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Bittersüße Erfahrungen

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Lang ist es her, aber nur weil ich vergessen habe das 2. Kapitel hochzuladen. ^^" Ich sitze zurzeit am 3 Kapitel, aber es geht schleppend voran, weil ich selten die Zeit finde. Tut mir leid.
Habt dennoch Spaß bei dem Kapitel. :D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Endlich mal wieder etwas von mir ^^
Es hat lange gedauert, das tut mir leid, aber ich komme in letzter Zeit einfach zu selten zum Schreiben. Leider habe ich auch niemanden mehr der einmal drüber liest. Seid bitte nachsichtig wenn ihr ein paar mehr Fehler findet ^^"
Ansonsten viel Spaß! Komplett anzeigen

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Date and family issues

„Auf Gleis 2 fährt gleich die Yamanote-Linie ein. Bitte bleiben Sie hinter der gelben Linie“, ertönte die Ansage vom Gleis.

Hizumi freute sich. Es war schon eine Weile her, dass sie eines der Doppeldatetreffen gehabt hatten. Da sie eigentlich alle glücklich zusammen waren, Tsukasa und Karyu sich jetzt auch verstanden, war dies auch nicht mehr nötig. Trotzdem fand er es irgendwie schön, wenn sie das machten.

Langsam stieg er die Treppe zum Bahngleis hinauf und bekam große Augen, als ihm zwei sich streitende Männer entgegen kamen. Der eine hielt den Jüngeren an den Händen fest, während dieser sich versuchte los zu reißen und immer wieder beteuerte, nichts getan zu haben. Hizumi sah sich um. Irgendwo mussten schließlich die Bahnaufseher sein, die konnten hier sicher helfen. Jedoch sah er niemanden, und als der Ältere den anderen nun auch noch brutal gegen die Wand drückte, schritt er eben selbst ein. Er stellte sich dazu. „Entschuldigung, aber ich glaube wir können das ohne Gewalt lösen“, versuchte Hizumi die beiden zu beruhigen. Während der Jüngere ihn dankbar ansah, war der andere nicht gerade begeistert. „Halten Sie sich daraus. Das geht Sie nichts an!“, versuchte der Ältere ihn loszuwerden. Danach ging alles so schnell. Der eine schubste, der nächste zog und Hizumi verlor irgendwie das Gleichgewicht. Panisch ruderte er mit den Armen, versuchte sich nach vorne zu beugen, hoffte darauf, dass einer der beiden ihm helfen würde, aber das taten sie nicht. Und dann konnte er sich komplett nicht mehr halten. Mit dem Rücken voran fiel er von der Treppenkante. Für ihn schien der Fall länger zu dauern, als er in Wirklichkeit sicher war. Da waren Leute, sie starrten ihn entsetzt anstarrten, während er nicht viel machen konnte, außer die Augen zu schließen und sich seinem Schicksal zu ergeben. Wahrscheinlich würde er gleich mit dem Kopf auf der Treppe oder dem Boden aufschlagen und eine tödliche Kopfwunde davon tragen. Wenn er doch wenigstens noch einmal Tsukasa hätte sehen können. Komischerweise landete er zwar irgendwo unsanft, aber der Schmerz blieb aus. Er öffnete seine Augen wieder und sah seinen Freund. Dieser hatte ihn scheinbar aufgefangen. Das nannte man dann wohl perfektes Timing. Etwas, das Tsukasa in den letzten Jahren immer wieder bewiesen hatte - in den richtigen Momenten war er stets für ihn da gewesen war.

„Da lässt man dich mal fünf Minuten alleine, um auf die Toilette zu gehen und du versuchst gleich wieder irgendwas anzustellen“, grummelte Tsukasa genervt, während er ihn auf die Füße stellte.

„Ich wollte nur den Streit der beiden da schlichten…“ Hizumi staunte nicht schlecht, die beiden Männer waren einfach verschwunden. Die hatten sich wohl aus dem Staub gemacht, als er dabei gewesen war von der Treppe zu fallen. Seufzend ließ er den Kopf hängen und murmelte nur noch ein ‚Danke‘. Undank war eben doch der Welten Lohn.

„Komm schon, lass uns zum Gleis, damit wir nicht noch zu spät kommen“, meinte der Größere und Hizumi nickte. Es war eher selten, dass Tsukasa die Bahn nahm. Dieser bevorzugte das Auto und den dazugehörigen Chauffeur. Aber er wollte eben auch mal wegkommen von der Tatsache, dass sein Freund zur Yakuza gehörte, das dieser dadurch sozusagen in einer Welt lebte, in der Hizumi so nie leben wollte. Natürlich hatte Hizumi sich mittlerweile daran gewöhnt, aber es war eben auch mal schön diese Tatsache zu vergessen. Gerade an Tagen, wenn sein Freund mal nicht im Anzug rumlief und auch keine Manschette am Kragen davon zeugte, dass er eigentlich zur Unterwelt gehörte.

„Treffen wir die anderen beiden direkt am Aquarium?“ Tsukasa nickte auf seine Frage hin und zog ihn mit in die Bahn. Mal wieder war die Yamanote-Linie viel zu überfüllt und das obwohl diese doch so häufig fuhr.

„Karyu holt meinen Bruder von der Therapie ab, von da machen sie sich direkt auf den Weg nach Shinagawa.“ Tsukasa fand für sie einen guten Platz an der Tür. „Beim nächsten Mal nehmen wir übrigens wieder das Auto. Diese überfüllten Bahnen sind einfach nervig und voll von Bekloppten. Guck da vorne, der Typ filmt gerade die Unterhose des Mädels vor ihm. Es ist so offensichtlich und dennoch merkt sie es nicht. Da versucht gerade einer ein Mädel zu befummeln und alles was sie macht, ist sich zusammen zu kauern und es über sich ergehen zu lassen“, grummelte der Größere und schüttelte nur mit dem Kopf.

Hizumi hingegen machte große Augen und sah zwischen den beschriebenen Situationen und seinem Freund hin und her. „Du könntest doch aber auch etwas sagen, Tsukasa.“

Sein Freund zuckte mit den Schultern. „Ich bin kein Ritter des Rechts so wie du. Ich wäre eher die Sorte von Person, die daraus noch versucht seine Vorteile zu ziehen. Also versuch mich nicht in Versuchung zu bringen. Gerade hab ich schließlich Freizeit.“ Grummelnd winkte Hizumi ab. Wieso tat er sich das noch einmal an? Was hatte Tsukasa, dass er sich in diesen Großkotz verliebt hatte? Es hatte schließlich schon vor ihrem ersten Mal angefangen und er war sich auch ganz sicher, dass es sicherlich nicht am Sex gelegen hatte, denn den konnte er die erste Zeit nicht wirklich genießen. Was also hatte ihn so fasziniert und faszinierte ihn noch immer an Tsukasa? Er konnte es einfach nicht verstehen. Unbewusst ließ er den Kopf hängen. Er sollte es einfach aufgeben, Tsukasa auf die Seite des Rechts bringen zu wollen, denn das war einfach hoffnungslos. Sein Freund war der Kopf eines großen Mafia-Clans, sein mittlerweile bester Freund Zero, Tsukasas Bruder, war ebenfalls ein hohes Tier in diesem Clan, genauso wie dessen Freund Karyu. Der einzige in seinem Umfeld der nicht dazu gehörte, war er selbst. Aber so sehr ihm auch missfiel, was sein Umfeld tat, er hatte sie in sein Herz geschlossen. Man hatte ihn akzeptiert, obwohl er kein Yakuza war, und behandelte ihn einfach super. Hizumi seufzte schwer. Er war einfach hoffnungslos in dieser Welt verloren. Kurz sah er auf, als er plötzlich an Tsukasa gedrückt wurde, welcher schützend die Arme um ihn legte und sich mit ihm drehte, sodass er abgeschirmt war von dem Gedrängel um sie herum und sein Freund alles abbekam.

