Zum Inhalt der Seite

Zweite Chancen

Wenn das Leben gegen dich spielt [ZoNa]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Und da bin ich auch schon wieder mit einem neuen Kapitel!..
Was?...nicht rechtzeitig hochgeladen...nunja... :D
Es war eben so schönes Wetter, wer hat denn da auch die Motivation, am Laptop zu sitzen und Fanfictions zu schreiben?^^
Ich hoffe dennoch die Wartezeit war nicht allzu schlimm und wünsche euch, wie immer, viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey, ho! :)

Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Leider hat meine Tastatur den Geist aufgegeben..xD
Noch kann ich nicht versprechen, dass das nächste Kappi pünktlich kommt, aber nicht verzweifeln! Ich bin noch am weiterschreiben! :)
So jetzt aber viel Spaß und ich würde mich über das ein oder andere Kommi freuen! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Huhu :)

Lange ist es mal wieder her.
An den Ideen für die FF fehlt es zwar nicht und auch nicht an der Motivation zu schreiben, jedoch an der Motivation die Kapitel zu korrigieren, deswegen hier die Frage an euch: Hätte einer von euch Spaß daran Beta zu Lesen und mir unter die Arme zu greifen? :3 Wenn ich jemanden finde, könnten sich die Abstände der Kapitel sogar verringern^^
Also.. wer Lust und Zeit hat, kann sich gerne bei mir melden :)
Liebe Grüße und viel Vergnügen! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Bitte killt mich nicht!! ;-; Ich weiß wie blöd das mit dem unregelmäßigem Hochladen ist, aber ich will mich hier jetzt nicht schon wieder rechtfertigen.. Ich hoffe ihr habt trotzdem noch Spaß beim Lesen ^-^'' (Ich versuche mich wirklich zu bessern u.u) Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Jede Geschichte braucht einen Helden

„Wie lange dauert das denn noch?!“, ungeduldig trat die junge Frau von einem Fuß auf den Anderen.

Sie verfluchte sich mittlerweile selbst dafür, sich für High Heels entschieden zu haben,

da sie schon seit gefühlten 2 Stunden in der Schlange zu einem der beliebtesten Nachtclubs stand, die es gab und sich diese Schlange, für sie, noch immer kein Stück vorwärts bewegt hatte.

Zudem kam noch, dass ihr kurzes Cocktail Kleid sie kein bisschen vor der Kälte schützte, weswegen sie sich sicher war, würde sie nicht bald wenigstens in die Nähe des Eingangsbereiches gelangen, würde sie elendig erfrieren.

„Man entspann dich, wir sind sicher gleich drin und du wirst sehen: Das Warten wird belohnt“, das breite, vor freudige Grinsen ihrer blauhaarigen Freundin ignorierend drehte sie ihren Kopf Richtung Straße.

Die Schlange war hinter ihnen noch voller und dichter geworden und sie konnte das Ende nicht einmal mehr erkennen.

Auf der Straße hielten immer wieder neue Taxen die ebenfalls neue Clubbesucher brachten.

Die Orangehaarige seufzte.

Vielleicht war der Club ja wirklich ganz gut jedoch würde sie davon reichlich wenig mitbekommen sollten sie überhaupt jemals reinkommen, denn sie würden sicher von so vielen Menschen umringt sein, dass sie so viel mitbekam wie jetzt schon.

Im Klartext; Gar nichts. Nami war davon überzeugt sie würde für den Restlichen Abend nur noch Rücken und Köpfe sehen.

Sie beobachtete eines der Taxen die gerade am Straßenrand hielten.

Wie schön es doch wäre sich jetzt in eines von diesen zu setzen und nach Hause in ihr warmes gemütliches Bett zu fahren. Nein! Stattdessen stand sie hier und zitterte was das Zeug hielt.

Aus dem Wagen welchen sie eben beobachtet hatte stieg nun ein hochgewachsener Mann aus. Er war gut gebaut, mit breiten Schultern. Seine Haare standen wirr in alle Richtungen so als hätte er sie nach dem Aufstehen einfach mit Haarspray fixiert.

Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Sie wusste nicht ob sie sich getäuscht hatte doch Nami meinte gesehen zu haben, wie er ihr kurz zugezwinkert hatte. Ohne es für nötig zu halten sich anzustellen marschierte er geradewegs an der Menge vorbei, sprach kurz mit einem der Türsteher und verschwand dann hinter den Türen des Clubs.

Gegen ihrer Erwartungen waren sie und ihre Freundin tatsächlich ebenfalls wenige Minuten später im Eingangsbereich und lediglich die metallischen Türen trennten sie noch von dem lauten Grölen der Menschen und dem dröhnen des Basses der Musik. „Na dann mal los“, Nami hatte fast schreien müssen damit ihre Freundin sie hörte und doch erhielt sie nun ein aufgeregtes Nicken von dieser. Sie ließen die Türen aufschwingen und kaum hatten sie einen Schritt in Richtung der Tanzfläche gemacht, man hätte eigentlich gar nicht mehr von einer Tanzfläche reden können denn selbst in den hintersten Ecken standen noch Leute die sich zu der Musik bewegten, waren sie schon mitten im Geschehen.

Die Luft war erdrückend stickig und es roch nach Schweiß, Alkohol und Zigarettenrauch der wahrscheinlich von draußen hereingezogen war.

Nami hatte Recht behalten. Es war tatsächlich ein Gedränge wie an einem Montagmorgen in der U-Bahn wenn alle zu ihren Arbeitsplätzen mussten.

Für sie eindeutig zu viele Leute.

Für Vivi das reinste Paradies.

Diese hatte sich scheinbar schon unter die Menge gemischt denn an dem Platz wo sie eben gestanden hatte tanzte nun ein jüngeres Pärchen dicht gedrängt. Kopfschüttelnd setzte sich nun auch Nami in Bewegung.

Ihr erstes Ziel: Die Bar. Ohne Alkohol würde sie den Abend und die Nacht zweifellos nicht überleben.
 

Nachdem sie zwei Getränke bestellt hatte suchte sie die Massen nach einem blauen Schopf ab und fand diesen dann auch. Natürlich mitten drin in der aneinander gedrängten Masse.

Wo auch sonst, überlegte die Orangehaarige, fasste sich aber dennoch ein Herz und zwängte sich durch die kleinen Lücken die entstanden wenn ein Tanzpärchen sich mal dazu entschied einen Schritt nach Links oder rechts zu wagen, bis sie Vivi erreicht hatte. Lächelnd hielt sie ihr das Glas hin welches Vivi dankend annahm. Sie beobachtete wie die Blauhaarige sich prüfend umsah und als sie dann wieder zu Nami sah schenkte diese ihr ein wissendes Lächeln.

„Na schon jemanden im Visier?“, fragte Nami dicht bei dem Ohr ihrer Freundin damit diese sie auch verstehen konnte und sie am Ende des Abend nicht völlig Heiser durch das Laute sprechen sein würde. Ein zögerliches Nicken folgte und dann eine unauffällige Geste zu demjenigen hin den sie sich herausgepickt hatte. Nami wusste für was für Typen ihre Freundin schwärmte und sie musste demnach mit Verwunderung feststellen, dass dieser überhaupt nicht ins Schema passte. .

Die Orangehaarige zwinkerte Vivi zu und mit einem letzten Anstoß in die Richtung des Fremden wandte sie sich von ihr ab und hielt nun ebenfalls Ausschau ob vielleicht auch jemand für sie dabei war. Ein Gedanke huschte durch ihren Kopf.

Zu gerne hätte sie den Mann nochmal erblickt den sie gesehen hatte als sie noch angestanden hatten.

Sie sah sich um ob sie ihn möglicherweise doch noch erblicken konnte jedoch erfolglos, weswegen sie sich wieder zur Bar begab. Der Barkeeper kam kaum mit den Bestellungen hinterher. Schweiß stand auf seiner Stirn und in seinen Augen lag ein genervter, gehetzter wenn auch zugleich freundlicher Ausdruck. Plötzlich zuckte sie zusammen.

Arme hatten sich von hinten um ihre Hüfte geschlungen und drückten sie nun an die Person hinter sich.

Fast schon ruckartig fuhr sie herum und blickte in ein paar amüsiert funkelnde Augen die sie zu Mustern schienen.

Ihr Blick huschte weiter und nach und nach erkannte sie die Person die sie umschlungen hielt.

Es war genau der an den sie eben noch Gedacht hatte. Sofort bildete sich auf ihren Lippen ein Lächeln.

Eines das sie sich selbst nicht erklären konnte und doch war es da.

„Dich hab ich doch schon mal gesehen“, ein leicht neckischer Ton schwang in seiner Stimme mit.

„Willst du was trinken? Ich gebe dir was aus“ Nami nickte und schon wandte er sich an den Barkeeper und bestellte für sie und für sich ebenfalls etwas zu trinken. Sie konnte nicht anders als ihn bei jeder seiner Bewegungen zu beobachten.

Sein Jackett hatte er mittlerweile abgelegt und die oberen Knöpfe seines Hemdes waren geöffnet und ließen sie einige Blicke auf seine Brust erhaschen. Sie sah die Spitze eines Tattoos hervorblitzen und auch an seinen Armen und Händen prangten Tattoos die ihr vorher nicht aufgefallen waren.

Mit zwei Gläsern in der Hand drehte er sich wieder zu ihr um und deutete in Richtung V.I.P Lounge was Nami anfangs stutzen ließ ehe sie sich in Bewegung setzte und auf diese zusteuerte. Nachdem er ihr mit einer Geste angeboten hatte sich zu setzen ließ sie sich auf eines der Ledersofas nieder.

Er reichte ihr das Glas und ließ sich dann neben sie fallen. Selbst in dieser plumpen Bewegung zeigte er solch eine Anmut dass Nami sich tatsächlich darüber Gedanken machte ob es wohl blöd ausgesehen hatte wie sie sich hingesetzt hatte.

„Ich bin übrigens Law“, setzte der junge Mann nun dicht an ihrem Ohr an und als er sich wieder von ihr zurückzog konnte sie ein schelmisches Lächeln auf seinen Lippen aus machen. „Nami“ gab sie knapp zurück und unterdrückte den Drang ihm die Hand hinzuhalten da er sie sonst wahrscheinlich missbilligend angesehen hätte.

Er rückte ein Stück näher an sie heran und legte seinen Arm locker auf die Lehne hinter ihr. Ihre Wangen schienen förmlich zu glühen und sie hoffte es würde in dem dämmrigen Licht nicht so auffallen. Sie hatte es schon immer gehasst wie schnell sie rot anlief, sei es nun vom Alkohol oder aus Verlegenheit. Law roch nach Alkohol und Schweiß, seine schwarzen Haare klebten ihm zum Teil schon in der Stirn. Und im Nacken sah sie wie diese sich kringelten, jedoch ließ ihn das noch attraktiver aussehen wie Nami fand. Sie zwang sich dazu die Hand nicht auszustrecken um ihm die Strähnen aus der Stirn zu wischen.

Seine Gesichtszüge wirkten hart und kantig was ihm einen strengen Touch verlieh doch seine Augen strahlten solch eine Freundlichkeit aus dass diese Gedanken augenblicklich beiseite gefegt wurden. Auf einmal konnte sie seinen Atem auf ihrer Wange spüren und als er sich ihr noch ein Stück näherte zuckte sie erschrocken zurück. Sie schüttelte den Kopf über sich selbst. Was war schon dabei wenn er sie küsste. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen und nun näherte sie sich ihm und in nächsten konnte sie schon seinen Mund auf ihrem Spüren. Seine Lippen waren weich und lagen sanft auf ihren.

Ein wohliger Schauer durchfuhr die Orangehaarige als er sie mit kleinen Bissen zu necken begann.

Er verstärkte den Kuss und ein Kribbeln machte sich in ihrem Körper breit. Küssen konnte dieser Mann auf alle Fälle.

Er löste sich einen Moment von ihr und sah ihr in die Augen bevor er ihr erneut seinen Mund aufdrückte, dieses Mal jedoch drängender und wilder. Mit seiner Zunge spaltete er ihre Lippen und fuhr in ihren Mundraum wo er ihre Zunge in ein wildes Spiel verwickelte.

Nami versuchte sich zu lösen doch er gab sie nicht frei.

Ein bedrückendes Gefühl stieg in ihr auf und erst als seine Hände sich um ihre Hüfte legten und sie auf seinen Schoß zogen ,was ihm ein Keuchen entlockte, gelang es ihr ihn von sich wegzustoßen. Etwas grimmig sah er sie an und beugte sich zu ihr vor.

„Du willst doch nicht schon aufhören, oder Süße?!“ Sie schluckte. Aus irgendeinem Grund befürchtete sie er würde ihr etwas tun würde sie die Frage verneinen weswegen sie nur mit dem Kopf schüttelte.

„Ich wollte nur etwas frische Luft schnappen gehen“, log sie und erhob sich von seinem Schoß.

„Aber vorher musst du noch mit mir Tanzen“, verkündete Law mit einem Grinsen und stand ebenfalls auf, nahm sie am Ellbogen und führte sie in die Menge. Innerlich fluchend ballte Nami ihre Hände zu Fäusten, doch sie hatte kaum Möglichkeit lange über ihre Lage nachzudenken, denn schon hatte er sie an den Hüften gepackt und presste sie nun begierig an sich. Sie fühlte sich zunehmend unwohl doch ihn schien das nicht sonderlich zu stören. Stattdessen ließ er seine Lippen über ihren Hals gleiten und seine Hände auf ihrem Körper wandern . Er war stark das merkte sie allein schon an der Art wie er sie festhielt. Bestimmt und nicht gewillt sie gehen zu lassen gruben sich seine Finger in ihre Hüften.

„Du hast doch sicher Lust noch mit zu mir zukommen, hab ich nicht recht, Schätzchen?“
 

Widerlich!

Die Art wie er zu ihr sprach.

Wie er sich an sie ran machte.

Ihr wurde übel und sie versuchte sich von ihm zu lösen. Doch sein Griff verstärkte sich nur noch mehr.

„Wie wäre es dann gleich jetzt? Der Club fängt an mich zu langweilen“, hauchte Nami ihm gespielt verführerisch ins Ohr. Er schien drauf anzuspringen denn wieder hatten sich seine Lippen zu einem breiten Lächeln verzogen.

„Sicher doch“, und schon führte er sie am Handgelenk aus dem Club. Alles in ihr sträubte sich gegen ihn und am liebsten hätte sie sich aus seinem Griff befreit und wäre gerannt. Einfach nur von ihm weg, wenn es ihr doch nur möglich gewesen wäre… Die kühle Nachtluft umfasst sie als sie Beide aus der Tür des Clubs traten. Sie fühlte sich leicht taub, nun da das Dröhnen der Musik und der Bass, der ihren Körper innerlich jedes Mal zum Vibrieren gebracht hatte, verstummt waren. Law hielt sie noch immer am Handgelenk fest, so als wolle er sicher gehen, dass sie ihm nicht weglaufen würde. Auf der Straße waren kaum Leute. Ab und zu lief jemand an ihnen vorbei. An der Mauer des Clubs standen einige Leute doch die schienen schon lange nicht mehr zurechnungsfähig. Nami spürte einen Ruck und dann die kalte Wand an ihrem Rücken. Die Kälte durchdrang in kürzester Zeit ihr dünnes Kleid. Vorsichtig öffnete sie ihre Augen, die sie vor Schreck zugekniffen hatte und starrte daraufhin direkt in die ihres Gegenübers. Das kühle Blau durchstach sie förmlich wie ein Eiszapfen und ihr wurde schlagartig noch kälter.

Da wo vorher unendliche Freundlichkeit verborgen lag war jetzt nichts harmloses mehr zu erkennen. Langsam aber sicher überkam der jungen Frau die Angst. Sie hatte Angst dass er sie wieder berühren würde. Doch genau das tat er und das ohne Zurückhaltung. Begierig strich er mit seinen Händen ihre Seiten auf und ab, fummelte an dem schwarzen Stoff ihres Kleides herum und vergrub seine Finger in ihrem Haar. Nami wollte sich wehren…sie wollte doch sie konnte nicht.

Sie war in einer Art Starre gefangen. Irgendwas hatte dieser Mann an sich dass sie sich nicht einmal traute einen Laut von sich zu geben der ihn verstimmen konnte. Sie schluckte als er begann seine Zunge über ihre Haut fahren zu lassen.

Sie versuchte sich zusammen zu reißen.

„Nicht…“ in ihren Ohren klang es wie ein Flehen obwohl es ein Befehl hatte werden sollen. Es hätte ihn dazu bringen sollen sie in Ruhe zulassen. Stattdessen hob er nur seinen Kopf und schenkte ihr ein überlegenes Grinsen. Und schon hatte sie erneut ihr Mut verlassen. Er würde sicher bald aufhören, er würde ihr nichts Schlimmeres antun als das hier.

Das jedenfalls Versuchte sie sich einzureden. Sie war alleine. Mit einem Typen gegen den sie sich keinesfalls wehren konnte egal wie sehr sie es versuchte. Sie hatte es schon gespürt als er sie am Handgelenk geführt hatte. Schon da, als sein Griff hätte sanft sein sollen, hatte Nami schon gespürt, dass er eine ungeheure Kraft in sich trug die es ihr nicht erlauben würde Widerstand zu erheben. Sie schloss die Augen. Vielleicht würde sie es so eher ertragen.

Laws Hände packten ihre Schultern und drückten sie näher an die hinter ihr liegende Wand. Sein Atem streifte ihre Haut. Wie hatte sie so jemanden vorhin noch anziehend finden können, wo sich jetzt alles in ihr gegen ihn sträubte? Seine Lippen pressten sich erneut auf ihren Mund und ihr wurde zunehmend übel. Sie stieß ein Geräusch aus, das einem Schluchzen sehr nah kam doch noch immer kümmerte es ihren Gegenüber nicht, im Gegenteil.

Es schien als würde ihn ihr Schluchzen nur noch mehr antreiben. Während des Kusses fummelte er an dem Reißverschluss ihres Kleides herum doch Nami begann sich nun immer mehr gegen seine Berührungen zu sträuben.

Sie wandte ihren Kopf von ihm ab und mit ihrer ganzen Kraft versuchte sie ihn von sich wegzustoßen.

„Was ist denn los mit dir Schätzchen? Du willst es doch auch“ Heftig schüttelte die Orangehaarige ihren Kopf. Nein sie wollte das ganz sicher nicht. Nicht hier und nicht mit ihm! Plötzlich spürte sie nur noch einen heftigen Schmerz an ihrer Wange und automatisch verfrachtete sie ihre Hand an die heiße, pochende Stelle. Entsetzt sah sie zu ihm auf.

In seinen Augen konnte sie keine Spur von Mitleid ausmachen.

Heiße Tränen stiegen ihr in die Augen, sie zeugten von dem Schmerz in ihrer Wange und der Angst vor diesem Mann der sie bedrohlich musterte.

Gerade als er sie erneut anfassen wollte wurde er heftig nach hinten gerissen und dann ging plötzlich alles viel zu schnell, als das Nami alles hätte mitkriegen können.

Sie sah nur wie Law von jemandem gepackt und an die Wand geschmissen wurde, an die er sie vorher gedrängt hatte.

Ihre Hand wanderte zu ihrem Mund welche sie sich vor Schock vor diesen presste.

Nami sah wie Blut aus Laws Nase quoll und erneut musste sie einen Würgereiz unterdrücken.

Alles was sie dann noch wahrnahm waren zornige, laute Schreie. Ihr wurde zunehmend Schwarz vor Augen und kurze Zeit später, sackte sie hilflos in sich zusammen.

Sie spürte nicht einmal mehr den Zusammenstoß mit dem Kantstein, oder das warme Rinnsal, das ihr anschließen über die Schläfe lief.

Sie spürte nichts mehr, außer der Leere die sie umgab...

Alpträume und Hysterie

Ein leises Dröhnen drang von weit her und langsam begannen die Gedanken der jungen Frau wieder zu fließen, wenn auch zäh wie Honig. Nami versuchte ihre Augen zu öffnen, doch es fühlte sich an, als wären sie aus Blei, zu schwer um sie auch nur einen Spalt breit zu öffnen. Alles klang gedämpft, und obwohl sie kaum etwas wahrnahm, erkannte sie doch eine Stimme, die ihren Namen zu rufen schien. Verzweifelt versuchte Nami zu antworten oder sich aufzurichten, doch ihre Glieder waren zu schwer und auch ihre Lippen blieben verschlossen, stattdessen wurde sie erneut von der Schwärze gepackt und umhüllt wie von einem Schleier....
 

Sie war wieder im Club. Sie konnte die ausgelassene Stimmung der Leute regelrecht spüren doch irgendwas an dieser Fröhlichkeit schien falsch. So als wäre sie nur gespielt um Nami nicht zu beunruhigen.

In der Menge konnte sie Vivi ausmachen, die ihr andeutete ihr zu folgen, doch als Nami ihr zurufen wollte, sie solle warten, verschwand der blaue Schopf in der Menge und sie stand wieder alleine da.

Plötzlich verschwand alles um sie herum. Die Wände, die Musik, die Leute, einfach alles.

Ein neues Bild tauchte auf.

Es war die Straße vor dem Club. Sie saß auf dem Boden. Aus irgendeinem Grund hatte sie ihre Hände Schützend vor sich haltend und sie spürte nasse Spuren auf ihren Wangen. Als sie die Arme vorsichtig runter nahm erkannte sie den Grund. Sofort sprang ihr das unheimliche, fast dämonisch wirkende Grinsen in die Augen und dann die leeren Augen. Sie wollte Schreien doch wieder versagte ihre Stimme. Die Gestalt begann sich an ihr zu vergreifen. Endlich brachte sie es über sich. Sie Schrie! So laut, dass jeder sie hätte hören müssen…
 


 

Ruckartig und mit einem Aufschrei fuhr Nami hoch.

Auf ihrer Stirn stand kalter Schweiß, ihre Haare klebten ihr im Nacken und ihre Augen waren vor Entsetzen geweitet. Hilfesuchend schlang sie ihre Arme fest um ihren Körper um das Zittern zu unterdrücken, welches sie erfasst hatte.

Erst als sie sich umsah und feststellte, dass sie alleine im Zimmer war atmete sie erleichtert auf.

Ein Traum.

Es war nur ein Traum gewesen.

Sich langsam beruhigend glitt ihr Blick an sich herab. Ihr Kleid war durch ein weites graues T-Shirt ersetzt worden, welches sie nicht zuordnen konnte. Verwirrt zog sie ihre Stirn in Falten und hob den Blick dann wieder, um das Zimmer erneut betrachten zu können, in dem sie sich befand.

Alles hier war Fremd.

Sie befand sich offensichtlich weder in ihrem eigenen Haus, noch bei Vivi oder sonst wem den sie näher kannte:

Sie hatte keine Ahnung wo sie war.

Panik kroch parasitenhaft in ihre Glieder.

Wo zum Teufel war sie?

Und wer hatte sie hier hergebracht?!

War sie gestern noch mit Jemandem mitgegangen?

Konzentriert schlug sie ihre Augen nieder um sich den gestrigen Abend nochmal Revue passieren zu lassen.

Sie war mit Vivi feiern gewesen, das wusste sie. Doch weiter?

Aufstöhnend rieb sie sich die Schläfen um den aufkommenden Schmerz gleich zu stoppen der sich langsam ankündigte.

An irgendwas musste sie sich doch noch erinnern!

Dann endlich kamen sie: die verdrängten Erinnerung überrannte sie förmlich und mit weit aufgerissenen Augen wurde ihr endlich klar, bei wem sie sich wohl befinden musste. Mit zittrigen Beinen stolperte sie regelrecht Richtung Tür.

Ihr war übel. Sie spürte wieder die Lippen des Schwarzhaarigen auf ihrem Körper und konnte gerade noch einen Würgereiz unterdrücken.

Sie musste ein Bad finden, und zwar schleunigst doch das war leichter gesagt als getan. Zumal ihr mit jedem Schritt schwindliger wurde. Sie riss die hölzerne Tür ungeduldig auf und stolperte unbeholfen in den angrenzenden Raum. Ihr Blick glitt flüchtig über die Einrichtung ehe sie weitere Türen erblickte die womöglich zu dem gewünschtem Ziel führen könnten.

In einem weiteren unerträglichen Würgereiz drückte sie sich ihre Hand noch enger an die Lippen und setzte ihren Weg schleunigst fort. Sie hatte Glück. Als sie erneut eine der Türen öffnete empfing sie tatsächlich ein kleines Badezimmer.

Mit wenigen Schritten überquerte sie die Entfernung zur Toilette und beugte sich keuchend über diese.

Das Würgen und Ächzen Namis hallte an den gefliesten Wänden wieder bis es schließlich verstummte und die junge Frau sich mit weichen Knien erhob um sich den Mund waschen zu können. Über dem Waschbecken hing ein kleiner Spiegel in dem sie sich nun betrachtete.

Sie nahm den Verband wahr, der sich um ihre Stirn legte. Unter ihren Augen hatten sich kleine dunkle Furchen gebildet und ihre Haut wirkte ungesund Blass. Angestrengt fuhr sie mit ihrer Hand über die Stirn bevor sie diese wieder sinken ließ und am Rand des Waschbeckens platzierte. In ihrem Kopf ging es drunter und drüber.

Sie konnte kaum einen klaren Gedanken fassen. Wo sie doch sonst immer so einen kühlen Kopf bewahrte, drohte er ihr nun zu platzen. Schwer atmend drückte sie sich nun hoch, straffte die Schultern und versuchte ihre wackeligen Beine wenigstens ein bisschen unter Kontrolle zu bringen und kehrte dann wieder in den Raum zurück, in dem sie aufgewacht war.

Sie hatte vorhin kaum die Möglichkeit dazu gehabt, sich in Ruhe um zusehen.

Sie sah zu dem Bett in dem sie gelegen hatte, dann weiter zu einem Schränkchen welches sich neben dem Bett befand. Sie erkannte ihre Tasche und atmete erleichtert auf. Wenigstens die hatte sie noch. Auch ihr Kleid lag fein säuberlich zusammengelegt unter der Tasche und mit einem Lächeln fuhr sie über den weichen Stoff des Kleides, bevor sie sich ihrer Tasche widmete um ihren Inhalt zu prüfen.

Entgegen ihrer Erwartungen war tatsächlich nichts entwendet worden. Sie zog ihr Handy heraus uns sah auf das nun aufleuchtende Display. Vivi hatte versucht sie anzurufen und sofort meldete sich ihr schlechtes Gewissen. Ihre Freundin hatte sich sicher große Sorgen gemacht, da sie einfach verschwunden war. Nami zog ihre Lippen zwischen die Zähne und kaute nachdenklich auf dieser herum. Sie sollte erst mal wieder zu sich nach Hause gehen bevor sie Vivi anrufen würde. Wer wusste schon wie der Typ drauf war der ihr gestern so selbstlos geholfen hatte.

Seufzend griff sie nach dem Kleid.

Schon schlimm genug, dass er sie wohl so ohne weiteres ausgezogen hatte.

Schnell zog sie den Saum des T-Shirts zurück in dem sie steckte und lugte darunter.

Wenigstens hatte sie noch ihre Unterwäsche an. Sie ließ den Saum wieder los und befreite sich dann aus den Klamotten um wieder in das Kleid zu schlüpfen. Es roch zwar nach Rauch, Schweiß und Alkohol doch war immer noch besser als die Kleidung eines Fremden am Leib zu tragen. Sorgfältig legte sie die Sachen zusammen, deren sie sich eben entledigt hatte, und klemmte dann ihre Tasche besitzergreifend unter den Arm. Sie hatte jetzt schließlich schon genug Zeit verschwendet, langsam sollte sie sich wirklich auf den Weg nach Hause begeben. Tief ließ sie die Luft in ihre Lungen eindringen bevor sie diese bestimmt ausatmete und endlich wagte zu gehen. Sie hatte die Wohnungstür schon entdeckt, als sie auf der Suche nach dem Bad gewesen war, weswegen sie nun recht schnell zum Ausgang fand. Nami warf noch einmal einen Blick in die Wohnung zurück ehe sie entschlossen ansetzte um die Tür zu öffnen, doch diese gab nicht nach.

Verschlossen.

Sie hätte es ja ahnen können.

Noch einmal versuchte sie die Klinke runter zudrücken und so die Tür zu öffnen, doch noch immer geschah nichts.

Entsetzt starrte sie auf ihre Hand, welche den Griff umschlossen hielt.

Ein erneuter Versuch erfolgte, und noch einer doch immer dasselbe Ergebnis. Ihre Augen weiteten sich in einem erneuten Anflug von Panik, welche sie dazu veranlasste, hysterisch an der Tür zu rütteln, zu klopfen und zu hämmern.

Nami stieß einen wütenden Schrei aus. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Sie wollte hier weg ehe der Mann zurückkommen würde. Ihr Atem beschleunigte sich als sie von neuem wie wild an der Tür riss und ihre Verzweiflung immer wieder durch kleine Schreie zum Ausdruck brachte, ehe ein Geräusch ihre gesamte Aufmerksamkeit auf sich zog.

Es war nur ein leises Knarren von Holz gewesen, doch sie wirbelte erschrocken herum und starrte in den leeren Wohnraum, presste sich panisch an die sich nicht öffnen wollende Tür.

Als nichts weiter geschah, zwang sie sich selbst sich wieder zu beruhigen. Vielleicht konnte sie ja durch eines der Fenster hinaus. Ganz verwerflich war der Gedanke schließlich nicht, doch noch bevor sie Handel konnte, unterbrachen näher kommende Schritte ihre Überlegung.

Sie vernahm wie eine Tür langsam geöffnet wurde und die Geräusche, in dem Raum in dem sie sich befand, weiter geführt wurden. Ruckartig doch leise presste sie ihren Körper näher an die Tür.

Ihr Herz pochte ihr bis zum Hals und sie hatte schon die Befürchtung sie könnte gehört werden, was jedoch lächerlich war, denn selbst wenn, sie hatte sowieso schon durch die Schreie und Ausflüche auf sich aufmerksam gemacht, was wohl nun auch der Grund dafür war, dass die Schritte merklich in ihre Richtung unterwegs waren.

Warum musste sie auch immer so schnell überreagieren?

Wäre sie einfach leise durch eines der Fenster geschlüpft hätte sie dieses Dilemma nun nicht, doch nun ließ sich nichts mehr daran ändern. Sie versuchte sich krampfhaft daran zu erinnern, was sie als Kind über Selbstverteidigung gelernt hatte doch ihr Kopf war bis auf die Möglichkeiten, was gleich passieren könnte, völlig leer gefegt.

Mit einem hörbaren Schlucken schloss sie die Augen und betete, dass ihr „Retter“ kein gestörter Psychopath war, der sich einen Spaß daraus machte, seinen Opfern erst zu helfen um deren Gunst zu erwerben und sich dann kaltblütig an diesen zu vergehen.

Oh ja sie betete.

Und dann war der Moment gekommen, in dem der letzte hallende Schritt ertönte und sich der Schatten einer anderen Person unheilvoll in dem Gang zur Tür ausbreitete und sie sich deren Präsenz vollkommen bewusst wurde.

Endlich wieder zu Hause

Ruhig hob Nami ihre Tasse an, drehte sie in ihren Händen und stellte diese schließlich wieder auf den Tisch ab, an dem sie saß.

Der Dampf des heißen Getränkes stieg ihr ins Gesicht und sie schloss für einen Moment wohlig die Augen, um die angenehme Wärme des Dampfes genießen zu können.

Wenn sie daran dachte, dass sie eben noch fast vor Angst gestorben wäre, hätte die junge Frau nun lachen können.

Jetzt saß sie hier, mit einer Tasse Tee und warf ihrem Gegenüber, ab und an, flüchtige Blicke zu.

Irgendwie suchten ihre Augen immer wieder seine Gestalt.

Er war groß,

überragte sie vielleicht um einen Kopf,

gut gebaut und durchaus attraktiv,

doch das war es nicht, wieso sie ihn ständig ansehen musste.

Auch seine kurzen, grünen Haare, die dunklen Augen, welche fast gänzlich schwarz wirkten und im Kontrast zu den hellen Haaren standen, oder das markante Gesicht waren nicht der Auslöser.

Wenn sie ehrlich war, wusste sie selbst nicht, was es war. Als sie erneut ihren Blick von ihrer Tasse hob, um ihn anzusehen, traf ihr Blick den seinen und erneut durchzog ein sanftes Kribbeln ihren Körper, ehe in ihr ein Gefühl von Vertrautheit aufflammte. Als sie sich ihres starren Blickes bewusst wurde schüttelte sie lächelnd den Kopf.

„Tut mir übrigens leid, dass ich eben so einen Lärm veranstaltet habe“

Mit amüsiertem Blick, sah er die Orangehaarige an, was ihn noch um einiges attraktiver machte.

„Nicht weiter schlimm. Eigentlich war es ganz unterhaltsam.“, mit einem Zwinkern erhob er sich schließlich vom Tisch, um ihr die inzwischen leere Tasse abzunehmen. „Was?“, etwas verwirrt sah sie ihm nach. „Nichts. Vergiss es. Wie fühlst du dich?“

Mit skeptischer Miene beobachtete Nami, wie der Grünhaarige wieder zu ihr an den Tisch trat.

„Außer dass mein Kopf fast explodiert? Echt Super.“, ihre Hand fuhr demonstrierend über den Stoff des Verbandes und legte sich dann flach auf ihre Stirn.

„Eins zu Null für den Kantstein.“, gluckste Zorro, hielt dann aber kurz inne , bevor er erneut seinen Mund öffnete: „Aspirin?“ Träge schüttelte die Orangehaarige ihren Kopf und Zorro konnte nun auch ihren Mundwinkel nach oben zucken sehen, ehe sie sich schnell von ihm abwandte.

„Hast du jemanden der dich abholen kann, oder soll ich die Dame noch nach Hause kutschieren?“

„Nein, schon in Ordnung du hast genug getan, ich komme schon irgendwie heil an.“, Ihr war es unangenehm, sich von einem Fremden bemuttern zu lassen. Schon gar nicht, wenn er ihr so kam.

Außerdem, war sie schließlich schon erwachsen und brauchte keinen, der sie durch die Gegend chauffierte.

„Das heißt also dich wird keiner Abholen können.“, schloss der junge Mann.

„Ich habe heute sowieso frei und du solltest wirklich nicht alleine nach Hause, also schnapp dir deine Sachen, ich fahr dich.“ Entschlossen schüttelte Nami ihren Kopf. „Das brauchst du nicht, wirklich.“, doch Zorro ließ sich nicht abwimmeln und mit einem „Ich will es aber“, saß sie letztendlich nun doch neben ihm in seinem Wagen, die Hände nervös im Schoß gebettet und den Kopf gesenkt.

„Bin ich so ein unangenehmer Zeitgenosse?“, hörte sie die Stimme des Grünhaarigen, woraufhin sie nur ihren Kopf schüttelte. „Nein.“, aufseufzend schaute sie aus dem Fenster um ihn nicht mehr in die Augen schauen zu müssen. „Ich weiß auch nicht so ganz, vielleicht noch der Schock von gestern Abend.“, nuschelte Nami, den Blick weiterhin stur aus dem Fenster gerichtet da sie sicher war ihre Lüge würde sonst sicher auffliegen.

Wobei sie sich eigentlich gar nicht so sicher war, ob dies wirklich eine Lüge war. Schließlich war sie, vor einer guten Stunde, noch ziemlich aufgewühlt gewesen, wegen dem, was Geschehen war.

Trotz dessen war da noch etwas anderes.

Er machte sie, aus einem ihr unerfindlichem Grund, ungeheuer nervös.

Sie war doch kein unreifes Mädchen, dass zum ersten Mal ein Date mit ihrem Schwarm hatte!

Sie war verdammt nochmal erwachsen und kannte diesen Mann seit nicht mal einer Stunde.

Nagut vielleicht doch länger.

Trotzdem!

Wieso also war sie dann so angespannt?

Sie merkte, wie Zorro ihr einen kurzen skeptischen Blick zuwarf, doch nicht weiter auf ihre Worte einging und so startete er, ohne ein weiteres Wort, den Motor und fuhr los.

Die gesamte Fahrt schwiegen sie, was Nami wirklich mehr als recht war, denn sie befürchtete, sollte er ihr eine Frage stellen, würde sie nichts weiter herausbringen, als sinnloses Gestotter.

Bevor Nami jedoch dazu kam, sich und ihr Verhalten, weiter zu verfluchen, hielt der Wagen bereits vor ihrem Haus.

Die Autofahrt war für sie unglaublich schnell vorüber gezogen und erstaun beobachtete sie, wie Zorro auf ihre Seite des Wagens eilte und ihr heraus half, bevor er sie noch zu ihrer Wohnungstür brachte, an der er schließlich auch wieder das Wort ergriff: „Also dann, gute Besserung und schone dich die nächsten Tage ein bisschen.“,mit einem Deut, in Richtung ihrer Stirn, demonstrierte er seine Aussage.

Ein leichtes Lächeln huschte kurz über seine Lippen, bevor er sich auch schon zum Gehen wandte, jedoch stehen blieb, als die junge Frau ihn mit einem Ruf zurückhielt. „Ich hab mich noch gar nicht richtig bei dir Bedankt.“, setzte sie an, wusste aber anscheinend nicht recht, wie sie fortfahren sollte, weswegen Zorro kurzerhand zum Sprechen ansetzte.

„War doch selbstverständlich, dass ich einer Schönheit, wie dir geholfen habe “, sie glaubte eine Spur Sarkasmus in seinen Worten heraus zu hören, doch ignorierte sie dies getrost.

„Wie wäre es mit Kaffee?“, schlug Nami vor.

„Wie könnte ich da bloß nein sagen?“, auch Nami hatte nun ein Lächeln aufgesetzt und mit einem erleichterten Seufzer, sah sie Zorro erneut ins Gesicht.

„Freut mich, also dann“, sie wollte sich schon umdrehen, doch hielt inne, als der Grünhaarige sich laut räusperte.

„Hast du nicht noch was vergessen?“, verwirrt sah sie ihn an, ohne darauf zu kommen, was er wohl meinen könnte.

Erneut bildete sich ein Grinsen auf den Zügen Zorros.

„Wie wär´s, wenn du mir noch deine Handynummer gibst, damit ich meinen Kaffee auch einfordern kann?“
 


 


 

Nachdem Nami, dem Grünschopf, mit einem peinlich berührtem Nicken, schließlich ihre Nummer in seinem Handy abgespeichert hatte, war sie so schnell wie möglich hinter ihrer Haustür verschwunden, um sich dort tadelnd gegen die Stirn zu schlagen, bereute es im selben Moment jedoch wieder, als sie der stechende Schmerz daran erinnerte, dass ihre Stirn, im Moment, nicht für Schläge geeignet war.

Wieso war sie so durcheinander?

Besonders nett wirkte der Typ nicht mal...er hatte irgendwas...seltsames an sich.

Und dann noch diese Sprüche...

Da sie sich die Frage selbst nicht wirklich beantworten konnte, schob sie auch das auf den gestrigen Vorfall. Sicher war das noch der Schock... wobei, wenn sie ehrlich war, kaufte sie sich das selbst nicht ganz ab.

Stöhnend ließ sie sich auf die cremefarbene Couch in ihrem Wohnzimmer sinken und stierte auf das Handy in ihrer Hand.

Ob er sich wirklich nochmal bei ihr melden würde? Ein kleiner Teil in ihr musste zugeben, dass sie genau das erhoffte. Nami schüttelte ihren roten Schopf, um die unsinnigen Gedanken aus ihrem Kopf zu verbannen und wählte dann, die Nummer ihrer besten Freundin. Immerhin war es langsam mal an der Zeit, dieser Bescheid zu geben, dass sie noch lebte, ehe Vivi, noch voller Sorge, die Polizei verständigen würde.
 


 

Als die schwere Tür vor seinem Auge zugefallen war, verfiel der Grünschopf in ein amüsiertes Schmunzeln.

Auch wenn er die Kleine seit nicht mal einem Tag kannte, musste er sich dennoch eingestehen, dass er bereits äußerst Gefallen an ihr gefunden hatte.

Er setzte den Weg zu seinem Auto gemütlichen Schrittes zurück, doch als er die Tür des Wagens öffnete und sich in das metallische Gerüst schwang, erlosch sein Lächeln abrupt.

Er ließ einen schweren Seufzer durch das Innere des Fahrzeugs tönen, ehe er seine Arme, mitsamt dem Kopf, auf das ledernen Lenkrad sinken ließ.

Was hatte er sich da nur wieder eingebrockt?

Nach einigen Augenblicken des Schweigens, fischte er, mit der Linken, sein Mobiltelefon aus der Hosentasche und ließ seine schlanken Finger über die Tastatur gleiten, bis das Display die gewünschte Nummer anzeigte. Es dauerte keine zehn Sekunden, ehe eine wütende Stimme an seinem Ohr ertönte und seine Stimmung damit, letztendlich völlig in den Keller sank.

„Ich wünsche dir auch einen guten Morgen, Law.“, unterbrach er das überaus nervtötende Geschrei seines Gesprächspartner mit einem sarkastischem Beigeschmack.
 


 


 

„Nami!“, mit wütendem Blick und verschränkten Armen beäugte Vivi die Rothaarige.

„Ich glaub´s ja nicht, dass du mir nicht mal eine SMS geschickt hast. Ich habe mir verdammt große Sorgen um dich gemacht!“ Seufzend hob Nami ihre Hände abwehrend in die Höhe.

„Ich hab´s ja schon verstanden, als du mir das eben am Telefon gesagt hast, Vivi. Komm doch lieber erst mal rein, die Nachbarn gucken ja schon.“

Mit einem übertriebenem Kopfschütteln befolgte Vivi die Worten ihrer Freundin und stolzierte durch die Tür hindurch, ehe sie sich wieder zu der Orangehaarigen umdrehte.

„Also was war Gestern los?“, wollte sie nun erneut wissen und wieder blockte Nami ab.

„Das erfährst du nachdem ich mich geduscht habe. Du musstest ja auch unbedingt gleich rüber kommen.“, tadelte sie ihre Freundin und bewegte sich anschließend in Richtung Badezimmer, zu dem ihr, ihre Freundin folgte.

„Jetzt erzähl schon.“, drängelte Vivi weiter.

Mit einem fiesem Grinsen schüttelte Nami ihren Kopf.

„Du scheinst wohl noch eine Weile warten zu müssen.“, und so, zog sie den Duschvorhang hinter sich zu, um einen weiteren Protest ihrer Freundin zu verhindern.
 

Inzwischen hatte Nami sich wieder einigermaßen frisch gemacht und war in saubere Kleidung geschlüpft.

Währenddessen hatte sie ihrer Freundin von dem vorherigen Abend berichtet.

Die Miene Vivis war zwischen Freude, Mitgefühl, Erstaunen bis hin zu Erleichterung hin und her gewechselt bis ihre Mimik letztendlich in einem nachdenklichem Gesicht geendet hatte.

„Man, dein Leben will ich haben, was du an einem Abend erlebst, erlebe ich nicht mal in einem ganzen Jahr.“, murmelte sie, ehe sie ein Lächeln aufsetzte und zu ihrer Freundin aufsah, die sich eben vor den Sitzplatz der Blauhaarigen platziert hatte.

„Tja. Ich würde ja zu gerne sagen, das Abenteuer war unterhaltsam, nur erinnert mich mein schmerzender Kopf daran, dass dem eigentlich nicht so war.“, mit einem verzerrtem Lächeln legte Nami ihre Finger an ihre Schläfe und sah die Blauhaarige an, die jedoch kaum zu zuhören schien.

„Was ist eigentlich mit dem Kerl, der dich beschützt hat? Seht ihr euch wieder? Ich meine komm schon“, ein Grinsen schlich sich auf die Lippen Vivis. „Euch wurde doch schon die perfekte Vorlage, für eine romantische Beziehung geboten; der große, starke, gutaussehende Mann rettete die Frau in Not und sie verliebte sich, Hals über Kopf in ihren Helden.“, das geflötete Gesülze Vivis wirkte dann doch zu übertrieben, weswegen Nami lieber den Mund hielt und lediglich amüsiert den Kopf schüttelte.

„Dich habe ich doch auch mit jemanden herumtummeln sehen, also wie ist es gelaufen?“, versuchte der Rotschopf das Thema zu wechseln, doch ihre Freundin schien sich nicht darauf einlassen zu wollen. „Ist nicht weiter erwähnenswert. Und versuch gefälligst nicht mir auszuweichen! Ich kenne dich jetzt schon lange genug, um zu wissen wie du tickst! Ihr seht euch wieder, habe ich nicht recht?!“

Wenn man Vivi so ansah, konnte man meinen, sie sei gerade mal acht Jahre alt, an der Art wie sie ungeduldig mit ihren Füßen wippte und ihre Freundin mit einem aufgeregtem Blick musterte. Dennoch war Nami der aufblitzende Schimmer in ihren Augen nicht entgangen, als sie sie nach ihrer Bekanntschaft gefragt hatte. Schon wieder stahl sich ein wissendes Lächeln auf die Lippen der Orangehaarigen.

„So, so nicht weiter erwähnenswert, hm?“, demonstrativ hob sie eine Augenbraue und fixierte somit ihre Freundin.

„Na gut, vielleicht doch erwähnenswert, aber deine Geschichte ist viel Spannender!“, gab Vivi schließlich maulend zu.

„Ach was. Ich weiß gar nicht ob wir uns überhaupt wiedersehen“, seufzend trat Nami vor den großen Spiegel in ihrem Zimmer und schob sich eine lästige Strähne hinters Ohr. Irgendwie wollte nur diese eine Strähne nie tun was Nami wollte und so rutsche diese schon wieder hinter ihrem Ohr hervor, sodass sie das widerspenstige Haar in ihrer Hand gedankenverloren herum zwirbelte. „Hallo?! Hörst du mir zu Nami?“ Erschrocken zuckte die Angesprochene zusammen, bevor sie verhalten grinste.

„Was hast du gesagt?“ Auch wenn die Blauhaarige sich bereits wieder weggedreht hatte, konnte Nami das Augenrollen erahnen. Sie sah ihrer Freundin dabei zu, wie sie sich, mit dem Rücken, auf ihr Bett fallen ließ und schließlich träge abwinkte.

„Schon gut.“, sie hielt einen Moment inne, um sich die richtigen Worte zurecht zulegen, dann legte sie ihren Kopf zur Seite um Nami ansehen zu können: „Mal was Anderes... Hast du schon was vor nächstes Wochenende?“

Die Lippen schürzend schüttelte Nami ihren Kopf. „Sag bitte nicht, du willst mich schon wieder in einen dieser überfüllten Clubs mitschleppen!“ Nun war es an ihrer Freundin zu grinsen.

„Du musst auch immer schon meckern, bevor du weißt was ich will. Nein nicht ganz, nur eine kleine Hausparty.“, versicherte der Blauschopf.

„Und bei wem?“

Das grinsen der Blauhaarigen vertiefte sich ehe sie antwortete:„Bei Sanji“

Kaffee

Müde fuhr sich Nami durch die weichen Haare.

Sie hatte es schon wieder getan!

Wieso konnte sie auch nie Nein zu ihrer besten Freundin sagen?!

Sie hatte sich nach einer längeren Diskussion letztendlich doch dazu überreden lassen, zu der Party dieses Sanjis mitzukommen. Zwar kannte sie diesen Typen nicht und den Freundeskreis schon gar nicht, doch das hatte Vivi nicht interessiert.

Inzwischen war es dunkel geworden und ihre Freundin war bereits vor einer halben Stunde verschwunden, was Nami im Moment auch mehr als lieb war, denn ihr Kopf drohte zu platzen.

Selbst das stetige Massieren half nur bedingt. Sie brauchte dringend eine Mütze voll Schlaf, doch obwohl sie bereits umgezogen im Bett lag, die Decke bis zum Kinn gezogen und die Augen fast krampfhaft aufeinander gepresst hatte , wollte der ersehnte Schlaf nicht kommen. Stattdessen schlug sie ihre Lider beinahe minütlich immer wieder auf, um zu dem Handy auf ihrem Nachttisch herüber zu schielen.

Irgendwie hatte sich dieser Typ, mit den auffällig grünen Haaren, in ihre Gedanken geschlichen und er hatte wohl nicht vor, noch vor der Morgendämmerung herauszukommen. Sie ertappte sich ein erneutes Mal dabei, wie sie sich ein weiteres Treffen erhoffte. Irgendwie faszinierte er sie, mit seiner irrwitzigen Art, dem angehauchtem Macho Auftreten, seinen dunklen Augen die im Kontrast mit seinen auffallend hellen Haaren standen und diesen scharfkantigem Gesicht, an dem sie sich ihre Finger schneiden könnte. Schluckend presste sie ihre Lider erneut aufeinander, um ihre Gedanken zu verscheuchen.

Da war es schon wieder.

Dieses aufgewühlte Gefühl in ihr und das trotz seiner nicht vorhandenen Nähe. Um sich abzulenken griff Nami schließlich kurzerhand zum Handy.

- Keine neuen Nachrichten - .

Natürlich war keine neue Nachricht da! Und dennoch starrte sie weiterhin auf das Display, bis dieses Erlosch und sie ihren Arm frustriert zur Seite fallen ließ. Als hätte dieser Zorro, um diese Zeit, auch nichts Besseres zu tun, als ihr irgendwelche Nachrichten zu schreiben. So ein Unsinn! Und sie hatte tatsächlich nichts Besseres zu tun, als jetzt hier zu liegen und genau auf solch eine Nachricht von dem Grünhaarigen zu warten. Konnte jemand, einen, schon nach der ersten Begegnung, so durcheinander bringen? Bevor sie sich jedoch weiter mit ihren eigenen Fragen beschäftigen konnte, spürte sie das, nur allzu vertraute Brummen, ihres Handys in der Hand und fast ruckartig hob sie dieses wieder in Augenhöhe.

- Keine Neuen Nachrichten -

Sie sollte dieses blöde Ding einfach ausschalten, sonst würde sie wohl noch vollends durchdrehen.

Das diese Akkus aber auch nicht mal mehr einen Tag hielten. Ein schwerfälliger Seufzer entrann ihrer Kehle, nachdem sie das Mobiltelefon wieder auf den Nachttisch drapiert und die Decke erneut bis zum Kinn gezogen hatte. Entgegen ihrer Erwartungen, schlief sie tatsächlich einige Minuten später, den letzten Gedanken an den Grünhaarigen verschwendend und mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen ein. Und erst als die Sonne ihre ersten, gleißenden Strahlen über ihr Gesicht tanzen ließ, erwachte sie wieder aus ihren Träumen. Neben sich das Handy, mit einer neuen Nachricht für sie, liegend.
 


 

Mit einem ohrenbetäubenden Krachen, ließ der junge Mann, mit den rabenschwarzen Haaren, die Tür hinter sich ins Schloss donnern. Trotz der Tatsache, dass er ziemlich mitgenommen aussah, was er den tiefen Ringen unter seinen Augen und dem angeschwollenem Nasenbein zu verdanken hatte, verfehlte sein äußerst zorniger Blick seine Wirkung nicht.

Mit einem Groll in der Stimme, setzte der Schwarzhaarige zum Sprechen an.

„Zorro! Glaubst du ernsthaft ich lass mir so eine Scheiße von dir gefallen?! Noch einmal so eine Aktion und du bist raus aus der ganzen Sache! Verstanden?!“, sein Gesprächspartner sah ihn bedächtig an. Zorro wusste, dass es in so einer Situation eigentlich besser war zu Schweigen, doch das ließ sein Temperament, mal wieder, nicht zu. Stattdessen holte er kraftvoll Luft, bevor auch er die Stimme erhob: „Jetzt komm erst mal wieder runter. Das mit der Nase war nicht geplant aber das was du da mit ihr abgezogen hast war ja wohl das Letzte! Wenn du meinst Frauen vergewaltigen zu müssen dann trete ich nur allzu gern ab, nur dass das klar ist! Du hast sie verdammt nochmal geschlagen!“

Die Augen des Schwarzhaarigen verengten sich zu Schlitzen, bevor sein Blick in Bedauern um schwang.

„Du hast recht ich bin zu weit gegangen. Das wird nicht mehr vorkommen.“, entschuldigte Law sich.

Erstaunt über die schnelle Einsicht seines Freundes, starrte Zorro ihn eine Weile an, ehe er ein erleichtertes Grinsen aufsetzte. Nun um einiges entspannter, ließen sich die beiden Männer, gegenüber voneinander, in zwei schwere lederne Sessel sinken, wobei das Ächzen des Leders nicht zu überhören war. „Warum ich außerdem hier bin weißt du ja bestimmt.“, verkündete Law nun, doch Zorro schüttelte nur leicht mit dem Kopf, ehe er sein Gegenüber wieder mit den Augen taxierte.

„Du hast die Kleine doch noch mit zu dir genommen, hast du irgendwas über sie herausbekommen?“ Da Law gerade damit beschäftigt war, sich ein Glas mit Wasser zu füllen, bemerkte er nicht, wie Zorro missbilligend die Stirn in Falten zog.

„Ich glaube nicht dass sie es wert ist“, bemerkte er trocken.

Schnell hatte der Schwarzhaarige seine Augen wieder auf Zorro gerichtet. „Du solltest vielleicht trotzdem noch ein wenig dran bleiben. Sie scheint dir ja ohnehin zu gefallen.“, das Grinsen, was Law seinem Freund zuwarf,war kalt und erreichte nicht die Augen des Schwarzhaarigen. Im Gegenteil es ließ ihn sogar noch um einiges finsterer aussehen und Zorro fuhr unwillkürlich ein kalter Schauer über den Rücken.

„Sie ist nichts Besonderes. Aber wenn du willst bleib ich an ihr dran.“

Zufrieden lehnte sich der Ältere in seinen Sessel zurück, während Zorro froh war, sich endlich erheben zu können, um diesen kargen Ort zu verlassen.

„Wir sehen uns“, erklang erneut die Stimme Laws, ehe Zorro die Tür hinter sich zufallen ließ und ihm wieder um einiges wohler wurde. Er konnte nicht leugnen, dass er seinen Freund mochte, gerade weil er sich immer auf den Schwarzhaarigen verlassen konnte, doch in letzter Zeit wirkte dieser distanzierter und verändert und Zorro wusste beim besten Willen nicht, was er von dieser Veränderung halten sollte. Seine Gedanken entfernten sich von dem kaltem Raum und drifteten ab zu jener orangehaarigen Frau, um die es die ganze Zeit gegangen war und dessen Gesellschaft er nun noch ein wenig Länger erdulden musste. Wenn er ehrlich war, hatte Law recht. Er hatte Gefallen an ihr gefunden, doch wusste er noch nicht, in welchem Sinne. Er zog sein Handy aus der Innentasche seines Jacketts heraus.

Schon 23:24.

Mit einem Lächeln, welches er selbst nicht wahrnahm, tippte er einige Sätze in das Feld für die Nachricht und schickte diese anschließend ab:
 

Sender: Unbekannt

Betreff; Einen Kaffee bitte!

Um 11:20 bei Sherly´s?

Ist ganz bei dir in der Nähe.

Ich erwarte dich ;)

Zorro
 


 

Erneut huschte der Blick der orangehaarigen Frau zu der großen Uhr an der Wand und wie sie feststellen musste, war die Zeit immer noch nicht schneller vergangen. Noch eine ganze Stunde trennte sie von dem Wiedersehen mit ihrem Retter, wie sie ihn nun sogar schon für sich selbst nannte. Sie hatte sich bereits ausgiebig geduscht und war gerade dabei, ihre wilde Mähne zu bändigen. Mit ihren Händen formte sie sich einen Zopf, schüttelte frustriert den Kopf und ließ ihr Haar schließlich auf ihre Schultern zurück fallen.

Dann eben offen.

In Unterwäsche und mit nackten Füßen, tapste sie zu ihrem Kleiderschrank und öffnete die hölzernen Türen mit einem Schwung und sofort quollen ihr die Kleidungsstücke entgegen. Sie brauchte dringend einen größeren Schrank, bemerkte sie mit einem Grinsen, bevor sie ihre Kleider durchwühlte, um das passende Outfit für den heutigen Tag herauszusuchen.

Als sie dieses endlich zusammen hatte, legte sie noch ein dezentes Make-up auf, bevor sie sich schließlich im Spiegel betrachtete. Sie war zufrieden.

Und das passierte nun wirklich nicht alle Tage.

Voller Vorfreude, las die Orangehaarige noch einmal die Nachricht von Zorro durch, doch zweifelte bereits daran, ob er wirklich da sein würde. Die Schultern zuckend, schlüpfte sie in ein Paar hohe Stiefel und ihre Jacke, schnappte sich ihre Tasche und macht sich anschließend auf den Weg, in das von Zorro auserwählte Café. Sie hatte es nicht weit von sich aus, schließlich hatte Zorro das Café wohl ihretwegen gewählt und wie der Zufall es wollte, war Sherly's ihr absolutes Lieblings Café. Der Kaffee schmeckte einfach herrlich, ganz zu schweigen von den Süßspeisen. Da Nami noch genug Zeit hatte, schlenderte sie gemütlich an den Häusern vorbei und beobachtete die Leute, die ihren Weg kreuzten. Mit einem kleinen Frösteln schlug die junge Frau, die Aufschläge ihres Mantels nach oben, um sich vor der kühlen Luft zu schützen, die sie umgab.

Unbewusst stieß sie einen leisen Seufzer aus, als sie sich in Gedanken bereits von den wärmeren Jahreszeiten verabschiedete. Als sie schließlich um die Ecke bog und sie nur noch einige Meter von ihrem Ziel trennten, huschte ihr Blick bereits über die Leute im Inneren des Geschäftes, die durch die großen Glasscheiben zu erkennen waren , doch den auffallend, grünen Schopf, konnte sie nicht ausmachen. Stattdessen nahm sie also vorerst alleine im Inneren des Ladens Platz und schlug ihre langen Beine wartend übereinander. Just in dieses Moment fing ihr Mobiltelefon an zu klingen und mit ungeduldigen Griffen fischte sie es schließlich aus ihrer Tasche. Nami überflog den Namen, der auf dem Display des Handys angezeigt wurde und nahm dann ab.

"Hey Süße!", begrüßte Nami ihre beste Freundin.

"Du glaubst gar nicht was ich gerade in Erfahrung gebracht habe!", platze diese sofort hervor und Nami verkniff sich ein Grinsen. "Bist du zu Hause? Ich komm rüber zu dir, warte einen Moment", plapperte die Blauhaarige weiter, doch bevor sie auflegen konnte, protestierte Nami:"Moment mal Vivi!", sie musste auflachen und ihre Augen huschten erneut durch die Gegend, bis sie tatsächlich auf einen Mann mit grünen Haaren stießen.

"Ähm ich bin gerade nicht zu Hause, aber du kannst es mir doch auch jetzt sagen.", versuchte Nami ihre Gesprächspartnerin nun abzuwimmeln und winkte gleichzeitig Zorro zu, der sie schließlich auch entdeckte und auf sie zu kam.

"Was? Kommt nicht in Frage wo bist du?"

Nami hörte schon gar nicht mehr richtig zu und antwortete dementsprechend eine Weile nicht, da sie damit beschäftigt war, dem Grünschopf ein verlegenes Lächeln zu zuwerfen, als dieser mit seinem Mund ein "Hi" formte.

"Ich lege jetzt auf. Ich liebe dich", nuschelte sie in den Hörer und gesagt getan.

"Guten Morgen", die Orangehaarige lächelt ihren Gegenüber an und deutet ihm schließlich an, sich hinzusetzten, was er dankend annahm. Sie spürte schon wieder dieses Prickeln auf ihrer Haut und unwillkürlich fuhr sie mit der Zunge über ihre weichen Lippen, um diese zu befeuchten.

"Dein Freund?", bemerkte Zorro, da sie nicht den Anschein erweckte, was sagen zu wollen. Sie schenkte ihm einen verwirrten Gesichtsausdruck und sah sich um, bevor sie Begriff wovon er sprach.

Etwas zu schnell verneinte sie.

"Meine beste Freundin", korrigierte sie ihn und beobachtete, wie seine Miene sich um ein Stück aufhellte.

Schnell biss sie sich auf die Lippe, um nicht sofort in ein freudiges Grinsen zu verfallen.

"Du siehst gut aus", bemerkte er mit dem Anflug eines Lächelns, welches sie erwiderte. Auch sie fing nun an, ihn näher zu betrachten. Ihr Blick glitt zu seinem Linkem Ohr, an dem sich drei silberne Stecker befanden, dir ihr vorher noch nicht aufgefallen waren. Sie standen ihm, wie sie fand, ausgesprochen gut. Mit einem Armwinken holte Zorro eine der Kellnerinnen an ihren Tischm sodass sie bestellen konnten. Nachdem dies geschehen war, fixierte er sie wieder mit seinen dunklen Augen.

Ihr lief ein angenehmer Schauer über den Rücken.

Was machte dieser Kerl nur mit ihr?

"Wie geht es deinem Kopf eigentlich?" Nami setzte ein schiefes Grinsen auf, bevor sie antwortete "Um einiges besser. Danke nochmal."

"Wofür?", fragte der Grünschopf.

"Na für deine heldenhafte Rettung", zwinkerte sie ihm zu und erzielte damit den Gewünschten Effekt; Er brach in Gelächter aus. Es war ein herzhaftes und warmes Lachen, welches sie dazu bewegte mit einzustimmen. "Wer hat dir denn dieses Wort in den Mund gelegt?", hakte Zorro mit hochgezogener Augenbraue nach und sie musste an die Worte ihrer besten Freundin denken. 'Ihr habt doch schon die perfekte Vorlage für eine romantischen Beziehung'

"Nun dieses Kompliment hast du wohl meiner Freundin zu verdanken. Sie ist der Meinung das alles war Schicksal und wir hätten nun gar keine andere Wahl mehr, als ein Paar zu werden", Nami hatte die Worte Vivis völlig übertrieben dargestellt und erst an der überrumpelten Miene Zorros, realisierte sie, was sie da eben vor sich her geplappert hatte. Ihre Wangen liefen augenblicklich feuerrot an und schnell senkte sie den Blick auf ihre Hände.

"Tut mir leid. Das klang jetzt wahrscheinlich wie die billigste Anmache der Welt."

Vorsichtig hob sie ihren Blick um seine Reaktion zu sehen und traf somit auf sein unverfrorenes Grinsen, mit welchem er erwiderte:“Ja irgendwie schon.“

Die Beiden sahen sich eine Weile schweigend an, bevor erneutes Gelächter den Raum ausfüllte, weswegen die anderen Gäste, etwas verstimmt, zu ihnen herüber sahen. Nami fühlte sich mit einem Mal unendlich wohl. Die anfängliche Nervosität war vollkommen gewichen, was der Orangehaarigen mehr als lieb war. Vor allem, weil sie trotz der anfänglichen Begegnung in seiner Wohnung, nicht wirklich wusste, was für ein Mensch Zorro war. "Wieso Werde ich das Gefühl nicht los deine Freundin hat zu viele Liebesfilme geguckt?", die tiefe Stimme ihres Gegenübers holte sie wieder aus ihren Gedanken und mit einem gespielt unwissendem Lächeln, hob Nami ihre Schultern in die Höhe.

