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Wolfsnacht

von

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fremder Duft


 

"Gedanken und Träume fliegen durch den Geist,

da ist etwas, das an meiner Seele reißt.

Die Seele verborgen, gefangen hinter grauen Wänden,

im Traume sind mir gebunden meine Hände.

Die Nacht sich im Geiste nieder lässt,

den Wolf in mir in die Welt entlässt.

Das Tier in mir möchte zerren und beißen,

möchte all diese Mauern um mich niederreißen.

Dann ist da noch dieses gefühlvolle Wesen,

es kämpft mit dem Wolf, will das Dunkel durchreisen.

Der Wolf in mir verkörpert mein vergangenes Leben,

die Seele aber möchte nur wieder Friede geben.

Der Wolf lässt mich träumen, nimmt mir mein Glück,

Erinnerungen kehren mit aller Macht zurück.

Die Nacht ist für mich, voller Ängste und Qual,

der Wolfsmond lässt mir Nacht für Nacht keine andere Wahl."
 

Der Mond hing prall gefüllt am Himmel und erleuchtete durch die dichten Baumwipfel hindurch den Boden. Die Pfoten des Wolfes trugen ihn über den weichen Waldboden, zwischen hohen Bäumen entlang, durch Büsche und durch das Unterholz hindurch, sein Rudel an seiner Seite. Das Rudel war auf Streife, wie in jeder Vollmondnacht. Er führte die kleine Gruppe junger Wölfe an, am Rand ihres Territoriums entlang. Die Strecke kannte jeder von ihnen blind, schließlich waren sie allesamt hier aufgewachsen. Der Weg führte sie durch den Wald und an einem See entlang, an Feldern vorbei bis hinauf zur Hauptstraße, die in die Stadt hinein führte.

Alles war ruhig heute Nacht. Selbst von dem benachbarten Wolfsrudel kamen zur Abwechselung keine Feindseligkeiten, man ging sich aus dem Weg. Das war einzig und alleine seinem Vater zu verdanken, dem Alpha ihres Rudels, der mit Strenge auf jeden Vorfall zwischen den Rudeln reagierte und seines seinen eigenen Regeln unterwarf. Er war streng und doch war er ein guter Anführer, den niemand wagte herauszufordern.

Der junge Wolf lief voraus. Sie hatten den Wald und den See bereits hinter sich gelassen, hatten die Felder erreicht, als ihm ein angenehmer Duft in die Nase stieg. Er wurde langsamer, bis er schließlich inne hielt, sein Rudel tat es ihm gleich. Irritiert sah er sich um. Woher kam nur dieser Geruch? Er konnte seine Quelle nicht ausmachen, aber er roch einfach unglaublich gut. Verführerisch, nach Wald und Regen, irgendwie frisch und doch blumig, eben genau das alles was er so sehr liebte. Der Duft ließ ihn wohlig schaudern. Er bescherte ihm Glücksgefühle. Der Wolf wandte den Kopf zu allen Seiten, wurde von seinem Gefolge deshalb sogar schon skeptisch angesehen, als sei er verrückt geworden.

Wieder lief er los, dieses Mal jedoch nicht darauf bedacht, dass der ihm unterstellte Teil seines Rudels ihm folgte. Er ließ die Felder in Windeseile hinter sich, bis er endlich die Straße erreichte. Er folgte dem Geruch noch einige Meter weit auf der Straße in Richtung Stadt, ehe er den Duft letztlich verlor. Er schnaubte missmutig. Wo war er nur hin? Das Einzige was er sicher wusste war, dass er diesem Duft überall hin folgen würde. Der Duft führte eindeutig in Richtung Stadt, er würde die Quelle also ganz sicher dort finden. Für heute Nacht allerdings hatte er sie verloren und er konnte sein Rudel nun nicht auch noch in die Stadt führen. Sie durften einfach nicht das Risiko eingehen entdeckt zu werden.

Die Neue

Schon wieder einmal musste sich Ashlin ihrem Vater fügen. Sie hatte längst aufgehört zu zählen wie oft sie in ihrem Leben bereits umgezogen waren. Eine Übersicht hatte sie längst nicht mehr. Seit sie sich erinnern konnte zogen sie immer wieder wegen des Jobs ihres Vaters um. Er war Anwalt und sehr gefragt, deshalb wurde er wenn ein großer Fall anstand versetzt. Für die junge Frau bedeutete dies allerdings wieder eine völlig neue Umgebung, eine neue Schule und natürlich neue Mitschüler.

Der Wagen, den sie von ihren Vater zu ihrem sechzehnten Geburtstag geschenkt bekommen hatte, hatte da auch nicht viel wieder gut machen können. Immer wenn sich Ash gerade eingelebt und Anschluss gefunden hatte wurde sie erneut aus ihrem Freundeskreis gerissen. Doch dieser Umzug würde für sie definitiv der Letzte gewesen sein. In nur wenigen Monaten würde sie volljährig werden. Sollte ihr Vater dann wieder umziehen wollen würde sie sich gegen ihn stellen und alleine zurück bleiben, dessen war sie sich schon jetzt sicher.

Gerade erst am Wochenende waren sie nun nach Kingston gezogen, in ein zweistöckiges weißes Häuschen mit kleinem Vorgarten und Veranda. Sicher würde auch der Haushalt hier wieder an ihr hängen bleiben, aber das war sie inzwischen bereits gewohnt. Noch nicht einmal all ihre Kartons hatte sie ausgepackt, weshalb sie nun an ihrem ersten Schultag hier wohl auch noch zu spät kommen würde. Frustriert durchsuchte sie die Kartons nach ihren Büchern, bis sie endlich fündig wurde waren schon wieder einige Minuten vergangen. Genervt stopfte Ashlin die Bücher in ihre Tasche und ging nach draußen, wo ihre Tasche gleich ihren Platz auf dem Beifahrersitz ihres Wagens fand.

