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Stab und Kralle

von

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Prophezeiung

„Sie haben Loki unschädlich gemacht, ein großer Sieg für die Bewohner Midgards“ Odin stand am Rand des zerstörten Bifröst und blickte auf die Menschen hinab, sein eines Auge aber zeigten Besorgnis und nicht wirkliche Zufriedenheit:

„Das Tor wurde verschlossen, die Gefahr ist gebannt... nicht vorüber, aber doch erst einmal wurden diese Feinde unschädlich gemacht. Sie werden sicherlich zurückkehren, aber dann werden Thor, und seine Freunde, bereit sein.“

„Und doch zeigt ihr Euch nicht so glücklich, wie es hätte sein sollen“ stellte Heimdall fest, welcher in der Nähe stand und eines der Brückenteile in den Händen hielt. All ihre Kraft, Magie und Göttlichkeit, vermochte es nur schwer die Brücke nach Midgard wieder zu reparieren, es würde noch sehr lange dauern.

„Wie kann ich glücklich sein, wenn sich meine beiden Söhne bekämpfen? Wie kann ich mich zufrieden zurück lehnen, wenn es in der Unterwelt brodelt und die, welche unseren Schutz benötigen, nur schwer zu erreichen sind? Es hat mich viel Kraft gekostet, Thor zu den Menschen zu bringen. Nur Dank des Tesserakts können wir ihn jetzt öfters nach Midgard zurück schaffen. Und selbst den sollten wir eigentlich nicht allzu oft benutzen, auch wir nicht.“

„Es brodelt in der Unterwelt?“

„Ja, schon seit einigen Tagen, ich spüre Unheil auf uns zukommen, seit dem Moment in dem der Tesserakt das erste Mal benutzt wurde. Ich fürchte fast, es wurde ein weiteres Tor geöffnet, aber ich kann es nicht sehen... und ich möchte auch Niemanden dort hinunter schicken. Das ist auch nicht das Schicksal der Götter.“

„Dann das der Menschen?“

„Nicht dieser dort und mehr weiß leider auch selbst nicht... ein Zustand der mich ein wenig stört“ Odin zeigte mit leisem Bedauern hinunter auf die Erde, die sich nun scheinbar wieder in Frieden glaubte:

„Ich spüre nicht nur Unheil auf uns zukommen, sondern auch einen neuen Helden, eines sehr mächtigen und auch schwachen... Es ist alles noch sehr unklar.“

„Herr“ eine Göttin, stark und schlank, mit langem blonden Haar und einem Bogen auf dem Rücken, verließ das Innere von Asgard und trug eine goldene Kugel in ihren Händen.

„Skadi“ nickte Odin der Frau zu, der Göttin der Jagd, die eigentlich fast nie ihren eigenen Palast verließ:

„Was veranlasst dich dazu, mich hier aufzusuchen.“

„Ich habe dies hier in meinem Teich gefunden, ich glaube es ist sehr wichtig“ flüsterte sie ergeben und hielt dem Göttervater das goldene Objekt hin, es strahlte warm und fast schon liebevoll, als Odin es berührte.

„Eine Prophezeiung“ stellte Heimdall fest und legte das Brückenstück zur Seite.

„So ist es, wenn Thor hierher kommt... nimm ihm Loki und den Tesserakt ab, schicke ihn aber selbst wieder zurück nach Midgard. Ich muss mich um die Prophezeiung kümmern und mein Sohn wird noch gebraucht, von den Menschen, nicht von uns.“

Odin nahm die Prophezeiung an sich, betrat zusammen mit Skadi die Gefilden von Asgard wieder, Heimdall aber lächelte nur und zauberte einen Käfig.

„Für das Hühnchen, welches ich und Loki noch zu rupfen haben. Und der alte Mann sagte ja nur, ich solle Thor den Unhold abnehmen.“
 

„Seid vorsichtig, Jungs“ Harry James Potter, Auror im letzten Ausbildungsjahr, wagte es in diesem Moment nicht einmal zu laut zu atmen.

Irgendwo in diesem Gebäude, hinter einer dieser Türen, wartete ein ganz besonders fieser Verbrecher, welcher auch nicht vor kaltblütigem Mord zurückschreckte.

Kein Zauber war ihm zu gefährlich, zu verboten, wenn er etwas wollte, dann bekam er es auch und das immer mit blutiger Gewalt. Ein richtiger Verbrecher, so einen wie Harry ihn sich in der ganzen Ausbildungszeit gewünscht hatte.

Nicht, dass er so etwas suchte, nachdem er drei Jahre zuvor Voldemort besiegte, aber ein wenig Action fehlte ihm doch schon.

„Immer, Boss“ nickten die anderen, ebenso jungen Auroren, er leitete diese kleine Gruppe und wünschte sich, auch nach der Ausbildung, mit ihnen weiter arbeiten zu können.

Es befanden sich ja sogar einige bekannte Gesichter aus Hogwarts darunter, Freunde und Bekannte, wie zum Beispiel Pansy Parkinson und Lavender Brown.

Unter den Auroren gab es keine Häuser mehr, keine Rivalitäten, die beiden Damen teilten sich sogar mittlerweile eine kleine Wohnung. Dabei konnte sich mindestens doch Pansy eine richtige Villa leisten und musste eigentlich gar nicht mehr arbeiten.

Aber auch eine ehemalige Slytherin konnte bescheiden glücklich sein.

Das er seine kleine Eingreiftruppe immer nur „Jungs“ nannte, störte die Beiden auch nicht, immerhin befanden sich aber auch nur noch vier männliche Auroren darin, Harry mit inbegriffen.

„Verteilen wir uns, schwärmt aus“ flüsterte der Held, denn das war er wirklich und ganz besonders in diesem Moment, seiner Truppe zu:

„Er muss hier irgendwo sein, passt auf euch auf.“

Sie nickten erneut und schlichen dann in zweier-Gruppen durch das Haus.

„Du könntest dich verwandeln“ flüsterte Harrys Begleiter:

„Und dann alles von Oben einmal ansehen.“

„Wie stellst du dir das vor? Ich habe eine Flügelspannweite von über zwei Metern und die Decke ist auch gerade einmal so hoch“ zischelte Harry zurück, er war ein Animagus, ja. Und er nutzte diese Fähigkeit auch im Job, aber sicherlich nicht in einem dunklen, engen Gebäude.

„Du hast Recht, aber verdammt, ich hab Schiss um dich und in der Animagus-Gestalt kannst du bestimmt besser abhauen.“

„Schwachsinn, als Vogel kann ich nicht zaubern und bis ich erstmal in der Luft bin, kann der mir schon ein Avada an den Hintern gezaubert haben“ knurrte Harry leise, er war mittlerweile zwanzig Jahre alt, hatte nun mal seinen eigenen Kopf und dann auch meistens Recht.

Jedenfalls hoffte er das und in diesem Fall war es auch tatsächlich so.

Wie sollte er abhauen wenn er nicht mal seine Flügel ausbreiten konnte?

„Also gut“ flüsterte seine Begleitung und untersuchte eine der Türen auf Schutzzauber:

„Das hier ist sicher.“

„Dann rein“ Harry erhob sich langsam und drückte dann die Klinke runter, sein Herz schlug wie wild und...

Ein Zauber schoss auf den jungen Auroren zu, viel zu schnell, viel zu gefährlich, er wurde getroffen, dieser Schmerz... alles schwarz...

„Harry“ hörte er seinen Kollegen noch brüllen:

„HARRY!“

Dann war es aus...

Asgard

Kapitel I - Asgard
 

„Ihr habt wirklich dafür gesorgt, dass es so aussieht als wäre er gestorben“ fragte eine leise, weibliche Stimme, zerriss damit die unendliche Schwärze, die Harry umgab.

Er war bewusstlos gewesen, eindeutig, sicher von dem Zauber, der ihn traf.

„Zweifelst du an meinen Fähigkeiten, Frigga? Habe ich dir nicht vier großartige Söhne geschenkt und beweise ich nicht immer wieder wie unendlich meine Macht ist? Da kann ich doch wohl noch dafür Sorgen, dass diese Menschen denken, er wäre tot“ antwortete eine männliche Stimme etwas betroffen.

„Ich fragte nicht um Eure Macht anzuzweifeln, sondern weil sein Körper noch hier ist. Vielleicht glauben die Menschen, ohne einen Körper, nicht an seinen Tod und suchen ihn.“

„Der Zauber, welcher ihn traf, hat ihn in Asche verwandelt. Jedenfalls wird es so für die Menschen aussehen“ die Stimme des, wohl schon recht alten, Mannes plusterte sich ordentlich auf und wenn er schon mit seinen Söhnen angab, dann handelte es sich wohl bei ihm und einen großen Macho.

Harry mochte diese Art von Männern irgendwie, Machos wollten ihre Frauen immer beschützen und glücklich machen... um dann noch mehr damit angeben zu können.

Aber das man Asche hinterlassen hatte um seinen Tod vorzutäuschen... hoffentlich war der junge Mann nicht in irgendeinem Kerker gelandet und die Beiden wollten ihn Foltern... andererseits, er lag eindeutig in einem Bett und spürte keinerlei Schmerz.

„Seht, er wacht auf“stellte die weibliche Stimme fest, Harry wagte es einfach noch nicht die Augen zu öffnen... vielleicht war ja alles auch nur ein Traum.

„Bringe Wasser und etwas Fleisch, nein Met und etwas Fleisch. Er wird einen kräftigen Schluck sicher begrüßen“ forderte der alte Macho die Frau auf und Harry hörte wie sich deren Schritte entfernten... auf Marmor.

Er kannte das Geräusch, Narcissa Malfoy ging immer genau so auf dem Marmorboden des Anwesens, aber dort gab es niemanden der Frigga hieß.

Erst recht niemand anders, als Narcissa, der noch Kinder hatte.

Und kein Malfoy wollte Harrys Tod vortäuschen, so etwas war einfach nicht nötig, normalerweise nicht.

„Wieso öffnest du nicht die Augen, Junge“ fragte die männliche Stimme:

„Hier ist nichts was dir Angst machen könnte, du bist am sichersten Ort des Universums.“

Das wurde schon so oft von vielen anderen Orten behauptet, aber im Grunde war doch gar nichts sicher, oder? Selbst Hogwarts konnte einst eingenommen werden, und auch scheinbar sichere Wohnungen wurden mal aufgebrochen, Harry hatte das schon alles erlebt.

Als Auror lebte man einfach nicht sicher, erst recht nicht er.

Trotzdem öffnete er langsam die Augen und bemerkte als erstes, dass er seine Brille nicht trug, überall waren Lichter, aber er konnte kaum etwas erkennen.

Instinktiv tastete Harry nach seiner Brille, fand diese auf einem Nachttisch und setzte sie auf. Die Lichter wurden zu schwebenden Öllampen, also war es ein magischer Ort, die Wände zeigten sich golden und weiß, es gab einen weißen Kleiderschrank und einen Schreibtisch in der gleichen Farbe. Die Bettwäsche war ebenfalls golden... da protzte aber jemand mehr als zehn Malfoys auf einem Haufen.

„Ich finde es sehr hübsch“ stellte die männliche Stimme fest, Harry drehte sich sofort erschrocken zu ihm um, er hatte gar nicht gemerkt wie jemand seine Gedanken las:

„Das kannst du auch gar nicht, weil ich es nicht mache wie ihr dort unten auf Midgard. Und ich musste es tun, weil du ja nicht mit mir sprichst, Junge.“

„Midgard“ hustete er und bekam dann tatsächlich von einer sehr hübschen Frau etwas Fleisch und Met gebracht. Letzteres befand sich in einem großen Krug, aber Harrys Kehle war so trocken, dass es ihm egal war.

Sofort richtete er sich auf und holte sich das Tablett ran, dann umfasste er das große Gefäß und nahm einen kräftigen Schluck vom heißen Met.

Während er trank und aß, wobei er nicht einmal darüber nachdachte ob er vielleicht damit vergiftet wurde, musterte er den älteren Mann sehr genau.

Dieser besaß nur ein gesundes Auge, trug graues Haar und wirkte sehr autoritär, als hätte er sich seinen Status in vielen Schlachten und Kriegen erworben, seine Kleidung glich auch ein wenig einer Rüstung.

„Ihr nennt es Erde...“

„Das weiß ich“ der Met war wirklich stark, aber irgendwie schien der Alkohol darin Harry in keinster Weise zu beeinflussen, dazu schmeckte er wirklich gut:

„Aber niemand sagt mehr heutzutage Midgard...“

„Ihr habt Euch noch nicht vorgestellt“ erinnerte Frigga den Vater ihrer vier großartigen Söhne:

„Er denkt sicher noch, er wäre auf Midgard.“

„Du befindest dich in Asgard, Junge“ plusterte sich der Mann sofort auf und Harry verschluckte sich an einem Stück Fleisch.

