Zum Inhalt der Seite

Globeltrotter

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Try listening to Shinedown - through the ghost , while reading! ;) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Tut mir leid, dass es diesmal so lange gedauert hat mit dem Chapter, aber ich komme nur an Wochenenden zum schreiben und Momentan bin ich jedes Wochenende auf Geburtstagen, Ostern, Jungesellenfeiern...etc. Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Chapter One

Habe ich schon Mal erwähnt, dass ich es LIEBE Zeit zum Schreiben zu haben? Nein? dann tue ich es jetzt. Ich LIEBE es. Und ihr werdet gespamt mit OneShots und FFs.

Auch wenn ich bereits Zwei laufende habe....hier kommt halt die Dritte.

Viel Spaß :)
 

Der Regen prasselte leise gegen die Fensterscheibe. Verzerrte das Bild des warmen Sommerabends, während Aoi einen letzten Zug seiner Zigarette tat, bevor er diese im Aschenbecher ausdrückte. Den Rauch noch einem Moment in seinen Lungen gefangen hielt, bevor er ihn schließlich doch in die Freiheit entließ.

Müde kniff Dunkelhaarige sich mit Daumen und Zeigefinger in den Nasenrücken, seine Augen dabei schließend, bevor er seinen Blick dann doch bloß nach Draußen richtete.

Die leuchtend roten Ziffern seiner Uhr verrieten, dass es längst nach Mitternacht war, doch er konnte nicht schlafen und so saß er bloß da. Den Duft nach warmen Sommerregen in der Nase, auch wenn dies völlig unmöglich war, waren doch alle Fenster geschlossen.

Er wusste, dass es nur ein Gespenst war. Eine Erinnerung, wie so viele Anderen, aber diesmal währte er sich nicht dagegen. Er war müde dagegen anzukämpfen und so wanderten seine Finger bloß ein weiteres Mal zu seinen Kippen, diese automatisch anzündend.

War es wirklich schon so lange her? Zwei Jahre? Drei? Es konnten unmöglich ganze Vier sein…

Aoi seufzte und schüttelte bloß matt den Kopf. Ihm kam es vor als wer es gestern gewesen.

Eine alberne Idee – er wusste noch nicht einmal selber, was genau ihn dazu bewegt hatte. Er war neu in der Stadt gewesen, hatte Menschen kennenlernen wollen - und er hatte eine bequeme Couch.

Couchsurfing hatte es sich genannt. Man meldete sich an und stellte seine Couch Reisenden aus der ganzen Welt zur Verfügung und konnte im Gegenzug selber so die Welt bereisen.

Er hatte es bereits längst vergessen gehabt, als es auf einmal an seiner Tür geklopft hatte.

Drei Mal. Laut und energisch, doch nicht unfreundlich dabei.

Und da stand er dann. Die blonden Haare die das hübsche Gesicht mit den wachen Augen rahmten und eine schwere Ledertasche auf der Schulter.

Uruha, hatte er sich vorgestellt. Kouyou hieß er eigentlich, doch bevorzugte er Uruha – genauso wie er selbst Aoi bevorzugte.

So einfach war es gewesen. So einfach war er in Aois Leben geplatzt und hatte wie ein Wirbelsturm nichts so gelassen wie es war, als er schließlich ging.

Ein weiteres Mal pustete Aoi den Rauch seiner Kippe aus. Beobachtete den blauen Dunst, wie er kurz von seinem Gesicht tanzte, bevor er sich im Raum verzog.

Wenn er es doch damals bloß geahnt hätte….Den Dunkelhaarige verzog gequält sein Gesicht, bevor er seinen Kopf dann doch bloß energisch schüttelte.

Er tat einen weiteren Zug, als er es klopfen hörte. War es nun endgültig soweit mit ihm? Sollte er tatsächlich den Verstand verlieren? Es war fast drei Uhr Morgens….Und doch. Es klopfte abermals. Drei Mal. Dieses Mal lauter, so dass er sich sicher war, sich nicht verhört zu haben.

Seine Hand ballte sich zur Faust. Es war mitten in der Nacht, hatte man noch nicht einmal da seinen Frieden? Wer könnte Dreist genug sein jetzt noch irgendwas von ihm zu wollen? Es klopfte abermals. Fordernd. Laut. Drei Schläge gegen das Holz der Tür.

„Jaaa!“, entnervt rief Aoi wem auch immer hinter der Tür.

„Ja, verflucht!“, die halb aufgerauchte Zigarette im Aschenbecher aus drückend schob er sich vom Tisch weg. Der Stuhl schabte protestierend über das teure Holz des Bodens, als es abermals klopfte.