„Zerbrich dir nicht dein kleines Köpfchen Hizu-chan. Du kannst mich nicht mehr ändern und du hast dich doch auch in mich verliebt, obwohl du wusstest, dass ich nicht gerade dem sozialen Status entspreche, der dir lieb ist. Oder irre ich mich?“

Schnell schüttelte er den Kopf und drückte sich mehr an Tsukasa. „Du hast ja Recht. Tut mir leid.“ Warum auch immer er sich entschuldigte.

„Du musst dich nicht entschuldigen. Das bist einfach du.“

Es dauerte nicht so lange und sie waren endlich an der Station. Die Strecke bis zum Aquarium war nicht weit und davor warteten auch schon Karyu und Zero auf sie. „Heute Morgen sahst du besser aus, Kurzer!“, begrüßte Tsukasa seinen jüngeren Bruder, welcher wirklich fertig aussah.

„Das ist nichts Neues nach den Sitzungen“, erwiderte Zero und schmiegte sich etwas an Karyu.

„Du kannst jeder Zeit damit aufhören Zero, das weißt du.“ Der Angesprochene schüttelte den Kopf. „Karyu, ich kann das alles endlich besser verarbeiten und das weißt du. Es ist anstrengend, es ist nicht einfach, aber es lohnt sich. Meine Therapeutin meint auch, dass es nicht mehr so lange dauert, bis ich das schlimmste überstanden hab. Und jetzt vergessen wir das Thema, ja? Lasst uns unser Date genießen, dann erhole ich mich auch schnell wieder“, erklärte Zero und schnappte sich das Portemonnaie aus der hinteren Hosentasche seines Freundes. „Karyu, du lädst mich doch ein, ne?“ Grinsend machte Zero sich auf den Weg zum Ticketautomaten.

„Ey! Du kannst doch nicht einfach meinen Geldbeutel nehmen!“

„Letztens hast du noch gesagt: Was meins ist, ist auch deins!“, erwiderte Zero lachend. Tsukasa hingegen murmelte nur ein ‚Wo bin ich da nur wieder reingeraten‘ und ging ebenfalls zu den Ticketautomaten.

„Zero, scheint es wirklich viel besser zu gehen, seitdem er sich zur Therapie entschieden hat. Nach dem was ihm Gefängnis passiert ist, war das wohl wirklich die beste Entscheidung“, meinte Hizumi und lächelte Karyu an.

„Ich weiß, Hizu. Es ist nur, dass er immer so geschafft ist danach und dann vergesse ich schnell mal, dass es ihm eigentlich gut tut und hilft.“ Der Größere wuschelte ihm durch die Haare, bevor sie schon einmal zum Eingang gingen.

„Kaufst du dir auch eine Karte, Hizumi? Oder bleibst du hier draußen?“, wollte Zero wissen und überraschte ihn mit dieser Frage.

„Was? Wieso?“, brachte er nur irritiert hervor.

„Na, Tsukasa hat nur ein Ticket gekauft.“

Geschockt sah Hizumi zu seinem Freund. „Aber du hast gestern noch gesagt, dass du mich einlädst!“

Tsukasa zuckte mit den Schultern und warf seine Zigarette zu Boden. „Hab’s mir eben anders überlegt.“ Nun war er mehr als entsetzt und starrte seinen Freund nur an, während Zero loslachte. Gleichzeitig holte Tsukasa grinsend noch ein zweites Ticket hervor. „Du hättest dein Gesicht sehen sollen, Hizumi“, lachte Zero, während er nur erleichtert aufatmete.
 

Hizumi war begeistert von dem Aquarium. Die Schildkröten waren so riesig und sahen einfach fantastisch aus, wie sie sich im Wasser fortbewegten. Besonders toll fand er die Tunnel, wo über ihren Köpfen die Fische und Schildkröten hinweg schwammen. Als es diese Tunnel dann auch noch bei den Seehunden gab, konnte er seine Begeisterung kaum noch zurückhalten. Am liebsten wäre er wie ein kleines Kind durch die Gegend gerannt und hätte sein Gesicht gegen die Scheibe gedrückt. Doch schweren Herzens hielt er sich zurück. Alleine im Tunnel der Seehunde hätte er Stunden zubringen können, aber da sie sich auch die Delfinshow ansehen wollten, war dies nicht möglich. Als sie später vor dem Haibecken standen und diese immer wieder an ihnen vorbeischwammen, fühlte er sich doch sehr unwohl. Die Zähne, die er da sah, machten ihm irgendwie Angst.
 

~*~
 

Zero öffnete langsam die Augen und grummelte laut. Wer zum Teufel klingelte da bei ihnen denn pausenlos Sie waren gestern nach dem Aquarium noch etwas Essen und Trinken gegangen, weshalb sie nicht gerade früh ins Bett gekommen waren. Da musste sie nun wahrlich niemand morgens auf unliebsame Weise auch noch aus dem Bett holen.

Unbeholfen rollte er sich über Karyu, welcher sich murrend beschwerte und gleichzeitig versuchte, ihn in einem Klammergriff gefangen zu nehmen. Mühsam erreichte Zero den Wecker und starrte dessen Zeitanzeige ungläubig an. Neun Uhr?! Welcher Volldepp, war so lebensmüde und weckte ihn zu so einer unchristlichen Zeit? Wenn es wenigstens schon Elf oder so gewesen wäre, aber um Neun? Etwas ungelenk und auch nicht gerade feinfühlig befreite er sich aus dem Klammergriff des Größeren, welcher nicht begeistert war und murrte.

„Ja, ja, komme ja schon“, brubbelte Zero, während er sich seine Unterhose anzog und sich Karyus Hemd über warf.

„Normalerweise mag ich es, wenn das aus deinen Mund kommt. Aber gerade war das nicht so anturnend.“ Zero schnappte sich Karyus Boxershorts und warf ihm diese ins Gesicht.

„Schnauze und aufstehen. Wenn das nämlich nichts Wichtiges ist, musst du mich davon abhalten den Störenfried, um die Ecke zu bringen.“

Jedoch staunte Zero nicht schlecht, als vor der Tür Koharu, Karyus Tochter, stand, welche scheinbar schon so groß war, dass sie alleine an die Klingel kam, und die Exfrau von Karyu. „Wurde auch Zeit, dass mal einer die Tür aufmacht. Hat Karyu wieder vergessen, dass er dieses Wochenende seine Zeit mit Koharu hat? Aber wenn ich mir die Aufmachung von dir so ansehe, sollte ich die Zeit, die meine Tochter bei euch verbringt, wohl einschränken.“

„Mama, darf ich zu Papa? Mama, darf ich zu Papa?“, fing Koharu an in Dauerschleife zu fragen, während sie unruhig hin und her tippelte.

„Schatz, wir wissen doch gar nicht, ob er da ist und bei Zero lass ich dich nicht“, erklärte Karyus Exfrau, während er hinter sich deutete.

„Dein Papa liegt noch im Bett und will nicht aufstehen. Vielleicht kannst du ihn ja zum Aufstehen bewegen.“ Dass das nicht gerade die Antwort war, die erwartet wurde von der Hexe ihm gegenüber, wusste er und es erfüllte Zero mit Freude ihren grummeligen Gesichtsausdruck zu sehen.

„Mama, wir sehen uns morgen!“, rief der kleine Wirbelwind seiner Mutter zu, bevor diese auch nur etwas sagen konnte, und stürmte an Zero vorbei in die Wohnung. Die Schuhe flogen nahezu durch die Luft und schon rannte die Kleine los in Richtung Schlafzimmer, während sie lauthals nach ihrem Vater rief.

