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Neuanfang

Liebe ist ein Schlachtfeld
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Huhu!

Kapitel 1 ist online, und nun erfüllt es die Anforderungen. ^^
Der Prolog sollte ein Einstieg sein. Die Frage, warum sich Conan also so gegenüber den anderen in den nächsten Kapiteln verhält, ist also schon mal ein wenig geklärt. ^^

Jetzt lasse ich euch mal auf das Kapitel los. ^^

Also dann!
LG Co.Okie Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ja, nach einer Weile melde ich mich mal wieder mit einem Kapitel. ^^
Tschuldigt, dass es so lange gedauert hat, aber ich hatte nicht viel Zeit und das Kapitel ist gerade mal innerhalb von 2 Tagen entstanden. xD

Ich hoffe, dass es euch trotzdem gefällt! :D

Also dann!
LG Co.Okie Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Lange nichts mehr von mir gehört, wa? xD

Es tut mir herzlich leid, aber ich konnte nichts hochladen und auch nicht viel machen, mit dem Internet, wenn ich keins hab. xDDDD
Okay, so lustig ist es gar nicht. O.O

*Nun ein paar Infos über mich*
Ich bin in eine neue Wohnung gezogen und habe bis heute kein Internet gehabt. Was für eine Kacke...Ich konnte noch über W-LAN meines Handys zwar schreiben und Nachrichten schreiben, aber auch nichts hochladen...Mein PC ist allerdings nicht altmodisch und konnte eine Verbindung zu meinem mobilen Hotspot herstellen. Und direkt *BOOM* Datenvolumen verbraucht. ಠ_ಠ

Jedenfalls kann ich jetzt endlich weiter hochladen und heute kommt auch schon das nächste Kapitel von Neuanfang!
Und *YIPPIE* was ich vergessen habe zu schreiben:

OMGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGG *-*
Ich hab gewonnen. xD

Okay, das wars. Nein, noch nicht. EIN GROßES DANKESCHÖN an Robby Kudo, der diesen Wettbewerb rein gestellt hat! :D
Eine Neuauflage von ''Komplizierte Beziehungen'' hätte ich sonst nicht geschrieben. xD

Also viel Spaß beim Kapitel! :D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Okay, es geht heute, Silvester 2014, weiter mit ''Neuanfang'' *HeyHo*
In 3 Stunden ist schon das neue Jahr und da wünsche ich allen, die meine FFs mitverfolgt haben und kommentiert und favorisiert haben, ein dickes großes Danke für eure Unterstützung.
Ich bin echt von den Socken, dass ich euch mit meinen Geschichten begeistern kann und freue mich sehr über eure Rückmeldungen!
Ich wünsche allen, auch die, die meine Geschichten nicht lesen, ein tolles restliches 2014 und einen wunderbaren, aufregenden und spaßigen Rutsch ins neue Jahr. Und nicht zu weit rutschen! ;D

Nochmal vielen herzlichen Dank und viel Spaß beim letzten Kapitel von Neuanfang. Der Epilog kommt dann im neuen Jahr! :D Komplett anzeigen

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Eine neue Freundschaft


 

Neuanfang – Liebe ist ein Schlachtfeld

Prolog: Eine neue Freundschaft
 

Es ist ein ganz normaler Tag für die Schüler der Teitan-Grundschule.

Der Unterricht war wie immer, die Pausen waren ausgelassen und die Schüler konnten es gar nicht erwarten, das Gebäude in einer Staubwolke hinter sich zu lassen, um zuhause oder im Park sich mit Freunden zu vergnügen.

Es war sonnig und keine einzige Wolke wagte sich über den Himmel. Es war unglaublich schön. Das fand auch Ayumi, die sich in der letzten Pause vor der letzten Stunde ins Gras gelegt hatte und nach oben starrte.

Mitsuhiko und Genta hatten sich zu ihr gelegt und betrachteten die verschiedenen Formen der Wolken.
 

Ai hatte sich nur daneben gesetzt und beobachtete die Kinder. Sie blätterte kurz darauf in einem kleinen Heftchen. Auch wenn sie wie ein Kind aussah, ein richtiges Kind war sie nicht mehr.

Ayumi musste lachen.

„Was denn? Die Wolke sieht wirklich aus wie ein Aal auf Reis!“ kurz darauf war Gentas Magengrummeln zu hören. Laut und deutlich.

Auch Mitsuhiko tat es Ayumi gleich und fing an herzhaft zu lachen. Ai quittierte es mit einem kleinen Lächeln.

Plötzlich richtete sich Ayumi auf und sah sich um.
 

„Ayumi? Was ist denn los?“ fragte Mitsuhiko und schaute sie fragend an.

„Mit mir ist nichts los, aber sagt mal...Wo ist denn Conan?“ kam es von der 7 jährigen.

Mitsuhiko fiel es jetzt auf, dass ihr Freund Conan nicht bei ihnen war.

Allgemein war er komisch drauf. Sehr niedergeschlagen und extrem lustlos. Aber war auch kein Wunder.

Vor 3 Wochen hat er erfahren, dass seine Eltern gestorben sind. Fumiko und Tomoya Edogawa.

„Conan sitzt dahinten, er ist mal wieder-.“ sagte Ai und wurde von Ayumi unterbrochen.

„Conan ist keine Heulsuse! Was würdest du tun, wenn deine Eltern gestorben wären!“ sagte Ayumi und guckte Ai böse an.
 

Sie waren zwar Freunde, aber sie duldete Ais Verhalten nicht. Conan war ihr Freund und genau jetzt brauchte er sie.

Ayumi stand auf und guckte in die Richtung, in der Ai vor wenigen Sekunden noch gedeutet hatte. Er saß ziemlich einsam unter einem Baum und hatte die Beine an seinen Körper herangezogen und die Arme um diese geschlungen.

Sie lief zu Conan und machte sich wenige Meter vorher bemerkbar.

„Hey Conan! Du brauchst do nicht hier alleine sitzen! Komm mit zu uns.“ sagte sie und hielt ihm die Hand hin, doch Conan wandte seinen Blick von ihr ab.

„Nein, ich will hier bleiben. Hier kann ich allein sein.“ Conan senkte seinen Kopf.

Niemand, außer Ai, der Professor und seinen Eltern wusste von dem Plan, den sie ausgeklügelt haben, damit Conan und Ai als normale Grundschüler weiter leben könnten, ohne von der Organisation entdeckt zu werden.
 

Ai bekam vom FBI einen komplett neuen Ausweiß und eine Geburtsurkunde. Sie hatte sich mit dem Professor einen kleinen Lebenslauf überlegt.

Conan erging es ähnlich. Auch ihm wurde eine Geburtsurkunde ausgestellt und eine Identität zugesprochen. Conan Edogawa war bis vor kurzem noch aktuell, aber Yukiko und Yusaku holten ihn aus der Detektei Mori und adoptierten ihn. Demnach änderten sie seinen Nachnamen, aber der Vorname blieb.

Er war nun offiziell ein Kudo, aber so wirklich glücklich war er darüber nicht.

Immerhin musste er seine alte Identität aufgeben. Die Organisation hat den Kampf gewonnen, doch auch sehr große Verluste erlebt.

Unter anderem sind sehr viele Mitglieder gestorben und sogar Anokata hat es erwischt. Aber das Gegenmittel war für immer verloren. Alle Aufzeichnungen verbrannt und die Prototypen nirgendswo zu finden.
 

In dem Moment, als heraus kam, dass er nie wieder zu Shinichi werden würde, war für ihn eine Welt, nein, ein Universum zusammen gebrochen.

Alle Hoffnung war mit dieser Erkenntnis untergegangen.

Conan wandte sich zur Seite. Drehte Ayumi den Rücken zu und lehnte den Kopf an dem Baumstamm an.

Seine richtigen Eltern lebten. Sie waren quick lebendig und mussten wieder nach Japan ziehen. Dort würden sich auch bleiben, solange sie wieder gehen konnten, um ihr Leben in Los Angeles weiter zu führen.
 

Sie konnten Conan nicht alleine lassen. Obwohl er im Geiste 17 Jahre alt war, konnte sie ihn nicht als 7 Jähriger alleine in einem Haus wohnen lassen.

Es gab einen anderen Grund, der ihm so sehr betrübte, dass er seinen Lebensmut verloren hatte.

Er konnte nicht mehr mit Ran zusammen sein.

Mit seiner einzigen Liebe konnte er nicht mehr zusammen sein. Auch wenn es schwach erschien, aber er konnte in vielen Momenten nicht stark bleiben. Er musste weinen. Es kam nicht drum herum. Er konnte nicht anders.
 

Ayumi war sofort ein wenig traurig und wollte ihn ein wenig aufmuntern. Aber sie wusste nicht wie. Sie hatte keine Ahnung, wie sie ihn helfen konnte. Sie ging um ihn herum und schaute ihm kurz ins Gesicht. Dann setzte sie sich kurzerhand neben ihn und nahm ihn in den Arm.

Das Mädchen schlung ihre Arme um seinen Körper und drückte ihn an sich. Sie nahm ihn fest in den Arm.

Auf irgendeine Weise, Conan konnte es sich nicht erklären, fühlte er sich nun ein bisschen besser.

„Das Leben ist nie vorbei, wenn man weiß, dass etwas nicht wieder kommt, was man geliebt hat. Das Leben geht weiter und man sollte, versuchen das beste daraus zu machen. Egal, wie schmerzhaft es sein mag, egal wie erschütternd die Nachricht war, egal wie verletzt man dadurch ist...Das Leben geht weiter und man sollte nicht aufgeben. Wie einst Theodor Fontane gesagt hat...Die Tränen lassen nichts gelingen, wer schaffen will, muss fröhlich sein.“ zitierte Ayumi.

Es war schon komisch, dass sie jemanden zitierte.
 

„Woher kennst du das Zitat?“

„Das spielt doch keine Rolle wo man sein Wissen her hat...Hauptsache man kann es anwenden, wenn es gebracht wird, wie Ai immer sagt...“ Ayumi lächelte Conan warm zu.

Conan huschte ein winziges Lächeln über die Lippen, dass sich aber schnell verflüchtigte. Trotzdem war es für Ayumi ein Erfolg, wenn auch nur ein kleiner.

Sie hielt es besser nichts zu sagen und drückte ihn noch fester an sich. Conan ließ es einfach zu. Er war auf eine Weise zu traurig sich dagegen zu wehren, aber nach einigen Minuten wollte er auch nicht mehr los gelassen werden.
 

Er fühlte sich ein wenig besser.

Und so ging es die restliche Pause.

Mitsuhiko und Genta sahen von der Seite aus zu.

Auch Gentas Stirn bildeten sich Zornesfalten und er biss die Zähne aufeinander, seine Hände ballten sich zu Fäusten und er wollte schon aufstehen, aber Ai hielt ihn ab. Auch Mitsuhiko wäre gerne dort aufgetaucht und hätte Conan die Leviten gelesen, aber er ließ lockter, als Ai beide unauffällig zurecht stutzte.
 

„Habt ihr das gerade etwa nicht gesehen?!“ fragte sie und guckte beide abwechselnd an.

„Aber Conan macht sich einfach an Ayumi ran und-.“

„Seid ihr so blind, oder tut ihr nur so?“ Ai klang sauer. „Er hat gerade gelächelt, das konnte ich sogar von hier aus erkennen!“

Ai war immer noch sauer. Sie sah zu den beiden herüber.

'Vielleicht fängt er jetzt neu an.' schoss es ihr durch den Kopf und sie sah auf.

Die Schulglocke hatte geklingelt, aber weder Ayumi noch Conan machten Anstalten, in die Klasse zu gehen. Sie blieben einfach da sitzen.

„Wir sollten sie holen.“ sagte Genta und wollte gerade zu ihnen gehen, doch Ai hielt ihn erneut auf.
 

„Lass sie...Sie werden schon einen guten Grund haben, warum sie nicht gehen.“ sie schob die beiden anderen Detective Boys in Richtung Schulgebäude und zog sie hinterher zum Klassenzimmer.

„Nanu? Wo sind denn Conan und Ayumi?“ fragte Frau Kobayashi und sah durch die Reihen. Alle Schüler drehten sich hin und her, bis Ai aufstand und nach vorne zur Lehrkraft lief.

„Conan ist im Moment nicht wirklich in der Verfassung zum Unterricht zu erscheinen. Ihm macht immer noch die Sache von vor 3 Wochen zu schaffen. Er hat vor kurzem neue Eltern bekommen, die zwar schon lange kennt, aber im Moment braucht er nur jemanden an der Seite zum reden. Ayumi ist bei ihm. Ich kann Ayumi und Conan die Hausaufgaben nachher mitgeben, aber jetzt könnte er auch nicht am Unterricht teilnehmen.“
 

Kobayashi blinzelte ein paar Mal bevor sie sich aus der Starre gelöst hatte, starrte Ai mit großen Augen an und stotterte. Sie war sehr erstaunt, dass Ai in so einem erwachsenen Ton mit ihr sprach.

„K-K-Klar! K-Kei-Kein Problem. Dann gebe ich dir die Hausaufgaben nach dem Unterricht.“

Ai lächelte nur kurz, ehe sie sich wieder auf ihren Platz machte und der Unterricht nun begann.

„Was hast du denn gesagt?“ fragte Mitsuhiko flüsternd und hielt eine Hand an den Mund, damit Kobayashi sein Geflüster nicht mitbekam, doch er hatte sich zu früh gefreut.

„Ruhe, wir haben Unterricht.“ rief sie in Mitsuhikos Richtung und legte einen strengen Gesichtsausdruck auf.

Mitsuhiko wandte sich sofort wieder nach vorne, beobachtete die Tafel und saß aufrecht, als hätte er ein Besenstiehl verschluckt.
 

Ai schüttelte den Kopf und schlug ihr Heft auf. Da schrieb sie das Datum auf und wollte etwas hinein kritzeln, doch sie bemerkte, dass ihr Heft vertauscht wurde. Sie hatte das von Ayumi gehabt.

Als sie eine kleine Zeichnung von ihr erblickte, umschmeichelte ihre Lippen ein kleines Lächeln.

Aber niemand nahm es zur Kenntnis.

Draußen saßen die beiden immer noch unter dem Baum. Conan in den Armen von Ayumi.

„Danke, Ayumi. Das habe ich gebraucht.“ sagte Conan und seufzte.

„Kein Problem. Habe ich doch gerne gemacht.“ Ayumi lächelte Conan an.

„Es ist schwer, wenn einem etwas genommen wird...“

„Ich habe zwar noch meine Eltern, aber ich kann mir denken, wie du dich fühlst....Du weißt, die Detective Boys, Mitsuhiko, Genta, Ai und ich, sind für dich da. Egal wann...Ich werde immer für dich da sein!“ sagte Ayumi und drückte sich wieder an Conan.

Conan war ziemlich überrumpelt, legte aber nach einigen Sekunden seine Hände auf ihren Rücken.

Es war eine liebevolle, freundschaftliche Umarmung. Wieder huschte Conan ein kleines Lächeln über die Lippen.
 

Als sich die beiden lösten und Ayumi ihm in die Augen guckte, streckte sie ihm den kleinen Finger entgegen.

„Lass uns für immer Freunde bleiben. Die besten Freunde. Die allerbesten Freunde, so weit es gehen kann.“ sagte Ayumi und lächelte.

Conan guckte zuerst auf ihre Hand und dann wieder zu ihrem Gesicht. Sie grinste ihn an.

Er wusste zuerst nicht, was er sagen sollte. Für einen Moment überlegte er und dann schlug er mit seinem kleinen Finger ein. Sie harkten beide den kleinen Finger in den des anderen und lächelten sich an.
 

„Wir werden die beste Freunde bleiben und nichts steht uns im Weg! Wir beide, zusammen!“ sagte sie und Conan wiederholte die Sätze.

„Versprich es.“ sagte sie noch.

Conan nickte.

„Ich verspreche, dass wir die besten Freunde bleiben werden! Egal was auch auf uns zukommen mag, wir werden auf Ewigkeiten die besten Freunde bleiben.“ er lächelte Ayumi an und sie drückte kurz mit ihrem Finger seinen ein bisschen fester und schmiss sich ihm an den Hals.

Sofort vielen sie nach hinten und lagen nun im Gras. Sie konnten die Wolken beobachten.

'Wir sind nun beste Freunde...Und die werde ich niemals aufgeben. Niemals!' sagte Ayumi, als sie nochmals ihren kleinen Finger in seinen einharkt und in erneut anlächelt.
 

„Auf Immer und Ewig die besten Freunde.“ sagte sie und Conan lächelte ihr zu.

'Ich sollte neu anfangen. Und das so schnell wie möglich. Irgendwann hat alles mal ein Ende, denn irgendwo muss man neu beginnen...Und mein neues Leben beginnt hier....' noch ein letztes Lächeln kam über seine Lippen, bevor er die Augen schloss um den Moment zu genießen.

Ab jetzt würde er ein Leben beginnen, dass er auskosten wird. Ab jetzt stehen ihm alle Möglichkeiten offen. Und so langsam arbeitete sich in seinem Gehirn ein Plan zusammen.

Er würde sein Leben neu aufbauen. Entscheidungen anders treffen. Er würde zurück schrauben und auch aufdrehen.
 

Der letzte Gedanke galt seinem alten Leben.

'Machs gut...Ich hatte viel Spaß.'

Er atmete aus und der Wind fegte über sie hinweg. Als würde er die Worte im Atemzug von Conan wegwehen.

Sie verschwanden. Die Gedanken. Nun musste Platz für das neue Leben gemacht werden. Und sein neues Leben, wird anders sein, als sein altes. Das war mehr als eindeutig. Das war auf jeden Fall klar. Sein neues Leben wird anders...sehr anders...

Kontrollfreak


 

Kapitel 1: Kontrollfreak
 

Sonne.

Keine Wolken.

Exakt genauso ein Tag, wie vor 10 Jahren. Der Tag, an dem Conan und Ayumi die besten Freunde wurden. Und das wurden sie auch. Sie waren die besten Freunde schlechthin. Sie teilten alles. Aber wirklich so ziemlich alles.

Sie saßen in der Cafeteria. Es war Mittagspause und heute aßen sie mal wieder zusammen.
 

„Gibst du mir mal bitte das Brot?“ fragte Conan und zeigte auf besagten Gegenstand.

„Klar.“ Ayumi gab ihm dieses und schlürfte noch einmal von ihrer Suppe.

Conan und Ayumi saßen nebeneinander. So wie immer. Gegenüber von Ayumi saß Ai und neben ihr Mitsuhiko. Genta saß zu Kopf und konnte alle gut sehen.

„Also würde Superman wirklich existieren, dann würde es auch mehr Bösewichte geben.“ sagte Genta und trank einen Schluck.

„Nein, Genta! Würde Superman wirklich existieren, wäre die Welt bereits untergegangen. Das Zeug, das Superman auszeichnet das Kyptonit-.“

„Mitsuhiko, hör auf so ein Stuss zu erzählen. Du hast keine Ahnung!“ sagte Genta und ignorierte daraufhin seine Antwort.
 

„Das geht mal wieder drauf und drüber.“ sagte Ai mehr zu sich selbst, als zu jemand anderes.

Sie blätterte wieder in einer Modezeitschrift und kennzeichnete dieses Mal ein Olive-grünes Kleid ein und malte eine Schleife an die Seite.

„Meinst du, das konnte man nehmen?“ fragte Ai ihre beste Freundin und hielt ihr das Heft genau vor die Nase.

„Ich denke, dass du zur Verlobungsparty doch etwas....fröhlicheres anziehen solltest.“ sagte Ayumi und Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn.

Es war dann doch ein ziemlich dunkles grün. Ai zog das Heftchen wieder an sich heran. Sie guckte weiter nach einem Kleid.

Genta, der Mitsuhiko immer noch ignorierte, schaute zu Ayumi und Conan, die mal wieder ziemlich durcheinander ihre Hände hatten. Sie griffen nach Dingen, die auf der Seite ihres Nebenmann waren.
 

Als Conan in sein Brot biss, guckte ihn Ayumi mit Hundeaugen an und Conan hielt es vor ihre Nase. Sie biss davon ab. Genta schluckte schwer.

Wenn er ehrlich zu sich war, dann wollte er genau das machen, was Conan im Moment machte. Mit Ayumi alles teilen.

Sie tranken aus dem gleichen Glas, nahmen meist das gleiche Besteck oder bissen direkt vom Essen ab. Genta war in dieser Hinsicht ziemlich eifersüchtig.

Es war ja auch meist kaum zu übersehen, dass sie indirekte Küsse austauschten. Sie machten es, als wäre es normal von anderen Dingen zu essen, obwohl schon vorher jemand davon abgebissen hat.

Er wollte wie Conan von Ayumis Glas trinken, ihre Reste essen und sogar ihren Lippenstift ausprobieren, um wissen wie ihre Lippen schmecken. Er wollte es so sehr, dass er so ziemlich viele Gelegenheiten dazu nutzen wollte.
 

„Ich habe einen neuen Lippenstift-.“ sagte Ayumi, eigentlich an Ai gewandt, doch Genta quatschte sofort dazwischen.

„Ich will ihn austesten!“ sagte er ziemlich laut, und sah Ayumi entschlossen an.

Diese starrte ihn mit sehr großen Augen an. Sie blinzelte ein paar Mal. Auch Conan wandte seinen Blick zu seinem dicklichen Freund. Umliegende Tische haben es auch deutlich mitbekommen.

„G-Ge-Genta!“ sagte Ayumi geschockt und Conan starrte ihn trotzdem mit großen Augen an.

„Du hast noch etwas zu sagen, du warst noch nicht fertig.“ sagte Ai und drehte sogleich ihren Kopf zu Genta. „Du wurdest ja mittendrin unterbrochen.“

Ai klang ziemlich genervt von Gentas Art. Sie drehte ihren Kopf wieder zu Ayumi und schaute sie an.
 

„Ich habe einen neuen Lippenstift entdeckt, der vielleicht zu dem einen lilanen Kleid passt, dass du dir letztens angesehen hast.“ führte Ayumi ihren Satz fort. „ Es ist ein roter, aber etwas dunklerer.“ fügte sie noch hinzu.

Genta stieg die Röte ins Gesicht und schaute zwischen den beiden Mädchen hin und her. Plötzlich bracht die halbe Cafeteria in schallendes Gelächter aus.

Sie haben wohl ziemlich viel mitgekriegt.

Conan seufzte, Mitsuhiko rollte mit den Augen, Ai vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und Ayumi wurde auch ein wenig rot.

„Genta trägt ab jetzt Lippenstift!“ hörten sie nur aus einer Ecke und wieder begann die Cafeteria wie aus einem Mund zu lachen.
 

Um diese Demütigung nicht anhören zu müssen, stand Genta blitzschnell auf und ging aus dem Speisesaal. Seine Vier Freunde schauten ihm hinterher.

„Er ist mal wieder ins Fettnäpfchen getreten.“ sagte Misuhiko und seufzte wie Conan.

„Das war ein Eigentor.“ sagte Conan und widmete sich erneut seiner Suppe.

„Apropos Tor...Wann ist eigentlich das Spiel gegen Ekoda?“ fragte Ayumi und sah Conan an.

„Das würde noch nicht festgelegt. Nachdem beide Termine abgesagt wurden, sind wir nicht sicher, ob wir überhaupt noch gegen Ekoda in dieser Saison spielen.“ sagte Conan und schlürfte ein wenig.

Conan wusste meist über alles bescheid, was die Spiele und Sportveranstaltungen anging. Er war der Captain der Fußballmannschaft und wusste so eigentlich über alles bescheid.

Nach der Mittelschule entschied er sich, nicht mit Fußball aufzuhören und weiterzumachen. Dadurch hatte er weniger Fälle und konnte da zurückschrauben. Immerhin durfte die Organisation, oder zumindest der Rest, der überlebt hatte, nicht wissen, dass sie über die Organisation bescheid wussten.
 

Aber es sind auch nur Mitglieder übrig geblieben, die ihre Identität nicht kannten. Und Vermouth hatte ihnen im Sterben versprochen, dass sie es niemanden gesagt hatte. Niemanden.

So war Ai aus dem Schneider, Conan nicht ihre Zielscheibe und ihre Freunde hatten nichts zu befürchten.

„Aber da du mich gerade erinnerst, ich hab gleich noch ein Meeting mit den Jungs.“ sagte Conan und sah auf seine Uhr.

Mittlerweile war die Uhr kein Narkosechronometer mehr, sondern eine ganz normale Uhr. Er brauchte sie nicht mehr, sondern konnte sich nun selbst verteidigen. Ohne Agasa'sche Hilfsmittel.

Nachdem sie ihr Essen fertig gegessen hatten, machten sie ihren Platz sauber und gingen zu ihrem Detektiv Club.
 

Sie hatten einen Detektiv Club im Schulgebäude. Und meist war es auch gut besucht. Allerdings herrschte in der letzten Zeit flaute. Trotzdem waren sie meistens immer erreichbar.

Ayumi betrat den Raum als erste und seufzte.

„Genta, es bringt nichts, wenn du versuchst abzunehmen, aber dir hier wieder alles rein stopfst!“

Ayumi klang enttäuscht. Sie hatte wirklich gedacht, dass sie Genta zu Manieren und Selbstbewusstsein helfen kann, aber das meiste ihrer Methoden funktionierte nicht.

Ai rollte mit den Augen und stellte ihre Tasche in das Regal. Dann nahm sie noch 2 andere Modezeitschriften mit und verließ den Raum wieder.
 

Mitsuhiko setzte sich neben Genta und versuchte ihm gut zuzureden. Auch Ayumi wollte nicht, dass Genta sein Ziel aufgibt und machte es Mitsuhiko gleich.

Conan verabschiedete sich noch von seinen Freunden, ehe er sich zum Sportplatz aufmachte.

Kurz vor Ende der Mittagspause war eine eigenartige Stimmung im Detektiv Club. Ayumi saß still da, und las ein Buch.

Mitsuhiko schrieb etwas auf, Genta kritzelte irgendetwas auf ein Blatt Papier, dass nur so zerstört durch Gentas Lustlosigkeit war. Ai hatte sich wiederum zu den anderen an den Tisch gesetzt. Conan betrat noch vor dem Klingeln den Raum.
 

„Gleich ist die Mittagspause Ende, und ihr? Ihr sitzt immer noch hier...“

„Es hat noch nicht geklingelt!“ sagte Ayumi und hob den Finger.

Doch Conan musste nur lachen.

„Aber jetzt.“ und genau in dem Moment, begann die Schulglocke ihren Ton durch das Gelände zu schleudern.

„Ich mag die Schulglocke nur, wenn sie zur Mittagspause oder zum Schulschluss klingelt.“ Genta stand eher lustlos auf und schleppte sich zu seinem Regal.

Ai, die ihre Tasche schon fertig hatte, nahm diese in die Hand und wollte gerade gehen, da fragte Ayumi sie kurz um Rat. Mitsuhiko verließ den Raum ohne ein Wort zu sagen. Genta folgte ihm daraufhin.

Nur noch die drei waren im Raum. Conan nahm sein Heft und sein Buch und verschwand darauf auch durch die Tür.
 

„Ayumi, warum hast du nicht schon in der Pause gesagt, dass du mit mir reden willst?“

„Ich habe heute gesehen, dass ein Mädchen einen Brief in Conans Schuhfach geworfen hat.“ flüsterte Ayumi und machte einen panischen Gesichtsausdruck.

„Das ist doch eigentlich nicht so schlimm, wenn ein Mädchen einem Jungen einen Liebes-, warte mal, du hast in sein Schuhfach geguckt?“ Ai sah Ayumi skeptisch an.

„Nein, ich habe nicht dort rein gesehen...Ich habe es gesehen, weil ich das Mädchen gesehen habe! Ich habe gesehen, dass sie es da rein geworfen hat. Allerdings habe ich den Brief geöffnet, weil da 'M to C' stand.“ Ayumi klang besorgt.

„Warum regst du dich denn so auf? Es ist doch klar, dass sie alle an Conan ran wollen...Er ist Captain, Detektiv, schlau, und noch einiges mehr.“ zählte Ai zum Schluss auf und versuchte Ayumi zu beruhigen.

Natürlich kam es, wie es kommen musste. Sie versagte.
 

„Das ist mir schon klar, aber was ist, wenn es so ein Mädchen wie Ayako ist?!“ Ayumi befürchtete das Schlimmste und schaute zur Tür. Und in dem Moment fitschte ein Brief unter der Tür hindurch.

Ayumi sah erst einmal genau hin, dann hob sie ihn auf und zeigte ihn Ai.

„N to A.“ las sie vor.

„Der ist bestimmt für dich. Ich kriege nie so welche Briefe.“ sagte Ai und lächelte Ayumi an.

„Aber du fängst auch mit einem A an...Es kann doch gut möglich sein, dass du gemeint sein könntest! Vielleicht hast du jetzt einen heimlichen Verehrer!“ sprach Ayumi ein wenig überrascht ihre Vermutung aus. Ihre Überraschung wandelte sich in ein breites Grinsen um.

Ai protestierte sofort.

„Ach, was! Habe ich nicht!“

„Woher willst du das wissen?“ fragte Ayumi gespielt schnippisch.
 

Ai rollte draufhin nur die Augen. Sie fand Liebesbriefe und heimliche Verehrer doch ziemlich bescheuert. Deshalb konnte er wirklich nur für Ayumi sein. Immerhin war sie zwar nicht das beliebteste Mädchen, aber viele Mädchen sahen zu ihr auf.

Auch Ai nahm sich, auch wenn sie älter war, manchmal ein Beispiel an Ayumi. So komisch es auch klingen mag, aber manchmal verhielt sich Ai sehr erwachsen. Zu erwachsen. Als wäre sie schon sehr lange erwachsen.

Würden die anderen wissen, dass Conan und Ai in Wahrheit schon 27 und 28 Jahre alt waren, würde sich alles in ihrem Leben ändern. So wie es sich geändert hat als sie kleiner werden würden.
 

Ai seufzte.

„Ayumi, es kann nicht für mich sein, weil sich niemand für mich als Freundin interessiert. Es ist außerdem viel wahrscheinlicher, dass sich jemand für dich und eine Beziehung interessiert.“

Ai ging an Ayumi vorbei und verschwand aus dem Raum Richtung Klassenzimmer. Ayumi starrte noch einige Sekunden den Brief an, ehe ihr einfiel, dass sie auch zum Unterricht musste. Und das so schnell wie möglich.

Wie von der Tarantel gestochen, schnappte sie sich ihre Tasche und schloss die Tür ab. Jeder der Fünf hatte einen Schlüssel für den Raum. Da sich der Direktor darüber im Klaren war, dass Conan und die Vier anderen mal große Detektive sein würden, stellte er ihnen ein Club zu Verfügung und es tat sich auch viel für die Schüler in der Zukunft. Immerhin wurden sie auch viel von der Polizei um Hilfe gebeten. Am meisten Conan, doch hin und wieder ließ er auch Ayumi und die anderen dran.

Manchmal fühlte er sich wie ein Ausbilder. Aber das war auch gut so. Es machte ihm ein Wenig Spaß.
 

Ayumi kam noch gerade rechtzeitig. Als sie schon zwei Schritte im Raum gemacht hatte, klingelte es und der Lehrer schob die Tür zu. Wer zu spät zum Unterricht kam, hatte Pech gehabt oder sollte zumindest eine sehr gute Entschuldigung vorweisen, um den Unterricht stören zu dürfen.

Ayumi ließ sich erschöpft und schwer atmend auf den Stuhl sinken.

Conan, der direkt neben ihr saß, stupste sie an.

„Weißt du, warum Ai so genervt ist?“ flüsterte Conan unauffällig zu Ayumi herüber.

„Warum Ai so genervt ist?“ fragte Ayumi verwirrt und guckte ihn dementsprechend an.

Plötzlich kam von der Tafel nur als zischen und böse Blicke in Ayumis und Conans Richtung. Sofort waren die beiden still und ließen sich nichts anmerken.

Kurz darauf schrieb Conan etwas auf einen Zettel und gab diesen unauffällig an Ayumi weiter.

Sie las ihn durch.
 

Conan: Ja, als ich sie vorhin gefragt habe, was sie für ein Gesicht macht, antwortete sie total genervt und stöhnte auf.

Ayumi: Wahrscheinlich, wegen dem Brief, der gekommen ist. Ich glaube, sie hat einen heimlichen Verehrer, aber sie sagt nur, dass der für mich ist.

Conan: Brief? Heimlicher Verehrer?

Ayumi: Ja, kurz nachdem ihr gegangen seid, kam ein Brief unter den Türschlitz durch. Es stand nur 'N to A' drauf.
 

Der Brief-Verkehr wurde schnell unterbrochen, als der Lehrer das Abschreiben ankündigte und sich durch die Reihen fortbewegte um zu kontrollieren ob auch wirklich alle ihre Aufzeichnungen machten.

Conan schrieb nur einige winzige Dinge von der Tafel auf, damit er wenigstens etwas auf dem Blatt hatte und nicht wieder zum Direktor musste. Die letzten Gespräche waren allerdings nicht länger als 5 Minuten. Er kannte diesen aus seiner alten Schulzeit und wusste meist, worauf er hinaus wollte.
 

Als der Lehrer an Conans und Ayumis Tisch vorbei huschte, guckte er prüfend auf das Blatt.

Dann nickte er und ging weiter.

Conan wollte gerade antworten, als der Unterricht weiterging und erneut seine Mitarbeit gefragt wurde.

Die Stunde war nach etlichen Minuten um, als sie sich für eine Freistunde im Club trafen. Alle fünf.

„Ai, der Brief war nicht an Ayumi. Er war wirklich an dich gerichtet.“ begann Conan und erntete große Augen und erstaunte Blicke.

Genta schaute nur verwirrt drein und kratzte sich am Kopf. Mitsuhiko schluckte schwer und sah zwischen Ai und Conan hin und her. In ihm kam ein sehr komischer Verdacht. Ein wirklich komischer Verdacht....

Freundschaftliche Spionage

Kapitel 2: Freundschaftliche Spionage
 

Stille.

Verwirrte Blicke und schreckliche Vermutungen erfüllten den Raum, in dem sich die 5 Freunde aufhielten.

Mitsuhikos Blick gleitete noch ein paar Mal zwischen den beiden hin und her.

Sein Verdacht, der nicht von guter Natur war, wurde so eben bestätigt, als Conan das Wort an Ai richtete.

„Der Brief ist in allen Einzelheiten an dich gerichtet. Warum sollte sonst 'Dein kurzes gelocktes Haar, das Schönste, dass ich je gesehen habe, duftet so fabelhaft.' drinstehen? In allen Punkten ist er ernst gemeint.“ Conan sah Ai eindringlich an.
 

Nun öffnete sich auch Ayumis Mund vor Starre und sie starrte ihren besten Freund an. Er war doch nicht wirklich in Ai...?

Nein. Das konnte nicht sein. Das hätte sie bemerkt. Auf jeden Fall war sie mit Conan sehr oft zusammen unterwegs und manchmal sind sie nicht von der Seite des anderen gewichen. Außerdem haben sie über alles offen geredet. Wenn irgendwas bei ihnen anders war, dann sagten sie es dem anderen. Sehr viele Geheimnisse teilten sie. Verheimlichten nur weniges voreinander.

Bei Conan war es klar, dass er nichts von seiner Verjüngungskur erzählt. Bei Ayumi war ihr größtes Geheimnis, dass sie sich eine Zukunft mit Conan ausmalte.
 

Sie wollte mit ihm das Leben verbringen. Sie wollte seine Frau werden, ihn heiraten, die Mutter seiner Kinder sein. Alles was sie sich bis jetzt ausgemalt hatte, verpuffte vor ihrem geistigen Auge wie ein Luftballon, dass auf eine Nadel trifft.

Ihre Unterlippe bebte. Ihre Augen wurden schnell größer und größer. Der Schock stand ihr ins Gesicht geschrieben.

Genta sah zu seinen Freunden. Sie waren in Reihe und Glied aufgestellt und starrten den 17 Jährigen Oberschuldetektiv an.
 

„Das ist doch Quatsch! Liebesbriefe...Sind wir im Kindergarten?“ fragte Ai und fasste sich an die Stirn.

Ayumi sah zu ihrer Freundin und starrte sie verwirrt an. In ihr keimte die Hoffnung auf, dass sie Conan abblitzen lässt. Sie hoffte es im Moment so sehr, das konnte man nicht beschreiben.

„Quatsch? Er hat sich so rein gesteigert! Es war besser, als der erste Versuch.“

Mitsuhiko und Ayumi setzten einen verwirrten und erstaunten Blick auf.

War der Brief nicht von Conan?
 

„Erste Versuch? Kläre mich mal bitte auf!“

„Hast du den Brief gelesen?“

„Nein, weil ich dachte, dass er für Ayumi war....Ich lese keine 'Fremde' Post!“ sagte sie und verschränkte ihre Arme vor der Brust.

Conan ging auf Ayumi zu und fragte sie, ob sie den Brief noch hatte, woraufhin diese ihm den gab. Sie war ziemlich gespannt, da sie noch nicht in den Brief hinein gesehen hatte.
 

Conan übergab ihn Ai und diese las ihn sich durch. Sie war ein wenig erstaunt, aber dann konnte sie schon einige Zeilen erkennen, bei den Conan nachgeholfen hat. Sie waren anders formuliert und auch mit sehr hohem Sprachgebrauch, was meist für einen Oberschüler noch relativ fremd war. Die meisten Dinge lernte man auf der Universität.

„Ich hab doch gesagt, dass er sich Mühe gegeben hat!“

„Von wem redest du?“

Conan hielt sich den Mund zu. Er durfte nicht sagen, wer es war, denn es war sein Plan gewesen Ai ins Kino einzuladen und ihr auf diese Weise zu zeigen, wer es ist.
 

„Ließ einfach weiter!“ sagte Conan und zeigte auf den Brief.

Da las sie schon die Zeilen, die zu einem Date aufforderten. Conan beobachtete ihre Reaktion.

Ais Augenbrauen wanderten manchmal in die Höhe, dann schmunzelte sie, nickte wiederum kurz und ließ ihn dann sinken.

„Na gut, ich werde hingehen.“ sagte Ai und seufzte.

Sie konnte nur vermuten, dass es ein Junge war, der sehr schüchtern war. Sie hoffte, dass nicht irgendein Vollidiot und Nix-Checker auf sie wartete.

„Heute Abend um 19.30 vor dem Beika Center...“Ai seufzte erneut und faltete den Brief zusammen, ehe dieser in ihrer Tasche verschwand.
 

„Der Brief ist also von jemand anderes an Ai?“

„Genauso ist es...Und morgen werdet ihr heraus finden, wer es ist!“ Conan kam ein Grinsen auf die Lippen und drehte sich zu Ayumi.

Sie spitzte verächtlich die Lippen und guckte mit grimmiger Miene Conan hinterher, der den Raum verließ. Sie hatten immerhin Schulschluss.

Mitsuhiko schluckte schwer. Er konnte es nicht glauben, dass Ai sich treffen wollte. Mit einem anderen Jungen.

'Oh nein! Sie könnte sich verlieben! Und dann heiratet sie den anderen und bekommt Kinder und wird alt und...' Mitsuhiko schluckte erneut.

Er malte sich gerade Ais Zukunft mit dem Mister Perfect aus, den jedes Mädchen lieben würde.

Groß, muskulös, gutaussehend, gebräunt und reich.

Letzteres war vielleicht nicht unbedingt der Person zuzuordnen, aber welche Mädchen waren abgeneigt, gegen einen gesunden, bescheidenen Haushalt?
 

Mitsuhiko malte sich weiter das Horrorszenario aus, während sich der Raum leerte.

Genta verließ den Raum und dachte über einiges nach. So wie es aussah, war Conan doch nicht der heimliche Verehrer. Das machte die Sache für ihn schon wieder schwieriger.

Wie sollte er Ayumi jemals dazu bringen, dass sie sich in ihn verliebt?

Er hat noch nie ein Mädchen geküsst. Bis jetzt fand er Conans Adoptivmutter einfach nur wunderschön. Ayumi war für ihn das schönste Mädchen, dass es gab. Aber wirkliche Interaktionen mit Mädchen hatte er noch nie.

Damals hatte er mal einen Kuss von Ayumi auf die Wange bekommen, aber sonst konnte er nichts erreichen.

Er musste versuchen, dass er Conan und Ayumi irgendwie ein bisschen trennte, damit sie nicht mehr die ganze Zeit mit ihm abhängen würde.
 

Mitsuhiko war schon längst auf den Stuhl gesunken und saß, wie ein Schluck Wasser in der Kurve, in diesem. Er überlegte, was er tun könnte, damit Ai nicht diesen Schnösel von Muskelmann heiraten würde, sondern er an erster Stelle für Ai rutschen würde.

Er musste sich einfach mehr ins Zeug legen!
 

Ayumi fühlte sich erleichtert. Conan hat sich zum Glück nicht verliebt, aber wie lange das noch anhalten würde, dass wusste sie nicht. Vielleicht sollte sie endlich auch mal zum Angriff gehen. Sie war immerhin seit der ersten Klasse in ihn verliebt gewesen. Sie hatte ihre Gefühle zurück gestellt, war für ihn da, wenn er sie gebraucht hatte. Sie konnte ihre Gefühle meistens gut unterdrücken, aber irgendwann müssen sie auch raus.

Sie hoffte, dass er sich eventuell durch ihre Taten in sie verliebt. Sie dachte immer, dass er in Ran verliebt wäre. Manches Verhalten hatte sie sich bei ihr abgeschaut. Und ihrer Meinung hat es auch ein wenig geklappt, aber nicht in die Richtung, die sie haben wollte.
 

Er kam ihr manchmal einfach nah, ohne irgendwas zutun, was eventuelle romantische Gefühle zeigte. Vorher wie nachher waren sie die besten Freunde.

Ayumi müsste sich trotzdem ein bisschen ranhalten. Immerhin waren sie auf der Oberschule und irgendwann war es soweit.

Irgendwann würde es passieren.

Irgendwann würde er sich verlieben und dann hätte sie keine Chance mehr. Nun sollte Ayumi einfach versuchen und sich mehr ins Zeug legen, dass er mehr Gefühle zulasst.
 

Immerhin wollte sie schon immer ihren ersten Kuss von Conan.

Aber es würde nicht sein erster Kuss sein. Nein. Den hatte er schon hinter sich. Immerhin war im letzten Jahr der Mittelschule eine Zeit heran gebrochen, die Ai als 'Grüne Zeit' abstempelte und es für sie eigentlich eine ziemlich schwere Zeit war.

Ayumi wurde aus ihren Gedanken gerissen, als die Tür zuging.
 

Conan hatte gerade den Raum verlassen, weswegen sie mit ihren Sachen direkt hinterher ging.

„Warte, ich komme mit!“

„Wohin willst du mitkommen?“ fragte Conan und guckte sie fragend an.

„Na, wohin wohl? Ins Kino...Ich kann nicht bis morgen warten...“ sagte Ayumi und klammerte sich an Conan.

Er ließ es ohne Bedenken zu. Er guckte sie nur weiter fragend an. Er wandte ein.

„Ayumi...Es ist ein Date zwischen Ai und ihm. Nicht mit dir...Du kannst da doch nicht auftauchen und mitmachen oder so.“ der 17 Jährige schüttelte den Kopf und fasste sich an die Stirn.
 

Ayumi musste ein wenig schmunzeln. Sie wusste natürlich, dass sie da nicht einfach hingehen kann, aber sie wollte unbedingt dabei sein. Also musste sie sich überlegen, wie sie dabei sein kann, ohne dabei zu sein.

In ihrem Kopf fing es an zu arbeiten.

Conan atmete tief ein und wieder aus. Seine beste Freundin konnte schon eigensinnig sein, aber dann gab es immer wieder Momente, da freute er sich, dass sie seine beste Freundin war.

Manchmal erinnerte er sich gern an die Zeit zurück.
 

Manchmal erinnerte ihn Ayumi ein ganz klein wenig an Ran. Sie dachte immer an die anderen und wollte niemanden Schaden. Ayumi war auch manchmal so, aber trotzdem setzte sie ihren Kopf durch. Sie konnte Conan zu Dinge bringen, die er eigentlich nicht wollte, aber manchmal fand er es hinterher doch besser, dass sie es gemacht hat.

Ihm fiel plötzlich wieder eine schöne Erinnerung ein, die damals auf dem Campingplatz in Fukuoka passiert war.

Da wo sie waren wurden Verbrechen verübt. Das kam auch ihm manchmal komisch vor.
 

„Habt ihr das Zelt aufgestellt?“ fragte Professor Agasa und legte einige dicke Äste auf einen Haufen. Er hatte eine Menge zum letzten Mal abgenommen.

„Ja, und die Jungs holen gerade noch etwas Feuerholz.“ sagte Ai und holte den großen Topf aus dem Kofferraum.

Sie waren inzwischen alle älter geworden. Immerhin gingen sie nun in die erste Klasse der Mittelschule. Sie waren erwachsener geworden.

„Ayumi? Ist alles okay?“ fragte Ai und sah, dass Ayumi vor dem kleinen flackernden Flämmchen saß, die Beine an ihren Körper gezogen hatte und einen betrübten Gesichtsausdruck machte. Sie war immer noch nicht über das Verbrechen hinweg, was vor fast 2 Stunden noch stattgefunden hatte.
 

Gerade als Ai Ayumi ansprechen wollte, hörte sie die Schritte der Jungs, die mit Feuerholz zum Lager zurückkehrten.

„Da seid ihr ja...Conan, du solltest dich mal...“ weiter brauchte Ai nicht reden, denn er wusste schon, auf was sie hinaus wollte.

„Hey, was ist los?“ fragte Conan und setzte sich neben die 13 Jährige.

„Es ist nichts.“ sagte sie und lehnte ihren Kopf gegen seine Schulter.
 

Genta sah gekränkt weg und ging zu den Toiletten, die nur 50 Meter entfernt waren. Eigentlich musste er nicht, aber er wollte nicht sehen, wie sich Ayumi, seine erste große Liebe, mit der er glücklich werden wollte, sich an seinen Freund kuschelt.

Mitsuhiko war ein nur wenig eifersüchtig. Sein Blick hatte sich in den letzten Jahren von Ayumi eher abgewandt und er beobachtete lieber Ai.

Er hatte das große Bedürfnis sie zu küssen. Immerhin wäre es sein erster Kuss an ein Mädchen. Die Küsschen, die er von Ayumi oder anderen auf die Wange bekommen hatte, zählten nicht.

Er gesellte sich zu Ai und wollte ihr helfen, beim Zubereiten und auch kochen, aber sie brauchte keine Hilfe. Trotzdem schaute er zu.
 

Conan legte einen Arm um Ayumi und drückte sie ein wenig an sich. Gerade hatte sie ihm gesagt, dass sie immer noch von dem Mord mitgenommen war. Sie hatte auf irgendeine Weise Angst.

Warum, das wusste sie selber nicht.

„Es ist nicht schlimm...Du darfst einen Mord nicht zu sehr an dich heranlassen. Als Detektivin, wirst du mehr als oft in Kontakt mit Leichen kommen und da sollte man nicht eine Verletzlichkeit aufbauen, die dich einkrachen lässt.“ sagte Conan und streichelte ihr über den Rücken.

„Du kannst das so einfach sagen...Du hast schon Millionen Leichen gesehen, aber ich noch nicht.“

„Ich nehme dich ja auch nicht zu jedem Fall mit...Manchmal ist es auch nichts für dich.“ sagte Conan und lächelte.

Ran konnte auch nicht wirklich Trauer und Tod auseinander halten und konnte einige Morde persönlich nehmen.

Es erinnerte ihn immer wieder an den Tag seiner Schrumpfung. Ran konnte auch nicht Trauer und Tod voneinander fernhalten und manchmal weinte sie danach immer noch.
 

Später rief Ai zum Essen und alle aßen gemeinsam. Ayumi mehr schlecht als recht. Conan zuliebe nahm sie eine halbe Schüssel Reis zu sich und verkrümelte sich dann auch ins Zelt der beiden Mädchen.

Noch eine ganze Weile saßen sie um das Lagerfeuer und erzählten sich Geschichten. Vergangene Geschichten von Fällen, die sie gelöst haben. Auch Ai beteiligte sich ein wenig an der Unterhaltung.

Der Professor ging relativ schnell schlafen und die restlichen redeten noch circa eine Stunde, ehe auch sie in den Zelten verschwanden.

Der Professor hatte eine eigenes, Ai und Ayumi teilten sich eins und das größte Zelt bekamen die drei Jungs.
 

Mitten in der Nacht wurde plötzlich Conan wach und er schreckte auf. Genta und Mitsuhiko schliefen tief und fest weiter.

„Conan?“ hörte er eine ängstliche, weibliche Stimme.

Er machte das Zelt auf und da stand Ayumi vor ihm und zitterte ein wenig.

„Was möchtest du denn? Wir haben mitten in der Na-.“

„Ich weiß, aber ich kann nicht schlafen.“

„Und was soll ich dagegen machen?“ er rieb sich die Augen.

„Ka-Kann ich vi-viellei-leicht bei dir heute Nacht bleiben?“ fragte sie ganz lieb und sah ihn bittend an.

Conan guckte sie mit großen Augen an. Er war wach. Das war klar.
 

„Bitte...“ flehte Ayumi und kniete sich zu ihm herunter.

Er sah kurz hinter sich und machte dann das Zelt auf.

„Erschreck dich nicht.“ sagte er nur und Ayumi guckte ihn verwirrt an.

Sie krabbelte in das Zelt und riss ihre Augen auf. Da lag Genta, als würde er Yoga machen und mit dem Po nach oben und schnarchte sich einen Zurecht.

„Ich hab doch gesagt, erschreck dich nicht.“

„Ich hab mich auch nicht erschreckt...Ist das überhaupt gesund?“

„Keine Ahnung, jetzt wissen wir, warum er fast nie Rückenschmerzen hat.“ gab er nur sarkastisch wieder, zuckte mit den Schultern und legte sich in seinen Schlafsack. Ayumi kicherte.

Auch sie krabbelte in seinen Schlafsack und er nahm sie in den Arm.
 

„Und ich warne dich, wenn du genauso laut schnarchst, wie Genta!“ mahnte Conan seine beste Freundin und schlung einen Arm um sie.

Ayumi fühlte sich schon sicherer und schmiegte sich an ihn.

'Sie ist manchmal wirklich wie Ran. Manchmal sieht sie ihr wirklich ähnlich.' schoss es Conan durch den Kopf, als er auch recht schnell ins Land der Träume abdriftete...
 

„Dann gehen wir auch heute Abend ins Kino.“ sagte Ayumi und grinste zufrieden.

Ihr Plan war perfekt. Sie würden den beiden auflauern und dann ihnen folgen. Irgendwo hinsetzen, wo sie die beiden beobachten kann und dann wüsste sie wer es war und wie es war.

„Was?!“ fragte Conan und blieb promt stehen.

„Hast du mich nicht verstanden?“ fragte Ayumi und guckte ihn fordernd an.

„Ich gehe nicht mit dir ins Kino, wenn du Ai ausspionieren willst.“ sagte Conan und tippte ihr fest, aber nicht schmerzhaft auf die Schulter.

Das Verhalten war nicht fair von Ayumi. Sie sollte ihrer Freundin die Freiheit lassen. Ayumi gab Einwände.

Gerade wollte sie mit Argumenten loslegen, da hörte sie plötzlich zwei Stimmen.
 

Conan hielt ihr den Mund zu und erkannte Ais und Mitsuhikos Stimme.

„Aber du kannst nicht gehen! Wi-Wir wollten do-doch ins Museum.“ sagte Mitsuhiko und hoffte, dass Ai nicht bemerkten würde, dass er flunkerte.

„Stimmt nicht.“ Ai schüttelte den Kopf. Sie musste innerlich grinsen. „Wir wollten zwar in ein Museum, aber nicht in der nächsten Zeit, sondern erst nächsten Monat.“ sagte sie und ging einfach weiter.

Conan hatte Ayumi hinter ein Auto gezerrt und hielt ihr immer noch den Mund zu. Er wollte nicht, dass die beiden auf sie aufmerksam wurden. Conan wusste immerhin, dass Mitsuhiko Ai ziemlich hübsch fand, aber, dass er in Ai verliebt war, dass wusste er nicht.
 

Conan hat gedacht, dass er Mitsuhiko damals deutlich genug gesagt hatte, dass Ai eine Nummer zu groß für ihn war. Manchmal war es auch kurz der Fall, aber er war von seinen Freunden der klügste, wenn man die Geschrumpften nicht dazu zählte.

Ai und Mitsuhiko waren vorbei und Conan ließ Ayumi los. Gerade wollte er noch etwas sagen, als sie los stürmte und sich an die Mauer lehnte um den beiden hinterher zu gehen.

Der Oberschuldetektiv schlich ihr nach und hielt sie so auch davon ab, den beiden zu folgen, als er sie am Arm zu sich zurück zog.
 

„Verstehst du es wirklich nicht, oder muss ich es dir erst erklären?“ sagte Conan und schaute ihr eindringlich in die Augen. Er war ihrem Gesicht extrem nah.

Ayumi bekam sehr rote Wangen und guckte ihn geschockt an.

Er hatte beide ihrer Hände neben sie an die Mauer gedrückt und schloss sie ein.

Sie spürte seinen Atem auf ihrer Haut. Auf ihren Lippen, ihrem Kinn und ihren Wangen.

Ihr wurde warm. Schon wieder so warm, wenn er ihr so nah war. Und genau in diesen Momenten fiel ihr es immer besonders schwer, ihn nicht zu küssen...

Ein Kinobesuch mit Überraschungen


 

Kapitel 3: Ein Kinobesuch voller Überraschungen
 

Ayumis Hand spannte sich an und bildete eine Faust. Dann entspannte sie diese wieder.

Conan atmete gepresst aus und senkte den Blick.

„Lass sie doch auch mal alleine. Du kannst sie nicht ewig beschützen.‟ Conan sah ihr wieder eindringlich in die Augen. „Sie ständig beschützen zu wollen, ist nicht gut. Ai hat das Recht darauf ihr eigenes Leben zu führen. Und da solltest du ihr helfen und ihr nicht schaden. Damit kannst du ihr Schaden.‟

Conan ließ Ayumis Hände los und trat einen Schritt zurück. Er steckte die Hände in die Hosentaschen und musste kurz lächeln.
 

Auch Ayumi senkte nach einigen Minuten kurz den Blick, ehe sie den Schritt auf Conan zuging und ihn umarmte. Sie presste sich an seinen Körper. Ihr Kopf ruhte auf seiner Brust und sie vernahm etwas leise seine Herzschläge.

Conans Hände waren vor Überraschung aus den Hosentaschen geglitten und er legte seine Arme um Ayumi. Zwar wusste er nicht warum sie das tat, aber alles hat seine Gründe.

„Bringst du mich nach Hause?‟ fragte Ayumi kaum hörbar und drehte ihren Kopf von einer Seite zur anderen und drückte diesen wieder an seinen Körper.

„Wie denn, wenn du dich so an mich klammerst?‟ die Frage stellte er ein Wenig sarkastisch. Ayumi entging das nicht.

Sie stieß sich von ihm ab und guckte ihn mit einen Hundeblick an und flüsterte mit einer süßen, kindlichen Stimme.

„Trag mich! Bitte.‟
 

Conans Augenbrauen wanderten in die Höhe.

„Bitte, was?‟

„Trag mich....Bitte...Du hast so oder so noch etwas gut bei mir.‟

„Ach ja? Und was bitte schön?‟

„Als du damals den Fall hattest und dich eine Tussi verfolgt hat. Ich musste dir doch helfen, dass du sie los wirst.‟ sagte Ayumi und grinste teuflisch.