„ Du musst sie mir unbedingt mal vorstellen." Mit einem Nicken bestätigte Nami seine Aussage. "Sie kann es sicher kaum erwarten.", setzte sie Orangehaarige noch mit einem Kichern hinzu, bevor sie, die inzwischen erhaltene, Tasse an ihre Lippen hob und an dem heißen Getränk nippte, ohne ihn jedoch aus den Augen zu lassen. Immer noch zu fesselnd war sein Anblick.

Er sah aber auch verboten Gut aus, mit seinem enganliegendem grauem Hemd und der schwarzen Hose. Ein schmunzeln zierte ihre Lippen und als hätte er ihre Gedanken gelesen, setzte er wieder zum Sprechen an, nachdem auch er einen kräftigen Schluck von seinem Getränk genommen hatte.

"Gefällt dir was du siehst?", grinste er ihr Schamlos entgegen, was dazu führte, dass Nami sich an ihrem Kaffee verschluckte. Und da waren auch die Anspielungen wieder.

Ein Macho also.

Hustend versuchte sie die Flüssigkeit aus ihren Lungen zu befördern und mit einem unterdrücktem Lachen half ihr Zorro dabei, indem er ihr sachte auf den Rücken schlug.

„Alles in Ordnung?“, seine Augen funkelten immer noch vor Belustigung, weswegen sie ihre Lippen trotzig schürzte.

Lange dauerte dies jedoch nicht an und auch Nami setzte wieder ein Lächeln auf, bevor sie ihre Augen verdrehte.

„Bist du immer so aufdringlich?“

„Nur bei hübschen Frauen“, unschuldig sah er sie an, weswegen sie ihre Augenbrauen in die Höhe zucken ließ und tadelnd den Kopf schüttelte.

Ihre Wangen waren leicht gerötet.

Er fand sie also hübsch.

Ihr Blick sank zurück auf die Porzellantasse in ihren Händen. Wurde sie gerade wirklich verlegen? Es schien so.

„Hübsches Tattoo übrigens“, meldete Zorro sich nach einer kurzen Weile wieder zu Wort und Nami folgte seinem Deut in Richtung ihres linken Oberarms. Ihre Hand legte sich fast automatisch, in einer sanften Geste, über das Bild und Zorro bemerkte die aufflackernde Wehmut in ihren Augen, als ihre die seinen trafen. Er räusperte sich verhalten.

„Was bedeutet es?“, er wusste es lag etwas in der Luft, doch konnte er nicht ganz zuordnen, um was es sich handelte.

„Vielleicht erzähle ich dir das ein anderes Mal“; schlug Nami kleinlaut vor, woraufhin er mit einem Lächeln und Nicken antwortete.

„Heißt wohl du willst mich wiedersehen.“ Fast hätte die Orangehaarige sich erneut verschluckt, was auch der Grund für ihren strafenden Blick war, den sie Zorro anschließend zuwarf. Seine Mundwinkel kräuselten sich amüsiert in die Höhe und sein Blick taxierte sie ununterbrochen, was sie wieder erröten ließ.

„Na ja du scheinst immerhin ganz okay zu sein.“, sie hatte die Worte bewusst gewählt, um auch ihn ein wenig necken zu können, was scheinbar funktionierte, denn er hob erstaunt die Augenbrauen, bevor er entsetzt zum Sprechen ansetze:

“Ganz okay? Nami ich gebe mir hier jegliche Mühe dir zu gefallen und du findest mich nur ganz okay? Das kränkt mich“

Ein Kichern drang aus ihrer Kehle.

„Na gut vielleicht sogar mehr als okay. Zufrieden?“

Belustigt stieß er die Luft aus.

„Noch lange nicht“

Ihr Blick traf den Seinen für einen kurzen Augenblick, in dem ihr der Grünschopf noch ein kurzes Zwinkern hinterher warf. „Was mir gerade einfällt..“, lenkte Nami ein, trank den letzten Schluck ihres Kaffees und sprach dann weiter: “Du sagtest du wolltest meine Freundin kennen lernen?“ Sie wartete bis ihr Gegenüber ihre Frage, mit einem Nicken, beantwortete ehe sie fortfuhr: „Wenn du am Wochenende Zeit hast, könntest du mich ja auf eine Party begleiten, die ein Bekannter schmeißt. Interessiert zog Zorro eine seiner Brauen in die Höhe.

„Nächstes Wochenende mhm?...“, murmelte er und kratzte mit seinen Fingern über sein Kinn. „Ich glaube daraus wird vorerst nichts“, fügte der Grünschopf anschließend hinzu. Verstehend nickte die Orangehaarige und winkte lächelnd ab. „Was soll´s dann halt ein anderes Mal“ Auch Zorro trank nun den letzten Schluck des Kaffees, der inzwischen kalt geworden war und verzog leicht das Gesicht. „Hast du heute noch etwas wichtiges vor?“, Zorro sah sie abwartend an und Nami verneinte.

„Wie wäre es dann, wenn wir den vielleicht letzten, wärmeren Tag dieses Jahres ausnutzen?“ Ein skeptischer Blick folgte auf diese Frage. „Wärmerer Tag?!“, Namis Tonfall hätte nicht ungläubiger sein können, was Zorro ein breites Grinsen auf die Lippen trieb. „Ich leihe dir auch gerne meinen Schal.“

„Wie überaus großzügig“, mit einem Augenrollen rief Nami einen Kellner heran, um die Rechnung bringen zu lassen, wobei sie Zorro jedoch nicht aus den Augen ließ. Auch er zückte bereits seine Brieftasche, was Nami abwehrend eine Hand heben ließ. „Ich zahle“, kommentierte sie ihre Geste, doch der Grünhaarige schüttelte abwehrend den Kopf. „Musst du nicht“

Sie grinste. „Will ich aber!“

Blumen und Unkraut

Nachdem die Rechnung beglichen worden war, willigte Nami schließlich dazu ein, Zorro noch ein wenig zu begleiten.

Er half ihr in den Mantel und wie versprochen, händigte er ihr seinen Schal aus, bevor sie das Freie betraten.

Schnell legte Nami sich den Schal um ihren Hals, um die Kälte nicht an sich ranzulassen und augenblicklich, strömte ihr der angenehme Duft des Grünhaarigen in die Nase, was ihr das Blut in die Wangen schießen ließ.

Der Duft war eine Mischung aus dem Aftershave, welches er trug und seinem Körpergeruch, der sie an frisches Gras und Regen erinnerte. Sie hoffte instinktiv, er würde der kalten Luft die Schuld für ihre roten Wangen geben.

Unbewusst vergrub sie ihre Nase tiefer in den warmen Stoff, Zorro dabei einen flüchtigen Blick zuwerfend.

Ihm schien nicht sonderlich kalt zu sein, was Nami erleichterte, denn sie wollte keinesfalls, dass er, wegen ihr, fror.
 

„Wie sieht es eigentlich beruflich bei dir aus?“, erkundigte sich der Rotschopf, nach einigen Minuten des Schweigens.

Zorro straffte unwillkürlich die Schultern.

Die Frage schien ihm unangenehm zu sein, denn als er sich zu ihr umdrehte, bemerkte sie die angespannte Miene auf seinem Gesicht. „Wenn du nicht antworten willst, ist das vollkommen in Ordnung!“, platzte sie zügig hervor, doch er winkte ab.

„Im Moment bin ich auf der Suche nach etwas Neuem, aber ich hab schon was in Aussicht.“ Verstehend nickte sie.

Er schien etwas zu verschweigen, doch Nami wollte auch nicht weiter nachhaken, um ihn noch unnötig in Verlegenheit zu bringen. „Das wird schon noch“, lächelte sie stattdessen und erntete auch von ihm ein kleines Lächeln.
 

Sie waren inzwischen in einem nahegelegenem Park angekommen.

Im Winter wirkte die Landschaft jedoch nicht ganz so idyllisch, wie die restlichen Jahreszeiten über.

Die Bäume hatten beinahe schon gänzlich ihre Blätter verloren, und kein einziger Vogel ließ sich zwischen den Ästen erblicken. Kein Wunder bei diesen Temperaturen. Fröstelnd schlang die junge Frau sich die Arme vor die Brust.

Sie liebte zwar den Anblick der weißen Winterlandschaften, und auch auf Heiligabend freute sie sich bereits, wie ein kleines Kind, dennoch konnte sie auf die Kälte gerne gänzlich verzichten.

Seufzend schloss sie die Augen und ließ die eisige, herrlich, klare Luft in ihre Lunge dringen, bevor sie sich zu dem Grünhaarigen wandte, der sie scheinbar schon eine Weile beobachtet hatte.

„Was ist?“, wollte sie zögerlich wissen, doch erhielt nur ein Kopfschütteln.

„Gar nichts“, fügte er dann doch, nach einer Weile, noch hinzu.

Er beobachtete sie weiter, wie sie vor ihm her stapfte und musste sich, bei ihrem Anblick, ein Lächeln unterdrücken.

„Ist dir gar nicht kalt?“ Zorro grinste nun doch, wobei er ein wenig überheblich aussah.

„Doch schon“, bestätigte Nami seine Frage und sah ihn, mit vor kälte geröteten Wangen und großen Augen an.

„Soll ich dich nach Hause bringen?“, kam sofort die nächste Frage. Sie dachte kurz über seine Frage nach und nickte dann. „Gerne.“ Ohne den Grünhaarigen zu fragen, hakte sie sich bei ihm unter und gemeinsam setzen sie ihren Weg fort.

Es war nicht weit bis zu ihr, was die Orangehaarige, mit einem unterdrücken Seufzer, feststellen musste. Nami warf dem Größerem einen flüchtigen Seitenblick zu und verfiel in ein sanftes Schmunzeln, welches den Augen des Mannes jedoch nicht verwehrt blieb. „Was ist?“, fragte er und sie hörte seine Neugier hinter der rauen Stimme.

„Neben dir fühl ich mich so klein“, grinste sie ihm entgegen. Belustigt hob Zorro eine seiner Brauen empor.

„Sonderlich groß bist du ja auch nicht“, stellte er neutral fest.

Er hatte sie mit seinen Worten gar nicht necken wollen und doch stachelte er sie damit, dennoch, unbewusst an.

Beleidigt stieß sie die Luft aus. „Tja, Blumen wachsen halt langsamer als Unkraut!“, mit einem frechem Grinsen streckte die junge Frau ihrem Gegenüber die Zunge heraus.

Abrupt blieb Zorro stehen. „Unkraut?!“, ungläubiger hätte der junge Mann sie nicht ansehen können.

Nur mit Mühe unterdrückte sie ein Lachen ,als sie zu seinen grünen Haaren schielte. „Passt doch“, meinte sie schließlich nur und setzte ihren Weg kichernd fort. Das Blut was Zorro daraufhin ins Gesicht schoss war unaufhaltsam.

„Hexe..“, grummelte er, als er sich endlich dazu aufraffen konnte, seinen Weg fortzusetzen. Besänftigend tätschelte sie ihm die Schulter, mit einem engelsgleichem Lächeln, welches er jedoch getrost ignorierte.
 


 


 

„Und da wären wir auch schon“, meldete sich Nami nun auch wieder zu Wort, nachdem sie vor einem der Häuserblocks stehen geblieben war. Interessiert beäugte Zorro die hohe Fassade, welche sich vor ihm erstreckte, sah dann aber wieder zu der Orangehaarigen. Die Stichelei von vorhin war bereits vergessen und so rang er sich zum Sprechen durch: „Danke für den Kaffee“ Schnell schüttelte Nami den Kopf „Nichts zu danken! Und gerne wieder.“, den letzten Satz hatte sie mehr genuschelt , als verständlich herausgebracht, doch der Grünschopf schien es dennoch verstanden zu haben.

„Sehr gerne sogar.“, erwiderte er mit einem kurzem Zwinkern und einem anschließenden breiten Grinsen.

„Also...wenn du dir das mit der Party anders überlegst...meine Nummer hast du ja“

Mit diesen Worten und einem anschließendem Winken trat sie durch die Eingangstür und ließ diese dann hinter sich zufallen.
 

Erst als Nami im Inneren ihrer Wohnung angekommen war, ließ sie sich erleichtert gegen eine der Wände sinken.

Sie hatte es überstanden ohne sich großartig zu blamieren und es hatte eine Menge Spaß gemacht, die Zeit mit dem Grünhaarigen zu verbringen. Sie hatte sich bereits nach der ersten Minute entschieden, dass sie ihn wiedersehen wollte.

Diese Tatsache zwang sie zu einem breiten Grinsen. Als sie im Begriff war, sich aus ihrem warmen Mantel zu schälen, fiel ihr der Schal von Zorro ins Auge, und gerade als sie sich in ihre Küche begeben wollte, erklang das schrille Klingen der Wohnungstür.

Ob das nochmal Zorro war?

Vielleicht hatte er ja auch bemerkt, dass sie seinen Schal behalten hatte. Die aufkeimende Freude ignorierend, machte sie sich erneut auf den Weg, in Richtung der Eingangstür, doch anstatt den Grünschopf dort zu erblicken, sprangen ihr die blauen Haare, ihrer besten Freundin, ins Auge.

„Hey Vivi! Was machst du denn hier?“, erkundigte Nami sich, doch Vivi antwortete nicht, sondern schob Nami geradewegs zurück in ihre Wohnung und von dort aus, in das Zimmer der Orangehaarigen.

„Du verschiebst deine aller beste Freundin einfach so am Telefon, wegen eines Kerls?!“, die Blauhaarige stützte ihre Hände empört in die Hüften und sah ihren Gegenüber strafend an.

„Wieso wegen eines Kerls?“, hakte Nami unschuldig nach, da sie vermutete ihre Freundin hätte sich dieses Detail nur selbst dazu gedichtet.

„Ich hab euch beide doch gerade reden sehen.“, klärte Vivi sie auf. Ein Grinsen schlich sich auf die Züge von Nami.

„Ist er nicht heiß?“

Die Blauhaarige sah die junge Frau vor sich einige Sekunden schweigend an, bevor sie ebenfalls verschmitzt grinsend Lächelte. „Genau das wollte ich auch gerade sagen! Woher kennst du ihn?!“

Die Orangehaarige kicherte munter, ehe sie antwortete: „Das ist der Typ der mir vor dem Club geholfen hat.“

Vivis Augen weiteten sich. „Aha! Dein Prinz in goldener Rüstung also! Wieso hast du mir nicht erzählt, dass er so verdammt gut aussieht?“ Die Achseln zuckend ließ sich Nami auf ihr Bett sinken, was ihre Freundin ihr gleichtat.

„Wie ist er so? Ich hoffe doch er ist kein Arsch, weil er denkt, mit seinem Aussehen bekommt er Jede!“

„Er ist zwar schon ein Macho aber trotzdem...nett. Und auf seine ganz eigene Art auch irgendwie witzig. Und er findet mich hübsch!“, Bei der Erinnerung an ihn verfiel Nami erneut in ein Lächeln, welches sich jedoch verflüchtigte, als ihre Gedanken umschwangen. „Ach ja! Es könnte sein, dass ich ihn auf die Party nächstes Wochenende eingeladen habe.“, gestand der Rotschopf, was Vivi mit einer wegwerfenden Handbewegung abtat. „Umso mehr da sind, desto lustiger wird es doch!“

Dieser Aussage stimmte Nami zwar nicht zu, jedoch hoffte sie dennoch darauf, dass er doch die Zeit fand zu kommen.

Einerseits weil sie seine Gesellschaft wirklich genoss, andererseits weil sie dann jemanden hatte, mit dem sie reden konnte und der auch niemanden auf der Party kannte. Vivi würde sich wahrscheinlich wieder, binnen weniger Minuten, unter die Menge der Anwesenden mischen und Nami vorerst alleine lassen. So hätte sie dann wenigstens noch Zorro.
 

„Wo wart ihr eigentlich?“ Aufgeweckt aus ihren Gedanken, blinzelte der Rotschopf ihre Freundin an.

„Bei Sherly´s“, gab diese dann knapp von sich und wandte den Kopf Richtung Zimmerdecke, weswegen sie die geballte Hand Vivis, nicht auf sich zukommen sah.

Der Schlag war etwas zu heftig gewesen und mit einem grimmigen Blick, fixierte Nami die Blauhaarige

„Aua!“, meckerte sie und Vivi entschuldigte sich lachend, ehe sie wieder zum Sprechen ansetzte.

„Du musst ja aber auch immer in Gedanken versinken, wenn man gerade mit dir reden will“, tadelnd hob Vivi der Angesprochenen ihren Zeigefinger entgegen. „Was ich aber eigentlich mit dem Schlag ausdrücken wollte: Dass er dich in dein Lieblingscafé bestellt, ist ein weiteres Zeichen!“, die Augen verdrehend stand Nami auf. „Du weißt nicht mal, ob er das Café vorgeschlagen hat! Außerdem übertreibst du...so wie immer“

„Ist ja schon gut. Hauptsache du hattest Spaß.“ Sie setzte eine kurze Pause ein bevor sie weitersprach.

„Wo wir gerade so von Cafés sprechen...Habt ihr noch was von dem Kuchen den Noji gebacken hat?“

Über Vivi grinsend nickte Nami und half ihrer Freundin auf die Beine, ehe sie gemeinsam in die Küche gingen.
 


 

„Deine Schwester ist die Beste!“, den Mund voller Kuchen und die Augen genüsslich zum Himmel verdreht, mapfte Vivi die Worte.

„Ich weiß“, seufzte die Orangehaarige.

Jedes Mal das Selbe mit ihrer Freundin.

Sie wusste doch mittlerweile, dass Nojiko gut backen konnte.

„Wo ist Noji überhaupt?“ Achselzuckend sah sich Nami nach einer Nachricht ihrer Schwester um.

Sie fand schließlich eine am Kalender. „Sie arbeitet heute wohl länger“, erklärte Nami dann und setzte sich wieder zu Vivi.

Diese nickte verstehend, da sie im Moment, durch den vollen Mund, nicht sprechen konnte. Erst nachdem sie alles hinunter geschluckt hatte, begann sie wieder zu sprechen; „Ich glaube, wenn ich nicht bald von euch wegziehe, werde ich noch dick!“ „Ich würde dich trotzdem noch lieben.“, grinste Nami ihr entgegen und knuffte sie gegen die Schulter.

„Das ist süß von dir“, bemerkte Vivi. Ebenfalls mit einem Grinsen auf den Lippen.

„Tja so bin ich halt“, den Kopf in den geöffneten Kühlschrank gesteckt, sah der Rotschopf sich nach etwas Essbarem um, fand jedoch nichts und schlug die Tür des Gerätes wieder zu. Mit einem Seufzen sah sie wieder zu ihrer Freundin hinüber, die gerade dabei war, den letzten Rest des Kuchens, mit einer Gabel, in ihren Mund zu befördern. Sie erinnerte sich wieder daran, weswegen Vivi sie vorhin im Café angerufen hatte und erkundigte sich daher, was genau die Blauhaarige nun eigentlich in Erfahrung gebracht hatte.

Ihren Zeigefinger hebend kaute Vivi aus und setzte dann zum Sprechen an: „Erinnert du dich noch an diese Robin?“

Gemächlich ließ sich Nami auf einen der Küchenstühle fallen und forstete eine Weile in ihren Gedanken nach diesem Namen, bis sie schließlich verhalten nickte. „Kann gut sein. War das nicht die, die mich auf der letzten Party so blöd angezickt hat?“

„Jap.“, bestätigte ihre beste Freundin. „So schlimm ist sie, glaube ich, aber gar nicht. Ich hoffe es zumindest, da sie wohl auch auf die Party von Sanji kommt.“, ergänzte Vivi noch und rechnete schon mit dem Schlimmsten, doch Nami zuckte lediglich latent mit den Achseln. „Aber das war es noch gar nicht, was ich dir eigentlich sagen wollte“, grinste Vivi und sah die Orangehaarige verschwörerisch an, was diese erneut aufhorchen ließ.

„Dann spuck es schon aus!“, neugierig beugte Nami sich zu Vivi herüber und wartete, bis sie weitersprach.

„Wenn die dich wieder anzickt, weiß ich, wie du ihr eins auswichen kannst.“, das Grinsen, welches das Gesicht der Blauhaarigen zierte, wurde um ein Stück breiter. „Ich habe nämlich herausgefunden, dass sie auf Sanji steht und...“, sie legte eine kurze Kunstpause ein, um den gewünschten Spannungseffekt ihres Plans zu gewährleisten, während sie Nami eindringlich ansah, bevor sie ihre Rede fortsetzte: „...da du sowieso um einiges hübscher bist, gewinnst du Sanji für dich und sie zieht den kürzeren!“

Entgeistert sah Nami ihre Freundin mit einem 'Das-ist-nicht-dein-Ernst-Blick' an, bis diese abwehrend die Hände hob.

„Oder auch nicht“

Empört schüttelte Nami den Kopf über die Einfälle ihrer Freundin. Nami wusste selbst, dass sie nicht immer ganz fair zu allen war, gerade weil sie so einen Dickkopf hatte, jedoch fand selbst sie diese Aktion etwas zu dreist. Jemanden nur aus Rache den Schwarm auszuspannen...das wollte sie nicht.

„Aber!“, Vivi setzte schon wieder zum Sprechen an weswegen Nami ihre Gedanken wieder ruhen ließ.

„Sanji sieht echt gut aus, also wenn du ihn dir doch angeln willst...“, die Blauhaarige grinste breit und unverfroren.

„Und er ist ein echter Gentleman! Ich glaube echt, er wäre dein Typ“ Vivi sagte einfach immer das, was ihr gerade durch den Kopf ging, egal ob es angebracht war, oder nicht, diese Tatsache ließ Nami schmunzeln.

„Darf ich das auch noch selbst entscheiden?“, harkte die Orangehaarige gespielt beleidigt nach, woraufhin Vivi den Kopf schüttelte. „Abgelehnt“
 


 


 


 

Gekonnt strich der dünne, weiche Pinsel über Namis Augenlid und hinterließ eine perfekt gezogene, schwarze Linie.

„Und fertig!“, selbstzufrieden betrachtete Vivi das geschminkte Gesicht ihrer Freundin, während sie das Utensil zurück auf den Schminktisch legte. Nami grinste erleichtert. Sie hatte die Tortur also endlich hinter sich gebracht. Vivi musste aber auch immer so perfektionistisch sein. Nicht das schon die Kleiderwahl ewig gewährt hatte, neiN; sie bestand natürlich auch noch darauf, Nami passend zu schminken.

Bevor Nami jedoch irgendwas sagen konnte, hatte die Blauhaarige bereits ihr Handgelenk ergriffen und zog sie nun vor den großen Spiegel in ihrem Zimmer, damit diese sich in voller Pracht bewundern konnte.

„Na wie findest du es?“ Das gespannte Gesicht ihrer Freundin ignorierend, betrachtete sie sich erst eine Weile schweigend, was Vivi dazu veranlasste, ungeduldig mit dem Fuß zu tippeln.

„Jetzt sag doch endlich mal was!“, forderte Vivi und Nami verdrehte amüsiert die Augen.

„Bist du sicher, dass das nicht etwas zu dick aufgetragen ist?“, vorsichtig strich Nami über den Stoff des Kleides an ihrer Taille. Das Kleid war wunderschön, keine Frage, doch fand sie es für eine Hausparty doch etwas zu schön.

Der Rock des Kleides spielte sanft um ihre Schenkel, während das Oberteil eher eng geschnitten war.

Wenn es nach ihr gegangen wäre, wäre sie wahrscheinlich in Jeans und einem Top aufgekreuzt.

„Ach was, wenn Zorro später doch kommt, wirst du mir danken!“ In einem erneuten Augenrollen drehte Nami sich zu Vivi um. „Ich habe nie behauptet, dass ich was von ihm will!“, beschwerte sie sich, was Vivi mit einem Kichern abtat.

„Ja aber du hast auch gesagt, dass du ihn scharf findest“ Gespielt verärgert äffte Nami ihre Freundin nach und streckte ihr anschließend noch die Zunge heraus. Und sowas nannte sich erwachsen.

„Außerdem wollen wir doch nicht, dass du in Robins Schatten stehst, oder?“, fügte Vivi hinzu, nachdem sie Nami für ihr Verhalten gekniffen hatte.

„Ist ja gut, du hast gewonnen“, gab die Orangehaarige schließlich mit einem Seufzer nach.

Sie liebte Vivi, doch es wurmte sie, dass sie, fast jedes Mal, klein bei geben musste.

Dabei war sie, normalerweise, die Schlagfertigere. Die Gedanken beiseite fegend sah sie auf die Wanduhr die über der Tür zu Vivis Zimmer hing. „Ich denke wir sollen und langsam um die Schuhe kümmern, sonst kommen wir zu spät, weil du dich wieder nicht entscheiden kannst.“, grinsend verschwand sie mit diesen Worten in das angrenzende Zimmer und flüchtete so, vor weiteren Bestrafungen. „So schlimm bin ich auch wieder nicht“, hörte sie noch die Rechtfertigung Vivis, ignorierte diese aber gekonnt.
 


 

„Nehmen wir ein Taxi?“, bereits im Begriff eines der vielen gelben Fahrzeuge heran zu winken, trat Nami auf die Straße zu,, wurde aber, von dem Kopfschütteln ihrer blauhaarigen Freundin, abgehalten.

„Sanji wohnt ganz in der Nähe. Wir können laufen.“, fügte diese schließlich hinzu und hakte sich noch im selben Moment, mit einem Lächeln, bei Nami ein.

„Woher kennst du Sanji eigentlich? Du hast, bis jetzt, gar nichts von ihm erwähnt.“, fragte Nami mit neugieriger Miene, woraufhin ihre Freundin sie überrascht ansah. „Wirklich nicht? Von der Uni! Bestimmt habe ich schon das ein oder andere erzählt, den Namen nur weggelassen“, überlegte die Blauhaarige. Achselzuckend nahm Nami die Worte hin.

„Keine Angst, er ist wirklich nett.“, mit einem zuversichtlichen Blick sah Vivi die Orangehaarige an, bevor ihr Blick wieder zu Boden glitt. „Aber ich glaube mit dem Kleid wäre er noch netter zu dir gewesen“, Vivi konnte es auch nie lassen!

„Ha. Ha. Und wieso trägst du dann kein Kleid?!“, murrte Nami mit kämpferischem Blick, was ihre Freundin lediglich mit einem Grinsen abtat. „Ich muss da ja keinen mehr umhauen!“ Schmollend verzog Nami den Mund, weswegen sie von der Blauhaarigen einen Ttups in die Seite erhielt. „Du wirst sie aber ganz bestimmt auch mit der Jeans umhauen.“, versicherte Vivi und fügte mit einem Kichern hinzu: „Ich meine, die betont deinen Hintern echt super!“, das Grinsen der Blauhaarigen zog sich bis über beide Wangen, weswegen es an Nami war, ihre Freundin mit drohenden Blicken zu strafen. Gerade als Nami zu einer, ihrer Meinung nach, schlagfertigen Antwort ansetzten wollte, machte sich ihr Handy, mit einem vertrautem Klingeln, bemerkbar.

Die Hand in einer entschuldigenden Geste hebend, fischte sie das Gerät aus ihrer Handtasche.

Die Nummer war unterdrückt, demnach konnte sie den Anrufer nicht einordnen.

Achselzuckend nahm sie schließlich an und hielt den Hörer neugierig an ihr Ohr.

Party

„Ja, Nami hier?“, gespannt wartete sie auf eine Antwort, die im nächsten Moment auch schon durch den Hörer schallte.

„Hi, hier ist Zorro. Steht die Einladung zur Party noch?“
 

„Wer war dran?“, interessiert beugte sich Vivi über die Schulter der Orangehaarigen, die das Telefonat gerade vor einigen Sekunden beendet hatte. Ein Grinsen schlich sich unweigerlich auf die Lippen Namis, ehe sie zur Antwort ansetzte.

„Zorro.“, kam es demnach fröhlich aus ihrer Kehle und sogleich stimmte Vivi in das Grinsen ihrer Freundin ein, setzte aber, ohne ein weiteres Wort, ihren Weg fort. Seufzend setzte auch Nami sich wieder in Bewegung und holte schließlich auf.

„Ist es denn wirklich okay, dass ich ihn eingeladen habe? Ich meine ich kenne ihn doch kaum“, unsicher vergrub Nami ihre Hände tiefer in die warmen Jackentaschen und hoffte inständig auf eine vernünftige Antwort Vivis.

„Ihr habt euch doch schon alleine zum Kaffee getroffen. Da sollte eine Party nicht weiter schlimm sein.

Ist ja auch kein Date oder so.“

Erleichtert atmete die junge Frau durch. „Jedenfalls nicht, wenn du nicht schon wieder versuchst mich zu verkuppeln!“, setzte sie noch hinzu, wissend wie ihre Freundin tickte. Die Hälfte ihrer Beziehungen waren tatsächlich nur wegen besagter Person zustande gekommen- waren es auch allesamt Reinfälle gewesen. In Gedanken an ihre Verflossenen vertieft, bemerkte Nami nicht, wie die Blauhaarige vor einer der vielen Wohnungstüren stehen geblieben war und konnte so nur noch im letzten Moment einen Zusammenstoß verhindern. „Sorry, hab nicht aufgepasst...Sind wir da?“, das Nicken Vivis bestätigte ihre Frage kurzerhand, weswegen Nami bereits wieder ihr Mobiltelefon gezückt hatte, um Zorro, mit einer Sms, besagte Adresse mitzuteilen.

„Geh du ruhig schon hoch.“, lächelte sie ihrem Gegenüber zu. „Dann ist Sanji schon vorgewarnt, dass ich noch jemandem mitbringe.“

„Gut dann bis gleich“, Nami einen Kuss auf die Wange gebend verschwand Vivi schon im nächsten Moment durch die Tür, die zu einer Hälfte aus Glas und zur anderen aus gefärbtem Metall bestand. Fröstelnd straffte die Orangehaarige ihre Schultern. Sie hatte die Kälte bis jetzt gar nicht so richtig wahrgenommen, die sich jetzt langsam einen Weg unter ihre Jacke bahnte und sie zittern ließ. Hoffentlich würde der Grünschopf nicht allzu lange brauchen...
 

Als die kühle Nachtluft nun schon fast unerträglich geworden war, und sie beschlossen hatte sich doch ein wenig mit Bewegung zu wärmen und somit unruhig auf der Stelle zu tippelte , hörte sie endlich die erlösenden Worte: „'tschuldigung, hab mich aufhalten lassen. Ich hoffe doch du bist nicht schon erfroren?“

„Nein, aber es fehlt nicht mehr viel.“, gestand sie, ehe sie neugierig nachhakte: „Was hat so lange gedauert?“, den Blick den er ihr anschließend zuwarf ließ sie stutzen. Um seine Nase hatte sich ein leiser Rotschimmer gebildet und sowohl schuldbewusst als auch peinlich berührt, ließ er den Kopf sinken. „Ich hab mich verlaufen.“

Das sich Nami nach dem Gesagten ein Kichern nicht verkneifen konnte, war ihr demnach nicht zu verdenken, doch Zorro schien das Ganze noch immer nicht im geringsten Witzig zu finden. „Gehen wir rein?“, die Worte kamen etwas patzig aus der Kehle des Grünschopfes, doch die noch immer geröteten Wangen deuteten darauf hin, dass er eher auf sich selbst sauer war, als auf die junge Frau, die auf seine Frage nur ein Nicken hervorbrachte, da sie das Kichern noch immer nicht hatte unterdrücken können.
 

„Können die die Musik nicht leiser stellen?! Vielleicht würden sie dann endlich mal die Klingel hören!“, genervt verschränkte Nami ihre Arme vor der Brust. Sie hatte völlig vergessen, dass sie Gesellschaft hatte, denn sonst wären ihr diese Worte wohl nicht einfach so rausgeplatzt. Nun konnte sie jedoch regelrecht das breite Grinsen im Nacken spüren, welches der Grünhaarige ihr zuwarf. Diese Tatsache getrost ignorierend, war sie bereits im Begriff erneut auf das kleine Knöpfchen neben der Tür zu hämmern, als die Tür auch schon mit einem Schwung geöffnet wurde. Die abgestandene Luft drang den Beiden direkt in die Nase, doch störten sie sich nicht daran. Ehe Nami zu einer Begrüßung ansetzten konnte kam ihr, ihr Gegenüber bereits zuvor. „Du bist bestimmt Nami“
 

Sanji war auf den ersten Blick das komplette Gegenteil von ihrem Begleiter, er war zwar auch großgewachsen, jedoch nicht ganz so groß wie Zorro. Seine Figur war schlanker und zierlicher, die Haare des Mannes waren länger als die des Grünhaarigen, Strohblond und hingen ihm auf der linken Seite ein wenig ins Gesicht, welches ein charmantes Lächeln zierte.

Auch was die Kleiderwahl betraf, gab es gewisse Unterschiede. Er trug ein elegantes, himmelblaues Hemd, was am Kragen ein wenig offen Stand und eine schwarze Jeans, die ihm hervorragend stand, während Zorro nur mit lässigem Shirt und ausgewaschenen Jeans antrat. Überwältigt konnte Nami nicht anders als sein Lächeln zu erwidern.

„Ja, stimmt. Vivi hat dich also vorgewarnt? Ich hoffe es ist in Ordnung, dass ich noch jemanden mitgebracht habe.“

Der Blick des Blonden huschte für einen winzigen Augenblick zu Zorro hinüber. Ohne eine Begrüßung widmete er sich wieder Nami. „Komm doch rein.“, mit einer einladenden Geste untermalte er seine Worte, die wohl ausschließlich an sie gerichtet waren. Missbilligend sah der Grünschopf Nami dabei zu, wie sie tat wie ihr geheißen, während der Blonde sie in ein Gespräch verwickelte. Der Kerl war ja wohl die Höhe!

Seufzend trat auch er schließlich ein und erlangte somit auch wieder die Aufmerksamkeit der Beiden.

Das strahlende Lächeln Namis ließ seine Stimmung zwar wieder für einen Augenblick in die Höhe schießen, doch wurde dieser Moment sogleich von den überaus giftigen Worten des Blonden zerstört die er ihm heimlich entgegenbrachte.

„Sie ist ein Kaliber zu groß für dich, glaub mir.“, das gehässige Grinsen was ihm Sanji schließlich noch hinterher warf, brachte das Fass zum Überlaufen.

Wie konnte dieser Idiot es nur wagen!

Mit vor Wut funkelnden Augen, sah er ihm ins Gesicht und er war sich sicher, kurz davor gewesen zu sein, seinem Gegenüber gehörig die Fresse zu polieren, als dieser schon zu weiteren Worten ansetzte:

„Mach hier Ärger und es setzt was, kapiert?!“, wenn Blicke töten könnten...

Ihm die Genugtuung nun aber nicht mehr geben wollend, wandte Zorro sich schließlich, mit einem zornigem Schnauben, ab um der Orangehaarigen zu folgen, die inzwischen nach ihrer Freundin Ausschau zu halten schien. Nach nur kurzer Zeit hatte Nami sie wohl entdeckt, denn schon setzte sie ihren Weg zielstrebig fort, wobei sie Zorro unbewusst am Handgelenk hinter sich herzog. „Sanji ist doch super nett oder?!“, warf sie ihm auf halben Weg entgegen, was der Grünschopf lediglich mit einem unglaublich falschem Lächeln abtun konnte.

Wenn sie wüsste...

Das Ziel letztendlich erreicht, blieb Nami stehen und tippte einer jungen Frau, mit langen, blauen Haaren auf die Schulter, welche sich fast im selben Moment, ruckartig umdrehte.

„Na Süße, da seid ihr ja endlich. Was hat so lange gedauert?“, mit schelmischem Schmunzeln beäugte Vivi die Beiden, während Nami dem Grünschopf ein Grinsen zu warf.

„Wir wurden von Sanji aufgehalten.“, log Nami und erntete dafür einen dankbaren Blick von Zorro.

Verstehend nicke Vivi, ehe sie Zorro auch schon die Hand entgegen hielt. „Ich bin übrigens Vivi.“

„Zorro.“, erwiderte der Grünhaarige lediglich knapp, schenkte ihr jedoch, neben dem Händedruck, ein umwerfendes Lächeln. „Hast du übrigens schon Robin gesichtet?“, meldete sich auch Nami wieder zu Wort, froh drüber, dass Vivi sie noch nicht bloßgestellt hatte. „Ne, aber sicher schwirrt die irgendwo bei Sanji rum. Was ich jetzt übrigens auch vor habe! Wollt ihr mitkommen?“ Zorro einen fragenden Blick zuwerfend, erhielt Nami schließlich ein Kopfschütteln und noch bevor sie sich wieder verabschieden konnte, war Vivi bereits davon gedüst. „Drinks?“, grinste Nami nun was Zorro bejahte.

Gegen einen Drink hatte er tatsächlich nichts einzuwenden.

Vielleicht würde er damit die dämlich Visage des Blonden aus seinem Gedächtnis streichen können.
 


 

Nachdem die Drinks schließlich organisiert waren, hatten sich Zorro und Nami auf eines der Sofas niedergelassen, die im Wohnbereich des Apartments standen und unterhielten sich nun ausführlich über Gott und die Welt.

Robin hatte Nami inzwischen völlig aus ihrem Hirn verbannt und somit auch die Sorge über eine Eskalation.

Auch Vivi war seit geraumer Zeit nicht mehr aufgetaucht, was Nami aber ohnehin schon vorausgesehen hatte. Die Tatsache dass sowohl Nami, als auch Zorro, hier also sonst niemanden kannte, half den Beiden dabei ungestört plaudern zu können. Jedenfalls bis jetzt.
 

„Und du lebst alleine?“

„Nein, ich teile mir die Wohnung mit meiner Schwester Nojiko. Alleine könnte ich mir im Moment leider nichts leisten“, gestand Nami woraufhin ihr Zorro ein Schmunzeln entgegen brachte. „Und du? Wohnst du alleine?“, hakte sie nach und Zorro nickte. „Ja, wenn auch erst seit kurzem. Vorher hab ich mit meinem bestem Freund zusammen gewohnt.“ „Wie heißt er?“, neugierig sah Nami ihren Gegenüber an, der auf ihre Frage unmerklich zusammenzuckte. Ungeduldig durchforstete der Grünschopf seinen Kopf nach einem x-beliebigen Namen, doch ihm wollte im Moment, beim besten Willen keiner einfallen.

Gerade als Nami irritiert nachhaken wollte, schaltete sich eine dritte Person ein.

„Na sieh mal einer an, wer sich hierhin verirrt hat.“

Erschrocken zuckte Nami zusammen, ehe sie ruckartig herum fuhr.

„Hallo, Robin“, presste die Orangehaarige hervor, bemüht nicht allzu unhöflich zu klingen. Scheinheilig ließ die Ältere sich neben Nami auf das Sofa nieder und lächelte dem Grünschopf engelsgleich entgegen, bevor sie sich ein Schluck ihres Cocktails genehmigte. „Was willst du Robin?“, kam es schließlich seufzend von Nami, die wirklich keine Lust hatte, noch länger in der Gesellschaft der Schwarzhaarigen zu verbringen. „Ich wollte mich nur vergewissern ob du und dein Freund euch amüsiert“, unschuldig blinzelte sie in die Runde, was Nami mit einer genervten Augenrolle quittierte.

„Wir würden uns noch besser amüsieren, wenn du dich verziehen würdest.“, den Versuch nett zu bleiben hatte Nami letztendlich in den Wind gesetzt, weswegen Zorro sie mit undurchschaubarem Blick musterte. Schließlich wusste er noch nicht, was für ein Biest Robin, laut Aussage von Nami, war. Letztendlich war es nämlich sie gewesen, die Nami aus dem Nichts heraus angegiftet hatte, da sollte sie sich jetzt nicht über ihre Reaktion wundern.

„Oh, dass glaub ich gerne“, schmunzeln nahm Robin einen weiteren Schluck und beugte sich dann ein Stück weiter zu Nami, dass nur sie ihre Worte verstehen konnte. „Du bekommst wohl nie genug von den Männern mhm? Mal sehen wen dein Begleiter am Ende des Abends vorzieht“ Entrüstet starrte Nami die Schwarzhaarige an.

Was zum Teufel hatte sie dieser Frau angetan?! Noch bevor sie länger über diese Frage nachdenken konnte, erhob sich Robin bereits wieder, verabschiedete sich mit einem koketten Lächeln von Zorro und stolzierte davon.

Perplex sah die Orangehaarige ihr nach, ehe Zorro sie mit einem Räuspern dazu brachte, ihre Aufmerksamkeit auf ihn zu richten. „Tut mir leid, ich hatte gehofft ihr nicht zu begegnen.“, gestand Nami und leerte ihr Glas in einem Zug.

„Was hat sie dir zugeflüstert?“, mit hochgezogenen Augenbrauen musterte Zorro sie, doch Nami winkte lediglich ab.

„Willst du gar nicht wissen“ Mit amüsiertem Blick rutsche der Grünhaarige näher zu der jungen Frau und lehnte sich zu ihr rüber. „Und was ist wenn doch?“, mit einem Schmunzeln entfernte er sich wieder von ihrem Ohr, um sie ansehen zu können. Auch sie folgte nun seinem Beispiel und lehnte sich zu ihm rüber.

„Sie hat mir verkündet, dass sie ein gewisses Interesse an dir hegt.“

Mit einem amüsierten Funkeln in den Augen, befeuchtete der Grünschopf seine Lippen und ließ seinen Blick in der Wohnung umherschweifen, auf der Suche nach der Schwarzhaarigen.

„Was ist?“, Nami war sich nicht sicher was er vorhatte, wenn er Robin gefunden hatte.

„Gar nichts“, trotz seiner neutralen Wortwahl, kam Nami nicht um den Gedanken, dass er was plante, als sie sein schelmisches Schmunzeln aufblitzen sah. Seufzend griff sie nach ihrem Glas, ehe sie merkte, dass dieses bereits bis zur Neige ausgetrunken war. Frustriert verdrehte sie ihre Augen. „Ich hol mir mal Nachschub. Willst du auch noch was?“ Bestätigend nickte Zorro und reichte ihr dankend das seine, ehe er die Arme lässig auf der Lehne des Sofas platzierte und ihr mit einem intensiven Blick hinterher sah.

Sich den Weg zur Theke durchkämpfend, bemerkte sie vorerst nicht, wie sich eine Hand auf ihren Oberarm legte.

Erst als der Druck sich erhöhte, fuhr sie fast erschrocken herum und schaffte es gerade so, ihrem Nachbarn den Ellbogen nicht völlig an den Hinterkopf zu schlagen. Die Hand gehörte eindeutig zu dem Blonden, der sie mit einem heiteren Lächeln musterte. Er deutete ihr an ihm zu folgen, sodass sie kurzerhand die Gläser abstellte, um seiner Aufforderung nachzukommen.

Er führte sie auf einen kleinen Balkon, wo sich bis jetzt, noch keiner der Partygäste hin verirrt hatte.

„Was gibt es?“, ebenfalls mit einem Lächeln sah Nami ihren Gegenüber abwartend an.

„Ich dachte, da wir vorhin gar nicht wirklich dazu kamen uns kennen zu lernen, holen wir das doch jetzt mal nach. Vivi hat schon so viel über dich erzählt“, während er sprach, nestelte er in seiner Hosentasche herum, bis er schließlich eine Schachtel Zigaretten präsentierte, sich eine herauszog und die Schachtel schließlich Nami entgegenhielt. Ablehnend schüttelte sie den Kopf und beobachtete, wie er sich die Zigarette anzündete.

„Ich hoffe es stört sich nicht?“. Erneut schüttelte Nami den Kopf. „Was hat Vivi denn so über mich erzählt?“, hakte Nami interessiert und auch ein wenig verlegen nach. „Na zum Beispiel, dass du sehr hübsch bist“, das neckische Lächeln welches er ihr zuwarf, ließ sie stocken. Dass er so offensichtlich mit ihr flirten würde, hatte Nami nicht erwartet. Vor allem weil sie vorhin noch Zorro im Schlepptau gehabt hatte.

Als hätte er ihre Gedanken gelesen, setzte er erneut zum Sprechen an.

„Dieser komische Typ vorhin war doch wohl nicht dein Freund, oder?“, irgendwie hatte Nami das Gefühl, er hatte keine allzu hohe Meinung von Zorro. „Nein, wir kennen uns kaum“, gestand sie mit einem verlegenem Kichern, was Sanji anscheinend zu freuen schien. „Wieso schleppst du den Kerl dann überhaupt mit?“ Nami konnte ihm seine Neugier beim besten Willen nicht verübeln. „Naja…Er hat mir neulich bei einem etwas aufdringlichem Typen geholfen und ich möchte das gerne wieder gut machen.“ Sanji wirkte tatsächlich etwas verblüfft. Er hatte wohl nicht damit gerechnet, dass ausgerechnet der Grünhaarige solch eine Tat vollbringen konnte. Aber selbst wenn es so war, er konnte ihn dennoch nicht ausstehen. 

Genüsslich zog der Blonde ein letztes Mal  an seiner Zigarette, ehe er sie ausdrückte und den Rauch langsam wieder ausstieß. Nachdem sie sich noch eine Weile unterhalten hatten, setzte Sanji erneut zum Sprechen an: "

Gehen wir wieder rein? Wird langsam etwas kalt."

Mit zuvorkommender Geste deutete er ins Innere der Wohnung und hielt Nami die Tür auf, als sie schließlich nickte.

Rivalitäten

Mit einem fröhlichen Lächeln verabschiedete Nami sich schließlich von Sanji und machte sich daran Zorro aufzuspüren, während ein schlechtes Gewissen langsam in ihr aufquoll, da sie ihn so lange alleine gelassen hatte.

Als sie jedoch seinen grünen Schopf zwischen der Menge erblickte war das schlechte Gewissen plötzlich wie weggeblasen.

Er hatte scheinbar schon neuen Anhang gefunden. Mit weit ausgeschnittenem Trägertop und kurzem Rock hatte es sich die Schwarzhaarige neben Zorro gemütlich gemacht, wobei ihre Hand vertraut auf seinem Arm ruhte.

Sie hatte sich zu ihm rüber gebeugt und schien ihm gerade etwas ins Ohr zu flüstern. Nami war froh, ihre Gesichter nicht sehen zu können, auch wenn sie gleichzeitig zu gern gewusst hätte, wie Zorro auf ihre Worte reagieren würde. Vor Wut presste Nami die Zähne zusammen. Diese Frau war ihr einfach ein gewaltiger Dorn im Auge, besonders jetzt, wo sie sich so an den jungen Mann schmiss. Von wegen sie würde für Sanji schwärmen...

Nachdem Nami die Szene noch eine Weile beobachtet hatte, beschloss sie nun doch den Mut aufzubringen, und den Beiden unter die Augen zu treten. Mit einem Räuspern machte sie unmissverständlich auf sich aufmerksam. Zorro zuckte etwas zusammen ehe er seinen Blick auf sie richtete, während Robin hingegen mit einem schadenfrohen Grinsen zu ihr aufsah.

Mit einem Blick der so viel Aussagte wie 'Wir reden jetzt!!' stierte die Orangehaarige ihre Rivalin an, bis diese sich endlich dazu aufraffte sich von ihrem Platz zu erheben. Sie schnappte sich das, was von ihrem Cocktail noch übrig war und stöckelte einige Meter weiter sodass sie reden konnten. Missmutig musste Nami feststellen, dass Robin eine umwerfende Figur besaß, von der sicher jeder Mann nur träumen konnte. Neid schäumte in ihr hoch, was ihre Wut nur noch mehr anfachte.

Als Robin sich schließlich wieder zu ihr umdrehte, kam sie nicht umher ein Schnauben auszustoßen und der Schwarzhaarigen somit unmissverständlich klar zu machen, dass sie alles andere als amüsiert war.

„Na, na warum denn so aufgebracht?“, das hämische Grinsen auf ihren Lippen, brachte bei Nami das Fass zum überlaufen.

„Das solltest du eigentlich ganz genau wissen!“, zischte die Orangehaarige, ihre Augen blitzten gefährlich auf, wie die eines Raubtieres, doch die Ältere ließ sich nicht beeindrucken.

Gelassen schlürfte sie den Cocktail und ließ ihren Blick über Nami gleiten. Sie war größer als die Orangehaarige, was unter anderem auch an den hohen Absätzen lag. „Tut mir leid, aber ich hab leider kein Kärtchen an ihm finden können, auf dem dein Name stand.“, ihr unschuldiger Ton war wie Gift in Namis Ohren und dennoch ließen sie diese Worte stutzen.

Ihre Augen fanden Zorro in der Menge wieder, der neugierig in ihre Richtung starrte, und für einen Moment trafen sich ihre Blicke. Beschämt sah sie weg. Natürlich hatte sie kein Besitzrecht und er konnte ja wohl treiben was und mit wem er wollte, dennoch siegte wie immer nicht die Vernunft. „Na schön, dann kann ich mir ja auch Sanji schnappen.

An ihm ist schließlich auch nirgends dein Name zu entdecken.“, überlegen sah Nami die Ältere an. Ihr war nicht entgangen, dass dich Robins Augen um ein Stück geweitet hatten. „Woher..“, setzte die Schwarzhaarige an, verstummte jedoch wieder und ihr Blick war nun nicht mehr so gelassen. „Als würde er sich für jemanden wie dich interessieren. Lass lieber die Finger von ihm“, giftete sie, doch erntete nur ein diabolisches Grinsen der Orangehaarigen.

„Tja.“, murmelte sie lediglich wissend und machte schon im nächsten Moment auf dem Absatz kehrt.
 


 

„Tut mir furchtbar leid, dass ich dich so lange allein gelassen habe. Ich weiß ja dass du hier niemanden kennst“, murmelte die Orangehaarige schuldbewusst, als sie sich neben Zorro niedergelassen hatte. Aus seinem Blick hatte sie lesen können, dass er einige Fragen hatte, die sie auch gewillt war zu beantworten, doch erst war eine Entschuldigung fällig gewesen.

„Schon gut“, versicherte er und wartete anscheinend ab, dass sie von sich aus zu erzählen begann.

„Ich bin nicht gut auf Robin zu sprechen.“, stellte Nami als erstes klar und erntete ein plötzliches Grinsen.

„Ach tatsächlich?“, bemerkte er ein wenig spöttisch, was ihr ein leises Lachen entlockte.

„Nein, ich meine ich kenne sie zwar kaum, aber sie kann furchtbar arrogant sein.“ Sie sah Zorro in die Augen. Der Ausdruck darin war völlig neutral, obwohl sie befürchtet hatte er würde sie skeptisch mustern.

„Und was war eben los?“ Mit dieser Frage hatte Nami zwar gerechnet, jedoch hatte sie keine wirkliche Antwort für ihn parat. Jedenfalls keine die sie nicht wie ein völliger Idiot dastehen ließ. Sie errötete und richtete den Blick auf ihre Finger.

Sie konnte ja wohl kaum zugeben, dass sie sauer war, dass sich die Schwarzhaarige so offensichtlich an ihn ran gemacht hatte. Sie spielte mit dem ausgefransten Stoff ihrer Jeans um seinem Blick weiter auszuweichen, als sie auf einmal seine rauen Lippen an ihrem Ohr spürte. Ein Schauer lief ihr über den Rücken als er zum Sprechen ansetzte und sein heißer Atem über ihren Nacken fuhr, begleitet von der dunklen männlichen Stimme.

„Eifersüchtig?“, war das einzige Wort was er sagte, doch es reichte um sie völlig aus der Fassung zu bringen.

Ihr Blick glitt hoch und da er sich wieder etwas zurückgezogen hatte, traf ihre Sicht genau auf sein makelloses Gesicht.

Ihr Hals war plötzlich staubtrocken. Ihre Lippen öffneten sich zu einer Antwort doch ihr wollte keine einfallen.

Stattdessen konnte sie nur seinen intensiven Geruch wahrnehmen, der ihre Sinne benebelte und sie zu Gedanken anregte, die sie zu unterdrücken versuchte. Wie schon so oft hatte er sie in seinen Bann gezogen und sie musste feststellen, dass sie nichts mehr dagegen hatte. Ihre Augen folgten den Konturen seines Gesichts und blieben schließlich an seinen Lippen hängen, von denen sie nur wenige Zentimeter trennten. Sie schluckte schwer, als ihre Lider langsam wie von selbst in einer stillen Aufforderung zufielen...
 


 

„Da seid ihr ja!“, eine schrille Stimme ertönte in unmittelbarer Nähe hinter der Orangehaarigen. Ruckartig fuhr sie hoch und Ernüchterung machte sich in ihrem Inneren breit. Vivi...

Sie hätte keinen schlechteren Zeitpunkt erwischen können.

„Na“, brachte Nami resigniert hervor, nachdem sie ihre Aufmerksamkeit der Blauhaarigen zugewendet hatte.

„Wo warst du denn die ganze Zeit?“ „Och ich hab nur allen kurz `Hallo` gesagt“, winkte Vivi ab, wobei Nami bei dem Wort `kurz` stutze. Bevor sie jedoch etwas erwidern konnte, hatte sie bereits den Ausdruck purer Begeisterung auf Vivis Gesicht entdecken können. Sie warf einen flüchtigen Blick in Zorros Richtung, der jedoch mindestens genauso neugierig auf den Auslöser dieser Miene war wie sie selbst und so zögerte Nami nicht lange: „Okay, was ist passiert?“, fragte sie und klopfte gleichzeitig auf den Platz des Sofas der neben ihr frei war. Sofort ließ sich Vivi neben Nami nieder und griff nach ihren Hände, um auch gleich danach mit ihrer Erzählung zu beginnen.

„Du wirst mir niemals glauben wer auch noch auf dieser Party ist!“, quietschte sie aufgeregt und drückte Namis Hände ein wenig doller. Ein Grinsen schlich sich nun auch auf die Züge der Orangehaarigen. „Wenn du das so sagst könnte man ja meinen, Soul King persönlich wäre auf dieser Party aufgetaucht“ Bei Soul King handelte es sich um Vivis absoluten Lieblingsmusiker, was eigentlich auf fast alle ihre Freunde und auch sie zutraf.

Kichernd schüttelte die Blauhaarige den Kopf. „Nein, dann wäre ich wohl nicht mehr in der Lage jetzt hier zu sitzen und mit dir zu reden“, scherzte sie ehe sie wieder zum Punkt kam und sich zu ihrer Freundin beugte um die gute Nachricht zu verkünden.

Begeistert lehnte Nami sich schließlich zurück und beäugte ihre Freundin aufmuntert.

„Und worauf wartest du dann noch?! Geh zu ihm!“, drängte sie doch Vivi zierte sich noch ein wenig.

„Aber was ist wenn er mich nicht wiedererkennt?“, murrte sie, woraufhin Nami ihr einen skeptischen Blick zuwarf.

„Ich bitte dich. Wer könnte dich denn vergessen?“, Grinsend stand Nami auf und zog ihre Freundin vom Sofa um sie dann, mit letzten ermutigenden Worten zurück in die Menge zu schubsen, und erneut begegnete sie Zorros fragenden Blick.

„Sie hat in der Disco jemanden kennen gelernt und der ist jetzt wohl auch auf dieser Party“, fasste sie kurz zusammen und ließ sich dann wieder auf das Lederkissen der Couch fallen. „Kennst du den Typen?“, erkundigte Zorro sich.

Sie schüttelte den Kopf. „Nein, aber laut ihrer Beschreibung ist er ganz vernünftig.“ Verstehend und doch ein wenig skeptisch nickte der Grünschopf und lehnte sich dann zurück in das Rückenpolster, wobei er seinen Arm auf der Lehne hinter ihr platzierte. Er sah sie nachdenklich an, was Nami ein wenig unangenehm war.

„Hast du Lust zu tanzen?“, schlug sie daher vor, woraufhin sie einen weiteren skeptischen Blick seinerseits erntete.

„Ich weiß nicht..“, murmelte er, weswegen sie kicherte. Bevor er protestieren konnte zog sie ihn bereits am Handgelenk in Richtung Raummitte, dort wo noch ein wenig Platz zwischen den anderen Leuten war, die sich zum Takt der Musik bewegten. Von Tanzen hätte man bei einigen wirklich nicht mehr sprechen können, und insgeheim freute sie sich das dies nicht ihre Wohnung war.

Lächelnd drehte sie sich schließlich mit Schwung zu ihrer Begleitung um und legte die Arme auf seinen Schultern ab, um ihn mit ihren Bewegungen mitzuziehen. Erstaunlich schnell passte er sich ihren Bewegungen an und sie musste feststellen, dass er alles andere als ein schlechter Tänzer war. Sie war inzwischen nicht mehr ganz so nüchtern und ihre Hemmungen fielen immer mehr von ihr ab. Bewundert pfiff Zorro durch die Lippen, als er ihren Bewegungen mit seinen Augen folgte und erhielt ein umwerfendes Lächeln ihrerseits.

Mit einem Ruck zog er sie wieder an sich, die Hände auf ihren Hüften, die sie munter kreisen ließ und sich so auch langsam näher an ihn drängte. Ihr Verstand war wie abgestellt als sie sich an den Grünhaarigen schmiegte und sein Körper, mit den stählernen Muskeln ihre Knie weich werden ließ. Er hatte dies wohl bemerkt, weswegen er seinen Griff verstärkte und sie seine Finger umso intensiver spürte, unter anderem auch deswegen, weil ihr Top inzwischen hochgerutscht war und seine Hände nun auf nackte Haut trafen.

Elektrisierend.

Anders hätte Nami dieses Gefühl nicht beschreiben können. Wie in Trance fuhren ihre Hände in seinen Nacken und vergruben sich dort in seinen kurzen Haaren, die bereits leicht verschwitzt von der Hitze und dem erregendem Spiel waren.

Als hätte er ihre Gedanken gelesen beugte er sich zu ihr runter. Ihr Atem ging vor Anspannung stoßweise und sie konnte sich kaum noch beherrschen. Ihre Lippen brannten vor Verlangen nach seinen und in seinem Blick konnte sie das gleiche Verlangen erkennen.

Seine Lippen trafen so unvermittelt auf ihre, dass es ihr für einen Moment den Atem raubte. Seine Lippen waren rau, doch ergänzten ihre wie ein verlorenes Puzzleteil. Er schmeckte nach Alkohol und einem Hauch von Minze, und sein Duft umfing sie, um ihr endgültig den Verstand zu rauben. Ihr Puls raste und sie spürte dass es ihm ebenso erging.

Ihr Bauch wurde flau als er das Tempo des Kusses noch verstärkte und ihre Lippen schließlich mit seiner Zunge spaltete, die sie nur zu gerne empfing. In ihren Ohren rauschte das Blut nur so hindurch und ihr wurde schwindelig, sodass Zorro sie noch enger an sich drückte. Gott! Was tat dieser Mann nur mit ihr? Ihre Zungen umspielten sich wild und leidenschaftlich und sie konnte spüren, wie er in ihren Mundraum knurrte was ihre Lippen zum Vibrieren brachte.

Sie hatte Mühe sich vor all den Leuten zu beherrschen weswegen sie sich nach einem Augenblick taumelnd von dem Grünschopf löste. Ihre Lippen waren rot und geschwollen von dem Kuss und auch Zorro stand nicht unversehrt da. Seine Haare standen in alle Richtungen ab und seine Augen waren schwarz vor Verlangen.

Zitternd deutete sie auf die improvisierte Bar, an der sich einige freie Hocker reihten und setzte sich in Bewegung. Zorro folgte ihr ernüchternd und stellte sich neben den Hocker auf den sie sich niedergelassen hatte. Der Becher Wasser in ihrer Hand sollte den Alkoholspiegel verringern , denn obwohl sie normalerweise viel vertrug war ihr nun unglaublich schwindelig. Zorros Hand auf ihrem unteren Rücken trug nicht gerade zur Besserung der Situation bei.

„Ich muss mal frische Luft schnappen“, keuchte sie und er nickte verstehend, weswegen er ihr aufhalf und sie auf den Balkon begleitete. Es tat gut dem dröhnenden Bass zu entkommen und der stickigen Luft, und mit wackeligen Beinen stütze sie sich am Geländer ab, den Blick in den Abendhimmel gerichtet. Es war eisig kalt, doch das kam der Orangehaarigen gerade recht, jedoch schien Zorro sich Sorgen zu machen. „Nami?“, fragte er vorsichtig, weswegen sie sich zu ihm wandte. „Alles in Ordnung, ich habe nur etwas zu viel getrunken.“, schlussfolgerte sie und der Grünschopf nickte erneut. „Ich hol dir eine Jacke“, verkündete er ohne sie gefragt zu haben, was Nami dankend mit einem Lächeln beantwortete. Sie wollte sich schließlich auch keine Erkältung einfangen. Seufzend sah sie wieder in den Himmel. Ihr ging es schon wieder besser und so langsam wurden ihre Knie auch widerstandsfähiger. Die Schwindelgefühle waren definitiv nicht nur vom Alkohol gekommen, doch so eine Intensität hatte sie bei einem Kuss selten gespürt, und sie hatte das Gefühl als könnte sie noch immer seine Lippen auf ihren spüren.

Unglaublich.

Ein Schauer durchfuhr sie, der gleichzeitig heiß und kalt war und ihr die Nackenhaare aufstellte.

Das hatte definitiv Wiederholungsbedarf!

Das plötzliche Geräusch der Balkontür ließ sie zusammenfahren und sie wollte sich gerade bei Zorro bedanken als ihr Blick bereits auf keinen Geringeren als Sanji fiel. Baff klappte sie ihren Mund wieder zu und sah den Blonden mit großen Augen an.

Er hatte ein Lächeln aufgesetzt, als sie sich zu ihm umgedreht hatte und vergrub seine Hände in den Taschen seiner Hose.

„Was machst du denn hier so ganz alleine?“, setzte er sogleich zum Sprechen an, worauf Nami jedoch nicht direkt antworten konnte. Stattdessen stotterte sie erst vor sich hin. „Ich äh...Mir war warm und durch die Luft da drinnen ist mir schwindelig geworden“, plapperte sie. Aus irgendeinem Grund wollte sie nicht, dass Sanji immer noch bei ihr war, wenn Zorro zurückkam, doch er war nun mal der Gastgeber. Sie konnte ihn wohl kaum bitten den Balkon zu verlassen.

„Du willst dir doch aber keine Erkältung einfangen.“, Sanji wirkte bestürzt. Er kam auf sie zu und blieb dann unmittelbar vor ihr stehen, offensichtlich auf eine Antwort wartend. „Ich bleib nicht lange, keine Sorge“, versicherte sie, doch er winkte ab. Verunsichert sah sie ihm dabei zu, wie er sich sein Jackett von den Schultern streifte und ihr schließlich über die Schultern legte . Peinlich berührt lächelte sie dankbar. Ihr war die Situation mehr als unangenehm, da sie befürchtete Zorro würde jeden Moment wiederkommen. Sanji bezog ihre Unsicherheit offenbar auf sich selbst, weswegen er vorsichtig nach ihrer Hand griff.

