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Ein Fehler

Elsa X Mario
von

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Prolog

In dem dunklen Zimmer hörte man lautes Stöhnen. Nackte Haut rieb an nackter Haut, Schweiß tropfte auf die Matratze und man hörte die Bettdecke rascheln. “Elsa!” stöhnte der Mann auf, als er tief in ihr kam, Sekunden nachdem auch sie ihren Höhepunkt erreicht hatte.
 

Elsa öffnete die Augen und blinzelte einige Male, bevor sie ihre Augen offen halten konnte. Ein paar Sekunden war sie desorientiert, bevor sie erkannte wo sie war. Abrupt setzte sie sich auf und warf einen Blick auf die nackte Person neben sich, bevor sie in Panik ausbrach. “Nein, nein, nein!” wimmerte sie, schwang ihre Beine über die Bettkante. Kaum stand sie auf den Beinen knickten diese fast unter ihr weg. Ihr ganzer Körper zitterte. Was hatte sie getan?! Panikhaft suchte sie ihre Sachen zusammen und zog sich an. “Elsa?”

Ruckartig drehte sie sich um. “Wir hätten das nicht tun dürfen!”

Eine kurze Zeit bekam sie keine Erwiderung. “Nein.” ertönte dann die leise Antwort. “Verdammt! Es tut mir leid Elsa…” Die Braunhaarige schüttelte den Kopf ohne etwas zu sagen. Was sollte sie auch sagen?
 

Panik überkam sie erneut. Sie versuchte Luft zu holen, bekam aber einfach keine.

“Elsa.” rief der Mann im Bett erschrocken, sprang auf und kam auf sie zu. Er streckte seine Hände nach ihr aus.

Elsa sprang einen Schritt nach hinten. “Fass mich nicht an!” stieß sie hervor und drehte sich mit Panik in den Augen zu ihm um.

“Elsa…”

“Nein, das hätte nicht passieren dürfen! Ich bin mit Mario verheiratet und du willst Tomoe fragen ob sie dich heiratet Harry! Und dann noch...” Die Braunhaarige legte ihre Hand auf ihren Bauch, ihr Gesicht leichenblass.

Harrys Blick wanderte zu Elsas Hand und dem schon leicht geschwollenen Bauch. “Ich weiß… Oh Gott Elsa. Wir müssen mit ihnen reden und es ihnen sagen. Mario sollte es wissen…”

“Nein! Ich … ich weiß nicht, was er sagen würde oder tun … Ich, ich will nicht dass er mich verlässt. Ich liebe ihn!”

“Nach dem was er dir die letzten Monate angetan hat? Dass er einfach nicht für dich da war, dich im Stich gelassen hat? Und du liebst ihn dafür immer noch?”

Elsa begannen Tränen über die Wangen zu laufen. “Du weißt es genau! Was willst du hören? Ich kann meine Gefühle nun mal nicht einfach abstellen!”

“Er kann es doch auch!”

“Nein! Ich liebe ihn und er mich sicher auch noch. Und das hier, das was passiert ist, das darf er nie erfahren. Sonst…” Elsas Hand wanderte wieder zu ihrem Bauch und sie stöhnte auf einmal auf, als ein scharfer Schmerz durch ihren Bauch fuhr.

“Elsa? Alles in Ordnung?” fragte Harry sorgenvoll, als er Elsas schmerzverzerrtes Gesicht sah. “Nein… ich… Mario darf es nicht erfahren sonst…” Elsa atmete stockend ein und Sterne fingen vor ihren Augen an mit tanzen. “Er darf es nicht erfahren… Bitte nicht!” Ihre Knie gaben unter ihr nach und sie sank auf den Boden, auf dem sie sich abstützte. “Bitte nicht!” schluchzte sie.

Harry ging neben ihr in die Knie. “Elsa! Was ist? Sollen wir ins Krankenhaus?”

Die Braunhaarige schüttelte den Kopf. “Nein!”

“Aber wenn jetzt etwas mit dem Ba...”

“Versprech mir einfach, dass du zu niemanden etwas sagst!”

“Elsa...!”

“Versprich es einfach.” Ihre Stimme wurde ganz schrill.

“In Ordnung, ich verspreche es.”

“Gut. Ich werde jetzt gehen.” Elsa sammelte ihre Sachen voll ein, ging in den Flur wo ihre Jacke auf dem Boden lag, nahm diese hoch und zog sie an. Daneben lag ihre Handtasche und sie griff auch nach dieser. Anschließend schlüpfte sie auch noch in ihrer Schuhe und rannte aus der Wohnung und dem Haus hinaus zu ihrem Auto. Harry war ihr nicht aus dem Schlafzimmer der Wohnung gefolgt, die er bereits seit einigen Monaten mit seiner Freundin teilte.
 

Bei sich zu Hause angekommen blieb die Braunhaarige in ihrem Auto auf ihrem Parkplatz vor dem Haus stehen, in dem sie sich schon seit fast vier Jahren eine Wohnung mit ihrem Ehemann teilte. Aufgewühlt drehte sie den Ehering an ihrem Finger. Was war da nur passiert? Warum war es passiert? Sie hatte sich nur ausheulen wollen, hatte jemanden gebraucht, der für sie da war. Und Harry war die letzten Monate immer für sie da gewesen. Und Mario? Würde er es merken? Würde er sie jetzt hassen? Würde er sie verlassen, wenn er davon erfahren würde? Elsa legte ihre Hand auf ihren Bauch. Es tut mir leid, so leid, entschuldigte sie sich bei ihrem Baby. Warum war es passiert? Sie legte ihr Gesicht in ihre Hände und fing laut an mit weinen.
 

Nach einiger Zeit hatte sie sich einigermaßen beruhigt und machte sich schweren Herzens auf den Weg in ihre Wohnung. Vor der Wohnungstür blieb sie auch nochmals einige Minuten ängstlich stehen. In ihren Gedanken kam Mario bereits laut schreiend auf sie zu und hieß sie alles. Nach einiger Zeit holte sie tief Luft und schloss die Türe auf und öffnete sie. Mario kam ihr nicht entgegen, niemand kam ihr entgegen - alles war schwarz. Elsa betätigte verwirrt den Lichtschalter. Lag er etwa schon im Bett? Nach einem Blick ins Schlafzimmer wusste sie aber, dass er noch nicht da war. Sie kramte ihr Handy aus ihrer Handtasche und sah darauf. Es war bereits nach halb 12. Vor zwanzig Minuten war eine SMS von Mario gekommen, in der er ihr geschrieben hatte, dass es bei ihm noch länger dauern würde und sie nicht auf ihn warten sollte. Als die Braunhaarige die SMS las, überkam sie Wut. Was sollte das? Warum ausgerechnet heute? Bereits seit Monaten ging das so, aber am heutigen Tag? Wobei sie nun selbst den heutigen Tag versaut hatte. Als Elsa wieder einfiel, was geschehen war schluchzte sie auf. Sie ging ins Schlafzimmer, zog sich einen Schlafanzug und kroch in ihr Bett. Dort zog sie ihre Beine an und brach in Tränen aus. Warum war alles so geschehen, wie es nun war?

Erstes Kapitel

4 Monate später
 

Als es an der Türe klingelte, drückte Harry Tomoes Hand kurz, die neben ihm am Esstisch saß, nickte ihren Eltern zu und stand auf. “Bin gleich wieder da.” meinte er und ging in den Flur. Als er die Türe öffnete und in Marios glühende Augen sah trat er einen Schritt zurück. Doch bevor er den Schritt beenden konnte, hatte er bereits Marios Faust in seinem Gesicht, die genau seinen Kiefer traf. Harry taumelte zurück und keine Sekunde später traf Marios Faust sein Auge. Harry machte einen Schritt vorwärts und schob Mario gewaltsam aus seiner Wohnung, bevor er die Türe hinter sich zu zog. Der Braunhaarige wich Marios Faust aus, die ihn trotzdem noch streifte, bevor er ihn von sich weg stieß.

“Du weißt es.” stellte er fest. Der Schwarzhaarige antwortete nicht sondern holte erneut aus und traf Harry wieder.

Als der Braunhaarige sich nicht wehrte, ließ Mario seine Hand sinken. “Warum? Macht Tomoe dich nicht mehr glücklich genug, dass du mit meiner Ehefrau schlafen musst?!” presste er zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor.

“So war es nicht Mario!”

“Es ist mir total egal, wie es war. Ihr beide seid das Allerletzte! Weiß es deine Freundin überhaupt schon?”

Noch bevor Mario etwas weiteres sagen konnte, hörte man, wie die Türe hinter ihnen aufging und Harry sah ihn mit großen Augen panisch an. “Bitte sag ihr nichts!”

“Oh, hallo Mario.” ertönte Tomoes Stimme und sie lächelte den Schwarzhaarigen an. Als sie Marios wütenden Blick sah, hielt sie einen Moment inne, bevor sie zu Harry sah und dessen Gesicht sah. Schockiert zog sie Luft ein. “Was ist hier los?!” fragte sie. Keiner der beiden Männer sagte etwas. “Harry? Mario?” Immer noch äußerte sich keiner der Beiden, bevor Mario sich umdrehte.

“Harry? Du kannst dein Zeug morgen abholen! Ich will dich nicht mehr sehen, du bist raus!” Mit diesen Worten verschwand der Schwarzhaarige.
 

Tomoe griff nach Harrys Arm. “Harry, was ist los?”

“Alles in Ordnung Schatz. Nur eine Meinungsverschiedenheit. Geh du wieder zu deinen Eltern, ich gehe kurz ins Bad und mache mich frisch.” Man konnte Tomoe ansehen, dass sie mit dieser Auskunft nicht zufrieden war, da sie aber wusste, dass sie aus ihrem Freund nichts weiter heraus bekommen würde, ging sie zu ihren Eltern zurück. Der Braunhaarige ging ins Bad. Dort sah er in den Spiegel über dem Waschbecken und erschrak. Mario hatte ganze Arbeit geleistet. Sein rechtes Auge war schon zugeschwollen und würde morgen sicher in den schönsten Farben erstrahlen. Auch sein Kinn und seine Wange hatten Marios Volltreffer abbekommen. Seine Lippe war geplatzt und Blut klebte daran. Leicht tastete er mit seinen Fingern über die leichten Schwellungen und stöhnte auf, als er den Schmerz wahrnahm. Bis gerade eben hatte er noch nichts gespürt, was vermutlich daran lag, dass er von Adrenalin nur so überschüttet gewesen war. In dem Moment wo er die Türe geöffnet und in Marios Augen gesehen hatte, war ihm klar gewesen, dass Elsa es nicht mehr hatte verschweigen können. Er schloss die Augen einen Moment und holte tief Luft. Warum hatte sie ihn nicht vorgewarnt? Er griff nach einem Waschlappen, hielt ihn ins kalte Wasser und wusch sich danach vorsichtig das Gesicht ab. Anschließend spülte er den Lappen aus und legte ihn auf sein Gesicht in der Hoffnung, dass die Schwellung zurückgehen würde.
 

Der Braunhaarige ging in sein und Tomoes Schlafzimmer und schloss die Türe hinter sich. Er ging zur Kommode, öffnete seine Schublade und zog aus der hintersten Ecke ein kleines schwarzes Kästchen hervor. Harry drehte es eine zeitlang in seiner Hand, bevor er es öffnete und den silbernen Ring mit dem Brillianten anstarrte, den er zwei Wochen vor der Nacht mit Elsa gekauft hatte und den er Tomoe geben wollte. Seit dieser Nacht hatte er sich allerdings nicht überwinden können, Tomoe die Frage aller Fragen zu stellen. Wenn er sie wirklich so sehr liebte und sein Leben mit ihr verbringen wollte, warum hatte er dann mit Elsa geschlafen? Warum hatte er es ausgenutzt, dass es der Braunhaarigen so schlecht ging? Wollte er nochmals wissen, wie es mit einer anderen war, bevor er sich für sein Leben binden würde? Er hatte sich diese Fragen schon so viele Male gestellt, aber er fand einfach keine Antwort darauf. Und wie konnte er Tomoe nun fragen, ob sie ihn heiraten wollte, wenn er ihr so etwas angetan hatte? Er musste ihr ebenfalls die Wahrheit erzählen, sie sollte, nein, musste es ebenfalls wissen.
 

