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♪♫♪ Believe In Your Dreams ♪♫♪

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo und guten Tag :)

nach einer Ewigkeit und einer Menge Pokébälle, die mir an den Kopf geworfen wurden (nein, man kann mich nicht fangen :P), habe ich beschlossen diese FanFiktion zu schreiben und
zu veröffentlichen. Diese FanFiktion hat einen groben Plot (nach dem 7-Punkte-System) und wird ansonsten per "discovery writing" geschrieben :)
Die Hauptcharaktere der Serie tauchen in meiner Geschichte als "Easter Eggs" oder in Nebenrollen auf, zumindest ist das bisher so geplant, aber bei discovery writing weiß man ja nie ;)

Zuletzt noch vielen Dank an yazumi-chan , die meine Beta ist und einen super Job macht! <3

Nun habe ich genug gequatscht und es geht mit der Geschichte los! Viel Spaß und einen schönen Sonntag! *Tee, Kaffee und einen Pokéball-Kuchen hinstell* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Halli Hallo :)

hier kommt das zweite Kapitel zu Believe in Your Dreams :)
Ist es bei euch auch so kalt und regnerisch? Das richtige Wetter zum lesen, oder? ;)

Schönes Wochenende und viel Spaß! Komplett anzeigen

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Veränderung? Nein, danke!

Ein neuer Morgen brach auf DeMille an, einer Stadt auf einer der unbekannten Inseln von Kalos, und weckte Menschen wie Pokémon.
 

Auf ihrem üblichen Weg durch DeMille lauschte Nion der Musik, ihre Kopfhörer waren in dem gewellten schwarzen Haar kaum auszumachen und ihre Hände klopften im Takt der Musik auf ihre Hüfte. Sie blieb vor dem Schaufenster einer Boutique stehen und schaute sich die Accessoires an. Sollte sie ein Haarband kaufen? Nion schüttelte den Kopf. Sie hatte bisher nie ein Accessoire in ihrem Haar gehabt, also brauchte sie das auch nicht zu ändern. Obwohl dieser Haarreif wirklich schön war. Nion würde sich den Haarreif jedoch nicht kaufen, das war so sicher wie das Amen in der Kirche. Ein neuer Gegenstand bedeutete Veränderung und das war eine ihrer Schwächen. Nion mochte keine Veränderungen, was einer der Gründe dafür war, dass sie über den Tag verteilt immer der gleichen Routine folgte.
 

Doch hier in DeMille konnte ihr so etwas nicht passieren, denn dies war keine der berühmten Inseln, zu der tagtäglich viele Touristen kamen, sondern eine der kleinen, unbedeutenden. Auf dieser Insel lebten vor allem ehemalige Trainer, Koordinatoren und Performer, die nun ihre Ziele erreicht hatten und ein friedliches Leben führen wollten. Sie kümmerten sich nicht um die Geschehnisse außerhalb der Decolor-Inseln und nur wenige der Kinder gingen fort, um Pokémon zu fangen und zu trainieren.
 

Nion setzte ihren Weg fort, bis sie auf eine Gruppe Kinder traf, welche sich aufgeregt um eine Person drängte. Als sie näher kam, erkannte sie die Stimme eines Jungen. Rido war von seiner Reise zurückgekommen und erzählte offensichtlich von seinen Erlebnissen. Er war einer der beliebtesten Jungen in der Stadt und ein Jahr älter als Nion. Mit den Jungen verstand er sich gut und die meisten schauten zu ihm auf. Bei den Mädchen hatte er sogar einen Fanclub, denn er war zu ihnen meist charmant. Nur gegenüber Nion verhielt er sich hochmütig und kritisierte sie ständig, doch sie hatte schon vor langer Zeit aufgegeben nach einem Grund für sein Verhalten zu suchen. Vor einigen Wochen war er aufgebrochen um sich sein erstes Pokémon geben zu lassen. Als er von einer Züchterin gehört hatte, die Pokémon der Sinnoh Region züchtete, reiste er zunächst dorthin, denn Rido wollte als seinen Partner unbedingt ein Pokémon, welches es in Kalos nicht gab. Welchen Grund das hatte, wusste Nion allerdings nicht. Nion überlegte, sich seine Geschichte anzuhören, blieb jedoch auf Abstand. Es war nicht so, dass Nion Rido nicht mochte, sondern vielmehr, dass der hochmütige Junge sie verunsicherte.
 