Endlich an der Schule angekommen parkte sie ihren alten rostroten Chevrolet Camaro RS auf dem Schülerparkplatz und lief hinüber zum Gebäude. Zwar waren noch Schüler auf den Gängen, doch hatte es offenbar schon zum Unterricht geklingelt. Das nächste Problem offenbarte sich ihr jedoch schon wieder. Sie musste in die Verwaltung, doch wo war die noch gleich? Frustriert fuhr sich die Blondine durch die Haare. Warum gab es hier nicht irgendwo einen Lageplan? Frustriert sah sich Ashlin um. Würde sie die Verwaltung nicht finden, würde sie auch ihren Stundenplan nicht bekommen, sprich sie würde nicht einmal wissen in welche Klasse sie kam und so würde sie sicher den ersten Tag vollständig verpassen. Was hatte ihr Vater noch gleich zu ihr gesagt? Durch den Haupteingang, den Flur bis zum Ende und dort die Treppe auf der linken Seite rauf.... oder war es die rechte Seite? Genervt warf Ashlin einen Blick auf ihr Handy. Schon fünf Minuten nach Unterrichtsbeginn. Um ihren Vater an zu rufen würde es jetzt auch zu spät sein, sicher saß er bereits wieder in einer Besprechung mit einem neuen Klienten.
 

Caleb stand mit seinem Freund Rasco, den aber alle lediglich Coco nannten, vor der geöffneten Tür ihres Klassenraumes. Es hatte längst zum Unterricht geläutet, doch ihr Lehrer ließ sie warten. Anscheinend hatten es auch die Lehrer nach den Ferien schwer wieder in die Gänge zu kommen. Sie unterhielten sich über die letzte Vollmondnacht. Caleb hatte immernoch Schwierigkeiten damit zu erklären was in ihn gefahren war, als Caleb ein Geruch in die Nase stieg. Er kam ihm bekannt vor und warf ihn völlig aus der Bahn. Der junge Mann erkannte ihn sofort wieder. Das war der Duft, den er in der letzten Vollmondnacht gewittert hatte. Sein Blick wanderte den Flur entlang bis er schließlich die Quelle des Duftes ausmachen konnte. Eine blonde junge Frau stand nur ein paar Meter weit von ihm entfernt und schien etwas verwirrt, so wie sie sich hier umsah.

Sie war zierlich und hatte unglaublich lange Beine, die in ihrer engen Jeans prefekt zur Geldtung kamen. Ihre Haare reichten ihr bis zur Taille und fielen wellig über ihre schmalen Schultern. Schon von hier aus konnte er die Farbe ihrer Augen deutlich erkennen. Sie waren faszinierend und hatten die Farbe von klarem Wasser, oder Eis - ja das trag es, sie hatte wunderschöne, tiefgründige eisblaue Augen.

"Caleb? Hallo?", fragte Coco irritiert nach und fuchtelte ihm mit einer Hand vor den Augen herum, bis er schließlich seinem Blick folgte. "Oh hallo. Die ist neu ...", stellte er leise fest und richtete den Kragen seines Oberteils. "Das seh ich auch ...", erwiderte Caleb schlicht und ging fast automatisch auf das Mädchen zu. Es fiel ihm erst richtig auf als er ihre Schulter berührte. Sie zusammen leicht zuckte und erschrocken zu ihm auf sah. Er erschrak sich fast zeitgleich, als sie zusammen zuckte und nahm ruckartig seine Hand von ihrer Schulter.

Erst sagte er nichts, dann aber fasste er sich allmählich wieder. "Hey.", sagte er nun schnell und begann zu lächeln. "Kann ich dir helfen?", erkundigte er sich freundlich. Ash sah ihn immernoch erschrocken an, nickte aber schließlich langsam. "Ähm .. ja .. ich muss in die Verwaltung, um meinen Stundenplan abzuholen, aber ich habe keine Ahnung wo das sein soll.", erklärte sie nun und lächelte dem neuen Mitschüler noch etwas zaghaft entgegen. "Ich bin Ashlin.", stellte sie sich nun aber ersteinmal vor. "Also .. kannst du mir sagen wo ich hin muss? Den Flur runter und dann links rauf, oder?" Warum nur konnte sie sich auch nicht daran erinnern, was ihr Vater gesagt hatte. Lag vermutlich aber daran, dass sie ihm überhaupt nicht richtig zugehört hatte. Oder noch besser: Warum hatte er ihr nicht einfach gleich einen Plan gezeichnet? Normalerweise hatte sie doch auch so einen guten Orientierungssinn, also warum heute nicht? Caleb hörte ihr aufmerksam zu. Er hatte sie zwar nur kurz berührt, nur beiläufig und doch hatte er das Gefühl noch immer auf seiner Hand. Er konnte garnicht aufhören sie anzustarren, als sie lächelte. Was war nur mit ihm los? "Caleb.", lächelte der Schüler nun und stellte sich endlich ebenfalls vor.

Eingehend betrachtete Ashlin ihr Gegenüber. Caleb war fast einen ganzen Kopf größer als sie. Er sah sportlich aus und hatte breite Schultern. Sein kurzes, schwarzes Haar, das er hochgegeelt hatte war ein krasser Kontrast zu seinen blauen Augen, in die sie das Gefühl hatte versinken zu können. Seine Stimme klang tief und rau, so dass er bei ihr eine leichte Gänsehaut auslöste.