„Ich hatte gehofft dich heute nochmal anzutreffen“, sagte er, doch sie wusste nicht was sie antworten sollte. Stattdessen schenkte sie ihm ein erneutes Lächeln und ließ ihn weiter sprechen. Ihre Gedanken streiften indes wieder zu dem Grünhaarigen, der eigentlich nicht so lange hätte brauchen dürfen.. Nervös trat sie von einem Bein auf das Andere. „Nami“, Sanji lächelte sie an und erst jetzt erwiderte sie seinen Blick richtig. „Ja?“ Anstatt einer Antwort legte er ihr eine Hand auf die Wange und begann sie zu sich zu ziehen, und erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie ihm vielleicht besser hätte zuhören sollen.

Entschlossen wich sie zurück, zog sein Jackett von ihren Schultern, drückte es ihm in die Hand und verließ überstürzt den Balkon, wobei sie einen verwirrten Sanji zurück ließ.
 

Hektisch durchsuchten die Augen der Orangehaarigen den Raum nach einem grünen Schopf, doch sie konnte nichts erkennen. Wo war er bloß? In ihrer Hektik bemerkte sie nicht, wie sich Robin vor ihr aufgebaut hatte und stieß mit voller Wucht gegen die Ältere, die deswegen den halben Inhalt ihres Glases auf ihrem Top verteilte.

Nami schluckte.

Die Schwarzhaarige kochte vor Wut und sah Nami mit hasserfüllten Augen an.

„Du blödes Miststück!“, fauchte sie ungehalten, was Nami zurückweichen ließ.

„Nicht nur, dass dir ein Mann wohl nicht reicht und du meine Worte völlig missachtest, Nein jetzt fällt es dir auch noch ein mein Oberteil zu versauen?! Es reicht!“ Nami musste zugeben, dass sie mit dem was nun folgte wirklich nicht gerechnet hatte.

Ihr war die Schwarzhaarige zwar ein Dorn im Auge gewesen, dennoch hatte sie die Ältere immer als beherrschte Person eingeschätzt. Jetzt jedoch musste sie wirklich unglaublich wütend sein, denn nach der schmerzhaften, schallenden Ohrfeige, landete auch kurzerhand noch der Rest ihres Cocktails auf der Orangehaarigen, und mit einem todbringenden Blick stolzierte Robin schließlich an ihr vorbei und ließ sie wie einen begossenen Pudel in der Menge zurück.

Nami zitterte vor Wut und sogleich stiegen ihr heiße Tränen, die sowohl vom Schmerz als auch von der Wut und der Demütigung zeugten, in die Augen, doch da sie auf Publikum verzichten konnte stürmte sie geradewegs Richtung Badezimmer.

Die Tränen verschleierten ihr die Sicht, weswegen sie ihren Handrücken hastig über ihr Gesicht streifen ließ.

Trotzdem floss die salzige Flüssigkeit weiter unkontrolliert über ihre Wangen. Ein Klopfen an der Tür ließ sie zusammenzucken. Sie hatte gar nicht mitbekommen, wie sie schließlich ins Bad gelangt war und die Tür hinter sich geschlossen hatte.

Doch das war ihr jetzt egal. Sie wollte einfach nur in Ruhe gelassen werden. Sollten die Idioten sich doch einen anderen Platz suchen, um sich auszukotzen. In einem Schwall unkontrollierter Emotionen riss sie die Tür auf, um unmissverständlich klar zu machen, dass hier niemand ins Bad kam. "Besetzt du..." Überrascht schluckte sie das letzte Wort hinunter. Vor ihr stand Zorro der sie mit einem vorsichtigen und doch überraschten Blick musterte. Bevor er jedoch zu Wort kommen konnte, siegte Namis Temperament „Was willst du?!“, keifte sie und kniff die Augen zu Schlitzen zusammen.

Ohne ein Wort schob er sie sanft zurück ins Bad und wollte im selben Moment selbst hinterher treten, als sie bereits die Tür zu schwang. Nur in letzter Sekunde konnte er noch seinen Fuß in den Türspalt stellen. Entgeistert starrte Nami auf seinen schweren Stiefel, der die Tür blockierte.

„Nimm deinen Fuß da weg!, forderte sie, doch er machte keine Anstalten ihrer Bitte nachzugehen, was sie nur noch rasender machte. „Lass mich gefälligst in Ruhe!“, ihre Stimme war in ein Zischen übergegangen und mit ihren Händen versuchte sie ihn wegzudrücken. „Dann rede mit mir“, forderte der Grünschopf. „Tu ich doch, aber du bist anscheinend zu blöd um meine Worte zu verstehen.“, sie legte eine Pause ein nur um die folgenden Worte mit umso mehr Nachdruck zu äußern.

„Verschwinde endlich! Dich braucht hier keiner!“, und mit diesen Worten zog Zorro den Fuß weg und Nami donnerte die Tür vor seiner Nase zu. Das Ganze sollte ihr später noch unglaublich leidtun. Resigniert starrte der Grünschopf auf die Tür.

Er war sich nicht sicher, ob er es noch einmal versuchen oder lieber schnellstmöglich einen Abgang machen sollte. Als er schließlich erneut Klopfen wollte, wurde er plötzlich etwas zu grob zur Seite geschoben. Einen Moment später schaute er in das Gesicht des blonden Gastgebers. Sanji hatte ein überhebliches Grinsen aufgesetzt. "Was soll das?", beschwerte sich Zorro und sah zu, wie das Grinsen nur noch breiter wurde. "Hat sie dir nicht klar zu verstehen gegeben, dass sie dich nicht sehen will?" wütend verengte Zorro die Augen. "Ach und du glaubst dich will sie sehen?", herausfordernd verschränkte er die Arme vor der Brust. Sanji zwinkerte ihm überlegen zu.

"Sieh zu und lerne.", und mit diesen Worten klopfte er sanft an die Tür, ehe er diese öffnete und das Bad betrat.

Als er auch nach einigen Minuten des Wartens nicht wieder auftauchte, gab Zorro bitter auf.

Punkt für den Blondschopf...

Das reinste Hin und Her

"Nami?", besorgt trat Sanji ins Bad und ließ sich vor der Orangehaarigen nieder.

Sie saß auf dem Rand der Badewanne und hatte ihren Kopf gesenkt, sodass ihre Haare ihr Gesicht verbargen.

Ihre Wut hatte sich mittlerweile gelegt und ihr tat es leid Zorro so angefahren zu haben, sodass sie sich nun auch nicht noch gegen Sanji wehren wollte. Sie hatte heute definitiv schon genug Menschen vor den Kopf gestoßen.

Der Rotschopf schaute erst hoch, als Sanji bereits eine Weile vor ihr hockte.

Tränenspuren zierten ihre geröteten Wangen und eine Strähne klebte ihr auf der Stirn.

Behutsam strich der Blonde diese beiseite.

"Ich hab das mit Robin zufällig mitbekommen...“, begann er, schwieg dann aber wieder eine Weile, in der er sie aus gütigen Augen musterte. Er schien nicht recht zu wissen was er sagen sollte.

Seufzend erhob Sanji sich schließlich und nahm ohne zu fragen ihre Hand.

"Komm mal mit.", als würde das als Erklärung reichen, zog er Nami auf die Beine und führte sie in eines der anderen Zimmer, wo sich die Partygäste nicht tummelten. Wie sich herausstellte, handelte es sich wohl um sein Schlafzimmer.

Gerade als Nami ein Wort des Protestes äußern wollte, grinste ihr Sanji entgegen und deutete auf den großen Schrank gegenüber des Bettes. "Ich kann dir vielleicht mit Robin nicht weiterhelfen, aber ich kann dir zumindest etwas sauberes zum Anziehen geben." Dankbarkeit machte sich in ihrem Inneren breit und ein Lächeln, was jedoch eher eine Grimasse glich, zierte schließlich ihren Mund.
 

„Wäre das hier okay?“, fragend hielt der Blonde ihr ein weißes T-Shirt und eine graue Jogginghose entgegen und drückte ihr die Sachen schließlich in die Hand als sie nickte. Mit einem undefinierbaren Blick beäugte sie die Kleidungsstücke.

„Bist du sicher dass ich das anziehen kann?“ Sie wollte ihm nicht zur Last fallen und sie kannte ihn schließlich auch nicht lang genug, doch mit einem weiteren sanften Lächeln schob er ihre Zweifel beiseite.

Der Stoff schmiegte sich weich an ihre Haut an, als sie sich die Kleidung überstreifte und mit einem skeptischen Blick betrachtete sie sich im Spiegel. Wie erwartet saßen die beiden Kleidungsstücke zu weit und doch war sie mehr als dankbar.

Nami holte den Blonden wieder ins Zimmer, der sie grinsend musterte.

Verlegen schaute Nami zur Seite.

„Was ist denn eigentlich genau zwischen euch vorgefallen?“, wollte der Ältere plötzlich wissen und mit einem tiefen Seufzer ließ sie sich einfach auf seinem Bett nieder. Ihre Hand fand den Weg zu ihrer Stirn und mit sanften Druck massierte sie sich die Schläfen. Eine Weile schwieg sie einfach nur, bevor sie ihren Blick dann endlich wieder hob und ihn aus rehbraunen Augen ansah. „Vielleicht solltest du das selbst mit ihr besprechen.“

Überraschung machte sich auf dem Gesicht von Sanji breit.

Wie meinst du das?“

Nami schien zu überlegen.

Trotz der großen Blamage, wollte sie Sanji den Grund nicht einfach nennen.

Es war nicht fair vor Robin mit dem Blonden über deren Gefühle zu reden.

Das gehörte sich einfach nicht..

Der Rotschopf setzte ein unschlüssiges Lächeln auf. „Sprich einfach mit ihr, okay?“

Mit erhobener Augenbraue nickte Sanji schließlich ehe er binnen von Sekunden das Thema wechselte:

„Ich kann dich gerne nach Hause bringen“, bot er ihr an, woraufhin sie ihm wieder in die Augen blickte.

„Das wäre sehr lieb.“ Nachdem sie nach diesen Worten ein Lächeln aufgesetzt hatte, griff er erneut nach ihrer Hand, half ihr vom Bett auf und gemeinsam kehrten sie in das vollbesetzte Wohnzimmer zurück.
 

Sofort fiel ihr Blick Auf Zorro.

Er saß auf einem Stuhl in der Ecke des überfüllten Raumes.

In seine Hand sah sie ein Glas mit einer goldbraunen Flüssigkeit, die schon zu Hälfte geleert war.

Auf einem Stuhl neben ihm saß ein weiterer Mann, ungefähr in dem gleichen Alter wie Zorro.

Sein Gesicht umspielten schwarze Haare und sie konnte einige Sommersprossen um dessen Nase ausmachen. Er schien sich mit Zorro zu Unterhalten, welcher wiederum keine allzu begeisterte Miene zog. Schuldbewusst biss sie sich auf die Unterlippe und stoppte Sanji in seiner Bewegung.

„Ich will mich noch verabschieden“, murmelte sie und bevor sie eine Antwort von dem Blonden bekommen konnte, löste sie sich aus seinem Griff und drängte sich an den Leuten vorbei, geradewegs zu Zorro.
 


 

Zuvor:
 

„Dich kenne ich doch!“, erschrocken fuhr Zorro herum.

Er hatte sich bis eben noch still in eine der Ecken zurückgezogen und frustriert auf die Tür des Badezimmers gestarrt.

Nun blickte er in die vertrauten Augen eines schwarzhaarigen Mannes.

„Ace!“, stieß er verblüfft aus, was seinem Gegenüber ein Grinsen ins Gesicht trieb.

„Was verschlägt dich denn hierher?“, wollte der Grünschopf wissen, als er endlich seine Sprache wiedergefunden hatte.

„Ich bin mit dem Gastgeber befreundet.“

Abschätzig hob Zorro eine Augenbraue.

„Ach was.“, war das Einzige was er hervorbrachte.

Er hatte seinen Blick inzwischen wieder zur Tür gewandt, die fast im selben Moment aufschwang.

Sofort verfinsterte sich sein Ausdruck, als er beobachtete, wie Sanji mit Nami an der Hand heraustrat.

Dieser verfluchte Mistkerl!

„Zorro?“, unmerklich mit den Augen rollend wandte er sich wieder Ace zu.

Er hatte nichts gegen seinen Freund, im Gegenteil, doch im Augenblick störte er nun mal gewaltig!

„Wieso bist du hier?“, stellte der Schwarzhaarige die Frage erneut. Zorros Augen trafen noch einmal auf den orangenen Schopf, der gerade wieder hinter einer anderen Tür zu verschwinden drohte, ehe er seine Aufmerksamkeit voll und ganz auf seinen Freund richtete.

„Ich begleite jemanden.“, antwortete Zorro und fügte trocken hinzu:, „Aber anscheinend wurde ich gerade sitzengelassen.“

Er griff nach einem neuen Becher, in dem er Alkohol vermutete und kippte die Hälfte des Gesöffs mit einem Zug runter. Angewidert verzog er das Gesicht.

„Alles in Ordnung?“,in der Frage schwang sowohl Sorge als auch ein wenig Belustigung mit, so als könnte Ace die Stimmung seines Freundes nicht ganz einordnen.

„Alles Bestens“, kam es sofort bissig zurück und gerade als er die Worte aussprach sah er Nami wieder in der Menge aufblitzen.

Sie hatte sich umgezogen und die Tatsache, dass die Kleidungsstücke vermutlich dem Blonden gehörten machte ihn umso rasender.

Mit einem wütenden Seufzer wandte sich Zorro erneut dem Schwarzhaarigem zu.

„Ich will dir nicht die Laune verderben.“, gab er etwas bedrückt zu, was seinem Gegenüber ein schiefes Grinsen ins Gesicht trieb. „Schon okay. Mir geht’s blendend.“, versicherte er, ging aber dennoch auf den Handschlag ein und mit einem

`Wir sehen uns, Alter` verschwand er schließlich in der Menge und ließ Zorro wieder alleine, der sich sofort dem Rotschopf zu wandte. Sie hatte ihn wohl ebenso entdeckt und kämpfte sich nun den Weg durch die Menge, während Zorro jeden ihrer Schritte verfolgte bis sie schließlich vor ihm stand.
 

Sie wusste nicht was sie sagen sollte und der Kloß in ihrem Hals verbesserte die Situation nicht gerade. Er sah sie abwartend an und sein Blick schien sie förmlich zu durchbohren, bis sie schließlich ein halb verschlucktes „Tut mir leid“, hervorbrachte. Interessiert hob ihr Gegenüber eine Augenbraue.

Ihre Augen waren noch immer gerötet.

Zorro jedoch blieb stumm.

Er leerte den Rest seines Getränks mit einem Schluck und stand dann auf, so als wolle er sie einfach stehen lassen,

doch anders als erwartet ging er nicht.

„Kannst du das wiederholen? Ich bin nämlich zu blöd um deine Worte zu verstehen“,sagte er nun stattdessen grimmig und sofort starrte Nami zu ihm hoch, erst verwirrt, ehe heiße Scham in ihr aufflammte, welche ihre Wangen rot färbte.

Sie setzte zum Sprechen an, doch er unterbrach sie, indem er ihr eine Hand auf den Kopf legte und sich ein wenig zu ihr hinunterbeugte, sodass nur sie ihn verstehen konnte..

„Dummkopf“, murmelte er, wobei er ihren Blick gezielt auswich, bevor er seine Hand wieder wegzog und sie in den Tiefen seiner Hosentasche vergrub.

„Tut mir leid.“, versicherte Nami noch einmal doch Zorro schüttelte den Kopf.

„Ist schon gut.“ Die Miene von ihm hatte sich wieder merklich entspannt, doch anstatt diesen Moment auszukosten, platze sie schon mit der nächsten Neuigkeit hervor:

„Sanji hat angeboten mich nach Hause zu fahren.“

Sie hatte eigentlich etwas ganz anderes sagen wollen, doch nun musste sie dabei zu sehen, wie sich der Gesichtsausdruck ihres Gegenübers erneut verhärtete, und er abwehrend die Arme vor der Brust verschränkte.

„Nimmst du an?“, sie hörte den Groll den er zu verbergen versuchte und schluckte.

Gerade war er doch wieder dabei gewesen, seinen Ärger zu vergessen und was tat sie?

Langsam nickte Nami.

„Hat der nicht schon viel zu viel getrunken?“ Nami konnte nicht einordnen ob Zorro sich Sorgen machte, oder nur nicht wollte, dass sie mit dem Blonden fuhr, doch sein Einwand war berechtigt.

Auch wenn ihr das in diesem Moment mehr als egal war.

Achselzuckend sah sie zu dem Größeren auf.

„Er wirkte noch recht nüchtern.“, nuschelte sie unsicher.

Der Blick von Zorro verwandelte sich in Skepsis, bis dieser in Hohn um schwang.

„Er wirkt noch recht nüchtern?!“, wiederholte er ihre Frage verständnislos.

„Spinnst du völlig?! Du denkst doch nicht, dass ich dich mit dem Blondi da losfahren lasse?“

Der respektlose Ton in seiner Stimme versetzte ihr einen Stich.

Was fiel ihm ein?!

„Und welches Recht hast du, dass du mir das verbieten kannst?!“, sie wusste, dass er sich eigentlich nur sorgte, doch sein Ton passte ihr überhaupt nicht.

Was sollte das auch, sie so anzukeifen?

„Es ist mir völlig egal ob ich ein Recht darauf hab! Der Typ ist doch nicht mehr straßentauglich!“

Wütend verzog Nami ihr Gesicht.

„Hör gefälligst auf zu respektlos über ihn und mich zu reden! Ich kann machen was ich will!“

Ohne auf eine Antwort von dem Grünhaarigen zu warten, stratzte sie zornig an ihm vorbei in die Menge.

Fassungslos sah er ihr nach, doch sie war zu schnell, als dass er ihr folgen konnte.

Wie konnte man nur so Dickköpfig sein?

Merkte sie nicht, dass das ein Fehler war?
 


 

Nami drängte sich, noch immer wütend, durch die Menge.

Zorro war doch das Letzte!

Wieso hatte sie sich überhaupt bei ihm entschuldigen wollen?

Sie stoppte ihre Gedankengänge, als sie plötzlich ihr Ziel im Auge hatte: Vivi.

Die Augen schließend atmete sie noch einmal tief ein und aus, um sich zu beruhigen und setzte anschließend ein Lächeln auf.

„Da bist du ja!“, rief sie und augenblicklich hob ihre Freundin den Kopf.

Sie hatte sich in eine etwas ruhigere Ecke verzogen und neben ihr stand der schwarzhaarige Junge, den sie bereits im Club gesehen hatte.

„Hey, Nami“, begrüßte Vivi ihre Freundin, sah dann zu ihrem Gesprächspartner rüber und deutete mit einer Hand auf Nami, um sie vorzustellen.

„Ruffy darf ich dir meine beste Freundin vorstellen?“, grinste sie und der Junge reichte Nami sofort die Hand.

„Hi“, grinste er ihr entgegen, und seine Ausstrahlung war so ansteckend, dass Nami ihren Ärger augenblicklich vergaß.

„Freut mich“, lächelte sie nun schließlich zurück, ehe sie sich an die Blauhaarige wandte: „Du willst sicher noch hierbleiben oder?“ Neugierig hob Vivi eine Augenbraue an.

„Du willst schon gehen?“

„Naja..“, Nami sah an sich runter bevor sie weiter sprach

„Ich hatte leider eine unglückliche Begegnung mit Robin..Sanji hat angeboten mich nach Hause zu fahren und ich werde wohl annehmen.“ Verstehend nickte ihre Freundin.

„Gut dann komm ich natürlich mit.“, erwiderte sie, woraufhin Nami bereits abwehrend die Hände hob.

„Das musst du wirklich nicht, wenn du noch bleiben möchtest.“ Sofort schüttelte Vivi den Kopf.

„Nochmal lasse ich dich nicht alleine!“ Dankbar lächelte Nami ihre Freundin an.

„Wo hast du denn eigentlich Zorro gelassen? Willst du ihn einfach hier lassen?“

Bei dem Namen Zorro keimte erneut der Ärger in der Orangehaarigen auf.

„Wir haben uns gestritten. Er ist der Meinung mich herum kommandieren zu müssen!“, grummelte sie.

„Du kannst ihn trotzdem nicht so einfach stehen lassen, Nami!“, tadelte Vivi sie, woraufhin diese beleidigt den Mund verzog. Ruffy verfolgte das Gespräch mit einem amüsiertem Grinsen, entschied sich jetzt jedoch dazu ebenfalls etwas hinzuzufügen.

„Ich weiß ja nicht von welchem Sanji du sprichst, aber der Gastgeber ist ganz bestimmt nicht mehr in der Lage zu fahren.“ Verblüfft richtete Nami ihren Blick auf den Schwarzhaarigen, während Vivis Miene in Besorgnis um schwang.

„Hör lieber auf Ruffy und Zorro. Wir gehen zusammen, es ist ja nicht so weit.“

Resigniert nickte Nami schließlich.

Sie hatten ja recht.

„Gut. Gehst du schon zur Tür? Ich hole Zorro.“

Lächelnd nickte Vivi und sah Nami hinterher wie sie wieder in der Menge verschwand.

Das war heute aber auch ein hin und her..
 


 

Nami war froh als sie den Grünschopf noch am selben Platz wie zuvor vorfand.

Er saß mit verschränkten Armen auf einem Stuhl, schenkte er ihr dieses Mal jedoch keine allzu große Beachtung.

Lediglich ein „Was ist denn jetzt noch?“, gab er von sich, ohne sie aber eines Blickes zu würdigen.

„Du hattest recht. Ich werde nicht mit Sanji gehen.“, murrte Nami, was Zorro letztendlich doch dazu brachte, seinen Blick auf sie zu legen. „Vivi wartet schon auf mich, also hoch mit dir!“, auffordernd sah sie ihn an, als er aber keine Anstalten machte sich zu erheben, umfasste sie kurzerhand seinen Arm und zog ihn auf die Beine.

Grummelnd ließ er sich von ihr bis zur Eingangstür ziehen, wo tatsächlich schon die Blauhaarige auf die Beiden wartete.

Ruffy stand ebenfalls im Flur und beide hatten sich bereits ihre Jacken übergeworfen.

„Kommst du auch mit?“, richtete Nami das Wort verwundert an Ruffy, woraufhin dieser Nickte. „Natürlich! Oder denkst du ich lasse die hier so einfach gehen?“, fügte er hinzu, wobei er Vivi ein breites, strahlendes Grinsen zu warf, und seinen Arm um ihre Taille schlang, was das Mädchen erröten ließ.

Belustigt streifte Nami sich ihre Jacke über.

Dem hatte sie ja gehörig den Kopf verdreht..
 

Die junge Frau wollte gerade zum Aufbruch an läuten, als plötzlich Sanji vor ihr auftauchte.

Seinem Gesicht war die Verwirrung förmlich zu entnehmen.

Innerlich fluchte Nami über sich selbst.

Sie hatte ihn bereits schon wieder völlig vergessen.

„Du gehst mit denen?“, aus seinem Ton sprach eindeutig Überraschung, doch auch ein wenig Arroganz schwang in seiner Stimme mit. Nami schluckte unmerklich, doch bevor sie das Wort auch nur erheben konnte, mischte sich bereits ihre Begleitung unverfroren in das Gespräch ein. Zorro hatte seine Arme verschränkt und seine Augen blitzten gefährlich.

„Es ist ja wohl offensichtlich, dass sie nicht mit dir gehen wird, Blondi!“, ein spöttisches Grinsen legte sich auf seine Lippen, welches dem Angesprochenen galt.

Offensichtlich hatte er seinen verletzten Stolz wieder zurückgewonnen.

Erst als Nami ihn mit ihrer Hand zurück schob, sah er, wie ihre Augen böse zu ihm herüber funkelten, ehe sie sich wieder dem Blonden zu wandte. Sanft zog sie Sanji beiseite und sofort spürte Zorro, wie sich seine Hände zu Fäusten ballten.

„Tut mir leid, aber du hast getrunken, so wie wir alle..so ist es sicherer.“, bat die Orangehaarige um Verständnis.

„Aber..“, setzte er zum Protest an, doch Nami unterbrach ihn, indem sie einfach weiter sprach: „Ich bringe dir die Sachen dann vorbei, wenn sie gewaschen sind.“ Geknickt brachte ihr Gegenüber ein Nicken hervor.

Er wollte sich bereits von ihr abwenden, doch sie Griff nach seiner Hand und er hielt inne.

Liebevoll übte die junge Frau druck auf seine Hand aus, und warf ihm ein besänftigendes Lächeln zu.

„Und nochmal danke, für vorhin“ Sich auf die Zehenspitzen stellend, reckte sie sich ihm entgegen, und streifte mit ihren Lippen seine Wange. Dann wandte sie sich von ihm ab, um zurück zu ihren Freunden zu gehen.

„Können wir dann?“, fragte sie in die Runde, woraufhin alle zustimmten und sie endlich gemeinsam die Wohnung verließen, einen überwältigten Gastgeber zurücklassend, die Finger an der Stelle, wo Namis Lippen seine Wange gestreift hatten.

Und erst nachdem sie gegangen waren, und der Grünschopf ihm ein verächtliches Grinsen hinterher geworfen hatte, erfasste ihn die blinde Wut, während er sich den bitteren Gleichstand eingestehen musste...

Ernüchterung

„Musste das sein?“, Nami war das siegesreiche Grinsen Zorros nicht entgangen und obwohl sie nicht wusste warum, nervte sie dieser Konkurrenzkampf bereits tierisch.

Aus den Augenwinkeln heraus sah Zorro die kleinere Frau neben sich an.

Sie hatte die Hände in die Hüfte gestemmt und ihre Augen glänzten während sie ihre Predigt hielt. Schon wieder überkam ihn das Grinsen. Sie war so unglaublich niedlich, wenn sie sich aufregte. Dieser Gedanke war ihm auch vorhin schon durch den Kopf gegangen, was wohl auch einer der Gründe war, warum er ihr so schnell verziehen hatte.

„Der Typ hat es doch gar nicht anders verdient. Der ist doch nur so nett zu dir, weil der dir an die Wäsche will.“, bemerkte er nun unverfroren was die Jüngere augenblicklich stutzen ließ.

Er hatte wohl nicht ganz unrecht mit seiner Bemerkung, wie sie feststellen musste.

„Und was sind deine Motive?“, grinste sie, womit sie ihn für einen winzigen Moment aus der Fassung brachte.

„Das wüsstest du wohl gerne, mhm?“ Zorro bemerkte die geröteten Wangen von ihr, die von der Kälte kündeten und zog sie einfach ohne eine Erklärung zu sich ran.

Da Vivi und der Schwarzhaarige vorneweg gingen, protestierte die junge Frau auch nicht, sondern ließ ihn gewähren und genoss die aufkommende Wärme heimlich. Sein Duft umfing sie und rief ihr die wilde Knutscherei von vorhin ins Gedächtnis. Inzwischen war ihr die Aktion mehr als peinlich, jetzt wo der Alkohol größtenteils verflogen war...Ja was waren eigentlich seine Motive? Vorsichtig lugte sie zu ihm hoch. Sein Blick war stur geradeaus gerichtet und zeigte keinerlei Regung, lediglich die geröteten Wangen zeugten von Leben.

Ein leiser Seufzer entfloh ihrer Kehle und in einem Anflug von Müdigkeit bettete sie ihren Kopf sanft gegen seine Schulter.
 

Inzwischen hatte auch er seine Aufmerksamkeit wieder auf sie gerichtet und obwohl er es bis jetzt verhindern konnte, überkamen ihn Zweifel. Kopfschüttelnd vergrub er seine Hände tiefer in den Taschen seiner Jacke.

Um sich etwas abzulenken richtete er seine Augen auf das heitere Paar vor ihm.

Nur noch das stete Tuscheln und Kichern der beiden war zu vernehmen.

Er kannte den schwarzhaarigen Jungen bereits ein wenig.

Er hing oft mit seinem besten Freund Ace ab und so hatte er ihn einige Male zu Gesicht bekommen, doch nie richtig kennengelernt. Er hatte bis heute nicht einmal seinen Namen gekannt. Und wie es schien hatte auch er selbst keinen wirklich bleibenden Eindruck hinterlassen.

Wahrscheinlich sogar besser für ihn…
 

Das vibrieren seines Handys ließ ihn aufschrecken, was dazu führte, dass auch Nami sich wieder von ihm löse, was er fast ein wenig bedauerte. Kurzerhand wischte er die störenden Gedanken beiseite und widmete sich dem kleinen elektronischen Gerät. Es war eine SMS. Er ließ seinen Blick noch kurz prüfend zu Nami rüber schnellen, bevor er die Nachricht öffnete.
 

Absender: Law

Betreff: Fortschritte?

Hast du bei der Kleinen schon Erfolg gehabt?

Hab noch einen Job für dich!

Einzelheiten besprechen wir morgen.

Ich erwarte dich!
 

Grimmig verzog Zorro das Gesicht, bevor das Display erlosch und er das Handy wieder in seine Jackentasche gleiten ließ.

Die Nachricht hatte ihn unweigerlich an sein eigentliches Ziel erinnert, welches ihm bereits immer mehr missfiel,

doch es war wohl nicht zu ändern.

„Zorro?“, er spürte Namis zierliche Hand auf seiner und sofort hatte er sich von seinen Gedanken gelöst.

„Mhm?“, brummte er und schenkte ihr einen aufmerksamen Blick.

„Alles okay? Du wirkst so abwesend.“ Die Sorge in ihren Augen ließ ihn schmunzeln. „Alles bestens“, bestätigte er und sie nickte. Sein Blick verweilte auch weiterhin auf ihr, trotz der Tatsache, dass sie den anderen inzwischen ihre Aufmerksamkeit geschenkt hatte.

Ihrem Gespräch nach zu urteilen würden sie bald da sein.

Obwohl er sich kaum an diesem beteiligte schienen ihm Vivi und auch Ruffy recht sympathisch und besonders der Junge hatte es ihm nach einiger Zeit angetan. Seine fröhliche Art war einfach nur ansteckend, ob es am Alkohol lag oder nicht konnte Zorro kaum beurteilen.

Mit einem kräftigen Handschlag verabschiedete er sich schließlich von dem Jüngeren als sie ihr Ziel erreicht hatten während Nami und Vivi indes eine herzliche Umarmung austauschten.

„Du darfst mir dann morgen Bericht erstatten“, grinste der Rotschopf, was sofort von ihrer Freundin erwidert wurde.

Lachend nickte Nami und als sie sich schließlich verabschiedeten zierte ein warmes Lächeln die Lippen der Blauhaarigen.

Ihr war der großgewachsene Mann an der Seite ihrer Freundin mehr als sympathisch und sie ertappte sich bei dem Gedanken, dass er vielleicht endlich das eingerostetes Liebesleben von Nami in Schwung bringen konnte.
 

„Was hast du?“, kam es somit prompt von Ruffy als er das strahlende Grinsen auf den Zügen des Mädchens erblickte.

Vivi drehte sich zu ihm um, verschränkte ihre Hände in seinem Nacken und sah ihm tief in die Augen.

„Nichts Bestimmtes“, fing sie an und musterte sein Gesicht noch einmal eingehend bevor sie weitersprach.

„Ich bin nur glücklich“.

Prompt färbten sich die Wangen des Schwarzhaarigen rot, womit er Vivi ein Kichern entlockte.
 


 

Da Vivi nicht weit entfernt von Nami wohnte, brauchte das Zweiergespann nicht mehr lange bis sie schließlich auch Namis Wohnung erreicht hatten. Die Orangehaarige hatte bereits ihre Schlüssel gezückt und sah sich nun nochmals zu Zorro um.

„Ich würde dich ja noch hereinbitten, aber ich fürchte meine Schwester schläft bereits und ich möchte sie nicht wecken.“, überlegte sie nun laut, während ihre Augen die von Zorro kreuzten. „Wir können ja ganz leise sein“, hauchte er mit einem breiten Grinsen auf den Lippen, was sie mit einem belustigten Augenrollen abtat.

„Du kannst die Erwartungen wieder wegstecken, das von Vorhin wird sich nicht wiederholen.“, stellte sie nun mit einem Zwinkern klar, woraufhin er eine Augenbraue in die Höhe schießen ließ. „Wir wissen beide, dass der Alkohol schuld an der Aktion war.“, gab sie als Erklärung preis, doch er schien damit nicht ganz einverstanden zu sein, sagte jedoch auch nichts.

Sein Schweigen ließ sie unruhig werden.

Zorro sah ihr einfach nur unablässig in die Augen, zog sie wieder in seinen Bann und mit einem Mal war sie ungeheuer nervös. Er schien ihr von Mal zu Mal näher zu kommen, drängte sie in die Ecke.

Oder bildete sie sich das nur ein?

Als Nami die Wand in ihrem Rücken spürte, wusste sie, dass sie es sich nicht nur eingebildet hatte. Sie schluckte hart, während ihr Puls sich immer mehr beschleunigte.

Ihre Augen fanden seine Lippen, die ihren so verführerisch nah waren und verdammt! Wie gerne sie dieser Versuchung nachgehen wollte! Aber sie konnte es doch nicht zulassen, dass sie ihm immer wieder auf neue verfiel.

In der festen Erwartung seiner Lippen schloss sie die Augen und ein heißes Kribbeln jagte durch ihren Körper.

Sie hielt die Spannung kaum noch aus, die sich zwischen ihnen aufgetan hatte und das eigentlich schon, seit sie ihm das erste Mal in die Augen geblickt hatte. Anders als erwartet spürte sie nun jedoch, wie sein Mund über ihre Wange streifte und schließlich bei ihrem Ohr stoppte.

Ein weiterer Schauer durchzuckte sie.

Schon wieder dieses Spiel!

„Gute Nacht Nami“, raunte er nun mit seiner tiefen, männlichen Stimme ehe er sich so prompt von ihr löste, dass sie für eine Sekunde taumelte. Ohne ein weiteres Wort und mit dem schelmischsten Grinsen, was sie je zu Gesicht bekommen hatte, drehte er sich von ihr weg und ließ sie schließlich alleine zurück, komplett überrumpelt und unfähig ihn aufzuhalten, um ihm seine wohlverdiente Strafe zukommen zu lassen.
 


 


 

Der Morgen kam schneller als gewollt und die ersten Sonnenstrahlen kämpften sich den Weg in das kleine Schlafzimmer, welches Zorro sein eigen nannte. Er war definitiv kein Morgenmensch, doch nun wo die Sonne unablässig seine Nase kitzelte und unter seine noch geschlossenen Lider drang, war es nahezu unmöglich wieder in den Schlaf zu finden.

Er hatte schlecht geträumt.

Ein Gefühl der Unruhe begleitete ihn seit dem Aufwachen, welches sich einfach nicht abschütteln ließ. Es passierte in letzter Zeit häufiger, dass er schlecht träumte, was sich teils auch auf seinen Schlaf auswirkte und ihn schlapp machte.

Aus irgendeinem Grund hatte sich seine Vergangenheit wieder in sein Hirn geschlichen und verfolgte ihn nun nachts.

Ein tiefer, langer Seufzer durchbrach die morgentliche Stille, während der junge Mann sich fahrig durch die schweißnassen Haare fuhr.

Was war nur los mit ihm?

Er wusste es nicht und er hatte auch keine Lust darüber nachzudenken, besonders nicht jetzt. Und so rappelte er sich nach einem weiteren unzufriedenen Grummeln auf um sich fertig für den Tag zu machen.

Immerhin stand noch das Treffen mit Law an. Er hatte den Schwarzhaarigen dazu bewegen können, sich hier in seiner Wohnung zu treffen. In gut zwei Stunden würde er da sein, es blieb ihm also noch genug Zeit.

Träge schlurfte der Grünhaarige in das kleine Badezimmer und schlüpfte bereits auf dem Weg aus seinem T-Shirt und der Boxershorts, die er für die Nacht getragen hatte. Achtlos ließ er die Kleidungsstücke liegen und betrat schließlich die Duschkabine. Binnen weniger Sekunden prasselte heißes Wasser auf ihn herab und er konnte nicht anders als genüsslich die Augen zu schließen.

Nach der Dusche fühlte Zorro sich schon wesentlich wacher, doch um einen Kaffee würde er dennoch nicht herumkommen.
 

Die Kaffeemaschine verbreitete einen herrlichen Duft in der Wohnung und nachdem er die ersten Schlucke der schwarzen Flüssigkeit genossen hatte, stellte er die Tasse erst einmal beiseite und widmete sich dem Rest seiner Wohnung. Abgesehen von den Kleidungsstücken im Flur, waren die Zimmer relativ ordentlich, doch so pingelig wie Law war, hatte er keine Lust auf eines seiner Kommentare. Also räumte er schnell den Kleinkram beiseite bevor er sich wieder in die Küche setzte und auf seinen Freund wartete. Seine Gedanken fanden ihren Weg zurück zu der Nachricht, die er am Abend zuvor von Law erhalten hatte und er kam nicht umhin sich bereits jetzt Sorgen über die bevorstehende Predigt zu machen, denn in Bezug auf Nami war er immer noch kein Stück weitergekommen.

Nicht nur, dass er schon ewig keinen Auftrag mehr an Land gezogen hatte, jetzt ließ er sich auch noch viel mehr Zeit als eigentlich nötig war...

Aber sie hatte nun mal etwas an sich, was ihn immer wieder in ihren Bann zog und er wollte die Spannung die zwischen ihnen herrschte nicht missen.

Frustriert biss der Grünschopf seine Zähne zusammen.

Verdammtes Weibsstück!
 

Er war froh, als er endlich die Klingel vernahm, die ihn in die Realität zurückbrachte und er seinen Gast schließlich mit einem festen Handschlag hereinbat. Ohne Umschweife setzte dieser seinen Weg in die Küche fort, wo noch immer der Geruch von frischem Kaffee in der Luft hing was wohl auch der Grund war, weswegen sich Law kurzerhand eine Tasse aus einen der Schränke fischte und sich den Rest der dunklen Brühe einschenkte. „Harte Nacht?“, gluckste Zorro indes mit einem Grinsen und erst als Law den ersten tiefen Schluck genossen hatte, bestätigte dieser mit einem Nicken.

„Aber es hat sich mehr als gelohnt“, fügte er schließlich hinzu, was Zorro dazu veranlasste neugierig eine Augenbraue zu heben. „Dann möchtest du wahrscheinlich so schnell wie möglich zuschlagen?“

Die Frage trieb Law ein breites Grinsen auf die Lippen, ehe er erneut nickte. „Ich hab dir schon die Adresse zukommen lassen. Morgen Abend geht es los.“

„War das der neue Job von dem du gesprochen hast?“, hakte Zorro weiter nach, einen skeptischen Blick aufgesetzt, bevor Law wiederum den Kopf schüttelte. „Nein, aber gut dass du mich daran erinnerst.“, er setzte kurz ab, ließ seine Finger in seine Hosentasche gleiten wo er schließlich ein kleines schwarzes Handy herausfischte.

Er tippte noch ungeduldig auf dem Display herum und reichte dann das Handy dem Grünhaarigen.

„Sie ist dein neuer Job.“

Verblüfft starrte Zorro auf das Bild welches sich ihm auf dem Display bot, bevor er wieder zu seinem Freund sah.

„Was ist?“, wollte dieser wissen.

„Wieso sie?“ „Die Frau steht in Verbindung mit allerhand, hochangesehenen Geschäftsleuten, sie ist perfekt.“, erklärte der Schwarzhaarige ohne seinen Gegenüber aus den Augen zu lassen. „Kennst du sie etwa?“

Benommen schüttelte Zorro den Kopf.

„Nicht direkt. Sie ist mir gestern flüchtig über den Weg gelaufen.“ Sofort hellte sich die Miene von Law auf.

„Dann hast du den schwierigen Teil ja schon hinter dir.“ Er grinste und nahm einen weiteren Schluck aus der Tasse, ehe er sie geräuschvoll auf die Anrichte abstellte und seine Arme schließlich vor der Brust verschränkte. Zorros Blick jedoch blieb an der Tasse hängen und mit Verblüffung musste er feststellen, dass es die gleiche war, die Nami vor ein paar Tagen noch in ihren zierlichen Händen gehalten hatte. Die Schuldgefühle, die sich abermals einen Weg in sein Herz bahnten waren nicht aufzuhalten und fast als hätte Law seine Gedanken gelesen setzte dieser zum Sprechen an: „Apropos...wie geht es eigentlich dem süßen Rotschopf?“, die Augen des Schwarzhaarigen waren kalt und doch blitze in ihnen der Schalk. „Ich nehme an du hast sie bereits völlig um den Finger gewickelt?“

Unwillkürlich ballte Zorro seine Hände zu Fäusten.

„Hör mal… Was das angeht...Vergiss das Mädchen einfach. Sie ist für uns nicht von Wert.“

Skeptisch zog Law eine Augenbraue in die Höhe.

„Fängt das schon wieder an.“, murmelte er nach einer kurzen Pause, was Zorro jedoch mehr als deutlich verstand.

Er hatte auch genau den Ärger in der Stimme seines Freundes vernehmen können, was auch ihm eine gewisse Wut in die Glieder trieb. „Warum zum Teufel bist du so besessen von ihr?! Sie passt doch nicht mal ins Schema!“ Augenblicklich verfinsterte sich die Miene des Schwarzhaarigen. „Mach einfach was ich von dir verlange, Zorro!“, seine Stimme klang bedrohlich, doch Zorro war schon zu sehr in Rage, als dass er sich hätte bremsen können.

„Ist dein beschissener Stolz so verletzt worden, dass du ihr das jetzt um jeden Preis zurückzahlen musst?!“, provokant sah Zorro seinen Freund an, was diesem gar nicht zu gefallen schien.

„Es reicht! Sei lieber froh, dass ich dir das ganze hier ermöglicht habe! Ohne mich würdest du doch immer noch auf der verdammten Straße hocken!“

Getroffen wich Zorro einen Schritt zurück und schlagartig löste er seine verkrampften Finger.

Sie taten bereits weh, doch das ignorierte er.

Er hatte recht, schoss es ihm stattdessen durch den Kopf und verbissen richtete er seinen Blick auf die kahlen Fliesen der Küche. Es war ihm mehr als bewusst, dass er Law alles zu verdanken hatte und dennoch…

Er wollte nicht, dass der Rotschopf ihm zum Opfer fiel!

„Und ich denke ich bin nicht der Einzige, der sich nicht von ihr lösen will“ Die Worte von dem Schwarzhaarigen rissen Zorro zurück in die Realität und brannten sich in sein Hirn.

Auch damit hatte er recht!

„Es tut mir leid“, raunte Zorro, vermied jedoch tunlichst den Augenkontakt.

„Ich verstehe ja was du an ihr findest“, lenkte Law ein und sofort richtete Zorro seinen Blick wieder auf ihn.

„Aber wir müssen uns auf den Job konzentrieren! Du warst doch sonst auch immer so gut darin deine privaten Gefühle wegzustecken!“

Da ging es aber auch nie um sie!

Der Satz brannte auf seiner Zunge, so als wolle er ausgesprochen werden, doch er zwang sich den Mund zu halten.

„Du hast recht.“, sagte er stattdessen, so als wolle er selbst versuchen sich davon zu überzeugen.

„Gut“, Law schien sichtlich zufrieden. „Wann siehst du sie wieder?“

Unschlüssig ließ Zorro seine Achseln in die Höhe schießen ehe er ein gespieltes Lächeln aufsetzte.

„Sie wird sich bestimmt ganz bald selbst bei mir melden.“ Ein schallendes Lachen von Seiten des Schwarzhaarigen ertönte. „Du hast die Kleine also bereits so weit wie du sie brauchst?“ Bestätigend nickte Zorro. Ja. Da war er sich mehr als sicher.

Ein Abend zu viert

Es war bereits Abend als Nami endlich bei ihrer besten Freundin ankam.

Ihre Wangen waren selbst von dem kurzen Weg von der Kälte gerötet und sie wurde auch das Frösteln nicht los, welches sie sofort erfasst hatte als sie aus ihrem Haus getreten war. Sie hatte den Tag mit ihrer Schwester verbracht und gemeinsam hatten sie ihre Wohnung auf Vordermann gebracht und sich anschließend zu Belohnung einen Film angesehen.

Es war schön gewesen sich mal wieder so richtig mit ihrer Schwester auszusprechen, denn obwohl sie beide sich das Haus teilten, sahen die beiden Frauen sich kaum.

Seufzend vergrub sie ihre Nase tiefer in den Schal, den sie immer noch von Zorro hatte und musste fast mit bedauern feststellen, dass sein Geruch bereits verflogen war und doch kam ihr sofort der Kuss in Erinnerung und mit ihm ihre eigenen Worte. Sie hatte ihm am selben Abend zwar noch abblitzen lassen, doch entgegen ihrer Worte hatte sie sich seitdem nach seinen Berührungen verzehrt.

Das war jetzt vier Tage her.

Und immer noch war er das einzige Thema ihrer Gedanken.

Es war zum Verzweifeln!

Sie wollte sich ja auch auf ihn einlassen, aber ihre Zweifel standen ihr leider immer noch im Wege.

Sie hatte schon sehr früh angefangen schlechte Erfahrungen mit Männern zu machen und die jüngste Begebenheit war da keine Ausnahme. Seufzend verscheuchte sie die schlechten Erinnerungen aus ihrem Kopf, denn wie sie feststellen musste war sie angekommen.
 

Nami hatte gar nicht bemerkt dass sie die Klingel betätigt hatte und doch schwang nun die große Wohnungstür auf, vor der sie stand und das strahlende Grinsen ihrer Jugendfreundin begrüßte sie. „Da bist du ja!“, der warme Ton in der Stimme von Vivi brachte Nami nun ebenfalls zum Lächeln. „Ja, tut mir leid, Nojiko und ich haben uns ein wenig verquatscht.“, gestand Nami und Vivi winkte ab. „Kein Problem. Die anderen sind auch noch nicht hier.“, erklärte die Blauhaarige woraufhin Nami nickte.

Es war ein gemütlicher Abend zu viert geplant, inklusive Ruffy und Zorro. Ein Vorschlag der von Ruffy selbst gekommen war und da Nami ihn ohnehin richtig kennen lernen wollte, war sie sofort einverstanden gewesen.

Dass Zorro mitkam war wiederum der Vorschlag von Vivi gewesen, damit Nami sich nicht wie das fünfte Rad am Wagen fühlte und wie erwartet hatte auch Zorro sofort zugesagt. Da sie aber seit dem Abend nicht mehr richtig mit ihm gesprochen hatte, war ihr nun etwas mulmig zumute. Wie würde er sich ihr gegenüber verhalten? Und wie sollte sie sich verhalten?

Erstmal froh jedoch wieder im Warmen zu sein, schälte die Orangehaarige sich aus ihrem dicken Mantel und den Schuhen, bevor sie Vivi in das Wohnzimmer folgte. Mit Begeisterung stellte sie fest, dass Vivi bereits fertig mit den Vorbereitungen war. Gemütliches Licht durchflutete den Raum und die Snacks die auf dem Sideboard aufgereiht waren, dufteten köstlich.

„Brauchst du noch bei irgendwas meine Hilfe?“, fragte Nami während sie sich einen Cracker mit Dip in den Mund schob.

„Finger weg!“, hörte sie sogleich und Nami kam nicht umhin leise zu Kichern.

„Du kannst mir tragen helfen. Ich brauche noch Gläser“, fügte Vivi hinzu und sofort war Nami zur Stelle.
 

Als schließlich alles erledigt war, ließ Nami sich auf die weiche Couch fallen, die im Zentrum des Zimmers stand. Die Männer hatten noch immer nichts von sich hören lassen und Vivi wurde zunehmend ungeduldiger. Unruhig wie ein Tiger im Käfig lief sie vor Nami auf und ab und machte somit auch sie nervös, doch gerade als sie Vivi stoppen wollte, klingelte es doch noch an der Wohnungstür. Erleichtert zog Vivi die Luft ein und schenkte Nami ein aufgeregtes Lächeln. Nami blieb indes sitzen und lächelte in sich hinein, ehe das Dreiergespann den Raum betrat.

Sie brachten einen Schwall kalter Luft mit sich, der Nami erneut frösteln ließ, doch als sich ihr Blick mit dem von Zorro kreuzte, war die Kälte schlagartig vergessen und sie spürte wie ihre Wangen heiß wurden.

„Da seid ihr ja.“, brachte sie ein wenig atemlos hervor ehe sie aufstand um die beiden Neuankömmlinge zu begrüßen.

„Wir mussten noch eine Debatte beenden.“, grinste Ruffy und warf Zorro dabei einen herausfordernden Blick zu, den dieser erwiderte. „Und worum ging es?“, wollte Nami wissen. „Das..“, mischte Vivi sich abrupt ein „willst du gar nicht wissen“, beendete sie ihren Satz und schielte kurz zu den Jungs rüber die immer noch heiter vor sich hin grinsten. Nun aber nur noch neugieriger zog Nami einen Schmollmund. Da hatten sich ja zwei gesucht und gefunden... Es war fast merkwürdig wie gut die Jungs sich zu verstehen schienen. In Gedanken vertieft musterte Nami erst Ruffy und dann Zorro, wobei ihr Blick länger auf dem Älteren verweilte, als ihr lieb war.
 

Er sah schon wieder umwerfend aus. Seine Haare hatte er nach hinten gekämmt und nur einzelne Strähnen fielen ihm in die Stirn. Und dadurch, dass er ein eng anliegendes weißes T-Shirt und dazu eine etwas weitere schwarze Hose, die seine langen Beine betonte, trug, stachen seine grünen Haare nur umso deutlicher hervor. Die Stecker an seinem Ohr hatte er durch drei goldene, längliche Stäbe ausgetauscht die munter an seinem Ohr herunter baumelten und bei jeder seine Bewegungen mitschwangen. Sie zwang sich, ihren Blick von dem hypnotisierenden Spiel abzuwenden und in die Realität zurück zu kehren. Inzwischen stand sie vor den Dreien und streckte Ruffy zur Begrüßung eine Hand entgegen, welche er jedoch ignorierte und sie stattdessen in eine herzliche Umarmung zog.

Etwas überrumpelt sah sie Vivi über Ruffys Schulter hinweg an, während die Blauhaarige ihr ein Grinsen zuwarf, das sie schließlich nur erwidern konnte. Als sie sich von dem Schwarzhaarigen gelöst hatte, sah sie verstohlen zu Zorro hinauf, der ihr sogleich ein kurzes Zwinkern zuwarf. Sie zwang sich mehr oder weniger zu einem Lächeln, denn ihr war immer noch ein wenig mulmig zumute ihm nun wieder so nah zu sein. Sein Blick blieb undefinierbar.

„Du siehst gut aus.“, überwand Nami ihr Schweigen und sie sah wie Zorros Augen für einen Moment aufblitzten, bevor er lächelte und sich ein wenig zu ihr hinabbeugte.

„Du machst dich aber auch nicht schlecht.“ Nami errötete ehe sie sich einfach abwandte um der Peinlichkeit zu entgehen.

Sie ließ sich zu Vivi und Ruffy auf die Couch nieder und übersah so das breite Grinsen, mit dem Zorro ihr folgte.

Er platzierte seinen Arm hinter ihr auf der Lehne, was sie zu ignorieren versuchte. Stattdessen wandte sie sich an Ruffy.

Sie hatte noch einiges über ihn herauszufinden und zudem war der Schwarzhaarige eine willkommene Ablenkung von Zorro. Sie erfuhr, dass Ruffy in ihrem Alter war, was sie nicht sonderlich überraschte. Er sah sogar noch etwas jünger aus, besonders weil er so aufgeweckt war, doch damit passte er, wie sie fand, ganz wunderbar zu ihrer besten Freundin.

„Mein Bruder und ich leben zurzeit etwas außerhalb der Stadt, weil die Mieten da günstiger sind.“, erzählte Ruffy gerade.

„Du hast einen Bruder?“, hakte Nami interessiert nach und der Schwarzhaarige nickte stolz. „Ja, vielleicht habt ihr ihn sogar schon gesehen, er war letztens auch auf der Party von Sanji.“, berichtete er. „Eigentlich war ich auch nur wegen Ace dort.“, fügte Ruffy noch hinzu und Nami merkte wie Zorro sich hinter ihr aufrichtete.

Ein Prickeln durchfuhr sie als er wie zufällig ihre Schulter streifte.

„Ace ist dein Bruder?“, wollte Zorro wissen und Ruffy nickte erneut.

Das war ihm neu.

Er wusste dass die Beiden viel zusammen waren aber nicht, dass sie Brüder waren.

„Du kennst ihn?“

„Er ist mein bester Freund.“, grinste Zorro schief bevor er hinzufügte:

„Wieso weiß ich nichts von einem Bruder?“ Lachend kratze der Schwarzhaarige sich am Kopf.

„Ich bin eigentlich ständig unterwegs und wir sind genau genommen nicht blutsverwandt. Aber ich denke er hat dich ein oder zweimal erwähnt.“

„Du denkst?“ Ruffy schien eine Weile zu überlegen bevor er antwortete: „Ich dachte er kann dich nicht ausstehen. Er war meistens ziemlich sauer wenn dein Name fiel.“ Ein wissendes Grinsen schlich sich auf die Züge des Grünhaarigen.

„Wir haben so unsere Meinungsverschiedenheiten.“ Nami sah dabei zu wie er sich wieder entspannt zurücklehnte und an seinem Bier nippte. Sie hatte schon früher feststellen müssen, dass sein Lächeln unglaublich anziehend war und es fiel ihr schwer den Blick von seiner zufriedenen Miene abzuwenden.
 

Wieso musste sie es sich selbst nur so schwermachen? Vivi und Ruffy schienen auch keine Probleme zu haben sich näher zu kommen. Ihr waren die verliebten Blicke zwischen den beiden keineswegs entgangen und dann ständig diese vermeintlich unauffälligen Berührungen. War sie etwa neidisch auf die Sorglosigkeit ihrer Freundin?

„Worüber denkst du nach?“, dem tiefen Raunen von Zorro folgte eine wohlige Gänsehaut.

„Ich freue mich nur für Vivi.“, gab sie ehrlich zu, so dass nur er sie verstehen konnte. „Und ich hatte schon gehofft ich wäre der Mittelpunkt deiner Gedanken“, grinste Zorro unverfroren.

Das bist du auch, dachte Nami, erwiderte aber sein Grinsen und antwortete stattdessen mit einem frechen: „Das hättest du wohl gerne.“ Er sah sie eine Weile schweigend an und da sie auf eine Antwort wartete wendete sie ihren Blick nicht von ihm ab. Sie wünschte sie hätte in diesem Moment aus seinem Blick lesen können, doch seine dunklen Augen waren so unergründlich wie eh und je. Als er dann nach einer gefühlten Ewigkeit seine Augen von ihr löste, fühlte sie sich wie aus einer Trance gerissen, sodass sie die Frage, die Vivi Zorro wohl gerade gestellt hatte gar nicht wirklich mitbekam.

Schnell wandte sie ihre Aufmerksamkeit etwas Anderem zu.

„Ich hab im Moment nichts festes, aber das ändert sich vielleicht bald.“, antwortete Zorro gerade. Verwirrt sah sie zu Vivi. Worum ging es? „Und damit kommst du über die Runden?“, bohrte die Blauhaarige nach.

Nami sah ihren skeptischen Blick

„Bis jetzt hatte ich jedenfalls Glück“, grinste Zorro bestätigend.

Nicht ganz zufrieden mit der Antwort nickte Vivi. Sie hatte mehr über ihn herausfinden wollen, um Nami ein sichereres Gefühl zu vermitteln, doch so schnell würde sie nicht aufgeben.

„Wie siehts mit deiner Familie aus? Steht ihr euch nah?“ Nami konnte förmlich spüren wie Zorro innerlich verhärtete und sie war ihm nah genug um sein Schlucken zu hören, ehe er antwortete: „Das kann man so nicht sagen.“ Sie wusste er bemühte sich neutral zu klingen, doch sie konnte die Bitterkeit in seinem Ton durchaus wahrnehmen.

Ob es daran lag, dass sie selbst kaum noch Familie hatte? Wie aus Gewohnheit schob sie ihm ihre Hand entgegen, doch als sie seine Finger berühren wollte, zog er seine Hand weg.

„Ich hab meine Familie nie kennengelernt. Halb so schlimm.“, fügte er schnell hinzu, bevor ihm auch nur irgendjemand sein Beileid verkünden konnte und machte damit klar, dass das Thema für ihn abgeschlossen war.

Vivi hingegen machte ein Gesicht als wolle sie sich so schnell wie möglich irgendwo einbuddeln.

Nami konnte es ihr kaum verdenken.

„Ich und Ace sind auch ohne Familie aufgewachsen. Aber wozu hat man Freunde.“, grinste Ruffy aufmunternd. „Familie ist schließlich mehr als nur Blutsverwandtschaft“, fügte Vivi sanft hinzu und sah erst zu Ruffy und dann zu Nami. Für sie war die Rothaarige nämlich mittlerweile auch wie eine Schwester. Nami war somit die einzige die das grimmige Brummen neben sich vernahm. Lächelnd drehte sie sich zu Zorro um. „So ist Vivi nun mal. Ganz die fürsorgliche Freundin“, wisperte sie mit einem Zwinkern „Sie kann nicht anders. Für mich gab‘s damals ähnliche Worte.“ Ohne es eigentlich gewollt zu haben, hatte sie mehr Preis gegeben als ihr lieb war und Zorro hatte ihre Andeutung ganz offenbar sehr gut verstanden, wie sie aus seinem Blick lesen konnte.
 

Dank Ruffy war die betrübte Stimmung schnell in Vergessenheit geraten und trotz der anfänglichen Bedenken Seiten Namis war es doch noch ein sehr gelungener, spaßiger Abend geworden.

Sie hatte sich einen sehr guten Eindruck von Ruffy machen können und gleichzeitig hatte sie feststellen müssen, dass die beiden bereits beim Küssen angekommen waren. Tja, die zwei hatten sich scheinbar gesucht und gefunden. Nami war jedenfalls froh für ihre Freundin obgleich sie auch ein wenig neidisch war. Ruffy schien so leicht zu handhaben zu sein, Zorro hingegen war ihr nach wie vor ein Rätsel, auch wenn der Schwarzhaarige sich offenbar immer besser mit ihm verstand.

Wie unfair..
 

Prompt wurde sie aus ihren Gedanken gerissen als Vivi ein erstauntes Hicksen von sich gab. Sie alle hatten wohl das ein oder andere Gläschen zu viel getrunken, wo drunter der Abend jedoch ganz klar nicht gelitten hatte.

„Es ist ja schon fast vier!“ Erstaunt folgte Nami den Blick ihrer Freundin.

Sie hatte recht.

„Oh verdammt.“, lachte Ruffy. Er hatte einen langen nach Hause weg, wenn er außerhalb der Stadt wohnte.

„Du kannst ruhig hier schlafen.“, grinste Vivi, woraufhin Ruffy ihr beinah um den Hals fiel. Kichernd löste sie sich aus seiner Umarmung. Vivi war definitiv blau.

„Ich denke wir verabschieden uns dann auch mal so langsam.“, gab Nami zu bedenken und sah fragend zu Zorro, der bestätigend nickte. Gemeinsam gingen die vier in den Eingangsbereich. Zorro schien noch halbwegs nüchtern und obwohl Nami viel vertrug, fühlte sie sich doch ein wenig schwindelig. Der Grünschopf half ihr in ihren Mantel und zu seinem Leidwesen, diente er ihr auch als Stütze, als sie sich ihre Stiefel überstreifte. Mit einem breiten Grinsen löste sie sich von ihm als sie schließlich fertig war. „Bis morgen Süße“, wandte der Rotschopf sich an ihre Freundin. „Und stell keinen Blödsinn an.“, fügte sie leiser hinzu, dass nur Vivi sie verstehen konnte.
 

Zorro begleitete Nami noch bis zu ihrer Wohnungstür und durch die kalte Luft war der Alkohol schon wieder ein wenig verflogen. „Also.“, fing Nami zögerlich an. Jetzt da die Zwei wieder alleine waren, war auch die Spannung wieder zurückgekehrt. „Danke, dass du mitgekommen bist“, lächelte Nami schließlich und sah ihn aus großen Augen an. Er hatte den ganzen Abend keine weiteren Annäherungsversuche gewagt und sie musst zugeben, dass sie deswegen ein wenig frustriert war. Doch das würde sie natürlich nie zugeben!

„Ich hatte Spaß.“, gestand Zorro räuspernd, was ihr Lächeln noch verstärkte. „Gut.“ Sie sah ihn noch eine Weile in die Augen und Nami konnte regelrecht hören, wie ihr Herz aufgeregt in ihrer Brust hämmerte. Wie vom Donner gerührt besann sich Zorro schließlich und beugte sich langsam zu ihr herüber. Sie schloss ihre Augen bereits in freudiger Erwartung seiner Lippen, doch wurde enttäuscht als sein Mund lediglich flüchtig ihre Wange streifte. Sie musste sich einen enttäuschten Seufzer unterdrücken. „Ich mach mich dann mal besser auf den Weg.“, räusperte sich Zorro erneut, doch Nami konnte ihn gerade noch so zurück halten. „Es ist doch schon spät. Du kannst gerne hier schlafen.“ Sofort hellte sich seine Miene auf.

„Komm rein.“, grinste Nami ohne auf eine Antwort zu warten und der Grünschopf machte keine Anstalten sich gegen ihre Aufforderung zu wehren.

„Was ist mit deiner Schwester?“, erkundigte er sich auf die Gefahr hin diese zu wecken, doch Nami winkte ab.

„Sie hat morgen frei, das ist schon in Ordnung.“ Nami war schon vorgelaufen, während Zorro sich noch seine Schuhe und die Jacke abstreifte und als er dann den Wohnraum betrat, war sie schon fleißig dabei, die Couch herzurichten.

„Kannst du mir hier mal kurz helfen?“ Das Möbelstück war schon ein wenig älter und so kam es, dass der Mechanismus ab und an mal klemmte. Nickend trat Zorro neben sie und packte mit an.

Dass er dabei ihre Finger streifte, versuchte Nami geflissentlich zu ignorieren.

Sie konnte ja nicht wegen jeder kleinen Berührung schon durchdrehen!

Als die Couch ausgeklappt war, holte Nami Kissen und Decken für Zorro. Auch ein Shirt wollte sie ihm bringen, was sie immer für den Notfall da hatte und als sie gerade dabei war die Schubladen danach abzusuchen, hörte sie wie Zorros Handy anfing zu klingeln. Wer würde um diese Zeit denn noch telefonieren?

Als seine Stimme ertönte wurde sie hellhörig. Er sprach gedämpft, sodass sie nicht alles mitbekommen konnte, doch sie kam nicht umhin neugierig zu werden.

Nicht das sie lauschen wollte, doch gerade weil der Anruf um so eine untypische Uhrzeit erfolgte, konnte sie sich einfach nicht zurückhalten. Leise schob sie die Schublade zu und schlich näher an den Türrahmen heran.
 

„Hab deinen Anruf bereits erwartet.“, hörte sie noch den Rest eines Satzes.