Eine Wolke verdeckte kurzzeitig den Himmel und als Nion sah, wie eine Person neben ihr mit den Armen wedelte, nahm sie ihre Kopfhörer ab und bekam gerade noch den Fetzen "…vom Himmel!" mit. Sie runzelte die Stirn und blickte nach oben. Im selben Moment hörte Nion ihren eigenen Schrei gemischt mit einem weiteren und wurde Sekunden später zu Boden gerissen. "Was zum..?" Nion spürte ein Gewicht auf sich und als sie die Augen öffnete, blickte sie direkt in ein hell leuchtendes Feuer. Schreiend stieß Nion das brennende Etwas von sich weg, kämpfte sich auf die Beine und lief die Straße zurück nach Hause. Was war das gewesen? Nion blickte sich um und sah, wie die Kinder zu tuscheln begannen und hörte Ridos Lachen. Sie geriet ins Stolpern, konnte sich aber gerade noch auf den Füßen halten, was von Rido mit einem noch lauteren Lachen kommentiert wurde. Dieses Lachen hallte in ihren Ohren nach, bis Nion es sicher in ihr Zimmer geschafft hatte.
 

***~~~~~~***~~~~~~***~~~~~~***~~~~~~***
 

Am nächsten Morgen klopfte es an Nions Tür und als ihre Mutter diese öffnete, kassierte Nion ein Stirnrunzeln. "Was machst du denn noch hier? Bist du krank?" Ihre Mutter machte sich gerne über Nions Angewohnheit lustig, jeden Morgen mit dem gleichen Ablauf und Ritualen zu beginnen, so auch dieses Mal. Einen Morgen hatte Nion gehört, wie ihre Mutter hinter der Zimmertür lachte und als sie ihre Mutter nach dem Grund fragte, meinte diese sie, hätte Nion seit dem Aufstehen beobachten (beobachtet). Sie war neugierig gewesen, warum Nion immer so lange brauchte, bis sie zum Frühstück erschien. Daher hatte ihre Mutter beobachtet, wie Nion nach dem Auwachen zunächst ihr Bett machte und dann Musik anschaltete, um dazu Dehnübungen zu machen. Danach suchte sie ihre Kleidung für den Tag aus und obwohl sie nicht gerade wenig davon hatte, entschied Nion sich immer für eine blaue Kombination aus einem ärmellosen Oberteil mit Krawatte und einem Faltenrock mit einem Schleifenband an der Seite. Dann nahm Nion ihren Kopfhörer, den sie immer trug, und nästelte solange an ihm herum, bis er perfekt über ihren Schultern hing. Sie setzte sich im Bett auf. "Ich bin gestern angegriffen worden!" Sie zitterte bei der Erinnerung. Am vorherigen Tag hatte sich Nion ins Haus geschlichen, als ihre Mutter im Garten gewesen war und sich in ihr Bett gelegt. Als Nion ihr am Abend von dem Vorfall erzählen wollte, war ihre Mutter so sehr damit beschäftigt gewesen, von ihren Erlebnissen zu erzählen, dass Nion nicht dazu gekommen war.
 

"Angegriffen?", fragte ihre Mutter und brach in schallendes Gelächter aus.

"Du warst ja nicht dabei! Ich hab mich furchtbar erschreckt und vor allem laut geschrien... dann bin ich weggelaufen..." betreten (Betreten) blickte Nion zu Boden und zog die Decke enger um ihren Körper. Doch obwohl das Lachen ihrer Mutter leiser wurde, hörte es nicht auf.
 

