte sich inzwischen auf ihre Ellenbogen gelehnt und schaute ihn belustigt an.

„Ja, schade.“ Sagte er. Jetzt fingen alle an zu lachen. Ruffy verstand die Welt nicht mehr. Als er aufsah bemerkte er, dass alle ihn ansahen. Auch Nami lachte mit.

„Was denn?“ fragte er verwirrt.

„Du kapierst es nicht, oder?“ fragte Lysop ihn. Ruffy schüttelte nur den Kopf. „Nami will damit andeuten, dass ihr zwei heute was machen sollt.“ Verwundert sah er auf sie runter.

„Warum sagst du das nicht einfach?“ fragte er sie. Nami richtete sich auf, nahm seinen Strohhut vom Kopf und setzte ihn sich auf.

„Weil, mein Freund, du lernen musst zwischen den Zeilen zu lesen. Außerdem bin ich eine Frau, du musst anfangen zu verstehen, was ich sage.“ Die anderen Mädchen nickten zustimmend während die Jungs nur den Kopf schüttelten.

„Also, wollen wir heute was zusammen machen?“ fragte sie ihn grinsend. Ruffy musste nicht lange überlegen. Er wollte nicht noch einmal ausgelacht werden. Außerdem unternahm er gerne etwas mit ihr.

„Klar!“
 

Sie entschieden sich dafür, etwas essen zu gehen. Er wollte zuerst mit ihr in ein Fast-Food-Restaurant gehen doch Zoro, Lysop und Sanji hielten ihn davon ab. Er erinnerte sich an das Gespräch.

„Das meinst du nicht ernst, oder?“ fragte Sanji geschockt. Ruffy, der sich gerade ein rotes Hemd anzog, schaute zu ihm.

„Was ist daran verkehrt?“ Er machte den letzten Knopf zu und griff nach seiner Hose. Als er sie übergezogen hatte, schaute er in den Spiegel. Hemd raus, fand er besser, das sah lässiger aus.

„Du kannst doch nicht mit Nami in ein Fast-Food-Restaurant gehen. Habt ihr nicht ein Date?“ mischte sich Lysop mit ein. Ruffy schüttelte den Kopf. Sie hatten kein Date. Sie waren nur zwei Freunde, die gemeinsam essen gingen, auch wenn er sich immer noch Hoffnungen machte, dass etwas passieren würde. Sie machte jedoch keine Anzeichen, dass sie daran interessiert war. Doch Ruffy war ein Optimist. Er war zwar sehr ungeduldig, jedoch würde er sich zusammenreißen.

„Wir haben kein Date. Und wo sollte ich sonst mir ihr hingehen?“ fragte er sie. Die Jungs überlegten nicht lange und suchten für ihn ein französisches Restaurant aus, welches Ruffy nicht kannte.

Im Nachhinein hätte Ruffy doch fragen sollen, was das für ein Restaurant war. Er und Nami waren nicht gut genug gekleidet, es standen Kerzen auf dem Tisch, das Licht war gedimmt und in einer Ecke spielte ein Klavierspieler romantische Musik. Ruffy war der ganze Abend unangenehm. Er entschuldigte sich mehrmals, bei Nami, dass die Jungs ihm den Tipp gegeben hatten. ‚Solche Idioten‘ Dachte er die ganze Zeit. Als es an der Zeit war, die Rechnung zu zahlen, staunte er nicht schlecht. Sein ganzes Geld für einen Monat würde für ein Essen draufgehen. Nami beugte sich zu ihm und schaute auf den Zettel. Er hörte sie keuchen.

„Also da wäre mir irgendein Fast-Food-Laden lieber gewesen.“ Ruffy musste sich ein Lachen verkneifen und bezahlte die Rechnung. Nicht aber ohne von Nami gesagt zu bekommen, er müsse ihren Anteil nicht bezahlen. Sie entschieden sich zum Internat zu laufen. Es war schon dunkel und eine frische Brise wehte um Ruffys freien Arme. Sie schwiegen eine Weile. Ruffy fiel auf, dass Nami fror und hätte ihr gerne eine Jacke gegeben, doch hatte er selbst keine an.

„Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, wir haben gerade ein Date.“ Sagte Nami grinsend. Ruffy überlegte. Romantisches Restaurant, er bezahlte, sie liefen nach Hause. Ja, das kam hin.

„Ich wollte dich zum Fast-Food-Laden zwei Straßen weiter mitnehmen, aber die Jungs haben gesagt dahin lädt man keine Mädchen ein.“

„Da war ich letzte Woche mit Robin und Kaya, die haben da so leckere Burger. Da wäre ich gerne hingegangen. Das nächste Mal hörst du lieber auf deinen Bauch und nicht auf die Jungs.“ Zwinkerte Nami. Ruffy lachte. Sie hatte Recht, er dachte sich schon, dass sie so lieber essen gehen würde. „Und dann bezahl auch ich. Das waren ja Preise.“ Er seufzte tief. Aber was tat man nicht alles für das Mädchen, was man mochte.

„Ich denke, das war die Rache von den Jungs dafür, dass ich sie vor ein paar Wochen angeflunkert habe, wegen unseres Joggens.“ Nami sah ihn verwirrt an.

„Warum solltest du sie anflunkern?“ fragte sie.

„Naja, also, du hast so viel Zeit mit Robin und Vivi und Lysop verbracht, da wollte ich mit dir alleine etwas unternehmen.“ Stotterte er verlegen. „Da hab ich die Jungs angelogen, damit sie nicht mitkommen zum Laufen.“ Ruffy wartete auf ihre Reaktion. Würde sie sauer werden, oder enttäuscht. Er wusste es nicht. Wahrscheinlich hatte er zu viel gesagt. Doch das nächste was er hörte war ihr Lachen.

„Das ist ja total süß.“ Kicherte sie. „Aber weißt du, du hättest mich auch einfach fragen können. Ich hätte schon nicht gebissen.“ Er musste auch Grinsen. Es wäre vielleicht einfacher gewesen, aber Ruffy wusste noch genau, wie er sich gefühlt hatte, als sie ihm zum ersten Mal geschrieben hatte, wie aufgeregt und glücklich er war. So wie eigentlich immer, wenn sie in seiner Nähe war. Sie liefen noch ein paar Minuten, dann waren sie im Internat vor dem Mädchenwohnheim angekommen. Ruffy wollte sich schon verabschieden, spürte aber, dass Nami noch etwas sagen wollte. Sie biss sich auf die Unterlippe, so wie es Ruffy gerne tun würde. Sie sah heute sowieso toll aus, fand er. Sie hatte ein enges Top und einen Minirock angezogen, dazu Stiefel, die bis zu den Knien gingen. Auch ihre Haare waren verändert, irgendwie gewellt. Was auch immer sie mit ihnen getan hatte, es gefiel ihm. Er konnte dem Impuls nicht wiederstehen und griff in ihr Haar. Es war weich und seidig genau wie er es sich vorgestellt hatte. Wenn er noch ein Stück näher rangehen würde, würde er Orangen riechen, da war er sich sicher. Er hörte wie sie sich räusperte und mit der Hand die andere Seite von ihrem Haar anfasste.

„Ich hab es vorhin gelockt. Mir war langweilig und ich hatte noch eine Stunde Zeit, bis wir loswollten.“ Erklärte sie verlegen. Ruffy zog vorsichtig seine Hand aus ihrem Haar. Er konnte nicht glauben, dass er sie einfach so angefasst hatte. Hatte er den Verstand verloren? Er ging einen Schritt zurück, als er auch merkte, dass er ihr näher gekommen war. Was war mit ihm los, dass immer wenn sie ihm näher war, er nicht mehr klar denken konnte?

