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Geliebte des Blutmondes

von

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Spaziergang bei Nacht

Müde ging ich nach einen langen, harten Arbeitstag mit meinen Doppermann Ricko, in dem Park nicht weit von meine kleinen zwei Zimmerwohnung spazieren. Freutig lief er vor mir her, roch hier und da interesiert an Büschen, Bäumen und anderen Gegenständen, kam aber immer wieder zu mir um einen kurz Moment zu schmussen. Viele die ich kannte hatten im ersten Moment Angst vor ihn, doch er hatte das Gemüd eines Dackels, doch trotzdem war er mir im Leben das wichtigste. Er war stets bei mir. Bei der Arbeit war er immer an meiner Seite und viele meiner Kunden verzauberte er Augenblicklich. Ich leitete eine kleine Evand- Firma. Wir stellten kleiner Stadtfeste und kleine Konzerte auf die Füße. Oft war die Arbeit sehr nervenaufreibend und anstrengend, doch ich würde mit nichts auf der Welt meinen Job tauschen wohlen.

Mein Team bestand aus insgesamt sechs Leuten, mit mir zwei Frauen und vier Männer. Im Moment waren wir in der letzten Vorbereitungsphase eines großen Mittelalterfestivals, das meine Heimatstadt zu ihren Sechshunderten Geburtstag veranstaltete. Es sollte in der gesamten Altstadt stattfinden und wir freuten uns wirklich darauf wenn es den endlich in drei Tagen losgehen sollte.

Es waren gut dreihundert Schausteller, Musiker und Schauspielgruppen eingeladen, die an insgesamt drei Tagen, die Leute ins Mittelalter entführen sollten. Zwar gab es bei jeder Veranstaltung kleinere Pannen, doch ich ließ es nicht zu das die Besucher davon etwas mit bekamen, das verbot mir schon meiner eigener Stolz. Besonders bei diesem Fest, den Mittelalterfeste hatten erst meine Interesse geweckt selbst Veranstaltungen zu organisieren
 

Ja wurden meine Gedanken ins hier und jetzt gerissen, als Ricko vor mir plötzlich bedrohlich anfing zu knurren. Ich hatte ihn in der ganzen Zeit, seid dem ich ihn als Welpe gefunden hatte noch nie so erlebt. Er hob seine Lefzen hoch, so das seine Zähne zum Vorschein kamen, stellte seine Nackenhaare auf und knurrte tief. Er stand mitten auf dem Gepflasterten Weg, des Parks und sah geband in ein dickes Gebüsch.

„Hey mein kleiner, was ist den los“, fragte ich ihn verwirrt, als ich bei ihn war, strich ihn beruhigend durch das Fell, aber sah selber zu dem Gebüsch. Ich hörte das leise rascheln von Blättern, obwohl es völlig windstill war und ich bildete mir ein als hörte ich etwas leise röcheln Unsicher sah ich zu Ricko der sich einfach nicht beruhigen wollte, sah wieder zu dem Gebüsch und haderte mit mir selbst. Ich war von Natur aus sehr neugierig, doch etwas in mir schrie ganz laut das ich schnellsten verschwinden sollte. Schließlich gewann meine Neugier, ich sagte Ricko das er warten sollte und ging langsam auf das Gebüsch zu. Vorsichtig schob ich einige Äste auf Seite und versuchte, trotz des dämmrigen Lichts etwas zu erkennen. Ohne Vorwarnung von Ricko an, schon fasst hysterisch an zu bellen. Im nächsten Moment erklang ein lautes Knacken und ich schrie laut vor Schmerz auf. Es füllte sich an als würde irgendetwas mir den halben Hals herausreißen Aus den Augenwinkel sah ich wie Ricko auf den Angreifer zuschoss und keine Minute später, ließ man von meinen Hals ab. Mit einen erneuten Schrei stürzte ich zu Boden und sah wie sich, der sonst so sanfte Dobermann in einen Mann verbissen hatte. Dieser riss Ricko von seinen Bein, als wäre er nur eine lästige Katze und schleuderte ihn mit einer solchen Wucht von sich, das er gut vier Meter durch die Luft flog. Mit einer herzzerreißenden aufjaulen schlug er auf und blieb Regungslos liegen. Ich wollte sofort aufspringen, doch mein gesamter Körper verweigerte mir den Dienst. Zitternd und blutend lag ich am oden und sah ängstlich zu den Mann, der keinen Meter von mir entfernt auf dem Weg stand. Er war gute ein Meter achtig groß, trug einen schwarzen, zerfetzten Ledermantel und hatte lange schwarze Haare. Wegen des schlechten Lichts konnte ich sein Gesicht nicht sehen, doch eins sah ich auch so. Er sah für mich fasst nach einen Blade verschnitt aus, nur das er kein Schwert auf dem Rücken trug. Der Mann sah einige Minuten zu Ricko und drehte sich erst zu mir um, als er sicher war das von ihn keine weitere Gefahr ausging. Mit langsamen schleichenden Schritten kam er auf mich zu und blieb genau vor mir stehen. Er sah zu mir herunter und nun konnte ich auch sein Gesicht vage erkennen. Er hatte ein kantiges, südländisches Gesicht, zu den seine stahlblauen Augen nicht ganz passen wollten.

Langsam kniete er sich vor mich auf den Boden und streckte seine linke Hand nach mir auf, worauf ich panisch anfing zu wimmern. Jede Faser meines Körpers schrie das ich schnellsten verschwinden sollte, doch ich konnte mir vor Angst immer noch nicht rühren. Leise schrie ich auf als er mir seine Hand auf die Augen legte.

„Es tut mir schrecklich Leid, das hier hätte niemals geschehen dürfen“, hörte ich seine tiefe, kalte Bassstimme, die mich noch mehr erzittern ließ. Schlagartig fühlte ich mich entsetzlich müde. Ich kämpfte dagegen ein, doch konnte ich nicht verhindern das mir die Augen zu fielen und mich die Dunkelheit umhüllte.
 

Mit einen lauten Schrie kam ich zu mir, setze mich auf und sah mich panisch um. Ich lag eingepackt in meinem Bett. Fahrig fuhr ich mir mit der rechten durch meine zerzausten kastanienbraunen Haare und sah auf meine andere Hand die auf der Bettdecke ruhte. War das alles nur ein Traum gewesen Noch nie in meine fünfundzwanzig jährigen Leben hatte ich jemals einen so realen Traum gehabt. Fahrig schwang ich meine Beine aus dem Bett und stand langsam auf. Ich fühlte mich schrecklich schwach und kaum das ich stand schoss ein stechender Schmerz durch einen Kopf. Leicht schwankend ging ich ins angrenzende Badezimmer, lehnte mich auf das Waschbecken und sah in den Spiegel vor mir. Leicht erschrak ich vor meinen eigenen Spiegelbild. Ich sah aus als hätte ich eine gesamte Woche, mit reichlich Alkohol durchgefeiert.

Heftig zuckte ich zusammen als ich etwas Nasses kaltes an meinem Bein spürte und sah verschreckt an mir herunter. Es war Ricko der mich mit seinen treuen Augen ansah. Seine Rute hatte er fest eingeklemmt und hielt den rechten Vorderlauf in die Luft.

„Hey mein kleiner“, sagte ich besorgt zu ihn und kniete mich neben ihn. Vorsichtig sah ich mir das mein an, das an der Schulter ganz heiß und angeschwollen war. Besorgt sah ich ihn an, richtete mich schnell auf, strich meine Haare auf Seite und sah mir meinen Hals an, doch dort war rein gar nichts. Fassungslos sah ich einen Moment, sah dann zu Ricko und wieder in den Spiegel.

„Ich mach mich schnell frisch und dann bring ich dich zum Tierarzt, mein Schatz“, sagte ich liebevoll zu Ricko. Als hätte er mich verstanden, drehte er sich um und humpelte aus dem Badezimmer. Ich beeilte mich. Machte mich frisch, schminkte mich damit ich nicht ganz so schlimm aussah, zog mich an und ging in die Küche, wo ich Ricko in seinen Körbchen fand. Besorgt ging ich zu einen Schrank, nahm eine Dose von seinem Lieblingsfutter heraus, befühlte seinen Napf damit und stellte ihn diesen vor diese Nase. Kurz roch er daran, rührte es aber nichts an. Besorgt sah ich ihn an, den wenn der sonst so verfressene Ricko nicht ass, musste er richtig schlimme Schmerzen haben.

Schnell rief ich Seth, einen meiner Kollegen an, das ich später kommen würde, hobb vorsichtig Ricko aus dem Körbchen und trug in vorsichtig zum Auto, wo ich ihn sachte auf die Rückbank legte. Was sich allerdings nicht ganz leicht war, da Ricko nicht grade sehr leicht war.

Kaum das ich auf den Fahrersitz saß, trat ich auf das Gas und fuhr ungeachtet einiger Verkehrsregeln, zum Tierarzt meines Vertrauens. Er war ein alter, sehr gute Schulfreund von mir, der seid etwa einem Jahr seine eigene Praxis hatte. Mit quietschend Reifen hielt ich auf den Parkplatz, der Praxis, sagte zu Ricko das er warten sollte und ging schnell hinein. Da er eigentlich noch nicht offen hatte, waren keine anderen Patienten da.

„Hallo Naomi, was ist los? Hat Ricko sich etwa wieder überfressen“, begrüßte er mich mit einem breiten Grinsen.

„Nein du Idiot“, fuhr ich ihn wütend an und erklärte ihn was passiert war. Besorgt ging er zusammen mit mir nach draußen zum Auto, kaum das ich geendet hatte und half mir Ricko in die Praxis zu bringen. Eingehend untersuchte er Ricko, machte Röntgenbilder von ihn und begutachtete diese dann eingehend.

„Tut mir leid dir das Sagen zu müssen Naomi, aber ich muss ihn hier behalten. Ich muss das Bein operieren und dann muss er einige Tage zur Aufsicht hier bleiben“, sagte er ernst, während er eine Spritze aufzog.

„Was hat er den“, fragte ich besorgt.

„Das Schultergelenk ist zertrümmert und ich kann dir auch nicht mit Sicherheit sagen ob er nach der OP das Bein jemals wieder voll belasten kann“, antwortete er mir besorgt und spritze Ricko ein Schmerzmittel.

„Wenn ich dieses Schwein in die Finger bekomme, bringe ich ihn um“, meinte ich wütend und fing an in dem Behandlungszimmer auf und abzutigern.

„Du solltest damit zur Polizei gehen“, meinte Andreas ernst zu mir.

„Das werde ich, da kannst du sicher sein“, entgegnete ich ihn.

„Kleines du weißt das du jederzeit zu mir kommen kannst“, sagte er eindringlich zu mir, kam zu mir und nahm mich ohne Vorwarnung in den Arm. Er war schon immer für mich da gewesen wen es mir schlecht ging, seid der Zeit als meine Eltern gestorben waren. Damals war ich grade einmal vierzehn gewesen. Nach dem Tod meiner Eltern war ich bei meiner Tante aufgewachsen und seid diesen Tag war Andreas zu so etwas wie ein großer Bruder geworden. Niemals wollte er mehr von mir und dafür war ich ihn sehr dankbar, den ich wollte ihn nicht auch noch verlieren.

„Danke“, sagte ich mit zitternder Stimme und sah zu ihn auf, da er gute fünfzehn Zentimeter großer, als ich selber war.

„Nicht dafür, Kleines“, sagte er grinsend. „Also du beruhigst dich jetzt etwas, gehst dann zur Polizei und ich melde mich, wenn ich Ricko operiert habe, einverstanden?“

Schweigend nickte ich, worauf er mich aufmunternd anlächelte und kurz darauf wieder los ließ. Besorgt verabschiedete ich mich von Ricko, der mich mit seinen großen traurigen Augen ansah und verließ dann zögerlich die Praxis. Ich stieg in mein Auto, legte meine Hände auf das Lenkrad und starrte einfach regungslos aus dem Auto, auf die Straße, auf der bereits das rege Treiben des Morgenverkehrs begonnen hatte.
 