"Ich habe davon gehört, Nion. Du solltest rausgehen und dieses 'Monster' kennenlernen." Damit ging Nions Mutter aus dem Zimmer und Nion konnte hören, wie ihre Mutter die Treppenstufen hinunter stieg und schließlich das Haus verließ.
 

Es dauerte eine ganze Weile, bis Nion sich dazu durchringen konnte und sich ebenfalls auf den Weg machte. Sie hatte das Gefühl, die Blicke der anderen Menschen lägen nur auf ihr. Auf dem Marktplatz sah Nion Rido und ging auf ihn zu. "Willkommen zurück, Rido", begrüßte sie den etwas älteren.
 

"Na, wenn das nicht Nion ist." Ridos Gesichtsausdruck verunsicherte Nion. Er hatte diesen hochmütigen Blick, mit dem er immer auf sie herabsah. "Ich wusste gar nicht, dass du so laut schreien kannst. Ich habe mich zu Tode erschreckt, aber ich glaube, dass ich dir das böse Monster zeigen sollte." Rido löste einen Pokéball und warf ihn in die Luft. Ein rotes Licht zeigte sich und sein Pokémon erschien. "Panflam! Panpan~", ertönte es und ein kleines Panflam blickte frech zu ihr herauf.

"Ein Pokémon?" Nion überlief ein kalter Schauer. Pokémon waren eines der Dinge, die Nion am meisten aus dem Konzept brachten. Pokémon waren unberechenbar, fand Nion, und damit konnte sie schlecht umgehen. Sie mied die meisten dieser Wesen und hatte nur vor den ihr bekannten Arten keine Angst mehr. Nion konnte nicht nachvollziehen, warum die meisten Menschen so versessen auf diese in Bällen lebenden Wesen waren.
 

"Ich habe es von einer Pokémon-Züchterin bekommen und bin nun ein Pokémon-Trainer", sprudelte es stolz aus Rido hervor. Genervt verzog sie das Gesicht. "Ach, stimmt ja, du kannst Pokémon nicht leiden und hast Angst vor ihnen!" Rido hatte sich Nion als Opfer für seine Gemeinheiten ausgesucht, doch das kannte Nion und ließ es daher unkommentiert. "Eine Reise mit Pokémon wäre aber auch nichts für dich", fuhr Rido fort. Nion, die sich schon abgewandt hatte, hielt inne.

"Was willst du damit sagen?", fragte sie und spürte, wie seine Andeutungen etwas in ihr regten.

"Na, ein Angsthase wie du?" Rido brauchte nicht mehr zu sagen, das wussten beide. Rido war der einzige, der Nion ihre Schwächen vor Augen hielt und offen missbilligte. Obwohl das Nion häufig verletzte, musste sie auch zugeben, dass es sie zum Teil stärker machte und ihr half, Kritik einzustecken.
 

"Hmpf!" Erhobenen Hauptes wandte Nion sich ab und ging in die entgegengesetzte Richtung davon. Sie würde sich mit einigen ihrer Freundinnen treffen, die akzeptierten Nion immerhin so, wie sie war. Trotz ihrer Dankbarkeit für Ridos Kritik, konnte sie diese nicht allzu lange hören. Hinter der nächsten Straßenecke befand sich ein leeres Grundstück, welches die Mädchen zu ihrem Treffpunkt gemacht hatten. Dort konnten sie sich über ihre Eltern oder Lehrer aufregen und darüber diskutieren, welcher Junge gerade besonders beliebt war. Auch wenn Nion sich nicht sonderlich für diese Gespräche interessierte, empfand sie diese als entspannend. Gerade als Nion nach ihren Freundinnen rufen wollte, hörte sie ihren Namen.
 

"Nion? Die sieht doch nur halbwegs niedlich aus, mehr hat sie nicht zu bieten", sagte die eine und machte eine abwertende Handbewegung.

"Genau! Außerdem hat sie vor allem Angst, das ist echt ätzend", stimmte eine zweite zu und lachte bitter.