Wer mochte das wohl sein?

„Morgen trifft sich gut! Ja… Ja… Nein. Gut dann hole ich dich um Sechs ab? Okay. Mach‘s gut, Süße.“ Nami hörte wie er auflegte und sofort schnürte sich ihr Hals zu. Süße? War er deswegen den Abend über so distanziert gewesen?

Weil er schon was Anderes in Aussicht hatte? Nami wusste, dass sie keine Ansprüche an ihn stellen durfte, nicht nachdem sie ihn bereits abgewiesen hatte, aber dass er so schnell aufgab und stattdessen in ein anderes Bett hüpfte traf sie dann doch. Sollte er doch machen was er wollte..

Dann waren sie eben nur Freunde.

Sollte ihr doch recht sein.

Wenigstens hatte Vivi mehr Glück als sie...
 

Sich ein Herz fassend strich sie das Shirt in ihrer Hand glatt und ging ins Wohnzimmer wo Zorro bereits auf sie wartete und als sie ihm das Kleidungsstück reichte, beäugte er es im ersten Moment skeptisch. „Von deinem Lover?“, fragte er während er eine Augenbraue hob und es auseinander faltete. „Du bist ein Idiot.“, murmelte Nami nur leise vor sich hin, was ihn zum Grinsen brachte. „Ich hab‘ nur gerne Kleidung für den Notfall da.“, erklärte sie Achselzuckend.

Sollte er doch denken was er wollte.

„Natürlich… Für den Notfall.“, gluckste Zorro weiter, was ihn einen Knuff gegen die Schulter einfing. “Hast du sonst alles was du brauchst? Das Bad ist da vorne und die Küche da um die Ecke falls du Durst bekommst.“, erklärte Nami, während sie auf die angegebenen Räume deutete und Zorro verstehend nickte. „Dann wünsche ich dir eine Gute Nacht.“, murmelte Nami schließlich und überließ ihn schließlich sich selbst. Bevor sie jedoch die Tür zu ihrem Zimmer schloss, und damit den Blick auf ihn versperren würde beobachtete sie ihn noch einmal für eine Weile. Erst als er anfing sich sein Shirt über den Kopf zu ziehen, besann sie sich eines Besseren und schloss ihn damit endgültig aus.

Das konnte ja morgen früh was werden…

Konfrontation

Am nächsten Morgen wurde Nami mit dem nur allzu vertrauten Geruch von Kaffee wach, der ihr einladend in die Nase stieg. Gähnend schob sie sich eine Strähne ihrer zerzausten Haare aus dem Gesicht und hinters Ohr, ehe sie träge die Decke beiseite schob um sich aufzusetzen.

War Nojiko etwa schon wach und hatte Kaffee gemacht?

Neugierig stellte sie ihre nackten Füße auf den Holzboden und stemmte sich dann nach oben. Nachdem sie sich noch einmal ausgiebig gestreckt hatte, strich sie ihre Haare noch einmal glatt und lugte dann vorsichtig aus ihrer Schlafzimmertür hinaus. Auf den ersten Blick konnte sie niemanden erkennen, doch als sie dann vor die Tür in den Wohnbereich trat, sah sie ihren Gast bereits putzmunter, mit einer Tasse Kaffee in der Hand an einem der Bücherregale stehen. Er trug das T-Shirt dass sie ihm gegeben hatte und die Jeans vom gestrigen Abend.

Seine nackten Füße blitzen unter der dunklen Hose hervor.

„Guten Morgen“, begrüßte sie den Älteren zaghafter als gewollt und schnell hatte er seinen Blick auf sie gerichtet.

Ein breites Grinsen schlich sich auf seine Lippen als er sie so sah: Die Haare ungekämmt, das Gesicht ungeschminkt und es war offensichtlich, dass sie keinen BH trug.

„Morgen“, gab er mit kratziger Stimme zurück.

So klang er also am Morgen...

„Gut geschlafen?“, wollte sie wissen, woraufhin er nichts sagend mit den Schultern zuckte.

„Gut, ich mach mich dann mal fertig“, murmelte Nami und ließ ihn damit wieder alleine.

Der Grünschopf sah ihr noch nach, wie sie hinter der Badezimmertür verschwand und nahm einen weiteren Schluck aus seiner Tasse, bevor er sich dem Rest der Wohnung widmete. Er hatte gestern Abend nicht mehr viel mitbekommen, da er ziemlich müde gewesen war, doch nun hatte ihn die Neugier gepackt.
 

Die Wohnung war beschaulich und auch den Möbeln sah man an, dass sie bereits einiges miterlebt hatten. Sie waren nicht abgenutzt oder kaputt aber definitiv auch nicht neu. Vielleicht Mitbringsel aus einer anderen Wohnung.

Sein Blick glitt weiter und verweilte erneut an dem Regal, das er vorhin schon betrachtet hatte. Dort waren Fotos von Nami und ihrer Familie ausgestellt, doch er war nicht dazu gekommen sie näher zu betrachten. Zorro lauschte kurz und als er das Rauschen der Dusche vernahm, ging er dem Drang nach sich die Bilder doch einmal genauer anzusehen.

Er nahm sich das erste was ihm ins Auge fiel heraus. Es zeigte Nami und ihre Schwester in Kindertagen, hinter ihnen eine ältere Frau die mit den Beiden um die Wette grinste. Sein Blick fiel auf ein anderes Bild. Es zeigte wieder Nami, hier als kleines Bündel im Arm eines erwachsenen Mannes mit Schnurrbart.

Ob das ihre Eltern waren?

In seinen Gedanken vertieft, hatte er nicht mitbekommen wie das Rauschen verebbt war und nun musste er unweigerlich vernehmen, wie Nami mit nackten Füßen auf ihn zukam und sich neben ihn stellte um ebenfalls auf das Bild in seiner Hand zu sehen.

Ihre Haare waren noch feucht und lockten sich bereits unter der Nässe und der Duft ihres Shampoos umfing ihn sanft - Orangen.

Wie aus einer Trance gerissen ließ er von dem Bild ab und stellte es zurück an seinen Platz. Er grinste etwas schief als er sie ansah. „Tut mir leid, ich wollte nicht stöbern“.

„Schon gut“, murmelte sie etwas abwesend, und als sie noch einen kurzen Blick auf das Bild warf, konnte er ein Glitzern in ihren Augen ausmachen, bevor sie sich abwandte und in die Küche verschwand.
 

In der Küche angekommen ließ Nami sich für einen Moment gegen die Anrichte sinken. Es war jetzt schon ewig her, dass sie ihre Mutter verloren hatte und doch tat es noch weh wie am Anfang und sie fragte sich jedes Mal ob der Schmerz irgendwann abebben würde. In einem Versuch den Kloß im Hals hinunter zu schlucken richtete sie sich wieder auf und versuchte mit zitternden Händen sich etwas Kaffee in eine Tasse zu schütten. Es gelang ihr nur schwerlich und als sie plötzlich eine Hand an ihrem Unterarm spürte, hätte sie die Kanne fast fallen gelassen.

„Was ist los?“, hörte sie Zorro fragen und sie stellte die Kanne resigniert ab. Dann drehte sie sich mit einem Lächeln zu ihm um.

„Nichts. Alles bestens.“, log sie. Sie hörte wie er einen rauen Seufzer ausstieß.

„Ich hab‘ das Gefühl du hast keine allzu hohe Meinung von mir.“, gab er zu bedenken.

Als sie nichts sagte hakte er nach: „Wieso willst du mir nicht die Wahrheit sagen?“ Namis Kiefer presste sich zusammen, in einem Versuch die aufkommenden Emotionen zu unterdrücken. „Es hat nichts mit dir zu tun. Und außerdem ist das schon so lange her.“, sie wusste sie versuchte sich nur rauszureden und er bemerkte es offenbar ebenfalls, aber sie wollte sich keine Schwäche vor ihm geben.

Besonders nicht mehr nach gestern Nacht.

Ein weiterer Seufzer durchschnitt den Raum, der Nami missfiel. „Spar dir dein Getue, du bist doch am Ende derjenige der nichts von sich erzählt und um alles ein Geheimnis macht.“, gab sie Zorro ruppig zu verstehen. Verblüfft hob er eine Braue. „Du vertraust mir nicht sonderlich, kann das sein?“, wollte er wissen. Der Grünhaarige klang nicht aufgebracht oder verärgert und doch hatte sich sein Blick verhärtet.

„Hab ich denn einen Grund dazu? Alles was du bist jetzt getan hast ist mit mir zu spielen!“

Sie hatte die Arme vor der Brust gekreuzt und sah ihn wieder mit diesem kämpferischen Blick an, als könnte sie es alleine mit der ganzen Welt aufnehmen. Unter anderen Umständen hätte er wahrscheinlich über ihren Blick geschmunzelt aber es nagte an ihm, dass sie ihm nicht vertraute. Auch wenn er sich darüber im Klaren war, dass sie recht hatte.

Jedoch nicht mit allem.

„Ich spiele mit dir?“, wiederholte er ungläubig und fing sich daraufhin ein genervtes Augenrollen ein. Wie kam sie nur auf diesen Gedanken?

„Ja das tust du. Ich bin nicht dumm, Zorro! Wieso sonst solltest du mich küssen und dich dann noch mit anderen Frauen treffen?“, forderte Nami zu wissen, bevor ihr bewusste wurde, dass sie sich damit verraten hatte. Sie hatte gar nicht gewollt, dass das Gespräch in diese Richtung verlief doch ihre aufgestauten Gefühle hatten sich unweigerlich an die Oberfläche gedrängt und nun musste sie wohl oder übel sehen wie sie sich da wieder rauswand.
 

„Du hast mich belauscht?“, wieder lag Unglaube in seinen Worten. Damit hatte er offensichtlich nicht gerechnet.

„Ich war nur einen Raum weiter, das würde ich jetzt nicht unbedingt lauschen nennen! Und lenk jetzt nicht vom Thema ab.“, konterte Nami siegessicher. „Ich lenke hier von gar nichts ab. Du legst dir nur alles so zurecht wie du es gerade brauchst!“, knurrte Zorro ungehalten.

„Ist es denn nicht so?“, wollte sie wissen.

Er verschränkte abwehrend die Arme vor der Brust und sprach erst nach kurzem Zögern. „Ich wüsste nicht wieso ich mich überhaupt vor dir rechtfertigen sollte! Immerhin warst du diejenige die mich zurückgewiesen hat!“ Nami hatte sich bereits auf einen Sieg eingestellt doch wurde nun bitter enttäuscht.

Er hatte recht.

„Das war…“, begann sie doch schloss ihren Mund dann wieder und sah betreten zu Boden.

Ja, sie hatte ihm einen Korb gegeben, aber er hätte merken müssen, dass sie anders empfand. Sie war sich sogar mehr als sicher, dass er es auch jetzt wusste, aber das konnte sie wohl kaum als Argument gegen ihn verwenden.

Sie schluckte schwer, als sie merkte wie ihr Herz sich zusammenzog.

Warum musste sie nur immer so unglaublich stur sein?

„Du hast recht, tut mir leid wenn ich für Missverständnisse gesorgt habe.“, räumte sie endlich mit brüchiger Stimme ein, jedoch ohne ihn dabei anzusehen. Das brachte sie nicht über sich.

Als sie ihn seufzen hörte zog sich ihr Herz erneut schmerzhaft zusammen und so langsam spürte sie wie sich Tränen in ihren Augen sammelten.

„Nami...“, begann Zorro, wusste aber anscheinend nicht genau was er sagen sollte. „Du kannst mich nicht zurückweisen und dann im nächsten Moment verlangen, dass ich mich nicht mit anderen Frauen treffe.“, seine Stimme klang ruhig und belegt und sie fragte sich wie er so ruhig bleiben konnte, während sie nur mit Mühe die Tränen unterdrückte.

„Das weiß ich doch!“, rief sie etwas lauter als gewollt. „Ich habe mich doch schon entschuldigt, was willst du denn noch?“, ihre Stimme klang bitter und sie spürte wie ihr die ersten Tränen über die Wange liefen. „Nami...“, wiederholte Zorro ihren Namen erneut gequetscht, da er sehr wohl mitbekam, dass sie weinte.

„Ich will, dass du mir vertraust...“, er kam einen Schritt auf sie zu um ihr Kinn anzuheben, doch sie weigerte sich und er zog sie stattdessen in seine Arme. Er sagte eine Weile nichts, genauso wie Nami, die sich ganz auf seinen Herzschlag konzentrierte. Das beständige Klopfen beruhigte sie und spendete Trost und sein Geruch jagte ihr angenehme Schauer über den Rücken. Ob sie es einfach wagen sollte? Sie wollte ihn mehr als sonst jemanden zuvor, aber konnte sie ihm das sagen? Als hätte er ihre Gedanken gelesen wisperte er ihr nah an ihrem Ohr etwas zu, bevor er sich von ihr löste, ihr eine Strähne hinters Ohr schob und den Raum verließ.

Wenig später hörte sie die Eingangstür zuschlagen und sie wusste: Er war weg.

Schnell wischte sie sich mit dem Ärmel übers Gesicht um die Tränenspuren zu beseitigen.

Sie kam sich so lächerlich vor.

Wieso hatte sie denn anfangen müssen zu weinen?

Und wieso konnte sie nicht erst überlegen und dann den Mund aufmachen?

Er musste sie für völlig bescheuert halten! Und doch war er ihr wieder entgegengekommen und nun ließen seine Worte sie nicht mehr in Ruhe.‚Du kannst nicht alle von dir stoßen. Das funktioniert so nicht. Und bei mir schon gar nicht.‘
 

Sofort nachdem Zorro das Gebäude verlassen hatte, zückte er sein Handy aus seiner Tasche und wählte Laws Nummer. Er hatte keine Zeit zu verlieren. Das Freizeichen ertönte und als er nach einer Minute immer noch nicht abgenommen hatte wurde Zorro fast wahnsinnig. Fluchend beendete er den Anruf und sprintete die letzten Meter zu seinem Auto. „Verdammtes Arschloch“, murmelte er vor sich hin als er in Sekundenschnelle den Motor startete und davonbrauste.

Nach etwa einer halben Stunde kam er mit quietschenden Reifen zum Stehen.

Sein Weg hatte ihn zu einem Industriegebiet geführt, wo zahlreiche Lagerhallen standen. Kaum war der Motor abgestellt war Zorro schon aus dem Wagen gesprungen und hastete auf eine der großen Hallen zu.

Die Luft schlug ihm schwer und staubig entgegen als er die hohen Türen aufschwingen ließ und er musste ein Husten unterdrücken. „Law!“, brüllte er ungehalten doch erhielt keine Antwort. Sein Blick streifte durch die weitestgehend leere Halle. Es war niemand da. „Scheiße!“ Sein Fuß kollidierte mit dem nächstgelegenen Gegenstand in seiner Nähe: Ein großer Stahlcontainer. Er hinterließ tatsächlich eine beachtliche Delle doch dafür schmerzte sein Fuß nun ungeheuerlich. Wieder fischte er sein Handy hervor doch auch dieses Mal hatte er keinen Erfolg.

Ungeduldig sah er auf die Uhr.

Wieso erreichte er ihn nicht?

Er hatte keine Zeit mehr auf ihn zu warten. Er musste noch eine Lieferung für Law abholen und sein Ziel lag fast am anderen Ende der Stadt. Knurrend raufte er sich die Haare und machte sich auf den Rückweg zu seinem Auto. Er hatte keine Ahnung worum es sich bei der Ware handelte, aber Law schien dem Ganzen eine große Wichtigkeit beizumessen und es war besser, wenn er es sich nicht mit ihm verscherzte. Immerhin musste er ihm irgendwie beibringen, dass Nami als Ziel nicht mehr in Frage kam. Und das am besten noch vor heute Nacht.

Vorhin in der Küche hätte er sie am liebsten an sich drücken und küssen wollen.

Er begehrte sie so sehr...

Es war zum Verrückt werden! Sie hatte so traurig ausgesehen und er verstand wieso sie Bedenken hatte. Auch wenn sie mit ihren Vermutungen deutlich daneben lag...

Er war nun wirklich nicht der große Frauenheld. Er schaffte es ja offensichtlich kaum mit einer fertig zu werden!

Und dennoch... Sie sollte… nein. Sie durfte ihm eigentlich nicht vertrauen. Wenn sie wüsste was er trieb…sie würde ihm nie vertrauen können…aber irgendwas in ihm wünschte es sich mehr als alles andere. Und das war auch der Grund wieso er sie so dringend vor Law beschützen wollte. Wenn sie ihm nur sagen würde, dass sie ihn ebenso wollte wie er sie! Er könnte sich wahrscheinlich nicht mehr zurück halten…

Sie musste es nur endlich sagen!
 

In seinen Gedanken vertieft hätte er beinah die Abzweigung verpasst, die ihm sein Navi anzeigte. Grummelnd schlug Zorro gegen das Lenkrad und um endlich für Ruhe in seinem Kopf zu sorgen drehte er das Autoradio weiter auf. Nach einer geschlagenen Stunde stoppte er den Wagen erneut und sah zu dem Backsteingebäude auf der anderen Seite der Straße, was ganz offensichtlich sein Ziel war.

Es handelte sich um ein Restaurant und der Name prangte in großen Lettern über dem Eingang der Gaststätte: „Baratie“

Zorro hatte nicht damit gerechnet, dass gerade ein Restaurant sein Ziel sein würde. Achselzuckend sprang er aus seinem Wagen und entlud die Kisten, die er zuvor in der Lagerhalle eingeräumt hatte. Es waren zwei mittelgroße Pappkartons, die kaum etwas wogen, und so nahm er gleich beide auf einmal und machte sich auf in Richtung des Hintereinganges des Restaurants. Law hatte ihm versichert, dass dort jemand auf ihn warten würde und als er ankam, sah er tatsächlich jemanden an der Tür warten.

Es war ein hagerer Mann, etwa Mitte zwanzig mit rotblonden Haaren. Zorro kannte ihn nicht. Aber das hatte er erwartet.

Sein Gegenüber winkte ihn zu sich und sah sich dann prüfend die Aufschrift der Kartons an. Dann deutete er Zorro an ihn ins Innere zu begleiten. Der Grünschopf folgte ihm ohne ein Wort zu verlieren. 


„Stell die Kisten dort ab. Der Chef kommt gleich.“, wies ihn der Rotschopf an und Zorro tat wie ihm geheißen.

Mit verschränkten Armen stellte er sich neben die Kisten.

Die Tür hatte in eine Großküche geführt, doch im Moment herrschte hier gähnende Leere. Die Küchenutensilien waren alle fein säuberlich an ihrem Platz und erweckten den Eindruck nie in Benutzung gewesen zu sein. Und auch der Geruch nach kaltem Stahl erschien ihm nicht gerade einladend.

Zorro wollte gerade zum Sprechen ansetzten, als er jedoch mitbekam wie sich eine andere Tür öffnete und ein weiterer Mann den Raum betrat.

Zorro stutzte bei dessen Anblick.

Es war kein geringerer als dieser Blonde Schnösel auf dessen Party er mit Nami gewesen war.

Sanji war sein Name, wenn er sich recht erinnerte.

Auch dieser blieb einen Moment perplex stehen als er Zorro erblickte und nur einen Augenblick später verfinsterte sich dessen Miene.

„Ach was.“, erhob Sanji die Stimme und zog sich die Zigarette aus dem Mund. „Wusste gar nicht, dass sich Law mit hirnlosen Affen wie dir herumschlägt.“, beendete er seinen Satz tonlos.

Allein dieser Satz reichte um bei Zorro das Fass zum Überlaufen zu bringen.

„Wie war das?“, knurrte er ungehalten was dem Blonden jedoch nur ein Grinsen ins Gesicht trieb. Ruhig wandte er sich an den dritten Mann im Bunde. „Bring die Kisten nach hinten und hol das Geld.“ Sofort war der Rothaarige verschwunden. „Ich wette du hast keine Ahnung womit Law hier verhandelt oder?“, richtete Sanji das Wort wieder an Zorro, der sich Wiederrum nur schwer zurück halten konnte ihm nicht das Grinsen aus dem Gesicht zu schlagen. Um die Beherrschung zu behalten blieb er stumm und sah Sanji lediglich mit einem todbringenden Blick entgegen.

Ein Glucksen durchbrach die Stille. „Nein. Natürlich nicht...“, genüsslich zog der jüngere an seiner Zigarette und schon im nächsten Moment war der hagere Mann auch schon mit dem Geld zurück. Er überreichte Zorro den Koffer, welchen dieser gründlich unter die Lupe nahm, ehe er diesen wieder schloss und sich mit einem letzten bösen Blick von Sanji abwandte und die Küche verließ.

Diese Hampel konnte ihm schön gestohlen bleiben.

Hoffentlich würde er ihm nie wieder begegnen!

Hoffentlich würde er an seinen Zigaretten krepieren!

Falsches Spiel

Das heiße Wasser der Dusche prasselte angenehm auf den unterkühlten Körper des jungen Mannes nieder und verpasste ihm eine wohlige Gänsehaut. Die Temperaturen waren noch weiter gefallen in den letzten Tagen und so langsam rückten auch die Feiertage näher. Zorro war noch nie ein Freund von Weihnachten gewesen und das würde sich dieses Jahr wohl auch nicht mehr ändern. Heiligabend war ein Fest für die Familie. Blöd nur, wenn man dieser nie begegnet war.

Seufzend stellte Zorro das Wasser ab und band sich ein Handtuch um die Hüften.

Er sah aus dem kleinen Badefenster und sah den Schnee auf der Fensterbank liegen. Eigentlich war ihm überhaupt nicht danach zumute noch einmal in die Kälte hinaus zu gehen, doch ihm schien nichts Anderes übrig zu bleiben. Er hatte schließlich eine Verabredung. Und das schon in einer guten dreiviertel Stunde.
 

Auch Nami war gerade dabei sich fertig zu machen um noch einmal nach Draußen zu gehen. Sie hatte vorhin die Sachen von Sanji auf ihrer Kommode gefunden und beschlossen sie gleich zu ihm zu bringen. Nami hatte es gelassen sich vorher bei ihm anzukündigen. Sie hoffte einfach auf ihr Glück. Sie schlüpfte in ihre Schuhe, streifte sich die Jacke über die Schultern und band sich schließlich noch den Schal um, der ihr sofort ein schlechtes Gewissen bescherte.

Kopfschüttelnd schnappte sie sich ihre Tasche und war im nächsten Moment auch schon wieder zur Tür hinaus. Der Schnee schlug ihr feucht entgegen und so zog sie sich ihre Jacke enger an den Körper und stiefelte los.

Die Sonne war bereits weitestgehend verschwunden und so beleuchteten nur noch die Straßenlaternen mit ihren trüben orangefarbenen Lichtern den Gehweg, der sich leer vor ihr erstreckte.

Es war ein wunderschönes Bild was sich ihr bot.

Der Schnee knirschte sanft unter ihren Füßen und vielmehr war nicht zu hören. Hier und da mal ein vereinzeltes Auto. Scheinbar genossen nur sehr wenige Leute die kalte Jahreszeit und so hatten es sich die meisten schon längst in ihren Häusern vor den Kaminen gemütlich gemacht. Ihr sollte es recht sein.

Es dauerte nicht lange und schon stand sie vor der geschlossenen Wohnungstür des Blonden.

Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen als sie die Klingel betätigte, denn insgeheim freute sie sich den jungen Mann wieder zu sehen. Vor allem weil er sie von Zorro ablenken würde, aber auch weil er einen charmanten Eindruck bei ihr hinterlassen hatte.

Als ihr nun die Tür geöffnet wurde und sie die überraschte Miene des Blonden empfing vertiefte sich ihr Lächeln noch.

„Hallo, ich hoffe ich komme nicht ungelegen?“
 

Sanji brauchte eine Weile bis er sich gefasst hatte. Ihm wäre beinahe die Zigarette aus dem Mundwinkel gerutscht hätte er sich nicht im letzten Moment noch gefangen. „Nami!“, rief er nun aber freudig aus.

Sie war tatsächlich die letzte gewesen, mit der er gerechnet hatte.

Die geliehene Kleidung hatte er bereits völlig vergessen.

Ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen ehe er zur Seite trat um sie herein zu lassen. „Was verschlägt dich zu mir?“, wollte er sogleich wissen, während er ihr, ganz der Gentleman der er nun mal war, aus dem Mantel half. „Ich hab‘ doch gesagt, dass ich dir die Sachen vorbei bringe.“, erklärte sie sich und zog schließlich besagte Gegenstände aus ihrer Tasche und hielt sie ihm unter die Nase. Verblüfft griff er danach.

„Die hatte ich völlig vergessen.“, gab er verlegen grinsend zu, was ihr ein Kichern entlockte.

Dann kam sie endlich dazu ihn genau zu mustern.

Er trug ein weinrotes Hemd was sich elegant an seinen Körper schmiegte und eine schwarze Stoffhose. Darüber hatte er sich eine ebenso schwarze Schürze gebunden. Verwundert sah sie in sein Gesicht.

„Kochst du?“, wollte sie wissen.

Anders hätte sie sich die Schürze nicht erklären können. Wie aus einer Trance gerissen zuckte Sanji zusammen.

Sie schien ihn wirklich völlig aus der Bahn zu werfen, denn nach einer Bestätigung ihrer Frage griff er bereits sanft nach ihrem Unterarm und zog sie mit sich in eine einladend, große Küche, wo ihr sogleich ein herrlicher Geruch entgegenschlug. Mit offenem Mund sah Nami sich um. Sie hatte in ihrem ganzen Leben noch nie so eine schöne Küche gesehen, bei der Party vor wenigen Tagen war ihr die Küche gar nicht richtig aufgefallen.
 

Die Arbeitsflächen waren aus solidem Granit und die Schranktüren aus einem dunklem Holz gefertigt, die sich beide wunderbar gegenseitig ergänzten. Der Herd besaß eine tiefschwarze Induktionsplatte die makellos unter den Edelstahltöpfen glänzte.

Sie sah ihm dabei zu wie er sich dem Herd zuwandte, während er ihr zwischendurch ein Lächeln zuwarf. Auf einem Holzbrett lag noch eines von diesen überaus teuren japanischen Messern.

Dieser Mann musste wirklich mit Leidenschaft kochen. „Ich erwarte demnächst neue Kundschaft im Restaurant und wollte die Speisekarte ein wenig aufpeppen.“, erklärte Sanji schließlich die vielen verschiedenen Töpfe und Pfannen.

Ehe sie etwas sagen konnte, war er neben sie getreten und hielt ihr einen Löffel entgegen. „Hier probier‘ mal.“, forderte er Nami auf und sie zögerte nicht seinen Worten Folge zu leisten.

Erstaunt riss sie die Augen auf.

„Sanji, das ist köstlich!“ Seine Antwort war ein breites Grinsen.

„Hast du schon gegessen?“, wollte er schließlich wissen und sie schüttelte wahrheitsgemäß den Kopf. „Dann iss doch was mit mir zu Abend.“, Nami hatte gar keine Wahl. Nachdem sie von den Speisen gekostet hatte konnte sie gar nicht mehr ablehnen, also stimmte sie mit Begeisterung zu. Sanji schien das offenbar zu freuen.

„Dort oben im Schrank sind Teller und in der Schublade dort findest du Besteck. Deck doch schon mal den Tisch, ja?“

„Du hast gar nicht erzählt, dass du in einem Restaurant arbeitest. Vivi sagte sie hat dich an der Uni kennen gelernt.“, führte Nami das Gespräch weiter, während sie seiner Bitte nachging. Der Esstisch war nur ein Raum weiter und in der Wand war eine Durchreiche zur Küche eingelassen, sodass sie sich ohne Probleme weiter unterhalten konnten. „Ich habe da nur in der Kantine ausgeholfen, ich war kein Student.“, klärte er Nami auf.

Verstehend nickte sie. „Tut mir übrigens Leid, wie es auf der Party gelaufen ist.“, plapperte sie drauf los. Ihr war es spontan wieder in den Kopf gekommen. Sie sah wie er den Kopf schüttelte. „War ja nicht deine Schuld.“, winkte er ab, bevor er sich daran machte die Gerichte auf Servierteller zu verteilen.

Ein weiterer Gedanke schoss Nami in den Kopf. „Hast du schon mit Robin geredet?“, nicht dass sie sich sonderlich für die Schwarzhaarige interessierte, aber neugierig war sie dann doch schon. Sanji trat neben sie und stellte drei Teller auf den Tisch vor sich, mit jeweils köstlich duftenden, dampfenden Speisen darauf. Vorfreude keimte in Nami auf. Sie war wirklich hungrig wie sie feststellen musste. „Kann man so sagen.“, murmelte er vor sich hin, als er erneut in die Küche ging und sich an einem kleinem Weinregal zu schaffen machte. „Magst du lieber lieblichen oder trockenen Wein?“, wollte er wissen und nachdem Nami geantwortet hatte zog er eine entsprechende Flasche aus einem der Fächer. „Sie hat mir gesagt was los war, aber das spielte wohl keine allzu große Rolle mehr.“, fuhr er indes fort was Nami dazu veranlasste fragend die Augenbrauen in die Höhe zu ziehen. „Was meinst du?“, harkte sie unschlüssig nach.

Er antwortete vorerst nicht sondern stellte zwei Gläser und die Flasche auf den Esstisch und zog dann demonstrativ den Stuhl für Nami zurück, damit sie sich setzten konnte. Sie murmelte ein leises Danke und sah ihm dann dabei zu wie er ihr ein Glas Wein einschenkte. Erwartungsvoll nippte sie an ihrem Glas. Auch der Wein war hervorragend und das teilte sie Sanji auch mit. Dieser setzte wieder ein Lächeln auf.

„Für dich nur das Beste.“ Es war mehr eine beiläufige Aussage und doch spürte Nami wie sie errötete. „Was darf ich dir auftun?“, erkundigte er sich weiter. Sie deutete auf einen der Teller.

Als er ihr schließlich ihren Teller wieder unter die Nase gestellt hatte und sich ebenfalls aufgetan hatte, setzte er sich gegenüber von ihr an den Tisch, sodass sie an der kürzeren und er an der längeren Kante des Tisches saß. Er schob sich den ersten Bissen in den Mund und wirkte für einen Moment nachdenklich ehe er sich wieder zu ihr wandte. „Schmeckt es dir?“ Euphorisch nickte der Rotschopf. „Ich glaube du wirst mich ab jetzt öfter ertragen müssen.“, grinste sie ihm entgegen.

Belustigt nahm er einen Schluck aus seinem Glas.

„Das würde ich sogar sehr gerne.“, versicherte er ihr. Als sie darauf nichts erwiderte ließ er schließlich einen leisen Seufzer vernehmen.

„Robin schien wohl schon eine ganze Weile was von mir zu wollen, aber das hatte sich dann am selben Abend der Party noch geändert.“, erklärte er schließlich seine Aussage von vorhin, doch noch immer war Nami verwirrt.

„Wieso?“, fragte sie weiter. Sanji räusperte sich.

„Nun..“, begann er und legte seine Gabel neben seinen Teller.

„Dein Freund hat ihr wohl gehörig den Kopf verdreht.“, seine Augen lagen starr auf ihren als er ihr das sagte. Ihre hingegen verengten sich zu Schlitzen.

„Zorro?“, wollte sie wissen und der Blonde nickte.

Jetzt war Nami wirklich endgültig verwirrt. „Wie kommst du darauf?“ „Sie hat mir erzählt, dass sie sich heute mit ihm treffen würde.“, gab er ihr Schulterzuckend zu verstehen. Nun war es Nami die ihre Gabel beiseite legte. Tausende Gedanken schossen ihr in den Kopf und mit einem Mal fiel es ihr wie Schuppen von den Augen.

Dieser Mistkerl!

Ihre Hand ballte sich zur Faust und am liebsten hätte der Rotschopf diese auf den Tisch donnern lassen.

Sie musste es am Telefon gewesen sein! Warum ausgerechnet Robin? Es war ja schon schlimm genug dass er sich noch mit anderen Frauen verabredete aber musste es dann auch noch unbedingt die Schwarzhaarige sein? Er musste doch wissen dass das nur noch zusätzliches Salz in der Wunde war. Und dann faselte dieser Typ noch was von sie könne nicht alle von sich stoßen...Wenn sie Zorro erwischen würde...Er könnte was erleben!
 

Da Nami ganz offensichtlich in ihren Gedanken gefangen war fiel es Sanji umso schwerer ein Grinsen zu unterdrücken. Er war nicht der Typ der sich an anderer Leute Leid erfreute aber diesem Zorro würde er nur zu gern eins auswischen. Dabei war das Gesagte nicht einmal gelogen. Aber dass Nami nun mit dem Grünhaarigen abzurechnen plante war nicht zu übersehen und obendrein halt eine Freude für ihn. Vielleicht hatte er sich damit sogar Chancen bei ihr eingeräumt...Er konnte nicht abstreiten, dass es ihm gefallen würde. Sie war wirklich eine bildhübsche Frau und dazu noch intelligent.

Nicht das er je Probleme damit gehabt hätte Frauen kennen zu lernen aber Nami war anders als die denen er sonst so begegnet war.

Schnell wischte er sich das Grinsen vom Gesicht und Griff nach Namis Hand die noch immer zur Faust geballt war.

„Ist alles in Ordnung?“, erkundigte er sich scheinheilig. Sie schüttelte den Kopf, so als wolle sie sich von ihren Gedanken loslösen und sah ihn dann eindringlich an. „Alles Bestens. Um ehrlich zu sein war ich nur ziemlich überrascht. Ich hab Zorro wohl falsch eingeschätzt.“, ihre Stimme war ruhig, doch in ihrem Inneren brodelte es noch immer.

Sie konnte es einfach nicht fassen wie dreist er doch war.. Schmerzlich musste sie feststellen wie sich ihr Herz zusammenzog. Es war wirklich alles nur ein Spiel für ihn. Anders konnte es nicht sein. Sonst wäre es nicht Robin gewesen. Und sie war auch noch so blöd sich Hals über Kopf in ihn zu verlieben.. Wie blöd sie sich doch schon wieder vorkam..

Frustriert schluckte sie die aufkommenden Emotionen hinunter und versuchte sich wieder auf den Blonden zu konzentrieren. Er schenkte ihr ein herzerwärmendes Lächeln was sie zu erwidern gedachte.

Es fiel ihr nur sichtlich schwer eines aufzubringen. Sie spürte plötzlich wie Sanji ihr näher kam um mit seinem Daumen sanft über ihre Wange strich. Sie sah auf seine Finger runter und verwundert fasste sie sich selbst an die Wange. Sie hatte gar nicht gemerkt dass sie weinte! „Ich bin ja so blöd.“, gab sie schließlich ihre Scharade auf. „Unsinn.“, mischte sich der Ältere ein und strich ihr besänftigend über den Oberarm.

„Du kannst nichts dafür, dass der Typ nicht weiß was er an dir hat.“, redete er weiter. Seine Stimme klang warm und ruhig und er schaffte es tatsächlich sie ein wenig aufzumuntern. „Danke.“, murmelte sie doch er winkte ab und zog sie an der Hand näher zu sich, um schließlich die Arme um sie zu schließen. „Du bist so eine wunderschöne Frau. Wem das nicht ausreicht der hat doch keine Ahnung.“, grinste Sanji nun und auch sie musste nun Lachen. „Das ist wirklich lieb.“, gab sie zu und drückte dankend seine Hand. Sie sahen sich eine Weile in die Augen ohne auch nur ein Wort zu verlieren.

Das Blau seiner Iris war unglaublich intensiv, wie sie feststellen musste. Aber mehr war da auch nicht. Lächelnd wandte sie den Kopf ab und ließ schließlich auch seine Hand los. „Danke nochmal für das Essen. Und natürlich für die Aufmunterung.“

„Immer wieder gerne. Und wenn du willst hab ich auch noch Nachtisch.“ Grinsend hob sie den Blick. „Als könnte ich das Ausschlagen!“
 

Genüsslich schob sich Nami den letzten Löffel ihres Desserts in den Mund und ließ ein zufriedenes Seufzen ertönen. „So lecker!“, schmachtete sie während sie Sanji wieder einen Blick zu warf. „Du musst wohl oder übel bei mir einziehen. Dann könnte ich täglich für dich kochen.“, lachte er und nahm ihr dann das Geschirr aus der Hand um es in die Küche zu bringen.

Seufzend ließ sie sich zurück in die Polster sinken. Sie hatten es sich inzwischen auf einer großen Couch bequem gemacht und im Hintergrund lief der Fernseher. Nami hatte gar nicht geplant so lange zu bleiben, aber sie hatten sich verquatscht und er war einfach so ein Gentleman, dass sie auch noch gar nicht gehen wollte.

Als er wieder zu ihr in den Raum trat, richtete sich sein Blick auf den Fernseher und sie sah wie sich sein Blick etwas verfinsterte. „Unglaublich, die ganzen Einbrüche in letzter Zeit.“, murmelte er ärgerlich und Nami nickte tonlos.

Auch sie hatte die Verbrechensserie in der Zeitung verfolgt. Seufzend ließ sich Sanji zu ihr auf die Couch fallen. „Müssen ja ziemlich arme Schweine sein, wenn die schon von anderen klauen.“, gab er zu bedenken und Nami senkte nachdenklich den Kopf. „Oder ziemlich verzweifelt..“ Er schenkte ihr einen undefinierbaren Blick. „Da kann man nur hoffen, dass es einen selbst nicht trifft.“, sagte er woraufhin Nami schief anfing zu Grinsen. „Ja schon. Auch wenn es bei mir nicht wirklich viel zu holen gäbe.“ „Aber gerade die wenigen Dinge würden dann besonders weh tun, meinst du nicht?“ Ein Klingeln hielt sie von einer Antwort ab. Schnell sprang der Ältere auf und eilte zu der Durchreiche zur Küche wo er sein Handy zuvor abgelegt hatte.

„Sorry da muss ich rangehen.“, entschuldigt er sich und Nami winkte lächelnd ab.

Sie hörte wie er abnahm. „Worum gehts?…Hast du die Kisten nicht kontrolliert!?…Hatte sonst noch jemand Zugang zu dem Lager?…Dann hol mir gefälligst denjenigen ans Telefon der dafür zuständig war!…Ja, jetzt sofort!“ Die Orangehaarige sah ihm dabei zu wie er nervös auf und ab ging, das Telefon dabei nicht vom Ohr nehmend.

Als er einen kurzen Blick zu ihr hinüberwarf wirkte er angespannt was sie dazu veranlasste ihm ein aufmunterndes Lächeln zuzuwerfen.

Dann wandte er sich wieder ab.

„Gin sagte es fehlt etwas aus der Lieferung? …Hast du sie kontrolliert als du sie ins Lager gebracht hast? …Gut ich kläre das mit Trafalgar ab... Ich melde mich dann.“ Und damit hatte er aufgelegt. Schräg grinsend sah Nami ihn an und er kratze sich verlegen am Hinterkopf.

„Sorry. Meine Leute sind manchmal echt zu nichts zu gebrauchen.“

„So schlimm?“, kicherte sie und er nickte nur zur Bestätigung. „Ich muss das noch heute klären, wenn es dir nichts ausmacht..?“ „Natürlich nicht. Soll ich gehen?“ Gequält sah er sie an. Er wollte sie ungern so abrupt rauswerfen.

„Nein… Ich.“, setzte er an doch Nami war bereits aufgestanden.

„Mach dir keinen Kopf. Ich hab dich ja schon lange genug aufgehalten. Willst du mich noch zur Tür bringen?“ Schnell nickte Sanji.

Am Arm führte er sie in den Flur um ihr in den Mantel zu helfen.

„Es war schön, dass du da warst.“, gab er lächelnd zu während er ihre Hand ergriff um ihr einen federleichten Kuss auf den Handrücken zu geben. Sie errötete leicht unter der liebevollen Geste.

„Danke für den wundervollen Abend. Und ich wette du haust deine Kundschaft mit den neuen Gerichten um.“, grinste sie und brachte ihn damit abermals zum Lachen. „Mir reicht es schon dich umgehauen zu haben.“, warf er ihr keck hinterher bevor sie aus der Tür trat und ihm noch einmal zum Abschied winkte. „Bis dann.“

Er sah ihr noch hinterher bis sie um die nächste Ecke gebogen war und schloss dann die Tür hinter sich.

Was für eine Frau..

Misstrauen

„Das ist Schwachsinn! Ich hab dir genau die Menge überbringen lassen auf die wir uns geeinigt hatten!“, donnerte es durch die große Halle. Law saß in einem schweren Ledersessel und hatte die Arme zornig vor der Brust verschränkt während er seinen Gegenüber mit den Augen taxierte. „Vielleicht sind deine Leute ja einfach nur zu blöd zum zählen!“

Wütend fuhr Sanji zu dem Mann herum, der sich hinter Law aufgestellt hatte. „Halt bloß deine vorlaute Klappe Kid!

Ich habe die Kisten vorhin selbst kontrolliert. Es ist zu wenig!“

Gespielt beleidigt ließ der Angesprochene die Luft zwischen seinen Lippen hervor.

„Hast du das gehört Law? Darf der so mit mir reden?“

Der Schwarzhaarige machte sich gar nicht die Mühe seinen Mitstreiter anzusehen. Genervt schlug er ein Bein über das andere bevor er sprach.

„Du könntest wirklich deine Klappe halten Kid.“, schlug er vor.

Grummelnd verschränkte der Rothaarige die Arme.

„Wo ist Lorenor überhaupt?! Er hat doch die Lieferung vermasselt!“, mischte sich Sanji nun wieder ein.

„Er hat mit einem anderen Auftrag zu tun und ganz bestimmt keinen Grund sich hier rechtfertigen zu müssen. Einer deiner Leute wird sich an den Kisten bedient haben. Das ist nicht mein Problem.“, gab der Schwarzhaarige nun wesentlich ruhiger zu verstehen, was Sanji jedoch nur noch ungehaltener machte. „Und wie kommst du darauf?“

„Zorro wusste nicht einmal was es mit der Lieferung auf sich hat. Er hatte keinen Grund etwas zu entwenden.“

Verärgert ließ Sanji ein Zischen vernehmen.

„Vielleicht solltest du Gin fragen wo das fehlende Päckchen ist?“, schlug Law bedächtig vor.

„Er war immerhin nicht immer ein Freund der Vinsmokes.“, fügte er mit einem überlegenen Lächeln hinzu. Sanji ballte die Hände zu Fäusten. „Schön. Aber das wird das letzte Mal sein dass ich dir das durchgehen lasse. Das nächste Mal werden du und deine Freunde nicht so schnell davon kommen.“, knurrte der Blonde ehe er sich zum Gehen wandte, dabei die Schachtel mit Zigaretten aus dem Jackett ziehend.
 

„Was für ein Trottel.“, gab Kid zu bedenken, als Sanji außer Hörweite war und nun drehte sich Law auch zu ihm um. „Wir sollten trotzdem vorsichtig sein. Wahrscheinlich ist Gin wirklich die Ratte und wegen ihm könnten wir in Schwierigkeiten geraten.“ Der Rothaarige ließ die Schultern in die Höhe zucken. „Soll mir recht sein. Informierst du Lorenor?“ Law antwortete eine Weile nicht ehe er sich von seinem Sitzplatz erhob und sich zum Ausgang begab. „Ich möchte ihn da so gut es geht raushalten.“

„Wieso?“, wollte Kid wissen was Law dazu veranlasste stehen zu bleiben.

„Weil er Probleme machen könnte.“, und mit diesen Worten ließ er Kid alleine in der kalten Lagerhalle zurück.
 

Fröstelnd schob die blauhaarige Frau ihre Hände tiefer in ihre Jackentaschen.

Sie war gerade aus der Tür zur Wohnung von Ruffy und Ace getreten und musste mit Überraschung feststellen, dass es bereits dunkel geworden war. Sie hatte mal wieder ganz die Zeit vergessen, was jetzt schon des Öfteren passiert war, wenn sie mit Ruffy zusammen war. Er schaffte es immer wieder sie in seine eigene kleine Welt zu ziehen.

Wohlig seufzte Vivi, ehe sie die Schultern straffte um sich auf den Weg zur Bahnstation zu machen.

Überall an den Häusern hangen schon die Weihnachtsbeleuchtungen und verliehen der Umgebung ein einladendes Ambiente. Auch sie war eine derjenigen die sich auf das Fest freuten, insbesondere weil sie ihre Familie nach so langer Zeit endlich wiedersehen würde. Und das war die perfekte Gelegenheit Ruffy ihrem Vater vorzustellen.

Sie grinste in sich hinein, als sie sich die Begegnung der Beiden ausmalte. Es würden sicher tolle Feiertage werden. In ihren Gedanken vertieft, wäre sie Beinahe mit jemanden zusammengestoßen.

Nur der alarmierende Ruf hatte sie gerade noch rechtzeitig zum Halten gebracht.

Überrumpelt sah sie auf ihre Gegenüber. „Robin!“, rief Vivi erstaunt aus, als sie in das Gesicht der älteren Frau blickte.

Ihre Augen schweiften weiter.

„Und Zorro! Was macht ihr denn hier?“, wollte die Blauhaarige wissen.

Das war aber auch ein Zufall, dass sie den Beiden einfach so über den Weg lief. Aber wieso waren gerade die Zwei zusammen unterwegs?

„Wir waren etwas essen.“, gab Zorro ebenfalls etwas überrumpelt zu, da Robin nicht den Anschein erweckte selbst das Wort erheben zu wollen. Vivi konnte gerade noch sehen, wie Zorro die Hand von Robins Taille löste und in seine Tasche vergrub. Skeptisch hob sie eine Augenbraue.

„Ach? Ich war gerade noch bei Ruffy.“, erklärte sie den Beiden.

Zorro nickte verstehend, bevor er sich an Robin wandte. „Entschuldigst du uns für eine Minute?“, nachdem die Schwarzhaarige genickt hatte griff Zorro schnell nach Vivis Arm und schob sie einige Meter weiter, sodass sie ungestört reden konnten.

„Was ist los?“, wollte Vivi sofort wissen.

Zorro machte einen gehetzten Eindruck und ohne auf ihre Frage einzugehen, sprach er los: „Wäre es möglich Nami hiervon nichts zu sagen?“ Er hatte einen bittenden Ausdruck auf dem Gesicht. Verärgert verschränkte Vivi ihre Arme vor der Brust.

„Du meinst, dass du Robin datest?“ Seufzend richtete der Grünschopf sich auf und schlug sich die Hand vor die Stirn.

„So einfach ist das nicht. Ich möchte nicht, dass Nami auf falsche Ideen kommt.“

„Ich bin ihre beste Freundin, Zorro!“, zischte die Blauhaarige. Ihr war das ganz und gar nicht recht, was er hier trieb.

„Dann tu es für Nami. Du willst sie doch nicht verletzen.“ Entgeistert verzog Vivi das Gesicht.

„Der einzige der sie damit verletzt bist du!“, konterte sie. „Kannst du mir dann wenigstens die Chance lassen, es ihr selbst zu sagen?“, gab er sich schließlich geschlagen. Noch immer nicht begeistert, aber zuvorkommend nickte sie.

„Du hast bis übermorgen Abend Zeit.“, und damit machte sie auf dem Absatz kehrt und stiefelte wieder ihrem Ziel entgegen.
 

Und hier stand Zorro nun. Es war der darauffolgende Abend. Noch immer hatte er die drohenden Worte der Blauhaarigen im Gedächtnis, die wohl mit der einzige Grund waren, weswegen er nun vor Namis Wohnung stand und mit sich haderte ob er endlich klingeln sollte oder doch lieber verschwinden..

Gerade als er sich wieder zum Gehen wenden wollte, hörte er eine Stimme hinter sich, die ihn zusammenfahren ließ. Er dachte erst er hätte es sich eingebildet, aber als er sich dann umdrehte und in das Gesicht einer großbewachsenen, schlanken Frau blickte wusste er, dass es nicht so war.

„Du bist doch Zorro oder?“, fragte sie nun und er war sich ziemlich sicher auch sie zuordnen zu können.

„Richtig. Nojiko?“, gab er fragend zurück. Sie setzte ein Grinsen auf bevor sie nickte. Erst jetzt fiel ihm auf, dass sie mit schweren Tüten beladen war und sofort nahm er ihr einige ab. „Danke“, sagte sie lachend und kramte dann einen Schlüssel aus ihrer Tasche hervor. „Wieso hast du nicht geklingelt?“, wollte Nojiko wissen. Sie war schon immer neugierig gewesen. Und das schloss ihre Schwester und deren Freunde ganz gewiss nicht aus, jedoch merkte sie wie Zorro zögerte.

„Ehekrise?“, grinste sie.

Es sollte ein Scherz sein um die Stimmung aufzulockern, doch seinem Gesicht nach zu urteilen hatte sie gar nicht so weit daneben gelegen. Ohne auf eine Antwort von ihm zu warten schloss Nojiko die Tür auf und winkte ihn rein. „Komm, sonst erkältest du dich noch“ Schweigend folgte er ihr in die Küche wo sie ihn anwies die Einkaufstüten auf den Esstisch abzustellen. „Weiß Nami von deinem Besuch?“, fragte die Blauhaarige weiter, während sie sich daran machte die Einkäufe in die Schränke zu räumen.

Die Antwort wurde dem Grünschopf jedoch abgenommen, als Nami bereits in der Tür auftauchte, wahrscheinlich um ihre Schwester zu begrüßen, und dann im selben Moment zur Salzsäule erstarrte.

„Was willst du hier?!“,platze sie hervor und ihr Tonfall ließ ihn darauf schließen, dass sie nicht sonderlich erfreut war ihn zu sehen. Etwas irritiert hob Zorro eine Augenbraue.

Hatte Vivi es ihr bereits erzählt?

„Ich wollte mit dir reden.“, gab er wahrheitsgemäß zu Antwort.

Mit bedauern musste er feststellen, dass sie abwehrend die Arme vor dem Körper verschränkte.

„Ich aber nicht mit dir. Ich kann nicht fassen, dass du ihn herein gelassen hast!“, nachdem sie ihrer Schwester einen anklagenden Blick zugeworfen hatte, drehte sie sich schnell und ohne ein weiters Wort zu verlieren von ihm weg und ließ ihn allein mit der Blauhaarigen in der Küche zurück.

„Das kam unerwartet..“, räumte er, sich räuspernd, ein, was der Blauhaarigen ein Grinsen entlockte. Sie wusste schließlich wie stur ihre Schwester sein konnte.Von einem schlechten Gewissen war sie weit entfernt. Nachdem Zorro noch einige Sekunden unschlüssig da gestanden hatte, gab er sich schließlich einen Ruck und setzte dem Rotschopf nach, wobei er Glück hatte, denn gerade als sie ihm die Tür vor der Nase zu donnern wollte, konnte Zorro seinen Fuß noch zwischen die Tür schieben.

Er war froh die Schuhe noch nicht ausgezogen zu haben. Augenblicklich kam ihm die Situation merkwürdig vertraut vor und fast hätte er darüber geschmunzelt.

„Das ist doch nicht dein Ernst!“, schimpfte Nami indes über seine Reaktion und sah ihn aus feurigen Augen an, während sie erneut versuchte die Tür zu zudrücken.

Natürlich ohne Erfolg.

Nun musste er tatsächlich grinsen.

Nicht weil er sie noch zusätzlich provozieren wollte, aber er konnte es einfach nicht mehr stoppen.

„Was ist so lustig?“, blaffte sie jedoch sofort, was ihn keinesfalls dazu brachte aufzuhören.

„Lass mich rein, dann sag ich es dir.“, war seine schlichte Antwort. Er hätte die Tür zwar auch ohne ihr Einverständnis und Mühe aufbekommen, aber er wollte, dass sie aus freien Stücken mit ihm redete. Auch wenn das hieß, dass er noch ein wenig Geduld haben musste. „Schieb dir deine Erklärung sonst wohin!“, wütend ließ Nami von der Tür ab. Es brachte ja sowieso nichts, denn er war stärker als sie. „Auf deine Lügen kann ich gut und gerne verzichten.“, zischte sie noch hinterher, ehe sie sich abwandte und sich auf ihr Bett fallen ließ.

Seufzend trat Zorro ein und schloss dann die Tür hinter sich. „Vivi hat es dir erzählt, oder?“, wollte er wissen, während er sich gegen die Wand gegenüber von ihr lehnte und sie von da an nicht mehr aus den Augen ließ.

„Was soll Vivi mir erzählt haben?“, fauchte sie, konnte jedoch nicht ganz die Neugier verstecken, die sich hinter ihrer Frage verbarg. Überrascht hob Zorro eine Augenbraue.

Wusste sie es etwa doch noch nicht? Warum war sie denn sonst so aufgebracht?

„Wieso bist du sauer?“, wollte der Grünschopf ratlos wissen. Schnell hob Nami ihren Kopf und sah ihm schließlich in die Augen, das erste Mal seit er eben das Haus betreten hatte. „Weil du willst, dass ich dir vertraue, ich aber im nächsten Moment erfahren muss, dass du dich ausgerechnet mit Robin triffst! Du wusstest verdammt nochmal genau wie weh mir das tun würde!“, sie war sichtlich aufgebracht. Und wer wollte es ihr verübeln?

Nun jedoch war Zorro völlig verwirrt. Woher wusste sie davon, wenn nicht von Vivi? „Du hast recht.“, räumte er ein, nachdem er sich angespannt durch die Haare gefahren war. „Aber ich hatte vor es dir selbst zu sagen. Vivi war eigentlich einverstanden gewesen..“, fügte Zorro hinzu, ihren Blick dabei standhaltend.

„Wieso Vivi? Ich hab' es von Sanji erfahren!“

Verblüfft hob der Grünhaarige eine Augenbraue, bevor seine Miene sich in Ärger umwandelte.

Warum musste der Typ eigentlich ständig überall auftauchen? „Von Sanji?!“, wiederholte Zorro, wobei er Mühe hatte seine Stimme leise zu halten. Alleine bei dem Namen des Blonden hätte er an die Decke gehen können.

„Ihr habt euch getroffen?“

Wütend stand Nami auf. Sie war viel zu aufgebracht um weiter ruhig sitzen zu bleiben. „Ich wüsste nicht, was dich das angeht!“, gab sie schnippisch zurück. „Das kann nicht dein Ernst sein! Hast du nicht mitbekommen wie falsch der Typ ist?“, er war nun doch lauter geworden.

Warum auch nicht?

Vielleicht würde sie es ja dann kapieren, dass der Blonde nichts Gutes im Schilde führte.
 

Unweigerlich trat Nami drohend ein Schritt auf ihn zu, ganz egal ob er sie um einen Kopf überragte oder nicht!

„Das selbe lässt sich doch von Robin behaupten! Wo hat sie denn bitte mit tollem Charakter geglänzt?!“, gab sie Zorro spöttisch zu verstehen, während sie ihre Arme in ihre Seiten stemmte. Augenrollend fasste der Grünschopf sich an die Stirn.

Sie hatte das alles wirklich in den falschen Hals bekommen…

„Ihr Charakter ist mir völlig egal..“, setzte er nun endlich zur Erklärung an.

„Weißt du eigentlich was die Frau beruflich macht?“, wollte er wissen und sah Nami dabei abwartend an. Diese schüttelte den Kopf, wobei sie ihren kämpferischen Blick jedoch noch beibehielt. „Sagt dir der Name ’Ohara Companies’ etwas?“, fragte Zorro weiter wobei Nami dieses Mal ein leichtes Nicken hervorbrachte. „Sie hat das Unternehmen geerbt. Und steht nun in Kontakt mit allerlei hochangesehenen Geschäftsleuten und genau auf diese Kontakte bin ich aus.“, schloss er nun und ließ seine Worte einen Moment im Raum schweben.

„Robin ist überhaupt nicht mein Typ.“, fügte er nun mit einem wissenden Grinsen hinzu, doch Nami stand noch immer schweigend da. Er konnte beinahe hören wie die Zahnräder in ihrem süßen Kopf ratterten. Dann erhob sie ihre Stimme.

„Das hättest du ruhig schon eher sagen können.“ Sie klang noch immer ein wenig trotzig worüber Zorro schmunzeln musste.

„Ich wollte, dass du in Ruhe nachdenkst…Die Info mit Robin hätte dich davon abgehalten.“, gab er nüchtern zu verstehen. Er hörte wie sie kurz auflachte. „Hat wohl nicht ganz so gut funktioniert.“ Zorro nickte, bevor eine ganze Weile Stille zwischen ihnen herrschte.
 

„Wieso hast du dich mit Sanji getroffen?“, platze Zorro plötzlich hervor. Ihm hatte die Frage vorhin schon auf der Zunge gebrannt, doch es war nicht der richtige Moment gewesen diese auch zu stellen. Etwas irritiert legte Nami den Kopf schief.

„Ich mag ihn. Er ist nett. Und ich musste ihm noch die Sachen vorbeibringen, die er mir geliehen hatte.“, antwortete sie schlicht. „Nett also..“, wiederholte der Grünhaarige sarkastisch. „Hör mal…du solltest dich wirklich nicht…“, abrupt brach er wieder ab. Er schien mit sich zu hadern, doch dann winkte er plötzlich ab. „Vergiss es.“ Und wieder herrschte Stille. Seufzend ließ sich Nami wieder auf ihr Bett sinken, während Zorro noch immer an der Wand gegenüber von ihr stand. Sie hatte ihm eigentlich ihre Gefühle gestehen wollen, doch nun war die Luft irgendwie raus. Unwohl fingerte sie an dem Saum ihres Oberteils herum. „Wieso willst du wirklich, dass ich mich nicht mit Sanji treffe?“, fragte Nami schließlich in der Hoffnung, dass er doch noch einen letzten Schritt auf sie zuging. Das würde das Ganze für sie erheblich einfacher machen. „Um ehrlich zu sein kann ich den Kerl einfach nicht ausstehen. Ist wohl so ne’ Bauch Sache.“, log er. Er konnte ihr wohl kaum die Wahrheit über den Blonden sagen, schon gar nicht, wenn er nicht mal alle Einzelheiten wusste..

„Ich bin echt blöd.“, seufzte Nami nach einer weiteren Weile.

Erstaunt hob Zorro den Kopf.

„Man sollte meinen nach einer Weile entwickelt man eine gewisse Menschenkenntnis..Aber ich versuche immer wieder dich schlecht zu machen.“

„Das ist nicht wahr.“, wollte Zorro sie unterbrechen, doch sie sprach einfach weiter.

„Doch ist es. Tut mir leid.“ Sie hörte wie Zorro ein Lachen ausstieß und schenkte ihm einen irritierten Blick.

„Es gibt nichts, wofür du dich entschuldigen müsstest.“

„Würdest du vielleicht mal aufhören mich zu unterbrechen?!“ Jetzt war es an Zorro irritiert zu schauen. „Ich versuche dir gerade meine Gefühle zu gestehen und du quatscht einfach immer rein!“, gab Nami etwas schnippisch von sich. „Also echt.“, sie versuchte sich ein verlegenes Grinsen zu unterdrücken, als sie Zorro so überrumpelt an der Wand stehen sah. „Meinst du das jetzt ernst?“ In einer Antwort verdrehte sie die Augen. Schnell war Nami auf den Beinen und kam auf ihn zu. Zorro beobachtete sie mit angehaltenem Atem, bis sie schließlich unmittelbar vor ihm stand und ihm in die Augen blickte. „Du bist echt ein Idiot.“ Ein breites Grinsen huschte über das Gesicht des Grünhaarigen, was schließlich auch Nami gegen ihren Willen zum Schmunzeln brachte. Er streckte die Hand nach ihr aus und fuhr ihr sanft mit seinen Fingern über die Wange, bevor er sich leicht zu ihr hinunter beugte. Er konnte die Röte sehen die sich auf ihre Wangen gelegt hatte und ihre unglaublich braunen Augen die vor Aufregung glitzerten und er konnte spüren, wie sie sich ihm ebenfalls erwartungsvoll entgegen streckte. Und dann konnte er endlich ihre butterweichen, süßen Lippen auf den seinen spüren, die bei ihm ungeahnte Empfindungen hervorriefen.

Er war sonst nicht der Typ, der sich schnell in eine Frau verliebte oder sich gar von einem unschuldigen Kuss aus der Bahn werfen ließ, aber das hier gerade war vollkommen anders.

Und das alleine schon, weil sein Herz noch nie so aufgeregt bei einem Kuss geschlagen hatte.
 

Nami ging es nicht anders. Sie hatte sich auf die Zehnspitzen gestellt und ihre Lippen sanft auf seine gelegt. Sie übte nur minimalen Druck aus und doch war das Gefühl so intensiv, dass ihre Knie augenblicklich weich wurden. Ihre Finger fanden den Weg zu dem Kragen seines Oberteils, wo sich diese halt suchend festkrallten und ihn tiefer in den Kuss zogen. Sie hörte wie er zufrieden brummte, als er seine Arme besitzergreifend um ihre Taille schlang und sie noch ein Stücken näher an sich drückte. Glücklich schloss Nami nun endgültig die Augen und gab sich ganz dem Kuss hin, der noch so süß und zart war, als wäre es ihr erster gemeinsamer Kuss. Und im Grunde war er das ja auch.

Ganz langsam fuhr sie mit ihren Lippen seinen Mund nach bevor sie sich von ihm löste um ihn anzusehen. Seine dunklen Augen strahlten ihr voller Wärme entgegen, was ihr ein breites Lächeln ins Gesicht zauberte. „Was ist?“, raunte Zorro, Nami fragend entgegen, doch sie schüttelte schnell den Kopf. „Nichts.“, erwiderte sie und hauchte ihm einen weiteren weichen Kuss auf die Lippen, bevor sie sich von ihm löste. „Ich bin nur froh es hinter mir zu haben.“ ,gestand sie schließlich, was ihn noch einmal zum Lachen brachte und ihn dann veranlasste sie in seine Arme zu schließen.

„Und ich bin froh, dass du dich nicht mehr dagegen wehren kannst.“, gab er ihr neckisch zu verstehen. „Ich könnte sehr wohl.“, konterte sie trotzig, bevor sie ihre Nase in seine Halsbeuge vergrub, wo sein angenehmer Duft sie umfing.

Eine Weile standen sie einfach nur so da. Schweigend und in den Armen des anderen vertieft. Ein Räuspern zerriss schließlich die Stille, was Nami dazu veranlasste sich ein Stückchen von dem Größeren zu lösen. Sie hob ihren Kopf an, um ihm ins Gesicht zu blicken. Zorro schien eindeutig etwas zu beschäftigen Als er dann schließlich mit der Sprache herausrückte, musste Nami ein Kichern unterdrücken „Willst du morgen Abend mit mir Essen gehen?“, war seine Frage gewesen. Etwas verdutzt über ihre Reaktion verzog Zorro das Gesicht. „Ja. Natürlich.“, grinste sie schließlich. „Aber nur um das klar zu stellen: Dieses Mal zahlst du!“ Lachend löste Zorro sich von ihr. „Na schön.“
 

„Ich mach mich dann mal wieder auf den Weg.“, erklärte Zorro schließlich, weswegen Nami ihn verwundert ansah. „Bleib doch noch.“, schlug sie vor, doch er schüttelte den Kopf. „Nein, ich hab’ Ace versprochen, dass ich noch mal bei ihm vorbei schaue.“ „Du kannst doch sagen, es wäre was dazwischen gekommen.“, versuchte sie es erneut mit einem Grinsen. Ohne zu antworten griff Zorro nach ihrer Hand und verschränkte ihre Finger mit den seinen. Dann hob er sie zu seinem Mund und gab ihr einen Kuss auf die Finger.