„Also, ich fand es sehr schön heute Abend. Willst du vielleicht noch mit hoch?“ fragte sie, schaute ihn aber nicht an. Ruffy stand ganz perplex da. Sie wollte noch, dass er mit hochkommen würde. Was würde dann passieren? Würden sie sich küssen oder sogar Sex haben? Oder würden sie nur reden und einen Film schauen? Er konnte kaum klar denken, weswegen es eine Weile dauerte, bis er ihr antwortete.

„Ja, gerne.“

10

In einer solchen Situation war Ruffy noch nie. Klar, er war mit Boa Hancock kurz zusammen gewesen, doch war er nie so nervös gewesen wie jetzt. Sie hatten sich meistens draußen getroffen, später fand er heraus, dass sie nur gerne gesehen werden wollte, und hatten wild rumgeknutscht. Das war jetzt über ein Jahr her, seitdem hatte Ruffy keine Freundin mehr gehabt. Er sah Nami vor ihrem Zimmer stehen. Er war wieder den Baum hochgeklettert und sie normal über die Eingangstür. Langsam wurde er zu einem richtigen Profi was das reinschleichen ins Mädchengebäude anging. Vor Nami blieb er stehen. Sie schloss lächelnd die Tür auf und gemeinsam gingen sie in ihr Zimmer. Es standen keine Schuhe im Flur, also ging Ruffy davon aus, dass sie alleine waren. Er stellte fest, dass sich etwas an ihrem Zimmer verändert hatte. Sie hatte ein paar Bilder an eine Pinnwand gehangen, darunter waren Bilder von ihr und der ganzen Gruppe, mal Einzelaufnahmen, mal zusammen mit Nami. Auch sich selbst erkannte Ruffy ein paar Mal. Ein Bild mit ihm, Zoro und Lysop, wie sie Karten spielten, das Bild von ihm und Nami beim Picknick, er mochte dieses Bild besonders gerne, da sie dort fröhlich und gelassen in die Kamera grinste und ein Einzelnes, wo nur er drauf war. Sie musste es heimlich geschossen haben, denn er konnte sich nicht daran erinnern, wann und wo es aufgenommen wurde.

„Ich hatte eine Idee, weil ich doch so viele Fotos mache, eine Collage zu erstellen. Wie findest du sie?“ fragte Nami als sie seinen Blick auf die Pinnwand bemerkte.

„Sehr gut, du musst mir mal ein paar Abzüge machen.“ Lächelte er sie an. Nami nickte und holte aus einem Schubfach einen Umschlag dem sie ihn überreichte. Überrascht machte er ihn auf und fing an zu grinsen. Es waren die Fotos aus der Collage, nochmals ausgedruckt.

„Kann ich die behalten?“ fragte er sie. Nami nickte, nahm ihm jedoch den Umschlag nochmals aus der Hand.

„Klar, ich hole nur noch ein paar Fotos raus, den Rest kannst du behalten.“ Ruffy bemerkte, wie sie ein paar Fotos einer blauhaarigen Frau und eines älteren Mannes mit vielen Narben aussortierte.

„Wer sind die beiden?“ fragte er neugierig. Nami zögerte kurz, antwortete dann aber.

„Das sind Nojiko.“ Sie hielt ihm ein Foto mit einer hübschen blauhaarigen Frau hin. Er nahm es und betrachtete es. Er wusste, dass es ihre Schwester war. Nicht die leibliche, aber sie sind zusammen aufgewachsen. „Und das ist Genzo. Er hat sich als wir aufwuchsen ein paar Mal um uns gekümmert.“ Sagte sie und reichte ihm ein anderes Bild auf dem der Mann mit den Narben zu sehen war. Er versuchte sich zu erinnern wie ihre Ziehmutter hieß.

„Hast du Fotos von Bellemere?“ fragte er, nachdem es ihm wieder eingefallen war. Nami schaute traurig auf ein Foto mit sich und Nojiko im Kindesalter. Sie setzte sich auf das Bett und schaute zu ihm hoch.

„Möchtest du etwas über meine Vergangenheit erfahren?“
 

Es war ein ruhiger Tag in Kokos. Nami war mit Nojiko und ihrer Ziehmutter Bellemere auf der Orangenplantage und pflückten Orangen. Nojiko und Bellemere arbeiteten gut gelaunt, während Nami böse vor sich hin murmelte. Sie hasste diese Arbeit. Sie hasste es arm zu sein und immer auf alles verzichten zu müssen, was für andere so natürlich war. Jeden Tag gab es Orangen zu essen. Nami wusste, dass Bellemere alles tat, damit es ihren Töchtern besser ging, aber sie war zehn und verstand es nicht, warum das Leben so ungerecht sein musste. Sie hatte schon keine richtigen Eltern und jetzt wurde sie auch noch dafür bestraft, indem sie den ganzen Tag arbeiten musste. Viel lieber würde sie in die große, weite Welt hinaus und Karten zeichnen. Jeden Tag ein anderes Abenteuer erleben. Aber das würd noch sehr lange dauern, bis der Traum wahr werden würde.

„Nami, jetzt schau doch nicht so griesgrämig. Schau mal, hier ist eine Orange, die aussieht, als hätte sie ein Gesicht.“ Nami blickte auf und tatsächlich sah es aus, als hätte die Orange eine Nase und einen Mund. Sie musste laut lachen, wie die anderen beiden auch.

Nur ein paar Wochen später war es viel zu still im Dorf Kokos. Es war, als wäre die Stadt heimgesucht. Nami fragte sich, was los war, wollte sie doch zu Genzo und sich ein neues Buch klauen. Doch sein Laden war abgeschlossen. Verwundert lief sie wieder nach Hause. Sie fragte sich ob er krank war, aber warum war dann das ganze Dorf wie leer? Kurz vor ihrem Haus, sah sie viele Männer stehen. Sie waren riesig und von weitem erkannte sie, dass sie Waffen trugen. Nami wollte anfangen zu schreien, als sie Bellemere vor den Männern sah, wurde aber am Arm gezerrt und in einen Busch gezogen. Eine Hand lag auf ihrem Mund und sie erkannte, dass es Nojiko war. Böse schaute sie auf die Männer und Bellemere.

„Sie sind vor einer Stunde hier hergekommen. Sie verlangen von jedem einzelnen aus dem Dorf 100.000 Berry und für Finder 50.000Berry, ansonsten würden sie jeden hier töten.“ Erklärte sie schnell und ohne Emotionen, so wie es manchmal Nojikos Art war. Sie zeigte selten Gefühle.

„So viel Geld haben wir niemals. Das können sie doch nicht tun.“ Flüsterte Nami laut. Nojiko hielt sich einen Finger vor die Lippen, als Zeichen, dass sie ruhig sein sollte. Nami gehorchte und schaute, was weiter passierte.

„Wie viele Leute wohnen in diesem Haus?“ fragte der größte Typ Bellemere. Nami erkannte, dass Genzo neben ihr stand und war etwas erleichterter.

„Hier wohnt nur Bellemere. Du kannst es in ihren Akten aus dem Dorf nachlesen.“ Antwortete Genzo für sie. Der große Typ ließ sich das von einem der anderen bestätigen.

„Das könnt ihr vergessen!“ rief Bellemere laut. „Von mir bekommt ihr keinen Berry.“ Genzo drehte sich geschockt zu ihr herum.

„Bellemere lass gut sein. Es macht keinen Sinn. Gib ihnen das Geld.“ Als sie sich immer noch weigerte wurde sie von ein paar der Männer geschnappt. Nami konnte nicht hinschauen, sie wollte zu Bellemere und den großen Mann aufhalten, doch Nojiko hielt sie fest. Sie war stärker als Nami und in diesem Moment hasste Nami sie über alles.

„Du kannst da nicht hin. Wenn sie herausbekommen, dass wir mit Bellemere leben, werden sie uns alle töten.“ Nami schluckte einen harten Kloß runter und musste mitansehen, wie ihre Ziehmutter von den Männern auf den Boden geworfen wurde und sie ihr den Arm mehrfach brachen. Als Genzo dazwischen gehen wollte, wurde er von einem der anderen Männer festgehalten. Er holte ein Messer auf und zerschlitzte Genzos Körper. Nami hörte neben sich ein Schluchzen. Sie selber konnte gar nicht fassen, was sie da sah. War das das Ende?