"Ich kann dich bri-" Er wurde unterbrochen, als jemand nach ihm rief. Sein Lehrer war inzwischen eingetrudelt und schien garnicht davon begeistert zu sein, dass der junge Mann sich noch auf dem Flur herum trieb und sich unterhielt. Er tippte sogar aufgeregt mit dem Fuß auf den Boden und verschränkte die Arme. Caleb seufzte ergeben. "Oder auch nicht ... aber du schaffst das.", brummte er unwillig. Ash brachte seine Art zum Schmunzeln. Ob er wohl alle neuen Schülerinnen gleich umgarnte? Dennoch war er irgendwie süß, auch wenn sie es vor ihm sicher nicht aussprechen würde. Calebs Angebot hätte die Blondine nur zu gerne angenommen, doch der doch schon fast leicht erboßte Lehrer machte ihr einen Strich durch die Rechnung. "Trotzdem danke.", antwortete sie dem Schwarzhaarigen. Er nickte leicht. "Wir sehen uns in der Pause, Ashlin.", lächelte er nun und ging dan langsam rückwärts, winkte ehe er sich schließlich umdrehte und ins Klassenzimmer ging. Der Lehrer warf Ashlin nur einen raschen Blick zu, dann ging auch er in den Raum und schloss die Tür.

Wieder stand Ashlin alleine auf dem Flur. Inzwischen befand sich wirklich kein einziger Schüler mehr auf dem Flur außer ihr. Es war also Zeit sich auf zur Verwaltung zu machen. "Also schön .. rechts rauf und dann die dritte? .. nein vierte Tür links.", dachte Ash erneut nach, während sie sich bereits auf den Weg machte. Nach nur wenigen weiteren Minuten hatte sie schließlich ihr Ziel erreicht. Das was jetzt kam war für Ashlin bereits zur Routine geworden. Sie musste sich anmelden, sich für die Kurse entscheiden und bekam schließlich ihren für sie zusammen gestellten Stundenplan. Die Schulsekretärin erklärte ihr welcher Spind fortan ihr gehören würde und in welche Klasse sie nun gleich gehen musste. Bevor die Blondine jedoch zum Klassenraum gehen würde suchte sie ihren Spind und legte darin alle Bücher ab, die sie in der nächsten Stunde nicht brauchen würde. Schnell änderte sie die Kombination des Schrankes und suchte den Raum.
 

Caleb setzte sich still neben seinen Freund Rasco und bekam das Lächeln nicht mehr aus dem Gesicht. Er wurde angestarrt und das nicht nur von seinem Freund, auch eine Schwarzhaarige auf einem Platz weiter vorne sah ihn nicht gerade begeistert an. "Du grinst.", stellte Coco schmunzelnd fest. "Es ist kindisch, oder? ... und albern!", seufzte Caleb und sah seinen kopfschüttelnden Freund an. Er konnte sich kaum auf den Unterricht konzentrieren. Mit seinen Gedanken war er die ganze Zeit über bei der Neuen.

Als schließlich überraschend die Tür auf ging wurde es wieder ruhig im Raum. Alle starrten zur Tür hin, nur Calebs Grinsen wurde immer breiter. Zu Ashlins Überraschung hatte sie feststellen müssen, dass ihr Unterrichtsraum der war, in dem Caleb verschwunden war. Sie schienen also in die gleiche Klasse zu gehen. "Ein Wink des Schicksals?", ging es ihr durch den Kopf.

Ashlin hatte an die Tür des Mathematikraumes geklopft, einen Augenblick lang gewartet, bis sie ein "Herein!" hörte und war daraufhin eingetreten. Warum eigendlich ausgerechnet Mathe in der ersten Stunde des neuen Jahres? Es gab Einige, die einfach nur freundlich lächelten oder sie neugierig musterten. Nur die Schwarzhaarige in der vorderen Reihe sah sie kritisch an und zischte nur als Ash an ihr vorbei ging. Der Lehrer schien sie gleich wieder zu erkennen und betrachtete sie mit hochgezogener Augenbraue. "Kann ich was für sie tun, Miss ..?" - "Blane!", antwortete sie sofort. "Ashlin Blane." Ruhig ging sie auf ihn zu und reichte ihm das Schreiben, das die Sekretärin ihr mit gegeben hatte. Dieses nahm der Grauhaarige entgegen und ging das Schreiben durch. "Na schön ...", wandte er sich wieder an die Klasse. "Wie es aussieht bekommt ihr eine neue Mitschülerin. Am besten stellst du dich einfach selber kurz vor.", mit diesen Worten wandte er seine Aufmerksamkeit wieder auf die Blondine. Und wieder folgte etwas, das Ash hasste. Warum verlangte auch jeder gleich, dass sie einen Lebenslauf aufsagte? Dennoch es führte wohl kein Weg daran vorbei.

Ashlin wandte sich also der Klasse zu. "Mein Name ist Ashlin Blane und bin 17 und komme aus Trenton, United States. Ich lebe bei meinem Vater. Er ist Anwalt und wird ständig wegen wichtigen Klienten versetzt, deswegen sind wir schon so oft umgezogen, dass ich aufgehört habe zu zählen.", ratterte sie ihre schon einstudierte Rede herunter, wandte dann wieder ihren Blick auf den Lehrer.

Dieser sah nun doch überrascht aus. Mit ihrem Blick drängte Ash ihn gerade zu ihr zu zu sprechen, dass sie sich setzten sollte. Schließlich begriff auch er, räusperte sich und nickte. "Gut das sollte vorerst genügen. Dann setz dich, neben Nicole ist noch ein Platz frei."

Bei diesen Worten hob eine zierliche kleine Person mit roten Haaren und einer dicken schwarz gerahmten Hornbrille auf der Nase die Hand und winkte Ash geradezu zu sich hinüber. Das musste also Nicole sein, ihre neue Tischnachbarin. Still folgte Ashlin der Auffoderung und nahm neben der neuen Mitschülerin platz. Die Klasse wartete ruhig ab. Es gab einige die einfach freundlich lächelten und andere die es nicht taten, wie die Schwarzhaarige weiter vorne. Sie lächelte nicht, überhaupt nicht, versuchte es nicht mal. Sie verschränkte die Arme, sah kritisch zu der Blondine und zischte nur als diese an ihr vorbei ging. Sonst hielt sie sich ruhig.