Sofort war Frigga bei ihm und klopfte sanft auf seinen Rücken, bis es besser wurde und er wieder ordentlich atmen konnte.

„Ich bin Odin, der Göttervater“ fuhr der, eindeutig Verrückte, fort:

„Sicher glaubst du uns nicht, ich sehe es in deinen Augen und muss dafür nicht einmal deine Gedanken lesen. Was möchtest du sehen, um einen Beweis zu haben? Ich kann dir alles zeigen.“

„Meine Eltern und alle meine verstorbenen Freunde.“

„Hier“ Odin bewegte einmal kurz die Hand und vor Harry öffnete sich eine Art Fenster, es zeigte einen weißen Palast, worin sich tatsächlich eben diese geliebten Menschen befanden. Dumbledore der in der Bibliothek Bücher las, Sirius der sich gerade mit James und Remus unterhielt, sie sahen so aus als wollten sie gerade etwas aushecken...

„Eine Täuschung“ stellte der junge Mann fest und nahm noch etwas vom Fleisch, das kannte er gar nicht, konnte aber so etwas wie Rind sein.

„Es ist Ochse und das ist keine Täuschung, hier deine Mutter“ ein weiteres Zimmer erschien, Lily und Nymphadora Tonks, sie kümmerten sich gerade um die Wäsche und plauderten dabei fröhlich:

„Dort wo sie sind, existieren sie ganz normal wie auf Midgard, ein ewiges Leben so wie sie es sich wünschen. Nur das sie dieses Heim selten verlassen können, doch sie mögen es. Es ist der Ort, den ihr Himmel, oder Paradies, nennt“ schnaubte Odin und ließ das Bild verschwinden, Harry zeigte sich in keinster Weise beeindruckt, aber wenn es wirklich so war, dann hatte seine Familie eine glückliche Existenz.

„Nehmen wir einmal wirklich an, das hier ist Asgard“ Harry spülte das Fleisch mit Met hinunter:

„Und du bist Odin... was mache ich hier?“

„Es gibt da eine Prophezeiung...“ begann der Göttervater und der Held stöhnte daraufhin laut auf.
 

„Thor“ begrüßte Heimdall den Reisenden und grinste breit, als er auch den gefesselten, geknebelten Loki entdeckte:

„Und Loki, schau, was für ein schönes Heim ich dir hier gebaut habe.“

Er zeigte auf den Käfig und wurde von dem Unhold finster angesehen, etwas was Heimdall ganz heimlich sogar genoss.

Was für ein schöner Anblick, Loki in dieser Situation... fantastisch.

„Soll er nicht in das Gefängnis“ staunte Thor.

„Nicht jetzt, dein Vater möchte das ich dir Loki, und den Tesserakt, abnehme, dich dann sofort wieder zurück nach Midgard schicke“ nickte Heimdall ernst.

„Aber ich komme gerade erst von dort und es herrscht jetzt Frieden.“

„In der Unterwelt brodelt es“ flüsterte Heimdall leise, Loki hörte es aber trotzdem und riss fast schon entsetzt die Augen auf... die Unterwelt...:

„Aber das habe ich dir jetzt nicht gesagt, nimm es einfach als Grund für ein paar Tage länger bei den Menschen. Wieso besuchst du nicht deine Freundin?“

„Sie ist nicht meine Freundin“ schnappte Thor, zeigte sich dabei leicht verlegen und schob Loki in den Käfig hinein:

„Pass auf, dass er nicht flieht. Er verbreitet nur Ärger und sollte besser in unserem Gefängnis sitzen.“

„Dorthin werde ich ihn auch bringen, wenn seine Zeit gekommen ist. Oder zweifelst du etwa an meinen Fähigkeiten als guter Wächter?“

„Du wachst über Bifröst und Asgard, du hast aber noch nie darüber entschieden ob einer der Götter dir entkommen darf oder nicht“ versetzte Thor trocken:

„Ich spüre sterbliche Anwesenheit hinter diesen Mauern...“

„Kehre zurück nach Midgard“ polterte Heimdall los und schickte den Donnergott, mit Hilfe des Tesserakts, wieder zurück auf die Erde, dann wandte er sich grinsend an den eingesperrten Gott:

„Ich bringe das hier weg und dann unterhalten wir uns ein wenig. Mache es dir inzwischen gemütlich.“

Er wedelte grinsend mit dem Tesserakt und betrat dann die prächtigen Paläste von Asgard.
 

„Das ist wirklich Asgard, oder“ Harry stand an einem hohen Sims und sah auf die Paläste des Reiches hinab. Er konnte sich, jedenfalls in diesen einem Gebäude, frei bewegen, hatte jedoch immer Frigga an seiner Seite.

„So ist es, ich kann mir vorstellen, dass du deine Heimat vermisst.“

„Nicht nur die, sondern auch meine Freunde dort. Und eigentlich hatte ich das mit den Prophezeiungen eigentlich abgehackt. Wie lautet sie?“

„Das wissen nur Skadi, und Odin, selbst. Skadi hat sie gefunden und zusammen mit ihm geöffnet. Sie sprechen nur wenig darüber, aber sie ist sehr wichtig. Und dann diese Unruhen in der Unterwelt...“

„Ich kenne mich nur schlecht mit der nordischen Mythologie aus...“

„Hel herrscht dort, die Tochter Lokis, und mit diesem hatten wir in letzter Zeit sehr viel Ärger. Er wollte Midgard unterwerfen...“ Harry wollte etwas sagen, wurde aber mit einem Kopfschütteln unterbrochen:

„Nicht dein Midgard, es ist ein anderes. Ein anderes... ich weiß nicht wie ich es sagen soll, ihr Menschen nennt es glaube ich „Paralleluniversum“ und ich glaube darunter kannst du dir etwas vorstellen. Auch wenn es nicht ganz so ist, aber es wird dir als Erklärung sicherlich reichen.“

„Ich kann es mir jedenfalls etwas zusammen reimen. Aber was habe ich damit zu tun? Ich bin nur Harry Potter.“

„Die Prophezeiung...“ Odin trat an sie heran und hatte einen hölzernen Stab, fast so lang wie Harry selbst, dabei. Nun erst fiel ihm ein, dass sein Zauberstab weg war.

„Das hier ist dein Zauberstab, ich habe ihn nur ein wenig verändert. Das Midgard, welches deine Hilfe braucht, Junge, kennt keine Welt wie die, in der du bisher gelebt hast. Ich musste einige Zauber wegnehmen und ihn etwas größer machen, denn wir wollen ja nicht, dass er zerbricht, oder? Du kannst ihn aber auch weiterhin verschwinden lassen, so wie mit deinem Stab zuvor.“

„Was ist das für eine Prophezeiung?“

„Sie sagt das ein Junge, stark und schwach, ein Held in seiner Welt, gesegnet von Asgard, kommen wird und Frieden bringt für Midgard, und Asgard. Deine Narbe, sie verblasst schon langsam, aber sie zeigt den Segen unseres Reiches. Und auch wenn ich nicht weiß, was dich erwartet, so bin ich mir sicher, dass du dein Schicksal erfüllen wirst.

Er hielt Harry den Stab hin, dieser nahm ihn sofort an sich und fühlte sich sicherer, versuchte dann auch gleich nach Hause zu apparieren.

„Selbst wenn du noch apparieren könntest, von hier aus geht es nicht“ nickte Odin, leicht amüsiert wirkend:

„Es tut mir leid. Aber wenn du es wirklich möchtest, kann ich dich heim schicken, sobald du dein Schicksal erfüllt hast. Doch einer meiner Söhne hat sich schon in Midgard verliebt, und in eine Frau dort, eventuell ergeht es dir ja genau so. Und du musst dich auch nicht sorgen, Thor ist dort und er hat gute Freunde, die dir bei stehen werden. Sie sind sehr mächtig, auch wenn sie „nur“ Menschen sind, doch sie wurden schon mit Loki fertig und das zeigt allein ihre Stärke.“

„Nehmen wir einmal an, ich mache da mit...“

„Du hast keine andere Wahl, Junge“ Odin schüttelte heftig den Kopf.

„Nehmen wir einmal an, ich mache da mit“ wiederholte Harry sich:

„Und werde auf diese Erde geschickt. Wenn ich zaubere, sperren sie mich doch direkt in das nächste Irrenhaus ein.“

„Definitiv nicht“ lachte Frigga leise:

„Denn nicht jeder Mensch dort, ist einfach nur ein normaler Mensch. Es gibt viele Ausnahmen, mit besonderen Fähigkeiten, du wirst einige von ihnen kennenlernen. Und die Menschen kennen diese Ausnahmen, sie werden dich vielleicht nicht gleich mögen und verehren, aber du wirst dafür auch nicht eingesperrt.“

„Soll mich das jetzt beruhigen“ Harry runzelte nachdenklich die Stirn, wie es aussah hatte er wirklich keine andere Wahl und zuhause dachten sie alle, er wäre tot:

„Ich will meine Freunde sehen, ich will sehen was sie gerade machen.“

„Sie betrauern dich auf einer großen Beerdigung, willst du das wirklich sehen“ wollte Odin wissen.

„Wie wollt ihr mich nach dieser Sache wieder heim schicken, wenn ich doch angeblich tot bin?“

„Ich schicke dich zu dem Moment, in dem der Zauber dich traf. Er war harmlos, eine Lähmung, dein Freund wird dich retten können. Wenn du es dann wirklich willst, wird es so geschehen, doch zuerst einmal hast du anderes zu tun. Kümmere dich nicht um die Dinge die waren und dort geschehen, du hast ein Schicksal zu erfüllen. Sei offen und frei, nur so kannst du den Feind besiegen... wer auch immer es sein wird.“

„Und wenn ich nicht erfolgreich bin?“

„Dann ist alles vorbei. Dann wird jedes Midgard untergehen und Asgard aufhören zu existieren... mit ihm alle die darin leben. Die Prophezeiung sagt nichts genaues von Sieg oder Niederlage, Frieden liegt auch im Tod und in der finsteren Unendlichkeit. Und doch glaube ich fest an dich, Harry. Du bist unsere Hoffnung und doch wird die Last nicht allein von dir getragen. Sobald du bereit bist schicke ich dich hinunter, direkt vor das Haus eines Freundes, meines Sohnes, und eventuell triffst du diesen auch schon dort.“

„Kann ich mich weiterhin verwandeln?“

„Verwandeln“ fragte Frigga neugierig.

„Ich bin ein Animagus, ich habe eine Tiergestalt, sie ist vielleicht nützlich“ es half ja doch nichts sich gegen diese Götter zu stellen, wenn sie wirklich welche waren, und eventuell war das ja wirklich alles sehr wichtig.

„Ich habe dir nichts genommen“ nickte Odin ernst:

„Bist du bereit?“

„Ja.“

„Dann komm mit zum Rand von Bifröst, unterwegs gebe ich dir auch neue Kleidung... das was du da trägst ist nicht mehr... passend.“

Jarvis

Kapitel II - Jarvis
 

„Ich denke jetzt gibt es keinerlei Zweifel mehr“ Harry sah ernst am Rand von Bifröst hinunter, in das Universum hinein, unendliche Tiefe die er auf keinen Fall hautnah kennenlernen wollte. Wer da fiel, fiel solange bis er starb und wenn es sich dabei um einen Gott handelte, dann wohl auch ewig.

„Das freut mich, du brauchst einen starken Glauben, wenn du auf Midgard bist. Und nicht nur das, sondern auch einen ebenso starken Willen... Menschen sind so verschieden, genau wie die Götter“ Odin stand vor dem Käfig, in dem wohl dieser Loki saß und Harry erinnerte sich daran, dass es sich bei ihm um einen sehr unangenehmen Gott handelte. Kein Wunder also auch, dass er gefesselt und geknebelt war und kein Wunder auch, das Odin mit Besorgnis auf ihn herab sah.

„Lass mich nun sehen wie es gerade unten aussieht und ob ich dich gefahrlos schicken kann“ Odin trat neben ihn und blickte ebenfalls hinab und wandte sich dann leicht lächelnd an den jungen Helden.

„Es ist sicher... Ich denke etwas aus schwarzem Leder wird dich erstmal auch schützen, und du solltest für den Anfang etwas Geld haben. Da Thor sich mittlerweile immer öfters dort unten herumtreibt, kenne ich mich auch etwas aus, hier nimm diese Dollar.“

Er holte ein Bündel Scheine hervor, hundert Dollar, das reichte tatsächlich für den Anfang. Und an den Dollars konnte Harry schon einmal erkennen, dass es sich um eine moderne Zeit handelte, in der er geschickt wurde.