„Ich fass es nicht.....Das hältst du mir immer noch vor...‟

„Wenn es um dich geht, dann habe ich ein Elefantengedächtnis....Ich vergesse nie was.‟ Ayumi streckte die Nase in die Höhe und feierte ihren Sieg.

Conan gab sich geschlagen und nahm sie kurzerhand Huckepack. Er brachte sie nach Hause und blieb auch noch ein wenig bei ihr.

Sie hörten Musik und aßen zusammen Chips. Dabei erledigten sie eher schleppend die Hausaufgaben, da sie sich beide immer wieder ablenkten.
 

Am Abend wollte Conan langsam nach Hause, aber Ayumi machte ihm ein Strich durch die Rechnung. Sie wollte ihn nach Hause bringen, was ihrer Mutter ziemlich komisch vorkam. Hinterher erzählte sie ihrer Mutter, als Conan auf der Toilette war, dass sie ihn ins Kino schleppen wollte. Sie wäre skeptisch bei einem Freund ihrer Freundin und brauchte einen Vorwand ins Kino zu gehen.

Ihre Mutter glaubte ihr eigentlich nicht, weil sie wusste, dass Ayumi in Conan verliebt war. Sie wusste es seit Jahren. Es gab immerhin ziemlich viele Anzeichen.
 

Als Conan und Ayumi auf dem Weg waren, versuchte Ayumi vergeblich ihn in die Richtung der Innenstadt zu leiten. Immer wieder ging er doch die andere Richtung. Langsam wurde es ihr zu nervig und auch ziemlich knapp in der Zeit.

„Conan, jetzt geh mit mir endlich ins Kino!‟ sagte Ayumi und guckte ihn quengelnd an.

Sie ließ ihre Geheimwaffe los. Das verletzliche Mädchen.

Zu seinem Leidwesen waren auch noch ziemlich viele Leute auf der Hauptstraße. Er würde also wie ein Volltrottel aussehen, würde er sie jetzt und hier abblitzen lassen. Und dann auch noch eiskalt.

Er war bekannt. Durch Polizei und einigen Privatfällen. Unter anderen auch als Fußballgenie der Oberschulen. Die meisten kannten ihn und sein Talent, aber nicht wie er Privat war.

Aber er war auch kein Mensch, der anderen absichtlich weh will. Auch wenn er es musste.
 

Einige Leute starrten die beiden an und Conan guckte Ayumi verwirrt an.

Einige flüsterten schon.

„Meinst du er lässt sie abblitzen?‟

„Das Mädchen hat Mut. Sie hat die Initiative ergriffen.‟

„Vielleicht sind das beste Freunde und daraus wird eine wunderbare Liebesgeschichte!‟

Conan fühlte sich eingeengt. Ayumi sah ihn immer noch erwartend an. Ihm blieb keine andere Wahl. Es ging nicht hauptsächlich um seinen Ruf. Es ging um Ayumi und ihre Spionage.

„Klar, gerne.‟ sagte er und guckte sie warm an, während ein Plan in seinem Kopf anfing Gestalt anzunehmen.
 

Ayumi war sofort begeistern und harkte sich bei ihm ein. Sie gingen weiter und schlugen dann den Weg zum Treffpunkt ein, wo Ai und der geheimnisvolle Typ sich treffen würden.

Ayumi war gespannt. Sie drängelte ein wenig, damit sie noch rechtzeitig kommen würden, aber dieses Mal hatte Conan die Nase vorn. Er zögerte immer wieder. Sprach kurz mit Freunden, wenn sie jemanden begegneten. Und auch sonstige kleine Verzögerung trugen dazu bei, dass sie zuspät kamen.

„Und in welchen Film sind sie gegangen?‟ fragte Ayumi und guckte sich auf der großen Tafel die verschiedenen Poster an.

„Es war dieser!‟ sagte Conan und deutete auf einen Film, der eher eine Dokumentation ähnelte, als einem Film. Dabei guckte er immer unauffällig auf einen anderen Film.

Ayumi bemerkte auch das.
 

„Pech gehabt! Wir gehen in diesen.‟ sagte sie und zeigte auf den Film, auf den Conan immer drauf geschaut hat.

Conan starrte sie geschockt an.

Ayumi grinste siegessicher und sie kaufte promt die Tickets. Conan konnte gar nicht so schnell agieren, wie sie schon über seinen Kopf hinweg entschied. Sie machte einfach, ohne nachzudenken.

Sie zerrte ihn an der Hand hinterher, damit sie noch gucken konnte, wo Ai und der Typ saß. Aber sie suchte die eher leeren Reihen ab. Fast niemand außer sie beiden waren im Kino. Noch ein Pärchen, dass unten im Parkett saß und 3 Reihen weiter oben, eine einzelne Person.

Conan zog Ayumi nach oben und sie setzten sich ganz oben hin. In die letzt Reihe.
 

„Sie sind nicht hier!‟ sagte Ayumi und sah nochmal durch den Saal.

„Du kannst mich eben nicht austricksen, Ayumi. Du hast keine Chance.‟ sagte Conan und grinste sie hinterhältig an.

Ayumi verschränkte die Arme und drehte sich von Conan weg. Langsam wurde ihr klar, dass er sie in eine Falle gelockt hat. Er hat immer zwischen zwei Filmen hin und her geguckt. Aber im Grunde konnte es jeder Film sein. Es hätte auch ein ganz anderer Film sein können, als die, auf die er geachtet hatte. Nun hatte sie den Salat. Sie hatte immerhin gerade ihr Taschengeld ausgegeben für einen Film, den sie eigentlich nicht sehen wollte. Sie war nur rein gegangen, weil sie Ai beobachten wollte.
 

Als Conan es sich bequem machte und die Füße, nachdem er die Schuhe einfach ausgezogen hatte, auf die Lehne des vorderen Sitzes getan hatte und gemütlich in seinen Sitz gesunken war, rang sich Ayumi dazu durch einfach den Film zu gucken. Immerhin hatte sie jetzt Geld ausgegeben und das wollte sie nicht verschwenden.

Also hieß es wohl oder übel gucken. Vielleicht gefiel er ihr ja doch....
 

Fast 2 Stunden später war auch der Film vorbei.

Sie kamen aus dem Saal und gingen im lachend zum Ausgang.

„Und wie er horizontal auf dem Klo lag! Oh Gott....Viagra...‟ Ayumi schlug sich die Hand vor die Stirn.

„Am witzigsten war es immer noch, als sie im Bad mit einander geknutscht haben und der Junge es erst gesehen hat, als er rausgehen wollte!‟ fügte Conan hinzu und er musste ein bisschen lachen.
 

Es war schon Ironie des Schicksals. Die Jungs im Film hatten sich untereinander versprochen Single zu bleiben und hinterher waren alle drei in einer Beziehung. Der eine war in einer Beziehung mit dem One-Night-Stand und der andere hatte einige Dates mit einer sehr guten Freundin.

'Wohin die Liebe fällt...' kam es Conan durch den Kopf. Obwohl es nur ein Film war, konnte das Leben ungeahnte Wege gehen.

Im Leben ist nichts berechenbar. Manchmal ist einfach nur durch Zufall etwas passiert, was man vorausgeahnt hat.
 

Leider ging der Film zu lange und sie hatten Ai und den Typ verpasst. Ayumi hätte sich darüber ärgern können, aber wenigstens hatte sie wieder einen Moment mit Conan gehabt, den sie nicht so schnell vergessen würde...
 

„Du kannst dich doch nicht einfach so-.‟

„Doch...Kann ich....Siehst du doch.‟ gab Conan nur grinsend wieder.

Ayumi zog auch ihre Schuhe aus. Als sie sich auf der Lehne abstützte, lockerte sich eine Schraube und plötzlich war die Lehne Locker. Sie konnten die Lehne hochklappen. Praktisch hatten sie jetzt einen Doppelsitz. In anderen Kinosälen wäre es ein Paarsitz. Nur haben sie es sich selbst gebaut.

„Du kriegst auch alles kaputt.‟ sagte Conan und kicherte.

„Halt die Klappe...Das ist nicht meine Schuld...Die Lehne hatte eben eine Schraube locker...‟ Conan prustete.

Ayumi grinste über ihre Aussage und machte es sich dann auch bequem. Sie legte ihren Kopf auf Conans Schulter und spürte darauf auch seinen Kopf, der an ihrem lehnte. Sie kuschelte sich richtig an ihn und er ließ es einfach zu. Er war es seit nun mehr fast 10 Jahren gewöhnt.
 

Ayumi wollte ihm so nah wie möglich sein. Sie liebte es einfach ihm so nah zu sein, dass sie sich wünschte, ihn küssen zu können. Aber tat es nicht. Manchmal hatte sie einfach zu große Angst, dass er sie zurückstoßen würde.

Sie genoss den Moment, denn sie wusste nicht, wann so ein Moment wieder kommen würde.
 

Ayumi klammerte sich erneut an Conan und harkte sich bei ihm ein. Dicht beieinander verließen sie das Kino. Sie klammerte sich immer an ihn. Seit damals.

Es störte ihn auch nicht mehr, wenn sie sich an ihn klammerte. Manchmal fand er es sogar besser. Immerhin dachten dann viele Mädchen, sie wären zusammen, weswegen er meistenteils Ruhe vor einigen Mädchen hatte.

Er war alles andere als unbekannt in den Straßen Tokios. Jeder kannte ihn in Tokio. Selbst die Polizei bat ihn meistens um Hilfe. Er erlangte die Berühmtheit, die er schon als Shinichi genossen hatte. Er hatte eingesehen, dass er angehoben ist. Die Liebesbriefe, die er bekommen hatte, die Anerkennung und besonders die Umschmachtung der Mädchen ließ ihn immer arroganter werden. Wenn er es recht betrachtete, war die Sache mit Conan eigentlich in vielerlei Hinsicht ziemlich gut gewesen. Auch wenn er trotzdem dieses Leben verfluchen könnte.
 

Seine Ran, war inzwischen verlobt und würde auch demnächst heiraten. Er und seine Freunde waren auf die Verlobungsparty eingeladen. Als das es nicht schon schwer war, sie überhaupt noch in seiner Nähe zu haben, weil er sie immer noch liebte, musste er auch noch zusehen, wie sie bald einen anderen Mann heiratete, den sie auch schon lange kannte.

Das Treffen von Ran und ihrem Fast-Ehemann war aber sonderlich. Bei einem Fußball-Spiel vor fast 4 Jahren.
 

Plötzlich waren sie schon vor Ayumis Tür und Conan wollte sich von ihr verabschieden. Sie zog ihn an sich und umarmte ihn einfach. Still und ruhig. Sie hörte nochmals seine Herzschläge, ehe sie sich von ihm löste und sich dann verabschiedete. Er war immerhin nur ein Tag.

„Wir sehen uns morgen.‟ lächelte sie und drehte sich um.

Plötzlich zog Conan sie nochmals an sich und umarmte sie etwas fester. Er drückte sie an sich und Ayumi ließ sich nicht bitten und umarmte ihn genauso.

Dann verabschiedeten sie sich wirklich und Conan ging nach Hause.
 

Ohne zu wissen, dass der morgige Tag eine neue Herausforderung war...

Die Neue


 

Kapitel 4: Die Neue
 

Es klingelte.

Der Unterricht begann und Conan und Ayumi holten ihre Sachen heraus.

Sie hatten Chemie und würden gleich ein Experiment machen. Conan zog den Laborkittel an und Ayumi betrachtete es.

Sie seufzte und stützte ihren Kopf auf ihrer Hand auf. Dieser lag auf ihrer Hand ein wenig schief und starrte Conan an, wie er das Jacket auszog und den Kittel überstreifte.

Sie stellte sich gerade vor, dass Conan ein Arzt wäre. Er sah wirklich so aus und nicht nur Ayumi war im Moment von ihm abgelenkt, sondern auch andere Mädchen.
 

„Ist was?“

Conan schnippte wieder mit seinen Fingern vor Ayumis Gesicht herum und holte sie aus ihrer Starre.

Zuerst stotterte sie, aber als sie tief durchatmete festigte sich ihre Stimme.

„Nein, wie kommst du darauf?“ fragte sie.

„Weil du die ganze Zeit schon aus dem Fenster starrst.“

'Wer sagt denn, dass ich aus dem Fenster gestarrt habe...' fügte Ayumi in Gedanken hinzu.

Man wieder checkte er nichts. Er checkte nie, was Ayumi anging. Sie hatte ihn angestarrt und Conan steht mal wieder so dermaßen auf dem Schlauch, dass man denken könnte, er hätte ein Knoten hinein gemacht.
 

„Ich bitte um Ruhe meine Damen und Herren!“ rief der Lehrer durch die Klasse und es wurde schnell stiller. Alle begaben sich an ihren Platz und legten ihr Material zurecht, als plötzlich die Tür aufging und ein Mädchen mit langen braunen Haaren und der Schuluniform in den Raum eintritt.

„Und wer sind sie, junges Fräulein?“ fragte der Lehrer und alle schauten auf.

Conan, der noch etwas aufschrieb sah nicht hin, dafür aber Ayumi die positiv überrascht war. Das Mädchen war hatte braunes Haar und war von ihrer Schätzung her nur wenige Zentimeter größer als sie selbst. Eine schlanke Figur und ein hübsches Lächeln. Irgendwas sagte Ayumi, dass sie sich gut verstehen würden.
 

„Meine Damen und Herren, darf ich vorstellen, Yuri Tanakawa aus Kyoto. Sie ist vor kurzem nach Tokio gezogen und geht nun in diesen Kurs. Die Klasse ist noch unbekannt. Ist noch jemand ohne Partner, oder ist irgendwo noch ein Platz frei?“

Niemand meldete sich und so wie es aussah, musste Yuri wohl das Experiment alleine machen, da hob sich plötzlich Ayumis Hand in der letzten Reihe.

„Ich könnte mit ihr zusammen arbeiten.“

Conan schaute hinauf und sah sich um, als er dann Ayumis Worte realisierte, wollte er protestieren, doch sie stand schon auf und lief nach vorne.

Conan guckte ihr mit offenem Mund hinterher und ließ dann seinen Kopf auf dem Tisch fallen.
 

Sie hatten ihr Projekt fast fertig gestellt und Ayumis Part fehlte eigentlich. Das konnte jetzt wohl auch Conan machen. Er formte seine Augen zu Schlitze und warf ihr einen Todesblick zu.

Während sie nach vorne ging und erste Worte mit Yuri wechselte, spürte sie die stechenden Blicke Conans.

Sie erstarrte und drehte sich zum ihm, um ihm ein Zeichen zu geben, dass er das lassen sollte, doch mittlerweile starrte er sie eher erstaunt an. Oder an ihr vorbei.
 

Ayumi drehte sich um, weil sie dachte, dass er es schon begriffen hatte und wandte sich nun zur neuen Schülerin zu, als sie ihren Blick an ihr vorbei bemerkte. Sie hatte einen ähnlichen Blick wie Conan drauf und guckte, wenn ihr Gefühl sie nicht täuschte, auch genau ihn an.

Conan guckte sie einfach nur an. Yuri guckte einfach nur zurück, ehe ihr ein kleines Lächeln über die Lippen huschte und sie verlegen und rot werdend zur Seite guckte. Conan wurde auch nur ein winziges bisschen rot.

Der Lehrer durchbrach die Stille und bat alle sich an die Arbeit zu machen. Er wies Ayumi und Yuri an einen anderen Platz und gab der neuen Mitschülerin einen Kittel und ihr Material.
 

Conan derweil war in weniger als 15 Minuten fertig. Der Lehrer bat ihm noch ein Experiment an, aber Conan verneinte es. Er würde wie immer seine A+ bekommen. So auch dieses mal, auch wenn seine Partnerin abgesprungen war. Es war nur für die eine Stunde.

Ayumi und Yuri verstanden sich prächtig. Sie waren auf Anhieb auf einer Wellenlänge und redeten schon nach einer Weile nicht mehr wirklich über die Schule, sondern eher über etwas privatere Themen.

Für Conan war die Stunde nach einer halben Ewigkeit auch nun endlich vorbei und die Schüler packten ihre Sachen zusammen.

Die Doppelstunde Chemie war zu Ende und eilig verließen die Schüler den Raum um keine wertvolle Sekunde der Pause im Gebäude zu verbringen, sondern sich draußen zu amüsieren.
 

Conan sah sich nach Ayumi um, aber er entdeckte sie nicht stattdessen verließ er mit Ai und Mitsuhiko den Raum.

„Jetzt sag doch schon Ai! Wer ist der Kerl!“ forderte der Junge mit den Sommersprossen und flehte sie regelrecht an.

„Nein, ich werde es nicht sagen...“ Ai grinste innerlich.

Sie war ziemlich stolz auf sich, dass ihre zweite Chance, wie sie die Schrumpfung nannte, besser lief, als ihr voriges Leben und die Organisationssache. Sie wollte ihr neues Leben auskosten und das tat sie in vollen Zügen.
 

Die 5 saßen zusammen unterm Baum auf einer Bank und unterhielten sich angeregt, doch Conan nahm nicht am Gespräch teil. Er schaute sich immer mal wieder um und suchte Ayumi, doch nirgends war sie zu sehen.

Ayumi war mit Yuri auf dem Schulhof und führte sie ein wenig herum. Sie zeigte ihr ihre Freunde und die Mädchen empfingen sie herzlich.

Ayumi freute sich, dass sie helfen konnte, dass das Mädchen Anschluss fand. Trotzdem bangte sie immer noch ein wenig. Der Blick vorhin von Conan und ihr verlegenes Lächeln blieben in ihren Gedächtnis hängen.

Der Gedanke ließ sie auch nicht mehr wirklich los, weswegen sie immer nachdenklicher wurde.
 

Die Pause war fast vorüber und leider musste sich Ayumi von Yuri verabschieden, da sie einen anderen Kurs zugewiesen worden war, als Ayumi.

Noch schnell wurde Yuri von Ayumi durch die Schule gelotst, bevor sie ihren Weg zum Klassenraum rannte und gerade noch so eben rein kam. Der Lehrer war schon verärgert genug gewesen, doch Ayumi hoffte, dass er sie nicht für den Rest auf der Stunde auf den Kieker hatte.

Conan saß schon im Raum, als plötzlich das Mädchen von heute morgen in die Klasse kam und ein wenig schüchtern den Lehrer darüber aufklärte, dass sie eine neue Schülerin war.

Conan, der seine Wange mit der einen Hand stützte und etwas auf ein leeres Blatt Papier malte, bemerkte Yuri nicht. Zu mindestens zuerst nicht.

Er würde sie kennen lernen. Spätestens dann, als Yuri den Platz neben Conan bekommen sollte.
 

Noch immer keine Notiz von ihr genommen, kritzelte er weiter auf dem Papierchen herum. Erst als sie ihre Tasche neben den Tisch stellte und sich auf den Stuhl fallen ließ, schaute Conan verwundert in das Gesicht der neuen Schülerin.

Das Blatt trug nun nicht mehr seine Aufmerksamkeit, sondern das Mädchen. Ai bekam es von der Seite her mit und beobachtete die Situation.

„Hallo, mein Name ist Yuri.“ sagte sie und verbeugte sich kurz vor ihm und gab ihm dann die Hand.

Conan war zuerst perplex, doch dann verbeugte auch er sich und lächelte sie an, während er ihr die Hand gab.

„Mein Name ist Conan Kudo. Freut mich dich kennen zu lernen.“

Ai kam etwas komisch vor. Conan kam ihr komisch vor. Die Situation war komisch.
 

Ai versuchte nachzudenken, woran es liegen könnte, dass sie das Bild, wie Conan und Yuri nebeneinander saßen, schon mal gesehen hatte. Sie konnte es sich nicht erklären. Es kam ihr ähnlich wie ein Deja-vu vor. Als hätte sie die Situation schon einmal durchlebt.

Aber das konnte nicht sein. Das war nur eine Einbildung.

Ein Deja-vu ist eine Einbildung des Gehirns. Man hat es nicht geträumt, aber gesehen. Und genau das kam Ai komisch vor. Immerhin tritt es häufig bei Leuten auf, die Alkohol oder halluzinogene Drogen intus hatten. Doch Ai war vollkommen in Ordnung und gesund.

Trotzdem ließ sie das Gefühl nicht los, dass diese Situation schon mal eingetreten war.

Während Ai scharf nachdachte, war Conan damit beschäftigt mit Yuri ein Gespräch zu führen.
 

„Du bist neu in der Stadt, richtig?“

„Ja, ich bin erst vor kurzen von Kyoto nach Tokio gezogen...Meine Mutter hat ein Job hier bekommen, weil die alte Firma umdisponiert hatte. Zuerst wollte ich eigentlich nicht weg, aber ich musste...Nun bin ich hier und werde hier wohl einige Zeit bleiben.“ Als Yuri sich ihrer Worte bewusst wurde, hielt sie sich die Hand vor den Mund und guckte ihn entschuldigend an. „Tut mir leid, ich hab einfach drauf los geplappert.“ Yuri wurde ein wenig rot, doch Conan wunk ab.

„Ach was, macht doch nichts. Es freut mich, dass du einige zeit hier bleibst.“ sagte er und Yuri machte große Augen.

„Wirklich?“ fragte sie und wurde ein wenig rot. Sie schaute verlegen zur Seite.

„A-Also I-I-Ich bi-bin froh, dass du nicht mehr umziehen musst, weil du- es nicht so stressig ist, meine ich.“ Conan konnte sich gerade noch raus reden.

„Ach so.“ sagte Yuri und wurde noch ein bisschen röter.
 

Conan wollte gerade wieder etwas sagen, da unterbrach der Lehrer ihn und bat beide aufzupassen.

Sie befolgten die Anweisung und nahmen sich vor in der Pause miteinander zu reden.

Ai, die mittlerweile das Denken eingestellt hatte, was ihr so komisch an der Situation vorkam, widmete sich dem Unterricht. Sie hatte noch später Zeit, sich den Kopf über Yuri und Conan und die Situation zu zerbrechen. Sie wollte immerhin ihre Extra Punkte haben.
 

Nach der Stunde war es dann auch soweit und es klingelte die schrille Schulglocke. Conan und Yuri packten ihre Sachen zusammen und gingen aus dem Klassenzimmer. Den Flur entlang schlendernd, richtete Yuri das Wort an Conan, um die Stille von ihnen beiden, obwohl der Flur doch eine gewissen Lautstärke hatte, zu unterbrechen.

„Bist du schon lange auf der Schule?“

„Stell dir vor, ich wurde sogar in Tokio geboren...Ich bin schon mein ganzes Leben lang in Tokio.“ sagte Conan und lächelte Yuri an. Yuri schüttelte den Kopf.

„Hätte ich mir denken können...Ich bin erst sein ein paar Tagen hier und viel gesehen von unserer Hauptstadt habe ich noch nicht. Aber ich würde mir gerne Tokio ansehen...“

„Du hast jetzt ja genug Zeit.“ sagte Conan und wich einem Schüler aus, der den Flur entlang rannte.

„Aber, wenn ich in die Stadt gehe, dann finde ich wahrscheinlich nicht mehr nach Hause zurück.“ kicherte sie.

„So groß ist Tokio zwar, aber man findet immer nach Hause.“ Conan musste schmunzeln über Yuris Aussage.

Eigentlich fand man immer zurück. Man musste nur wissen, wo man wohnt. Tokio war zwar eine große Stadt mit sehr vielen Bezirken und Straßen, aber es war nicht so schwer sich dort zurück zu finden. Genauso war es auch für Conan in Kyoto.
 

Yuri und Conan gingen auf den Schulhof und redeten weiter, während Ayumi im Klassenzimmer ankam und eigentlich Conan abholen wollte, aber sie fand nur noch Ai vor.

„Der ist schon weg.“ sagte sie und war noch ein wenig nachdenklich.

„Wie? Schon weg?“

„Wie ich sagte, der ist schon weg!“ sagte Ai und dachte angestrengter nach.

Ayumi fasste sich an den Kopf und schaute auf die Uhr an der Wand. Eigentlich wartete Conan immer auf Ayumi, weil sie dann zusammen zur Cafeteria gingen, um zusammen Mittag zu essen.

„Der ist mit der Neuen weggegangen.“ fügte sie zu ihrem letzten Satz hinzu und Ayumi runzelte die Stirn.

„Mit ihr?“
 

Ai sah Ayumi verwirrt an und nickte irritiert.

„Warum? Was ist denn so falsch dran...Sie saßen nebeneinander und haben sich im Unterricht mehrmals unterhalten. Am Ende sind sie zusammen raus gegangen und um die Ecke verschwunden, wo weiß ich nicht.“

Ayumi senkte den Kopf zur Seite und machte einen nachdenklichen Gesichtsausdruck. Sie wusste, dass etwas im Busch war. Ihr lag es auf der Zunge, aber sie kam nicht drauf. Wie auch Ai versuchte sie nun angestrengt nachzudenken. Über die neue Schülerin ist immerhin wenig bekannt, und schon hängt sie mit dem coolsten Jungen der Schule rum, bei dem schon viele abgeblitzt sind.

Was andere Mädchen nach 4 Jahren immer noch nicht geschafft haben, hat sie innerhalb eines Tages geschafft.

„Ai? Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie kommt mir Yuri komisch vor.“ sagte Ayumi und überlegte.

„Ich denke schon die ganze Zeit nach, aber mir will einfach nichts einfallen, was so komisch an den beiden war.“
 

„Vielleicht sollten wir einfach mal zum Essen gehen...Vielleicht treffen wir die beiden sogar!“ sprach Ai und schulterte ihre Tasche.

„Ist gut, dann komm.“ Ai und Ayumi verharkten sich und gingen zusammen zur Mensa.

Mitsuhiko und Genta warteten schon.

„Warum habt ihr denn so lange gebraucht!“ rief Genta und war ein bisschen genervt, weil er bis jetzt nicht, aus Anstand und weil es Mitsuhiko befohlen hatte, gegessen hatte. Ihm knurrte der Magen.

Ai und Ayumi holten schnell ihr Essen und sie setzten sich zu den beiden.

„Jetzt müssen wir nur noch auf Conan war-.“ Mitsuhiko wurde von Ayumi unterbrochen, die gerade anfangen wollte zu essen.

„Braucht ihr nicht...Conan kommt wohl erst später...Oder gar nicht.“ sagte Ayumi, aber sie war nicht begeistert, dass Conan nicht da war. Immerhin teilten sie sich meist das Essen und heute musste sie wohl alleine essen.
 

„Du kannst dir mit mir das Essen teilen, Ayumi.“ sagte Genta und hielt ihr das Brot vir die Nase, von dem er schon 2 bissen genommen hatte.

Brotkrumen und noch etwas von der Soße hangen ihm in Mundwinkel.

„Nein, danke, Genta...Ich möchte nicht.“ Ayumi milderte die Aussage damit, dass sie es nicht möchte, statt zu sagen, dass es für sie ekelig war, weil er immer nur schlabberte.

Sie wollte ihren dicklichen Freund nicht kränken und auch nicht verletzen mit ihrer Aussage.

Sie überspielte ihre Gedanken mit einem Lächeln und biss dann von ihrem Brot ab. Aber sie bekam es nur schwer runter.

„Ai, warum bist du denn so nachdenklich?“ fragte Mitsuhiko und legte den Löffel beiseite.

„Conan ist im Moment mit der neues Schülerin unterwegs...Irgendwo, aber schon im Unterricht sahen die beiden komisch aus. Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie kommt es mit teilweise wie ein Déjà vu vor...“ Ai kratze sich am Kopf.
 

Sie hasste es, wenn sie etwas so nach dran war, dass sie trotzdem nicht drauf kam. Es wurmte sie.

„An der neuen Schülerin?“ fragte Genta und war verwirrt. Er wusste nichts von einer neuen Schülerin.

„Ja, sie war heute morgen in Chemie da...“ sagte Ayumi und Ai ergänzte Ayumis Satz. „...und dann noch in Geschichte.“

„Also mir kam sie nicht komisch vor...Ganz im Gegenteil, ich fand sie sogar sehr hübsch.“ Mitsuhiko, der sie heute morgen schon in Chemie gesehen hatte, wurde unfreiwillig zum Nachdenken angeregt.

„Was soll denn eigentlich so toll an ihr sein, dass ihr alle so einen Wirbel um sie macht?“ fragte Genta mit vollem Mund und rollte mit den Augen.
 

Mitsuhiko schaute an die Decke und dann durchs Fenster. Er dachte scharf nach, aber er wusste nicht, an welchem Punkt er anfangen sollte. Ayumi und Ai vernachlässigten ihr Essen und Genta schaufelte es weiter in sich hinein, weil er nicht wusste, über was er denken sollte. Er fand es bescheuert, dass alle sich so um die neue Schülerin den Kopf zerbrachen, weil sie neu ist. Oder hatte das andere Gründe?
 

Plötzlich starrte Mitsuhiko einfach gerade aus und Conan und Yuri gingen am Fenster vorbei. Sie betraten die Cafeteria durch die Terrasse und kamen auf den Tisch mit seinen Freunden zu.

Ayumi lächelte, suchte aber nach Anhaltspunkten, die ihr auf die Sprünge helfen konnten. Ai genauso. Mitsuhiko gab es nach einer Zeit auf. Genta drehte sich nur nach hinten um und sah Conan mit der Neuen auf sie zukommen.

Er drehte sich desinteressiert wieder um und zuckte mit den Schultern.

„Sie hat sehr viel Ähnlichkeit mit Ran, sonst aber nichts besonderes.“ sagte er und biss wieder in sein Brot.

Ai traf es wie der Blitz. Ayumi wurde auf ein Schlag mulmig, und Mitsuhiko stimmte zu, als es ihm auch auffiel.
 

Yuri hatte in manchen Punkten eine gewisse äußerliche Ähnlichkeit mit Ran. Körperbau, Gesicht, Haltung, und auch die Haare, hatten eine ähnliche Farbe.

Ayumi wurde es nun bewusst. Es lag weder an ihr, noch an ihm. Es war einfach sein Schema, dass Ayumi die ganze zeit versuchte zu beeinflussen. Ihr wurde nun bewusst, auf was für Frauen Conan ein Auge warf. Wenn er schon damals in Ran verliebt war, war das eine äußerst gefährliche Konkurrentin....

Gefährliche Gemeinsamkeiten


 

Kapitel 5: Gefährliche Gemeinsamkeiten
 

Conan und Yuri schlossen zur Gruppe auf und die beiden begrüßten die 4, die am Tisch aßen.

Genta drehte sich nochmal um und lächelte ihr zu, hielt aber den Mund geschlossen.

Anhand seiner prallrunden Backen, konnte Yuri darauf schließen, dass er nichts sagte, damit sie das zerkaute in seiner Futterluke nicht sieht.

Er begrüßte sie stattdessen mit einem einfach Winken und wandte sich dann wieder seinem Essen zu.
 

Ayumi versuchte so zu lächeln, als ob es ihr nichts ausmacht, dass Conan mit Yuri herumlief.

Sie hatte Angst. Sehr große Angst, denn es kam nicht oft vor, dass Conan sich für ein Mädchen interessierte, und das auch offen zeigte.

Es gab einige Ausnahmen, die Conans Aufmerksamkeit erhaschen konnten, doch nach einiger Zeit waren sie Geschichte. Den Grund dafür kannte Ayumi nicht. Für alle kannte sie den Grund nicht. Immerhin behielt Conan auch manchmal etwas für sich, so wie sie.

Sie redeten über alles, aber einige Themen sollten dann doch lieber geheim den anderem gegenüber bleiben.
 

„Yuri ist neu an unserer Schule...Und auch in unserer Klasse, wie ein Lehrer sie gerade angesprochen hatte.“ sagte Conan begeistert.

„Ach, echt?“ fragte Ayumi teils überrascht und teils erschrocken.

Ai quittierte es mit einem Lächeln und begrüßte sie an der Schule.

„Willkommen auf Teitan...Ich hoffe du gewöhnst dich ein und weißt schnell, wo dein Platz ist.“ Ai wandte sich wieder ihrer Zeitschrift zu und blätterte weiter.

Yuri stand der Mund offen und sie wusste nicht, was sie sagen sollte, als sie einfach nur ein Danke hervorbrachte, sah sie Conans Gesichtsausdruck.

Er hatte eine grimmige Miene aufgesetzt und guckte nicht mehr so freundlich, wie vor einigen Minuten.
 

'Danke, Ai....Das kriegst du zurück...' schwor Conan Rache und lächelte dann Yuri einfach an, ehe er ihr ins Ohr flüsterte.

„Nimm sie nicht so ernst...Manchmal faselt sie einfach etwas vor sich hin.“

Ai hatte es trotzdem gehört und seufzte lautlos, während sie mit ihren Augen rollte.

„Mitsuhiko gab ihr die Hand und begrüßte sie ganz herzlich auf Teitan. Er schlug den beiden vor, dass sie sich zu ihnen setzen sollten, worauf beide freudig zustimmten.

Ayumi beobachtete kurz die beiden und konnte sehen, dass Conan sich in ihrer Nähe anders benahm. Er war ein wenig zurückhaltend, bedacht darauf, dass Yuri an nichts fehlte.

Aber auch Yuri benahm sich anders, als zuvor im Unterricht, als sie mit ihr das Experiment gemacht hatte.

Sie war, wie Conan, nicht mehr so offen, ein wenig schüchtern und besonders bedacht in seiner Nähe.
 

„Möchtest du etwas zu trinken?“ fragte Conan und zeigte hinter sich auf die Theke, an der das Essen ausgeteilt wurde.

„Klar, gerne.“ sie stand auf, aber Conan bat sie sitzen zu bleiben.

„Ich hole sie schon...Was möchtest du?“

„Einfach eine Milch, wenn es keine Umstände macht.“ sagte sie mit einem verlegenem Gesichtsausdruck und wurde ein wenig rot.

Conan zauberte es erneut ein Lächeln ins Gesicht und er verschwand daraufhin. Eigentlich wollte sie nicht, dass er sich wegen ihr Umstände macht, doch sie konnte bei so viel Nettigkeit nicht ablehnen.

Ayumi musterte Yuri etwas und auch Ai sah sich die neue Schülerin etwas genauer an.
 

„Du hast gesagt, du kommst aus Kyoto...Bist du dort aufgewachsen?“ fragte Ai und Ayumi sah ihre langjährige Freundin mit großen Augen an.

„Ja, ich bin dort geboren, aufgewachsen und bis vor kurzem zur Schule gegangen...Eigentlich wollte ich nie weg...Ich liebe meine Heimatstadt...“ sagte Yuri und vermisste Kyoto jetzt schon.

„Ich verstehe...Du vermisst Freunde, Verwandte und die Umgebung, stimmt's?“ ergänzte Ayumi.

Yuri nickte zustimmend und musste dann lächeln.

„Warum das Lächeln?“ fragte Ai flüsternd, die sich etwas näher an Yuri heran gesetzt hatte.

„Ich vermisse meine Heimatstadt. Aber ich habe so das Gefühl, dass es mir hier auch gefallen wird.“ sagte sie mit dem gleichen Lächeln wie gerade und drehte sich zur Theke um, wo Conan gerade auf den Tisch zukam.

Ayumi blieb der Mund offen und sie konnte nicht fassen, was Yuri gerade gesagt hatte.
 

Für einen Moment blieb Ayumis Herz stehen und sie schluckte schwer. Eine gefährliche Rivalin, hübsch noch dazu, passte in Conans Schema der perfekten Freundin und interessierte sich auch für den Schulschwarm.

Ayumi war geschockt und Mitsuhiko und Genta bemerkten es, wobei nur Mitsuhiko was dagegen tat. Genta war ratlos.

„Ayumi, was hast du denn?“ fragte er und klang besorgt.

Mitsuhiko war einer von Ayumis engsten Freunden, die nicht viele Geheimnisse voreinander hatten. Sie erzählte Mitsuhiko auch viel, nur eben nicht alles. Die Sache mit ihrer großen Liebe, konnte Mitsuhiko nur erahnen. Gesagt hat sie es ihm nie. Auch nicht Genta. In ihm steckte immer noch die Hoffnung, dass Ayumi sich irgendwann in ihn verlieben würde.

Mitsuhiko war diesbezüglich schon etwas realistischer gestimmt und wusste, dass er gegen Conan bei Ayumi nicht ankommen würde.

Stattdessen richtete er sein Hauptaugenmerk lieber auf Ai, für die er, wie ihm vor Jahren bewusst wurde, mehr empfand als nur Freundschaft. Rans Rat hat geholfen.
 

Zuerst blieb er mit Ayumi und Ai nur befreundet. Als die Gefühle für Ayumi nachgelassen haben, wurde ihm mehr und mehr klar, dass Ai das Mädchen war, die er sein Herz schenken wollte. Doch bis heute hatte er sich nicht wirklich getraut und sie von anderen Jungs ferngehalten.

Conan setzte sich an den Tisch und übergab ihr das Getränk. Yuri bedankte sich und wurde wieder etwas rot.

Ai lächelte.

„Was meintest du?“ fragte sie und guckte Yuri ironisch an.

Conan versuchte der Unterhaltung zu folgen, doch dafür hatte er zu wenig Anhaltspunkte. Er könnte lange überlegen und auf keinen grünen Zweig kommen.

„Was meinst du?“ fragte Yuri an Ai gewandt zurück, sah sie dementsprechend an und nahm einen Schluck.

„Du weißt schon...Das von gerade?“ erklärte Ai und ihr Grinsen wurde immer breiter.
 

„Ich habe noch etwas vergessen, ich bin weg...Bis zum Unterricht.“ sagte Ayumi und stand schnell auf.

Sie verließ auf schnellstem Wege die Kantine und alle starrten ihr hinterher, die zuvor noch mit Ayumi am Tisch saßen.

„Was hat sie denn vergessen?“ fragte Conan und Mitsuhiko zuckte die Schultern.

Genta hielt sich raus, doch Ai wurde bewusst, warum Ayumi die Kantine verlassen hat.

Yuri guckte nur weg und nahm noch einen Schluck ihrer Milch. Conan allerdings war perplex.

Ayumi war nur ganz selten vergesslich, doch Conan machte sich nicht weiter drum Sorgen, da auch sie mal etwas vergessen konnte.

Die 17 Jährige ging schnellen Schritts zum Klassenraum und verschloss die Tür hinter sich.

„Sie mag Conan...Vielleicht liebt sie ihn sogar schon?!“ dachte sie laut und starrte auf dem Boden.

Ayumi ließ ihre Tasche auf den Boden fallen und glitt an der Wand neben der Tür herunter. Sie konnte es nicht fassen, dass ihre Rivalin sogleich am ersten Tag ein Auge auf Conan geworfen hat.
 

Ai fühlte sich ein wenig schlecht, doch eigentlich war es recht so. Wenigstens wusste Ayumi, was auf sie zukam. Wenn sie Conan für sich gewinnen wollte, dass er sich in sie verliebt, dann musste sie verdammt schnell reagieren und ihm zeigen, dass sie in ihn verliebt ist. Wenn Ai es genau betrachtete, hatte Ayumi eigentlich genug Chancen, Momente und Situationen gehabt, in denen es hätte passieren können, dass sie sich küssen und sie sich so die Liebe gestehen, doch immer wieder hat sie es gelassen.

„Also, nochmal zu dir....Was meintest du mit 'Es könnte mir hier bestimmt gefallen.', hmm?“

„Achso das...Die Stand ist bestimmt schön, und ich ich würde sie mir gerne ansehen...“

„Zeit hast du genug...“ ergänzte Conan und Yuri schüttelte amüsiert den Kopf.

„Stimmt...Dafür habe ich jetzt genug Zeit...“ Yuri sah Conan an, der starrte zurück, doch Yuri wandte den Blick ab und nahm noch einen Schluck ihrer Milch, wobei sie in der Gegend ablenkend herumguckte.

Conan wurde leicht rot und wandte dann auch sein Gesicht ab.
 

Als die Schulglocke klingelte und alle endlich die letzte Stunde für heute antreten konnte, da eine Lehrerversammlung stattfand, begaben sich alle in ihre Klassenzimmer.

Ayumi, die vorher noch auf die Toilette gegangen ist und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen.

Conan und Yuri betraten die Klasse und Conan setzte sich auf seinen Platz.

„Da wir eine gerade Zahl in der Klasse haben, müsstest du vorne, oder hinten einzeln sitzen...“ sagte Conan, doch Yuri setzte sich einfach neben Conan und machte sich ganz klein.

Conan sah sie nur mit großen Augen an und wollte gerade was sagen, da klingelte schon die Schulglocke und der Lehrer und auch Ayumi, die es in letzter Sekunde geschaffte hatte, betrat den Raum. Ayumi ging zu ihrem Platz und sah plötzlich, dass er besetzt war.

„Oh, die neue Schülerin hat sich also schon den Platz neben dem besten Schüler ausgesucht, um ja nichts zu verpassen.“ sagte der Lehrer und musterte sie.
 

„Ayumi, ich weiß, es ist eigentlich dein Platz, aber du bist sehr gut in der Schule und Miss Tanakawa muss sich erst eingewöhnen. Ich schätze, dass es erst einmal so bleiben kann.“

Der Lehrer zeigte auf den Platz in der letzten Reihe und Ayumi drehte sich angefressen um. Es war, seit sie an dieser Schule war, ihr Platz gewesen und sie hatte nie noch nie an einen anderen gemusst. Jeder wusste, dass es ihr Platz war und deswegen setzte sich auch keiner auf diesen.

Yuri war die erste, die sich das erlaubte und damit auch durchkam. Ihr 'Neue Schülerin'-Image würde sie ja nicht ewig behalten. Ayumi freute sich einfach schon darauf, wieder neben ihn zu sitzen, doch die Stimmung sank wieder auf den Nullpunkt, als sie Conan und Yuri von weitem sah.

Sie sprachen kurz miteinander und sie rutschte immer weiter heran an Conan.

Der Lehrer hatte erlaubt, dass die beiden ihre Tische zusammen stellen durften, damit Yuri nicht immer so laut flüstern musste.
 

Ayumi war außer sich.

Yuri bekam so ziemlich alles, und Ayumi musste dafür einstecken. Doch ihre größte Sorge bereitete ihr immer noch mehr Sorgen und Kummer als alles andere. Die Sorge um Conan und seinen Gefühlen. Es sah wirklich so aus, als würden die beiden bald ein Paar werden. Wenn man Conans Nettigkeit, die er jedem Mädchen gleich entgegen brachte, seine Gestik und seine Mimik miteinander multipilzierte und und diese Mal Zehn nahmen, würde genau das gleiche herauskommen, was er jetzt Yuri entgegen brachte.

Es war überaus freundlich, darauf bedacht, dass sie sich wohlfühlte, lächelte so viel, wie schon lange nicht mehr, dabei hatte er eigentlich immer viel Spaß mit seinen Freunden gehabt.
 

Conan, der wie immer zum Fenster heraus starrte, und den Unterricht von außen kaum beachtete, war wirklich in seinen Gedanken versunken.

Seine Gedanken kreisten um Ran, die Ähnlichkeit zu Yuri und auch um seine Gefühle, die er Ran immer noch, auch nach 10 Jahren entgegen brachte.

Er liebte Ran, keine Frage. Er hat die Jahre nie aufgehört sie zu lieben. Doch die Liebe war unerwidert.

Er hatte Ran nie gesagt, dass Shinichi Kudo und Conan Edogawa ein und dieselbe Person sind. Er hat Shinichi sterben lassen, damit Ran ein Leben ohne Gewissensbisse leben kann und doch noch glücklich wird, doch er mit seinen Gefühlen hatte nur schleppend mit diesem Thema abgeschlossen.

Heiji, der sein bester Freund war, wusste von seinen Gefühlen, doch er konnte ihm immer nur einen Rat geben.
 

„Wahre Liebe heißt, den Geliebten auch loslassen zu können, gerade wenn man weiß, dass in diesem Moment ein Stück Hoffnung, Liebe und Zuversicht in einem selbst stirbt.“ las der Lehrer vor und Conan schluckte.

Yuri bemerkte die Anspannung in Conan und fragte flüsternd, was mit ihm los sei, doch er verneinte es.

Plötzlich wurde Yuri angesprochen, die genaue Aussage des Zitats zu erläutern.

„Diese Aussage von Unbekannt, hat also welche Bedeutung, Miss Tanakawa?“

„Es soll bedeuten, dass es in einer Beziehung nicht um das ewige Festhalten geht, sondern darum im richtigen Moment etwas gehen zu lassen, um nicht selbst kaputt zu gehen. Solange man an einem Menschen festhält und nicht daran denkt los zu lassen, denkt nicht daran, was am besten für die Beziehung ist. Man sollte lieben, aber man sollte auch loslassen. Das hat unbekannt damit gemeint.“ sagte sie und Conan guckte sie von der Seite her an.

Er war überwältigt, was Yuri von sich gegeben hatte und ein Fünkchen Wahrheit steckte in dieser Aussage. Ein ziemlich großes Fünkchen.
 

Auch Ai staunte nicht schlecht. Ayumi war beeindruckt und die beiden Jungs der Detektive waren zudem auch überrascht.

„Herr Kudo, stimmen sie der Aussage zu?“

„Ja, aber...“ begann Conan und die Klasse drehte sich zu ihm um. „Etwas gehen zu lassen, zeugt nicht von Schwäche, sondern von Stärke. Aber Menschen sind im Hinblick alle ähnlich. Wir alle haben irgendwas, was wir nicht gehen lassen können. Was uns Liebe, Zuneigung und Freude erfahren lässt kann uns auch Trauer, Schmerz und Wut bescheren. Spätestens dann, wenn man erst damit abgeschlossen hat, könnte man den Mut aufbringen etwas los zu lassen. Ich bin ein Mensch, der bis zum Ende kämpft und erst dann los lässt, wenn...wenn es aussichtslos ist...“

So ziemlich alle Mädchen waren hin und weg von der Aussage. Dass Conan so welche Worte äußern konnte, fanden sehr viele beeindruckend. Vorne weg, Ayumi und auch Yuri war gerührt.

Ai wusste, warum Conan diese Worte aussprach. Immerhin wusste sie von seiner Situation zwischen Ran und ihm.
 

Ran sah ihn als kleinen Bruder an. Schon immer. Seit er in diesem Körper steckte und den kleinen Jungen spielen musste. Ran hat mich Shinichi abgeschlossen, da sie davon überzeugt war, dass Shinichi tot ist.

Er hatte allerdings nie damit abgeschlossen. Aber auch die Hoffnung war verschwunden. Er konnte heimlich einfach nicht von den Gefühlen los lassen. Aus Angst, dass sie für immer verschwindet.

„Weise Worte, Herr Kudo. Und auch sie Miss Tanakawa, haben äußerst beeindruckende Formulierungen geäußert. Weiter so.“

Der Lehrer wandte sich nun wieder anderem zu und führte den Unterricht fort. Conan derweil versuchte einige Gedanken zu ordnen, die in seinem Kopf durcheinander schwirrten.

Ayumi konnte nur erahnen, was Conan vielleicht damit meinen könnte. Sie war sich seit damals sicher, dass Ran mehr als nur eine große Schwester sein könnte. Und das festigte sich die Jahre über. Aber sie war guter Dinge, dass auch er damit abschließen würde, um eine neue Beziehung mit jemanden einzugehen.
 

Sie hoffte sehr, dass diese neue Beziehung mit ihr sein würde, doch langsam wurde ihr mulmig zumute und der Gedanke und das Gefühl, dass nicht sie die Person an Conans Seite wird, rückte immer mehr in den Vordergrund.

Später war auch die Stunde zu Ende. Und alle konnten nach Hause gehen. Die Detektive packten ihre Sachen zusammen und wollten sich aufmachen, als sie merkten, dass Conan noch nicht fertig war, aber der war beschäftigt.

„Das Zitat kannte ich schon lange...Und ich habe mir damals darüber Gedanken gemacht. So habe ich sie ausgesprochen.“ sagte Yuri und zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht, aber irgendwie will ich auch manchmal bis zum Ende kämpfen und festhalten, aber dann wird mir immer bewusst, dass wenn man etwas liebt, dass man auch loslässt.“ Yuri schaute ihm in die Augen.

Conan seufzte.

„Los zu lassen ist wohl doch manchmal nicht so schlecht...Ich halte aber auch nicht immer fest...An Spezielle Dinge hängt man ein Leben lang.“
 

„Gibs zu, du bist älter als 17!“ sagte Yuri und musste kichern.

„Für wie alt würdest du mich schätzen?“ Conan musste grinsen.

„Weiß nicht...Höchstens auf 21...Vielleicht sogar auf 22, aber nicht älter.“

'Falsch, ich bin 27 Jahre alt.' fügte Conan in Gedanken hinzu und konnte das Grinsen nicht lassen.

„Okay, das Grinsen beweißt, dass du 17 bist.“ sagte Yuri drehte ihren Kopf weg und presste ihre Lippen aufeinander.

Conan glitt das Grinsen aus dem Gesicht und er guckte mit hochgezogenen Augenbrauen und offenem Mund Yuri an. „Gut analysiert.“ fügte er hinzu.

Die beiden gingen einen Abstand hinter den Detektiven her, die sich teilweise angeregt unterhielten, aber auch teils besorgt waren. Dieser aber war Ayumi und Ai zuzuschreiben. Ai bangte für Ayumi.
 

Als die nächste Straße kam, die sie überqueren sollten, zog Conan Yuri einfach in diese herein und ging mit ihr weiter. Sie allerdings war nur perplex, warum Conan das tat.

„Warum gehen wir hier entlang, wenn die anderen einen anderen Weg gehen?“ fragte sie und blieb stehen.

„Ich zeige dir den Park...Wir kommen an der gleichen Stelle wieder heraus, wo die anderen entlang laufen, aber nur ein wenig später...Es ist ein kleiner Umweg, wenn man sich an den Weg hält, aber wenn man Querfeldein läuft, ist man sogar schneller zuhause.“ sagte Conan und zwinkerte.

Yuri wurde rot und nickte zustimmend, ehe sie ihm folgte und an seiner Seite auftauchte. Die Straßen wurden immer enger und bald rieben ihre Arme immer wieder aneinander. Yuri wurde dauerhaft rot, wobei Conan immer wieder schmunzeln musste.

Hier war er auch des öfteren vorbeigegangen mit Ran. Sie gingen immer Hand in Hand, wenn sie den Umweg durch den Park genommen hatten. Conan hätte sich fast daran zurück erinnert, als plötzlich seine Hand ergriffen wurde und er aus seinen Gedanken gerissen wurde.
 

„Wir sind längst da...Hier ist doch der Eingang...Oder etwa nicht?“ fragte Yuri und deutete neben sich.

Ihm wurde bewusst, dass er zu weit gegangen war und fast einfach weiter gegangen wäre, hätte Yuri ihn nicht aufgehalten.

„Stimmt...Tschuldige, ich war in Gedanken.“ sagte Conan und schüttelte den Kopf.

„Macht nichts, gehen wir?“ fragte Yuri und lächelte verlegen.

Conan ließ sich nicht zweimal bitten und folgte Yuri, doch sie beide vergaßen, dass sie noch immer Hand in Hand gingen.

Sie machten einen Spaziergang durch den Park und Conan erzählte ihr einige Dinge über Tokio. Als er eine Hand hob, wollte Yuri diese auch heben, und plötzlich merkten sie beide, dass sie immer noch Händchen hielten.

„Es tut mir leid, mir ist gar nicht aufgefallen, dass ich immer noch deine Hand festhielt.“ Conan wurde immer rötlicher. Yuri genauso. Sie ließen los und gingen weiter.

Als sie durch den Park waren, und langsam in die Richtung ihrer Häuser gingen, fragte Conan wo sie wohnte.
 

„Ich wohne in Beika, Block 6 Hausnummer 17.“ sagte Yuri und versuchte sich an einigen Dingen zu orientieren, doch die Gegend war ihr fremd.

„Wir müssen nach Links. Immer weiter gerade aus.“

„Wenigstens bin ich nicht alleine. Wo wohnst du?“

„So ziemlich in der Nähe...Wir kommen an meinem Haus vorbei, dann kann ich es dir zeigen.“

„Gut, dann lass uns gehen.“ zusammen gingen sie die Straße herunter, in Richtung Conans Haus und redeten angeregt über einige Themen, als sie plötzlich auf ein Thema kamen, dass sie beide in Erstaunung versetzte.

„Ayumi hat mir erzählt, dass ihr Detektive seid...Ist das wahr?“

„Wie man's nimmt...Im Grunde ja, aber im Moment ist es wegen der Schule nicht so passend...Ich löse trotzdem noch Fälle für die Polizei und kleine private Angelegenheiten, aber nicht dauerhaft...“ sagte Conan und zuckte mit den Schultern. 'Obwohl ich es liebe Fälle zu lösen, will ich zurückschrauben...Ich will der Organisation nicht noch einmal begegnen...' fügte er in Gedanken hinzu und Yuri strahlte ihn an. „Was ist?“ fragte er sie.

„Ich hätte nicht gedacht, dass ich mal mit einem echten Detektiv spreche, der Fälle für die Polizei löst.“ Yuri grinste.
 

„Und darüber bist du froh?“ fragte Conan und runzelte die Stirn.

„So ziemlich...Ich wollte schon immer Heiji Hattori kennen lernen...Er ist der größte Detektiv in der Kansai-Region!“ sagte Yuri hellauf begeistert und schwärmte vor sich hin.

„Heiji ist dein großes Vorbild?“

„Nicht Vorbild...Ich bin keine Detektivin und werde auch niemals eine sein....Ich kann keine Fälle lösen, denn ich bin wahrlich zu blöd dafür.“ sagte Yuri und zuckte mit den Schultern. „Aber es gibt genug Detektive, die jeden Fall lösen können...Wie Heiji.“

„Wenn ich an manche Deduktionen denke, die er von sich gegeben hat, hätte ich mich kaputt lachen können...“ sagte Conan und rollte mit den Augen.

Yuri guckte Conan von der Seite an und es arbeitete hinter ihrer Stirn. Seine Wortwahl war ihr komisch, denn so wie es aussah, müsste Conan Heiji kennen. Immerhin waren beide Detektive, das war gar nicht mal so abwegig, dass sie sich kannten.
 

„Kann es sein, dass du Heiji persönlich kennst?“

„Ja, warum?“

„Du kennst ihn persönlich?!“

„Ja-ha, aber warum schockt dich das so?“ fragte Conan und blieb stehen. „Er ist mein bester Freund und wir haben schon einige Fälle zusammen gelöst. Ich weiß nicht, was daran so unglaublich sein soll?!“

„Unglaublich daran ist nur, dass du Heiji persönlich kennst...Und auch noch dein bester Freund ist! Ich wollte ihn schon immer mal treffen, aber wenn er mal in Kyoto war, dann habe ich ihn nie gesehen...Dazu bin ich öfters nach Osaka gefahren, um ihn vielleicht mal zu treffen, doch es kam nie dazu...Einmal hätte ich ihn fast gesehen, aber das ist schon Ewigkeiten her...“ Yuri senkte den Kopf.

Sie war traurig, dass sie ihn noch nie gesehen hat und immer nur über Fernsehn einige Berichte gesehen hat. Sie wollte ihn endlich mal richtig kennen lernen, aber damals schien es in weite Ferne gewesen zu sein. Umso wahrscheinlicher wurde jetzt die Möglichkeit, dass sie ihn persönlich kennen lernen konnte. Aber dafür müsste sie sich mit Conan so gut verstehen, dass er ihr bescheid sagen würde, wenn der Detektiv des Westens in Tokio ist.
 

„Ich kann ihn dir das nächste Mal vorstellen, wenn er nach Tokio kommen sollte...Ob er Zeit hat, weiß ich nicht, da sie meist etwas unternehmen wo-.“ Conan drehte sich um und guckte zurück, doch Yuri stand wie angewurzelt da und starrte ihn mit großen Augen und offenem Mund an.