„Ich würde sagen, Koharu hat ihren Vater gefunden und kann demnach hier bleiben. Einen schönen Tag noch!“, verabschiedete Zero den Drachen von Exfrau, nahm den Rucksack seiner Ziehtochter und schlug Karyus Ex die Tür vor der Nase zu. Schnell stellte er noch die Schuhe von Koharu ordentlich hin und folgte ihr dann ins Schlafzimmer. Er wusste, dass Koharus Mutter eigentlich eher nett war oder es zumindest gewesen war. Bis Zero eben wieder gekommen war und erneut mit Karyu zusammen gekommen war. Das hatte er alles so nicht geplant, es war einfach passiert. Zero vermutete, dass sie gehofft hatte noch einmal mit dem Größeren zusammen zu kommen und deswegen jetzt so unfreundlich zu ihm war. Da konnte er nun einmal nichts machen.

Koharus helles Kinderlachen schallte schon durch die Wohnung und als er im Schlafzimmer ankam, sah er auch wieso. Karyu lag auf dem Rücken im Bett, die Beine angewinkelt in der Luft und hatte seine Tochter auf seine Schienbeinen gelegt, wo sie Flugzeug spielte. Mal stürzte sie nahezu auf die Brust ihres Vaters und dann wieder gab es Startschwierigkeiten, weil Karyu seine Beine nicht wieder in die Luft heben wollte. Damit war für ihn klar: mehr Schlaf gab es heute nicht mehr.

„Hat meine kleine Maus schon gefrühstückt?“

„Uun, Mama hat vorhin gekocht“, flötete Koharu und breitete die Arme wieder aus, da sie ja gerade ein Flugzeug war.

„Aber das schmeckt doch nicht, dass weiß der Papa.“

„Ja, aber was du kochst, schmeckt auch nicht. Aber das von Papa Zero schmeckt!“

Während Karyu empört nach Luft schnappte, nahm Zero Koharu auf den Arm und drückte sie fest an sich. „Wollen wir dann zusammen Frühstück machen? Was hältst du von Pancakes?“

Sofort schlangen sich zwei kleine Ärmchen um seinen Hals und er spürte, wie Koharu gegen seinen Kopf nickte. „Papa, aufstehen! Du musst den Tisch decken!“, befahl ihr kleiner Gast, während Zero schon mit ihr aus dem Zimmer ging.

Zero hatte seine kleine Ziehtochter auf die Anrichte gesetzt und ließ sie die Zutaten mit dem Schneebesen etwas verrühren, während er den Rest zusammen suchte. Dann nahm er ihr die Schüssel ab und vermengte den Teig noch einmal richtig, dazu fehlte ihr noch die Kraft. „Erzähl mal, wie war der Kindergarten diese Woche? Etwas Spannendes erlebt? Hast du dem Jungen, der dich immer ärgert, mal gezeigt, wo es langgeht?“ Sofort fing das Mädchen an zu erzählen. Zero war wirklich froh, dass sie sich so gut verstanden. Aber er hatte in dem Moment schon gewonnen, als er bewiesen hatte, dass er kochen konnte.

Während er anfing die Pancakes in der Pfanne zu braten, kam auch Karyu dazu, welcher nun schon richtig angezogen war. „Wenn du willst, kannst du dich anziehen. Ich übernehm so lange“, bot der Größere an und knuffte seine Tochter in die Seite, die daraufhin leicht aufquietschte vor Lachen.

„Nein, schon gut. Außerdem hast du doch gehört, du sollst den Tisch decken.“

„Ja, ja, ich mach ja schon!“, rief Karyu zurück und gluckste dann. „Zero, dein Handy klingelt. Soll ich rangehen?“

„Ja, mach mal bitte!“

Koharu sah zu ihm und Richtung Flur. „Ihr solltet nicht so durch den Flur rufen. Mama sagt, sowas macht man nicht.“

Zero streichelte seiner Ziehtochter durch die Haare. „Da hat deine Mutter ausnahmsweise mal Recht.“

Karyu kam zurück in die Küche. „Du hast wohl dieses Wochenende nicht so viel Zeit wie erwartet, Zero“, eröffnete ihm sein Freund und drückte ihm das Telefon in die Hand. Sein Bruder war am Telefon.

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„Ihr kommt klar?“, erkundigte sich Zero und betrachtete Vater und Tochter, die am Boden hockten und versuchten, die Hausaufgaben zu lösen. Er fand es immer noch absurd, dass Koharu auf eine private Vorschule gehen musste, die schon Kindern Hausaufgaben aufzwang. In dem Alter sollte man spielen und Spaß haben. Doch was das anbetraf, hatte eben nur Koharus Mutter das Entscheidungsrecht.

„Klar, wir schaffen das. Wir holen dich nachher dann ab.“

„Bis später, Papa Zero“, rief Koharu und winkte ihm, ehe sie sich wieder zu ihrem Vater drehte. „Papa, nicht! Ich muss das machen! Das Kana kann ich noch gar nicht“, hörte er noch die kleinen Beschwerden und verschwand glucksend.

Draußen wartete sein Fahrer im Wagen und er stieg einfach nur noch in den Mercedes ein. Drinnen saßen sein Bruder und Hizumi. Dass der Kleinere dabei war, irritierte ihn, aber dafür gab es sicher seine Gründe. Er begrüßte die beiden und ihm wurde die Situation erklärt. Es war Ware angekommen, etwas früher als erwartet. Er wusste, dass es wichtige Ware war, weshalb sie diese persönlich überprüfen würden. Allerdings verstand er noch nicht, warum Hizumi dabei war. Sie fuhren zu einer Lagerhalle am Hafen.

„Wir sind gleich wieder da, du wartest bitte hier, Hizu-chan.“ Zero konnte sehen, dass diese Ansage ihrem Hundebetreuer nicht gefiel, aber jetzt ging es nun mal um die Arbeit und Hizumi war kein Yakuza.

„Ist gut. Bleibt Yuto hier, dass ich wenigstens wen zum Reden habe?“

„Ja, tut er. Wir beeilen uns auch. Danach bring ich dich zur Arbeit.“

Zero stieg schon mal aus und gab den beiden noch Zeit für einen kleinen Moment Zweisamkeit. Er wusste nur zu gut, dass im Haupthaus wenig Möglichkeit dazu bestand. Mit seinem Bruder ging es dann zum Lagerhaus, wo noch eine große Gruppe ihrer Leute wartete. In der Mitte der Halle standen zwei große Schiffcontainer. Jemand öffnete diese und darin befanden sich eine Menge gefesselter Mädchen.

„Wie viele sind es? Wurde die Bestellung von fünfzig erreicht?“, erkundigte sich Tsukasa und zerrte ein kleines Mädchen, welches stark wimmerte, hervor. Kritisch betrachtete das Clanoberhaupt das Mädchen.

„Leider fehlen mal wieder welche. Scheinbar hat unser Vertragspartner in letzter Zeit einige Probleme, genug Mädchen zu bekommen. Er entschuldigt sich und hat von dem geforderten Geld einmal den Betrag für die fehlende Ware abgezogen und er gibt gleichzeitig auch einen Nachlass“, erklärte einer der Yakuza und reichte Zero den Brief.

Tsukasa zerrte in der Zwischenzeit noch andere Mädchen nach vorne und begutachtete sie. „Wenn er nicht genug ranbekommt, kann man nicht viel machen. Gefallen tut es mir dennoch nicht. Wir sollten eventuell daran denken, jemand neues zu finden, der uns die Ware liefert.“

Ruhig schritt Zero auf seinen Bruder zu. „Wir sollten darüber nachdenken, aber vorher müssen wir wissen, was wir machen. Uns fehlen Mädchen und wir haben auch Bestellungen“, warf Zero ein, aber der Größere winkte ab.