„Also, ich frage dich noch einmal. Wie viel Geld hast du.“ Bellemere rappelte sich auf.

„Etwa 100.000 Berry.“ Der große Mann lachte laut.

„Na siehst du, geht doch. Hol das Geld.“ Bellemere holte das Geld aus ihrem Haus. Nami bemerkte hinter sich eine Bewegung und sah, wie Nojiko aufstand und gehen wollte.

„Wo gehst du hin?“ fragte sie geschockt.

„Weg natürlich. Die Männer dürfen nicht sehen, dass es uns gibt, sonst töten sie Bellemere. Los, komm, vielleicht schaffen wir es unbeobachtet an den Hafen.“ Nami sah die Tränen, die ihr die Wangen herunter liefen und verstand. Wenn sie nicht aus Bellemeres Leben verschwinden würden, hätte sie kein Geld für alle drei und entweder Bellemere, oder die beiden würden sterben. So hätten sie wenigsten die Chance zu überleben. Nami stand auch auf und wollte hinter Nojiko her, als sie Bellemeres Stimme hörte.

„Aber das Geld ist für meine zwei Töchter. Nicht für mich. Was wäre ich für eine Mutter, wenn ich die beiden verstoßen würde.“ Genzo krächzte verletzt. Es hatte ihn schwerer getroffen, als gedacht. Als Nami und Nojiko das hörten, schauten sie sich verzweifelt an. Bellemere würde ihr Leben opfern um ihres zu retten. Mit Tränen in den Augen, sprangen beide aus dem Gebüsch in Bellemeres Arme. Sie schluchzte vor Glück und Schmerzen.

„Ich würde alles für euch tun, ihr seid doch meine Töchter.“ Nami weinte alles aus sich heraus.

„Es tut mir so leid, dass ich jemals etwas Schlechtes über dich gesagt habe. Du bist die beste Mutter der Welt und mir ist es egal, dass wir kein Geld haben.“ Weinte Nami. Nojiko nickt in Bellemeres Armbeuge. Hinter ihnen fing der große Mann an laut zu lachen.

„Wie rührend. Also Bellemere wie entscheidest du dich?“ fragte er sie grinsend. Sie schaute ihm fest in die Augen, schob ihre Kinder weg und stand auf.

„Für meine Kinder, Arlong. Versprich mir, dass du ihnen nichts tun wirst und du kannst das Geld haben.“ Arlong lachte noch lauter.

„Natürlich und ich halte alle meine versprechen. Männer!“ Er schnipste mit den Fingern. Seine Männer hielten Bellemere und die Mädchen fest, damit diese nicht abhauen konnten. Nami und Nojiko schrien wie verrückt, doch es brachte nichts, die Griffe der Männer waren zu fest. Arlong grinste einmal zu Nami, bevor er seine Waffe zückte und sie auf Bellemere zielte.

„Noch ein paar letzten Worte?“ lachte er sie aus.

„Nur noch eins. Nojiko, Nami. Ihr seid das Beste, was mir je passieren konnte.“ Dann hörte Nami einen lauten Knall. Es war Ohrenbetäubend. Dieses Geräusch würde sie für den Rest ihres Lebens nie vergessen. Sie sah, wie Bellemere umkippte. Niemand konnte sie auffangen, niemand war da, um sie zu retten. Nami schrie laut und verzweifelt, dann biss sie dem Mann so sehr in die Hand, dass er sie loslassen musste. Sie sah zuerst Bellemere, die tot am Boden lag und dann zu Arlong, der sie immer noch angrinste. Hasserfüllt sah sie ihn an. Nie würde sie jemanden so sehr hassen, wie ihn. Sie wollte zu ihm rennen und ihn schlagen, treten, beißen, irgendwas. Hauptsache sie konnte ihm so sehr wehtun, wie er ihr. Sie kam aber nicht weit, da Genzo, der immer noch am Boden lag sie am Handgelenk packte und sie am Laufen hinderte.

„Es bringt nichts.“ Sagte er eindringlich und nicht mehr. Nami wollte nicht Nichts tun, aber sie konnte nicht anders. Sie war ein kleines Mädchen ohne Kraft. Nie würde es ihr gelingen Arlong und seine Crew auszuschalten. Sie hörte ihn nur wieder lachen und ihr Zorn auf ihn wuchs.

„Na dann, bis nächsten Monat, ihr armseligen Leute.“ Er verschwand und somit auch Namis Kraft. Sie sackte zusammen und blickte auf die Leiche ihrer Mutter, die da lag. Warum konnte sie das nicht verhindern, fragte sie sich, bevor es schwarz um sie wurde.

11

„Vor zwei Jahren hatte es die Marine endlich geschafft, Arlong und seine Bande für immer einzusperren. Ich wusste es damals nicht, aber er hatte auch Freunde in der Marine, die dafür sorgten, dass nichts unternommen wurde. Fünf Jahre haben wir jeden Berry den wir besaßen Arlong geben müssen. Fünf Jahre haben wir in Angst und Schrecken gelebt, wir könnten das Geld nicht aufbringen. Wenn einer nicht zahlen konnte, wurde das ganze Dorf bestraft mit Schlägen, Peitschen und anderem. Derjenige, der nicht zahlen konnte wurde natürlich umgebracht, vor aller Augen. Als die Marine dann Arlong besiegt hatte, meinte diese es würde reichen als Vergeltung das gesamte Geld, was wir Arlong gegeben hatten, wieder zubekommen. Aber das tut es nicht. Nichts davon.“ Sie hörte auf mit ihren Erzählungen. Ruffy starrte sie geschockt an. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Er wusste, sie hatte eine schwere Kindheit, aber damit hatte er nicht gerechnet. Nami musste solch schwere Zeiten durchleben.

„Was passierte dann?“ fragte er. Er wollte wissen, wie es weiter ging.

„Als ich mein Geld in der Hand hatte, bin ich abgehauen aus Kokos. Ich konnte es nicht ertragen, noch ein einziges Mal das Dorf zu sehen, indem wir all die Jahre misshandelt wurden. Ich war zuerst auf Schiffen unterwegs und arbeitete als Navigatorin. Weißt du ich bin ausgesprochen gut im Navigieren.“ Sie lächelte schwach. „Irgendwann hab ich mich entschieden wieder zur Schule zu gehen, aber nirgendswo hat es gepasst. Nicht so wie hier.“ Sie atmete tief durch und wartete darauf, was Ruffy sagen würde.

„Was ist mit Nojiko?“ fragte er. Etwas anderes fiel ihm nicht ein.

„Wir telefonieren alle paar Wochen. Aber es ist nicht so wie früher. Das wird es wohl nie wieder sein.“ Ruffy sah, wie Nami sich die Augen rieb. Sie hatte noch keine einzige Träne vergossen, während er selber mit einem Kloß im Hals zu kämpfen hatte.

„Du bist die stärkste Person, der ich jemals begegnet bin.“ Sagte er und kniete sich vor sie hin. Sie waren jetzt auf Augenhöhe.

„Was? Ich bin alles andere als stark.“ Verneinte sie vehement. Ruffy schüttelte den Kopf.

„Doch, das bist du. Du hast all das erlebt, die letzten Jahre müssen für dich die Hölle gewesen sein, doch jetzt bist du hier und kannst immer noch lächeln. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es für dich gewesen sein musste, doch ich weiß, die meisten Menschen würden nicht in allem etwas Gutes sehen, wie du. Du bringst jeden zum Lachen und alle wollen gerne in deiner Nähe sein. Und das ist nur, weil du so ein unheimlich toller Mensch bist.“ Er lächelte sie an und nahm ihr Gesicht in seine Hände. Eine einzelne Träne löste sich und dann fielen weitere. Sie schluchzte laut auf und stürzte sich nach vorne in Ruffys Arme. Dieser fing sie leicht ein und setzte sich mit ihr auf den Boden, wo sie sich ausweinte.
 