„Gibts ein Problem?“ fragte Conan und wunk vor ihrem Gesicht rum, doch Yuri reagierte nicht. Stattdessen drohte sie zu fallen. Conan fing sie auf, als sie nach vorne fiel und sie lag, immer noch geschockt und bewegungslos, in seinen Armen.

Nach einer Weile, in der Conan versuchte sie aus der Starre zu lösen, hatte er nur wenig Erfolg, doch sie löste sich langsam auf der Starre.
 

Conan nahm sich vor, dass er bezüglich Heiji nichts mehr sagte und, dass Conan sein Trauzeuge war und dazu auch noch Heiji im Grunde mit Kazuha zusammen gebracht hatte, verschwieg er lieber. Sonst müsste er sie schleifen.

Sie gingen weiter die Straße entlang und kamen auf ein anderes Thema.

„Ich kann Lippen lesen und auch schon einige Sätze flüssig lesen, aber Probleme habe ich immer noch. Deswegen konnte ich auch erahnen, was die eine Frau im Park von uns wollte...“

„Achso, ich dachte schon, dass du ihr schon mal begegnet wärst, weil du wusstest, was sie von uns wollte.“

„Nein, nein...Ich hatte mal eine Mittelohrentzündung und war für einige Zeit taub. So musste ich versuchen zu verständigen...Das Reden ging, aber das Hören war eine andere Sache...Jedenfalls übe ich es heute noch.“

„Das ist doch klasse....man kann sich manchmal nicht gut genug fortbilden....“ Conan lächelte Yuri an. Er war beeindruckt, dass sie etwas lernte, was sie später vielleicht eigentlich nicht gebrauchen konnte, doch er war umso beeindruckter, dass sie solchen Ehrgeiz hatte.
 

„Ja, man muss ein Leben lang lernen!...Als Detektiv bist du bestimmt auch am lernen, oder? Was lernst du gerade?“ Yuri stupste Conan in die Seite und grinste ihn an.

„Im Moment Kochbücher....Violine....obwohl, na ja...Violine beherrsche ich bereits, aber man kann sich ja immer noch besser werden....“ er zuckte mit der Schulter und seufzte.

„Du spielst Violine?“

„Ja...Ich habe früh angefangen...“

„Ein Detektiv, der sich mit Kochbücher befasst und Violine spielt...“ Yuri musste kichern.

„Kochbücher lesen ist einfach...aber das Praktische....da habe ich immer noch Probleme, außer beim schneiden der Zutaten...Und Violine spiele ich nur noch selten...manchmal hilft es mir beim nachdenken...“

Yuri runzelte die Stirn. Sie legte ihren Kopf schief und eine Augenbraue wanderte in die Höhe.

„Irgendwo habe ich das doch schon mal gehört...“ murmelte sie leise und fasste sich nachdenklich ans Kinn, aber Conan drehte sich zu ihr um und fragte sie, was sie damit meinte.

Er hatte es also ziemlich gut verstanden.
 

Yuri überlegte noch eine Weile, doch dann richtete sie das Wort an Conan und stellte ihm eine Frage, die ziemlich untypisch für ein Mädchen war, diese zu stellen. Eigentlich.

„Was würdest du anderen Detektiven raten?“ sagte sie und guckte ihn von der Seite her an.

„'Es ist wichtig, sich nicht von persönlichen Gefühlen beeinträchtigen zu lassen'.“ sagte Conan und guckte in den Himmel hinauf.

Yuri ging ein Licht auf. Jetzt wusste sie, woher ihr das Violone spielen und das Nachdenken bekannt vorkamen. Sie war begeistert, hielt sich aber zurück. Sie schüttelte nur den Kopf und musste kichern.

„Der Detektiv zitiert einen Detektiv...“

„Du kennst Sherlock Holmes?“ Conan sah Yuri fragend an.

„Klar....wer nicht?“ Yuri antwortete, als ob Sherlock Holmes Wirklichkeit wäre.

„Viele....Aber ich wusste gar nicht, dass du Sherlock Holmes magst....“

„Ich mag ihn ja auch nicht...“

„Hä?“ Conan guckte sie verwirrt und irritiert an. Zuerst sagte sie, dass sie ihn kennt und Andeutungen, dass sie ihn mag und jetzt verneinte sie es. Doch Yuri rückte mit der Sprache heraus und er staunte nicht schlecht.
 

„Ich liebe ihn....er ist einfach klasse! Scharfsinnig und intelligent! Zu schlau für jeder Verbrecher!Das Licht im 19. Jahrhundert...der Schrecken der Unterwelt von London...Sir Arthur Conan Doyle hat sich wahrlich selbst übertroffen...“

„Ja...das hat er...er ist mein Idol...“

„Was ist dein Lieblingsbuch?“ Yuri sah ihn erwartungsvoll an.

„Das Zeichen der Vier...Ein echt tolles Buch...“

„Ja, das mag ich auch ziemlich gerne, aber mein Lieblingsbuch ist 'Eine Studie in Scharlachrot', denn das Kennenlernen und Zusammentreffen von Watson und Holmes...finde ich einfach nur der Hammer....“

„Warum findest du sie Hammer?“ fragte Conan und betonte das 'Hammer'.

Er war neugierig auf ihre Meinung zu Holmes und war gespannt.

Yuri machte es aber auch voller Nervenkitzel.

„Weil es der Anfang ist...Der Anfang von allem. Mit dieser Begegnung hat alles angefangen...Meistens, wenn etwas zu Ende geht, unaufhaltsam zu Ende, dann schaut man immer wieder gerne zum Anfang zurück...“

Conan blieb stehen und schaute Yuri hinterher, als sie weiter ging, doch auch sie blieb stehen. Sie hatte bemerkt, dass Conan stehen geblieben war.
 

„So überrascht?“ fragte Yuri und musste wieder kichern.

„Nicht nur das.“

Conan trat einen Schritt auf sie zu und stand nun genau vor ihr. Sie sahen sich tief in die Augen und fesselten den anderen mit ihnen. Yuri war geplättet und ihr Herz fing an schneller zu schlagen. Aber auch Conan war ein wenig anders zumute.

Sie waren sich ziemlich nah und ließen ihre Blicke nicht voneinander. Aber langsam merkte sie, dass sie für ihn mehr empfinden könnte. Conan schluckte. Sollte er sie küssen?

Doch er wusste nicht, genauso wenig wie sie, dass sie beobachtet wurden. Und das nicht nur von einer...

Eine scharfe Schlussfolgerung


 

Kapitel 6: Eine scharfe Schlussfolgerung
 

Immer noch, tief blickend in die Augen des Gegenüber, standen Conan und Yuri vor dem Eisentor der Villa Kudo.

Conan überlegte, doch er wollte nicht überlegen. Er wollte seinen Verstand einmal abschalten und einfach seinem Gefühl nach gehen.

Er hat fast schon sein ganzes Leben lang seinen Verstand genutzt und letztendlich leider doch nie auf seine Gefühle gehört. Sonst wäre er bestimmt nicht Conan Kudo, sondern immer noch Shinichi Kudo, wie es die Natur einst so wollte.

Nun hatte er erneut die Möglichkeit. Jetzt wollte er daraus etwas machen. Er wollte sich dazu durchringen.

Er blickte ihr noch tiefer in die Augen. Zögernd hob er eine Hand und wollte eigentlich ihre Wange streicheln, dass er sie danach am Hals festhielt um sie zu küssen, doch er konnte es nicht.

Yuri allerdings spielte der halbe Hormonhaushalt verrückt. Ihre Hände zitterten und in ihrem Hals bildete sich ein dicker Klos. Ihr Blick fokussierte sich langsam von seinen Augen über die Nase und Wange bis zu seinem Mund, der einen Spalt geöffnet war. Sie konnte seinen Atem spüren und das verlieh ihr eine Gänsehaut über dem ganzen Körper.

Sie hielt die Luft an und wollte gerade den ersten Schritt tun, da wurden beide unterbrochen. Sowohl Yuri im Vorhaben, als auch Conan im Gedankengang. Sie erschreckten sich und ihre Herzen schlugen schneller. Und dann ging alles rasend schnell.

Conan wurde ziemlich doll umarmt und wusste nicht, wie ihm geschah und als er los gelassen wurde, wurde ihm einiges klar.

Doch nun musste er handeln.
 

Yukiko war nach draußen gestürmt, hatte Conan an sich gepresst und knuddelte ihn ziemlich doll. Doch als er durchgeatmet hatte, vernahm er das verzweifelte Luft schnappen von einer Person. Yukiko hatte aus Jux und Dollerei einfach Yuri in die Arme geschlossen und an sich gepresst. Sie drückte das Mädchen so sehr danach, dass Conans neue Mitschülerin schon hinter ihrem Rücken mit den Armen fuchtelte.

„Mutter! Hör auf, du erdrückst sie noch!“ rief Conan entsetzt und fasste sich an die Stirn.

Unerwartet ließ sie diese los und entfernte sich zwei Schritte.

„Hach, wie süß! Du hast jemanden mit gebracht!“ Yukiko war hellauf begeistert und klatschte in die Hände und ehe sich Conan versah, hatte Yukiko Yuri am Arm gepackt und mit hineingezogen.

Conan wollte etwas einwenden, doch schon waren die beiden im Haus verschwunden.

Seufzend mit gesenktem Kopf folgte Conan den beiden in die Villa und schloss die Türe.

Im Haus war es alles andere als ruhig. Es war nämlich mindestens 5 Frauenstimmen zu vernehmen.

Er betrat die Küche, aus der die ganzen Stimmen kamen und wurde prompt begrüßt von alten Freundinnen seiner Mutter.

Er hatte sie schon als Shinichi kennen lernen können.

„Unfassbar, er hat eine Freundin, aber er zählt dir nichts davon! Yukiko, was machst du denn?!“ regte sich eine der Frauen auf.
 

Die zweite stimmte nickend zu, als sie auch etwas einwarf. „Und sie ist dazu auch noch bildhübsch. Da frage ich mich umso mehr, warum er sie verschweigt!“

Wieder nickte eine andere für die Zustimmung.

Yukiko wunk ab.

„Conan hat bestimmt eine Erklärung dafür.“ Yukiko zuckte nochmals mit den Schultern.

Yuri allerdings sah nur hin und her und konnte nicht mitverfolgen, was die Frauen sagten sie kam so schnell gar nicht mit. Sie redeten durcheinander.

„Warum hast du mir nicht gesagt, dass hier so ein Menschenaufla-.“ Yukiko unterbrach ihren Sohn und ignorierte ihn eiskalt.

„Es ist unglaublich, wie wunderschön du bist.“ sagte Yukiko und lächelte lieb.

Ihr stach die Ähnlichkeit zu Ran förmlich ins Gesicht und sie schloss daraus, dass Conan mit ihr die Zukunft verbringen würde. Immerhin wusste sie, dass er nie ganz über die Gefühle für Ran hinweg gekommen war.

Yuri wurde von mehreren Frauen gleichzeitig angesprochen.
 

„Wie alt bist du denn?“

„Wie habt ihr euch kennengelernt?“

„Wohnst du in der Nähe?“

„Du bist also eine Freundin von Conan?“

Die letzte Frage konnte Yuri noch heraus hören, aber trotzdem hatte sie einen wichtigen Teil nicht richtig verstanden.

Statt eine Freundin zu verstehen, hatte sie die Freundin gehört und schüttelte den Kopf.

„Nein, also wir sind nur zusammen-.“ schon wieder wurde Yuri von einer Frau unterbrochen und sah in die geschockten Gesichter der Frauen und besonders Conans Mutter.

„Sie sind schon zusammen! Yukiko, hast du das gehört?!“

„Als Conan erzählt dir ja gar nichts mehr!“

„Manchmal kommt mir es so vor, dass er genauso wie Shinichi ist!“

„Du solltest dich mit Yusaku um ihm mal unterhalten! Das kann doch so nicht weiter gehen! Er behält einfach eine Beziehung für sich.“

Die Frauen motzen, was das Zeug hielt und Yuri versuchte die Situation, doch noch aufzuklären, doch sie kam einfach nicht zu Wort.
 

Conan schluckte, als er das gerade Gesagte mitbekommen hatte und zu Yuri sah. Diese starrte immer noch fassungslos zwischen den Frauen hin und her.

Plötzlich zog Conan Yuri aus der Küche und führte sie in den Eingangsbereich.

„Entschuldige, dass so ein Missverständnis entstanden ist und...Am besten bringe ich dich nach Hause und-.“

„Conan! Zeig doch deiner Freundin mal die Bibliothek. Außer sie hat die schon längst gesehen.“ rief eine Frau aus der Küche zu ihnen.

„Du hast eine Bibliothek?!“ fragte Yuri erstaunt und sah ihn mit geweiteten Augen an. Ihr Lächeln wurde immer größer und die Begeisterung immer mehr Ausdruck.

Conan seufzte und nickte anschließend. Er wollte nicht lügen.

„Darf ich sie sehen?“ mit einer ziemlich hohen Stimme, die irgendwie niedlich klang, brachte sie schlussendlich Conan zum einknicken und er führte sie zur Tür. Als er diese öffnete, war es erst einmal ziemlich dunkel und sie konnte nichts erkennen. Conan stellte sie einfach in die Mitte des Raumes und ging zurück zum Lichtschalter, wo er auch gleich die Tür schloss.

Nun konnte sie gar nichts erkennen. Es war stockduster.

„Bist du bereit?“

„Wofür? Zeig mir endlich die Bibliothek, ich bin schon ganz aufgeregt!“ bettelte sie und wieder war eine niedliche Stimme von ihr zu hören.

„Sieh dich genau um.“

„Aber es ist-.“ plötzlich ging das Licht an und Yuris Augen wurden von Blick zu Blick nur noch größer.
 

Sie fand Buch an Buch vor. In Regalen, die an anderen Regalen angelehnt waren. Darüber hinaus auch, durch eine Leiter zu erreichen, die Bücher an den obersten Reihen. Ihr Staunen konnte nicht mehr größer werden. Es war schon an der absoluten Grenze.

„Und? Wie findest du es?“

„Das kann ich dir nicht sagen.“

„Wie das kannst du nicht sagen?“ Conan sah sie irritiert an und erwartete eine Antwort, doch Yuri drehte sich um die eigene Achse und drehte sich zu den anderen Regalen hin.

„Ich kann es nicht sagen, weil ich nicht weiß, wie ich es sagen soll.“ Yuri musste lachen und könnte schon fast ausflippen.

Conan lächelte und senkte amüsiert den Kopf. Er hob ihn wieder, als Yuri vor ihm stand.

„Hast du auch....du weißt schon...“ sie druckste herum, doch Conan wusste schon, nach was sie fragte.

„Direkt dort.“ er zeigte auf ein Regal, dass auf Augenhöhe lag und schon stürmte sie dahin.

Sie war überwältigt und nahm sich sofort ein Buch heraus und blätterte in diesem herum. Conan derweil lehnte sich an den Schreibtisch. Beobachtete sie, fand sie beeindruckend.

'Sie hat große Ähnlichkeit mit Ran. Aber der Charakter ist ein wenig anders gestrickt. Ran war öfters von Holmes genervt. Aber sie...Sie ist....anders.' schoss es Conan durch den Kopf. Plötzlich tauchte sie neben ihm auf und legte das Buch auf den Schreibtisch.
 

Sie standen dicht beieinander, berührten mit der eigenen Seite, die Seite des anderen und sie las mit ruhiger Stimme auf Englisch die Stelle ihres Lieblingszitates vor. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, was Conan nicht entging, blätterte sie eine Seite weiter und las noch eine Stelle aus dem Buch vor.

Conan hörte nicht mehr zu, was sie sagte, sondern sah ihr in die Augen. Sie hatte ihn bis gerade nicht angesehen, doch als sie ihren Blick zu ihm wandte, trafen sich diese und es war erneut ein magischer Moment.

Erneut stieg in Conan der Drang auf sie zu küssen, doch das Unterfangen fand gar nicht erst statt, denn schon platzte Yukiko in die Bibliothek und die beiden schreckten erneut auf.
 

„Ich hab euch ein paar Kekse gemacht.“ erwähnte Yukiko und verschwand schnell wieder.

Der Moment war vorbei und leider kam diese nicht mehr so schnell wieder.

Mit einigen Kissen machten sie es sich auf der Couch bequem und Conan las ihr aus einem anderen Buch vor. Yuri hörte gespannt zu, als Yukiko irgendwann wieder herein kam und fragte, ob Yuri heute noch bei ihm übernachten würde.

„Es ist schon so spät?!“ rief sie entsetzt und sie stand panisch auf.

„Ich glaube, du solltest gehen...Aber ich bringe dich nach Hause.“

„Das ist nicht nö-.“

„Ich mach es aber...“ Conan schnappte sich seine Jacke und begleitete Yuri nach draußen.

Conan erzählte ihr noch einige Dinge, die die Bibliothek betrafen, wie sein Vater sie aufgebaut hatte, und auch die Geschichte, wie die Krimis über die Jahre gesammelt hatte.

Später waren sie auch bei dem Haus der Tanakawas angekommen und Yuri wollte sich von ihm verabschieden.

„Ich fand den Abend richtig toll. Und ich danke deiner Mutter, weil er sonst vielleicht nicht passiert wäre.“ sie wurde ein wenig rot.
 

„Das einzige, was meine Mutter gut kann, wäre kochen und kindisch sein.“

Yuri rollte mit den Augen.

„Sie ist eine beeindruckende Frau. Aber ich sollte wohl lieber rein gehen, sonst-.“

„Yuri! Wo bist du so lange gewe-.“ Yuris Mutter unterbrach sich abrupt und ging kleinlaut zurück ins Haus.

„Ich glaube, jetzt sollte ich lieber gehen.“ Conan seufzte. „ Man sieht sich morgen in der Schule.“

„Ist gut.“ sie lächelte nochmal schüchtern, ehe sie sich umdrehte und zur Tür ging.

Ihre Mutter wartete immer noch an der Haustür. Beide haben sie bemerkt und deswegen lieber nicht weiter irgendwas gemacht.

Sie ging die paar Stufen hinauf und wunk ihm ein letztes Mal zu. Er verschwand um die Ecke und sie ging hinein.

Ein Seufzer entwich ihr und sie ließ den Abend noch einmal Revue passieren. Plötzlich bemerkte sie die Momente. Er wollte sie küssen. Doch jedes Mal wurden sie gestört.

Auch Conan machte sich darum noch einige Gedanken, bis er, in seinem Bett liegend, langsam ins Traumland abdriftete.

Er hoffte, dass er morgige Tag besser wird. Immerhin war er sich sicher, dass er sie wiedersehen würde.

Er freute sich. Ungemein.
 

Ganz anders sah die Sache bei Ayumi aus.

Es war bereits der nächste Morgen und sie hatte gerade eine SMS von Conan erhalten, dass er schon einmal vorgegangen war. Die Gruppe nahm es hin und sie gingen zur Schule. Ohne Conan.

Der ging mit Yuri, nachdem er sie abgeholt hatte, alleine zur Bildungsanstalt.

Kurz vor dem Schulhofeingang trafen sie sich.

„Und so kam es dazu, dass Holmes sich einmal getäuscht hatte.“ Yuri und Conan lachten herzhaft, während Ayumi und Ai die beiden mit einem misstrauischen Blick beobachtete.

„Da seid ihr ja...War irgendwie fies von dir, uns einfach so abzusagen.“ sagte Ai und sah Conan mit prüfendem Blick an.

„Wie einfach so? Ich hab Ayumi doch schon geschrieben, bevor wir uns eigentlich-.“

„Das stimmt Ai...Ich habs erst später gesagt.“ flüsterte Ayumi in ihr Ohr.

Ai verstand nicht, warum sie das getan hatte. Doch fragen darüber, brauchte sie sich nicht mehr stellen. Sie bekam die Antwort von Ayumi selber.
 

„Ich hatte gehofft, dass er noch kommen würde...Sonst wären wir gegangen und er hätte vielleicht auf uns gewartet.“

Die braunhaarige Oberschülerin senkte den Kopf und ging dann etwas niedergeschlagen Richtung Gebäude.

Conan kam gar nicht mehr mit und fragte Ai was los sei. Yuri hatte sich schon von Conan verabschiedet mit einem einfach winken und ging zu einem Mädchen mit dem sie sich in der Klasse schon angefreundet hatte.

Hina Gentsumo. Sie war schon eine ganze Weile Conan verschossen gewesen und hatte ihm mal einen Liebesbrief geschrieben, doch sie hat es aufgegeben und schwärmt nur hin und wieder von ihm.

Gerade als Conan Ai ansprechen wollte, klingelte die Schulglocke und der Unterricht begann. Schnell rannten die Schüler in ihre Klasse und erneut saßen Yuri und Conan nebeneinander, wobei Ayumi ganz hinten im Raum saß. Immer noch niedergeschlagen. Ai seufzte.
 

'Er tut ihr schon wieder weh.' schoss es ihr durch den Kopf. 'Er interessiert sich für ein Mädchen, dass ähnlich aussieht wie Ran und schon lässt er seine beste Freundin fallen wie eine heiße Kartoffel....Es ist doch nicht mehr normal, wie er sich verhält. Er redet mit ihr, als wäre er wirklich nochmal 17 und nicht schon 27. Kaum kommt ein Mädchen, dass seiner ersten Liebe ziemlich ähnlich sieht, wird er blind vor Liebe. Wenn man das schon Liebe nennen kann und nicht nur Schwärmerei ist. So wie ich es einschätze könnte vielleicht doch mehr aus den beiden werden. Ich hoffe, dass Ayumi endlich mal den Mut packt und ihm ihre Liebe gesteht, sonst ist es zu spät. Immerhin sind er und die Neue auf dem besten Wege sich sehr zu mögen.' Ai war so in Gedanken versunken, dass sie gar nicht mitbekam, dass sie vom Lehrer angesprochen wurde.
 

„Miss Haibara. Würden sie meine Frage wiederholen?“ fragte der Lehrer und grinste siegessicher.

'Jetzt kann ich gleich Miss Haibara einen Pluspunkt abziehen.' freute er sich in Gedanken.

„Würden sie meine Frage wiederholen.“ sagte Ai und schaute den Lehrer mit eindringlichem Gesicht an.

Völlig perplex sah sich der Lehrer in der Klasse um. Nun guckten alle Schüler mit dem Gesichtsausdruck, den er vorher im Gesicht hatte.

Der Lehrer war sehr streng und vergab seine Noten und Pluspunkte immer mit sehr großer Strenge und Vorsicht. Wenn man die ganze Zeit aufpasste und immer mehr tat als andere, dann war es schon möglich, dass man sich bei ihm Pluspunkte angelte, doch das geschah den wenigsten, denn meist war es so, dass er sie nach kurzem, wenn jemand einen Fehltritt machte, wieder abzog. Ai und Conan waren demnach die einzigen, die Pluspunkte dauerhaft halten konnten.
 

„Das war nicht meine Frage!“ rief er entsetzt, aber unsicher.

„Dann stellen sie mir eine Frage. Sie haben nämlich davor keine gestellt.“ sagte Ai und das unheimliche Grinsen in der Schülerschaft breitete sich aus.

Der Lehrer sah ein. Er hatte wirklich keine Frage gestellt. Seufzend senkte er den Kopf und stimmte zu, eher er der Klasse auftrug die Seite im Buch zu lesen und die Aufgaben zu bearbeiten.

Als die Stunde vorbei war, gingen sie alle zu ihrem Lieblingsplatz. Einer Bank am Rande des Schulhofs und aßen ihr Frühstück.

Yuri war nicht mit von der Partie, sondern unterhielt sich mit einigen Mädchen.

Conan entfernte sich nach einer Weile von seinen Freunden und setzte sich unter einen Baum. Guckte in den Himmel, atmete tief durch und dachte an die Vergangenheit nach.
 

Ayumi bemerkte, dass Conan dort in Gedanken versunken, nicht mit bekam, was um sich herum passierte. Es war genauso wie vor Jahren. Nur ein wenig anders. Ayumi stand auf und wollte gerade in Richtung Conan und Baum gehen, um sich zu ihm zu setzen, da sah sie Yuri auf ihn zugehen, die leider schneller bei ihm war.

Abrupt blieb Ayumi stehen und schluckte. Sie stand alleine in der Mitte des Schulhofes und sah gebannt auf Yuri und Conan.

Sie hatte Conan erschreckt und daraufhin hat Conan Yuri leicht geschubst. Sie setzte sich zu ihm. Ziemlich nah und beide lächelten sich in die Augen. Sie sahen verlegen weg und plötzlich zog Yuri ein Buch heraus. Sie setzten sich noch näher bei einander und guckten wohl zusammen ins Buch. Sie lachten und kicherten. Ayumi stand noch eine zeit lang wie angewurzelt da und starrte die beiden an.

Ai beobachtete Ayumi und dazu auch noch Conan und Yuri.

Nach einer weiteren Ewigkeit, wie es Ayumi vorkam klingelte auch wieder die Schulglocke und sie mussten wieder in die Klasse zurück.
 

Doch es war Chemie. Das hieß, dass sie wieder mit Conan arbeiten konnte. Ein winziges Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht und sie ging schnell zu Klasse.

Sie wollte nicht, dass Yuri nochmal ihr den Platz weg schnappte und deswegen setzte sie sich auf ihren Platz und verbreitete ihre Klamotten auf diesem. Als Conan und Yuri den Raum betraten ging Conan zu seinem Platz neben Ayumi und Yuri blieb vorne beim Lehrer.

Ayumi sah sich siegreich und feierte den Sieg, doch plötzlich verkündete der Lehrer etwas, was Ayumi nicht wollte. Was Ayumi einen Strich durch die Rechnung machte. Einen ganz gewaltigen Strich...

Wenn die Chemie stimmt


 

Kapitel 7: Wenn die Chemie stimmt
 

„Kudo, Yoshida. Ihr bekommt einen dritten Partner. Miss Tanakawa, die noch recht neu ist, hat wohl schon Freunde gefunden.“ der Lehrer lächelte, legte das Material für das Experiment, dass auf einem Tablett war, auf deren Tisch und verteilte weiter die Utensilien.

Yuri schulterte ihre Tasche und kam mit einem Lächeln auf die beiden besten Freunde zu. Als sie sich zwischen die beiden setzen wollte, knallten bei Ayumi alle Sicherungen durch und sie machte sich breit.

Sie rückte schlagartig mit dem Stuhl zu Conan, legte den Kopf mit ausgebreiteten Armen auf den Tisch und ließ keinen Platz mehr für eine weitere Person zwischen ihnen. Yuri sah darin kein Abriss und setzte sich kurzerhand neben Conan.

„Was ist mit dir denn schief gelaufen?!“ fragte Conan flüsternd in einem entsetzten Ton. „Ich glaube, du tickst nicht mehr richtig! Wieso machst du dich so breit?!“
 

Ayumi antwortete nicht. Sie zog sich auf ihre Seite zurück, bließ die Backen auf und verschränkte die Arme.

Ihr musste ganz schnell etwas einfallen, wie sie Conan davon abhält, dass er sich in sie verliebt. Denn so langsam sah es nicht gut für sie aus.

„Ist alles okay?“ fragte Yuri Conan und lächelte ihn lieb an.

„Nein, nein. Alles bestens. Ayumi...hat nur....“ er beugte sich zu ihr herüber und sprach seine Vermutung direkt aus. „Ich schätze, sie hat ihre Tage.“

Ayumi, die es gehört hatte, wurde purpur rot und starrte Conan mit einem Todesblick an.

Sie packte Conan an der Krawatte und zog ihn zu sich. Mit einer finsteren Miene schaute sie ihm in die Augen.

„Wie kommst du darauf, dass ich meine Tage habe!“

„Du benimmst dich komisch, bist anders zu mir und ganz besonders hast du Stimmungsschwankungen!“ analysierte Conan und zählte sogleich noch weite 5 Gründe auf.

Das Gespräch fand überwiegend im Flüsterton statt, wobei einige doch schon irgendwie mitbekamen, dass sie sich ein wenig stritten.
 

Ayumi schlug sich die Hand vor den Kopf. Dann noch die andere Hand und vergrub dann ihr Gesicht in ihren Händen.

„Siehst du, ich habe re-.“

„Gar nicht! Du hast nicht recht! Ich habe nicht meine Tage...Und außerdem...Ich würde mit dir darüber nie reden!“

„Dann beende ich das Gespräch ab hier und später, wenn du dich wieder eingekriegt hast, kannst du ja bescheid sagen!“ Conan drehte ihr den Rücken zu, wandte sich zu Yuri und ignorierte sie für die restliche Stunde.

Ayumi kam überhaupt nicht weiter mit den Aufgaben. Sie dachte nach, doch nicht über die chemischen Reaktionen, wenn zwei Stoffe miteinander vermischt werden, sondern eher um die jetzige Situation, die zwischen ihr und Conan herrscht. Auch die mehr als deutliche Annäherung von Yuri an Conan entging ihr nicht.

Sie schielte rüber.

„Und wenn du den Stoff mit dem zusammen mischst in einer kleinen Konzentration, dann wird daraus...“

„Wie cool! Es wird Violett!“

„Genau...Die chemischen Stoffe verbinden sich und schon ändert es von farblos und blau zu lila.“

„Ich hätte jetzt wirklich gedacht, dass es blau bleibt oder etwas heller wird...In Chemie hatte ich meist immer meine Probleme.“ Yuri seufzte.

„Nur weil man in einem Fach nicht der Überflieger ist, heißt, das nicht, dass man schlecht ist.“

Conan lächelte Yuri an.
 

Ayumi kannte diesen Blick. Er war ein wenig verträumt, dennoch ernst mit einem Schuss beeindruckt. Sie hatte den Blick schon öfters gesehen. Wenn er manchmal einfach aufs Meer hinaus gestarrt hatte, oder auch wenn Ran sich mit ihm unterhalten hat. Sie kannte den Blick und sie hatte jeden Tag gehofft, dass ihr irgendwann der Blick zuteil wurde, doch ihre Hoffnung schwand in den letzten Tagen so schnell. Schneller als die Polizei erlaubt.

Sie wandte ihren Blick wieder auf ihre Aufgaben, doch bearbeiten tat sie diese nicht. Sie hatte keine Lust sich anzustrengen und ihre Motivation war auch flöten gegangen.

Seit Yuri da war, fühlte sie sich stets unwohl und konnte nicht einen Gedanken fassen, der mit normalen Dingen, wie Schule oder Hausarbeit, zutun hatte. Auf irgendeine Weise fühlte sie sich überflüssig.

Sollte sie Conan darauf ansprechen?

„Nun könnt ihr die verschiedenen Stoffe mischen, die ich gerade noch ausgeteilt habe. Dokumentiert die Reaktionen.“ wies der Lehrer an, worauf die Klasse lauter wurde. Es waren überall zweier Teams, doch nur Ayumi und Conan hatten einen zusätzlichen Partner.

Ayumi richtete sich auf und wollte sich zu Conan drehen, doch der hatte Ayumi den Rücken zugewandt und sich teilweise vollständig zu Yuri gedreht.

„Okay, wie viel darf ich davon dort hinein kippen?“ fragte Yuri und schaute das Reagenzglas mit der durchsichtigen Flüssigkeit an.
 

„Da nur 4 Milliliter.“ sagte Conan und achtete genau auf die Hand von ihr.

„Aber wie soll ich-.“ sie wollte sich nach einem Messbecher umsehen, doch Conan unterbrach sie.

„Ich helfe dir.“ Und plötzlich wurden Ayumis Augen ziemlich groß, denn Conan legte seine Hand auf ihre und kippte langsam die rote Flüssigkeit in die farblose und diese reagierten miteinander, indem es sich rosa färbte und danach in ein kräftiges Rot.

Yuri achtete nicht wirklich auf die Reaktion der beiden Mittel, sondern eher auf Conans Hand und dann seine Augen.

Ayumi fühlte ein Stich in ihrem Herzen und es bildete sich ein verdammt großer Klos in ihrem Hals, doch die Schulglocke klingelte und verhinderte so noch weitere Momente, die sich die beiden näher kamen.

Sie erwachte aus ihrer Starre und Conan nahm seine Hand von ihrer und wandte sich an das Aufräumen. Immerhin wollte er gleich noch in die Pause.
 

Ayumi packte langsam ihre Schulsachen zusammen, die sie am Anfang der Doppelstunde auf dem Tisch verteilt hatte. Doch Conan war ziemlich schnell fertig. Ayumi war noch nicht fertig und Yuri wandte sich erneut an Ayumis besten Freund.

„Kommst du mit zu meinem Spind?“ fragte sie und Conan stimmte ein.

Darauf schulterte Conan seine Tasche und ging mit Yuri aus dem Klassenraum. Ayumi starrte Conan hinterher. Sie hatte ihn zuvor noch gerufen, doch er hatte sie schlicht weg ignoriert und ist einfach gegangen.

Sie saß nun alleine im Raum und legte den Kopf auf dem Tisch. Wenige Minuten später wurde sie von Mitsuhiko angetippt und sie hob den Kopf.
 

„Ai, Mitsuhiko? Was macht ihr hier?“

„Wir haben doch zusammen Chemie und du bist nicht heraus gekommen, da haben wir gedacht, dass du noch hier sein musst.“ sagte Mitsuhiko und legte eine Hand auf Ayumis Schulter.

Genta betrat den Raum und gesellte sich zu den anderen.

„Warum bist du nicht heraus gekommen...Wir haben gewartet.“ fragte er ziemlich unsensibel.

Genta verstand nicht in was für einer Situation Ayumi war. Er kannte es schon so, dass er nicht wirklich bemerkte, dass Ayumi gerade emotional am Ende war.
 

„Genta? Mitsuhiko? Könntet ihr mal bitte, nach draußen gehen?“ fragte Ai und drehte sich zu den beiden Jungen. „Ich möchte mit Ayumi alleine reden, wenn es möglich ist.“

Genta sah zwischen Ayumi und Ai hin und her, doch Mitsuhiko ging heraus, dass auch Genta mit zog und aus dem Raum verschwand.

„Komm schon, was ist los?“ sie setzte sich neben ihre Freundin und streichelte ihr über den Rücken. „Es ist wegen Conan und Yuri, stimmts?“

Ayumi schluckte, wollte sprechen, doch sie bekam keinen Ton heraus. Sie nickte stattdessen.

„Okay, was bedrückt dich so?“

„Er...Es...Es sieht so...Ich glaube, er verliebt sich in sie.“ sagte Ayumi schließlich nach anfänglichem Stottern.
 

Es stimmte. Sie hatte Angst. Mehr als sie es zugeben wollte.

Sie sah es kommen, dass sich Conan sich vollständig in Yuri verliebte und sie dann nur noch abgestempelt war. Sie konnte es vor ihrem geistigen Auge sehen, dass er sie küsste, sie umarmte und sie anlächelte. Und ihr keinen einzigen Blick mehr schenkte. Kein Wort mit ihr wechselte. Sie schlichtweg ignorieren würde.

Sie hatte Angst. Mehr als sonst jemand.

Ai konnte Ayumis Sorge verstehen. Sie wusste, dass Ayumi schon seit der ersten Klasse hoffnungslos in ihn verliebt. Sogar als er fast gestorben wäre, hielt sie an der Hoffnung fest.

Jede einzelne Minute, seit sie ihn gesehen hatte, hat sie ihn geliebt und damals wurde es Ai mehr als bewusst...
 

Die Tür wurde mit Gewalt geöffnet und eine blutverschmierte Trage hindurch geschoben. Schwestern und Oberarzt rannten so schnell sie konnten zum Operationssaal um eine Notoperation vor zu nehmen.

Auf der Trage lag ein kleiner Junge mit mehreren Schusswunden, blutspuckend und konnte nur noch schwer atmen.

Ein kleines Mädchen blieb vor der Tür stehen. Sie war nicht minder blutverschmiert. Doch sie interessierte es nicht nicht. Es war sein Blut. Die Tür ging langsam zu und so verschwand auch die Trage aus ihren Augen.

Als die Tür mit einem kleinen Klicken einschnappte, schloss auch das kleine Mädchen die Augen. Ihr Mund begann zu zittern. Ebenso ihre Hände. Dann fühlte sie, wie ihre Knie weich wurden und sie sank zusammen. Die Hände ins Gesicht geschlagen, schluchzte sie so laut, dass die Menschen, die davor standen hörten, und ich auch sofort um das Mädchen kümmern wollten.
 

Doch sie schlug alle Weg und wollte nicht berührt werden.

Sie weinte. Sie schluchzte. Entwickelte eine Schnappatmung und starrte auf den Boden, der ihr Bild ein wenig spiegelte.

Sie sah ihr Gesicht, dass von seinem Blut bekleckert war und teilweise durch ihre Tränen verwischt war.

Die unzähligen Schrammen an ihrem Körper brannten, doch sie nahm es nicht wahr.

Plötzlich sah sie vor ihrem Spiegelbild ein weiteres. Sie sah hinauf und erkannte ein anderes kleines Mädchen.

Sie kniete sich hinunter und nahm sie fest in den Arm. Zuerst wollte sie sich wehren, doch schlussendlich zog sie sehr an ihrem Pullover und krallte sich hinein.
 

„Es ist alles meine Schuld. Wäre ich doch nur nicht hinterher gelaufen. Hätte ich doch nur auf ihn gehört, dann wäre es auch nicht passiert.“ flüsterte Ayumi.

Wieder verwischten ihre Tränen mit dem Blut auf ihren Wangen. Ai schüttelte den Kopf. Auch sie bekam Tränen in den Augen.

'Nein, hätte ich nicht das Apoptoxin weiter entwickelt, wäre keiner in dieser Situation gewesen. Ich bin allem, an wirklich allem, schuld.' redete sie sich ein.
 

Es war knapp 7 Monate nachdem sie alle in die 3 Klasse kamen. Genta, Mitsuhiko, Ai, Ayumi und Conan waren zusammen im Kino gewesen und hatten sich eine Komödie angesehen. Sie hatten es ausgelost.

Als dieser zu Ende war, war es gerade um die 20 Uhr gewesen. Da es schon November war, war es auch Abends so schnell dunkel, dass es um die Zeit stockduster war.

Sie waren auf dem Heimweg, doch kurzerhand entschieden sich die 5 noch einen Abstecher in den Park zu machen. Es war zwar ein Umweg von knapp einer halben Stunde, bis sie alle zuhause waren, doch sie hatten Lust dazu.

Ai redete mit Mitsuhiko über den Film, während Genta der Konversation teilweise ein Ohr schenkte, aber hauptsächlich darauf konzentriert war, dass Conan und Ayumi vorne schon fast herum alberten.

Sie schubsten sich und lachten heiter miteinander.

Genta ging das schon auf die Palme, doch er hielt sich zurück. Als plötzlich Conan stehen blieb und die restlichen in ihn herein liefen, wobei er nach vorne fiel, machte er große Augen.

Ayumi half ihm auf, Genta auch, doch Conan schickte sie ein wenig nach hinten.

Er lugte um die Ecke während die anderen ihnen hinterher sahen. Selbst Ai hatte ein komisches Gefühl und wenn das auftauchte, dann war es auch meist berechtigt.
 

In ihr machte sich die Angst breit.

Ayumi wollte schon zu ihm aufschließen, da kam er schon zurück und schickte sie sofort den Weg zurück.

Er befahl ihnen den Weg, den sie gekommen waren zurück zu gehen und sofort nach Hause zu gehen. Für die anderen war es besser. Er sagte auch, dass Ai und er einen anderen Weg, der sie schneller zu ihrem Zuhause führen würde, nehmen und auch zuhause sein würden.

Sie sollten ihm eine SMS schicken, wenn sie angekommen waren.

Mit der Begründung, dass dort ein Polizeieinsatz war, bei dem sogar das Militär anwesend war, sollten sie lieber nicht mitwirken. Die drei Kinder waren natürlich schwer zu überzeugen, doch sie willigten ein, weil Conan sie regelrecht anflehte.
 

Sie trennten sich, Genta, Mitsuhiko und Ayumi gingen zurück und Ai und Conan taten so als würden sie den anderen Weg nehmen. Doch schon bald als die Kinder aus dem Blickfeld waren, schlichen Conan und Ai erneut zu dem Tatort.

Gin, Wodka und Vermouth sowie Bourbon standen vor einigen Männern, die ziemlich eingeschüchtert wirkten. Gins kalter Blick war durchdringend und ließ fast alles zu Eis erstarren. Die Männer rührten sich nicht. Aus Angst erschossen zu werden. Immerhin richtete er und Wodka eine Pistole auf diese.

Conan und Ai konnte nicht verstehen, was gesagt, wurde, sie waren noch zu weit weg, doch das wollten sie ändern. Ai hatte ein komisches Gefühl gehabt, genauso wie Conan doch sie wollten es riskieren.
 

Aber auch nur wenige Minuten später, eskalierte es. Conan und Ai hatten keine Möglichkeit zu fliehen, wurden noch binnen weniger Sekunden entdeckt und da tauchte plötzlich ein Mädchen mit braunen Haaren auf und konnte das Schauspiel mit einigen Augen ansehen.

Ai wurde in ihrer Flucht einige Male mit Streifschüssen getroffen und Schrammen durch ständiges Fallen bekommen, doch sie konnte noch rechtzeitig fliehen.

Ayumi erlitt einen Schock und konnte sich nur noch an wenige Details erinnern, dass ein Mann, kaum zu erkennen, auf sie schießen wollte. Dann nur noch, wie es um sie schwarz wurde und dass sie überall Blut hatte.

Nur wenige Minuten später wurde sie wieder wach und konnte sehen, wie Conan auf einer Liege in den Krankenwagen geschoben wurde. Ayumi rannte schnell auf diesen zu und sprang im letzten Moment hinein.
 

Doch es war keine Zeit. Sie kamen im Krankenhaus an, sofort wurde Conan weggebracht. Ayumi konnte nur noch hinterher sehen.

„Du hast keine Schuld dran. Conan war mal wieder zu neugierig.“ sagte Ai und konnte auch die Tränen nicht unterdrücken.

Nach und nach trafen einige Personen ein, so auch Ran, Kogoro, Yukiko und Yusaku, die Eltern von Ayumi, der Professor und die Polizei ein.

Es vergingen Stunden und jedes Mal wenn Leute aus dem OP kamen, wurden sie nach dem Befinden von Conan gefragt, doch die OP war immer noch im Gange.

Erst nach einigen Stunden konnte Conans Leben mit Reanimation gerettet werden. Er war in einem Krankenzimmer und die Personen mussten stundenlang warten bis sie zu ihm rein durften, wobei Ayumi seitdem nicht mehr gesehen wurde. Sie hatte sich ins Zimmer geschlichen und wurde tatsächlich nicht entdeckt.
 

Sie saß auf seinem Bett hielt seine Hand, die an einem Tropf angeschlossen war.

Sie war kalt, doch sie versuchte diese zu wärmen.

Ayumi hoffte so sehr, dass er überlebte, denn im Moment stand es schlecht um ihn. Er war auch an der künstlichen Atmung angeschlossen.

Ai wollte nach Ayumi suchen und auch in das Zimmer von Conan gehen, aber eine Schwester hinderte sie.

Stunden um Stunden war Ayumi an seiner Seite und hielt seine Hand. Verlor Träne um Träne, wo eine auf seine Hand fiel.

Sie hoffte und hoffte. Später durften die anderen auch zu Conan, wobei er noch nicht wach war. Nur vereinzelt, betraten sie den Raum. Ayumi blieb da, und weigerte sich wehement mit zu gehen. Sie blieb bei ihm. Die ganze Zeit.

Als zuletzt Ai den Raum betrat und Ayumi auf dem Bett sitzen sah, konnte sie es nicht glauben.
 

Ai näherte sich dem Bett und sah wie Ayumi eingeschlafen immer noch seine Hand hielt und diese auch nicht losließ.

„Sie hat gewisse Ähnlichkeiten mit Ran.“ rief sich Ai ins Gedächtnis, als sie sich damals an die Situation im Auto erinnerte, wo Ran ihn nicht los lassen wollte. „Sie ist so herzensgut wie Ran. Irgendwann, in der Zukunft ob weit oder nah, kann es möglich werden, dass er sich in sie verliebt. Wenn sie sich nicht ändert. Sie liebt ihn. Das ist mir nun klar.“

Ai drehte sich um und ging in die Richtung der Tür. Noch ein letztes Mal schaute sie zu den beiden und dann verließ sie den Raum...
 

„Du hast Angst, richtig?“

„Natürlich habe ich Angst, Ai! Er verliebt sich in sie und ich bin dann nun noch ein Mädchen, dass er mal kannte. Er hat mich in Chemie weites gehend ignoriert und sich mit dem Projekt befasst, wobei er mehr auf sie geachtet hat, als auf den Unterricht.“ Ayumi wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Sie nimmt ihn mir weg! Ich kann nichts dagegen tun, denn wenn ich etwas tun will, schaffe ich es nicht. Er ist nicht da. Und ich brauche ihn.“

Nun verfiel Ayumi in völlige Trauer und konnte es nicht mehr zurück halten. Sie weinte und heulte Rotz und Wasser.

Ai konnte sie aber auch nicht beruhigen. Sie dachte im Moment so pessimistisch, so negativ, dass es nichts gab, was sie richtig auffasste.

Doch Ai hatte nach einer Zeit die Schnauze voll. Sie verpasste Ayumi eine Ohrfeige und diese starrte sie nur erschrocken an.
 

„Jetzt hör endlich zu! Ich werde dir helfen, dass Conan mehr auf die achtet. Ihr seid beste Freunde, habt fast keine Geheimnisse voreinander und ich denke nicht, dass deine Vermutung mit Yuri wahr wird. Immerhin ist sie erst gestern, ERST GESTERN, an unsere Schule gewechselt. Und ihr seid, seit fast einem Jahrzehnt, die absolut besten Freunde, die ich kenne.“ sagte Ai, ziemlich besitzergreifend, dass Ayumi ihre positive Energie, die man nur selten zu sehen bekam, spürte und es auch zum Teil abfärbte.

Wer andere stark machen wollte, musste selbst Stärke zeigen.

„Ihr teilt euch alles, ihr könnt nicht ohne einander auskommen. Du wurdest verrückt, als er eine Woche lang krank im Bett lag. Und als du mit dem Chor auf Klassenfahrt warst, hat der dich extrem vermisst. Niemand kann sich zwischen euch drängen. Noch nicht mal so ein Mädchen, dass Ran zum verwechseln ähnlich sieht.“
 

„Du hast recht! Er und ich. Wir sind und bleiben die besten Freunde!“ lächelte Ayumi. „Ich werde mir Conan zurück holen!“

Ayumi streckte die Faust in die Höhe und ehe sich Ai versehen konnte, stand sie alleine im Raum.

„Hey, Ayumi! Deine Sa-“ Ai atmete gepresst aus. Die Tür war zugefallen. „Sachen.“

Mitsuhiko wurden fast von der Zusammen gemunscht, weil Ayumi diese fast mit so viel Schwung aufgemacht hatte, dass man denken könnte, sie wurde aufgetreten.

Sie rannte sofort zur Kantine, doch sie fand Conan nicht. Allerdings wurde ihr gesagt, dass Conan beim Sportplatz war. Und auch mit der Neuen.
 

Sofort verschwand sie und rannte zum Sportplatz.

Sie klügelte sich in ihrem Kopf einen Plan zusammen, um Conan für sich zu gewinnen. Langsam nahm dieser Plan auch Gestalt an, doch als sie auf dem Platz ankam, sah sie unglaubliches.

Sie stoppte abrupt und bewegte sich keinen Millimeter weit. Ihr Blick, ihre ganze Mimik verlor immer weiter an Elan und plötzlich fühlte sie wieder, wie sich die Tränen anbahnten.

Das Bild, dass sich ihr bot, ließ ihren Willen und ihre Hoffnung zu einem kleinen Flämmchen schrumpfen...

Eine nicht ganz planmäßige Aussprache


 

Kapitel 8: Eine nicht ganz planmäßige Aussprache
 

Ayumi versteckte sich hinter einer Säule und lugte um die Ecke.

Sie beobachtete Conan und Yuri, doch was sie sah erfreute sie nicht. Es ließ sie Schmerzen erleiden, die äußerlich meist kaum erkennbar waren.

Ihr Herz stach und es tat ziemlich weh. Vermutlich weinte es.

Conan lag auf dem Bolzplatz und hielt sich den Kopf. Yuri hatte sich vor ihn gekniet und schaute ihm tief in die Augen.

„Ist wirklich alles okay?!“ fragte sie zum gefühlt Tausenden Mal.

„Ich habe doch gesagt, dass es mir gut geht...Und so nebenbei, du kannst ziemlich stark schießen.“ sagte Conan und rieb sich die Stelle.
 

Vor wenigen Minuten, bevor Ayumi aus dem Gebäude gestürmt war, hatte sich etwas komisches ereignet.

Yuri hatte versucht aufs Tor zu schießen und hatte hart zu getreten. Doch plötzlich hatte der Wind sich gedreht und der Ball traf genau Conan am Kopf, der ihn umhaute. Er lag am Boden und Yuri wollte sofort sehen, ob ihm etwas passiert war, und checkte ihn von oben bis unten ab.

Zuletzt schaute sie ihm in die Augen, wobei es dabei auch blieb.

„Ich-.“

„Es ist schon gut.“

Yuri wich zurück, weil Conan sich aufrichten wollte.

Ayumi schaute mit Skepsis zu. Ihr war es ganz und gar nicht genehm, dass sie so nah bei einander waren.

Conan wurde ein wenig schwindelig, weswegen er kurz aufstöhnte und sich den Kopf hielt. Yuri, die sich aufgerichtet hatte, um ihm hoch zu helfen ging schnell um ihn herum und kniete sich erneut zu Conan, wobei sie sein Kopf auf ihre Oberschenkel legt.

„Ich denke, du solltest liegen bleiben. Sonst kippst du noch um.“ sagte Yuri ein wenig stotternd.

Sie gab sich die Schuld, weil sie ihn wortwörtlich angeschossen hatte. Aber sie hoffte, dass es keine dauerhaften Schäden geben würde.
 

Conan grinste Yuri an. Er hatte etwas gesehen, was er eigentlich nicht sehen sollte, doch Yuri deutete es falsch.

„Machst du dich lustig darüber, dass ich-.“

„Nein, tue ich nicht. Ich...finde es gerade sogar ganz bequem.“ gab Conan mit leicht angehauchten rosa Wange von sich, was Yuri erneut die Röte ins Gesicht trieb.

„Auch wenn du es vielleicht bequem findest, sollten wir aufstehen, immerhin liegst mitten auf dem Sportplatz.“

„Vermutlich hast du recht.“ seufzte Conan und richtete sich ganz auf, dann half er Yuri hoch, wobei er ein wenig fester zog, dass sie in seine Arme fiel.

Ayumi sah geschockt und verletzt herunter zum Sportplatz, konnte eine Träne nicht zurückhalten und schluckte, worauf die Träne ihr Auge verließ. Sie drehte sich und wollte mit gekränkter Miene zum Detektiv Club begeben, als sie Ai in die Arme lief.

„Ich habe dich gesucht! Du hast deine Sachen vergessen, die ich zusammen packen durfte und du weinst schon wieder. Was ist passiert? Du warst gerade noch so voller...“
 

Ayumi schluchzte leise, ehe sie mit verheultem Gesicht Ai um den Hals fiel und etwas in ihre Schulter murmelte. Obwohl Ayumi ziemlich nah an ihrem Ohr war, konnte sie kein Wort durch das Genuschel und die Unterdrückung ihrer Schulter der Schallwellen verstehen.

„Ayumi, rede bitte mit mir...Ich will dir helfen, aber ich kann es nicht, wenn du mir jetzt nicht sagst, warum du jetzt schon wieder weinst und gerade noch auf einem absoluten Höhenflug warst.“ Ai packte ihre Freundin an den Schultern und sah ihr in die Augen.

Ayumi schluckte.

„Ich hab- gesucht- er war auf dem- Spo- platz un- hat mit ihr gek- auf de- Boden.“ Sie versuchte normal zu reden, doch es klappte nicht ganz wie sie gehofft hat.

Ai wiederholte den Satz.

„Du hast ihn gesucht, er war auf dem Sportplatz und hat mir ihr geknutscht?! Auf dem Boden?!“

Ayumi schüttelte heftig mit dem Kopf.
 

„Gekuschelt!“ rief sie und wusch sich mit dem Arm die Tränen weg.

„Ich glaube, dass du mit Conan darüber reden solltest, dass du dich von ihm vernachlässigt fühlst.“ riet Ai ihrer besten Freundin und wollte unbedingt, dass Ayumi aufhört zu weinen.

Wenn Conan hier wäre und Ayumi sehen würde, hätte er sie schon längst in den Arm genommen und sie getröstet. Aber er war mit Yuri beschäftigt.

Ai brauchte demnach einen Plan, wie sie Yuri und Conan für eine Zeit lang trennen, damit Conan sich mit Ayumi beschäftigen kann und Yuri demnach von ihm abließ. Wenn sie einmal sehen würde, wie eng Ayumi und Conans Freundschaft war und dass Ayumi Conan liebt, dann sollte sie, wenn sie die Girly-Codex-Regeln beherrscht, ihr auch Conan überlassen und sich nicht so an ihn ran machen.

Ai musste also versuchen die beiden für eine Zeit zu trennen. Aber das würde sie nicht alleine schaffen.

Ai schaute zu Ayumi, doch sie erkannte, dass sie nicht in der Lage war, bei so einem Plan zu helfen. Sie war im Moment ein emotionales Wrack und nicht wortwörtlich unbrauchbar. Sie war ja schon Teil des Plans.
 

Das Mädchen mit den rot-blonden Haaren dachte scharf nach, doch plötzlich fiel ihr eine Person ein, die ihr helfen könnte. Sie holte ihr Handy heraus, bedacht, dass kein Lehrer sie sieht und schickte Mitsuhiko eine SMS.

Sie brachte Ayumi in die Nähe des großen Pausensaals und versuchte sie noch ein wenig zu trösten. Sie hielt sich aber so auf Abstand, dass Ayumi weiter auf dem Tiefpunkt war, und nicht so schnell aufhörte zu weinen. Sonst wäre ihr Plan hinfällig.

Mitsuhiko klappte sein Handy auf und las sich die SMS durch.

„Leute, ich muss mal...wohin.“ sagte der Junge mit den Sommersprossen und erhob sich, rannte aus der Bibliothek, die einen extra Raum für Computer hatte, und suchte nach Conan und Yuri auf dem Schulhof. Er sah sie plötzlich und gesellte sich zu ihnen.

„Hey, ihr beiden...Wie gehts euch so?“ Mitsuhiko drängte sich zwischen den beiden und legte die Arme um ihre Schultern. Dabei dirigierte er sie in die Richtung des Gebäudes.

„Ich habe mich, dank Conan schon besser eingelebt...Ich kann jetzt sogar von alleine zum Chemiebereich gehen!“ freute sich Yuri und grinste Conan an.

Dieser schüttelte nur lächelnd den Kopf.
 

„Was möchtest du, Mitsuhiko?“ fragte Conan und guckte ihn eindringlich an.

Conan wollte, dass er verschwindet, damit er mit Yuri alleine sein kann. Er glaubte, dass er sich in Yuri verliebte, und sie vielleicht genauso fühlen würde. Er hoffte es, denn ihm kam es vor, wie eine zweite Chance in der Liebe. Und diese Chance wollte er nutzen.

„Ich hab einfach mal gedacht, dass wir uns alle mal miteinander unterhalten können...Immerhin würde ich Yuri auch gerne kennen lernen...Sie scheint eine...tolle Persönlichkeit äh -zu sein.“

Yuri wurde ein wenig rot und drehte ihren Kopf ein wenig von den Jungs weg, damit sie die Röte auf ihren Wangen nicht bemerkten.

Conan derweil bekam große Augen und schluckte.