In dem Moment klopfte es an die Schlafzimmertüre. Harry klappte das Kästchen ruckartig zu und versteckte es hinter seinem Rücken, während Tomoe ihren Kopf ins Zimmer herein steckte. Er sah ihr die Sorge und Fragen an, die sich momentan in ihr drehten. “Alles in Ordnung Harry?”

Der Braunhaarige nickte. “Ja, ich bin sofort da. Kannst du mir vielleicht einen Kühlpack aus der Gefriere holen?”

Tomoe nickte. “Natürlich.” antwortete sie, bevor sie wieder verschwand. Harry warf nochmals einen Blick auf das Kästchen, bevor er es zurück räumte und die Schublade schloss. Im Flur sah er sein Handy liegen und warf einen Blick darauf. Eine Nachricht war gekommen. Harry öffnete diese und runzelte seine Stirn. Sie war von Elsa.

“Mario weiß Bescheid. Ich nehme an, dass er auf dem Weg zu dir ist. Bitte pass auf dich auf. Elsa” Die Braunhaarige hatte ihn vorgewarnt, er hatte es nur nicht rechtzeitig gesehen.
 

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Elsa saß daheim auf dem Sofa als ihr Handy klingelte. Sofort griff sie danach. Als sie den Anrufer sah wurde sie blass und überlegte, ob sie dran gehen sollte. Die Braunhaarige holte tief Luft. Sie hatte einen Fehler gemacht und musste nun damit zurecht kommen. “Tomoe?” fragte sie mit krächziger Stimme und trockener Kehle.

“Elsa?”

“Ja.”

“Weißt du was mit Mario los ist? Er war gerade eben hier und ist auf Harry losgegangen und hat ihn ordentlich verprügelt. Harry meinte nur, dass er und Mario eine kleine Meinungsverschiedenheit hatten. Er will mir nichts sagen. Aber Mario ist normalerweise nicht so aufbrausend. Da muss also mehr dahinter stecken. Und ich dachte, dass du vielleicht etwas weißt.”

Elsa schloss die Augen und Erleichterung machte sich in ihr breit. Sie öffnete die Augen wieder. Harry hatte Tomoe nichts gesagt, also wollte er nicht, noch nicht, dass sie es wusste. “Nein.” log sie deshalb mit leiser Stimme. “Ist Mario schon wieder weg?”

“Ja, er ist danach direkt davon gestürmt. Wenn du etwas weißt, dann sagst du mir doch bescheid, oder?”

Elsa biss sich auf die Lippe, bevor sie das zweite Mal log. “Natürlich. Ich schreibe dir dann gleich oder rufe dich an.”

“Danke Elsa. Dann wünsche ich dir noch einen guten Abend.”

“Danke, dir auch.” Kaum erklang der Ton, dass Tomoe aufgelegt hatte, ließ Elsa das Handy sinken und sie schluchzte auf. Warum war das nur passiert?
 

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Als Mario nach Hause kam war es schon sehr spät. Elsa hörte den Schlüssel im Türschloss und sprang vom Sofa auf. Der Schwarzhaarige kam ins Wohnzimmer hinein und betätigte den Lichtschalter. Er war stundenlang durch die Stadt gerannt nachdem er bei Harry gewesen war. Er hatte versucht alles in den Kopf zu bekommen und klar zu sehen. Er hatte sich einigermaßen beruhigt, nachdem er von Harry wieder weg war aber jetzt wo er seine Ehefrau im Wohnzimmer sah überkam ihn die ganze Wut wieder.

“Wo warst du?” fragte sie leise und er erkannte die Unsicherheit in ihrem Blick.

“Das geht dich nichts an!” zischte er. Elsa wich einen Schritt zurück und legte ihre Hand auf ihren Bauch.

“Ich schlafe hier auf dem Sofa.” meinte Mario, drehte sich herum und ging durch den Flur ins Schlafzimmer.

Elsa kam im hinterher. “Mario… Du kannst auch hier schlafen und ich…”

“Nein!” unterbrach der Schwarzhaarige sie unsanft. “Ich schlafe im Wohnzimmer und fertig. In deinem Zustand…” er sprach nicht weiter und griff nach seiner Decke und dem Kopfkissen. Er drehte sich herum und stand der Braunhaarigen direkt gegenüber, die eine Hand nach ihm ausgestreckt hatte und diese jetzt langsam wieder sinken ließ.

“Mario bitte. Lass uns darüber reden.”

“Nein, wir zwei müssen nichts mehr miteinander reden. Ich will nichts mehr darüber hören, wie leid es dir doch tut! Den ganzen Schwachsinn kannst du irgendjemanden erzählen und nicht mir! Heute Nacht schlafe ich auf dem Sofa und morgen sehe ich mich nach einem Hotelzimmer um. Und jetzt lass mich einfach in Ruhe!” Der Schwarzhaarige drückte sich an seiner Ehefrau vorbei und versuchte dabei sie nicht zu berühren. Die Braunhaarige starrte ihm schluchzend und mit großen Augen hinterher.
 

Als Elsa am nächsten Morgen nach einer schrecklichen Nacht mit verquollenen und verklebten Augen aufwachte, war Mario bereits weg. Auf dem Sofa lag seine ordentlich zusammengelegte Decke und das Kopfkissen, er selbst war nach einer genau so schrecklichen Nacht so früh wie möglich aufgestanden und hatte gemacht, dass er weg kam.

Zweites Kapitel

Gregor riss die Türe zu Marios kleinem Büroraum auf, wo dieser an seinem Schreibtisch saß. “Käptain? Harry ist draußen und räumt seinen Spind aus. Er meinte, dass du es zu ihm gesagt hast. Kannst du mir das erklären?”

Der Schwarzhaarige am Schreibtisch lachte sarkastisch auf. “Ich will ihn nicht mehr unter meine Augen bekommen. Daher geht er!”

“Was soll das denn heißen? Gestern war doch alles noch in Ordnung. Was hat er denn getan?” Mario lachte erneut sarkastisch auf. “Was er getan hat?! Gestern war noch alles in Ordnung, ja, da wusste ich ja auch noch nicht, dass er mit meiner Ehefrau geschlafen hat!” Mario ballte seine Fäuste um ein Blatt in seinen Händen und biss die Zähne aufeinander.

“Er hat was?!” Gregor sah ihn schockiert an. “Mit Elsa?! Mit meiner Schwester Elsa?!”

“Habe ich noch eine andere Ehefrau?”

Gregor schüttelte fassungslos seinen Kopf. “Wann?”

“Vor ungefähr vier Monaten.”

“Da war Elsa doch schon…”

“Schwanger? Ja, war sie. Aber das hat ihn wohl nicht gestört.” presste Mario hervor. Gregor ballte seine Hände zu Fäusten. In diesem Moment überkam ihn eine unsagbare Wut und noch bevor Mario erneut etwas sagen konnte, hatte der Jüngere sich umgedreht, war aus dem Büro hinausgerannt und stürmte auf Harry zu. Und noch bevor irgendjemand etwas tun konnte, war der Mittelstürmer auf den Braunhaarigen losgegangen und verpasste ihm einen Kinnhaken. “Spinnst du?” schrien die Kickers auf und Kevin und Charlie stürzten sich auf Gregor, um ihn festzuhalten.
 

“Was soll das? Hast du noch alle Tassen im Schrank?” fragte Kevin, während Gregor sich aus seinem und Charlies Griff versuchte loszureißen. Harry sagte nichts und rieb sich über das Kinn. Erst Marios Schlag gestern und nun auch noch Gregors… das war wirklich zu viel!

“Wie konntest du nur!” schrie Gregor.

Der Braunhaarige drehte sich herum und sah Gregor wütend an. “Wie ich nur konnte? Vielleicht fragst du deinen ach so tollen Käptain mal, wie es überhaupt soweit kommen konnte! Meinst du etwa, das wäre passiert, wenn es Elsa in ihrer Ehe so super gehen würde? Mario weiß vermutlich nicht einmal mehr, dass er daheim einen Menschen und keine Putzfrau und Gebärdenmaschine hat. Denn anders hat er deine Schwester in den letzten Monaten gar nicht mehr gesehen! Wenn er sie überhaupt gesehen und nicht nur übersehen hat! Elsa ist schon lange nicht mehr glücklich und das liegt sicher nicht an mir! Was passiert ist, bereuen sowohl Elsa als auch ich, aber es lässt sich nicht mehr rückgängig machen.” Harry wand sich mit zornigem Blick ab, zog sein restliches Zeug aus seinem Spind und schloss die Türe mit einem lauten Knall. “Ich wünsche euch alles Gute.” Er sah die Kickers alle nochmals an und ging dann zur Türe hinaus.

Die Kickers sahen ihm fassungslos hinterher. “Was meinte er damit? Gregor?” Nun wanderten alle Blicke zu Gregor.

“Ich …” brachte dieser nur fassungslos hervor. Er drehte sich herum, sah die Anderen an und blieb schließlich an Mario hängen, der an der offenen Tür seines Büros stand und mit leerem Blick in den Raum starrte. Er hatte jedes Wort von Harry gehört.

“Ich… ich muss nach Hause.” murmelte er, drehte sich herum, holte seine Sachen aus seinem Büro und ging ohne ein weiteres Wort.

“Ich gehe besser mit.” meinte Gregor und rannte dem Schwarzhaarigen hinterher.
 

Als die Beiden die Umkleidekabine verlassen hatten, blieben die anderen Kickers verwirrt stehen. Es herrschte eine geknickte Stille.

“Meint ihr Elsa hat ihn betrogen?” fragte Tommy leise.

“So hat es sich zumindest angehört.” antwortete Jeremy.

“Ja, mit Harry…” fügte Charlie leise hinzu.

“Am Besten wir warten mal ab und sprechen unseren Käptain oder Gregor morgen darauf an. Es hat keinen Sinn, jetzt irgendwelche Mutmaßungen anzustellen.” sagte Kevin bestimmt und alle nickten.
 

Gregor rannte Mario hinterher. “Warte Mario. Ich komme mit.”

Der Schwarzhaarige antwortete nicht und so lief Gregor eine Weile schweigend neben ihm her. “Stimmt es? Dass du Elsa vernachlässigt hast?” fragte Gregor schließlich leise nach.

Mario schwieg eine Weile. Dann zog er die Schultern hoch. “Ich weiß es nicht. Ich muss mit ihr reden. Ich muss wissen, weshalb sie es getan hat.”

“Von wem weißt du es überhaupt?”

“Von Elsa selbst. Sie hat es mir gestern Abend gesagt, meinte, dass sie mit der Last nicht länger leben kann.” Mario lachte sarkastisch auf.

“Und dann?”

“Danach bin ich zu Harry gefahren und habe ihn zur Rede gestellt.”

“Das bedeutet, dass der geschwollene Kiefer, die ganzen Blessuren und das blaue Auge von dir stammen?”

Der Ältere nickte, ohne etwas zu erwidern.
 

Sie waren bei dem Haus angelangt, in dem Elsa und Mario lebten. Gemeinsam gingen die beiden Männer bis zu Marios Wohnung und der Schwarzhaarige öffnete die Wohnungstüre. Er legte den Schlüssel auf die Kommode im Flur und zog seine Jacke aus, die er an die Garderobe hängte. “Mario?” Elsa kam blass aus dem Schlafzimmer heraus. “Was machst du schon hier?”

“Wäre es dir lieber, wenn ich gar nicht mehr kommen würde?” Ein zorniger Blick strafte die Braunhaarige, die einen Schritt zurück trat.

“Nein, ich…” murmelte sie und ihr Blick fiel auf die Schlafzimmertüre.

“Was ist? Hast du da drinnen etwa noch einen anderen Mann versteckt?” fragte Mario sarkastisch und ging an Elsa vorbei auf das Schlafzimmer zu.

“Nein!” rief die Braunhaarige panisch und griff nach Marios Arm, um ihn festzuhalten. Der Schwarzhaarige riss seinen Arm aus Elsas Griff, so dass diese ein paar Schritte nach hinten taumelte.

