5 Jahre
5 Jahre...5 Jahre ist es jetzt schon her, dass ich aus dem Zauberland zurückgekehrt bin. Ich bin jetzt 15 und habe hier gute Freunde gefunden. Aber ich kann die Geschehenisse einfach nicht vergessen. Ich will es nicht. Ich will meine große Liebe nicht einfach vergessen. Haku...Du hattest es doch versprochen.
"Chihirooooo!", riss mich Sakura aus meien Gedanken. Sie stand vor meinem Fenster. "Komm schnell runter es ist wichtig!" Ich stürmte die Trepppen hinunter und lief in den Garten. "was ist denn passiert?", fragte ich etwas aus der Puste. "Chihiro es ist furchtbar. Erinnerst du dich noch daran wie du mir und Misaki mal von deinen Erlebnissen im Zauberland erzählt hast?" Warum fing sie denn jetzt damit an? "Wie könnte ich das vergessen? Ihr habt mich für verrückt erklärt!" "Ja schon, aber danach hast du uns auch noch verraten wo der Eingang angeblich sein soll." Langsam wurde ich misstrauisch. Worauf wollte Sakura hinaus? "Jaaaaa..." Sie machte ein zerknirschtes Gesicht. "Na ja... Misaki und ich...wir waren neugierig. Wir sind dort heute Mittag hingegangen und Misaki ist in den Tunnel gelaufen, aber dann kam sie nicht wieder heraus!" WAS? Misaki war im Zauberland??? Unmöglich! "Du siehst irgendwie nicht so geschockt aus, Chihiro." "Natürlich bin ich geschockt, aber auf der anderen Seite freue ich mich auch. Wir müssen sie da wieder rausholen und das heißt, dass ich wieder zurückgehen kann. Endlich sehe ich alle wieder. Lin, Kamachi...und Haku." "Haku?" Ich zögerte. Das ging sie eigentlich nichts an.. Egal! "Ja er hat mir damals sehr geholfen und nur dank ihm konnte ich entkommen. Außerdem...liebe ich ihn." Sie starrte mich an. "Waruum weiß ich davon nichts? Egal, wir müssen Misaki da rausholen." Da stimmte ich ihr zu. Und schon stand ich nach 5 Jahren wieder vor dem Tunnel. Er wirkte verttraut und doch irgendwie fremd. Langsam ging ich hindurch. Auf der andreremn Seite angekommen stand mir der Mund offen. Es hatte sich fast nichts verändert. Das Gras war immer noch so saftig und grün wie damals und der Himmel noch immer blau und wolkenfrei. Übermütig stürmte ich die Wiese hoch in die Gassen, doch dann blieb ich abrupt stehen. Es wurde bereits dunkel und ich musste noch über die Brücke. Sie würden bemerken, dass ich ein Mensch war. Was hatte Haku nochmal gesagt? "Du musst die Luft anhalten während du über die Brücke gehst" Und das tat ich. Diesmal hielt ich es durch und es klappte. Keiner merkte etwas, nicht einmal die Gäste die langsam über die Brücke gingen. Schnell verzog ich mich in eine abgelegene Gasse. Ich sah mich um. Ich musste zu Kamachi. Ihm konnte ich vertrauen. Aber wie kam ich dahin? Es war ganz schon schwer sich an die ganzen Wege zu erinnern. Ich sah mich um und musste feststellen, dass ich nicht mmal wusste wo ich war. Na toll und was jetzt?