Mitsuhiko wollte Yuri kennen lernen. Er lächelte ihr zu. Machte ihr Komplimente, schleimte richtig. Conan bekam ein leichtes Augenzucken und wollte Mitsuhiko gerade zur Seite nehmen, um ihm zu sagen, dass er sich vielleicht in Yuri verliebte, doch plötzlich betraten sie das Gebäude und Conan schaute in die Richtung zu Ayumi. Er sah ihr verheultes Gesicht, den Schmerz, der sich darin verbarg und es verletzte ihn tief.
 

Er wusste nicht warum sie weinte, aber er konnte es nicht ertragen, dass sie Tränen vergoss, die er verhindern könnte.

Er befreite sich von Mitsuhiko und ging sofort auf Ayumi zu. Er kniete sich vor ihr und versuchte ihr in die Augen zu schauen. Ai beobachtete die Situation von weitem.

Mitsuhiko fing derweil ein Gespräch mit Yuri an, wobei das kein richtiges Gespräch war. Er suchte verzweifelt nach Themen, die er sie fragen könnte, doch Yuri achtete nicht so ganz auf Mitsuhiko, sondern beobachtete lieber Conan.

Es war wahr. Sie war gerade dabei, sich Hals über Kopf in ihn zu verlieben. So lieb wie er war, so intelligent wie er war und seine Persönlichkeit, die meist die gleichen Interessen zeigten.

Yuri war geplättet von Conans Persönlichkeit und war sich sicher, dass er der perfekte Junge war. Selbst ihre Eltern, die sie am gestrigen Abend noch sehen konnten, sagten, zumindest ihre Mutter, dass sie ziemlich gut zusammen passen würden.

Sie könnte auch schon fast denken, dass es Liebe auf den ersten Blick war. Sie hätte schmelzen können, als ihr Blick und seiner sich trafen und sie sich einige Minuten, für sie eine gefühlte, aber schöne, Ewigkeit war, ansahen und sie ihr Herz klopfen hören konnte.

Sie vermutete, dass es Conan nicht anders erging.

Langsam hatte sie in ihrer Annahme recht, doch jetzt war sie sich nicht mehr so sicher. Immerhin sah es so aus, als hätten Ayumi und Conan eine sehr starke Bindung zu einander.

Conan rappelte sich auf und zog Ayumi an der Hand in einen Raum. Mit einem letzten Handzeichen, zeigte Conan Yuri, dass er gleich kommen würde und sie auf ihn warten sollte.
 

„Wo kommst du ursprünglich her?“

„Das habe ich doch schon mal gesagt.“ sagte Yuri und Mitsuhiko guckte sie mit großen Augen an.

„Genau...Vermisst du Freunde und Verwandte denn nicht?“ versuchte sich Mitsuhiko zu retten.

„Ein wenig. Aber ich halte mit ihnen weiterhin Kontakt. Aber ich muss mich wohl daran gewöhnen, dass ich hier ein neues Leben aufbauen muss...“

Sie guckte in die Richtung, in der Conan verschwunden war und lächelte leicht.

Für Ai war das Aussage genug. Sie verliebte sich gerade in Conan und so langsam hatte sie auch die Befürchtung, dass Conan das selbe wiederfahr.

Sie muss handeln. Ayumi muss handeln. So schnell, es nur möglich war.
 

Derweil saß Ayumi auf einem Schülerpult und Conan stand genau vor ihr. Er strich ihr über den Rücken, um sie noch mehr zu beruhigen. Ayumi konnte nicht aufhören zu weinen und schluchzte ununterbrochen.

„Magst du mir sagen, warum du weinst?“ fragte Conan mit leiser Stimme. Er bückte sich leicht um ihr in die Augen zu sehen. Sein Kopf legte er ein wenig schief. Ayumi hatte ihre Augen ein wenig geöffnet, doch erkennen konnte sie nichts, weil alles durch die Tränen verschwommen war.

„Hey, du solltest nicht weinen. Das steht dir nicht.“

Sie richtete erstaunt ihren Kopf hoch. Er hatte sich inzwischen wieder aufgerappelt und fuhr ihr durch die Haare an ihrem Gesicht herunter und wusch mit den Daumen die Tränen auf den Augen.

Ayumis Sicht war wieder frei.
 

„Verheulte Augen gefallen mir nicht. Ganz im Gegenteil, es schmerzt mir. Besonders, wenn du weinst.“ sagte er und holte ein Taschentuch hervor.

Er wischte ihre feuchten Wange ab und lächelte sie zum Schluss an.

„Also, sag mir was los ist. Nur so kann ich dir helfen.“

Ayumi sah ihm tief in die Augen, als sie ihn heranzog und ihren Kopf auf seine Brust legte. Er hatte das Jacket geöffnet und steckte ihre Arme einfach unter dieses. Sie war auf halber Höhe über dem Bauch und kurz unter der Brust. Sie konnte seinen Herzschlag nur leicht hören.

„Es ist...Es....Wegen....wegen dir.“

Conan riss überrascht die Augen auf und starrte seine beste Freundin an.

„Wegen mir? Was habe ich denn getan?“

„Du meinst wohl, was hast du nicht getan...“ Ayumi krallte sich in sein Hemd, kuschelte sich richtig ein. „Du hast mich...alleine gelassen...Die letzten zwei Tage....Du hast mich gar nicht mehr beachtet.“ schluchzte sie.
 

„Ich soll dich nicht mehr beachtet haben?“

„Ja, du warst nur noch mit der Neuen-.“

„Ihr Name ist Yuri-.“

„Du warst nur noch mit ihr zugange und ziemlich barsch zu mir, als wir vorhin im Chemieunterricht waren.“

„Aber Ayumi...Du hast dich plötzlich so breit gemacht, dich ziemlich unhöflich gegenüber ihr verhalten.“ Conan zuckte mir den Schultern und schaute zu ihr herunter. „Du warst in dem Moment so besitzergreifend. Als ob du niemanden an dich heran lassen willst.“

'Du Blödmann! Ich will nicht, dass DU mir weggenommen wirst, nicht irgendwas anderes! Du bist wirklich schwer von Kapee! Ich liebe dich und so wie es aussieht, nimmt sie dich mir weg! Guck doch mal genau hin! Sie drängelt sich in den Vordergrund und will, dass du dich in sie verliebst. Und wenn das passiert bin ich nicht mehr länger deine beste Freundin, weil sie es dann wird!' schrie Ayumi in Gedanken Conan an.

Doch das einzige, was Conan sah, waren die aufkommenden Tränen in ihren Augen.

„Also habe ich recht...“
 

„Nein!“ plötzlich stieg in Ayumi die Wut auf. Sie konnte nicht glauben, dass er so schwer von begriff war, dass ihm noch nicht einmal das auffiel, dass er sie vernachlässigte und sich einem anderem Mädchen zuwandte. Sie waren beste Freunde. Freunde fürs Leben. Auf immer und ewig.

„Du bist mir wichtig und ich will nicht, dass sie dich mir weg nimmt!“ rief sie aus.

Conan schaute sie nur mit großen Augen an.

„Du bist mir wichtig und du vernachlässigst mich...Es fühlt sich verdammt nochmal so scheiße an, dass du dich ihr zuwendest und mich dabei vollkommen ignorierst. Es tut weh. Sehr sogar, wenn du mir den Rücken zukehrst und dann auch noch falsche Tatsachen in den Raum stellst.“

Ayumi machte ihrem Unmut Luft. Conan konnte Ayumis Worte gar nicht fassen. Doch so langsam fiel ihm auf, was sie meinte.

Er hatte sich bei Chemie einfach umgedreht und mit Yuri das Experiment gemacht. Er hat Ayumi völlig ausgeschlossen. Und er ist einfach gegangen, als der Unterricht vorbei war.

„Erkennst du nun, warum ich weine? Warum ich wütend, traurig und eifersüchtig bin?“

„Ja...Es tut mir so leid, Ayumi...Es...Ich...“

„Was möchtest du mir sagen?“
 

„Ich glaube, dass ich mich in sie verliebe. Und wenn ich mir sicher bin, dass sie vielleicht das gleiche für mich empfindet, dann würde ich gerne mit ihr zusammen sein. Ich würde sie dann fragen, ob sie meine Freundin wird. Aber niemals wird sich jemand zwischen uns beiden stellen! Klar?“

'Dummkopf. Sie hat sich doch schon zwischen uns gestellt!' schrie ihr Gedächtnis.

„Okay...“ Ayumi schluckte.

Er entwickelte also schon Gefühle für Yuri und war dabei, sich vollständig in sie zu verlieben. Doch das wollte Ayumi nicht.

Nein, niemals. Das wollte sie ganz bestimmt nicht. Sie wollte, die Frau an seiner Seite sein. Sie wollte seine Gesten der Liebe spüren. Sie wollte wollte, dass ihre Bilderbuch Liebe wahr wird.

Und plötzlich kam ihr eine Idee. Sie hatte einen Geistesblitz, der Superlative und konnte nicht glauben, wie Genial diese Idee doch war. Aber dafür bräuchte sie Hilfe. Unbedingt.
 

Und da wusste sie schon die richtige. Immerhin hatte Ai ihre Hilfe schon zugesprochen, dass sie ihr helfen würde, Conan endlich für sich zu gewinnen und mit ihm nach 10 Jahren zusammen zu kommen.

In diesen 10 Jahren waren immerhin schon so viel passiert, dass Ayumi so ziemlich sicher war, dass sie für Conan ihr Leben geben würde und ihr Schicksal verbunden war.

Sie hatten eben zueinander gefunden. Auch wenn dieses Ereignis durch seine Neugier und seiner Dummheit zu verdanken war. Es kannten ja nur er und Ai und andere Personen, was mit ihnen passiert ist.

„Also würdest du mir helfen, dass sich Yuri komplett in mich verliebt, damit ich mit ihr zusammen sein kann?“ Conan sah sie erwartungsvoll an, hoffte auf ein Ja und haute Ayumi sogleich vom Hocker.
 

Da war es. Da war es wieder. Das Leuchten. Das Leuchten, dass er hatte, wenn er vor Freude strahlen könnte. Wenn er Luftsprünge machen konnte und wenn er sich unglaublich gut fühlte.

Ayumi nickte leicht. Doch für Conan war es Antwort genug. Er könnte in die Luft gehen.

„Danke, DANKE, DANKE!, DAAAAANKE!!!“ sagte er, hob Ayumi hoch und schwang sie herum.

Er drückte sie an sich und vergrub sein Gesicht in ihrer Halsbeuge.

Ayumi konnte seine Lippen an ihrem Hals spüren, doch genauso wie seine Nase, was hieß, dass er sie nicht küsste. Doch mit der nächsten Bewegung war selbst sie überrascht.

Er küsste ihre Wange, ihre Nase, ihre andere Wange, ihre Stirn und zuletzt noch einmal die Wange, als er sie los ließ.

„Ich danke dir so sehr, dass du mir helfen willst. Wie kann ich dir das nur jemals danken?“ fragte er sie und nahm ihre Hände in seine. Er hielt sie so, als würde er jeden Moment einen Handkuss auf sie hauchen. Ayumi schaute ihn immer noch geschockt an.

Die Tatsache, dass er sie beim letzten Kuss ihren Mundwinkel getroffen hatte und sie dadurch sie fast geküsst hatte, ließ sie noch mehr hoffen.
 

„Ähm...“ sie versuchte die richtigen Worte zu finden, doch das brauchte sie nicht mehr, da er schon etwas erwiderte.

„Ich habs...Ich lade dich zum Essen ein. Freitag Abend um 20 Uhr...In dem einen italienischen Restaurant, dass du so gerne magst. Wenn ich mich recht erinnere, waren wir das letzte Mal an deinem Geburtstag vor 2 Jahren dort...Das ist wohl angemessen, mich bei dir zu bedanken.“

Conan entfernte sich langsam von ihr und lächelte ihr zu und dankte ihr, indem er nur die Lippen bewegte.

Ayumi guckte ihm hinterher und er zwinkerte, bevor er hinaus ging. Freudestrahlend trat er hinaus. Yuri hatte ihren genervten Gesichtsausdruck verloren, als sie ihn sah. Sie lächelte wieder und ihr kam eine Gänsehaut. Er hatte seinen coolen Blick aufgesetzt, dabei immer noch das strahlende Lächeln auf den Lippen und eine Aura, die selbst die stärksten Leute umhauen könnte.

Er schlung einen Arm halb um Yuri und zog sie im Grunde mit sich. Doch sie ließ sich auch von ihm treiben. Sie machte keine Anstalten sich dagegen zu wehren.
 

Mitsuhiko, der für den genervten Gesichtsausdruck von Yuri vorhin verantwortlich war, atmete erleichtert aus. Er senkte den Kopf und sah auf. Ai verschwand gerade in dem Raum, in dem zuvor noch Ayumi und Conan waren.

„Also, was ist passiert? Ich hab nur gesehen, wie Conan wieder mit Yuri weggegangen ist.“ sagte Ai und wollte gerade die Tür schließen, als Mitsuhiko diese aufriss und sie dann hinter sich schloss.

„Ich möchte jetzt gerne mal wissen, was ihr beide ausgefressen habt...Immerhin war ich gerade Teil eures Plans.“

„Es war kein Plan....Es war mehr eine Notlösung.“ gab Ai von sich, als sie sich gerade halb neben Ayumi stellt und kurz noch einmal zu Mitsuhiko und dann wieder zu ihrer Freundin guckt.

„Eine Notlösung...Nur damit du nicht mehr weinst?“ Mitsuhiko sah zu Ayumi.

Ayumi schüttelte den Kopf.
 

„Nein, wir haben geredet. Und ich habe ihm gesagt, dass ich mich ausgegrenzt fühle...Von ihm.“

„Aber du hast ihm nicht gesagt, dass du ihn liebst?“ fragte Ai und Mitsuhiko wechselte seinen Blick zwischen den beiden Frauen.

„Nein...“

„Er ist nämlich mit Yuri erneut weggegangen...Ich hatte es mir doch denken können...Aber warum? Es war so ein guter Zeitpunkt!“ Ai hob die Arme und ließ sie dann doch schlaff herunter hängen und senkte den Kopf.

„Mitsuhiko....Ich bin schon seit der ersten Klasse...Ich bin schon sehr lange in Conan verliebt und die ganze Zeit-.“

„Ich konnte mir es schon denken...“ Mitsuhiko seufzte und sah Ayumi mit einem freundschaftlichem Blick an. „Um ehrlich zu sein...Ich habe dich damals auch sehr gemocht...Aber heute nur noch freundschaftlich...Ich konnte es mir schon denken, weil du von Conan immer so sehr geschwärmt hast...Damals wurde ich eifersüchtig, aber egal was es ist...Ich würde dir gerne helfen.“

„Das ist sehr nett von dir.“ Ayumi umarmte Mitsuhiko kurz und schluckte dann.
 

„Was ist denn nun passiert?“ fragte Ai nochmals.

Sie war ein wenig erstaunt gewesen, dass Mitsuhiko so offen mit seinen Gefühlen, die er damals hatte, umging und es ihr im Grunde gestand, in sie verliebt gewesen zu sein. Aber das zeigte Stärke. Ai war beeindruckt.

„Als ich es ihm gesagt habe, ist die Situation plötzlich aus dem Ruder gelaufen und plötzlich waren wir bei dem Thema Yuri und...“ Ayumi schluckte und versuchte so den Klos, der sich gerade in ihrem Hals bildete, und unaufhaltsam an Größe gewann, zu entfernen, doch es klappte nicht. „Er will...mit ihr...Ich soll...“

Ayumi konnte nicht weitersprechen. Darauf fing Ai an zu raten.

„Das Thema Yuri und er hat gesagt, dass er sie...um ein Date bitten will?“

Die Braunhaarige schüttelte die Hand. Sie zeigte ein 'Naja' oder ein 'vielleicht'.

„Er ist verliebt in sie.“ sagte Ai dann.

„Er möchte sie lieben?“ fragte Mitsuhiko und Ayumi zeigte auf ihn.

„Oh man, das wird das reinste Ratespiel...Ayumi sag bitte einfach, was los ist, sonst sitzen wir noch eine Woche hier.“ flehte Ai und seufzte ein wenig genervt.
 

Zu damals konnten die Kinder immer noch ein wenigen nervenaufreibend sein.

„Er will, dass ich ihm helfe, dass sie sich in ihn verliebt, weil er sich langsam in sie verliebt und er mit ihr zusammen sein möchte...“ Ayumi schniefte, aber sie biss die Zähne zusammen und heulte nicht noch einmal. „Ich habe am Freitag, weil er sich bei mir bedanken will, ein Date mit ihm...“

„DU hast ein Date mit ihm, weil DU IHM hilfst, damit ER sich in dem ANDERES verliebt? Vielmehr sie ihn ihn verliebt?!“ Ai guckte Ayumi mit großen Augen an.

Eigentlich sollte es doch anders sein. Die beste Freundin sollte dem Jungen helfen, ein Date mit der Angebeteten zu bekommen und nicht selbst mit dieser ausgehen, um mit der Angebeteten zusammen zu kommen.

„Kann es sein, dass er Yuri eifersüchtig machen will?“

„Ich denke eher nicht...“ Mitsuhiko erwiderte auch mal wieder etwas. „Wenn er Yuri eifersüchtig machen will, dann hätte er sich nicht wieder mit ihr beschäftigen dürfen, sondern mit Ayumi Arm in Arm heraus kommen müssen...Außerdem...Warum sollte Yuri eifersüchtig reagieren, wenn sie noch nicht einmal zusammen waren?“

„Naja, da hast du recht. Aber wir brauchen unbedingt einen Plan, wie wir Yuri und Conan teilweise auseinander kriegen. Du hast doch gesagt, dass du uns hilfst, oder?“
 

Ai wandte ihre Aufmerksamkeit zu Mitsuhiko und auch Ayumi sah ihren langjährigen Freund an. Dieser nickte und sie versuchten einen Plan auszuhecken. Jeder für sich. Plötzlich klingelte dann die Schulglocke und sie mussten leider zum Unterricht. Doch das bedeutete kein Abbruch ihres Vorhabens. Nein, es ließ ihnen einfach nur mehr Zeit ihre Rolle, ihren Plan und ihr Vorhaben richtig zu durch denken. Immerhin hatten sie jetzt alle verschiedenen Unterricht. Aber so leicht wird es nicht laufen. Jetzt müssen sie erst einmal versuchen überhaupt eine Grundbasis zu schaffen. Und die bestand darin, dass sie versuchen mussten, dass Conan und Yuri sich erst einmal ein wenig voneinander entfernten. Doch das war besser gesagt, als getan. Das Schicksal mischte sich auch in dieses Spiel ein...Und es hatte schon ein ganz eigenen Plan...

Erste Versuche und andere Probleme


 

Kapitel 9: Erste Versuche und andere Probleme
 

Einen Tag später.

Am Mittwoch.

In der Mittagspause sitzen Conan und Yuri in der Cafeteria und unterhalten sich angeregt. Sie saß zu Kopf, Conan an der Seite. Beide hatten sich eine Kleinigkeit zu Essen geholt. Yuri hatte sich einen Salat mit Extra-Dressing geholt, wobei Conan bei einem einfachen Brötchen mit Belag blieb.

Sie lachten ziemlich viel, was Ai und Ayumi vom Rand der Cafeteria, wo sie sich hinter einer Säule und hinter einem Mülleimer versteckten. Ihre Mitschüler beobachteten sie zuerst mit misstrauen, verstörten Blicken und verwirrten Mimiken und Gestiken, doch interessieren tat es weder dem einem Mädchen, noch dem anderen.

„Okay, was sollen wir machen?...Immerhin nehmen wir deinen Plan...“ fragte Ayumi und wandte ihren Blick zu ihrer Freundin.

Ai blickte zu ihr zurück und seufzte.
 

„Du gehst hin und setzt dich zu ihnen. Mitsuhiko steht schon draußen mit Genta...Sie spielen ein Spiel und Mitsuhiko guckt öfters herein, damit sie wissen, dass sie rein kommen können...“

„Warte, hast du Genta von dem Plan erzählt?!“

„Nein, sonst plaudert er es wieder aus...Wir wissen doch, wie er reagiert, wenn er eigentlich nicht so reagieren soll...“ Ai guckte Ayumi mit bestimmten Blick an, der sagte, dass sie es vorausahnte, dass es schief laufen würde, sobald Genta eingeweiht wäre.

„Stimmt...Er kann es nicht für sich behalten und wird auffällig.“ Ayumi seufzte.

Bei Genta musste man vorsichtig sein, was man sagte, denn sonst wäre alles für die Katz gewesen. Wenn sich Genta nicht auffällig benehmen sollte, dann tat er meist, zwar unbewusst, genau das. Auffällig benehmen, und das machte so einige Überraschungen kaputt. Meistens konfrontierten seine Freunde ihn am Tag des Geschehens, mit dem, was los war. Er war natürlich sauer, wer wäre das nicht, aber es war besser so.

So auch heute.

Ayumi guckte nochmal zu den beiden und dann riss sie sich zusammen. Sie kam hinter der Säule hervor und atmete noch einmal tief ein.

Sie ging direkt auf die beiden zu und setzte sich, ohne auch nur abzuwarten, ob sie sich überhaupt setzen durfte, neben Conan.

Fast zwischen den beiden.
 

„Hey, wie gehts euch zwei?“ fing Ayumi an und lächelte. Conan guckte sie ein wenig irritiert an.

'Wollte sie mir nicht eigentlich helfen, dass sich Yuri in mich verliebt?' schoss es Conan durch den Kopf und er guckte kurz Yuri an.

Sie guckte auch ein wenig verwirrt, doch dann lächelte sie und sagte kurz und knapp, über was sie gerade gesprochen hatten.

Ayumi, die eigentlich nicht wirklich zuhörte und anderes im Kopf hatte, als Yuris Gemütszustand, nickte nur lächelte zurück. Sie wandte sich zu Conan und lächelte ihn an.

Conan wollte gerade etwas sagen, als plötzlich Mitsuhiko und auch Genta sich zu ihnen setzten. Er guckte seine Freunde nur verwirrt an und wünschte sich in Gedanken, dass sie sich für einen Moment in Luft auflösten und an einem anderen Ort in der Schule wären. Nicht hier bei ihm und Yuri. Definitiv nicht dann, wenn er sich gerade mit ihr unterhielt und ihr offensichtlich näher kam.

Yuri allerdings versuchte das mit einem Lächeln hinzunehmen.

Sie begrüßte Conans Freunde und guckte immer mal wieder zu Conan herüber.

Conan war ein wenig genervt, doch er konnte es verbergen. Yuri konnte schon ahnen, weil er seine Hände zu Fäusten ballte, dass ihm das nicht sonderlich gelegen kam. Warum auch immer.

„Habt ihr schon von dem neuen Film mit Minami Takayama gehört? Sie spielt darin eine Sängerin, die versucht, zwei Menschen zusammen zu bringen, doch plötzlich verliebt sie sich in den Jungen Mann, den sie eigentlich mit der Frau zusammen bringen sollte. Der Film soll ziemlich toll sein. Besonders die Songs sollen herzergreifend sein!“ erzählte Yuri und schaute Ayumi an. „Vielleicht können wir uns den Film ansehen, wenn du willst.“

Ayumi sah Yuri nur perplex an und wusste nicht, was sie sagen sollte.

„Ich glaube nicht, dass Ayumi den sehen will...Aber ich könnte mit dir rein gehen.“ sagte Conan und schaute Yuri in die Augen.

Yuri guckte Conan erstaunt an und nickte dann.
 

Conan hatte im Grunde schon sein erstes Date mit Yuri klar gemacht, doch die Sache war, dass der Film erst in fast einem Monat in die Kinos kommt. Da würden sie wohl ziemlich lange warten müssen.

Ayumi guckte Yuri nur kurz an. Sie musste sich etwas überlegen, wie sie Conan davon abhalten könnte, dass sie und er ihr erstes Date hatten. Auch wenn der Kino besuch noch eine Weile hin war, konnte es doch schon recht schwierig werden, wenn er einmal am Haken war.

Ayumi musste einen Plan ausarbeiten und auch endlich eingreifen, sonst würden sie demnächst wirklich noch ihr erstes Date haben.

Ais Plan aber klang recht einfach, war aber doch recht schwierig. Die Sache war von Anfang an immer noch die, dass sie Conan davon abhalten musste, dass er sich weiter so eng mit Yuri unterhielt und sie sich so näher kommen. Dann kam noch dazu, dass sie mit Conan einige Annäherungen, die zufällig passieren sollen, haben musste, damit sie 'magische Momente' haben.

Sie konnte es nicht leugnen. Sie hatten magische Momente gehabt, ganz klar, aber diese hat sie dann doch lieber dabei gelassen.

Einmal hatten sie im Park, als es schon Dunkel war und die Laternen an waren, ein kleinen Spaziergang gemacht. Sie haben ein wenig herum gealbert und dabei immer wieder den anderen ein wenig geneckt, dadurch berührten sie sich des Öfteren.

Ayumi harkte sich zum Schluss bei ihm ein und sie gingen zu Conan nach Hause. Ayumi wollte nicht noch um diese Uhrzeit nach Hause und hatte sich schon überlegt, bei ihm zu schlafen. Ihre Mutter war nämlich nicht zuhause, weswegen sie lieber bei Conan schlafen wollte.

Als sie in der Villa Kudo waren machten sich die beiden noch einen kleinen Snack, wobei es nicht mal wirklich darum ging, etwas in den Magen zu bekommen, sondern eher um den anderen Schokolade auf die Nase zu schmieren.

Der Abend war sehr skurril gewesen. Zum Schluss hatten sie, als plötzlich der Strom ausging, ein Schokoladen-Dinner bei Kerzenschein.

Das Ai das mit dem Strom war, dass hatte sie bis heute für sich behalten.

Sie wollte Ayumi endlich helfen, dass sie zusammen kamen. Besonders, da es Shinichi nicht mehr interessiert, dass er eigentlich 27 war.
 

Seine Worte hatten Bände gesprochen.

„Irgendwann, Ai, interessiert es dich nicht mehr, dass du eigentlich älter bist. Du wirst für immer in diesem Alter gefangen sein und du kannst nicht zurück. Daran muss man sich wohl oder übel gewöhnen. Ich für meinen Teil weiß, dass man lieber nicht versuchen soll, sein Leben einzuholen. Im Grunde sollte man das hier und jetzt leben. Ich denke, dass ich mich sogar in ein Mädchen verlieben könnte, dass eigentlich 10 Jahre jünger ist. Es geht alles.“ und da hatte plötzlich Ayumi gerufen und Conan drehte sich zu ihr um. Ein Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht und Ai guckte ihn nur an.

Sie hatte ihn zugestimmt. Irgendwann gewöhnt man sich an diese Situation und man würde versuchen das beste draus zu machen. So kam auch Ai eine Idee. Wenn er sagt, dass er sich sogar wieder in ein Mädchen verlieben könnte, dass einen eher großen Altersunterschied zu ihm hat, und auch Ayumi so ansieht, würde irgendwann, ja irgendwann, sich alles verändern.

Nun war es an der Zeit etwas zu ändern. Daran zu ändern, dass er Ran vergessen und sich neu verlieben sollte. Und ein Mädchen, dass Ran mehr als nur ähnlich sah, würde ihm nur im Weg stehen.

Hatte gerade versucht einen Plan zu fassen, als sie merkte, dass Mitsuhiko und Genta nicht mehr da waren, Conan und Yuri auch nicht mit am Tisch saßen und Ayumi den Kopf auf den Tisch gelegt hatte.

Sie blinzelte und guckte Ayumi an.

„Was ist passiert?“
 

„Warst du wirklich so sehr in Gedanken versunken?“ fragte Ayumi mit leiser Stimme.

„Ich glaube schon...“ Ai kratzte sich am Kopf.

„Langsam glaube ich, dass ich nichts mehr machen kann, damit Conan sich noch in mich verliebt. Er hatte Yuri gerade total lange in die Augen gesehen.“ Ayumi seufzte. „Dann haben wir uns gestritten und so langsam vermute ich, dass ich mich ihm immer weiter entferne, statt mich ihm zu nähern...Ach ja, und er hat gesagt, dass das Essen am Freitag geplatzt ist.“

Ayumi haute nochmals den Kopf auf den Tisch. Ai guckte sie ein wenig irritiert an, doch sie seufzte.

„Ayumi...Ich glaube, wir müssen den Plan ändern.“

„Den Plan ändern? Aber er hat doch so gut geklungen!“ jetzt hob sie endlich den Kopf und Ai rollte mit den Augen.

„Es hilft aber nichts, wenn wir versuchen uns alle mit Yuri anzufreunden, damit du und Conan streiten könnt.“

„Ich bin ja eh nur ein Heulsuse und schwer von Kapee.“ knurrte Ayumi und ließ den Kopf wieder auf den Tisch sinken.

„Hat das Conan gesagt?“ fragte Ai ganz erstaunt und hob Ayumis Kopf an den Haaren an.

Ayumi schrie kurz vor Schmerzen auf, ehe sie dann doch mit einem 'Ja' antwortete und sich den Kopf hielt.

„Vielleicht habe ich doch eine Lösung...“ Ai dachte nochmals kurz nach. „Vielleicht muss du einfach nochmal mit ihm reden und dabei dieses Mal sagen, dass du....Genau! Du hast Stress mit mir!“

Ai ging ein Licht auf. Wenn sie an viele verschiedene Situationen dachte, die sie mit Ayumi im Klinsch lag, kam ihr sofort diese eine besondere Sache in den Kopf.
 

„Hä? Ich versteh nichts mehr.“ sagte Ayumi und guckte Ai verwirrt an.

„Ganz einfach, wenn du mit Conan Stress hast, reden wir meist darüber. Wenn wir beide doch Stress haben, unternimmst du mit ihm viel viel mehr. Das war doch bis jetzt fast immer so!“

„Das stimmt, aber ganz ehrlich, ich will mich nicht mit dir streiten.“

„Das musst du auch nicht. Am besten tun wir so, als würden wir kein Wort miteinander reden, und dann gehst du zu Conan und versuchst dich mit ihm abzulenken. Aber du sagst nicht, was es für ein Thema ist...Vielleicht, wenn er fragt, kannst du sagen, dass es ein Frauenproblem ist. Davon hat er eh keine Ahnung.“

„Und wie er davon Ahnung hat. Er hat mir sogar einmal ein Tipp gegeben...Gruselig.“ Ayumi schüttelte sich, während Ai es mit einem verwunderlichem Blick näher wissen wollte.

„Ach ja? Was für ein Tipp?“

„Das spielt doch eigentlich keine Rolle...Das einzige, was jetzt von Nöten ist, dass ich mich mit Conan wieder vertragen kann. Am liebsten würde ich heute Abend sofort zu ihm gehen und einfach bei ihm sein.“ Ayumi seufzte und stützte ihren Kopf auf ihrer Hand auf.

„Das klingt doch nach einem guten Plan!“

„Plan? Das ist eine Tatsache...Ich werde heute Abend zu ihm gehen und mich einfach bei ihm einschleimen.“

„Einschleimen solltes du es nicht...Vielleicht kannst du auch sagen, dass du Stress mit deiner Mutter hattest und bei ihm bleiben willst.“
 

„Hm...Das wäre auch eine Möglichkeit.“ Ayumi dachte noch einmal nach, entschloss sich dann, den Plan durch zu ziehen und ging mit Ai zum Unterricht, als es gerade klingelte.

Sie hatten Mathe und Ayumi saß neben Yuri im Klassenzimmer. Conan musste in einen höheren Kurs gehen. Genauso wie Ai. Sie waren eben schon so hochbegabt, dass sie den Stoff für die 3 Klasse der Oberschule machen konnten.

Ayumi fühlte sich deswegen immer einsam in Mathe. Doch es änderte sich ein wenig.

„Kapierst du die Gleichung mit der Wurzel am Ende?“

Yuri hatte sich zu Ayumi gebeugt und sie geradewegs gefragt, ob sie ihr helfen konnte, doch Ayumi blockte ab, sagte, dass sie nichts verstehen würde und versuchte ihren Plan noch weiter auszuarbeiten.

Yuri allerdings verfolgte ein anderes Ziel.

„Hey, Ayumi...weißt du, ob Conan viel lieber rot oder blau mag?“ flüsterte das Mädchen, dass Ran zum verwechseln ähnlich war, zu ihr herüber und Ayumi guckte sie erstaunt an.

„Warum willst du das wissen?“ stellte Ayumi die Gegenfrage.

Yuri musste kurz lächeln.

„Weil er mich gefragt hat, ob ich am Freitag mit ihm Essen gehe...Und ich wollte ein Kleid anziehen, dass vielleicht seine Lieblingsfarbe hat. Da er schon mal Andeutungen gemacht hat, welche Farben er mag, war ich mir nicht mehr sicher...Kannst du mir helfen?“ Yuri blickte Ayumi mit Engelsaugen an und wartete auf eine Antwort.

Ayumi überlegte, ob sie Yuri die Wahrheit sagen sollte, oder doch Lügen sollte. Die Sache war nur, dass sie nicht wusste, welche Farbe Yuri stehen würde.

Immerhin würden Conan die Augen aus dem Kopf fallen, wenn sie in einem Kleid auftauchen würde, dass ihrer Figur schmeicheln und auch noch die Farbe hatte, die er am liebsten hatte.

Ayumi kam jedoch nicht mehr dazu eine Antwort zu äußern, da plötzlich der Lehrer Ayumi fürs Sprechen ermahnte und sie sofort still war.

Also musste sich Ayumi etwas anderes überlegen.
 

In dem Unterricht würde Ayumi nicht mehr so schnell einen Ton äußern, wenn sie nicht gefragt wurde. Der Lehrer hatte sie und Mitsuhiho schon seit einer Weile auf dem Kieker.

Als der Unterricht vorbei war und Ayumi mit Ai, Mitsuhiko und Genta nach Hause gehen wollte, konnte sie nicht glauben, was sie sah. Conan rannte der Gruppe hinterher und holte sie auch direkt ein.

„Was machst du denn hier?“

„Wie? Ich geh mit euch nach Hause, was sonst.“ gab Conan sarkastisch von sich.

„Yuri läuft nicht mit dir nach Hause?“ fragte Ai ungeniert und Conan kratzte sich am Kopf. Mit einem kleinen Nicken bestätigte er auch die Annahme von Ayumi.

Yuri war gerade von ihrer Mutter abgeholt worden, die mit ihr irgendwohin wollte. Gerade als sie mit Conan nach hause laufen wollte und sie sich erneut lange in die Augen gesehen haben.

Eltern hatten auch echt ein klasse Timing.

„Es ist mal was neues, dass du wieder mitkommst.“ sagte Ai und ging weiter gerade aus, ohne jemanden anzuschauen. Mitsuhiko, der neben Ai lief, konnte sich schon denken, welche Aussage sich hinter der verbarg.

Conan seufzte und ging einfach neben Ayumi weiter. Genta, der die Mitte besetzte, war ein wenig angefressen. Er war der Ansicht, dass Conan nur mit ihnen abhängen würde, wenn Yuri nicht kann. Als Fußabtreter, sonst nichts.

Ayumi wusste nicht, wie sie reagieren sollte, dass Conan nun bei ihnen war. Immerhin waren sie nun allein, wenn man die anderen nicht dazu zählte, denn die konnte man leicht abschütteln.
 

Ayumi hatte ihren Kopf ein wenig gesenkt und schaute eher auf den Boden, als gerade aus.

Plötzlich wurde sie mit voller Wucht zur Seite gezogen und lag in Conans Armen. Ayumi war sofort perplex und sher gerührt, ihr Herz schlug auf einmal schneller und sie konnte sich in der Tiefe seiner Augen verlieren. Trotzdem wurde sie jäh auf ihren Träumen und Versunkenen Gedanken gerissen, als sie merkte, dass er mit ihr sprach.

„Bist noch ganz dicht?! Einfach so, über rot gehen zu wollen...Du bist doch echt lebensmüde!“ stauchte er sie zusammen.

Er hielt sie fest und ließ sie nicht los. Er schaute ihr in die Augen. Sie sah die Sorge in seinen Augen und musste schlucken.

Sie liebte auch diesen Blick. Wenn er sich um sie Sorgen machte, dann konnte ihr Herz Loopings machen, so sehr schlug es. Er half Ayumi, sich wieder richtig hinzustellen.

Sie stand vor ihm und sah ihm weiter in die Augen. Conan starrte genauso in ihre Augen.

Sie krallte sich sein Hemd, dessen Jacket er offen trug, da es noch relativ warm war, und drückte sich gegen seinen Brustkorb.

Conan wusste nicht, was auf einmal mit ihr los war und drückte sie nur an sich, um sie zu beruhigen, aber nach einigen Minuten, die sie in einer innigen Umarmung standen, wo die Leute schon guckten, war es immer noch nicht besser.

„Ayumi? Ist bei dir wirklich alles okay?“ fragte Conan und sah ein leichtes Nicken von ihr. Das beruhigte ihn aber nicht. „Ich weiß doch, dass mit dir etwas ist...“
 

Die anderen drei waren schon längst nicht mehr in ihrer Nähe. Als es gerade rot wurde, waren Ai, Mitsuhiko und Genta noch gestattet rüber zu gehen, doch Conan und Ayumi hätten stehen bleiben müssen, wobei der Schock über Ayumis unbewusstes Weitergehen, sie vergessen ließen, dass die Freunde eigentlich warten sollten. Doch Ai und Mitsuhiko haben mit bekommen, was passiert wäre und, dass sie abgelenkt waren, weswegen sich die drei aus dem Staub gemacht haben.

Im Grunde waren Ayumi und Conan alleine.

„Was ist verdammt nochmal los, Ayumi...Ich mache mir ernsthafte Sorgen um dich!“ Conan stieß sie ein wenig von sich weg. Ayumi wollte sich aber weiter an ihn drücken, um weiter seinem Herzschlag zu lauschen, doch plötzlich nahm Conan Ayumis Gesicht in beide Hände und zwang sie so ihn anzusehen.

„Ayumi, ich bitte dich, sag mir endlich was los ist!“ befahl Conan leise.

Die Leute beobachteten die beiden Teenager mit Adleraugen.

Auch wenn es romantisch sein würde, wenn Conan Ayumi vor allen küssen würde, so war es für die Leute mehr als ekelig und unhöflich es in der Öffentlichkeit zu machen.
 

Conan sah ihr sehr tief in die Augen, doch Ayumi schüttelte nur den Kopf. Sie senkte den Kopf, Conan ließ sie los und sie nahm seine Hand. Sie zog ihn sanft hinter sich her.

Nach einigen Block, die sie stillschweigend hinter sich gebracht haben, waren sie bei Ayumi zuhause.

Conan stellte seine Tasche in den Flur und folgte ihr darauf in ihr Zimmer. Sie zog ihr Jacket aus und setzte sich aufs Bett. Conan nahm ihren Stuhl von ihrem Schreibtisch, schwung ein Bein drüber und setzte sich drauf. Die Arme auf die Lehne gestützt, legte er seinen Kopf auf seine Unterarme und guckte sie an.

Ayumi sah ihn an, nachdem sie tief eingeatmet hatte.

„Ich habe Angst, sehr große Angst, dich zu verlieren...“ sagte sie schlussendlich, was ihre Gefühle nur teilweise beschrieb. Man wusste welche. Außer er.

„Heute warst du...Du bist heute nur mit uns mitgekommen, weil Yuri nicht da war...Das tut mir richtig weh...“ sagte sie un Tränen bildeten sich in ihren Augen.

„Hey, hör auf zu weinen, du weißt ich ma-.“

„Es ist mir vollkommen egal, ob du es ertragen kannst, oder nicht...Wenn ich weinen muss, dann muss ich nun mal weinen!“ rief Ayumi an und schaute dann auf den Boden.
 

Conan guckte sie nur ein wenig erstaunt an. Er fragte sich, was mit seiner besten Freundin los war, denn so, wie es aussah, war sie im Moment nicht sie selbst.

„Ayumi, du wirst mich nicht verlieren...Wir werden für immer bester Freunde bleiben...Das haben wir uns damals geschworen und wir sind noch nicht tot.“ Conan strich ihr eine Träne von der Wange.

Er versuchte sie mit einem Lächeln aufzumuntern. Das klappte allerdings nicht wirklich.

„Es fühlt sich aber so an...“ flüsterte Ayumi leise und kniff die Augen zusammen.

Conan nahm ihr Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger und brachte sie dazu, dass sie ihn ansah.

'Conan sieht mich so an, als wollte er mich gerade küssen...Und auch wie er mein Kinn hält...Ich würde ihn am liebsten küssen...So sehr...' schoss es Ayumi durch den Kopf. Als plötzlich Conan ihrem Gesicht näher kommt.

Er kommt ihrem ziemlich nah. Sehr nah. Ayumis Herz schlug immer schneller und ihr Verstand sprang mit Freude von Bord. Sie bereitete sich gerade auf den ersten Kuss mit ihrer ersten Liebe vor. Ihr Herzschlag pulsierte im Ohr in einem Takt.

Doch es wurde immer immer schneller. So schnell, dass sie dachte, dass Conan es eigentlich schon hören müsste, doch dafür gabs keine Anzeichen. Doch langsam wurde es ernst...

Date unter den Sternen

Kapitel 10: Juhu! Ein Date!
 

Plötzlich konnte es Ayumi nicht fassen. Ihre Nasenspitzen berührten sich. Sie konnte seinen heißen Atem auf ihrer Haut spüren. Ringsherum um den Mund. Ihre Lippen pulsierten auch. Sie war kurz davor geküsst zu werden. Von ihrer ersten Liebe. Von ihrem besten Freund. Von der Person, die sie ihr ganzes Leben lang lieben würde.

Als Ayumi, völlig in Trance versunken, nicht mehr seinen Atem auf ihrer Haut spürte, konnte sie seine hauchende Stimme an ihrem Ohr ganz leise hören.

Ihr Herz würde ihr gleich wirklich aus der Brust springen.

„Niemals...wird sich jemand zwischen uns stellen...Niemals will ich dich verlieren...Du bist mein Schatz, den ich hüten und beschützen muss...“
 

Kurz darauf ließ Conan Ayumi los und nahm ihr Gesicht wieder in beide Hände. Er lehnte seine Stirn gegen ihre und auch ihre Nasen berührten sich. Sie konnten sich in die Augen sehen.

„Das verspreche ich dir...“ er lächelte, machte die Augen zu und stupste nochmal ihre Nase mit seiner an.

Wenn Conan sie genauso wie jetzt hielt, ihr ins Ohr hauchte und ihr ganz nah war, konnte er sie beruhigen. Ayumis Herz schlug auch immer schneller, wenn er ihr so zuredete. Sie war dann vollkommen in ihrer eigenen Welt, in der sie Conan eigentlich immer für sich haben würde.

Doch in der Wirklichkeit würde er sie loslassen, wenn er sah, dass Ayumi nicht mehr aufgelöst und hibbelig war. Es war seine eigene Methode, wie er Ayumi beruhigen konnte.
 

Bei einem Theaterstück konnte er es entwickeln, als er mit Ayumi geübt hatte und sie nicht still sitzen bleiben konnte. Damals in der Mittelschule sollte die Klasse von Conan ein Stück aufführen, dass eine Mitschülerin mal geschrieben hatte. Ayumi und auch die anderen Mädchen haben für die Hauptrolle vorgesprochen. Denn Conan spielte die männliche Hauptrolle. Der Prinz, der in sein Reich zurück kehren musste, um dort den derzeitigen König zu stürzen. Auf dem Weg zum Königreich würde sich eine Liebesgeschichte entwickeln zwischen ihm und der weiblichen Hauptrolle. Er hatte das auch nur getan, weil er dazu gezwungen wurde.

Und weil er eine Wette gegen Ai verloren hatte.

Ayumi, so sehr sie sich auch bemüht hatte, bekam allerdings nur eine Nebenrolle. Die Hauptrolle bekam Megumi damals aus der Theaterwandergruppe. Sie hatte Erfahrung, spielte regelmäßig und war, nach Worten des Theaterleiters eine Bereicherung.

Zuerst fand Conan Megumi nur anhänglich, aber schnell gewöhnte er sich dran.
 

Im neuen Leben, für das man nun mehr wie alles opfern musste, konnte man nicht wählerisch sein. Bis Megumi wieder mit der Gruppe nach 3 Monaten weiter zog, waren Conan und sie sogar zusammen.

Ayumi war am Boden zertört gewesen, aber trotzdem wurde ihr Wunsch erfüllt. Sie hatten sich getrennt, als sie wieder gehen musste.

Ayumi schwor sich, Conan nie wieder so einfach gehen und vor der Nase wegschnappen zu lassen, doch genau das passierte nun. Es wiederholte sich mit Conan, nur, dass es damals eher zufällig passiert war, und heute will er es.

Ayumi war tatsächlich still geworden und hörte nur noch ihren Herzschlag im Ohr. Als Conan langsam mit seiner Hand ihren Hals hinunter fuhr, um ihre Schultern zu packen, fühlte er doch ganz klar ihren schnellen Herzschlag.

„Bist du nervös? Oder warum schlägt dein Herz so schnell?“ fragte er und sah sie fragend an.

'Du Blödmann! Weil ich wirklich dachte, dass du mich küsst!' schrie ihr innerstes.

Er hatte sich nun einige Zentimeter entfernt, hatte seine eine Hand auf ihre Schulter gelegt, die andere ruhte immer noch an ihrem Hals, wo er leicht ihren Puls fühlen konnte.
 

Es erinnerte ihn an die Methode von Kir, damals, als er der Organisation sehr nah suf dem Fersen war.

Kir allerdings wurde später entdeckt und getötet. Aber sie hat sehr viele Informationen heraus bekommen. So konnte die schwarze Organisation eingeschränkt werden. Mittlerweile war sie nur noch in bestimmten teilen Japans, aber auch noch in Tokio. Die Gefahr war mit jedem einzelnen Tag geringer, aber sie war da. Und auch heute noch.

Ayumi guckte ihm in die Augen verliert sich darauf erneut im tiefen Blau der Augen ihres besten Freundes.

Conan guckt einfach nur zurück. Und jetzt fällt ihm auf, was für grüne Augen sie hat. Die Augen waren kein Vergleich zu Kazuhas, aber doch strahlend.

Er konnte es nicht ertragen, wenn ihre grünen Augen sich mit salzigem Wasser füllten, und so verletzlich aussahen. Es erinnerte ihn unmittelbar an Ran. Nur der Unterschied von blau und grün war da.

Unbemerkt kamen sich beide ein wenig näher und guckten sich noch weiter in die Augen, aber nichts passierte. Ayumi holte etwas Luft.

Jetzt war der richtige Zeitpunkt. Sie spürte es. Jetzt sollte sie es ihm sagen, sonst müsste sie wieder ziemlich lange warten, bis sie die Möglichkeit hatte.
 

„I-Ich...“ fing sie stotternd an, doch einen weiteren Ton bekam sie nicht raus.

Conan war doch ein wenig gespannt, auf das, was sie sagen wollte, weil es sich doch nach etwas ernstem anhörte.

Er hörte ihr weiter still und leise zu.

„C-Conan....I-Ich...“ plötzlich wurde sie von einem schrillen Ton aus dem Konzept gerissen und die Illusion, die Atmosphäre und der magische Moment, den Ayumi so sehr nutzen wollte, war vor ihren Augen verpufft. Hat sich in Luft aufgelöst. Und würde nicht so schnell kommen.

Ihr Handy machte Terror auf dem Tisch, vibrierte und ließ keine Ruhe.

Sie nahm es vom Tisch, schaute aufs Display, doch es war doch nicht so wichtig, wie sie erst dachte.

Conan schaute sie erwartend an.

„Eine SMS von meiner Mutter.“ seufzte Ayumi und senkte den Kopf.

„Was schreibt sie denn?“
 

„Sie schreibt, dass sie zu einer Freundin musste, und dass sie so schnell nicht fertig wird. Sie kommt wahrscheinlich erst heute Nacht zurück.“ Sie legte das Handy wieder zurück und schaute ihn darauf an.

Conan wusste genau, welche Frage sie jetzt stellen würde. Es war ihm schon mehr als bekannt, was jetzt passieren würde.

Es war bekannt, dass Ayumi zu Conan flüchtete, wenn sie alleine zuhause war. Sie wollte nicht alleine zuhause sein, weswegen sie Conan fragte, ob sie bei ihm schlafen dürfte, oder sogar Conan bei ihr bleiben würde. Sie wollte Partou nicht alleine in der Wohnung sein. Es war ihr immer noch unheimlich und sie hatte Angst, wie damals der Einbrecher. Seitdem Vorfall wollte sie nicht mehr zuhause bleiben, wenn kein anderer da war.

Der vermeintliche Escargot –Vorfall, der sich doch als normaler Einbrecher entpuppte, lag ihr immer noch in den Knochen.

„Ist ja schon gut, du brauchst nichts weiter zu sagen…Aber du kannst dir wahrscheinlich denken, dass ich hier schlafen werde.“

„Deine Mutter?“

„Jap.“
 

Conan stand auf, schob den Stuhl wieder zurück und stand vor Ayumi. Sie brauchte auch nichts sagen. Sie wusste was kam.

Noch keine halbe Stunde später waren sie auf dem Rückweg von Conans Haus zu Ayumis Wohnung und konnten nicht aufhören sich gegenseitig zu necken.

„Kitzelig bist du schon immer gewesen. Das kannst du nicht leugnen.“

„Eine Zeit lang war ich nicht kitzelig.“

„Als ob du das so einfach abstellen kannst.“

„Ja kl-.“

Ayumi bließ zum Angriff, packte Conan an den Seiten und kritzelte ihn. Conan konnte es zuerst abwehren, doch Ayumi ließ nicht locker, und so musste er hinterher doch zusammen zucken.

„Siehst du, du bist kitzelig. Gibs endlich zu.“

„Ich habs auch nicht geleugnet.“

Darauf war Ayumi kurz still, um ihren Schlüssel heraus zu holen. Als sie oben ankamen, zog sich Conan direkt um und auch Ayumi entledigte sich der Schuluniform und schlüpfte in bequeme Kleidung. Sie guckten zusammen einen Film, machten noch Hausaufgaben und kochten auch zusammen, als sie Hunger bekamen. Sie hatten einen unglaublichen Spaß, neckten sich immer noch ein wenig, und kamen sich ziemlich nah.

„Nein, du darfst nicht so sehr drauf drücken, sonst zerquetscht du die Tomate noch.“
 

Conan lachte und legte seine Hand auf Ayumis und er war ganz dicht hinter ihr. Er umarmte sie schon fast, als er seinen Arm um sie schlug und mit dieser die Tomate festhielt. Behutsam zeigte er ihr, wie Ayumi die Tomate schneiden sollte. Ayumi fühlte die ständigen Schläge gegen ihren Brustkorb. Immer heftiger und auch immer lauter. Wieder hörte sie ihren Herzschlag im Ohr und konnte machte für eine Sekunde die Augen zu. Ihr Kopf fiel zur Seite und lehnte gegen Conans Kopf. Dieser sah nur, dass sie lächelte und die Augen geschlossen.

Die Tatsache, dass sie noch stand und noch einige Reaktionen zeigte, waren für ihn eindeutig, dass sie nicht schlief. Aber er wusste nicht, wieso sie das tat.
 

Er stoppte und ließ die Hand sinken. Dann stützte er sich an der Arbeitsplatte mit den Händen auf und war einige Minuten still.

Nach einer Weile machte Ayumi die Augen auf und sah, dass Conan nur sie anstarrte. Die Spieglung in den Fliesen und auch in den Hochglanz-Schränken der Küche täuschte nicht. Conan sah Ayumi an.

Sie wollte gerade was sagen, als sie den Mund öffnete, doch sie wurde von Conan unterbrochen.

„Kann es sein, dass du müde bist?“ fragte er sie und guckte sie mit einem bestimmten Blick an.

Er hatte in ihr Ohr geflüstert, da er ihrem Ohr so nahe war.

„Ich-äh...Nein, ich...“ sagte sie und wurde ganz panisch.
 

Ayumi sackte es langsam, was gerade passiert war. Sie konnte sich eigentlich gar nicht mehr heraus reden.

„Leg dich auf die Couch...Ich komme gleich.“ sagte Conan nur, legte beide Hände auf ihre Hüfte, und schob sie ins Wohnzimmer.

Dann ging er zurück und sie vernahm wieder das schnelle Schnibbeln. Sie wollte sich hinlegen, setzte sich schon auf die und wollte gerade ihre Füße an sich ziehen, als ihr plötzlich in den Sinn kam, dass in ihrem Zimmer noch Licht brannte. Sie stand auf, huschte an der Küche vorbei und machte die Tür zu ihrem Zimmer auf. Doch ihr Licht brannte nicht mehr. Aber dafür war ihr Zimmer mit anderem Licht erfüllt.

Der Mond schien in seiner vollen Pracht in ihr Zimmer. Es war Vollmond und ziemlich hell, weswegen sie sich schon denken konnte, dass sie heute nicht gut schlafen würden. Wenn es zu hell im Zimmer war, würde weniger Melatonin produziert werden, weswegen es dann den leichten Schlaf, oder sogar den unruhigen Schlaf geben würde.

Ayumi ging ans Fenster, was auch gleichzeitig ihr Balkon war und machte die Tür auf. Es war angenehm kühl, ein wenig windig, aber Tokio war von ihrem Balkon einfach traumhaft. Sie liebte diesen Ausblick und würde davon niemals genug bekommen.
 

Es verging eine ziemlich lange Zeit und erst als Conan sich zu ihr gesellte, stellte sie fest, dass sie schon ziemlich lange dort gestanden hatte.

„Ich weiß nicht, warum....Aber du bist sehr verändert...Ich bemerke doch, dass etwas mit dir nicht stimmt...Du...Du bist ziemlich oft nachdenklich, sagst, dass du Angst hast mich zu verlieren, obwohl ich dich niemals verlassen werde...Du weinst...Ziemlich oft in letzter Zeit.“ sagte Conan flüsternd, aber deutlich.

Hier oben war es ruhig. Fernab von Gehupe, Motoren und anderen Geräuschen. Conan stellte sich neben ihr, hielt sich auch am Geländer wie Ayumi fest und guckte auf die Tokioter Skyline.

Die bunten Lichter der Werbetafeln, Scheinwerfer, die in den Himmel ragten und die Lichter in den einzelnen Wohnungen der Hochhäuser um die Innenstadt herum, ließen die Stadt noch selbst am späten Abend lebendig wirken.
 

„Ayumi, du bist...Du bist meine beste Freundin...Ich will nicht, dass es dir schlecht geht. Ich möchte nicht, dass du weinst...Und besonders nicht, wegen mir...“

„Das Gefühl allein zu sein...“ flüsterte Ayumi und wandte ihren Blick nicht ab.

Conan sah sofort zu ihr. Er befürchtete etwas. Und er hatte Angst.

Der große Meisterdetektiv, der jeden Fall lösen konnte hatte Angst. Er hatte riesengroße Angst. Angst vor ihren Worten. Er ließ in ihm unschöne Erinnerungen hoch kommen...
 

Schon wieder wachte Conan auf und rieb sich die Augen. Er hatte wieder den gleichen Traum gehabt. Den Traum nicht mehr zurück kehren zu können.

Er schlug die Decke beiseite und wollte in die Küche gehen, um sich ein Glas Wasser zu holen, doch als er an Rans Zimmer vorbei kam, hörte er ein leises Schniefen.

Er bleib sofort stehen, drehte sich zur Tür und erkannte, dass Ran wieder am Fenster saß und weinte. Er sah es durch einen kleinen Spalt zwischen Tür und Rahmen.

Sie schluchzte.

Conan betrat den Raum und Ran bemerkte ihn nicht. Sie guckte weiter hinauf zum Mond. Es war Vollmond.

Sie rieb sich die Augen, schluckte und holte tief Luft. Conan wollte gerade etwas sagen, als Ran doch etwas flüsterte.
 