Kaum saß die Blondine sprudelte es auch schon aus Nicole heraus. "Hey ich bin Nicole Morgan! Dein Vater ist echt Anwalt? Das ist ja cool, dann boxt er dich immer raus, wenn du was anstellst, hm? Wo habt ihr denn vorher gewo-" Der Lehrer unterbrach die Rothaarige unsanft mit einer Ermahnung. "Das hat ja wohl bis zur Pause Zeit!" Ashlin konnte sich ein leichtes Schmunzeln in diesem Moment einfach nicht verkneifen. Zumindest bis zur Pause war sie also erst einmal sicher vor Nicoles Fragen. In Ruhe zog die Blondine nun ihren Blick und Federmappe heraus und stellte ihre Tasche schließlich unter dem Tisch ab.

Caleb hatte die Blondine ruhig beobachtet und aufmerksam zugehört, lächelte ihr nun wieder zu, als sie an ihm vorbei ging und sich schließlich neben Nicole setzte. Kein schlechter Treffer, wenn er sich seine Klasse mal so genau ansah. Nicole warein liebes Mädchen und kannte ein paar gute Leute, da würde die Neue in nichts hinein geraten. Sie bekam ein sicheres neues Umfeld. Er grinste als die Rothaarige sofort anfing zu reden und wohl nicht vor hatte aufzuhören. So kannte er sie.

"Ihr Unterrich hat auch bis zur Pause Zeit." grinste Coco und die Klasse lachte etwas. Der rehbraunäugige Junge mochte es nicht wenn man Nicole den Mund verbat, er wehrte sich im Gegensatz zu den Anderen manchmal. Zur Belohnung bekam er noch einen Schulterklopfer von Caleb.

Bis zur Pause verlief der Unterricht normal. Es wurde nur etwas geschrieben und leider auch die arme Ash nach ihrem Wissen ausgefragt. Als es klingelte stürmten alle hinaus. Der schwarzhaarige Junge sah noch eine Weile zu Nicole und Ashlin, dann folgte er Coco.

Nicole zeigte Ash auf die Schnelle etwas die Schule. Die Blondine nutze die Gelegenheit und brachte ihr Mathebuch zu ihrem Spind, schloss ihre Tasche mit darin ein und steckte lediglich ihr Portemonnaie ein. Schlussendlich fanden auch die Mädchen sich in der Cafetaria ein. Hier drängten sich die Schüler bereits. Wenn man die Tische etwas genauer betrachtete wurde klar, dass es auch hier ein gewisses Cliquenverhalten gab, aber das war wohl abzusehen. Nun würde es Ashlin nur die Wahl abverlangen zu welcher Gruppe sie gehören wollte. Cheerleader? - Nein, danke! Nerds? - Wohl eher weniger. Am ehesten sah sich die Blondine bei den Sportlern, wenn auch nicht als Hupfdohle im kurzen Röckchen mit Pompons, die die Footballspieler anfeuerte. In die Athletikgruppe würde sie sich sicher gut eingliedern können, schließlich war sie eine gute Läuferin und auch Springerin.

Trotz der langen Schlange stellten sich die beiden Mädchen an. Wenigstens frühstücken sollte doch für Ashlin drin sein. Zielsicher schnappte sie sich eine Flasche Pfirsicheistee und ein Sandwich mit Hähnchen und drängte sich weiter vor bis zur Kasse. Kaum hatte sie bezahlt, zog Nicole sie auch schon weiter. Dieses Mal war es Rasco, welcher aufstand und mit den Armen fuchtelte als sie herein kamen und nach einem Platz suchten. "Kommt hier rüber. Huhu! Nicole! Ashlin!" grinste er freudig, während Caleb nur lächelnd den Kopf schüttelte. Er fragte sich wirklich, was sein Freund zu sich nahm um so drauf zu sein. Caleb zog seinen Freund wieder auf die Bank zurück, so dass er saß. Unmöglich, wie dieser Vogel sich wieder aufführte. Es war eine Möglichkeit Nicole zu sehen und mit ihr zu sprechen, da wurde Rasco schnell übereifrig. Caleb selbst blieb noch völlig entspannt. Er kannte Ashlin kaum. Gut, er hatte sie angesprochen und das jedoch mehr unabsichtlich. Also warum nervös sein oder aufgeregt?

Überrascht sah Ash auf, als sie schließlich an den Tisch kamen, an dem Coco und Caleb saßen. Ein leichtes Schmunzeln breitete sich auf ihren Lippen aus. "Sag mal stalkst du mich?", fragte sie den jungen mit den blauen Augen nun, den sie vorhin schon kennen gelernt hatte neckend und setzte sich. Ash war in seiner Nähe und schon waren seine klaren Gedanken wie weg geblasen. Er sah sie an, lächelte und ignorierte sogar sein Essen. "Vielleicht.", antwortete er mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Vielleicht? War er denn völlig verrückt geworden? Sowas sagte man einer hübschen Frau nicht. Ash jedoch grinste nur leicht als Antwort und schüttelte amüsiert den Kopf. Nicoles fragender Blick entging der Blondine keinesfalls. "Wie ... ihr kennt euch schon?", fragte die Rothaarige sichtlich überrascht nach. Nun musste Ashlin grinsen. "So in etwa. Wir sind uns vor der Stunde auf dem Flur begegnet.", erklärte sie ruhig und wickelte nun ihr Sandwich aus der Folie.