Erst nach einigen Minuten startete ich den Wagen und fuhr zur nächsten Polizeistation, wo ich bei einem freundlichen Polizisten, um die vierzig meine Anzeige aufgab. Er war etwas kräftiger gebaut, hatte zerzauste aschblonde Haare und einen ungepflegt wirkenden Dreitagebart. Er nahm meine Aussage auf, stellte einige Fragen und bat mich, am Ende der Befragung, meine Nummer da zu lassen, falls es noch weitere Fragen geben sollte.
 

Vier Stunden zu spät kam ich schließlich bei der Arbeit an, stellte aber zufrieden fest das trotz meiner Abwesenheit keine Probleme gab.

„Du siehst fertig aus, Naomi“, begrüßte mich Seph kam das ich in das Großraumbüro eingetreten war.

„Hör mir bloß auf“, gab ich seufzend von mir und stellte meine Tasche auf meinen Platz.

„Versteh schon, beschießender Tag“, meinte er verstehend. An seinen Blick erkannte ich sofort das er sich fragte wo Ricko war, doch er fragte nicht nach, wofür ich ihn sehr dankbar war.

„Also was gibt es“, fragte ich ihn, kaum das ich saß.

„Alle haben zugesagt das sie kommen werden, allerdings gibt es wohl Probleme mit den Stellplätzen, da es einige nicht so genau mit ihren Massen nehmen“, erklärte er mir, was mich genervt seufzen ließ.

„Also das altbekannte Problem“, meinte ich.

„Wäre doch langweilig wen alles glatt laufen würde“, lachte er, worauf ich leicht den Kopf schüttelte. Manchmal bewunderte ich ihn echt dafür, das er im größten Stress immer noch die Zeit für kleine Witze fand. Oft war er der Grund das wir in der Endphase eines Festes nicht völlig durchdrehten, wenn es wiedereinmal drunter und drüber ging. Trotz seiner dreißig Jahren hatte er es geschafft sich etwas Kindliches zu bewahren.

„Lass mich eben meine Mails checken und dann fahren wir zusammen in die Stadt, um zu sehen was wir noch retten können“, entgegnete ich ihn genervt.

„Was immer du sagst Bossi“, meinte er grinsend und dackelte von dannen um uns beiden einen Kaffee zu holen. Die anderen im Büro sahen grinsend zwischen uns beiden hin und her, bevor sie sich wieder ihrer Arbeit widmeten
 

Nach einer Stunde Mail beantworten und zwei Tassen Kaffee, fuhr ich zusammen mit Seph in die Stadt und fand das totale Chaos vor. Kreuz und quer standen Schausteller mit ihren Wagen und Hängern herum und diskutierten wütend mit den Platzanweisern herum.

„Seph du übernimmst dem Mark und ich den Rest“, sagte ich ernst zu meinen Angestellten, kaum das wir uns über die genaue Lage informiert hatten.

„Ai Ai, Käpt´n“, antwortete er lachend und marschierte schon mit seiner Liste von dannen Sein Verhalten entlockte mir ein leichtes Grinsen. Trotz seines Verhalten verrichtete er seine Arbeit stets gewissenhaft und machte auch Überstunden ohne das man ihn darum bat.
 

Kurz darauf stürzte ich mich dann selber in die Arbeit, rannte durch die Gegend, schlichtete, verteilte neue Standplätze und musste für den ein oder anderen als Kummerkasten herhalten. Um acht Uhr schickte ich dann Seph nach Hause, der aussah als würde er mir jeden Moment im Stehen einschlafen. Selber drehte ich noch einer Runde in der Altstadt um sicher zu gehen, das der nächste Tag in halbwegs geregelten Bahn verlaufen würde. Ich sah mir wirklich jede Kleinigkeit an, weswegen ich erst um etwa zwei Uhr Nachts nach einer kurzen Autofahrt bei mir zu Hause ankam. Kaum das ich die Tür aufschloss, fühlte ich mich so ungewohnt verloren in meiner kleinen Wohnung. Nie hätte ich gedacht das mir ein Hund so viel Sicherheit geben könnte. Was fasst niemand wusste war das ich eigentlich eine ganz andere Person war, als die, die ich es nach außen zeigte. Eigentlich war ich ein ziemlich unsicherer Mensch und hatte hofft Angst vor Dingen, doch ich hatte mit den Jahren sehr gut gelernt meine wahren Gefühle vor anderen zu verbergen. Nur Andreas schaffte es irgendwie immer wieder hinter meine Maske zu sehen, auch wenn ich nicht verstand wie. Auch gefiel es mir nicht immer.
 

Mit den Gedanken bei meinen besten Freund ging ich ins Bad nahm eine lange heiße Dusche, aß eine Kleinigkeit und legte mich dann zu Bett. Doch kaum das ich die Augen geschlossen hatte und eingeschlafen war, träumte ich von diesen Deckskerl, der es gewagt hatte das wichtigste in meinem Leben zu verletzten. Immer wieder sah ich wie er auf mich zu kam sich vor mir kniete, mir mit einer Hand die Augen zu hielt und hörte dann wie er sich bei mir entschuldigte. Je länger ich von ihn träumte um so weniger Angst hatte ich vor ihn und um so weniger Wut verspürte ich ihn gegenüber, für das was ich getan hatte. Ich bildete mir ein so etwas wie bedauern, entsetzen und etwas wie Besorgnis in seinen Augen zu erkennen. Die ganze Nacht träumte ich von diesen Mann, von dem ich einen kurzen Moment gedacht hatte er wäre meiner Fantasie entsprungen, doch einiges deutete daraufhin das es nicht so war. Ricko war verletzt und meine Träume waren zu detailreich um meiner Fantasie entspringen zu sein. Jeder Gesichtszug dieses Mannes brannte sich regelrecht bei mir ein und ich war bei meinem erwachen am frühen Morgen sicher, das ich diesen einen Mann, unter hunderten wiedererkennen würde.

Mit schrecken wurde ich mir am Morgen aber einer weiteren Tatsache bewusst, die ich am Vortag völlig ausgeblendet hatte.
 

WIE WAREN WIR BITTE IN MEINE WOHNUNG ZURÜCK GEKOMMEN!!!

Einbruch

Verpeilt stand ich am Morgen auf und verzweifelte regelrecht an meinem morgendlichen Ritual. Beim Duschen schaffte ich es irgendwie die Brause abzureißen, so das ich das ganze Badezimmer unter Wasser setzte. Als ich das entstandene Chaos beseitigt hatte ging ich dann in die Küche, wo ich es irgendwie schafft die Kaffeekanne zum Explodieren zu bringen.

Schon fluchtartig verließ ich schließlich meine Wohnung und beschloss einfach zu Fuß zu Andreas zu gehen, um nach ihn und Ricko zu sehen.

„Morgen, Kleines! Du siehst heute noch bescheidener als Gestern aus“, begrüßte er mich kaum das ich in seine Praxis getreten war.

„Vollidiot“, entgegnete ich ihn nur schlecht gelaunt, das er mit einem grinsen kommentierte und mich dann ohne ein weiteres Wort zu meinen geliebten Ricko brachte. Er lag in einen Zwinger und sah mich freudig an kaum das er mich sah.

„Wenn es alles gut verheilt, sollte er in drei Monaten wieder durch den Park toben können“; erklärte Andreas mir freundlich. „Ich habe alles gerichtet und fixiert. Er bekommt jetzt Schmerzmittel, musst aber noch bis ende der Woche hier bleiben.

„Das ist kein Problem, so lange es ihn bald wieder besser geht und ich bin dir wirklich sehr dankbar das du immer für uns beide da bist“, entgegnete ich ihn mit deutlich besserer Laune.

„Mach ich doch gerne, aber jetzt sag mir doch Mal was heute mit dir los ist“, sprach er mich nun besorgt an, worauf ich mich seufzend in seinen Wartezimmer auf einen Stuhl setzte. Er war mir gefolgt und setzte sich mit besorgter Miene neben mich hin.

„Ich habe nur schlecht geschlafen und heute Morgen lief nicht alles wie sonst“, sagte ich leise ohne ihn anzusehen.

„Es ist wegen diesem Kerl, stimmt es“, fragte er mich besorgt.

„Irgendwie schon, ich habe die ganze Nacht von ihn geträumt“, antwortete ich ihn durch den Wind.

„Du solltest dir frei nehmen und etwas zur Ruhe zu kommen, ich mache mir wirklich Sorgen um dich“, sagte er ernst zu mir.

„Ich kann mir jetzt nicht frei nehmen, Morgen fängt das Fest an und es gibt noch einiges wegen der Schauspieler und Musiker zu regeln“, meinte ich seufzend zu ihn.

„Na gut, aber versprich mir auf dich aufzupassen und egal was ist du kannst mich jeder Zeit anrufen und ich komme so schnell ich kann zu dir“, sagte er ernst du mir. Er sah mich weiterhin mit einen besorgten Blick an.

„Danke“, sagte ich ihn dankbar zu ihn, worauf er mich aufmunternd anlächelte. Wenig später verabschiedete ich mich dann von den beiden und ging in die Altstadt wo ich alle meine Mitarbeiter zum vereinbarten Treffpunkt am Markt vorfand. Wir besprachen kurz die Sachlage, schwärmten dann in der Stadt aus und kümmerten und zusammen mit den Mitarbeiter der Stadt um das kleinste Problem zu lösen.

Am Abend war dann wirklich alles geregelt, so das ich meine Mitarbeiter für den nächsten Tag frei gab.

„Willst du nicht mit uns kommen, etwas trinken gehen“, fragte Seph mich freundlich.

„Nein Danke, macht ihr euch ruhig einen schönen Abend, ich geh nach Hause und hole etwas schlaf nach, damit ich morgen voll da bin“, antwortete ich ihn freundlich.

„Na gut, aber versprich mir wirklich nicht noch weiter zu Arbeiten, den du siehst wirklich bescheiden aus“ meinte er freundlich zu mir.

„Ja ja“, meinte ich nur grinsend zu ihn, klopfte ihn kurz auf die Schulter und ging dann, nach dem ich mich von allen verabschiedet hatte. Kurz rief ich noch einmal bei Andreas an, redete einige Minuten mit ihn, während ich auf den Weg zu einem Supermarkt war. Als ich das Gespräch beendete trat ich ihn diesen ein, kaufte mir einige Nahrungsmittel und ging dann mit einer vollen Tüte zu meiner Wohnung. Mittlerweile war es dunkel geworden.

Als ich schließlich bei meiner Wohnung angekommen war, fand ich diese nicht so vor wie ich zu hinterlassen hatte. Ich war mir sehr sicher das ich die Haustüre sicher verschlossen hatte, doch diese stand nun einen spaltbreit offen. Unsicher sah ich die Türe einige Minuten an, als ich plötzlich zwei leise Stimmen aus dem inneren hörte, die sich zu streiten schienen. In meinen Kopf rasten meine Gedanken was ich nun tun sollte. Sollte ich die Polizei anrufen, sollte ich einfach verschwinden oder sollte ich etwas ganz anderes machen. Unbewusst fuhr meine Hand in meine Handtasche und zog ein Pfefferspray aus dieser.

Plötzlich verstummten die Stimmen und ich hörte eine Person auf die Türe zu gehen. Fest umklammerte ich das Spray, drehte mich blitzschnell um und sprang die ersten Stufen nach unten, um aus dem vier Parteienhaus zu flüchten. Ich war grade einmal sechs Stufen hinunter gerannt, als ich jemand hinter mir spürte. Im nächsten Moment packte man mich, hob mich hoch und hielt mir den Mund zu. Mit all eine Kraft wehrte ich mich gegen meinen Angreifer, doch dieser war viel zu stark für mich. Problemlos hob mich der Angreifer hoch und trug mich zurück in die Wohnung. Er brachte mich ins Wohnzimmer, wo er mich vorsichtig auf mein Sofa absetzte. Jetzt erst konnte ich den Mann sehen und zu meinen eigenen erschrecken, erkannt ich ihn als Mann aus dem Park wieder. Hinter ihn trat nun ein weiterer, großer kräftiger Mann, der ebenfalls in schwarze Kleidung gehüllt war.

„Bitte bleiben sie ruhig Frau Weidemann, wir müssen mit ihnen reden“, meinte der Angreifer, mit seiner tiefen Stimme, freundlich zu mir.