Wieder zurück
Was sollte ich jetzt nur tun? Ich hatte inzwischen keine Ahnung mehr, wo welcher Raum lag oder wo wer arbeitete. Das ganze lag immerhin schon 5 Jahre zurück. Aber ich durfte jetzt nicht einfach so aufgeben. Immerhin wusste niemand, dass ich ein Mensch war und so konnte ich mich unbemerkt bewegen...oder? Na ja, einen Versuch war es wert. Langsam stand ich auf und sah mich um. Ich hatte keine Ahnung wo ich war, also lief ich einfach einen kleinen Pfad bergab entlang. Ich gelangte zu ein paar Dienstmädchenbehausungen und trat unbemerkt ein. Keiner war da es arbeiteten um diese Uhrzeit alle im Badehaus. Ich lief ein paar Flure entlang und gelangte schließlich zu einem langen Gang, der zu einem Eingang zum Badehaus führte. Wenn ich da reinging, vergrößerte ich das Risiko entdeckt zu werden. Ich sah inzwischen zwar anders aus, ich hatte mich die Haare wachsen lassen und schminkte mich ein wenig, aber die die mich kannten, würden mich trotzdem erkennen. Zum Beispiel Yubaba! Aber sonst würde ich Misaki nie finden. Langsam ging ich den Gang entlang und trat durch die Tür ins Badehaus. Hinter dieser Tür erwartete mich ein reges Getümmel. Überall waren Gäste und Diener von Yubaba. Es war genau wie damals. Ich musste grinsen. Da trat einer der Diener zu mir und rief: "Was grinst du hier so in der Gegend rum? Los an die Arbeit!" Ich nickte und ging schnell weiter. Vielleicht konnte ich ja den Aufseher fragen, wie ich zu Kamachi kam. Aber wo fand ich den Aufseher? Ich lief suchend umher, doch alles was ich sah waren Götter, Dienstmädchen und andere Diener, die hektisch umherleifen und wild in der Gegend herumgestikulierten. Doch dann sah ich ihn am Ende des Ganges. Er verteilte Plaketten an alle möglichen Leute. Schnell lief ich zu ihm hin. "Entschuldigen sie bitte?, fragte ich zögerlich. Er sah zu mir herunter und fragte: "Was kann ich für dich tun?" Es klang nett, doch seine Augen musterten mich scharf. Kein Wunder er hatte mich schließlich noch nie hier gesehen. Es war ein anderer Aufseher als damals. "Könnten sie mir bitte sagen, wie ich zu Kamachi komme?", fragte ich ihn. "Das könnte ich. Wer bist du denn, dass du das wissen willst?", fragte er misstrauisch. Was sollte ich darauf nur antworten? "Ähm, also... ich bin...seine Nichte!" Er schien mir zu glauben. "Ach so ist das also... Nun gut. Den Flur entlang und die zeite Treppe rechts runter. Dann links abbiegen und durch die kleine Schiebetür." Perfekt! Er hatte es geglaubt! "Danke!", rief ich und spurtete den Flur entlang und die Treppe hinunter. Ich sah mich um und ging dann nach links. Dann sah ich die Schiebetür. Ich schluckte. Dann öffnete ich die Tür und schaute hinein. Es sah alles noch genauso aus wie damals. Kamachi arbeitete und er hatte sich kein bisschen verändert. "Ka-Kamachi?", fragte ich zögerlich. Er drehte sich um und musterte mich hartnäckig. Dann riss er ungäubig die Augen auf und der Mund stand ihm ein wenig offen. "Das ist doch unmöglich! Chihiro bist du das etwa?", fragte er mich. Ich musste lächeln und nickte. Dann kam ich rein und ging auf ihn zu. Er lächelte ebenfalls. Es war so schön endlich ein vertrautes Gesicht zu sehen. Auch wenn mir Haku's lieber gewesen wäre.