Sie unterhielten sich nur ein paar Minuten, bis jemand ihre Ruhe störte. Das schwarzhaarige Mädchen aus dem Matheunterricht, das Ashlin so seltsam kritisch angesehen hatte setzt sich einfach zwischen Caleb und sie - das war pure Absicht. Was bitte war denn das für eine Art und Weise? Sie ignorierte alle bis auf Caleb. "Hey Caleb.", lächelte die Schwarzhaarige und drehte Ash den Rücken zu, stützte ihren Arm auf den Tisch und verdeckte die Neue so etwas. Ashlin kam nicht umhin sich zu fragen, ob das wohl Calebs Freundin war. Sein Blick zu seinem Freund hingegen ließ Ash daran zweifeln. "Heute Abend ist eine Party bei Becca. Ich hab gehört du kommst auch?", erklärte die Mitschülerin. Sie rutschte kaum merklich näher zu dem jungen Mann, welcher hilfesuchend zu seinem Freund sah. Dieser versuchte zu helfen. "Ashlin! Hast du Lust? Eine Art Begrüßungsfeier!", grinste der Junge mit den rehbraunen Augen und legte einen Arm um Nicole. "Wir gehen auch!" - "Gute Idee!", kam es nun von Caleb und sah an der Frau neben sich vorbei zu der Blondine. "Willst du mit? Ich ... ich würde dich abholen.", bot er ihr nun an. Die Schwarzhaarige schien nicht begeistert. Sie stand auf und warf der Neuen noch einen Blick zu, ehe sie wieder lächelnd zu Caleb sah. "Bis heute Abend dann.", sagte sie und warf nun Coco einen bösen Blick zu, ehe sie schließlich ging.

"Das wird Klasse. Becca hat ein großes Haus und ihre Eltern sind noch im Urlaub.", grinste Coco und sah zu Nicole. "Entschuldige .. du wolltest doch dahin gehen, oder?", erkundigte er sich nun vorsichtig. Die Rothaarige sah ihn verblüfft an. Ash konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. "Ihr seid so ein süßes Paar.", gab sie nun ehrlich von sich. Nicole warf ihr dafür einen vielsagenden Blick zu. "Wir sind nicht zusammen!", stellte sie gleich klar, sah dann aber zu dem Brünetten auf. "Hatte ich vor ... aber, dass wir zusammen da hin gehen wollen ist mir neu!", erwiderte Nicole nun. "Also .. naja ...", begann Coco und sah etwas nervös zwischen Nicole und seinem Freund hin und her. Er schien nicht ganz zu wissen was er darauf antworten sollte. "Er wollte dich schon letzte Woche fragen.", mischte sich Caleb nun ein und begann seinen Salat zu essen. Er sah sein Essen an und schenkte Coco ein Lächeln, welcher dankend zu ihm sah. Dann widmete sich Rasco aber wieder der Rothaarigen. "Das stimmt, aber ich hatte deine Handynummer nicht und ich wusste nicht wann du zu Hause bist und-" - "Ich glaube sie hat es verstanden. Frag sie jetzt!", unterbrach ihn sein schwarzhaariger Freund und schüttelte amüsiert den Kopf. "Stimmt... okay.. ehm .. Nicole? Willst du ... also magst du mit mir auf diese Party gehen? I-ich würde dich auch abholen mit Caleb und nach Hause fahren!", stammelte Coco nun drauf los. Skeptisch musterte Nicole den jungen Mann neben sich, schmunzelte dann aber leicht. Es war ja schon irgendwie niedlich wie er sich immer wieder um sie bemühte. "Warum sagst du nicht einfach gleich, dass du ein Date willst?!", neckte sie ihn nun, streckte eine Hand zu ihm aus und kniff ihn in die Wange. "Na gut ... schließlich kann ich Ashlin ja nicht alleine mit euch beiden Chaoten lassen.", stimmte sie schließlich zu und lächelte Coco entgegen. Das bedeutete aber noch lange nicht, dass aus ihnen mehr werden würde. Mit ihren Worten ließ sie nun auch Ashlin keine Wahl mehr, sie würde also kommen müssen.

Ashlin war noch ziemlicher verunsichert. "Ich weiß nicht ... ist eigentlich weniger meine Art auf Partys zu gehen, bei denen ich niemanden kenne.", erklärte sie nun und strich sich eine Haarsträhne zurück. Caleb zuckte mit den Schultern. "Es ist eine einfache Hausparty. Ich kann dir aber auch die Adresse geben und du fährst selst.", schlug er nun vor. Aufdringlich wirken wollte er nun weiß Gott nicht. Ash sah ihn einen Moment lang abschätzig an. Sie hatte noch nicht einmal ausgepackt, andererseits wäre es natürlich die Gelegenheit andere Leute kennen zu lernen, also warum eigentlich nicht? Schließlich nickte die Blondine zustimmend. "Abgemacht, ich werde kommen!" Dennoch war sie etwas skeptisch Caleb gegenüber. Sollte sie wirklich bei ihm mitfahren? Sie kannte ihn doch noch garnicht. "Du würdest mich abholen?", fragte sie zaghaft und musterte ihn. "Dann weißt du ja direkt wo ich wohne ..", ein leicht freches Grinsen breitete sich erneut auf ihren Lippen aus. "Da mache ich es meinem Stalker ja sehr einfach, wenn ich ihm auch noch gleich sage wo er mich finden kann.", neckte sie ihn. "Nicht, dass ich dann irgendwann in meinem Zimmer stehe und mich umziehen will und von draußen sehe ich ein Blitzlicht." Die Schülerin warf dem Schwarzhaarigen einen herausfordernden Blick zu. Sie war gespannt darauf, ob er auf ihr Necken eingehen würde.