„Ich ruf dich an, ok?“ Schnell nickte sie, während ihre Wangen sich rot färbten. „Ist gut.“

Sie begleitete ihn noch zur Tür und als er schließlich gegangen war, ließ sie sich seufzend gegen die Wand sinken, auf den Rhythmus ihres Herzens hörend, der sich langsam wieder normalisierte.

Beste Freunde

„Und seid ihr jetzt zusammen?“, neugierig lehnte Ace sich auf den Tisch, der in einer mittlerweile überfüllten Kneipe, irgendwo in der Innenstadt stand, um näher an Zorro heran zu kommen.

Lärm drang von allen Seiten an sie heran, der von anderen Gästen kündete und es somit schwerer machte seinen Gegenüber zu verstehen. Der Angesprochene schüttelte belustigt den Kopf über das Verhalten seines Freundes.

„Nun mal langsam. Wir hatten noch nicht mal ein richtiges Date.“, versuchte der Grünhaarige ihn zu beschwichtigen, was er mit dem Heben seiner Hände unterstützte. „Aber sie hat dir ihre Gefühle gestanden?“ fragte Ace prompt weiter, was Zorro ein Grinsen entlockte. Er war eindeutig viel zu neugierig.

„Ja.“, bestätigte er.

Zufrieden ließ der Schwarzhaarige sich in seinen Stuhl zurück sinken, so als wäre die Sache damit für ihn klar.

„Aber es gibt noch einen Haken.“, räumte Zorro schließlich gedämpft seufzend ein.

Es wäre auch zu schön gewesen, wenn die Sache damit vom Tisch gewesen wäre.

„Sie weiß nicht, dass du mit Law befreundet bist.“, schloss Ace die offensichtliche Andeutung seines Freundes.

Zorro hatte ihm die ganze Geschichte bereits erzählt, wie er Nami überhaupt erst begegnet war und wie Law in die Sache verstrickt war.

Verhalten nickte der Grünschopf, ehe er eines der Gläser anhob, die vor ihnen auf dem Tisch standen und sich einen ordentlichen Schluck daraus genehmigte.

Die Flüssigkeit brannte ihm noch in der Kehle als Ace weiter sprach.

„Alter…du bist mein bester Freund aber…du musst die Sache mit Law endlich abschließen.

Er hat es doch ganz bestimmt auf Nami abgesehen, so wie das Ganze gelaufen ist. Und du weißt ja sowieso, dass ich nie ein großer Fan von dem Kerl war.“, räumte der Schwarzhaarige ein.

Wieder war es an Zorro zu nicken.

Aber was konnte er denn großartig machen?

„Du weißt aber auch, dass er nicht immer so war…Erst seit dem letzten Jahr habe ich das Gefühl nicht mehr richtig an ihn heran zu kommen..“, die Worte blieben eine Weile im Raum hängen, bevor sich der Schwarzhaarige leise räusperte.

„Wie lief denn die Konfrontation?“

Schnell wischte Zorro die Frage mit einer Hand beiseite.

„Ich hab’ ihn nichtmal erreicht! Drei Tage versuche ich es jetzt schon!“, grummelte Zorro ungehalten, während er erneut zu seinem Glas griff. „Wusstest du, dass er auch in Kontakt mit Sanji steht?!“, nahm Zorro die Unterhaltung nach einer kurzen Weile wieder auf. „Die haben irgendwas am Laufen. Und es geht um eine Menge Geld.“, fügte er kurz angebunden hinzu.

Skeptisch hob Ace eine Augenbraue, während er sich weiter in seinen Stuhl zurück lehnte.

„Und du hast keine Ahnung worum es geht?“, hakte der Schwarzhaarige nach, was Zorro bestätigte.

„Robin hat einige Andeutungen gemacht aber sicher bin ich mir nicht.“, fügte der Grünschopf noch hinzu. Eine Kellnerin kam an ihren Tisch und unterbrach für eine Weile das Gespräch der Beiden, indem sie den Männern die Gläser wieder neu auffüllte.

Als sie weg war sprach Ace sofort weiter: „Was für Andeutungen?.

Zorro druckste eine Weile herum bevor er sich etwas auf den Tisch lehnte wie zuvor sein Freund schon.

Es war zwar lauter in der Kneipe, aber er wollte dennoch nicht, dass es zufällig jemand mitbekam.

„Drogen.“, war das einzige Wort was er seinem Freund zuraunte.

Überrascht verzog Ace das Gesicht. „Naja. Eine eigene Großküche ist sicher kein schlechter Ort für derartige Geschäfte.“, überlegte er, was Zorro dazu veranlasste zustimmend zu nicken. „Jedenfalls ist klar, dass ich später noch einiges mit Law zu klären habe.“, schlussfolgerte der Grünschopf, was seinem Freund erneut ein Fragezeichen ins Gesicht trieb. „Ich dachte du hast ihn noch nicht erreicht?!“ „Hab’ ich ja auch noch nicht.“, fuhr Zorro ihm ungeduldig ins Wort. „Ich werde aber versuchen ihn abzufangen.“ Verstehend nickte Ace knapp bevor er die Hand nach seinem Getränk ausstreckte, doch dann stoppte er.

„Du weißt aber schon, dass du Nami nicht unwissend lassen darfst oder?“

Sofort fing er sich ein genervtes Augenrollen seines Gegenübers ein.

„Ich war gerade dabei es zu verdrängen. Vielen Dank auch.“

Ein kurzes Grinsen huschte über Aces Gesicht, ehe er sich letztendlich doch noch seinem Glas widmete. Zorro hingegen schien ein wenig abgelenkt. Fast benommen sah er auf die Oberfläche der Flüssigkeit, wo sich der Schaum schon fast gänzlich in Luft aufgelöst hatte. Nami würde ihm wahrscheinlich die Hölle heiß machen, wenn sie erfuhr, dass er Law kannte..Ja sogar mit ihm befreundet war! Dabei lief es doch gerade mal gut!

Geschlagen seufzend zog er seine Brieftasche hervor, um die Getränke zu bezahlen, doch bereits als er diese aufschlug erkannte er die gähnende Leere, die das abgewetzte Leder mit sich brachte.

Schief Grinsend sah er zu Ace. „Nächstes Mal übernehme ich wieder, versprochen.“, versuchte er den Schwarzhaarigen zu beschwichtigen.

Mit einem „wer`s glaubt, wird selig.“, warf dieser einige Geldscheine auf den Tisch und erhob sich dann fast zeitgleich mit Zorro.
 

Es war schon fast Tradition, dass Ace die Gesamte Zeche bezahlte, während Zorro ihm jedesmal versicherte, er würde das nächste Mal dafür aufkommen. Irgendwie schaffte es der Grünhaarige ständig pleite zu sein, was wahrscheinlich mehr oder weniger an seinem besorgniserregenden Alkoholkonsum lag. Da konnte Ace wirklich nur das Beste für das Date zwischen Nami und Zorro hoffen.. Als die beiden jungen Männer schließlich gemeinsam, draußen auf dem Gehweg vor der Kneipe standen wandte der Schwarzhaarige sich erneut an seinen Freund. „Soll ich dich noch irgendwo absetzen?“ Die Beiden waren gemeinsam hergekommen und so war Zorro nun ohne Auto unterwegs, doch dieser winkte ab.

Er sah nachdenklich aus, was für den Grünschopf ziemlich selten war. „Zorro..“, setze Ace an, legte ihm freundschaftlich eine Hand auf die Schulter und unterdrückte ein Husten, welches ihm dank der anstehenden Rede im Hals kratzte.

„Komm mir jetzt bloß nicht mit irgendeiner Ansprache!“, fiel ihm der Angesprochene schief grinsend ins Wort, wodurch Ace den Augenkontakt mit ihm suchte. Schnell nahm er die Hand von Zorros Schulter. „Hatte ich doch gar nicht vor!“, verteidigte er sich schnell, jedoch war er kein besonders guter Lügner und Zorro vertiefte sein Grinsen nur noch. „Wir sehen uns.“, sagte er dann noch knapp, bevor er sich abwandte und in die entgegengesetzte Richtung davon marschierte.

Kopfschüttelnd stand der Schwarzhaarige noch eine Weile da, ehe auch er sich einen Ruck gab und endlich in sein Auto stieg, um den Rückweg anzutreten.
 

Als Zorro am üblichen Treffpunkt ankam, sah er bereits die gelben Lichter von weitem aus dem Gebäude heraus scheinen. Sie wirkten trotz der kahlen Umgebung und der Erinnerung an das Innere der Lagerhalle einladend, was wohl an der stechenden Kälte lag die ihm gnadenlos unter die Jacke kroch. Er hatte es zwar nicht weit gehabt von der Kneipe aus, aber ein gutes Stück war er schon gelaufen.

Fröstelnd rieb er seine Handflächen aneinander, um sich wenigstens ein bisschen Wärme zu spenden. Keine zwei Minuten später stand er schon vor der Tür, und als er schließlich eintrat, empfing ihm nicht wie erwartet Wärme, er war zwar jetzt windgeschützt aber das Gebäude war nun mal nicht beheizt.

Dafür begrüßte ihn der altbekannte Geruch nach Staub und Stahl. Seufzend sah er auf und erblickte sofort einige bekannte Gesichter. Unter ihnen zu seiner Erleichterung auch das des Schwarzhaarigen.

Daneben erkannte er unter anderem noch Kid, Killer, Penguin und noch andere bekannte Gesichter, dessen Namen ihm schlichtweg entfallen waren. Alles Mitglieder ihrer mehr oder weniger kleinen Truppe. „Hallo.“, begrüßte er die Runde matt, was eine einstimmige Antwort zur Folge hatte. „Was willst du hier?“, kam es prompt von Law, was Zorro dazu veranlasste an Ort und Stelle stehen zu bleiben. Er sah von Law zu den anderen und wieder zurück. Kid schenkte ihm ein verächtliches Grinsen.

„Ich dachte wir haben noch ein paar Jobs zu erledigen?“, es war vielmehr eine Feststellung als eine Frage.

Law nickte.

„Richtig. Wie geht es voran?“, wollte er wissen. Seine Stimme klang kühl genauso wie die Luft um sie herum.

„Das sollten wir unter vier Augen besprechen.“, gab Zorro genauso kühl zurück. Vor allem vor der restlichen Truppe wollte er sich keine Blöße geben. Sofort gab Law das Zeichen, dass der Rest sich verziehen sollte, was auch alle bis auf Kid taten. Höhnisch verschränkte dieser seine Arme vor der Brust und schaute herausfordern auf Zorro hinab. Gerade als er zum Sprechen ansetzten wollte, ging der Schwarzhaarige dazwischen. „Wir sind für heute fertig. Die Details schicke ich dir Morgen. Danke Kid.“

Grinsend löste Kid die Arme.

„Na schön…Schon Scheiße, wenn man keine Ahnung von Nichts hat, was?“, sagte er noch an Zorro gewandt, was diesen dazu brachte grimmig die Miene zu verziehen „Pass lieber auf.“, zischte er drohend, bevor der Rothaarige auch schon hinter der Tür verschwunden war und somit auch aus seinem Sichtfeld.

Die Fäuste ballend wandte er sich an Law. „Was sollte das eben heißen?“, forderte der Grünschopf zu wissen, doch Law winkte nur ab. „Du weißt doch wie Kid ist.“, sagte er schlicht, als Zorro ihn auch schon unterbrach. „Ja. Aber ich weiß auch dass du hinter meinen Rücken mit Drogen handelst!“ Überraschung trat in die sonst so ruhige Miene des Schwarzhaarigen. „Blödsinn.“,erwiderte er schließlich als er sich Sekunden später wieder gefangen hatte.

„Falsch. Ich weiß, dass du in Verbindung mit der ’Germa 66’ stehst. Wieso hast du mir nichts gesagt?!“, forderte Zorro zu wissen. „Weil ich dich aus der Sache raushalten wollte. Ich wusste du würdest das nicht gut heißen.“, gab Law schließlich zu.

„Und trotzdem hast du dich darauf eingelassen?“, verwirrt trat Zorro einen Schritt zurück, wobei er die kleinen Steine hörte, die unter seinen schweren Stiefeln knirschten.

„Als wäre das so viel verwerflicher, als das was wir bisher gemacht haben.“, seelenruhig sah der Schwarzhaarige in die Augen von Zorro und stellte mit Genugtuung fest, dass dieser nichts zu erwidern hatte. Nach einer Weile des Schweigens fasste der Grünschopf neuen Mut.

„Ich steige aus.“

Es war ihm als würden seine Worte eine Weile schwer zwischen ihnen stehen, bis sein Gegenüber endlich etwas erwiderte und diese damit beiseite fegte.

„Das kannst du vergessen!“ Bedrohlich trat er einen Schritt auf Zorro zu, welcher jedoch keine Anstalten machte zurück zu weichen. Stattdessen ließ er ein widerwilliges Schnauben von sich hören. „Du schuldest mir noch etwas, Zorro!“, donnerte Law nun ungehalten, doch der Angesprochene schüttelte lediglich den Kopf.

„Nein, die Schuld hab’ ich schon lange beglichen! Ich helfe dir noch bei einem letzten Job und dann ist endgültig Schluss.“

„Wie du willst.“ Überrascht von seiner Antwort ließ Zorro die Arme sinken, die er vorher vor seiner Brust verschränkt hatte.

Er musterte seinen Freund eingehend, bevor er erleichtert die Augen schloss.

„Das heißt du lässt auch die Sache mit Nami endlich ruhen?“, stellte Zorro noch sicher, doch als Law sein Gesicht zu ihm wandte und er den Blick des Schwarzhaarigen sah, musste er unwillkürlich schlucken.

Ein vernichtender Ausdruck hatte seine Augen eingenommen. Ein kalter Schauer rollte über den Rücken des Grünhaarigen.

„Sag bloß, es ist wegen dem Mädchen.“, höhnte Law eisig, bevor sich ein Grinsen auf seine Lippen schlich.

„Hast du etwa Angst, sie könnte dahinter kommen?“

„Ich will nur nicht, dass sie zum Opfer wird. Das ist alles.“, kam es monoton aus dem Mund des Grünschopfes. Würde er zeigen, dass er sich um sie sorgte, würde das der Ältere sicher ausnutzen.

„Wieso nicht?“, forderte dieser zu wissen.

„Weil es für dich aus irgendeinem Grund etwas Persönliches mit ihr ist. Sie besitzt nichts, was für dich von Wert wäre.“

Law schien eine Weile über dessen Worte nachzudenken und Zorro wartete indes geduldig auf eine Reaktion.

„Du stellst das Mädchen also über mich?“

Seufzend ließ der Grünhaarige den Kopf sinken.

Er hatte ja damit gerechnet, dass sein Kumpel nicht gerade freudig reagiert würde, aber so?

Was war nur in ihn gefahren?

„Lässt du mir eine Wahl?!“, konterte er… ein böser Fehler..

„Natürlich. Entweder du schlägst dir den Scheiß aus dem Kopf oder aber du siehst zu wie du ab jetzt alleine klar kommst.“

Ohne dass Zorro es überhaupt selbst mitbekam, war er vorgeschnellt und hatte den Schwarzhaarigen am Kragen seines Hemdes gepackt. „Irgendwas stimmt doch nicht mit dir!“, rasend vor Wut schnaufte der Grünhaarige schwer und fixierte Law mit seinen Augen. „Nimm deine Hände weg!“, auch Laws Augen blitzten gefährlich und nachdem er jedes Wort einzeln betont hatte, ließ Zorro ruckartig von ihm ab, woraufhin der Ältere fast ein wenig taumelte. Ohne ein weiteres Wort machte Zorro auf dem Absatz kehrt und stampfte zornig zurück zum Eingang. Laws Ruf hallte noch hinter ihm her, der ihm versicherte das ihm noch ein letzter Job bevor stand.

Immerhin war die Sache damit dann wohl durch…
 


 

„Und wie findest du dieses hier?“, fragend hob Vivi ein beigefarbendes Kleid in die Höhe, welches sie gerade zwischen den anderen Klamotten hervor gefischt hatte.

Eine Weile beäugte Nami das Kleid, bevor sie energisch den Kopf schüttelte.

„Nein, das ist auch nicht das richtige..“, ihr seufzen entlockte ihrer Freundin ein Kichern. Die beiden Mädchen hatten es sich zur Aufgabe gemacht ein passendes Kleid für Namis Date mit Zorro zu finden, doch das ganze entpuppte sich als schwerer als es auf den ersten Blick geschienen hatte.

Sie hatten schon fast die komplette Einkaufsmeile durch und noch immer war Nami mit keinem Kleid so richtig zufrieden gewesen. Vivi tippte ja darauf, dass Nami einfach nur so angespannt war, dass sie alles als nicht gut genug abstempeln würde, aber das war schließlich nur eine Theorie.. Geduldig hängte sie also auch dieses Kleid wieder zurück an seinen Platz und wandte sich dann zu ihrer Freundin um.

Normalerweise konnte Nami sofort beurteilen was ihr stand und was nicht, doch jetzt wirkte der Rotschopf schlichtweg verzweifelt. Liebevoll trat Vivi auf ihre Freundin zu, um sie an den Schultern zu greifen und diese zu sich herum zu drehen. „Nami.“, sagte sie beschwichtigend und wartete ab, bis Nami ganz da war.

„Der Typ ist dir doch schon völlig verfallen. Glaubst du denn ihn wird es interessieren was du anhast? Du könntest in einem Müllsack auftreten, und würdest ihn noch umhauen!“ Bei ihrer letzten Bemerkung schaffte sie es sogar ihrer Freundin ein Lachen zu entlocken.

„Du willst mir jetzt aber keinen Müllsack andrehen oder?“, fragte Nami grinsend woraufhin auch Vivi kicherte.

„Nicht wenn du aufhörst alle schönen Kleider zu verschmähen! So kenne ich dich ja gar nicht!“ Auf Vivi hörend straffte die Orangehaarige die Schultern. „Du hast recht.“, wie um sich bereit zu machen strich sie sich eine lästige Strähne hinters Ohr und widmete sich dann erneut der Stange voller Kleider. „Danke“, fügte sie noch etwas leiser hinzu, was Vivi jedoch nicht entging und mit einem strahlenden Lächeln machte auch sie sich wieder an die Arbeit.

„Wie geht es eigentlich Ruffy?“, wollte Nami wissen, während sie eines der Kleider von der Stange zog und skeptisch beäugte. „Als könnte ihm irgendwas die Stimmung vermiesen. Ich war vor ein paar Tagen bei ihm und Ace.“, erzählte die Blauhaarige und sah dann zu Nami rüber.

„Das ist nicht deine Farbe.“, grinste sie noch hinterher woraufhin die Angesprochene bestätigend nickte.

„Ich bin übrigens auch Zorro begegnet…“ Sofort hatte Nami sich wieder zu Vivi gewandt.

„Ach Echt?“ Nachdem sie die Frage bejaht hatte verzog sie das Gesicht ein wenig.

„Was hast du?“, fragte Nami stutzig.

Sie konnte sich schon ahnen was Vivi auf dem Herzen lag, doch sie wollte sicher gehen, dass da nicht noch mehr war.

„Nun..“, druckste Vivi herum, doch bevor sie sich weiter abmühen musste, fiel ihr Nami ins Wort. „Du hast Zorro mit Robin gesehen?“ Für einen kurzen Moment sah ihre Freundin überrascht aus, bevor ihre Miene in Freude umschwang.

Sie schien sichtlich erleichtert.

„Er hat es dir also schon erzählt. Sehr gut.“

„Ja. Gestern um genau zu sein. Aber ehrlich gesagt, hab ich es gar nicht zu erst von ihm erfahren, sondern von Sanji.“, gestand Nami nun.

„Warte.“, platze Vivi sofort hervor.

„Ihr Beide trefft euch noch mit anderen? Ich dachte..“, bevor Vivi noch weiter reden konnte stoppte Nami sie ungeduldig.

„Nein! Wieso glaubt jeder, dass ich was von Sanji will? Zorro ist auch fast an die Decke gegangen!“

Kichernd schüttelte der Blauschopf den Kopf. „Natürlich ist er an die Decke gegangen. Sanji ist der größte Macho den ich kenne! Und ganz eindeutig steht er total auf dich.“

„Ja, und bestimmt auch auf so gut wie jede andere Frau.“, fügte Nami murmelnd hinzu was ihr kurzerhand bestätigt wurde.

„Aber Zorro ist sowieso nicht gut auf Sanji zu sprechen. Hast du mitbekommen wie die beiden sich auf der Party angegiftet haben?“

Verwundert blickte Nami auf.

Das war ihr tatsächlich kaum aufgefallen...Sie hatte aber auch deutlich andere Probleme gehabt. Also schüttelte sie lediglich den Kopf und hielt ihrer Freundin das nächste Teil unter die Nase.

„Wie gefällt dir das?“, wollte sie wissen und das Strahlen in Vivis Augen, sagte ihr, dass die Blauhaarige genau das selbe dachte wie sie: Das Kleid war perfekt!

Date Night

Es war bereits Abend als Zorro seine Wohnung verließ, um auf die beschneiten Straßen der Stadt zu treten. Die Luft war so klar und frisch , wie sie nur an einem Wintertag sein konnte und pfiff sanft um den Körper des Grünhaarigen. Vereinzelte Schneeflocken fielen auf ihn herab, legten sich auf seinen grauen Mantel und die Haare. Zufrieden aufatmend schloss er hinter sich ab und stapfte, die Hände in die Manteltaschen schiebend, los.
 

Keine zehn Minuten später, erspähte er bereits die einladenden Lichter der Restaurants und damit auch die junge Frau, die ihre leuchtend rötlichen Haare elegant nach oben gesteckt hatte. Der Rest von ihr lag noch unter einem dicken Wintermantel verborgen, während ihre Füße in knöchelhohen Stiefeletten steckten.

Sie stand mit dem Rücken zu ihm, hatte ihn noch nicht bemerkt, was wohl auch der Grund war, weswegen sie weiterhin nervös an ihrem Schal herumzupfte. Oder hätte er sagen sollen seinem Schal? Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, als sich die Worte bereits in seinem Kopf formten und als er dann schließlich unmittelbar hinter ihr stand, waren diese auch schon ausgesprochen: „Gehst du immer so mit Geschenken um?“
 

Nami fuhr augenblicklich erschrocken zusammen, ehe sie sich rasch umdrehte und ihn dann mit ihren großen Rehaugen anblickte, die ebenfalls ihre Überraschung widerspiegelten. Offenbar nahm sie seine Frage viel zu ernst, denn kaum hatte er sie ausgesprochen, ließ sie bereits von dem Stück Stoff in ihren Händen ab, einen betroffenen Blick hinterherschickend.

„Hi.“, murmelte sie leise. „Hi.“, gab Zorro zurück.

„Wartest du schon lange?“, wollte er wissen, doch sie schüttelte ihren hübschen Kopf und sah ihm dann direkt ins Gesicht.

Ihre Nase und die Wangen waren gerötet von der Kälte, was sie unglaublich süß aussehen ließ.

„Wollen wir?“,erkundigte er sich, um sie nicht unnötig länger in dem kalten Wind stehen zu lassen.

Er hielt ihr demonstrativ die Tür auf und mit einem dankenden Nicken trat sie hindurch. Die Garderobe war bereits mit einigen Jacken bestückt, ein Indiz dafür, dass das Restaurant gut besucht war.

Zorro half Nami zuvorkommend dabei ihre Jacke ebenfalls dazu zu hängen, bevor er sich auch seiner überflüssigen Kleidung entledigte.

Erst dann warf er einen richtigen Blick auf die junge Frau vor sich. Sie trug ein waldgrünes Abendkleid aus Baumwolle, welches im Schulterbereich feine Spitze aufwies. Der Stoff des Kleides fiel fließend bis ein Stück weit über ihre Knie, wo es ihre Beine sanft umspielte und anschließend in eine getönte Nylonstrumpfhose überging.

Sie sah einfach wunderschön aus und der Grünton schmeichelte dem rot-orangenem Ton ihrer Haare ungemein.

Und ohne den Schal sah er auch ihren verführerisch, langen Hals. Zorro schaffte es kaum seine Augen von ihr zu lassen.

Der Orangehaarigen blieb das nicht verborgen. Dezent grinsend schnappte sie sich seine warme Hand und zog ihn ein Stück weit mit sich, bis sie am Empfang angelangt waren, und der Grünschopf seine Fassung zurück hatte.

Der Maître deutete ihnen an, ihm an ihren Tisch zu folgen und Zorro geleitete Nami, mit einer Hand sanft an ihrer Taille, zu ihrem Platz, wobei er kurzzeitig abgelenkt war, als seine Finger ihre nackte Haut streiften, denn das Kleid lag im Rücken ein Stück weit offen.

Er sah ihr dabei zu, wie sie sich den Stuhl zurück ziehen ließ und folgte unauffällig der Linie ihres schlanken Rückens, bis diese im Stoff endete. Erst dann gelang es ihm seinen Blick abzuwenden und sich ihr gegenüber niederzulassen.
 

Als sie die Menükarten bekommen hatten, und der Maître gegangen war, sah er Nami eindringlich an. Sie lächelte verlegen so als wolle sie fragen: ‚was hast du?‘’, doch Zorro schüttelte lediglich leicht seinen Kopf und widmete sich dann der Karte.

Nachdem er eine Flasche Wein für sie beide geordert hatte, schenkte er Nami noch einmal seine Aufmerksamkeit.

„Gefällt es dir hier?“, wollte er wissen, und Namis glänzende Augen bestätigten seine Frage bereits. „Es ist echt schön.“, wisperte sie lieb. Das Restaurant hatte einen sowohl schicken als auch gemütlichen Flair. Die Tische waren jeweils mit roten und cremefarbenen Tischtüchern gespickt, als Deko fungierten brennende Teelichter in eleganten Schalen und kleine Vasen mit unterschiedlichen Schnittblumen.

Da es draußen bereits dunkel geworden war, herrschte ein angenehmes Dämmerlicht im Raum, welches weder zu hell noch zu dunkel war, leise Musik begleitete die Gespräche im Hintergrund. Auf eine der Seiten war eine große Glasfront eingelassen, in der sich die Lichter des Raumes magisch spiegelten, die anderen Wände waren in einem warmen Bordeauxrot tapeziert, Gemälde von Landschaften zierten die Wände zusätzlich. Sie beide saßen etwa in der Mitte des Raumes, etwas mehr zur Glasfront hin, weswegen Nami einen ganz passablen Überblick über das Etablissement hatte.

Nun nahm auch die Orangehaarige sich der Speisekarte an, nachdem sie kurz zu Zorro geschielt hatte. Er sah wirklich gut aus in dem schwarzen Smoking.

Die Fliege war grandios und entlockte ihr ein leises Schmunzeln. Dass er sich so schick anziehen würde, hätte sie nicht gedacht, doch hier saß er nun in voller Pracht. Und auch das Restaurant hatte sie mehr als überrascht. Sie war froh über die Wahl ihres Kleides. Glücklich las sie sich die Speisen durch, die Auswahl war schier überwältigend. Sie ließ die Karte erneut sinken, und tippte mit ihrem Finger Zorro auf sein Menü, damit er sie ansah.

„Warst du schon mal hier?“, wollte sie wissen.

Er nickte bejahend.

„Mit wem?“, das trug zwar nicht zu ihrem eigentlichen Anliegen bei, doch sie war neugierig.

Er grinste schief, was sie zu ignorieren versuchte. Er sollte in die Frage bloß nicht zu viel interpretieren. „Das Treffen war geschäftlich.“, gab er schließlich knapp von sich, Nami zog eine Augenbraue nach oben.

„Ach?“, sie konnte sich das nicht so recht vorstellen.

„Was machst du denn nun eigentlich beruflich?“, hakte sie nach.

Sie sah ihm an, dass er diese Frage am liebsten ignoriert hätte.

Er schien eine Weile zu zögern ehe er trocken antwortete: „Vertrieb wäre wohl der treffendste Ausdruck.“

„Du verkaufst also Dinge.“,stellte der Rotschopf fest.

Beherrscht legte Zorro seine Karte beiseite. „Hör mal, können wir das Thema nicht einfach lassen?“

„Warum?“, kam prompt die nächste Frage ihrerseits. „Weil ich jetzt nicht über die Arbeit reden möchte.“, gab er etwas Verbissener zurück.

Nami verschränkte ihre Arme.

„Du möchtest am liebsten über gar nichts sprechen was dich betrifft.“. Sie sah wie er entnervt mit den Augen rollte.

„Nami..“, ehe sie erfuhr was er erwidern wollte, wurde er von einem Kellner unterbrochen.

„Sind Sie bereit für ihre Bestellung?“

„Wir nehmen zwei Mal die Nummer 40“, gab der Grünhaarige knapp zurück und schon waren die Beiden wieder alleine.

„Ist das dein Ernst?!“, fragte Nami mit zusammengekniffenen Augen, die Zorro strafen sollten. „Ich nahm an, du wolltest mich sowieso nach meiner Empfehlung fragen.“, sein Ton Klang überheblich und die Tatsache, dass er damit recht hatte störte sie gewaltig. Grimmig sah sie auf ihren leeren Teller. Es konnte doch nicht sein, dass sie jedesmal anfingen zu streiten…

War sie wirklich so unausstehlich?

Frustriert biss sie sich auf die Lippe.
 

Nach einer kurzen Weile hörte sie wie er aufseufzte und dann seine Stimme erhob: „Nami…“, begann er von neuem und griff nach ihrer zierlichen Hand. Sie wollte ihre erst wegziehen, doch dann sah sie seinen Gesichtsausdruck und hielt inne. „Wie wäre es, wenn wir einfach einen schönen Abend miteinander verbringen?“

Getroffen sah sie zur Seite, doch seufzte schließlich ergebend. Sie wollte ihm und vor allem sich selbst nicht den ganzen Abend ruinieren. Als Zorro feststellte, dass ihr Ausdruck sanfter geworden war führte er ihre Hand zu seinem Mund und gab ihr einen federleichten Kuss auf ihren Handrücken, gefolgt von einem unglaublich anziehenden Lächeln.

Sie errötete wie auf Kommando.

„Alles okay?“, wollte Zorro wissen und sie nickte verlegen, bevor wieder Stille eintrat. Die Speisen kamen genau im richtigen Moment und das Eis war in dem Moment gebrochen, als Nami von ihrem Gericht probierte. Genüsslich schloss sie die Augen.

„Das ist total lecker.“, schwärmte sie, warf Zorro einen zurückhaltenden Blick zu und setzte dann wieder zum Sprechen an. „Danke.“, sagte sie versöhnlich und er nickte ihr freundlich zu. Er erkannte sich selbst kaum wieder. Seit wann war er eigentlich so nachgiebig? Nun ja, es war immerhin Nami um die es hier ging..

„Wie war dein Tag?“, hörte er ihre Frage und wäre am liebsten tiefer in seinen Stuhl gesunken.

Warum stellte sie eigentlich immer genau die falschen Fragen?

Zugegeben, das war eine einfache Frage aber sein Tag war heute nun mal wirklich nicht gut gelaufen..bis jetzt.

„Unglaublich ermüdend.“, antwortete er ihr wahrheitsgemäß und sie schenkte ihm einen besorgten Blick.

„Du bist heute der einzige Lichtblick.“, scherzte er was sie mit einem skeptischen Blick abtat.

„Nach eben ist dieser damit wohl auch hin.“, gab Nami zu bedenken. Zorro ließ ein kurzes Lachen vernehmen, ehe er den Kopf schüttelte. „Nein. Kein bisschen.“

„Dann muss dein Tag echt beschissen gewesen sein.“ Zorro lachte erneut.

Sie hatte ja keine Ahnung…

Am liebsten hätte er ihr hier und jetzt alles erzählt, aber es war nicht der richtige Augenblick.

Noch nicht.

Erst wollte er mit der ganzen Sache abschließen und ihr Vertrauen gewinnen, denn wenn er ihr jetzt die Wahrheit sagen würde, wäre sie wahrscheinlich für immer weg. Schweigend aßen sie also weiter. Es war schön für den Moment nichts sagen zu müssen ohne sich unwohl zu fühlen und bei Nami war dies definitiv der Fall. Als sie dennoch das Wort ergriff, setzte er gerne in die Unterhaltung ein.
 

Der Kellner kam noch ein, zwei Mal vorbei um sich zu erkundigen ob alles passte und um ihnen ihre Gläser neu aufzufüllen. Es war wirklich ein schöner Abend. „Kann ich dir noch etwas bestellen?“, wollte Zorro wissen, als Nami ihren Teller geleert hatte, doch sie schüttelte energisch ihren Kopf. „Nein, das war mehr als ausreichend.“, grinste sie ihm entgegen und er nickte verstehend. Sie nahm ihr Weinglas von der Tischplatte und schwenkte es gedankenverloren in ihrer Hand hin und her.

„Ich hab’ heute übrigens Vivi getroffen.“, erzählte sie. „Sie hat mich zum Shoppen überredet.“ Zorro zog ein Gesicht das der Rotschopf nicht übersehen konnte. Sie grinste. „Du hast recht. Dazu muss man mich nicht überreden.“

„Wie geht es ihr?“, hakte Zorro nach und Nami stellte ihr Glas wieder ab, nachdem sie einen Schluck getrunken hatte.

„Eigentlich willst du doch nur wissen, wie es Ruffy geht.“, riet die Orangehaarige.

Nun war es an Zorro zu grinsen. „Nicht nur.“, stellte er klar.

„Den Beiden geht es toll. Sie hat jetzt übrigens auch Ace kennen gelernt.“

„Davon hab’ ich schon gehört.“, schmunzelte der Grünhaarige.

„Die Beiden geben echt ein tolles Paar ab, oder nicht?“, die Frage lag der Rothaarigen schon länger auf der Zunge und sie war gespannt auf Zorros Reaktion. „Sicher, mein Fall ist es nur nicht.“, war seine lapidare Antwort. „Was soll das denn heißen?“, forderte Nami zu wissen, als sich bereits ein breites Grinsen auf die Züge ihres Gegenübers schlich.

„Warum gehst du mit mir aus und nicht mit Ruffy?“, stellte er die Gegenfrage.

Nami errötete.

Seit sie Ruffy kennen gelernt hatte, hatte sie sich nicht vorstellen können etwas mit ihm anzufangen. Nicht weil er von Vivi angetan war, sondern vielmehr, weil er von Anfang an eher wie ein guter Freund auf sie gewirkt hatte. Einfach so unschuldig. Wenn sie sich jedoch an ihre erste Begegnung mit Zorro erinnerte..sie hatte von Anfang an den Blick nicht von ihm abwenden können und er hatte sie sofort in seinen Bann gezogen, aus dem sie auch gar nicht mehr entfliehen wollte. Er hatte einfach diese gewisse Ausstrahlung die Ruffy für sie niemals haben könnte. Ob es das war worauf er anspielte? Diese sexuelle Spannung?
 

„Deiner Stille nach zu urteilen stimmst du mir zu?“, fragte Zorro mit einem etwas zu süffisanten Grinsen, weswegen sie ihm die Antwort vorenthielt. Stattdessen trank sie ihr Glas demonstrativ leer, so als wolle sie sagen: ‚von mir aus können wir.'

Zorro schüttelte belustigt den Kopf. Er hatte vorhin bereits bezahlt, weswegen er nun seinen Stuhl zurück rückte und anschließend Nami beim Aufstehen half. Er bot ihr seinen Arm an, den sie nur zu gerne entgegennahm. Zorro half ihr auch ihren Mantel anzuziehen und als sie draußen an der frischen Luft waren, legte er ihr noch den Schal um den Hals, den er an beiden Enden festhielt und auch nicht losließ.

„Habe ich dir eigentlich schon gesagt, dass du bezaubernd aussiehst?“ Nami schüttelte lächelnd den Kopf. „Danke“, wisperte sie leise, als er sie an dem Schal näher zu sich zog. „Wo wir gerade über Anziehung sprachen..“, er hatte ein seichtes Lächeln auf den Lippen, was sie für einen Moment den Atem anhalten ließ. Sie wagte es nicht den Blick von seinen Augen zu nehmen, aus Angst den Moment kaputt zu machen, doch als sie es nicht länger aushielt und ihren Blick langsam senkte, kam Zorro ihr weiter entgegen.

Ihre Lider senkten sich langsam und ihre Lippen öffneten sich erwartungsvoll. Der süße Geschmack von Wein benetzte ihre Lippen, als er sie küsste. Sie hatte das Gefühl zu taumeln und legte ihre Hände stützend auf seine Brust. Langsam tastete er ihren Mund ab und beide gaben sich dem aufregend prickelndem Gefühl hin, das sich in ihren Bäuchen ausbreitete und soviel besser war als das teuerste Essen der Welt. Seufzend verringerte Nami den Abstand zwischen ihnen und legte ihre Hände nun stattdessen auf seine Wangen.

Sie spürte wie er an ihren Lippen saugte und schließlich mit seiner Zunge ihren Mund spaltete. Nami wusste gar nicht mehr wie lange sie da gestanden und sich geküsst hatten doch als sie sich schließlich voneinander lösten, waren ihre Wangen vor Erregung gerötet. Ihr Herz pochte ihr bis zum Hals. „Möchtest du noch mit zu mir kommen?“, es war Zorro der das angespannte Schweigen brach, mit einem lieben Lächeln auf den Lippen.

Sie zögerte einen Moment.

Wollte sie?

Normalerweise würde sie solch ein Angebot ausschlagen, aber es war Zorro!

„Hey, du kannst mir vertrauen. Ich fahre dich später auch gerne noch nach Hause.“, lachte er ermunternd

„Okay.“,wisperte Nami bestätigend.

Sleepover

Arm in Arm waren Zorro und Nami den Weg zurück zu seiner Wohnung gelaufen und erst als er nach dem Schlüssel in seiner Jackentasche kramte, ließ er die junge Frau los.

Er räusperte sich bevor er die Tür aufschloss. „Sicher, dass du mit rein willst?“

Sie musste wegen der Frage schmunzeln. „Du fragst ob ich lieber hier draußen erfriere? Nein danke!“

Der Grünschopf verzog das Gesicht. „So war das nicht gemeint.“, gab er brummend zurück und nachdem Nami ein Kichern ausstieß, streckte sie die Hand nach seiner Wange aus und gab ihm demonstrativ einen Kuss auf den Mund, den er nur allzu gerne erwiderte.

Seine Hand mit dem Schlüssel wanderte in ihren Nacken und das kalte Metall versetzte ihr einen eisigen Schauer.

Wieder spaltete er ihre Lippen mit seiner heißen Zunge und das wohlige Kribbeln verstärkte sich erneut in ihrem Bauch. Ein fordernder Kampf entstand zwischen ihnen, die Wohnung war völlig vergessen. Nur seine langsamen, gekonnten Bewegungen und sein betörender Geschmack interessierte sie gerade. Sie hörte wie er leise in ihrem Mund brummte, was sie zum Lächeln brachte.
 

Prompt wurden die Beiden in die Realität zurückgerissen, als helles Licht plötzlich das Treppenhaus durchflutete und dumpfe Schritte auf den Steintreppen erklangen. Schnell lösten sie sich voneinander und mit gedämpften Gelächter verschwanden sie schließlich hinter der Wohnungstür.
 

„Wilkommen in meinem Reich.“, sagte Zorro schließlich mit geschwollener Brust, nahm ihr ihren Mantel ab und führte sie weiter ins Innere der Wohnung, nachdem sie auch ihre Stiefeletten abgestreift hatte.

„Hast du Durst?“, als sie nickte und er den Weg in seine Küche antrat folgte sie ihm zögernd.

Er reichte ihr ein Glas mit Wasser und befüllte sich schließlich selbst eines. Sie sah dabei zu wie er es in großen Schlücken leerte. „Kann ich den Rest deiner Wohnung sehen?“, Nami sah ihn neugierig an, woraufhin er eine Weile zögerte.

„Du kennst doch eigentlich schon alles.“, gab er zu bedenken was sie mit einem Schulterzucken abtat.

„Das letzte mal war ich in Panik, da hab ich wohl kaum auf die Einrichtung geachtet.“,konterte sie trocken, was ihn abermals zum Grinsen brachte. „Na schön. Aber vielmehr wirst du auch jetzt nicht zu Gesicht bekommen.“, bemerkte er während er ihr das Glas aus der Hand nahm und dann voranging.
 

Er führte sie als erstes ins Wohnzimmer, wo lediglich ein kleines Sofa, mit dazugehörigen Couchtisch, ein Fernseher auf einem niedrigem Regal und einige Bücherregale an der Wand standen. Es war wirklich nichts besonderes und Wert auf Dekorationen schien der Grünschopf auch nicht zu legen.

Vereinzelte kleinere und größere Kartons standen an den Wänden, was den Eindruck erweckte, er wäre gerade erst eingezogen. Doch sie konnte sich nicht erinnern die Kartons vorher schon gesehen zu haben.

Bevor sie sich weiter darüber den Kopf zerbrechen konnte, nahm er sie sanft an der Hand und führte sie in das nächste Zimmer, wobei er ihr kurz mit einem deut auf eine weitere Tür erklärte wo das Bad war.

Sein Schlafzimmer war auch nicht viel einladender gestaltet als der Rest der kleinen Wohnung, das einzige Element was die Aufmerksamkeit der Orangehaarigen auf sich zog, waren die drei Schwerter, die in einer äußerst schön geschmückten Halterung über seinem Bett an der Wand hingen.

Auch diese sah sie heute zum ersten Mal. Vielleicht hatte er sie damals abgenommen, um sie nicht noch mehr in Panik zu versetzen?

„Hast du ein Faible für Waffen?“, fragte Nami grinsend, als sie näher an die Halterung heran trat.

„Sie erregen immerhin genug Aufmerksamkeit um Frauen in mein Schlafzimmer zu locken.“, als sie sich zu ihm umdrehte, hatte er ein breites Grinsen auf den Lippen was sie mit einem Augenrollen abtat.

„Sehr witzig, Lorenor.“,gab sie trocken zurück.

„Ich habe früher sehr viel mit den Schwertern in meiner Freizeit trainiert.“, gestand er wahrheitsgemäß.

„Du kannst mit Schwertern umgehen? Dann sind die also nicht nur Deko!“, sie sah sichtlicht beeindruckt aus.

Er sah ihr dabei zu wie sie ihre Hand nach einem der Katanas ausstreckte und es von der Halterung nahm.

Schnell hatte er es ihren Händen entwendet.Wahrscheinlich hatte er Sorge sie könnte sich schneiden. Sein Blick ruhte für einige Sekunden auf dem weißen Schwert, als wäre es für ihn das Wertvollste was es gab.

„Wieso drei?“, fragte Nami weiter , während sie ihm dabei zusah, wie er die Klinge des Katanas langsam aus der Scheide zog.

Das Metall schimmerte in dem Licht, das die Deckenlampe ausstrahlte und zeigte Nami das es in einem perfekt gepflegtem Zustand war. Also waren ihm die Schwerter wirklich wichtig. Zorro ließ Nami die Klinge des Schwertes eine Weile betrachten, bevor er als Antwort nur geheimnisvoll mit den Achseln zuckte und das Katana schließlich wieder zurück an seinen Platz legte. „Wieso trainierst du nicht mehr?“

Er schien etwas neben sich.

„Was?“, kam seine Gegenfrage verspätet.

„Du hast gesagt du hast früher viel mit den Schwertern trainiert. Wieso jetzt nicht mehr?“

Sie sah wie seine Schultern sich unter dem dünnen Stoff des Hemdes versteiften.

„Nun..die Umstände haben sich geändert. Ich hab keine Zeit mehr und..“, ohne seinen Satz zu beenden drehte er sich wieder zu ihr.

„Und?“, hakte sie weiter nach.

„Meine Trainingspartnerin ist gestorben.“

„Oh“, war das einzige was Nami in diesem Moment sagen konnte.

„Ja.“, erwiderte er mit einem bitterem Lachen.
 

Unwohl ließ Nami ihren Blick noch einmal durch den Raum schweifen und entdeckte schließlich auch hier einige von den Kartons, die sie schon im Wohnzimmer gesehen hatte. Langsam beugte sie sich zu einem herunter.

„Was ist in den Kisten?“, bevor sie jedoch die Lasche des Pappkartons vor ihr öffnen konnte hatte Zorro sie bereits wieder auf Augenhöhe gezogen.

„Umzugskram.“, schmunzelte er ihr matt entgegen, seine Augen erreichte es nicht ganz. Sie wollte etwas sagen, doch da hatte er sie schon an sich gezogen und sie in einen neuen Kuss verwickelt. Seine Hände lagen auf ihren Hüften, als er begann ihren Mundraum zu erforschen. Und als sie wohlig unter seinem Kuss aufseufzte, griff er kurzerhand um ihre Oberschenkel und hob sie mit einem Ruck hoch. Ihre Hände fuhren erschrocken über seine Schultern in seinen Rücken, wo sich ihre Finger in den Stoff seines Hemdes krallten.

Sein Jackett hatte er vorhin bereits ausgezogen, weswegen die Wärme seiner Haut durch den dünnen Stoff drang. Langsam trug Zorro Nami in Richtung seines Wohnraums, ohne jedoch den Kuss dabei zu lösen. Ihr war klar dass der Kuss als Ausrede galt nicht reden zu müssen, doch im Moment war ihr das egal. Dafür fühlte sich das Ganze gerade viel zu gut an. Vom Spiel seiner Lippen ermutigt, begann Nami vorsichtig an seiner Unterlippe zu knabbern und zu saugen und entlockte dem Grünhaarigen damit ein raues, zustimmendes Brummen.

Als sie die Couch erreicht hatten, ließ Zorro sich mit ihr nieder, sodass sie nun kurzerhand rittlings auf seinem Schoß saß und ein heißes Kribbeln durchfuhr ihren Körper. Auch den Grünhaarigen brachte diese unglaubliche Nähe zu Nami halb um den Verstand und als sie auch noch begann mit ihren Fingern seinen Nacken zu kraulen, ließ er bereits den nächsten wohligen Seufzer von sich hören. Eine ganze Weile saßen sie noch so da, ohne den erregenden Kuss lösen zu können.
 

„Wo hast du eigentlich so gut küssen gelernt?“, grinste Nami schließlich in den Kuss hinein, was sie schließlich zum Stoppen zwang. Sie rang ein wenig nach Atem, ebenso wie der Grünschopf. „Naturtalent.“, gab er lachend zur Antwort, was Nami dazu brachte den Kopf zu schütteln.

„Du warst wahrscheinlich einer dieser Kandidaten die mit dem Spiegel geübt haben.“, hauchte sie ihm zuckersüß entgegen und erneut musste er lachen. „Solange ich dich damit um den Verstand bringe, habe ich mein Ziel doch erreicht“, konterte er zwinkernd und als er merkte, dass sie zum Gegenschlag ansetzte, legte er ihr demonstrativ einen Finger auf die vollen Lippen. „Du weißt, dass ich recht habe. Und ich weiß was du sagen willst.“ Er grinste breit, als er sah wie sie die Augen verdrehte. Sie schob seine Hand beiseite. „Hoffen wir, das Küssen nicht das einzige ist worin du gut bist.“, stellte sie mit einem Schmunzeln klar, was alles sagte und dann doch wieder nichts. „Ist das eine Herausforderung?“, fragte er, während sie dabei war mit ihren schlanken Fingern die Fliege, die er immer noch um den Hals trug, zu lösen.

Sie spürte wie Zorro seinen Atem anhielt als sie dies tat. „Nein, nur eine Feststellung. Du sahst übrigens echt schick aus in dem Smoking.“, murmelte sie leise vor sich hin und begutachtete anschließend das Stück Stoff in ihren Händen, welches sie gerade gelöst hatte. Eine Stille hatte die beiden erfasst, in der Nami ihr eigenes Herz unglaublich laut schlagen hörte und in der ihr ihre Gefühle plötzlich warm aufstiegen und ihr ein friedliches Lächeln auf die Lippen zauberten.
 

Dann legte sie die Fliege auf die Lehne neben sich und schenkte Zorro ein kurzes Zwinkern. „Was hast du jetzt mit mir vor?“, erhob Nami ihre Stimme keck, was Zorro etwas ratlos dreinblicken ließ. „Darüber habe ich mir eigentlich keine Gedanken gemacht.“, gestand er etwas zögerlich und Nami hob skeptisch ihre Augenbrauen. Sie hatte Zorro anfangs für einen ziemlichen Macho gehalten, doch nun entpuppte er sich mehr und mehr als ziemlich planlos. Sie fand das unglaublich süß. Was sie ihm auf keinem Fall sagen durfte. Ein Mann wie er würde bei dem Wort süß wahrscheinlich sofort die Flucht ergreifen.
 

„Was soll das Grinsen?“, riss seine Stimme sie wieder zurück. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass sie wieder angefangen hatte zu lächeln. Schnell schüttelte sie ihren Kopf. „Nichts.“, erwiderte Nami und beugte sich zu ihm vor, um ihn wieder küssen zu können. Betört von dem süßem Geschmack ihrer Lippen umfasste Zorro Namis Taille und bugsierte sie kurzerhand unter sich, mit ihrem Rücken auf der Couch. Ein überraschtes Keuchen verließ ihre Kehle, ehe ihr Mund wieder von seinem eingenommen wurde. Ihr Kleid war etwas hochgerutscht und da wo Zorros Hand sie nun berührte war blanke Haut. Ein Seufzer entkam ihrem Mund als er seine Hand über ihren Oberschenkel fahren ließ. Als er jedoch höher wanderte, stoppte sie seine Hand mit ihrer eigenen, die bis eben noch in seinem Nacken gelegen hatte. Er löste sich von ihr und sie sah seine geweiteten Pupillen, die seine Augen nun wirklich schwarz erscheinen ließen.

„Zu schnell?“, kam es knapp aus Zorros Mund, dem sie nur mit größter Anstrengung widerstehen konnte. Sie nickte benommen und strich sich die verirrten Haare aus dem Gesicht, bevor sie langsam unter ihm hervor rutsche, um wieder eine gewisse Distanz herzustellen. „Normalerweise bin ich nicht so.“, rutschte ihr die altbekannte Floskel raus, für die sie sich augenblicklich am liebsten geohrfeigt hätte. Zorro schenkte ihr einen gelassenen Blick. „Ich auch nicht.“, sagte er dann aber und brachte sie damit zum Lächeln. Er wandte den Blick Richtung Fernseher und sagte eine Weile nichts, während Nami dabei zusah, wie sich sein Brustkorb schnell hob und senkte. Dann drehte er sich wieder zu ihr und schenkte ihr einen entschuldigenden Blick. „Ich habe deine Frisur ruiniert.“, bemerkte er trocken, was sie zum Kichern brachte. Jedoch verstummte sie abrupt, als er die Hand nach ihr ausstreckte, um ihr einige lose Strähnen aus dem Gesicht zu streifen.

„Das war es wert“, lächelte sie mit geröteten Wangen.

Da es nun eh um ihre Frisur geschehen war, zog sie sich kurzerhand die Haarnadeln heraus und ihre vollen Locken ergossen sich auf ihre Schultern.
 

„Wie wärs, wenn wir uns noch einen Film anschauen und dann bringe ich dich nach Hause?“, schlug Zorro vor, was ihm sofort das Einverständnis von Nami einbrachte. Sie wollte es, wenigstens soweit es möglich war langsam angehen lassen. Liebevoll schaute sie dem Älteren dabei zu wie er sich schwermütig von der Couch erhob um alles herzurichten. Die Knöpfe seines Hemdes waren im Halsbereich aufgegangen und ließen sie nun einen flüchtigen Blick auf seine starke Brust erhaschen und sie ertappte sich selbst bei dem Wunsch ihm das Hemd auszuziehen. Schnell schüttelte sie ihren Kopf. Das hatte Zeit.

„Möchtest du noch was trinken?“, hörte sie seine anziehende Stimme aus der Küche rufen.

Nach kurzem überlegen antwortete sie: „Wasser wäre toll.“
 

Es dauerte eine Weile bis der junge Mann wieder zu ihr ins Wohnzimmer trat und als sie seine vollbeladenen Hände sah, stand sie mit einem Kichern auf und half ihm. „Du hättest mir ruhig sagen können, dass du Hilfe brauchst!“, schallte sie ihn. Er zuckte nur die Schultern und ließ sich dann neben sie zurück auf die Couch fallen. „Hier.“, sagte er als er ihr eine Fernbedienung in die Hand drückte und sich dann entspannt zurück lehnte. „Du hast die Wahl.“, fügte er noch hinzu, doch Nami hatte schon verstanden. Wie praktisch es doch manchmal war in Zeiten von jeglichen Streaming Diensten zu leben. Nachdem die Auswahl letztendlich getroffen war, ließ auch Nami sich entspannt zurücksinken, wobei sie ihren Kopf auf der Schulter des Grünhaarigen ablegte.

„Du riechst gut.“, murmelte sie leise an seiner Schulter und drückte ihm anschließend einen Kuss auf dieselbige während der Film langsam startete. Er erwiderte nichts, legte stattdessen seinen Arm um sie und zog sie näher an sich. Sofort wurde ihr unglaublich warm und ihre Wangen erröteten wie auf Kommando. Das Rummachen mit ihm war eine Sache aber diese kleinen Gesten ließen sie letztendlich völlig schwach werden. Sie konnte sich nicht erinnern jemals so verliebt gewesen zu sein wie in diesem Augenblick. Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht, was auch nicht so schnell verschwinden sollte.

Während des gesamten Filmes redeten die Beiden kein Wort, sondern saßen nur gemeinsam kuschelnd auf der Couch. Zorro hatte nicht einmal gemerkt, wie der Rotschopf eingeschlafen war.
 

„Nami?“, fragte er nun etwas zögerlich, als sie sich, nachdem der gesamte Abspann durchgelaufen war, noch immer nicht gerührt hatte. Nun wo er schließlich in der Stille des Raumes ihren regelmäßigen Atem vernahm, konnte er sich ein leises Lachen nicht verkneifen. „Dann bringe ich dich wohl nicht mehr nach Hause?“, er wartete eine halbe Minute als wolle er tatsächlich eine Antwort von ihr hören. Wie vermutet erhielt er jedoch keine und so schob er vorsichtig seine Arme unter ihren Körper, um sie in sein Schlafzimmer tragen zu können. Ihm machte das nichts aus, dass sie hier schlief, doch er hoffte sie würde das am nächsten Morgen auch so sehen.

Sich selbst nahm er nur ein Kissen und eine bequemere Hose mit aus dem Zimmer und überließ Nami dann dem Schlaf der Gerechten, während er es sich mal wieder auf der Couch gemütlich machte.

Dissonanz

Ein lautes Klingeln weckte den Grünschopf und ließ ihn halb von der Couch rutschen. Er hatte vergessen, dass er nicht in seinem Bett lag. Fluchend stand er auf und klopfte sich den imaginären Staub von der Hose.

„Kann man nicht einmal ausschlafen?“, murrte er zu sich selbst und schaute dann auf die Wanduhr.

4 Uhr früh.

Wer zum Teufel rief um vier Uhr am Morgen an?!

Seine Frage wurde beantwortet als er das Display seines Handys checkte.

„Verfluchte Scheiße. Muss das jetzt sein?“, ohne weiteres Zögern hob er ab.

„Du gönnst einem aber auch gar nichts oder?“, begrüßte er seinen Anrufer und stellte sich schon auf das Schlimmste ein.
 

„Heute Abend? Bist du sicher?“, mit dem Telefon am Ohr, begab Zorro sich in das angrenzende Zimmer, die Küche, wo er erstmal die Kaffeemaschine anschmiss. „Nein ich will mich nicht drücken.“

Er steckte einen Filter in die dafür gesehen Vorrichtung und löffelte dann das Kaffeepulver hinterher. „Nein.“, brummte er in den Hörer. „Ist es meine Schuld, dass du so früh anrufst?!“

Als letztes stellte er die Maschine auf Kochen und lehnte sich dann gähnend an die Küchentheke. „Ja ich ziehe das mit dir durch. Aber danach ist Schluss.“ Die ersten Tropfen der schwarzen Flüssigkeit tröpfelten langsam in die große Glaskanne. „Nein, es geht verflucht nochmal nicht um sie! Wir treffen uns um 7 und das wars dann!“, ohne auf eine Antwort zu warten legte Zorro schnaubend auf. Irgendwas musste er doch wegen Law unternehmen können.

Nur was?

Der Schwarzhaarige würde sicher nicht aufhören ihm hinterher zustellen und an die Polizei konnte und wollte er sich auch nicht wenden. Er hoffte nur Nami würde nichts passieren. Sie war die Letzte, die darin involviert werden sollte.

Nachdenklich schenkte der Grünschopf sich eine Tasse Kaffee ein.

Dann holte er erneut sein Handy hervor.

Das Freizeichen ertönte vier mal bevor abgehoben wurde.

„Hi. Ich bin’s. Würdest du mir einen Gefallen tun?“
 

Verschlafen schlug Nami ihre Augen auf und sah sich müde um. Es war noch dunkel, trotz der geöffneten Vorhänge und sie war nicht bei sich zu Hause. Noch etwas irritiert wischte sie sich den Schlaf aus den Augen. „Ganz toll gemacht, Nami.“, murmelte sie leise, als ihr klar wurde, dass sie während des Films eingeschlafen sein musste. Seufzend stemmte sie sich hoch, wobei die warme Decke von ihren Schultern rutschte und ihr ein Frösteln entlockte.

Es war sicher okay für Zorro, wenn sie sich einen Pullover von ihm nehmen würde, also stand sie auf und begab sich zu der hölzernen Kommode, die an der gegenüberliegenden Wand stand und zog die Schubladen eine nach der anderen auf, bis sie endlich, neben der Unterwäsche, auch auf Oberteile stieß. Glücklich zupfte sie sich das erst Beste hervor was sie finden konnte und streifte sich den weichen Stoff über den Kopf. Nachdem sie die Lade wieder geschlossen hatte, öffnete sie die Zimmertür um den Gang ins Bad anzutreten und gerade als sie in diesem verschwinden wollte, hörte sie die Stimme ihres Gastgebers.

„Ich bin mir ziemlich sicher, dass er das nicht so stehen lassen wird und ich kann damit nicht zur Polizei gehen. Das weißt du!“ Da Nami nicht lauschen wollte, schlüpfte sie schnell hinter die Tür und stellte dann das Wasser vom Waschbecken an. Doch sie kam nicht umhin sich zu sorgen.

Wozu würde er die Polizei einschalten müssen?

Seufzend wusch sie sich das Gesicht und entfernte somit die letzten Make-up Reste, die über Nacht verschmiert waren. Dann bürstete sie sich die Haare, lang genug um sich selbst davon abzuhalten sich wieder in etwas einzumischen, was sie nichts anging.

Sie musste lernen Zorro zu vertrauen.

Wenn er mit ihr darüber reden wollte dann würde er das auch tun.
 

Noch immer nicht ganz überzeugt aber weniger nervös, strich Nami sich letztendlich noch die Kleidung glatt und verließ dann das kleine Zimmer und begab sich in die Küche, wo Zorro immer noch am Telefon hing.

„kann dir nicht mehr sagen. Tut mir leid.“, beendete er gerade seinen Satz und schaute dann zur ihr, nachdem sie ihm leise einen guten Morgen gewünscht hatte. „Warte mal kurz, Ace.“, nuschelte er in die Sprechmuschel und nahm dann das Telefon vom Ohr. „Hab ich dich geweckt?“, wollte er nun an Nami gewandt wissen, doch sie schüttelte mit einem zaghaften Lächeln den Kopf, insgeheim froh darüber einen vertrauten Namen gehört zu haben. Erst jetzt sah sie wie früh es noch war. Er lächelte ihr zu und deutete mit der Hand an, dass sie näher kommen sollte. Sie tat wie ihr geheißen und schon beugte sich der Größere zu ihr hinab und versiegelte seine Lippen mit ihren, wobei die Schmetterlinge in ihrem Bauch sofort wieder anfingen zu fliegen. „Mh, du schmeckst nach Kaffee.“, wisperte sie ihm wohlig entgegen und bekam daraufhin prompt eine Tasse in die Hand gedrückt. „Ich muss noch kurz das Telefonat beenden und dann bin ich ganz für dich da, Süße.“

„Okay.“, bestätigte Nami und ließ ihn damit vorerst alleine in der Küche zurück.
 

Keine zwei Minuten hatte sich Zorro auch schon zu Nami ins Wohnzimmer gesellt, wo er sie in eine Decke gewickelt und in einer Sportzeitschrift vertieft wieder fand. „Nicht ganz dein Thema oder?“, grinste er ihr entgegen und gewann so kurzerhand ihre Aufmerksamkeit. „Jedenfalls habe ich nicht vor ein Sixpack in sechs Wochen zu bekommen.“

„Nicht?“ Sie lächelte schief.

„Wieso stehst du darauf?“

Zorro setzte sich zu ihr und sah sie eine Weile an bevor er antwortete: „Ich stehe auf alles wenn es um dich geht.“

Augenrollend wandte sich Nami ab.

„Hast du gerade deine Augen verdreht?“

„Schon möglich“, gab Nami Achselzuckend zurück und hob die Zeitschrift ein Stück höher vor ihr Gesicht, um ihr Grinsen zu verstecken.

„Darf ich dich daran erinnern, dass du hier nur Gast bist und ich dich jeder Zeit rausschmeißen könnte?“

Nun ließ Nami das Magazin wieder ein Stück sinken.

„Das würdest du nicht machen.“, sagte sie entschlossen, weswegen Zorro eine Augenbraue hob. „Warum so sicher?“

Mit süffisantem Blick legte Nami das Heft weg, krabbelte auf ihn zu und schwang ihr Bein über die seinen damit sie rittlings auf ihm sitzen konnte.

Unbeeindruckt sah Zorro sie an. Mit einem Zwinkern senkte sie ihren Kopf und ließ ihren Mund zu seinem Ohr wandern. Seichte Küsse trafen auf dünne, empfindliche Haut, welche sich ihren Weg nach unten zu seinem Hals suchten. Sie meinte ihn förmlich schnurren zu hören, als sie an der Haut über seiner Halsschlagader saugte und ihm einen Knutschfleck verpasste.

Ihre Zunge leckte über die gerötete Haut, gefolgt von einem sanften pusten, was dem Älteren einen Schauer versetzte.

„Du hast mich überzeugt.“, raunte er ihr entgegen was sie grinsen ließ.

„Gut“, sie hob den Kopf an, und betrachtete ihr Schaffenswerk.

„Das war das erste Mal dass ich jemandem einen Knutschfleck verpasst habe.“. Ein schiefes Lächeln legte sich auf die Lippen von Zorro als sie das sagte. „Ich fühle mich geehrt.“, gab er trocken zu verstehen.