„Reden, sie sind doch geisteskrank. Erst greifen sie mich an und dann brechen sie in meine Wohnung ein“, schrie ich ihn wütend an. Meine Angst war, einer riesigen Wut gewichen

„Ich habe dir gesagt das die Sache eine schlechte Idee ist Antonio“, mischte sich der zweite Mann ein, der einen russischen Akzent hatte.

„Und wie bitte soll ich es sonst machen,“, fragte dieser Antonio den anderen aufgebracht

„Du hättest diesen verdammten Mist erst gar nicht bauen dürfen“, antwortete der zweite wütend den schwarzhaarigen.

„Darüber rede ich jetzt nicht mit dir“, meinte Antonio nun richtig wütend und ich bildete mir ein das sich seine Augenfarbe zu verändern schien.

„Wolltest du ihr nicht etwas erklären“, kam der andere nun zurück zum Thema und sah mich an. Ungläubig hatte ich den kurzen Schlagabtausch der beiden verfolgt. Da hielten mich diese beiden Idioten in meiner eigenen Wohnung fest und hatte nicht besseres zu tun als sich vor mir zu streiten.

„Na gut, zu aller ersten, es tut mir wirklich sehr Leid was da im Park passiert ist“, meinte Antonio ernst zu mir. „Ich zum zweiten ich muss unbedingt wissen ob du irgendwo auf den Körper ein Mal hast. Eine Mondsichel und dessen inneren sich ein Stern befindet?“

Ich sah ihn nur regungslos an, doch in einen innere rasten meine Gedanken. Woher bitte wusste er von dem seltsamen Muttermal das sich auf meiner linken Brust befand. Ich verstand die ganze Situation immer weniger. Was waren das für durchgedrehte Männer.

„Also ich würde sagen sie weis genau wovon du sprichst und damit hast du dich gewaltig in die Scheiße geritten, Alter“, meinte der Fremde grinsend zu seinem Kumpel.

„Das weis ich selber, es reicht nicht das mein Bruder seine Gefährtin, im Verletzen zustand gebissen hat, ohne zu merken wen er da biss und jetzt muss mir genau dasselbe passieren“, meinte dieser Antonio verzweifelt.

„Liegt anscheinend bei euch in der Familie“, meinte der andere lachend.

„Niko das ist verdammt noch mal absolut nicht witzig“, fuhr Antonio seinen Kumpel wütend an. Nun war ich mir absolut sicher, diese beiden gehörten eindeutig ins Irrenhaus und ich sollte schleunigst zu sehen das ich verschwand. Nur wie sollte ich das bei diesen riesigen Kerlen anstellen. Er jetzt fiel mir ein das ich immer noch das Pfefferspray umklammert hielt. Ich musste nur auf den richtigen Moment warten, um es einzusetzen

„Also ich bin die wohl einige Erklärungen schuldig, Naomi“, begann Antonio und beendete seinen Satz mit einen lauten seufzen. Er verschreckte seine Arme vor der Brust und sah mir in die Augen, dabei hatte ich das Gefühl als könnte er in mein tiefstes innere sehen. Ich fühlt mich plötzlich so nackt, aber gleichzeitig sagte mir irgendetwas unbewusst das von ihn keine Gefahr ausging, doch wollte ich nicht auf dieses Gefühl vertrauen.

„Du bist das was wir eine Stammesgefährtin nennen. Du bist eine der wenigen Frauen, mit der sich das Mitternachtsvolk verbinden kann und nur deines gleichen kann unsere Kinder austragen. Wenn einer von uns das Blut einer Stammesgefährtin trinkt, ist dieser, bis zum tot, einer der beiden, gebunden. Das gleiche ist es wenn ihr unser Blut zu euch nehmt Es verlängert euer Leben und macht euch stärker, gleichzeitig verstärkt es auch euere besondere Gabe“, erklärte er mir mit ernster Miene und wandte keinen Moment seinen Blick ab. Daher entging ihn es auch nicht das ich kurz zusammen zuckte als er von einer besonderen Gabe sprach. Als kleines Kind hatte ich spielerisch entdeckt das ich elektrische Geräte manipulieren konnte, doch hatte ich diese Gabe seid meiner Pubertät nicht mehr genutzt

„Du weist wovon ich rede“, meinte er mit einen leichten grinsen.

„Ich weis nicht was du meinst“, entgegnete ich ihn nur schnippisch, worauf sich nun Niko einmischte.

„Nun was Antonio vergessen hat zu sagen, ist das wir das sind, was ihr normalerweise als Vampire bezeichnet. Wir stammen von den Alten ab, einer außerirdischen Rasse die auf der Erde abgestürzt sind. Sie löschten ganze Dorfer aus, in ihren Blutwann und vergewaltigten unzählige Frauen. Einige, wenige Frauen wurden schwanger und brachten die ersten von uns zur Welt die wir Gen eins nennen“, erklärte Niko mir. Jetzt war es absolut amtlich. Diese beiden mussten dem nächsten Irrenhaus entlaufen sein, nur fragte ich mich verzweifelt wieso sie ausgerechnet zu mir kommen mussten.

„Ich bin mir sicher das das grade sehr viel für dich ist, doch musst du wissen das du in Gefahr bist. Als ich dich und deinen Hund hier her brachte, muss mich einer unserer Feind gesehen haben oder sie sind einfach schon länger hinter dir her. Als wir eines der Verstecke der Rogues aufräumten, fanden wir Aufzeichnung über dich, in denen wirklich alles über dich stand. Du bist in ernster Gefahr“, meinte Antonio.

„Was bitte sind nun schon wieder Rogues“, fragte ich ein wenig ungehalten.

„Das sind Vampire die den Blutrausch verfallen sind. Das einzige an das sie denken können ist der nächste Zug, ähnlich eines Drogenabhängigen“, erklärte Antonio. „Ihre Augen glühen bernsteinfarben und ihre Zähne sind voll ausgefahren. In diesen Zustand greifen sie jeden und alles an. Es gibt kein zurück mehr wenn sie einmal völlig zum Rogues geworden sind, dann gibt es nur noch eine Sache die man für sie tun kann.“

„Ich kann mir vorstellen was ihr mit ihnen macht“, meinte ich schnippisch. „Ihr habt wohl ein wenig zu viele Vampirfilme gesehen.“

„Schön wäre es, wenn wir nur zu viel Filme gesehen hätten“, meinte der schwarzhaarige und in diesen Moment klingelte sein Handy. Er zog es aus der Tasche, warf ein Blick darauf, meinte zu Niko das er bei mir bleiben sollte, hob ab und verließ dann das Zimmer. Ich sah Niko misstrauisch an, der mich nur angrinste.

„Habt ihr eigentlich nicht besseres zu tun als hier in meiner Wohnung rum zu hängen und mir diese hirnrissigen Geschichten zu erzählen“, fragte ich den Kerl schlecht gelaunt.

„Nicht wirklich, um genau zu sein hätten wir eigentlich in unseren Flieger sitzen sollen“, meinte er immer noch grinsend.

„Dann verschwindet einfach“, meinte ich ungehalten, stand auf und stellte mich genau vor ihn. Da er deutlich größer war musste ich zu ihn aufsehen.

„Ich glaube nicht das Antonio dich hier lassen wird, er ist richtig ausgerastet als er diese Akte gefunden hat“, meinte er.

„Ich werde sicher nicht mitkommen, eher tanzt der Teufel mit einen Engel Tango“, entgegnete ich wütend. Erst sah mich nickte mit großen Augen an und fing dann an laut zu lachen.

„Du bist wirklich witzig“, meinte er, was mich richtig wütend machte. Jetzt sah ich meine Chance, da er abgelenkt war. Schnell hob ich die Hand mit dem Pfefferspray und sprühte es ihn mitten ins Gesicht. Laut schrie er auf und stolperte vor mir zurück. Ich wartete nicht auf eine weitere Reaktion sondern rannte so schnell ich konnte zur Haustüre. Ohne mich um zudrehten, stürmte ich die Treppe hinunter. Panisch rannte ich auf die Straße und blieb erst einige Straßen entfernt wieder stehen, um wieder zu Atem zu kommen.

Was sollte ich jetzt tun. Diese Irren hatten mich bis nach Hause verfolgt und wer weis was sie nun tun würden. Ich beschloss mir bei Andreas Hilfe zu holen, doch ich kam nicht weit.

„Du glaubst doch nicht in ernst das du vor uns abhauen kannst“, hörte ich hinter mir eine bekannte Stimme. Erschrocken drehte ich mich um und sah die beiden keine zwei mir entfernt stehe. Ohne das ich sah wie er sich bewegte, stand Antonio plötzlich vor mir.

„Es tut mir leid, aber du musst mit uns kommen“, hörte ich ihn sagen. Im nächsten Moment spürte ich einen Schlag in den Nacken und mir wurde schwarz vor Augen.

Entführung

Laute Motorengeräusche weckten mich. Als mir die Geschehnisse des vergangenen Tages wieder einfielen, riss ich augenblicklich die Augen auf und sah mich panisch um. Ich befand mich in einem Flugzeug, das nicht besonders groß war. In ihn fanden etwa zehn Leute platz.

„Wieder wach, kleines“, hörte ich eine Stimme hinter mir fragen, worauf ich mich erschrocken umdrehte und Niko genau in die Augen sah. Im nächsten Moment sah ich mich suchend um und fand das Objekt meiner Wut, drei Reihen von mir entfernt sitzen. Antonio sah abwesend aus dem Fester und schien mit seinen Gedanken weitet weg zu sein.

„Ich reiß diesen Scheißkerl den Arsch auf das ein Zug rein passt“, fing ich wütend an zu fluchen, sprang auf und stürmte auf Antonio zu. Doch bevor ich ihn erreichen konnte wurde ich plötzlich von hinten gepackt und fest gehalten. Iin diesen Augenblick durchdrang ein dunkles Knurren das Flugzeug, das mich zu Antonio sehen ließ. Mit finsteren Blick sah er zu uns und das Knurren schien deutlich von ihn zu kommen.

„Ganz ruhig Kumpel, sie ist nur grade Scheiß wütend auf dich“, meinte Niko ernst und ließ mich plötzlich los. Ohne nach zudenken stürmte ich wieder auf Antonio zu, vergaß meine gute Kinderstube, machte die Faust und donnerte sie ihn mitten ins Gesicht. Sein Kopf fiel durch meinen Schlag in seinen Nacken und als er mich an sah, lief ihn Blut aus der Nase. Wieder fing er an zu knurren, stand auf und baute sich bedrohlich vor mir auf. Ich sah es aber gar nicht ein klein beizugeben. Erst griff dieser Kerl mich an, brach dann in meine Wohnung ein und nun entführte er mich auch noch, was weis ich wohin.

„Du arrogantes Arschloch, was glaubst eigentlich wer du bist“, schrie ich ihn außer mir an.

„Ihr beiden solltet euch beruhigen“, versuchte Niko zu schlichten, doch ich wollte mich nicht beruhigen und Antonio schien sich auch nicht einfach beruhigen zu wohlen. Meine Wut stieg nur noch mehr, als ich diesen schwarzhaarigen Kerl vor mir ansah, sich keiner Schuld bewusst. Plötzlich fing die Maschine an zu ruckeln, so heftig das ich stolperte und auf den nächsten Sitz fiel. Aus dem Cockpit hörte man einige Warnsignale aufschreien und man hörte wie die Motoren der Maschine anfingen zu stocken.

„Naomi du musst dich beruhigen, sonst werden wir noch abstürzen,“ sagte nun Antonio ernst, mit seiner tiefen Stimme. Ein leises Knurren schwang immer noch in seiner Stimme mit, als er mich ansprach.

„Ich soll mich beruhigen... beruhigen... DU HAST MICH ENTFÜHRT“, schrie ich ihn zornig an und im nächsten Moment hörte ich wie einer der Motoren nun ganz ausfiel.

„Verdammt, wir werden abstürzen“, hörte ich Niko fluchen.