„Der Freund meines Sohnes ist ein sehr reicher Mann, und auch er hat gegen Loki gekämpft, er wird dir also ganz sicher helfen. Jetzt deine Kleidung.“

Der Göttervater berührte den Aurorenanzug des Helden, welchen er bisher trug, daraufhin verwandelte sich dieser in eine schwarze Lederhose, ein weißes Hemd und einen schwarzen Ledermantel.

„Ich habe den Mantel so gesichert, dass mindestens keine Pfeile hindurch gehen, mehr kann ich nicht tun. Ich darf nicht zu sehr in das Schicksal eingreifen... jetzt kann ich dir nur noch viel Glück wünschen.“

„Keine weiteren Ratschläge mehr, immerhin kenne ich die Welt nicht...“

„Sie ist wie deine Erde, die der Muggel, wie du sie nennst, nur eben mit Ausnahmen und das Jahr ist... 2012. Du wirst einiges nachlesen müssen, aber bis zum Jahr 2000 ist dort auch all das passiert was auf deiner Erde auch geschah... mit Ausnahmen natürlich. Es gibt einige „Helden“ dort, die Ereignisse verschiedenster Art herbei führten, du musst dich nur darüber informieren“ Odin lächelte sanft und schickte den jungen Mann dann auf die recht holprige Reise nach Midgard.
 

„Sir, Sir bitte wachen Sie auf“ die Stimme der künstlichen Intelligenz, namens Jarvis, weckte Anthony Edward Stark aus seinen besonders süßen Träumen. Was sollte man auch anderes haben, wenn die schönste Frau des Universums neben einem lag und man vor dem Einschlafen noch einige vergnügliche Aktivitäten mit ihr hatte.

Es war ein ruhiger Tag gewesen, keine Interviews, keine Ereignisse für die er zum Iron Man werden musste, einfach nur ein wenig arbeiten und dann am Abend gut essen... die Nacht mit seiner Angebeteten verbringen...

„Was ist los“ stöhnte der Milliardär leise, so wollte er eigentlich nicht geweckt werden und eigentlich hatte Jarvis auch die Anweisung ihn ausschlafen zu lassen:

„Bitte sag mir das es wichtig ist.“

„Ein Besucher bittet um ein Gespräch.“

„Egal wer es von Shield ist, schicke ihn nach Hause“ Tony warf einen Blick auf den nahen Wecker, sechs Uhr am Morgen, das würden diese Kerle noch büßen. Und nur sie waren es wirklich, die es wagten ihn um diese Zeit zu wecken.

Dabei hatte Fury doch versprochen, dass er die Avengers nun erstmal in Ruhe ließ, solange bis er sie wieder brauchte...

„Es ist niemand von Shield“ erklärte Jarvis ernst:

„Es ist ein junger Mann der sich als Harry James Potter vorstellte und den ich in keiner Datenbank gefunden habe.“

„Was will er?“

„Er sagt er ist ein Freund.“

„Jarvis, schick ihn nach Hause, es ist zu früh und ich habe keinen Freund mit diesem Namen. Was du eigentlich wissen solltest.“

Stille trat ein.

„Er sagt, Odin schickt ihn“ verkündete dann die künstliche Intelligenz.

„Ja sicher, wahrscheinlich irgendein irrer Fan, der in den letzten Tagen all die Schundblätter in seinem Zimmerchen hortete und sich jetzt für einen Gott hält.“

„Verschwindet, ich will schlafen“ kam es aus den Kissen und so musste Tony aufstehen und das Schlafzimmer verlassen, aber er hatte nicht lange vor wegzubleiben, die warmen Kissen riefen sehr eindeutig nach ihm und er wollte schnell zurück.

„Schick ihn weg“ forderte er Jarvis auf und nahm sich ein Glas Whiskey von der Bar. Die Fenster wurden langsam repariert und man konnte schon den Sonnenaufgang beobachten ohne Angst haben zu müssen, von der Brüstung geweht zu werden.

„Er lässt sich nicht wegschicken“ wehrte die Computer-Stimme ab und verstummte dann wieder:

„Jetzt hat er sich gewaltsam Zugang verschafft. Soll ich den Anzug bereit machen, er hat einen eindeutig gefährlichen Stab dabei... er repariert damit die Tür, welche er zuvor noch zerstörte.“

„Sieht er gefährlich aus?“

„Ich vermag das nicht einzuschätzen.“

„Wenn er die Tür wieder repariert... Jarvis, wecke Dr. Banner vorsichtshalber.“

„Er wird nicht begeistert sein, wenn er wegen so etwas aus dem Schlaf geholt wird. Ich könnte einfach den Anzug in Bereitschaft versetzen und.. “

„Ich bin auch nicht begeistert“ schimpfte Tony.

„Aber Sie verwandeln sich nicht in ein großes, grünes Monster und drohen damit mich zu einem Schrotthaufen zu zerschlagen“ klagte Jarvis und verstummte dann, der Lift wurde benutzt und Tony berührte kurz das Armband, mit dem er seinen Anzug rufen konnte.

Der Lift öffnete sich und ein tatsächlich recht junger Mann betrat den Raum. Er trug halblanges, braunes Haar, eine Brille, schwarze Kleidung aus Leder und einen hölzernen Stab. Die Stiefel und Handschuhe waren ebenfalls aus Leder, aber dunkelrotem, seine Augen tiefgrün wie Smaragde.

„Anthony Stark, nehme ich an“ stellte er fest:

„Stand jedenfalls unten an der Tür... mein Name ist Harry Potter, aber das wissen sie ja schon von Ihrem Türsteher, vermute ich jedenfalls.“

„Was führt Sie zu mir, Mr. Potter? Shield?“

„Was ist das“ fragte der junge Mann sofort und Tony hob eine Augenbraue, dieser Besucher schien noch interessant zu werden.

„Also gut, fangen wir anders an... Sie sagten, Odin habe Sie geschickt?“

„So ist es, er sagte Sie wären ein Freund seines Sohnes. Wobei er eigentlich nur sagte, dass er mich vor dessen Tür absetzen würde und nach dieser unangenehmen Reise, bin ich mir noch nicht mal sicher. Haben Sie gegen Loki gekämpft?“

„Ja.“

„Und Sie kennen Thor?“

„Ja.“

„Ich hatte ihn hier eigentlich erwartet, weil er wieder zurück auf die Erde geschickt wurde. Loki habe ich übrigens gesehen, gefesselt, geknebelt, in einem Käfig steckend. Bis gerade war ich noch in Asgard...“

„Thor ist bis jetzt noch nicht hier aufgetaucht. Sicher das du nicht einfach nur betrunken bist, junger Mann.“

„Manchmal wünschte ich mir das tatsächlich, besonders in den letzten Stunden... oder Tagen... aber dem ist eindeutig nicht so. Der Met, den ich in Asgard bekam, war zwar stark, hat mich aber in keinster Weise beeinträchtigt.“

„Du siehst aus als ob du einen Schluck gebrauchen könntest“ Tony hielt dem Besucher sein Glas hin, aber der Junge zögerte, gerade als er es nehmen wollte, wurde der Lift erneut benutzt.

„Ich nehme an, du bist allein gekommen?“

„Ja.“

„Dann ist es Bruce. Jarvis, lebst du noch?“

„Ich habe noch nie gelebt, Sir, aber ja, meine Schaltkreise funktionieren alle noch. Dr. Banner war jedoch nicht wirklich begeistert und drohte mir auf sehr unangenehme Weise.“

„Du wirst es überleben, Jarvis“ schmunzelte Tony und sein Besucher nahm das Glas an:

„Also Thor wurde wieder zurück hierher geschickt?“

„So wurde es mir gesagt, und ich habe ja Loki, ohne ihn, dort gesehen. Das ist Whiskey, oder?“

„Zu stark für dich, Junge?“

„Wahrscheinlich zu schwach für das was ich erlebte“ er leerte das Glas auf Ex und beobachtete dann wie ein weiterer Mann, im gleichen Alter wie Tony, den Lift verließ. Er sah wirklich nicht glücklich aus und irgendwie tat es Harry schon leid, dass die Männer für ihn geweckt wurden... der Whiskey war zudem auch nicht minder stark wie der Met und setzte dem Helden ganz ordentlich zu.

„Das ist Dr. Bruce Banner“ stellte Tony den Mann vor.

„Und der ist nicht begeistert um sechs Uhr Morgens schon aufstehen zu müssen, immerhin habe ich bis vor drei Stunden noch gearbeitet“ erklärte dieser und strich sich dabei durch das leicht lockige, schwarze Haar.

„Odin schickt ihn... angeblich.“

„Angeblich trifft es doch recht gut, denn normalerweise würde er uns doch Thor schicken, oder?“

„Thor ist angeblich auch zurück und unser junger Besucher hier vermutete ihn bei mir. Aber ich denke einmal, er besucht wohl zuerst seine Freundin, es ist ja mittlerweile recht ruhig und da kann er es sich erlauben. Wenn er schon hierher zwangsversetzt wurde.“

„Wenn die Geschichte stimmt...“

„Ich stehe hier und mag es nicht ignoriert zu werden“ stellte Harry trocken fest:

„Besonders nicht wenn ich eigentlich lieber auch in einem Bett wäre, anstatt hier zu stehen und mir ein „angeblich“ anhören zu müssen.“

„Woher stammst du“ wollte Bruce wissen.

„London.“

„Und doch hat Jarvis dich in keiner Datei“ überlegte Tony:

„Ich mag keine Menschen ohne Identität.“

„Da wo ich herkomme, habe ich tatsächlich eine Identität, aber Odin hielt es wohl nicht wichtig mir meine Papiere mitzugeben. Ich habe nur das hier.“

Er holte eine kleine rote Karte hervor und hielt sie Bruce hin, der nahm sie und blickte nachdenklich darauf.

„Auror Harry James Potter, Ministerium für Magie in London... wir könnten in London nachfragen aber irgendwie glaube ich nicht, dass es so ein Ministerium dort wirklich gibt.“

„Hier auch nicht, in dem London, aus dem ich komme aber schon. Schon mal was von Paralleluniversen gehört?“

„Okay, jetzt wird es merkwürdig, rufen wir die Jungs mit der weißen Jacke“ forderte Tony und wollte eine entsprechende Anweisung geben, aber stattdessen fiel er gelähmt um.

Er konnte sich nicht mehr rühren, nicht mehr sprechen und nur noch atmen, nicht einmal blinzeln war noch möglich. Der Angriff musste aus dem Stab des Jungen gekommen sein, blitzschnell und unerwartet.

Nun lag er da, konnte nicht mal seinen Anzug rufen und war somit vollkommen hilflos.

„Ich habe das nicht gern gemacht und bin eigentlich hierher geschickt worden um „Freunde“ zu finden.

Odin sagte ihr habt gegen Loki gekämpft und hier würde sich mein Schicksal finden, irgendeine Prophezeiung meint wohl auch ich könne Midgard und Asgard den Frieden bringen. Nur deswegen wurde ich von Zuhause fort geholt, ich hatte eine Familie dort, und einen Job. Ich war Auror, das ist so etwas wie ein Polizist. Und dann holt mich Odin einfach nach Asgard und eröffnet mir, dass ich hier ein Schicksal zu erfüllen habe, das ist nicht lustig.“

Er nahm die Lähmung wieder von Tony und der ließ sich von Bruce aufhelfen.

„Ich empfand diesen „Zauber“ gerade nicht als sonderlich lustig“ stellte der Milliardär fest:

„Dafür sollte ich dir den Hintern versohlen... was hat Odin noch gesagt?“

„Das es in der Unterwelt brodelt, und ich weiß das Lokis Tochter Hel über diese herrscht. Aber sonst sagt die Prophezeiung nichts, sie sagt eigentlich nur das ich kommen werde, Midgard und Asgard den Frieden bringe. Aber Odin meinte auch, dass wäre kein Garant für einen Sieg, da auch im Tod und dem Nichts ein Frieden liegt. Aber ich werde von ihm auch wieder zurück geschickt, wenn ich es will und diese Sache hier beendet ist. Also ich brauche Hilfe, eine Unterkunft und mit den hundert Dollar von Odin komme ich sicherlich auch nicht weit. Dazu habe ich mir gerade noch Stiefel und Handschuhe gekauft, nachdem ich merkte wo ich bin und wie die zerstörten Straßen aussahen. Zum Glück schläft New York auch auf dieser Erde nie.“

„Du hast mich gelähmt und ich soll dich jetzt durchfüttern“ schnaubte Tony, als er erkannte was da gerade auf ihn zukam.

„Der da wird doch auch durchgefüttert“ zeigte Harry auf Bruce.