„Weißt du eigentlich wie spät es ist?“, wütend und ohne nachzusehen, wer sich hinter der Tür verbarg riss Aoi diese auf und verschluckte sich beinah am letzten Wort.

Blonde Haare die ein hübsches Gesicht mit wachen Augen rahmten und eine schwere Ledertasche auf der Schulter. Sollte er nun wirklich verrückt geworden sein?

„Hi…~“, der Honigblonde lächelte. Uruha hatte sich kein Stück verändert.

Chapter Two

„Uruha“, Aois Halt war wie zugeschnürt und seine Stimme kam  nur leise und rau über seine Lippen. Presste fast schon das einzige Wort hervor, welches er im Stande war zu denken, während er das Gespenst seiner vergangenen Jahre immer noch anstarrte.

Der Honigblonde öffnete seinen Mund, um etwas zu sagen. Die Augen immer noch auf Aoi fixiert, doch schloss er ihn dann doch bloß schließlich, keinen Laut hervorbringend und trat an Aoi vorbei in die Wohnung.

„Aoi….“, ein mattes Lächeln verzog die vollen Lippen des Honigblonden. Seine Stimme klang immer noch genauso wie Aoi sie in Erinnerung hatte.  Selbst sein Name fiel in dem so vertrautem Klang. Leise, doch mit dem vertrauten Hauch an Erregung, der immer in Uruhas Stimme mitzuschwingen schien.

Aoi schloss seine Augen.  Seinen Namen von Uruha gehaucht zu hören, kam ihm so vertraut vor, als hätte er ihn erst vor wenigen Stunden zum letzten Mal gehört und nicht vor quälenden vier Jahren.

Er spürte wie sein Herz in seiner Brust schlug, als hätte Uruha es vor so langer Zeit damals auf Stopp gedrückt, nur um es jetzt wieder einzuschalten mit dem bloßen Klang seiner Stimme und dem vertrautem Geruch nach Vanille.

„Es hat sich nichts verändert…“, Uruhas Stimme, immer noch leise, riss Aoi wieder zurück in die Gegenwart.

Ja. Nichts hatte sich verändert. Nichts hatte sich verändert und doch war er nicht mehr der selbe Mann, den Uruha zurückgelassen hatte.

„Es sieht noch genauso aus wie damals..~“

Aoi zuckte mit dem Schultern. Es gab so viel, was ihm auf seiner Zunge brannte und doch kriegte er kein Wort heraus.

Und so starrte er den Blonden bloß an, währen dessen Blick überall zu sein schien, nur nicht auf  Aoi. Er war einfach wieder aufgetaucht. War erneut in sein Leben geplatzt ohne auch nur einen Hauch einer Ankündigung. Wie ein Wirbelsturm, der Alles in seinem Weg mitriss, nur um es in Trümern zurück zu lassen, wenn er wieder verschwand…

„Es ist lange her….~“, ein weiterer unvollendeter Satz, dieses Mal Aois und ein zaghaftes Nicken Uruhas, der ihn endlich anzusehen schien.

Die Tasche des blonden fand ihren Weg auf den Boden und das Parkett knarrte unter den Socken Uruhas, als er langsam in die Küche schritt und sich an den Tresen setzte.

Aoi dicht hinter ihm. Es gab so viele Fragen und doch kochte der Schwarzhaarige ihnen bloß einen Kaffee.

Reichte eine Tasse Uruha und setzte sich mit seiner eigenen ihm  gegenüber.

Rührte noch immer schweigend in seiner. Wie verrückt es doch war…er wusste immer noch wie Uruha den seinen trank. Süß und mit viel Milch, während er sich noch nicht einmal mehr daran erinnern konnte, was er selber an diesem Tag gegessen hatte..

Doch all die Kleinigkeiten schienen sich in sein Gedächtnis gebrannt zu habe. Unauslöschlich….

„Wieso bist du hier…“, endlich brachte Aoi die Frage über seine Lippen, die so sehr in ihm brannte.

Wieso war er zurück…oder war es doch bloß nur ein Traum?

Uruha zuckte mit den Achseln und rührte träge in seiner Tasse herum, wohl ohne jegliche Absicht das Heißgetränk darin jemals trinken zu wollen.

Das Licht war aus in der Küche, so dass lediglich der schalme Kegel der durch den Flur hineinfiel lange Schatten zog, ihre Gesichter jedoch immer noch im Schatten ließ.