„Das Gefühl...Allein...Ich will nicht mehr alleine sein...Das Gefühl allein zu sein, frisst mich auf. Jeden einzelnen Tag...Shinichi, komm zurück...Ich vermisse dich so sehr...Das Gefühl allein zu sein...Es tut mir weh. Wenn du nicht bei mir bist...Fühle ich mich-.“ plötzlich war lautes Poltern zu hören und Ran und auch Conan zuckten zusammen.

Ran drehte sich schlagartig um, sah Conan mit zusammen gekniffenen Augen mitten in ihrem Zimmer stehen.

„Conan, was machst du so spät noch auf?“ sagte Ran, wischte sich schnell die Tränen aus dem Gesicht und stand von ihrem Stuhl auf. Sie ging auf Conan zu, drehte ihn um und ging zurück ins Zimmer, doch mit dem Schlafen würde erstmal nichts mehr.
 

Kogoro war aus dem Bett gefallen und er merkte er nicht einmal. Wäre Conan nicht aufgestanden, hätte Kogoro ihn unter sich begraben. Und nach mehrmaligem Versuchen ihn hoch zu heben oder zumindest aufzuwecken, schnarchte er immer noch weiter.

Eine Notlösung musste her und Ran wusste auch schon was für eine.

Noch keine 10 Minuten später lagen Ran und Conan zusammen in ihrem Bett. Conan konnte kaum schlafen, doch Ran fiel in einen seelenruhigen Schlaf.
 

„Das Gefühl allein zu sein, ist kein schönes Gefühl...Im Gegenteil, es tut weh.“ Ayumi schloss für eine Sekunde die Augen ehe sie diese wieder öffnete. „Wenn wir beide nicht zusammen sind...Ich fühle mich dann unvollständig.“

„Unvollständig?“ fragte Conan und guckte sie ein wenig verwirrt an.

Im logischen Denken war Conan einsame Spitze. Er blendete sämtliche Gefühle aus und konzentrierte sich auf Fakten und Punkte, die wichtig waren. Einfluss hatten Gefühle demnach nur wenig. Doch bei Gefühlen war er hoffnungslos aufgeschmissen.

Es saß tief in seinen Knochen. Er hat Ran immer wieder weh getan und das machte es ihm schwer. Er konnte es nicht vergessen, wie er Ran Abend für Abend, Nacht für Nacht und Tag für Tag trauriger machte. Geschenke und auch Telefonate konnten nicht die Wunden heilen, die jeden Tag ein bis mehr ein schnitten.
 

Er konnte es nicht ertragen sie weinen zu sehen, doch leider konnte er nicht anders. Es hatte ihn auch mehr als getroffen, als ihm bewusst wurde, dass er nicht mehr mit Ran zusammen sein konnte. Seine Welt war in dem Moment ein Scherbenhaufen.

Doch mit der Zeit konnten die Wunden heilen, doch Narben bleiben. Ein Leben lang. Genauso wie die Erinnerung, dass er Ran verlassen hat.

Und diesen Fehler wollte er nicht noch einmal begehen.

So wie es schien, war Conan erneut kurz davor eine wichtige Person aus seinem Leben zu verlieren. Dass es, wie damals, seine beste Freundin war, war die eine Sache. Aber Ran war viel mehr als nur eine beste Freundin.

Ayumi würde immer seine beste Freundin bleiben. Egal, was passieren würde. Er hat es ihr geschworen. Doch trotzdem konnte sie ihre Gefühle vor Conan verstecken.

Aber jetzt sah alles anders aus.
 

Sie fühlt sich, als würde sie ihren besten Freund, den schlausten Jungen und am wichtigsten, ihre erste Liebe verlieren. Aber welches Mädchen wollte das schon?

„Ja, unvollständig...Als würde etwas verschwinden, was schon immer da war. Was man sich gar nicht mehr weg denken kann...Eben du...“ flüsterte Ayumi und guckte ihn nur kurz an.

Conan hatte sie die ganze Zeit über angestarrt, doch nicht, weil er wissen wollte was sie meinte, sondern weil sie mit ihren Worten viel in ihm auslöst.

Ayumi schluckte. Sie fühlte sich ein wenig komisch. Warum oder was für ein Gefühl das war, das kannte sie nicht.

Sie ließ das Geländer los, ging einige Schritte rückwärts, bis ihr Rücken an die Wang andockte und sank langsam an dieser herunter.

Durch die Gitterstäbe hindurch, konnte sie noch sehr gut die Häuser und Gebäude, die in den Himmel ragten, erkennen und auch der Mond, der weit über ihnen stand, konnte sie auch ohne die Gitterstäbe sehen. Sie es war relativ warm, der Wind bließ eine leichte Brise und die Nacht ruhig und klar.
 

Conan stand vor ihr, runzelte die Stirn leicht und seufzte dann, als er sich dazu setzte.

Ayumi lehnte sich an seiner Schulter an und er schlug einen Arm um sie.

Die Sterne funkelten. Man konnte sie gerade noch erkennen, wobei manche Sterne mehr als sichtbar waren. Conan erinnerte sich mal an einen Abend, an den er ab und zu immer wieder denken musste...
 

Nachts.

Ein sternenklarer Himmel mit einem Mond, der mit seinem Leuchten das nötige Licht spendete, damit man den Weg vor sich noch erkennen konnte.

Conan lag im Garten der Villa Kudo. Er war gerade mal seit 4 Monaten wieder zuhause, als Conan Kudo und konnte sich immer noch nicht daran gewöhnen, dass jetzt alles anders sein würde.

Plötzlich vernahm er ein Rascheln, Knacken von Ästen und die Schritte von einem Paar Schuhe.

Doch es war Fehlalarm.

„Ai, was machst du hier?“

„Ich seh nach dir...Du warst heute nicht in der Schule und ich muss ehrlich gestehen, habe ich mir schon ein wenig Sorgen gemacht.“

„Sorgen? Um mich? Ai, bitte...Mir geht es gut...“

„Das glaube ich dir aber nicht.“

„Dann glaub mir nicht. Aber es ist Wahrheit.“
 

„Die Wahrheit? Du findest vielleicht die Wahrheit, bei den Fällen, die du tagtäglich als Kogoro gelöst hast, doch die Wahrheit in dir selbst, ist sogar für dich zu tief verborgen.“ Ai ging auf ihn zu.

Conan hatte bis gerade im Gras gelegen und zum Himmel hinauf gestarrt, bevor sich Ai meldete.

Nun hatte er sich aufgesetzt und guckte Ai mit mit großen Augen an. Er war überrascht. Ziemlich sogar, doch Conan fasste sich und erwiderte darauf etwas.

„Zu tief verborgen? Die Wahrheit in mir selbst? Ai, du redest Irrsinn. Mir geht es gut, ich war heute nur nicht ganz gesund.“ Conan legte sich wieder ins Gras und guckte erneut zur schwarzen Decke hinauf.

Ai hatte sich derweil vor ihn gestellt und dann auch hingehockt. Conan konnte trotzdem nicht sehen, was Ai für eine Unterhose an hatte. Sie hatte eine Hose an.

Doch das interessierte Conan nicht wirklich. Er guckte Ai nicht an, oder bewegte seine Augen zu etwas anderem. Nein, er guckte weiterhin zu ihnen.
 

„Nicht ganz gesund...Wem willst du hier eigentlich etwas vormachen...Ich bin Wissenschaftlerin...Und eine Frau, ich kann mir denken, wie du dich fühlst...Du hast das mit Ran immer noch nicht verarbeitet...Aber das braucht Zeit.“

„Ai, es geht nicht um Ran. Eigentlich wollte ich einfach nur allein sein. Nachdenken.“

„Das kannst du dir jetzt abschminken...“ sagte sie und setzte sich einfach neben ihn ins Gras. „Warum bist du heute nicht in den Unterricht gekommen. Ich habe gesehen, wie du aufgestanden bist und das Fenster aufgemacht hast, aber sonst...Gibs doch einfach zu, dass du nicht aufhören kannst, an sie zu denken.“

„Ach, das ist an den Haaren herbei gezogen, ich habe nicht an sie gedacht.“

„Sie? Welche Sie?“ Ai grinste innerlich schon ein wenig.

„An Ran.“
 

„Ich meinte aber nicht Ran.“

„Hä?“ Conan richtete sich auf und starrte Ai an, die allerdings sich nur ins Gras gelegt hatte und die Augen zu, mit einem normalem Lächeln aufgesetzt hatte. „Nein, ich habe auch nicht an sie gedacht.“

„An wen hast du gedacht? Sei ehrlich...“ Ai wartete auf eine Antwort.

„Ich habe kurz an Ayumi gedacht...Sie war ziemlich aufgeregt, was jemanden anging, dazu hat sie richtig fröhlich gewirkt und ausgelassen...Manchmal habe ich gedacht, in Ayumi ein winziges bisschen von Ran zu sehen.“
 

„Daher weht also der Wind...“

„Vielleicht...“

„Gibs zu, dir gefällt es, wenn sie so ist.“ Ai grinste ihn an. „Sie ist ein wenig anhänglich, optimitisch, freundlich und auch ein klein wenig wie Ran, in manchen Dingen.“

„Ja, das stimmt.“

Conan lächelte für eine Sekunde, doch es verschwand wieder. Stattdessen blieb aber ein Gefühl, dass sich ein wenig nach Heilung anfühlt. Nach Heilung fürs Herz.

Und zum ersten Mal hat er durch Ai Ran und Ayumi verglichen, was ihm doch nicht ein wenig leichter fiel, als zu Anfang. Und es würde nicht der letzte Vergleich bleiben...
 

Conan atmete tief ein, dann wieder aus und langsam wurden seine Augen schwer. Ayumi war schon im Land der Träume, da sie mit dem Kopf auf seiner Brust eingeschlafen war, und sie den Herzschlag im regelmäßigen Takt schlagen hören konnte.

Sie hatten sich schon ein wenig gedreht, doch es blieb dabei. Sie schliefen doch tatsächlich auf dem Balkon ein.

Eng umschlungen und aneinander gekuschelt.

Doch es würde nicht der letzte Abend sein. Der Abend am nächsten Tag würde es in sich haben...

Starke Bindungen


 

Kapitel 11: Starke Bindungen
 

Es war bereits der nächste Tag.

Morgens, noch ziemlich in der Früh. Ein Freitag.

Conan wurde langsam wach und schlug seine Augen leicht flatternd auf. Immer noch ein wenig geblendet vom Licht, dass herein schien, auch wenn die Gardinen geschlossen waren und sich die Sonnenstrahlen ins Zimmer kämpften, war es nur an den Wänden hell und es dämmerte, als die Wände das Licht im Grunde etwas spiegelten.

Conan stöhnte ein wenig auf. Er war ganz und gar immer noch müde. Und er wollte partou nicht aufstehen. Das Einzige, was er deswegen machen konnte, wäre dann wohl die Decke über den Kopf zu ziehen und die Augen erneut für einige Stunden zu schließen.

Es war schon immer ein kleiner Langschläfer gewesen. Schon in seinem früheren Leben mochte er es sehr gerne, wenn er sich in einem kuscheligen Bett, noch ausruhen konnte.

Er drehte sich zur Seite, winkelte die Beine an, und schlug den Arm um das Kissen.

Doch es war kein Kissen. Das vermeintliche Kissen, das er da umklammerte und an das er sich kuschelte, war ein Mensch. Und dazu auch noch seine beste Freundin.

Aber er wusste es. Nur zu gut, konnte er wissen, dass es schon wieder so war.

Es war schon witzig. Das erste Mal, als Conan bei Ayumi übernachtet hatte, hatte er sich kreuz und quer gestellt, mit ihr in einem Bett zu schlafen. Das war vor über 9 Jahren.

Mittlerweile, ist er schon so dran gewöhnt, dass für eine norm ist, wenn sie Rücken an Rücken, oder sogar eng umschlungen aneinander liegen.

Erneut einige Stunden später offnete sich kurz die Tür und Ayumis Mutter trat herein. Sie akzeptierte Conan schon fast als Schwiegersohn und war sich absolut sicher, dass irgendwann Ayumi zu seiner Familie gehören würde. Ganz klar.

Sie konnte sich schon keinen Anderen vorstellen und würde definitiv protestieren, wenn Ayumi jemand anderes mit nach Hause bringen und als Freund vorstellen würde.

Sie zog die Gardinen liebevoll zu, dunkelte durch Jalousien noch ein bisschen mehr das Zimmer ab und verschwand dann auch wieder.

Nun könnten Ayumi und auch Conan die Hand vor Augen bestimmt nicht mehr sehen.

Doch sie schliefen tief und fest.

Nach einigen Stunden war es dann soweit und keiner von beiden könnte eine Minuten länger weiter schlafen.

Ayumi durchfuhr eine Gänsehaut. Sie hatte schon längst gemerkt, dass Conan sich erneut an sie gekuschelt hatte. Jedes Mal auf neuste konnte sie es kaum glauben, dass sie ihm so nah war.

„Guten Morgen.“ verschlafen verschwand Ayumis Stimme in der Dunkelheit und Conans Mundwinkel wanderten einen winzigen Abstand nach oben. Weiterhin fest an Ayumi angeschmiegt.

„Morgen.“ sagte er mit dunkler Stimme, die nach dem Aufwachen immer einem entgegen schlug.

Noch ein Schauer durchfuhr Ayumis Körper. Und sie schüttelte sich ein wenig.

„ Wenn dir kalt ist, dann muss du es sagen...“ raunte er ihr ins Ohr und drückte sich noch mehr an sich und schnell wurde Ayumi unglaublich war.

Woran das wohl lag?

„Ich will noch nicht aufstehen...Es ist so schön kuschelig und wohlig warm.

„Ich weiß...Ich schwanke die ganze Zeit zwischen liegen bleiben, oder aufstehen. Aber im Moment siehts schlecht für das Aufstehen.“

„Kann ich verstehen...Wehe du stehst auf...Ich will das hier noch eine Weile genießen und die Wärme spüren.“ sagte Ayumi, so ziemlich, ohne dabei rot zu werden.

„Wie sind wir eigentlich hier her gekommen?“

„Du bist auf den Balkon gegangen und dann irgendwann haben wir uns an die Wand gesetzt. Dann bist du eingeschlafen und ich auch. Stunden später bin ich dann wach geworden und ich hab dich dann ins Bett gebracht.“

„Oh...Danke dafür.“ sagte Ayumi und harkte sich in seine Hand ein, die sie umschlung.

„Keine Ursache...Habe ich doch gerne gemacht...Ich hätte dich doch nicht einfach da liegen lassen können, dass du dir die Vier Buchstaben abfrierst.“

Sie kuschelten weiter und dösten noch eine Weile. Jedenfalls bis Ayumis Mutter herein kam und Conan und Ayumi sanft aus dem Bett holte.

Da Conan schon in einigen Fächern in der Klasse darüber mitmachen konnte, musste er an dem Tag früher aufstehen und hatte somit schon um 8 Uhr Schule. Ayumi musste erst um 9 Uhr zum Unterricht erscheinen.

„Ich will aber nicht, dass du gehst!“ sagte sie und hielt sich fest.

Ayumi weigerte sich, ihn los zu lassen.

„Ayumi, lass ihn los...“ rief ihre Mutter und Ayumi sah es nach einiger Zeit ein. Während Conan dann aufstand und sich im Bad fertig machte, stand Ayumi widerwillig auf.

Als Conan die beiden Frauen nicht mehr hören konnte und darauf der Wasserhahn zu hören war, beugte sich Frau Yoshida vor.

„Du wärst am liebsten noch mit ihm in dieser Position geblieben, oder?“ sie grinste.

Sie rollte mit den Augen, schob ihre Mutter aus dem Zimmer und rutschte an der Tür herunter. Conans Tasche, direkt neben ihr, bildete eine süße Versuchung. Sie konnte dieser nicht stand halten.

Sie schnappte sich seine Tasche, wühlte kurz herum und zog dann das begehrte Teil hinaus.

Ein T-Shirt. Nein, das T-Shirt, dass er angehabt hatte. Und es roch nach ihm.

Sie überlegte kurz, bis sie einen Entschluss fasste. Sie zog sich um. Ihr Schlafanzug aus und sein T-Shirt an.

Dann setzte sich sich an der Frühstückstisch.

Fast 2 Stunden später war auch Ayumi auf dem Weg zur Schule gewesen und ging in ihren Unterricht.

Sie würde versuchen heute noch mit ihm Essen zu gehen.

'Er hat zwar gesagt, das Essen für heute hat sich erledigt, aber vielleicht kann ich ihn auf ein Essen einladen. Dafür geht wahrscheinlich mein restliches Taschengeld flöten, aber vielleicht kommen wir uns so endlich mal näher...' ging es ihr durch den Kopf und sie überlegte sich vielleicht auch schon, was sie bestellen könnte. Doch plötzlich fiel ihr etwas auf. ' Ich war schon mindestens 8 Mal mit ihm Essen...Wenn es dieses Mal das gleiche Restaurant ist, mit dem gleichen Essen und im Grunde die gleiche Abfolge wie die Abende davor es war, dann ändert sich doch gar nichts! Oh man, ich muss mir etwas anderes überlegen...Aber was könnte ich machen?!'

Während Ayumi die Stunde gar nichts mehr vom Unterricht mitbekam, machte sich Ai bezüglich ihrer besten Freundin ziemlich große Sorgen.

Sie fand es ganz und gar nicht toll, dass sich Conans und Ayumis Freundschaft wegen einem Mädchen auf der Kippe befand. Oder zumindest auf eine unschöne Zukunft zuraste.

Sie kapierte schon, warum Conan so fixiert auf Yuri war.

Sie sah aus wie Ran, besaß sonst aber auch alle Eigenschaften, die Ayumi vorweisen konnte. Würde sie die drei Frauen, Ayumi, Ran und Yuri, miteinander vergleichen, wusste sie, dass Ayumi und Yuri sehr nah an Rans Persönlichkeit waren.

Doch weil Yuri auch noch den Bonus bezüglich des Aussehens hatte, war natürlich klar, warum Conan mehr bei ihr Interesse zeigte.

'Vielleicht ist er ein klein wenig oberflächlich, doch bestimmt wird er von seiner Sehnsucht getäuscht. Seine Sehnsucht nach Ran, die er über die Jahre zum stillliegen gebracht hatte, lebte wieder auf. Eigentlich müsste Ayumi diese Lücke gefüllt haben...' und plötzlich bekam Ai einen Geistesblitz.

Sie schlug mit der Faust auf den Tisch auf, ihre Augen wurden groß und ihr grinsen überlug sich.

Da sie aber noch im Unterricht saßen, war jeder aufgeschreckt von Ais Reaktion und sogar der Lehrer, hatte sich am Lehrerpult festgekrallt.

Die Schüler, mit Schweißverlaufendem Gesicht, starrten ihre Mitschülerin an.

Ai entschuldigte sich und log, indem sie sagte, dass sie eine Fliege erwischen wollte, sie aber doch zu langsam war.

Der Unterricht ging mit Skepsis weiter und Ai schrieb sofort ihre Idee auf.

'Wenn Ayumi die Lücke geschlossen hatte, die Ran beziehungsweise Rans Verschwinden ausgemacht hatte, dann muss sie eigentlich so ziemlich den gleichen Stand wie Ran bei Conans Gefühlen haben. Wenn sie wegfallen würde, müsste Conan erneut wie ein Zahnstocker zusammenbrechen und genauso fühlen wie damals. Yuri würde ihr zwar ähnlich sehen, aber wenn Conan die Möglichkeit hat, Ayumi zurück zu holen, musste er wohl irgendwas dagegen machen, dass sie verschwindet. Ayumi ver...Ayumi...Sie verschwindet! Genau! Sie muss verschwinden!' ging es Ai durch den Kopf und grinste erneut vor sich hin.

Sie hatte einen Plan. Endlich. Und den konnte sie auch bald endlich ausführen...
 

Weitere 2 Stunden später.
 

Es Mittagspause und die fünf Freunde hatten sich zum Essen in der Kantine verabredet. Mit von der Partie. Yuri.

Conan saß in der Mitte. Yuri und auch Ayumi war neben ihnen. Mitsuhiko hatte sich den Platz neben Ai schon seit einer ganzen Weile reserviert und Genta saß zu Kopf. Eigentlich waren es nur Tische für 4 Personen, die sich gegenüber setzten, doch Genta setzte immer einen Stuhl dran, weil er als letztes kam. Doch dieses Mal wurde es durch die sechste Person ein wenig eng. Deswegen saß Ayumi um die Ecke und Yuri und Conan gegenüber Ai und Mitsuhiko.

Während Ayumi und Conan erneut, wie seit Jahren, das Essen teilten, beobachtete Yuri Conan mit wachsender Neugier.

Immerhin unterhielten sich Conan und Yuri angeregt über Sherlock Holmes.

„Und das Unglaublichste, dafür danke ich meinen leiblichen Eltern so sehr, ist die Tatsache, dass ich am 4. Mai geboren bin.“

„Am 4.Mai?!“ Yuris Augen wurden unendlich groß und ihr Mund stand mindestens 3 Meter offen.

„Ja, der Vierte Tag im Monat Mai.“

„Oh mein Gott, wie cool ist das denn!“ Yuri rutschte noch ein Stück näher zu Conan.

„Naja, ziemlich...“ wunk Conan ab, obwohl er auch begeistert davon war.

Die ganze Runde, außer die beiden Sherlock-Freaks rollten mit den Augen. Mitsuhiko war zuerst erstaunt gewesen, dass Yuri auf Sherlock Holmes stand, doch mittlerweile war ihm klar, dass sie das bestimmt nur sagte, weil Conan auf das stand. Sie wollte sich bei ihm beliebt machen, so dachte Mitsuhiko über Yuri.

Ais Gedanken waren trotzdem nicht anders. Sie war davon überzeugt, dass Yuri Conan für sich gewinnen wollte mit ihrer teils zurückhaltenden Art. Doch langsam bekam Ai den Verdacht, dass sie Conan vielleicht nur als Statussymbol wollte. Immerhin hat sie sich durch Conan noch besser hier eingefunden und war bei den Mädchen ziemlich beliebt.

Aber auch bei den Jungs stieg ihr ansehen. Weil sie mitgehört hatte, als einige Jungs sich über die Mädchen an der Schule ausgetauscht hatten, wurde sie auch hellhörig, da sie auch ihren Namen vernommen hatte...
 

„Die Mädchen auf der Schule werden von Tag zu Tag hübscher.“

„Ganz deiner Meinung. Aber es gibt nur wenige Mädchen, die wirklich gut in der Schule, hübsch und auch noch cool sind.“

„Ja, Keiko zum Beispiel...Sie ist zwar hübsch, aber nicht wirklich klug...Ich habe sogar einmal mit gekriegt, wie sie einem Nerd Geld gegeben hat. Bestimmt für ihre Hausaufgaben!“

Die Jungs saßen auf abseits vom Schulhof auf einigen Steinen oder lehnten an einer Mauer. Sie hatten dort ihren Stammplatz und auch Conan war ab und zu mal bei ihnen zu sehen. Doch es passierte in dem letzten Jahr häufiger.

„Ganz klar...Die Mädchen, die wirklich noch ziemlich klasse sind, sind aber schon meist alle vergeben.“

„Wie recht du doch hast.“ seufzte ein anderer.

„Ai ist ein gutes Beispiel.“ plötzlich stoppte Ai, die auf der anderen Seite der Mauer herging und mit anhören konnte, was besprochen wurde. Die Jungs waren teilweise neben dem Eingang, wo Ai in der Mittagspause meist zum Supermarkt ging und sich eine Zeitschrift kaufte.

Sie lehnte sich an die Mauer an und lauschte den Themen der Jungs.

„Ai ist ein gutes Beispiel?“ fragte ein anderer, nicht ganz überzeugt und hakte nach. „Warum ist sie ein GUTES Bespiel?!“

„Na, ganz einfach. Sie ist hübsch, dass kann man nicht leugnen. Und sie ist klug...Nein, sie ist ein Genie. Aber sie ist auch vergeben.“

Plötzlich wurden Ais Augen groß. Sie war nicht vergeben. Sie hatte keinen Freund. Nicht mal annähernd eine Beziehung ins Aussicht.

„An wen soll die denn vergeben sein.“

„Hör auf so mies drauf zu sein! Wir wissen, dass du sie nicht leiden kannst, weil sie gefühlskalt ist.“

Der Junge schnaubte und drehte sich dann weg.

„Warum ist er denn so angeknackst bezüglich Ai?“

„Er wollte sie mal in ein Gespräch verwickeln um sie dann zu fragen, ob sie sich auf ein Date mit ihm einlassen würde. Er war bis zu dem – Wo ist dein nächster Unterricht – gekommen, aber sonst weiter auch nicht...Dann ist sie später auf seinen Gefühlen herum getrampelt.“ sagte der Junge und seufzte. „Ai ist schon eine ziemlich harte Nummer...Aber Mitsuhiko hat den Freundschaftsbonus.“

Nun war Ai verwirrt.

'Freundschaftsbonus? Mhm...Was meinen die damit?' schoss es ihr durch den Kopf.

„Er hat sie ja im Grunde reserviert...“

„Ja, das stimmt...“

'Reserviert? Bin ich ein Sitzplatz im Kino oder ein Tisch im Restaurant?!' regte sie sich in Gedanken auf. Ais Augenbraue war bald nur noch ein gerader Strich.

„Hey, mach dir nichts draus...Es gibt noch viele Mädchen, die hübsch und klug sind.“

„Wen findest du denn ziemlich anziehend?“

„Boar, das ist eine knifflige Frage...Ich mag Hina ziemlich...Ich habe mit ihr ein Chemie Projekt, aber die Neue, Yuri, die ist echt hübsch!“

„Ja, genau. Yuri...Sie ist aus Kyoto hierher gewechselt und ist schon jetzt ziemlich beliebt!“

„Ja, aber das kommt nicht von irgendwo her...“

„Ja, wie meinst du das?“

„Ja wie denn wohl! Sie ist ständig mit Conan zusammen und sie essen sogar in der Kantine gemeinsam. Gehen Nachmittags zusammen nach Hause und mich würde es nicht wundern, wenn Conan mit ihr zusammen kommt.“

„Ja, aber was ist dann mit Ayumi? Immerhin hat er sie doch eigentlich reserviert...Niemand, den ich kenne, stehen so nah zueinander wie die beiden.“

„Aber wirklich...“

„Vielleicht kann ich ja mal Ayumi ansprechen...“

„Mach das morgen in der Pause, Seiji.“

„Klar, danke für den Tipp!“ schon klingelte die Schulglocke und die Jungs verzogen sich. Ai hatte einen neuen Plan...
 

„Ai? Hallo? Bist du noch auf der Erde?“ fragte Mitsuhiko und wedelte mit der Hand vor ihrem Gesicht herum.

Sie schüttelte den Kopf und sah dann plötzlich die Runde, wie sie komisch angestarrt wurde.

„Alles Okay? Ich hab dich noch nie so nachdenklich erlebt.“ sagte Conan und hakte nach.

Ai wunk ab, tarnte es als Gedanken an ein Experiment, was der Professor mal wieder ausprobieren sollte und aß dann weiter ihren Salat.

Mitsuhiko wollte sie dann in ein Gespräch über Chemie und ihr Experiment vertiefen, doch plötzlich wurde sie aufmerksam, wie sich einer der Jungs von einem anderen Tisch erhob und gerade auf ihren Tisch zuging.

„Jedenfalls, würde ich es besser finden, wenn...wenn...Sag mal, Ai, hörst du mir überhaupt zu?!“ rief Mitsuhiko und guckte sie ein wenig wütend an.

Ai hörte nicht auf seine Worte, versuchte ihre Aufmerksamkeit auf das bevorstehende Ereignis vorzubereiten.

Yuri und Conan mussten gerade ein wenig lachen, als Genta seinen Blick an den Jungen richtete, der Ayumi ansprechen wollte.

Auch Mitsuhiko bekam davon Wind.

Conan bemerkte es nicht, Yuri auch nicht.

„Hey, Ayumi...Ich hab da mal eine Frage.“

Ayumi war wie erstarrt, drehte sich um und guckte auf einmal in die grünen Augen eines Schülers aus der Parallelklasse.

Nun wandte auch Conan seine Aufmerksamkeit von Yuri auf Ayumi. Seine Gesprächspartnerin ebenso.

Er hatte nun die volle Aufmerksamkeit der ganzen Gruppe. Ungeteilt.

Ayumi lächelte ihn nur an und wartete, bis er seine Frage stellte. Und das dauerte nicht lange.

„Ich wollte dich fragen, ob du morgen Abend schon etwas vor hast.“

„Nein, wieso?“ erwiderte Ayumi und war sichtlich verwirrt.

„Ich wollte dich fragen, ob du mit mir morgen Abend ins Kino gehst...Es soll ein klasse Film laufen...Hättest du Lust?“ eine Schweißperle rannte dem Jungen über das Gesicht.

Ayumi überlegte kurz, wandte ihren Blick kurz zu Ai, die sie anguckte, als würde sie sagen wollen:
 

Wenn du nicht ja sagst, werde ich dich Nachts bei Vollmond, auf einem Friedhof lebendig begraben!
 

Ayumi sah ihn sofort wieder an, und nickte eifrig.

„Gut, dann hole ich dich morgen um 20 Uhr ab...Bis dann.“

„Bis dann, Seiji.“

Ayumi war verwirrt, drehte ihren Kopf zu Ai und guckte sie an. Ihr Blick sprach Bände.

Plötzlich stand Ayumi auf und packte Ai am Arm und zerrte sie aus der Cafeteria. Das Spektakel betrachtend, konnten Mitsuhiko und Genta nur dumm aus der Wäsche gucken, ehe sich beide erhoben, um sich eine neue Milch zu holen.

Yuri, die Conan fragte, ob er auch noch etwas haben wollte, worauf er verneinte, ging trotzdem mit den beiden Jungs mit.

Und genau jetzt spürte Conan einen Stich. Ihm wurde mulmig. Aber er tat es nur als Magengrummeln ab. Es wäre seiner Meinung nach eigentlich nichts besonderes.

Kurz darauf kam Yuri mit den anderen beiden wieder und sie setzten sich wieder zu ihm. Ayumi und Ai kamen darauf auch wieder und nun waren sie vollzählig. Dass Conan gar nichts mehr essen wollte, war niemandem aufgefallen. Niemandem außer einer Person. Yuri.

Zum Ende der Pause ging nochmals alles seinen geregelten Gang, doch Conan wurde das Gefühl nicht los. Bestimmt war es nichts schlimmes und nur irgendwas harmloses. Ganz normal.

Als dann aber Ayumi Ai um Rat fragte, bezüglich welches Outfit sie tragen sollte, wenn sie sich mit Seiji treffen wollte, wurde sein Gefühl allerdings stärker.

Doch trotzdem konnte er den Zusammenhang nicht finden.

„Was ist eigentlich mit dir los? Du warst vorhin noch so offen und jetzt...jetzt bist du eher der Typ, der in sich gekehrt ist...“ Yuri stellte sich vor ihn und hielt ihn so ab, weiter zu gehen.

„Mit mir? Ich...Mit mir ist nichts los...Ich bin...Ich denke nur ein wenig nach...“

„Dann frage ich mich, über was, denn wenn du schon so schnell deine Art wechselst, dann kann es eigentlich nur etwas schwerwiegendes sein.“ sie legte ihren Kopf schief und sah ihn mit einem Lächeln an, eigentlich würde wer nun zurück lächeln, doch er wandte seinen Blick von ihren Augen und ihrem Lächeln erneut in die Gegend.

„Ach...Das ist Schwachsinn...“

„Schwachsinn also...Und warum hast du dann nichts mehr gegessen, als wir in der Kantine waren? Da hat es nämlich angefangen...“

„Quatsch.“

„Ich möchte dir nur eins sagen...Ich verstehe langsam, wie du tickst...Und kann mir schon denken, was bei dir so los ist...Irgendwas verschweigst du, und irgendwas bedrückt dich.“

„Mich bedrückt nichts.“

„Oh doch, und wie...“ Yuri guckte Conan ein wenig verärgert an, weil er es abstreitet.

Yuri hielt aber an ihrer Annahme fest. Sie fand Conans Verhalten mehr als komisch.

„Nein, da-.“

„Lüg mich doch bitte nicht an...“ sagte sie leise.

Sie drehte sich weg, wollte gerade zum Unterricht gehen.

Als Conan diese Worte von ihr vernahm und sie darauf anschaute, wurde ihm bewusst, was das für ein Gefühl war.

Doch er deutete es falsch. Mal wieder.

'Irgendwas fehlt mir...Eine Lücke, die ich schließen will...Im Herzen tut mir etwas weh...' schoss es ihm durch den Kopf.

Als Yuri sich umdrehte, wurde sein Magengefühl stärker. Und dann kam ihm ein Geistesblitz.

Einfach so, ganz plötzlich.

Yuri hatte sich fast ganz umgedreht und wollte gerade gehen, als Conan sie plötzlich am Arm zog und zu sich zog. Doch mit dem hatte absolut niemand gerechnet.

Plötzlich küsste Conan Yuri und hielt ihr Gesicht fest. Yuri hatte natürlich riesige Augen gemacht, wobei die von Conan geschlossen waren. Er wollte nur auf sein Gefühl hören. Sein Verstand hatte sein früheres Leben eingenommen, nun sollte das Herz auch mehr Chancen bekommen.

Ayumi, Ai, Mitsuhiko und Genta wollten wissen, wo Conan blieb, doch dabei ging es auch mit der Laune der beiden Mädchen bergab.

Ai war sauer. Immerhin hätte eigentlich ihr Plan besser funktionieren sollen. Sie wollte, dass Conan Ayumi nach rennen würde, sie beschützen sollte vor anderen Kerlen. Doch Conan hatte wohl einiges anderes im Sinn. Ayumi dagegen war zutiefst verletzt. Sie konnte nicht glauben, was sie sah.

Ayumi fühlte in dem Moment einen weiteren Stich im Herzen. So tief, dass sie schon fast keine Luft mehr bekam. Sie drehte sich einfach um, ging schnurstracks zum Klassenraum, doch schon auf dem Weg ließen sich die Tränen nicht vermeiden. Jetzt war es wohl amtlich.

Conan würde, nach diesem Kuss, mit ihr zusammen sein. Dann wäre Ayumi nur die beste Freundin und sonst nichts. Sie wollte mehr sein. Viel mehr, doch jetzt würde sie wirklich immer die zweite bleiben. Yuri würde seine Freundin werden. Und sie würde an erster Stelle treten.

Schon komisch. Wofür Ayumi über 10 Jahre brauchte, und mehr, da brauchte ein Mädchen fast eine Woche für. Noch nicht einmal...

Das Mädchen schaffte mehr.

Als Conan und Yuri sich lösten schauten sie sich in die Augen. Yuri hatte ihre Augen dann auch geschlossen gehabt, wie Conan. Nun sahen sie sich in die Augen.

„Ich...Entschuldige...“ sagte Conan und wollte eigentlich an ihr vorbei huschen, als Yuri ihn an der Krawatte herunter zog und ihn erneut leidenschaftlich küsste.

Conan erwiderte den Kuss einfach. Ohne darüber nach zu denken, was andere sagen würde. Es war unhöflich, wenn man sich in der Öffentlichkeit küsste.

Doch das blendete er aus. Ayumi bekam das nicht mit. Doch umso mehr Ai.

Sie warf gerade ihre Planung über den Haufen, den sie im Unterricht zusammen geschustert hatte und würde nochmal eine ganz neue Planung aufstellen.

Jetzt war der Fall nicht mehr mild, sondern akut.

Doch plötzlich kam ihr ein Geistesblitz. Wie eine Erleuchtung, als würde ein Engel ihr die Idee des Jahrhunderts bringen.

Heute Abend hatten Conan und Yuri ein Date. Das hatte sie noch mitbekommen. Doch was wäre, wenn es nicht alles glatt laufen würde.

Ihr Plan nahm Gestalt an. Wurde von Sekunde zu Sekunde ausgefuchster. Und heute Abend würde er aufgehen. Ihr Plan, das Date zu zerstören...

Sabotage-Date mit Hindernissen


 

Kapitel 12: Sabotage-Date mit Hindernissen
 

„Was darf ich ihnen bringen?“

Das fragte die Kellnerin eine junge Frau, die in einem blauen Kleid am Tisch saß und sich die Speisekarte ansah.

„Ich hätte gerne ein Glas Wasser.“

Ai hörte nur mit einem Ohr hin. Sie saß hinter einem Pfeiler. Hatte sich eine Mütze aufgesetzt, diese tief ins Gesicht gezogen, eine Sonnenbrille auf und war mit den Klamotten, die sie anhatte, nicht wieder zu erkennen.

Yuri und Conan waren immer noch nicht im Restaurant, in dem Conan den Tisch bestellt hatte. Professor Agasa hat wirklich ziemlich gute Spionage-Artikel erfunden, die auch nach einer Zeit in der Schublade noch einwandfrei funktionierten. So auch das Abhörgerät.
 

„Sie haben noch 3 Minuten.“ knurrte Ai, die schon zum gefühlten Millionsten Mal auf die Uhr schaute.

Doch dann hatte sich das Warten gelohnt. Conan betrat mit Yuri das Restaurant und sie wurden direkt zum reservierten Tisch ganz hinten geführt. Ai hatte durch die Blumen eine perfekte Sicht, ohne erkannt zu werden.

Sie beobachtete das Verhalten von beiden und musste staunen, als sie sah, was Conan als Gentleman alles drauf hatte. Er nahm ihr die Jacke ab, legte sie über ihren Stuhl, und schob diesen auch ran, als sie sich hingesetzt hatte.

'Es kann echt ein Gentleman sein...Wie Sherlock Holmes damals...' schoss es ihr durch den Kopf, doch Ai schüttelte den Kopf, musste sich wieder konzentrieren und beobachtete weiter die beiden.

Es war nicht zu übersehen, dass die beiden sich freuen, dass sie nun da sitzen konnten. Yuri konnte nicht aufhören zu lächeln. Bestimmt in der Anwesenheit von Conan würde sie nur lächeln, um damit ihre Schokoladenseite zum Vorschein zu bringen. Um Conan voll und ganz zu hypnotisieren.

Ais Gedanken wurden langsam immer feindlicher Gegenüber Yuri, doch je mehr sie abschweifte, desto weniger bekam sie vom Date etwas mit. Sie hatte Conans Brille von damals aufgesetzt. Der Professor hatte damals ursprünglich zwei gemacht. Wie praktisch!
 

Sie fasste an die Seite der Brille und zoomte auf die beiden. Dann sah sie weiter runter und konnte dann feststellen, dass die Nummer 18 die zugehörige Nummer war, für den Tisch an dem Conan und Yuri nun saßen.

Und plötzlich kam ihr einen Geistesblitz. Es schoss ihr mit Lichtgeschwindigkeit durch den Kopf. Aber dann war auf einmal die Sicht versperrt. Ai hob ihren Kopf, erschreckte sich als sie mit dem Zoom auf das Gesicht mit der Person schaute.

„Was machst du hier?!“ fragte Ayumi mit großen Augen und setzte sich zu Ai an den Tisch.

Ebenfalls kaum zu erkennen.

„Was ich hier mache? Ich helfe dir schon vergessen?! Ich beobachte schon eine ganze Weile Conan und Yuri und habe gerade einen Plan, wie ich eventuell deren Date zerstören kann...“

„Können wir nicht noch enger befreundet sein? Wir könnten schon fast Schwestern sein...Ich hatte den gleichen Einfall!“

Ayumi war hellauf begeistert.

Ai lehnte sich zu ihr nach vorne, flüsterte ihr etwas zu und kurz darauf nickte Ayumi ohne zu zögern. Ihr Plan stand, Ayumi wusste, was sie machen sollte und ab jetzt konnte er nur noch schief gehen.

Ai stand auf, ging unauffällig zur Toilette und holte eine Tasche heraus. Da hatte sie so ziemlich alles, was für eine Sabotage nötig war, hineingepackt. Sie versteckte dort drin auch ihren Mantel, und holte eine Schürze heraus, die aussah, als wäre sie eine Kellnerin in diesem Restaurant.
 

Sie hatte sich so verkleidet, dass sie kaum zu erkennen war. Zum Glück hatte sie in einem Maskenladen eine gute Maske gefunden, die ihr Gesicht verdecken würde und dazu auch noch total echt aussah. Sie richtete die Maske, zupfte nochmal an ihrer Kleidung um zu gucken, ob auch alles perfekt saß und dann ging sie heraus.

Dafür, dass es ein recht großes Restaurant war, und daher auch ziemlich viel Personal verkehrte, fühlte sich Ai schon etwas sicherer nicht entdeckt zu werden, doch um auch wirklich jeden Zweifel aufzufliegen beiseite zu schieben, hatte sie eine Kellnerin bestochen sie für einen Abend unterzubringen.

Ais Plan war perfekt und durch Ayumi konnte sie bestimmt noch mehr erreichen.

Sie verschwand in der Küche, kurz darauf kam sie auch zur Kellnerin, die sie bestochen hatte.

„Also, Tisch 18....Da sitzt er und sie...Ich hatte dir erklärt, warum ich das Date zerstören will.“

„Ja, und ich kann dich verstehen...Also wollen wir dann anfangen?“ die Kellnerin mit blonden Haaren Namens Kaya grinste Ai an.
 

Ai nickte und auf ihr Gesicht schlich sich ein unheimliches Lächeln. Der Plan konnte nun in Kraft treten.

Kaya ging hinaus, mit einem Tablet und einem Notizblock und fragte Yuri und auch Conan was sie denn gerne zu trinken wollten.

Conan bestellte sowie auch Yuri einen Cocktail ohne Alkohol.

Ayumi beobachtete die beiden von weitem. Sie sah sich ab und zu mal um, damit auch niemand Verdacht schöpfte, dass vielleicht andere beobachtet wurden. Sie bestellte bei einem Kellner eine normale Suppe.

Ai derweil musste in der Küche nur einige Teller aus der Spülmaschine holen. Der Dampf wurde langsam ein wenig heiß, und sie fing an unter der Maske zu schwitzen.

Kaya kam zurück und orderte die Bestellung der beiden an der Bar. Ai kam nach vorne und sah sich die Bestellung unauffällig an. Kaya sagte, welcher Cocktail für Yuri war, doch plötzlich sollte Ai die Bestellung ausführen, als die beiden Getränke fertig waren.

Kaya konnte ihr in dem Moment nicht helfen und so ging Ai mit wackeligen Knien zu Tisch Nummer 18.

Versucht darauf nichts zu sagen, denn vielleicht könnte Conan sie erkennen.

Sie ging langsam, um nichts zu verschütten in die Richtung des Tisches. Als sie dort ankam, unterhielten die beiden sich.

„Ich hatte eine Zeit lang mal davon geträumt, meine Stimme einer Figur zu leihen...“ lachte Yuri. Darauf bedankte sie sich bei der Kellnerin und nahm ihr Getränk an. Auch Conan bedankte sich, wobei er zweimal die Kellnerin musterte. Ai wurde ziemlich unwohl.
 

Sie hatte ein wenig Angst, dass Conan sie erkennen würde. Immerhin kannten sie sich seit über 10 Jahren, da war es also nicht unwahrscheinlich, dass ihm irgendwas auffallen würde.

„Welchen Kindheitstraum hattest du?“ fragte Yuri und erlöste Ai somit.

Conan wandte sich zu Yuri und überlegte dann. Ai konnte im Sauseschritt verschwinden. Ai hatte Ayumi Conans Brille zugesteckt, womit sie abhören konnte was Conan und Yuri einander erzählten. Der Abhörchip war unauffällig unter dem Tisch angebracht.

„Hatte? Habe noch...“ erwiderte Conan und nahm einen Schluck seines Cocktails. „Ich habe schon immer davon geträumt Detektiv zu werden. Und ich bins...Ich habe mir meinen Traum schon lange erfüllt...“ sagte Conan und lächelte.

„Aber es gibt doch bestimmt einen Traum, den du, außer dem Detektiv-Traum, noch haben musst...Vielleicht einen besonderen Titel tragen...Im Fußball oder so...“

„Nein, bis jetzt nicht...Aber du machst mich gerade nachdenklich...“ sagte Conan und sah Yuri in die Augen.

„Nachdenklich? Du guckst mir in die Augen während du nachdenkst?“

„Ist daran irgendwas ungewöhnlich?“

„Eigentlich sucht man sich einen Punkt an der Wand und nicht die Augen des Gegenüber.“

„Wieso nicht? Probier es doch aus.“ lächelte Conan und wartete gespannt auf Yuris Antwort.

„Lieber nicht...“ sagte sie und wunk ab. „Sonst verliere ich mich noch...“fügte sie leise hinzu und hoffte, dass es Conan nicht hörte.
 

Conan lächelte aber nur nahm noch ein Schluck aus seinem Glas. Natürlich hatte er es gehört. Er musterte Yuris Gesicht. Sie hatte es zur Seite gedreht, starrte in der Gegend herum, damit er nicht ihren verlegenen Gesichtsausdruck sah.

Kaya ging geradewegs auf deren Tisch zu und fragte sie nun, was sie bestellen wollten, dabei nahm sie ihren Notizblock zur Hand und schaute beide abwechselnd an.

Ai derweil brachte weitere Getränke zu den Gästen. Sie schaute immer mal zu den beiden herüber, doch es war nichts außergewöhnliches passiert. Kaya war schon zurück und brachte der Küche die Bestellung.

Ayumi guckte über einem Buch, dass sie mitgebracht hatte, um unauffällig gucken zu können, in die Richtung Conans und Yuris Tisch. Durch die Brille verstand sie jedes Wort, was die beiden von sich gaben. Als Yuri ihren Cocktail zum Mund führte und einen Schluck draus nahm, schmatzte sie ein wenig und schmeckte etwas eigenartiges.

„Irgendwie schmeckt das Getränk eigenartig...“

„Eigenartig?“

Conan runzelte die Stirn. Er lehnte sich nach vorne und schnupperte kurz an dem Glas mit dem Inhalt. Ihm kam nichts eigenartiges vor, als nahm er mit Yuris Einverständnis einen kleinen Schluck.

Auch er äußerte seine Vermutung.
 

„Stimmt...Irgendwie...Alt.“ sagte er und schmeckte noch einmal nach.

Plötzlich kam Ai an Ayumi vorbei und diese zog sie herunter.

„Was hast du in den Cocktail getan?!“ rief sie und starrte ihre langjährige Freundin mit großen Augen an.

„Ich hab gar nichts rein getan...Ich...“ Ai druckste herum, denn ihr war etwas peinlich es zu sagen. „Ich schwitze unter dieser Maske wie ein Schwein, mir ist unglaublich warm, ich kriege kaum Luft, und dass ich schon vor Schweiß und Wärme tropfe. Macht die Sache auch nicht besser!“ flüsterte sie ein wenig lauter.

Damit die anderen Gäste nichts bemerkten, tarnte Ai es damit als würde sie Ayumi einen neuen Löffel geben.

Dann ging sie zurück und Kaya nahm sie mit in die Küche. Da wurde nach einigen Minuten das Essen zubereitet. Hinterher verließ Kaya die Küche, trug die Gerichte um die Ecke, und sie würzte Yuris Essen mit einer sehr scharfen Soße.

„Wenn sie das isst, dann haut sie das ganz klar vom Hocker...“ flüsterte sie der Kellnerin zu und diese hatte so ihre bedenken. Sie brachte das Essen zu den beiden und wünschte ihnen einen guten Appetit.
 

Ayumi und Ai guckten sich das Spektakel an, doch es passierte nicht wirklich etwas. Yuri aß das Essen ohne irgendwelche Grimassen zu schneiden, was Ai eigentlich erwartet hatte, doch nichts dergleichen passierte über die Zeit, in der sie die Speise verzehrten.

„Scheiße!“ fluchte Ai und Ayumi stimmte mit ein.

„Was für einen Reinfall...Sie mag scharfes Essen!“

Ayumi ahnte schon, dass es heute wohl nichts werden würde, mit dem Sabotage-Date. Das hatte sich auch erledigt, als das Dessert durch war und sie doch eine ziemliche Grimasse durch die übertriebene Zitronensäure, die Ai drauf geklatscht hatte, machte, doch schlussendlich bezahlte Conan, sie zogen sich die Jacken an und gingen heraus. Ai seufzte und war enttäuscht, dass sie nicht viel erreichen konnte. Ayumi aber versuchte sich etwas anderes auszudenken. Und es musste schnell gehen...
 

„Der Abend war, abgesehen von dem komischen Gefühl beobachtet zu werden, ein richtig toller Abend.“

„Das fand ich auch...Und ich habe noch eine Frage an dich...“

„Und die wäre?“

Sie beide standen vor Yuris Haus und hielten immer noch Händchen. Schon den ganzen Weg nach Hause. Yuri schaute in Conans Augen und dann wieder weg.

„Ich wollte dich fragen, ob du mitkommst...Meine große Schwester...Na ja, eigentlich eine nahe Verwandte hat demnächst eine Verlobungsparty, weil sie heiraten wird...Und ich wollte dich, fragen, ob du mit mir hingehst...“

„Wann ist sie denn?“

„Sie ist schon am Sonntag...Eigentlich wollte ich mit Ayumi hingehen, weil ich niemand anderen hatte, mit dem ich hingehen wollte....und dann bist du aufgetaucht...“

Yuri musste lächeln, als sie sich zu ihm streckte und ihn leidenschaftlich küsste.

„Ich gehe gerne mit dir hin...“ flüsterte sie, als sie den Kuss beendet hatte.

Sie lächelte ihn an, strich an seiner Wange entlang. Dann wollte sie sich umdrehen und gehen, doch Conan zog sie zu sich zurück und küsste sie erneut.
 

Ayumi sah von weitem hinter einem Auto, wie Conan sie küsste und sie spürte einen Schmerz in ihrem Brustkorb.

Eine Gänsehaut fuhr ihr durch den Körper als sie sich ganz kurz vorstellte, wie Conan sie in den Armen hielt, was schon so oft passiert war. Er sie dann angucken würde und sich ihre Stirn gegen seine lehnte. Wie ihre Nasenflügel sich berühren würden und der Atem von ihm auf ihrer Haut in ihr den Ausnahmezustand auslösen würde. Sie hätte sich bestimmt nicht mehr im Griff und würde vielleicht auch den letzten Abstand zwischen ihr und ihm verringern und ihn leidenschaftlich küssen.

Sie wünschte es sich so sehr. Mehr als alles andere. Jedenfalls im Moment. Sie wünschte sich, dass er sich bemerken würde. Sie endlich wie andere Mädchen küssen würde und sie so zum glücklichsten Menschen machen würde, den es gäbe.

Aber sie wusste schon. Das würde er nicht tun. So wie es aussah, würde Conan mit ihr sein Leben beginnen. Mit Yuri, die erst vor einigen Tagen an die Schule gekommen ist.

Warum konnte sie nicht das erreichen?
 

Sie war mit ihm seit über einem Jahrzehnt befreundet. Sie teilten sich mittlerweile nicht nur das Essen, sondern auch noch das Bett wenn sie beim anderen schliefen, sie fühlten sich schlecht, wenn der andere nicht da war und würden durchdrehen, wenn dem anderen in irgendeiner Weise ein Haar gekrümmt werden würde.

Aber bis jetzt eine Beziehung angefangen, hatte sie immer noch nicht.

Ayumi hatte nie den Mut. Sie hatte nicht die Kraft. Die Kraft es ihm zu sagen schon, aber nicht die Kraft einer Abweisung stand zuhalten und dazu auch noch so weiter zu machen wie vorher.

Sie konnte es nicht. Das würde sie niemals hinkriegen. Immerhin ist sie schon seit ihrer ersten Begegnung von ihm verzaubert.

Als er damals einfach in die Klasse kam und sich vorstellte und dann auch noch neben ihr saß. Sie konnte ihren Blick meist nicht abwenden.
 

Ayumi kam langsam wieder zu sich, erwachte aus ihrer Traumwelt und versuchte sich zu erinnern, was passiert war.

Sie war zusammen gesunken an der Wand. Ihre Sicht war ein wenig verschwommen und ihre Nase ein bisschen verstopft. Als sie sich nach einer kleinen Ewigkeit aufrappelte sah sie zum Haus der Tanakawas und stellte dann auch fest, dass in dem Haus kein Licht mehr brannte. Plötzlich ging doch ein Licht im oberen Stockwerk an und zum Vorschein kam eine telefonierende Yuri, doch irgendwas war an der Sache komisch.

Auf irgendeine Weise verdächtig.

Ayumi versuchte durch die Brille von Conan zu erkennen, was sie gerade tat und so wie es aussah zog sie sich gerade an.

Kurze Zeit später ging sie auch telefonierend heraus.

„Wenn es nicht so wäre, dann würde ich es auch nicht bestätigen. Es ist alles im vollem Gange. Kein Grund zur Sorge.“ sagte Yuri und plötzlich kam sie ihr so erwachsen vor. Und auch größer.

Doch das war leicht zu erklären.

Sie trug High Heels, und einen langen schwarzen Mantel.

Ayumi beobachtete sie, wie sie in ein Auto, das Auto hinter dem sie sich versteckt hatte, einstieg, es startete und dann los fuhr. Ayumi traute ihren Augen nicht.
 

Sie war vollkommen geplättet und konnte nicht glauben, was sie gerade gesehen hat.

Als Yuri um die Ecke verschwunden war, und Ayumi auch weiterhin die Lage und die Umgebung gecheckt hatte, um nicht doch irgendwie aus zu fallen, machte sie sich sofort auf den Weg zu Conan.

Vor seinem Haus kam sie aber nicht herein, weil das Tor abgeschlossen war. Auch hier brannte schon längst kein Licht mehr.

Sie sah auf die Uhr und erkannte, dass sie ganze 2 Stunden lang zusammengekauert an der Wand gehockt hatte und geträumt hatte.

Doch jetzt konnte sie davon nicht geplättet sein, denn jetzt hatte sie einen Plan.

Sie musste Conan von ihrer Entdeckung erzählen und dazu auch noch irgendwie in das Haus herein kommen. Doch nur wie?

Sie erinnerte sich, dass seitlich an der Mauer vom Garten des Professors eine kleine Klappe angebracht war, dass zum Anwesen der Kudos führte.

Das Tor vom Professor war allerdings auf. Sie bahnte sich ihren Weg zur Haustür und nahm sogleich den Schlüssel aus dem Schild.

„Das unauffälligste Versteck ist immer noch das Auffälligste.“ zitierte sie Conan und verschaffte sich so Zutritt.

Sie ging durchs Haus, ganz leise, um Conan eventuell nicht zu wecken. Als sie ihn unten nicht fand, stieg sie langsam die Treppe hinauf.
 

„Nachts ist es hier echt gruselig.“ flüsterte sie zu sich selber, als sie auf dem oberen Stockwerk ankam. Sie schaute sich um, ihr war klar, dass Conan sich in seinem Zimmer befinden musste, weswegen sie auch zuerst in diesem Zimmer nach schaute.

Sie machte langsam die Tür auf. Das Knarzen war ziemlich laut, weswegen Ayumi die Augen zusammen kniff. Das Problem, dass sie jetzt nur noch hatte, war den Bewohner des Hauses zu suchen, denn er war nicht in seinem Bett, wie sie es eigentlich vermutet hatte.

Es war ja auch schon spät. Zum Glück hatte sie ihrer Mutter gesagt hatte, dass sie heute eigentlich bei Ai schlief, um Conan noch hinterher zu spionieren.

Als Ayumi langsam ins Zimmer trat und gerade gucken wollte, ob sein Bett noch warm war, überfiel es Ayumi und sie wurde zu Boden geschleudert. Sie wehrte sich heftig, doch ihr Gegner hatte die Macht. Er lag auf ihr und drückte sie somit zu Boden.

„Dann zeig mal dein Gesicht.“ sagte Conan und zog Ayumi den Hut und die Brille ab. Auch der Fake-Bart riss ab und sie schrie wie am Spieß.