„Wir können die Sache gerne klären wenn wir am Boden sind, doch jetzt musst du dich beruhigen, sonst werden wir keine Chance mehr bekommen“, fuhr Antonio mich eindringlich an. Ich wusste nicht wieso, aber trotz seiner Worte wollte ich mich nicht beruhigen. Plötzlich hörte ich seine Stimme in meinen Kopf, die mir sagte ich solle Schlafen. Irritiert sah ich zu ihn auf, doch obwohl ich seine Worte in meinen Kopf hörte, bewegten sich seine Lippen nicht. Plötzlich spürte ich wie ich immer müder wurde, um so häufiger ich seine Worte in meinem Kopf hörte. Schließlich fiel ich in einen tiefen traumlosen Schlaf. Wieder wurde ich gegen meinen Willen ausgeschaltet.
 

Erneut weckten mich ein lautes Geräusche. Dieses Mal waren es laute Stimmen, die sich nicht grade friedlich unterhielten. Mit rasenden Klopfschmerzen setzte ich mich langsam auf, hielt mir den Kopf und sah mich unsicher um. Ich lag in einen schwarz bezogenes Satinbett. Der Raum war schlicht aber stilvoll eingerichtet. Außer dem Bett gab es nur noch ein großen schwarzen Kleiderschrank und einen Nachttisch, mit Lampe, neben dem Bett. Die Wände waren in einen sanften Gelbton gestrichen und an den Wänden hingen einige sehr schöne Bilder. Es waren Landschafbilder in Sonnenuntergängen. In den Raum gab es zwei Türen und hinter einer konnte sie zwei Stimmen ausmachen. Eine von ihnen erkannte sie als Antonio, doch die zweite war ihr gänzlich fremd. Langsam schwang ich die Beine aus dem Bett. Schwindel empfing mich, der erst nach einigen Minuten aufhörte, weswegen ich sehr langsam aufstand. Irgendjemand hatte mir meine Schuhe und meine Jacke ausgezogen, so das ich nur noch meine Anzughose und meine Bluse trug.

Mit leicht zitternden Beinen ging ich zu der Türe, hinter der ich die Stimme ausmachen konnte. Unsicher legte ich die Hand auf die Klinke, drückte sie hinunter und genau in diesen Moment erstarben die Stimmen. Schwungvoll zog ich die Türe auf und sichtbar wurde ein schlichtes, aber stilvolles, schwarz gehaltenes Wohnzimmer. In dessen Mitte standen Antonio und ein fremder Mann, der noch größer als dieser war.

„Naomi,“ sagte Antonio überrascht und sah mich mit einen nachdenklichen Blick an.

„Das ist also deine Gefährtin“; meinte der Fremde und kam mit schnellen raumgreifenden Schritten auf mich zu. Ohne es zu wohlen wisch ich instinktiv einen Schritt vor ihn zurück und sah zu ihn auf. In seinen Augen lag etwas Wildes und seine ganze Körperhalten vermittelten Autorität, aber auch Gefahr. Ich musste diesen Mann nicht erst kennenlernen um zu wissen, das man sich mit diesen besser nicht anlegen sollte.

„Ich bin nicht seine Gefährtin“, meinte ich leicht unsicher zu dem Mann und es fiel mir schwer mich unter seinen Blick nicht klein zu machen.

„Ihren Unwillen haben sie im Flugzeug deutlich zur Geltung gebracht, Naomi. Doch sie sollten sich bewusstwerden das sie nicht mehr in ihr altes Leben zurückkönnen. Sollten die Rogues oder Lakaien sie finden, sind nicht nur sie in Gefahr, sondern auf Antonio, sowie der Orden“, entgegnete der Fremde mit kalter Stimme.

„Wenn mir Gefahr droht dann nur von diesen Lackaffen, da“, sagte ich wütend und zeigte dabei auf Antonio, der mich sofort wieder wütend anfunkelte.

„Man berichtete mir bereits von ihrer Sturheit und ihrem Temperament“, meinte der Kerl vor mir mit einen Anflug eines Lächelns.

„Lucan, lass mich mit ihr alleine“, meinte plötzlich Antonio mit unterdrückter Wut. Verwundert sah ich zu ihn und fragte mich wieso er nun schon wieder so wütend geworden war. Das ich ihn ständig beleidigte tat diesen sicher keinen Abbruch, doch irgendetwas sagte mir das es nicht nur das war.

„Regel das hier. Ich will euch in einer Stunde im Techniklabor sehen“, kam es im Befehlston von Lucan. Er warf mir noch einem undefinierbaren Blick zu wandte sich dann ab und erließ dann das Wohnzimmer durch eine weitere Türe. Kaum das er das Wohnzimmer verlassen hatte, kam Antonio raubtierhaft auf mich zu und ich wisch vor ihn zurück, bis ich mit den Rücken gegen eine Wand stieß. Sofort versperrt er mir mit seinen Augen jeglichen Fluchtweg, in dem er sich mit beiden Armen, neben meinen Kopf, an der Wand abstützte.

„Jetzt hör mir genau zu! Ich bin auch nicht glücklich über diese Situation, aber du kannst von Glück reden das ich in dein Leben getreten bin. Den ohne mich, ohne den Orden würde ein schlimmes Schicksal auf dich warten“, sagte er nun mit rauer tiefer Stimme. Ich konnte ihn ansehen das er gewaltig mit sich kämpfen musste um ruhig zu bleiben. „Irgendwie haben sie herausgefunden was deine Gabe ist und sie haben Mittel und Wege, um Stammesgefährtinnen für dich zu nutzen.“

„Ach jetzt soll ich dir auch noch dankbar dafür sein, das du mich angegriffen hast und mein Leben zerstörst“, schrie ich ihn wütend an, obwohl er direkt vor mir stand. Ich könnte seinen Atem auf meinem Gesicht spüren und ich roch seinen wundervollen Duft, der ihn einhüllte. Es war ein schwer, aber gleichzeitig süßlicher Geruch, der mich an einen Tannenwald, im Spätsommer erinnerte. Erst jetzt gestand ich mir selber das er verdammt gut aussah und hätten wir uns anders kennengelernt, hätte ich sicher mit ihn geflirtet.

„Jetzt hör mir einmal genau zu. Du wirst hier bleiben bis es einigermaßen sicher für dich da draußen sind, dann kannst du von mir aus zurück und siehst mich nie wieder“, meinte er leise.

„Aber dieser Lucan meinte doch ich wäre deine Gefährtin“, sagte ich unsicher zu ihn.

„Das ist nicht richtig. Dadurch das ich dein Blut getrunken habe bin ich nun an dich gebunden, aber umgekehrt ist es nicht so, den du hast mein Blut nicht getrunken“, meinte er.

„Aber was ist dann mit dir“, fragte ich ihn unsicher und bereute meine Frage, kaum das ich sie ausgesprochen hatte.

„Das hat dich nicht zu interessieren“, fuhr er mich an, drehte sich schnell von mir weg und brachte einige Meter zwischen uns. Unsicher sah ich ihn an und ging langsam auf ihn zu.

„Was ist mit dir wenn ich zurück gehe“, fragte ich ihn wieder und ging auf ihn zu. Wenn ich davon ausging das er die ganze Zeit die Wahrheit gesagt hatte, was im Moment danach aussah, hatte ich ihn nicht ganz fair behandelt. Sicher er hatte mich im Park angegriffen und Ricko verletzt, doch anstatt uns dort liegen zu lassen, hatte er uns in meine Wohnung gebracht. Und wieso sollte er mich anlügen, was hatte er davon, gar nicht meiner Meinung nach.

„Wenn du es genau wissen willst ich werde dich immer spüren und es wird so lange du lebst keine andere Frau als dich für mich geben“, fuhr er mich wütend an und drehte sich wieder zu mich um.

„Okay, ich schlage einen Waffenstillstand vor. Es bringt keinen von uns beiden etwas wenn wir uns gegenseitig zerfleischen“, sagte ich seufzend. „Wir sehen einfach erst einmal was die Zukunft bringt und reden dann weiter.“

„Von mir aus“, sagte er überrascht.

„Na gut, dann sollten wir zu Lucan gehen, nicht das der Kerl noch ungeduldig wird“, meinte ich grinsend zu ihn und nun musste er selber grinsen.

„Tust du mir einen gefallen“; fragte er mich plötzlich mit einem überbreiten grinsen.

„Kommt drauf an was du möchtest“, antwortete ich ihn.

„Du kannst doch Computer manipulieren. Kannst du da vielleicht etwas machen, ich würde zu gerne Gideons verzweifeltes Gesicht sehen“, meinte er amüsiert.

„Ich kann es dir nicht versprechen, da ich meine Fähigkeiten schon lange nicht bewusst genutzt habe, aber ich werde es versuchen“, erwiderte ich. „Sie es als Wiedergutmachung für die blutige Nase.“

„Erinnere mich nicht dran“, sagte er zähneknirschend, ging zur Tür, öffnete sie und hielt sie für mich auf. Ich ging hindurch und er folgte mir kurz darauf.

„Was ist? Habe ich etwa deinen Stolz angekratzt“, fragte ich ihn grinsend.

„Das kannst du laut sagen. In meinen ganzen Leben ist noch nie jemand so glimpflich davon gekommen wie du, wenn er mich schlug“, antwortete er mir, während wir nebeneinander über die Flure gingen, die einen Labyrinth glichen.

„Du musst mich aber auch verstehen, ich war echt wütend auf dich“, entgegnete ich ihn.

„Ist ja gut wir haben uns wirklich nicht ganz geschickt verhalten“, seufzte er.

„Das ist echt noch milde ausgedrückt“, sagte ich zu ihn. Den Rest des Weges schwiegen wir, bis wir durch eine Glastüre ging, hinter der sich ein großer Raum befand. In der Mitte stand ein großer Tisch, mit einigen Stühlen standen und auch einige Computer mit Monitoren. Viele der Stühle war besetzt und vor dem Computer stand ein Kerl mit blonden Haaren, einer Sonnenbrille auf der Nase und einen freundlichen grinsen. An dem Tisch saßen Niko und Lucan, aber auch drei andere Männer. Alle waren sie durchtrainiert.

„Also Niko und Lucan hast du ja schon kennen gelernt. Das da ist mein Bruder Dante, dieser eiskalte Kerl ist Tegan, der am PC ist Gideon und das ist Harvard“, stellte mir Antonio die Männer vor.

„Harvard, das ist doch sicher nicht sein richtiger Name, sieht ihr ihn etwa auf weil er schlauer ist, als die meisten von euch“, fragte ich ihn grinsend.

„Wie ich sehe, kennt sie dich schon sehr gut Toni“, meinte Dante lachend.

„Klappe Gigolo“, meinte ich nur zu ihn, was wiederum die anderen bis auf Tegan und Lucan zum Lachen brachten.

„Ich sagte dir doch das sie schlagfertig ist“, meinte Niko. Plötzlich fing Gideon laut an zu fluchen den seine Bildschirme wurden erst schwarz und dann erschien eine Comicfigur auf den mittleren Bildschirm der ihn die Zunge herausstreckte und dann frech grinste.

Neben mir fing Antonio laut an zu lachen und kringelte sich im nächsten Moment auf dem Boden.

„Sorry Gideon, ich hatte es ihn versprochen, als Wiedergutmachung“, meinte ich zu den blonden Kerl und machte alles wieder rückgängig. Er sah sehr erleichtert aus, sah mich aber auch misstrauisch an.

„Wie ich sehe versucht ihr beide euch nicht mehr gegenseitig umzubringen“, meinte Lucan.

„Haben das Kriegsbeil vorerst einmal wieder vergraben“, entgegnete ich ihn, während sich Antonio langsam wieder beruhigte.

„Haltet mich aber beim nächsten Mal da raus“, meinte Niko grinsend.

„Wenn du willst ja ich dir auch einfach mal so etwas ist Gesicht sprühen“, sagte ich mit verschreckten Armen zu ihn.

„Danke verzichte“, meinte er.

„Wie können sie Elektrogeräte beeinflussen und wie weit ist ihre Reichweite“, mischte sich nun Lucan ein.

„Keine Ahnung“, meinte ich nur tonlos zu ihn, den ich wusste es wirklich nicht. Ich wusste nur das ich es könnte und hatte noch nie versucht Geräte zu beeinflussen die weiter von mir entfernt sind. Um ehrlich zu sein hatte ich Angst vor meinen Fähigkeiten und ich hatte Angst davor, für was man mich halten würden, wenn man genau über mich Bescheid wüsste.