Caleb stand auf und nahm sein Tablett, dann beugte er sich zu der Neuen herunter. Vielleicht etwas zu nah für alle Anderen, aber eben so nah, dass nur sie hören konnte was er ihr zuflüsterte. "Ich bin kein Stalker .. und wenn du dich umziehst, dann stehe ich bestimmt nicht vor dem Fenster ... ich würde dir eher zur Hand gehen." Er ging auf die kleine freche Neckerei der Blondine ein. Fragend sah die Blondine zu Caleb auf und errötete bei seinen Worten doch etwas um die Nase herum. Dennoch schlich sich wieder ein Schmunzeln auf ihre Lippen. Er spielte das Spielchen also mit. "Dazu müsstest du mich aber vorher erst einmal überzeugen dich mit ins Haus und mit in mein Zimmer zu lassen.", hauchte sie ihm zurück ins Ohr und schenkte ihm ein freches Grinsen. Caleb erwiderte ihr Grinsen und zwinkerte ihr vielsagend zu. Anschließend aber verabschiedete er sich mit Coco und die Jungs gingen. Was zur Hölle war nur los mit ihm? Welche Worte sprudelten da aus ihm heraus? Er war zum Scheitern verurteilt. Vielleicht gab er sich jetzt gleich die Kugel, das ersparte ihm viel Ärger. "Was gab es zu Flüstern?" fragte Coco und ging neben seinem besten Freund her zum Sportunterricht. "Nichts.. glaub mir, nichts..", erwiderte Caleb schlicht und tat das Thema damit ab.

Kaum waren die beiden Jungen aus der Sicht der Mädchen verschwunden, hakte auch Nicole nach was Caleb der Blondine zugeflüstert hatte. Diese jedoch schmunzelte nur und schüttelte den Kopf. Das sollte alleine Caleb und sie etwas angehen. Ashlin schob sich das letzte Stück ihres Sandwiches in den Mund und stand nun auch auf. Die Flasche Eistee würde sie mitnehmen. Ein Blick auf den Stundenplan ließ die junge Frau jedoch stocken. "Ähm .... Sport?!" Nicole warf ihr einen fragenden Blick zu. Ashlin fuhr sich genervt durch die langen blonden Haare. "Warum machen die sowas am ersten Tag? Ich hab kein Zeug dabei.... und in den Sachen kann ich ja wohl schlecht mitmachen ..", murrte sie leise. Ein Grinsen breitete sich auf Nickys Gesicht aus. "Dann bekommst du eben meine Shorts!", schlug sie nun gleich vor und erklärte, dass sie immer eine lange und eine kurze Sporthose dabei hätte und sich je nach Wetterlage spontan entschied. Ashlin jedoch sah skeptisch aus. Bei dem Wetter sollte sie mit einer Shorts herumlaufen? "Schau sie dir erstmal an, dann kannst du immernoch entscheiden." Die Rothaarige würde also nicht locker lassen. Resigniert seufzte die Blondine auf, stimmte aber schließlich zu. Etwas anderes würde ihr wohl auch nicht übrig bleiben. Sie folgte ihrer neu gewonnenen Freundin zu den Spinden und schließlich zum Umkleideraum der Mädchen.

Ashlin war mit dem Ergebnis nicht ganz zufrieden. Ihr T-Shirt würde sie später einfach unter ihrem Hemd weglassen. Die Shorts allerdings .... Aber was sollte sie tun? Schon jetzt genervt folgte sie den anderen Mädchen aus der Umkleide auf den Sportplatz, auf dem sich nun alle versammelten. Zwar war sie nicht die einzige, die eine solch kurze Hose trug, doch im Gegensatz zu den anderen Mädchen fror Ashlin nicht. Skeptisch musterte sie die bibbernden Schülerinnen. Schließlich wurden sie in Zweiergruppen aufgeteilt. Sie würden Laufen - endlich etwas, was Ashlin gut konnte und auch wirklich gerne tat. Doch bevor sie laufen würden ging es ans Aufwärmen. Ash wärmte sich sonst nie auf, sie lief für gewöhnlich einfach los und dann auch noch allen Anderen davon. So würde es heute wahrscheinlich auch wieder sein.

Caleb lief mit Coco zum Sportplatz. Er hörte tatsächlich zu, wie der Andere von Nicole redete und wie er sie rumbekommen hatte. Der Sport war für die Beiden Jungs ziemlich praktisch. Sie hielten ihre Körper ohnehin in Form, auch wenn sie das eigentlich nicht nötig hatten. Ihr Gen verschaffte ihnen einen gut trainierten Körper, da mussten sie nur wenig selbst tun.

Sie waren gut in Sport - sogar ziemlich gut aber es durfte nicht auffallen. Niemals! Wüsste jemand was sie waren, würde das nur Ärger geben. Es war ein Geheimnis - ein gut behütetes Geheimnis. Sie machten absichtlich einige Fehler oder wurden langsamer damit sie normal erschienen. Allerdings sah man an ihren Körpern, dass sie wohl trainierten, so sahen sie zumindest aus.

Der Schwarzhaarige kam auf den Sportplatz und sah zu den Mädels, welche sich in kurzen Sachen herum trieben und sich alles abfroren. Er nicht. Sein Körper war von Natur aus wärmer als ihrer, beziehungsweise wärmer als der eines normalen Menschen. Er schüttelte nur den Kopf und stellte sich neben Coco. Sie begannen sich aufzuwärmen. Er sah auf als Nicky und Ashlin den Sportplatz betraten. Er lächelte zu den Beiden, dann sah er zu ihrer Lehrerin. Wie immer Laufen.. Langsam wurde es öde. Er und Coco hielten am längsten durch und letztlich waren alle viel zu fertig für den restlichen Unterricht.

"Ok Leute, sucht euch einen Traingspartner und lauft eure Runden. Go, go!" meinte die Frau und begann zu laufen. Caleb und Rasco zuckten die Schultern und begannen zusammen zu laufen. Langsam und ruhig, während die Anderen los rannten. Keiner von ihnen hatte eine sonderlich hohe Ausdauer oder gute Kondition. Sie legten direkt mit Power los und genau darin lag der Fehler. Alles Idioten!