Ein paar Minuten später wurde es ganz still. Ruffy merkte, dass Nami mit weinen aufgehört hatte, streichelte aber noch immer ihren Rücken.

„Ich wollte keinen an mich heranlassen.“ Flüsterte sie in seinen Nacken. Ruffy lief ein Schauer über den Rücken, welches er jedoch unterdrückte, er fand es war der schlechteste Moment überhaupt, an etwas anderes zu denken, dennoch bekam er eine Gänsehaut. „Ich hatte Angst, dass mir noch einmal jemand genommen wird, der mir wichtig ist. Aber ihr seid alle so toll von Anfang an zu mir gewesen.“ Er spürte sie lächeln. „Da konnte ich euch nicht widerstehen.“ Ruffy grinste darauf und zog sie weiter zu sich.

„Ich bin ja auch unwiderstehlich.“ Nami lachte leise. Er spürte das vibrieren in seinem Nacken. Dann spürte er ihre Lippen. Oder bildete er sich das nur ein? Nein, es waren ihre Lippen. Sie strich ganz leicht seinen Hals entlang. Dieses Mal konnte er nicht unterdrücken, dass er zusammenzuckte. Nami drückte sich noch näher an ihn heran. Er hatte keine Ahnung, was er machen wollte. Küsste sie seinen Nacken, oder war das nur ein Versehen? Als sie ihre Lippen jedoch wegnahm und sie direkt unter seinem Ohr platzierte wusste er, dass es kein Versehen war. Ein leises Stöhnen entwich ihm, er legte den Kopf zur Seite und seine Hand in ihren Nacken. Was machte sie da mit ihm? Doch er konnte nicht denken. Nur dieses schöne Gefühl spüren. Sie küsste seinen Hals. Dann arbeitete sie sich weiter vor. Verteilte kleine Küsse über seine Wange und sein Kinn. Ruffy hielt es nicht mehr aus. Er musste sie ansehen, sie spüren, sie küssen. Er zog ihren Kopf etwas zurück, so dass sie ihm in die Augen blicken musste. Ihre waren verschleiert und leicht gesenkt. Er hatte noch nie etwas gesehen, was so sexy war wie in diesem Moment. Sie biss sich auf die Lippen. Er wollte es schon so lange. So lange ihre Lippen schmecken. Wie oft war er kurz davor gewesen und er wusste, dass sie es auch wollte, er konnte es in ihren Augen sehen. Und dann setzte sein Verstand komplett aus. Er beugte sich weiter nach vorne und überbrückte die letzten Zentimeter zu ihrem Mund. Zuerst war es nur ein Hauch. Seine Lippen berührten sanft ihre. Nur ein kurzes Streicheln. Das zweite Mal wurde es intensiver. Er drückte seine Lippen gegen ihre. Sie küssten sich zärtlich. Es war der schönste Kuss, den er jemals erlebte. Ihre Lippen waren besser, als er es sich vorgestellt hatte. Sie waren weich und voll. Er schwebte praktisch. Es dauerte nicht lange und sie intensivierten den Kuss. Langsam öffnete Nami ihren Mund und Ruffy sah das als Einladung ihren Mund zu erkunden. Als sich ihre Zungen das erste Mal berührten, stöhnten beide leise. Es wäre Ruffy fast peinlich gewesen, dass er solche Laute von sich gab, doch gerade konnte er an nichts anderes denken, als an ihren Geschmack. Sie schmeckte wirklich nach Orangen. Wieso hatte er nur so lange darauf gewartet, sie zu küssen, wenn es doch das Beste war, was er jemals getan hatte. Von weitem hörte er etwas klingeln. Er nahm es zuerst nicht wahr, doch als Nami sich sanft von ihm löste, hörte er es deutlich. Ihr Telefon klingelte. Am liebsten hätte er es gegen die Wand gehauen, was wohl auch sein Gesichtsausdruck zeigte, denn Nami lachte leise.

„Das Handy kann nichts dafür, dass es klingelt.“ Sie beugte sich zu ihrem Handy. Ruffy musste sie loslassen, was er nicht sehr gerne tat. Sofort spürte er, wie ihre Wärme ihn verließ. Er schaute in ihr Gesicht. Sie blickte überrascht und besorgt auf das Display.

„Es ist Nojiko. Das ist sehr ungewöhnlich. Normalerweise ruft sie mich nie so oft hintereinander an.“ Während sie sprach, bemerkte Ruffy, dass ihre Lippen rot und geschwollen waren. Er musste sich ein kleines Lächeln unterdrücken, seine sahen sicher genauso aus.

„Vielleicht solltest du sie zurückrufen.“ Schlug er vor. Er wollte so schnell wie möglich weiter machen, jedoch schien sie mit ihren Gedanken ganz woanders zu sein. Er rutschte neben sie, näher als er es vor ein paar Stunden noch getan hätte und schaute über ihre Schulter auf ihr Handy.

Bitte ruf schnell zurück, wenn du das liest. Es ist sehr wichtig! Las er. Langsam fing sein Hirn wieder an normal zu arbeiten und er machte sich auch Sorgen.

„Sie scheint es ernst zu meinen. Ich ähm… ich werde gehen und dich alleine lassen, ok?“ Sie sah erschrocken auf, als er aufstand. Eigentlich wollte er nicht gehen, doch wusste er, dass sie für sich sein musste. Es schien wichtig zu sein, da wollte er nicht stören. Sie blickte zu ihm hoch, als er aufstand.

„Oh, ja, das wäre sehr nett. Ich meine, wenn es in Ordnung für dich ist.“ War es eigentlich nicht, aber Ruffy nickte. Er drehte sich zur Tür und wollte schon gehen, als sie ihn noch aufhielt. Er bemerkte, dass sie rot im Gesicht wurde.

„Wir schreiben, ok?“ fragte sie ihn. Er nickte wieder und verabschiedete sich schnell von ihr, bevor er sich umdrehen konnte und entscheiden würde bei ihr zu bleiben.
 

Am nächsten Tag verfluchte Ruffy sich. Er hätte niemals so schnell einfach gehen sollen. Sie hätten reden sollen. Über Nojiko, den Anruf, über die Beiden. Er war sauer auf sich selbst, dass er einfach abgehauen ist. Er wusste nicht, wie sie jetzt zueinander standen. Wie sollte er sich verhalten, wenn er Nami das nächste Mal wieder sah. Die ganze Nacht konnte er nur an den Kuss denken. Er war sehr ruhig gestern Abend gewesen, doch Sanji und Zoro merkten davon nichts, dachten sie beide selber die ganze Zeit an ihre Freundinnen. Nami hatte sich bis jetzt auch nicht einmal gemeldet gehabt. Sollte er sich vielleicht melden, oder war das zu aufdringlich, jetzt wo sie sicher Probleme mit Nojiko hatte. Ruffy bekam Kopfschmerzen. Wie man sich in so einer Situation verhielt, wusste er nicht. Er wollte die Jungs auch nicht fragen, denn er wusste nicht, ob Nami wollte, dass die Anderen irgendetwas mitbekamen. Wenn nur dieses blöde Telefon nicht geklingelt hätte, dann würden sie vielleicht jetzt noch in Namis Bett liegen. Zumindest wenn er Glück gehabt hätte. Er saß mit den Jungs vor der Konsole und spielte mit ihnen. Außen hin wirkte er gelassen, doch innerlich war er ein Wrack. Durch ein klopfen an der Tür wurden sie gestört. Die Tür wurde ohne eine Aufforderung geöffnet und Vivi kam herein mit einem gehetzten Gesichtsausdruck. Sanji sprang sofort auf und lief zu seiner Freundin.