Verlust

„Hey kleines stimmt etwas nicht“, sprach Antonio mich vorsichtig an, als ich nach fünf Minuten immer noch keinen Ton gesagt.

„Nein, alles in Ordnung“, entgegnete ich ihn leise und sah zu ihn auf.

„Also ich warte“, kam es ungeduldig von Lucan.

„Dann warte doch bis du schwarz wirst“, fuhr ich ihn an und sah ihn mit einen trotzigen Blick an.

„Das war keine Bitte“, meinte der Kerl wütend und ich hatte den starken Eindruck das man nicht besonders oft nicht nach seiner Pfeife tanzte.

„Ach wirklich, wusste ich gar nicht“, pampte ich ihn an. „Ich bin keiner deiner Hampelmänner hier, die noch nachfragen wie hoch sie springen sollen, wenn du ihnen den Befehl dazu gibst.“

Wütend fing der Kerl nun mich an zu knurren, stand auf und ging auf mich zu, bis er dicht vor mir stehen blieb.

„Wow, langsam großer, bin nicht so dafür mit Fremden zu kuscheln“; meinte ich frech. Typisch ich, wenn ich richtig wütend wurde, konnte ich meine große Klappe nicht mehr halten und diese war um einiges schneller als mein gesunder Menschenverstand. Aber vor allen vergaß ich meine sonst so guten Manieren, die ich für meine Arbeit brauchte.

Lucan wurde nur noch wütender und ich dachte mir das seine Augen irgendwie anfingen zu leuchten. Plötzlich zog Antonio mich hinter sich.

„Lucan lass ihr bitte ein wenig Zeit, in den vergangenen drei Tagen ist nicht grade wenig passiert mit dem sie erst einmal klar kommen muss“, mischte sich der schwarzhaarige nun schlichtend ein.

„Hey ich kann selber für mich sprechen“, beschwerte ich mich augenblicklich.

„Du bist jetzt leise“, fuhr er mich an, drehte sich zu mir um und packte mich nicht grade sanft am Oberarm.

„Los lassen“, sagte ich kalt und sah ihn dabei warnend an, doch er ließ mich nicht los. In Gedanken dankte ich Andreas noch einmal das er mir einen Selbstverteidigungskurs zu meinem letzten Geburtstags geschenkt hatte. Im nächsten Moment schnellte ich meinen Handballen nach oben, rammte ihn diesen gegen das Kinn so das sein Kopf in den Nacken flog, da er nicht damit gerechnet hatte. Instinktiv ließ er mich los und stolperte zurück. Von Niko und Dante kamen ein leises pfeifen.

Als Antonio mich wieder ansah, fing er wieder an zu knurren und er funkelte mich wieder wütend an.

„Das Kriegsbeil war ja lange unter der Erde“, meinte Dante grinsend.

„Leise auf den billigen Plätzen“, fuhr ich ihn an, was ihn aber nur wieder zum Lachen brachte.

„Ich weis nicht ob du mutig oder einfach nur dumm bist“, sagte nun Antonio wütend zu mir.

„Eine ungesunde Mischung aus beiden, würde ich sagen“, entgegnete ich ihn trotzig.

„Ich würde sagen die Dummheit überwiegt“, kam es ganz leise von diesen Tegan und ich funkelte ihn wütend an, doch sein kalter Blick jagte mir einen heiden Respekt ein, weswegen ich mich nicht traute etwas Bissiges zu sagen.

„Beruhigt“, fragte nun Dante grinsend, doch dieses Mal blieb ich stumm. Ich sollte mir wirklich mehr bewusst werden vor wem ich hier stand. Vor mir standen und saßen sieben, muskelbepackte Kerle die mich alle überragten, aber vor allen waren sie Vampire. Ich sollte wirklich mehr als einen Gang zurück schalten, ich war mir sicher das sie gefährlich waren. Zwar war ich mir auch bewusst das sie mir sicher nicht tun würden, doch ich musste mein Glück ja nicht herausfordern, allerdings wusste ich trotz aller Wut auch irgendwie das Antonio mir die Wahrheit gesagt hatte und er mich wirklich auf seine seltsame Art beschützen wollte, nur fragte ich mich immer noch wieso. Schließlich war ich doch eine Fremde für ihn und wenn ich nicht mehr wäre, wäre er wieder frei. Er könnte seine Dummheit einfach vergessen und weiterleben wie zuvor.

„Also, da sie sich wieder beruhigt hatte, bekomme ich meine Antwort“, fragte Lucan, wieder mit einer tonlosen Stimme. Seufzend ließ ich die Schultern hängen und sah ihn an.

„Ich habe bis auf eben meine Fähigkeit seid meiner Teenager zeit nicht mehr benutzt und ich kann ihnen nicht sagen wie groß meine Reichweite ist. Ich habe die Fähigkeiten meisten nur genutzt um andere zu Ärgern oder um mich aus Probleme herauszumanövrieren“, erklärte ich dem Kerl.

„Was für einen Beruf üben sie aus“, fragte er mich, wobei mir etwas in meinen inneren sagte das er so schon sehr gut über mich Bescheid wusste.

„Ich habe vor etwa drei Jahren eine Firma gegründet, wir organisieren Feste und Konzerte“, sagte ich zu ihn.

„Schwer zu glauben, nach diesem Auftritt“, meinte Tegan kalt.

„Jetzt hören sie mir einmal genau zu, ich bin genauso wenig gerne hier, wie sie mich hier haben wohlen. Und um genau zu sein sollte ich eigentlich in diesen Moment ein Stadtfest eröffnen, für das ich anderthalb Jahre gearbeitet habe,“ entgegnete ich ihn und war selbst erstand das ich auf einmal deutlich ruhiger war. „Ich kann durchaus berufliches, von privaten trennen. Ich liebe meinen Job und ich weis wie ich arbeiten muss um meine Arbeit gut zu machen.“

Plötzlich sah Antonio der schräg vor mir stand, bekümmert auf den Boden und meine unbedachten Worte tat mir etwas leid. Ich hatte einiges gesagt was nicht besonders nett war, seit ich diesen Mann kannte. Ich wusste zwar noch sehr wenig über ihn und sein Volk, doch wusste ich das ihn all das sehr leid tat.

Mit zwei Schritten stand ich vor ihn, beugte mich etwas nach vorne, um ihn in die Augen sehen zu können.

„Antonio, hey! Ich will nicht das du dir vorwürfe machst. Ich versteh zwar immer noch nicht alles, aber ich weis irgendwie das du wirklich ein guter Kerl bist. Du hast mich an diesen Abend nach Hause gebracht, anstatt mich im Park liegen zu bleiben und du hast dir Sorgen gemacht als diese Akte gefunden hast“, sagte ich ganz leise, in der Hoffnung das nur er mich hörte. „Ich war nicht ganz fair zu dir und das tut mir wirklich leid.“

„Naomi“, sagte er überrascht und sah mir in die Augen. Ich erwiderte seinen Blick und versank regelrecht in seinen Augen. Ich schreckte erst wieder auf, als ich ein Räuspern hörte und wurde augenblicklich knallrot

„Antonio wird ihnen alles zeigen, auch ihr Zimmer und ich bitte sie unsere technischen Anlagen in Ruhe zu lassen“, meinte Lucan, worauf ich nur wortlos nickte. Kurz darauf folgte ich Antonio schweigend, der mir alles zeigte. Sie hatten wirklich alles, eine große Küche, eine Bibliothek, einen großen Trainingsraum, in den es wirklich alles gab was man sich nur denken konnte und sie hatten sogar eine gut eingerichtete Krankenstation.

„Es gibt auch noch drei weiter Stammesgefährtinnen, außer dir hier. Gabriel, Lucans Gefährtin, Tess Dantes Gefährtin und Savanna Gideons Gefährtin“, erklärte Antonio, als er mir mein modern eingerichtetes Quartier zeigte, das sich genau neben seinem befand.

„Ich weis nicht ob ich sie für ihre Männer beglückwünschen soll oder bemitleiden“, meinte ich grinsend zu ihn, worauf er anfing zu lachen.

„Sie sind schon in Ordnung, aber wir sind immerhin Krieger, das solltest du nicht vergessen. Manchmal wirken wir etwas grob, aber wir meinen es nicht so“, meinte er freundlich zu mir und setzte sich neben mir auf die Couch.

„Nehme ich richtig an wenn ich vermute das ihr einen Krieg mit diesen Rogue austragt“, sagte er, weswegen er mich erst verwundert ansah doch dann zu grinsen anfing.

„Du ist scharfsinnig und du hast recht auch wenn das nur die Oberfläche ist. Es gibt noch einiges anderes, aber das hat noch Zeit, du hast heute schon genug erfahren was du erst einmal verdauen musst“, meinte er freundlich.

„Stimmt schon und ich kann es immer noch nicht so recht glauben“, sagte ich leise und sah auf meine Hand, die verschränkt in meinen Schoss lagen.

„Möchtest du vielleicht mit den anderen Frauen reden. Sie waren einmal in derselben Situation wie du und können dir vielleicht helfen“, schlug er hilfsbereit vor.

„Nicht mehr heute“, sagte ich leise.

„Möchtest du schlafen gehen“, fragte er mich und war schon im Begriff aufzustehen, als ich er nickte, bevor ich den Kopf schüttelte.

„Ich bin zwar müde, aber ich fühle mich so überfordert, wie ein kleines Kind, das ich Angst davor habe alleine zu sein“, sagte ich leise zu ihn und schämte mich ein wenig für mein Geständnis. So hatte ich mich nicht mehr seid dem Tod meiner Eltern gefüllt. Damals war Andreas da gewesen wenn es mir schlecht ging, da meine Tante fasst nie zu Hause war. Aber nun saß ich irgendwo, an einem mir unbekannten Ort, bei Leuten die mir fremd waren.

„Soll ich hier bleiben bist du eingeschlafen bist“, fragte er mich worauf ich ihn mit großen Augen ansah. Wieso gab er sich so viel Mühe mit mir, wo ich ihn doch fasst nur angeschrienen und beleidigt hatte.

„Du hast doch sicher besseres zu tun als hier bei mir zu hocken“, antwortete ich ihn leise.

„Ich bin für heute freigestellt, also nein ich habe nicht besseres zu tun und ich möchte wirklich sehr gerne noch etwas hier bleiben“, sagte er freundlich.

„Wieso machst du das? Ich war nicht grade nett zu dir und trotzdem kümmerst du dich um mich“, kam es leise von mir, doch ich wagte es nicht ihn anzusehen. „Wenn diese Leute mich in die Finger bekommen würden, würde es dir doch in die Hand spielen. Du wärst mich los und wärst wieder frei.“

„Sag so etwas nicht“; fuhr er mich scharf an. „Du bist eine Stammesgefährtinn und wir Stammesvampire verehren euch, für das was ihr seid. Das ich mich unbedacht an dich gebunden habe, hätte nicht passieren dürfen, aber es ist nun einmal passiert. Ich weis nicht ob es die Verbindung ist, doch möchte ich dich vor allen gefahren beschützen, auch wenn ich mittlerweile den Eindruck habe das ich dich teilweise vor dir selber schützen muss.“

„Ich versteh dich einfach nicht Antonio“, sagte ich leise und sah ihn nun wieder an

„Ich versteh mich ja selber nicht mehr“, seufzte er in der gleichen Lautstärke und strich sich seine schwarzen Haare zurück, die ihn ins Gesicht gefallen war. Sie sahen so herrlich weich aus. Kurz dachte ich nach lehnte mich dann zu ihn, streckte die Hand aus und strich ihn vorsichtig durch einer der Haarsträhnen. Sie waren wirklich so weich und seidig wie sie aussahen. Erstaunt über meine Berührung sah er mich mit großen Augen an.

Je wurde diese intime Situation unterbrochen als jemand gegen die Tür hämmerte, als würde er sie einschlagen wohlen. Antonio stand mit einen leisen knurren auf, ging zur Türe und riss sie schwungvoll auf. Vor ihn stand sein Bruder und er hatte einen seltsamen undefinierbaren Gesichtsausbruch.