„Der kann auch was und arbeitet für mich.“

„Ich kann auch arbeiten, auch wenn ich nur Auror gelernt habe. Aber ich beherrsche ja nicht nur Lähmzauber.“

„Reparieren kann er auch“ meldete sich Jarvis:

„Aber mehr schlecht als recht, die Tür lässt sich von Innen nicht mehr öffnen. Ich werde richtige Arbeiter dafür rufen müssen.“

„Für Handwerkszauber gab es in der Ausbildung keine Fächer“ schnappte Harry leicht schmollend, anscheinend hatte er geglaubt den Zauber richtig zu beherrschen:

„Und in der Schule hatte ich auch anderes zu tun.“

„Was kannst du denn noch so“ wollte Bruce wissen, er wirkte etwas nervös und leicht zittrig, hatte er Angst auch gelähmt zu werden?

„Nun, ich kann das... wenn Odin es mir wirklich nicht genommen hat...“ Harry schloss die Augen und verwandelte sich vor den Augen der Beiden in einen recht großen Vogel.

Ein Sekretär, Bruce kannte diese Tiere aus Afrika und diversen Zoos. Diese Greifvögel waren dafür bekannt, dass Schlangen zu ihren Leibspeisen gehörten und sie sich mehr auf dem Boden, als in der Luft, aufhielten.

Aber flugfähig war das Tier auf jeden Fall und man verwandelte sich nicht in so etwas, wenn man nicht davon profitieren wollte.

Harry verwandelte sich wieder zurück und hatte danach auch seine vollständige Kleidung wieder an.

Eindeutig handelte es sich dabei um einen dieser Zauber.

„Ich kann aber nur diese Gestalt, in meiner Welt nennt man das Animagus und das Tier ist vom Charakter abhängig.“

„Also bist du ein Schlangentöter“ wollte Tony neugierig wissen, er kannte dieses Tier aus einem Zoo und hatte auch schon darüber gelesen.

„Kann man tatsächlich so sagen und bis vor drei Jahren beherrschte ich auch die Sprache der Schlangen. Aber wir hatten eine Schlacht und mit dem Tod des Anführers der Bösen, verlor ich diese Fähigkeit.“

Harry hatte schnell bemerkt, er durfte vor diesen beiden Männern nicht allzu sehr angeben, sonst verlor er schnell gegen sie. Fürs Angeben war nämlich eindeutig Mr. Stark zuständig und diesen Bruce konnte der junge Mann noch gar nicht einschätzen.

Einerseits wirkte er etwas sehr nervös, andererseits aber auch recht intelligent und entschlossen.

Und sie glaubten ihm immer noch nicht richtig, das machte die ganze Sache wesentlich schwerer als er es bei seiner Ankunft gedacht hatte.

„Was kannst du mit dem Ding“ wollte Bruce nun wissen und zeigte auf den Stab.

„Das weiß ich noch nicht ganz, da Odin mir einige Zauber genommen hat. Aber Essen kann ich mir zum Beispiel nicht zaubern.“

„Und wie sieht es mit der Energie von dem Ding aus“ hakte Tony nach.

„Mmh, wie soll ich das sagen, wenn ich keine Energie mehr habe, dann kann ich auch nicht mehr zaubern. Große Schmerzen können es auch unmöglich machen, die Energie dafür steckt in mir, ich wurde damit geboren. Und auf meiner Welt sind wir Millionen.“

„Aber es gibt noch Menschen die das nicht können?“

„Milliarden, und die meisten wissen nichts von uns. Wir halten uns gerne bedeckt... Merlin war einer der Ersten unserer Art, so steht es jedenfalls in unseren Geschichtsbüchern. Das ist aber auch alles was ihr über meine Art von Menschen wissen solltet, hier gibt es uns nicht, es ist unwichtig. Für die Animagus-Gestalt brauche ich übrigens den Stab nicht und und eigentlich bündelt er nur meine Zauber, ein Kaminfeuer kann ich auch mit einfacher Handmagie anzünden. Der Lähmzauber wäre aber unkontrollierbar ohne den Stab.“

„Je nachdem wäre es vielleicht hilfreich sein ein kleines Feuer entzünden zu können“ überlegte Dr. Bruce Banner:

„Aber noch können wir nicht sagen ob deine Geschichte stimmt und du, wenn überhaupt, einer der Guten bist. Aus Asgard kommen ja nicht immer nur freundliche Gesellen.“

„Wenn ich böse wäre, hätte ich dann nicht statt eines Lähmzaubers, einen tödlichen genommen? Mr. Stark hier hat ihn ja noch nicht mal kommen sehen.“

„Du könntest auch ein Spion sein und dich erstmal hier einschleichen“ schnaubte Tony:

„Wir sind ja nicht nur zu zweit und... wir könnten ihn zu Shield schicken und wären ihn dann einfach los.“

„Ich bin hier, weil Odin mir hier Kampfgefährten vorhersagte, ich will nicht irgendwo hingeschickt werden, nur damit man mich einfach los ist“ Harry runzelte ernst die Stirn und suchte wohl nach den richtigen Worten:

„Ich wurde doch von Odin bewirtet, berührt und wahrscheinlich auch verzaubert. Schafft mir seinen Sohn hier ran und er wird das bestimmt bestätigen. Solange freue ich mich über eure Gastfreundschaft.“

Er ließ den Stab einfach verschwinden und wandte sich der Bar zu, eine junge Frau betrat nun den Raum und musterte Harry neugierig.

„Ein Gast“ wollte sie wissen und gab Tony einen leichten Kuss, der Held musterte sie nur ebenso kurz und untersuchte dann das Angebot.

„Ja, erstmal“ schnaubte der Milliardär:

„Solange bis seine Geschichte bestätigt ist, und wenn er die Wahrheit sagt, dann darf er auch länger bleiben. Kontaktiere bitte Shield, sie wissen sicher wo Thor sich gerade befindet. Und Jarvis, schau mal ob du irgendeine Abstellkammer für ihn findest.“

„Wenn ich diverse Einrichtungszauber noch habe, bin ich tatsächlich mit einer Abstellkammer zufrieden“ kam es sehr von dem jungen Mann:

„Aber normalerweise bin ich mindestens Zimmer gewohnt in denen ich ein Bett aufstellen kann. Und ein Frühstück wäre nicht schlecht.“

„Kannst du das bezahlen“ fauchte Tony leicht böse:

„Ich sollte dir wirklich den Hintern versohlen.“

„Und ich dachte du wärst hier der reichste Typ... wobei, so wie es hier aussieht...“

„Mir reicht es, jetzt gibt es wirklich was auf die Mütze“ schimpfte Tony und berührte sein Armband, gleichzeitig holte der junge Mann seinen Stab wieder hervor. Harry konnte nun auch beobachten wie ein metallisches Paket angeflogen kam, zu einem rot-goldenen Anzug wurde und der sich um Tony legte.

Aber noch bevor dieser dann einen Angriff starten konnte, fiel er gelähmt und vermochte keine Schraube mehr zu bewegen.

„Wir haben volle Energie“ meldete Jarvis:

„Alle Systeme könnten arbeiten, ich finde den Fehler nicht.“

„Ich weiß nicht ob ich das jetzt amüsant finden soll“ grinste die junge Frau:

„Am Besten kontaktiere ich jetzt erstmal Shield und mache dann ein Zimmer für unseren Gast bereit... ja, ich glaube es ist tatsächlich lustig.“

Sie verschwand im Lift und Harry nahm sich noch etwas vom Whiskey.

„Willst du ihn nicht befreien“ wollte Bruce wissen, dieser Zauber interessierte ihn und er fragte sich ernsthaft wie stark er war.

„Nein, er greift mich doch gleich mit seinem Anzug an, wenn er sich wieder bewegen kann. Du könntest ihm das Ding ausziehen, danach befreie ich ihn.“

„Ich glaube nicht das es möglich ist“ Bruce sah sich das genauer an, bekam dann von Jarvis die Anweisung wie der Anzug entfernt wurde. Dieser wurde dann von Bruce weggebracht und Harry nahm den Lähmzauber wieder weg.

„Ich bin wirklich friedlich, spätestens jetzt hätte ich doch einen tödlichen Zauber benutzen können... wobei ich sogar glaube, dass mir Odin diese nicht gelassen hat. Sonst gäbe es hier ganz schnell keine Bösewichte mehr, denn hier ist die Benutzung sicherlich nicht verboten und ich habe nicht vor hier in dieser Welt dauerhaft zu bleiben.“

„Der Stab“ forderte Tony und streckte die Hand danach aus, in seinen Augen brodelte Wut:

„Er kommt zum Anzug in die Kammer, ich habe keine Lust mehr auf Lähmzauber, am Ende bringst du mich damit noch um.“ Er berührte mit der anderen Hand das runde, leuchtende Ding auf seiner Brust.

„Was ist das“ wollte Harry wissen.

„Es hält mich am Leben, und sollte nicht gelähmt werden. Also den Stab, wenn du wirklich zu den Guten gehörst, dann gibt’s du ihn mir und er kommt zu dem Anzug.“

„Hier“ Harry warf Tony den Stab zu und forderte dann erneut ein Frühstück:

„Ich mag Pfannkuchen mit Erdnussbutter.“

Schwanzverlängerung

Kapitel III - Schwanzverlängerung
 

Harry lag auf seinem weißen Bett, in dem weißen Raum, mit Fußbodenheizung und einer schneeweißen Raufasertapete. Wahrscheinlich war es irgendein besonders teurer Vertreter seiner Art, aber was fehlte war eindeutig mehr Wärme.

Wieso musste alles weiß sein?

Wo war der Kamin?

Das Bücherregal?

Zwar gab es einen Schreibtisch, aber auch dieser war nur beige, ebenso wie der passende Stuhl dazu. Und von dem Kleiderschrank wollte er gar nicht erst reden, er hatte ja auch gar nichts um diesen zu füllen.

Zwar hing sein Mantel nun da drin, die dunkelroten Stiefel standen davor... er hatte sie sich gleich nach der Ankunft kaufen müssen, da er auf der sehr holprigen Reise einen seiner Schuhe verlor. Das war aber auch zu erwarten gewesen, immerhin überschlug er sich dabei auch einige Male und der Aufprall war auch nicht sonderlich hübsch gewesen.

Irgendwo auf dem Weg zwischen Asgard und Midgard schwebte nun sein einer Schuh herum, hoffentlich wurde das Ding nicht irgendwann zum Asteroiden und raste auf die Erde zu.

Harry stand auf und sah aus dem Fenster heraus, runter auf die Straße. Zwar wurde daran noch gearbeitet, aber New York lebte schon wieder und der Laden mit Lederwaren befand sich in einer nahen Seitengasse. Diese war nicht allzu sehr beansprucht worden und der Laden hatte keinen Kratzer bekommen, sie war eine typische New Yorker Seitenstraße wie Harry sie aus seiner Welt her kannte.

Zwar auch nur von Bildern, und teilweise aus dem Fernsehen, aber immerhin kam ihm so etwas einigermaßen bekannt vor und in London gab es das ja auch.

Der Verkäufer war jedenfalls sehr nett gewesen und die Stiefel hatte es im Paket, zusammen mit den Handschuhen, für nur fünfzig Dollar gegeben. Die Handschuhe nahm Harry zusätzlich, weil sein Stab aus glattem Holz bestand und er ihn so besser halten konnte. Außerdem war es doch recht kühl, trotz der fehlenden Bäume in der näheren Umgebung, schätzte Harry die Jahreszeit auf Herbst ein.

Er seufzte leise auf und sah dann stirnrunzelnd auf den nackten Raum vor ihm, zwar war es dann doch keine Abstellkammer geworden, aber wirklich wohl fühlte er sich nicht. Das musste geändert werden, er wollte unbedingt ein Stück Heimat in diesen ungemütlichen Gefilden und das schaffte er nur, wenn er zauberte.

Deswegen trug er ja auch Leder, so wie zuhause und ein Hemd aus Leinen musste er sich auch unbedingt anschaffen. Das war einfach der bessere Stoff, wenn man durch laufen und kämpfen viel schwitzte. Zwar kannte er natürlich auch Jeans und normale Hemden, aber er hatte sich seit Jahren kaum noch in der Muggelwelt sehen lassen und kannte nun einmal die Vorzüge der magischen Welt.

„Mir reicht es“ er trat an die Tür heran und sie öffnete sich von alleine, wie in einem Kaufhaus, Tony protzte sogar mit seinen Türen herum:

„Accio Zauberstab!“

Irgendwo klirrte es, das war wohl die Kammer gewesen und Harry musste auch diese sicherlich reparieren, aber egal, der Stab kam angeflogen, leider gefolgt von Bruce Banner.

„Ich war gerade im Anzug-Raum, als mir die Kammer um die Ohren flog“ beschwerte er sich:

„Aber ich sehe es dir nach, wenn du mir einen Gefallen tust.“

„Kommt darauf an.“

„Ich will wissen wie stark der Lähmzauber ist, du wirst mich lähmen.“

Harry hob eine Augenbraue, war es das was dieser Mann die ganze Zeit gewollt hatte? War er deswegen so nervös gewesen, nicht aus Angst, sondern aus Neugier?