„Jungs, ihr müsst schnell kommen.“ Dabei sah sie die ganze Zeit Ruffy an, als wäre die Nachricht nur für ihn. „Es geht um Nami, sie will abhauen.“

12

Ruffy achtete nicht auf die Leute, die ihm entgegen kamen, oder seine Freunde, die ihn ansahen, als wäre er verrückt geworden. Er rannte so schnell wie möglich in das Mädchenwohnheim und kletterte durch das Fenster zum Hausflur des ersten Stockes. Er wusste dass seine Freunde nicht weit hinter ihm waren. Ohne anzuklopfen ging er durch die zwei Türen zu Namis Zimmer. Dort fand er sie an ihrem Schrank. Sie suchte ein paar Sachen heraus, während Robin an ihrem Schreibtisch saß. Sie sah Ruffy zuerst und lächelte ihn an. Bevor sie ihn auch nur begrüßen konnte schrie er Nami an.

„Du willst einfach abhauen?“ Nami zuckte zusammen und drehte sich zu ihm um. Es lag ein erschrockener Ausdruck in ihrem Gesicht. Er hatte nicht so grob reagieren wollen, doch er konnte sein Wut nicht unterdrücken. Sie wollte gehen, ohne ihm etwas zu sagen? Wenn Vivi nicht gekommen wäre, dann hätte er sie wahrscheinlich nicht mehr gesehen. Vielleicht nie wieder. Er versuchte sich zu beruhigen.

„Ruffy? Was machst du denn hier?“ fragte sie ruhig und packte weiter ihre Sachen zusammen. Er hörte hinter ihm seine restlichen Freunde außer Lysop und Kaya in das Zimmer kommen. Sie schlossen die Tür und stellten sich an die Wand. Ruffy und Nami waren in der Mitte des Raumes. Er merkte gar nicht, dass sie genau beobachtet worden.

„Was ich hier mache?“ Er schnaufte laut und atmete dann ein paar Mal tief ein und aus. „Wo willst du hin?“ fragte er nun etwas ruhiger. Jetzt schaute sie ihn eindringlich an.

„Ich muss nach Kokos.“ Soviel konnte er sich schon denken.

„Warum? Wegen dem, was gestern passiert ist?“ Er hoffte nicht wegen dem Kuss. Das war das Letzte, was er wollte, dass sich irgendetwas zwischen ihnen Beiden zum negativen wendete.

„Ja.“ Antwortete sie nur und packte weiter ihren Koffer. „In zwei Stunden geht mein Schiff ich muss mich beeilen, dass ich rechtzeitig dorthin komme.“ Er konnte nicht glauben, was sie da sagte. Sie bereute also den gestrigen Abend. Das tat zwar weh, aber das war kein Grund für sie einfach zu verschwinden. Er würde es schon irgendwie schaffen über sie hinweg zu kommen und sie nur als Freundin anzusehen, redete er sich ein.

„Und deswegen haust du ab? Wir können darüber reden, du musst doch nicht einfach verschwinden.“ Rief er immer noch aufgebracht. Nami sah ihn an. Sie schien etwas zu begreifen, denn ihre Augen wurden groß und sie kam näher zu ihm.

„Ruffy, das hat nichts mit… Gestern zu tun.“ Sagte sie leise. Er wusste dennoch, dass alle es mitbekamen und jedem Wort lauschten. „Gestern hat mir doch Nojiko geschrieben.“ ‚Oh nein‘ dachte er erst. „Ich hab mit ihr gestern Abend noch lange telefoniert. Genzo hatte einen Herzinfarkt. Ihm geht es zwar den Umständen entsprechend gut, aber er ist sehr geschwächt. Ich möchte gerne für ihn da sein. Eine Weile. Deswegen ‚hau ich ab‘.“ Bei den letzten Worten nahm sie seine Stimmlage an. Ruffy schämte sich in Grund und Boden. Es ging um Genzo und nicht um ihn. Er glaubte nicht, wie egoistisch er gerade war. Wie konnte er nur die ganze Zeit denken, dass sie wegen ihm abhauen würde. Er ging zum Bett und nahm den Koffer, den sie inzwischen fertig gepackt hatte in die Hand. Dann schaute er sich in ihrem fast leeren Zimmer um und fragte.

„Brauchst du noch was?“ Nami lächelte leicht und schüttelte den Kopf
 

„Und du versuchst so oft es geht uns anzurufen, okay?“ fragte Robin. Sie war, außer Ruffy, die Letzte, die sich noch von Nami verabschieden musste. Alle hatten sie zum Busbahnhof gebracht und warteten jetzt darauf, dass er kam um Nami mitnehmen würde.

„Mach keine Dummheiten, außer es sind gute Dummheiten.“ Als die Mädchen sich voneinander lösten, sah Ruffy, dass Robin Tränen in den Augen hatte. Das hatte er bei ihr noch nie gesehen. Nami musste ihr sehr viel bedeuten. Auch Ruffy merkte, wie der Kloß im Hals immer größer wurde. Würden sich bald wieder sehen, oder würde sie überhaupt nicht wiedersehen. Daran durfte er gar nicht denken. Nami würde wiederkommen, da war er sich sicher. Sie drehte sich jetzt zu Ruffy und wartete darauf, dass er etwas sagte. Er ging ein paar Schritte zu ihr und nahm sie einfach fest in den Arm. Nami erwiderte diese genauso fest und legte ihr Gesicht in seinen Nacken. Er hörte sie einmal tief durchatmen, sodass sein Herz mit einmal schneller schlug.

„Das ist kein Abschied für immer.“ Das war keine Frage, denn das würde er nicht zulassen. Wenn sie nicht wiederkommen konnte, dann würde er sie holen kommen, so einfach war das. Er spürte, wie sie den Kopf schüttelte.

„Ich hätte dir gesagt, dass ich gehe. Ich wollte dich nicht einfach so verlassen, das musst du mit glauben.“ Er glaubte es ihr. Er nickte und wusste, sie würde es bemerken. Leicht lösten sie sich voneinander und sahen sich an. Namis Wangen waren Nass und er machte sie mit seinem Daumen trocken.

„Nicht weinen. Du kommst bald wieder und dann…“ er sprach nicht weiter, wusste auch nicht, was er sagen sollte. Sie standen ganz nah beieinander. Wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, um sie zu küssen? Um ihr zu sagen, dass er sie liebte? Ganz bestimmt, doch Ruffys Versuch wurde unterbrochen, als der Bus neben ihnen heranfuhr. Nami sah zum Bus auf.

„Ich muss los.“ Ruffy nickte. Sie nahm in die eine Hand ihren Koffer, in der anderen hielt sie Ruffys Hand fest gedrückt. Sie schaute ihn noch einmal an, dann ließ sie seine Hand los und stieg in den Bus. Sie winkte allen noch einmal zu, schaute aber die ganze Zeit zu Ruffy. Er stand nur da und konnte sich kaum bewegen. Als der Bus losfuhr und Nami nicht mehr zu sehen war brachte er ein gekrächztes „Ich liebe dich.“ Raus. Er wusste, dass die anderen ihn mit traurigen Blicken ansahen und auch, dass er die perfekte Gelegenheit verpasst hatte, es ihr zu sagen.
 