„Ihr zwei sollt sofort ins Techniklabor kommen, es ist wichtig“, sagte Dante mit einer seltsamen Stimme. Aus irgendeinen Grund ließ sie meine Alarmglocke aufschreien, weswegen ich schnell aufstand und zu den beiden ging. Ohne ein Wort zu sagen gingen wir drei mit eiligen Schritten zum Techniklabor, traten ein und sahen dort Lucan und Gideon.

„Was ist los“, fragte Antonio ungeduldig.

„Naomi, in was für ein Verhältnis stehen sie zu Andreas Dörfler“, fragte mich Lucan, ohne auf Antonio zu achten. Verwundert sah ich ihn an.

„Ich bin zwar nicht verwandt, aber er ist für mich ein großer Bruder“, antwortete ich ihn irritiert und sah ihn verständnislos an als sein Blick bekümmert wurde.

„Unsere Feinde scheinen sie schon lange zu beobachten und über ihr plötzliches verschwinden sind sie nicht grade begeistert. Sie scheinen sie in ihrem näheren Umfeld gesucht zu haben“, meinte Lucan und ich sah ihn an, das ihn die nächsten Worte extrem schwer fielen. „Sie sind in die Praxis ihres Freundes eingebrochen. Nach unseren Informationen ist die gesamte Praxis abgebrannt und von Andreas Dörfler fehlt jede Spur. Wir müssen nach den jetzigen Informationen davon ausgehen, das er Tot ist!“

Fassungslos sah ich ihn an. Immer wieder wiederholte ich in Gedanken seinen Worten und wollte sie einfach nicht verstehen. Es durfte nicht sein, nicht er. Er war das einzige was mir von meine Familie geblieben. Wieder war meine Familie wegen mir gestorben. Wieso mussten immer sie gehen und ich musste weiterleben, leben mit dieser Schuld.

Heftig fing ich an zu zittern und sah den schwarzhaarigen, einfach nur fassungslos an. Ich hörte wie mich jemand besorgt ansprach. Leicht spürte ich eine Hand auf meine Schulter. Es war so als würde diese leichte Berührung in mir einen Schalter umlegen. Schuld, trauen und Wut, überfluteten mein inneres. Mit einen lauten Schrei, der Verzweiflung und das Entsetzten, gaben meine Beine nach. Ich spürte wie mich jemand festhielt und langsam mit mir zusammen auf den Knien zu Boden sank. Als mein Schrei verstummte, erfasst mich ein Weinkrampf. Ich konnte es nicht verhindern, aber ich wollte es auch nicht.

„Naomi“, hörte ich Antonios besorgte Stimme nahe an meinem Ohr.

„Es ist wieder passiert“, schluchzte ich leise. „Wieder... ich bin daran schuld!“

„Nein Naomi, es ist nicht deine Schuld“, hörte ich ihn sagen, doch ich glaubte ihn kein Wort. Ich weinte nur noch mehr, fing an zu hyperventilieren und klammerte mich verzweifelt, nach halt suchen an ihn. Ich spürte wie er mich umarmte und anfing tröstend meinen Rücken zu streicheln, doch es half nicht. Es tat weh, so entsetzlich weh.

Plötzlich legte er seine Hand auf meine Augen und ich hörte wieder seine Stimme in meinen Kopf. Kurz darauf umfing mich wieder die Dunkelheit, doch diesem Mal war ich dankbar dafür, ich wollte nichts mehr fühlen, nicht mehr diesen Schmerz und diese Schuld fühlen müssen, selbst wenn es nur für kurze Zeit war.
 

Wie durch dicke Watte hörte ich Stimmen, die sich unterhielten, als ich langsam wach wurde, doch ich hielt die Augen geschlossen. Ich spürte das eine Person nah bei mir saß, während ich auf etwas weichen lag. Auch über mir lag etwas weiches warmes, weswegen ich mir sicher war das ich in einem Bett lag.

„Was denkst du wann sie aufwacht“, hörte ich eine weibliche Stimme besorgt fragen.

„Ich weis es nicht“, hörte ich Antonio neben mir sagen und ich spürte wie jemand sanft über meine Wange strich.

„Was hat sie nur erlebt, ich hatte den Eindruck das es nicht das erst Mal war das sie jemand verliert“, hörte ich Dante besorgt sagen. „Meinst du es hat etwas damit zu tun das Gideon nur Informationen, bis zu ihren fünfzehnten Lebensjahr finden kann?“

„Vermutlich“, sagte Antonio nur und ich beschloss mich nicht mehr schlafend zu stellen. Langsam schlug ich die Augen auf und sah direkt in seine besorgten Augen.

„Naomi“, sagte er mit einen erleichterten Tonfall und half mir mich auf zu setzten. Aus irgendeinen Grunde fühlte ich mich seltsam schwach und zittrig. Unsicher sah ich mich um und sah Dante, sowie eine Frau vor dem Bett stehen. Auch war ich mir sicher das, das nicht das Schlafzimmer, in meinem Quartier war.

„Hallo ich bin Tess“, sagte die Frau, als sie merkte das ich sie anstarrte, doch reagierte nicht darauf. Ich wandte nur den Blick aus, schlug die Decke zurück und krabbelte wie ferngesteuert aus dem Bett. Mit schlurfenden Schritten, ging ich auf eine Türe zu, hinter der sich bei meinem Quartier das Badezimmer befand. Auch hier war es so. Ich trat hinein, mir die besorgten Blicke der anderen bewusst und schloss hinter mir die Türe. Kurz sah ich mich in den Raum um, ließ mich dann an der Türe zu Boden sinken, zog sie Beine bis an meine Brust, um schlang sie mit meinen Armen und lehnte meine Stirn an meine Knie. Leise fing ich wieder an zu weinen. Ich wollte diesen Schmerz nicht mehr spüren.

Nach einer ganzen Zeit hörte ich ein sanftes Klopfen und ich hörte wie Tess etwas fragte. Ich hörte zwar ihre Worte, doch ich wollte gar nicht wissen was sie sagte. Das einzige was ich wollte war allein sein, allein sein mit meinen Schmerz.

Schmerzen

Nach einer gefühlten Ewigkeit stand ich von der Türe auf und sah mich in dem Badezimmer um. Schlagartig blieb mein Blick an einer Rasierklinge auf einem Regal neben dem Waschbecken hängen. Diese Klinge zog mich regelrecht in den Bann. Langsam ging ich das Regal zu und streckte wie hypnotisiert meine Hand nach der Klinge aus. Ich nahm sie in die Hand und sah sie fasziniert an. Eine ganze Zeit sah ich sie einfach nur an und dann tat ich es ohne groß nachzudenken. Ich setzte sie an mein Handgelenk an, drückte und fühlte den Schmerz. Irgendwie fühlte es sich erlösend an, den es lenkte mich von meinem Schmerz in meinem Inneren ab. Mit einen sanften drück zog ich es langsam vom Handgelenk, bis zum Ellenbogen. Regungslos sah ich zu wie mein roter Lebenssaft meinen Arm hinab floss und fasst lautlos zu Boden fiel.

Plötzlich hörte ich ein heftiges Rütteln an der Türe und ich hörte Antonio, wie er laut meinen Namen rief. Ich sah zur Türe, ließ mich an der Wand, der Dusche hinab auf den Boden sinken und sah zu wie das Blut sich neben mir auf den Boden floss. Ohne Vorwarnung flog die Türe, mit einen lauten krachen aus den Angeln. Langsam sah ich auf und sah in Antonios vor Schreck, versteinertes Gesicht. Er starrte mich einfach nur an, bevor er zu mir stürzte. Er fiel neben mir auf die Knie, packte meinen Arm und versuchte verzweifelt die Wunde durch abdrücken vom bluten abzuhalten.

„Naomi wieso“, fragte er mich verzweifelt und sah mich verzweifelt an, doch ich schwieg. Mit einen leisen fluchen nahm er eine blutverschmierte Hand von meinen Arm, nestelte an seiner Hose herum und zog schließlich sein Handy aus einer Tasche. Seine Hand zitterte und es dauerte einen Moment bis er es an sein Ohr hob. Das ganze sah ich mir regungslos an.

„Dante, komm sofort mit Tess zurück. Sie hat sich den ganzen Unterarm aufgeschlitzt“, hörte ich Antonio mit angespannter Stimme sagen. Er wirkte angespannt und seine Augen waren plötzlich bernsteinfarben

Keine drei Minuten später hörte ich laute Schritte.

„Im Bad“, rief der schwarzhaarige vor mir panisch. Im nächsten Moment kamen Dante und Tess ins Badezimmer gestürmt. Von Dante kam es scharfes zischen und auch seine Augenfarbe veränderte sich zu bernsteinfarben und ich sah wie sich seine Eckzähne verlängerten. Da ich zu ihn sah, bekam ich erst mit das Tess zu mir gestürmt war und sich neben mir kniete als sie meinen Arm berührte. Unbeteiligt sah ich sie an, sah auf und sah in ihr entsetztes und besorgtes Gesicht.

„Dante gib mir ein Handtuch, wir müssen sie schnell auf die Krankenstation bringen, ich muss die Wunde schnell nähen bevor sie noch mehr Blut verliert“, sagte Tess panisch Sofort reagierte ihr Mann, reichte ihr ein Handtuch, das sie fest auf meinen Arm drückte. Kaum hatte sie es getan, wurde ich von Antonio hoch gehoben, während sie immer noch auf meine Wunde drückte. Ich schloss teilnahmslos meine Augen, lehnte einen Kopf an seine Schulter und spürte wie er eilig los ging. Leicht dämmerte ich weg, würde aber wieder wacher als man mich auf etwas legte, doch ich hielt die Augen weiterhin geschlossen.

„Kannst du sie nicht heilen“, hörte ich Antonios verzweifelt klingende Stimme.

„Seid dem ich schwanger bin kann ich nicht mehr heilen“, hörte ich Tess sagen, verstand ihr Worte aber nicht so recht. Im nächsten Moment hörte ich wie sich eine Türe öffnete und jemand kam zu uns ins Zimmer.

„Scheiße, was ist passiert“, hörte ich Lucan fragen.

„Sie hat sich mit einer Rasierklinge dem Arm aufgeschnitten“, antwortete ihn Dante. Ich hörte wie jemand an Schubladen hantierte und Dinge auf etwas metallischen legte. Kurz darauf spürte ich wie mich etwas in dem Arm stach und Minuten später, spürte ich keinen Schmerz mehr

„Haltet sie bitte fest, sie darf sich nicht bewegen, aber ich habe nichts hier um sie unter Narkose zu setzten, deswegen muss ich ihren Arm unter örtlicher Betäubung behandeln“, sagte Tess hektisch Kurz darauf spürte ich je zwei Hände an meinen Schultern und Arme, sowie an meinen beiden Knöcheln. Erst jetzt öffnete ich meine Augen und sah wie die drei Krieger mich festhalten. Leicht drehte ich den Kopf und sah wie Tess mit einen verzweifelten Gesichtsausdruck anfing meinen Arm zu flicken. Irgendwann sank ich dann wieder in die wohltuende Dunkelheit, die mich wie eine tröstende Decke einhüllte.
 

Eine angenehme, tröstende, wohltuende Wärme ging von meiner linken Hand aus. Erstand schlug ich meine Augen auf und sah zu meiner linken Seite. Ich lag in einem Krankenbett und neben diesen saß Antonio auf einem Stuhl. Besser gesagt er lag halb auf dem Bett in dem ich lag. Sein Kopf lag auf seinen Oberarm, während seine beiden Hände meine Hand umklammert hielten. Er sah so friedlich aus, wie er da so lag und tief schlief. Ich sah ihn eine ganze Zeit an, bis mir wieder bewusst wurde was ich getan hatte. Ich drehte meinen Kopf auf die andere Seite und sah auf meinen rechten Arm, der fest verbunden neben mir lag.

Als sich die Türe öffnete, sah ich verwundert auf und sah Lucan in Zimmer kommen. Als er sah das ich wach war, wirkte er seltsam erleichtert. Leise trat er an die freie Seite meines Bettes.

„Ich freue mich zu sehen das es dir wieder besser geht“, sagte er mit seltsam sanfter Stimme. „Du hattest sehr viel Glück das Antonio da war. Durch sein schnelles Handeln hast du nicht zu viel Blut verloren!“

Ich sah ihn einfach nur schweigend an und zog erstaunt die Augenbrauen hoch, als er sich einen Stuhl an das Bett zog. Er setzte sich und sah mich nun mit einen ernsten Gesichtsausdruck an.