„Das solltest du auch.“, hauchte Nami ihm entgegen und kam seinem Gesicht dabei ein Stückchen näher. Sie spürte wie seine Hände ihre Oberschenkel hoch wanderten. „Vielleicht sollte ich dich auch markieren.“, zog Zorro die Möglichkeit in Betracht und Nami schüttelte amüsiert den Kopf. „Wehe.“
 

Prompt spürte sie seine heißen Lippen auf ihrem Schlüsselbein. „Zorro..“, versuchte sie zu protestieren, doch ihr eigenes Keuchen unterbrach sie, als er begann genüsslich an ihrer Haut zu knabbern. „Ich muss..“, startete sie einen neues Anlauf, doch wurde nun von Zorros Mund gestoppt der sich auf ihren legte. Sinnlich spielte er mit ihren weichen Lippen und spaltete diese mit seiner Zunge. Seine Hände pressten ihren Körper verlangend an seinen sodass die Hitze seiner Haut durch ihre Kleidung drang. Sie hingegen ließ ihre Finger brav auf seinen Seiten liegen, auch wenn sie zu gerne sein Shirt gelüftet hätte. Aber sie musste sich beherrschen.

Mit geröteten Lippen löste Nami sich von Zorro. „Du musst dringend damit aufhören.“, wisperte sie leise.

„Damit?“, fragte er und küsste sie abermals, mit solch einer Leidenschaft dass dem Rotschopf schwindelig wurde.

„Zorro!“, ermahnte sie ihn doch er grinste nur unschuldig. „Ich meine es ernst. Das geht viel zu schnell.“

„Ist das deine Meinung oder die der anderen?“, verlangte er zu wissen, woraufhin sie seinem Blick auswich. Er seufzte ergeben. „Sieh mich an.“ Wiederwillig drehte sie ihren Kopf wieder in seine Richtung. „Ich werde dich zu nichts drängen, verstanden?“

„Ich weiß.“, gab sie fast flüsternd zurück. „Ich will nur alles richtig machen. Du bist mir unglaublich wichtig.“

„Das heißt uns zu küssen ist falsch?“, für seine Frage erhielt er einen Knuff gegen die Schulter. „Du hättest einfach sagen können, dass ich dir auch wichtig bin.“, gab sie beleidigt zu verstehen. „Das bist du.“, bestätigte Zorro und erhielt dafür noch einen kurzen, zärtlichen Kuss von Nami. „Ich sollte langsam nach Hause.“, murmelte sie, als sie sich von ihm erhob. Zorro nickte. „Willst du dass ich dich nach Hause bringe?“ Prompt schüttelte Nami den Kopf.

„Ich muss ein wenig den Kopf frei bekommen. Danke dass ich hier schlafen durfte.“

Er lachte kurz auf. „Du hast mir keine allzu große Wahl gelassen.“

„Ich weiß.“, grinste sie und ließ sich dann von ihm in Arm nehmen. „Ich ruf dich dann später an.“, fügte sie noch hinzu, bevor sie sich anzog und ihn in seiner Wohnung alleine ließ. Als sie durch die Tür war, fing Zorro plötzlich an zu schmunzeln und den Kopf zu schütteln. Irgendwann würde er dank ihr ohne Kleidungsstücke dastehen. Diese kleine diebische Katze hatte schon wieder was von ihm mitgehen lassen.
 

Einige Stunden später, die Zorro damit verbracht hatte faul auf seiner Couch zu dösen, da er damit rechnete diese Nacht keinen Schlaf zu bekommen, raffte er sich endlich auf. Der Fernseher lief im Hintergrund noch immer auf minimaler Lautstärke und zeigte gerade die Nachmittagsnachrichten. Desinteressiert schaltete Zorro ab.

Sein Nacken schmerzte vom falschen Liegen, während sein Magen nach etwas Essbarem verlangte.

Schwer Luft holend stand der Grünschopf auf, sammelte das restliche Geschirr und den Müll vom gestrigen Abend ein und tapste, angestrengt nichts fallen zu lassen, in seine gemütlich, kleine Küche. Schnell brachte er Ordnung in das Zimmer, er war noch nie ein Freund vom Aufräumen oder Putzen gewesen, aber Unordnung konnte er dennoch nicht wirklich leiden, auch wenn seine Wohnung manchmal danach aussah. Anschließend setzte er sich noch eine Kanne Kaffee auf und schob sich zwei Scheiben Toast in den Toaster. Zu mehr war ihm nicht wirklich zumute.

Dass das mit dem anstehenden Job zu tun haben könnte, ignorierte er. Ihm war mulmig zumute Law wiederzusehen. Ihre letzte Begegnung war schließlich nicht gerade freundschaftlich verlaufen und wer weiß, wie es am heutigen Abend ausgehen würde. Wie hypnotisiert sah Zorro dabei zu, wie das heiße, braune Getränk langsam in die Kanne tröpfelte und dementsprechend erschrocken fuhr er zusammen, als die Toastscheiben mit einem Knall aus dem Toaster sprangen.

Er war zerstreut.

Und das kam bei dem Grünschopf so gut wie nie vor.

Aber wie konnte er das auch nicht sein?

Er hatte das Gefühl sein ganzes Leben wandelte sich plötzlich um 180°.

Erst die Sache mit Nami, dann die daraus resultierende Abspaltung mit Law. Wäre es heute wirklich das letzte Mal, dass er seinen langjährigen Freund sah, mit ihm zusammenarbeitete?

Sein Kopf sagte ihm es sei das richtige, doch trotzdem konnte er nicht verleugnen, dass er den Schwarzhaarigen noch immer schätze, ihm vertrauen wollte.

War das denn so falsch?

War er falsch jemanden vertrauen zu wollen, der einen im Moment der größten Niederlage aufgeholfen hatte?

Zorro wusste es nicht.

Diesen Fragen nach Recht und Unrecht wollte er sich nicht stellen müssen.

Es war nicht immer nur alles Schwarz und Weiß.

Aber würde Nami das Verstehen? Vivi? Ruffy?

Er wusste das Ace es verstand. Zumindest soweit, dass er ihn nicht bei der Polizei meldete.

Ein unglückliches Lachen entwich Zorros Kehle. Dann schüttelte er resigniert den Kopf, schnappte sich eine der Brotscheiben und ging in sein Schlafzimmer.

Vielleicht würde es heute Abend alles enden.

Das Zimmer trug noch immer die Note der Orangehaarigen mit sich und ohne es zu merken, entspannte Zorro sich ein wenig unter diesem Duft. Er kramte eine schwarze Tasche unter seinem Bett hervor, begleitet von dem metallischen Klirren dessen Inhalts und trug sie dann mit sich zur Kommode. Mit einem Ruck zog er die erste Schublade auf, nahm sich zwei Kleidungsstücke heraus und schob sie dann wieder zu, bevor er sich das letzte bisschen Brot in den Mund schob und mit der Tasche und den Kleidungsstücken zurück in die Küche ging. Dort stellte er die Stofftasche auf der Theke neben der Kaffeemaschine ab, warf sich die Kleidung über die Schultern und schenkte sich etwas Kaffee in eine neue Tasse ein.

Er trank ihn schwarz.

Als die Tasse geleert war, angelte Zorro sich die zweite Scheibe Brot. Er ließ sich Zeit beim Essen, den Blick lethargisch aus dem Fenster gerichtet, welches Ausblick auf das nebenstehende Gebäude bot. Keine äußerst einladende Aussicht, aber darum hatte sich Zorro auch noch nie geschert. Die Miete war vergleichsweise billig, deshalb hatte er sich für diese Wohnung entschieden. Nachdenklich kaute er auf dem letzten Bissen herum, spülte dann die letzten Reste mit dem letzten Rest Kaffee hinweg und stellte die Tasse ab, als er diese geleert hatte.

Ein kurzer Blick auf die Uhr folge, bevor er dann in das gegenüberliegende Bad verschwand.

Verbrechen

Mühselig schälte Zorro sich aus seinen Klamotten, er hatte noch mehr als genug Zeit bevor er los musste, aber er konnte einfach nicht mehr still herum sitzen.

So aufgewühlt war der Grünhaarige vor einem Job noch nie gewesen.

Bis zu seinem Ziel würde er etwa eine Stunde brauchen, die High-Society wohnte nun mal leider nicht um die Ecke. Träge zog er sich die schwarze Trainingshose über, dann den ebenso schwarzen Hoodie.

Zorro warf einen Blick in den Spiegel.

Bildete er sich das nur ein, oder war er blasser als sonst? Prüfend fuhr seine Hand langsam über das eigene kratzige Kinn. Der leichte Bartschatten, der sich über die vergangenen Stunden gebildet hatte, brachte die eingebildete Blässe nur noch mehr zum Vorschein. Kopfschüttelnd ließ Zorro seine Hand sinken und griff dann, im selben Atemzug, nach der, auf dem Waschbeckenrand, bereit liegenden Mütze. Einen Moment drehte er diese in seiner Hand herum. Ein weiteres Mal überkamen ihn Zweifel und als würde ihn die Kopfbedeckung von diesen abschirmen, zog er sich die Mütze energisch über die kurzen grünen Haare.

Fehlte nur noch sein Halstuch. Nachdem auch dieses umgebunden war, blickte er sich ein letztes Mal durch den Spiegel in sein eigenes Antlitz. Die ungewohnte Blässe war definitiv dem vielen Schwarz zuzuschreiben, stellte er dann für sich fest und verließ bestärkt das Badezimmer.
 

Es dauerte nicht lange, bis Zorro auch die letzten Utensilien in die Tasche gesteckt hatte, die er für den Job brauchte und nachdem er noch einmal geprüft hatte, ob alles da war, schloss er den Reißverschluss mit einem Ruck und hing sich die Tasche, begleitet von einem metallischen Klirren über die rechte Schulter.

Es konnte los gehen.
 

Law erwartete den Grünschopf bereits ungeduldig, die Spitze seines Fußes im immer gleichen Takt auf den Boden aufschlagend und mit missbillig verschränkten Armen. Auch Law war vollkommen in schwarz gekleidet, doch im Gegensatz zu Zorro hatte er sich das Halstuch bereits über die schmale Nase gezogen.

„Da bist du ja endlich“, bemerkte er nun trocken, die Stimme durch den Stoff gedämpft, als Zorro seine Tasche vor den Füßen seines Partners abstellte. „Ich befürchtete schon dein Orientierungssinn hätte dich mal wieder im Stich gelassen.“

Ohne eigenes Zutun zuckten Zorros Mundwinkel schwach nach oben.

„Bringen wir das hier einfach hinter uns, okay?“, murmelte er dann ernüchternd, woraufhin auch er mit dem Halstuch den Großteil seines Gesichts verbarg. Er sah wie die Augen des Schwarzhaarigen amüsiert aufblitzten. „Natürlich“, war dessen schlichte Antwort. Gleich darauf, beugte der schlanke Mann sich zu der Tasche hinunter, entnahm ein kleines Stoffbündel und schlug es prüfend auf. Zufrieden nickte er und deutete Zorro schließlich an mitzukommen. Ohne zu zögern folgte der Grünhaarige.
 

Ihr Ziel war eines der vielen, riesigen Apartmentkomplexe. Von außen schienen sie nicht viel herzugeben, doch beide Männer wussten sehr wohl, dass die Zäune, um die hohen Gebäude nicht umsonst errichtet worden waren. Die wichtigsten und gleichzeitig auch reichsten Geschäftsleute nannten diese Gebäude ihr zu Hause, wenn man davon überhaupt sprechen konnte. Der Großteil dieser Leute verbrachten vielleicht gut einen Monat im Jahr hier. Eigentlich eine Verschwendung von Geld und Platz wenn man darüber nachdachte. Doch genau aus diesem Grund waren sowohl Law als auch Zorro schließlich hier. Law hasste Verschwendung, vor allem von Geld. Also wieso sich nicht das holen, was einem zustand? Wenn die gehobene Gesellschaft offenbar eh nicht wusste wohin noch damit.

Trotz des Mundschutzes konnte Zorro das siegessichere Grinsen des Schwarzhaarigen erahnen, als dieser sich gerade an dem Tor des Zauns zu schaffen machen wollte. Zorro hielt ihn zurück. „Ich hab den Code noch im Kopf“, erklärte er und schob sich im nächsten Moment schon vor seinen Partner, um die Kombination in das metallische Zahlenfeld einzugeben.

Ein Summen signalisierte den Männern dass die Tür nun offen war.

Fast schon ein wenig Stolz schlug Law dem Grünhaarigen auf die Schulter. „Weißt du..“, fing Law an zu sinnieren, als er das Tor aufdrückte, und beinah tänzelnd durch das Tor trat. „Es ist wirklich durchaus schade, dass du aussteigen willst.“

Sich auf weitere Worte gefasst machend, folgte Zorro Law durch das Tor zum Haupteingang des Wohnkomplexes.

„Das Mädchen kann das allemal nicht wert sein. Was glaubst du würde sie tun, wenn sie die Wahrheit über dich wüsste?“

„Das hat nichts mit ihr zu tun.“, gab Zorro knapp zur Antwort, bevor er Law andeutete die Tür zu öffnen. Hier kam man nur mit einem Schlüssel weiter. Oder einem Dietrich.

„Nein natürlich nicht, du bist ganz von selbst plötzlich rechtschaffen geworden“, der Sarkasmus war deutlich aus seiner Tonlage heraus zu hören. Geschickt fädelte Law die Werkzeuge in das Schloss ein, begleitet von dem unzufriedenen Schnauben des Grünhaarigen. „Oh bitte, tu nicht so als wäre dir jetzt erst die Illegalität unserer ‚Arbeit‘ aufgefallen.“, sofort nachdem Law seinen Satz beendet hatte, schwang die Tür mit einem leisen Klicken auf.

„Ich hatte damals keine Wahl, das weißt du genauso gut wie ich.“, versuchte der Grünschopf sich mit Überzeugung zu rechtfertigen. Flink hatte Law sich zu ihm umgewandt. „Man hat immer eine Wahl. Und deine war es den einfacheren Weg zu gehen.“

Fast lautlos, aber mit einer doch sehr gut wahrnehmbaren Bitterkeit im Timbre seiner Stimme lachte Zorro auf.

Du glaubst dieser Weg war einfacher?!

„Ja das glaube ich.“, fuhr der Schwarzhaarige ihm harsch ins Wort, bevor er sich den Kragen von dessen Hoodie schnappte. „Und jetzt konzentriere dich. Sonst vermasselst du noch alles,kapiert?!“ Wiederwillig riss sich Zorro los, nickte dann im nächsten Moment aber ergeben. Er hatte schließlich auch kein Interesse daran erwischt zu werden.

„Zehnter Stock“, wies Zorro Law stumpf an, als beide letztendlich im Fahrstuhl standen und der Schwarzhaarige seinen schlanken, behandschuhten Finger nach dem Tastenfeld ausstreckte.

Die kleine Kabine des Lifts verbesserte nicht gerade die angespannte Atmosphäre zwischen den beiden Männern, zumal der Abstand zwischen Ihnen nicht hätte größer sein können. Das Gebäude war normalerweise Videoüberwacht, aber darum hatten sich Law und seine Männer schon gekümmert. Zorro wusste, dass der Schwarzhaarige einige begabte Leute unter sich hatte, schließlich hatte er oft genug mit ihnen zusammen gearbeitet und damit in Aktion erlebt.

Er hatte vollstes Vertrauen.

Das mulmige Gefühl in seinem Bauch wollte dennoch nicht weichen.

Es stimmte.

Er hätte sich nicht für diesen Weg entscheiden müssen. Aber ob dieser oder ein anderer Weg nun leichter oder schwerer gewesen wären, ob er nicht auch auf einem anderen Weg auf die schiefe Bahn geraten wäre?

Wer konnte das schon mit Sicherheit sagen? Zorro jedenfalls hatte sich für diesen Weg entschieden und leicht war er auf keinen Fall gewesen. Gewissensbisse waren an der Tagesordnung, selbst wenn man versuchte das beste in den Dingen zu sehen. Es kam immer auf den selben Punkt hinaus. Sie begingen hier Verbrechen. Egal an welcher Gesellschaftsklasse diese verübt wurden.
 

Die Zahlen auf der Digitalanzeige des Fahrstuhls wechselten stetig bis sie schließlich den zehnten Stock erreicht hatten.

Steif, aber auch erleichtert dem kleinen Raum zu entkommen stieg Zorro aus dem Fahrstuhl.

Law folgte ihm. Er erkannte die reich geschmückten Flure wieder und orientierte sich an den Nummern, die an den Türen standen. 1012. Zorro blieb stehen und suchte das Namensschild. „Die hier ist es“, bestätigte er und trat abermals zur Seite um Law Platz zu schaffen. Wenn es um das Knacken von Schlössern ging, war der Schwarzhaarige ein Genie. Bevor er jedoch mit seiner Arbeit begann, hob er seine Hand an die hölzerne Tür und klopfte dreimal kurz an. Man konnte sich schließlich nie wirklich sicher sein, ob wirklich alle Informationen stimmten, oder ob die Inhaber sich nicht doch im letzten Moment dazu entschieden hatten daheim zu bleiben. Sollte dann doch jemand die Tür öffnen, war die Ausrede viel leichter zu finden, als wenn man demjenigen plötzlich in der Wohnung oder dem Haus über den Weg lief. Die Männer warteten 5 Minuten, schenkten sich dann ein einvernehmliches Nicken und Law begann damit sich am Schloss der Tür zu schaffen zu machen.

Keine 10 Sekunden später sprang die Tür auf. Ein weiteres Mal gaben sich Law und Zorro mit ihren Blicken ein Zeichen und setzten dann ihren Weg ins Innere der Wohnung fort.
 

Mit dem leisen Schließen der Tür versetzte der Grünhaarige sie beide in tiefe Dunkelheit. Der Flur hatte mit kleinen, schwachen Lichtern am Boden noch Sicht geboten, doch der Eingangsbereich in dem die Beiden nun standen war komplett schwarz. Eine bedrückende Stille schien sich im Raum auszubreiten, ehe sich Law wieder in Bewegung setzte. Schlagartig wich die Nervosität komplett aus Zorros Knochen. Sein Kopf war klar wie auch sonst immer und mit einer wiedergewonnenen Sicherheit, die von Jahren an Erfahrung kündete, setzte er Law nach.

Der Schwarzhaarige gab ihm mit seiner Hand ein Zeichen, dass sie sich aufteilen sollten. Ohne zu zögern trennte er sich von ihm und öffnete eine der Türen, während Law bereits verschwunden war. Kurz scannte Zorro den Raum vor sich ab und wie routiniert suchte er die üblichen Stellen ab, an denen sich oft wahre Schätze offenbarten. Es war schon fast zum Lachen. Die meisten Leute dachten, sie hätten die ausgeklügeltsten Plätze für ihre Wertsachen für sich entdeckt dabei waren es fast in jedem Haushalt die gleichen. Aber auch ein Safe konnte den Grünhaarigen schon lange nicht mehr von den Wertsachen der Leute fern halten. Bereits nach einer halben Minute hatte Zorro Erfolg. Er und Law würden sich nach einer Viertel Stunde wieder an der Eingangstür treffen. So hatten sie es ausgemacht. So war es schon immer gewesen. Das vertraute, altbekannte Verfahren bereitete ihm ein merkwürdiges Gefühl, da er wusste das könnte das letzte Mal sein. Es war gut. Und dennoch auch auf eine ganz eigene, wirre Art fast schon wieder traurig.

Flink kramte er die letzten Sachen zusammen die er in dem Zimmer finden konnte und machte sich dann auf in das Nächste.
 

Eine Viertelstunde später standen beide bereits wieder zusammen vor der Wohnungstür, wo Law noch gewissenhaft abschloss. Es sollte ja schließlich niemand einbrechen. Ohne ein einziges Wort zu verlieren, verließen sie gemeinsam den Wohnkomplex und erst, als beide Männer in dem Auto saßen, mit dem Law zum Treffpunkt gelangt war, erhob der Schwarzhaarige seine Stimme: „Erfolg gehabt?“ Als Antwort nickte der Angesprochene stumm und da auch Law kein Mann allzu vieler Worte war, ließ er daraufhin den Wagen anspringen und fuhr los. Je mehr sich der Wagen von den Apartmentkomplexen weg bewegte, umso leichter viel es dem Grünhaarigen wieder richtig zu atmen. Auf dem Weg aus dem Gebäude heraus, war Zorros Brustkorb immer weiter in die eisige Umklammerung der Schuld gerutscht. Die Klarheit hatte sich schlagartig aus seinem Kopf entfernt und einem Gewitter an Gedanken Platz gemacht. Blitzen gleich, schossen unzählige Fragen durch sein Hirn, und setzten ihn unter Strom. Es war zum Verrückt werden. Auch Law schien das zu bemerken. Zorro bekam die flüchtigen Seitenblicke durchaus mit, und obwohl er wusste, das der Schwarzhaarige mit ihm in einem Boot saß fühlte es sich an als würden ihn die Blicke verurteilen.

„Alter, was ist denn los mit dir? Du benimmst dich wie bei deinem ersten Job.“, murmelte Law fast schon genervt vor sich hin, während er ungeduldig das Auto vor ihnen überholte. „Nichts ist los.“, grummelte Zorro unzufrieden. Jetzt wo der Sturm in ihm langsam nachließ, gelang es ihm auch wieder zu sprechen, auch wenn er lieber geschwiegen hätte. „Es kann doch nicht angehen, dass du von heute auf morgen zum Moralapostel geworden bist. Das kaufe ich dir beim besten Willen nicht ab.“, anklagend sah Law zu Zorro rüber. Dieser jedoch hatte den Blick stur aus dem Fenster gerichtet, die Arme abwehrend verschränkt. Nun jedoch ließ er diese fallen.

„Können wir das Thema nicht endlich ruhen lassen?!“ Sichtlich aufgebracht ließ der Grünschopf ein Schnauben vernehmen.

„Du hast bereits klargestellt, dass wir keine Freunde mehr sind.“, fügte er nicht weniger verärgert hinzu.

Eine Weile schwieg Law bedächtig, vielleicht nach den richtigen Worten suchend, vielleicht einfach nur aufs Fahren konzentriert. „Ich möchte es verstehen.“, sagte Law dann einem Geständnis gleichkommend. Diese Worte ließen Zorro sich irritiert von der Fensterscheibe abwenden.

War das sein ernst oder nur ein weiterer Versuch ihn zu manipulieren?

„Ich habe bereits versucht es dir zu erklären.“, die Stimme des Grünhaarigen klang tonlos, fast kalt und unmerklich weitete sich der Abgrund zwischen den beiden Männern.

„Du meinst dich heraus zu reden.“, konterte der Ältere spitz. „Ich bin nicht dumm Zorro. Ich weiß worum es hier geht.“

Ein kurzes Auflachen ertönte. „Na da bin ich ja mal gespannt. Weihe mich doch bitte ein.“, bat der Grünhaarige mit zusammen gezogenen Brauen.

Er wusste ganz genau worauf Law hinaus wollte und schon jetzt musste er sich zurückhalten, dem Fahrer nicht an die Gurgel zu springen. „Ich verstehe nicht wieso du dafür alles aufs Spiel setzt, aber du willst nicht dass die Kleine schlecht von dir denkt. Du willst sie vögeln. Und leider steht sie wohl gewaltig auf die Helden-Masche.“

Wutentbrannt presste Zorro die Zähne zusammen, er hatte es gewusst. Er hatte es gewusst und dennoch hatte ihn die Tatsache, dass Law es wirklich gesagt hatte rasend gemacht. Was glaubte Law denn wie Schwanzgesteuert er war?!

„Du merkst gar nicht wie hirnverbrannt das ist oder?!“ presste Zorro kochend vor Zorn heraus.

Law hatte den Wagen gestoppt, sie waren da, aber das war Zorro egal. „Hast du vielleicht mal darüber nachgedacht, dass es deine Schuld sein könnte, wieso ich genug von dieser verfickten Scheiße habe?! Die letzten Monate hast du mich komplett aus der Crew ausgeschlossen, über zehn Ecken musste ich erfahren, dass du gemeinsame Sache mit der ‚Germa 66’ machst, dass nun anscheinend Kid zum Vize ernannt wurde! Du hast schon immer gewusst, dass ich nie komplett hinter der Sache stand und dennoch tust du jetzt überrascht!“, geräuschvoll holte Zorro Luft.

Unzählige weitere Worte flogen ihm noch im Kopf herum, doch er versuchte sich auf die wichtigsten zu beschränken.

„Du hast dich zum schlechten gewandelt und damit möchte ich nichts mehr zutun haben.“

Flink griff Zorro die schwarze Sporttasche, die er für die Fahrt im Fußraum platziert hatte und warf sie Law entgegen. „Ich hab gesagt ich ziehe noch einen Job mit dir durch. Ich habe meinen Teil gehalten. Du kannst den ganzen Scheiß behalten.“ ohne noch eine Reaktion von Law abzuwarten, drückte er die Autotür mit Gewalt auf, stieg aus dem Wagen, und stieß die Tür dann mit einem lauten Krachen zu.

Als er sich zum Gehen wandte, hörte er wie auch Law aus dem Wagen sprang.

„Vielleicht sollte ich der Dame auch mal einen Besuch abstatten. Ob sie mich dann wohl auch zu einem besseren Menschen macht?“, höhnte Law ihm nach, wissend, dass die Worte den Grünhaarigen bis aufs Äußerste provozieren würden.

Als Zorro sich zu ihm herumdrehte sah er das gehässigste Grinsen, was er in seinem Leben je zu Gesicht bekommen hatte.

Mit einem Mal waren bei ihm alle Sicherungen durchgebrannt.

In einer Geschwindigkeit , die selbst ihn im Nachhinein überraschte, war er auf den Schwarzhaarigen zugelaufen, hatte Law am Krangen seines Pullovers gepackt und ihm seine Faust, mit einem ungeheuerlichen Knacken, ins Gesicht gedonnert.

Schwer atmend sah er auf Law hinab. Dieser hielt sich die Nase, doch selbst dessen Hand konnte den Blutstrom nicht stoppen. Und doch war das Grinsen, was jetzt durch das Blut in seinem Mund beängstigenden wirkte nicht von seinem Gesicht gewichen. „Wage es ja nicht, dich noch einmal in die Nähe meiner Freunde oder mir zu begeben!“, zischte Zorro drohend, die Augen gefährlich aufblitzend.

Anklagend spuckte der Schwarzhaarige seinem Gegenüber das eigene Blut vor die Füße, welches sich wie eine Warnung von dem Weiß des Schnees abhob und dann langsam in diesem versickerte. Ein hohles Lachen folgte dieser Geste und Zorro wartete darauf, dass Law etwas erwidern würde, doch stattdessen fing auch er sich einen heftigen Schlag ein. Taumelnd setzte der Grünhaarige einen Schritt zurück, bevor er wieder sicher stand. Seine Lippe war definitiv aufgeplatzt. Er spürte wie ihm das warme Blut übers Kinn lief. Gleichgültig wischte er es mit dem Ärmel beiseite und packte Law dann ein weiteres Mal, die Augen gefährlich zu Schlitzen verengt.

Ich bin fertig mit dir!“, spie er Law todbringend entgegen, und ließ ihn dann so abrupt los, dass dieser auf seinem Hintern landete.

„Ach ja?! Ich bin aber noch lange nicht fertig mit dir!“, rief Law Zorro eines Versprechens gleich hinterher, als der Grünschopf bereits einiges an Abstand gewonnen hatte.

Gewinner und Verlierer

„Willst du noch Wein?“, Namis Stimme hallte durch die Küche zu Vivi, die gemütlich auf dem Sofa ihres Hauses saß.

„Wegen dir werde ich noch zum Alkoholiker.“, rief sie ihrer Freundin anklagend zurück und erhielt keine Sekunde später einen sanften Schlag auf den Hinterkopf. „Pass ja auf!“, drohte Nami mit erhobenem Zeigefinger und ließ sich neben Vivi plumpsen. „Ist doch wahr“, nuschelte die Blauhaarige, hielt im gleichen Atemzug aber ihr Glas bereitwillig dem Rotschopf entgegen.

Der große Flachbildfernseher lief leise im Hintergrund während die beiden sich zu prosteten und Nami zu dem Couchtisch hinüber schielte.

Skeptisch verengten sich ihre Augen. „Hast du geschummelt?!“, entfuhr es ihr und empört deutete sie auf die kleine blaue Figur auf dem Spielbrett vor ihnen. „Wenn hier einer Schummelt bis du das doch!“, gab Vivi energisch zurück, konnte sich ein Grinsen aber nicht ganz verkneifen.

„Deine Spielfigur stand eben noch fünf Felder weiter hinten!“, protestierte Nami und schüttelte ungläubig den Kopf während sie das Männchen wieder an Ort uns Stelle rückte. „Das eine Mal hättest du es ja durchgehen lassen können.“, murmelte die Blauhaarige in ihr Glas, was Nami jedoch nicht so sah.

„Wenn du es wenigstens unauffällig machen würdest.“, lachte sie und zwinkerte ihrer Freundin vielsagend zu.

Diese seufzte nur ergeben.

„Und genau aus diesem Grund spiele ich mit dir nicht mehr um Geld.“

„Wenn es um Geld ging habe ich nie betrogen!“, rechtfertigte die Orangehaarige sich doch Vivi winkte lächelnd ab.

„Natürlich nicht.“ Ihr Blick glitt für eine Weile zum Fernseher wo ihre Augen das Bild erst desinteressiert und dann mit immer mehr Neugier verfolgten.

„Mach mal lauter.“, forderte sie Nami auf, die näher an der Fernbedienung saß als sie. „Bitte.“, korrigierte der Rotschopf grinsend, woraufhin Vivi sie ungeduldig unterbrach: „Nun mach schon!“

Mit einem gemurmelten : „Ist ja schon gut“ erhöhte sie die Lautstärke des Fernsehers, wo gerade die Spätnachrichten liefen. Gespannt verfolgte Nami die Bilder, doch sie verstand die Aufregung ihre Freundin nicht.

Fragend sah sie zu Vivi. „Warum interessiert dich das plötzlich so sehr? Ist doch nichts neues dass mal eingebrochen wird.“

Der kurze Bericht war bereits wieder zu Ende als Vivi sich zu Nami wandte. „Ich glaube ich kenne das Gebäude.“, sagte sie zögernd und fischte kurzerhand nach ihrem Smartphone auf dem Couchtisch. Nami sah ihr dabei zu, wie sie auf ihrem Handy herum tippte, ehe die Blauhaarige wieder ihren Kopf hob und Nami zeigte was sie gefunden hatte. Die Augen der Orangehaarigen huschten über die Zeilen eines Artikels von einem bekannten Nachrichtenblatt doch noch immer hatte es bei ihr nicht geklickt. Unschlüssig sah sie auf.

„Und weiter?“, fragte sie dann in der Hoffnung aufgeklärt zu werden. „Ich wusste ich kenne das Gebäude. Hier.“, sie deutete auf eine bestimmte Zeile in dem Artikel. „Das ist Robins Apartment.“, fügte sie fassungslos hinzu und nun begriff auch Nami. Mit geweiteten Augen sah sie Vivi an. „Oh man..“ Zustimmend nickte die Blauhaarige. „Ich kann Robin nicht leiden, aber das hat sie nicht verdient.“, sagte Nami betroffen und überflog noch einmal den Artikel. „Ein Fachmann schätzt den Wert des gestohlenen Gutes auf rund 250.000 Berrys“, laß sie nun laut vor. „Ich habs auch gesehen.“, stimmte Vivi zu. „Oh man.“, entkam es Nami erneut. „Bestimmt tut selbst ihr solch eine Summe weh. Meine ganze Einrichtung ist nicht mal halb so viel wert.“, fügte sie noch hinzu und sah zu Vivi hinüber. „Da kann man nur hoffen dass Robin gut versichert ist.“, grübelte die Bauhaarige und überflog erneut den Artikel. „Davon würde ich ausgehen.“, gestand Nami woraufhin beide eine Weile schwiegen.
 

„Kommt es eigentlich nur mir so vor, oder häufen sich die Einbrüche in letzter Zeit?“, fragte Nami plötzlich und sah Vivi dann eindringlich an. Diese schüttelte den Kopf. „Nein ich habs auch bemerkt. Schrecklich das Ganze. Ich frag mich wieso die Diebe noch immer nicht gefasst wurden.“

Seufzend lehnte sich Nami zurück und nahm einen großen Schluck Rotwein. „Kann man wohl nur abwarten. Früher oder später erwischt die Polizei sie schon.“

Vivi schien nicht ganz so überzeugt. „Ich finde wenn es jemandem passiert es den man kennt, macht es das noch viel beängstigender. Man ist näher dran.“

„Ich weiß wie du dich fühlst. Aber versuch nicht soviel daran zu denken.“ Entschlossen nahm Nami die Fernbedienung erneut in die Hand und knipst dann den Fernseher komplett aus. „Komm, lassen wir uns dadurch den Abend nicht verderben. Es ist eh schon zu spät um noch irgendwas auszurichten. Du kannst Robin ja Morgen anrufen und dich erkundigen wie es ihr geht, okay?“ „Du hast wohl recht.“, stimmte Vivi zögern zu und lehnte sich nun ebenfalls zurück in die Polster. Wieder schwiegen sie, während sich in Nami eine unschöne Vorahnung anbahnte. Sie musste auf einmal an den Morgen in Zorros Wohnung zurück denken. Hatte er nicht irgendwas von Polizei gesagt? Grübelnd verengte sie die Augen zu Schlitzen. Was hätte das bedeuten können? Ob bei ihm auch eingebrochen worden war? Aber wieso konnte er sich damit dann nicht an die Polizei wenden?
 

Auf ihrer Unterlippe kauend sah die Rothaarige zu Vivi, die ebenfalls in Gedanken an ihrem Rotwein nippte. „Du Vivi?“ Fragend drehte die Angesprochene ihren Kopf in Richtung Nami. „Ruffy versteht sich doch gut mit Zorro oder? Hat er irgendwas über einen Einbruch erwähnt?“

Verständnislos verzog Vivi das Gesicht. „Wie meinst du das?“, wollte sie wissen. Eine Weile druckste Nami unschlüssig herum bis sie schließlich den Mund auf machte: „Nun ja als ich letztens bei Zorro gewesen bin, standen dort überall Umzugskartons rum und dann hatte er am Telefon so komische Sachen gesagt.“

Irritiert sah Vivi ihre Freundin an. „Was für Sachen?“, hakte sie nach.

„Irgendwas davon dass er nicht die Polizei verständigen könnte. Was wenn bei ihm auch Eingebrochen worden ist?“

„Und es ein Bekannter oder Freund von ihm gewesen ist, den er nun nicht verpfeifen will!“, schloss Vivi bevor Nami überhaupt daran hätte denken können. Doch nun erschien ihr das schlüssig.

„Ja genau.“, stimmte sie der Blauhaarigen zu, zog dann aber im selben Moment eine unzufriedene Miene. „Glaubst du ich sollte ihn darauf ansprechen?“ Nachdenklich nahm Vivi einen weiteren Schluck aus ihrem Glas und stellte dies dann schließlich entschlossen auf dem Couchtisch ab. „Würde es um Ruffy gehen, dann hätte ich ihn schon längst dazu ausgefragt!“, erklärte sie und legte dann eine Hand auf Nami's Knie. „Ich weiß nicht..“, murmelte die Orangehaarige woraufhin Vivi sich gleich wieder zu Wort meldete: „Was hält dich denn davon ab?“

Zerknirscht verschränkte Nami die Arme.

„Er ist so verschlossen. Ich will ihn nicht verärgern. Was wenn er die Frage falsch auffasst?“, seufzte Nami schließlich und sah dann ein wenig hilflos zu Vivi.

Auch dieser entfuhr nun ein schwerer Seufzer, bevor sich ein warmes Lächeln auf ihrem Mund breit machte.

„Du machst dir zu viele Sorgen! So bist du doch sonst nicht!“, versuchte Vivi ihre Freundin zu ermutigen doch diese zuckte lediglich mit den Achseln.

„Ich weiß.“

„Du hast dich ganz schön in ihn verschossen, nicht wahr?“, lächelte Vivi wissend.

Nami sagte eine Weile nichts, doch nach all den Jahren fiel es der Blauhaarigen keineswegs schwer in der Mimik ihrer besten Freundin zu lesen.

„Gerade dann ist es doch so wichtig offen zu kommunizieren. Du vertraust ihm doch!“, fuhr Vivi fort.

Nickend schaute Nami auf ihre Hände. Ja das tat sie. Es hatte Startschwierigkeiten gegeben aber sie vertraute ihm!

„Trefft ihr euch denn über die Feiertage?“, wollte die Blauhaarige nun wissen, immerhin war in nicht weniger als einer Woche Heiligabend.

Nami zögerte wieder. „Ich weiß nicht.“, gestand sie. „Er scheint nicht so der Typ dafür zu sein. Und außerdem wüsste ich gar nicht was ich ihm schenken könnte.“

„Frag ihn doch einfach. Ich bitte dich, wer mag denn schon kein Weihnachten?!“, grinsend stieß Vivi Nami mit der Schulter an.

„Okay.“, versicherte Nami dann mit einem leisen Lachen, und nahm einen Schluck ihres Getränks.

„Und hast du mit Ruffy was geplant?“, wollte Nami nun wissen und sah ihren Gegenüber neugierig an. Voller Vorfreude nickte Vivi mit einem Lächeln was bis über beide Ohren reichte.

„Wir essen am 25. gemeinsam mit seiner und meiner Familie bei mir zu Abend!“, verkündete sie stolz. Von dem Glück ihrer Freundin angesteckt, verfiel nun auch Nami ins Grinsen. „Das klingt super. Vielleicht können wir ja alle gemeinsam noch mal am 26. zusammen kommen.“, schlug sie vor und Vivi nickte begeistert. „Ich werde Ruffy fragen. Sanji, Nojiko und Ace könnten wir doch auch fragen.“

„Ja, vielleicht sollte ich Sanji nur nicht erwähnen wenn ich Zorro frage.“, lachte Nami doch Vivi winkte ab. „Die werden sich schon benehmen. Dafür sorge ich!“

Schmunzelnd nippte Nami an ihrem Getränk.

„Habt ihr eigentlich schon miteinander geschlafen?“, entfuhr es Vivi prompt und augenblicklich verschluckte sich die Orangehaarige an ihrem Getränk. Hustend stellte sie das Glas weg und sah Vivi vorwurfsvoll an, welche nur belanglos mit den Schultern zuckte. „Die selbe Frage könnte ich dir stellen.“, wich Nami der Frage aus.

So leicht kam sie aber nicht davon.

„Aber ich habe zuerst gefragt.“, grinste Vivi und sah gespannt zu ihrem Gegenüber. „Nein.“, antwortete Nami wahrheitsgemäß. „Es war etwas holprig zwischen uns und ich wollte nichts überstürzen.“, fügte sie hinzu, da sie wusste Vivi hätte sich sonst nicht zufrieden gegeben.

„Und was denkt Zorro?“ Seufzend zuckte Nami mit den Achseln. „Er ist ein Mann. Was soll er schon groß davon halten.“, gab Nami zurück was die Blauhaarige mit einem Lachen quittierte. Gerade als Vivi wieder das Wort ergreifen wollte unterbach Nami sie: „Spielen wir jetzt weiter oder soll ich einräumen?“

Ergeben nickte Vivi. „Nagut. Ich bin ja schon still.“
 

Zwei Tage Später:
 

Ungeduldig sah Nami auf ihr Handy. Ihre Finger waren schon eingeeist und an den Kuppen bereits blau, weil sie das Display aller zwei Minuten aufleuchten ließ und die Hände deswegen nicht in die warmen Jackentaschen stecken konnte. Das konnte doch wirklich nicht mehr wahr sein! Noch immer keine Nachricht wo er steckte. Seufzend hob die Orangehaarige den Kopf nachdem der Bildschirm abermals erloschen war. Inzwischen war der Platz vor ihr voller Menschen in dicken Mänteln und Jacken aller Farben, die dichtgedrängt an den Buden des Weihnachtsmarktes standen. Es roch nach Gebäck, Glühwein, Bratäpfeln und allerlei anderer Köstlichkeiten und zu gern hätte sich sich auch ins Getümmel geschmissen und ihren Heißhunger gestillt.

Die Düfte waren aber auch einfach zu verlockend, aber Fehlanzeige. Von Zorro, der sich eigentlich schon vor zwanzig Minuten hier mit ihr hatte treffen wollen, fehlte jede Spur.

Typisch.

Sich geschlagen gebend, stopfte sie ihre Hände nun doch mitsamt des Mobiltelefons in ihre Taschen und vergrub ihre Nase ganz tief in die weichen Stofflagen des Schals. der um ihren Hals gewickelt war.

Im selben Moment vibrierte es auch schon in ihrer Hand. Warum kamen Nachrichten eigentlich immer genau in dem Moment an, wo man sein Handy gerade weggesteckt hatte? Kopfschüttelnd zog sie es wieder hervor und laß die Nachricht: ‚Bin in fünf Minuten da‘
 

Das wollte sie auch hoffen! Viel länger würde sie wirklich nicht auf ihn warten! Dazu lockten die bunten Lichter und die sinnliche leise Musik viel zu sehr. Und natürlich das Essen!

In ihren Gedanken gefangen hätte sie beinahe nach hinten ausgeschlagen, als sich plötzlich zwei starke Arme von hinten um sie legten und ihr ein raues „tschuldigung“, ins Ohr gemurmelt wurde. Mit verschränkten Armen drehte sie sich um. „Bitte sag mir nicht du hast dich schon wieder verlaufen.“

Fast trotzig verzog Zorro das Gesicht. „Hab ich nicht.“, protestierte er, doch Nami durchschaute seine Lüge sofort. „Ich hab dir angeboten vorher zu dir zu kommen.“, überging sie seine Aussage.

„Ich hab mich nicht verlaufen.“, wiederholte er demonstrativ was Nami mit einem Grinsen abtat.

Augenrollend zog Zorro ihr die Mütze ein Stück weit über Stirn und Augen. „Jetzt bin ich doch da.“, meinte er dann nur, nachdem Nami sich wieder Sicht verschaffen hatte. Anklagend hielt sie ihm ihre eiskalten Hände entgegen, die er nur wenig interessiert beäugte.

„Beim Schal und Pulli war ich ja noch einverstanden aber Handschuhe kannst du dir schon selbst besorgen.“, gab er trocken zur Antwort. „Du bist doof.“, lachte Nami, was er dann auch mit einem Grinsen erwiderte, bevor er nach ihren Händen griff und diese mit seinen wärmte. Lächelnd schaute Nami zu ihm auf. Seine Nasenspitze und auch seine Wangen waren von der eisigen Luft gerötet. Wahrscheinlich war es bei ihr nicht viel anders. „Hey ich wollte dich was fragen..“, fing Nami gedehnt an. Interessiert hob Zorro eine Augenbraue. „Was denn?“, fügte er seiner Mimik hinzu als sie nicht den Anschein machte weiterzusprechen.

„Fass das jetzt nicht falsch auf, okay? Ich wollte fragen ob du nicht Lust hast, die Feiertage mit mir zu verbringen? Ich weiß ja nicht ob du schon was geplant hast, aber ich dachte…Naja aber wenn du nicht willst…“

„Das würde ich sehr gerne. Was sollte ich daran denn falsch auffassen?“, unterbrach Zorro sie in ihrem Redeschwall mit einem warmen Schmunzeln auf den Lippen.

Als er ihren irritierten Blick sah vertiefte sich sein Lächeln noch um einiges. Sie hatte wahrscheinlich nicht mit einer derart schnellen Antwort gerechnet. Einen Augenblick später strahlte sie ihm glücklich entgegen. „Das freut mich.“

„Ist das denn in Ordnung für deine Familie?“, wollte Zorro wissen, als Nami sich bereits bei ihm eingehakt hatte und sie gemeinsam los geschlendert waren.

„Natürlich. An Heiligabend sind wir sowieso nur zu dritt. Meine Schwester, Genzo, ich glaube du kennst ihn schon von den Fotos, und ich. Und Nojiko würde sich freuen wenn du kommst.“, versicherte Nami ihm.

„Wer ist Genzo?“,kam prompt die nächste Frage. Nami konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen als sie seine Frage hörte. „Hmm. Die Bezeichnung Stiefvater würde wohl am besten passen.“ Sie spürte wie Zorro augenblicklich stehen blieb. Neugierig drehte sie sich zu ihm um. „Was ist?“, wollte sie wissen, konnte es sich aber schon fast denken.

„Bist du sicher, dass ich nicht nur am 25. kommen soll?“, stellte er eine Gegenfrage.

Nami grinste. „Ja bin ich. Du musst dir keine Sorgen machen. Genzo wird dich mögen.“

Unzufrieden verzog Zorro das Gesicht. „Ich mache mir keine Sorgen.“

„Dann ist ja gut.“, erwiderte die Orangehaarige und hielt ihm dann auffordernd ihre Hand entgegen. Nachdem er diese ergriffen hatte schlenderten sie weiter.

„Am 26. haben Vivi und ich geplant, dass wir zusammen mit Freunden feiern könnten.“, erzählte Nami nun weiter, während sie an den vielen Ständen und Buden vorbeiliefen und sich von der sinnlichen Musik berieseln ließen. „Wer würde denn kommen?“, hakte Zorro nach als Nami gerade vor einem Stand mit heißer Schokolade stehen geblieben war. Sie deutete ihm an, dass sie später auf seine Frage zurück kommen würde ehe sie fragte ob er auch eine wolle, die Geldbörse bereits gezückt. Bejahend nickte der Grünschopf. „Mit Schuss?“, gluckste sie ihm frech entgegen was er lediglich mit einem Grinsen beantwortete.

Als sie beide ihre Getränke hatten und es sich auf einer der zum Stand gehörenden Sitzgelegenheiten gemütlich gemacht hatten, kam Zorro auf seine Frage zurück: „Also?“, fragte er wie selbstverständlich und nach einigen Sekunden hatte auch Nami zum Thema zurück gefunden.

„Wir, also Vivi und ich hatten an Ruffy, Ace und meine Schwester gedacht, dann natürlich du und…Sanji.“, den letzten Namen hatte die Rothaarige so gut wie verschluckt und nun machte sie sich daran die Decke, die es auf jeder der Bänke gegeben hatte und die sie sich beide über die Beine gelegt hatten, penibel zurecht zu rücken. Sie konnte beinah spüren wie er genervt die Augen verdrehte.

„Er gehört nun mal auch zum Freundeskreis und es wäre unfair ihn auszuschließen.“, rechtfertigte Nami sich, noch bevor Zorro überhaupt einen Mucks machen konnte.

„Von mir aus, aber eine Frage stellt sich mir dann schon…“, gab Zorro gedehnt von sich und sah Nami dabei fest in die Augen. „Und welche?“, ratlos erwiderte sie seinen Blick.

„Warum wird dann Robin nicht eingeladen?“
 

Augenblicklich verzog Nami das Gesicht. Zorro konnte deutlich lesen was in ihr vorging. „Das musste jetzt sein oder?“, war das erste was sie sagte. Sie mussten das Thema endlich begraben oder zumindest vernünftig klären. Es konnte ja nicht sein, dass zwei völlig fremde Leute die mit ihrer Beziehung überhaupt nichts zu tun hatten, immer wieder dazwischen funkten.

„Bis auf Vivi und Sanji ist keiner wirklich mit Robin befreundet“, gab Nami so neutral wie möglich zurück.

„Kann man das über Blondie nicht auch behaupten?“ Die Orangehaarige schenkte ihm einen missbilligenden Blick. „Nenn ihn nicht so. Und nein. Ace, Ruffy und Vivi sind mit ihm befreundet. Und ich nebenbei bemerkt auch.“

Gegen ihre Erwartung grinste der Grünschopf sie an. „Ich weiß. Du hast gewonnen.“

„Darum ging es doch gar nicht“, gab Nami empört von sich. Lachend schob er ihr eine seiner warmen Hände auf den Oberschenkel. „Es geht immer ums gewinnen oder verlieren.“ Skeptisch sah sie ihm in die Augen. „Dafür, dass du verloren hast, bist du aber ganz schön gut drauf.“, stellte sie dann fest und schob vorsichtig ihre Hand über seine, die auf ihrem Bein lag.

Er grinste nun noch breiter.

„Wer sagt, dass ich verloren habe?“

„Irgendeiner muss ja der Verlierer sein.“, gab sie zu bedenken.

„Nun ich bin es jedenfalls nicht.“, antwortete Zorro und bevor Nami noch etwas darauf erwidern konnte hatte Zorro ihre Lippen bereits mit den seinen verschlossen. Die Süße des Kakaos füllte ihren Mundraum aus und sie wusste nicht ob es am Zucker oder an Zorro lag, dass ihr augenblicklich schwindelig wurde.

Halt suchend griff sie mit ihrer freien Hand nach seiner Schulter. Seine Hand verstärkte den Druck auf ihren Oberschenkel und ihr kam es so vor, als würde er sich langsam weiter nach oben tasten. Sofort reagierte ihr Körper mit einem angenehmen Prickeln und das Ziehen in ihrem Unterleib konnte sie nur schwer ignorieren.

Mit geröteten Wangen löste sie für einen Moment den Kuss, um in Zorros Augen sehen zu können. Es kam ihr vor als wolle er sie allein mit seinen Blicken ausziehen.

Allein dies reichte um ihr den Gedanken zu vermitteln er hätte es tatsächlich geschafft, als lägen nun nicht mehr zig Stoffschichten zwischen ihren Körpern. Mit einem Räuspern zog sie die Decke zurecht und sah sich verstohlen um. Die Situation war ihr äußerst peinlich. Dabei war so gut wie nichts zwischen ihnen passiert! Als sie sich wieder zu ihrer Begleitung drehte bemerkte sie, dass er sie für keine Sekunde aus den Augen gelassen hatte. „Ich glaube ich weiß jetzt was du gerade meintest.“, erhob Nami leise die Stimme und er schenkte ihr, so kam es ihr vor, das schönste Lächeln was er zu bieten hatte. Dann hob er seine freie Hand, umfasste ihren Nacken und zog sie nochmals für einen leichten Kuss zu sich.
 

Sie hatten sich inzwischen wieder voneinander gelöst und Nami war noch dabei ihre Tasse zu leeren, währen Zorro entspannt einen Arm um sie gelegt hatte. Die Spannung zwischen ihnen war keinesfalls verflogen, doch zum Wohle der Öffentlichkeit versuchten sie sich davon nicht zu viel anmerken zu lassen. Zorros raue Finger in ihrem Nacken waren da nicht gerade hilfreich.

Aller paar Minuten schickte er so Stromstöße durch ihren Körper, die sie zum erzittern brachten.

„Wollen wir weiter?“, fragte die Orangehaarige nun, da sie ihre Tasse geleert hatte und sah Zorro auffordern an. Dieser nickte nur beiläufig und erhob sich dann auch langsam, als Nami die Decke zurück zog und sich die Tassen schnappte, um diese zurück zu geben.

Schuld

Es hatte nicht lange gedauert ehe Nami und Zorro sich dafür entschieden hatten sich auf den Weg zu der Wohnung des Grünschopfes zu machen.

Nervös war Nami neben ihm den Weg zurück gelaufen und genauso nervös zog sie nun den Reißverschluss ihrer Jacke auf, während Zorro ihnen gerade die Tür öffnete. Mit einem zartem Lächeln trat sie an ihm vorbei und streifte sich noch im Gehen die Jacke von den Schultern.

Ob er merkte wie aufgeregt sie war?

Ihr Herz pochte so laut, dass sie Sorge hatte Zorro könnte es hören. Er hingegen schien komplett gelassen.

Nami hörte wie er die Tür hinter sich schloss und ebenfalls die Jacke und die Schuhe abstreifte, bevor er auch ihr die Jacke abnahm. Fast ungeduldig hängte er die Mäntel an den Kleiderharken. Dann drehte er sich zu ihr um. Langsam glitt sein Blick an ihr hinab und dann den selben Weg wieder hinauf, bevor er die Distanz zwischen ihnen verringerte, um sich zu ihr hinab zu beugen und sie zu küssen. Wohlig ließ sich Nami an die Wand in ihrem Rücken sinken, während Zorros Hände stützend auf ihrer Taille lagen. Der Kuss erinnerte Nami stark an den auf Sanjis Party. Fordernd stieß Zorro mit seiner Zunge in ihren Mundraum und spielte mit der ihren. Er schmeckte noch immer süß und auch der Geruch von Zimt und Zucker haftete noch immer an ihm. Und dennoch fand sie seine ganz eigene Note darunter , die sie jedesmal wenn er ihr so nah war benebelte.

Seine rauen Lippen reizten ihre zarten, verwöhnten sie mit einer Leidenschaft die ihre Knie weich werden ließ.

Hart drängte er sich ihr entgegen, wenngleich die Wand in ihrem Rücken kaum mehr Spielraum gab um zurückzuweichen.

Aber das hatte sie sowieso nicht vor.

Vielmehr gab sie ihr in diesem Moment Halt. Ihr kam es so vor als könnte sie jeden Zentimeter von ihm auf sich spüren und ein heißes Kribbeln machte sich in ihrem Unterleib bemerkbar als sie spürte, dass auch er erregt war.

Seufzend schlang sie wie automatisch ihre Arme um seinen Hals, zog ihn näher.

Alle vorherigen Zweifel waren plötzlich wie weggeblasen.

Sie wollte ihn.

Nicht minder leidenschaftlich und lustvoll erwiderte Nami den Zungenkuss während Zorro seine Hände über ihrem Pullover hochwanden ließ. Selbst das brachte sie schon zum Wahnsinn.

Wie würde es erst sein, wenn sie die lästigen Stoffschichten los war? Seine Hände streichelten ihre Seiten, gelangten an ihren Busen und verpassten ihr eine Gänsehaut. Seufzend löste Nami den Kuss und hob ihren Kopf Richtung Decke, Zorro dabei ihren verführerisch langen Hals einer Aufforderung gleich entgegen streckend.

Nur zu gern kam der Grünhaarige dieser Einladung nach. Genüsslich ließ er seinen Mund über die zarte Haut ihres Halses fahren, spielte mit dieser und entlockte Nami damit einen weiteren Seufzer. Indes hatte er seine Hände weiter wandern lassen.

Zaghaft ließ er diese unter den Saum ihres Oberteils gleiten, erkundete jeden Zentimeter ihres schlanken Bauches bevor er weiter nach oben wanderte.

Fest umfasste er ihre Brüste.

Nami erschauderte und wandte sich vor Verlangen. Wie zufällig presste sie sich gegen seinen Unterleib und entlockte nun auch ihm ein atemloses Keuchen.

Schief grinsend hob er seinen Kopf und blickte in ihre vor Leidenschaft lodernden Augen.

Das tiefe Braun in ihnen schien wie Schokolade zu schmelzen. Für einen Moment kam es ihm so vor als wäre die Zeit für sie beide stehen geblieben. Erneut nahm er ihre Lippen in Beschlag, küsste sie langsam, gefühlvoll, als hinge sein Leben an ihren vollen Lippen. Und er spürte die Hitze in seinem Brustkorb, das Kribbeln in seinem Bauch. Pures Glück durchflutete ihn. Er hoffte, dass sie das selbe empfand.

Genau wie sie hoffte, dass auch er das selbe empfand wie sie. Langsam löste Nami den Kuss, blickte ihm lange in die Augen und streichelte liebevoll seine Wange. Dann nahm sie seine Hand in ihre und führte ihn in sein Schlafzimmer.

Angekommen löste Nami ihre Hand aus seiner und ließ sich grazil aufs Bett sinken, den Blick kokett auf Zorro gerichtet.

Gebannt sah der Grünschopf dabei zu wie sie sich betörend langsam den Pullover über den Kopf zog. Sie grinste ihm zu als sie den Ausdruck auf seinem Gesicht sah und machte eine einladende Kopfbewegung.

Keine Sekunde ließ Zorro auf sich warten. Nami rückte weiter hoch, um ihm Platz zu machen und stützte sich mit den Ellbogen auf der Matratze ab.

Sie sah ihm dabei zu, wie er sich ebenfalls den Pullover abstreifte. Zu ihrem Bedauern ließ er das T-Shirt darunter jedoch vorerst an.

Danach war er über ihr.

Sie nahm das Gewicht wahr, mit welchem er die Matratze eindrückte und dann nahm sie seine Lippen wahr, die sich an ihrem Hals entlang tasteten, vorsichtig den Weg Richtung Süden suchend. Seufzend reckte sie sich ihm entgegen, ihre prallen Brüste drückten gegen seinen Oberkörper. Knurrend saugte er an ihrer Haut im Bereich des Schlüsselbeins, verpasste ihr, wie sie ihm vor einigen Tagen, einen Knutschfleck.

Es bereitete ihm Genugtuung sie derart zu markieren. Schelmisch schmunzelte Nami ihm entgegen. Ihre Augen glitzerten vor Verlangen. Auch er hatte mit seiner Selbstbeherrschung zu kämpfen. Nami so unter sich zu sehen versetzte ihn in unbekannte Höhen.

„Weißt du eigentlich dass du mich verrückt machst?“, grinste er ihr entgegen. Kichernd ließ sie sich in die Laken zurück fallen und umschlang mit ihren Beinen seine Hüfte, drückte ihn damit zu sich. Seine Erektion presste sich gegen sie und entlockte beiden ein heiseres Stöhnen.

Fast gierig ließ Zorro seinen Mund auf ihre Brüste nieder, während sie sich weiter an ihm rieb, ihre Hände bereits an dem Gürtel seiner Hose. Blind öffnete sie diesen und wanderte dann weiter zu dem Bund seiner Hose wo Nami die Knopfreihe vorfand und auch diese öffnete. Schnell streifte Zorro sich die Jeans von den Beinen.

Erneut fanden ihre Münder sich, ließen voneinander ab und kamen wieder zusammen. Denken war unmöglich nur die Empfindungen zählten in diesem Moment. Das Feuer, was Zorro in Nami entfacht hatte brannte Lichterloh, riss sie in einen Strudel der Leidenschaft und der Lust. Stöhnend schlang sie ihre Arme um seinen Hals. Auch er antwortete mit verlangendem Seufzen.

Wieder löste sich Zorro von ihr, küsste ihren Bauch entlang und öffnete ihre Jeans, streifte sie ihr von den Beinen und setze seine Küsse an der Innenseite ihrer Schenkel fort. Keuchend räkelte Nami sich in den Laken. Die Hitze staute sich in ihrem Unterleib, wollte gelöscht werden, doch Zorro ließ sich Zeit. Vorsichtig streichelte er mit seinem Daumen über ihren Slip.

Die Augen verdrehend überspannte sie ihren Kopf.
 

Und plötzlich riss sie das Klingeln der Wohnungstür aus ihrer Trance.

Irritiert hob sie den Kopf, sah dass auch Zorro es gehört hatte.

Er wartete eine Weile ab bevor er mit den Achseln zucken.

„Willst du nicht aufmachen?“, fragte Nami leise nach. Sie wollte nicht, dass er das tat, aber es war auch nicht die feine englische Art einen Gast draußen in der Kälte stehen zu lassen. „Nicht wirklich“, war seine Antwort. Lachend ließ Nami ihren Kopf zurückfallen.

Gerade als Zorro fortfahren wollte ertönte ein lautes Klopfen. Offensichtlich hatte der Besucher sich einen Weg in den Hausflur bahnen können.

Frustriert ließ Zorro seinen Kopf auf Namis Bein sinken. „Scheiße“, wisperte er. Nami richtete sich langsam auf, strich mit ihren Fingern über seine Haare.

Die Stimmung war nun ohnehin futsch. Ein weiteres lautes Klopfen ertönte und keine Sekunde später stemmte Zorro sich resigniert in die Höhe. „Einen Augenblick!“, schimpfte er widerwillig und hob seine Hose vom Boden auf, die er sich blitzschnell überzog. „Tschuldigung. Ich bin gleich wieder da.“, sagte er an Nami gewandt, gab ihr noch einen flüchtigen Kuss und war dann aus dem Zimmer. Nami hörte wie er durch die Wohnung stampfte und ließ sich mit einem leisen Lachen zurücksinken. „Das war ja zu erwarten.“, murmelte sie leise zu sich selbst und begann dann selbst ihre Sachen zusammen zu suchen. Wer wusste schon wie lange der Besuch bleiben wollte.

Als sie angezogen war, tapste sie leise aus dem Zimmer. Sie hörte noch immer ein stetiges Gemurmel. Neugierig trat sie in den Flur und blieb sofort wie angewurzelt stehen, als sie sah wer da geklopft hatte.
 


 

„Guten Abend, sind sie Lorenor Zorro?“, die strenge Stimme des Beamten riss Zorro wieder in die Realität. Er hätte nicht erwartet die Polizei vor seiner Tür stehen zu sehen, doch wer tat das denn jemals? Augenblicklich war er in eine Art Schockstarre gefallen und er hatte Mühe seine Besorgnis zu unterdrücken.

„Ja, der bin ich. Wie kann ich Ihnen helfen?“

Bemerkten die beiden Polizisten seine Nervosität?

Bestimmt.

Immerhin war das doch ihr Job.

Innerlich fluchend versuchte er sich zu beruhigen. Was wollten sie hier?!
 

Auch Nami war nicht minder schockiert. Nicht dass es automatisch was zu bedeuten hatten wenn die Polizei an der Haustür klopfte, doch konnte überhaupt irgendjemand behaupten nicht nervös zu werden sobald man einen Gesetzeshüter antraf?

Nami war sich nicht sicher wie sie sich verhalten sollte. Die Wahrscheinlichkeit dass die Beamten etwas von ihr wollten war so gut wie null. Sie hielt es für klüger sich nicht bemerkbar zu machen.
 

„Wir müssen Sie bitten mit auf die Wache zu kommen. Gegen sie liegt ein dringende Verdacht im Falle eines Diebstahls vor.“, erläuterte der zweite Beamte dem Grünschopf.

Entsetzt trat Zorro einen Schritt zurück. Dann fing er sich. „Dürfte ich bitte ihre Dienstausweise sehen?“, brachte er kühl über seine Lippen.

Die beiden Beamten warfen sich abschätzige Blicke zu, ehe sie nickten und Zorro ihre Ausweise zeigten. Prüfend sah er sich diese an. Dann nickte auch er.
 

Nami ließ sich starr gegen die Wand sinken, die Hände ungläubig vor den Mund geschlagen. Sie konnte kaum glauben was sie da hörte. Unzählige Gedanken schossen ihr durch den Kopf, unmöglich einen klaren fassen zu können. War das gerade ein schlechter Scherz?! Das konnte doch unmöglich stimmen!
 

„Nun ich glaube hier liegt ein Irrtum vor. Ich habe nichts dergleichen getan.“, fest entschlossen stand Zorro den Beamten entgegen.

„Tut mir leid Mr. Lorenor aber wir sind gezwungen jedem Hinweis nachzugehen. Wenn sie freiwillig mitkommen, würde uns das eine menge Arbeit ersparen.“, erklärte der zweite Beamte sachlich und ließ wie zufällig seine Hand auf die Handschellen an seinem Gürtel nieder.