Ruffy wachte am nächsten Tag erst nach dem Mittag auf. Sein Kopf und Nacken schmerzte wie verrückt und als er die Augen aufmachte blendete ihn die Sonne ins Gesicht. Er verfluchte sich. Hätte ein Bier gestern nicht gereicht? Er musste es ja unbedingt übertreiben, aber jetzt war er selbst Schuld. Er vermisste Nami und dass sie sich nicht weiter gemeldet hatte, machte die Sache nicht besser. Sie müsste längst in Kokos angekommen sein, er hoffte, dass ihr nichts passiert war. Was wäre nur gewesen, wenn sie nicht unterbrochen worden wären? Hätten sie sich dann weiter geküsst? Würden sie heute gemeinsam aufwachen und sich verliebt anschauen? Ruffy konnte nicht glauben, dass es schon zwei Tage her war, dass sie sich geküsst hatten. Er konnte immer noch ihre Lippen auf seinen spüren. Warum hatte er nur nichts gesagt? Vielleicht hätte er fragen sollen, ob sie ihn in Kokos dabeihaben will. Immerhin waren sie Freunde, egal ob sie sich geküsst hatten, oder nicht. Es klopfte und Ruffy setzte sich auf. Er saß nur in Unterwäsche auf seinem Bett. Zoro döste vor sich hin, wachte aber auf, als er das Klopfen hörte. Sanji saß an seinem Schreibtisch, wahrscheinlich über ein paar Schulaufgaben und Lysop war mit Kaya in ihrem Heimatdorf. Sie würden wahrscheinlich heute Abend wiederkommen. Die Tür wurde geöffnet und Vivi gefolgt von Robin kamen herein. Sofort gingen beide zu ihren Freunden und küssten diese. Ruffy fühlte sich wie das fünfte Rad. Mit Nami war das nie der Fall gewesen. Sie war immer zu ihm gekommen, so dass er sich nicht alleine fühlte. Als er seine beiden besten Freunde mit ihren Mädchen sah, konnte er nicht anders als eifersüchtig auf sie zu sein.

„Ruffy, zieh nicht so ein Gesicht. Wir können auch nichts dafür, dass Nami weg ist.“ Sagte Vivi auf ihre gewohnt direkte Art. Ruffy widerstand dem Drang die Augen zu rollen, wollte er sie nicht beleidigt sehen, vor allem nicht vor Sanji, der wäre sonst wieder sauer auf ihn. Er sah, wie Robin aufstand und zu ihm ans Bett ging. Neben ihm setzte sie sich hin. Er wartete darauf, dass sie etwas sagte.

„Sie wird sich schon noch melden. Immerhin ist sie erst einen Tag weg.“ Ruffy zuckte nur mit den Schultern. Vielleicht würde sie auch gar nicht schreiben wer weiß das schon.

„Du hättest ihr ruhig gestern sagen können, was du empfindest.“ Mischte sich jetzt auch Zoro mit ein. Jetzt musste Ruffy mit den Augen rollen.

„Als hättest du die Eier gehabt es Robin auf Anhieb zu sagen. So einfach ist das nicht.“ Er bestritt nicht einmal, Gefühle für sie zu haben. Alle vier hatten es gestern Mittag gehört, wie er hilflos wie ein Welpe an der Haltestation gesagt hatte, dass er sie liebt. Er hörte Zoro und Robin laut auflachen.

„Ich kann mich noch an ein Gespräch erinnern, wo du rumgeprotzt hast, wie einfach es wäre jemandem seine Liebe zu gestehen.“ Lachte Zoro. Ruffy wurde leicht rot um die Nase. Er konnte sich auch zu gut daran erinnern, wie sie über Robin gesprochen hatten.

„Das ist… etwas ganz anderes.“ Versuchte er es. Zoro lachte darauf nur noch lauter und auch Ruffy musste etwas lächeln.

„Ruffy,“ versuchte es Robin noch einmal „Sie kommt wieder, sie hat es dir versprochen. Und vielleicht hat sie einfach zu viel um die Ohren um dir zu schreiben. Warte einfach noch ein bisschen und wenn sie nicht schreibt, dann schreibst du einfach.“ Ruffy fragte sich, woher Robin immer wusste, was ihn belastete, hatte er doch nichts davon erwähnt. Sie benahm sich immer so viel älter, als sie eigentlich war. Deswegen passte sie auch so gut zu seinem ruhigen Kumpel Zoro. Er lächelte sie an. Sie hatte Recht. Was brachte es, wenn er sich jetzt Gedanken darüber machte, er würde warten. Er würde auf sie warten.

13

Mittwoch hatte Ruffy die Nase voll. Sie hatte ihm immer noch nicht geschrieben. Er wurde langsam sauer. Klar, war es eine komische Situation zwischen den beiden, nach dem Kuss, aber sie waren Freunde und sich einfach nicht zu melden war nicht fair. Er wollte schließlich auch wissen, wie es Genzo ging und ob sie gut angekommen war. Ruffy hielt es nicht mehr aus und fing an ihr zu schreiben. Er hatte mehrere Varianten, von: Du könntest ruhig mal schreiben bis ich vermisse dich, du fehlst mir war alles dabei. Er entschied sich für etwas Neutrales

Wie geht es dir? Bitte melde dich, mach mir langsam sorgen. Er schickte es ab, in der Hoffnung bald eine Antwort zu bekommen. Spät am Abend kam sie dann. Als Ruffy sie bemerkte, war es schon Donnerstagmorgen, da er früh schlafen gegangen ist.

Mir geht es gut. Tut mir leid, dass ich nicht geschrieben habe, aber hier war es sehr chaotisch. Genzo geht es wieder ganz gut, muss sich aber noch erholen. Grüß die anderen ganz lieb von mir. Ruffys Herz machte einen kleinen Freudensprung, als er die Antwort las. Ihr ging es gut und Genzo würde wieder gesund werden. Das war erst mal das Wichtigste. Als er seinen Freunden sagte, dass sie geschrieben hatte, waren sie sehr glücklich für ihn. Auch Lysop, der am Sonntag wieder ins Internat gekommen war, freute sich. War er doch am Anfang sehr enttäuscht gewesen, dass er Nami nicht verabschieden konnte.

„Siehst du, alles gut.“ Zwinkerte ihm Robin zu. Ruffy hatte den Tag ein bisschen bessere Laune.
 

Er versuchte so gut es ging Nami mit in die Gruppe zu integrieren. Sie war zwar weg, das hieß jedoch nicht, dass sie nicht alles erfahren sollte. Außerdem wollte er nicht, dass sie ihre Freunde vergisst und doch beschloss in Kokos zu bleiben. Das war seine größte Angst, jedoch verdrängte er den Gedanken jedes Mal aufs Neue. Er stellte die Gruppe nebeneinander, so dass alle auf das Foto drauf passten. Es war Freitag und Nami war seit fast einer Woche weg. Heute vor einer Woche hatten sie sich das erste Mal geküsst. Als Ruffy daran dachte, fing es in seinem Bauch an zu kribbeln, schnell verwarf er den Gedanken. Das Foto sollte perfekt für sie werden. Er gab ein paar Kommandos, wie sich die einzelnen Leute hinstellen sollten. Lysop und Zoro fingen schon an, sich zu beschweren, weil er so lange brauchte. Als ihm gefiel, was er sah, drückte er auf den Selbstauslöser und rannte schnell zu seinen Freunden. Kurz vor ihnen, trat er auf einen Stein, der ihn zum straucheln brachte. Er stürzte auf Zoro und Robin, die wiederum Sanji und Vivi mitrissen. Das Bild wurde geschossen und man sah Ruffy mit dem Gesicht auf dem Boden und den Hintern nach oben gestreckt, Robin und Vivi, die sich versuchten aufzuhelfen, Zoro und Sanji, mit wütenden Gesichtern und erhobenen Fäusten, die auf Ruffy zielten, Kaya die ihre Hände vor dem Mund hielt und Lysop der mit dem Finger auf seine Freunde zeigte und seinen Mund weit geöffnet hatte vom Lachen. Ruffy gefiel das Foto am besten, es war sehr natürlich und lustig. Nami würde es sehr gefallen also schickte er es ihr. Er vermisste sie sehr. Auch die anderen vermissten sie, das sah er seinen Freunden an. Vor allem Robin und Vivi. Er wusste, dass Vivi es niemals zugeben würde, doch war Nami eine sehr gute Freundin für sie geworden. Durch sie war sie mit Sanji zusammen gekommen und verstand sich auch viel besser mit Robin. Er seufzte. Wäre sie doch wieder hier.
 