"Die kriegt einfach nichts alleine hin. Außerdem bringt sie sich nie mit ein und erzählt nichts. Ich habe keine Lust mehr auf sie, warum müssen wir uns mit ihr abgeben?!", fügte eine dritte hinzu und die anderen schienen zuzustimmen, denn Nion konnte keine Einwände hören. Nion hatte unbeobachtet zugehört, sie atmete schwer und spürte, wie sich ein Kloß in ihrem Hals bildete.
 

Egal, wie stark sie schluckte, der Kloß wollte einfach nicht verschwinden. Nion biss sich auf die Unterlippe, bis diese schmerzte und wischte sich trotzig die Tränen aus dem Gesicht. Sie machte Kehrt und rannte los. Sie wollte ihren angeblichen Freundinnen nicht auch noch ihre Tränen zeigen. Als sie etwas später zur Stadt zurückblickte, ballte sie entschlossen die Fäuste.

"Ich werde auch reisen. Und ich werde es allen zeigen!"

Unspektakuläres Festland

Nions Mutter blickte vom Herd auf und sah ihre Tochter an. Nions Gesicht war tränennass und sie atmete schwer. "Was?", fragte ihre Mutter sicherheitshalber und legte den Kochlöffel beiseite. Mit der anderen Hand drehte sie die Gasflamme aus. Nion spürte, wie ihre Mutter sich ganz auf sie konzentrierte und das war neu für sie. Natürlich liebte sie ihre Mutter und diese kümmerte sich auch immer liebevoll um Nion, dennoch hatte sie selten das Gefühl, ernst genommen zu werden. Sie schluckte schwer und kämpfte die in ihr aufkommende Unsicherheit nieder. Wo war ihr Mut geblieben, der sie eben noch dazu gebracht hatte, die Tür aufzustoßen und ein Ultimatum umher zu posaunen? Irgendwo in ihrem Inneren fand Nion ein Flämmchen Mut und packte es mit aller Kraft.
 

"Ich will reisen, Mama!", wiederholte Nion ihre Aussage. "Ich will reisen wie Rido und viele andere es tun!" Eine Weile herrschte Stille, dann ging Nions Mutter in ihr Schlafzimmer und kam kurze Zeit später ins Wohnzimmer. Nion hatte sie beobachtet und setzte sich nun neben ihre Mutter. Diese legte eine schwarz-blaue Umhängetasche auf den Tisch und öffnete sie. Herausgeholt wurden ein Gürtel, Pokébälle und ein Pokédex. Nion sah erstaunt zu ihrer Mutter auf. "Ich habe darauf gewartet, dass du diesen Schritt machen würdest", erklärte sie und überreichte Nion den Pokédex und einen Pokéball.
 

"Ich will aber kein Trainer werden", wehrte sie erfolglos ab und spürte wenig später das Gewicht des Pokéballs in ihrer Hand.

"Sei für alles offen und geh, ehe dich dein Mut wieder verlässt", riet Nions Mutter ihr zum Abschied. Nion räumte die Tasche wieder ein und hängte sie sich um. "Das sieht super aus, aber etwas fehlt noch...", überlegte ihre Mutter laut. Nion verabschiedete sich mit einem Kuss von ihrer Mutter und musste lächeln, denn sie wusste ganz genau, was fehlte.
 

Als Nion bei der Boutique ankam, hielt sie sich nicht lange am Schaufenster auf, sondern stürzte hinein. Wenige Minuten später verließ sie den Laden wieder und machte sich auf den Weg zum Hafen. Auf dem Kopf trug sie den Haarreif mit der Blume.