„Das klappt schon. Einige haben ein paar extra angegeben, würden aber auch mit weniger auskommen und das nutzen wir eben für unseren Vorteil.“ Tsukasa schob das Mädchen weg, welches er gerade begutachtet hatte. „Taku, kannst du dafür sorgen, dass jede von ihnen die Markierung erhält?“ Der Angesprochene nickte Tsukasa zu und fing an, die Mädchen aufzuteilen, da dieser nicht alle gleichzeitig wegbringen konnte.

„Zero, ich hab nachher noch ein paar andere Geschäfte zu erledigen. Begleite mich. Ich muss mit dir noch etwas besprechen.“ Sie drehten sich um und wollten zum Ausgang gehen, als sie Hizumi dort stehen sahen, welcher einfach nur geschockt da stand.

„Das wird jetzt eine unangenehme Angelegenheit“, kommentierte Zero und ging schweigend auf den Kleineren zu, drängte diesen zurück zum Wagen. Er wusste, dass sein Bruder ihm gleich folgen würde.

„Tsukasa, was wird mit diesen Mädchen passieren? Die meisten sahen aus, als wären sie gerade mal zehn Jahre alt. Sie sollten bei ihren Eltern sein. Was soll das?“

Genervt setzte sich der Älteste von ihnen auf seinen Platz und zündete sich eine Zigarette an, obwohl er die letzte gerade erst ausgedrückt hatte. „Das willst du nicht wissen, Hizu-chan.“

„Doch Tsukasa, das will ich!“, protestierte Hizumi aufgebracht.

„Auf deine Verantwortung…. Die Mädchen wurden entweder von ihren Eltern entführt oder verkauft. Sie sind jetzt hier in Japan, um an Bordelle, AV-Firmen oder andere Sexindustriefirmen verkauft zu werden. Manche werden vielleicht Glück haben und nur die Lustsklaven von irgendwelchen Perversen werden. Wer weiß das schon? Sie werden jetzt ein Tattoo erhalten und ein Brandzeichen, mit welchem sie immer als Besitz unseres Clans markiert und zugeordnet sind. Sollte eine weglaufen, kann man daran erkennen, dass sie uns gehören“, erklärte Tsukasa.

„Gleichzeitig können wir auch erkennen, an wen wir sie verkauft haben“, fügte Zero hinzu und konnte an Hizumis Geschichtsausdruck sehen, dass diesen das mehr als schockierte.

„Wie könnt ihr so etwas machen? Die Mädchen haben euch nie etwas getan. Sie haben nicht einmal eine gute Zukunft. Tsukasa, bitte, könnt ihr damit nicht aufhören?“ Der Kleinere schien sehr tief getroffen über diese Offenbarung. Zitterte Hizumi? Warum kümmerten diesen die Schicksale von irgendwelchen Menschen, die er nicht einmal kannte? Das machte keinen Sinn, zu mindestens nicht für Zero.

„Das ist unser Job. Du hasst die Yakuza doch eigentlich genau deswegen, weil wir Leben zerstören ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Nur weil wir andere Tätigkeiten ausüben, als die in Miyazaki heißt das nicht, dass wir anders sind.“ Er war sich nicht sicher, ob das, was sein Bruder gerade gesagt hatte, wirklich die beste Idee gewesen war, auch wenn es den Tatsachen entsprach. Der Wagen hielt vor dem Hostessclub, bei dem Hizumi noch immer ab und zu arbeitete. Schweigend, aber merkbar wütend, stieg Hizumi aus und knallte die Tür des Autos hinter sich zu.

„Glaubst du, das war die richtige Art und Weise ihm das mitzuteilen? So schnell wird er dir das nicht vergessen…“

„Er kann nicht länger in einer Traumwelt leben. Wenn er es schon durch Zufall erfahren hat, muss er eben damit zurechtkommen. Er ist keine fünf mehr und wir sind nun einmal ebenso die bösen wie alle anderen Yakuza-Clans auch. Irgendwie wird er es schon verkraften. Lass ihn ein paar Tagen bocken und schmollen, dann werde ich ihn schon irgendwie gütig stimmen können.“

„Was wenn nicht?“

Zero war überrascht, als er den bitteren Ausdruck auf dem Gesicht seines Bruders sah. Es war das erste Mal, dass er so viel Schmerz bei seinem einzigen Familienangehörigen sah.

„Sollte er sich nicht wieder einkriegen, werde ich ihn ziehen lassen. Dann soll er wieder zurück in die fast heile Welt, aus der ich ihn gerissen habe. Womöglich ist das sogar besser für ihn. Er ist keiner von uns, er gehört nicht in unsere Welt.“ Tsukasa schnippte seine Zigarette aus dem leicht geöffneten Fenster. „Wir sollten uns auf die Arbeit konzentrieren. Es ist einer der wichtigeren Drogendeals, da können wir uns keine Ablenkung leisten.“

Zwar stimmte Zero seinem Bruder zu, aber dennoch störte es ihn, dass dieser Hizumi gehen lassen wollte, wenn nötig. Natürlich wusste er, dass Tsukasa Hizumi auf seine ganz eigene Art und Weise liebte, auch wenn er das anders zeigte als normale Menschen. Es hatte einige Jahre gedauert, bis die beiden als wirkliches Paar zusammen gefunden hatten, es durfte nicht so enden. Aber was konnte er schon tun? Jetzt sollte er sich aber wohl ernsthaft auf den Deal konzentrieren, Zero wollte nicht daran schuld sein, dass da etwas schief ging.
 

~*~
 

Vor sich hin meckernd stand er in der Küche und schnitt Obst für die Früchteteller zurecht. Gelegentlich kam mal eines der Mädchen zu ihm und beschwerte sich über seine Kunden. Die Momente, in denen er aufhörte über Tsukasa zu motzen. Natürlich wussten die Angestellten hier mittlerweile, dass da mehr zwischen Chef Tsukasa und ihm lief. Es hatten sich alle dran gewöhnt und es störte sich niemand daran. Viele der Hostessen fanden es auch witzig, wenn er so vor sich hin blubbernd in der Küche stand.

Aber was sollte das auch mit diesem Menschenhandel? Ja, natürlich wusste er, dass Yakuzas alles machten, aber nicht das Gesetz beachteten. Jedoch hatte Hizumi gedacht, dass sich der Clan, bei dem er schon seit zehn Jahren lebte, sich nur auf Gelderpressung, Prostitution und eben diese ganzen Hostclubs beschränkte. Wie naiv er doch mal wieder war. Doch die armen Mädchen, die einfach in so ein Leben gezwungen werden sollten. Es störte ihn. Vielleicht weil sein eigenes Leben, als Jugendlicher von Yakuzas zerstört worden war, hatte er sich gewünscht, dass sein Freund das nicht tat. Irgendwo hatte er mal gehört, dass es solchen Mädchen auf kuriose Art und Weise sogar unter solchen Umständen besser gehen konnte. Das käme wohl ganz drauf an, aus welchen Verhältnissen diese stammten. Der Grund warum manche Eltern ihre Töchter eben auch verkauften, aber Hizumi konnte sich das einfach nicht vorstellen.

„Hizu-chan, du bist heute einfach nicht bei der Sache. Geh nach Hause. Die Früchte sind nicht so sauber geschnitten wie sonst und du schimpfst die ganze Zeit vor dich hin. Du schneidest dich noch in den…“

„Au!“, unterbrach er den Ladenchef und schob sich seinen Finger in den Mund, aus welchem Blut quoll. Schmollend sah er seinen Vorgesetzten an, welcher nur lachte über das Timing. „Warte Hizu, ich bring dir ein Pflaster und dann gehst du nach Hause.“ Noch immer mit dem Finger im Mund nickte er und wartete auf sein Pflaster.
 