Am Sonntag war es soweit, dass er es nicht mehr für sich behalten konnte. Er erzählte Zoro, Sanji und Lysop, was an dem Abend vor Namis Abreise geschehen ist. Dass sie ihm über ihre Vergangenheit erzählt hatte, natürlich erzählte er ihnen nicht was genau und, dass sie sich geküsst hatten und von Nojiko unterbrochen wurden. Die Jungs hörten ihm genau zu.

„Seit ihr jetzt ein Paar?“ fragte Zoro. Ruffy erinnerte sich, dass er fast dieselbe Frage ihm mal gestellt hatte. Er musste ein bisschen lächeln, was Zoro erwiderte. Beste Freunde eben, dachte Ruffy.

„Nein sind wir nicht. Nach dem Anruf von Nojiko hatten wir nicht mehr die Möglichkeit miteinander zu sprechen. Ich wollte ja, aber sie war so schnell weg.“ Die Jungs nickten, verstanden sie seine Situation gut.

„Was möchtest du denn nun von ihr? Also wie soll das mit euch weitergehen?“ fragte Lysop ihn. Das hatte Ruffy sich auch schon gefragt. Was würde er tun, wenn sie wieder da war? Würden die beiden ein Paar werden, oder genauso weiter machen, als Freunde wie bisher?

„Ich weiß es nicht. Ich möchte mit ihr zusammen sein. Aber ich habe keine Ahnung, ob sie mich auch will. Ich meine, klar, wir haben uns geküsst, aber sie war in dem Moment sehr traurig gewesen, vielleicht bereut sie es inzwischen.“

„Du kannst es nur herausfinden, indem du ihr sagst, wie du für sie empfindest.“ Sagte Sanji lässig. Der hatte gut reden, er war ja schon mit seiner großen Liebe zusammen. Sie redeten noch ein Weilchen, bis Ruffy keine Lust mehr hatte sich auszuheulen, er wollte abgelenkt werden, also spielten sie eine Runde an der Konsole und tranken Bier, so wie es richtige Männer taten.
 

Am Mittwoch, anderthalb Wochen nachdem Nami abgereist war, kam das erste Bild von ihr. Es zeigte sie glücklich lächelnd mit ihrer Schwester vor der Orangenplantage. Sie hielten beide eine Orange in der Hand. Ruffy freute sich, dass sie so fröhlich war. Jedoch konnte er nicht leugnen, dass er sich sorgen machte, dass es Nami zu gut in ihrem Dorf fand. Er wollte dass sie glücklich war, aber er wollte sie auch bei sich haben. Er wusste, wie egoistisch das klang, aber er konnte nichts gegen seine Gefühle tun. In Kokos war sie zu weit weg. Er würde sie nicht mehr so schnell wieder sehen. Ruffy schrie ihr, wie hübsch sie auf dem Bild aussahen. Er konnte sich gut vorstellen, was passieren würde, wenn sie seine Nachricht las. Ihre Wangen würden sich leicht rosa färben und sie würde nach unten schauen. Ruffy lächelte leicht. Als sein Handy wieder blinkte wunderte er sich. So schnell schrieb Nami nicht zurück. Seit sie in Kokos waren, konnte sie kaum schreiben. Sie hatte es erklärt, dass sie dort viel zu tun hätte und nur in der Innenstadt Empfang hätte und da sie außerhalb wohnte, konnte sie nur Nachrichten schreiben und empfangen, wenn sie in die Stadt gingen. Ruffy schnappte sich schnell sein Handy und schaute au das Display.

Ich habe eine Überraschung für dich. Schrieb sie. Mehr nicht. Ruffy fragte sich, was es sein könnte und antwortete schnell.

Was denn? Sag es mir! Er wünschte sich, die Überraschung wäre, dass Nami vor seiner Tür stehen würde, doch daran glaubte er nicht. Als sie nach einer halben Stunde nicht antwortete, wusste er, dass heute nichts mehr kommen würde. Enttäuscht legte er sein Handy wieder beiseite und machte sich weiter an seine Schularbeiten. ‚Vielleicht erfahre ich es Morgen‘
 

Auch am nächsten Tag hörte er nichts mehr von Nami. Als er Freitagabend dann mit all seinen Freunden in ihrem Zimmer saßen und sich unterhielten, machte er sich langsam sorgen. Was war nur? Seit zwei Tagen hatte sie nicht mehr geantwortet und was war mit der Überraschung. Er verstand es nicht. Die Mädchen kamen kurz nach acht Uhr mit ein paar Knabbereien und Getränken dazu. Ruffy freute sich, dass alle so glücklich waren, jedoch würde er sich noch besser fühlen, wenn Nami wieder da wäre. Robin saß die ganze Zeit an ihrem Handy. Sie ließ auch Zoro nicht drauf schauen und Ruffy bemerkte wie eingeschnappt Zoro war. Schrieb Robin etwa mit Nami? Aber warum sollte sie das geheim halten. Er kam nicht weiter mit seinen Gedanken, denn Lysop und Sanji fingen an sich zu streiten und wurden dabei so laut, dass Ruffy sein eigenes Wort nicht mehr hörte. Als sie anfingen sich an die Gurgel zu gehen, feuerten Ruffy und Zoro die beiden an. Er sah noch wie die Mädchen mit dem Kopf schüttelten. Als die beiden sich beruhigt hatten, mithilfe von Vivi und Kaya, die die beiden auseinander zerrten, setzten sich alle wieder auf ihre Plätze am Boden. Doch Ruffy spürte, dass etwas nicht stimmte. Robin saß ihm gegenüber und grinste ihn an auch die anderen, die ihm gegenüber saßen fingen an zu grinsen. Ruffy verstand nicht, was so komisch sein sollte, bis er einen leichten Duft war nahm. Es roch fruchtig. Er kannte diesen Geruch. So roch Nami immer. Er wunderte sich woher der Geruch herkam. ‚Sie konnte doch nicht etwa?‘ Mit einem Ruck drehte er sich um. Hinter ihm war die Tür zum Hausflur und da stand sie. Nami stand vor der Tür mit einem Lächeln im Gesicht. Sie war blass um die Nase, ansonsten schön gebräunt und hatte strähnige Haare. Ihre Sachen waren geknittert aber Ruffy fand, dass sie nie schöner in ihrem Leben ausgesehen hatte.

„Überraschung.“ Sagte sie leise. Er wusste, was sie meinte. Sofort sprang er hoch, packte sie und zog sie in seine Arme. Er hörte Nami erfreut Lachen und es hörte sich fantastisch an. Er hatte ihre Stimme, ihren Geruch, alles an ihr so sehr vermisst. Er drückte sie fest an sich und auch sie erwiderte die Umarmung stürmisch. Die anderen Freunde freuten sich auch, dass Nami wieder da war, das merkte er an ihren freudigen Jubelrufen. Nach einiger Zeit ließ Ruffy sie wieder los um ihr ins Gesicht zu sehen.

„Du bist wieder da?“ fragte er sie leise. Er hoffte auf eine positive Antwort.

„Ja.“ Grinste sie ihn an. Er wollte weiter reden, doch wurde Nami von den anderen weggezogen und herzlich begrüßt. Alle umarmten sie und sagten ihr, wie sehr sie sie vermisst hatten. Ruffy zog seinen Strohhut tiefer ins Gesicht und biss sich auf die Unterlippe. Was er gerade empfand konnte er nicht beschreiben. So glücklich war er lange nicht mehr gewesen. Sein Bauch kribbelte und er fühlte ich, als ob er Bäume rausreißen könnte. Zusammen setzten sich alle auf den Boden und warteten darauf, dass Nami anfing zu reden. Ruffy setzte sich extra nah neben sie. Ihre Beine berührten sich und sie schien es nicht zu stören.