“Fass mich nicht an!” zischte er und stieß die Türe auf. Auf der Schwelle blieb er abrupt stehen und ließ seinen Blick über den Koffer auf dem Bett und die Kleider wandern, die sie bereits hineingelegt hatte und die sich auch um den Koffer herum türmten. “Was soll das?” fragte Mario zornig.

Elsa wich einen Schritt nach hinten, legte eine Hand auf ihren Bauch und blickte auf den Boden. “Ich dachte es wäre besser, wenn ich für einige Tage zu meinen Eltern gehe. Dann musst du nicht in ein Hotel.” murmelte sie leise. Gregor war hinter sie getreten und legte vorsichtig seine Hand auf ihre Schulter. Elsa zuckte zusammen und sofort ließ er die Hand wieder sinken. Elsas Blick wich von ihrem Bruder wieder zurück zu ihrem Ehemann. “Ich wollte weg sein, bevor du wieder da bist.” meinte sie leise.

“Im Ernst?” fragte Mario laut. “Du findest es sinnvoll, einfach zu verschwinden? Elsa Daichi macht es sich einfach, egal was passiert. Schläfst mit einem anderen Mann und wenn du es nicht mehr aushältst, dann sagst du es deinem Ehemann halt. Und dann haust du einfach ab. Wirklich? Nicht einmal zu deinen Fehlern kannst du stehen?”

Elsa schluchzte auf und Tränen fingen an, über ihre Wangen zu laufen.

“Mario.” meinte Gregor ermahnend. Trotz allem sollte der Schwarzhaarige nicht vergessen, dass seine Ehefrau hochschwanger war und das Baby schon in einem Monat kommen sollte.
 

Mario sah ihn einen Moment höhnisch an, bevor er seinen Blick wieder auf Elsa wand. “Das ist also dein toller Plan? Einfach weg zu laufen?”

Elsa zuckte unter Marios feindseligen Blick zusammen und reagierte so, wie Tiere reagierten, die in die Ecke gedrängt wurden. Sie fing an um sich zu treten und zu beißen. “Hongo.” presste sie durch ihre Zähne hindurch.

“Wie bitte?” fragte ihr Ehemann.

“Ich heiße Hongo! Und das schon mehrere Jahre, aber selbst das scheinst du ja vergessen zu haben. So wie du auch mich ständig vergisst!”

“Was willst du damit sagen?!”

“Du kümmerst dich ja nur noch um dich! Du bekommst gar nicht mehr mit, was mit mir ist und was ich möchte. Seit Monaten ignorierst du mich! Wie es mir geht, dass weißt du nicht und willst es nicht wissen.”

“Elsa, Mario. Denkt an das Baby.” meinte Gregor nochmals beschwichtigend.

Mario lachte höhnisch auf. “Das Baby. Wer weiß, ob es überhaupt von mir ist oder ob sie da nicht auch schon mit einem anderen Mann herumgehurt hat.”

Gregors Gesichtszüge entglitten bei Marios Satz. Elsa wich alles Blut aus dem Gesicht und sie machte einen Schritt nach vorne. Es gab einen lauten Schlag. Mario presste mit großen Augen eine Hand auf seine Wange, auf der jetzt ein dunkelroter Handabdruck von Elsa prangte.
 

“Du Idiot.” heulte diese auf. “Ich habe einmal mit Harry geschlafen und das war der größte Fehler meines Lebens. Ich würde alles dafür tun, es rückgängig machen zu können. Aber das geht nunmal nicht und ich muss mit dieser Schuld leben. Aber das Baby… Wage es nie mehr daran zu zweifeln! Es ist dein Kind! Ich liebe es, aber auf der anderen Seite hasse ich, dass ich mich damals von dir dazu überreden haben lassen, dass wir ein Kind bräuchten. Einfach nur, dass du ein Kind hast, dem du Fußball beibringen kannst. Ich dachte, dass du mich dann wieder mehr beachten wirst. Aber wenn es nach mir geht, wird dieses Kind einen Fußball niemals nur anrühren! Ich hasse den Fußball und ich hasse dich dafür, dass er alles für dich ist und du dich nur noch darum kümmerst! Ich bin für dich doch nur noch eine Gebärmaschine und Putzfrau, sonst nichts mehr!” schrie die Braunhaarige heraus.

Mario war bei Elsas letztem Satz ebenfalls blass geworden und taumelte mit zu Fäusten geballten Händen zurück. Diesen Satz hatte Harry vorher auch gebraucht… er war von Elsa gekommen, nicht von dem Braunhaarigen. Sie empfand tatsächlich so… “Elsa…”

“Nein, nicht Elsa. Du weißt doch gar nicht wie es mir geht. Ich bin wirklich nicht stolz darauf was passiert ist, aber Harry hat mir wenigstens zugehört! Er war für mich da, wenn ich jemanden gebraucht habe. Im Gegensatz zu dir, dessen Aufgabe es eigentlich wäre! An unserer Hochzeit hast du geschworen, immer für mich da zu sein. In guten wie in schweren Zeiten. Aber das warst du nicht! Nicht die letzten Monate! Also hör auf, immer nur mir für alles die Schuld zu geben.” Elsa liefen Tränen über die Wangen.
 

“Elsa.” Gregor streichelte ihr über den Rücken. “Komm, du solltest dich hinsetzen. Denk an dein Baby, ja?”

Die Braunhaarige nickte und ließ sich schweigend zu dem Sofa in ihrem Wohnzimmer führen. Als sie saß blickte sie sich um. Wie glücklich sie und Mario damals gewesen waren, als sie diese Wohnung gefunden und sich sofort in sie verliebt hatten. Wie sie gestrichen hatten, zusammen Möbel einkaufen waren und diese schließlich zusammen aufgebaut hatten. Sie legte ihr Gesicht in ihre Hände und schluchzte auf.

“Elsa. Wie wolltest du zu unseren Eltern kommen?” fragte Gregor leise nach.

“Mama wollte mich abholen.”

“Ich rufe sie schnell an, dass sie nicht kommen muss. Wenn du nachher noch willst, dann fahre ich dich, ja?”

Elsa nickte langsam und blickte auf. Ihr Blick fiel direkt in Marios dunkelbraune Augen, der sie voller Schmerz ansah. “Ich... “

“Was?” fragte sie und blickte zur Seite.

“Ich muss wissen, wie es passiert ist.”

“Willst du das wirklich?”

“Ich muss es wissen. Bitte.” antwortete der Schwarzhaarige und setzte sich auf einen Stuhl am Esstisch. Seinen Blick senkte er auf die Tischplatte.

In dem Moment kam auch Gregor wieder herein. “Mama weiß bescheid Elsa. Sie macht sich Sorgen um dich.” Die Braunhaarige nickte, während Gregor sich zu ihr auf das Sofa setzte.

Drittes Kapitel

Elsa starrte auf ihre Hände und Mario immer noch auf die Tischplatte. Keiner der Beiden traute sich, sich in die Augen zu sehen, aus Angst, beim Gegenüber etwas zu sehen, was sie nicht sehen wollten. Mario schloss gequält die Augen. Er wollte es sich eigentlich gar nicht anhören, aber nach Elsas Aussage von vorher musste er wissen, was er selbst falsch gemacht hatte, dass es überhaupt soweit kommen konnte. Und gestern hatte er ihr keine Möglichkeit gegeben, dass sie etwas sagen konnte, sondern er hatte sie nur angeschrien und ihr Vorwürfe gemacht. Doch nach Harrys Sätzen von vorher, hatte er selbst wohl auch eine große Mitschuld an der ganzen Situation und er musste es nun wissen.
 

“Angefangen hat alles vor ungefähr sieben Monaten. Genauer gesagt an meinem Geburtstag.” Sie stockte einen Moment.

“Deinem Geburtstag?!” fuhr Mario sie an.

Elsa sah wütend auf. “Ja, den, den du vergessen hast.” Mario wusste nicht, was er sagen sollte. “Ich saß in dem Restaurant, in dem wir uns verabredet hatten. Und zwar ziemlich lange. Es sollte ein schöner Abend werden. Ich wollte dir sagen, dass ich tatsächlich schwanger bin. Es gab nur ein Problem.”

“Und das war?” fragte Gregor und sah seine Schwester nachdenklich an.

“Mario ist nicht aufgetaucht.”

“Ich…” fing Mario an, stockte dann aber. Was sollte er auch sagen? Er hatte den Tag vergessen…

“Als ich schon eine halbe Stunde dasaß, kam Harry mit Tomoe herein. Während Tomoe sich setzte kam er kurz zu mir und frage, was ich denn mache. Er hat mir gesagt, dass er Mario als letztes in seinem Büro gesehen hat. Er hat sich danach zu Tomoe gesetzt und gegessen. Nach einer Stunde ist er wieder zu mir gekommen. Da war ich mit den Nerven aber schon am Ende. Er hat mir angeboten mich nach Hause zu fahren. Tomoe ist alleine gegangen, nachdem er mit ihr geredet hat. Er ist mit mir erst zu eurem Clubhaus gefahren, weil ich wissen wollte, ob du tatsächlich noch da bist. Ich bin hinein und saßt du an deinem Computer. Du warst so vertieft, dass du nicht einmal mitbekommen hast, dass ich da war! Und mich hat es einfach nur verletzt, weil ich dachte… und jetzt weiß, wo deine Prioritäten liegen! Weißt du eigentlich Mario, wie furchtbar peinlich es ist, solange alleine in einem Restaurant zu sitzen, alle einen anstarren und einen bemitleiden, weil man versetzt wurde? Nein, kannst du natürlich nicht! Denn ich bin immer gerannt gekommen wenn du etwas brauchtest. Ich bin für dich schon lange keine Partnerin mehr sondern nur noch ein gutes Werkzeug.” Erneut liefen Tränen über Elsas Wangen. Die Braunhaarige schniefte auf und wischte diese ab.

“Elsa…” versuchte Mario es.

“Lass mich! Es wäre ja schön, wenn das das Einzige gewesen wäre! So ist es ständig gewesen, auch zuvor schon. Du hast Termine und Verabredungen einfach vergessen oder abgesagt. Du hast mich vergessen! Ich kann mich nicht erinnern, wann du mich das letzte Mal gefragt hast, wie es mir geht. Gut, du wolltest das im Rahmen der Schwangerschaft wissen, trotzdem hast du nie nach mir gefragt. Und gut ging es mir schon lange nicht mehr! Dir war total egal, was mit mir war. Hauptsache hier war alles sauber, das Essen stand auf dem Tisch wenn du Heim gekommen bist, wenn du überhaupt gekommen bist und mir nicht nur eine SMS geschickt hast, dass du es nicht schaffst. Und das war schon vor einem Jahr so. Du bist nicht ein Mal zu dem Geburtsvorbereitungskurs gekommen! Dabei wusstest, wie wichtig das für mich wahr. Ich habe es dir so oft gesagt und deine einzige Antwort war, dass du nicht kannst, da ihr um die Uhrzeit trainiert und dir das wichtiger ist.”
 

Einige Zeit schwiegen alle drei. Elsa legte ihre Hand beruhigend auf ihren Bauch, wo ihr Baby wie verrückt strampelte. Sie atmete tief ein und aus. Sie musste sich beruhigen, das ganze Chaos war gar nicht gut für ihr Baby. Gregor saß schweigend neben seiner Schwester. Warum war ihm in den letzten Monaten nicht aufgefallen, wie schlecht es seiner Schwester ging?! Er hatte natürlich schon gemerkt, dass Mario in den letzten Monaten sehr viel Zeit in seinem Büro verbrachte und kaum noch etwas anderes im Kopf gehabt hatte als die Kickers. Der Torwart war meistens direkt von seiner Arbeitsstelle gekommen und auch nach Trainingsende noch ewig geblieben. Das alles hätte ihm doch auffallen müssen! Immerhin ging es um seine Schwester und seinen besten Freund!
 

“Und was war mit Harry?” fragte Mario nach einiger Zeit mit zitternder Stimme.