Für einen kurzen  Moment überlegte Aoi, ob er es nicht anmachen sollte, doch verwarf er den Gedanken wieder. Es war angenehmer so. Die Dunkelheit täuschte Sicherheit vor und es war angenehmer so…

„Ich war in der Gegend..“, beantwortete der Honigblonde Aois Frage.

„Und ich wollte wissen….“, irgendetwas, was Aoi nicht deuten konnte flackerte in Uruhas Augen auf, doch verschwand es genauso schnell wieder wie es gekommen war.

„..ob du noch immer hier bist…“ // Auf mich wartest…//, doch das sprach er nicht aus.

Chapter Three

Aoi nickte. Wärmte seine kalten Finger an der Tasse, gedankenverloren mit dem Daumen über deren Rand fahrend.

„Und du….?“, Uruha sah auf, es gab so viel, was Aoi ihn fragen könnte. Doch war es bloß: „Hast du die Welt gesehen?“

Der Honigblonde nickte und zum ersten Mal an diesem Abend sah er Aoi direkt in die Augen.

„Ja…ich war überall…Paris…London…Indien…Venedig….aber das ist kein Ort, den man sich alleine anschauen sollte..“

Ein dumpfer Stich ließ Aois Brust sich zusammenziehen, während er sich unweigerlich fragte, wer es wohl war, der Uruha dabei Gesellschaft geleistet hatte. Wer es war, der mit ihm teuren Rotwein getrunken und sich an trägen Morgen in den Laken gewälzt hatte.

Mit ihm in den Gondeln durch die Stadt geschippert war…

Die altvertraute Eifersucht war wie ein Gift, das sich durch Aois Adern fraß, doch hob er bloß fragend eine Augenbraue.

Doch Uruha schüttelte bloß den Kopf. Er würde es ihm nicht weiter erzählen und Aoi wusste nicht, ob es ihn erleichterte oder bloß noch mehr bedrückte.

Leise Musik drang aus den Lautsprechern der teuren Anlage zu ihnen in die  Küche.

Er hatte sie an gemacht, bevor Uruha gekommen war und nun schien sie ihr erneutes Schweigen zu untermalen.
 

All the bridges we built were burned

Not a single lesson was learned
 


 

Die Hand des Honigblonden löste sich von seiner Tasse und für einen kurzen Moment sah e so aus, als wolle er herüber greifen. Die Aois fassen, doch dann spannten sich seine Finger bloß doch wieder an. Die Hand schwebte für einen Moment über dem Tisch und zwischen ihnen beiden, bevor Uruha sie doch bloß wieder zurückzog.

 

„Ich habe an dich denken müssen…~“, murmelte der honigblonde schließlich leise und Aoi war sich nicht sicher, ob er doch die Frage von vorhin damit beantwortete, oder ob  es lediglich eine weitere Aussage war. Ein leises Lachen perlte von Uruhas Lippen und abermals sah er weg. Schüttelte den Kopf wie schon so oft an diesem Abend, bevor er einfach aufstand und für einen Moment fürchtete Aoi, er würde wieder gehen. Einfach verschwinden, ganz ohne Erklärung, doch Uruha schob bloß seinen Stuhl zurück und ging um den Tisch herum zum Fenster.
 

Did you eclipse another day?

I used to wake up to the colour of your soul

Did you hide yourself away?
 


 

Lange schaute der Honigblonde in die Dunkelheit, während Aoi ihn beobachtete, doch was auch immer es war, was Uruha da gehofft hatte zu finden, er gab es schließlich auf und drehte sich abermals zu Aoi herum. Ließ seine Hand die kühle Arbeitstheke langfahren, während er selber sich an diese lehnte.

Seine Augen wieder überall nur nicht auf Aoi…

 
 

Are you living through the ghost?

Did you finally find a place

Above the shadows so the world will never know?

The world will never know you like I do
 


 

Die Anlage schmetterte ihnen, aus dem Wohnzimmer heraus,  den Refrain entgegen, nun viel zu laut in Aois Ohren, auch wenn es eigentlich kaum hörbar war.

Langsam stand der Dunkelhaarige auf. Stolperte die paar Schritte zu Uruha und doch blieb er bloß vor ihm stehen. Traute sich nicht ihn zu berühren, auch wenn es Alles war, was er sich wünschte, kaum, dass dessen Duft seine Nase gestreift hatte.

Uruha noch einmal zu berühren…die Wärme seiner Haut zu spüren…wie oft hatte er davon geträumt..all die Jahre….