Nion schmunzelte, denn Hafen war ziemlich übertrieben, vielmehr handelte es sich um einen Anlegeplatz, an dem ein alter Seemann mit seinen Lapras die Bewohner von DeMille ans Festland brachte. Als sie vor dem Stadttor von DeMille stand, verschwand das Schmunzeln von Nions Gesicht, die altbekannte Unsicherheit kehrte zurück und ließ jeden weiteren Schritt schwerer werden. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Wie war sie auf diese absolut irrsinnige Idee gekommen, ihre sichere Heimat zu verlassen und auf eine verrückte Reise zu gehen? Sie hatte es großspurig herausposaunt und nun stand Nion hier, vor dem Stadttor, und zitterte wie Espenlaub. Nion wusste, dass sie jetzt nicht mehr zurück konnte. Sie würde nicht nur ihre Mutter enttäuschen, sondern auch ihren angeblichen Freunden und Rido nicht mehr in die Augen sehen können. Sie wollte es doch allen zeigen!
 

Nion biss sich auf die Unterlippe und mit dem nächsten Fuß, den sie auf den Boden setzte, rannte sie los. Sie rannte durch das Tor und den gewundenen Weg entlang. Sie durfte jetzt nicht anhalten, das wusste Nion, denn dann würde sie ihre Reise abbrechen, noch bevor diese begonnen hatte.
 

"Zum Festland!", rief Nion dem verdutzt dreinblickenden Seemann zu und sprang auf das am nächsten gelegene Lapras. Sie sah den Seemann nur selten, da sich ihre Wege kaum kreuzten, dennoch kannten sie sich, denn Nion war wegen ihrer klaren Abläufe mehr als bekannt und für den Seemann galt das Gleiche, denn er war der Einzige, der eine Verbindung zwischen der Insel und dem Festland herstellte. Die Insel war zu klein, als das sie von einem Schiff angesteuert wurde, doch das störte keinen der Inselbewohner.

"Das Lapras wird keine Stadt ansteuern, sondern zu einem kleinen Anleger an der Route 10 schwimmen", erklärte der Alte und erntete, als Antwort seitens Nions, lediglich ein Nicken. "Lapras, bring Nion sicher zum Festland. Ich verlasse mich auf dich." Mit einem Laut der Zustimmung setzte sich das große Pokémon in Bewegung und ließ ihre Heimatinsel schnell hinter sich. Nion setzte sich auf und blickte zurück zu den Inseln. Sie hatte es wirklich getan. Nion hatte ihre sichere Heimat verlassen und reiste auf einem geliehenen Lapras Richtung Festland, wie es zuvor schon andere getan hatten.
 

Sie schwammen an einem großen Kreuzfahrtschiff vorbei, auf dessen Reling sie zwei Pokémon spielen sah. Schnell holte Nion das viereckige Ding aus ihrer Tasche, welches ihre Mutter als PokéDex bezeichnet hatte. Wie beschrieben hielt sie es auf das kleine gelbe Pokémon. Die beiden Hälften des PokéDex fuhren auseinander und ein durchsichtiger Bildschirm kam zum Vorschein. "Pikachu. Typ Elektro. Die erste Weiterentwicklung von Pichu. Es hat kleine Backentaschen, die mit Elektrizität gefüllt sind. Bei Gefahr entlädt es sie", sagte eine monotone, weibliche Stimme. Dabei zeigte der Bildschirm das Pikachu, sowie weitere Informationen, die Nion nicht wirklich verstand. Nun hielt sie das Gerät auf das zweite Pokémon und der PokéDex sagte: "Milza. Typ Drache. Es markiert sein Revier, indem es mit seinen Fängen Kerben in Bäume schlägt. Brechen diese einmal ab, wachsen sie sofort nach." Es waren die ersten Pokémon, welche Nion außerhalb von DeMille zu sehen bekam. Das löste bei ihr ein kribbelndes Gefühl aus, das sie nicht näher beschreiben konnte. Die Menschen hinter den Pokémon winkten Nion zu und diese erhob ebenfalls, wenn auch zögerlich, die Hand, um zu winken. Vermutlich sind das die Trainer von Pikachu und Milza, überlegte Nion und wunderte sich, warum die beiden nicht in ihren Pokébällen waren. Während Lapras weiter über das Meer zog, sah Nion immer wieder neue Pokémon und konnte langsam das Interesse der Menschen an Pokémon ein wenig nachempfinden. Schließlich machte Lapras Nion darauf aufmerksam, dass sie bald das Festland erreichen würden. Sofort fing Nions Herz erneut an, zu rasen.
 