Elsa stand auf und ging langsam zum Fenster, wo sie den Vorhang zur Seite schob und hinaus sah. “Er war für mich da, hat mir zugehört. Viel mit mir gemacht dass ich abgelenkt war. Er war mit mir Babykleidung kaufen.” Ihre Stimme brach. “Da war aber nie etwas. Wir waren Freunde, mehr nicht.”

“Mit seinen Freunden schläft man nicht!” brachte Mario hart hervor.

“Ich weiß… Ich kann dir auch nicht genau sagen, was an dem Abend passiert ist. Du hattest mich mal wieder versetzt, was noch schlimmer war als sonst.”

“Warum?” fragte Gregor leise.

“Es war unser 10. Jahrestag! Das war für mich schlimmer als der Geburtstag! Ich habe dich angerufen, wo du bleibst. Und du meintest zu mir noch, dass du gerade keine Zeit hast an solch einen Quatsch zu denken! Das hat so wehgetan.”

“Elsa… Das wollte ich nicht.” murmelte Mario kleinlaut, als ihm immer klarer wurde, was er eigentlich getan hatte. Sie war doch seine Ehefrau… und er? “Und dann?” fragte er. Er musste es einfach wissen.
 

“Ich bin total verweint zu Harry gegangen. Tomoe war in der Woche auf Geschäftsreise.” Elsa zog die Schulter hoch und legte die Arme fröstelnd um sich. Sie wollte nicht darüber reden, wollte diesen Abend, diese Nacht eigentlich nur verdrängen und vergessen. Aber einmal musste sie noch durch. Danach würde sie nie wieder darüber reden. “Er hat mich in den Arm genommen und beruhigend auf mich eingeredet. Und ich weiß nicht was passiert ist oder von wem es ausgegangen ist, auf jeden Fall haben wir uns plötzlich geküsst. Und ab dem Moment ist bei mir alles irgendwie verschwommen… Das Nächste an was ich mich wirklich erinnere ist, dass ich nackt in seinem Bett aufgewacht bin. Ich habe meine Sachen aufgesammelt und wollte verschwinden. Ich… ich wollte das nicht. Ich wollte dich nie betrügen Mario! Als mir klar geworden ist, was passiert ist, bin ich fast zusammengebrochen und Harry wollte mich ins Krankenhaus bringen, da er Angst hatte, dass ich eine Fehlgeburt erleide. Ich wollte das aber nicht. Ich wollte einfach nur weg und nach Hause. Ich wollte alles rückgängig machen. Und als ich nach Hause kam, warst du immer noch nicht da. Du hattest gar nicht mitbekommen, dass ich solange weg gewesen bin. Und dir ist nichts aufgefallen, nichts. Dabei ging es mir die letzten vier Monate noch schlechter als sonst.” Elsa griff über ihr Herz und zerknüllte dort ihr T-Shirt, während sie keuchend atmete. Warum bekam sie plötzlich keine Luft mehr? Sternchen tanzten vor ihren Augen. Ein Panikanfall überkam sie und sie versuchte zu atmen, bekam aber keine Luft mehr in ihre Lungen. Gleich darauf spürte sie eine Hand auf ihren Rücken.

“Atmen Elsa, atmen.” vernahm sie die ruhige Stimme ihres Bruders. “Sieh mir in die Augen Elsa. Genau und jetzt atmen. Tief Luft holen.”

Nach ein paar Minuten ging es wieder. Gregor drehte sie herum und führte sie zurück zum Sofa. Als sie aufblickte sah sie direkt in Marios Augen, der sie mit blassem Gesicht anstarrte. Er war aufgesprungen, als Elsa krampfhaft versuchte Luft zu holen und wollte zu ihr. Er hatte gerade wirklich Angst um sie bekommen und alles andere war in den Hintergrund gerutscht. Allerdings war Gregor schneller gewesen und so war der Schwarzhaarige wie angewurzelt beim Tisch stehen geblieben. Elsa wich seinem Blick sofort aus. Sie wollte die Ablehnung und Abscheu in seinem Blick nicht sehen. Dabei entging ihr, dass das Einzige in Marios Blick Trauer war.
 

“Du wolltest nicht mit ihm schlafen?” fragte der Schwarzhaarige leise und ließ sich wieder auf einen Stuhl nieder.

Elsa schüttelte den Kopf. “Ich wollte dich nie betrügen. Das ist mir niemals in den Sinn gekommen. Ich hatte immer Angst, was passiert, wenn du es erfährst. Harry und ich haben erstmal besprochen, dass wir nichts sagen. Immerhin bin… bin ich mit dir verheiratet und er wollte Tomoe einen Heiratsantrag machen.”

“Aber du hast es mir gesagt…” entgegnete Mario leise.

“Ja… Ich musste es dir sagen. Es hat mich aufgefressen… Ich habe es nicht mehr ausgehalten. Jeden Tag hatte ich Angst, dass du es von irgendjemand anderem erfährst.”

“Jemand anderen? Wer weiß es denn noch außer Harry, dir und mir?” fragte Mario und in seine Stimme schlich sich wieder Zorn. War sie denn überall herum gerannt und hatte anderen erzählt, dass sie ihn betrogen hatte?

“Nein, sonst weiß es niemand. Ich habe seit diesem Zeitpunkte mit niemanden darüber geredet. Harry und ich haben uns eine Woche später in einem Cafe getroffen und besprochen, dass wir es erstmal niemanden sagen. Und ich habe ihm gesagt, dass ich keinen Kontakt mehr mit ihm haben möchte. Er wollte damals schon sofort zu dir gehen und die Wahrheit sagen. Harry fand die ganze Zeit über, dass es dein Recht wäre, es zu wissen. Ich wollte es aber nicht. Ich hatte Angst, dass du mich verlässt, wenn du es hörst. Und das wollte ich nicht. Immerhin…immerhin liebe ich dich, egal was war…”

“Tolle Art mir das zu zeigen Elsa!”

“Du darfst gar nichts sagen!” fuhr Elsa den Schwarzhaarigen an. “Deine Art mir zu zeigen dass du mich liebst, hat das letzte Jahr über ja auch wunderbar funktioniert. Wenn du mich überhaupt noch liebst geschweige denn überhaupt noch geliebt hast.”

“Ich habe dich immer geliebt!” fiel der Angesprochene der Braunhaarigen ins Wort.

“Bist du dir auch sicher?” kam die bissige Antwort. Darauf folgte nichts mehr.
 

Mitten in das Schweigen hinein fing Gregors Handy an zu klingeln. “Entschuldigung.” murmelte der Schwarzhaarige und griff nach dem Gerät. “Conny?” Nach ein paar Minuten legte er auf und stand auf. “Ich muss Conny abholen. Sie hat ihr Auto zur Inspektion in die Werkstatt gebracht und irgendetwas ist wohl kaputt und das Auto muss dort bleiben. Kann ich euch beide alleine lassen? Ich kann auch gerne gleich danach wieder kommen.”

Elsa und Mario sahen sich einen Moment an, bevor sie beide mit dem Kopf schüttelten. Beide wussten, dass Gregor ihnen momentan auch nicht weiterhelfen konnte.

“In Ordnung. Aber ruft mich an, wenn irgendetwas ist. Elsa, wenn du nachher noch zu den Eltern möchtest, dann ruf mich an, ich fahre dich.”

Die Braunhaarige nickte. Ein paar Minuten später hörten sie die Wohnungstür zuschlagen. Lange Zeit blieb das Ehepaar schweigend im Wohnzimmer sitzen, Elsa auf dem Sofa, Mario am Esstisch.

“Ich gebe dir gerne mein Handy, dann kannst du alle Nachrichten durchlesen, die Harry und ich geschrieben haben. Ich habe keine Einzige gelöscht und verheimliche dir nichts. Du darfst alles sehen, dann weißt du, dass da zuvor tatsächlich nichts war.” meinte Elsa auf einmal leise.

Mario nickte nachdenklich. “Vielleicht ist das ganz gut.” antwortete er ebenfalls leise.
 

Elsa stand schwerfällig auf und ging zum Schlafzimmer. Das Baby in ihr tobte immer noch. Es merkte einfach, dass mit seiner Mutter irgendetwas nicht stimmte.

“Hier.” Elsa griff nach dem Handy auf ihrem Nachtisch und reichte es ihrem Ehemann, der am Türrahmen stehen geblieben war.

Er nahm das Handy aus Elsas Händen ohne die Braunhaarige anzusehen. “Ich setzte mich ins Wohnzimmer.”

Elsa nickte. “Ich räume hier auf.” murmelte sie leise, was von Mario mit einem Nicken quittiert wurde bevor er das Zimmer verließ.
 

Er kam über eine Stunde später mit blassem Gesicht ins Schlafzimmer und legte das Handy aufs Bett. Elsa hatte ihren Koffer fertig gepackt und neben die Türe gestellt - Mario sollte entscheiden, ob sie bleiben oder gehen sollte. Danach hatte sie, um sich zu beschäftigen, den Schrank aus- und neu eingeräumt. Nun sah sie mit großen Augen ihren Ehemann an. Dieser drehte sich, ohne etwas zu sagen, herum und ging wieder in den Flur hinaus. Elsa lief ihm hinterher. Sie sah, wie Mario nach seiner Jacke und seinem Schlüssel griff, bevor er seine Schuhe anzog.

“Was machst du?” fragte die Braunhaarige mit Panik in den Augen.

“Ich muss hier raus. Einfach eine Weile alleine sein. Und nachdenken. Über die ganze Situation. Über dich und auch über mich. Und über uns beide. Ob das mit uns überhaupt noch Sinn macht ...” Der Schwarzhaarige drehte sich nicht um und griff nach der Türklinke, um die er seine Hand ballte, so dass die Fingerknöchel weiß hervor traten. Er konnte ihr jetzt nicht in die Augen sehen. Er hatte ihr so viel Schmerzen bereitet und er wollte jetzt nicht noch mehr in ihren großen braunen Augen sehen. In den Nachrichten, die sie Harry geschickt hatte, konnte man eindeutig herauslesen, wie schlecht es ihr gegangen war. Und bei dem Gedanken daran, wie oft sie dem Braunhaarigen geschrieben hatte, dass er schon wieder nicht zu Verabredungen aufgetaucht war oder diese kurzfristig abgesagt hatte, wurde ihm schlecht. Und daher musste er hier jetzt raus, vor sich selbst davon laufen. Was hatte er getan? Der Schwarzhaarige öffnete die Türe, ging hinaus und schloss sie hinter sich wieder. Dabei fiel ihm nicht einmal auf, dass Elsa eine Hand nach ihm ausgestreckt hatte und diese wieder fallen ließ, als die Türe sich schloss.

Viertes Kapitel

Elsa starrte auf die Türe, die hinter Mario ins Schloss fiel und schnappte nach Luft. Er war tatsächlich gegangen! Sie wusste, dass sie Mist gebaut hatte, richtigen Mist. Aber dass er tatsächlich gehen würde, das hatte sie nicht erwartet. Sie spürte, wie die Tränen wieder zu fließen begannen, aber dieses Mal nicht mehr aus Wut und Trauer sondern nur noch aus Trauer. “Mario.” schluchzte sie und ließ sich im Flur auf den Boden sinken, wo sie ihre Hände, die sie bis gerade zu Fäusten geballt hatte, löste und ihr Gesicht hinein drückte. Sie schluchzte laut auf und heulte. Alles in ihr zog sich zusammen und sie bekam kaum noch Luft. Auf einmal durchzuckte ein heftiger Schmerz ihren Unterleib und sie zog scharf die Luft ein. Mit weitaufgerissenen Augen legte die Braunhaarige ihre Hände auf ihren geschwollenen Bauch. Nein, das durfte nicht sein, es war zu früh. Noch vier Wochen, sie hatte noch vier Wochen! Wieder durchzuckte ein heftiger Schmerz sie und sie stöhnte laut auf. In dem Moment merkte sie auch, dass sie in einer großen Pfütze saß.

“Nein.” wimmerte sie angstvoll. Es war zu früh, viel zu früh! Langsam stand sie auf. Sie brauchte viel Zeit dafür, da immer wieder heftige Schmerzen in ihr tobten. Sie ging langsam ins Schlafzimmer, wo ihr Handy auf dem Bett lag, dort, wo Mario es hingelegt hatte. Sie griff danach und suchte nach der Nummer ihres Mannes, die sie wählte. Es klingelte ein paar Mal, bis sie mit einemmal weggedrückt würde.