Ein tiefer Atemzug blähte Uruhas Nüstern, während er nun seinen Kopf in den Nacken legte, seinen Hals überspannend, bevor er Aoi dann doch bloß wieder ansah.

„Weißt du noch….im Sommer…“, ein leises Lächeln huschte über Uruhas Lippen.

„Ich war so verdammt  glücklich damals..“, beendete Uruha seinen Satz und nun war es Aoi der Lächelte.

„Ich war dir mit Haut und Haaren verfallen….“, der Dunkelhaarige lachte leise, während die Anlage ihnen eine weitere Strophe Lied Text  zuflüsterte…
 

 
 

Like I still do
 


 

Chapter Four

Ein leises Lachen perlte von Uruhas Lippen und sein Kopf sank einen Tick weiter runter, bevor er Aoi anlächelte. Die vollen Lippen sich perfekt nach oben zogen.

„Wir waren so jung damals….~“, Uruha seufzte, als wäre es die Erklärung, doch sah man in seinen Augen, dass es mehr gab. Mehr, als er sich zu sagen traute.

Der Honigblonde schluckte und seine Hände verkrampften sich am Rand der Theke. Haltsuchend lehnte er sich stärker gegen diese.

„Ich habe dich so vermisst..~“, ein unsicheres Lachen perlte von Uruhas Lippen und der Honigblonde drehte seinen Kopf zur Seite, so dass Aoi ihn nicht sehen konnte. Die blonden Strähnen fielen ihm ins Gesicht und verbargen den gequälten Ausdruck seiner Augen.

Er hatte einen Fehler gemacht damals. Einen den er seit dem jeden Tag bereut hatte, doch er konnte ihn nicht rückgängig machen.

Ein heller Blitz erhellte die Küche und das Donnern, das diesem folgte, ließ Uruha zusammenfahren. Fast so sehr, wie, als Aoi ihn am Handgelenk ergriff.

Sein Kopf schellte herum und Aois Lippen landeten auf seinen.

Die langen Finger des Dunkelhaarigen vergruben sich in den hellen Strähnen Uruhas, drückten den Blonden noch stärker gegen die Lippen Aois, während dieser ihn küsste, so dass Uruha im ersten Augenblick die Augen aufriss.

Doch dann schlang er bloß selber seine Arme um ihn. Er war hergekommen, ohne genau zu wissen, worauf er hoffte. Worauf er hoffen durfte. Vielleicht Aoi noch Mal zu sehen. Vielleicht zu hören, dass er ihm verziehen hatte. Doch niemals hätte er damit gerechnet. Aoi zu küssen..Uruha presste sich an den Dunkelhaarigen, wie ein ertrinkender ans Holz. Er brauchte ihn so sehr…

Und auch als Aoi einen Schritt zurück trat, blieb Uruha an ihm hängen. Vergrub die Hände im Stoff von Aois Oberteil.

„Geh nicht…“, der Honigblonde hauchte die Worte, wagte kaum Aoi anzusehen. All die Jahre. All die aufgestauten Gefühle..er fühlte sich so verletzlich wie noch nie zuvor.

Sein Atem ging schwer, als Aois Hand sich auf seine Wange legte. Sanft den Kopf des Blonden hob, nur um ihn abermals zu küssen.

Es war wie ein Traum. Wie oft hatte er ihn schon gehabt? Aoi wusste es nicht. Konnte die Nächte längst nicht mehr zählen, in denen er wach gelegen hatte und sich gewünscht Uruha nur ein einziges, letztes Mal halten zu können.

Ihn küssen zu können wie er es jetzt tat. Mit all den verzweifelten Wünschen die er hatte.

Blindlings stolperte er zurück, als Uruha sich gegen ihn drückte. Gierige Finger unter sein Shirt krochen und es nach oben zogen.

Uruha ihn ins Schlafzimmer drängte, aus Angst ein weiteres Wort würde all das zerstören. Als würde ein Moment länger, den er zögerte Aoi es sich anders überlegen lassen. Uruha war egoistisch gewesen, als er Aoi verließ und er war es wieder indem er nun den Dunkelhaarigen aufs Bett stieß. Er wollte ihn, er brauchte ihn so sehr. Hatte ihn immer gebraucht und selbst wenn Aoi ihn am nächsten Morgen rausschmeißen sollte…er wollte ihn so sehr…und sei es auch nur als aller letzte Erinnerung…

Gierig krachten ihre Münder auf einander. Anziehsachen flogen auf den Boden, während ihre Finger ihre Körper spielten wie erfahrene Musiker ihr Instrument. Sich neu erkundeten und sich doch so vertraut waren, als lägen keine Jahre dazwischen. Sich liebten, als gebe es kein Morgen. Zuerst stürmisch. Dunkle Knutschflecke fabrizierend, lange Kratzer, von Uruhas Fingernägeln, Souvenirs die Aois Rücken zierten, brannte, während sie zu Atem kamen, nur um sich abermals zu lieben. Wieder und wieder, bis der Sturm sich verzog und die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne durchs Fenster fielen und erneutes Schweigen einkehrte.