Doch ziemlich deprimiert über den ganzen Tagesverlauf, war er auf dem Heimweg und hatte sich für einen Spaziergang entschieden, anstatt für die Bahn. Eilig hatte er es nämlich nicht. Zuhause würde er nur wieder auf Tsukasa treffen. Heute würde er wohl auch seit langem Mal wieder in seinem eigenen Zimmer schlafen. Sonst lag schlief er immer bei Tsukasa im Bett. Es war schön, wenn er auf der Seite lag und sein Freund ihn an sich drückte, sicher in den starken Armen. Es kam selten vor, aber gelegentlich war auch sein Freund mal ein paar Tage weg. Dann lag er alleine in dem Bett und konnte kaum schlafen, weil ihm die starken Arme fehlten, die ihn so sicher hielten. Manchmal hatte er sich so sehr nach Kontakt gesehnt, dass er dann zu den Hundezwingern gegangen war und dort bei den Hunden geschlafen hatte. Wenn er also heute alleine schlief, würde er sich irgendwie auch selber bestrafen.

„Hizumi?“ Verwirrt suchte er nach der Stimme, die ihn gerufen hatte. „Hizumi! Wir haben uns schon ewig nicht mehr gesehen!“

„Makoto?“ Den Typ, der ihm jetzt gegenüber stand, kannte er aus seiner Schulzeit. Er konnte es kaum glauben. Tokyo war so riesig und dennoch traf er jemanden den er kannte, durch Zufall. Wenn er ehrlich war, war Makoto auch nicht irgendwer, sondern sein bester Freund. Er bereute es schon, dass er sich nie wieder gemeldet hatte, aber vielleicht konnten sie das jetzt nachholen.

„Ja, genau! Du warst nach High School plötzlich verschwunden, keiner wusste, wo du hin bist. Es ist voll cool, dass ich dich jetzt durch Zufall hier treffe. Wollen wir etwas trinken gehen? Wenn du willst können wir auch im Konbini was kaufen und zu mir gehen. Ich wohne da vorne um die Ecke. Das ist die günstigere Variante.“

Hizumi überlegte. Er könnte sich auch einfach heute volllaufen lassen und dann bei Makoto übernachten. Ohne ein Wort zu sagen. Mal sehen was sein Freund dazu sagen würde. „Lass uns zu dir gehen, da müssen wir uns keine Sorgen um Öffnungszeiten machen, falls wir uns festquatschen“, erklärte er dann und sie machten sich auf in den nächsten Konbini. Die gab es zum Glück an allen Ecken und Enden, sodass sie sich schnell mit einer größeren Menge Alkohol eindecken konnten. Makoto wohnte wirklich nicht weit weg. Die Wohnung war zwar klein, gerade im Vergleich zu dem Anwesen, wo er wohnte, aber zu seiner damaligen Wohnung doch wieder groß. Sie setzten sich um den kleinen Tisch und Hizumi ließ seinen Blick schweifen. „Du hast unseren Wisch vom Gläser Rücken immer noch?“, meinte er erstaunt und musste lachen.

„Klar! Ich kann doch so eine wichtige Erinnerung nicht wegwerfen. Wenn du willst, können wir noch mal unser Glück versuchen. Was meinst du?“

Hizumi winkte ab. „Erst trinken und dann sehen wir weiter, Makoto!“ Sie hatten viel nachzuholen. Außerdem musste er noch an ihre Jugend denken. Wie häufig hatten sie sich heimlich Alkohol besorgt und dann irgendwo betrunken. Häufig sind sie dann einfach eingeschlafen und erst im Morgengrauen aufgewacht, hatten ihre Eltern zu Tode besorgt. Jetzt würden sie niemandem Sorgen bereiten.

Kaum hatte er das gesagt, stellte er sein Handy aus und öffnete die erste Dose Bier. Erst hatte er noch versucht mitzuzählen, wie viel er eigentlich trank, aber irgendwann wollte sein Gehirn da einfach nicht mehr mitmachen. Sie redeten über alte Zeiten, was sie jetzt machten oder was sie noch gerne machen wollten. Mit steigendem Alkoholpegel wurde aus dem Reden auch eher ein Lallen, aber sie verstanden sich dennoch irgendwie.

Hizumi starrte seinen Kumpel doof an, als dieser ihren alten Zettel vom Gläser rücken hervor kramte.

„Ein letztes Mal, aus Nostalgiegründen“, erklärte Makoto und er nickte nur zustimmend. Warum auch nicht? Bisher war es immer interessant gewesen, wenn sie das gespielt hatten. Sie räumten den Tisch leer und legten das Papier darauf. Während Makoto ein Glas holte, betrachtete er den Zettel. Oben hatten sie Buchstaben hingeschrieben und unten Zahlen, alles in einem Halbkreis. In der Mitte hatten sie sich an irgendeinem Zeichen versucht, von dem er nicht einmal mehr wusste, was es bedeuten sollte. Schräg versetzt darunter standen noch ‚ja‘ und ‚nein‘. Sie saßen sich gegenüber, das Licht gedämmt. Hizumi musste immer wieder kichern, weil er die Situation einfach zu unwirklich fand.

„Okay, dann lass uns loslegen“, meinte sein Schulfreund. Sie legten ihre Finger auf das Glas und fragten, ob ein Geist anwesend wäre. Es dauerte einen Moment, dann bewegte sich das Glas auf das geschriebene ‚ja‘. Hizumis Körper spannte sich kurz an, er hatte nicht damit gerechnet.

„Darf ich anfangen, Hizumi?“ Der Angesprochene nickte, da er sich nicht komplett sicher war, was er eigentlich fragen wollte.

„Erwidert meine Flamme meine Gefühle?“, wollte Makoto wissen und musste sich mit einem ‚nein‘ als Antwort vom Geist zufrieden geben. „Du bist dran, Hizumi.“

Er atmete tief durch. Ja, er würde wohl eine ähnliche Frage stellen. „Geist, sag mir, werde ich glücklich in meiner Beziehung sein?“ Sein Herz raste. Was würde wohl die Antwort sein? Das Glas bewegte sich langsam und tendierte zum ‚ja‘, aber wanderte dann in die gegensätzliche Richtung. Also bekam auch er ein ‚nein‘, jedoch gab er sich nicht damit zufrieden. „Warum?“

Das Glas wanderte zurück zum Ausgangspunkt, um sich dann auf den Weg zu den Buchstaben zu machen. Stück für Stück folgte Buchstabe nach Buchstabe, bis ‚Tod‘ entstand. Hizumi schnappte nach Luft. „Wer?“, murmelte er unbewusst und konnte es kaum fassen. Deswegen würde er nicht glücklich werden können? Es lag also nicht an dem Beruf seines Liebsten. Oder aber dieser würde dadurch sterben. Oder würde er selber sterben? Vielleicht durch jemanden, der seinem Freund eins auswischen wollte. In seinem Kopf jagten die verschiedensten Ideen herum und er bekam gar nicht mit, wie das Glas einen Namen formte, bis Makoto diesen sagte.