Ashlin lief gelangweilt neben Nicole her. Was gab es langweiligeres, als Dauerlauf? Die Jungs liefen gemütlich, redeten bis sie die Mädchen einholten. "Na noch fitt?" grinste Coco und lief neben der Rothaarigen, Caleb neben Ash. Er beugte sich wieder zu ihr. "In die Umkleide komme ich ohne Probleme." grinste er und zwinkerte. "Da bin ich dann aber wahrscheinlich nicht alleine, das gibt also mächtig Ärger für dich.", antwortete sie neckend. "Wer sagt das du dann nicht allein wärst?" grinste Caleb. Der Gedanke war durchaus nett. Ashlin war keines Wegs hässlich sondern eine aktrative Frau, wer würde da nicht solche Gedanken haben? Er könnte allein in seiner Klasse wahrscheinlich bereits zielsicher sagen wer sie hatte und wer nicht. Da war er keine Ausnahme aber es reizte ihn durchaus, dass das Interesse wohl auf beiden Seiten bestand. Schmunzelnd sah Ashlin zu dem Dunkelhaarigen auf. "Du bist ja ganz schön dreist.", neckte sie ihn, war aber sichtlich amüsiert. "Hast wohl schon Fantasien, was?" Diese Fantasien konnte sie sich nur zu gut vorstellen. Wahrscheinlich hatte er die gleichen Fantasien wie jeder andere junge Mann in seinem Alter. "Aber glaub nicht, dass ich es dir so einfach machen werde ..", neckte sie ihn erneut.

Caleb schmunzelte, dann lief er wieder voraus, grinste nochmal und sah dann zu Coco. "Komm schon, Coco. Kurzsprint.", forderte er seinen Freund auf. Fragend sah Ashlin zu Coco hinüber. Das war ihre Chance etwas Schwung in den Sportunterricht zu bringen. Sie zwinkerte Nicole zu, die ihr einen warnenden Blick zu warf und rannte nun selbst los.

Mit Leichtigkeit hatte sie den Schwarzhaarige eingeholt. "Lass die Beiden doch ruhig etwas flirten, die scheinen das nötig zu haben." Frech grinsend sah sie zu ihm auf. "800 Meter-Lauf, richtig? Wer zuerst fertig ist?", fragte sie ihn nun und warf ihm einen herausfordernden Blick zu, ehe sie selbst erneut ansetze. Sie würde ihn nicht ohne weiteres gewinnen lassen. Sie war schnell und hatte eine gute Ausdauer und was wusste sie nur zu genau. Noch einmal grinste sie ihm entgegen, ließ ihn dann aber hinter sich und lief voraus.

Sowohl Coco als auch Caleb schienen etwas überrascht als Ash vorlief und sich wohl als neuer Laufpartner anbot. Beide wussten ganz genau, jetzt durften sie keinen Fehler machen. Sie durften nicht auffallen, besonders Caleb. Er lächelte höflich, wusste nicht ganz wie er aus der Situation kommen sollte. Einfach mit etwas Abstand hinter ihr bleiben und auf erschöpft machen, wenn sie gut war. Der Schwarzhaarige sah nochmal kurz zur Coco, dann lief er der Blondine hinter her, blieb mit etwas Abstand hinter ihr. Sie war gut, machte nicht nach 500 Metern schlapp und wusste ihre Atmung zu halten. Wirklich nicht schlecht für eine Frau. Nach den 800 Metern kam er nur knapp nach ihr ins Ziel.

Sie durften Pausen machen und so warteten sie auf Rasco und die Rothaarige. "Du bist wirklich nicht schlecht... gute Läuferin." gab Caleb anerkennend zu und tat auf aus der Puste, dann ging er zu seiner Tasche, nahm seine Falsche und trank etwas. Die anderen Schüler saßen bereits völlig fertig auf der Wiese und jammerten. Dann kamen auch Coco und Nicole, welche weniger begeistert aussah und sich auch sofort ins Gras fallen ließ. Coco ging zu seinem Freund hinüber. "Und?" fragte er vorsichtig, lächelte Ash zu und nahm dann seine Falsche. "Ich denke nicht das sie irgendetwas bemerkt hat. Sie ist gut, das weiß sie. Da ist es nicht verwunderlich das sie besser wäre als ich.", erklärte er ruhig.

Locker lief sich die Blondine aus uns streckte sich schließlich. Es war nicht anders, als sie erwartet hatte. Die Anderen, darunter besonders die Mädchen waren erschöpft und kaputt. Ashlin dagegen war noch frisch, sie war nicht einmal richtig ins Schwitzen gekommen. Leicht grinsend beobachtete sie ihre rothaarige Freundin, die nach Luft rang, während Ash sich seelig streckte. Was sie nicht erwartet hatte war, dass die Schwarzhaarige, die sich während der Pause geradezu an Caleb heran geschmissen hatte, hinter ihr entlang lief und ihr einen Schubs gab. Dieser kam so unerwartet, dass Ashlin das Gleichgewicht verlor und unsanft auf dem Boden landete.

Fassungslos sah sie zu der eifersüchtigen Schülerin auf, die weiter ging als wäre nichts gewesen. "Hey!", fauchte Ash ihr hinterher, doch die Schwarzhaarige zeigte keine Reaktion. ".. Miststück ..", murrte die Blondine schließlich leise. Das Mädchen war offensichtlich scharf auf Caleb und da er scheinbar Interesse an der Blondine zeigte war sie eifersüchtig. So etwas durchschaubares. Sicher würde sie sie nun auf dem Kieker haben und noch einige andere Mobbingattacken würden folgen, dessen war sich Ashlin schon jetzt ziemlich sicher.