Chapter Five

Träge drehte Uruha sich auf die Seite. Kehrte Aoi seinen Rücken zu, welcher selber dösend auf dem Rücken lag. Ihre Decke ein hoffnungsloses Durcheinander, zwischen ihren Beinen verfangen und gerade mal bis zur Hüfte reichend . Mehr entblößend, als verdeckend. Müde bewegte Uruha sein Bein, zog es dichter an sich heran, so noch ein wenig mehr von seinem Schenkel entblößend, welcher milchweiß im ersten Licht des Tages wirkte.

„Ist sie schön?“, Uruhas Stimme, kaum lauter als ein Flüstern, ließ Aoi die Augen wieder öffnen und mit einer Mischung aus Verwunderung und Erstaunen zu Uruha herübersehen. Er wollte den Honigblonden gerade fragen, was er denn meinte, als Aois Blick auf den Ohrring fiel, den Uruha wohl schon eine ganze Weile betrachtet haben musste und welcher nun zwischen dessen Daumen und Zeigefinger baumelte. Ein billiges Ding, von dem Aoi noch nicht einmal mehr wusste, dass er hier lag.

„Sie ist niemand…“, Aoi schluckte. Entwand Uruha den Ohrring, diesen auf den Nachttisch auf seiner eigenen Seite legen, bevor er seinen Arm um Uruha schlang. Den Blonden fest an sich drückte.

„Du brauchst mich nicht zu belügen….ich kann‘s verstehen…“, Uruha biss sich auf die Lippe. Es war Jahre her, dass er gegangen war…

„Ich lüge nicht….“, unterbrach Aoi ihn.

„Sie ist niemand..“, niemand im Vergleich zu Uruha. Bloß ein Gesicht, an das er sich schon bald nicht mehr erinnern würde, wie so viele Anderen, die in den vergangenen Tagen und Monaten sein Bett geteilt hatten.

One Night Stands, flüchtige Beziehungen, die das Wort nicht verdienten…er würde auch sie gleich am nächsten Tag anrufen, um es zu beenden…

Lange schaute der Honigblonde Aoi an, bevor er schließlich den Kopf schüttelte und in einer Geste die etwas zwischen mit den Schultern zucken und nicken war, lehnte er sich wieder an Aoi. Drehte sich in dessen Armen, so dass er ihn nun besser ansehen konnte.

„Was machen wir bloß…“, Uruha schluckte, biss sich auf die Lippe, da ihm erst jetzt wo das Verlangen nicht mehr so stark war, bewusst wurde, was sie gerade getan hatten.

„Das Alles…“, der Honigblonde befreite seinen Arm und deutete in seinen Raum, als stünde dort, was er meinte.

„Ich habe einen Fehler gemacht…“

„Geh nicht…!“, sofort waren Aois Arme wieder fester um Uruhas Bauch, doch der Honigblonde schüttelte bloß den Kopf und befreite sich ein wenig. Setzte sich auf, da er nicht mehr liegen konnte.

„Ich bin gegangen…damals..“, nun wurde Uruhas Stimme lauter. Gequälter, während es in dessen Augen verdächtig zu schimmern begann.

„Sieh uns an, Aoi!“, nun zitterte seine Stimme.

„Sieh dir uns an und sag mir was du siehst…~“, feuchte Spuren glänzten auf den Wangen des Blonden, während er sich in Rage redete.

„Trümmer von dem was wir waren….“

„Nicht…“, erneut wollte Aoi ihn in seine Arme ziehen, doch Uruha schüttelte ihn bloß ab, die Decke sattdessen fester um sich ziehend.

„Nein…sieh dir uns an Aoi..“, wiederholte er bloß.

„Sieh an, was ich gemacht habe….ich komme und gehe…ich hatte alles ruiniert gehabt, weil ich egoistisch war…weil ich es immer noch bin, weil ich einfach hier auftauche und erwarte, dass du Alles aufgibst für mich…Diese Frau..nein…“, erneut schlug Uruha Aois Arm weg, als dieser in festhalten wollte.