„Tsukasa?... Wer ist das?“

Überrascht sah er auf. „Mein Partner… Sorry, ich muss nach Hause.“

„Hizumi, nun warte doch. Es fährt schon lange keine Bahn mehr und so sicher ist es in der Gegend auch nicht.“ Makoto versuchte ihn aufzuhalten, aber er stürmte nur zur Tür und wollte in seine Schuhe schlüpfen, was ihm nicht so ganz gelingen wollte. „Hizumi, interpretier da nicht zu viel rein. Du weißt doch, man soll dem ganzen doch nicht trauen. Jetzt warte doch bitte. Hizumi! Vielleicht hat einer von uns unbewusst das Glas bewegt. Beruhige dich!“

„Makoto, hör auf!“, schrie er panisch. „Kurz bevor unsere beiden heiß geliebten Haustiere gestorben sind, haben wir auch Gläser rücken gespielt. Es ging ebenfalls um Tod. Wir haben beide nicht viel hinein interpretiert und uns einen Spaß draus gemacht, Details zu erfragen. Keine zwei Tage später war dein Hund und mein Hamster tot und sie sind genauso gestorben wie es der Geist gesagt hatte. In diesem Punkt muss ich einfach daran glauben!“

Makoto versuchte ihn weiterhin aufzuhalten, doch er hörte nicht, sobald seine Schuhe halbwegs angezogen waren, stürmte er los. Er wollte Tsukasa sehen, sich vergewissern, dass dieser noch lebte. So schnell ihn seine Beine tragen konnten, lief er nach Hause, auch wenn seine Lungen brannten und der Alkohol ihn kaum geradeaus laufen ließ. Er stolperte, fiel hin und stand sofort wieder auf. Den Schmerz in seinen Armen und Knien ignorierte er einfach. Alles was er wollte, war Tsukasa sehen. Das Gläser rücken nie ernst zu nehmen war, wusste er tief in seinem Inneren, aber gerade war das unwichtig. Auch seine Probleme mit der Arbeit seines Freundes waren gerade nebensächlich. Wichtig war, dass es Tsukasa gut ging. So sauer er auch auf seinen Freund war, er wollte nicht, dass diesem etwas zu stieß. Die Sache mit seinem Hamster hatte ihn nie losgelassen. Es war der Grund gewesen, weshalb er aufgehört hatte Gläser rücken mit jemanden zu spielen. Die Angst, dass noch jemandem den er liebte etwas zustieß, war zu groß. Auch wenn er eigentlich nicht an Geister glaubte und auch nicht an das was beim Gläser rücken rauskam, so hatte ihn die Geschichte mit dem Tod besseres gelehrt. Wenn es um das unvermeidbare ging, etwas was nicht wieder rückgängig gemacht werden konnte, glaubte er dem Zettel einfach.

Gefühlt nach einer Ewigkeit, stürmte er in das Anwesen und wurde von einem verschlafenen Yakuza, der gerade auf die Toilette wollte, verwirrt angestarrt.

„Wo ist Tsukasa?“, japste er und hatte das Gefühl Blut zu schmecken, von der Anstrengung.

„Im Krankenhaus“, antwortete der Yakuza nur verschlafen.

„Und warum?“, erwiderte er harsch zu dem verschlafenen Untergebenen seines Freundes, doch dieser tapste nur schweigend weiter zur Toilette.

Sein Freund war im Krankenhaus? Warum? Was war passiert? Hektisch holte er sein Handy hervor und stellte dieses an, wählte Zeros Nummer, aber dieser reagierte nicht.

Amusement park

Unruhig lief er in Tsukasas Raum hin und her. Es wunderte ihn, dass er nicht schon längst einen Kreis in den Boden gelaufen hatte. Wieso war niemand zu erreichen? Wenn er wenigstens wüsste, in welchem Krankenhaus er suchen sollte. Aber ihm sagte ja niemand etwas! Es war schon wieder hell draußen. Die Nacht war um und er hatte nicht ein Auge zugemacht. Hizumi raufte sich die Haare und versuchte sich einen Moment hinzusetzen, doch die innere Unruhe in ihm ließ einfach nicht nach. Zwar hörte er Schritte auf dem Flur, aber er vermutete, dass es doch nur wieder ein verschlafener Yakuza war, der zur Toilette wollte, weshalb er dem keine große Aufmerksamkeit schenkte. Doch dann öffnete sich plötzlich die Tür und Tsukasa kam rein. Der Größere sah müde und geschafft aus, aber gesund. Sofort sprang er auf und fiel seinem Freund um den Hals. „Wowow, was ist denn los? Ich dachte, du hasst mich jetzt?“

Unsicher löste er sich und zuckte mit den Schultern. „Ich mag ein Problem mit deiner Arbeit haben, aber ich liebe dich trotzdem. Ich möchte nur nichts darüber wissen, denke ich. Das ist jetzt aber unwichtig. Bist du verletzt? Ich hab gehört du warst im Krankenhaus. Alles in Ordnung? Was ist passiert?“

Tsukasa hob ihn hoch und trug ihn zum Bett, wo er sich an seinen Freund kuschelte. Er würde einfach später wieder sauer auf den Größeren sein und dann war gut. „Alles ist gut, ich bin nicht verletzt, Zero ist nicht verletzt. Uns ist nur einer hinten drauf gefahren und wir mussten zu einem Routinecheck. Natürlich gab es auch eine Menge Ärger mit der Polizei, weil die den ganzen Unfall aufnehmen mussten. Einmal ist man als Yakuza wirklich das Opfer und hat nichts gemacht, aber die wollen einem nicht glauben. Ich wäre beinahe ausgerastet. Also für den Moment lass uns schlafen.“

Hizumi nickte nur und kuschelte sich enger an den Yakuza. Jetzt konnte er wenigstens etwas Ruhe finden.
 

Eine sanfte Berührung an seiner Wange und seinem Hals ließ ihn langsam wach werden. Das waren Lippen die ihn da liebkosten. Leise schnurrend streckte er seinen Hals und genoss die weichen Kusspolster auf seiner Haut, während er träge die Augen öffnete. Erst noch etwas unscharf dann immer klarer erkannte er Tsukasa, der über ihm lehnte und mit den Küssen auf eine angenehme Art und Weise weckte. „Hmm, so weckst du mich doch sonst nicht“, wisperte Hizumi leise und legte seine Arme um seinen Yakuza. Tsukasas Hand schob sich unter sein Shirt, wo dieser ihn fordernd berührte.

„Du weißt doch, wie sehr ich dich nach einem Streit will. Gestern war das ja nicht möglich, also will ich das jetzt nach holen.“

„Achso ist das. Dann will ich mich da mal nicht gegen sträuben“, erwiderte Hizumi und zog den Größeren dichter zu sich. Nach seinem Schock gestern bräuchte er etwas Ablenkung. Mit seinen Händen strich er über Tsukasas nackten Rücken, welcher sich leicht feucht anfühlte. Jetzt bemerkte er auch die feuchten Haare. „Du warst schon duschen?“, hauchte er leise.

„Onkel Hizumi~! Onkel Tsukasa~!“, schallte plötzlich eine Stimme durch den Gang und dann klopfte jemand pausenlos gegen die Tür. Grummelnd starrte Tsukasa zur Tür und knurrte laut.

„Was zur Hölle macht Koharu wieder hier?“ Während der Yakuza grummelte und eindeutig nicht begeistert war, stand Hizumi auf und öffnete die Tür. Sofort war der kleine Wirbelwind in ihrem Zimmer und stürmte auf das Bett zu, wo sie Tsukasa um den Hals fiel. „Onkel Tsukasa“, trällerte sie begeistert und drückte diesem einen Kuss auf die Wange.

„Koharu, du sollst Onkel Tsukasa doch nicht stören“, ermahnte Zero seine Ziehtochter und holte sie von seinem Bruder weg. „Tut mir leid, sie ist einfach ausgebüxt, weil sie euch sehen wollte. Wir wollten nur etwas holen, bevor wir in den Zoo gehen.“ Zero drückte das kleine Mädchen liebevoll an sich.

„Ihr geht in den Zoo? Das ist doch schön oder Koharu?“, fragte Hizumi und streichelte der Angesprochenen über die Wange. Begeistert nickte sie und kuschelte sich an Zero.