Caleb unterhielt sich noch etwas mit Coco, sah dann wie alle Anderen zu Ashlin, als sie laut auffauchte und die Schwarzhaarige unschuldig an ihr vorbei ging. Deren Freundinnen motzten zurück. Was sie so laut wäre und weshalb sie sich beschweren würde, wenn sie so ungeschickt wäre. Alle Anderen schwiegen, sahen stumm zu und dann wieder weg. Die Schwarzhaarige grinste als sie ihre Sachen nahm und langsam mit ihren Freundinnen zurück ging. Noch leise murrte Ashlin den Weibern hinterher. Sie kam nicht umhin sich zu fragen warum niemand etwas sagte. Hatten die etwa Angst vor der Bitch? So ein Unsinn. Ashlin würde sich sicher nicht von der Schwarzhaarige runter machen lassen. Aber wenn sie Stress wollte, konnte sie den bekommen.

Caleb wollte etwas sagen, wollte schon zu Ashlin doch wurde er tatsächlich von seinem besten Freund zurückgehalten. "Trag nicht ihre Kämpfe aus, Alter. Das gibt nur Ärger.", sagte Coco leise und hielt seinen Freund fest. Dieser sah der Schwarzhaarigen immer noch sauer hinterher, dann jedoch sah er sanft zu der Blondine. Wer focht hier wohl wessen Kampf aus? Ashlin wohl eher seinen als umgekehrt.

Caleb nahm seine Sachen und folgte Coco nur kurz, dann aber drehte er sich um und ging zurück zu Ash. "Alles in Ordnung?", fragte er ruhig und sah durchaus besorgt aus. Nur langsam nickte sie. "Ja schon okay ... ich schätze nur meine Sachen sind jetzt eingesaut." Mit diesen Worten warf sie Nicole einen entschuldigenden Blick zu. "Du bekommst sie natürlich gewaschen wieder.", versprach sie schnell. Caleb strich der Neuen eine Strähne aus dem Gesicht und sah ihr eine Weile in die Augen. Dann räusperte er sich und lachte etwas. "Letzte Chance mich mitzunehmen." grinste er und deutete mit dem Kopf zu den Umkleiden. Überrascht sah Ashlin ihm nun direkt in die Augen. Ein leichtes Erröten konnte sie dabei jedoch nicht unterdrücken. Dennoch setzte sie ein leicht verlegenes Lächeln auf. "Und wenn ich ja sage dann machst du doch einen Rückzieher.", neckte sie ihn. "Zumal wir eh nicht alleine wären .." Ashlin warf einen Blick über seine Schulter, hin zu Coco, der auf Caleb zu warten schien. Innerlich seufzte die junge Frau auf.

"Caleb!" rief Coco nun und schien fast sauer. Der Angesprochene seufzte und verdrehte die Augen.

"Nicole hat meine Nummer. Wenn ich dich abholen soll heute Abend, dann ruf mich einfach an.", lächelte er und drehte sich dann um und ging zurück zu Coco, der ihm einen leichten Klaps auf den Hinterkopf gab. "Ähm ..", begann Ash und sprang direkt auf, als sich der Dunkelhaarige auf den Weg machte. "Haverhill Drive 1329!", rief sie ihm schnell hinterher, bevor er außer Hörweite war. Seufzend fuhr sich Ashlin durch die Haare. Warum sagte er ihr nicht einfach eine Uhrzeit, das würde alles um einiges leichter machen. Sie schienen sich noch heftig zu unterhalten allerdings leise, bis der Braunäugige sich umdrehte. "Bis heute Abend, Nicole! Ashlin!" grinste er breit und winkte. Auch Caleb winkte noch zur Verständigung, dass er die Adresse verstanden hatte, bekam allerdings einiges von Coco zu hören, da antwortete er dem Mädchen lieber nicht. Er schritt in die Umkleide, zog sich ruhig um.

Schließlich wandte sich Ashlin wieder ihrer Freundin zu und half dieser nun auf, um den anderen Mädchen zu folgen. Kaum hatte sie die Umkleide betreten, spürte Ash auch schon wieder die Blicke auf sich. Genervt öffnete sie ihren Spind, streifte Shorts und T-shirt ab und zog ihre Jeans und Sweatshirt wieder über. Die Blondine nahm sich schon jetzt vor der schwarzhaarigen Zicke eins aus zu wischen und wann würde das wohl besser gehen als auf der Party am Abend!



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  -kampffussel-
2015-07-30T18:26:47+00:00 30.07.2015 20:26
Gefällt mir sehr gut xD Hast du wirklich sehr gut gemacht
Von:  -Waldnymphe-
2015-07-26T09:40:29+00:00 26.07.2015 11:40
Hallo :)
Ich hab durch Zufall deine Geschichte gefunden, als durch die Fanfic-Galerie "geblättert" habe und ich muss sagen, mir gefällt sie!
Gut finde ich zum Beispiel, wie du die Gefühlswelt der beiden Charaktere beschreibst, auch wenn ich es etwas im ersten Kapitel verwirrend finde, dass du zwischen den beiden ab und zu hin und her wechselst. Ansonsten fällt mir so nichts auf.
Das Gedicht am Anfang mag ich auch sehr gerne :D Es passt . Hast du das selbst geschrieben?
Ich bin gespannt wie es weiter geht ^-^

Mach auf jeden Fall weiter so!

lg
Antwort von:  Teague
26.07.2015 15:17
Danke, aber das Gedicht ist leider nicht von mir.
Ich hab schon überall gesucht, aber leider hab ich nicht herausfinden können wer der Verfasser ist, heißen tut das Gedicht auf jeden Fall "Mondnacht". Ich habe es aber auch in verschiedenen Versionen gefunden, die hier fand ich allerdings am passendsten zu Calebs Gefühlsleben.


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