Saki
Kamachi sah geschockt aber glücklich aus. "Chihiro...was tust du denn hier? Warum bist du zurückgekommen? Das ist gefährlich! Yubaba wird...", fing er an doch Chihiro ließ ihn nicht ausreden: "Ich weiß. Aber meine Freundin ist hier. Ihr Name ist Misaki und ich muss sie wieder zurückholen!" "Warum ist sie hier?", fragte Kamachi verwundert. "Das ist eine sehr lange Geschichte und es würde zu lange dauern sie zu erzählen. Sie tat es nicht bewusst. Ich hatte ihr vor kurzem von meinen Erlebnissen hier erzählt und sie glaubte mir nicht. Sie wollte beweisen, dass ich gelogen hatte und ging durch den Tunnel und jetzt ist sie hier. Sie weiß doch gar nichts und ich mach mir furchtbare Sorgen um sie. Hast du vielleicht von ihr gehört? Sie heißt Misaki.", erklärte ich kurz. Er überlegte und sagte dann: "Tut mir Leid Chihiro. Da bist du bei mir an der falschen Adresse." In dem Moment hörte ich wie die kleine Schiebtür hinter mir aufgeschoben wurde und eine Stimme, die mir verdächtig vertraut vorkam sagte:: "He Kamachi, hier ist dein Mittagessen...Nanu,, wer ist das denn?" Das konnte doch nicht sein oder!? Das war doch die Stimme von Linn! "Oh Linn! Gut, dass du da bist. Du kennst das Mädchen.", antwortete Kamachi. "Ach echt?", fragte Linn verwundert. Dann drehte ich mich um. Linn musterte mich und guckte dann genauso überrascht wie Kamachi. "Sen!!!", rief sie. "Was tust du denn hier?" "Meine Freundin ist hier. Ich muss verhindern, dass sie zu Yubaba geht und sich arbeit sucht. Oh Gott, vielleicht hat sie das ja schon. Kennst du eine Misaki?", fragte ich hektisch. Sie überlegte. "Hmm...eine Misaki kenne ich zwar nicht, aber Moka wurde vorhin damit beauftragt ein Mädchen namens Saki einzuweisen. Sie sah ein wenig verängstigt aus und ich glaube sie ist ungefähr in deinem Alter.", sagte sie dann. Oh nein! "Verdammt ich bin zu spät gekommen. Das heißt sie hat den Vertrag schon unterschrieben!", stieß ich hervor. "Kannst du mich zu ihr bringen Linn?" Sie sah mich erschrocken an. "Also... ich könnte es versuchen, aber das ist zu gefählich! Yubaba wird früher oder später herausbekommen, dass ein Mensch hier ist.", versuchte sie mich davon abzubringen, doch ich schüttelte entschlossen den Kopf. "Das ist mir egal! Ich muss sie zurückholen." Das ich ebenfalls hier war um Haku wiederzusehen, verschwieg ich lieber erstmal. Linn nickte ebenfalls. "Okay, dann werde ich dich mitnehmen. Aber sei vorsichtig, ja? Hm... wir brauchen einen anderen Namen für dich. Wie wäre es denn mit Kaede? Unter dem Namen werden sie dich nicht erkennen.", schlug sie vor. "In Ordung. Dann mal los." Linn führte mich zum Dienstmädchentrakt, wo gerade zwei Mädchen die Betten machten. Eine von ihnen war Misaki. "Das ist die Neue. Ist das deine Misak?", fragte Linn leise. Ich nickte und sagte dann."Misaki da bist du ja!" Sie drehte sich um und strahlte. "Chihiro!" "Pssst!", machte ich schnell. "Hier nennst du mich bitte Kaede." Sie nickte eifrig. "Kommt mit auf den Balkon!", forderte Linn uns auf. Wir gingen ihr nach. "Also du bist jetzt also bei Yubaba unter Vertrag?", fragte Linn. "Ja...", gab Misaki kleinlaut zu. "Das dürfte ein Problem werden.", gab ich zu bedenken. "Wir müssen herausfinden wie man ihn brechen kann...aber wie?" Linn drehte den Kopf zu uns und lächelte. "Ich wüsste da schon jemanden, der uns definitiv helfen würde, wenn DU ihn darum bitten würdest Kaede.", sagte sie zu mir. Sie meinte doch nicht etwa... "Von wem sprichst du?", drängelte Misaki. "Der einzige der uns jetzt noch helfen kann und es auch würde ist Haku!", erklärte Linn. Ich musste lächeln, ich konnte gar nichts dagegen tun. Linn bemerkte es. "Also echt, sag mir nicht, du bist immer noch in ihn verliebt!?, fragte sie. Ich wurde rot und schaute zu Boden. "Na dann liegt es ja in unser aller Interesse in zu finden.", stellte Linn fest. Oh ja!