„Ich war in Kokos, meiner Heimat. Ein alter Freund der Familie hatte einen Herzfehler und meine Schwester Nojiko hat mich angerufen, um es mir zu sagen. Ich musste einfach hin um sicher zu gehen, dass es ihm wieder gut geht.“ Fing sie an. Lysop unterbrach sie.

„Und geht es ihm wieder gut?“

„Ja, es ist wieder alles in Ordnung. Er muss jetzt nur etwas auf seine Ernährung achten und mehr Sport treiben. Nojiko wird sich auch um ihn kümmern, so ist er nicht alleine.“

„Fährst du bald wieder ?“ fragte jetzt Vivi. Das interessierte Ruffy auch brennend.

„Erst wenn wieder große Ferien sind. Ansonsten lohnt es sich nicht. Ich brauchte fast 20 Stunden für die Reise.“ Alle nickten verständnisvoll. Außer Vivi, Lysop und Kaya wohnten alle nicht direkt um die Ecke. Nami erzählte noch ein paar Dinge aus ihrer Heimat. Sie hatte auch kleine Andenken mitgebracht. Jeder bekam selbstgemachte Orangenbonbons. Ruffy fand, dass sie toll schmeckten, was keiner wirklich ernst nahm, denn ihm schmeckte fast alles.

„Das Foto, was mir Ruffy geschickt hatte, war so lustig. Als ich das sah musste ich so laut lachen, dass mich die Leute schon komisch anguckten.“ Alle anderen lachten auch. Ruffy wusste welches Foto sie meinte und er freute sich, dass ihr das so gut gefallen hatte.

„Hier, so sollte das eigentlich aussehen.“ Sagte er und schob ihr sein Handy mit dem entsprechenden Foto vor die Nase. Er lehnte sich weit zu ihr herüber, doch wieder schien es sie nicht zu stören. Sie nahm ihm das Handy aus der Hand und ihre Finger berührten sich. Ruffy bekam eine Gänsehaut. Er wünschte er könnte sie immer anfassen.

„Das ist auch schön, aber das andere gefällt mir besser.“ Sagte sie und lächelte ihn an. Ruffy erwiderte ihr Lächeln. Endlich war sie wieder da.

Kapitel 14

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Kommentare zu dieser Fanfic (37)
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Von:  Anime-King
2017-02-01T20:08:08+00:00 01.02.2017 21:08
Cool tolle Fanfiction ^^
Von:  BigLu
2017-02-01T12:31:23+00:00 01.02.2017 13:31
Schreibst du eine u 18 Version von Kapitel 14 ??
Von:  Kaninchensklave
2017-02-01T10:52:20+00:00 01.02.2017 11:52
ein heißes und süßes Kap am ende

tja Nami wollte ihr erstes mal mit Ruffy erleben und das hat sie auch bekommen
nur sein Geständniss nicht mehr da war sie im Land der Träume
aber wenn sie Ihn nicht lieben würde hätte Nami nicht mit Ihn geschlafen

man kann nur hoffen das es keine 9 Monats überraschung gibt xD

GVLG
Von:  Tarnum
2016-10-22T15:02:01+00:00 22.10.2016 17:02
Mal wieder ein schönes Kapitel :)

Da hab ich mich wohl dich geirrt und Nami ist tatsächlich wegen Genzo weg :P. Aber nun ist sie wieder da und die beiden können sich endlich aussprechen. Wer weiß, vielleicht sperren die anderen Nami und Ruffy im Zimmer ein sowie sie es selbst bei Robin und Zorro gemacht haben :D. Robin weiß mit Sicherheit ein bisschen mehr über Namis Gefühle.

Freue mich schon auf das nächste Kapitel :)

LG Tarnum
Von:  Kaninchensklave
2016-10-21T17:47:02+00:00 21.10.2016 19:47
ein Tolles Kap

Nami ist zurück und damit geht es mit Ruffy laune Steil bergauf
was rein nur daran leigt das Nami wieder da ist und jetzt weiss Ruffy auch mit wem Robin geschrieben hat

jeodch ist immer noch zu klä#ren wie die beiden zu einadner stehen
immerhin weiss Ruffy was er fühlt und maximal Robin weiss was Nami fühlt
zumindest neben Genzo und Nojiko

GVLG
Von:  Hiyori-chan
2016-10-15T11:17:27+00:00 15.10.2016 13:17
Oh Ruffy, sie wird dir schreiben!
Genzo hatte einen Herzinfarkt, deswegen ist sie beschäftigt und kommt nicht gleich dazu, sich bei ihren Freunden zu melden!
So ist das und nicht anders! 😆
Also Kopf hoch! Du wirst ihr auch deine Liebe gestehen können, alles nur eine Frage der Zeit!
Ein super Kapitel, schreib bitte schnell weiter!
Man liest sich^^

Lg Hiyori-chan^^
Von:  Tarnum
2016-10-15T11:09:22+00:00 15.10.2016 13:09
So ich muss mich jetzt auch mal zu Wort melden. Ist ja fast schon peinlich das ich bisher nichts geschrieben habe :P

Eine sehr schöne Geschichte bis hier hin. Man kann sich gut in die entsprechenden Personen und ihr Gefühlsleben (vor allem Nami und Ruffy) hineinversetzen. Außerdem finde ich es faszinierend wie du es schaffst die Spannung nach jedem Kapitel immer wieder aufrecht zu erhalten. Deswegen musst du schnell weiter schreiben :D

Zum Kapitel selbst: Irgendwie glaube ich noch nicht so Recht daran, dass hinter der Abreise von Nami der Herzinfarkt von Genzo stecken soll. Möglicherweise ist Arlong doch wieder aufgetaucht und Nami versucht nur die anderen zu schützen. Sie hatte ja erwähnt, dass sie niemanden mehr verlieren will der ihr wichtig ist. Du kannst mich aber auch ruhig eines besseren belehren :)

PS: Es würde mich freuen, wenn du deine andere RuNa Story auch hochladen könntest

LG Tarnum

Von:  Kaninchensklave
2016-10-15T06:54:24+00:00 15.10.2016 08:54
ein Tolles Kap

nun auch wenn es nicht arlong ist der Kokos wieder Heim sucht
so ist der Grund für Namis abreise auch nicht gerade erfreulich
immerhin hatte Genzo einen Herzinfarkt und es geht ihm auch entsprechend

Nami wird sich schon noch melden sie hat jetzt einfach viel um die Ohren
und wenn sie Hilfe brauchen sollte kann Ruffy ja nach kommen und sie unterstützen
bei der Pflege aber nicht auf der Plantage das wäre ein sattes Minus Geschäft xDDDDDDD

GVLG

Von:  Hiyori-chan
2016-10-07T20:09:02+00:00 07.10.2016 22:09
Ach du liebe Zeit😲
Endlich haben sie sich geküsst und jetzt das😯
Ruffy! Beweg dich und halte sie auf!
Was sie wohl zum Weggehen verleitet hat?
Vielleicht ist Arlong wieder frei und ist jetzt hinter Nami her?
Das ist gerade so spannend, schreib bitte schnell weiter!
Wieder ein super Kapitel^^
Man liest sich dann im nächsten wieder ;)

LG Hiyori-chan :)
Von:  Kaninchensklave
2016-10-07T19:09:37+00:00 07.10.2016 21:09
ein Tolles Kap

nun wenigstens ist Arlong wohl ein paar Jahre im Knast gesessen und jetzt ist er wohl getrümt und möchte Rache
an den jenigen der Ihn verraten hat an die Marine welche ja wieder hinter iHm her sind um ihm wohl endgültig ein zu Buchten oder zu seinem Henker zu bringen

denn anders kann ihc es mir nicht erklären das ANmi abhauen möchte nach dem Kuss und dem Telefonat mit Nojiko
doch Nami wird nicht alleine gehen die Strohüte halten zusammen und auch wohl Ruffy Quasie Bruder Ace wird mit kommen
um ihnen zu helfen Arlong endgültig auf zu halten

GVLG


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