Vorsichtig kletterte Nion von Lapras Rücken und sah sich um. Vor sich sah Nion einen Weg, der ziemlich unspektakulär war, wie Nion erstaunt feststellte. Sie wusste nicht genau, was sie für ihren ersten Moment auf dem Festland erwartet hatte, aber sie hatte es sich nicht so friedlich vorgestellt. Ein wenig habe ich wohl damit gerechnet von Pokémon überfallen zu werden oder etwas in der Art, überlegte Nion. Einige Männer luden zwei Kisten von dem Rücken des Wasser-Pokémon und trugen sie weg. Nion drehte sich zu Lapras, als dieses sie am Arm anstieß. Sie legte ihm eine Hand auf die Nase und streichelte es langsam. "Danke, dass du mich sicher hierher gebracht hast", bedankte sie sich und sah auf ihre Hand. "Du bist das erste Pokémon, das ich streichle", bemerkte sie und Lapras steuerte einen erfreuten Laut dazu bei. In diesem Moment wurde ihr bewusst, dass Lapras das Letzte war, was ihr eine Verbindung zu DeMille sicherte. Das machte Nion traurig. Am liebsten wäre sie wieder auf Lapras´ Rücken geklettert, doch sie entschied sich dagegen, streichelte das Pokémon ein letztes Mal und machte einen Schritt zurück. "Nochmal vielen Dank, Lapras. Pass gut auf dich und den alten Seemann auf." Lapras stieß einen kleinen, etwas traurigen Ton aus und schwamm davon. Als Nion bemerkte, dass sie weinte, wischte sie hastig ihr Gesicht trocken und drehte sich um. Das hier war ihre Chance, neu anzufangen und den Leuten in ihrem Dorf zu zeigen, dass kein Feigling war.
 

Das ist also Route, dachte Nion und konnte nun die Umgebung etwas auf sich wirken lassen. Sie stand auf einer riesigen Wiese, die nur von ein paar Bäumen und einem Weg aufgelockert wurden. Rechts von sich konnte Nion in der Ferne einen Wald erkennen, links von sich verlief die Wiesenlandschaft weiter. Welche Richtung sollte sie einschlagen?

Ein unerwarteter Retter

Nion suchte in ihrer Tasche nach einer Karte von Kalos, konnte jedoch nur ein weiteres unbekanntes Gerät entdecken. Es musste das PokéNavi sein, welches ihre Mutter erwähnt hatte. Sie klappte es auf, suchte nach der nächstgelegenen Stadt und entschied sich schließlich für Relievera City. Nion bog auf den Weg ein, welcher als Route 10 gekennzeichnet war und konzentrierte sich ganz darauf, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Nion sog die frische Luft ein und begann, zusammenhanglos zu pfeifen, wobei eher selten richtige Töne dabei herauskamen. Sie ließ es nach kurzer Zeit und schaute sich lieber die Umgebung an. "Ich hab gesagt, dass ich auf eine Reise gehe, um es allen zu zeigen, aber wie soll ich das machen?", überlegte Nion laut. Welche Ziele konnte sie auf dieser Reise verfolgen? Sie verdrängte den Gedanken mit einer Handbewegung und hielt in der Bewegung inne, als sie ein Rascheln aus dem Gebüsch hinter sich hörte.
 

Nion beschleunigte ihre Schritte und versteckte sich hinter dem nächsten Baum, um zu sehen, wo das Geräusch herkam, welches immer wieder hinter ihr zu hören war, doch nichts geschah. Die Geräusche hörten auf und Nion kam wieder hervor. Hatte sie sich das Rascheln des Grases nur eingebildet? Sie atmete tief durch und kam zu dem Schluss, dass es Einbildung gewesen sein musste. "Ich bin nur wegen dieser ganzen Situation nervös, das ist alles", beruhigte sie sich selbst.