„Wieso hast du das getan“, fragte er mich ernst, aber behielt etwas Sanftes in der Stimme.

„Ich wollte diesen Schmerz nicht mehr spüren“, antwortete ich ihn bereitwillig. Ich war es müde stark wirken zu wohlen.

„Ich kann dich verstehen, doch tust du mit deinem Handeln nicht nur dir weh. Auch wenn du es vielleicht nicht glauben willst machen wir uns trotzdem Sorgen um dich und jeder von uns kann deinen Schmerz verstehen“, sagte er leise. „Wir haben alle Familie oder Freunde verloren. Du kannst zu jeden von uns kommen und reden, du bist nicht alleine.“

„Wieso sorgt ihr euch so um mich, wieso kümmert ihr euch um mich. Ich bin doch nur eine Fremde“, fragte ich ihn mit brüchiger Stimme. Ich war wieder kurz davor zu weinen.

„Du warst schon keine Fremde mehr, als dich Toni hier her brachte. Du bist jetzt teil unsere Familie“, meinte er. „Auch wenn wir Krieger sind, manchmal ruppig und grob sind, beschützen wir unser Familie und sind für sie da.“

Wir schwiegen beiden einige ganze Zeit bis er wieder das Wort ergriff.

„Versprich mir beim nächsten Mal zu einen von uns zu kommen und zu reden“, sagte er ernst. „Antonio würde alles für dich tun. Er hat sich schreckliche Sorgen um dich gemacht und ist keine Minuten von deiner Seite gewichen“

„Wieso tut er all das für mich“, fragte ich ihn erstaunt, worauf er ein Grinsen aufsetzte. Ohne noch ein Wort zu sagen stand er kurz darauf auf und ging ohne noch etwas zu sagen. Fassungslos sah ich ihn eine ganze Zeit nach, bis ich dann nachdenklich zu Antonio sah, der immer noch tief und fest schlief.

Nachdenklich sah ich ihn an und drehte mich auf die Seite um ihn besser anzusehen. Vorsichtig hob ich meinen bandagierten Arm und strich ihn vorsichtig einige Haare aus dem Gesicht, die ihn in genau dieses gefallen waren. Leicht musste ich grinsen, als ich ihn so friedlich schlafen sah. Kurz zögerte ich und strich ihn dann ganz vorsichtig mit den Fingerspitzen über seine Wange. Seine Haut war so herrlich weich. Seine Augenlieder fingen daraufhin an sich zu bewegen, bis er die Augen aufschlug und mich verschlafen ansah. Als er registriert das ich wach war, setzte er sich schnell auf, ließ aber meine Hand nicht los.

„Wie geht es dir“, fragte er mich besorgt.

„Besser“, antwortete ich ihn und setzte mich mit seine Hilfe auf.

„Es tut mir leid was ich gemacht habe. Es war eine Kurzschlussreaktion... Als ich die Rasierklinge sah, war mein einziger Gedanke, das ich so meinen inneren Schmerz betäuben kann“, sagte ich leise und wisch seinen Blick aus. Ich hatte Angst vor seiner Reaktion. „Es tut mir schrecklich leid, es war dumm.“

„Das war es, aber ich kann dich auch verstehen, nur verspreche mir das du so etwas nie wieder machst“, sagte er ernst, worauf ich schweigend nickte. Im nächsten Moment tat er etwas was mich erschrocken aufschreien ließ. Blitzschnell saß er auf dem Bett kannte und zog mich in einer schwungvollen Bewegung an seine Brust. Seine Arme schlang er wie ein Schraubstock um mich, doch nicht so fest das ich keine Luft mehr bekam. Eine ganze Zeit hockte ich einfach nur stocksteif in seiner Umarmung, bis ich meinen Kopf gegen seine Brust sinken ließ. Sein Herzschlag war irgendwie tröstend, aber auch beruhigend.

Nach einer ganzen Zeit klopfte jemand vorsichtig gegen die Türe, was uns beide aufsehen ließ.

„Können wie hereinkommen“, hörten wir Tess frage.

„Ja“, antwortete Antonio und saß im nächsten Moment schon wieder neben dem Bett, so als hätte er mich nie im Arm gehabt. Die Tür ging auf und drei Frauen traten ein. Tess kannte ich ja bereits. Die anderen Frauen sahen mich mit ihren besorgten Blicken an und ich konnte nicht ganz verhindern auf die drei eifersüchtig zu werden. Tess war ja schon hübsch, doch die anderen waren es genauso.

„Es ist schön das es dir besser zu gehen scheint“, meinte eine der fremden Freunde. Ich nickte nur schweigend und sah sie dann fragend an.

„Oh verzeih uns, das sind Gabriel und dies ist Savanna“,stellte Tess mir die anderen beiden vor.

„Ich lass euch dann mal alleine“, meinte Antonio und verließ das Zimmer ohne auch noch ein Wort zu sagen. Ich sah ihn nach, bis mich ein Kichern zu den Frauen sehen ließ.

„Was ist so lustig“, fragte ich sie verwundert.

„Du magst ihn“, antwortete Savanna mit einen breiten grinsen.

„Stimmt gar nicht, ich kenne ihn ja kaum“, log ich, wagte es mich aber nicht sie anzusehen.

„Dein Blick sagt aber etwas ganz anderes und es ist nichts Schlimmes dabei. Wir haben uns alle recht schnell in unsere Männer verliebt“, meinte Tess freundlich.

„Bah, so etwas wie liebe gibt es gar nicht“, sagte ich trocken und im nächsten Moment sahen mich die drei Frauen geschockt an.

„Wie kannst du so etwas sagen. Ich bin mir sicher deine Eltern haben sich geliebt, genauso wie sie dich geliebt haben“, meinte Gabriel.

„Geliebt das ich nicht lache“, sagte ich mit kalter harter Stimme. „Wenn es so etwas wie liebe gäbe hätten sie nicht das getan. was sie getan haben. Man sollte sein Kind nicht schlagen weil es seine Hose zerrissen hat, nicht schlagen weil es wagt krank zu werden!“

„Oh Gott Naomi“, sagte Gabriel entsetzt, auch die anderen sahen nicht anders aus.

„Ich habe sie getötet, ich habe sie mit meinen eigenen Händen getötet“, schrie ich hysterisch, um schlang meinen Oberkörper mit meinen Armen und fing unbewusst an zu weinen. „Sie waren wieder völlig betrunken. Er kam auf mich zu... Kam auf mein Bett zu... ich hatte Panik... ich wollte das nicht... es ist meine Schuld... ohne mich würden sie leben... Ohne mich würde Andreas noch leben!“

„Naomi dich trifft keine Schuld“, hörte ich Gabriel bekümmert sagen und im nächsten Augenblick setzte sie sich neben mich und nahm mich tröstend in den Arm. Leise hörte ich ihre tröstende Worte und immer wieder strich sie mir durch die Haare. Eine ganze Zeit saßen wir so da, bis die Türe knallend aufflog. Ich hörte die Schritte von einigen schweren Schritten.

„Was ist hier los“, hörte ich Tegan fragen. Leise hörte ich wie Tess ihnen erzählte was ich ihnen gesagt hatte. Ich war mir sich das sie mich nun verabscheuen würden und ich könnte ihnen nicht einmal böse deswegen sein. Ich verabscheute mich ja selber, trotzdem mir Andreas immer wieder versichert hatte das ich nicht falsches getan hatte.

Ich hörte Schritte auf mich zu kommen, dann ließ mich Gabriel los und ich fand mich in einer neuen Umarmung. Sofort wusste ich wer es war. Ich zog die Beine an, klammerte mich verzweifelt an ihn und weinte mich an seiner Brust aus. Es tat so furchtbar gut. Bei ihm konnte ich meinen Schmerz ein wenig vergessen.

„Das erklärt natürlich einiges“, sagte Lucan leise. Seiner Stimme konnte ich entnehmen, das er direkt neben meinem Bett stand.

„Was jetzt? Ich kann verstehen das sie vor ein paar Stunden so reagiert hat“, sagte Dante bekümmert, was mich aufsehen ließ. Ich sah alle Krieger versammelt, so das das Krankenzimmer plötzlich fiel zu klein wirkte. Sie sahen besorgt aus, aber auch wütend, doch konnte ich an ihren Augen sehen das sie nicht auf mich wütend waren.

„Lucan ich bitte dich mich für die nächsten Tage frei zu stellen, nur solange bis es ihr besser geht“, sagte Antonio, worauf ich zu ihn aufsah.

„Bleib bei ihr, so lang es sein muss“, sagte Lucan mit fester Stimme. Kurz darauf verließen alle bis auf Antonio das Krankenzimmer. Er ließ mich während der ganzen Zeit nicht aus den Armen. Ich lehnte meinen Kopf gegen seine starke Schulter und schloss einfach die Augen.

„Wieso seid ihr plötzlich alle hier gewesen“; fragte ich ihn, ohne mich zu bewegen.

„Ich habe deine Gefühle gespürt, durch die Verbindung. Ohne ein Wort zu sagen bin ich in der Besprechung aufgesprungen und los gerannt, um bei dir zu sein“, sagte er mit sanfter Stimme. Leicht musste ich grinsen, schwieg aber nun eine ganze Zeit.

„Kann ich nicht auf mein Quartier“, fragte ich dann nach einer halben Stunde.

„Wir können zu mir. Bitte sei mir nicht böse, aber es wäre nicht gut für dich alleine zu sein“, antwortete mir mit sanfter Stimme.

„Dann bring mich auf dein Quartier“, sagte ich müde zu ihn. Sanft küsste er mich auf die Stirn, stand vorsichtig auf, ohne die Umarmung auf und hob mich dann vorsichtig hoch. Ich lehnte mich gegen ihn, schloss die Augen und spürte wie er los ging. Ich spürte wie er eine ganze Zeit ging, bis ich wieder vorsichtig hingelegt wurde. Verwundert sah ich auf, als Antonio sich von mir löste

„Versuch etwas zu schlafen“, sagte er freundlich. „Ich bin direkt nebenan.“

Schweigend nickte ich, sah ihn nach bis er das Zimmer verlassen hatte, doch er schloss die Türe nicht ganz hinter sich. Sie blieb einen Spalt breit auf, so das das Licht des Wohnzimmers, in das ansonsten dunkle Schlafzimmer. Ich kuschelte mich in die Kissen und roch an diese. Mit einen grinsen nahm ich seinen angenehmen Geruch war. Grinsend kuschelte ich mich noch tiefer in die Kissen, schloss die Augen und schlief langsam ein. Ich schlief so gut wie schon lange nicht mehr.

Kuss

Nur langsam wachte ich auf und setzte mich langsam, verschlafen auf. Kurz sah ich mich um bis ich merkte das ich alleine im Schlafzimmer. Kurz blieb ich im Bett sitzen, stand dann auf und ging langsam zu der Türe die ins Wohnzimmer führte. Es war leer, von Antonio fehlte jede Spur. Wahrscheinlich war er bei den anderen, was mich dazu brachte zurückzugehen. Kurz sah ich mich um und beschloss mich einfach einmal an Antonios Kleiderschrank zu bedienen. Da er ja so freundlich war, ohne Wechselkleidung zu entführen, musste ich mir ja irgendwie aushelfen. Doch als ich den Inhalt sah musste ich grinsen, das innere des Schranks war nicht grade üppig. Es gab drei schwarze Pullover, vier Trainingshosen, zwei schwarze Hosen, einige Hemden und Shirts.

Ich nahm mir eine Trainingshose und einen Pullover, mit der Kleidung ging ich dann in Bad. Sorgfältig verschloss ich die Türe, des Badezimmers, hinter mir, zog mich aus, legte meine Sachen wieder sorgsam zusammen und stieg dann unter die Dusche. Schaltete das Wasser an, schloss die Augen und genoss den Wasserstrahl. Mit geschlossenen Augen legte ich den Kopf zurück und strich meine Haare zurück. Meine angespannten Muskel entspannten sich langsam, unter der wärme und damit kamen auch meine wirren Gedanken langsam zur Ruhe. So viel war passiert, alte Wunden aufgerissen und neue entstanden.