“Nein Mario, ich brauche dich jetzt doch.” heulte Elsa und wählte seine Nummer erneut.

“Diese Nummer ist zur Zeit nicht zu erreichen. Bitte versuchen sie es später nochmal.”

Elsa starrte entsetzt auf ihr Handy. Er hatte es ausgeschaltet, er hatte es tatsächlich ausgeschaltet! Angst durchzuckte sie. Nicht nur, dass sie ihn verloren hatte… Nun musste sie auch hier alleine durch. Elsa heulte lauter. Sie war selber schuld daran. Sie hatte es nicht anders verdient. Allein ihre Schuld!
 

Nach der nächsten Wehe suchte sie Gregors Nummers heraus. Ihr Bruder ging schon nach dem zweiten Klingeln daran.

“Elsa? Alles wieder in Ordnung?”

Die Braunhaarige schluchzte auf. “Nein Gregor, er ist weg. Er ist einfach gegangen. Und jetzt…” weiter konnte sie nicht sprechen, da die nächste Wehe kam. Sie wimmerte unter dem Schmerz auf.

“Was ist Elsa? Sag schon, was ist los?” fragte ihr Bruder besorgt nach.

“Das Baby kommt…”

“Es ist zu früh Elsa!”

“Ich weiß. Aber die Fruchtblase ist geplatzt und ich habe Wehen. Und Mario… er ist weg Gregor, er ist weg. Ich schaffe das ohne ihn nicht, ich schaffe es nicht!” heulte die Braunhaarige in ihr Handy.

“Warte Elsa, ich bin in ein paar Minuten bei dir. Halte durch, ja? Ich bin sofort da.”

“Ja.” schluchzte Elsa und gleich darauf hörte sie einen langen Ton in der Leitung - Gregor hatte aufgelegt. Elsa ließ das Handy kraftlos auf ihr Bett fallen. Kurz darauf lähmte die nächste Wehe sie. Die Braunhaarige brach wieder in Tränen aus. Gerade eben erst war ihr klar geworden, wie sehr sie Mario brauchte. Wie sie es Gregor gesagt hatte, sie konnte es ohne ihn nicht schaffen! Sie brauchte ihren Ehemann. Den Mann, den sie trotz allem liebte.
 

Zehn Minuten später hörte sie einen Schlüssel im Schloss der Wohnungstüre und Gregor stürmte herein. Er hatte damals einen Schlüssel bekommen, da er und Conny nicht besonders weit weg wohnte und immer nach der Post und den Pflanzen schaute, wenn Elsa und Mario im Urlaub gewesen waren.

“Elsa!” rief er laut.

“Hier.” antwortete Elsa kläglich. Gregor riss die Schlafzimmertüre auf und kam hinein geplatzt. Im folgte Conny, die ihre Schwägerin mit großen Augen ansah. Gregor kniete sich neben Elsa und griff nach ihrem Arm. Sie sah schrecklich aus. Die Schmerzen hatten ihr Gesicht verzerrt, ihre Augen waren gerötet und geschwollen und ohne Unterlass liefen Tränen über ihre Wangen.

“Elsa. Wir fahren ins Krankenhaus.”

Die Braunhaarige schüttelte den Kopf. “Ich kann nicht, nicht ohne Mario. Ich warte bis er wieder zurück ist.” Stur sah sie ihren Bruder an, zumindest solange, bis eine neue Wehe sie überrollte.

“Sicher nicht. Du wirst dein Kind nicht hier auf dem Boden auf die Welt bringen. Steh auf.”

Elsa schüttelte den Kopf. “Nein, aah…”

“So wird das nichts. Auf jetzt, sonst rufe ich einen Krankenwagen!” drohte ihr Bruder und griff wieder nach ihren Armen. Elsa wusste, dass er es wahr machen würde und so stand sie vorsichtig auf.

“Hast du schon eine Tasche fürs Krankenhaus gepackt?” fragte Conny nach. Die Schwarzhaarige hatte draußen im Flur gerade noch schnell die Pfütze aufgewischt, während Gregor auf Elsa eingeredet hatte.

“Ja, da.” bekam sie als Antwort und die Braunhaarige deutete auf eine kleine Reisetasche neben der Türe, die sie erst vor drei Tagen gepackt hatte und die nun neben ihrem Koffer stand.
 

“Gregor. Ich kann es ohne Mario nicht schaffen. Ich brauche ihn.” Elsa klammerte sich an Gregors Arm fest, als die nächste Wehe sie lahmlegte. “Bitte.” schluchzte sie leise auf.

Der Schwarzhaarige sah sie einen Moment nachdenklich an, bevor er seinen Blick auf seine Ehefrau richtete. “Okay. Conny, du fährst mit Elsa ins Krankenhaus. Ich suche Mario. Elsa,” wand er sich an seine Schwester. “Weißt du wo er hin ist?”

Die Braunhaarige schüttelte ihren Kopf. “Nein. Er hat gesagt… Er gesagt, dass er nachdenken muss. Über alles, über mich… und über uns. Und ob es noch Sinn macht.” Tränen liefen ihr über die Wangen. “Und er hat sein Handy ausgeschaltet. Er will mich nicht…”

Gregor sah Elsa in die Augen. “Ich finde ihn, versprochen. Und jetzt komm, ich bringe dich zum Auto runter. Conny, lauf vor und park direkt vor der Türe.”
 

Einige Minuten später blickte er dem Auto hinterher, das mit seiner Frau und seiner Schwester davon fuhr, bevor auch er sich auf den Weg machte. Er hatte eine Vermutung, wo sein Schwager und bester Freund sein konnte. Während er losrannte, dachte er über das nach, was er heute alles erfahren hatte. Es war viel und vorallem auch Sachen, die er so nie erwartetet hatte. Elsa hatte Mario betrogen und dann sogar noch mit Harry, der früher ein Rivale Marios bezüglich Elsa war und nun zu einem guten Freund zählte. Mario hatte seine Frau seit Monaten wenn nicht sogar noch länger vernachlässigt. Nun standen die Beiden eventuell vor der Trennung. Und nicht nur das, Elsa war schwanger und die Wehen hatten viel zu früh eingesetzt. Gregor biss sich auf die Zähne. Er wusste, was er von Mario erwartete, auch wenn es vermutlich nicht das war, was Elsa sich wünschte.
 

Wie der Schwarzhaarige vermutete hatte, traf er Mario im Park an, wo er auf dem Geländer saß und nachdenklich auf die Stadt hinunter blickte. Das war ein Ort mit dem der Torwart viele Erinnerungen verband, nicht nur mit den Kickers. Hier hatten er und Elsa sich ihre Liebe gestanden und hier hatte er ihr einen Heiratsantrag gemacht. Hier waren sie immer glücklich gewesen. Wie hatte es soweit kommen können? Was hatte er getan, um Elsa so von sich zu stoßen, dass sie Trost in den Armen eines Anderen suchte?
 

“Mario!” Erschrocken drehte der Angesprochene sich herum und sah Gregor an, der die Treppen hochgerannt war und sich jetzt auf seine Oberschenkel abgestützt hatte und keuchte. Er richtete sich auf und wischte den Schweiß von seiner Stirn.

“Ich will jetzt lieber alleine sein Gregor.” entgegnete Mario und drehte sich wieder in die andere Richtung.

“Das Baby kommt.”

Mario drehte sich mit einem Ruck um und starrte den Jüngeren mit großen Augen an. “Dazu ist es viel zu früh. Es sind noch vier Wochen!”

“Und es kommt trotzdem. Elsas Fruchtblase ist geplatzt und sie hat Wehen. Der ganze Stress und die Aufregung waren zu viel!”
 

Mario sprang auf. Angst durchfuhr ihn, Angst um Elsa und das Baby. “Ich muss ins Krankenhaus.” sagte er fahrig und wollte an Gregor vorbei stürzen.

Dieser packte ihn am Oberarm und hielt ihn krampfhaft fest. Seine Augen bohrten sich in Marios. “Hör zu Mario. Ich gebe dir eine einzige Chance! Wenn du jetzt ins Krankenhaus gehst, dann bleibst du bei ihr und ihr bekommt das hin. Wenn du sie verlassen willst, dann wirst du nicht im Krankenhaus auftauchen und ich werde ihr sagen, dass ich dich nicht gefunden habe!”

Der Ältere sah ihn mit weitaufgerissenen Augen an. Solche harten Worte war er von dem Schwarzhaarigen nicht gewohnt.

“Elsa liebt dich! Sie weiß dass sie einen riesigen Fehler gemacht hat und sie würde alles dafür tun, das rückgängig zu machen. Ich habe sie nur unter Gewalt ins Krankenhaus bekommen, da sie auf dich warten wollte, weil sie meinte, dass sie es ohne dich nicht schaffen kann und dass sie euer Kind nicht ohne dich bekommen kann. Sie braucht dich! Und euer Kind braucht dich auch! Wenn du in Zukunft also nicht für die Beiden da sein willst, dann halte dich ab sofort von ihr fern! Verstanden?”

Mario sah seinen besten Freund schockiert an. Von Elsa weg bleiben? Sich von ihr fernhalten? Langsam schüttelte er seinen Kopf, das konnte er nicht. “Ich liebe Elsa Gregor. Nicht sie hat Mist gebaut, sondern ich. Natürlich war es ein Fehler, dass sie mit Harry geschlafen hat, aber ich habe sie ja erst dazu gebracht. Hätte ich ihr die Zeit gegeben, die sie verdient hat und ihr den richtigen Platz in meinem Leben eingeräumt, dann wäre es nie so weit gekommen. Ich bin schuld, alleine ich Gregor. Und ich kann auch nicht ohne sie. Ich brauche sie genauso wie sie mich, wenn nicht sogar noch mehr.”

Gregor lockerte den Griff um Marios Oberarm und ließ seine Hand sinken. “Gut.” antwortete er und drehte sich herum. “Komm, fahren wir ins Krankenhaus.”

Fünftes Kapitel

Im Krankenhaus angekommen, ließen sich die beiden Männer den Weg zum Kreißsaal erklären. “Du warst doch schonmal hier.” meinte Gregor hinter dem Älteren verdrießlich, der total durcheinander und blass durch die Krankenhausgänge lief. Er hatte schon fahren müssen, da Mario mit den Gedanken abwesend war und er wirklich Angst hatte, Angst um seine Frau und sein Kind.

“Doch.” murmelte Mario und sah sich um. “Verdammt, warum sieht hier alles so gleich aus?” fluchte er laut und einige Menschen auf dem Flur drehten sich zu ihm herum.

“Kann ich ihnen helfen?” fragte eine Krankenschwester mit zusammengezogenen Augenbrauen und sah Mario böse an.

“Entschuldigen sie ihn bitte. Sein Kind kommt vier Wochen zu früh und wir finden den Kreissaal einfach nicht.” entschuldigte Gregor seinen Freund und sofort sah die Krankenschwester freundlicher drein.

“Ach so, ja da können die Nerven schonmal durchdrehen. Sie müssen diesen Gang voll entlang, dann rechts. Dort geht eine kleine Verbindungsbrücke in das andere Gebäude. Dort fragen sie am Empfang einfach nach ihrer Frau. Alles Gute ihnen.”

“Vielen Dank.” entgegnete Gregor, packte den werdenden Vater am Arm und zog ihn mit sich.
 

“Hier ist es Herr Hongo.” Eine Krankenschwester zeigte auf eine Tür mit der Aufschrift Kreißsaal.

“Alles Gute. Ich warte hier Mario.” sagte Gregor, drückte die Schulter des, inzwischen sehr blassen, Älteren und ging zum Wartebereich, wo er sich setzte. Die Krankenschwester schob in der Zwischenzeit die Türe auf und ließ Mario eintreten, der innen wie angewurzelt stehen blieb. Elsa lag auf einem Bett, neben sich Conny, die ihre Hand hielt. Ebenfalls im Raum waren Elsas Hebamme, eine Krankenschwester und der junge Arzt, der sie damals beraten hatte.