Es war bereits Nachmittag, als Nion sich erschöpft auf einem Baumstumpf niederließ. "Ich hab das Gefühl, als würde ich gar nicht vorankommen." Sie holte ihr PokéNavi heraus und bekam die Bestätigung. Nicht nur, dass man von Cromlexia nach Relievera anscheinend etwa einen Tag brauchte, Nion hatte kaum Strecke hinter sich gelassen. "Wenn das so weiter geht, muss ich heute draußen übernachten!" Der Gedanke gefiel ihr gar nicht und so machte sich Nion wieder auf den Weg.
 

Kurze Zeit später hielt sie inne, als etwas vor ihr über den Weg huschte und im Gebüsch verschwand. Vorsichtig setzte sie sich wieder in Bewegung, als der Schatten erneut ihren Weg kreuzte. Nun hörte Nion auch hinter sich Geräusche. Sie drehte sich um, nur um erneut eine Silhouette zu erkennen, doch diesmal erkannte sie die Farbe Pink. Kurz darauf sprangen mit lautem Knurren mehrere Schatten aus dem Unterholz und kamen ihr bedrohlich nahe. Nion stieß einen Schrei aus und versuchte, den Kreis aus Angreifern zu verlassen. Gerade, als sie eine Lücke gefunden hatte, sprang ein weiteres Pokémon auf sie zu. Es biss Nion in den Arm, welchen sie zur Abwehr hoch gerissen hatte und warf sie zu Boden. Nion stieß einen schrillen Schrei aus und sah aus dem Augenwinkel, wie ein brauner Schatten das pinke Pokémon von ihr riss. So schnell es Nion möglich war, kämpfte sie sich wieder auf die Beine. Da es schien, als ob sich die Situation für den Moment beruhigt hatte, zog Nion ihren PokéDex hervor und hielt ihn zunächst auf das pinke Pokémon mit einer ziemlich gruseligen Fratze und spitzen Zähnen, wie Nion fand.
 

"Snubbull. Typ Fee. Kleine Pokémon fliehen bei dem Anblick seines Gesichts. Frauen aber finden es niedlich", verkündete die Stimme. "Ich finde es eher gruselig als niedlich...", murmelte Nion und hielt das Gerät nun auf das neu dazu gekommene Pokémon. "Evoli. Typ Normal. Aufgrund einer genetischen Anomalie kann seine Entwicklung verschiedene Formen annehmen." Diese Aussage half Nion nicht wirklich weiter. Dann hörte sie, wie die Pokémon zu streiten begannen. Evoli hatte sich zwischen den Snubbull und Nion aufgebaut und versuchte, die Pokémon in Schach zu halten. Die Snubbull setzten erneut zum Sprung an, Evoli tat es ihnen gleich, um den Angriff abzufangen. Nion wollte erneut aufschreien, doch ihre Stimme versagte und so drehte sie sich um und lief ein Stück in den Wald hinein, um sich zu verstecken.
 

Nion hörte hinter sich Kampfgeräusche und als sie sich umdrehte, sah sie, wie das Evoli den Snubbull den Weg versperrte. "Was macht es denn da?" Nion konnte ihren Augen nicht trauen, als sie sah, wie es versuchte, sich gegen seine Gegner durchzusetzen. Einerseits wollte sie ihm helfen, wusste aber auch, dass sie nichts ausrichten konnte. Sie biss sich frustriert auf die Unterlippe und sah sich nach etwas um, was sie als Waffe benutzen konnte, fand aber nichts Passendes. Nion spürte gerade, wie Tränen sich ihren Weg an die Oberfläche bahnen wollten, als sie hörte, wie die Snubbull keckernde Geräusche von sich gaben. Sie drehte sich zu dem Weg um und sah, dass Evoli bewusstlos am Boden lag und die Snubbull sich für eine finale Attacke bereit machten. Nion musste diesem Evoli helfen und so rannte sie, ohne großartig darüber nachzudenken, mit einem markerschütternden Schrei auf die Snubbull zu. Im Laufen griff Nion nach einem Ast und schwang ihn in Richtung der Snubbull. Diese waren derart erschrocken, dass sie davon liefen.
 