„AUA!!!!! Kannst du nicht zärtlicher sein?!?!“ sie wollte sich an die Lippe packen, doch immer noch waren ihre Hände auf ihrem Rücken gedrückt worden. Langsam schmerzte ihr die Haltung.

Es war stockduster im Zimmer, weswegen keiner der beiden den anderen wirklich erkannte, doch sie wussten, was los war und wer ihr Gegner war.

„Ayumi?! Was machst du hier mitten in der Nacht?!“ rief Conan entsetzt und ließ sie los.

Ayumi drehte sich um, und hielt sich den schmerzenden Nacken und auch die Oberlippe.

„Du hast sie doch nicht mehr alle, mich auf den Boden zu schmeißen und halb auszuziehen! Ich hab gedacht, meine Oberlippe wäre mit abgerissen worden!“ konterte sie.
 

„Bist du noch ganz dicht, in so einer Verkleidung hier auf zu tauchen! Was soll ich denn da bitte schön denken, wenn ich plötzlich höre, wie jemand die Treppe hochgeht und ich nur sehe, dass es jemand in Verkleidung ist...Warum hast du nicht, auch wenn es mitten in der Nacht ist, angeschellt? Immerhin ist die nicht zum Spaß da!“

Conan ließ sich neben Ayumi fallen. Den Herzinfarkt hinter sich, doch immer noch schwer atmend.

„Entschuldige, aber ich wollte dich nicht wecken und außerdem muss ich dir etwas erzählen.“

„Etwas erzählen? Was denn?“

„Jetzt kann ich es dir nicht erzählen...Ich würde gar nicht mehr zu atmen kommen.“ erwiderte Ayumi und richtete sich auf.

„Du hast sie nicht mehr alle....Du bist hier eingebrochen, weißt du das?“

„Jetzt schon...“

„Ich könnte dich verklagen.“ sagte Conan nur und grinste innerlich vor sich hin. Äußerlich versuchte er ernst zu wirken und das klappte auch. Kaum zu glauben.

Ayumi starrte ihn mit großen Augen an, wobei Conan anfing zu lachen. Dann brannten bei Ayumi die Sicherungen durch und sie schmiss sich auf ihn. Hielt seine Arme am Boden fest und war mit ihrem Gesicht über seinem.

„Mach über so etwas keine Witze, ich hatte gerade wirklich Angst gehabt, ich hatte gerade wirklich gedacht, dass du es wahr machen willst.“ sagte sie und bracht über ihm zusammen. Ihr rannte eine Träne aus dem Auge und fiel ihre Wange hinab. Conan spürte plötzlich den Tropfen auf seiner Wange.

Ayumi klammerte sich an ihn.
 

Einige Minuten später saßen Conan und Ayumi auf der Couch im Wohnzimmer und tranken einen heißen Tee. Ayumi hatte sich in eine Decke gekuschelt und Conan saß neben ihr.

„So, und jetzt erzähl, was du gesehen oder mitbekommen hast...Oder eben weißt...Ich werde dir auch nicht den Kopf abreißen...“ Conan sah sie mit einem warmen Blick an und wartete auf einer Antwort.

Plötzlich fühlte Ayumi sich komisch. Sie überlegte tatsächlich, ob sie es ihm erzählen sollte oder nicht.

Sollte sie es ihm erzählen?

Es gab zwei Möglichkeiten, doch die Risiken waren enorm.

Sie hatte die Möglichkeit, ihm etwas über Yuri zu erzählen, doch sie wusste, dass es vielleicht sogar ihre Freundschaft beeinflussen würde. Wenn sie ihm die Wahrheit über Yuri oder zumindest das, was sie herausgefunden oder eher gesehen hatte, könnte er es leugnen. Yuri ist viel zu anständig, sie ist nett und nur weil du denkst, sie würde mich dir wegnehmen, brauchst nicht schlecht über sie reden!, könnte er sagen.

Ayumi malte sich in den Sekunden die schrecklichsten Szenarien aus, die passieren könnten, wenn sie es ihm erzählen würde. Doch, dass Conan vielleicht darüber nachdenken könnte, das kam ihr nicht in den Sinn und sie entschloss sich es ihm nicht zu erzählen. Viel zu groß war nun ihre Angst, dass er die Freundschaft mit ihr beendete.
 

„Also, was war los?“ fragte Conan nochmal und stützte seinen Kopf auf seiner Hand auf.

Er widmete Ayumi seine Aufmerksamkeit.

Sie erwachte gerade erst aus ihren Gedanken und musste auch schon weiter nach denken, welche Ausrede sie nehmen würde.

„Ayumi, ist wirklich alles in Ordnung?“ fragte Conan nochmals nach und wedelte mit der Hand vor ihrem Gesicht herum.

„Ich...“ fing sie an, hatte ihren Blick auf ihre Hände gerichtet, als ihr plötzlich etwas in den Sinn kam.

Sie hob ihren Kopf langsam, hörte auf mit ihren Finger zu spielen und guckte Conan tief in die Augen. Sie schluckte. Dann richtete sie sich auf, kniete sich auf die Couch und drückte Conan mit der Hand nach hinten. Conan allerdings war vollkommen perplex, wusste nicht, was los war und ließ sich einfach hinten fallen. Doch mit dem Nächsten hätte er nicht gerechnet. Ayumi legte sich auf ihn, etwas an der Seite der Rückenlehne und kuschelte sich an ihn.
 

„Ich hatte Angst. Erneut...Ich hatte Angst, dass du weggehst...Und deswegen musste ich herkommen...“ flüsterte sie und ihr innerstes schrie wie eine Furie.

'LÜGE! DU ELENDE LÜGNERIN! Du bist doch so bescheuert und lügst ihn auch noch an! Kannst du ihm nicht einfach sagen, dass du Yuri gesehen hast, wie sie in Schwarzen Klamotten in einem Auto gefahren ist?! Bist du wirklich so feige? Das könnte deine Chance sein, Conan für dich zu gewinnen! Du könntest ihm endlich deine Liebe gestehen und mit ihm zusammen kommen, aber was machst du jetzt? Du ziehst dich in deine Höhle zurück und tust nichts, gar nichts um für deinen Traum zu kämpfen! Und du willst im Leben etwas erreichen? Mach nur so weiter...Hoffentlich erkennst du irgendwann deinen Fehler!'

Ayumi drückte sich an Conan, lauschte seinem Herzschlag. Sie versuchte ihre innere Stimme zu ignorieren und ruhig zu bleiben.

Conan musste schlucken, als er Ayumis Wort vernahm.

Er wusste, dass Ayumi in der Beziehung ziemlich zerbrechlich war und sie auch schnell zusammen brechen würde, wenn er sie jetzt nicht in den Arm nehmen und sie trösten würde.

Er schlug einen Arm um sie und drückte sie an sich. In dieser Position verharrend, schlief Ayumi nach einer Weile ein. Auch Conan wurde langsam schläfrig und er war sich sicher, dass er heute nicht in sein Bett gehen würde. Er schaltete die Lampe aus und gab Ayumi unbewusst einen Kuss auf die Stirn.

Auch er schlief ein. Mit Ayumi in den Armen. Und er merkte nicht, wie vor dem Haus ein schwarzes Auto hielt...

Der Plan des Vergessens

Kapitel 13: Der Plan des Vergessens
 

Das schwarze Auto hielt unmittelbar vor der Tür.

Schnell huschten zwei schwarze Schatten, die nur vom Mond angeleuchtet wurden, und so in einem unheimlichen Licht zu sehen waren, um dieses herum.

Conan lag mit Ayumi im Arm immer noch auf der Couch und schlief. Er wachte auch nicht auf.

Jedenfalls lag er weiterhin so friedlich schlafend auf dem Sofa, als das Knarzen des Tores zu hören war. Kurz darauf hörte man auch das Kratzen am Schloss, doch er war wohl schon tief im Schlaf versunken. Auch Ayumi machte keine Anstalten aufzuwachen.

Und schon ging die Haustüre auf.

Langsam traten die beiden Personen ein. Und schon öffnete Conan die Augen. Er guckte an die Decke und seine Augen wurden groß. Er konnte es nicht glauben.

Als plötzlich auch noch das Licht im Wohnzimmer anging und die beiden Personen über ihm auftauchten, hatte sich Conan schon längst schlafen gestellt.

„Yusaku, er schläft mit Ayumi im Arm!“ flüsterte Yukiko total begeistert ihrem Ehemann zu.

„Yukiko, nicht so laut! Komm wir holen lieber das restliche Gepäck rein!“ befahl der erfolgreiche Kriminalautor und verschwand wieder nach draußen, um die beiden Koffer zu holen. Yukiko guckte sich noch einige Sekunden das Bild der beiden an. Dann holte sie schnell ihr Handy hervor und machte davon ein Foto.

Nur eine Stunde später war erneut alles still im Haus und nur noch die Stimmen von Yusaku und Yukiko im oberen Stockwerk waren zu hören.

„Aber mal ehrlich, Yusaku...Freu dich doch mal für Shinichi. Immerhin kann er Ran endlich los lassen...Nach allem, was er durchmachen musste, kann man sich doch nur sicher sein, dass er sein Leben hinter sich gelassen hatte...Also Shinichis.“

„Ich weiß, mein Schatz, ich freu mich auch für ihn...Die letzten 10 Jahre sind für ihn bestimmt nicht leicht gewesen...Ran und die Sache mit der Verlobung....Auch Sonntag wird für ihn eine harte Zeit anbrechen...“

„Ich kann es immer noch nicht glauben...Ran heiratet...Und wo ist er?“ Yukiko senkte den Kopf.

Sie wurde ein wenig nachdenklich.

Es war weder für Conan, noch für Ran eine leichte Zeit gewesen. Nichts, aber auch gar nichts, war wirklich richtig gut gelaufen. Jedenfalls bei Conan.

Ran hatte anfangs Schwierigkeiten sich in den Alltag herein zu finden, doch mittlerweile war sie mitten im Leben. Sie führte einen Haushalt mit ihrem Freund, studierte an der Universität von Tokio Soziales und war damit auch schon fast fertig. Das Nächste, was ihr bevor stand, war nur noch die Hochzeit und dann auch die Prüfung zur Lehrkraft.

Und was dann folgte, das wusste niemand. Niemand außer 3 Personen in ihrem Umfeld.

Ran hatte schon etwas weiter geplant, hatte auch schon eine kleine Vorstellung, was sie machen wollte, was passieren sollte, und was demnächst kommen könnte, worauf sie sich aber noch nicht festgelegt hatte.

Conan allerdings hatte es schwer. Er kam nur schwer über Ran hinweg, redete nur selten mit anderen über das Problem. Heiji war der Einzige, der so ziemlich gut über seine Gefühle bezüglich der ganzen Situation bescheid wusste. Noch nicht einmal Ayumi hatte er von damals erzählt. Und er würde es auch niemandem erzählen. Ai war in der Richtung eher uninformiert. Sie gab meisten nur den gleichen Rat. Tu, was du für richtig hältst. Dieser Satz kam ihm schon zu den Ohren heraus.

Er konnte einfach nicht das tun, was er für richtig hielt, denn sonst hätte er bestimmt nicht das Leben gehabt, was er heute hatte.

Die Organisation war nicht zerstört. Sie war eingedämmt. Doch das hieß nichts. Würde er sich als Shinichi Kudo vorstellen, würde man sofort einen großen Trubel um ihn machen, was die Organisation auf ihn aufmerksam machen würde. Und nicht nur er wäre in Gefahr, nein. Alle, selbst die, die ihm das abgekauft hatten. Dies bezüglich machte die Organisation keine Umwege. Entweder verschwanden sie von der Bildfläche oder sie würden weiterhin gejagt werden. Bis ans Ende der Welt.

Die ganzen Jahre, nachdem er aus dem Koma erwacht ist, waren ein einziges Chaos. Conan wollte meist das nachholen, was er als Shinichi verpasst hatte. Zudem, dass er nicht mit Ran zusammen sein konnte, Ais Art ein wenig abgefärbt hat, startete Conan noch einmal durch. Er hatte Beziehungen, die eine Zeit lang hielten, dann aber doch in die Brüche gingen. Er genoss Ansehen von seinen Mitschülern, was er schon vorher hatte, doch dieses Mal hörte er nicht mit dem Fußball auf. Er wurde zu einem fast anderen Menschen, als er sich entschloss sein Leben zu ändern. Er wurde erneut Detektiv, doch er ließ sich nicht mehr von jedem Fall mitziehen und lehnte so auch mal welche ab. Er ging mit Mädchen aus, konnte sich kaum retten vor Beziehungsanfragen und seine Freunde konnten damit auch gut leben.

Ai sah die Veränderung, war anfangs nicht so begeistert, dass er sich so drastisch umkrempelte, doch Conan wischte auch diese Zweifel beiseite.
 

„Ich weiß nicht, was du hast...Es ist doch alles okay.“

Conan zuckte mit den Schultern, als er den Weg nach Hause antrat. Ai ging hinter ihm her. Ein wenig sauer.

„Du hast dich zu damals ziemlich verändert, weißt du das?“ rief sie und ging dann neben ihm.

„Natürlich verändern sich Menschen im Laufe der Zeit...“

„Das meine ich nicht...Du hast dich zu damals mehr als nur verändert. Ich weiß gar nicht mehr, wer du überhaupt bist.“

„Mein Name ist Conan Kudo. Ich denke, dass wir uns da jetzt einig sind!“

Ai blieb stehen, als Conan einfach weiter ging und nicht auf Ai achtete. Sie starrte ihm hinter her und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Plötzlich merkte sie, wie jemand vor ihr auftauchte und sie schlug blitzschnell die Augen auf.

Vor ihr stand Conan der ihr in die Augen sah.

„Ich weiß nicht, was du hast, Ai, aber ich kann dir nur eins raten...Irgendwann gewöhnst du dich an das Leben. Das Leben als Schüler. Wieder von vorne anzufangen, ist vielleicht nicht leicht, aber dafür eröffnet es dir neue Möglichkeiten. Neue, die damals vielleicht nicht da waren.“ sprach Conan und packte sie an den Schultern.

„Und ich möchte gerne mal wissen, was du im Moment hast.“ fügte er noch hinzu.

Ai sah ihm in die Augen, atmete gepresst aus und drehte ihren Kopf zur Seite.

„Mir gefällt es einfach nicht, dass du jetzt so bist...Damals, da hattest du nur Augen für eine bestimmte Person...Heute hast du mit einem Mädchen auf dem Schulhof herum geknutscht, die nur mit Jungs spielt. Reiko ist eine miese Schlange, und das wissen alle, die mit ihr zusammen waren. Jeder Junge kann dir das bestätigen!“ rief Ai entsetzt.

„Aber, das ist doch ein absurder Grund...Ich weiß, dass sie nur mit Jungs spielt...Immerhin hat mir das schon Kyo gesagt, der es von Taechi erfahren hat.“ Conan seufzte, fuhr sich durch die Haare und sah darauf Ai wieder an. „Ich habe mit ihr nichts ernstes am laufen...Sie küsst nur unglaublich gut und das wars.“

„Und das wars?! Hast du sie eigentlich noch alle?!“ Ai packte ihn am Shirt und sah ihn darauf bedrohlich an. „Du bist nicht der Kerl für Kussbeziehungen, Kurzzeitbeziehungen und Flirts! Du bist der Kerl, der ein Mädchen liebt und nur sie. Du verliebst dich, und bist teilweise wie besessen von ihr!“

Conan schüttelte den Kopf.

„Ich habe mich verändert Ai. Trotzdem...Ich werde dir nun etwas sagen, was niemand anderes weiß. Und du darfst es niemanden erzählen...Auch nicht Heiji oder sonst jemanden...Noch nicht einmal dem Professor!“ sagte Conan und Ai ließ ihn los.

„Dann bin ich mal gespannt.“

„Versprich es!“ Conan guckte sie mit einem erwartungsvollem Blick an und hielt ihr die Hand hin.

Ai sah ihm noch einen Moment in die Augen. Doch dann schlug sie darauf ein und Conan atmete noch einmal tief ein und aus, bevor er erzählte.

„Das alles, meine Fassade, meine Art, die Beziehungen...Das sind alles Dinge, die mir aufgebaut habe, damit ich nicht von mir selber weg komme...Ich bin immer noch der, der ich einmal war...Trotzdem habe ich Beziehungen, Kussbeziehungen und Flirts, um mich von Ran abzulenken...Ich kann einfach nicht an sie denken, ohne meine verpasste Zukunft vor meinen Augen an mir vorbeiziehen zu sehen...Ich kann es nicht ertragen, dass sie einen Freund hat, in den sie sich verliebt hat. Ich bin noch nicht einmal tot und sie kann lieben...Sie hat im Grunde abgeschlossen, aber ich kann nicht abschließen...Noch nicht...“ Conan senkte den Kopf.

Er schluckte und sammelte sich noch einmal kurz. Damit er nicht durcheinander kam, versuchte sich noch einmal zu ordnen.

„Jeder Kuss, jede Zuneigung, jede Beziehung, die ich von Mädchen bekomme, lässt mich ein klein wenig vergessen, wen ich immer noch sehr vermisse.“

„Jeder Kuss ist für dich eine Ablenkung?“ fragte Ai und wollte ihm in die Augen gucken.

Conan atmete gepresst aus, doch er nickte. Ai verstand, worauf Conan hinaus wollte. Wenn er sich anderen Dinge widmete, dann konnte er das vergessen, was er vergessen wollte, auch wenn es nur für wenige Bruchteile an Sekunden war.

„Ja. Ich konzentriere mich auf andere Dinge, als auf Ran. Ich habe Ran noch nie geküsst...Deswegen kann ich auch kleine Vergleiche anstellen...“

„Dann...“ fing Ai an und guckte ihn nur noch kurz an, als sie rückwärts geht, Conan an seiner Krawatte hinter sich her zieht und sie schlussendlich an der Wand anstößt.

Sie zog ihn herunter und konnte küsste ihn. Kurz darauf erwiderte Conan den Kuss und sie küssten sich noch eine ganze Weile. Nach einer Zeit, als sie dachten, dass Leute kommen könnten, hörten sie auf.

„Wow, das war...einfach klasse...“ sagte Ai und war ziemlich überrascht.

„Ach ja? Ich war überrascht...Ich dachte, dass du mich gegen die Wand schleuderst.“ sagte Conan und kratzte sich am Kopf.

„Jetzt habe ich auch etwas beigesteuert, Ran zu vergessen.“ erwiderte sie und atmete durch.

„Ja, das hast du...Und ich weiß jetzt, was ich kochen kann...“ sagte Conan und dachte noch einmal kurz nach.

Ai guckte ihn nur mit großen Augen an. Doch dann rollte sie mit den Augen und seufzte.

„Ich hoffe, dass du sie ganz vergessen kannst...“

Conan guckte sie von der Seite an. Als Ai seinen Blick erwidert, lächelte Conan nur noch und wandte seinen Blick dann ab.

„Ich werde weiter machen...Wie bisher...So hats bis jetzt am besten geklappt.“

„Tu, was du für richtig hältst...“ erwiderte Ai nur noch, als sie neben ihm weiter den Weg nach Hause ging...
 

„Yukiko, vielleicht solltest du dich hinlegen...Es war ein langer Flug und wir haben auch noch morgen zwei Termine...Sonntag ist Rans Verlobungsparty und am Montag Nachmittag fliegen wir auch schon wieder zurück...Du solltest dich wirklich etwas ausruhen...“

Yukiko sah ihren Ehemann einige Sekunden lang an, als sie sich umzog und ins Bett legte. Neben ihrem Mann verfiel die Schauspielerin in einen tiefen Schlaf.

Als oben dann auch Ruhe war, wurde es im ganzen Haus still. Allerdings nicht in Conans Kopf, der nun wirklich über die Frage, die seine Mutter gestellt hatte, nachdachte.

'Wo bin ich?' fragte er sich selber. Erwartend, dass eine innere Stimme sich zu Wort meldete, worauf auch wirklich etwas kam.

'Du bist du, das kannst du nicht ändern...Die Vergangenheit kannst du nun mal nicht ändern...Und sie zu bereuen hilft auch nicht weiter...Es hilft dir absolut nicht weiter, wenn du dich die ganze Zeit an die alte Zeit zurück erinnerst und dieser Zeit hinterher trauerst. Du kannst sie nicht zurück holen.“ sprach seine innere Stimme, die seiner Meinung nach auch wirklich recht hatte.

Er drehte seinen Kopf ein wenig zur Seite und schluckte noch einmal. Ihm rann eine Träne aus dem Auge, als er für einen Augenblick an die alte Zeit dachte. Er wollte nicht an sie zurück denken. Aber er konnte es manchmal einfach nicht verhindern.

In dem Moment, als er tief einatmete, bewegte sich Ayumi und kuschelte sich an ihn. Ihr rechter Arm umarmte ihn, der Linke, der schon eine ganze Weile neben ihr weilte, streckte sie ein wenig, weswegen sie sein Gesicht streifte, ihn dort liegen ließ und so seine Wange festhielt.

Conan konnte nur minimal lächeln, als er ihre Hand spürte. Es meldete sich wieder seine innere Stimme.

'Deine Zukunft erwartet dich und du hast die ersten Schritte getan, um endlich von der Vergangenheit los zu kommen. Du bist auf dem besten Wege. Und du hast Freunde, die dir dabei helfen. Schau nach vorn auf deine Zukunft.' befahl die innere Stimme.

Conan drehte seinen Kopf nach vorn und promt stößt er mit seiner Wange an Ayumis Kopf. Diese drückt sich darauf noch ein wenig fester an ihn, was er aber kaum merkte. Sein anderer Arm, war schon um Ayumi gelegt. Er lehnte seine Wange an ihren Kopf an und schloss wieder die Augen.

„Ich liebe dich...“ hörte er nur ein leises Hauchen und er schlug die Augen auf.

Er wusste, genau, dass es Ayumis Stimme war. Er kannte ihre Stimme ziemlich gut, weil er sie die letzten 10 Jahre fast jeden Tag gehört hatte. Er konnte nicht glauben, was er gehört hatte.

„Ayumi? Bist du wach?“ fragte er ganz leise mit einer hauchenden Stimme.

Ayumi bewegte sich nicht und sagte auch nichts, weswegen er wusste, dass sie weiter schlief. Er wollte Gewissheit.

„Liebst du mich?“ fragte er vorsichtig.

Nichts kam von Ayumi, und er atmete erleichtert aus. Er hatte sich doch nur verhört.

„Ich liebe dich, Conan.“ hauchte sie erneut und kuschelte sich noch mehr an ihn.

Conan erstarrt vor Schock, guckte nur auf ihren Schopf herab. Er schluckte, als ihm klar wurde, dass er sich nicht verhört hatte und was die wahre Bedeutung dieser Worte waren.

'Ayumi liebt mich.' schlich es sich langsam in sein Gehirn.

Doch je mehr er darüber nach dachte, was er tun sollte, wie er sich verhalten sollte, desto müder wurde er, bis Conan irgendwann einschlief. Ohne Plan, wie er sich verhalten sollte. Gegenüber seiner besten Freundin...

Full House


 

Kapitel 14: Full House
 

Am Morgen war recht entspannte Stimmung in der Villa Kudo.

Yukiko und Yusaku waren ziemlich früh wach geworden und hatten schon alles vorbereitet und auch Brötchen geholt. Sie saßen schon in der Küche und schmierten sich ihre Brötchenhälften, als Conan mit weit geöffnetem Mund den Raum betrat und sich an den Tisch setzte.

„Guten Morgen, Junge.“ sagte Yusaku und hielt sich die Hand vor den Mund.

Niemand sah gerne ein Brötchen zerkaut und zermatscht von Wange zu Wange wandern.

Yukiko stellte ihre Tasse wieder auf den Tisch und wünschte ihrem Sohn auch einen guten Morgen.
 

„Guten Morgen.“ gab Erwachsene im Körper eines Teenagers wieder und rieb sich noch einmal über die Augen.

„Gut geschlafen?“ merkte Yusaku an und Yukiko musste sich ein Grinsen verkneifen.

Sie hatte immer noch das Bild im Kopf, wie Conan und Ayumi dicht beieinander gekuschelt auf dem Sofa schliefen und Ayumi ein wenig gesabbert hatte. Immerhin wusste sie schon längst, dass Ayumi mehr für ihren Sohn empfand, als nur Freundschaft.

Sie hatte ab und zu mal versucht ein wenig nach zu helfen, doch es nützte nichts. Sie ließ es bleiben. Yukiko mischte sich dann auch nicht mehr so schnell ein, doch es gab auch kleine Momente, da half Yukiko unauffällig ein wenig mit.

Yusaku war nicht involviert in das Treiben seines Sohnes. Immerhin war Conan, oder eben Shinichi, alt genug und klein Kind mehr, obwohl es eindeutig aussah.
 

„Wie man es nimmt...Zuerst noch ganz okay, ein wenig zu warm vielleicht, aber als Ayumi mich dann eiskalt von der Bettkante gestoßen hat wars hinüber mit dem erholsamen Schlaf.“

„Von der Bettkante also?“

„Ja, ich bin in der Nacht wach geworden, konnte von der Couch aufstehen, was aber eher mit einem Fallen der Fall war. Und dann habe ich sie in mein Bett getragen.“

„So so, in dein Bett...“ nickte Yusaku und Conan schaute seinen Vater mit einer hochgezogenen Augenbraue an.

Seine Tasse Kaffee am Mund. Er hielt sie dann ein wenig von diesem weg.

„Was dagegen?“

„Nein, gar nichts.“
 

„Du weißt doch, dass wir immer in einem Bett zusammen schlafen. Das hat sich seit damals nicht geändert...“ Conan trank einen Schluck und genoss die warme Flüssigkeit mit dem himmlischen Aroma von frisch gemahlenden Kaffeebohnen, die seinen Rachen langsam hinunter lief und seine Speiseröhre angenehm wärmte.

„Ich finde es irgendwie schon komisch.“ wandte Yukiko ein und zuckte mit den Schultern.

„Was ist komisch?“

„Na, dass du mit Ayumi in einem Bett schläfst. Seit damals, ich glaube, seit der zweiten oder dritten Klasse und mit Ran hast du nicht einmal zusammen in einem Bett geschlafen.“

Sofort wurde Conan purpurrot im Gesicht und die beiden Erwachsenen, die auch wirklich in ihren eigenen Körpern steckten, begannen unheimlich zu grinsen.
 

„Oder?“ fragte Yusaku und näherte sich Conans Gesicht.

Dieser schluckte nur und versuchte die richtigen Worte zu finden. Er plapperte trotzdem einfach drauf los.

„Ich habe einmal mit ihr in einem Bett geschlafen, aber das....das war...das war nicht als...sondern mit meinem jetzigen Ich...Als wir zusammen in dieser einen Berghütte waren...Da hat uns einer, als Mumie verkleidet, angegriffen. Sie ist zu mir ins Bett gekommen und...“

„Und was?“ fragte Conans Mutter neugierig und rückte ihm immer weiter auf die Pelle.

„Und nichts...Sie ist eingeschlafen und später wollte die Mumie sie töten, aber ich konnte es verhindern...“ Conan senkte den Kopf, griff nach einem Brötchen und beschmierte es.
 

Yukiko schluckte und konnte nicht glauben, was ihr Sohn gerade erzählt hatte. Aber es war Vergangenheit. Wenn sie ihn jetzt darauf ansprechen würde, dann wäre Conan vielleicht noch niedergeschlagener, als er schon ist. Sie beließ es lieber bei dem Thema und wandte sich ihrem Frühstück zu. Yusaku merkte, was seiner Frau durch den Kopf ging und konnte sich schon anhand Conans Körpersprache denken, dass er darüber lieber nicht reden sollte.

Plötzlich betrat auch die letzte im Bunde, Ayumi in einem Hemd von Conan, die Küche und setzte sich zum Dreierpack.

„Guten Morgen allerseits.“ sie klang ausgelassen und vollkommen entspannt.

„Guten? Wer sagt hier, dass der Morgen gut war?“ erwiderte Conan und schluckte herunter.

Ayumi formte ihre Augen zu Schlitze und stach Conan mit ihren Blicken in den Rücken. Der allerdings rollte nur mit den Augen. Er wusste, dass Ayumi mal wieder diesen Blick anwandt.

Ayumi grinste unheimlich.
 

„Tja, wenn du mich kitzelst, habe ich dir gesagt, wirst du es bitter bereuen. Und siehe da, du hast den Boden geküsst.“

„Du hast mich im Glauben gelassen, dass du noch schläfst und mich dann eiskalt aus dem Bett geworfen, und als ich dir die Decke weg gezogen habe, hast du mir die Beine weggezogen...Ich bin vollkant auf die Nase gefallen und du hast dich ins Bett verzogen.“ Conan war ein wenig verärgert.

„Soll ich es wieder gut machen?“ fragte Ayumi ironisch.

„Brauchst du nicht.“ sagte er und schüttelte den Kopf.

Ayumi wandte sich zu ihrem Brötchen. Yukiko machte sich noch einen Kaffee und Yusaku sah erneut in seine Zeitung. Conan allerdings führte nur seine Tasse zum Mund, sah darauf kurz Ayumi an.

'Das hast du schon, meine Liebe....Das hast du schon...' dachte er nur und trank einen Schluck aus seiner Tasse.
 

Einige Zeit später, gegen Zwölf, war Conan schon ein wenig aufgeregt. Er konnte es kaum erwarten, bis seine Gäste eintrafen. Immerhin wartete er schon auf den Besuch.

Als dann auch das Auto zu hören war und dazu noch die Stimme, die er schon ziemlich lange nicht mehr gehört hatte, wartete er sehnsüchtig auf die Person.

Heiji Hattori war mal wieder nach Tokio gekommen. Im Schlepptau hat er seine Frau Kazuha, die im 4 Monat schwanger war.

„Kudo!“ rief er nur und Conan trat auf ihn zu.

Sie drückten sich fest und gingen dann auch direkt auseinander. Conan umarmte mit Vorsicht Kazuha Hattori und freute sich natürlich auch sie zu sehen.
 

„Wie gehts dir denn?“ fragte sie und hielt ihn weiterhin an den Schultern fest.

„Ganz gut, ein wenig Stress, aber es klappt schon.“

Kazuha runzelte plötzlich die Stirn und drückte Conan dann erneut etwas fester an sich. Sie knuddelte ihn, strich ihm über den Rücken und ließ ihn dann wieder los.

Danach umarmte sie auch Ayumi und unterhielt sich kurz mit ihr. Yukiko kam aus dem oberen Stockwerk und ging mit den beiden Frauen sofort ins Wohnzimmer, wo sie schon Tee vorbereitet hatte. Yusaku holte gerade einen kleinen Koffer herein. Dahinter Heiji.

„Hattori!“ rief er und grinste.

„Kudo!“ rief Heiji aus. Er stellte den Koffer im Eingangsbereich ab und schloss das Auto per Fernbedienung wieder.

„Es ist toll, dich endlich mal wieder zu sehen!“
 

„Ja, es ist schon zu lange her, dass wir uns gesehen haben!“ sagte Conan und lächelte.

Heiji wusste, dass irgendwas im Busch war. Immerhin war er Detektiv und sein bester Freund.

Kurz darauf verschwand Heiji mit Conan in der Bibliothek und schloss diese ab.

„Also, Kudo, was ist los.“ fragte der dunkelhäutige Detektiv und ließ Conan los.

Als keiner hingesehen hatte, wurde Conan von Heiji am Ärmel gepackt und in die Bibliothek gezogen. Ziemlich barsch, doch Heiji hatte allerhand Gründe dafür.

„Was soll los sein?“ fragte Conan nur mit großen Augen, da er dachte, dass Heiji vielleicht etwas anderes meinte, als das, was Conan eigentlich erzählen wollte.

„Ganz einfach...Ich habe von deiner Mutter mitgekriegt, dass du plötzlich eine Freundin hattest, und es nicht Ayumi ist...“

Conan riss plötzlich seine Augen auf. Er starrte Heiji geschockt an und schluckte.
 

„Du brauchst nicht schlucken...Ich reiße dir auch nicht den Kopf ab...Immerhin bin ich ein Gesetzeshüter und nicht Missachter...Jedenfalls will ich dafür gerne eine Erklärung.“ befahl Heiji und setzte Conan in den Schreibtischstuhl. Er selbst lehnte am Schreibtisch und wartete darauf, dass Conan wie ein Wasserfall explodierte und die Wörter nur so heraus sprudelten. Doch es passierte nichts. Gar nichts.

„Eine Erklärung?“

„Ja, eine Erklärung...Ich hatte deine Mutter vorhin angerufen, als sie sagte, du seist in der Dusche, und ich hatte sie gefragt, ob du Ayumi schon gefragt hättest...Und dann sagt sie mir plötzlich, dass du mit einer anderen zu der Verlobungsfeier von Ran gehst! Was geht hier vor?!“

„Achso, Yuri...“

„Genau...Diese Yuri...Sie hat mir außerdem noch erzählt, dass sie ganz nett ist und es eine Besonderheit an ihr gibt.“ sagte Heiji und war gespannt. Eigentlich müsste Conan genau jetzt los sprudeln.

Aber die Ausbeute war schleppend.
 

„Sie ist neu auf meiner Schule und in einigen meiner Kurse. Ihr Name ist Yuri Tanakawa und gerade erst aus Kyoto hier her gezogen, weil ihre Mutter hier her versetzt wurde. Sie ist hübsch, lustig, mag Sherlock Holmes und ist wahnsinnig begeistert von ihm und...Sie kann echt gut küssen...“ gab Conan zu und versunk kurz in einen Traum mit ihr.

Heiji unterbrach Conans Tagtraum frühzeitig.

„Hier spielt die Musik!“ rief der Osakaner und schnippte vor Conans Augen herum. „Du hast also ein Mädchen kennen gelernt, dass noch nicht mal eine Woche auf der Schule ist, du mit ihr schon zusammen bist und dazu sie auch noch auf die Feier einer sehr sehr nahe stehenden Freundin?“ analysierte Heiji und betrachtete ihn mit seinem Du-bist-doch-vollkommen-bescheuert-Blick.
 

Conans Augenbraue zuckte, seine Zähne knirschten kurzzeitig und gleich würde er entweder etwas Gutes über sie sagen und verneinen, dass sie nicht so wie andere wäre, oder er würde explodieren, was für ihn meist unwahrscheinlich war.

„Yuri ist kein normales Mädchen...Ich muss zugeben, dass ich mich in sie verliebt habe. Sie ist bildhübsch, klug, fröhlich und echt klasse.“ zählte Conan auf und stand vom Stuhl auf. „Sie ist nicht wie normale Mädchen...Wenn ich mich mit ihr unterhalte, dann kommt sie mir nicht wie 17 vor...Sie ist reifer. Sie ist auch ziemlich klug, kann schon einiges und ist eine schnelle Lernerin...Sie hat besondere Eigenschaften...Sie mag Sherlock Holmes, ich auch. Sie mag Fußball, ich genauso. Sie kann ziemlich sarkastisch sein und ist auch ziemlich auf ihre eigene Art und Weise lustig. Sie kann über sich selbst lachen und Witze machen...Sie ist einfach unglaublich...“ schwärmte Conan und er blieb vor dem Regal stehen, in dem die ganzen Sherlock-Bände standen. Er zog ein Buch heraus.
 

„Das ist sogar ihr Lieblingsbuch...Sie sagte, es ist ihr Lieblingsbuch, weil dort alles seinen Anfang gefunden hat. Wenn etwas zu Ende geht, unaufhaltsam zum Ende, dann schaut man immer wieder gerne zum Anfang zurück....Tiefgründig, nicht wahr.?“ fragte Conan und guckte zu Heiji.

Er hatte einen leicht verträumten Blick. Conan war wirklich nicht mehr auf dieser Welt anwesend.

Heiji erkannte seinen Freund überhaupt nicht wieder. Er fragte sich gerade ernsthaft, mit wem er sich hier unterhielt.

„Ich glaube, es ist mein Schicksal, nein unserer Schicksal, dass ich sie getroffen habe...“

Und plötzlich knallten bei Heiji alle Sicherungen durch. Sein bester Kumpel auf Lebenszeit faselte etwas von einem Mädchen, was er gerade mal seit wenigen Tagen kennt und lässt sich von so welchen Dingen einweichen, obwohl er gegen so etwas über die Jahre immun war.
 

Heiji musste zugeben, er kannte das Gefasel, was Mädchen äußerten, um einen Jungen eventuell zu beeindrucken. Wenn Mädchen gerne von Sport reden und sie auf einer gleichen Höhe sind, was die Informationen angeht, dann finden das Männer sogar gut. Man kann sich mit ihr gut unterhalten über Themen, die beide mögen. Hat aber das Mädchen keine Ahnung von nichts, was der Junge für Interessen verfolgt, würde auch nicht so schnell eine Unterhaltung zustande kommen. Sie unbeholfen miteinander umgehen und kein Thema finden, was beiden gefällt.

Conan kannte diese Art von Mädchen, hatte die meisten dann auch schon abserviert, und auch nicht mehr so wirklich angesehen. Lügen und betrügen. Vorspielen und tricksen.

Nur Mädchen mit denen Shinichi wirklich reden konnte, was deren Interessen anging, das beeindruckte ihn.

Und für Heiji war es ganz klar eine Falle. Vielleicht war es Zufall, dass diese Yuri Sherlock Holmes mag. Vielleicht war sie auch aus Zufall auf die Schule gewechselt, aber ganz klar wollte sie sich an ihn heran machen. Conan war ganz und gar eingelullt, fand Heiji.
 

Heiji schüttelte den Kopf, lächelte kurz und dann schepperte es.

Conan taumelte nach hinten, hielt sich die Wange und blinzelte ein paar Mal. Er realisierte, was gerade zur Hölle passiert war.

„Heiji! Warum tust du das?!“ rief er empört und rieb sich die Wange, die nach der Ohrfeige schmerzte und brannte.

„Weil du offensichtlich nicht mehr am Leben warst!“ sagte er und guckte ihn mit bösem, stechendem Blick an.

„Was?!“ fragte der geschrumpfte Shinichi und runzelte die Stirn.

„Du hast schon richtig gehört. Shinichi, Kumpel, du rennst ins offene Messer! Dieses Mädchen hat bestimmt nur die gleichen Interessen, weil du sie hast...Merkst du es nicht? Sie lullt dich vollkommen ein...Später hat sie dich ganz in der Hand, sie zieht hier ein, macht aus der Bibliothek ein Ankleidezimmer, du machst ihr einen Antrag, weil sie den Wunsch nach einer Bindung hat und schon ist sie schwanger...Aber glaub ja nicht, dass es nur von dir sein könnte.“

Conans Augenbraue zuckte. Er konnte nicht glauben, was Heiji da gerade gesagt hatte und besonders, dass er das Mädchen meinte, mit dem er gerade inoffiziell zusammen war.
 

„Hast du sie noch alle?“ rief Conan und baute sich vor Heiji auf. „Yuri ist keine von diesen Mädchen und sie ist verdammt nochmal keine Tussi, die so etwas spielt! Sie ist ehrlich, aufmerksam und geht auch auf meine Interessen ein. Es gibt nichts was ich mit ihr nicht teilen würde!“ sagte Conan ziemlich sauer seinem besten Freund, den er gerade für vollkommen durchgedreht hielt.

Heiji war sich nicht mehr so sicher, ob Conan noch Conan war, oder ob Yuri ihn noch keiner Gehirnwäsche unterzogen hatte. Das war immerhin gut möglich, so wie Conan gerade drauf war. Er verteidigte sie von vorne bis hinten.

Plötzlich wollte Kazuha in die Bibliothek und rief an der Tür.

„Conan? Deine Mutter hat gesagt, du sollst mal zu ihr gehen und Heiji, ich brauch mal deine Hilfe.“

Die beiden Männer sahen zur Tür und schluckten. Mutter und Ehefrau. Den Zorn von beiden auf sich zu ziehen, das wäre wohl das gefährlichste, was man machen konnte.

Conan atmete gepresst aus.
 

„Wir reden später weiter.“ knirschte Conan mit den Zähnen.

„Sieht so aus, aber denkt drüber nach.“ grummelte Heiji. Beide gingen zum Ausgang und zwengten sich durch die Tür. Keiner wollte nach dem anderen durch die Tür gehen. Conan ging ins zweite Stockwerk zu seiner Mutter, die oben schon gewartet hatte und Kazuha zog Heiji mit in die Küche um das Geschenkt für Ran und ihren Verlobten einzupacken, da sie gestern keine Zeit gehabt hatte.

Doch 2 Stunden später waren Heiji und Conan immer noch nicht zur Aussprache gekommen.

Stattdessen kündigte sich schon das nächste Problem an.

Ayumi war in der Küche und half Kazuha beim einpacken, Heiji konnte nicht viel helfen, weil ihm die Kreative Arbeit nicht so wirklich lag. Conan schaute nur zu, genauso wie Heiji.

Die beiden hatten gesagt, dass sie später ihre Diskussion fortsetzen würden.

Conan und Heiji standen an der Arbeitsplatte gelehnt. Heiji beobachtete Ayumi eine Zeit lang.

Als Heiji nach einiger Zeit Kazuha eben kurz mit raus nahm, setzte sich Conan zu Ayumi.
 

„Ich finde das Geschenk von Heiji und Kazuha echt cool...“

„Ja, ich finds auch nicht schlecht. Aber ich finde meins viel besser...“ sagte Conan und grinste.

Ayumi rammte darauf ihren Ellenbogen in seine Rippen, wodurch er zusammen zuckte und sich die Seite rieb.

„Du kannst immer nur fies sein, stimmts?“ sagte er und tat so, als würde er schmollen.

„Sei nicht so eine Heulsuse...Und ja, ich weiß, dass dein Geschenk besser ist, weil ich immerhin mit geholfen habe, es zu machen und außerdem weil es von Herzen kommt...“ Ayumi kreiste mit dem Finger auf dem Papier herum. Direkt um ein Herz und lächelte leicht.

Conan wurde ein wenig mulmig. Ihm war bekannt, dass ihr es heraus gerutscht sein müsste. Im Schlaf sagt man nun mal Dinge, die man eigentlich gar nicht sagen wollte. Vielleicht entsprach es auch nicht der Wahrheit. So dachte jedenfalls Conan.

Er war sich nicht sicher, wie er Ayumi darauf ansprechen sollte.
 

Plötzlich lehnte sich Ayumi an seiner Schulter an und lächelte.

„Ich bin mir sicher, dass sich Ran sehr über das Geschenk freuen wird und ich bin überzeugt, dass gerührt sein wird. Immerhin ist es ihre kleine Unendlichkeit mit Shinichi und außerdem will sie vielleicht später mal ihrem Sohn oder vielleicht sogar Tochter von ihrer ersten Liebe erzählen.“ sagte Ayumi.

Conan schluckte und in ihm wurde es mulmig und eine kleine Gänsehaut fuhr seinen Rücken hinauf. Er lehnte den Kopf an Ayumis und musste versuchen seinen Herzschlag gleichmäßig zu halten. Er wusste nun, dass er Ayumis erste Liebe war. Deswegen war das Thema erste Liebe mal wieder gefährlich nah an seinem Herzen. Er konnte sich in den letzten Jahren immer mal wieder davon entfernen, in alte Muster zu verfallen, doch nichts nützte. Irgendwann würde alles auf ihn zurück fallen. Und dann sollte er damit abgeschlossen haben.
 

Ayumi hatte sich schon längst aufgerichtet und sah Conan an. Sein Kopf war unbewusst gerade auf das Geschenk gerichtet. Er sah steif dahin. Ein wenig traurig. Mitleiderregend.

Ayumi legte den Kopf kurz schief und seufzte dann lautlos.

Sie stand auf, wollte gerade nach dem Glas greifen und sich noch etwas einschütten, als sie den Blick zum Geschenk und auch zu seinem Punkt unterbrach. Ihr Bauch stieß mit seinem Kopf aneinander. Plötzlich vergrub Conan sein Gesicht in ihrem Bauch, schlug die Arme um sie und drückte sich an sie.

Er wusste nicht, was los war. Er wusste nur, dass ihm die Luft wegblieb. Ayumi war völlig überrumpelt, doch sie fand sich schnell in ihre Rolle. Die Rolle der Trösterin.
 

Heiji wollte eigentlich gerade in die Küche gehen, um Conan etwas zu fragen, doch als er sah, dass irgendwas nicht stimmte, huschte er zur Seite. Er beobachtete die Situation von weitem.

„Ayumi?“ fragte Conan vorsichtig.

Ihr kam es komisch vor, da er sonst nie so sprach, außer wenn es unumgänglich war. Sie kannte dieses vorsichtige Fragen schon ziemlich gut. Und doch kam es ziemlich selten vor. Immerhin sagte er meist was er dachte, oder Ayumi presste es vorher aus ihm heraus.

„Was ist denn? Du hast dich plötzlich so an mich geklammert...Bedrückt dich was?“ stellte sie die Frage etwas leise und strich ihm über den Kopf.
 

„Ich kann einfach nicht mehr...“ sagte Conan und guckte zu ihr nach oben. Sie sah auf sein Gesicht herab und wusste nicht, auf was sie sich einstellen müsste, doch wenn Conan schon so reagierte.

„Was ist denn los?“ fragte Ayumi ein wenig beunruhigt.

Heijis Alarmglocken terrorisierten ihn. Er konnte nicht sagen, doch die Situation sah brenzlich aus. Er war sich sicher, dass das, was Conan sagen wollte, bestimmt ziemlich wichtig war. Immerhin war er so nicht oft anzutreffen. Dann die Aussage, dass er nicht mehr konnte, ließ Heiji hellhöriger werden.
 

Es gab immerhin eine Sache, die sein Leben bis jetzt geprägt hatte. Und so langsam bestätigte sich seine Annahme.

„Ich muss dir etwas sagen...Etwas...beichten...“ gab Conan zu und Heijis Körper verfiel in Starre.

Er wollte genau das sagen, was er niemals sagen sollte. Sein Leben, dass er sich aufgebaut hatte, war in äußerster Gefahr.

'Nein, er woll ihr doch nicht etwa....? Er will doch nicht...? Bitte nicht, Shinichi! Nein, du darfst ihr nicht sagen wer du wirklich bist!' schrie sein Innerstes. Er öffnete den Mund, doch es war zu spät...

Die Wahrheit schmerzt

Kapitel 15: Die Wahrheit schmerzt
 

'Sags ihr nicht!' schrie Heiji gedanklich.

Conan hatte tief Luft geholt und begann zu sprechen.

„Ayumi, ich-.“

„NEIN!“ rief Heiji und stürzte in die Küche.

Er stolperte ein wenig hinein und verhinderte so, durch seinen Auftritt, dass Conan weiter sprechen konnte. Allerdings sahen die beiden ihn völlig irritiert an und wussten nicht warum er das tat. Conan hatte absolut keine Ahnung, dass Heiji dachte, er wollte sein Geheimnis preisgeben.
 

„Was Nein?“ fragte Conan und beide hörten aufmerksam zu.

„Sag es nicht! Du darfst nicht!“ sagte Heiji nur und guckte Conan fordernd in die Augen.

„Hä? Ich glaube, das ist ein Miss-.“

„Du darfst es ihr nicht sagen!“ sagte Heiji und bat Ayumi freundlich hinaus zu gehen.

Diese allerdings sah das überhaupt nicht ein.

„Ich werde diesen Raum nicht verlassen. Ich will jetzt erst recht wissen, was mit dir los ist, und was du mir nicht sagen sollst!“ wandte sie sich an Conan und forderte eine Antwort.

Conan wechselte den Blick zu Heiji und sie tauschten geheime Blicke aus.
 

Bis Conan endlich schnallte, nach einer gefühlten Ewigkeit für Ayumi, was sein bester Freund damit meinte.

Er öffnete vor Erstaunen den Mund, sah noch zweimal abwechselnd zu Heiji und Ayumi und schon hatte er eine passende Ausrede parat.

„Heiji, ich werde es ihr sagen. Es ist unumgänglich.“ erwähnte Conan und er nutzte sofort den Moment, als sie zu seinem besten Freund schaute. Er zwinkerte und tat wieder erst.

„Ayumi, ich werde dir die Wahrheit sagen...“ er nahm seine Hände an sich und versuchte noch ein wenig Zeit zu gewinnen.

Heiji war gespannt, was Conan jetzt einfallen würde, um aus dieser Situation heraus zu kommen. Er musste insgeheim zugeben, dass Conan in den letzten Jahren im Lügen ziemlich gut war. Wenn nicht sogar schon ein Weltmeister drin war.

Um seine Maske aufrecht zu erhalten, musste er seine Fähigkeit jemanden zu täuschen, perfektionieren. Verloren in der Zeit, versuchte er sich zu verstecken und seine Maske aufrecht zu erhalten.
 

Heijis Herz fing an zu rasen, konnte nicht ruhig werden und er war davon überzeugt, dass es im ganzen Raum zu hören war. Wenn Conan sich nicht heraus reden konnte, dann würde er die Schuld tragen. Immerhin wusste er jetzt, dass ein Kumpel nicht das sagen wollte, was er eigentlich gedacht hatte, was er sagen wollte. Die Welt war voll von Missverständnissen. Und jeden Tag wurde es mehr.

„Gestern, als wir auf der Couch eingeschlafen sind...Ich habe gehört, wie meine Eltern vom Flughafen gekommen sind und bin wach geworden. Jedenfalls bin ich dann noch, nachdem sie sich schlafen gelegen haben, wach geblieben. Ich konnte nicht so schnell einschlafen...Und...dann...“ Conan sah zu ihr herauf und schluckte. „Ich habe gehört, wie du im Schlaf Ich liebe dich gesagt hast. Ich hab zuerst gedacht, dass ich es mir nur eingebildet hatte, aber...Du hast die Worte und dann noch mit meinem Namen wiederholt...“
 

Ayumi war stocksteif und starrte ihn einfach an. Sie konnte nichts sagen. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie fand auch keine Wörter, die sie benutzen könnte. Sie war vollkommen überrumpelt.

„Ayumi? Alles okay?“ fragte Conan und Heiji ging einen Schritt auf sie zu und versuchte ihr ins Gesicht zu sehen, welchen Ausdruck sie gerade hatte.

„Ayumi? Noch da?“ Conan stand auf und wollte ihr ins Gesicht gucken, doch plötzlich ging Ayumi nach vorne und küsste ihn.

Direkt auf den Mund, doch lange, wurde daraus nichts. Er stieß sie zurück und starrte sie mit großen Augen. Trotzdem war es für Ayumi der Himmel auf Erden. Sie hatte endlich den Mut gehabt, ihn zu küssen. Zwar war sie überrumpelt, durch ihn, doch sie hatte ihn auch völlig überrumpelt.

Doch etwas sagte ihr, dass nun der Sturm kam, der sich langsam auftat. Immerhin war vorhin noch alles ruhig gewesen. Das war dann wohl die Ruhe vor dem Sturm.

„Ayumi!“ rief Conan entsetzt.
 

Er war völlig verwirrt und war auch nicht mehr wirklich auf der Spur. Er konnte kaum fassen, dass so war, wie es war. Die ganzen Jahre, die ganze Zeit, besonders die letzte, war Ayumis persönliche Hölle. Sie war launisch, sauer, komisch und auch ziemlich besitzergreifend. Er konnte es bis jetzt nicht nachvollziehen. Doch nun hatte sich das Blatt gewendet und er verstand jedes einzelne Detail, warum, wieso und weshalb sie so war. Zu ihm und zu Yuri. Jetzt verstand er alles.

Heiji ging langsam rückwärts, um nicht die Aufmerksamkeit zu erregen. Das tat er aber schon, als er fast einen Teller zu Fall brachte, und gerade noch auffangen konnte. Doch das Besteck schepperte von diesem auf den Boden. Nicht gerade leise.

Schon verschwand er aus der Küche.

Erneut sahen sich Conan und Ayumi an, nachdem sie sahen, wie Heiji von der Tarantel gestochen weg sprintete.

„Was sollte das?!“ fragte Conan und guckte sie immer noch an.
 

Seine Augen strahlten Verwirrung aus und er konnte nicht anders, als etwas sauer zu klingen.

„Was das sollte?“ fragte Ayumi nach, um auch nichts falsches zu verstehen.

„Ja, genau. Du hast mich einfach geküsst.“

„Ja, ich habe dich geküsst! Ich habe es endlich getan!“ rief sie aus und schluckte.

Die Situation schlug eine ziemlich böse Richtung ein. Für Ayumi konnte das nichts gutes heißen.

„Endlich getan? Bist du von allen guten Geistern verlassen?!“ geschockt rieb er sich über das Gesicht, seine Hand seinen Mund verdeckend, atmete er gepresst aus.

„Ich hatte endlich den Mut gehabt dich zu küssen...Und ja. Ich bin es. Ich bin in dich verliebt. Schon so lange!“ sagte Ayumi war ein wenig erleichtert, dass das endlich heraus war.
 

Sie konnte nun seit 10 Jahren sagen, dass sie mutig war, in der Beziehung einen Schritt zu gehen. Sie war nun einen Schritt weiter. Aber das Gefühl des Glücks hielt nicht mal eine Minute.

„Ayumi, du kannst mich doch nicht so einfach küssen, wenn ich in einer Beziehung bin!“

Er drehte sich um und ging zum Fenster. Er starrte immer noch geschockt hinaus und fuhr sich dann vor Verzweiflung durch die Haare.

Ayumi sah nur seinen Rücken, war geschockt, als er mit Beziehung ankam und wollte nicht glauben, was er gesagt hatte.

„Beziehung? Mit der?!“

Conan drehte sich um. Er guckte sie mahnend an, war schon fast ein wenig sauer.

„Beziehung mit Yuri, ja.“ er sah kurz zur Seite. „Ich denke, wir vergessen das und-.“

„Vergessen? Hast du gerade vergessen gesagt?“ hakte Ayumi nach und gab ihm so eine Chance das nochmal zu korrigieren.

Conan aber sah es nicht als Fehlerkorrektur. Er blieb sachlich. Und das schreite nach einem Fehler.

„Ja, wir vergessen den Kuss und wir ma-.“

„Machen weiter wie vorher auch?“ beendete Ayumi Conans Satz.
 

Conan guckte nur zu ihr herauf. Er kannte die Stimme nicht, die Ayumi gerade benutzt hatte. Er kannte sie von Ai. Kannte sie von Yukiko. Kannte sie von sich. Aber nicht von Ayumi.

Ihre Stimme war nur kalter Ton. Eiskalt, wie der Nordpol. Es war keine Emotion zu hören. Nicht eine einzige. Und das beunruhigte Conan sehr.

Sie sah ihn nicht an. Hatte den Kopf gesenkt, dass Conan nur ihren Pony vor herunter hängen sah.

Er schluckte. Er spürte langsam ein mulmiges Gefühl in der Bauchgegend. Das hieß auf jeden Fall nichts gutes. Besonders in Ayumis Nähe fühlte das sich überhaupt nicht schön an.

Es tat ihm ziemlich weh.

„Ja...?“ Ayumi hörte die Unsicherheit aus seiner Stimme.

Sie kannte es nur selten, dass Conan sich absolut unsicher war. Und dieser Punkt war jetzt erreicht. Er war überhaupt nicht sicher, was er sagen, tun oder sogar fühlen sollte. Ayumi erkennte das. Sie war seit über 10 Jahren mit ihm befreundet. Sie erzählten sich alles. Einfach alles...
 

„Hast du schon die Mathe-Hausaufgaben fertig?“ fragte Ayumi ihren besten Freund mit vollem Mund.

Sie hatte einen Apfel in der Hand, den Conan ihr auch sofort wegnahm, auch hinein biss und diesen ihr wieder gab. Sie sagte nichts, nahm die Frucht wieder an sich und ass gemütlich weiter.