„Ja, ich freu mich. Ich kann Papa, ja immer nur so selten sehen, da freu ich mich immer über Ausflüge. … Aber auch nur zu Hause sein mit Papa und Papa Zero ist sehr schön“, erklärte Koharu und bekam mit wie ihr Vater ins Zimmer kam. Sie streckte ihre kleinen Arme ihrem Vater entgegen, welcher sie auf die seinen nahm. Einen Moment hatte sich Koharu noch zu gedulden, dann konnte ihre kleine Familie zum Zoo aufbrechen.

Tsukasa und Hizumi hatten sich inzwischen angezogen. Scheinbar war der Yakuza nun auch noch schlecht gelaunt, weil ihr morgendliches Stelldichein durch Koharu ausgefallen war. Er war sich nicht einmal sicher, ob Tsukasa heute frei hatte. Freie Tage waren sehr selten für den Größeren und dann lümmelte dieser sowieso nur im Bett rum. Sie hatten auch erst vorgestern ein Doppeldate gehabt. Nein, dass sein Freund heute ebenfalls von der Arbeit befreit wäre, war unmöglich. Außerdem war er doch theoretisch sauer auf Tsukasa. Das vergaß Hizumi gerade viel zu einfach. Vielleicht weil es doch unwichtig war.

Gerade war er bei den Hundezwingern und kümmerte sich um seine Vierbeiner. Ein paar Streicheleinheiten und füttern. Am liebsten wäre er auch mit wenigstens zweien spazieren gegangen, aber da er die Tiere nicht halten konnte, sollten diese überraschend losstürmen, durfte er das alleine nicht. Traurig kraulte er den ältesten Hund hinterm Ohr. „Tut mir leid, ich weiß, du willst mal wieder raus. Aber momentan haben die alle keine Zeit“, erklärte er und seufzte schwer, weil diese dunklen Hundeaugen ihn so traurig ansahen.

„Wenn du willst, geh ich mit. Der Arzt hat mir aufgrund des Auffahrunfalls sowieso verboten zu viel zu arbeiten.“

Überrascht drehte er sich um und bemerkte Tsukasa am Eingang des Zwingerbereichs. Die meisten Yakuza kamen nie weiter als bis zum Eingangsbereich, weil die Hunde dann sofort Alarm schlugen.

„Bist du dir wirklich sicher? Du hast doch bestimmt wichtigeres zu tun. Irgendwelche Kinder verkaufen oder so…“ Die Spitze hatte er sich nicht verkneifen können. Egal, wie sehr er darüber nachdachte, er konnte sich damit einfach nicht anfreunden. Natürlich erhielt er nur ein Seufzen dafür.

„Ich weiß, das wirst du mir ewig vorhalten. Ist okay. Aber irgendwie muss ich diesen Clan am Laufen halten und wir machen nun mal keine Arbeit, die die Polizei als positiv bewertet. Du weißt, wo du hier bist und das du dann dennoch andere Hoffnungen und Wünsche hegst, ist nicht gerade förderlich. Tut mir leid. Doch genau das ist eben auch ein Grund, weshalb ich nicht möchte, dass du ebenfalls in die Yakuza einsteigst. Es wäre einfach nichts für dich.“

Hizumi wusste, dass er eigentlich selber schuld war, dass er das mitbekommen hatte. Er hatte im Auto warten sollen und das nicht getan. Er wusste, dass die Mafia nicht Hand in Hand mit der Polizei arbeitete. Das war alles nichts was ihn groß überraschte, aber gefallen tat es ihm dennoch nicht.

„Ich weiß, … ich kann es nur einfach nicht vergessen. Ich sehe dich und fast zeitgleich diese verängstigten Mädchen. Dann muss ich an deren Schicksal denken, was einfach nicht das ist, was man schön nennen kann“, erwiderte Hizumi und leinte zwei Hunde an, darunter der große, alte Rottweiler von vorhin.

Zusammen mit den Hunden gingen sie im Park spazieren. Zwar war der älteste Hund, den Hizumi hielt, sehr gelassen und stürmte nicht einfach los, aber er hatte dennoch Probleme mit ihm an der Leine. Die Hunde kamen zu selten aus den Zwingern, weshalb sie immer zogen und überall schnüffeln wollten. So dass der Kleinere wie ein Schluck Wasser vom Hund gezogen wurde, während Tsukasa gelassen nebenher ging.

„Wenn du willst, können wir beide noch etwas unternehmen. Nur du und ich“, schlug der Yakuza vor und legte seinen Arm um Hizumis Hüfte.

„Auch kein Fahrer?“

„Kein Fahrer!“

Überrascht pfiff er. Es war eine Seltenheit, dass sein Freund von sich aus sagte, sie würden ohne einen Chauffeur irgendwo hingehen.

„Hast du etwas vor?“, wollte er daher wissen und hibbelte dem doch irgendwie entgegen.

„Ich hatte da nur einen Einfall, wie ich dich etwas gütlich stimmen könnte.“
 

Hizumi starrte mit Entsetzen auf die Maschine vor ihm und dann nicht minder geschockt zu Tsukasa. „Warum steht da ein Motorrad und warum gehen wir nicht zur Bahn, wie sonst?“, stammelte der Kleinere. Hatte Tsukasa überhaupt einen Führerschein? Bisher hatte dieser sich doch nur kutschieren lassen oder sie hatten die Öffentlichen genommen. Er selbst hatte definitiv keinen und Motorräder waren ihm so gar nicht geheuer.

„Wir fahren mit dem Motorrad weg.“ Der Yakuza lächelte ihn unschuldig an, während er nur schluckte. Hizumi fragte sich, ob er protestieren sollte, doch da wurde ihm schon der Helm aufgesetzt. Wenigstens an Sicherheitsbestimmungen hielt sich sein Freund.

„Und du kannst das Teil auch wirklich fahren?“

„Ja, und nun steig auf“, grummelte Tsukasa, welcher sich schon auf die Maschine gesetzt hatte und den Schlüssel nun ins Zündschloss steckte. Ihm war noch immer Unwohl dabei, aber so konnten sie wenigstens etwas Unternehmen. Also setzte er sich hinter seinen Freund und klammerte sich an diesen. Das Vibrieren zwischen seinen Beinen war komisch und auch der eisige Lufthauch der durch seine Klamotten zog, war nicht gerade angenehm, dennoch war es nach einer Weile gar nicht mehr so schlimm. Er presste sich noch etwas näher an den Größeren, sodass er dessen Wärme spüren konnte. Auf die Geschwindigkeit auf dem Tacho sah er lieber nicht, denn er konnte so schon merken, dass sich da jemand nicht so ganz an die Geschwindigkeitsbegrenzung hielt. Tsukasa fuhr mit ihm offensichtlich nach Yokohama. Da war er schon ewig nicht mehr gewesen. Er wusste, dass Zero da häufiger hinfuhr, weil dort dessen Lieblingsplatz war, aber mehr war ihm nicht bekannt. Hatte sein Freund dort auch einen Ort, an dem dieser sich gerne hin zurückzog? Sollten sie im Chinatownteil von Yokohama sein, würde er sicherlich noch ein paar Sachen einkaufen wollen, aber bekam man die irgendwie wieder zurück? Hatte so ein Motorrad ein Gepäckfach?

Allerdings kamen sie nicht durch Chinatown, sie hielten schon davor in der Nähe des Vergnügungsparks. Mit großen Augen starrte er zu der Achterbahn und den anderen Fahrgeschäften. Wie lange war er schon nicht mehr in einem Vergnügungspark gewesen? In seiner Kindheit war er gelegentlich mit seinen Eltern mal in einem gewesen, aber später hatte er nie die Zeit gehabt oder aber er wollte nicht alleine gehen. Und der Vorteil bei diesem hier war, dass der Eintritt frei ist. Einzig für die Fahrten musste man zahlen und selbst da konnte man so Spartickets bekommen.