„Das war ein Fehler Aoi….ein furchtbarer Fehler…und es tut mir so leid..aber ich bin egoistisch…ich hätte nicht herkommen sollen….ich hätte dich dein Leben leben lassen sollen..ohne mich…ich“

Nun hatte auch Aoi sich aufgesetzt, fassungslos von dem was er da hörte. Ihn sein Leben leben lassen sollen? Welches Leben?

„Es tut mir leid Aoi..“, nun weinte Uruha offen. Schluchzte, ohne es verbergen zu können.

„Ich werde gehen..und- und dann siehst du mich nie wieder…es …“, eine Ohrfeige unterbrach den Redefluss des Honigblonden und er starrte Aoi für einen Augenblick sprachlos an. Aoi hatte noch nie die Hand gegen ihn erhoben gehabt. Selbst dann nicht, als er so selbstsüchtig gewesen war zu gehen…

Wie in Trance hob Uruha seine Hand an die pochende Wange.

„Jetzt hörst du mir zu!“, Aoi schrie.

Chapter Six

„Du hörst mir jetzt zu du dämlicher, sturer…“, Aoi zitterte, beide Hände nun auf Uruhas Schultern, während es nun auch in seinen eigenen Augen brannte.

Salzige Spuren sich auf seinen Wangen bildeten, doch beachtete Aoi sie noch nicht einmal.

Bemerkte sie nicht. Er würde nicht zulassen, dass Uruha ging. Er würde sich nicht noch einmal in die Hölle schicken lassen, nicht solange noch ein letztes Fünkchen Leben in ihm war.

„Du ,Uruha…Du bist es was ich will! Du bist Alles, was ich will. Alles was ich jemals wollte..“, Aoi schluchzte, während seine Fingernägel sich tief ins Fleisch seiner eigenen Handflächen bohrten.

„Vier Jahre lang hast du mich alleine gelassen – das kann ich nicht mehr! – nicht noch einmal! Das erlaube ich dir nicht!“, schweigend saß Uruha noch immer da, wo er war. Regungslos, doch konnte Aoi in dessen Augen den Schmerz sehen, den auch er fühlte.

„Es war die Hölle für mich , Uruha…!“

„Hör auf..bitte..“, Uruha wollte es nicht hören. Hatte Angst vor dem was er hören würde, vor dem, wie sehr er Aoi verletzt hatte…Er war feige und erneut egoistisch..

„Nein Uruha! Es war die Hölle für mich! Tag für Tag wachte ich auf und hatte gehofft, du wärest wieder da! Ich habe dich in jeder verdammten Ecke dieses Hauses gesehen. Dein Geist schien überall zu sein! Hat mich verfolgt..!“

Uruha weinte stumm, doch schaute er Aoi weiter an. Unfähig wegzusehen, unfähig etwas zu sagen.

„ Egal was ich tat…ob ich mir einen Kaffee kochte oder einfach einkaufen ging…überall habe ich dich gesehen..überall waren Erinnerungen an dich…du bist einfach so in mein Leben geplatzt…. Ich dachte ich werde verrückt ohne dich….“, Aoi schluchzte, doch keine Tränen rollten mehr seine Wangen lang. Er hatte keine mehr, die er noch hätte vergießen können….

„Und ich hab‘s versucht, Uruha! Ich hab‘s wirklich versucht, nicht verrückt zu sein..“, ein dumpfes Lachen, ohne jeden Humor rollte von Aois Lippen. Ihm war zum heulen zu Mute, doch stattdessen wischte er sich einfach über das Gesicht.

Uruha musste verstehen, was er ihm angetan hatte und wenn er dann immer noch gehen wollte…dann könnte Aoi ihn nicht aufhalten. Doch nicht so! Nicht so, solange er nicht verstand, was er Aoi bedeutete! All die Jahre! All die schlaflosen Nächte…!

„Ich konnte es nicht…ich konnte dich nicht einfach vergessen…ich habe es mit allem möglichen versucht….ich habe mich betrunken, habe mich berauscht an Sex und Alkohol, aber jedes Mal, wenn ich aufwachte, warst nicht du es, der neben mir lag…“, Aois Stimme war nun leises, eindringlicher, während er sich zwang weiterzureden.

„Es waren Fremde…Menschen die mir nichts bedeuteten…ich wusste noch nicht einmal ihre Name, ihre Gesichter, kaum, dass sie gegangen waren und zurück bliebst bloß du…“

„Es tut mir leid…Aoi..es..“, hilflos streckte der Honigblonde seine Hand aus, doch ließ er sie wieder sinken. Wusste nicht was er sagen sollte, zu dem Mann den er so sehr liebte.