Endlich wieder bei dir
"Aber wo finden wir diesen Haku?", fragte Misaki. Gute Frage... "Na ja er ist immer noch Yubaba's Diener und er führt entweder Aufträge von ihr aus oder er schleicht hier irgendwo rum und kontrolliert ob wir auch alle fleißg am Arbeiten sind. Das kann echt nerven aber es ist nunmal sein Job.", erklärte Linn. Das war typisch. Linn konnte Haku noch nie so wirklich leiden. Aber das war mir egal. "Also müssen wir darauf hoffen, dass er gerade hier ist und die Angestellten kontrolliert, oder?, fragte ich. Linn nickte. "Dann lasst uns mal das Badehaus absuchen!" Uns schon ging es los. Wir durchsuchten alles. Wir schauten in die Baderäume, die Eingangshalle, ALLE Flure und Korridore und fanden ihn trotzdem nicht. Es sah so aus als würde er gerade einen Auftrag für Yubaba ausführen. Doch plötzlich spürte ich so ein Ziehen im Nacken. Fast so als würde mich jemand beobachten. Ich sah mich um, sah aber niemanden, der mich sonderlich zu beachten schien. Trotzdem ging das Ziehen eine ganze Weile lang nicht weg. Niedergeschlagen lagen wir am Abend in unseren Betten. "Das ist ja mal gründlich nach hinten losgegangen!", stöhnte Linn in die Stille hinein. "Wir müssen es morgen wieder versuchen. Irgendwann muss er ja mal hier auftauchen." Da hatte sie recht. Uns blieb ja nichts anderes übrig. Mit diesem Gandanken schlief ich ein.
Mitten in der Nacht wachte ich plötzlich auf. Es war als würde mich jemand an der Wange streicheln. Ich ließ die Augen vorsichtshalber zu, da flüsterte eine vertraute Stimme: "Wir treffen uns morgen Abend bei der Brücke, während alle mit den Gästen beschäftigt sind. Ich helfe dir Misaki hier rauszuholen." Haku! Ruckartig schlug ich die Augen auf und drehte mich um, doch ich sah nur noch wie ein Schatten den Raum verließ. Schnell und leise sprang ich auf und folgte ihm. Doch als ich vor der Tür stand sah ich niemanden. Enttäuscht ging ich wieder schlafen. Am nächsten Morgen erzählte ich Linn und Misaki von der letzten Nacht und sie waren begeistert. "Perfekt! So können wir uns die lästige Suche sparen!", rief Linn fröhlich. "Jetzt müssen wir nur noch die Zeit bis dahin totschlagen", meinte Misaki. Linn grinste. "Offiziell seit ihr beide hier Angestellte, das heißt ihr könnt mir beim Putzen helfen!" Oh nein! Dies war der schlimmste Nachmittag meines Lebens. Die Zeitt zog sich ewig hin und das Putzen machte es noch schlimmer. Doch irgendwann wurde es endlich Abend. Als die ersten Gäste kamen, gingen Linn, Misaki und ich zur Brücke, doch es erwartete uns niemand. Komisch... Da zog mich auf einmal etwas ruckartig ins Gebüsch. Als ich mich umdrehte blickte ich in warme, liebevolle grüne Augen. "Haku.", flüsterte ich. Er lächelte mich an. Oh Gott, wie hatte ich dieses Lächeln nur vermisst. "Chihiro...du bist zurück", mumelte er und umarmte mich. Das war zu viel für mich. Als er mich wieder losließ, zog ich Haku an mich und küsste ihn. Er erwiederte den Kuss und wir lösten uns erst voneinander als sich Linn hinter uns räusperte.