Erstaunt über sich selbst schaute Nion den flüchtenden Pokémon hinterher und drehte sich dann zu dem am Boden liegenden Evoli. Es war immer noch bewusstlos und mit Verletzungen übersät. "Oh nein, oh nein!" Nion schaute sich hilfesuchend um und überlegte, was sie tun konnte. Dann erinnerte sie sich daran, wie Rido einmal erzählt hatte, dass er ein verletztes Pokémon gefunden hatte. "Pokémon Center", fiel ihr die Lösung wie Schuppen von den Augen. Vorsichtig nahm sie Evoli auf den Arm und suchte in ihrem PokéNavi nach dem nächsten Pokémon Center und fand eines in Relievera. "Ich muss mich beeilen", entschied Nion und lief los. Da sie keine Zeit verlieren wollte, beschloss Nion, zu rennen. Obwohl sie so schnell lief, wie sie konnte, hatte Nion immer noch das Gefühl, viel zu langsam zu sein, ja beinahe rückwärts zu laufen. Sie ließ ihre Schritte noch größer und schneller werden, bis das Atmen schmerzte und ihre Lunge brannte. Nion zwang sich, weiter zu laufen. Sie wollte Evoli in Sicherheit bringen, ihr wurde gleichzeitig heiß vor Wut auf die Gruppe Snubbull und kalt wegen der Sorge um Evoli.
 

Nion stolperte und fiel auf den Boden, wobei ihr Evoli aus dem Arm fiel. Beide prallten hart auf dem Boden auf. Sie war eine ganze Weile einfach nur gerannt und nun, kurz vor dem Ziel, schien ihr Körper zu streiken. Nion schlug mit der Faust auf den harten Boden und versuchte, ihren Körper hochzustemmen. Sie schaffte es auf die Knie und suchte nach Evoli. Es lag etwas mehr als eine Armlänge von ihr entfernt und hatte die Augen halb geöffnet. "Halte durch, Evoli. Ich bringe dich zum PokéCenter, wir sind fast da", versprach sie dem kleinen Pokémon und krabbelte zu ihm. Evoli beobachtete Nion, während diese es wieder auf den Arm nahm und sich auf die Füße kämpfte. Sie stand auf einer Anhöhe und konnte unter sich bereits Relievera erkennen. "Wir sind in null komma nix da, hier geht es bergab und ich kann bereits das PokéCenter sehen", sagte sie, um Evoli und auch sich selbst Mut zu machen. Sie setzte erneut einen Fuß vor den anderen und spürte, wie sich ihre Beine verselbständigten und dabei immer schneller wurden. Wenig später stolperte sie durch die Tür des PokéCenters und wäre gestürzt, wenn nicht ein großes rosa Pokémon sie und Evoli aufgefangen hätte. "Bitte helfen Sie ihm!", flehte Nion die junge Frau hinter dem Pokémon an und verlor dann selbst das Bewusstsein.
 

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Nachdem der NaNoWriMo beendet ist und ich nun auch alle Weihnachtsgeschenke habe, kann es mit der FF weitergehen :) viel Spaß und ein schönes Adventswochenende!


Nachwort zu diesem Kapitel:
Vielen Dank fürs Lesen! :) weiter geht es nächstes Wochenende~ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Fortsetzung folgt :)

ab jetzt kommt jeden Freitag ein neues Kapitel :) wie immer würde ich mich sehr über Feedback freuen :)

vielen Dank fürs Lesen ;)

P.S.: diese FanFiktion gibt es auch auf FanFiktion.de zu lesen, gleicher Accountname :) Komplett anzeigen

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