Zorro verstand den Wink mit dem Zaunpfahl.

„Verstehe. Wenn sie gestatten, ich müsste noch meine Schlüssel holen.“,seine Stimme klang völlig neutral.

Wie konnte er so gelassen klingen?

Nami sah dabei zu wie er sich auf dem Absatz umdrehte und in ihre Richtung kam, nachdem die Polizisten ihm das okay gegeben hatten.
 

Ihr Blick sprach Bände. Am liebsten wäre Zorro einfach wortlos an ihr vorbei gegangen.

Verdammt, er wusste doch selbst nicht was er jetzt sagen, geschweige denn denken sollte!

Scheiße!

Ja, das war das einzige Wort was klar und deutlich immer wieder durch seinen Kopf jagte.

Verfickte Scheiße!!
 

Nami sah wie bleich er wurde, als er ihr in die Augen blickte. Mit offenem Mund starrte sie ihn an. „Was..“, ihre Augen waren weit geöffnet und sie zitterte. „Was hat das zu bedeuten?“, verlangte sie von ihm zu wissen. Panik überkam Zorro. Ihm kam es so vor als stünde er am Rand einer Klippe.

Er spürte regelrecht wie der scharfe Wind an seiner Kleidung riss, drohten ihn mit sich zu nehmen. Oder war das sein vor Angst pochendes Herz?

Nur ein falscher Schritt, nur ein falsches Wort und er fiel.

Fiel weit hinab in die bodenlose Tiefe, die sich immer weiter vor ihm ausbreitete.

Nur ein falsches Wort und er würde mit einem Schlag alles verlieren.

Er würde sie verlieren.

Das durfte er nicht zulassen.

„Keine Ahnung,“, sagte er beschwörend. „Vielleicht Routine?“, fügte er dann zögerlich hinzu als wolle er sich selbst davon überzeugen, dass es stimmte. Er hörte die eigene Unsicherheit in der Stimme, aber vielleicht war es genau das was Nami beruhigen würde. Das ihr das Gefühl geben würde er wisse selbst nicht was los ist.

Er sah ihr dabei zu, wie sie sich unsicher auf die Lippe biss.

„Wahrscheinlich ist die Polizei mit ihrem Latein am Ende. Und jetzt befragen sie einfach irgendwelche Leute.“, grübelte die Orangehaarige.

Erleichterung flammte in Zorro auf.

Auch wenn dies nicht lange anhielt.

Denn er kannte die traurige Wahrheit, dass dies vielleicht das letzte Mal war, wo er sie sah.

Und er bereute es in diesem Moment mehr als alles andere, dass er sie nicht früher kennen gelernt hatte, dass sein Leben nicht anders verlaufen war.

Aber vielleicht hätte er sie dann gar nicht erst kennen gelernt.

„Hey. Es wird schon alles gut. Ruf an, wenn du fertig bist, okay?“, liebevoll strich sie ihm über den Arm. Er konnte ihren warmen Blick nicht standhalten.

Zorro schaute zu Boden. „Mache ich.“, murmelte er dann nur knapp, verschwand im Schlafzimmer und kam eine Minute später wieder.

Bevor er jedoch an ihr vorbeiging blieb er noch einmal stehen.

Er zog etwas aus seiner Hosentasche hervor. Er waren seine Schlüssel.

Ungeduldig löste er einen vom Bund und streckte ihn Nami entgegen.

„Hier. Schließ ab wenn du gehst, ja?“

Sofort nickte sie mit einem Lächeln, nahm den Schlüssel entgegen und hielt ihn sich an die Brust.

Als wäre dieser kleine Schlüssel ein Teil von ihm, den sie auf jeden Fall beschützen musste.

Dann nahm sie sein Gesicht in ihre Hände und küsste ihn.

Ihm kam es vor als wolle sie ihn trösten. Wie töricht sie doch war, schoss es ihm in den Kopf. Und dann wie wenig er das Recht hatte über sie zu urteilen. Und wie unfair es von ihm war den Kuss zu genießen, sich zu nehmen wonach es ihm verlangte ohne sie wissen zu lassen zu welchem Preis.

Nachdem er sich von ihr gelöst hatte wandte er sich von ihr ab, streifte sich Schuhe und Jacke über und zog die Tür hinter sich zu, grenzte Nami damit aus seiner Welt aus und ließ sie in der bedrückenden Stille seiner Wohnung zurück..

Falsches Geständnis

Leise strich Nami über das inzwischen aufgewärmte Metall des Schlüssels, den ihr Zorro vor etwa zwei Tagen zugesteckt hatte. Die Oberfläche kratze über die empfindliche Haut ihrer Fingerkuppen.

Irgendwie beruhigend. Ablenkend. Seit Stunden saß sie da, ihren Blick starr auf das kleine Objekt und ihre Hände fixiert, die den Schlüssel bargen. Als hinge ihr Leben daran.

Sie konnte noch immer nicht ganz verstehen was genau geschehen war. Wieso die Polizei gerade an Zorros Tür geklingelt hatte. Ihn mitgenommen hatte. Er hatte von Routine gesprochen. Sie hatte es ihm geglaubt. Zumindest für den Moment.

Bis sie gehört hatte, wie die Tür hinter ihm zugefallen war und der dumpfe Knall ihre Gedanken ins Fließen gebracht hatte.

Sie wollte ihm vertrauen, ihm glauben, mehr als alles andere auf der Welt aber wie konnte sie das tun? Wäre das was er ihr gesagt hatte wahr gewesen, dann wäre er jetzt hier bei ihr, oder nicht?

Hätte sie beruhigend in seine Arme genommen und ihr die Angst genommen. Aber die Realität sah anders aus.

Zorro hatte sich nicht bei ihr gemeldet.

Nami wusste nicht ob er ihre Anrufe ignorierte oder einfach nicht in der Lage war abzuheben. Es gab nur zwei Möglichkeiten in ihrem Kopf die sein Verhalten erklärten. Und mit beiden wollte sie sich auf keinen Fall auseinandersetzen.

Und dennoch tat sie es.

Weil sie nicht anders konnte.

Weil ihr Gehirn unaufhörlich schrie: Er hat dich belogen! Dich benutzt! Du bist ihm vollkommen egal!

Sie fand keine Gegenargumente. Nichts was diese Aussagen widerlegt hätte. Zorro hätte es vielleicht gekonnt.

Egal wie es auch war, es fühlte sich an als hätte man ihr eine Klinge ins Herz gebohrt. Tief ins Fleisch und dort stecken gelassen, um sie langsam so qualvoll wie möglich verbluten zu lassen.
 

„Nami!“, sie registrierte den Ruf ihres Namens kaum. Und wenn sie ehrlich war wollte sie ihn auch gar nicht hören. Sie wollte gar nichts mehr hören. Und schon gar nicht wollte sie sprechen.

Weil sie wusste, sobald sie den Mund aufmachte, hatte sie keine Möglichkeit mehr ihre Gefühle zu verstecken. Nicht das sie bisher einen besonders guten Job hingelegt hatte aber immerhin hatte sie noch keine Träne vergossen. „Nami.“, schwermütig ließ sich Nojiko vor ihr auf die Knie sinken. „Was ist los?“ Die Orangehaarige ignorierte ihre Schwester. Sie schaffte es nicht ihr in die Augen zu sehen, den Blick von dem Schlüssel abzuwenden. Ihr kam es so vor als wäre dieses Objekt das einzige was sie noch mit Zorro verband. Naiv. Dummes, naives Mädchen. Das wusste sie doch selbst!
 

„Hör zu, ich verstehe dass du niedergeschlagen bist weil Zorro nicht kommen kann, aber bisher hatten wir doch auch immer ein schönes Weihnachtsfest gehabt. Genzo wird bald da sein und ich schaffe es nicht alles alleine vorzubereiten.“, versuchte Nojiko zu ihrer jüngeren Schwester durchzudringen, doch diese reagierte noch immer nicht. Seufzend ließ die Blauhaarige den Kopf hängen. „Er wird sich schon noch bei dir melden. Ich hab doch gesehen, dass du ihm viel bedeutest. Außerdem ist es doch gerade mal zwei Tage her“, sprach sie weiter. Nami schüttelte sachte den Kopf. Sie hatte ihrer Schwester erzählt er würde nun doch mit seiner Familie feiern und dass er sich seit dem nicht mehr gemeldet hatte. Sie wollte Nojiko nicht mehr aufladen als nötig.

„Was soll ich machen?“, fragte sie , statt auf die eigentliche Frage zu antworten, tonlos und ohne ihre Schwester eines Blickes zu würdigen. Sie konnte sich gerade noch so zusammen reißen, aber sie wusste sobald sie in die besorgten Augen ihrer Schwester blicken würde, könnte sie die Tränen nicht mehr zurück halten. „Ich bräuchte Hilfe in der Küche.“, antwortete die Blauhaarige nun niedergeschlagen und deutete Nami an ihr zu folgen.
 

Desinteressiert schnitt Nami das Gemüse. Sie war noch nie ein großer Fan vom Kochen gewesen. Heute schon gar nicht. Aber es lenkte immerhin ab. Auch wenn die Zwiebeln ihr nicht gerade dabei halfen die Tränen zurück zu halten.
 

„Verdammt!“, das Messer mit dem Nami gerade noch die Zwiebeln geschnitten hatte fiel klappernd auf das hölzerne Scheidebrett. Schnell zog sie ihren verletzten Finger zwischen die Lippen, um das Blut daran zu hindern auf das Brett zu tropfen. Heiße Tränen stiegen ihr in die Augen als sie merkte wie ihre Schwester ihr einen besorgten Blick zuwarf. „Ich hole mir ein Pflaster“, nuschelte Nami und war bereits aus dem Zimmer geflohen, noch bevor Nojiko überhaupt die Chance dazu bekam zu fragen ob alles okay sei. Aber natürlich war nicht alles okay. Frustriert machte sie sich wieder an die Arbeit, während Nami indes ins Badezimmer gestürmt war, wo der Verbandskasten hing. Es war ein billiger Vorwand gewesen, der Schnitt war gerade mal tief genug, um zwei kleine Tropfen Blut herzugeben. Schluchzend ließ sie sich auf den Rand der Badewanne sinken, vergrub ihren Kopf zwischen ihren Händen. Sie kam sich so erbärmlich, so lächerlich vor. Zorro hatte sich nicht gemeldet. Und weiter?! Das war doch noch lange kein Grund hier zu sitzen und sich die Augen auszuheulen! Energisch wischte Nami sich die Tränen weg. Konzentrierte sich auf ihren unruhigen Atem, um dem Wirrwarr in ihrem Kopf zu entgehen.

Das Klingeln der Wohnungstür nahm sie nur am Rande ihres Bewusstseins wahr.

Die Stimme von Nojiko dafür umso deutlicher. „Nami machst du bitte mal schnell die Tür auf?“

Nein, dachte Nami. „Ja. Mache ich“, rief sie und erhob sich. Warum musste es auch ausgerechnet jetzt klingeln?!

Schnell war sie bei der Wohnungstür und riss diese genervt auf.
 

Mit offenem Mund starrte sie auf ihren Gegenüber. Er war die letzte Person mit der sie heute noch gerechnet hatte. Und doch stand er hier als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt. Fein säuberlich zurecht gemacht mit zurückgekämmten Haaren und einem charmantem Grinsen auf den Lippen. „Bin ich zu spät?“ Perplex trat Nami einen Schritt nach vorne und streckte in einer unbewussten Geste die Hand nach ihm aus, so als müsse sie sich vergewissern, dass er wirklich vor ihr stand. Sie blinzelte ein, zwei Mal, bevor sie auf einmal eine ungeheure Wut erfasste.

Wie konnte er es wagen einfach so hier aufzutauchen?!

„Was glaubst du was du hier machst?!“, forderte sie zu wissen. Ihre Augen blitzten gefährlich, das Grinsen war schlagartig aus dem Gesicht des Grünhaarigen gewichen. „Du hast gesagt du meldest dich! Und jetzt tauchst du hier einfach auf mit deinem dämlichen Grinsen auf den Lippen. Verdammt Zorro was soll das?!“, schrie sie regelrecht. Ihr schwerer Atem war deutlich zu hören und sie musste schon wieder damit kämpfen die Tränen zurück zu halten.

Das war nicht fair! Wieso tat er ihr so weh?!

Schuldbewusst hatte Zorro den Blick zu Boden gesenkt, unfähig eine Antwort zu geben. Was hatte er sich denn vorgestellt?

Das Nami ihm einfach so um den Hals fallen würde? Sie hatte ja recht. Und er hatte sich melden wollen. Er hatte es wirklich gewollt. Und gleichzeitig hatte er mit dem Gedanken gespielt einfach die Flucht zu ergreifen. Sie aus seinem Leben zu streichen. Er hatte es letztendlich nicht geschafft.

Verletzt von seinem Schweigen zog sich ihr Herz zusammen. Wieso stand er denn einfach nur da? Sollte er nicht versuchen ihr zu erklären was los war? Wieso er sie ausschloss?

„Wenn du mir nichts zu sagen hast dann geh! Ich bin es leid immer nur angelogen und verletzt zu werden!“

„Es tut mir leid.“, wisperte er. Sie hatte es fast nicht gehört. Ungläubig schüttelte Nami den Kopf. Glaubte er das reichte, um sie umzustimmen? Sie sah ihm fest in die Augen. In die dunklen Augen die sie so liebte und in denen sie zum ersten Mal alles lesen konnte was in ihm vorging. Sie konnte sehen wie leid es ihm tat. Unwillkürlich fingen die Tränen erneut an zu rollen.

„Ja, mir auch.“, presste sie enttäuscht hervor und drehte ihm dann den Rücken zu. Die Arme um den Körper schlingend, flüchtete sie zurück ins Haus.

„Warte bitte!“

Nami hielt inne. Sie war gerade im Begriff gewesen die Tür zu schließen. Sie traute sich nicht ihn anzusehen aber sie spürte deutlich, dass er näher gekommen war. Sanft berührte er sie am Arm. „Ich wollte mich melden. Wirklich.“, sagte er leise aber fest. „Hast du aber nicht! Du hast mich im Glauben gelassen, dass was passiert ist!“, fauchte sie ungehalten.

Zorro zuckte merklich zusammen. „Du dachtest ich wurde verhaftet.“, stellte er fest. Überrascht drehte Nami sich nun doch zu ihm um, schüttelte dann energisch den Kopf. „Ich weiß nicht was ich dachte!…Was ich denken soll. Von dir kommt ja keine Erklärung!“, vorwurfsvoll sah sie ihm erneut in die Augen, was ihm einen schweren Seufzer entlockte.

„Ich darf eigentlich nicht darüber sprechen…“, sagte er zögernd und wich ihrem Blick gezielt aus.

„Es wurden anonyme Hinweise eingereicht die auf mich zurückgeführt werden konnten. Ich hatte keine Gelegenheit dazu bekommen dich anzurufen, weil erst heute Mittag feststand, dass die Hinweise gefälscht waren.“ Mit großen Augen sah Nami Zorro an. „Das heißt…“ Mit einem Nicken unterbrach Zorro sie. „Das irgendjemand es auf mich abgesehen hat.“,bestätigte er.

Das seine Aussagen nur teilweise der Wahrheit entsprachen versuchte Zorro zu verdrängen. „Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst. Deswegen habe ich bis jetzt nichts gesagt, vor allem aber wollte ich dir das nicht über Telefon sagen müssen.“ Nami war immer noch völlig überrumpelt. Niemals hätte sie mit einer derartigen Geschichte gerechnet. „Wer könnte es auf dich abgesehen haben?!“, wollte sie wissen. Ratlos zuckte Zorro mit den Achseln. „Das wüsste ich selbst ganz gerne.“, es tat ihm weh sie anzulügen. Könnte er sie doch nur irgendwie zum Schweigen bringen, ihren Fragen ausweichen. Die Wahrheit konnte er ihr jedenfalls nicht sagen. Das war zu gefährlich.

„Und was machen wir jetzt?“ Die Frage riss ihm aus dem Konzept.

Ungläubig sah er Nami an.

Das meinte sie doch nicht ernst!

„Wir?!“, wiederholte er aufgebracht. Er sah wie sie erschrocken zusammenzuckte, und doch konnte er sich nicht mehr zurückhalten „Wir machen gar nichts! Ich überlasse es der Polizei und du dürftest gar nicht davon wissen!“, Zorro hatte vorher noch nie so mit ihr geredet. Auch jetzt fiel es ihm schwer aber er durfte sie nicht noch mehr hineinziehen. Und ihrem Blick nach zu urteilen hatte er erreicht was er wollte.

„Es tut mir leid. Ich wollte nicht so hart klingen. Aber..“, Nami ließ ihn nicht ausreden: „Ich weiß. Ist schon gut, du hast ja recht.“ Ihre Stimme war leise und zittrig und sie schaffte es offenbar nicht ihm in die Augen zu sehen. Schweren Herzens trat er näher und schlang dann sanft seine Arme um sie. Küsste ihr Haar. „Ich will nur nicht dass dir was passiert. Versteh das bitte. Und mach dir keine Sorgen, das wird sich schon alles klären.“, murmelte er leise an ihrem Ohr.

„Natürlich mache ich mir Sorgen um dich!“, erwiderte sie bestimmt und hob dann den Kopf, sah den gequälten Ausdruck auf seinem Gesicht, über das nun ein seichtes Lächeln huschte. „Ich habe dich vermisst.“, hauchte Zorro ihr zu während er ihr fest in die Augen blickte. „Gut.“, gab sie geschlagen zurück. „Und wag es ja nicht das nochmal mit mir zu machen!“, der drohende Ton in ihrer Stimme hielt Zorro dazu an, das Gesicht unglücklich zu verziehen. „Versprochen.“, wisperte er, mehr zu sich selbst als zu ihr.

Nami war schon etwas vorgegangen, wohl in der Erwartung dass Zorro ihr folgen würde, doch hielt sie nun inne als er erneut die Stimme erhob: „Vielleicht ist es besser, wenn ich für heute wieder gehe. Ich hab schließlich für ziemlichen Wirbel gesorgt und bin wahrscheinlich nicht mehr Willkommen.“, schlug er gedämpft vor, doch Nami schüttelte energisch den Kopf. „Ich will dass du bleibst.“

„Bist du sicher?“ Ergeben lächelte Nami. „Ja! Ich hab dich lieber wirklich hier als den ganzen Abend nur in meinem Kopf.“, auffordernd streckte sie die Hand nach ihm aus. „Außerdem kann ich dir dann vorhalten, dass ich viel zu gut für dich bin.“, fügte sie dann mit einem angedeuteten Grinsen hinzu. Bedauernd verzog Zorro die Miene. „Das weiß ich doch schon längst.“, murmelte er und ergriff dann im selben Atemzug ihre Hand.

Frohe Weihnachten!

Leise schloss Nami hinter sich die Wohnungstür, während Zorro sich den Mantel von den Schulten streifte. Sie sah ihn eine Weile schweigend dabei zu, noch in Gedanken daran vertieft ob sie wohl die richtige Entscheidung getroffen hatte. Als er daraufhin ihren Blick erwiderte und ihr ein zaghaftes Lächeln schenkte, besann sie sich eines Besseren.

„Nojiko fragt sich bestimmt schon was los ist, wir sollten in die Küche gehen.“, schlug Nami mit gedämpfter Stimme vor. Nach einem bestätigenden nicken von Seiten Zorros schnappte die Orangehaarige erneut nach seiner Hand und führte ihn hinter sich her bis sie gemeinsam im Türrahmen zur Küche standen, wo Namis Schwester gerade dabei war einen großen Braten in den Ofen zu schieben.

Neugierig sah sie nun auf nachdem sie die Neuankömmlinge bemerkt hatte und wischte sich mit irritiertem Blick die Hände an ihre rot-weiß karierten Schürze ab. „Zoro!" Stieß Nojiko überrascht aus und warf Nami dann einen fragenden Seitenblick zu nachdem der Angesprochenen Nojiko begrüßt hatte.

„Es gab eine weitere Planänderung..“, fing Nami gedehnt an. „Ist das okay?“, fügte sie dann hinzu unsicher wie die Blauhaarige reagieren würde. Als diese den beiden daraufhin ein Lächeln schenkte atmete Nami erleichtert auf.

„Natürlich ist das okay!“, versicherte Nojiko freundlich. „Schön dich wiederzusehen!“, fügte sie sich an Zorro wendend hinzu. „Du bist ein wenig früh dran, aber das ist kein Problem.“, redete die Blauhaarige weiter und Zorro und Nami warfen sich ein Lächeln zu.

„Kann ich denn bei irgendwas helfen?“, bot Zorro zuvorkommen an, was dazu führte, dass Nojiko ihn kritisch musterte. „In der Küche ist alles so gut wie erledigt, und du würdest dir ohnehin nur die Kleidung ruinieren. Aber du könntest mir gleich helfen den Tisch zu decken und das Wohnzimmer herzurichten.“, überlegte sie und sah dann zu Nami rüber. „Und du musst unbedingt anfangen dich zurecht zu machen!“, es klang mehr wie ein Befehl als eine Bitte, weswegen Nami unzufrieden ihr Gesicht verzog. „Du bist auch noch nicht fertig!“, protestierte sie, doch Nojiko erstickte sogleich jeglichen Protest im Keim: „Du weißt genauso gut wie ich, dass du immer eine Ewigkeit brauchst. Also los!“

Sich geschlagen gebend, gab sie Zorro noch einen flüchtigen Kuss und leistete dann den Worten ihrer Schwester folge.

Sie konnte nur hoffen, dass ihre Schwester sich benahm während sie weg war und Zorro nich allzu sehr mit Fragen löcherte.
 

Als Nami dann nach einer geschlagenen Weile wieder in das Wohnzimmer trat, leuchteten ihr die Kerzen auf dem Esstisch und der beleuchtete Weihnachtsbaum fröhlich entgegen. Der ganze Raum war erfüllt vom herrlichen Duft des Essens und sowohl Zorro als auch Nojiko saßen zusammen auf der Couch und hatten offensichtlich keine Probleme damit gehabt Gesprächsthemen zu finden. Breit grinsend gesellte sie sich zu den Beiden auf die Couch. Der anfängliche Streit war durch die herrliche Atmosphäre des Abends beinahe wie weggeblasen.

Auch ihre Schwester war bereits in Schale geschmissen und wieder einmal musste sich Nami eingestehen, dass ihre Schwester recht behalten hatte, sie hatte von allen wie immer am längsten gebraucht!

Bevor Nami jedoch die Gelegenheit bekam das Wort zu ergreifen, klingelte es bereits an der Tür. Glücklich sprang Nojiko auf. „Das ist Genzo!“, stellte sie mit einem Strahlen in den Augen fest und deutete sowohl Nami als auch Zorro an ihr zu folgen. Auch die Orangehaarige war sofort in heller Aufregung, auch wenn ein kleiner Teil in ihr ein mulmiges Gefühl hatte. Noch nie hatte sie Genzo einen festen Freund vorgestellt und schon gar nicht mit zur Weihnachtsfeier mitgebracht und Genzo hatte die Gabe, Leuten mit seinem Beschützer-Instinkt, für die Mädchen, eine Heidenangst einzujagen. Fast mitleidig sah Nami zu Zorro hinüber, in Gedanken bereits beim schlimmst möglichen Szenario, doch der Grünschopf schien ihren Blick nicht richtig deuten zu wissen.

Mit klopfendem Herzen wartete die Orangehaarige nun ab, bis Nojiko die Haustür geöffnet hatte und sogleich fielen die beiden Frauen dem älteren Mann in die Arme. Zorro schnappte indes nur Wortfetzen wie „So schön euch zu sehen“, „groß und vor allem hübsch geworden!“ Und „soo vermisst!“, auf.
 

Etwas unbehaglich trat er einen Schritt zurück ins Innere der Wohnung, erlangte somit aber ungewollt die Aufmerksamkeit der Neuankömmlings. Betreten setzte Zorro ein Grinsen auf, was unter den Umständen viel eher einer Grimasse glich. „Guten Abend.“, versuchte es der Grünschopf höflich, doch die zusammengezogenen Augenbrauen und der irritierte Blick Genzos wollten um keinen Millimeter weichen. „Mit wem habe ich das Vergnügen?“, verlangte der braunhaarige Mann zu wissen, sein Tonfall klang nicht danach als wäre es ihm wirklich ein Vergnügen, und beäugte Zorro weiterhin skeptisch.

Die Initiative ergreifend übernahm Nojiko das Sprechen, vorsätzlich um Zorro under die Arme zu greifen. „Er ist heute ebenfalls unser Gast, ein guter Freund von Nami und mir.“, sagte sie grinsend und warf sowohl dem Grünschopf als auch Nami ein Zwinkern zu. Mit einem Seufzend mischte nun auch Nami sich in das Gespräch ein: „Ja. Um genau zu sein mein fester Freund!“ Mit Nachdruck sah sie die Blauhaarige bei ihren Worten an, die daraufhin nur amüsiert kicherte. Die böse Miene Genzos, die gerade dabei gewesen war sich zu lichten, verdüsterte sich nach diesen Worten nur um einiges mehr. „Hi, ich bin Zorro.“, erlangte nun auch der Grünhaarige wieder das Wort, den Kloß im Hals gut überspielend. Als Genzo im daraufhin grinsend die Hand gab und sich ebenfalls vorstellte, fiel eine große Last von seinen Schultern. Und von denen Namis ebenso. Nojiko grinste nur weiterhin schelmisch, bis sie schließlich den Ellbogen Namis in ihre Seite gerammt bekam. „Blöde Kuh!“, wisperte Nami säuerlich woraufhin ihr Nojiko nur erneut zuzwinkerte. „Na, na Schwesterherz. Heute ist doch das Fest der Liebe!“, tadelte sie den Rotschopf feixend und führte daraufhin die versammelte Truppe ins gemütliche Wohn- und Esszimmer.

Alles wartete nur auf einen besonnenen Heiligabend. „Lass mich raten: Nokijo bestimmt bist du für das alles hier verantwortlich?“, mit breitem Lächeln sah Genzo abwechselnd zu Nami und Nojiko. „Was soll das denn heißen?“, verlangte Nami darauf hin zu wissen, was Genzo nur dazu veranlasste ein schallendes Lachen von sich zu geben. Beleidigt verschränkte Nami ihre Arme und wandte sich Zorro zu: „Ich wusste nicht dass er so eine Show abziehen würde. Ignoriere ihn einfach. Das mache ich auch meistens.“ Jetzt mit belustigter Miene beugte der Grünhaarige sich zu seiner Freundin hinunter, dass nur sie ihn verstehen konnte: „Das musst du nachher alles wieder gut machen.“ Eine leichte Gänsehaut kroch bei seinen Worten über ihren Körper. „ Erst einmal musst du so einiges bei mir gut machen!“, gab sie keck zurück. Grinsen gab Zorro ihr einen schnellen Kuss auf die Lippen. „Versprochen.“, wisperte er, was Nami rot anlaufen ließ. „Hey in zwei Turteltauben!“, rief Nojiko vergnügt, „ Es gibt Essen!“
 

Das Essen verlief harmonischer als Nami sich jemals hätte erträumen können und wenn man mal von den Sticheleien absah schien Genzo Zorro wirklich zu mögen. Sowohl ihr als auch dem Grünhaarigen war ein Stein vom Herzen gefallen. Nojiko hatte sich zwar weiterhin einen Spaß damit gemacht den Braunhaarigen anzustacheln und Nami damit auf die Palme zu bringen, aber im Großen und Ganzen hatte sie sich nur positiv zu den beiden geäußert.
 

Nun saßen sie da, die Bäuche voll geschlagen mit allerlei Köstlichkeiten und Nami kam nicht umhin sich erschöpft tiefer in ihren Stuhl sinken zu lassen. „Das war köstlich, Noji!“, sagte Nami liebevoll und das einstimmige Nicken welches auf ihre Worte folgte zeigte, dass es wirklich jedem geschmeckt hatte. Die Antwort von Nojiko war ein breites Lächeln. „Ich glaube mit der Bescherung müssen wir noch einen Moment warten.“, seufzte sie nun ,“Ich habe so viel gegessen, dass ich mich nicht mehr bewegen kann.“ Ein Lachen folgte. Es ging ihnen allen wohl nicht wirklich anders. In Gedanken vertieft nippte Nami an ihrem Wein, die Hand Zorros lag locker auf ihrem Oberschenkel. Glücklich sah sie zu ihm rüber und musste feststellen, dass auch sein Blick auf ihr lag. „Wir haben gar nicht ausgemacht, ob wir uns was schenken.“, wisperte sie leise.

Nachdenklich verzog der Grünhaarige seine Miene. „Und hast du was besorgt?“, hauchte er zurück. Vorsichtig nickte Nami.

„Und du?“ Grinsend knetete er ihr Bein. „Natürlich.“
 

Nami und Zorro hatten entschieden mit Ihrer persönlichen Bescherung zu warten bis sie alleine waren und nachdem sie noch eine Weile bei Nojiko und Genzo gesessen hatten war schließlich der Moment gekommen zu Bett zu gehen. Herzlich verabschiedeten sie sich von dem Älteren, der es sich nicht nahm Zorro noch ein letztes Mal so verunsichern.

Als die beiden nun alleine in Namis Zimmer waren ließ sich Nami erschöpft auf ihrem Bett nieder, die Haarklammern dabei aus ihrer Hochsteckfrisur ziehend. „Das war ein sehr schöner Abend.“, stellet Zorro zu Freuden Namis fest und gesellte sich zu ihr, ihre Hand in der Bewegung aufhaltend, bevor sie sich die letzte Klemmen herausziehen konnte und die Haare auf ihre Schultern gefallen wären. Fragend sah Nami sich zu Zorro um, als er gerade dabei war, seine Lippen auf ihren Nacken zu legen. Genüsslich schloss Nami ihre Augen. Als sie dann plötzlich etwas kaltes spürte, was sich um ihren Hals legte, öffnete sie ihre Lider wieder. Fast erschrocken griff sie mit ihrer Rechten an ihren Hals und ertastete eine filigrane Kette. Schnell drehte sie sich zu Zorro um. „Frohe Weihnachten!“, hauchte er ihr zuckersüß entgegen und versiegelte im nächsten Atemzug seine warmen Lippen mit denen Namis. „Schau sie dir an.“, forderte der Grünhaarige Nami auf, als er sich von ihr gelöst hatte und sah dann dabei zu, wie sie entzückt zu ihrem Spiegel lief.

„Sie ist wunderschön. Und schau mal!“, begeistert hielt sie ihm ihren Arm entgegen, wo ein goldener Reif baumelte. „Die Kette passt perfekt zu meinem Armband!“ „Das weiß ich doch.“, entgegnete Zorro lachend und keine Sekunde später hatte sie ihre Arme um seinen Hals geschlungen. „Ich finde sie großartig, vielen Dank!“ Nach einer kurzen Pause fügte sie fröhlich hinzu: „Ich habe ja auch noch was für dich!“ Geschmeidig glitt Nami vom Bett und griff nach einer schmalen Box auf ihrer Kommode.

Eine große rote Schleife war um das Päckchen gebunden und fast ungeduldig drückte Nami Zorro die Schachtel mit einem breitem Lächeln in die Hand.

„Frohe Weihnachten!“, sagte nun auch die Orangehaarige noch bevor Zorro überhaupt die Box geöffnet hatte. Skeptisch was ihr Gesichtsausdruck bedeuten könnte entfernt er langsam das Geschenkband und öffnete die Schachtel. Entgegen leuchtete ihm, in einem wunderschönen Orangeton, der sicherlich nicht zufällig dieselbe Farbe hatte wie die Haare Namis, ein flauschiger, zusammengefalteter Schal. Einen Moment lang in dem Nami ungeheuer nervös wurde betrachtete Zorro einfach nur den Inhalt der Box und ließ seine Finger über die Wolle gleiten. Dann stellte er das Päckchen neben sich auf den Nachttisch. „Das ist Kaschmir..“, sagte Nami beinahe kleinlaut, woraufhin Zorro ihr mit einem atemberaubenden Lächeln den Blick zuwandte. „Du ist unglaublich!“, gluckste er lediglich. Verunsichert legte Nami ihre Stirn in Falten. „Ist das was Gutes?“ Mit einer Geste deutete Zorro ihr an zu ihm zu kommen und als sie vor ihm stand, zog er sie an ihren Hüften zwischen seine Beine. „ Es ist perfekt, danke.“, flüsterte er ihr entgegen. Erleichtert legte sie ihm ihre Arme auf seine Schultern. „Du weißt, du hättest mir einfach meinen Schal wiedergeben können, oder?“, schmunzelte er ihr entgegen, woraufhin sie energisch den Kopf schüttelte: „Auf gar keinen Fall!.“ Sie vernahm sein Lachen und sofort machte ihr Herz einen Sprung, das Gefühl als hätte man beim Treppengang eine Stufe übersprungen. Mit pochendem Herzen ließ sie sich auf seinem rechten Bein nieder, streckte ihre Hände nach seinen Wangen aus und zog ihn in einen innigen Kuss. Dort wo seine Hände sich auf ihren Körper legten, sich unter ihr Kleid schoben schien ihre Haut zu verglühen. Verlangend spaltete sie im nächsten Moment seine Lippen und genoss jede Sekunde ihres feuchten Zungenspiels. Nami wusste: Es würde heute, jetzt und hier passieren, sie konnte und wollte gar nicht anders. Wie zur Bestätigung spürte sie, wie Zorro einen der feinen Träger ihres Kleides von ihrer Schulter schob. Der Stoff kitzelte beim herabfallen auf ihrer Haut. Es Bedarf keine Worte zwischen ihnen. Fast schon wie in Zeitlupe, so kam es Nami vor, ließ Zorro den Reißverschluss ihres Kleides aufgleiten. Sogleich rutschte ihr das Kleidungsstück von den schmalen Schultern und aufgeregt hob und senkte sich ihr Brustkorb unter den warmen Blicken des Grünhaarigen.

Bescherung

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Widerwille

Ausgelaugt aber überglücklich drückte Nami ihre Nase an Zorros feuchte Halsbeuge.

Sie vernahm das schnelle, stetige Pochen seines Herzens, als er sich erschöpft auf sie legte.

Sein Körper drückte sie tief in die Matratze und nahm ihr für einen Augenblick die Luft.

„Du bist schwer.“, kicherte sie erstickt.

„Tut mir leid.“, murmelte er während er sich im nächsten Moment bereits von ihr herunter rollte. Sein Brustkorb hob und senkte sich zügig und seine Augen fixierten die Zimmerdecke. Zufrieden robbte Nami an ihn heran, schlang eines ihrer langen Beine über ihn und beugte ihren Kopf über seine Brust, verteilte sanfte Küsse auf seiner gebräunten Haut. „Das war…“, sie suchte eine Weile nach dem passendem Wort. Indes hatte Zorro seine Augen wieder auf sie gerichtet. „Phantastisch.“ „Wundervoll“, sagten die Beiden gleichzeitig und warfen sich dann ein breites Grinsen zu. „Perfekt.“,setze Nami nach. Zorro blinzelte bestätigend und hob eine Hand, um ihr eine nasse Strähne aus der Stirn zu wischen. „Ich kann nicht fassen wie schön du bist.“, flüsterte er, ihr noch immer tief in die Augen schauend. „Hör auf!“, protestierte Nami und senkte verlegen den Blick.

„Ich bin total verschwitzt!“ Sie spürte seine Hand auf ihrem Oberarm, die Stelle streichelnd wo ihr Tattoo war.

„Ich liebe dich Nami.“, hauchte er zärtlich.

Konnten Herzen eigentlich einfach so aus dem Köper springen?

Explodieren vor Glück?

Nami kam es so vor als würde eines von Beidem im nächsten Moment passieren.

Ihr Blick lag schlagartig wieder auf den dunklen, unergründlichen Augen Zorros.

Doch irgendwas in ihnen war komisch.

Irritiert zogen sich die Augenbrauen der Orangehaarigen zusammen, weil das was er sagte nicht mit seiner Mimik harmonierte. „Und wieso siehst du dann so aus als wäre gerade jemand gestorben?“

Der Blick des Grünschopfes senkte sich gequält.

„Ich denke wir sollten uns nicht mehr sehen.“

Der schöne Moment…Zerplatzt wie eine Seifenblase…
 

Hatte sie sich verhört? Unsicher erhob sie ihren Oberkörper, fischte nach der Decke die zerknüllt am Fuße des Bettes lag und schlang sie um sich.

„Was?“, fragte Nami perplex.

Sie hatte das Gefühl als hätte ihr irgendjemand ziemlich hart die Faust ins Gesicht geschlagen.

Zorro sah sie nicht an.

„Wir sollten uns nicht mehr sehen. Es ist besser so.“, wiederholte er.

Irgendwas in Nami schien sie zum Lachen anstacheln zu wollen. Sie ließ einen erstickten Laut aus ihren Lungen weichen.

„Das ist ein Scherz.“

„Nein.“, erwiderte der Ältere prompt.

„Aber..“, versuchte sie erneut einen Anlauf doch Zorro schüttelte nur den Kopf. Der Rotschopf wich weiter zurück.

Unzählige Gedanken durchströmten ihr Hirn. „Dir ging es nur um Sex. Du hast was du wolltest.“, schlussfolgerte Nami atemlos und beschämt sah sie auf die Bettdecke.

„Was?! Nein!!..Nein!..Nami. Das was ich eben gesagt habe…das meinte ich ernst!“, stellte er mit hartem Ton klar.

Doch das verwirrte sie nur umso mehr. Gut ihre Annahme war aus der Luft gegriffen aber…

„Das ergibt doch kein Sinn!“ Sie spürte schon wieder diese Hitze im Gesicht. Warum musste sie eigentlich immer sofort anfangen zu heulen?!

„Wieso?“, verlangte die Orangehaarige zu wissen.

Ansehen konnte sie ihn nicht.

Beziehungsweise.

Sie wollte nicht.

Als würden zwischen den Falten der Decke die Antworten auf sie lauern, stierte sie unentwegt auf jene.

Sein schweres Schlucken klang wie ein weit entferntes Echo. „Ich will nicht, dass du verletzt wirst.“, sie hatte ihn fast nicht gehört und doch hämmerte ihr dieser Satz nun in den Ohren.

„Willst du mich eigentlich komplett verarschen?! Das fällt dir aber früh ein!“, zornig ballte Nami ihre Hände um den Deckensaum. „Zu Schade, aber genau das passiert gerade! Was ist wohl deine nächste Ausre..“

„Ich habe mit Robin geschlafen!“, unterbrach er sie lautstark.

Schlagartig lag ihr Blick auf ihm und wäre seine Reaktion nicht schneller gewesen, dann hätte auch ihre flache Hand ihn erwischt.
 

„Du bist ein miserabler Lügner Zorro, weißt du das eigentlich?!“

„Ich…“ Er hatte keine Antwort parat.

„Und ein erbärmlicher Feigling dazu! Robin in die Sache mit reinzuziehen…das ist sogar unter deinem Niveau! Und dann auch noch nachdem du mit mir geschlafen hast!“

„Seit wann ist es Feige jemanden beschützen zu wollen?!“, konterte Zorro knurrend.

„Beschützen?! Sehr witzig!

Denkst du, ich lass dich das alles einfach so über meinen Kopf hinweg entscheiden?! Schön du liebst mich. Ich liebe dich auch, also habe ich genauso ein Mitspracherecht!“

„Nami du kapierst das nicht!“, knurrte Zorro wütend. „Was kapiere ich denn bitte nicht?!“

„Dass die ganze Sache viel größer ist! Wenn du in die Schussbahn gerätst wäre das meine Schuld! Der Besuch bei der Polizei war vielleicht nur der Anfang!“
 

Mit funkelten Augen sahen sie sich gegenseitig an. Keiner war im Begriff nachzugeben.

„Du bist so ein Vollidiot! Schuld bist du nur wenn du den Abzug drückst.“

„Nami..“, fing Zorro beschwichtigend an doch sie unterbrach ihn: „Nein! Du wirst nicht mit mir Schluss machen! Das erlaube ich nicht. Das hättest du dir überlegen müssen bevor du heute hier aufgetaucht bist!“

Grimmig zog Zorro seine Augenbrauen zusammen „Und du bist ein elender Sturkopf! Wieso kannst du nicht einmal das machen, was man dir sagt?!“, fauchte er ihr entgegen.

„Weil das was du sagst einfach nur dämlich ist! Außerdem lass ich mich nicht herumkommandieren!“

Eine Weile starrten sie sich gegenseitig in die vor Zorn blitzenden Augen, schwarz gegen braun, bis Zorro schließlich murrend den Blick abwandte.

„Ich fasse es nicht!“, aufgebracht verschränkte der Grünschopf die Arme vor der Brust. „Du willst es einfach nicht verstehen!“ „Zorro…ich glaube du willst nicht verstehen.“, den Kopf schief legend sah sie ihn beinah versöhnlich an. „Ich bin kein zerbrechliches kleines Mädchen was beschützt werden muss. Wir kriegen das hin! Verdammt wir haben gerade erst richtig zueinander gefunden, willst du das alles aufgeben?“ Ihre Augen lagen, um Verständnis bittend, auf ihm. Mit einem schweren Seufzer erwiderte er ihren Blick. „Das ist das Letzte was ich will…Nur..“, ihn in seinem Satz stoppend legte Nami ihre Lippen auf seine. Ein warmes Kribbeln durchzog ihren Bauch als er ihren Kuss erwiderte.

Er hatte nachgegeben!

Triumphierend verfiel Nami in ein seichtes Schmunzeln, sie konnte gar nicht anders.

Nach einem kurzen Augenblick löste Zorro sich wieder von ihr. Er schien einen Moment unschlüssig rumzudrucksen, doch dann verschränkte er seinen Blick mit ihrem. „Du liebst mich auch?“, der hoffnungsvolle Ton der in seiner Stimme mitschwang veranlasste Nami dazu ihre Mauern gänzlich fallen zu lassen. „Vielleicht sollte ich mir das nochmal überlegen.“, feixte sie vorsichtig, doch ließ sich von Zorro näher ziehen. „Nein. Das solltest du auf gar keinen Fall.“, murmelte er während ihre Lippen sich bereits wieder zu einem sinnlichen Kuss gefunden hatten. „Weißt du eigentlich wie glücklich du mich damit machst?“

Oh ja, das wusste sie…
 

Erschöpft rollte Nami sich auf die Seite nachdem sie und Zorro sich ein weiteres Mal geliebt hatten. Ihr Atem ging noch immer schnell und mit geschlossenen Augen genoss sie das sanfte Kitzeln, welches die Finger des Grünhaarigen auf ihrer Haut hinterließen. Brummend zog Zorro sie näher zu sich ran, legte seinen Arm um sie, sodass seine Hand auf ihrem Bauch ruhte und schob seine Nase in ihr Haar. „Du riechst gut.“, bemerkte er schlicht und drückte ihr einen federleichten Kuss in den Nacken. Sofort stellten sich ihre Härchen auf. „Du spinnst.“, wisperte Nami zurück, konnte ihre Freude über das Kompliment jedoch nicht ganz verbregen.

„Von mir aus. Ich freue mich schon auf die morgendliche Dusche.“ Grinsend drehte Nami sich zu ihm um.

„Hast du noch nicht genug?“ Beinahe beleidigt verzog der Ältere das Gesicht.

„Nie und nimmer!“, der Schalk der in seinen Augen blitzte verriet ihn. Nami sah ihn eine Weile wortlos an, prägte sich seine Gesichtszüge ein, sah in seine tiefdunklen Augen.

Sie dachte noch einmal über den Streit vorhin nach. Er hatte sie wirklich in Rage versetzt was er gesagt hatte...wie er es ihr gesagt hatte. Und doch war da der Teil in ihr gewesen der ihn dafür geliebt hatte sie um jeden Preis schützen zu wollen. Für den Preis Nami dafür aufzugeben... Ja es hatte sie schockiert aber sie glaubte auch dass sie das auf eine Art und Weise Näher zusammengebracht hatte. Zu wissen dass er alles versuchen würde, damit sie glücklich war und dadurch zu merken, wie viel er ihr eigentlich bedeutete...

„Zorro?“

„Hmm?“, antwortete er verzögert. Bei der Vorstellung wie sie ihre nächste Frage stellte errötete Nami unwillkürlich.

Sie zögerte noch einen kurzen Augenblick in dem er sie geduldig musterte. „Kannst du nochmal `ich liebe dich´ sagen ohne im nächsten Atemzug mit mir Schluss zu machen?“ Für eine Sekunde sah er sie perplex an ehe ein leichtes Lachen aus seiner Kehle drang. Nami errötete indes nur noch weiter und war schon im Begriff sich beleidigt weg zu drehen, als er schließlich eine Hand nach ihrer Wange ausstreckte, seinen Daumen sanft über diese gleiten ließ und ihr fest in die Augen blickte.

„Ich liebe dich, Nami.“, und er meinte es so. Von ganzem Herzen. Tränen stiegen der Orangehaarigen in die Augen. Tränen des Glücks, die Zorro trotzdem für einen kurzen Moment irritierten, ehe er sah, dass sich ihr Mund zu einem Lächeln formte.

„Danke.“ Der Grünhaarige grinste. „Keine Ursache.“ Schnell wischte Nami sich die Tränen aus dem Augenwinkel und schob sich Zorro fest entgegen. „Kann ich dich noch was fragen?“ Ihr Blick ruhte auf der Narbe die sich quer über seinen Oberkörper erstreckte und ihr nach wie vor einen Schauer über den Rücken jagte.

„Nochmal werde ich es nicht sagen!“, protestierte Zorro frech was Nami dazu veranlasste beleidigt einen Schmollmund zu ziehen und ihm strafende Blicke entgegen zu schleudern.

Dann fing sie sich wieder.

„Woher hast du die Narbe?“ Ihr war sie vorhin schon aufgefallen, doch da hatte er ihre Fragen abgewürgt, die Neugier brannte dennoch weiterhin in ihr.

Der Grünschopf warf einen kurzen Blick auf seinen Oberkörper, so als müsse er sich vergewissern, dass sie überhaupt noch da war.

Dann fing er an zu erzählen: „Als ich 19 war, habe ich viel mit den falschen Leuten abgehangen. Ich war Teil einer Bande, wir waren nicht gerade vorbildlich und es gab viel Streit, vor allem mit anderen Gruppen. Es kam zur Auseinandersetzung mit einer davon..Naja sie hatten Messer mitgebracht. Wir nicht. Die Narbe ist das Resultat.“

Gespannt hörte Nami zu, wusste nun aber nicht so recht was sie darauf erwidern sollte.

„Die Ärzte dachten damals sie würden mich verlieren.“, fügte er hinzu und ein Lächeln huschte über seine Lippen.

„Tja, die wussten nicht was für ein Dickkopf ich bin!“ Eine Augenbraue in die Höhe ziehend schaute Nami ihm in die Augen. „Unvorstellbar wie sie das nicht sofort bemerkt haben konnten.“, sagt sie trocken und hörte wie er halb Lachend halb empört die Luft ausstieß. Nami überlegte eine geschlagene Weile was sie zu ihm sagen konnte. Ein ‚Tut mir leid‘ erschien ihr lächerlich und weitere Fragen zu stellen taktlos. Doch ihre brennende Neugier ließ ihren Kopf weiter rattern.

Erst als sie schließlich eine passende Formulierung gefunden hatte und zur Frage ansetzen wollte vernahm sie den gleichmäßigen und ruhigen Atem Zorros. Er war eingeschlafen! Sich mit der Tatsache zufrieden gebend, dass es wirklich schon reichlich spät geworden war und sie schließlich noch genug Zeit hatte ihn auszuquetschen ließ auch Nami ihre Augen schließlich zufallen und versank prompt in einen traumlosen Schlaf.

Frohes Neues Jahr! (1)

Es war der 31. Dezember.

Die Weihnachtstage waren herrlich und besinnlich gewesen und mit all ihren Freunden um sich herum, hatte Nami sich so richtig wohl gefühlt.

Alle Sorgen konnte sie in den letzten Tagen hinter sich lassen.

Oder zumindest für den Moment aufschieben.

Gleich am Sechsundzwanzigsten hatte die Truppe beschlossen auch Silvester miteinander zu feiern.

Es sollte eine große Fete werden, dank Robin, die ebenfalls eingeladen wurde, mit gemieteter Location und allem drum und dran. Begeistert von der Idee hatte Vivi den Rotschopf kurzerhand zum Schoppen überredet und die errungenen Stücke hingen nun bereit zum Anziehen an dem riesigen Kleiderschrank der Blauhaarigen.
 

„Brauchst du das noch?“, fragend deutete Vivi auf eines der vielen kleinen, bunten Schminkdöschen und Tuben, die sich wirr über den gesamten Tisch vor ihnen verteilten. Nach einem kurzen prüfendem Blick schüttelte Nami verneinend den Kopf und widmete sich selbst wieder ihrem Spiegelbild. Die beiden Frauen waren gerade dabei sich für die Party fertig zu machen die in etwa einer halben Stunde beginnen sollte und keiner der beiden war auch nur annähernd fertig.

Nachdenklich kämmte Nami ihre Haare in einen Zopf und besah sich das Ergebnis eine Weile lang im Spiegel. „Was meinst du, offen oder zu?“, wollte sie an Vivi gewandt wissen.

„Sieht beides gut aus.“, war ihre schlichte Antwort und leicht frustriert ließ Nami ihre Haarpracht wieder auf die Schultern zurück fallen. „Danke für die Hilfe.“, gab sie schmollend zurück und sah wie Vivi sie durch den Spiegel hindurch angrinste. „Wenn es nun mal die Wahrheit ist…frag die Jungs.“, schlug sie vor, woraufhin Nami halbherzig von ihrem Hocker rutsche. Sie war nicht gerade überzeugt dass die Männer ihr in dieser Angelegenheit helfen konnten, aber sie nutze die Aufforderung ihrer Freundin um nach dem Rechten zu sehen.

Im angrenzenden Zimmer hockten Zorro, Ruffy und Ace gelangweilt auf dem Sofa vor dem Fernseher. Töne dröhnte leise aus den Lautsprechern, doch keiner der Anwesenden schien sich wirklich dafür zu interessieren was gezeigt wurde. Mit einem leisem Räuspern machte Nami auf sich aufmerksam und prompt lagen alle Blicke auf ihr. „Wollt ihr euch nicht auch langsam fertig machen?“, fragte die Orangehaarige nun skeptisch, die Arme langsam vor der Brust verschränkend. Alle drei saßen noch immer in ihren Alltagskleidern da und schienen nicht den Eindruck zu erwecken als wollten sie heute überhaupt noch irgendwo hin. „Wie weit seit ihr denn?“, wollte Ace wissen, seinen Blick wieder auf den Bildschirm des Fernsehers gerichtet.

„Naja..“, murmelte Nami wage und wurde schlagartig unterbrochen. „Nein, dann noch nicht.“

Augenrollend war sie schon im Begriff sich abzuwenden als Ruffy sie zu sich winkte. Seufzend ließ sie sich neben ihm auf die Lehne der Couch nieder woraufhin der Schwarzhaarige prompt eine noch volle Flasche Alkohol zu sich zog. „Ruffy..“, wollte sie abwehren doch er unterbrach sie. „Nur zum vorglühen.“, sein breites Grinsen überredete sie schließlich und nachdem sie kurz den Blick mit Zorro gekreuzt hatte, sah sie schließlich bereitwillig dabei zu wir der Schwarzhaarige fünf Shot-Gläser befüllte.

„Cheers“

Die Gläser klirrten beim Anstoßen zusammen und im nächsten Moment brannte die Flüssigkeit auch schon für einen Moment in dem Rachen der Orangehaarige und ließ sie das Gesicht verziehen.

„Das Zeug ist eklig.“, stellte sie klar und erhob sich dann mit dem fünften Glas in der Hand. Wenn die dadurch musste, dann musste Vivi das auch. Bevor sie jedoch den Raum verließ drehte sie sich noch einmal zu den Männern um.

„Macht euch fertig! Wir wollen doch nicht Silvester verpassen!“

Ein einstimmiges, tiefes Murren war zu hören und nur durch das kurze Zwinkern ihres Freundes ließ sie sich davon abhalten den Jungs an die Kehle zu springen.

Wieder im Schlafzimmer der Blauhaarigen stellte Nami das kleine Glas demonstrativ vor ihre Freundin und sah diese auffordernd an, sodass sie gar nicht erst an Protest denken konnte. Wiederwillig hob Vivi das Glas an die Lippen, während Nami die Tür schloss und sich zu den Kleidungsstücken am Schrank zuwandte.

„Eklig.“, hörte sie Vivi im Rücken keuchen. „Das waren auch meine Worte.“, sagte Nami lachend und schlüpfte indes in ihr Outfit für den Abend.
 

„Und..? Was sagst du?“ , erwartungsvoll posierte die Orangehaarige für ihre beste Freundin, welche sogleich anerkennend Nickte. „Du siehts heiß aus!“

„Ohne gefällst du mir aber besser!“ Erschrocken fuhren Nami und Vivi zusammen und drehten sich prompt Richtung Tür.

Keiner der beiden hatte Zorro reinkommen gehört.

„Sorry, Männer freie Zone!“, schimpfte die Blauhaarige und warf dem Grünschopf den ersten Gegenstand entgegen den sie zwischen die Finger bekam. Geschickt fing Zorro den Lippenstift kurz vor seinem Gesicht auf, sein Grinsen verbreiterte sich. „Da wird Ruffy aber nachher ganz schön enttäuscht sein das zu hören.“

Vivi war bereits im Begriff den nächsten Gegenstand zu greifen, als Nami bereits dazwischen trat um eine Eskalation zu verhindern. „Was gibt’s?“, fragte sie, während sie sich vor den Grünhaarigen stellte und den Kragen seines Hemdes zurecht zupfte. „Ich suche meine Krawatte“, gestand er ihr im Flüsterton. „Die hatte ich eingesteckt. Liegt in meiner Tasche.“, gab sie leise zurück und nachdem er ihr zum Dank einen Kuss auf die Lippen gedrückt hatte, warf er Vivi noch den Lippenstift entgegen. „Der passt nicht zu meinem Outfit, aber danke.“ Und schon waren die beiden Frauen wieder für sich. „Mir hat es besser gefallen als ihr noch total verklemmt wart.“, gab Vivi zynisch von sich, was ihr einen empörten Blick von Nami einfing.

„Du hast gesagt du magst ihn!“, protestierte sie doch Vivi stoppte ihre Freundin mit einer ungeduldigen Handgeste.

„Ich mag ihn sogar sehr!“, versicherte sie und gerade als sich ein zufriedenes Lächeln auf die Lippen der Orangehaarigen schleichen wollte fügte sie hinzu: „Aber manchmal würde ich ihn auch gerne erwürgen!“ Nami kam dennoch nicht um ein Schmunzeln umhin. Nichts konnte ihr im Moment die Stimmung verderben und schon gar nicht der halbherzige Versuch Vivi’s sie auf die Palme zu bringen.

„Zieh dich an, wir müssen los.“, sagte sie stattdessen und zwinkerte Vivi freundschaftlich zu.
 

Es kam der Orangehaarigen beinah wie ein Déjà-vu vor, als das Taxi der Gruppe vor der Location für den heutigen Abend halt machte und sich ihnen die zwar wesentlich kleinere, aber dennoch große Menschenmenge offenbarte die sich bereits an der Schlange für nicht ViP-Gäste gesammelt hatte. Robin hatte für sie den ViP-Bereich reserviert aber offenbar noch eine Menge weiterer Gäste eingeladen. Vielleicht brachte es das ja mit sich eine so hoch angesehene Persönlichkeit der Geschäftswelt zu sein..

Nichtsdestotrotz schwangen sich Nami und die anderen agil aus dem kleinen gelben Fahrzeug und begrüßten die klare Nachtluft mit Freuden, nach der trockenen Heizungsluft die in dem Taxi geherrscht hatte.

Bereits nach wenigen Schritten konnten die Fünf den schwarzen Haarschopf Robins ausmachen, die gerade wild gestikulierend mit einem der Türsteher redete. „Ganz in ihrem Element..“, sagte Nami trocken und warf ihrer besten Freundin einen vielsagenden Blick zu. Gerade als Robin eine besonders ausschweifende Geste machte, viel ihr Blickfeld auf die ankommenden Freunde und schlagartig ließ sie den Türsteher neben sich links liegen und winkte stattdessen der Gruppe zu. „Hey! Hattet ihr schöne Weihnachten?“, fragte sie in die Runde und ein einstimmiges Nicken folgte. „Wie geht es dir?“, ergriff Vivi die Führung und eröffnete ein Gespräch dem Nami nicht ganz folgen konnte. Ihr Blick wanderte über die vielen Köpfe und eine unangenehme Gänsehaut jagte ihr über die Haut.

„Ist dir kalt?“ Aus ihren Gedanken gerissen zuckte sie beinah ein wenig zusammen, als Zorro seine Hand um ihre Schultern legte. „Nein schon gut.“, lächelte sie gezwungen und bemühte sich den Worten von Robin zu folgen. „Die anderen sind schon alle drinnen, also lasst euch nicht aufhalten, ich komme in einer viertel Stunde nach.“, schloss die Schwarzhaarige und als die Gruppe sich auf den Weg ins Innere machte, spürte Nami plötzlich eine weitere Hand an ihrem Oberarm. Nun zuckte sie wirklich erschrocken zusammen, ehe sie realisierte dass es die Hand der Schwarzhaarigen war.

„Entschuldige ich wollte dich nicht erschrecken, hast du kurz einen Moment?“

Erleichtert aber gleichzeitig verwirrt schickte sie Zorro einen Blick zu. Dann um ihre Gedanken frei zu machen schüttelte sie leicht den Kopf und wandte sich wieder Robin zu. „Ja, klar.“, sagte Nami knapp und deutete ihrem Freund an, dass er schon vorgehen sollte. „Was ist?“, ihr Ton klang bissig auch ohne ihr zutun und sie musste sich auf die Zunge beißen, um sich zurück zu halten. „Ich möchte mich aufrichtig dafür entschuldigen wie ich mich beim letzten Mal benommen habe. Ich war nicht ganz ich selbst…Naja wenn man verliebt ist, macht man wohl die eine oder andere Dummheit..Aber das rechtfertigt mein Verhalten natürlich nicht! Es tut mir wirklich leid!“, mit einem entschuldigendem Lächeln hatte Robin den Kopf ein wenig schief gelegt. Perplex stand Nami da. Es kam ihr vor als stünde sie mindestens fünf Minuten einfach nur da und starrte Robin ins Gesicht.

In Wahrheit war es vielleicht höchstens eine Halbe gewesen.

Hatte sich Robin gerade ernsthaft bei ihr entschuldigt?! Konnte jemand sie bitte mal kneifen?! Sie wusste nicht ganz was sie erwidern sollte und als hätte sich ihr Mund eigenständig gemacht purzelten die Worte bereits aus ihr heraus: „Danke, das weiß ich zu schätzen. Mein Verhalten war ja auch nicht gerade vorbildlich..“, antwortete Nami mechanisch und zwang sich zu einem kurzem Lächeln. Sie fühlte sich mehr als unwohl. „Vergessen wir das einfach! Ich wollte nur kein böses Blut zwischen uns haben, wenn wir uns jetzt vielleicht öfter über den Weg laufen.“ Hatte Nami richtig gehört? Verdutzt verzog sie das Gesicht. „Was meinst du?“ Nun sah auch Robin verwirrt aus und verschränkte die Arme schützend vor ihrem Körper. „Zorro hat mich um Hilfe gebeten und es gibt diesbezüglich noch viel zu klären deswegen werden wir uns in nächster Zeit wohl noch öfter sehen. Ich will dich jetzt auch gar nicht aufhalten, geh ruhig rein und frag ihn einfach später nochmal.“, sagte sie flüchtig und schenkte der Orangehaarigen dann ein weiteres breites Lächeln. Nachdenklich ließ Nami ein Nicken sehen und flüchtete dann zielstrebig ins Innere der Location. Wo war bitte Miss Oberzicke hin??
 


 

Nami hatte sich fest vorgenommen sich durch nichts und niemand den Abend verderben zu lassen, aber suspekt kam ihr der Auftritt von Robin nun doch vor…

Immerhin konnte sie sich nicht daran erinnern jemals ein vernünftiges Gespräch mit der Älteren geführt zu haben. Wieso also die Mühe machen sich bei ihr so groß und breit zu entschuldigen?

Grübelnd stieß der Rotschopf zum Rest der Truppe und ließ sich herzlich begrüßen während sie in Gedanken mit sich ausmachte die Dinge für heute einfach mal so stehen zu lassen. „Was wollte Robin von dir?“, die leise Stimme Vivis direkt eben ihrem Ohr ließ sie wieder aufhorchen. Sie ließ ihren Blick über die Anwesenden schweifen und fing dann zu sprechen an, als sie zufrieden feststellte, dass niemand auf sie achtete. „Sie hat sich bei mir entschuldigt.“, gab sie Vivi neutral zu verstehen. „Wow.“, war das erste was der Blauhaarigen einfiel. „Das ist gut. Oder?“ Unschlüssig sah Nami ihr in die Augen. „Ich denke schon…nur etwas plötzlich.“ Als Vivi daraufhin nur noch mit den Schultern zuckte war auch Nami bereit das Thema in ihrem Kopf gänzlich beiseite zu schieben. „Ich sehe ihr zwei seid noch ohne Getränk.“, stellte eine Stimme hinter den Beiden plötzlich fest und wie auf Kommando drehten sich Vivi und Nami zu dem Urheber der Stimme um. „Man schleicht sich nicht so an andere ran!“, rief die Blauhaarige grinsend und deutete drohend mit dem Zeigefinger auf Sanji. „Vielleicht kann ich es hiermit wieder gut machen.“. Entgegnete der Blonde und reichte jeder von ihnen ein Cocktailglas.

„Spezialrezept von meiner Wenigkeit“, fügte er noch hinzu und ließ seine Reihe perfekter Zähne aufblitzen. Nachdem die Drei sich zugeprostet und jeder an seinem Getränk genippt hatte ließ Vivi ein Nicken von sich sehen.

„Jap. Das ist eine ausgezeichnete Wiedergutmachung!“, stellte sie klar und nahm einen weiteren großen Schluck aus ihrem Glas. „Nur für die Mädels?“, wollte sie daraufhin wissen und wie als fühle er sich ertappt verzog Sanji unwillkürlich das Gesicht. Bevor er jedoch Antworten konnte winkte die Blauhaarige ab. „Macht nichts, aber das muss ich Ruffy kosten lassen!“ Und schon war sie von dannen gezogen.

„Man, das kann sie echt gut oder?“, wollte Nami mit einem breitem Schmunzeln auf den Lippen wissen als sie ihrer Freundin hinterher sah. „Leute einfach stehen zu lassen? Ein Naturtalent.“, bestätigte der Blonde. „Wie läufts mit deinem Restaurant? Sind die neuen Gerichte gut angekommen?“ Er antwortete eine Weile nicht auf ihre Frage sondern sah auf den Boden seines Glases, bevor er sich unschlüssig räusperte.