Die Schwarzhaarige neben Elsa drehte sich herum. “Endlich.” seufzte sie auf und wollte aufstehen.

Allerdings hielt Elsa ihre Hand fest und schaute ängstlich zu ihrem Ehemann. “Mario.” wimmerte sie.

Der Schwarzhaarige löste sich aus seiner Erstarrung und schritt zu Elsa, seinen Blick auf ihre Augen geheftet, aus denen wieder Tränen flossen.

“Es tut mir leid, so leid.” schluchzte sie. “Bitte geh nicht mehr, lass mich nicht mehr alleine. Ich brauche dich doch. Bitte.” Sie holte krampfhaft Luft.

Mario trat an die Seite des Bettes und Conny wich zur Seite und löste dabei ihre Hand aus dem Griff ihrer Schwägerin. Mario griff nach Elsas Gesicht und legte beide Hände auf ihre Wangen. Mit seinen Daumen wischte er die Tränen weg. “Ich gehe nicht mehr Elsa. Ich bleibe hier, bei dir. Versprochen.” Elsa schluchzte auf und er bückte sich hinunter, um ihr einen sanften Kuss auf die Stirn zu drücken. “Alles wird gut.” murmelte er. Conny verließ in der Zwischenzeit den Kreissaal und ging zu ihrem Ehemann nach draußen.
 

“Frau Hongo, können wir dann anfangen? Ihr Baby will wirklich nicht mehr warten.”

“Ja, jetzt habe ich alles was ich brauche.” antwortete Elsa mit nun festeren Stimme, ihre Hand um Marios geschlungen und nickte dem Arzt mit blassem Gesicht zu.

“Gut, dann fangen wir mal an”

Die nächsten Stunden bestanden aus schmerzhaften Wehen für Elsa und für eine aufregende Zeit für Mario. Immer wieder wischte er seiner Ehefrau über die Stirn, beugte sich hinunter um beruhigend auf sie einzureden und ihr Küsse auf die Stirn zu hauchen.

“Wir schaffen das Schatz.” murmelte er immer wieder und sie beide wussten, dass das nicht nur auf die Geburt gerichtet war.

“Noch einmal pressen Frau Hongo. Ich sehe das Köpfchen schon.” sagte der Arzt und sah zu der jungen Frau auf. Diese nickte und verkrampfte ihre Hand erneut um Marios.

“Das machen sie prima Elsa.” meinte die Hebamme und tätschelte Elsas Arm.

“Und jetzt pressen.” sagte der Arzt, als die nächste Wehe über Elsa hereinbrach. Elsa tat, wie ihr gesagt wurde und kurze Zeit später, erfüllte ein lauter Schrei das Zimmer. Elsa brach erneut in Tränen aus und auch in Marios Augen schlichen sich welche, als er sein Kind das erste Mal sah.

“Herzlichen Glückwunsch, sie haben eine kleine Tochter. Wollen sie die Nabelschnur durchschneiden Herr Hongo?” fragte der Arzt. Der Schwarzhaarige nickte, löste seine Hand aus Elsas Griff und ging mit blassen Wangen zum Arzt.
 

“Wie soll der Name ihrer Kleinen sein?” fragte der Arzt lächelnd nachdem er das Baby untersucht hatte und nun die Hebamme das kleine Mädchen wog und ausmaß.

Elsa und Mario sahen sich an. “Wir… wir haben noch keinen.” meinte Mario und sah den Arzt an. “Das Ganze war etwas überstürzt. Wir hatten uns noch nicht so viele Gedanken gemacht.” fügte er leise hinzu.

“Das macht nichts. Sie haben noch ein wenig Zeit um zu überlegen. Spätestens morgen sollten wir es wissen.”

Die Hebamme trat zu ihnen, in ihren Händen ein kleines Bündel, aus dem leises Wimmern kam. “Hier Elsa.” Die Braunhaarige setzte sich auf und nahm mit zitternden Händen ihre Tochter entgegen. Mit ihrem Zeigefinger fuhr sie vorsichtig über das kleine zerknitterte Gesicht. Große dunkle Augen sahen sie an und die Kleine wurde ganz still. Liebe überflutete Elsas Herz und auch Mario, der seine Tochter betrachtete, wurde von solch einer Gefühlswelle überrollt.
 

“Ihr Baby ist gesund. Sie ist etwas klein und auch leichter als normal, aber das ist völlig in Ordnung, wenn man bedenkt, dass sie vier Wochen zu früh auf die Welt kam. Bisher habe ich nichts festgestellt, dass darauf schließen lässt, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist. Sie atmet selbstständig, das Herzchen hat gut geschlagen, die Lungengeräusche waren gut. Nichts, was mich besorgen würde. Sie wird die nächsten Stunden und Tage genau überwacht. Wenn irgendetwas sein sollte, dass uns Sorgen machen sollte, kommt sie sofort zur besseren Überwachung in den Inkubator. Jetzt können sie sie ersteinmal mit auf ihr Zimmer nehmen. Haben sie schon eines?” Der Arzt sah das Ehepaar lächelnd an. Es war einfach immer wieder wunderbar, ein Kind auf die Welt zu bringen und dann die Eltern zu sehen, wie diese von dieser überwältigenden Liebe eingenommen wurde. Er liebte seinen Job!
 

Mario sah auf und schüttelte den Kopf. “Nein, es ging einfach alles zu schnell.”

“Gut, dann machen wir ihre beiden Frauen mal fertig und sie fragen draußen nach einem Zimmer.” sagte die Hebamme lächelnd.

Der Arzt stand auf. “Kommen sie mit Herr Hongo.” Mario warf einen Blick auf seine Ehefrau und das Baby in ihren Armen. Elsa sah ihn mit großen Augen an.

“Ich komme gleich wieder Schatz.” meinte Mario leise, bückte sich zu ihr hinunter und küsste sie sanft auf die Lippen. Elsas Augen weiteten sich ein wenig und ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre Züge.

Sechstes Kapitel

Mario und der Arzt verließen den Kreißsaal und gingen zur Rezeption, wo der Arzt kurz mit der Empfangsdame schäkerte, bevor er sich zu Mario herumdrehte, ihm die Hand reichte, ihn nochmals beglückwünschte und dann ging. Mario sah ihm einen Moment hinterher, bevor er sich wieder herumdrehte. “So Herr Hongo, da haben sie Glück. Sie haben sich für ein Familienzimmer eintragen lassen, falls eines frei ist, wenn das Baby hätte kommen sollen. Heute ist so ein Zimmer frei. Also können sie dort rein. Das Gute daran ist, dass sie in diesem Zimmer nur zu dritt sind und sie ebenfalls über Nacht bleiben können. Wenn sie ein paar Minuten warten, dann kommt eine Kollegin und zeigt es ihnen gleich.”

“Vielen Dank.” entgegnete Mario und nickte der Dame zu. Familienzimmer… daran konnte er sich gar nicht mehr erinnern, alles kam ihm vor, als wäre es schon ewig her, es war einfach so viel passiert in den letzten Tagen. Erschlagen fuhr er sich mit seiner Hand über das Gesicht. Er drehte sich herum und ging zum Wartebereich. Dort saß Gregor mit geschlossenen Augen auf einer Bank, neben sich Conny, die mit dem Kopf auf seiner Schulter eingeschlafen zu sein schien. Mario ließ seinen Blick auf die Uhr wandern. Schon nach halb zwei, draußen war es tiefste Nacht und die Beiden hatten tatsächlich die ganze Zeit über gewartet. Gregor öffnete seine Augen einen Spaltbreit. Als sein Blick sich klärte und er Mario erkannte, rüttelte er seine Ehefrau leicht an der Schulter, bis auch diese sich regte und ihre Augen öffnete. Beide sahen den Schwarzhaarigen gespannt an.
 

Mario ging zu ihnen und setzte sich ihnen gegenüber auf einen Stuhl. “Wir haben eine kleine Tochter.” berichtete er freudestrahlend und dies setzte sich sofort auf den Gesichtern seiner beiden Gegenüber fort.

“Wie geht es Elsa?” fragte Conny.

“Dementsprechend. Die Wehen waren ziemlich heftig und sie ist sehr geschlaucht.”

“Und wie geht es euch?” fragte Gregor leise und sah Mario an, der mit einemmal ernst wurde.

“Wir bekommen das hin Gregor. Wir haben als Eltern noch mehr Verantwortung als bisher und ich kann nicht so weiter machen, wie die letzten Monate.” Erschöpft legte er sein Gesicht in seine Hände. Kurz darauf zuckten seine Schultern und er schluchzte auf. Gregor setzte sich neben ihn und legte eine Hand auf seine Schulter. “Wie habe ich es nur so weit kommen lassen Gregor? Warum? Und weshalb bin ich so ein Arsch geworden? Mich muss gar nichts wundern. Wenn ich Elsa wäre, wäre ich schon längst gegangen. Ich habe sie im Stich gelassen und sie dadurch in seine Arme getrieben. Es ist ein Wunder, dass sie immer noch da ist und mich immer noch liebt. Und ich liebe sie und brauche sie. Das ist mir klar geworden.”

“Es ist gut, dass du dir dessen bewusst bist Mario. Ihr beide habt einen schweren und steinigen Weg vor euch, aber ich bin sicher dass ihr das schaffen könnt. Ihr beide gemeinsam. Ihr liebt euch.” Gregor lächelte Mario an und übte Druck auf dessen Schulter aus.
 

“Herr Hongo?” wurden sie in diesem Moment unterbrochen und der Schwarzhaarige hob seinen Kopf. “Ja?”

“Ich soll ihnen das Familienzimmer zeigen. Ihre Frau wurde bereits dorthin gebracht.”

“In Ordnung. Kommt ihr mit?” wand Mario sich an Gregor und Conny.

Sein Schwager schüttelte seinen Kopf. “Nein. Wir kommen morgen und lassen euch erstmal nur zu dritt. Denk daran, morgen werden auch unsere und deine Eltern kommen.”

“Ich weiß. Danke für alles Gregor.”

“Kein Problem. Gib einfach alles für die Beiden.”

Mario nickte und umarmte die Beiden zum Abschied. Er drehte sich gerade herum, als Gregor ihn nochmals rief. “Ja?”

“Sollen wir dir morgen irgendetwas mitbringen?”

Mario zog einen Moment fragend die Augenbrauen zusammen, bevor er nickte. “Ja, etwas zum Anziehen für mich und eine Kamera. Danke euch.”
 

Kurze Zeit später wurde er in das Familienzimmer gebracht, wo Elsa bereits mit ihrer Tochter im Arm im Bett saß. Als er eintrat, blickte sie von ihrer Tochter auf und in die Augen ihres Ehemannes. Sofort huschte ein ängstlicher Ausdruck über ihr Gesicht, der Mario im Herzen stach. Was hatte er getan, dass sie Angst vor ihm hatte?
 

Er ging zu ihr und setzte sich zu ihr aufs Bett. “Darf ich?” fragte er und zeigte auf das Baby.

“Natürlich.” antwortete Elsa und drückte ihm sanft das Bündel in die Arme. Mario saß da und starrte auf seine Tochter in seinen Armen. Seine Tochter! Ein Lächeln schlich auf seine Züge.

“Sie ist so winzig.” murmelte er.

“Ja.” Elsa beugte sich vor und legte eine Hand auf Marios Arm, um die Kleine besser ansehen zu können. Als ihr klar wurde, dass sie ihn berührte, zog sie ruckartig ihre Hand weg.

“Nein, nicht.” ertönte Marios Stimme und sie sah verwirrt zu ihm auf. “Bitte lass deine Hand da Elsa. Das fühlte sich richtig und gut an. Bitte.” bat er sie mit leiser Stimme.

Elsa nickte und legte ihre Hand sachte wieder auf seine warme und weiche Haut.

“Was hältst du davon, wenn wir sie Aya nennen?” fragte Mario leise.

Elsa sah ihn verwundert an. “Aya?”