„Du bist gegangen Uruha und hast mich hier zurückgelassen…nun willst du das wieder machen…ich kann das nicht mehr…“, müde schüttelte Aoi den Kopf. Er hatte keine Kraft mehr. All das Leid, all die Sehnsucht schürte ihm den Hals zu.

„Ich tu dir weh…ich…was soll ich tun, Aoi?“, auch Uruhas Stimme war nun leise, zitterte, während auch dem Honigblonden die Tränen die Wangen lang rollten. An seinem Mundwinkel hängen blieben.

Uruhas Lippen zitterten, der Atem unruhig und laut.

„Bleib bei mir…“

Chapter Seven

Die Sonne war erst seit kurzem auf, doch sie hatten nicht länger liegen können und so war Aoi in die Dusche verschwunden, während Uruha selber ihnen Kaffee aufsetzte. War es nicht verrückt, dass er nach all der Zeit immer noch wusste, wie Aoi ihn trank? Selbst daran, dass die Kaffeemaschine nicht richtig funktionierte du man immer zwei Löffel extra geben musste, damit er nach was schmeckte…Als wäre er nie weggewesen…

Der Honigblonde stützte seine Hände auf die Arbeitsplatte und senkte seinen Kopf, so dass ihm seine Haare in die Augen fielen. Das laute Brummen der Maschine das Plätschern Aois Dusche übertönte. Der Duft nach frischem Kaffee zog durch die Küche, doch vermochte er es dieses Mal nicht Uruhas Gedanken zu verscheuchen. Der Honigblonde seufzte, richtete sich langsam wieder auf, wischte sich die lästigen Strähnen hinters Ohr und holte zwei Tassen raus. Goss sich die schwarze Brühe in die eine, ließ Aois leer, damit er nicht kalt würde und trottete zu der Theke. Sich auf einen der Barhocker setzend, beide Hände an der Tasse und doch ohne die Absicht daraus zu trinken. Ganz so, als wollte er sich bloß beschäftigt halten, irgendwie, nur um nicht doch noch zu gehen…

Sein schlechtes Gewissen quälte ihn, zog tiefe Falten in seine Stirn, doch er hatte Aoi versprochen zu bleiben…Wie sehr wünschte er sich doch, dass alles einfach so wäre wie früher…sorgenfrei..unbeschwert…Der Honigblonde kippte sich Zucker in den langsam kalt werdenden Kaffee und rührte ihn noch immer Geistesabwesend um.

Er konnte hören, wie Aoi aus der Dusche kam. Wie dessen Füße auf dem Parkett bei jedem Schritt kleben blieben.

Nur kurz darauf erschien auch Aoi im Türrahmen, bloß ein weißes Handtuch um die Hüften gewickelt und die Haare feucht. Uruha lächelte.

„Ich hab Kaffee gemacht…“

Der Dunkelhaarige trat noch einen Schritt näher, küsste Uruha auf den Kopf, so dass der Honigblonde erschauerte, als einzelne Tropfen von Aois Haaren ihm in den Nacken tropften.

„Danke…“, Aoi lächelte.

„Ich bin sofort da…..“

Uruha nickte, doch kaum, war Aoi verschwunden, war e s auch sein Lächeln. Uruhas Hand verkrampfte sich, so dass sich seine Nägel in die Handfläche bohrten, als er das Piepen des Telefons hörte, während Aoi die Nummer eintippte.

Er hatte ihm versprochen gehabt , seine Bekanntschaft anzurufen, es zu beenden, doch hatte Uruha nicht damit gerechnet, dass Aoi es sofort machen würde….es war noch so früh am Morgen und doch konnte er ihn telefonieren hören. Aois Stimme zu leise, um Wörter verstehen zu können und doch hatte Uruha keinen Zweifel daran….er schluckte.

Sein Kaffee war inzwischen völlig erkaltet, doch Uruha tat einen großen Schluck davon, als die Nervosität zurückkehrte. Verzog angewidert das Gesicht, da es kalt einfach nicht schmeckte und schob die Tasse abermals von sich. Der Honigblonde seufzte. Rieb sich durch das müde Gesicht und vergrub seine Finger leicht in seinen Haaren.

Er war so verwirrt…er wusste einfach nicht was er tun sollte. Was denken. Was fühlen. Alles was er wusste, war, dass er Aoi brauchte – und dass er egoistisch war….