„Hier haben wir also unser Date?“, fragte Hizumi trotzdem vorsichtig nach. Er konnte sich immerhin irren oder etwas missverstehen.

„Ja, außer du willst lieber ins Nudelmuseum da vorne.“

„Nein, nein, hier ist mir lieber“, entgegnete er schnell und lächelte breit. Tsukasa schlenderte elegant vorne weg zu den Ticketschaltern, während er sich noch nicht sicher war, womit er alles fahren wollte. Achterbahn? Ja, auf jeden Fall! Es gab sogar zwei verschiedene. Eigentlich würde er auch gerne Riesenrad fahren, aber ob das dem Yakuza nicht nachher noch zu kitschig war, wusste er nicht. Ansonsten waren da noch das Gruselkabinett und ein Spiegelkabinett, was er auch nur zu gerne testen wollte.

Als sein Freund wieder zu ihm kam, sah er diesen schon voller Vorfreude an. „Wie viel Zeit haben wir denn? Ich will dich nicht zu lange aufhalten.“ Meistens waren ihre Dates eher kurz, weil Tsukasa als Anführer eines so großen Yakuza-Clans selten Zeit hatte. Wenn sie nur wenig Zeit hätten, würde er diese kurze Zeitspanne optimal nutzen wollen. Der Größere lächelte eines dieser sanften Lächeln, welche nur Hizumi zu sehen bekam.

„So viel Zeit wie wir benötigen. Ich denke, es tut uns beiden ganz gut, wenn wir mal kein Date auf Zeit haben. Wir bleiben hier bis wir nicht mehr wollen, essen dann was und sehen dann weiter.“

Seine Augen leuchteten noch mehr. Alle Zeit der Welt… oder eher des Tages, aber das war in Ordnung. Es reichte ihm schon. „Dann könnten wir nach dem Essen noch in ein Hotel fahren“, schlug er deshalb vor und schmunzelte leicht. Auf dem Anwesen war alles so hellhörig und da Tsukasa nie die Tür abschloss, waren sie auch schon mehrfach überraschend unterbrochen wurden. Eigentlich hätte er auch lieber so ein Liebesnest wie Karyu und Zero es hatten. Bisher hatte er sich jedoch nie getraut das vorzuschlagen. Also biss er lieber ins Kissen oder wahlweise in die Schulter seines Freundes, damit man ihn nicht hörte und hoffte jedes Mal, dass keiner in das Zimmer platzte. Wenn es aber die Chance auf ein hübsches Hotel gab, nahm er auch die wahr. Gerade weil Tsukasa mehr Geld zu Verfügung hatte, vielen die auch sehr luxuriös aus.

Als erstes gingen sie in das Gruselkabinett, was nicht so gruselig war, aber sie hatten dennoch ihren Spaß. Für Hizumi wurde es erst so richtig witzig im Spiegelkabinett. Scheinbar hatte er, im Gegensatz zum Yakuza, ein gutes Auge dafür, wo ein Spiegel war und wo nicht. Also sorgte er für ein kleines Katz und Maus Spiel. Für den Kleineren war es sehr amüsant zu sehen, wie Tsukasa gegen die Spiegel lief und sich immer wieder verirrte, während er eigentlich daneben stand. Am Ende wartete er dann glucksend am Ausgang auf seinen Freund, welcher jetzt doch ein kleines bisschen muffelig war. Aber es war nichts, was Hizumi nicht später schnell wieder beheben konnte. Nun waren aber die Fahrgeschäfte dran. Die große Achterbahn würde er sich für den Schluss aufheben. Zuerst zerrte er seinen Freund in die Wildwasserbahn, das Wetter war noch gut. Die Sonne schien und würde die Wasserspritzer schnell wieder trocknen lassen. Er klapperte mit Tsukasa jede Attraktion ab, bis nur noch das Riesenrad und die Achterbahn übrig waren. Ob er den Yakuza auch in das Riesenrad bekäme? Gerade standen aber viele Menschen da an, weshalb er das einfach am Schluss testen würde.

Sie hatten Glück und bekamen die Plätze ganz vorne. Er hatte noch nie ganz vorne gesessen. Hizumi war sehr aufgeregt und hibbelte der Fahrt sehr entgegen. Die Sicherheitshalterungen senkten sich und sie überprüften noch ob diese auch eingerastet waren. Langsam setzte sich der Zug in Bewegung und er war überrascht als sich Tsukasas Hand in seinen Schritt verirrte. Dieser öffnete mir flinken Fingern seine Hose und sofort verschwand die Hand in seiner Unterhose. „Was machst du da?“, wisperte er überrascht und war sich nicht sicher, wie er damit umgehen sollte. Zumal sein Körper viel zu gut darauf reagierte. Ihr letztes Mal, war eben doch etwas her.

„Mach die Augen zu und genießen es“, erhielt er nur als Antwort. Unsicher bis der Kleinere sich auf die Lippen, folgte der Anweisung dann aber. Hizumi entspannte sich und ließ sich von der Hand verwöhnen. Mit leisem keuchen bewegte er sich den Bewegungen entgegen. Er spürte wie die Achterbahn gerade am höchsten Punkt angekommen sein musste, als diese abkippte und er auch fast gleichzeitig zu seinem Höhepunkt kam. Mit aufgerissenen Augen und den Kopf in den Nacken gedrückt, kam er mit einem erlösenden Schrei in Tsukasas Hand. Durch die Fahrt mit der Achterbahn dabei, hatte er das Gefühl gleich das Bewusstsein zu verlieren, aber es passierte nicht. Als sie dann wieder langsamer wurden und zum Zielpunkt kamen, schloss er schnell seine Hose, während der Größere seine Hand mit einem Taschentuch säuberte.

Seine Beine waren ganz wackelig nach dieser Fahrt, weshalb er sich an Tsukasa klammerte. „Du bist gemein. So etwas kannst du doch nicht machen!“, beschwerte er sich und musste sich kurz an die Seite setzen.

„Sag nicht, du hättest es nicht genossen. Mehr gibt es dann im Hotel, aber vorher fahren wir noch mit dem Riesenrad. Wir haben dann alles durch und so langsam wird es auch dunkel.“ Hizumi schnaubte bei den Worten seines Freundes. Natürlich hatte er es genossen, aber dennoch hätte er sich das etwas anders vorgestellt. Im Riesenrad setzten sie sich nebeneinander und er kuschelte sich an Tsukasa.

„Ich hätte nicht gedacht, dass du dem Riesenrad zustimmst. Um ehrlich zu sein habe ich damit rechnet, dass du es als zu kitschig ansiehst“, gestand er und sah zu dem Größeren. Dieser seufzte leicht. „Ich finde es auch kitschig, aber da du es magst, sitz ich hier. Außerdem ist es super für das hier.“ Bevor Hizumi fragen konnte, was gemeint war, wurde er schon von einem feurigen Kuss überrascht. Wobei er auch noch nach hinten gedrückt wurde. Keuchend versuchte er den Kuss zu erwidern, stemmte sich aber dennoch gegen den starken Körper. „Tsukasa~, heb dir das doch für das Hotel auf“, japste er zwischen zwei Küssen. Doch am Ende gab er nach, ließ sich zurück fallen. Zwar konnte er sich etwas Besseres vorstellen als diese harten Bänke im Riesenrad, aber für etwas knutschen würde es reichen.

Mit wundgeküssten Lippen und außer Atem stieg er aus der Gondel. Sein Freund hingegen sah so aus, als hätte dieser nichts gemacht. Ein bisschen neidisch war er darauf schon. Gerade weil ihn die Leute nun komisch ansahen. Doch nun suchten sie sich etwas zu essen. Sie fanden etwas in der Nähe vom Bahnhof Sakuragichou. Gyouza in Hülle und Fülle.



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