„Nein, aber ich weiß nicht, wem ich Nachhilfe geben soll.“

„Nachhilfe?“

„Ja, es haben mich schon 3 gefragt...Immerhin steht doch dieser eine ganz große, sooo dramatische Test an, der doch eh wieder nur total leicht ausfällt.“ sagte Conan und machte eine dramatisierende Geste, doch der Sarkasmus ließ Ayumi nur lachen. Bis sie die Satzstellung bemerkte.

„Warte mal...Du hast den Test schon mal absolviert?!“

Sie sah ihn mit großen Augen an. Sie saßen zusammen auf der Couch im Detektivclub. Ai war am Computer und stellte eine kleine Präsentation zusammen. Mitsuhiko machte seine Hausaufgaben. Genta war in seiner eigenen Welt gefangen. Er spielte schon den ganzen Tag ein Spiel durch auf seiner tragbaren Konsole und konnte nicht aufhören.
 

Conan öffnete erneut sein Taschenbuch und wollte gerade weiter lesen, als Ayumi diese Frage gestellt hatte. Er bekam große Augen. Er hätte sich fast verplappert.

„Jain. Also ich hatte mal mit dem Professor einige Themen besprochen und auch Ai hat sich einige Fragen angesehen...Aber es ist eigentlich nur eine Lernstandsprüfung und Erhebung. Nichts besonders.“ sagte Conan eher unbeeindruckt, obwohl ihm in inneren immer noch die Düse ging.

Er wäre aufgeflogen, wenn ihm diese Lüge nicht so schnell eingefallen wäre.

Das konnte er schon ziemlich gut. Lügen ausdenken. Glaubhafte Märchen erzählen, darin war er ziemlich gut.

„Achso...“ Ayumi drehte den Kopf wieder zu der Zeitschrift, die sie vor sich liegen hatte.
 

„Ich lerne gerade dafür. Falls du mit ins Buch sehen willst, ist hier noch ein Stuhl.“ rief Mitsuhiko und zeigte auf den Stuhl.

Ayumi wies jedoch ab. Sie brauchte nicht lernen, weil sie es schon konnte. Sie hatte mit Conan für eine kleine Prüfung ziemlich viel gelernt, weswegen sie nicht mehr lernen brauchte, da sie es schon konnte. Sie war sicher und sie ließ sich nicht verunsichern.

„Aber nochmal zu der Nachhilfe...Warum wollen sie, oder viel mehr, wer will, dass du mit ihnen lernst?“ fragte Ayumi und war gespannt auf die Antwort.

„Naja, Mami hatte gefragt. Kurze zeit später hat mir Rin einen Zettel geschrieben, in dem sie fragt, ob ich mit ihr lernen könnte. Es war sogar ein Kuss-Smiley daneben. Und dieser eine Hase, den sie so gerne mag. Zuletzt hatte mich Miyuki gefragt. Aber ich bin mir sicher, dass sie etwas lernen will...Aber nichts was mit dem Test zutun hat.“ zählte Conan auf und sah nachdenklich an die Decke.
 

Ayumis Augenbraue wanderte in die Höhe.

Mitsuhiko hörte nur mit einem Ohr zu. Genauso wie Ai, die zwar die Tastengeräusche machte, doch was sie hinschrieb, ergab keinen Sinn.

„Miyuki will nur mit dir Knutschen, Rin will bestimmt auch nur mit dir Knutschen, und ein wenig lernen. Und Mami? Hat sie dich persönlich gefragt?“

„Ja, als ich am Spind stand und mir meine Bücher heraus genommen hatte. Da stand sie plötzlich neben mir und hatte mich, so schüchtern sie ist, stotternd gefragt, ob ich ihr helfen kann, beim lernen des Mathe-Tests der in 14 Tagen ansteht.“

„Ganz klar. Mami.“ erwähnte Mitsuhiko und Conan guckte hoch.

„Ich stimme Mitsuhiko zu. Mami will deine Hilfe wirklich. Die anderen beiden sind nur darauf aus, sich beliebt zu machen.“

„Ich weiß.“ sagte Conan und blätterte um.
 

„Du weißt es und du überlegst noch?!“ rief Mitsuhiko und sah ihn mit großen Augen an.

„Ganz einfach. Miyuki ist eine echt gute Küsserin. Rin muss noch ein wenig üben, aber ich mag ihre unbeholfene Art manchmal.“ erwähnte Conan und verglich in seinem Gedächtnis sie mit einander.

Ayumi versetzte es einen Stich ins Herz. Sie schluckte und atmete tief aus.

Mitsuhiko schüttelte nur den Kopf. Conan grinste breit.

Ai behielt ihre nicht Jugendfreien Gedanken lieber für sich. Sie hätte den eigentlich 27 Jährigen an den Ohren heraus schleifen müssen und mindestens 30 Mal mit dem Kopf gegen die Wand schlagen. Sie hielt sich aber zurück. Sie korrigierte allerdings ihren Kauderwelsch, den sie geschrieben hatte.
 

„Ich finde du solltest lieber Mami helfen, weil ich weiß, dass sie Hilfe braucht. Du bist eben der Klassenbeste und Ai ist die Klassenbeste. Ich frage mich, warum sie nicht Ai-.“

„Sie hatte mich gefragt, aber ich hatte ihr gesagt, dass ich leider nicht kann, weil ich demnächst mit dem Professor einiges vor habe. Ich hätte keine Zeit. Aber Conan...“

Ai drehte sich auf dem Stuhl wieder um und tippte dann schon die nächsten Wörter in der japanischen Sprache ein.

Ayumi seufzte.

„Ich werde ihnen sagen, dass ich schon Mami helfe. Auf jeden Fall muss ich jetzt los.“ Conan stand auf und zupfte sich die Kleidung zurecht.

„Wohin?“

„Ich gehe zu Mami, sage ihr bescheid und dann zum Fußballtraining. Gleich ist die Pause Ende.“ sagte Conan und half Ayumi auf. „Und ich wollte mit dir noch einmal reden.“ flüsterte er ihr ins Ohr.

„Okay?“
 

Keine 5 Minuten später hatten sie beide Mami getroffen und Conan hatte ihr versichert, dass sie zusammen lernen werden. Sie verabredeten sich schon für den nächsten Abend in der Bibliothek.

„Das ging schnell.“

„Ja, aber nun zum wichtigen Teil...Ich muss dir ganz dringend etwas sagen, bevor wir uns vor morgen nicht wieder sehen.“ begann Conan und Ayumi bekam langsam Herzrasen.

„Ich wollte es dir schon länger sagen, aber...“ Conan holte tief Luft. Ayumi ermutigte ihn weiter zu reden. „bis jetzt hatte ich mich nicht getraut. Schon länger hatte ich das Gefühl, dass ich...nun ja...mehr auf....Nähe eingehe.“ sagte Conan.

Er wurde ein wenig rot und immer leiser. Ayumi bekam aber auch ein wenig einen roten Kopf. Immerhin waren sie am Ende der Mittelschule. Sie waren noch sehr jung. Er vertraute ihr sehr, weswegen er ihr das erzählen wollte.
 

Ayumi wollte gerade etwas erwidern, da kam auch schon welche aus der Mannschaft von Conan und nahmen ihn mit. Er hatte sich von ihr verabschiedet.

Ayumi verblieb mit einem roten Kopf im Gang. Diesen verlies sie auch schon, als Conan nicht mehr zu sehen war. Sie konnte es auch kaum glauben, dass Conan das sagen würde. Speziell zu ihr. Sie waren zwar beste Freunde, doch so hatte er sich ihr noch nie geöffnet. Was seinen Körper anging, war das seine empfindliche Stelle.

Doch unmittelbar am nächsten Nachmittag hatte sich die Situation auch schon geändert. Ayumi dachte eigentlich, dass er die Nähe zu ihr meinte. Doch was raus kam, war etwas komplett anderes. Er meinte von Anfang an, die Nähe zu einem bestimmten Mädchen. Mami Mizuno.Er kam mit ihr noch vor dem Test zusammen, was Ayumi das Herz in Tausend Teile zerfetzte. Ai hatte sie aufgebaut.

Als sie auf die Oberschule wechselten, was nach 4 Monaten geschah, war es mit der Beziehung aber schon wieder vorbei. Sie beendeten die Beziehung, weil Mami am anderen Ende der Stadt zur Schule ging und so auch umziehen musste.

Ayumi hatte allerdings unglaubliches erfahren. Was sein Liebesleben anging, war sie informiert. Er hatte sich ihr noch nie so angetraut, wie damals...
 

Sie pflegten eine enge Beziehung zu einander. Doch so langsam geriet diese ins Wanken. Sie schwankte hin und her. Und felsenfest war nicht mehr die passende Beschreibung für ihre Freundschaft.

„Wir beziehungsweise ich soll diesen Kuss vergessen?“ fragte sie und guckte ihn darauf an.

Es schmerzte Conan. Ihr Gesicht. Es schmerzte, wie ein Dolch im Rücken, wenn er ihr schmerzverzerrtes Gesicht sah und er es allein verbockt hatte. Wenn er ihr weh tat, wollte er meist immer ganz weit weg sein. Er wollte ihr Gesicht nicht sehen. Es erinnerte ihn doch viel zu sehr an Ran, wie sie Abend für Abend am Fenster saß und sich nur eine Frage stellte. Sie fragte sich immer wieder. Wie geht es wohl Shinichi?, war häufig eine Frage. Wo bist du Shinichi?, war auch eine Frage, aber die Frage, die für Conan der hohe Ton war, der einem das Trommelfell zerstören könnte, war kaum zu ertragen.

Wann kommst du wieder?, ließ ihn zusammen zucken.

„Wann kommst du wieder?“ fragte Ayumi mit Tränen in den Augen.

Conan brachte keinen einzigen Ton heraus. „Wann kommst du wieder zur Vernunft?“ fragte sie und kniff die Augen zusammen.

Sie holte noch einmal tief Luft.
 

„Ich kann das nicht vergessen! Ich kann ihn nicht vergessen! Niemals werde ich ihn vergessen! Es war mein erster Kuss, und den vergisst man nicht so schnell! Und der Kuss war für mich besonders! Er war für mich zu besonders, als das ich diesen verleugnen kann!...“ Ayumi schluckte, und ließ ihn gar nicht erst zu Wort kommen.

Er hatte so oder so keine Wörter um sich zu entschuldigen. Oder die Situation abzumildern. Er war, wie in wenigen Situationen, sprachlos und würde so schnell nichts mehr sagen.

„Ich liebe dich. Das weißt du jetzt...Damals habe ich es dir immer wieder verziehen, weil du von meinen Gefühlen nichts wusstest...Aber jetzt ist es vorbei...Und du trittst sie mit Füßen. Wie damals...Meine erste Liebe werde ich nie vergessen, aber wahrscheinlich sollte ich dich vergessen...“sagte Ayumi und ging einfach an ihm vorbei.
 

Sie schniefte, packte ihre Jacke am Haken, schluüpfte in ihre Schuhe hinein und ging aus der Tür. Sie rannte schon fast den Weg entlang. Conan sah sie nur noch um die Ecke gehen. Auf dem Weg nach Hause. Weg von der Villa Kudo. Weg von ihm.

Doch das ließ er nicht lange so bleiben. Weg von der Villa Kudo, ja. Aber nicht weg von ihm. Er lief zur Tür, zog Schuhe, Jacke und verließ das Haus fluchtartig. Niemand anderes, die im Garten, oder im oberen Stockwerk waren, bekamen etwas mit.

Conan rannte ihr hinter her, und holte sie schon bald ein. Sie war auch nicht weit gekommen.

Er lief zu ihr, stellte sich vor ihr und versuchte sie am gehen zu hindern.

„Ayumi, hör mir zu!“ befahl Conan, doch Ayumi verneinte es.

Sie wollte nicht noch weiter schmerzende Wörter an der Kopf geworfen bekommen, die das Thema Yuri und den Kuss betrafen. Aber sie hatte mit Zitronen gehandelt.
 

„Ayumi, bleib doch mal bitte stehen! Ich will nicht, dass wir so auseinander gehen...Der Kuss...Ich-.“

„Du solltest ihn vergessen...Es war ja nicht dein erster!“ voller Verachtung, dass er sie so behandelte, erklang ihre Stimme.

Gebrochen. So konnte man die Stimme nennen. Sie konnte nicht aufhören zu weinen. Sie würde nicht aufhören zu weinen. Weinen war im Moment das, was sie brauchte.

„Es stimmt, dass es nicht mein erster war...Ayumi, hör mir doch bitte mal zu!“

„Damit du mich wieder verletzt? Damit du mich und meine Gefühle endgültig unangespitzt in den Boden rammst, vergraben tust, und nicht mehr daran denkst?!“

„Nein, so ist das doch gar nicht!“ er hielt Ayumi nun vollkommen auf.

Er packte sie am Arm und hinderte sie, dass sie noch weiter gehen konnte.
 

„Hör endlich auf damit! Ich kann es nicht mehr hören! Ich will dich nicht verletzen! Ich will dich nicht verlieren! Ich will unsere Freundschaft nicht aufgeben. Wir sind die besten Freunde und du hast gesagt, dass wir für immer Freunde bleiben. Und deswegen will ich nicht, dass ein wichtiger Mensch aus meinem Leben verschwindet! Du bist für mich sehr wichtig, also hör auf damit, dass ich dich vergessen soll! Der Kuss...Es ist....Ayumi, es ist kompliziert...Ich bin nun in einer Beziehung mit Yuri und...Ich entscheide mich für sie. Ich möchte mit ihr zusammen bleiben...Ayumi, ich will dich aber trotzdem niemals als Freundin verlieren...“

„Ich glaube, dass ich darüber erst einmal nachdenken muss. Ich kann nicht mit dir befreundet sein, wenn du von meinen Gefühlen für dich weißt und mit jemand anderen zusammen bist. Das tut mir weh. Und wenn ich diese Schmerzen vermeiden kann, werde ich versuchen sie zu meiden. Man sieht sich.“
 

Dann drehte sich die braunhaarige Oberschülerin langsam um und verschwindet nach Hause. Noch einige Minuten stand Conan da und war wie zu Eis gefroren. Er hatte sich keinen Millimeter bewegt. Noch nicht einmal irgendeinen anderen Gedanken gefasst, als seine Freundschaft zu Ayumi. Er fühlte erneut diesen Schmerz, den er nur allzu gut kannte. Er konnte genau nachvollziehen, was es heißt jemanden zu verlieren. Nur, dass er einen Menschen nicht physisch verliert, sondern psychisch. Er wird ihm einfach weggenommen, obwohl er in der materiellen Welt noch da ist. Er ist anwesend, ist auf der Welt, irgendwo in der Nähe und doch hat man das Gefühl diesen Menschen verloren zu haben.

Genau das gleiche, was er damals bei ihr gefühlt hatte. Bei Ran.
 

Und als würde es nicht schlimmer kommen können, was sich manche in so einer Situation wünschen, kam es doch leider so.

Es fing plötzlich an zu regnen und das nicht gerade leicht. Doch Conan bewegte sich trotzdem kein Meter weiter. Erst nachdem er völlig durchnässt, sogar fast eine halbe Stunde für den Weg nach Hause brauchte, für den er eigentlich nur 2 Minuten bräuchte, wurde ihm langsam schlecht.
 

Er hatte sich gegenüber Ayumi schlecht verhalten. Er wusste eigentlich nichts von Ayumis Gefühlen, doch wenn er genau, wirklich genau darüber nachdachte und einige Situationen vor seinem geistigem Auge erneut abspielte, deutete er so manche Annäherungsversuche von Ayumi ziemlich falsch. Er hielt sie im Arm. Aber dies aus rein freundschaftlicher Ebene. Er hat es nicht bemerkt, wie Ayumi kurz zu ihm gesehen hatte, seine Lippen betrachtet hatte, und sich dann durch etwas wieder ablenken ließ.

Sofort kümmerten sich die Vier um den Jungen, der völlig niedergeschlagen, und pudelnass zurückgekehrt war. Ein heißes Bad und Tee halfen aber auch nicht. Es half alles nichts. Gar nichts. Im Moment konnte nichts die Lücke füllen, die erneut zustande gekommen ist, weil er so ein Idiot war.
 

Nach einiger Zeit, als alle schon schliefen, legte sich Conan einfach draußen auf eine Liege, die er aus dem Trockenen geholt hatte. Er sah in den Himmel hinauf. In dem alles noch heile und unberührt war. Auf einmal hörte er ein Knacken. Schleichende Schritte. Und dann geschah es. Es legte sich ein schwarzer Fleck auf Conans Körper. Eine Person versperrte ihm die Sicht auf die Sterne. Und er erkannte sie sofort...

Späte Erkenntnisse

Kapitel 16: Späte Erkenntnisse
 

Er guckte zur Silhouette hinauf, die ihm die Sicht auf den Sternenhimmel verhinderte.

Die schwarze Silhouette verschwand über ihm und tauchte dann neben ihm auf.

„Ai?“ fragte Conan und sah sie erstaunt an.

„Ja, ich....Was dagegen?“ fragte Ai mit einem sarkastischen Ton.

„Nein, nein....Nichts...Was führt dich her?“ er hatte den Kopf geschüttelt, ehe er seine Frage an Ai stellte.

Diese beantwortete sie auch prompt.

„Du.“ sagte sie nur und Conan sah sie erneut erstaunt an. Bevor er jedoch etwas sagen konnte, wandte Ai ein. „Du brauchst nichts zu sagen...“

„Ach ja? Ist mir neu.“ versuchte Conan mit ein wenig Sarkasmus seine traurige Situation zu überspielen.

Das klappte allerdings nicht so gut. Ai wusste nämlich schon, was passiert war. Sie setzte sich einfach auf die Liege und legte sich neben ihn.
 

„Ich weiß, was vorgefallen ist. Ich kann mir schon denken, dass es etwas mit Yuri zutun hat.“ sagte sie und Conan schloss für einen kurzen Moment die Augen.

Er hatte im Gefühl, als wäre die Welt, die wohlgemerkt ganze Welt, gegen sie und sie würde das absolut schlechte sein. Doch er fand das nicht.

Yuri war ein außergewöhnliches Mädchen, dass viele gute Eigenschaften hatte. Sie hatte auch schönes, langes braunes Haar und auch wunderbare blaue Augen. Ihre Figur war perfekt. Sie war das perfekte Mädchen in seinen Augen.

Doch er ließ sich blenden. Zu sehr blenden, nach Ayumis und Ais Meinung.

„Yuri...Sie ist...Sie ist eine Person, die nachtragend und herrschsüchtig ist. Sie will die Kontrolle behalten, ohne als Kontrollfreak durchzugehen. Sie ist hübsch, und ich weiß, dass sie Ran ähnlich sieht. Aber genau das ist das Problem!“ Ai versuchte die richtigen Wörter zu sammeln.
 

„Du denkst, das Problem ist die Tatsache, dass sie Ran ähnlich sieht?“

„Nicht nur das...Sie sieht Ran ähnlich. Und darauf hast du es abgesehen! Du willst Ran ersetzen. Du willst sie durch einen anderen Menschen ersetzen, der nur ein Lückenfüller ist. Yuri ist nicht Ran...Sieh es doch ein.“

„Yuri ist nicht Ran. Ich weiß.“

„Du weißt es und hältst sie immer noch so sehr fest?“

„Wie?“

„Ja ganz einfach. Du siehst sie als Ersatz für Ran, nur weil sie ihr ähnlich sieht. Und weil sie ihr eben ähnlich sieht, bist du hin und weg von ihr. Aber vom Charakter ist sie ihr nicht wirklich ähnlich...Ran ist lieb, nett und die Freundlichkeit in Person. Aber sie ist nicht Ran selbst...Sie wird die Ran nie ersetzen.“
 

„Ich will doch niemand den Ran erse-.“

„Doch, und genau der Punkt ist es! Du siehst sie als Ersatz...Wenn ich es dir schon sage, dann kannst du mich auch ruhig glauben.“

„Das ist doch absurd! Ich will Ran nicht ersetzen, ich-.“

„Du sagst es vielleicht, aber Conan, es ist so...Mitsuhiko sieht das auch langsam so...“

Plötzlich richtete sich Conan auf und sah Ai mit großen Augen an. Erschrocken und entsetzt schrie er sie nun an.

„Du hast ihm gesagt, dass ich Shinichi bin?!“

Ai richtete sich auch auf und sah ihm verwirrt ins Gesicht.

„Natürlich nicht, ich habe nur gesagt, dass sie ähnlich wie Ran ist, aber wenn man die beiden vergleicht, sie ziemlich unterschiedlich sind.“

Conan atmete erleichtert aus. Er senkte den Kopf und schluckte.
 

'Wenn ich Yuri äußerlich mit Ran vergleiche, dann sehe ich nur wenig Unterschiede. Sie hat braunes Haar, aber nicht so lang wie Ran. Sie hat blaue Augen, aber einen leichten grünen Rand auf der Regenbogenhaut. Ihre Lippen sind auch ein wenig voller, doch die Konturen im Gesicht sind ähnlich. Sie hat eine ähnliche Oberweite, aber bestimmt einen kleineren Umfang. Sie hat ziemlich weibliche Rundungen. Aber eins ist klar. Ihr stehen manche Hosen besser als Ran.'

Conan überlegte noch etwas weiter, als ihm plötzlich etwas auffiel.

'Ich hatte Yuri mal eine Pause beobachtet...Sie war bei ihren Freundinnen, die sie schon lieb gewonnen hatte...Und irgendwie...ja, doch! Sie stach auf irgendeine Weise heraus.Nur wie?'

Während Conan noch ein wenig überlegte, legte Ai sich wieder hin und seufzte.
 

„Wenn ich so die Sterne betrachte, frage ich mich manchmal, ob Akemi mir nicht vom Himmel aus zuschaut und über mich wacht...Sie wollte damals aus der Organisation aussteigen. Aber dann wurde sie nach dem Banküberfall getötet...Ich vermisse sie manchmal und frage mich, ob sie vielleicht nicht auf einem Stern sitzt und mir bei einigen Dinge hilft.“ erzählte Ai und Conan musste ein wenig lächeln.

„Akemi war eine gutherzige Person. In ihrem tiefen Inneren war sie eine Frau, die herzensgut war. Aber sie war von Personen umgeben, die allesamt eiskalte Killer waren. Und weil sie denen auch noch irgendwie vertraut hatte, wurde sie letztendlich getötet.“ Conan seufzte mit Ai mit.

„Shiho Miyano...Wie kam dein Name eigentlich zustande?“ fragte Conan. Ai überlegte kurz.

„Ich glaube, meine Eltern hatten einen Streit wegen meinem Namen. Akemi hatte es mir mal erzählt, weil meine Mutter es ihr erzählt hatte. Sie hatten nur einen kleinen Streit und konnten sich nicht einigen. Später haben sie dann gesagt, dass sie einen anderen Namen wählen. Weder ähnlich mit dem Namen, den meine Mutter für mich haben wollte, noch dem, der dem Vorschlag meines Vaters ähneln sollte. Da kam dann plötzlich Shiho bei rum, als sie Shiho gelesen haben. Akemis weiß ich nicht. Ich hatte immer nur meinen behalten können.“ sagte Ai und kicherte ein wenig.
 

Conan seufzte wohlig auf. Obwohl vor einigen Stunden bis vor einer Stunde das totale Chaos herrschte und auch noch Ayumi und Heiji vollkommen in Stress. Ayumi wollte, so wie es aussah nicht mehr mit ihm befreundet sein und Heiji trat seine Gefühle für Yuri mit Füßen.

Schlimmer hätte es eigentlich nicht mehr werden können, als es dann doch noch geregnet hatte, fühlte er sich wirklich wie im falschen Film.

Sein Kopf fiel ein wenig zur Seite. An Ais Schulter angelehnt.

„Du lehnst dich an mir an.“ analysierte Ai die Situation.

„Schlimm?“ fragte Conan ein wenig irritiert.

Mit Ais folgender Zurechtweisung wurde Conan wieder ein wenig mehr bewusst, dass er etwas falsch gemacht hat. Ai war ziemlich kalt, doch ihr Appell erreichte seine Gefühle.

„Ich bin enttäuscht von dir.“ fing sie an. „Du bist mit Ayumi über 10 Jahre befreundet und hast bis heute nicht gemerkt, was sie für dich empfindet...“

„Warte woher weißt du das?“
 

„Ich weiß es von Ayumi und außerdem konnte ich hören was ihr gesagt habt...Der Professor wollte eigentlich austesten, ob deine Brille mit Schwallwellenempfänger noch funktionierte, als er diesen vor einigen Tagen gefunden hatte. Trotzdem kann ich einfach nicht glauben, dass du, der große Holmes der Neuzeit so schwer von Kapee bist. Sie ist meine Freundin, deine beste Freundin, Mitsuhikos und Gentas Freundin. Ich denke, wenn irgendwas in eurer Freundschaft passiert, seit nicht nur ihr beide involviert, sondern es betrifft uns alle. Wir wollen uns nicht für eine Seite entscheiden.“ Ai machte eine kleine Pause, damit Conan das verarbeiten konnte.

„Dann kommt noch das letzte und wichtigste, was ich dir sagen will...Kudo, ich bin nicht deine Freundin, bei der du dich anlehnen kannst...Ich bin nicht Ayumi.“

Conan guckte sie darauf noch etwas irritierter an.
 

„Du brauchst sie...Das weißt du...Die letzten 10 Jahre wart ihr nicht wirklich über längere Zeit getrennt...Du solltest nochmal darüber nachdenken, wen du bevorzugst und wen du brauchst...Bieg das gerade...Sie erinnert mich nämlich an jemanden...An jemanden der mir sehr am Herzen liegt.“ Ai schaute kurz zum Himmel und dann wieder zu Conan. Denk nochmal darüber nach, was dir dein Verstand sagt und was dir dein Herz sagt. Immerhin liegen zwischen dem einen und dem anderen Welten...“

Ai drehte sich um und verschwand wieder in der Dunkelheit. Conan senkte den Kopf und ließ sich zurück fallen. Er war durcheinander. Verwirrt. Konnte kaum noch klar denken.

Er machte die Augen zu.

Versuchte klar zu denken, doch das schaffte er nur wenig. Er versuchte seine Gefühle noch ein wenig zu ordnen.
 

Ai derweil wollte gerade ins Haus gehen, als sie doch noch kurz stehen blieb und zum Himmel herauf sah.

„Ran erinnert mich längst nicht mehr an Akemi...SIe tut es noch, aber nur noch ein kleiner Teil. Viel tut es Ayumi. Ayumi erinnert mich seit einer Weile immer mehr an Ran und wiederum an Dich, Akemi. Ich vermisse dich, jeden Tag. Ayumi gibt mir das Gefühl, dass du in der Nähe bist. Sie ist dir ziemlich ähnlich. Sie ist Ran ähnlich. Und ich weiß nicht, wie Conan so etwas übersehen kann. Er muss endlich mal im klaren sein, was er damit anstellt, wenn er nur die Oberfläche sieht.“ führte Ai einen Monolog.

Sie sprach zum Himmel, doch es fühlte sich an, als ob niemand sie hören würde. Doch sie hoffte insgeheim, dass irgendwer im Himmel ihre Worte gehört hatte. Conan könnte ein wenig Unterstützung gebrauchen.

Ai verschwand im Haus und legte sich auch, nachdem sie sich fertig gemacht hatte, ins Bett. Sie wollte immerhin morgen nicht mit Augenringen zu Rans Verlobungsfeier gehen.
 

Conan hatte die Augen wieder geöffnet und schaute auf etwas weißes. Eine Decke.

„Man, du kannst doch nicht einfach nachts im Garten einschlafen...Und dann auch noch vollkommen ungeschützt vor der nächtlichen Kälte!“ wies Heiji ihn zurecht.

Der dunkelhäutige Detektiv saß auf seinem Bett und hatte bemerkt, dass Conan langsam wach wurde. Er hatte ihm einen Tee an den Nachttisch gestellt und wartete bis sein Kumpel aufwachte.

„Sorry, ich wollte nochmal...Nachdenken...“ Conan hatte plötzlich die nachdenkliche Art erneut aufgesetzt und konnte nicht anders als über die Ereignisse nach zu denken. Heiji nickte holte Luft zum sprechen.
 

„Hab dir einen Tee gemacht und dein Frühstück ist auch längst fertig. Du solltest zügig herunter kommen, wenn du noch etwas in den Magen haben willst. Die gefräßige Bande war schon unten.“ sagte Heiji, stand auf und ging herunter ins Wohnzimmer.

„Die gefräßige Bande...War ja klar, dass sie so früh kommen...“ Conan rieb sich die Augen, setzte dann die Brille mit Fensterglas auf, die er schon über 10 Jahre hatte und sah auf die Uhr. Es war eigentlich gar nicht früh, sondern recht spät. Schon 11 Uhr vormittags.

Conan hatte ziemlich lange geschlafen.

Er schleppte sich aus dem Bett, und zog erst einmal ein T-Shirt und eine Hose an. Dann ging er herunter.

Er stoppte kurz, als er am Spiegel vorbei kam. Er sah ziemlich müde aus und gar nicht wach. Augenringe hatte er nur leichte, die er mit ein wenig wacher werden wieder entfernen konnte, doch dann lief es ihm kalt den Rücken runter.

„Wunderbar die Marmelade, Frau Kudo. Bei mir zuhause gibts immer nur ein traditionelles japanisches Frühstück.“ erklang eine mehr als bekannte Frauenstimme.

Conans Augen wurden schnell größer.
 

Heiji kam gerade aus dem Wohnzimmer und wollte Conan begrüßen, als er inne hielt.

„Komisch...Eigentlich müsste Conan schon längst herunter gekommen sein...Vielleicht sollte ich mal gucken, ob er wieder eingeschlafen ist...“ erwähnte Yukiko und wollte gerade aus der Küche treten, als ihr Gast ihr die Aufgabe abnehmen wollte.

„Schon gut, Frau Kudo, wenn sie erlauben, würde ich als seine Freundin ihn gerne wecken.“ grinste Yukikos Gast.

„Das ist lieb von dir Yuri. Klar, mach schon, sonst kommen wir alle zu spät.“ lächelte Yukiko.

Heiji hatte mit gehört, was die beiden gesprochen hatten. Als er zu Conan schielen wollte, befand sich allerdings nur eine Staubwolke wo der braunhaarige Oberschüler gestanden hatte.

Heiji war erstaunt.

Plötzlich kam Yuri aus der Tür und ging kurz aufquietschend an Heiji vorbei. Sie war ein großer Fan von ihm, weswegen sie total aufgeregt war, ihn noch besser kennen zu lernen. Sie nahm es sich fest vor einmal mit ihm während des Tages zu reden.

Heiji guckte Yuri nur hinterher mit erstauntem Blick, dass er schon die ganze Zeit gemacht hatte.
 

Als Yuri planmäßig vor der Tür stand und nach der Begrüßung Heiji erblickte war sie wie ein Kleinkind herumgehüpft und konnte mit dem Quietschen nicht mehr aufhören. Sie war so froh endlich den Detektiv kennen zu lernen.

Sie ging die Treppe hinauf und suchte noch einmal Conans Zimmer, was sie nach einigen Sekunden auch fand.

Als sie die Tür öffnete guckte sie sich um und sah wie ihr Freund im Bett lag und schlief. Sie ging auf ihn zu und setzte sich zu ihm ans Bett und strich mit einem Finger über seine Wange. Sie lächelte.

„Süß...“ erwähnte sie. „...wie du schauspielerst!“ sagte sie zum Schluss und grinste. Als Conan die Augen aufschlug und seinen Kopf zu ihr drehte, musste sie lachen.

„Woher-.“

„Gespür, ich mache es selbst manchmal, wenn ich meine Eltern täuschen will.“ erwähnte sie und kicherte.

Dann stand sie auf und zog ihm die Decke weg.

„Aufstehen, sonst kommen wir zu spät.“ sagte sie und konnte ihren Blick erst nicht abwenden. Doch sie riss sich zusammen und drehte sich um.
 

Conan hatte im Eifer des Gefechts das T-Shirt ausgezogen. Er wollte ihr ein wenig imponieren. Und er wusste, dass er sie ein wenig in der Hand hatte.

Sie guckte sich die Bilder an, die auf der Kommode waren und an der Wand hangen. Sie sah manche nur kurz an. Dann gab es zwischendurch welche, die sie länger betrachtete. Zum Beispiel eines, dass Conan vor 4 Jahren gemacht hatte.

Conan, Ayumi, Ai, Genta und Mitsuhiko hatten Fußballtrikots an. Hinter den 5 stand Ran mit einem Mann, der fröhlich in die Kamera lächelte. Sie waren in einem Stadion.

Yuri blieb an einem Gesicht für einige Sekunden kleben, schaute dann aber weiter. Conan ging kurz ins Bad und machte sich fertig, ehe er sich anzog. Er zog ein weißes Hemd an, was er sich vorher schon heraus gesucht hatte. Dazu eine dunkelblaue Anzughose und eine Krawatte. Das Jacket zog er zwar nicht an, doch er nahm es mit. Als er fertig war, ging er herunter und aß nur eine Kleinigkeit, bevor sie los mussten.
 

Sie hatten ein großes Auto gemietet, da mehrere mit fuhren. Heiji und Kazuha würden ihnen folgen. Yuri, Conan, Genta, sowie Ayumi, Ai und auch Mitsuhiko saßen hinten, Yukiko vorne und Yusaku fuhr.

Ayumi hatte sich so weit es ging von Conan weg gesetzt, obwohl es ihr weh tat.

Conan versuchte Yuri während der Autofahrt nicht zu küssen, um Ayumi den Anblick zu ersparen.

Die Situation war so oder so schon ziemlich kompliziert. Doch würde er ahnen was der Tag vorgesehen hatte, wäre er erst gar nicht aufgestanden. Heute würde das Chaos ausbrechen. Doch er wusste es noch nicht. Aber das würde er früh genug heraus finden...

Tag des Unglücks

Kapitel 17: Tag des Unglücks
 

Das Auto hielt vor einem Haus. Es war ein modernes Haus mit großen Fenstern, dass auf einem großen Grundstück lag. Drum herum war ziemlich viel Garten und Bäume, weswegen man das Haus nicht sofort sah.

Es stand in einem kleinem Vorort von Tokio. Nahe der Innenstadt, die nur 20 Minuten mit der Bahn entfernt war, aber auch in einer sehr ruhigen Gegend. Hier waren einige Einfamilienhäuser. Familien mit Kindern, aber auch Senioren.

Conan war schon öfters hier gewesen. Das war immerhin Rans Zuhause. Sie wohnte hier seit 3 Jahren mit ihrem Freund, der mittlerweile ihr Verlobter ist.

Die Auffahrt war nicht lang, weswegen sie schon kurz danach hielten und aussteigen konnten.
 

„Wow, ist das ein Haus!“ rief Yuri und staunte nicht schlecht.

„Ja, das ist das Haus von Ran und ihrem Verlobten...Sie haben es vor 3 Jahren gekauft. Du musst wissen, ihr Zukünftiger ist Fußballspieler der Japanischen Nationalmannschaft und auch in einem Tokioter Verein.“

„Das ist ja cool...Du wolltest doch auch Fußballspieler werden, nicht wahr?“

„Wollte ich mal, aber ich bin nicht mehr so scharf drauf.“ sagte Conan und schüttelte den Kopf. „Ich bin ein besserer Detektiv.“

Yuri lächelte nur und griff nach seiner Hand. Die anderen waren auch schon ausgestiegen und Yusaku schloss das Auto ab.

Ayumi hatte die Unterhaltung mit angehört. Ihr schmerzte es ein wenig, dass Yuri überhaupt mit gekommen war. Sie mochte Yuri nicht. Jedenfalls nicht mehr. Die erste Unterhaltung, die Ayumi mit ihr hatte, gab ihr die Hoffnung, dass sie die besten Freundinnen werden könnten. Vielleicht könnten sie sogar Yuri in den Detektiv-Club aufnehmen.

Doch jetzt wollte Ayumi, dass Yuri aus ihrem Leben verschwindet. In eine andere Stadt zieht, auf eine andere Schule geht, und nie wieder kommt.
 

„Ayumi! Erde an Ayumi!“ rief Ai und fuchtelte mit der Hand vor ihrem Gesicht herum.

Sofort war Ayumi aufmerksam und hörte Ai zu.

„Wir sind schon alle drin und du stehst immer noch hier draußen. Was ist los?....Außer die Sache mit gestern...“ den letzte Sache fügte sie nur leise hinzu, dass Ayumi das nicht verstanden hatte.

„Mit mir ist gar nichts los... Mir geht es gut...“ Ayumi versuchte fröhlich zu lächeln. Sie schaffte es nur schleppend.

Ai senkte den Kopf, legte ihre Hände auf Ayumis Schultern und seufzte.

„Ayumi, ich weiß, dass es dir nicht gut geht...Also, erzähl mir die Wahrheit.“

„Es ist nichts. Und wenn es nichts ist, brauche ich auch nicht darüber reden.“ sagte Ayumi und ging an Ai vorbei.

Sie betrat das Haus und Ai ging dann auch hinein.

Ayumi hielt das Geschenk in der Hand, dass sie und Conan gemacht hatten. Eigentlich wollten Conan und Ayumi zusammen hingehen und ihr das Geschenk überreichen, aber nun waren sie oder zumindest Conan mit jemand anderes hier. Trotzdem würden sie das Geschenk zusammen überreichen.

Ayumi hatte absolut keinen Plan, was sie Ran hätte schenken können. Auch Conan hatte schon ziemlich lange überlegt, doch eine Idee hatte er nicht bekommen. Als sie eines Abends zusammen einen Film geguckt haben, sind sie dann auf die Idee gekommen.
 

Sie legte das Geschenk auf den Tisch mit den Geschenken und dann setzte sie sich in einen Sessel.

„Ich war schon eine ganze Weile nicht mehr hier.“ Yukiko und setzte sich direkt neben Ayumi.

„Ich auch nicht. Aber es hat sich nicht viel verändert...Es ist immer noch schön.“ gab Ayumi zu und sah sich um. An der Wand fand sie dann das Foto, dass alle bekommen hatten.

Das Foto mit Ran, ihrem Verlobten, und ihren Freunden. Sie war auch drauf. Bei ihr war es sogar an ihrem Schreibtisch. In ihrem Nachttisch hatte sie kein Platz mehr. Da war schon ein Foto mit Conan und ihr. Und etlichem Krimskrams.

Alle gingen ins Wohnzimmer und begrüßten darauf auch die Braut.

„Ran!“ rief Kazuha und stürmte auf sie zu.

Sie umarmten sich wild und freuten sich unglaublich sie zu sehen. Auch Yukiko und Yusaku, so auch Heiji begrüßten sie herzlich. Die anderen waren auch froh auf der kleinen Feier zu sein. Mitsuhiko, Genta und Ai drücken sie fest und sprachen ihre besten Glückwünsche zur baldigen Hochzeit aus.
 

Dann kam Ayumi dran, die sie ganz fest umarmte.

„Alles Gute zur Verlobung, Ran!“ Ayumi umarmte Ran ganz fest und Ran freute sich sehr, dass Ayumi hier war.

„Toll, dass du hier bist...Ich muss dich unbedingt etwas fragen.“ sagte Ran, doch sie wurde gerufen.

„Ich komme gleich wieder. Warte kurz auf mich.“

Schon verschwand Ran in der Küche, doch sie würde doch länger brauchen, weswegen sie Ayumi später ansprechen würde und schickte sie zum Spaß haben wieder ins Wohnzimmer, wo auch die anderen Gäste sich angeregt unterhielten.

Es waren schon einige dagewesen und fingen ein Gespräch mit anderen an.

Nach einer halben Stunde war schon ziemlich viel los gewesen.

Conan suchte nach Ran und fand sie schließlich im Esszimmer.

„Hey, Ran!“ rief er und Ran strahlte vor Freude.
 

„Conan!“ sie ging auf ihn zu und umarmte ihn fest. „Es tut mir leid, ich bin hier ein wenig im Stress und konnte mich dir noch nicht widmen.“ entschuldigte Ran sich, doch Conan wunk ab.

„Ich weiß, dass du hier ziemlich viel zutun hast. Es ist okay, aber jetzt die Zeit da. Wenn auch nur kurz.“

Conan lächelte sie an. Ran stellte die Tasse beiseite und umarmte Conan.

In Ran löste es ein Gefühl aus, dass sie sich geborgen fühlte. Conan war ein Teil ihres Lebens, dass den kleinen Bruder ersetzt hatte. Sie liebte Conan. Wie den kleinen Bruder, den sie nie hatte. Sie setzte alles daran, dass es Conan gut ging.

Als Conan damals zu seinen Adoptiveltern gezogen ist, war Ran zuerst ziemlich niedergeschlagen, dass direkt 2 Personen aus ihrem Leben verschwunden sind.
 

Als Shinichi damals gestorben war, ist sie schon zusammen gebrochen und hat unendlich viel geweint. Als dann auch Conan gegangen war, verfiel sie in eine tiefe Trauerphase und kam nur schwer wieder zur Lebensfreude.

Es dauerte ein ganzes Jahr bis sie wieder normal heraus ging und nicht immer an ihn denken musste. Es gab viele Momente, in denen sie sich an ihn erinnerte, doch sie versuchte es positiv zu sehen. Bestimmt würde Shinichi über sie wachen., war ihr Gedanke an jenem Tag, an dem sie sich von ihm zum größten Teil löste.
 

Vor 5 Jahren konnte sie dann endlich abschließen und traf ihren Verlobten bei einem Fußballspiel von Conan.

Es war ein Probetraining für die kleinen Jungen und Mädchen der Grund- und Mittelschule, die in den Schulmannschaften spielen. Conan, Ayumi, Ai, Genta und Mitsuhiko hatten einheitliche Trikots von Teitan an, doch nur Conan spielte in der Schulmannschaft. Als Begleiterin ist Ran mitgekommen, die auch Sonoko mit genommen hatte.

Das Training war lustig und auch Ran hatte mal mit gemacht, war aber dann doch lieber auf der Bank sitzen geblieben.

Als dann plötzlich der Ball auf Ran zugeflogen kam, hatte sie Conan nicht gewarnt. Sie konnte nicht ausweichen und schon lag sie auf dem Boden. Der Nationalspieler kam auf sie zu und kniete sich zu ihr herunter.

Für einen kleinen Moment war Ran geblendet und konnte nicht sehen, wer ihr half, doch sie fühlte ganz kurz ein Kribbeln.

Nachdem Ran sich aufgerichtet hatte, versichert hatte, dass sie Okay war, machte sich auch keiner mehr Sorgen um sie.

Sonoko hielt die Kinder jedenfalls davon ab, dass sie Ran störten. Denn so wie Sonoko das mitgekriegt hatte, würde Ran gerade etwas allein sein wollen.
 

Auch Conan hatte sich umgedreht und ließ sie alleine.

Sie hatten eine nette Unterhaltung. Später sogar die Nummern ausgetauscht, und zum Schluss noch das Foto gemacht.

An dem Tag haben sie sich richtig kennen gelernt.

Das Foto hatte für jeden eine große Bedeutung. Für alle, so auch für die anderen, die an dem Tag dabei waren. Nur ein Jahr später, nachdem sie sich kennen gelernt haben, zogen sie zusammen in eine kleine Wohnung und wurden ein Paar. Ran hatte ihr Studium begonnen als Lehrerin und konnte war glücklich. Sie konnte endlich nach langer Zeit los lassen.

Und vor 2 Monaten war dann der Moment gekommen, an dem Ran wirklich mit Shinichi abgeschlossen hatte. Sie hatte dem Antrag zugestimmt.
 

Sie war verlobt und in einigen Monaten würde sie dann verheiratet sein. Das war ein großer Schritt für Ran.

Sie löste sich von Conan und lächelte ihn an.

„Nicht, dass wir uns Jahre nicht gesehen hätten, aber irgendwie bis du größer geworden.“

„Ach Quatsch...Das ist nur eine Einbildung.“ wunk Conan ab.

„Okay, Spaß beiseite...Wie gehts dir so? Irgendwas neues?“ fragte Ran und setzte sich an den Tisch.

Sie bat Conan sich zu setzen, und er kam dieser Bitte nach.

„Bei mir...Naja. Es geht drunter und drüber...“

„Was meinst du damit?“

„Ich...Also...ich hab mich verliebt und meine Freunde sind gegen sie. Und...Dann ist auch noch meine Freundschaft mit Ayumi gefährdet. Sie hat mir im Schlaf die Liebe gestanden, ich habe es gehört und obwohl ich schon mit Yuri zusammen war, hat sie mich trotzdem geküsst. Unsere Freundschaft geht kaputt. Obwohl wir für immer Freunde bleiben wollten. Ich weiß nicht, was ich tun kann oder soll...Jedenfalls kann ich ihr nicht wirklich gegenüber treten, weil es sich anfühlt, als würde es alles nur noch schlechter machen.“
 

Conan schüttete Ran sein ganzes Herz aus. In Kurzfassung war er zu durcheinander um einen klaren Kopf zu haben, dass er nicht mehr weiter wusste. Es kam ihm vor, als würde seine komplette Welt, die er sich die Jahre aufgebaut hatte, wie in Luft auflösen und nie mehr zurückkehren.

Als würde alles um ihn herum immer dunkler werden, bis er irgendwann nichts mehr sah, wenn er so weiter machen würde. Er war sich sicher, dass es so nicht weiter gehen konnte. Er konnte es einfach nicht weiter ertragen, dass wegen Yuri sein Leben bald einem Scherbenhaufen glitt, was seine Freunde anging.

Er konnte es nicht verhindern, dass er langsam aber sicher in die Bredouille kam.

„Deine Freunde akzeptieren sie nicht?“ Ran guckte Conan erstaunt an.

„Ja, und bei Ayumi bin ich mir sicher, dass sie Yuri nur hasst, weil ich mit ihr zusammen bin.“ Conan legte den Kopf auf den Tisch.
 

Ran konnte seine Situation nur wenig nachvollziehen, da sie so etwas nie hatte, doch sie konnte sich in die Gefühlslage bringen.

Conan allerdings setzte nach.

„Ich hatte gestern noch einen Streit mit Ayumi, bei dem es darum ging, dass sie mit mir zusammen sein wollte, ich aber abgelehnt habe...Als sie dann gesagt hatte, dass sie...dass sie...Sie weiß nicht, ob sie noch mit mir befreundet sein kann, wenn ich mit ihr zusammen bin und über ihre Gefühle bescheid weiß. Und ich bin mir auch nicht sicher, ob ich es so lassen kann, wie es ist.“

„Lassen kann, so wie es ist?“

„Ja, die Situation. Das ist ein einziges Desaster. Ich kann kaum klar denken, weil Ayumi mir solche Sorgen bereitet und dazu weiß ich noch nicht einmal, wie sie der Situation gegenüber steht. Einerseits denke ich, dass sie erleichtert ist. Aber andererseits bin ich mir sicher, dass sie es einfach nur zum kotzen findet!“

„Dass du nicht mit ihr zusammen bist, meinst du?“

„Jain. Ich weiß einfach nicht mehr, was ich tun soll. Ran, bitte hilf mir.“ flehte Conan und Ran war kurz erstaunt, dann setzte sie einen warmen Blick auf und redete ihm gut zu.
 

Ayumi war vollkommen durcheinander. Sie konnte, wie Conan, nicht mehr klar denken. Sie starrte das Geschenk von ihr und Conan für Ran lange an. Von ihrem Platz aus hatte sie ein gutes Auge drauf. Obwohl es niemand klauen würde, wollte sie es beschützen. Sie wollte es behüten und aufheben. Ganz lange. Ganz sorgfältig.

'Vielleicht ist es das einzige, was ich und Conan dann zuletzt gemacht haben. Vom großen und ganzen her, ist es wirklich das letzte, dass wir zusammen gemacht haben, wenn man anderes wegfallen lässt.

Yuri allerdings beobachtete Ayumi eine ganze Weile. Sie beobachtete genau, was sie für Bewegungen machte, und vor allem, wo sie hinstarrte. Um Ayumi ein wenig zu provozieren, ging sie langsam auf den Tisch mit den Geschenken zu und knöpfte sich auch direkt Conans und Ayumis vor. Sie nahm es aber nur in die Hand und betrachtete es von allen Seiten.

Ayumi war wie ein geölter Blitz angetreten und bat sie zuerst höflich die kleine Schachtel zurück zu stellen, doch Yuri spielte weiterhin das Unschuldslamm.
 

„Ich seh es mir doch nur an...Außerdem habt ihr so eine niedliche Verpackung genommen...Wo habt ihr sie her?“ fragte Yuri und guckte Ayumi erwartend an.

„Du meinst doch wohl nicht, dass ich es dir sage.“ erwiderte Ayumi und schüttelte den Kopf.

„Warum denn nicht? Das Papier ist doch süß!“ wieder lächelte sie. Doch plötzlich erkannte Ayumi das Lächeln. Das gekünstelte Lächeln.

Langsam bröckelte Yuris Maske, die Ayumi immer weiter enttarnte. Der Blick heute und morgen? Dass sie jünger war oder sogar älter? Vielleicht hatte sie schon Falten im Gesicht!“

In ihrer Fantasie hat sie unbegrenzte Möglichkeiten. Kann alles tun, was sie will, doch wenn sie von der Realität anfing, diese auch noch knüppelhart auf sie eindreschte, konnte sie irgendwann Illusion von Realität nicht unterscheiden.

Ayumi sah Yuri mit anderen Augen. Die skeptischen Blicke von Ayumis Seite bemerkte Yuri aber auch nach einer Zeit.

Yuri stellte das würfelförmige Geschenk mit der wirklich niedlichen Packung auf den Tisch und drehte sich zu Ayumi. Sie lächelte diese an und lächelte wieder.

Ayumi konnte es nicht ganz sehen, aber es war dieses Lächeln. Ganz klar. Das gekünstelte Lächeln, allerdings gut versteckt.

„Komm mal bitte mit, Ayumi.“ bat Yuri und hakte sich einfach bei ihr ein und führte sie heraus. Im Garten gingen sie einige Meter vom Haus weg. Als sie fand, dass es weit genug war und auch keiner da war, um sie zu hören und zu beobachten, begann sie mit dem Dialog.

„Ayumi, du bist nett, hübsch und witzig.“ fing Yuri an.

Das überraschte Ayumi, weswegen sie sich für die Komplimente bedankte, doch nun zeigte Yuri zum ersten Mal das wahre Gesicht.
 

„Schön für dich. Allerdings, ja, es waren Komplimente, aber eines will ich dir sagen...Halt dich fern von Conan. Ich habe gesehen, dass du ihm sehr viele Unannehmlichkeiten gemacht hast und ganz ehrlich. Du passt nicht zu ihm.“ ließ Yuri die Katze aus dem Sack.

Ayumi sah sie immer verwunderter an. Sie wusste gar nicht, welcher Mensch gerade aus Yuri heraus kam. Doch wahrscheinlich war es die Seite, dass sie die ganze Zeit versteckt hatte.

„Was willst du von mir?“ fragte Ayumi und gab ihr eine Möglichkeit ihre Aussage zu korrigieren.

Doch Yuri dachte gar nicht erst daran, ihr gesagtes wieder zurück zu nehmen. Sie stöhnte nur genervt aus.

„Ich habe gesagt, dass du dich, im Klartext, von ihm fernhalten sollst. Du bist schlecht für Conan. Jedes Mal, wenn du mit ihm geredet hast, war er danach komisch drauf. Deswegen denke ich, dass du ein schlechter Umgang für ihn bist. Ich empfehle dir, dich aus seinem Umfeld heraus zu halten. Sonst kann das böse enden.“ Yuri klang selbstsicher.

Ein riesiger Brocken von Selbstsicherheit begrub Ayumi und Yuri lachte sich kaputt. So spielte es sich in ihrem Kopf kurz ab, doch Yuri setzte nach.
 

„Ich kann auch anders, als die liebe nette Yuri, die ihr kennen gelernt habt. Ich hab gedacht, diese Person erst heraus zu lassen, wenn es an der Zeit ist, doch bei dir geht alles ziemlich schnell...Also, ganz einfach zu verstehen. Halt dich fern von Conan und sag ihm, dass du mit ihm die Freundschaft beenden willst. Du willst ihn nie wieder sehen und in Zukunft nichts mehr ihm zutun haben willst. Sonst muss ich zu härterem greifen.“ drohte sie Ayumi.

Ayumi ging langsam die Düse und war ziemlich erstaunt, dass Yuri ihr drohte. Und, sie wollte es nicht zugeben, kam ihr eine Gänsehaut auf. Sie war ziemlich ängstlich geworden, was sie zwar versuchte zu verbergen, doch Yuri hatte davon Wind bekommen.

Yuri grinste sie an.

„Mach es lieber noch Heute...“ gab sie ihr den Tipp, bevor sie verschwand und sich in die Runde ver anderen Gäste setzte und in das Thema einstieg.
 

Ayumi bekam zittrige Finger und sie schluckte. Yuri hatte sie gerade bedroht. Und sie wusste, dass sie das wahr machen konnte. Sie hatte das so im Gefühl. Was aber Yuri verlangte, war unmöglich. Obwohl in diesem Zustand würde ihre Freundschaft so oder so zerbrechen. Doch ihre Gefühle war ihr im Weg.

Sie wollte sich nicht von Conan und ihren Freunden trennen. Sie wollte es einfach nicht. Zum einen, weil Conan ihre erste große Liebe war und zum anderen, weil sie hier ihre Freunde hatte. Plötzlich wusste sie, dass sie sich für eine Sache entscheiden müsste. Doch was sollte sie wählen?

Sie stand zwischen den Stühlen. Aber ganz gewaltig...

Eine schwere Entscheidung

Kapitel 18: Lebe wohl, Conan
 

Ayumi ging unbewusst in das Bad der oberen Etage und schloss die Tür hinter sich. Als sie den Schlüssel im Schloss umgedreht hatte und das Klicken vernahm, dass die Tür vollkommen geschlossen war, drehte sie sich mit dem Rücke zu dieser und rutschte an ihr herunter.

Ihr Gesicht vergrub sie zwischen ihren Händen und Knien.

Sie konnte sich nicht entscheiden. Sie würde sich nicht entscheiden. Das letzte, was sie tun würde, wäre zwischen ihrer großen Liebe und ihren Freunden zu entscheiden. Sie liebt ihre Freunde. Sie liebt aber auch Conan. Sie würde ihre Freunde niemals zurückstoßen für Conan oder Conan für ihre Freunde.
 

Yuri hatte wohl den richtigen Punkt getroffen. Sie wusste wo Ayumis Schwachstelle war.

Sie konnte sich nicht entscheiden. Zwischen Freunde und Liebe.

Sie fühlte sich unvollständig, so wie die letzte Zeit, als Conan nicht da war. Sie wusste, dass ein Teil von ihr fehlen würde, wenn Conan aus ihrem Leben verschwinden würde. Sie selbst wusste noch nicht einmal, wie stark dieser Teil war. Sie konnte sich nicht von ihm trennen.

Andererseits gibt es noch ihre Freunde, zu denen Ai, Mitsuhiko und Genta gehörten. Es gab noch andere Freundinnen, doch nicht so bedeutungsvolle wie die drei genannten. Zwischen ihnen kann sich Ayumi genauso wenig entscheiden, wie zwischen ihren Freunden und ihrer großen Liebe.

Das war für sie unmöglich.

Ayumi raffte sich auf.
 

Sie stellte sich vor den Spiegel und betrachtete sich in diesem. Ihre Augen waren geschwollen von den Tränen, die sie vor einigen Sekunden noch vergossen hatte. Doch sie riss sich zusammen. Ihre Schminke war zwar Wasserfest, doch Lidschatten und Rouge, den sie dezent aufgetragen hatte, war nicht mehr an seinem Platz.