„Du hast es doch gesehen“ erinnerte der Held ihn.

„Das war Tony, ich... bin ein ganz anderes Kaliber. Du darfst dich nicht erschrecken, wenn ich fertig bin, gebe ich dir ein Zeichen und dann lähmst du mich.“

„Ich...“ Harry wollte etwas sagen, aber er unterbrach sich als Bruce ganz plötzlich grüne Augen bekam und sein Körper muskulöser wurde, seine Haut grün, er zu einer beachtlichen Größe anwuchs und seine Kleidung fast ganz zerriss.

Wieso hatte er sich nicht vorher ausgezogen?

„Sir, es wurde Ihnen doch gesagt, sie sollen das hier nicht tun“ meldete Jarvis sich und erntete ein wütendes Knurren dafür:

„Ich werde das melden, Mr. Stark wird nicht begeistert sein, er hasst es wenn Sie etwas kaputt machen.“

Jarvis verstummte und das riesige, wilde Ungeheuer sah Harry wild an, diese Augen! Dieser Körper, so gigantisch... sicher drei Meter hoch und so stark wirkend.

„Ich bin beeindruckt, aber ich weiß nicht wie sich der Zauber auf dich auswirkt. Zentauren sind zum Beispiel unempfindlich dagegen und Werwölfe können sich befreien.“

Harry zauberte auf das grüne Ungeheuer, dieses fiel sofort gelähmt um und blieb so liegen. Das war es also was Odin meinte, mit diesen Ausnahmen, am Besten gab er den Stab nicht mehr ab. Denn vielleicht gab es noch so einen Kerl und dann war dieser nicht so nett.

Einige von diesen Menschen schienen sich jedenfalls auf die Technik zu verlassen, so wie Tony Stark, andere aber hatten irgendetwas an sich was sie zu etwas Besonderem werden ließ.

„Was treibt ihr hier für Spielchen“ Tony kam den Gang hinunter:

„Hast du ihn gelähmt? Ich nehme an du hast Bruce nicht gereizt, sondern er hat sich wissentlich verwandelt. Jarvis war sehr aufgeregt und hat gesagt der Grünling würde hier rum laufen.

Es gibt zwei Arten von diesem „Hulk“, die eine ist die, die entsteht wenn er verletzt wird, wütend ist, man ihn zu sehr reizt. Die andere kann er selbst herbei führen. Er ist manchmal ganz nützlich, Loki könnte dir sicher einige Liedchen von seiner Begegnung mit Hulk erzählen. Aber Bruce ist mir wesentlich lieber und für mich auch nützlicher.“

Hulk, so nannten sie das Monster, welches gerade seine Muskeln anspannte und knurrte, dann knallte es und der Zauber war gebrochen.

„Ich hätte es vorher wissen müssen, die meisten Werwölfe können sich auch daraus befreien“ stellte Harry fest:

„Ihr habt hier keine Werwölfe und andere magische Wesen, oder?“

„Nicht das ich wüsste“ wehrte Tony ab und sah dann ernst auf den Stab, während Hulk schwankend aufstand. Man sah ihm an, dass er sich sehr angestrengt hatte um sich zu befreien, er schnaubte und knurrte, verwandelte sich dann langsam zurück.

„Es hat lange gedauert“ bestimmte er noch während der Rückverwandlung:

„Aber wenn ich wirklich in rage bin, könnte ich mich wahrscheinlich noch schneller daraus befreien. Die Zeit reicht dann bestimmt auch nicht um mich damit zu beruhigen.“

„Ihr sucht nach einer Möglichkeit den unangenehmen Hulk aufzuhalten“ stellte Harry klug fest:

„Ich kenne noch diverse Schlafzauber, Schwächezauber und ich kann den Stab eigentlich auch in ein magisches, unzerstörbares Seil verwandeln... jedenfalls konnte ich das in meiner Welt, ich weiß immer noch nicht was Odin mir genommen hat.“

„Hast du deswegen die Kammer zerstört und dir den Stab wieder geholt, du hättest auch fragen können“ schnappte Tony:

„Das reparierst du, oder bezahlst es.“

„Gib mir Geld, dann bezahle ich das Ding“ schlug Harry vor und musste dann schnell, einem recht halbherzigen Angriff, ausweichen:

„Ich habe nichts, nur das was ich am Leib trage und noch fünfzig Dollar. Wie soll ich damit irgendwas bezahlen? Wie kann man nur so reich sein und dann noch einem nackten Mann in die Taschen greifen wollen. So ein herzloser Kerl, frage mich gerade ob Odin mich vor der richtigen Tür abgesetzt hat.“

„Ich kann dich nicht leiden und für irgendwas musst du doch gut sein“ fauchte der Milliardär:

„Wieso suchst du dir nicht einen Job?“

„Weil ich nichts gelernt habe, außer Auror, und weil ich keine Papiere besitze. Ich habe ja nicht einmal meine Geburtsurkunde.“

„Ich glaube das ist ein Problem, dass man vielleicht lösen könnte. Ich kenne da jemanden, der mir auch derweil eine neue Identität verschafft hat“ meldete sich Bruce:

„Aber jetzt gehe ich mich erstmal umziehen und dann warten wir auf Thor. Vorher sollte man noch nichts in die Wege leiten. War jedenfalls eine interessante Erfahrung, für uns Beide.“

Er ging weg und Harry wandte sich seinem Zimmer zu, hoffentlich hatte ihm Odin keinen Einrichtungszauber genommen... erstmal das Bett.

Der junge Mann richtete den Zauberstab darauf und... es explodierte.

„Nein“ kreischte er auf:

„Es sollte ein Himmelbett werden, kein Haufen Staub.“

„Ich wünsche dir viel Spaß beim Schlafen“ grinste Tony frech und floh schnell, wies Jarvis unterwegs an eine neue Kammer für den Anzug zu besorgen.

„Kein neues Bett für Mr. Potter“ wollte die künstliche Intelligenz doch recht neugierig wissen und Tony blickte ernst auf seine Armbanduhr:

„Um zweiundzwanzig Uhr kannst du ihm eines schicken, bis dahin kann er darüber verzweifeln, was er da angestellt hat.“

Stille trat ein.

„Commander Fury ist am Telefon“ verkündete Jarvis dann:

„Und unser Gast möchte seine Verzweiflung wohl nach Draußen tragen, er verlässt gerade das Haus.“

„Er wird uns nicht weglaufen und wir werden jetzt mal sehen ob Shield uns sagen möchte wo Thor sich befindet.“
 

„Wie ist das hier eigentlich so“ Harry saß im Ledergeschäft auf einem Stuhl und winkelte die Beine an, beobachtete den Inhaber bei seiner Arbeit:

„Mit diesen Superhelden, gibt es viele davon?“

Im Grunde kannte er ja nur diesen Mann, Bruce und Tony, Tony's Freundin Virginia „Pepper“ Potts. Und eben dieser nahm ihn noch vor einigen Stunden sehr freundlich auf, verkaufte ihm Stiefel und das obwohl Harry den Betrunkenen mimte um den fehlenden Schuh zu erklären.

„Genau so viele wie Superschurken“ schmunzelte der gute Mann:

„Einer wohnt da oben im Stark-Tower, Iron Man.“

„Den habe ich schon kennengelernt, aber das ist nur jemand der sich eine mechanische Rüstung anzieht. Wie sieht es mit Leuten aus die anders geboren wurden? Gibt es so etwas auch?“

Natürlich wusste er nicht woher Harry genau stammte, aber der junge Mann erzählte ihm einfach er sei aus Texas, vom Land, gerade erst zuhause ausgezogen.

„Es gibt die Mutanten“ erzählte der Inhaber:

„Auch da existieren gute und böse, die Fähigkeit entwickelt sich in der Pubertät und dann liegt es an einem selbst, was man daraus macht.

Und dann sind da natürlich noch solche wie Spiderman, er ist kein Mutant, hab mal gelesen er hätte es durch einen Unfall bekommen... Hast du schon eine Unterkunft?“

„Ich bin im Stark-Tower untergekommen, aber es ist schrecklich ungemütlich. Ich vermisse Möbel aus Holz, weiche Teppiche und bunte Vorhänge. Und die Räume die etwas farbiger gestaltet sind, wirken trotz allem steril, weil der Hausherr scheinbar auf Glas steht.Und ich frage mich ernsthaft wie man Weihnachten feiern kann, ohne einen Kamin zu besitzen.

Außerdem kann dieser elende Angeber mich nicht leiden, gut wir hatten einen schlechten Start, aber er hält mich wohl für irgend so ein verzogenes Gör. Dabei glaube ich fast dasselbe von ihm. Hübsche Freundin, hübsches Häuschen und dazu noch ein Held sein...“

„Du kennst wahrscheinlich solch reiche Menschen gar nicht.“

„Keine die...“ Harry stockte und verstummte als er an die Malfoys denken musste, welche so weit von ihm entfernt waren, dass er sie nicht mal mit einem Brief erreichen konnte.

Und sie dachten alle auch, er wäre tot... wie gerne wäre er gerade lieber zuhause als in einem kleinen Ledergeschäft.

Wie konnte der Mann eigentlich in diesem großen New York bestehen, kannte Tony diesen Laden?

„Keine die sich so einen riesigen Turm in die Stadt setzen, das ist doch eine klare Schwanzverlängerung. Und ich wette er hat auch einige Sportwagen in seinem Türmchen, noch mehr Schwanzverlängerungen. Aber statt das er mal die Straße vor seiner Tür repariert...“

„Die Maschinen da draußen sind alle von seiner Firma“ zeigte der Ladeninhaber nach draußen:

„Aber es gibt wichtigere Straßen als diese hier... ich habe hier noch ein Kuhleder, welches ich nicht verarbeiten kann. Möchtest du es haben.“

Er holte das große Leder hervor und hielt es Harry hin.

„Danke“ staunte dieser:

„Kann ich Ihnen irgendwie dafür helfen... ich kann sehr gut etwas sauber machen.“

Das hatte er schon an sich selbst ausprobiert, nach der Landung auf der Straße und dem Einkauf in diesem Geschäft. Er wollte seinem zukünftigen Gastgeber ja nicht schmutzig gegenüber treten, deswegen war das seine erste Handlung, mit dem neuen Zauberstab, gewesen.

Gleich danach ging es darum die Tür der „Schwanzverlängerung“ zu öffnen, nachdem Jarvis ihn nicht freiwillig hinein ließ.

Der Mann sah sich kurz um und nickte dann, nur zwei Minuten später strahlte sein ganzer Laden vor Sauberkeit und kein Krümel Staub war mehr zu sehen.

„Bist du auch einer dieser Mutanten“ staunte er.

„Ja, könnte man tatsächlich so sagen“ überlegte Harry ernsthaft, das war wohl die einfachste Erklärung für die Menschen auf dieser Erde:

„Nur fing es bei mir schon mit elf an, ich war wohl frühreif. Und ich brauche den Stab um es zu bündeln.“

Er rutschte von dem Stuhl runter und rollte das Leder zusammen, klemmte es sich unter den Arm.

„Du kannst dir wöchentlich ein paar Dollar verdienen, wenn du mindestens einmal zum Putzen vorbei kommst. Aber ich nehme an Mr. Stark versorgt dich gut, auch wenn er dich scheinbar nicht leiden kann. Ich glaube aber du hast ihn einfach nur falsch eingeschätzt. Der Stark-Tower versorgt sich für ein Jahr selbst mit Energie und wenn das wirklich dauerhaft funktioniert, will er diese Technologie auch der Stadt ermöglichen. Es ist also nicht nur eine „Schwanzverlängerung“.“

„Womöglich haben Sie recht, aber noch hat er mir selbst nicht das Gegenteil bewiesen... ich gehe wohl besser zurück, denn ich habe mich nicht abgemeldet. Danke für das Leder.“

Er hob es kurz an und verließ den Laden wieder, betrat die Straße vor dem Turm und ließ seinen Blick darüber wandern. Eigentlich konnte er sich auch einmal etwas helfend betätigen, da das Loch zum Beispiel, in dem er bei seiner Ankunft landete.

Das sah so aus als wäre der Hulk dort hinein gesprungen, und das mit all seiner Kraft. Harry richtete seinen Stab darauf und die Straße hob sich selbst wieder an, die Risse verschlossen sich langsam.

Das war aber auch ein einfacher Zauber, die Tür war schwieriger gewesen, besonders mit den ganzen Schaltkreisen.

Nun noch die nahe Straßenlaterne aufrichten und dann konnte er sich guten Gewissens auf den Weg zurück zum Turm machen.

Er war ja wirklich ein guter Kerl, tat normalerweise keiner Fliege was zuleide... aber verdammt, er hatte ein paar echt fiese Tage hinter sich und dann sollte er gleich wieder zur Normalität übergehen?