“Ja. Aya, eine Ableitung von ayamura - entschuldige.” Mario sah auf und sah in Elsas geweitete Augen. “Ich muss mich bei dir entschuldigen, dafür dass ich dich so vernachlässigt habe Elsa. Ich habe dir wehgetan und dich verletzt. Dass du nicht schon lange gegangen bist, verwundert mich. Ich denke nicht, dass ich es mit mir solange ausgehalten hätte und dafür bewundere ich dich Elsa. Ich habe dich in Harrys Arme getrieben und ich kann niemand anderem als mir selbst die Schuld daran geben. Ich brauche dich, vermutlich mehr, als du mich. Du warst immer mein Fels in der Brandung und ich liebe dich. Ich verspreche dir und vorallem unserer Kleinen, dass ich mich ändern werde. Ich bitte dich, verzeihe mir.” Mario streckte seine Hand aus und streichelte über Elsas Wange und wischte die Tränen ab, die wieder liefen.

Elsa schluckte. “Aya ist ein schöner Name.” entgegnete sie leise.
 

Mario wusste, dass sie damit seine Entschuldigung annehmen wollte. Er sah sie lächelnd an, bevor er seinen Blick wieder auf seine Tochter wand. “Na Aya. Endlich bist du bei uns, wir haben uns schon so auf dich gefreut.”

Elsa lachte leise auf und legte ihre andere Hand leicht an Ayas Wange. “Willkommen bei uns Aya.” sagte sie ebenfalls leise.

Lange Zeit saßen sie so gemeinsam auf dem Bett, bis es an der Türe klopfte und eine Ärztin den Kopf zur Türe hinein steckte. “Ah, sie sind ja noch wach.” meinte sie lächelnd und kam ins Zimmer hinein. Sie hatte eine Akte in der Hand die sie durchblätterte. “Ich wollte ihre Tochter, oh, sie hat ja noch gar keinen Namen. Na gut, ich wollte sie nochmals ganz kurz untersuchen, ob alles in Ordnung ist. Da sie ja zu früh kam.”

“Sie heißt Aya.” entgegnete Mario stolz und stand mit seiner Tochter in seinen Armen auf.
 

Ein paar Minuten später waren die Untersuchungen auch schon vorbei. “Es ist alles soweit in Ordnung. Sie sollten alle ein wenig schlafen, immerhin ist es schon recht spät und sie sollten, vorallem in nächster Zeit, jede Minute nutzen, die sie zum Schlafen bekommen.” sagte die Ärztin, nachdem sie mit allem fertig waren. Elsa und Mario nickten.

Mario ging mit Aya auf den Armen wieder zu Elsa zurück. “Sie schläft. War auch für sie alles recht anstrengend heute.”

“Da kann ich sie vollkommen verstehen.” sagte Elsa lächelnd und sah in das kleine Gesicht ihrer Tochter. Die Fäuste hatte sie vor ihrem Gesicht geballt und zuckte leicht im Schlaf. “Am Besten du legst sie da ins Bett.” meinte Elsa und zeigte zu dem Babybettchen, das neben Elsas größerem Bett stand.

“In Ordnung.” Mario ging um das Bett herum und legte Aya in das Babybettchen herein. Er gab ihr noch einen sanften Kuss auf die Stirn, bevor er sich herum drehte. “Wo soll ich…?”

“Kommst du zu mir?” fragte Elsa schüchtern.

“Wenn du das wirklich willst.”

Die Braunhaarige nickte. “Ja, bitte.”

Mario ging zu dem Bett, in dem Elsa zur Seite rutschte und legte sich neben sie. Sie lagen beide auf der Seite, so dass sie sich in die Augen sehen konnten. Mario streichelte langsam über Elsas Gesicht. “Du hast das prima gemacht. Das mit Aya…” sagte er und eine Lächeln zog über ihre Gesichtszüge.

“Danke.” entgegnete sie leise.

“Du hast dich bei mir entschuldigt Mario und ich muss mich bei dir entschuldigen. Ich weiß, dass das nie hätte passieren dürfen und es tut mir wirklich leid. Das mit Harry…”

“Elsa. Lass uns einfach nicht heute darüber reden, ja? Tatsache ist folgendes: Ich liebe dich und ich brauche dich. Harry ist mir egal. Ich will, dass wir beide, wir drei das gemeinsam hinbekommen. Ich möchte dich nicht verlieren. Wir beide haben einen langen Weg vor uns, aber zusammen können wir alles schaffen.”

Elsa nickte und streichelte mit ihrer Hand über Marios Wange. “Ich will das auch! Und ich liebe dich Mario. Vielleicht sollten wir uns überlegen, zu einer Paarberatung zu gehen. Wie du gesagt hast, es wird sicher nicht einfach.”

Mario nickte nachdenklich. “Vielleicht ist das die beste Idee.” Elsa nickte ebenfalls und ihre Blicke verfingen sich ineinander. Mario schob seine Hand in ihre Haare. Kurz darauf beugte er seinen Kopf zu ihrem und legte seine Lippen sanft auf ihre.
 

Und noch während sie sich küssten, war beiden klar, dass sie zusammen gehörten. Und beide wussten, dass sie nichts mehr wollten, als immer zusammen zu bleiben und es zu schaffen. Für sich und für Aya!

Epilog

Ein kleines Mädchen von drei Jahren rannte über die Wiese ihrem Fußball hinterher, den, wie könnte es auch anders sein, ihr Onkel ihr geschenkt hatte. Die beiden schwarzen Zöpfchen auf ihrem Kopf wippten lustig im Wind, die aufgerissenen Knie an der blauen Latzhose bewiesen häufige Stürze. Aber in der Hinsicht war sie so hart wie ihr Vater - hinfallen, aufstehen, weiterlaufen. Ihre Eltern standen am Rand der Wiese und schauten ihr lächelnd zu. Der schwarzhaarige Vater hatte sich mit beiden Armen auf den Buggy vor sich gestützt und grinste breit, auf dem Kopf eine grüne Mütze. Die Mutter hatte eine Hand in seine Ellenbogenbeuge gelegt, die andere auf ihren geschwollenen Bauch. Ihre braunen Haare und das bedruckte helle Sommerkleid wehten leicht im Wind. Beiden sah man die Liebe für ihre Tochter an.
 

Das kleine Mädchen fing ihren Ball, drehte sich mit diesem in den Händen freudestrahlend zu ihren Eltern herum und lachte laut und hell auf, was den beiden Erwachsenen erneut ein Lächeln auf die Züge zauberte. Die Kleine rannte los, an ein paar Menschen vorbei, die auf der Wiese auf Picknickdecken lagen. An einer Stelle kam sie mit ihrem Ball ins Stolpern und fiel hin. Noch bevor jemand reagieren konnte, hatte der Mann, neben dem die Kleine gestürzt war, diese auf die Beine gestellt, klopfte den Dreck von ihr ab und griff nach dem Fußball, den er ihr in die Hände drückte.

“Alles in Ordnung Kleine?” fragte der Braunhaarige, der auf den Knien vor der Kleinen auf dem Boden kniete und mit großen hellbraunen Augen angesehen wurde. Der Mann stutzte einen Moment, irgendwoher kannte er diese Augen. Er sah sich die Kleine nochmals genau an. Hellbraune Augen, schwarze Haare und in den Händen ein Fußball. Er sah auf, warf einen Blick auf das dort stehende Ehepaar, wo die Braunhaarige ein paar Schritte in seine Richtung gemacht hatte und wie angewurzelt stehen blieb, als sie ihn erkannte.
 

Der Braunhaarige stand langsam auf und sah der Kleinen hinterher, die auf die Frau zusprang und laut “Mama” rief. Er klopfte auch den Dreck von seinen Knien ab und ging langsam auf das Ehepaar zu. Die Frau hob ihre Tochter hoch und der Mann war hinter sie getreten und legte eine Hand auf ihre Schulter. Ihre Blicke waren beide auf ihn gerichtet. Als er nur noch ein paar Schritte von ihnen entfernt war, sah der Schwarzhaarige ihm in die Augen.

“Harry.”

Harry nickte ihm zu. “Mario.” Er wand sich an die Frau. “Elsa.”

Diese nickte zögerlich. “Hallo Harry.” murmelte sie leise. Einige Minuten standen sie schweigend voreinander.

“Mama, ich will runter.” unterbrach eine helle Kinderstimme die unangenehme Stille zum Glück und Elsa ließ ihre strampelnde Tochter hinunter, die sich sofort auf den Fußball vor Elsas Füßen stürzte.

“Ganz eindeutig deine Tochter Mario.” meinte Harry grinsend zu diesem.

“Ja, das erkennt man nicht nur am Aussehen.” stimmte Mario voller Stolz zu.

Elsa sah ihren Mann lächelnd an. Sie warf nochmals einen Blick zu Harry und deutete auf ihre Tochter. “Ich schaue mal nach Aya, sonst ist sie noch weg.”

“Mach das Schatz.” entgegnete Mario und sah ihr hinterher, als sie ihrer Tochter hinterher lief.
 

Auch Harry sah ihr hinterher. “Ihr bekommt also schon das Zweite.”

Mario nickte auf Harrys Feststellung. “Ja, in zwei Monaten bekommt Elsa einen kleinen Jungen.”

“Herzlichen Glückwunsch.”

“Danke.” Mario sah in Harrys Augen.

“Es freut mich euch zu sehen. Bei euch ist alles wieder in Ordnung?”

Der Schwarzhaarige nickte und wieder glitt sein Blick zu den beiden Frauen, die er am allermeisten auf der Welt liebte. “Ja. Es war nicht ganz einfach und hat uns beide viel Arbeit gekostet, aber jetzt ist es wieder in Ordnung. Wir mussten viel klären und ich musste vorallem viel ändern und Elsa wieder den Platz einräumen, der ihr in meinem Leben tatsächlich zusteht und das ist der erste Platz. Sie teilt ihn sich mit Aya, aber darüber kann sie gut hinweg sehen. Ich bin dir etwas schuldig Harry.”

Der Braunhaarige schaute erstaunt auf. Was sollte ausgerechnet Mario ihm etwas schuldig sein? Er war derjenige, der sie fast getrennt hatte. Er musste schlucken. “Wie meinst du das?”

Mario sah ihn an. “Vermutlich hätte ich sie verloren. Ich hätte es ihr nicht verübeln können. Ich war schrecklich und alles andere als ein guter Ehemann. Wie hätte ich jemals ein guter Vater sein können? Natürlich war es nicht der einfachste und beste Weg, denn wir gehen mussten, aber im Endeffekt hat mich genau das wieder aufgeweckt. Und heute weiß ich wieder, wie wertvoll Elsa ist. Und auch Aya, sie macht unser Leben einfach komplett.”

Harry nickte nachdenklich. “So meinst du das also.” “Ja. Und wie geht es dir? Was ist mit Tomoe?”

Der Braunhaarige zog seine Schultern hoch. “Sie hat mich verlassen. Ich habe ihr den Verlobungsring im geschlossenen Kästchen gegeben und ihr gesagt was passiert ist und dass sie entscheiden soll, wie es mit uns weitergehen soll. Und sie hat entschieden. Damit muss ich leben. Inzwischen habe ich jemand anderen kennen gelernt und ich weiß, dass ich sehr viel acht auf sie geben muss und sie so behandeln muss, wie sie es verdient hat. Bisher dankt sie es mir und ich liebe sie.”

“Das freut mich für dich Harry.”

“Trotz allem tut es mir immer noch furchtbar leid, was damals passiert ist und ich will mich dafür bei dir entschuldigen. Nein Mario.” unterbrach er den Schwarzhaarigen, der gerade zu reden ansetzten wollte. “Ich hatte nie die Chance, dir zu sagen, dass es mir leid tut, denn das tut es mir, auch heute noch! Ihr wart beide meine Freunde und ich habe das gnadenlos ausgenutzt.”

“Danke.” entgegnete Mario leise und nickte. Er zollte dem Braunhaarigen Respekt für diese Entschuldigung, über drei Jahre, nachdem es passiert war.
 

“Nun gut, ich muss weiter. Ich wünsche euch dreien oder eben bald vieren alles Gute. Sag ihr Grüße.” Harry deutete mit seinem Kinn in Elsas Richtung, nickte dem Schwarzhaarigen zu und schlenderte mit in den Hosentaschen steckenden Händen davon. Mario sah ihm nachdenklich hinterher.