„Hey…“, Aois leise Stimme weckte Uruha aus seinen Gedanken. Er hatte gar nicht mitbekommen, wie der Dunkelhaarige den Raum betreten hatte, geschweige denn aufgelegt…

Uruha drehte sich herum, um Aoi besser sehen zu können und ein leises Lächeln schlich sich auf seine Lippen, was Aoi erwiderte, als er näher trat.

Das Telefon noch immer in der Hand schlang der Dunkelhaarige seine Arme um Uruha. Legte seinen Kopf auf den des Blonden, seine Augen schließend, was Uruha ihm gleich tat. Sachte lehnte der Honigblonde sich mehr an Aoi, seine Gedanken wie wegeblasen.

„Ich bin froh das du hier bist..“, Aoi hauchte die Worte, Uruha noch ein wenig dichter an sich ziehend.

Der Honigblonde seufzte lautlos.

„Ja…“

ja…es war wirklich schön…endlich zu Hause zu sein.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (7)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2014-09-04T19:01:30+00:00 04.09.2014 21:01
Mach mir keine Angst!
Ich will nicht, dass Uruha auf irgendwelche dummen Gedanken kommt und Unsinn anstellt >.< Der soll gefälligst bei Aoi bleiben, in ein paar Tagen hat sich dann auch alles wieder eingependelt. Wehe, er verschwendet auch nur noch einen weiteren Gedanken daran, einfach abzuhauen o.ô Das würde Aoi echt den letzten Rest geben, danach ist der nicht mehr wie vorher. Im Moment kann die Wunde, die durch das eine Jahr in Trennung enstanden ist, geheilt werden, aber wenn Uruha jetzt nochmal geht...
Aoi ist aber auch richtig süß. Wie tief er Uruha vertraut, dass er sofort mit der anderen Schluss macht und sich an Uruhas Kopf lehnt♥
Antwort von:  Sayuri_Hiranuma
04.09.2014 21:03
Es war mehr als ein Jahr Trennung ;) Und uruha geht nirgendwo hin, der letzte Satz deutet ja an, dass er sich zu Hause fühlt ;)
Von: abgemeldet
2014-08-02T17:35:17+00:00 02.08.2014 19:35
Das meinte ich mit "ich krieg nichts mehr mit"- ich hab die FF favorisiert und trotzdem bekomm ich es nicht mit, wenn neue Kapitel hochgeladen werden T.T
Naja, dafür hatte ich jetzt mehr zu lesen :3
Groß zu sagen gibt es eigentlich nicht- ich find's toll, wie alles von dir xD
Ich bin froh, dass Aoi Uruha mit der Ohrfeige einmal wachgeschüttelt hat, damit der ihm zuhört. Uruha ist aber auch ein Idiot *seufz* Ich freu mich auf das nächste Kapitel, auch wenn das happy end jetzt eigentlich schon in Sicht ist (wehe wenn nicht x.x) Das Lied dazu gefällt mir auch sehr (das, was du zwischendurch angegeben hast, die anderen beiden find ich sowieso toll ^-^)
Antwort von:  Sayuri_Hiranuma
02.08.2014 19:38
Das ist ja echt doof, dass dir nichts angezeigt wird :/ Man kann das glaube ich in den Einstellungen ändern....
Und schön, dass es dir gefällt :)


LG
Antwort von: abgemeldet
02.08.2014 20:47
Ich hab das richtig eingestellt, keine Ahnung, warum das nicht klappt T.T
Ich mach mir jetzt auch ENS-Benachrichtigung- doppelt hält besser :D
Antwort von:  Sayuri_Hiranuma
02.08.2014 22:14
Wird schon :)
Von:  Manoa-Chan
2014-07-30T11:31:09+00:00 30.07.2014 13:31
Tolles kapitel :3
Freu mich schon aufs nächste :)
Von:  _kuroi_neko_
2014-06-24T17:34:58+00:00 24.06.2014 19:34
Machs doch nicht immer so spannend >.<
*mehr haben will*
Von: Harulein
2014-03-12T09:01:38+00:00 12.03.2014 10:01
Ein tolles Kapitel! Du hast wirklich einen schönen Schreibstil.
Antwort von:  Sayuri_Hiranuma
12.03.2014 13:00
Danke :)
Von: abgemeldet
2014-02-20T12:10:04+00:00 20.02.2014 13:10
Oh ich hätte Aois Gesicht so gerne gesehen ;)
Wahrscheinlich zum schießen komisch hehe~

Ich bin gespannt, was nun passiert... und was schon passiert ist? Bin sehr gespannt und freu mich auf weitere kapitel!



Zurück