Das konnte man doch wirklich nicht von ihm verlangen.

„Kann ich wieder rein, Jarvis, oder willst du erneut mit mir diskutieren“ fragte der Held die Tür.

„Man erwartet Sie schon, Mr. Potter. Was bringen Sie da mit, ich hoffe es ist kein Dreck.“

„Es ist ein Kuhleder, kein Dreck, ein Geschenk aus dem Ledergeschäft. Ich dachte wir wollten nicht mehr diskutieren?“

„Ich versuche nur den Frieden im Haus zu wahren und Sie vertragen sich nicht sonderlich gut mit dem Hausherrn.“

„Was mag er, ich habe noch fünfzig Dollar“ seufzte Harry leise auf, er hatte sich tatsächlich wie ein Hippogreif im Gewächshaus benommen:

„Ich mache ihm ein Entschuldigungsgeschenk.“

Stille trat ein, als ob Jarvis wirklich ernsthaft darüber nachdachte.

Wie intelligent war dieser Computer und wieso hatte ihm Tony gerade diesen Charakter gegeben?

Was vermisste der reichste Mann der Stadt?

„Die Straße runter ist ein Zigarrengeschäft, schauen Sie was Sie dort Gutes für ihn finden. Und beeilen Sie sich, wir erwarten Thor in Kürze hier. Mrs. Potts macht schon das Zimmer für ihn bereit“ erklärte er einige Momente später, er war eindeutig darauf ausgerichtet nur das Beste für Tony zu wollen.

„Ich werde nicht lange brauchen“ bestimmte Harry und machte sich eilig auf den Weg, die Straße runter. Irgendwie hätte er es sich ja auch denken können, das jemand wie Tony Stark Zigarren mochte.

„Ein bisschen wie Lucius und dank ihm kenne ich mich auch aus“ murmelte Harry leicht lächelnd und betrat dann den entsprechenden Laden.

Texas

Kapitel IV - Texas
 

„Ein Geschenk“ Tony nahm das hölzerne Kästchen entgegen und musterte Harry sehr genau:

„Will sich da jemand etwa einschleimen? Oder ist es am Ende gar eine Giftbombe?“

„Es ist ein Entschuldigungsgeschenk, ein Einschleimen habe ich ganz sicher nicht nötig, genau so wenig wie die Giftbombe.“

„Vielleicht doch mindestens das Einschleimen, wobei ich Arschkriecher eher weniger bevorzuge“ der Milliardär öffnete das Kästchen und fand darin drei sehr gute Zigarren:

„Beratung oder Wissen?“

„Ich weiß tatsächlich einiges über Weine und Zigarren, aber nicht im Bereich der normalen Menschen, sondern eher der meiner Art. Ich weiß wie eine Zigarre riechen muss, damit sie gut ist, alles andere wurde mir von dem Geschäftsinhaber erklärt.“

„Und woher dieses Wissen?“

„Ich war...“ Harry zögerte, da tauchte gerade ein Problem auf, welches er in der letzten Zeit irgendwie verdrängt hatte:

„Mit dem Sohn des reichsten Mannes meiner Welt... befreundet.“

Eigentlich wusste er ja gar nicht wie es mit der Homosexualität auf dieser Welt stand, eventuell gab es sie gar nicht und dann hieß es für ihn eine Geheimhaltung bis er wieder Zuhause war.

„Du warst mit ihm zusammen“ schlussfolgerte Tony, mit einem leicht amüsierten Lächeln im Gesicht, in diesem Fall hatte er den jungen Mann dann doch recht gut eingeschätzt:

„Ich dachte mir schon, dass du nicht auf Frauen stehst, sogar Bruce schaut meiner Pepper immer wieder auf ihren hübschen Po. Und der hat normalerweise eher andere Sorgen, konzentriert sich voll auf seine Arbeit.“

„Sie wäre mir auch definitiv zu alt“ bemerkte Harry und wirkte dabei sehr erleichtert, wenn Tony Stark nichts dagegen hatte, dann kannte man es auch im Rest der Welt und kam wohl recht gut damit aus... hoffentlich:

„Ich bin aber auch schon mit Frauen zusammen gewesen, so ist es nicht... trotzdem, ich bevorzuge grundsätzlich Männer. Ich hoffe das ist auf dieser Erde nicht ein allzu großes Problem...?“

Er musste dann doch einmal nachfragen, eventuell waren nicht alle so tolerant wie Tony.

„Ich sage es mal so, in Texas solltest du es nicht heraus posaunen, ansonsten aber gibt es da eher weniger Probleme.“

„Also wie bei uns, es gibt konservative und tolerante Orte, das nicht-magische Texas mag auch bei uns keine Schwulen und Lesben. Es erleichtert mich trotzdem ein wenig, denn immerhin ist das hier New York... Thor ist schon hier?“

„Ja, er ist gerade angekommen, gehen wir zu ihm“ Tony gab das Kästchen an einen seiner Roboter weiter und ließ es sich ins Arbeitszimmer bringen, dann betrat er mit dem jungen Mann den Lift.

Der hatte zuvor noch sein neues Leder in das Zimmer gebracht und wie es aussah musste er wohl die kommende Nacht darauf schlafen, keiner dachte daran ihm ein neues Bett zu besorgen.

Aber er hatte sein altes auch selbst zerstört, es war also nur recht, dass er auf dem Boden schlafen musste.

Sie betraten den Raum mit der Bar, welcher wohl allgemein gerne als Wohnzimmer benutzt wurde, und darin befanden sich nun nicht nur Bruce und Pepper, sondern auch ein großer, blonder Mann.

Ein sehr attraktiver, stark wirkender Mann, welcher eine Rüstung, ähnlich wie die von Odin, und einen Hammer bei sich trug.

Der interessierte Harry aber gar nicht, eher die muskulöse Brust des Mannes, welcher wohl Thor war.

„Ich erkenne seine Aura wieder“ stellte dieser sofort fest als Harry näher an ihn heran trat:

„Ich spürte Sterblichkeit innerhalb der Mauern von Asgard und es fühlt sich jetzt genau so an. Außerdem sehe ich an dem Mantel, dass dieser von meinem Vater verzaubert wurde. Wieso sieht er mich so an und sagt nichts?“

Harry lächelte tatsächlich ganz verzückt und seine grünen Augen strahlten Thor glücklich an, das kannte der Donnergott wohl gar nicht.

Jedenfalls nicht von einem Mann.

„Unser junger Freund hier ist schwul“ verkündete Tony ernst.

„Was ist das“ wollte Thor wissen.

„Er möchte einen Mann als Partner, nicht eine Frau“ übersetzte Bruce:

„Und er findet dich wohl attraktiv.“

„Wenn er einen Mann will, dann kann er ja gar keine Kinder haben.... das ist wohl so eine menschliche Sache, ich habe eine Partnerin und bin sehr zufrieden mit ihr. Sieh mich nicht mehr so an, ich habe kein Interesse an Männern.“

Thor wirkte nun fast schon verzweifelt, noch nie zuvor war ihm Homosexualität unter gekommen und normalerweise ging er mit Männern in den Kampf, oder hob mit ihnen einen Humpen Met... ganz sicher aber teilte er mit ihnen nie das Bett.

„Du bist nun mal attraktiv für ihn“ schmunzelte Pepper:

„Und er ist noch jung, da hat man seine Hormone nicht immer im Zaum... wobei das auch für Tony gilt, wie ich schon sehr oft feststellen musste. Ich bin mir aber sicher, es wird sich bald legen und dann wird sich Harry auch dir gegenüber normal verhalten.“

„Nun wo bestätigt ist, dass er in Asgard war, müssten wir eigentlich nur noch seine Geschichte glauben können. Sag Thor, kann dein Vater einfach so einen Menschen von der Erde zu sich holen“ wollte Bruce wissen.

„Jetzt wo der Tesserakt in Asgard ist, werde sogar ich dies können. Aber ich wusste nicht, dass es noch ein weiteres Midgard gibt, doch mein Vater ist auch der Vater von Allem und sein Wissen ist unendlich.

Trotzdem, ich möchte dem Jungen noch ein paar Fragen stellen, bevor ich mir sicher mit ihm bin. Er könnte mich auch mit seiner Aura täuschen und am Ende uns alle vernichten.“

Thor packte den noch sehr verzückten Helden und schüttelte ihn solange bis dieser sich recht wirkungslos versuchte zu wehren und dabei böse schimpfte.

„Jetzt ist er wieder normal“ bestimmte der Gott und stellte Harry wieder ab, wurde weiterhin übel beschimpft:

„Und er kennt Wörter, die ich niemals auch nur ansatzweise in den Mund nehmen würde. Hör mir zu, was war das Erste was dir an meinem Vater aufgefallen ist?“

„Er hat nur ein gesundes Auge, das andere ist mit einem weißen Tuch bedeckt, und sein graues Haar, der Bart und die silbern-schwarze Rüstung“ antwortete Harry wahrheitsgemäß, schüttelte sich dabei etwas und ordnete die Kleidung wieder.

Thor war wirklich sehr kräftig, aber Harry würde ihn bestimmt nicht anmachen, selbst wenn er nicht zurück nach Hause könnte... er war niemand der versuchte irgendwem seinen Mann wegzunehmen.

Und nach all dem was der Held hörte, war Thors Freundin wohl ein Mensch, diese recht ungewöhnliche Verbindung sollte niemand auseinander reißen.

„Das ist schon mal gut, eine letzte Frage, wie sah der Wächter von Bifröst aus?“

„Da war niemand sonst an der zerstörten Brücke“ erinnerte sich Harry:

„Nur Loki in seinem Käfig.“

„Heimdall verlässt seinen Posten eigentlich nie“ zögerte Thor:

„Andererseits gab ich ihm den Tesserakt und er hat ihn eventuell in einen Palast gebracht, als du mit meinem Vater draußen warst. Welche Farbe hatte der Käfig von Loki?“

„Regenbogenfarben, daran erinnere ich mich noch genau. Ist es jetzt bestätigt?“

„Ja, jetzt glaube ich dir, dass du in Asgard warst und mit meinem Vater gesprochen hast. Und auch ich weiß, dass die Unterwelt unruhig geworden ist, Heimdall sagte mir dies, wohl wurdest du deswegen von deiner Heimat fort geholt. Aber sicher ist es nicht, vielleicht beruhigt sich Hel auch wieder und ein ganz anderes Schicksal wartet hier auf dich... wo schaust du mir hin?“

Harrys Blick war an dem blonden Hünen hinunter gewandert und blieb auf dem haften, was sich unterhalb des Gürtels befand.

„Auf deinen Hammer“ grinste Tony frech und Harry wurde knallrot, der Milliardär aber dann aber auch wieder ernst:

„Also ist er auch so etwas wie ein Bote für neues Unheil, ich bin weniger begeistert, die Schäden von Loki sind noch nicht mal alle beseitigt und dann sollen wir schon wieder kämpfen.“

„Es muss nicht unbedingt gleich Morgen kommen, wir fanden einst eine Prophezeiung in einem Apfelbaum und das darin vorhergesagte traf erst zehn menschliche Jahre später ein.“

Harry quietschte nun sehr erschrocken auf.

„Das ist nicht das was ich mir wünsche“ schimpfte er daraufhin, sein Herz schlug nun wie wild:

„Ich dachte eigentlich, ich könne die Sache hier schnell erledigen und dann bald wieder zuhause sein. Schon vergessen, Odin hat mir versprochen, dass er mich zurück schickt sobald das hier erledigt ist. Ich habe dort eine Familie, auch wenn es mit meinem Freund zuletzt in die Brüche ging, mit seiner Familie verbindet mich immer noch sehr viel. Und meine anderen Freunde...“

„Deine Eltern“ fragte Pepper besorgt nach.

„Die starben schon als ich ein Jahr alt war, aber ich habe Freunde die für mich sehr wichtig sind, genau so wie Eltern und Geschwister für andere Leute.“

Zum ersten Mal, seit seiner Ankunft, spürte Harry wie sich ein Klos in seinem Hals bildete und er den Tränen nah war... er wollte einfach keine zehn Jahre auf sein Schicksal warten und nicht nach Hause zurück können.

Was sollte er denn solange tun?

Er hatte keinen Beruf gelernt, wurde von Tony nur geduldet und überhaupt... er war Auror und kein Superheld. Er wollte auch nie einer sein, nicht Zuhause und erst recht nicht auf dieser Erde.

„Ich kann das verstehen“ bestimmte Pepper:

„Er wurde einfach aus seiner Welt entführt, weg von seinen Freunden und allen Menschen die ihm wichtig sind, und hierher gebracht. Zusammen mit irgendeinem Schicksal das er irgendwann zu erfüllen hat.“

„Es ist nicht nur das“ jaulte Harry nun los, in diesem Moment platzte alles aus ihm heraus:

„Ich hatte schon einmal eine Prophezeiung am Hals und musste diese erfüllen.