“Er ist schon gegangen?” fragte in dem Moment die Stimme seiner Ehefrau hinter ihm.

Mario streckte ihr eine Hand entgegen und sie kam in seine Arme, so dass er diese um ihre Hüfte legen konnte. “Ja.”

“Hat er noch irgendetwas gesagt?” fragte Elsa nach einigen Minuten leise.

“Er hat uns alles Gute gewünscht… und sich bei mir noch entschuldigt.”

“Mario…”

“Nein Elsa, das Thema haben wir schon oft genug durchgekaut und waren uns eigentlich schon längst einig… Wir haben beide schuld daran, ich vermutlich sogar mehr als du. Also fang gar nicht erst davon an.” Er lächelte sie an und streichelte mit einer Hand über ihre Wange.

Elsa erwiderte sein Lächeln liebevoll. “In Ordnung. Ich liebe dich Mario.”

“Ich dich auch Elsa. Für immer.”

Mario neigte seinen Kopf und drückte seine Lippen sanft auf Elsas. Sie genossen das Gefühl so nahe beieinander zu sein, zusammen zu sein und ihre Liebe, von der sie wussten, dass sie alles überstehen würde.

Einen Moment später zupften zwei kleine dreckige Hände an Elsas Kleid und an Marios Hose. “Mama, Papa. Ich will auch in euren Arm.”

Das Ehepaar löste sich lachend voneinander. Mario bückte sich und hob Aya auf seine Hüfte, seinen anderen Arm legte er um Elsas und zog sie an sich. Elsa legte ihren Arm gleichzeitig um Marios Hüfte und zog mit ihrer freien Hand leicht an einem von Ayas Zöpfchen, was diese zu einem lauten Auflachen brachte und dadurch auch ihre Eltern. Und so stand die kleine Familie beieinander und genoss es zusammen zu sein.
 

--- ENDE ---


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, das war auch schon das letzte Kapitel von "Ein Fehler"

Ich liebe den Epilog einfach. Das war das allererste, das ich an dieser Geschichte geschrieben habe. Und so traurig es auch war, es zu schreiben, ich hatte immer das Bild dieses kleine Mädchens, Aya, vor meinen Augen. Und dadurch wurde alles etwas einfacher ^^

Bald werde ich auch eine neue Kickers-FF hochladen, die nichts mit meiner anderen Reihe zu tun hat. Der Titel lautet: Die richtige Entscheidung?
Vielleicht sehen ein paar von euch ja auch hier vorbei ^^

Liebe Grüße
eure Tasha Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (11)

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Von: abgemeldet
2016-08-10T20:38:55+00:00 10.08.2016 22:38
6x mal Gelsen und mindesten 1.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.00​0. etc. geheult😊😘😁
Antwort von: abgemeldet
10.08.2016 22:39
PS: i liebe einfach diese Storys die Bücher kann man ja schon sagen;)
Antwort von:  Tasha88
11.08.2016 12:15
nicht heulen -.-
ja... die war irgendwie schon eher traurig die Geschichte - gar nicht so wie die anderen...
Von:  Minatoast
2015-06-28T14:29:23+00:00 28.06.2015 16:29
Danke das du uns mit dieser story bereichert hast 😊
Sie gehört auf jedenfall einer zu meinen lieblings ff, die man sich immer wieder durchlesen kann! Auch wenn sie tragisch ist, hab so mit gefühlt!
Mach immer weiter so tasha

bussi nina
Antwort von:  Tasha88
29.06.2015 21:18
liebste nina, *-* du machst mich einfach glücklich
und das, obwohl sie eigentlich so traurig ist
schön, immer wieder von dir zu hören ^^
Von: abgemeldet
2015-06-18T11:33:32+00:00 18.06.2015 13:33
Hmm, wie hat Mario es denn nun herausgefunden? Hat sie es ihm gebeichtet? Fand er eine Nachricht Harrys auf und stellte sie zur Rede? Na, auf alle Fälle war das eine 'nette' Begrüßung für Harry. So aufgebracht, wie Mario wirkte, sollte der sich doppelt darüber freuen, dass er Tomoe nicht sofort einweihte. Deren Rolle ist noch unfairer als die Marios: Keiner schenkt ihr reinen Wein ein, und obwohl sie Böses ahnt, verbietet es ihr der ruhige, vertrauensvolle Charakter bei Harry auf eine Erklärung zu pochen. Meinjngsverschiedenheit, pff! Sie hat völlig Recht, da steckt etwas Anderes dahinter - wenn da mal nicht der nächste Eklat wartet.
Interessant war es allemal zu lesen, dass Harry es zwar als Ausrutscher zu betrachten scheint, aber er hin und hergerissen bleibt. Als Außenstehende denkt man trotzdem: Mach reinen Tisch, Idiot! ;-)

Viele Grüße, Morgi
Antwort von:  Tasha88
21.06.2015 11:07
auf die meisten deiner Fragen gibt es in den folgenden Kapis die Antworten.. und so schlecht liegst du gar nicht
freut mich sehr, zu lesen, was du dir für Gedanken über die Geschichte machst
Viele Grüße
Von: abgemeldet
2015-06-18T11:24:32+00:00 18.06.2015 13:24
Das ist ein interessanter Auftakt für ein AU, und ich habe mich sehr darüber gefreut, dass du neben Mario und Elsa auch Harry einen Auftritt verschaffst. Ob er immer noch Stürmer ist? Ob er Elsa wirklich so schätzt, dass es von ihm aus für mehr als eine kurze Affäre reichen soll? Ich bin nämlich noch nicht davon überzeugt, dass Harry gegenüber Mario den Mund hält: Er mag es Elsa versprochen haben, allerdings scheint bei deren Eheleben einiges in Scherben zu liegen und sie zu belasten. Ausheulen war da eine vielsagende Vokabel - und da kann er leicht hitzköpfig werden, und das Falsche ausplaudern.
Ich werde mich davon überraschen lassen, was vorfiel, vorfallen wird und von wem das Kind ist. Dadurch, dass Mario an einem wichtigen Tag (war es der Hochzeitstag?) nicht erschien, neige ich dazu, ihm auch eine Affäre anzudichten. Oder er half einem Freund ...
Die Dialoge an sich sind knackig und lebensnah, aber (wie bereits kommentiert) es ist schwer, die Beiden auseinander zu halten. Hier würde ich das auch noch einmal durch Zeilenumbruch trennen.

Viele Grüße, Morgi
Antwort von:  Tasha88
21.06.2015 11:05
Hallo :)

ich freue mich sehr über deine Kommis ^^

ich habe das mit dem Zeilenumbruch jetzt auch gemacht :D hoffe es ist nun besser lesbar

(kannst du mir noch erklären, was ein AU ist? ;) kenn ich gar nicht >.<)

Viele Grüße
Tasha
Antwort von: abgemeldet
21.06.2015 12:17
Danke für deine Antworten. Und ja, es sieht viel besser aus! Nun hatte ich gar keine Probleme mehr im Prolog zuordnen zu können, wer worauf etwas erwidert! :-)
Und: AU bedeutet "Alternatives Universum", also dass man vorhandene Charaktere einer Serie z.B. in eine neue Zeitlinie (hier: Jahre später) oder eine andere Welt (z.B. Sci-Fi oder zwanziger Jahre) versetzt. Animexx bezeichnet mit AU dieses Genre.
Liebe Grüße, Morgi
Von:  Vickie
2015-06-10T12:37:40+00:00 10.06.2015 14:37
Arme Elsa ... T.T
Auch wenn sie einen großen Fehler gemacht hat, tut sie mir voll leid. Mario ist aber auch echt fies zu ihr und gibt ihr gar keine Chance. Er liebt sie doch auch, oder?
Von:  Vickie
2015-06-10T11:40:59+00:00 10.06.2015 13:40
Was für dein Prolog! O.O
Ich bin echt gespannt, wie es weitergeht. Ob und wie Elsa es beichtet, wieso es dazu überhaupt gekommen ist und ob die Ehe noch gerettet werden kann.

Eine formelle Sache: Wenn eine neue Person redet, beginnt man einen neuen Absatz. So ist es auch gleich übersichtlicher.

Harrys Blick wanderte zu Elsas Hand und dem schon leicht geschwollenen Bauch. “Ich weiß… Oh Gott Elsa. Wir müssen mit ihnen reden und es ihnen sagen. Mario sollte es wissen…”
“Nein! Ich [Leerzeichen]… ich weiß nicht, was er sagen würde oder tun [Leerzeichen]… Ich, ich will nicht dass er mich verlässt. Ich liebe ihn!”
“Nach dem was er dir die letzten Monate angetan hat? Dass er einfach nicht für dich da war, dich im Stich gelassen hat? Und du liebst ihn dafür immer noch?”
Elsa begannen Tränen über die Wangen zu laufen. “Du weißt es genau! Was willst du hören? Ich kann meine Gefühle nun mal nicht einfach abstellen!”
“Er kann es doch auch!”
“Nein! Ich liebe ihn und er mich sicher auch noch. Und das hier, das was passiert ist, das darf er nie erfahren. Sonst…” Elsas Hand wanderte wieder zu ihrem Bauch und sie stöhnte auf einmal auf, als ein scharfer Schmerz durch ihren Bauch fuhr.
“Elsa? Alles in Ordnung?” fragte Harry sorgenvoll, als er Elsas schmerzverzerrtes Gesicht sah.
“Nein [Leerzeichen]… ich [Leerzeichen]… Mario darf es nicht erfahren sonst [Leerzeichen]…” Elsa atmete stockend ein und Sterne fingen vor ihren Augen an mit tanzen. “Er darf es nicht erfahren… Bitte nicht!” Ihre Knie gaben unter ihr nach und sie sank auf den Boden, auf dem sie sich abstützte. “Bitte nicht!” schluchzte sie.
Harry ging neben ihr in die Knie. “Elsa! Was ist? Sollen wir ins Krankenhaus?”
Die Braunhaarige schüttelte den Kopf. “Nein!”
“Aber wenn jetzt etwas mit dem Ba...”
“Versprch mir einfach, dass du zu niemanden etwas sagst!”
“Elsa...!”
“Versprich es einfach.” Ihre Stimme wurde ganz schrill.
“In Ordnung, ich verspreche es.”
“Gut. Ich werde jetzt gehen.”

Antwort von:  Tasha88
10.06.2015 13:48
freue mich über dein Kommi ^^
danke für dein Tipp...
habs mal in meinem Doc so ausprobiert.. aber irgendwie finde ich, dass das seltsam aussieht... in Büchern ist es ja auch nicht so geschrieben... ist vermutlich, um das besser auseinander halten zu können, wer redet, oder?

und wann geht es denn bei dir endlich weiter? ich freu mich immer darauf und lese es so gerne ^^
Antwort von:  Vickie
10.06.2015 14:27
Doch, in Büchern ist es auch so ;D

Ich hab so eine Schreibblockade ... ich sitz schon ewig dran -_-
Antwort von:  Tasha88
12.06.2015 15:35
so, habs mal so aufgeteilt ^^ plötzlich sind es soviele Seiten o.O
das nächste Kapi wird dann so hochgeladen ^^ danke dir für die Tipps
Von:  Minatoast
2015-06-07T08:12:08+00:00 07.06.2015 10:12
Schön das du die ff auch hier hochlädst :) die idee ist richtig gut, ich leide richtig mit bei der story! Vorallem ist es mal etwas ganz was anderes, also mach weiter so tasha
Antwort von:  Tasha88
07.06.2015 13:49
ja, ich auch T.T ist schon etwas heftig...
danke, dass du auch hier dabei bist ^^ freut mich voll
Von: abgemeldet
2015-06-04T18:40:46+00:00 04.06.2015 20:40
die geschichte kenn i irgendwoher^^ kann es sein das es sie bei fanfiktion schon ist?
Antwort von:  Tasha88
04.06.2015 20:58
ja ^^ habe aber gedacht, dass ich se hier auch noch hochlade ^^
kannst mir ja hier schreiben, wie du se findest ^^


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