Sie versuchte ihr Gesicht zu reinigen. Zumindest den Rouge und den Lidschatten zu entfernen und kleine Schmierereien zu korrigieren. Da benutzte sie einfach Rans Make Up Tücher. Sie würde Ran sagen, dass sie ihr Neue holen würde.

Jetzt war allerdings nicht die Zeit zu heulen, denn sie würde bestimmt die nächsten Tage genug Tränen vergießen.

Sie wusste es endlich. Sie hatte sich endlich entschieden. Endlich.

„Ayumi, du brauchst nicht heulen. Es ist richtig, jemanden gehen zu lassen, wenn es das beste für alle ist. Wenn der jemand glücklich ist, dass er die Chance zu etwas hat, dass vielleicht nur einmal im Leben kommt, dann sollte man ihn auch gehen lassen.“ sprach Ayumi mit sich selber.
 

Sie könnte schon wieder los heulen. Sie könnte schon wieder alles kurz und klein schlagen. Sie könnte. Aber sie tat es nicht.

„Conan ist mit Yuri glücklich und ich will ihm nicht ins Unglück stürzen, weil ich so eigensinnig handle und ihn für mich gewinnen will. Ich will nicht, dass er etwas bereut. Er soll kein schlechtes Gewissen haben. Nicht wegen mir. Und wahrscheinlich habe ich das schon getan. Ich habe ihn geküsst...Und das bereut er schon...Ich komm mir so dreckig vor! Ayumi, du verlogenes Biest! Was ist aus dir geworden? Du bist doch sonst nicht so! Du handelst doch eigentlich zum Vorteil aller, und nicht zu deinem eigenen Vorteil!“

Plötzlich ließ Ayumi den Pinsel fallen. Er fiel direkt in das Waschbecken und sie starrte sich im Spiegel an. Direkt in die Augen. Sie guckte den Pinsel an und fuhr dann mit ihrer Hand über die Wange.
 

„Was tue ich hier eigentlich?“ fragte sie sich und schaute auf ihre Hand, auf der sie Rückstände von der Schminke fand. Sie wusch es unter dem Wasser ab.

„Ich mach mich hübsch, ich takel mich auf, obwohl ich Conan sagen will, dass ich...ich...ich beende die Freundschaft, weil es für alle das beste ist. Für Conan, für Yuri, für Genta, Mitsuhiko und Ai....Für...Ist es für mich richtig?“ fragte sie sich dann wieder.

Sie schloss die Augen und ließ den Kopf hängen. Sie atmete tief durch.
 

Während Ayumi oben verzweifelte und hin und her überlegte, war Conan unten.

Er hatte sich gerade hingesetzt und schon ist Yuri gekommen.

„Was sitzt du hier so alleine?“

„Alleine? Wer ist hier alleine?“ fragte Conan und grinste sie an.

Sie war über ihm aufgetaucht und guckte ihm nur kurz in die Augen. Er hatte schon wieder den Kopf gesenkt und lehnte sich ein wenig an ihr an. Sie fing an mit seinem Haar zu spielen.

„Weißt du, ich war sehr überrascht gewesen, als du mich gefragt hast, ob ich heute mitkommen wollte.“ gab Yuri zu und versuchte das Thema gar nicht erst auf Ayumi zu lenken.

„Tja, ich bin eben immer für eine Überraschung gut.“ grinste er und er streichelte ihr die Wange, als er den Arm über seinen Kopf gehoben hatte.
 

Heiji sah von weitem, wie die beiden im Grunde rum turtelten. Heiji fasste sich ans Kinn und war skeptisch.

Als Kazuha ihn von hinten umarmte und fragte sie auch direkt was los war.

„Eigentlich ist es nichts...Aber andererseits...Ich bin nicht sicher, ob die Konstellation Yuri und Conan wirklich gut ist.“

„Warum das denn?“ Kazuha war erstaunt und guckte ihren Ehemann dementsprechend auch an. „Ich weiß nicht, was du hast. Conan ist doch glücklich. Jedenfalls sieht er nicht aus, als wäre er auf irgendeine Weise unzufrieden. Heiji, es ist eine neue Liebe. Da müssen sie sich rein finden, erforschen und auch den anderen näher kommen. Bei uns war es etwas anderes, aber ich kann mich noch daran erinnern, wie meine Freundin zu mir gesagt hat, dass es total das Klischee war, dass wir beide zusammen gekommen sind. Wir haben auch rum geturtelt, geknutscht und haben uns nicht um andere gekümmert. Nun sind sie in der Phase. Also, lass sie. Lass sie lieber in Ruhe und komm einfach mal mit mir mit.“ sagte sie Heiji, packte seine Hand und zog ihn hinter sich her.
 

Sie gingen in den Garten und und setzten sich in die Hollywoodschaukel. Eng beieinander.

„Ich habe nichts dagegen, dass Conan eine Freundin hat. Aber irgendwie habe ich bei ihr ein komisches Gefühl.“

„Komisches Gefühl?“

„Ja, als ob sie sich versteckt. Hinter einer Maske oder weil sie vielleicht nicht möchte, dass etwas an die Öffentlichkeit gerät. Das denke ich mal aber sicher bin ich mir nicht.“ Heiji seufzte. „Und ich kann sie nicht beobachten, weil sie es vielleicht Conan erzählen würde und du weißt, wie gut Conan ermitteln kann...“

„Ja, Conan der Holmes der Neuzeit der Zweite. Hatte man ihn nicht so genannt? Jedenfalls iat er echt gut. Aber du bist genauso gut. Du bist für mich der bessere Detektiv. Und das wirst du auch immer bleiben.“

Kazuha nahm seine Hand und Heiji umschloss ihre kleine mit seiner großen. Er atmete tief durch und versuchte sich noch einmal kurz sammeln.

„Trotzdem. An Yuri ist irgendwas komisch. Aber heute will ich da nicht weiter drauf eingehen. Immerhin feiern wir hier Rans Verlobung!“ sagte Heiji und küsste Kazuha an ihrer Schläfe.

Er strich ihr noch einmal kurz über den Bauch.
 

Ayumi war ging gerade die Treppen im Flur herunter und wollte schon auf Conan zugehen, um ihm das schnell zu sagen, doch plötzlich hörte sie nur von der Seite, dass Ran um Aufmerksam bat.

„Leute, ich danke euch recht herzlich, dass ihr heute gekommen seid. Ich bin heilfroh, dass es alle hier her geschafft und auch unbeschadet überstanden haben...Man weiß nie, welche Ereignisse uns so überraschen, nicht wahr?“

Ran atmete tief durch und ging mit dem Blick durch den Raum.
 

„Meine Verlobung liegt nun schon seit knapp 3 Wochen hinter mir, doch ich muss zugeben, es ist immer noch eine ziemliche ungewohnte Situation. Ein Ring am Finger ist schon komisch.“ sagte Ran ein wenig verlegen und betrachtete kurz ihre Hand.

Dann richtete sich ihre Aufmerksamkeit wieder an die Leute, die im Raum verteilt standen.

„Sonoko, eine meiner Brautjungfern, hat sich für die kleine Party hier und auch die Hochzeit in einigen Wochen so ins Zeug gelegt, dass ich dir Danken muss. Also, komm her!“ rief Ran und Sonoko ging zu ihr.

Sie umarmte ihre Freundin und gab ihr eine kleine Kette.

„Die Kette ist von mir und ich bin mir sicher, dass sie dir gefallen wird. Wir kennen uns schon ewig. Und diese Ewigkeit soll auch ewig halten!“
 

Sonoko kamen leicht die Tränen, doch sie unterdrückte diese und umarmte Ran noch einmal vor Rührung.

Dann kam auch Kazuha dran, die ebenfalls eine Kette bekam. Zuletzt hatte sie auch Sera eine geschenkt. Als sie dann fertig war und bedankte sie sich noch einmal und dann ging es schon zu den Geschenken über. Sonoko war in der Sicht ziemlich streng und übergab Ran jedes Geschenk.

Es waren auch nur kleine Geschenke. Jedenfalls bis Ayumis und Conans Geschenk dran kam.

„Ich hab doch gesagt, dass ihr mir nichts schenken braucht...Ihr sollt euer Geld für euch selbst behalten.“

„Da liegst du aber falsch...Es hat nichts gekostet.“ sagte Conan und lächelte Ran an.

Sie machte allerdings nur große Augen. Ran packte das Geschenk langsam aus. Derweil sah Ayumi zu Conan und beobachtete seinen Gesichtsausdruck. Ihr tat es im Herzen weh, dass er noch nicht wusste was ihm gleich blühen würde. Was ihn gleich erwarten würde. Yuri hatte Ayumi im Auge und lächelte ein klein wenig siegessicher. Sie war sich sicher, dass Ayumi nicht kneifen würde und zwischen ihren Freunden und Conan eher ihre Freunde wählen würde.
 

Als Conan kurz Ayumi ansehen wollte, hatte sie sich ganz schnell umgedreht und weiterhin Ran beobachtet.

Ran hatte es schon fast geöffnet. Es war kein Päckchen. Es war ein ziemlich großes Buch, wie es sich herausstellte. Zuerst war Ran ein wenig erstaunt, doch dann klappte sie es auf.

Und schon guckte Ran das Buch erstaunt und ein wenig gerührt an. Ihr Gesicht wandelte den Ausdruck und war vollkommen gerührt von dem Geschenk, dass Ayumi und Conan hatten zusammen gebastelt.
 

Es war ein Fotoalbum. Und direkt auf der ersten Seite war auch das Foto, dass am meisten aussagte und auf dem alle drauf waren. Das Bild von allen Freunden von Ran und Conan und auch die Familien auf dem Tokio Tower. Der Suzuki Konzern hatte eine kleine Feier veranstaltet zum 50 Jährigen bestehen der Firma. Das war eine Privataufnahme für alle.

Als Ran es auf den ersten Seiten durchblätterte war sie ganz und gar baff von den Erinnerungen die in ihr aufkeimten.

Bilder von ihr und Shinichi. Bilder von ihr und Conan. Bilder von den Kindern von vor 10 Jahren. Bilder von ihr, als sie noch auf Shinichi gewartet hatte.

Ihr traten Tränen in die Augen und sie versuchte sich zusammen zu reißen. Conan stand auf und wollte neben ihr sein. Der gleiche Gedanke kam auch Ayumi. Doch plötzlich konnte Ran nicht mehr an sich halten. Sie stand ruckartig auf und drückte die beiden an sich.
 

Ayumi und Conan waren sich demnach auch ziemlich nah, weswegen es ein klein wenig unangenehm wurde. Immerhin hatten beide noch die Sache von gestern vor Augen. Doch Ran, interessierte es in dem Moment nicht. Sie wollte sich einfach nur für das Geschenk bedanken. Das schönste, was sie an Shinichi hatte, waren die Erinnerungen, wie er war. Sie liebte ihn immer noch, doch auf einen Toten zu warten, war wie auf Regen in der Trockenzeit zu warten. Vergebens.

Demnach hatte sie auch keine Angst vor dem Tod. Im Gegenteil. Sie wartete bis ihre Zeit kommen würde. Sie baut sich ihr Leben in Diesseits auf und im Jenseits würde sie ihre große Liebe wieder sehen. Irgendwann würde es soweit sein, doch jetzt noch nicht...
 

Nach einer Weile löste sich Ran von den beiden und sie dankte ihnen unter Tränen, wie sehr ihr das Geschenk jetzt schon ans Herz gewachsen war.

Ayumi und Conan freuten sich über Aussage, doch was sie zwischenmenschlich für Probleme hatten, zeigten sie den anderen nicht.

Als auch die anderen Geschenke ausgepackt waren, ging die Party noch fröhlich weiter. Conan saß in einer Männerrunde mit Mitsuhiko und anderen Männer und unterhielt sich mit ihnen, während Yuri sich mit einigen Frauen unterhielt. Auch Yukiko und Eri waren in der Runde.

Ayumi seufzte.
 

Sie dachte nochmals an Yuris Worte, sie sollte sich von ihm fernhalten. Sie war mit Conan seit Ewigkeiten befreundet und dann vertraute er ihr mehr als Ayumi?

Das durfte doch gar nicht wahr sein.

„Liebe macht nun mal blind...“ seufzte sie, als sie plötzlich in Ran hinein lief.

„Entschuldige, Ran, ich hab nicht-.“

„Liebe macht also blind? Das weiß jeder, Ayumi...Du meinst bestimmt Conan, oder?“

Ayumi sah Ran nur mit großen Augen an. Ihr war mulmig zumute, weswegen sie überlegte, ob sie es ihr erzählen könnte, ohne, dass sie Conan etwas sagte.
 

„Ran, darf ich dir etwas erzählen? Ohne, dass du es Conan sagst?“

„Ja klar! Komm wir gehen so lange nach oben.“

Ran legte einen Arm um Ayumi schultern und ging mit ihr die Treppe hoch. Doch sie merkten beide nicht, dass sie beobachtet wurden. Yuri hatte die beiden angesehen und ein kleines Lächeln aufgesetzt und ein Schluck von ihrem Saft genommen, da alle anderen, die Erwachsen waren, Champagner hatten. Es bildete sich schon bald ein teuflisches Grinsen auf ihren Lippen, dass aber verflog, als Conan sie von hinten umarmte und ihr einen Kuss an die Wange drückte. Er umschlug sie und der kleine Teufel auf ihrer Schulter verschwand und sie spielte wieder den Engel...
 

„Worüber möchtest du mit mir reden?“ fragte Ran und schloss die Tür ihres Arbeitszimmers.

„Ich wollte...ich wollte mit dir über Conan reden. Ich...Ich weiß nicht, was ich tun soll...Ich bin einfach so verzweifelt...“

„Erzähl mir doch erst einmal, was überhaupt los ist...Ich kann dir bestimmt weiter helfen...Immerhin habe ich Pädagogik studiert...“

Ran lächelte Ayumi ein wenig zu und gab ihr so ein wenig mehr Sicherheit. Sie war wirklich mit den Nerven am Ende.

„Ich bin in Conan verliebt...Schon seit einer sehr sehr langen Zeit...“

„Ich weiß.“

„Du weißt es?!“ Ayumi machte große Augen.
 

„Ja, ich wusste es schon damals...Und ich weiß, dass ihr euch im Moment in einer kleinen Krise befindet...“

„Klein? Das ist nicht mal so eben aus der Welt geschafft...Das ist eine Katastrophe, wie sie im Buche steht! Ich bin in meinen besten Freund verliebt, er liebt eine andere und mir zerreißt es das Herz.“ Ayumi ließ sich auf die Couch fallen und senkte den Kopf.

Ran überlegte noch ein wenig, bis sie zu dem Entschluss kam, Ayumi alles erzählen zu lassen...

Als Ayumi alles erzählt hatte, was sie auf dem Herzen hatte, konnte sich Ran endlich ein Bild von der Situation machen. Doch zusagen hatte sie etwas anderes, als Ayumi gedacht hatte.

„Mach dich frei...“

„Was?“ fragte Ayumi mit geschockter Miene. 'Ran will doch nicht etwa...?'
 

„Beende die Freundschaft mit ihm...Das ist das Beste für dein Herz. Du kannst nicht jeden Tag zusehen, wie dein Schwarm oder in dem Fall, erste Liebe, mit einem anderen Mädchen zusammen ist. Conan ist dein bester Freund und demnach in der Zukunft sehr oft an deiner Seite. Und wenn er an deiner Seite ist, ist sie auch da. Ich glaube, dass es mit den beiden etwas ernstes ist. Ziemlich ernst sogar, deswegen solltest du lieber versuchen deinem Herz nicht weiter zu schaden.“

„Ich kann mich aber nicht von ihm trennen...Ich kann mich nicht von ihm entfernen, ohne, dass es schmerzt...Außerdem, ich habe Yuri beim letzten Mal beobachtet...Ich habe sie gesehen, wie sie in ein schwarzes Auto gestiegen ist, und auch noch telefoniert hat...Mitten in der Nacht...Sie hatte auch schwarze Klamotten an...Ich weiß nicht, was ich machen soll...Am liebsten würde ich Conan sagen, dass sie böse ist...Sie hat mir auch schon gedroht, ich sollte mich von Conan fernhalten. Was soll ich tun, Ran?“
 

„Ich würde dir immer noch empfehlen, die Sache zu beenden.“

„Meinst du wirklich? Obwohl ich ihn liebe?“

„Ayumi, Conan hat sich für Yuri entschieden, als er dich abblitzen ließ...Ich denke nicht, dass es sich in Zukunft ändern wird, denn sie sehen ziemlich glücklich aus.“

Ran stand am Fenster und deutete hinunter. Conan und Yuri standen eng umschlungen im Garten im Pavillon und er küsste sie immer wieder. Mal drehten sie sich aus, und Conan zog sie wieder zu sich.

Ayumi klappte zusammen und sank auf den Boden. Sie konnte es nicht mehr ertragen. Sie konnte es einfach nicht mehr.

Ran kniete sich zu Ayumi herunter und hielt ihre Hand.
 

„Alles okay?! Ist dir etwa schlecht?“ klang sie besorgt und wurde ein wenig panisch.

Ayumi konnte ihr nicht mehr antworten. Sie schluchzte einfach drauf los und ließ ihren Gefühlen freien Lauf. Alles war ihr im Moment bedeutete fühlte sich unglaublich schwer auf ihren Schulter an.

Ihre Liebe zu Conan wurde immer schwerer und sie fühlte sich immer schlechter. Sie konnte einfach nicht mehr.

„Ist es wegen Conan? Deine Gefühle, meine ich.“ fragte Ran, immer noch ihre Hand haltend und versuchte ihr ins Gesicht zu gucken, doch Ayumi hatte ihren Kopf gesenkt. Zur Antwort, da sie nicht sprechen konnte hob sie lieber den Kopf und nickte leicht, doch wieder wurden die Gefühle für Conan extrem schwer, als sie dachte, dass sie Yuri vor sich hatte.

Ran war unglaublich besorgt um Ayumi, doch sie atmete tief durch.
 

„Du solltest ihm trotzdem sagen, dass du es nicht mehr ertragen kannst...Ayumi du tust dir nur selbst weh...Das kann ich nicht mehr mit ansehen!“

Ran drückte Ayumi an sich und sie umarmte die frisch Verlobte. Sie fühlte sich im Moment wie eine kleine Schwester, die sich bei ihrer großen Schwester ausheult und sie um Rat fragt. Noch nie hatte sie dieses Gefühl gehabt, doch es fühlte sich unglaublich gut an.

Fast ganze 10 Minuten konnte Ayumi kein einziges Wort sagen, weil sie nur geschluchzt hatte. Sie hatte keinen Ton raus gebracht, was einem normalem Wort gleich kam.
 

Sie beruhigte sich ein wenig, konnte aber nur schwer in ganzen Sätzen sprechen. Nach einer Weile schaffte sie dies wieder.

„Ich kann nicht...Ran...Ich liebe ihn zu sehr...Ich habe ihn schon immer geliebt...Das will ich auch nicht aufgeben!“

„Ayumi...Er sieht dich als selbstverständlich an. Eure Freundschaft. Tu es einfach...Du wirst schon sehen, was passiert...Es wird alles gut werden...Glaube mir!“ Ran brauchte nur wenige Worte, um Ayumi ins Gewissen zu reden. Sie brauchte wenige, aber richtige, damit sie wirklich den Punkt traf, der Ayumis Zweifel endlich beiseite schaffte. Sie musste endlich alles sachlich sehen, wie Conan sie in den letzten Jahren gesehen hatte.
 

Und plötzlich ging in Ayumi etwas ganz anderes vor. Sie fing wieder an normal zu atmen, doch so ganz ohne schluchzen ging es nicht. Doch ihr wurde bewusst, dass Ran recht hatte.

Sie hatte vollkommen recht.

In ihr kamen die Erinnerungen auf, wenn Conan eine Freundin hatte, dass er sich meistens mit ihr traf, wenn seine Freundin keine Zeit hatte. Auch wenn er flüchten wollte, traf er sich meistens mit ihr. Er erzählte ihr Probleme, diskutierte sie, als es dann zu Ende war, ging er wieder. Er kam nur dann, wenn er etwas von ihr wollte, sah die Freundschaft als selbstverständlich, doch wenn sie etwas von ihm wollte, konnte er meist nicht, weil er etwas zutun hatte.

Es schockte sie.
 

„Ayumi, ich weiß viel über ihn. Er ist wie mein kleiner Bruder. Ich kenne ihn schon so lange, und weiß, dass er dich als selbstverständlich ansieht, weil ich ihn schon öfters beobachten konnte. Wie er mit euch gespielt hat, was er gemacht hat, wenn er eine Freundin hatte und was er besonders mit dir besprochen hat.“ Ran atmete gepresst aus. „Ayumi, es ist das Beste...Vertrau mir...“

Ran stand auf. Strich ihr noch einmal über die Schulter, verließ dann den Raum und begab sich nach unten zu den anderen Leuten. Nun wollte sie endlich mal eine Minute für sich haben. Immerhin war sie ununterbrochen am hin und her laufen.

Ayumi stand langsam auf und setzte sich auf die Kiste neben ihr. Sie rieb sich die roten, auf gequollenen Augen und dachte nochmal kurz darüber nach.
 

War es wirklich das beste?

Er sah sie als selbstverständlich an. Doch was würde sein, wenn das vorbei wäre? War es wirklich das beste? Ayumi stand zwischen den Stühlen, doch sie schloss die Augen, hörte auf ihren Herzschlag, als sie plötzlich die Augen aufschlug und zum Fenster hinaus schaute.

„Es ist das beste, Conan. Vielleicht nicht das beste für dich, aber es ist das beste für mich...“

Lebe wohl, Conan

Kapitel 19: Lebe wohl, Conan
 

Ayumi hatte einen Entschluss getroffen.

Sie hat sich nun endlich entschieden und auch mal auf sich selbst geachtet. Sie dachte sonst immer an andere und versuche so gut es geht auf andere einzugehen, doch was war dabei, wenn sie einmal an sich dachte?

Ran hatte Recht. Ja, sie hatte recht. Absolut.

Conan sah sie als selbstverständlich an und betrachtete sie als Ausweichobjekt, bei dem er auftauchen konnte, wenn mal nicht etwas nach Plan lief und er sich mal nicht mit jemand anderen treffen wollte. Es war jetzt klar. Unmissverständlich klar.

„Ran hat Recht. Seit Yuri da ist, bin ich nebensächlich und er ist nur dann da, wenn sie nicht kann...Das kann einfach nicht so weiter gehen. Nein, auch wenn es mich extrem verletzen wird...Ich komme darüber hinweg!“ Ayumi versuchte sich selbst aufzumuntern und zu lächeln, doch das gelang ihr mehr schlecht als recht.
 

Sie schüttelte den Kopf und atmete noch einmal tief durch.

Sie stand auf, strich ihr Kleid gerade und machte sich auf den Weg zu ihrem besten Freund, der bald nur noch ihr ehemaliger bester Freund sein wird. Sie war ein wenig aufgeregt, doch sie packte es keinen Rückzieher zu machen.

Sie stand plötzlich schon im Flur vor ihm und er hatte sie erwartend angesehen. Sie war ziemlich langsam gegangen und Conan war inzwischen hinein gegangen.

Ayumi öffnete den Mund, doch sie bekam keinen Ton heraus. Selbst ihre Atmung hatte für einen Moment ausgesetzt.

Doch als Conan sie aus ihrer Starre befreite, die sie kaum bemerkt hatte, sprudelte es plötzlich aus ihr heraus. Als hätte er sie von einer Last befreit. Dass es zu seinem Nachteil ist, wusste er noch nicht. Aber er würde es erfahren.
 

„Conan, ich kann so nicht weiter machen und vielleicht willst du mich jetzt abhalten, aber ich will das nicht, ich habe darüber nach gedacht und ich weiß, es wird sehr schwer werden, für mich und auch für dich und vielleicht wird es an uns nagen, aber es geht nun mal nicht anders, ich habe keine andere Wahl und deswegen musste ich es tun.“ sprudelte es aus Ayumi.

Conan allerdings runzelte die Stirn. Er dachte kurz nach, ob er was überhört hatte, doch er wusste von nichts.

„Worüber redest du? Was hältst du nicht mehr aus?“ Conan nahm einen kleinen Schluck aus seinem Glas, als Ayumi mit der Wahrheit begann.

„Ich beende die Freundschaft...Oder das was davon übrig ist...Ich kann so nicht weiter leben, wenn ich jeden Tag mit ansehen muss, dass du ihr deine Liebe zeigst und nicht mir...“ Ayumi vermied den Blickkontakt zu Conan, um nicht doch irgendwie weich zu werden.
 

„Aber....Ayumi?“ erwiderte Conan nur und stellte sein Glas zur Seite. Er packte sie an den Schultern und guckte ihr geschockt in die Augen. Doch Ayumi hatte den Kopf gesenkt, um ihm nicht in die blauen Augen zu sehen, die sie von Anfang an verzaubert haben, um nicht doch einen Rückzieher zu machen.

Sie fühlte sich gerade unglaublich schlecht, doch mit der Hoffnung, dass es sich bessern würde, blieb sie standhaft.

„Ich versteh nicht ganz...Du willst die Freu- unsere Freundschaft beenden? Weil ich mich verliebt habe?“

„Nein, Conan...Weil du mich als selbstverständlich siehst....Aber ich bin nicht selbstverständlich. Ich habe zwar versprochen immer für dich da zu sein, aber nicht so...Nicht, wenn ich nur ein Gegenstand für dich bin, und wenn du keine Lust mehr hast, mich in die Ecke wirfst...Ich kann und will so auch nicht weiter leben...Lebe wohl, Conan.“

Ayumis letzte Worte bevor sie gegangen war, trafen Conan ziemlich tief. Die Gefühle, die ihn in dem Moment durchfluteten waren komisch. Und bekannt.

Ayumi hatte sich von Conan abgewandt und ging hinaus in den Garten. Sie brauchte nun frische Luft. Sonst würde sie gleich einfach so umkippen.

Conan allerdings blieb wie angewurzelt stehen und konnte sich nicht bewegen. Die Gefühle, die ihn nun schon das zweite Mal überrannten kamen ihm zu bekannt vor. Als wären sie wieder da. Wieder.

Seine Finger fingen an zu zittern und er schluckte unwillkürlich. Als würde ihm etwas im Hals stecken, ein riesiger Kloß, der nicht daran dachte zu verschwinden, machte ihm das Atmen zur Hölle. Sein Verstand lief auf Hochturen, doch plötzlich blieb der Strom im Gehirn aus und das Herz nahm sich alle Reserven.

Es weinte.

Nicht laut, aber spürbar.
 

Er vergaß vollkommen, dass mindestens 10 Minuten im Flur stand und geschockt an die Wand starrte.

Plötzlich tauchte Yuri vor ihm auf und fuchtelte mit ihrer Hand vor seinem Gesicht. Er erwachte langsam aus seiner Starre und sah in Yuris blaue Augen.

„Ist alles Okay?“ fragte sie und guckte ihn mit großen Augen an.

Zuerst schüttelte Conan nur leicht den Kopf, doch plötzlich schüttelte er ihn heftig.

„Nein, gar nichts ist okay, ich...Ich versteh es nicht. Ich...Ich weiß nicht, was ich machen soll...Ich...Du.“

„Ich was?“ fragte Yuri und sah ihn an.

„Yuri, ich will dich nicht mit hinein ziehen, aber...Ayumi. Sie hat gerade die Freundschaft gekündigt und gesagt, sie wäre selbstverständlich...Sie...Sie ist einfach gegangen und...Ich weiß nicht, was ich tun soll...Ich weiß nicht, was ich machen soll...Ich will sie nicht verlieren.“

Yuri zuckte eine Augenbraue in die Höhe und ein kleines Lächeln bildete sich auf ihrem Gesicht.

„Du willst du wen nicht verlieren?“ fragte sie, kam Conan ganz nah.
 

„Sie.“ Conan sah ihr nicht in die Augen.

Yuri wusste genau, wen er meinte. Doch sie fand es schöner ein Spiel zu spielen.

„Wen?“ fragte sie in einem Flüsterton und kam ganz nah an sein Ohr.

„Ayumi.“ hauchte Conan und hielt sich am Schrank fest, um nicht zusammen zu sacken.

„Was ist sie?“ sie schmiegte sich ganz nah an ihn und flüsterte ihm dieses mal in das andere Ohr.

„Sie ist nicht selbstverständlich.“ sagte Conan in einem leise hauchenden, aber festen Ton.

„Was ist sie dann für dich?“ ein wenig aggressiv flüsterte Yuri den Satz und umarmte ihn von hinten.

„Sie ist meine beste Freundin?“ schon ein wenig Fragen klang die Antwort von Conan, doch Yuri gab sich damit nicht zufrieden.

„Sie ist deine?“ ein kleines Lächeln umspielte ihre Lippen und sie stellte die Frage in einem verführerischen Ton.

„Meine...Ayumi.“ Conan sah an einen Punkt an der Wand gegenüber ihm und schluckte.

„Sie ist deine Ayumi?“ ein noch breiteres Grinsen zierte Yuris Lippen.
 

Yuri griff in ihre Tasche, blieb trotzdem mit ihrem Mund nah an seinem Ohr und hauchte ihm in dieses. Das jagte Conan eine Gänsehaut über den Rücken, doch im Moment kreisten seine Gedanken um jemand anders.

„Ayumi. Ich-.“ sie hielt etwas kleines silbernes in ihren Händen und hielt es unmittelbar, aber außer Sichtweite von Conan, an sein Gesicht. Unterhalb seines Kinns.

„Du?“ fragte sie wieder in einem Flüsterton.

„Ich-.“ wollte Conan gerade beginnen, doch Yuri unterbrach ihn mit einer besitzergreifenden Stimme.

„Was tust du?“

„Ich...liebe sie.“ rückte er mit der Sprache heraus.

„Du liebst Ayumi. Nicht mich.“ sie ließ von ihm ab und ging um ihn herum.

Conan wurde sich nun bewusst, was er Yuri gerade gesagt hatte.

„Yuri, es-.“
 

„Schon gut, Conan. Ich weiß, dass du in Ayumi verliebt bist. Schon die ganze Zeit...Ich habe gesehen, ein Tag bevor ich auf die Schule gewechselt bin, wie du mit Ayumi einige private Momente genossen hast. Und dass du über 10 Jahre brauchtest, bis dir endlich aufgefallen ist, besonders für deine Intelligenz, dass du mehr für Ayumi empfindest, als nur Freundschaft, ist selbst für einen Jungen ziemlich lang.“ kicherte Yuri.

Sie legte beide Hände auf Conans Schultern.

„Conan, ich will, dass du sofort zu Ayumi gehst und ihr sagst, was du fühlst. Nichts ist schmerzhafter, als jemanden zu verlieren, der einem so viel bedeutet.“
 

Yuris Worte erreichten Conans Herz. Am liebsten würde er sofort wieder los heulen, weil er an Ran denken müsste, doch hier war es wahrlich nur Ayumi, die in seinem Kopf war. Ran war im Hintergrund. Und verschwand im Schatten. Dafür wurde Ayumi immer strahlender und ihr lächelndes Gesicht setzte sich fest.

Ihr lächelndes Gesicht. Ihres. Das war im Moment das, was Conan sich wünschte. Er wollte nur ihr lächelndes Gesicht sehen.

Conan drückte Yuri für ihr Verständnis ein Kuss auf die Wange und flüsterte ihr ins Ohr.

„Ich mache Schluss.“
 

„Ich auch.“ rief sie ihm hinterher, als er schon auf dem Weg war, Ayumi nach zu laufen.

Sie winkte ihm zu, lächelte noch, doch als er plötzlich um die Ecke verschwunden war, nahm sie sich ein Glas Sekt vom Tablett des Kellners und trank es in einem Rutsch aus.

Ein Lächeln umschmeichelte ihre Lippen und sie zückte ihr Handy. Sie wählte eine Nummer und hielt es sich ans Ohr.

„Dein Plan hat funktioniert.“ sagte sie nur und steig die Treppe hinauf.
 

Conan war derweil schon längst unterwegs Ayumi im Garten zu suchen. Und fand sie auch schon auf einer Bank am kleinen Brunnen.

Er ging geradewegs auf sie zu. Ayumi jedoch sah es nicht. Sie weinte und hielt ihre Augen vor ihr Gesicht. Sie fühlte nur, wie sich die Bank ein wenig bewegte und schaute dann auf.

Mit großen und auch verletzen Augen schaute sie ihren ehemaligen besten Freund an. Sie konnte den Blick nicht abwenden. Aber sie konnte ihm auch nicht in die Augen sehen, ohne, dass sich wieder Tränen in ihnen bildeten.

„Was willst du?!“ Ayumi drehte sich mit dem Kopf weg und wollte ihm nicht in die Augen sehen.

„Ayumi, ich will mich bei dir entschuldigen, dass ich dich...ich dich als Selbstverständlich angesehen habe. Ich gebe zu, ich bin so dumm gewesen und ich will mich wirklich, von ganzem Herzen bei dir entschuldigen und...ich würde mich riesig freuen, wenn du mir verzeihst.“
 

„Dir verzeihen?“ Ayumi wischte mit einem Taschentuch ihre Nase ab und versuchte ruhig zu atmen. Ihr MakeUp saß noch. Zum Glück hatte Ran wasserfeste Schminke. „Warum sollte ich dir verzeihen, obwohl es wieder so wird...Du bist mir ihr zusammen und kommst nur zu mir, wenn sie nicht kann.“

„Nein, Ayumi. Ich...Ich bin nicht mehr mit ihr zusammen. Wegen dir. Ich will nicht, dass unsere Freundschaft darunter leidet.“

„Unsere Freundschaft hat darunter gelitten, und es tut immer noch weh.“ sagte Ayumi und schüttelte den Kopf, als ihr plötzlich auffiel, was Conan zuerst gesagt hatte.

Sie guckte ihn mit erschrockenen Augen an und schluckte.

„Ja, Ayumi.“ fing Conan an, der Ayumis Gedanken, wie durch Telepathie, erahnte. „Ich habe mit ihr Schluss gemacht, weil mir bewusst geworden ist, dass ich mit ihr nur...“ Conan wurde es immer klarer. Dann musste er lächeln. „Ich war mit ihr nur wegen ihres Aussehens zusammen. Sie hat mich sehr an Ran erinnert. Aber eben nur in ihrem Aussehen.“ Conan rutschte ein Stück an sie heran.
 

Ayumi war wie versteinert und war völlig irritiert. Ihre Stimme versagte, weswegen sie nichts erwiderte und Conan sprechen ließ. Sie würde eh keinen Ton hinaus bekommen.

„Ayumi, was ich dir unbedingt sagen will, ist, dass ich dich niemals verlieren will. Und mir ist klar geworden, dass unsere Freundschaft mehr wert als alles andere ist. Sogar mehr als nur Freundschaft ist...“ Conan schluckte hörbar.

Ayumi lehnte sich etwas vor, da sie vor Spannung schon ganz zittrige Hände hatte.

Conan biss sich kurz auf die Lippe, ehe er endlich das tat., was er eigentlich schon längst hätte machen sollen.

Er zog sie zu sich und küsste sie leidenschaftlich. Ayumi allerdings machte nur große Augen, ließ sich jedoch küssen, weil sie ganz und gar nicht abgeneigt war. Sie wollte es. Schon so lange.

Sie schloss die Augen um den Kuss zu genießen, denn sie wusste nicht, wie lange dieser anhielt.

Und schon nach einigen Sekunden löste sich Conan wieder.
 

„Ayumi. Ich habe erkannt, als du gegangen bist, dass du mir mehr bedeutest. Manchmal erkennt man erst was wichtig ist, wenn es nicht mehr da ist.“

Conan nahm Ayumis Hand und hielt sie fest. Er streichelte sie und sah ihr in die Augen.

„Ich liebe dich. Ayumi Yoshida.“

Ayumis Herzschlag setzte aus und sie wusste nicht, was sie machen sollte. Da gestand ihr bester Freund ihr die Liebe, nachdem sie die Freundschaft beendet hatte. Was sie nun denken sollte, wusste sie nicht.

Doch eins wusste sie ganz genau. Sie sollte auf ihr Herz hören, und das sagte, dass sie ihm verzeihen sollte.

„Conan, ich-.“

„Ja oder nein?“ fragte Conan sie.

„Ja, ich verzeihe dir.“
 

Sie lehnte sich nach vorn und drückte ihre Lippen auf Conans. Voller Glück und Freude küsste sie ihre erste Liebe. Leidenschaftlich und sehnsüchtig. Sie hatte sich seit 10 Jahren nach so einem Kuss von Conan gesehnt. 10 Jahre musste sie nun warten, bis sie endlich fühlte, wenn sie ihre erste Liebe küsste. Sie war nun die glücklichste, die es gab. Niemand könnte ihr diesen Moment nehmen.

Das Gefühl verschwand aber auch nicht, als sie sich lösten.

Ihre Stirn lehnte an seine und sie fühlte Conans Atem auf ihrer Haut. Eine Gänsehaut durchfuhr ihren Körper.

Plötzlich rutschte ihr etwas hinaus.
 

„Das hätte unser erster Kuss sein sollen.“ hauchte sie.

Conan hob seinen Kopf und guckte sie kurz irritiert an. Ayumi guckte ihm nur kurz in die Augen und schaute dann zur Seite.

Dann lächelte Conan. „Aber es wird nicht der Letzte sein...“ flüsterte er und zog sie zu sich.

Erneut küsste er seine Freundin. Und dieses Mal fühlte er, was er für Ayumi empfand.

Liebe, die nichts mehr erschüttern kann...

Wenn aus Freundschaft endlich Liebe wird

Neuanfang
 

Epilog: Wenn aus Freundschaft endlich Liebe wird
 

Abend.

Dunkelheit.

Rans Verlobungsparty war immer noch in vollem Gange. Es lief gute Musik und viele amüsierten sich, tauschten sich aus und hatten Spaß.

Auch Ran, die gerade mit ihrem Verlobten getanzt hatte und nun nach draußen gehen wollte, um ein wenig frische Luft zu schnappen, als sie innehielt und im Türrahmen stehen blieb.

Sie sah nach vorne und ihr kam ein Lächeln über die Lippen.

„Endlich haben sie zueinander gefunden.“ flüsterte Ran und seufzte.
 

„Das wurde aber auch langsam Zeit.“ eine Gestalt kam hinter Ran hervor und stellte sich zu ihr.

Sie hielt zwei Gläser Sekt in der Hand und überreichte der Hauptperson des Abends eines.

Ran nahm es auch dankend an. Sie drehte sich um und lächelte.

„Sieh sie dir an.“ hauchte Ran. „Es ist wie ein Deja Vú...Als würde ich in alte Zeiten, als ich noch Hoffnung hatte, zurück sehen.“

„Man sollte die Vergangenheit niemals vergessen. Aber man sollte sie hinter sich lassen.“ die Person legte eine Hand auf Rans Schulter und Ran drehte sich um.

„Darauf, dass der Plan funktioniert hat.“ Ran hielt ihr Glas hoch und sie stieß mit ihrer Gesprächspartnerin an. „Ich danke dir...“ Ran umarmte ihre Freundin. „Yuri.“
 

„Das war mein Job. Ich danke dir...“ sie nahm einen Schluck aus ihrem Glas. „Es war mal wieder erfrischend, dass ich in die Rolle eine Schülerin schlüpfen konnte. Was ich sonst immer am Theater mache oder bei Dreharbeiten, konnte ich diesmal nicht nach Skript gehen. Als Schauspielerin ist es zwar schön in verschiedene Rollen zu schlüpfen, aber manchmal ist es ganz angenehm, wenn man Rollen spielen kann, bei denen man ein wenig improvisieren muss.“ gab Yuri zu.

Ran lächelte. „Ich hab mal eine Frage.“

„Und die wäre?“

„Hättest du dich in ihn verlieben können?“ Ran musterte Conan noch einmal, und sah dann Yuri an.

„Wo die Liebe hinfällt...Aber ich hätte den Auftrag ausgeführt.“ sagte Yuri und nahm sich noch einen Schluck. „Aber er ist zu jung.“

Ran nickte nur und sah dann nochmal zu Conan.
 

„Und was wäre, wenn du wüsstest, dass er eigentlich 27 ist?“

Yuri verschluckte sich. Sie hielt sich die Hand vor den Mund und sah darauf Ran mit großen Augen an.

„Bitte was?“ fragte sie trotzdem in einem leisen Ton.

„Es ist kompliziert...Ich habe auch zuerst gedacht, dass es nicht wahr war. Aber es ist so.“

„Was ist so?“ Yuri wurde immer neugieriger.

„Conan Kudo ist kein normaler Oberschüler. Er ist eigentlich ein 27. jähriger Krimispinner, der sich hat unfreiwillig schrumpfen lassen, weil er seine Nase zu tief in einen Fall reingesteckt hat. Er hat bei mir über mehrere Jahre gewohnt, musste sich als Grundschüler rumärgern, und hat mich tagtäglich hinters Licht geführt. Ich habe gewartet. Bis er seinen Tod, oder eher den Tod seines alten Egos, vortäuschte und mein Leben in Trauer hüllte. Aber auch er hat einen unglaublichen Preis bezahlt.“

Yuri hang an Rans Lippen und sah sie mit großen Augen an. „Das denkst du dir doch gerade aus, oder?“
 

„Nein, das ist, so unglaublich sie auch klingt, die Wahrheit. Er wurde mit einem Mittel geschrumpft und hat versucht seinen alten Körper zurück zu bekommen, damit er mit mir zusammen sein konnte, aber er hat es nicht geschafft. Es ist irgendwie immun geworden, und wäre niemals in seinen alten Körper zurück gekommen...Er täuschte seinen eigenen Tod vor, damit ich ein normales Leben leben konnte. Ich habe auf ihn gewartet, über Jahre, bis er diesen Schritt ging. Und langsam habe ich mit dem Leben abgeschlossen. Ich habe mir ein neues aufgebaut, mich verlobt und werde heiraten. Und er war immer noch damit beschäftigt endlich abschließen zu können. Deswegen kam dieser Plan zustande. Ich habe ihn über die Jahre beobachten können. Und ich habe gesehen, dass er jeden einzelnen Tag unglücklich war....Das hätte ich nicht mehr mit ansehen können, weswegen ich nach einer Lösung gesucht habe. Ich habe heraus gefunden, dass Ayumi schon so lange in ihn verliebt ist, und ab da nahm der Plan Gestalt an. Und schlussendlich brauchte ich dich, die sich als Schülerin und Konkurrenz ausgibt.“
 

Yuri fügte die einzelnen Puzzleteile zusammen und schluckte.

„Du liebst ihn immer noch, oder?“

„Natürlich tue ich das. Aber es ist schon gut. Ich habe mich neu verliebt, und er auch...“

„Das heißt, dass er vielleicht auch noch in dich verliebt ist!“ Yuris Augen wurden groß und sie sah Ran an. „Ja, das ist er.“

Nun wurde Yuri alles klar. Sie blickte vollkommen durch.

„Deswegen warst du dir so unglaublich sicher, dass er direkt auf mich zugehen würde und sich an mich heran machen würde.“

„Ganz genau.“
 

Ran drehte sich komplett zu Yuri um, harkte sich bei ihr ein. Yuri guckte nochmal nach hinten uns sah, wie Conan seine Ayumi nun küsste und fest im Arm hielt. Yuri sah Ran an.

„Er ist mit ihr zusammen, weil er endlich mit dir als seine Liebe und seinem alten Leben abgeschlossen hat, nicht wahr? Er hat mich nur angemacht, weil ich dir ähnlich sehe, aber er hat Ayumis innere Werte gesehen, und sich deshalb in sie verliebt...“

Ran nickte und lächelte. Sie gingen wieder zurück zu den anderen und amüsierten sich den Abend weiterhin prächtig.

Auch Yuri schloss mit diesem Job ab und fühlte sich geehrt, dass sie in dieses Geheimnis eingeweiht wurde, was sie aber schwor niemals weiter zu sagen. Doch nun war sie an Erfahrung reicher.

Es verging noch fast ein Monat bis Ran im weißen Kleid vor dem Traualtar stand und mit einem einzigen Wort ihr altes Leben, ihre Liebe und ihre Trauer hinter sich ließ.

In dem Moment, in dem Ran “Ja“ sagte, nahm auch Conan Ayumis Hand und lehnte sich an ihr an. Er küsste ihre Hand und ihre Wange, ehe sie sich wieder dem Brautpaar zu wanden.

Ran küsste nun endlich ihren Ehemann.
 

Als sie am Abend, als die Party zu Ende war und Ran sich in die Flitterwochen aufmachen wollte hielt Conan sie auf.

„Ran, ich...“ Conan zog sie an sich und umarmte sie fest. Auch Ran schlug ihre Arme um ihn. „Ich bin so stolz auf dich...“ flüsterte er in ihren Nacken und streichelte ihr über den Rücken.

Sie lösten sich und Ran gab ihm einen Kuss auf die Wange, strich über seine andere mit ihrer Hand, als würde ein winziger Windhauch sie streifen und stieg dann ins Auto ein.

Sie fuhren los und Conan sah ihnen noch hinterher. Auch als sie gerade um die Ecke waren, und nicht mehr in Sichtweite, als alle sich auf nach drinnen machten, blieb er noch stehen.

Er hatte den Kopf ein wenig gesenkt, doch er sah auf, als Ayumi seine Hand nahm und darauf mit sich zog. Ohne Widerrede ließ er sich ziehen, lächelte, war glücklich, und verliebt.

Nun hatte er endlich mit seinem alten Leben abgeschlossen und konnte sein neues mit Ayumi anfangen. So wie Ran.
 

Auf einen Neuanfang...


Nachwort zu diesem Kapitel:
Huhu!

Nur ein kleines Nachwort. ^^'''
Ich habe nicht die Regeln des Wettbewerbes verletzt. Es ist weder ein Kind ermordet worden, noch sonst jemand gestorben. Weder die Organisation ist aufgeflogen noch ist der Protagonist irgendwie abhanden gekommen. Da habe ich auch keine Regeln verletzt... ^^'''
Ich hoffe, euch hat die Rückblende gefallen...Ich liebe es Rückblenden zu schreiben. :D

Noch danke für die Kommentare, ich hab im Moment nur wenig Zeit, weswegen ich sie bald beantworten werde!

Also dann!
LG Co.Okie Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Im Moment bin ich noch im Stress...Habe einige Private Probleme und kann deswegen nicht so viel am neuen Kapitel arbeiten...Trotzdem versuche ich, in den nächsten Tagen noch ein Kapitel zu schreiben und hoch zu laden...Immerhin ist es bald nur noch einen Monat bis zur Deadline... O.O

Irgendwie...wird man das schon schaffen. ^^'''''

Hoffe, euch hatte das Kapitel gefallen. :D

Also dann!
LG Co.Okie Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das Kapitel ist vielleicht ein klein wenig schneller geschrieben, und an einigen Stellen etwas abgehakt, aber es war eh nur ein Zwischen-Kapitel...Allerdings mit großen Auswirkungen...Mal sehen, was uns so im nächsten Kapitel erwartet, wenn Ai los legt...*fett grins*

Also dann!
LG Co.Okie Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ui, schon der 12.Oktober...Hau mich in den Tisch, so schnell vergeht die Zeit...Hoffentlich schaffe ich es noch zur Deadline alle Kapitel, inkl. dem Epilog, hochzuladen. ^^'''''
Aber mal sehen...Nur zur Info. Ich würde die FF lieber zum 19. Oktober abschließen...Es ist ein besonderes Datum. :D
Ich hoffe, dass es hinhaut. ^^

Also dann!
LG Co.Okie Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So, wahrscheinlich kommen die Kapitel jetzt teilweise fast jeden Tag oder alle 2 Tage, wenn Animexx drüber gesehen hat. ^^

Ich komme aber auch gut voran...Dauerbesuch von der Kreativität bekommen...Jedenfalls sieht es gut aus, dass es bis zum 19. abgeschlossen sein könnte. :D
So wie ich es wollte! :D

Außerdem...Habe ich deine Meinung bezüglich Heiji getroffen, dass Conan einen an der Waffel hat? Ich habe nämlcih schon drauf gewartet, dass ich endlich Heijis Part einbringen kann...Der hat nämlich eine ähnliche Meinung. xD
(An eine bestimmte Person gerichtet. ^^''')

Es geht schon bald in den Endspurt und der Epilog kommt auch noch! :D
Hallelujah, und nur noch 5 Tage. O.O

Naja, schluss mit unnötigem Gefasel. xD

Also dann!
LG Co.Okie Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Wer gemerkt hat, gut aufgepasst hat und auch die FF kennt, die ich angedeutet hatte, weiß, welche ich meine.
Ich komme gar nicht zum lesen, sondern muss erst FFs abschließen...Ich hab ziemlich wenig Zeit. ^^''''
Aber ich nehme mit vor, die FF komplett zu lesen! :D

Okay, jedenfalls hoffe ich, dass euch das Kapitel gefallen hat. :D
Ayumi geht nun den Schritt in die richtige Richtung, oder? Ist das die falsche? Mal sehen, was demnächst passiert! :D

Also dann!
LG Co.Okie Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So, und damit ist Neuanfang dann beendet!

Ein Epilog, passend zum Titel. xD
Ich danke Robby Kudo, der zu jedem Kapitel ein Kommentar verfasst hat, sowie V1G4M1, der sich hinterher noch alles rein gezogen hat, aber auch ToruAmuro, shinichiinlove, cherry20, Dante Varle, und Sailor-Mars für die lieben Kommentare! Wenn ich jemanden vergessen habe, tut es mir leid, aber ich danke auch denen für die Kommentare! :D
Das hat mich unter anderem ermutigt mir neues auszudenken.
Zudem gehört nochmal ein besonderer Dank an Robby Kudo, der den Wettbewerb ins Leben gerufen hat, für den diese FF entstanden ist...Deswegen widme ich dir den Epilog! Ist das nicht mal ein besonderes Dankeschön? xD

Ich hoffe, euch hat der Epilog gefallen. Nochmal vielen lieben Dank, an alle die diese FF favorisiert haben! Das bringt mich hier echt an die Grenze zum Heulen...Ach ich machs einfach. *heul vor Freude*

Also dann!
LG Co.Okie Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (68)
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Von:  Irischka25
2023-11-22T05:10:51+00:00 22.11.2023 06:10
Gefällt mir😁 aber eher traurig auch, das Shinichi doch nicht sein Leben leben wird sondern sich verstellt.

Was ist eigentlich mit Ai? Wer war jetzt ihr date im Kino?
Von:  Kirisuma
2015-06-11T20:40:58+00:00 11.06.2015 22:40
LOL, nach Monaten schau ich hier wieder rein, weil ich das für YUAL vorschlagen wollte und bemerke das ich den Epilog nicht Kommentiert habe!
Tut mir echt leid^^
Das hole ich jetzt mal nach, ich wiederhole mich nocheinam und sage erneut das ich diese Story einfach fantastisch fand^^

Übrigens lese ich auf Fanfiction.de gerade eine deiner Storys, von der ich gerade leider den Namen vergessen habe. Jedenfalls kommt Yuri auch da vor und irgendwie wird das da immer mehr wie so ne Dreiecks Beziehung zwischen Conan, Yuri und Ayumi. Ich bin gerade am Anfang des Kapitels wo Ayumi, Conan, Ai und Mitsuhiko beim Schulleiter sitzen. Ai und Mitsuhiko weil sie in einer Abstellkammer rum gemacht haben und Conan und Ayumi weil sie im Speisesaal rum gemacht haben.
Da ich das aber übers Handy lese, ich mich mit diesem jedoch nicht anmelden kann, möchte ich dir hier nochmal mitteilen wie unglaublich auch diese Story ist.... typischer Satz von mir.... Egal in welcher Situation oder in welcher Form, ich kann Yuri nicht leiden xD
Von:  Inuyscha90
2015-01-25T16:17:57+00:00 25.01.2015 17:17
Es war eine sehr schöne Story. Sie hat mich gefesselt und konnte mich den ganzen Tag nicht von los reißen. Ich muss auch sagen, das Ende war total rührend.
Von: abgemeldet
2015-01-19T12:30:09+00:00 19.01.2015 13:30
Yay! *mich freu, dass ich als Kommischreiber erwähnt wurde* ^-^ *dir ein Taschentuch reich* ^_^
Echt ne schöne Story. ^-^
Nur leider ist sie jetzt zu Ende. *auch Anfang zu heulen und ein Taschentuch brauch* xD

Von:  V1G4M1
2015-01-18T10:47:31+00:00 18.01.2015 11:47
yaaaaaay, ich wurde als fleissiger kommischreiber erwähnt!!!! *freu* *freu*
ich finde diese story voll toll!
ich wusste es doch, ran hatte ihre finger im spiel! XD habe ich es nich gesagt? XD
jetzt frage ich mich bloss, wer is yuri wirklich, heisst sie wirklich so, sieht änlich wie Ran aus und hattee sich nur etwas umgestylt oder wer is sie...?
Von:  Kirisuma
2015-01-04T16:02:04+00:00 04.01.2015 17:02
Wirklich schönes Kapitel.
Ich bin echt froh diesen Wettbewerb eröffnet zu haben und freue mich auf das Epilog.
Von:  ViGaMi
2015-01-02T23:50:01+00:00 03.01.2015 00:50
JAAAAAAA, ICH BIN DER ERSTE KOMMISCHREIBER BEIM LETZTEN KAPI!!!!! Und irgendwie is jetzt auf einmal, schlag auf schlag Yuri nich mehr böse... obwohl ich noch ziemlich nachdenken muss, wessen plan das war... rans oder etwa Ais? obwohl ich die zweite idee gleich wieder vergessen kann, die war zu überrascht dafür... aber ich war fest davon überzeugt, dass sie böse is... ich komme mir gerade vor wie alle diese zuschauer bei tubeclash, die CM für böse hoelten, da war ich (glaub ich) einer der einzigen, der glaubte, dass sie doch gut is... ich schweife ab, damit is diese FF wohl beendet... obwohl ich gerne ne vprtsetzung hätte xD
und wie oft hab ich jetzt eigentlich n ... geschrieben? ich weiss es nich, aber ich habs iwie mit unvollendeten sätzen...
Antwort von:  ViGaMi
03.01.2015 00:51
oder isses überhaupt das öetzte kapi? 0.o der abschluss is zuuu perfekt...
Antwort von:  ViGaMi
03.01.2015 00:53
ah, gerade das vorwort gelesen, es is das letzte...
Antwort von:  ViGaMi
03.01.2015 00:54
ah, ohne epilog, das kommt ja noch xD und wie oft muss ich eigentlich noch was anfügen? 0.o xD
Von:  V1G4M1
2014-12-31T00:32:44+00:00 31.12.2014 01:32
DIESE VERDAMMTE YURI HAT ALLES, WAS SIE IN 10 JAHREN AUFGEBAUT HABEN, ZERSTÖRT!!!! ICH HASSE SIE, ABER CONAN WIRD SEHEN, WAS ER DAVON HABEN WIRD, WOBEI ICH HOFFE, DASS IHM AYUMI NICHT MEHR ZUR SEITE STEHEN WIRD, SIE VERDIENT ER NICHT!!!!! CONAN IST IN DIESER GESCHICHTE RICHTIG MIES, MAN KANN IHN FAST SO SEHR HASSEN, WIE YURI!!! *Ayumi in den arm nehm* beende es schätzchen, er wird schon sehen, was er davon hat... Schreib weiter, ich will conan LEIDEEEN SEEHEEEN!!!! sobald wie möglich! was er anstellt, geht doch auf keine kuhhaut!
Von:  V1G4M1
2014-12-31T00:16:19+00:00 31.12.2014 01:16
Und wieder habe ich nach einem kapitel dieser FF nichts als hass gegen Yuri... das ist so eine falsche schlaaaangeeeeeeeeee!!!!
Von:  V1G4M1
2014-12-31T00:05:07+00:00 31.12.2014 01:05
oh oh, warum schreit das iwie nach BO...?


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