In meiner Welt gab es einen wirklich fiesen Zauberer, mit dem wärt Ihr noch nicht mal fertig geworden, er hatte eine ganze Armee und ich war der Einzige der ihn töten konnte.

Die Prophezeiung hieß: „Er oder ich.“

Und ich wurde schon von meinem elften Lebensjahr darauf vorbereitet, diese Narbe ist nicht von Asgard, sie ist von ihm als er kam und meine Eltern tötete, bei mir aber versagte. Ich war noch ein Baby, er wollte mich töten und nur die Liebe meiner Mutter rettete mich vor ihm. Wisst ihr eigentlich wie das ist wenn man jeden Tag damit konfrontiert wird, dass man irgendein Held sein wird.

Und das meine ganze Schulzeit durch, ich hatte gar keine Pubertät, ich durfte gar keine haben.

Ich durfte eine rothaarige Frau haben, damit ich auch ja wie mein Vater werde und ordentlich kleine Potters in die Welt setze.

Nachdem ich den Zauberer dann besiegt habe, in der Schlacht zudem die Hälfte meiner Familie verlor, durfte ich dann täglich lesen wie es doch nun an der Zeit wäre, dass ich mir eine Frau suche.

Ich war siebzehn verdammt.

Dann kam ich mit Draco zusammen und schon las ich in der Zeitung, dass ich sicher bald schwanger werde, und das Draco auch ja meinen Nachnamen annehmen sollte. Und ja, ich hätte dort schwanger werden können, wir haben einen Zaubertrank dafür. In meiner Welt ging es nur darum, dass ich mich ja fortpflanze und mein Heldentum dann irgendwann auf meine Kinder übertragen wird. Und das allerschlimmste war, dass ich jedes Jahr zum Ministerium gehen musste, betteln damit sie mir keine Statue aufstellen.“

Die Anwesenden hatten sehr neugierig zugehört und kamen dann ziemlich schnell zu dem Entschluss, dass Harry in seiner eigenen Welt auch nicht wirklich zufrieden war.

„Hier wird man dir sicherlich keine Statue aufstellen“ bestimmte Tony ernst:

„Wenn dann höchstens dem Captain, der als Anführer unserer kleinen Gruppierung gilt, und der hätte damit auch ein ziemliches Problem. Davon einmal abgesehen, wir sollten Harry dem Commander vorstellen, und damit auch Steve. Das eilt aber erstmal nicht, der junge Mann hier braucht ein ordentliches Heim und eine Identität. Bruce, sagtest du nicht, du könntest da was arrangieren?“

„Meine Cousine“ nickte dieser leicht und wurde erstaunt angesehen:

„Hey, ich habe auch Familie, wobei sie sich langsam, durch das höhere Alter, dezimiert. Aber meine Cousine ist jünger als ich und... mmh also sie ist etwas besonderes. Und zudem Anwältin, sie hat mir schon einige Identitäten verschafft.“

„Was meinst du mit besonderem“ hakte Tony besorgt nach.

„Ich will eigentlich nicht zuviel verraten, bevor sie nicht hier ist“ Bruce lächelte nun ganz vergnügt, etwas was man gar nicht von ihm kannte:

„Aber sie mag unseren grünen Freund sehr gerne und das beruht auf Gegenseitigkeit. Sie kann ihn auch beruhigen, egal in welcher Lage er sich gerade befindet.“

„Ich wusste gar nicht das Hulk eine Freundin hat“ stichelte der Milliardär:

„Wieso hast du deine Cousine vorher nie erwähnt? Sie könnte, allein schon dadurch das sie den Grünen beruhigt, sehr nützlich sein.“

„Weil sie sehr selbstständig ist und sich nicht gerne herum kommandieren lässt. Eventuell gefällt es ihr aber hier, wenn sie sieht das ich sesshaft geworden bin, dann kann man sie vielleicht dazu bewegen in New York zu bleiben. Aber versichern kann ich da gar nichts. Ich werde ihr eine E-Mail schreiben.“

Er ging weg und Tony wandte sich Harry zu.

„Ich will mal nicht so sein, jetzt wo du hier bleibst, sollst du auch ein Zimmer nach deinen Wünschen bekommen. Aber denk daran, alles kann auch ich nicht beschaffen. Mach eine Liste mit den Dingen, die du brauchst und ich schicke Leute los. Bruce hat auch ein Zimmer, welches auf seine Bedürfnisse abgestimmt ist, da sollte ich dir das Gleiche bieten.“

„Ich bin bescheiden“ lächelte Harry leicht und hoffte inständig, Tony kam irgendwie an einen Kamin.

Himmelbett

„Und das hier ist der Raum mit den Anzügen, es wäre sehr gut, wenn du deine Finger davon lassen würdest. Das ist kein Spielzeug und einige davon haben wirklich sehr tödliche Waffen“ Tony und Harry betraten den großen Raum, welcher eindeutig auch als Werkstatt diente:

„Bis vor einiger Zeit hatte ich das alles noch bei den Autos, aber mittlerweile wird mir das zu teuer, wenn mir ein Unfall passiert. Zuletzt erst durfte ich einen Porsche deswegen zum Schrotthändler bringen.“

„Du hast sehr viele verschiedene Anzüge“ es war später Abend, das Essen schon seit einer Stunde vorbei und die Anderen saßen im Wohnzimmer zusammen, da gab es noch eine extra Führung für den neuen Bewohner, des Stark Towers.

„Das da ist nicht meiner, er gehört einem Freund, War Machine, aber der benötigt ihn gerade nicht“ zeigte Tony auf ein grau-schwarzes Exemplar:

„Und den dort entwickle ich gerade für Pepper. Sie war des Öfteren in Gefahr und ich möchte, dass sie sich im Notfall verteidigen kann. Nichts großartig, keine besonderen Waffen, aber doch flugfähig und mit dem Nötigsten ausgestattet. Rein zur Verteidigung und dem Schutz gedacht.“

„Also braucht man nicht das Ding dort, um so einen Anzug tragen zu können“ Harry tippte auf Tony's Brust:

„Was genau macht es genau?“

„Es hält Granatensplitter davon ab mein Herz zu erreichen, und ja, es betreibt auch meinen Anzug mit. Aber notwendig wäre es nicht, War Machine hat ja auch keines. Sein Ark-Reaktor ist im Anzug mit drin, meiner in meinem Körper.“

Harry wirkte einen Moment nachdenklich, sah sich dann um und bemerkte eine etwas sehr merkwürdige Brille. Sie war eindeutig eng anliegend, dezent und weder aus Plastik, noch aus Metall.

„Was ist das“ wollte er dann wissen, es war ja nicht so, dass er sich gar nicht für diese Technologie interessierte. Sie war ihm einfach nur sehr fremd.

„Ein Prototyp, probiere ihn aus“ forderte der Milliardär lächelnd.

„Ich bin ohne Brille so gut wie blind...“ zögerte der junge Mann, nahm dann seine aber doch ab und legte die andere an. Sofort bemerkte er ein Interface, berührte fast instinktiv die Seiten der Brille und stellte so seine Sicht auf scharf ein.

„Alles an der Brille ist vollkommen unzerstörbar, ich will sie für Menschen auf den Markt bringen die langsam ihre Sehkraft verlieren, egal ob durch Krankheit oder das Alter“ erklärte Tony ernst und wurde erstaunt angesehen:

„Du könntest sie für mich testen, solange du hier bist, deine alte Brille legen wir derweil in den Safe. Was sagst du?“

„Was ist wenn ich sie in einem Kampf verliere?“

„Das können wir verhindern, berühre sie an der linken Seite, dort müsste ein Knopf sein.“

Harry tat dies und tatsächlich spürte er daraufhin wie sich etwas um seinen Hinterkopf legte.

Ein weiterer Bügel fuhr aus und positionierte sich so, dass die Brille nicht mehr abgenommen werden konnte, rein theoretisch hätte er nun damit auch ins Bett gehen können, denn sie saß wirklich fest und behinderte ihn nicht. Zudem war es auch noch sehr bequem zu tragen... nur für die magische Welt, seiner Heimat, eindeutig nichts, denn dort gab es eine solche Technik einfach nicht.

„Sie hat übrigens auch eine Fernglaseinstellung“ Tony nahm die alte Brille und brachte sie tatsächlich zu seinem Safe, legte sie dort hinein und verschloss diesen mit einem Code:

„Verschwindet alles was du trägst, wenn du dich verwandelst, und kommt es dann auch wieder zurück?“

„Alles was ich am Leib habe, auch Brillen, Schlüssel in der Hosentasche und ähnliches. Es ist ein Zauber, Werwölfe zum Beispiel zerreißen ihre Klamotten wie Bruce, und verlieren alles. Es ist ihre Natur sich an Vollmond zu verwandeln, so wie es die Natur von Bruce ist. Animagus kann man aber lernen, wenn man das Talent dazu besitzt.“

„Ich glaube nicht, dass der Hulk die Natur von Bruce ist.“

„Wieso nicht? Er ist doch da und er kann ihn weitesgehend kontrollieren. Er erinnert mich an einen meiner Patenonkel, der leider in der Schlacht verstarb. Remus war ein Werwolf gewesen, nicht freiwillig, er wurde gegen seinen Willen gebissen und hasste sich selbst dafür sein Leben lang.

Remus war zehn als er gebissen wurde...

Seine Mutter wurde wahnsinnig deswegen, sein Vater verließ die Familie, Remus gab sich auf ewig selbst die Schuld daran. Und irgendwann fing er an den Wolf in ihm mit einem schrecklichen Trank zu unterdrücken, einen Trank der aus ihm ein Monster machte. Er war an Vollmond dann kein Wolf mehr, wie seine Artgenossen, sondern ein hässliches Monster, welches auf zwei Beinen lief und sich selbst verletzte, weil der innere Mensch den Wolf hasste.

Es war grauenhaft ihn so zu sehen...

Nach der Schlacht lernte ich dann den Beißer von Remus kennen und damit auch einen richtigen Werwolf. Jemanden der zwar ebenso gegen seinen Willen gebissen wurde, aber sich nicht gegen seine Natur wehrte.

Werwölfe haben bei uns einen ganz wichtigen Sinn, sie sind die natürlichen Feinde der Vampire und ihnen auch überlegen, und das erkannte dieser Werwolf auch. Seine Existenz hat einen Sinn, und die der anderen Werwölfe auch, sie sind wichtig.

Bruce sollte erkennen das auch seine Existenz einen Sinn hat und das der Hulk ebenso wichtig ist wie bei uns ein Werwolf... ich hasse Leute die sich dauernd selbst bemitleiden und versuchen sich für ihre Umwelt zu verbiegen. Am Ende kommt doch nur Mist dabei raus, hätte Remus den Trank nie genommen, wäre er vielleicht stark genug für die Schlacht gewesen und sein Sohn hätte nicht bei der Großmutter aufwachsen müssen.

Egal ob Schicksal oder Natur, jeder sollte das nutzen was ihm gegeben wurde und damit auch klar kommen. Ich bin mir ganz sicher, der Hulk ist wichtig, für irgendwen oder irgendwas, er wird sein Schicksal genau so erfüllen wie ich.“

Tony hatte die ganze Zeit geschwiegen, als Harry dann seine Rede mit einem Schnauben beendete, zeigte er auf die Tür zum Raum und der junge Mann ahnte schlimmes. Langsam drehte er sich um und sah dort wie Bruce gerade den Lift betrat und darin verschwand.

„Ups“ brachte Harry leicht entsetzt hervor, normalerweise stand er zu seiner Meinung, aber er wusste ja auch nicht wie labil Dr. Banner war. Nicht das er dann Stunden später ganz grün, vor Wut, neben Harrys Bett stand.

„Vielleicht war das gar nicht mal so schlecht“ schmunzelte Tony leicht amüsiert:

„Komm, sehen wir uns an, ob dein Zimmer schon fertig ist.“

Sie betraten ebenfalls den Lift und der Milliardär, und Held, runzelte nachdenklich die Stirn.

„Ich frage mich gerade wie wir dich Morgen zu Shield bringen, wie hoch kannst du fliegen?“

„Wie ein normaler Vogel, sind die in der Luft?“

„Es ist ein Helicarrier, ein... Flugzeugträger der schwimmen und fliegen kann. Zur Zeit führen sie Reparaturen durch und sind deswegen ziemlich hoch.