Deutlich ruhiger stieg ich nach eine gefühlten Ewigkeit aus der Dusche, wickelte mich in ein Handtuch und widmete mich dann meinen Haaren. Nachdem ich sie trockengeföhnt hatte, zog ich erst die Hose und den Pulli, über die nun trockenen Körper, an. Mit einen letzten zufriedenen Blick in den Spiegel ging ich zurück ins Wohnzimmer. Immer noch war Antonio nicht da, worauf ich beschloss etwas im Hauptquartier umzusehen. Nach einer ganzen Zeit hörte ich dann das Geräusch von Schüssen, was mich neugierig machte. Ich ging neugierig darauf zu und kam schließlich zum Trainingsraum. Dort sah ich Niko, Dante und Rio die in der Halle standen und sich ein Wettschießen leisteten. Kurz zögerte ich, trat in die Halle und sah ihnen interessiert zu. Ich fragte mich wie es wohl war eine Waffe abzufeuern.

Dante war es der mich als erstes bemerkte und machte dann die beiden anderen auf mich aufmerksam.

„Hey“, sagte ich freundlich zu den drein und trat neben sie. Eingehend sah ich mir die Zielscheiben, einige Meter entfernt an.

„Was verschlägt dich hier her“, fragte Rio verwundert.

„Mir war langweilig, deswegen dachte ich mir,ich sehe mich noch einmal etwas um und da habe ich euch hier gehört“, antwortete ich und sah zu ihn auf. Erst jetzt merkte ich das er einige fiese Narben hatte. Ich war mir sicher das nicht grade eine sehr angenehme Geschichte dahinter stand.

„Wo ist den Antonio“, fragte Dante kurz darauf.

„Woher soll ich das Wissen, ich habe ihn nicht in der Hosentasche“, antwortete ich seufzend. „Darf ich auch mal schießen?“

„Ich weiß nicht ob das eine so gute Idee ist“, meinte Niko.

„Ach komm schon, mir ist so langweilig“, entgegnete ich und setzte meinen bewerten Bettelblick auf, der bis jetzt noch jeden Mann weich bekommen hat. Auch Niko gab nach drei Minuten mit einen sehr lauten seufzend auf. Er ging zu einen Blechschrank, holte eine kleine Waffe, als die mit der er geschossen hatte, heraus und erklärte mir dann die Waffe. Dann erklärte er mir wie ich mich hinstellen musste, das Zielen und meinte dann ich solle einmal schießen. Kurz zielt ich, drückte den Abzug und im nächsten Moment erklang ein Schuss. Meine Arme zitterten unter den Rückschlag.

„Nicht schlecht“, hörte ich Dante sagen, sah verwundert zu ihn und dann zur Zielscheibe. Ich hatte zwar nicht ganz die Mitte getroffen, aber ich war verdammt na dran.

„Glückstreffer“, meinte Rio, womit er nur meinen Ehrgeiz weckte. Wieder hob ich die Waffe und zielte. Mehrfach hintereinander drückte ich den Abzug.

„Die kleine hat Talent“, meinte Niko grinsend und reichte mir nun seine Waffe. Ich nahm sie an, reichte ihn die andere Waffe und war erstaunt wie schwer seine Waffe war.

„Pass auf, der Rückstoß ist deutlich stärker“, sagte er freundlich, als ich anlegte. Wieder drücke ab, verlor dann aber den Halt, stolperte zurück und wen Dante mich nicht schnell festgehalten hätte, wäre ich unsanft hingefallen.

„Okay, ich glaube die ist mir für den Anfang noch zu heftig“, sagte ich, als ich wieder sicher stand und gab sie zurück. Die Jungs fingen an zu lachen, weswegen ich selber leicht grinsen musste.

„Was ist den hier los“, erklang Lucans verwunderte Stimme. Er stand im Türrahmen zum Flur und sah und skeptisch an.

„Niko bringt Naomi grade das Schießen bei. Aber eine Sig Sauer ist wohl noch etwas zu viel für sie“, erklärte Rio grinsend.

„Aber sie ist für einen Anfänger gar nicht schlecht“, meinte Niko und zeigte auf die Zielscheibe, worauf Lucan näher trat und sie sich ansah.

„Stimmt sie ist nicht schlecht“, sagte er und sah mich dann an. „Ich finde die Idee das sie den Schusswaffengebrauch lernt gar nicht so schlecht.“

„Echt jetzt, ich hätte gedacht sie würden deswegen einen riesen Aufstand machen“, sagte ich frei heraus Er grinste nur und sah Niko dann an.

„Du wirst es ihr beibringen“, meinte Lucan zu den Krieger, der wortlos nickte. Grinsend drehte ich mich daraufhin wieder zum Schießstand und hob wieder die deutlich kleinere Waffe. Immer wieder berichtete Niko meine Haltung und gab mir Tipps. Er war ein sehr strenger, aber auch ein guter Lehrer und ich gab mir alle mühe es zu seiner Zufriedenheit um zu setzten.

Erst als meine Arme anfingen wegen der ungewohnten Belastung zu zittern, sagte Niko das wir Schluss machen würden und in genau diesen Moment fing mein Magen an laut zu knurren. Schlagartig wurde ich rot, was Niko dazu brachte laut zu lachen. Die anderen waren schon vor einiger Zeit gegangen.

„Na komm, ich ringe dich eben in die Küche, wenn du Glück hast kochen die Frauen grade“, meinte er freundlich zu mir. Ich nickte nur, gab ihn die Waffe, die er schnell in einem Schrank verstaute und ging dann neben ihn her über die Gänge.

„Hast du eine Gefährtin“, fragte ich ihn nach einigen Minuten neugierig.

„Nein, ich bin ein Krieger. Keiner von den dreien war wirklich auf der Suche nach einer Gefährtin, es ist immer eher durch Zufall passiert“, antwortete er lachend. „Dante hat Tess nicht fiel anders kennengelernt, alt Antonio dich. Wie Lucan Gabriell kennen gelernt hat weiß ich nicht, er redet nicht darüber.“

„Ihr seid echt ein seltsamer Haufen. Geht Nacht, für Nacht da raus, kämpft, doch wen ihr hier seid, seid ihr so seltsam normal. Nach ja zumindest so weit es in euren Beruf es eben geht“, meinte ich.

„Nur weil wir sind, was wir sind, heißt es nicht das wir uns wie die wilden benehmen“, erwiderte er mir freundlich.

Wir waren in der Zwischenzeit waren wir in der Küche angekommen doch sie war leer. Da ich nicht grade große Lust hatte mir etwas zu essen zuzubereiten, sah ich mich kurz in der Küche um und entdeckte eine Obstschale. Ich nahm mir einen Apfel und eine Banane Ich schälte die gelbe Frucht, war die Schale weg und aß langsam das innere.

„Denkst du nicht das du etwas mehr essen solltest“, fragte Niko mich verwundert, der immer noch in der Türe der Küche stand und mich ansah.

„Hab keine Lust mir etwas zu machen“, meinte ich nur trocken und biss in den Apfel, als ich die Banane verspeist hatte.

„Ich bin der gleichen Meinung, du solltest wirklich mehr essen, als das“, erklang Antonios Stimme hinter ihn. Im nächsten Moment trat er hinter diesen und sah in die Küche.

„Ist mir doch egal, was deine Meinung ist. Ich esse war ich eben essen will“, sagte ich trocken zu ihn und warf den Apfelkitsch in die Mülltonne.

„Es bringst uns aber nicht wen du uns hier zusammenklappst, weil du nicht anständig isst“, meinte Antonio wütend. Niko trat auf Seite, was der schwarzhaarige zum Anlass nahm in die Küche zu treten und mich anzufunkeln.

„Werde ich schon nicht, keine Angst“, meinte ich wütend zu ihn. Irgendwie brachte er mich immer wieder auf die Palme. Ich wollte ihn eigentlich gar nicht ständig so anfahren, nach dem was er schon getan hatte. Er hatte mich beschützt, zwar auf seltsame weise und er hatte mich nach meinen Zusammenbruch getröstet Er war angerannt gekommen, als er meinen Gefühlsausbruch spürte und hatte mir das Leben gerettet, als ich mich ohne nachzudenken aufgeschlitzt hatte.

„Du treibst mich noch in den Wahnsinn, Frau“, schrie mich Antonio schon fasst an. Niko der nicht ins Kreuzfeuer geraten wollte, ergriff vorsichtshalber die Flucht.

„Na da bin ich ja richtig froh das ich für etwas gut bin“, sagte ich wütend und schob meine Schuldgefühle auf die Seite. Leise fing er plötzlich an laut zu fluchen, warf mich in einer schnellen Bewegung über seine Schulter und marschierte los. Laut fing ich an zu schimpfen und strampelte, doch er ging ungeachtet davon zurück in seine Wohnung. Ohne zu zögern marschierte er durch das Wohnzimmer, rein ins Schlafzimmer und ließ mich nicht grade sanft auf sein Bett fallen. Bevor ich mich auch nur aufsetzten konnte war er plötzlich über mir. Er beugte sich über mich und packte meine Arme, als ich ihn wegdrücken wollte und rückte sie über meinen Kopf auf das Kissen. Erschrocken sah ich ihn in die Augen und zog erschrocken die Luft ein, als er seine Lippen auf die meinen legte. Verzweifelt zog ich an meinen Armen, doch er hielt mich mühelos mit einer Hand fest, küsste mich und legte seine freie Hand auf meine Wange.

Es schien als würde er sich mit aller Gewalt zurück halten und er hatte deutlich Probleme damit, doch nach einiger Zeit wurde sein vorher grober besitzergreifende Kuss, deutlich sanfter. Als er nach einer Ewigkeit den Kuss unterbrach, schnappte ich heftig nach Luft.

„Es tut mir leid, es tut mir so schrecklich leid“, sagte er plötzlich mit heißerer Stimme, die mir eine ganze Haut, am ganzen Körper bescherte.

„Das hier ist falsch, aber ich liebe dich“, sagte er und sah mir dabei in die Augen. Ich erwiderte den Blick und versuchte seine Worte zu verarbeiten.

„Ich liebe dich seid dem ich dich das erst Mal gesehen habe. Ich liebe dich als ich dir das erste Mal in die Augen gesehen habe, als ich erkannte was du bist“, sagte er verzweifelt und sprach mit so viel Inbrunst. „Als ich diese Akte von dir gefunden habe, zog sich in mir alles zusammen und mein Herz fühlte sich an als würde es stehen bleiben.“

Erschrocken sah ich ihn an. Mit einen solchen Geständnis hatte ich von ihn, irgendwie nie gerechnet. Bis jetzt hatte er auf mich nicht so gewirkt, als würde er über seine Gefühle reden, doch so konnte man sich täuschen. Nur wusste ich nicht so recht was ich fühlen sollte. Der Gedanke das ich mich auch in ihn verlieben könnte, machte mir schreckliche Angst.

Als er mich dann plötzlich los ließ und Anstalten machte aufzustehen, hielt ich ihn ohne nachzudenken fest.

„Bleib“, sagte ich leise und nun hatte er einen Grund mich erschrocken anzusehen. Ich wusste nicht wieso, doch war mir es in diesen Moment auch egal. Ich küsste ihn leidenschaftlich und vergrub meine Hände in seine Haare.

Jede meiner inneren Sicherungen schienen im selben Moment durchzubrennen. Ich ließ mich treiben, ließ meinen Körper übernehmen, über ließ ihn die Führung. Meine Hände fuhren unter sein Oberteil und erkundete seinen Körper. Ich fühlte feste Muskel unter seiner warmen Haut. Schlagartig hielt er mit einem lauten Knurren meine Hände, worauf ich ihn mit einen fragenden Blick ansah.

„Das hier ist eine ganz schlechte Idee“, meinte er, ließ mich plötzlich los und sprang blitzschnell aus dem Bett. Fluchtartig verließ er das Schlafzimmer und ließ mich auf dem Bett zurück. Verwirrt sah ich ihn minutenlang nach. Ohne es verhindern zu können fing ich wieder an zu weinen und ich wischte mir energisch die Tränen aus dem Gesicht. Sie wollten jedoch nicht versiegen, weswegen ich mich wütend auf den Bauch und verbarg mein Gesicht in das Kissen.



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