Thor und ich können fliegen, Bruce bleibt hier. Wenn wir ihn dort brauchen, dann wird er von Shield abgeholt, aber das ist ja nur ein Besuch um dich dem Commander, und dem Captain, vorzustellen... wenn er dort ist.“

„Captain?“

„Captain America, Steve, er ist so etwas wie unser Boss. Und der Commander ist so etwas wie unser Oberboss. Was natürlich nicht heißt, dass wir den Beiden bedingungslos gehorchen. Besonders ich nicht, ich erkenne nur an wenn jemand etwas besser kann als ich und ich bin eher weniger ein Anführer, und Taktiker. Außerdem braucht man ein gewisses Maß an Soldaten-Gen um eine solche Gruppe, wie uns, anführen zu können.“

„Also ich komme nur so hoch wie ein normaler Vogel, aber wenn du einen Korb hast... ich würde dir da schon vertrauen...“

„Du willst in einen Korb, verwandelt, und von mir getragen werden“ schlussfolgerte Tony nachdenklich:

„Das wäre tatsächlich möglich, es ist ja nicht so als könnte ich nichts tragen, wenn ich im Anzug stecke. Es ist nur unhandlich, wenn ich einen ganzen Menschen durch die Gegend transportiere.“

„Deswegen der Korb und ich da drin. Er muss nur so groß sein, dass ich mich hinein setzen kann, ich bin ja auch nicht gerade klein als Vogel. Und die Zeit ist auch nicht wichtig, ich kann auch über Tage hinweg ein Vogel sein, was aber nicht wünschenswert ist. Ich ekele mich immer, als Mensch, wenn ich daran denke was ich als Vogel so gefressen habe.“

„Da finden wir sicher schon was passendes für dich, und ich denke der Flug wird nicht länger als zehn Minuten dauern. Sehen wir uns jetzt aber erstmal dein Zimmer an und Morgen früh um acht gibt es Frühstück.“

Tony öffnete die Tür zu Harrys Zimmer, darin befanden sich nun tatsächlich flauschige Teppiche, ein Himmelbett aus Holz und Vorhänge an dem Fenster. Es gab sogar einen Kamin, darin flackerte ein eindeutig unechtes Feuer, aber es gab trotzdem leichte Wärme ab und es roch nach brennendem Holz.

Die Stoffe waren alle aus Leinen, oder dicken Samt, die Tapete hatte ein altes Muster, die Decke zeigte sich in Holzoptik.

Sofort fühlte sich Harry warm und wohl, es war nahezu perfekt geworden.

„Ich musste einiges simulieren, deswegen ist hier eine Schalttafel für dich“ er berührte die Wand, neben einem leeren Bücherregal, und ein kleiner Computer erschien:

„Feuer aus, an, verschiedene Gerüche und die Zimmertemperatur. Außerdem kannst du hier auch die Putzfrau rufen und Essen bestellen, und natürlich den Fernseher ausfahren.“

„Den werde ich brauchen um mich über diese Welt hier zu informieren, auch wenn ich es wesentlich lieber nachlesen würde“ gab Harry zu:

„In meiner magischen Welt gibt es keine Technologie, wir haben keinen Strom. Die normalen Menschen natürlich schon, dort gibt es auch Computer und Handys, aber wir Zauberer haben uns seit dem Mittelalter nur wenig weiter entwickelt. Die letzte große Sache war der magische Kühlschrank, ich habe fast geheult als ich mir einen kaufen konnte.“

„Wieso?“

„Ich bin bis zum elften Lebensjahr bei normalen Menschen aufgewachsen, da lernt man schon die Vorzüge eines Kühlschranks kennen und lieben. Und man muss viele Auflagen erfüllen, wenn man ein solches Gerät von der einen, in die andere Welt, mitbringen will. Die Verzauberung, dass er ohne Strom läuft, wäre nicht das Problem gewesen, eher der Papierkram im Ministerium.“

„Also kennst du beide Arten zu Leben sehr gut.“

„Es gibt tatsächlich auch Fälle wo eine Hexe, oder ein Zauberer, in eine ganz normale unmagische Familie geboren werden.

Meine Mutter war so ein Fall, dann wird der Familie das ganz vorsichtig erklärt, spätestens am elften Geburtstag, wenn das Kind zur Schule soll.

Und dann gibt es die Fälle, wie die Familie meines Ex, die seit Jahrhunderten reinblütig, magisch sind und das auch versuchen zu erhalten. Die betrachten dann die unmagische Welt mit sehr viel Argwohn, oder gar Angst, wenn sie wirklich noch nie dort waren. Ich war einmal mit meinem Ex, und dessen Vater, im unmagischen London und beim ersten Auto haben sie gekreischt wie kleine Mädchen.“

„Und wovor hast du Angst?“

Harry schwieg...

„Ratten“ erklärte er dann und schloss die Tür, vor der Nase seines Gastgebers, zu:

„Jarvis, bist du da?“

„Ich bin immer da“ verkündete die künstliche Intelligenz.

„Ich will Morgen das Frühstück für alle machen, wecke mich um sieben und mache mir eine Liste mit dem, was sie eventuell nicht essen mögen. Und ich hätte gerne die frische Morgenzeitung in der Küche liegen. Und noch etwas...“

„Ja?“

„Gute Nacht, Jarvis.“

„Gute Nacht, Sir. Ich hoffe Sie haben angenehme Träume.“
 

„Was ist das hier“ Tony, Bruce und Pepper betraten das Esszimmer, nahe der Küche, gefolgt von einem noch recht verschlafenen Thor, der seine Rüstung noch nicht trug. Stattdessen aber ein verwaschenes, altes Shirt, welches er sich wohl geliehen hatte und dazu eine etwas zu enge Jeans. Ein Anblick welcher das schwule Herz des jungen Mannes vor Freude hüpfen ließ, aber er befahl sich selbst so etwas einfach zu ignorieren. Thor war nichts für ihn, er hatte eine Freundin und würde diese bestimmt nicht für einen Harry aufgeben... außerdem war er einfach nur attraktiv für eben diesen, ansonsten aber nur ein ungehobelter Wikinger.

„Frühstück“ verkündete Harry ernst:

„Ich habe mich genau an Jarvis' Liste hier gehalten.

Pfannkuchen mit Ahornsirup für Tony, Müsli für Pepper, verschiedene Sandwiches für Bruce und... für Thor...“ er öffnete den Ofen und holte einen großen Schweinebraten hervor:

„Den hier. Ich habe aber noch nie normales Schwein gemacht, deswegen musste ich ihn wie Wildschwein gewürzt, ich hoffe es schmeckt trotzdem. Wir haben in unserer Welt kein Rind und kein Schwein, nur Wildtiere, Hühner, Truthähne, Pferde, Schafe und Ziegen, und... Eulen.“

„Ihr esst Eulen“ quietschte Pepper entsetzt auf.

„Wir haben zwei Arten von Eulen, einmal die Haustiere und einmal die Tiere zum Essen. Zwei Züchtungen.

Eulen tragen unsere Post aus, oder kommen eben auf den Teller. Ihr habt doch sicher auch Minischweine als Haustiere, oder? Und ihr esst bestimmt auch Pferd, wie wir auch, das ist das Gleiche. Außerdem essen wir noch Hippogreif, das ist ein magisches Wesen und das Fleisch sehr teuer.

Und unser Hauptgemüse ist der Kürbis. Ich habe einen Angestellten schnell geschickt um ein paar zu kaufen, deswegen gibt es Heute zusätzlich noch Kürbissaft und Kürbiscreme. Die Sachen konnte ich zaubern, alles andere habe ich mit der Hand gekocht.“

„Und was isst du“ Tony musterte den jungen Mann sehr ernst, wie er da stand in eine Schürze gekleidet und mit den Topfhandschuhen, eindeutig schien er zu wissen was er tat und der Schweinebraten glänzte als hätte er ihn mit Honig bestrichen.

„Ich habe schon gegessen, los setzt euch hin, ich muss hier aufräumen, während ihr esst“ Harry ließ den Braten zum Tisch schweben und widmete sich dann dem Chaos, welches er hinterlassen hatte. Natürlich könnten das auch einige Roboter machen, aber er bestand darauf es selbst zu erledigen, für ihn gehörte das zum Kochen dazu.

„Setzen wir uns und lassen es nicht verkommen“ bestimmte Thor und setzte sich an den Tisch, holte sich den Braten heran und probierte vorsichtig:

„Es ist fantastisch!“

„Da frage ich mich, ob ich nicht meinen Ernährungsplan umstellen soll“ staunte Pepper, als Thor sich mit dem Fleisch voll stopfte und sie sehr misstrauisch in ihre Schüssel blickte.

„Ich habe sehr viel Mühe mit dem Müsli gehabt“ kam es aus der Küche:

„Ach ja, und hier.“

Harry ließ ihnen noch einen leeren Becher rüber schweben.

„Was sollen wir damit.“

„Da kommt der Betrag rein, der euch das Frühstück wert ist“ verkündete der junge Mann:

„Umsonst ist nur der Tod und ich habe keinen Job hier. Ich nehme übrigens auch wertvolle Sachen, die ich dann zu Geld machen kann, ich bin ja nicht so und irgendwo wird sich mindestens ein Pfandleihhaus finden.“

„Da ist der Haken dran“ stellte Bruce fest, der schon fast alle Sandwiches gegessen hatte, dann aber kramte er aber doch in seiner Tasche herum und legte nur wenig später zehn Dollar in den Becher.

Nebenbei probierte er vom Saft und tauchte einen Löffel in die Kürbiscreme, das war aber auch sehr gut.

„Kaffee wäre nicht schlecht“ stellte Tony fest und legte deswegen nur fünf Dollar in den Becher.

„Die Maschine ist mir zu hoch“ erklärte Harry:

„Denn es gibt noch einen Haken, ich bin 1980 geboren und zwanzig Jahre alt... folglich war bei mir das Jahr 2000. Dieses Ding hier sieht für mich aus wie irgendein Aliengerät. Ich habe eben fast einen Herzinfarkt bekommen, als ich das Datum auf der Zeitung sah. Und Morgen ist der elfte September, was zum Teufel ist hier 2001 passiert... gäbe es hier eine magische Welt, das örtliche Ministerium hätte sicher eingegriffen. Die können das nämlich auch versteckt und haben auch immer ein Auge auf die Welt der „normalen“ Menschen. Wir verstehen ja, dass einige Dinge geschehen müssen, aber selbst in den zweiten Weltkrieg haben sich die Zauberer eingemischt.“

„Ich koche schnell ein paar Tassen“ Pepper stand auf und machte für alle, außer Thor, noch Kaffee.

„Das sind zwölf Jahre, die dir fehlen, in diesen Jahren kann tatsächlich einiges passieren, was die Technologie angeht. Und nicht nur die wird anders sein, als bei dir, auch die ganze Zeitgeschichte... wie man ja an dem morgigen Datum sieht“ nickte Bruce ernst:

„Selbst wenn sich beide Welten gleich entwickelt haben, irgendeinen Unterschied gibt es immer noch. Und was ist dir der Braten nun wert, Thor?“

„Ich überlege noch“ kaute es von der anderen Tischseite her:

„Weil ich kein Geld habe, und auch keine Wertsachen.“

„Du bist mein Gast, ich bezahle den Braten“ bestimmte Tony und legte noch mal fünfzig Dollar in den Becher, von Pepper kamen zehn und am Ende freute sich Harry sehr über das eingenommene Geld.

Damit kam er doch schon mal etwas weiter und konnte sich auch schon ein paar grundlegende Dinge wie Shorts, und eine Zahnbürste, kaufen. Zwar hatte er von Tony einiges bekommen, aber die eigenen Sachen waren einfach am Besten und die angebotene Zahnbürste auch viel zu hart.

„Wieso kannst du so gut kochen“ wollte der Hausherr dann wissen, als der Tisch einfach leer gezaubert wurde und die Küche wieder vor Sauberkeit blitzte.

„Kann ich das“ fragte der Held neugierig zurück:

„Sagen wir es so, ich habe nicht bei meinem Ex gewohnt, sondern er bei mir. Und so ein verwöhntes Gör kann man sicher nicht mit Leberwurstbroten zufrieden stellen. Also ich wäre dann bereit, dieses Shield zu besuchen... habt ihr einen Korb für mich?“

„Darum habe ich mich schon gekümmert, machen wir uns auf den Weg“ Tony stand auf und berührte sein Armband, was wohl der Commander zu diesem jungen Mann zu sagen hatte?



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  finjajeo
2019-01-20T19:36:49+00:00 20.01.2019 20:36
Hai hir ist Franzi wieder,
Ich hatte dir schonn mal geschrieben und bin immer noch der Meinung das die Geschichte spannend ist. Daher würde ich mich sehr freuen wenn du sie weiter schreiben tuts.
LG Franzi Engelen
Von:  finjajeo
2018-04-28T10:13:34+00:00 28.04.2018 12:13
Hey ich wollte mal fragen wann du weiter schreiben tust. Da ich die Geschichte spannend finde
LG Franzi
Von:  miss_anni
2016-07-15T16:19:36+00:00 15.07.2016 18:19
Ich finde die Story echt cool, und freue mich schon auf das nächste Kapitel... :-D


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