„Ich wollte das heute gar nicht ansprechen aber ich kann nicht mehr so tun als wäre nichts..Nami, ich hab das von Zorro gehört…“

In einer stummen Antwort ließ sie ihren Mund aufklappen, doch als kein Ton über ihre Lippen kam, schloss sie ihn wieder. Ihre Augen suchten verzweifelt einen Punkt wo sie sich festsetzen konnten und fanden schließlich den selben Punkt den auch Sanjis Augen fixierten. Nami traute sich nicht ihn anzuschauen. Er hatte nichts schlimmes gesagt aber es war ihr unangenehm. Sie wusste worauf er hinaus wollte und er wusste, dass sie es wusste, sonst hätte er seinen Satz nicht derart vage formuliert. Es war egal woher er es wusste, aber allein die Tatsache, dass er davon wusste und der Gedanke daran wie viele es noch mitbekommen hatten…

Schämte sie sich etwa?

Für Zorro?
 

Ihre Wangen liefen rot an, als sie langsam den Mut fand den Kopf zu heben und in die Augen des Blonden zu schauen der offensichtlich schon darauf gewartete hatte, dass sie den Kopf hob.

„Du musst dich von ihm Fernhalten! Was wird beim nächsten Mal passieren? Er wird nicht immer davon kommen!“

Seine Züge waren hart als er sie ansah, seine Augen schienen sie zu durchbohren.

Ihr Gesicht erbleichte wie auf Knopfdruck und sofort fing eine Stimme in ihrem Kopf an zu schreien.

Was ging hier eigentlich vor sich?!

„Ich weiß nicht was du glaubst gehört zu haben..“, fing Nami mit zitternder Stimme an, sie hatte gehofft es überspielen zu können, aber dazu war sie viel zu überfordert mit der Situation, da hatte er sie schon unterbrochen:

„Ich glaube nicht, ich weiß, dass er von der Polizei mitgenommen wurde.“

„Und offensichtlich ist er da nicht lange geblieben!“, gab sie kalt zurück, jetzt auch wesentlich gefasster als zuvor.

Sie konnte nicht glauben was Sanji sich heraus nahm.

Woher glaubte er zu wissen was vor sich ging.

Welches Recht hatte er über Zorro zu urteilen? Sie von ihm wegreißen zu wollen?

„Nami ich möchte dich nicht verärgern, glaub mir! Ich habe nur Angst dass du nicht weißt worauf du dich einlässt! Zorro…“, der Blonde machte eine Pause als müsse er sich ein Herz fassen.

„Ich versuche dir doch nur zu helfen, bitte. Zorro kursiert in den falschen Kreisen!“

Es fühlte sich an als würde es sie in die Ecke drängen, dabei war er ihr nicht mal wirklich nah. Seine Stimme hatte beinah einen flehenden Unterton.

Nami konnte sich das alles nicht erklären.

„Was auch immer du glaubst zu wissen, das geht eindeutig zu weit!“, herrschte Nami ihn an.

„Ich vertraue Zorro! Und ich erinnere mich nicht dich um Hilfe gebeten zu haben!“

Sie sah aus dem Augenwinkel wie er eine Hand nach ihr ausstrecken wollte und schlug diese Weg.

„Was fällt dir eigentlich ein so über ihn zu reden?!“

Mittlerweile brodelte die Orangehaarige vor Wut und sie hatte Mühe damit sich zusammen zu reißen um keine Szene zu machen. Sie wollte nicht, dass das irgendjemand mitbekam.

Vor allem nicht Zorro.

Sanji startete einen weiteren Versuch und schaffte es dieses Mal wirklich ihren Oberarm zu fassen zu bekommen.

Beschwörend festigte er seinen Griff, den Nami bereits versuchte abzuschütteln.

„Wenn du mir nur zuhören würdest..Ich will doch nur nicht dass du später irgendetwas bereuen musst…Zorro ist…“, doch weiter kam er nicht.

Nami hatte ihren Arm endlich losgerissen und drückte den Blonden nun demonstrativ von sich weg. „Ich will nichts weiter von dir hören! Das einzige was ich gerade wirklich bereue ist auf dich reingefallen zu sein und jetzt lass mich und Zorro endlich in Ruhe!“

Sanji wirkte sichtlich schockiert und fast im selben Moment wechselte seine Miene zu bedauern.

„Tut mir leid.“ Er schaute ihr nicht mehr in die Augen, sondern drehte ihr den Rücken zu und verließ fluchtartig den Raum.

Nami völlig mit den Nerven am Ende zurück lassend.

Was war gerade eigentlich genau passiert?

Als sie seinen Gesichtsausdruck gesehen hatte war ihre Wut weitestgehend verrauscht. Viel stärker war das Gefühl der Enttäuschung das sich langsam auf ihren Schultern niederließ wie ein schwerer Umhang. Was war nochmal ihr Vorhaben für den Abend gewesen? Am liebsten wäre sie zusammengebrochen, hätte die Arme über das Gesicht geschlagen und geweint.

Die Blöße würde sie sich nicht geben!

Nicht hier, nicht heute!

Nein dies sollte ein schöner Abend werden!

Und während sie sich immer wieder eines Mantra gleich ein und den selben Satz in Gedanken aufsagte, brauste sie davon.

Nichts und Niemand wird dir heute diesen Abend verderben!
 

Doch als wäre Gott und die gesamte Welt an diesem Abend gegen sie, erwartete sie bei ihren Freunden bereits die nächste Überraschung. Sie hatte ihren Blick durch die Runde schweifen lassen und nachdem sie sicher war, dass einer fehlte fragte sie prompt nach: „Wo ist Zorro?“ Sie brauchte ihn jetzt. Sie hatte nicht vor ihm zu sagen was vorgefallen war, zumindest nicht für die nächsten 24 Stunden. Es reichte wenn sie vor Wut kochte und ändern könnte jetzt sowieso niemand was daran. Aber alles in ihr schrie nach seiner Anwesenheit.

„Ich glaube er wollte nach Draußen. Nach Robin sehen oder so.“, antwortete Ruffy achselzuckend und kassierte prompt einen Tritt von Vivi. Er schien zwar offensichtlich nicht zu verstehen was er falsch gemacht haben sollte, aber der Blick der Blauhaarigen veranlasste ihn dann doch sich kleinlaut bei ihr zu entschuldigen.

Die Gravitationskraft der Erde schien sich schlagartig erhöht zu haben.

„Er wollte frische Luft schnappen.“, fügte Ace geistesgegenwärtig hinzu.

„Danke.“, sagte Nami tonlos, die Miene grimmig verzogen und wandte sich bereits wieder ab.

„Du wirst dir heute von nichts und niemanden den Abend verderben lassen!“

Half es überhaupt die Worte zu wiederholen?

Alles in ihr schien dagegen zu sprechen.
 

Die Kälte erwischte die Orangehaarige mit voller Wucht, als sie nun ohne Jacke und mit knapper Kleidung vor den metallischen Türen stand. Augenblicklich schlang sie sich die Arme um ihren Oberkörper und presste die Zähne aufeinander, damit diese nicht haltlos klapperten.

Sie sah das Paar schon von Weitem und sie musste sich ermahnen tief durchzuatmen, bevor sie zu ihnen herüber stöckelte.

Sie drehten sich fast gleichzeitig um, noch bevor Nami wirklich bei ihnen war aber sie hatte es bereits geschafft sich ein Lächeln aufs Gesicht zu zwingen.

„Da seit ihr also!“, stellte sie unnötigerweise fest als sie schließlich neben den Beiden stehen blieb und schaute von einem zum Anderen.

„Sorry Nami das ist gerade kein guter Zeitpunkt. Geh doch wieder rein ich bin in fünf Minuten bei dir, okay?“, sagte Zorro prompt mit einem nach Verständnis suchendem Ausdruck im Gesicht.

War es heute eigentlich jedermanns Job ihr vor den Kopf zu stoßen.

Vielleicht sollte sie einfach wieder nach Hause gehen und sich in ihrem Bett verkriechen.

Zumindest wollte sie gerade überall sein außer hier.

Ihr Lächeln begann bereits wieder zu bröckeln als Robin schon das Wort ergriff. „Quatsch. Geschäftliches gehört doch ohnehin nicht auf eine Silvesterparty. Wir können unser Gespräch ein anderes Mal fortsetzen.“

Verhalten trat Nami einen Schritt zurück. „Schon gut, ich wollte nicht stören.“, sagte sie monoton und war bereits im Begriff den Rückweg anzutreten, als Zorro sie plötzlich in die entgegengesetzte Richtung bugsierte. Sanft zog er sie zu sich ran und schlang einen Teil seiner Jacke um sie. „Du störst nicht. Aber so holst du dir ja den Tod.“ Er setzte kurz ab um den Blickkontakt mit Robin herzustellen. „Dann soweit erstmal Danke für deine Hilfe. Ich weiß nicht was ich ohne dich machen würde!“, seine Stimme war fest und gefasst und Robin hob abwehrend die Hand. „Nur keine Sorge, wir sind auf einem guten Weg.“, erwiderte sie mit einem Lächeln, welches sie im Anschluss auch Nami noch zuwarf und sich dann erstmal verabschiedete. Wortlos stand Nami da, konnte sich nicht dazu überwinden die Arme um Zorro zu legen als dieser auch schon einen sanften Kuss auf ihr Haarschopf drückte. „Es tut mir leid.“, sagte er leise und Nami nickte nur, während er sie näher an seinen warmen Körper drückte. „Lass uns reingehen.“, fügte er dann noch hinzu und nach ihrem bestätigendem Nicken setzen sie sich in Bewegung.

Frohes Neues Jahr! (2)

Auf der Tanzfläche des Clubs hatten sich nach und nach immer mehr Leute eingefunden, ausgelassen tanzten Pärchen, Freunde und Alleinstehende zur Musik darunter auch Nami und Zorro. Er hatte sie mehr oder weniger auf die Tanzfläche schleifen müssen, was so absolut gar nicht typisch für Nami war. Aber Zorro hatte gespürt das etwas nicht stimmte und hatte sie auf andere Gedanken bringen wollen. Gerade fing ein neues Lied an zu spielen, ein langsamer Song, der einige der Gäste vom Parkett vertrieb sodass die Verbliebenen nun mehr Platz zur Verfügung hatten. Zärtlich ließ die Orangehaarige ihre Arme auf die Schultern von Zorro sinken und legte nun ihren Kopf leicht schief. Sie hatten ihr Gespräch beim letzten Lied pausieren müssen, weil es zu laut gewesen war. Nun setzte sie zu einer Antwort an.

„Warum kannst du sie nicht einfach mit mir hassen und dann ist gut?“ Grinsend schlang Zorro seine Arme um Namis Hüfte. „Sie hilft mir einen neuen Job zu finden. Ich kann sie nicht hassen.“, widersprach er. „Ich kann dir helfen.“, schlug die Orangehaarige vor, zog ihn näher an sich und legte ihre Nase an seine Halsbeuge. „Du bist auch Geschäftsführerin eines Milliarden-Dollar- Unternehmens?! Und das erzählst du mir nicht?“ Ein roter Schleier legte sich auf die Nase und Wangen der jungen Frau und verriet sie. „Hey“, hörte Nami das leise Raunen an ihrem Ohr und sah zu ihm auf, wo seine dunklen Augen bereits darauf warteten sich mit ihren zu verhaken. „Sie hilft mir damit und du hilfst mir dafür mit allem anderen, Deal?“ „Sie war heute so nett zu mir, hat sich sogar entschuldigt.“, erzählte der Rotschopf statt ihm eine Antwort zu geben. Zorro lächelte. „Das ist ein ja, oder?“, Ein Lächeln huschte über ihre Züge. „Ja, aber…hast du gerade die Augen verdreht?!“, beleidigt sah sie ihn an. „Mit wem tanze ich hier gerade eng umschlungen? Mit dir oder mit ihr?“, forderte Zorro mit strengem Ton zu wissen und Nami verzog das Gesicht. „Darum geht es nicht.“, konterte sie. „Gut, sie steht auch nicht auf mich.“, war seine schlichte Antwort. Unbeeindruckt hob die Orangehaarige ihre Augenbrauen. „Klar sagt sie das zu dir.“

„Das hat sie niemals mit einem Wort erwähnt und das musste sie auch gar nicht. Damals wollte sie dass du das denkst..“, Nami wollte ihn gerade unterbrechen doch er deutete ihr an ihm weiter zuzuhören. „..der Grund wieso sie das wollte ist mir völlig egal. Aber man spürt sowas einfach. Das alles war gespielt.“, schloss Zorro schließlich. Nami war immer noch nicht überzeugt.

„Das ist genauso wie mit dir und Blondie.“, fing der Grünschopf also wieder an: „Er steht auf dich und das weißt du, auch wenn du das leugnest, genauso gut wie ich!“ „Schön. Aber ich will nichts von ihm.“, sagt Nami kleinlaut. „Ganz genau. Denkst du nicht das hat er von Anfang an gespürt?“ „Ich bin ja auch mit dir zusammen.“, schlussfolgerte Nami, was Zorro zum Lachen brachte. „Glaub mir, das hätte ihn nicht aufgehalten, wenn du auch nur den leisesten Hauch von Interesse gezeigt hättest.“

Eine Weile schwieg Nami um das Gesagte in Ruhe reflektieren zu können. „Ich hasse es dir gerade bei der Sache recht geben zu müssen.“, sagte sie woraufhin er sie versöhnlich anlächelte. „Ich weiß.“, murmelte er leise zurück. Sie konnte sich selbst nichts mehr vormachen. Er hatte jede Chance genutzt um sich an sie ranzumachen, sie mit Zorro auseinander zu bringen. Die Scharade war jetzt vorbei. Nami überlegte eine Weile ob sie es Zorro erzählen sollte. Wie würde er wohl reagieren?

„Vorhin da hat San…“

„Hey ihr Turteltauben! Ich hab euch Gläser zum Anstoßen gebracht, der Countdown sollte bald losgehen.“, unterbrach Nojiko ihre Schwester mitten im Satz und drückte jeden von ihnen ein bis zum Rand gefülltes Sektglas in die Hand. Dankend verzogen Nami und Zorro die Münder zu einem Lächeln, als sie auch schon von der Blauhaarigen mit zum Rest der Gruppe geschliffen wurden.

Sie bekam vorerst keine Gelegenheit mehr mit dem Grünschopf in Ruhe zu reden, auch wenn ihr der Countdown gerade mehr als egal war.

Lautes Stimmengewirr, welches mehr und mehr in Einklang kam, durchbrach ihre Gedanken und riss sie in die Realität zurück wo alle bereits erwartungsvoll ihre Gläser in die Höhe hielten, bereit zum Anstoßen. 10. Sie sah in die strahlenden Gesichter ihrer Freunde, die ihre Stimmung automatisch auch auf sie übertrugen. 9. Erst jetzt bemerkte sie die kleinen Partyhütchen die allesamt auf die Köpfe gezogen hatten und blickte sich neugierig im Raum um. 8. Sie erblickte den Stapel der Übrigen und griff sich zwei, nebenbei darauf achtend, dass sie nichts von ihrem Sekt verschüttete. 7. Grinsend hielt sie Zorro einen der Hüte unter die Nase, der ihr sofort einen ‚Bitte nicht‘ Blick zusandte. 6. Doch Nami kannte keine Gnade. 5. Unbeholfen stülpte sie dem Grünhaarigen das Papphütchen über den Kopf, welches nun schief auf seinem Haupt thronte. 4. Und setzte sich selbst dann ihres auf. 3. Lautlos formte sie die Zahl mit ihren Lippen, während ihr Blick fest auf Zorro gerichtet war. „2“, hauchte der Grünhaarige ihr zuckersüß entgegen, während sein Atem über ihre Lippen strich und sie beide im Gleichtakt die Augen schlossen. 1.„Frohes neues Jahr!!“ Überall im Raum explodierten kleine Kracher und Luftschlangen legten sich wie ein Schleier über die Anwesenden, während die Feiernden die Gläser zusammenstießen, sich gegenseitig Wünsche für das neue Jahr zuriefen und sich umarmten. In dem Chaos war es beinahe unmöglich sich auf irgendwas zu konzentrieren, doch Nami fiel es erstaunlich leicht, sich den Berührungen von Zorros warmen Lippen auf ihren hinzugeben und alles andere auszublenden. Wie als wäre sie unter Wasser und erst als er sich langsam von ihr löste und sie einen zittrigen Schritt zurücksetze kam auch der Lärm mit einem Mal zurück. „Frohes neues Jahr, Süße.“ „Frohes neues Jahr!“, erwiderte sie lächelnd.
 

Sobald alle sich gegenseitig die besten Wünsche ausgesprochen hatten, leerte sich der Raum nach und nach und ließen letztendlich nur noch Nami und Zorro zurück. Der Ältere hatte sich auf eine der Sitzgelegenheiten niedergelassen, während Nami noch mit Vivi und Robin geredet hatte. „Kommst du mit nach draußen?“, liebevoll strich sie ihm durch die kurzen, leicht verschwitzten Haare. Er nickte nur und erhob sich, doch schon im nächsten Moment lastete beinah sein gesamtes Gewicht auf Nami. Überrascht strich sie über seinen breiten Rücken, als er sich wieder gefangen hatte und musterte ihn im nächsten Augenblick besorgt. „Geht es dir gut?“

„Klar.“, war seine schlichte Antwort, bevor er auch schon nach ihrer Hand griff um sie nach draußen zu führen.

Seine Hand zitterte leicht. „Hast du zu viel getrunken?“ Zorro verzog sein Mund zu einem Schmunzeln. „Nein.“

„Genug gegessen?“, war ihre nächste Frage. Er stoppte und drehte sich zu ihr. „Natürlich.“ Unzufrieden legte Nami den Kopf schief. „Das eben war nichts, mach dir keine Gedanken um mich, Süße.“ Seine Hand, die der Rotschopf noch immer in ihrer hielt, führte sie zu ihrem Mund und drückte einen sanften Kuss auf den Rücken als ein Knall die Stille zerbrach und buntes Licht den Raum flutete. Bestimmt zog Zorro Nami mit sich. „Wegen dir verpassen wir noch das Feuerwerk.“, neckte er sie was ihm einen schlag auf den Oberarm einheimste.

Aber sie sagte nichts mehr und ließ sich von ihm zu einem guten Aussichtspunkt führen. Fröstelnd drängte sie sich näher an seinen heißen Körper und lehnte sich, da sie sich vor ihn gestellt hatte, mit den Rücken gegen seine Brust als auch schon weitere Raketen gen Himmel sausten und eine Explosion aus Farben das Schwarz der Nacht vertrieb. Im selben Moment schlang der Grünschopf seine Arme von hinten um die junge Frau, welche ungewöhnlich schwer auf ihr lasteten. Neugierig schickte Nami ihren Blick nach oben und sah die Reflexion der Lichter auf dem blassen Gesicht Zorros tanzen. „Du bist auch ganz bleich!“, stellte Nami fest und sah ihren Freund vorwurfsvoll an. Seufzend stützte Zorro sein Kinn auf ihre Schulter. „Mir geht es gut. Wirklich.“, hauchte er ihr entgegen. „Und jetzt genieße das Feuerwerk.“

Ihr Gewissen sagte Nami sie solle protestieren, doch ließ sie es für den Moment gut sein. Sie beobachtete für einen Moment ihre Freunde, sah wie Vivi mit leuchtenden Augen in den Himmel schaute, versunken in den Armen von Ruffy welcher Wiederrum nur Augen für die Blauhaarige hatte und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Auch die Anderen schauten alle dem Spektakel zu und schließlich wandte auch Nami den Kopf wieder zum Himmel. Das Lichtspiel war wunderschön und hier in Zorros Armen zu sein, seine Wärme zu spüren, sein Geruch der sie umfing und sein heißer Atem der stockend über die empfindliche Haut ihres Halses strich. Moment. Stockend? Alarmiert drehte sie ihren Kopf zu ihm um. Seine Lider waren halb geschlossen und auf seiner Stirn standen etliche Schweißperlen. Liebevoll nahm sie sein Gesicht in ihre Hände, als sie sich schließlich gänzlich zu ihm umgedreht hatte. „Schatz du glühst. Wieso spielst du das runter?“, ihr vorwurfsvoller Ton brachte ihn zum Schmunzeln. „So schlimm ist es nicht.“, widersprach Zorro. Dass er im selben Moment erneut ins Schwanken kam und sich auf sie stützen musste unterstrich sein Worte nicht gerade. „Du gehörst ins Bett!“, forderte sie rigoros, was ihm nur ein Seufzen entlockte. „Süße, ich liebe dich aber ich glaube ich weiß selbst ganz gut ob…“

„Keine Wiederrede!“

„Aber…“

„Ich bring dich nach Hause!“ Grummelnd drückte er seine Stirn gegen ihre. „Wenn ich nach Hause gehe, dann musst du mir aber einen Gefallen tun, okay?“, wisperte er und stirnrunzelnd wartete Nami darauf dass er fortfuhr. „Du bleibst hier und amüsierst dich.“ Unzufrieden sanken ihre Mundwinkel nach unten. „Sonst werde ich bleiben.“, erklärte er und sein Ton duldete keine Wiederworte. Nami wäre nicht Nami wenn sie nicht dennoch Widerspruch einlegen würde: „Du kippst ja beinahe um, da lass ich dich nicht alleine!“ Er grinste und langsam machte sich sein Schwächeln auch in seiner Mimik bemerkbar. „Dann bleibe ich hier.“ „Du nimmst aber ein Taxi! Und wenn du angekommen bist rufst du mich an! Oder wenn du was brauchst!“, erwiderte Nami trotzig und erntete dafür einen Kuss auf die Wange. „Versprochen.“

„Und morgen komme ich vorbei. Immerhin habe ich noch deinen Schlüssel.“, grinste sie nun.

„Vergiss dein sexy Krankenschwester Outfit nicht.“, murmelte er heiser und prompt lief Nami rot an.

Zorro verabschiedete sich noch von allen bevor Nami darauf beharrte so lange bei ihm zu bleiben bis er schließlich in den weichen, ledernen Polstern des Taxis versank und sie ihm vorsichtig die Tür vor der Nase schloss. Ihr war noch immer nicht wohl bei dem Gedanken ihn alleine zu lassen aber nachdem Ruffy und Ace ihr gut zu geredet hatten, ließen auch von ihr langsam die Sorgen ab, sodass sie am Ende doch noch ausgelassen mit ihren Freunden das neue Jahr begrüßen konnte…bis 6 Uhr morgens.
 

Rot und blau. Immer wieder zogen die Farben vor ihrem geistigen Auge vorbei, sich gegenseitig abwechselnd, in einem immer wiederkehrenden Kreis als jagten sich die Farben hinterher. Einer Hypnose gleich die sie in Trance versetzen wollte. Oder war sie das bereits?

Tröpfchenweise kehrte Namis Verstand in die Wirklichkeit zurück. Sie war auf dem Rücksitz des Taxis eingeschlafen. Sie fühlte sich elend und die Lichter die vor ihren Liedern hin und her huschten irritierten sie. Rot und blau. Wieso immer rot und blau? Sie hatte es für eine Art Traum gehalten, aber jetzt wo sie die Augen langsam öffnete merkte sie dass es alles andere als ein Traum war. Ihr zweiter Gedanke war Raketen aber als nach und nach alle Sinne wieder einsetzten wurde ihr bewusst um was es sich handelte. Signallichter. Unbeholfen setzte Nami sich auf und rieb sich die verspannten Schultern, während sich ihr Blick auf ihre Schwester heftete, die ihre Nase an die Scheibe des Wagens gedrückt hatte und mit offenem Mund hinaus starrte. Der Wagen war noch in Bewegung, jedoch kaum der Rede wert. Das Schaukeln brachte die Erinnerung an den Alkohol zurück der noch in ihrem Kreislauf kursierte und sie schwindeln ließ. „Sind wir da?“, nuschelte der Rotschopf träge und versuchte ebenfalls einen Blick durch die Autofenster zu erhaschen. „Das macht 20 Dollar.“, hörte sie den Fahrer vor sich mit rasselnder Stimme, als der Wagen schließlich mit einem kurzen Ruck hielt. Schnell zog sie einen Schein aus ihrer Tasche und reichte sie dem Fahrer während sie sich bereits wieder zu Nojiko drehte. „Ist das die Polizei?“ Nami hatte gar nicht wirklich mit einer Antwort gerechnet, doch wurde sie nun von dem seichten Nicken und der Antwort ihrer Schwester überrumpelt. Eiskalt kroch ihr die Panik in die Venen und ließ sie erstarren während ihre Gedanken anfingen zu wirbeln. „Und sie stehen vor unserem Haus…“
 

Steif richtete Nami sich in dem harten Holzstuhl auf in dem sie saß. Ihre Augen brannten vor Verlangen sich endlich schließen zu dürfen und jede Faser ihres Körpers schrie nach Schlaf, während die Spitzen ihrer Daumen grob über ihre Schläfe strichen. Das harte, kalte Licht der LED-Röhren schien tief in ihr Gehirn einzudringen, strafte sie dort mit schmerzenden Stichen und auch das Schließen ihrer Lider half nicht. Nur der entfernte Geruch von Kaffee ließ ihren müden Geist für eine Sekunde aus seinem Dämmerschlaf empor fahren und sie öffnete ihre Augen. Ohne ein Wort zu sagen drückte ihre Schwester ihr den heißen Pappbecher in die noch immer kalten Finger und setzte sich, den Rücken gebeugt, neben Nami. Mit einem tiefen Atemzug sog die Orangehaarige den Duft des Heißgetränks durch ihre Nasenflügel und setze dann ihre Lippen an den Rand des Bechers, um vorsichtig am Kaffee zu nippen. Im ersten Moment erreichte sie nur der Geschmack nach Papier bis schließlich auch die schwarze Flüssigkeit ihren Mund füllte. Eine Wohltat. Die erste nach etlichen Minuten der Ungewissheit und des Wartens. „Schon Neuigkeiten?“ Frustriert schüttelte Nami ihren Kopf. Wieso sollte man sie beide auch nicht sofort über die neusten Erkenntnisse informieren, wenn man auch noch gemütlich bei Kaffee und Donuts einen Plausch halten konnte?! Sie wusste sie projizierte ihre Ungeduld und Wut auf die falschen Leute. Dass die Polizisten ihr und ihrer Schwester nur zu helfen versuchten, dass sie nur ihren Job machten. Aber musste das so lange dauern?

Wie auf Kommando öffnete sich die hölzerne Bürotür vor ihnen und ein leicht dicklicher Mann trat aus dem Raum. Das Klischee von einem Polizeibeamten. Ein weiterer Beamter trat neben ihm hervor, schüttelte dem Dickeren die Hand und machte sich dann rasch auf den Weg den Gang hinunter, vorbei an Nami und Nojiko. Nami sah ihm eine Weile hinterher. „Sie können jetzt reinkommen meine Damen.“, räusperte sich der Polizist und deutete mit einer Geste ins Innere seines Büros. Sich gegenseitig einen Blick zuwerfend erhoben sich die Frauen und leisteten der Aufforderung folge.
 

„Der Täter hat sich laut stand der bisherigen Ermittlungen mit Gewalt Zugang zu der Wohnung verschafft. Die Tür und andere Gegenstände weisen deutliche Anzeichen einer Gewalteinwirkung auf. Es könnte sich um einen Racheakt gehandelt haben. Fällt ihnen irgendjemand ein, der ihnen schaden wollte?“ Irritiert tauschten Nami und Nojiko unschlüssige Blicke aus bevor die Blauhaarige das Wort ergriff: „Nein. Niemand.“ „Na schön.Wir hätten gerne eine vollständige Liste der entwendeten Gegenstände, um unsere Ermittlung voranzubringen, dafür wird sie ein Officer zu ihrer Wohnung begleiten. Haben sie das soweit verstanden?“ Ein seichtes, einstimmiges Nicken folgte. „Sobald die Untersuchungen der Spurensicherung da sind werden wir sie informieren.“ „Vielen Dank.“ Der Beamte schenkte Nojiko ein mitfühlendes Lächeln. „Officer Warren wird gleich hier sein und sie zum Tatort bringen, haben sie noch irgendwelche Fragen?“ „Müssen wir vorerst woanders unterkommen?“, besorgt sah Nami erst zu Nojiko und dann zu ihrem Gegenüber. „Nein, nein. Die Spurensicherung ist bereits durch und sobald die Liste erstellt wurde und aufgeräumt wurde haben sie das Haus wieder für sich.“, versicherte er den Frauen. „Also dann, wenn noch irgendwas ist, oder ihnen noch etwas einfällt, dann melden sie sich bei mir und sonst werden sie von mir oder einem meiner Kollegen hören. Ich wünsche ihnen alles Gute.“, setzte er hinzu, als die Tür auch schon aufschwang und ein weitere Polizist den Raum betrat. „Bitte hier entlang, die Damen.“
 

Es war surreal ihre Wohnung derart verwüstet zu erblicken. Regale waren umgeworfen, Spiegel und Glasflächen eingeschlagen worden. Es schien fast so als wäre das tatsächlich ein Akt der Rache gewesen. Keiner der Beiden konnte sich so richtig einen Reim darauf machen. Sie standen nur da, die Hände schockiert vor den Mund gepresst. Um sie herum wuselten noch immer einige Leute der Polizei umher, räumten die Trümmer beiseite. „Wer tut so etwas?!“ Traurig sah Nami zu ihrer Schwester. Ihr war während der Fahrt hierher ein Name in den Kopf gekommen. Aber das durfte nicht sein. Es konnte nicht sein. Sanji schien nicht diese Art Mensch zu sein. Er hatte Nami heute überrumpelt, ja. Aber dazu war er nicht fähig. Sie entschied sich dafür ihre Gedanken vorerst für sich zu behalten. Sie wollte ihre Schwester nicht noch weiter aufregen vor allem wenn sie keine Beweise hatte und solange sie nicht vom Gegenteil überzeugt war.

Nach und nach listeten sie die Gegenstände auf die entwendet worden waren. Es waren nicht viele, einige schienen wahllos ausgewählt worden zu sein, darunter auch Namis goldener Armreif. Sie legte ihn sonst nie ab. Sie hatte Angst gehabt ihn auf der Silvesterfeier verlieren zu können. Nun bereute sie ihre Entscheidung zutiefst. Nami hing sehr an dem Schmuckstück, er war einer der wenigen Gegenstände die ihre Mutter ihnen hinterlassen hatte. Und der war nun weg. Sie hatte kaum jemandem davon erzählt und erneut flatterte in ihre Gedanken ein Name auf.

Das durfte einfach nicht sein!

Aufgelöst warteten Nami und Nojiko darauf bis auch die letzten Leute von der Polizei verschwunden waren, ehe Nami sich entkräftet und übermüdet auf die Couch im Wohnzimmer sinken ließ. „Ich kann nicht fassen, dass er weg ist!“ Ohne ein Wort ließ sich Nojiko neben ihrer Schwester nieder und schlang die Arme um sie. „Wieso wird denn gerade bei uns eingebrochen?! Wir haben doch so gut wie nichts!“ „Ich weiß.“, sagte Nojiko matt. „Ich fühle mich nicht wohl bei dem Gedanken heute Nacht hier zu schlafen. So wie das Haus zugerichtet war…“, gestand Nami leise. Das Zittern in ihrer Stimme wollte sie gar nicht verbergen. „Ist schon gut. Fahr zu Zorro, Nami.“, flüsterte Nojiko beruhigend. „Wir können gerade sowieso nichts ausrichten.“, fügte sie noch hinzu. Ihr war deutlich anzuhören wie fertig sie das alles machte. „Ich lass dich nicht hier alleine!“, protestierte Nami sofort was Nojiko ein seichtes Lächeln abgewann. „Nein. Ich würde heute auch nicht hier schlafen wollen. Ich werde eine Kollegin anrufen. Geh du zu Zorro, dann kann ich sicher sein, dass du in guten Händen bist.“ Nickend wischte Nami sich die Tränen aus den Augen. „Das wird sich schon alles wieder regeln.“, flüsterte die Ältere wenig überzeugt und strich Nami seicht über den Rücken. „Okay.“, krächzte die Orangehaarige. „Ich packe noch ein paar Sachen zusammen.“

Man erntet was man sät

Nami war bereits fertig und wartete nur noch darauf sich von ihrer Schwester verabschieden zu können.

Ein Taxi hatte sie bereits gerufen, was in spätestens fünf Minuten aufkreuzen sollte.

Sie fühlte sich elend.

Inzwischen war es beinahe zehn Uhr und sie hatte noch immer kein Auge zu getan und es schien auch nicht, als wäre sie dazu in nächster Zeit in der Lage. Nami hatte überlegt ob sie Zorro eine Nachricht schicken sollte, dass sie schon jetzt vorbeikam aber sie hatte ihn nicht wecken wollen, falls er noch schlief.

„Du bist ja noch hier.“, hörte sie ihre Schwester plötzlich sagen und fuhr erschrocken herum. „Oh..ja. Ich wollte nicht einfach verschwinden.“ Verständnisvoll lächelte Nojiko. „Ok. Ich bin so weit. Schreib mir wenn du da bist und wenn du wieder nach Hause kommst, ja?“ Bestätigend nickte der Rotschopf und schloss ihre Schwester noch einmal in die Arme bevor sie sich auf den Weg machte.
 

Leise drehte Nami den Schlüssel im Schloss herum und trat dann vorsichtig ins Innere von Zorros Wohnung. Der Holzfußboden unter ihren Füßen knarzte verdächtig und ließ sie, die Augen zusammenkneifend, inne halten. Keine weiteren Geräusche waren zu vernehmen und so kickte sie sich schnell die Schuhe von den Füßen, hing ihre Jacke über die Garderobe und schloss dann die Tür wieder hinter sich.

Zorro schien wirklich noch zu schlafen.

Darauf bedacht nicht allzu viel Lärm zu machen, tapste der Rotschopf zur Tür des Schlafzimmers und öffnete diese sachte.

Es war stockdunkel im Zimmer und erst nach einer Weile konnte sie die Umrisse ihres Freundes ausmachen.

Augenblicklich ließ ein Teil der Anspannung von ihr ab, den sie den ganzen Morgen über mit sich rumgeschleppt hatte. Gleichzeitig traten ihr aber auch wieder die Tränen in die Augen. Eine Hand vor den Mund schlagend um die Geräusche abzudämpfen, trat Nami schließlich ins Zimmer und bahnte sich, in dem jetzt wieder komplett dunklen Raum, vorsichtig einen Weg zum Bett.

Sie konnte nur hoffen, dass er keinen Schock bekam wenn er später aufwachte und sie plötzlich in seinem Bett vorfand, dachte Nami während sie sich an seinen noch immer vom Fieber erhitzten Körper kuschelte. Eine Weile lag sie nur da, versuchte ein Weinen zu unterdrücken um den Grünhaarigen nicht aufzuwecken, aber es gelang ihr kaum.

Die Orangehaarige hatte gehofft sobald sie zur Ruhe käme, ein wenig Schlaf finden zu können aber sie war hellwach.

Ein Brummen von Zorro ließ Nami aufhorchen.

„Nami?“, raunte er verschlafen.

Seine Stimme klang Nasal und erschöpft. Schuldgefühle keimten in dem Rotschopf auf. Jetzt hatte sie ihn also doch geweckt..

„Was ist los?“ Während er das fragte, zog er sie zu sich in die Arme.

Sie fühlte sich augenblicklich noch schlechter. Eigentlich hatte sie ihm doch versprochen sich um ihn zu kümmern und nun war er schon wieder derjenige der ihr Trost schenken musste. Sie wollte es ihm erklären aber sobald sie ihren Mund öffnete, schüttelte sie ein weiterer Weinkrampf.

Beruhigend drückte Zorro sie näher an sich, seine Finger streichelten sie sanft und ohne ein weiters Wort wartete er darauf bis sie bereit war zu sprechen.

„Bei uns wurde eingebrochen.“, stolperten die Worte schließlich über ihre Lippen, begleitet von weiteren Schluchzen.

Sie spüre wie der Grünhaarige sich neben ihr versteifte.

„Was?! Wann?!“, stieß Zorro mit kratziger Stimme aus

„Heute morgen. Als wir nach Hause kamen war bereits die Polizei da.“, erklärte Nami brüchig.

Zorro machte Anstalten aus dem Bett zu springen wurde aber von dem Arm der Orangehaarigen aufgehalten. „Was machst du?“, fragte sie verwundert, die Stimme versagte ihr auf halben Wege, und Zorro hielt abrupt inne. Anscheinend schien er sich das auch im selben Moment zu fragen.

„Ich..“, er setzte kurz ab.

„Du kannst nichts machen. Es ist bereits alles geklärt.“,hauchte Nami bitter. Sie erzählte ihm alles was die letzten Stunden passiert war und als sie geendet hatte, sprang Zorro nun wirklich aus dem Bett.

Der Rotschopf hörte irgendetwas scheppern, konnte aber nicht erkennen was es war.

Sie zuckte zusammen.

„Scheiße!“, fluchte der Grünhaarige.

„Zorro du bist krank, komm ins Bett.“, versuchte Nami ihn zu beruhigen doch der Angesprochene dachte gar nicht daran.

„Ich kann jetzt nicht einfach nichts tun! Verdammt ich muss das in Ordnung bringen.“, knurrte er stattdessen.

Verwirrt setzte Nami sich im Bett auf. „Und wie?“, fragte sie.

Eine berechtigte Frage… Eine Weile war es still.

Tausende Worte schwirrten Zorro im Kopf umher.

Das war Law gewesen!

Und er lag hier im Bett und ruhte sich aus!

Aber konnte er überhaupt irgendetwas tun?

Sich Law entgegen stellen?

Panik vernebelte seine Sinne und ließ ihn schwanken. War das schon alles gewesen?

Und wenn nicht…wie weit würde der Schwarzhaarige noch gehen um es ihm heimzuzahlen?

Nami glaubte seinen schnellen Herzschlag zu hören, aber vielleicht war das auch nur Einbildung.

Was sie aber nur zu gut vernahm war, wie der Grünschopf plötzlich strauchelte und halb auf das Bett, halb auf den Fußboden aufschlug.

„Oh Gott! Alles okay?“

„Ja.“, versicherte Zorro im selben Moment.

Er schien eher enttäuscht über das Versagen des eigenen Körpers, als dass er besorgt um seine Gesundheit war.

„Wie ich schon sagte, du bist krank, also komm ins Bett! Du kannst doch gar nichts ausrichten!“, schimpfte Nami.

Zugegeben.

Er hatte es geschafft sie vom Weinen abzulenken.

Auch wenn das nur ein kleiner Trost war.

Still hievte Zorro sich zurück auf die Matratze und sofort schlang Nami die Decke um ihn und zog ihn zu sich ran.

„Du bist so ein Draufgänger! Wie hast du eigentlich so lange überlebt?“, tadelte sie während ihre Finger seinen Kopf krauelten.

Er hatte das nicht verdient.

Das alles war seine Schuld!
 

„Nami?“ Sie hielt kurz inne und horchte in die Dunkelheit hinein.

„Das kommt alles wieder in Ordnung. Versprochen.“ ‚Ich werde das regeln‘, fügte Zorro in Gedanken hinzu. Egal was es kosten würde..

Das erste Lächeln seit langem huschte über ihre Lippen. „Danke. Das weiß ich zu schätzen“

„Ich meine es ernst. Wenn ich irgendetwas tun kann damit…“

„Ich weiß.“, fiel Nami Zorro ins Wort. Sie räusperte sich, weil ihr erneut heiße Flüssigkeit in die Augen trat und konzentrierte sich auf das Spiel ihrer Finger in seinen kurzen Haaren.
 

„Ich muss dir noch etwas erzählen.“, wisperte Nami leise. Es war ein Moment vergangen in dem sie nicht gesprochen hatten und das stetige, schnelle Atmen Zorros ließ Nami befürchten er sei bereits wieder eingeschlafen.

Als hätte er jetzt noch an schlaf denken können! Das fragende Brummen zeugte vom Gegenteil. Sich innerlich wappnend holte Nami tief Luft. In einem Rutsch erzählte die Orangehaarige ihrem Freund von dem Gespräch mit Sanji auf der Silvesterparty.

Sie hatte es nicht geschafft es aus dem Kopf zu bekommen und sie musste endlich mit jemanden darüber sprechen.

Sie wusste inzwischen gut genug, dass Zorro den Blonden nicht ausstehen konnte, aber vielleicht hatte er einfach viel schneller hinter seine Fassade schauen können. Sie musste wissen was er von ihrem Verdacht, dass Sanji der Einbrecher sein könnte, hielt.

In der gesamten Zeit in der sie sprach, fummelte Nami nervös an dem Saum der Decke herum und als sie geendet hatte nahm Zorro ihre Hände in seine.

„Hast du schon mit jemanden über deinen Verdacht gesprochen?“ Der Rotschopf schüttelte den Kopf. „Bisher nur mit dir.“, fügte sie hinzu, da ihr bewusste wurde, dass er sie nicht sehen konnte.

„So ungern ich das sage, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, welchen Grund Sanji hätte euch das anzutun.“, Zorro setzte kurz ab um eine Weile nachzudenken bevor er erneut das Wort ergriff. „Ich bin es der ihm im Weg steht. Dir zu schaden…das wäre ein Eigentor.“

„Ja das habe ich mir auch überlegt…Aber wenn es nicht er war, dann tappe ich komplett im Dunkeln.“, seufzte Nami frustriert. Ebenso frustriert über seine derzeitige Machtlosigkeit verzog Zorro das Gesicht. Er überlegte was er Nami sagen konnte.„Deswegen überlässt du das ab jetzt erstmal der Polizei. Es bringt nichts dir deinen hübschen Kopf darüber zu zerbrechen.“, beantwortete Zorro Namis unausgesprochene Frage schließlich.

Vielleicht war das Glück wirklich mal auf seiner Seite und die Polizei würde tatsächlich brauchbare Spuren finden.

Es war lediglich ein winziger Hoffnungsschimmer.

Denn Law machte keine Fehler.

Und dennoch flehte Zorro den Himmel an, dass er diesmal einen gemacht hatte.
 

Nami war gerade mit Vivi bei Ace und Ruffy gewesen als der Anruf der Polizei rein gekommen war.

Seit zwei einhalb Wochen hatte sie auf diesen Anruf gewartet. Aufgeregt hatte sie ihre Sachen zusammen gesucht, den Kopf bereits bei den Möglichen Resultaten der Spurensicherung und da sie derart kopflos wirkte, hatte Ace angeboten sie zum Revier zu fahren.

Aus Mitleid vermutete Nami.

Ruffy und Vivi hatten darauf bestanden ebenfalls mit zum Revier zu fahren und ihrer Schwester hatte sie unterwegs geschrieben, dass sie sich dort treffen sollten.

Nun saßen alle fünf versammelt auf den gleichen Stühlen in dem gleichen Flur wie in der Silvesternacht.

Das Herz der Orangehaarigen pochte derart stark, dass sie Angst hatte, es würde ihr jeden Moment aus der Brust springen. Gleich hätte sie Klarheit.

Endlich.

Unzählige Gedanken und Vermutungen waren ihr in den letzten Wochen durch den Kopf gerattert und nur mit Mühe war es ihren Freunden gelungen sie auf andere Gedanken zu bringen.

Auch Zorro hatte einen erheblichen Teil dazu beigetragen, auch wenn er in den letzten Tagen sehr viel zu tun gehabt und sie ihn kaum gesehen hatte.

Immer wieder tauschte Nami nervöse Blicke mit den Anwesenden aus, bis es endlich soweit war und die Tür des Büros ihnen gegenüber sich ein weiteres Mal öffnete und der dickliche Polizeibeamte sie erneut in sein Büro bat.

Es wurde viel geredet, vor allem Nojiko stellte immer wieder Nachfragen, Nami dagegen wollte nur noch dass es vorbei war. Abschließen mit der ganzen Sache um endlich wieder in Ruhe schlafen zu können.
 

Der Gedanke zerplatze genau in dem Moment als der Polizist ihnen die Akte des Täters entgegen schob und sie einen Blick auf das Foto erhaschte das oben Rechts an der Ecke des Papiers mit einer Büroklammer befestigt war. Ihr Atem stockte während ihre Augen bereits den Bogen nach dem Namen des Schuldigen absuchten. Und sie stürzte tief in das Loch was sich in dem Moment unter ihr aufgetan hatte als sie Buchstabe für Buchstabe in sich aufnahm und mit jedem weiteren den sie laß, ihre Welt in Stücke gerissen wurde. Sie hörte die aufgeregte Stimme ihrer Schwester aus weiter Distanz.

Spürte den Ruck als diese Aufstand und den Windhauch den die wilden Gesten der Blauhaarigen verursachen, über ihr Gesicht ziehen.

Und sie saß da.

Las immer wieder aufs neue den Namen der ihr schwarz auf weiß entgegen grinste und starrte auf das ihr nur allzu sehr vertraute Gesicht, welches das Foto rahmte.

Kreidebleich und mit zitternden Gliedern drückte Nami sich aus dem Stuhl und wankte aus dem Zimmer.

Die fragenden Blick ihrer Freunde und das Rufen ihrer Schwester ignorierend, suchte sie sich beinah wie in Zeitlupe den Weg zum Badezimmer.

Angekommen riss sie eine der Türen der Toilettenkabinen auf und ließ sich kraftlos auf den Boden fallen. Sie hörte wie man ihren Namen durch die Tür rief und das ungeduldige Klopfen als sie nicht Antwortete. Indes hatte sie sich einem Würgeanfall hingeben müssen.

„Nami!“, versuchte es die Stimme erneut. Sie erkannte dass es Ruffys Stimme war.

Schwach wischte Nami sich den Mund ab, bevor sie die Tür öffnete und dem Schwarzhaarigen ins Gesicht blickte.

„Mein Gott, du bist kreidebleich! Was ist passiert?“ Flink war Ruffy neben ihr und schlang ihren Arm um seine Schulter, um sie zu stützen. „Hier!“, hörte sie eine zweite Stimme, die von Vivi, und schon wurde ihr ein Taschentuch in die Hand gedrückt.

„Hat sie gesagt was los ist?“, fragte Vivi an Ruffy gewandt. Dieser schüttelte nur den Kopf, während er Nami dabei half sich am Waschbecken frisch zu machen.

Gerade als Ruffy antworten wollte, ging hinter ihnen eine der Kabinentüren auf und ein Mann trat heraus mit erbostem Gesicht:

"Ist ihnen eigentlich bewusst, dass das hier die Herrentoilette ist?!" mit funkelnden Augen drehte Vivi ihren Kopf zu dem Fremden "Ach halten sie doch den Mund!" So unfreundlich traf man die Blauhaarige eher selten an und mit großen Augen starrte Ruffy seine Freundin an.

"Was ist los?! Was hat die Polizei gesagt?", verlangte Vivi nun direkt an Nami gerichtet zu wissen und schaffte es damit sogar, dass Nami ihren Kopf hob und sie ansah.

Ihr Blick sprach Bände.

Ihre Gesicht war um die Wangen und Nase gerötet und Tränen rannten unablässig über ihre Wangen. In ihren Augen lag eine solch tiefe Leere dass Vivi für einen Moment erschrocken nach Luft schnappen musste. Sie sah so aus als versuchte sie ihre Schultern zu straffen und mit einer unwirschen Geste wischte Nami sich die Tränen vom Gesicht.

"Ich muss was erledigen.", sagte der Rotschopf holprig und mied gekonnt die Blicke der Anwesenden.

"Wie bitte?!" Ungläubig sah Vivi dabei zu wie Nami sie selbst und Ruffy halbherzig aus dem Weg zu schieben versuchte, um sich einen Weg zum Ausgang zu verschaffen doch im selben Moment packte Ruffy ihre Schultern.

"In diesem Zustand lassen wir dich doch nicht einfach gehen!", protestierte er unter den Abwehrversuchen der Orangehaarigen. "Ihr versteht das nicht! Ich kann nicht...", sie brach ab als ein Schluchzen sie durchschüttelte.

Ihr Gesicht war bereits wieder tränenüberströmt

"Dann erkläre es uns doch!" vehement schüttelte Nami ihren Kopf.

Sie konnte nicht mehr.

"Nicht..jetzt.", krächzte sie mit brüchige Stimme.

Vivi öffnete bereits ihre Lippen um zum Sprechen anzusetzen als Nojiko durch die Tür platzte.

Der Mann hinter ihnen, der gerade damit fertig geworden war seine Hände zu waschen ließ ein entrüstetes Schnauben verlautbaren. "Das ist ja wohl die Höhe", murmelte er vor sich hin.

Er wurde einfach ignoriert.

"Nami.", begann die Ältere beschwichtigend. Sie hatte durch die Tür gehört was geredet wurde und legte nun einfühlsam den Kopf schief.

"Er sitzt bereits in Untersuchungshaft. Es gibt nichts mehr worum du dich kümmern müsstest.", sagte die Blauhaarige sanft aber auch ihrer Stimme war zu entnehmen, dass sie die Neuigkeiten schwer getroffen hatten.

"Moment mal, ihr kennt die Person die bei euch eingebrochen ist?!", platzte Ruffy heraus. Nojiko warf Nami einen fragenden Blick zu woraufhin der Rotschopf seicht nickte. Es blieb eine Weile still, bis Nami langsam und beschwerlich ihren Kopf hob. "Es war Zorro."
 

Totenstille.

Jeder der Anwesenden vernahm seinen eigenen Herzschlag derart laut in den Ohren, dass man davon ausgehen konnte jemand hätte es hören müssen.

Aber in dem Badezimmer in dem sie alle versammelt standen herrschte Grabesstille.

Keiner wagte es ein Geräusch von sich zu geben.

Keiner war in der Lage überhaupt irgendwas von sich zu geben.

Der Schock stand allen ins Gesicht geschrieben.
 

Der Erste der sich wieder fing war Ace.

Sein Kopf war rot angelaufen und seine Hände hatte er zitternd zu Fäusten geballt.

"Das ist nicht wahr!", protestierte er laut womit er die ungeteilte Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf sich zog.

"Ich wollte es auch erst nicht glauben..", fing Nojiko an und schenkte Nami eine flüchtigen, mitleidigen Blick, bevor sie wieder Ace ansah der nur den Kopf schütteln konnte.

"Das würde Zorro niemals tun! Verdammt er ist doch selbst ein Opfer, jemand hatte es auf ihn abgesehen. Er und Ro…!“, fiel er ihr ins Wort und brach am Ende seinen Satz abrupt ab, bevor er von neuem anfing: “Seid ihr denn wirklich so blind?!“

Er schien offensichtlich in einem Zwiespalt zu stecken, warum konnte Nami nicht einordnen es interessierte sie auch nicht.

"Die Beweise stehen schwarz auf weiß in der Akte! Es wurde Diebesgut in seiner Wohnung gefunden! Wie kannst du da noch hinter ihm stehen?!", schrie Nami hysterisch.

Ihre Augen funkelten vor Wut als sie den Schwarzhaarigen ins Visier nahm.

"Dass du ihn verteidigst...", spie sie voller Abscheu.

Ein trockenes Lachen drang aus der Kehle von Ace.

"Mich schockiert es eher. dass du es nicht tust! Gerade du müsstest doch mehr Vertrauen zu ihm haben!"

"Ace das kannst du doch so nicht sagen..", versuchte es Ruffy vorsichtig doch sein Bruder unterbrach ihn mit einer schroffen Geste seiner Hand.

"Und ob ich das kann! Weil es die Wahrheit ist! Du solltest dich schämen, Nami! Ihr alle solltet das! Zorro hat mehr verdient, als das seine angeblichen Freunde ihn bei der ersten Gelegenheit in den Rücken fallen!"

Perplex sahen alle dabei zu wie Ace ohne weitere Ankündigung aus dem Raum stürmte.

Insbesondere Nami hatte für die ganze Situation keine Worte übrig.

Sie sollte sich schämen?!

Ace sollte sich wohl eher überlegen, wem er blind sein Vertrauen schenkte!

Die Beweise sprachen für sich.

Und nach allem was vorgefallen war konnte sie diese auch nicht weiter leugnen. Zorro hatte von Anfang an ein Spiel mit ihr gespielt und sie hatte alle Warnungen in den Wind gesetzt. Wahrscheinlich angetrieben vom Nervenkitzel, die Grenzen austesten. Sie hatte ihn völlig falsch eingeschätzt und damit war sie nicht die Einzige gewesen.

Und dafür hatte sie jetzt den Preis zu zahlen, genau wie Robin vor ihr. Sie musste sich wohl unweigerlich bei Sanji entschuldigen..

Kollateralschaden

Ruhig lauschte Nami dem regelmäßigem Pochen welches ihr ins Ohr drang.

Noch vor wenigen Minuten hatte sie ein Heulkrampf geschüttelt.

Jetzt lag sie erschöpft auf dem Sofa, den Kopf auf die warme Brust Sanjis gebettet. Er strich mit seinen Fingern seicht durch ihre unordentlichen Haare, während er seine andere Hand auf ihrer Taille gebettet hatte, wo auch diese vorsichtig Kreise zog.

Sein Duft drang ihr in die Nase, gepaart mit dem würzigen Geruch des Essens, das vor nicht allzu langer Zeit zubereitet worden war und von dem sie nichts angerührt hatte. Den Alkohol hatte sie nicht ausgeschlagen.

In einem erneutem Anflug von Kummer schlang Nami ihren Arm um seinen Bauch.

 

Der Blonde war überrascht gewesen, als sie plötzlich vor seiner Tür aufgetaucht war und sich mit Tränen in den Augen bei ihm entschuldigt hatte. Zumindest vermutete er, dass sie das getan hatte. Er hatte kaum ein Wort verstehen können.

Aber er hatte sofort geahnt wer der Auslöser für die Tränen gewesen sein musste. Seufzend ließ Sanji eine Strähne ihrer Haare durch seine Finger gleiten.

Jetzt nachdem sie ihm alles erzählt hatte was passiert war, wusste selbst er keine Antwort mehr. Selbst er hätte Zorro etwas derart grausames, verschlagenes niemals zugetraut. Scheinbar hatte er sich gehörig in ihm getäuscht.

Er hatte ihn für einen Kleinkriminellen gehalten, unter der Führung Laws gefährlich, ja, aber das? Sanji war überzeugt davon gewesen, dass wenigstens die Gefühle für Nami kein Teil seiner Scharade gewesen waren.

Damit hatte er ganz offenbar falsch gelegen. Genau wie alle anderen auch.

 

"Ich bin durch mit der Liebe", gestand Nami plötzlich nach langem Schweigen wie aus dem Nichts. Sanji hätte sie beinah nicht gehört, so leise hatte sie gesprochen. Mitleidig verzog er das Gesicht. "Sag sowas nicht.", bat er sie.

"Vergiss ihn. Dass du hier liegst und traurig bist…das ist er doch gar nicht wert!“ Sie hatte sich während er gesprochen hatte etwas aufgerichtet, um ihm ins Gesicht blicken zu können.

"Du bist so eine starke Frau, Nami...", schloss er unschlüssig was er noch sagen konnte damit es ihr besser ging.

"Denkst du..", sie sah einen Augenblick auf den Boden um die Röte zu verstecken die ihr ins Gesicht schoss.

"Ich weiß nicht ob ich nochmal jemanden finden kann, für den ich so viel empfinde.", gestand sie dann matt. Sie hatte eindeutig zu viel getrunken. Aber Sanji wollte sie nicht zurechtweisen.

Sie hatte das Recht darauf sich zu betrinken, dumme Sachen zu sagen und sich auszuweinen.

Immerhin wurde ihr gerade das Herz gebrochen. 

„Natürlich wirst du das! Dir rennen die Männer doch sowieso hinterher, du musst dir nur den Richtigen aussuchen.“, lächelte Sanji sie an und ein Lachen unterdrückend wischte sich Nami die Tränen aus dem Augenwinkel.

Sie rückte ein Stückchen näher an den Blonden heran als Sanji ihr versuchte eine Haarsträhne hinters Ohr zu streichen.

„Und denkst du…“, sie setzte erneut ab, schien noch was sagen zu wollen, doch ehe der junge Mann sich versah lagen ihre Lippen bereits auf seinen.

Überrumpelt ließ Sanji von ihr ab, nur um sie im selben Moment von sich zu schieben.

Mit großen Augen sahen die Beiden sich gegenseitig an und erst jetzt schien Nami das Ausmaß

ihrer Tat so wirklich bewusst zu werden. Mit puderroten Wangen schlug sie sich die Hand vor den Mund.

"Oh Gott, tut mir leid... das ist so peinlich…“

Der Blonde brauchte eine Weile um sich wieder zu fassen und hob dann beschwichtigen die Arme.

"Schon gut.", presste er hervor woraufhin Nami den Kopf schüttelte.

"Nein mir tut das wirklich leid, ich weiß nicht was in mich gefahren ist.“, protestierte sie und rückte zur Sicherheit etwas von ihrem Gegenüber ab.  „Du hast Getrunken, dir wurden gerade schlimme Nachrichten überbracht, wirklich ich verstehe das.

Es ist in Ordnung.“,sagte Sanji nun wesentlich gefasster und mit einer Mimik die fast ein Lächeln hätte sein können

Nami die inzwischen ihre Hände krampfhaft vors Gesicht gepresst hatte, schob leicht einen Finger beiseite um sicher zu gehen, dass das was er sagte auch so gemeint war.

„Wirklich, alles in Ordnung!", wiederholte Sanji und Nami nickte zaghaft.

"Tut mir leid", wiederholte auch sie und brachte Sanji damit nun endgültig zum Lächeln. 

"Hier..", er setzte kurz ab, um nach dem Glas zu greifen was vor ihnen auf dem Couchtisch stand und es Nami zu reichen.

"Trink einen Schluck. Und mach dir keinen Kopf."

Sie saßen einige Minuten schweigend da, in denen Sanji dabei zusah wie der Rotschopf an dem Glas nippte, noch immer mit hochroten Wangen.

Ein schwerer Seufzer entkam seinen Lippen.

"Nami ich muss dir was sagen.", fing er plötzlich von Neuem an.

Ihre Reaktion hatte ihn nachdenklich gemacht und schon allein diese Worte heraus zu bringen, schien ihm schwer gefallen zu sein. Neugierig drehte Nami sich ihm zu.

"Wahrscheinlich willst du das jetzt gar nicht hören aber...", er setzte ab und der fragende Blick der Orangehaarigen schien ihn zu durchbohren.

"Es geht um Zorro..", erklärte er sein Zögern.

Sofort senkte Nami den Blick, wollte etwas darauf erwidern, die Worte blieben ihr im Halse stecken, da hatte der Blonde bereits wieder das Wort ergriffen. "Ich denke er könnte in noch größeren Schwierigkeiten stecken, als ihm überhaupt bewusst ist."

Ohne ein Wort über die Lippen bringen zu können starrte Nami ihn an.

Der innerer Zwiespalt in ihr hielt sie davon ab, auch nur einen Ton hervor zu bringen. Sie hatte sich geschworen sie würde keine Sekunde länger Zeit an den Mann verschwenden, der ihr so weh getan hatte.

Es war ein dummes Versprechen. Als hätte sie in den letzten Tagen auch nur einen Augenblick nicht an ihn gedacht.

Genau genommen war er alles woran sie überhaupt denken konnte. Aber sie konnte sich das nicht eingestehen.

Es käme einer Niederlage gleich. Es würde bedeuten, dass es ihr nicht egal war und dass sie nie gedacht hatte er wäre der Richtige. Dass sie nie an eine Zukunft mit ihm geglaubt hatte, an Heirat, Kinder… Sie wollte sich wirklich dagegen sperren, aber egal wie laut sie den Fernseher oder die Musik im Haus auch stellte oder mit wie vielen ihrer Freunde sie sich traf, sie schaffte es nicht ihn aus ihrem Kopf zu vertreiben. Und genauso wenig schaffte sie es, egal wie töricht oder unlogisch es klang, die Sorge zu unterdrücken die in jenem Moment in ihr aufgeflammt war, als Sanji seine Worte geäußert hatte.

Und sie hasste jede Faser ihres Körpers dafür, dass sie so fühlte.

 

"Was willst du damit sagen?", krächzte Nami schließlich nachdem sie weitere Minuten den inneren Kampf in sich geführt hatte und letztendlich durch eine Geste Sanjis die Tränen bemerkte, die ihr wieder einmal über das Gesicht strömten. Langsam fing sie an dieses ganze Geheule wirklich zu verabscheuen. Sie fühlte sich jedesmal von neuem so unglaublich schwach..

"Das was ich dir gleich erzählen werde, wird vielleicht auch das Bild zerstören, was du von mir hast", warnte Sanji sie in mattem Ton vor und stieß dann einen weiteren, schweren Seufzer aus.

Er klärte sie über die Verbindung mit sich und Zorro auf, erzählte ihr von dem unverhofftem Treffen einige Wochen zuvor.

„…Du musst wissen, ich habe das alles nicht gerade aus freien Stücken getan aber natürlich trage auch ich einen Teil der Schuld mit. Meine Familie, ich weiß nicht ob du jemals von der Germa 66 gehört hast, kann sehr überzeugend sein. Mein Restaurant wurde eine Weile als Umschlagspunkt für Drogen missbraucht, unter anderem war einer unserer Kunden das Oberhaupt von Zorros Bande. Du verstehst sicher, dass ich keine Namen nennen kann, aber es sind Dinge vorgefallen, die die Familie Vinsmoke verärgert hat. Und nun da Zorro hilflos im Gefängnis sitzt...Ich denke er ist dort in Gefahr. Es tut mir leid, dass ich dir das alles so lange verschwiegen habe. An Silvester konnte ich es dann nicht mehr für mich behalten, irgendwie habe ich gespürt, dass etwas im Busch war. ", Sanji machte eine Pause, ein Versuch in ihrer Mimik zu lesen, während seiner Erzählung hatte sie ihn nicht einmal in die Augen gesehen. 

"Ich hätte niemals damit gerechnet, dass Zorro dich in die ganze Sache mit reinziehen würde. So ungern ich es sehen wollte, aber ich dachte wirklich er würde dich lieben..", gestand er schlussendlich und hatte sie damit dazu gebracht ihn anzusehen. "Das zeigt uns wohl nur wie gut er in dem war, was er getan hat.", fügte Nami seiner Geschichte tonlos hinzu und traurig verzog der Blonde das Gesicht.

"Es tut mit so unglaublich Leid, Nami." 

„Aber wieso erzählst du mir das alles erst jetzt? Du hättest schon vor einer Ewigkeit damit herauskommen können. Du hättest Zorro doch damit ganz leicht aus dem Spiel ziehen können." Verwundert sah der Blonde sie an.

"Aus dem Spiel ziehen?", fragte er unschlüssig nach, woraufhin Namis Wangen von neuem rot aufflammten.

Augenblicklich schien Sanji zu verstehen. "Oh.", war das Erste was er hervor brachte.

"Ich konnte nicht.". fügte er dann in einem ernsterem Tonfall hinzu. "Wie bereits gesagt ist meine Familie...Hätte ich den Mund aufgemacht und damit das Geschäft in Gefahr gebracht, wäre ich jetzt wahrscheinlich ebenfalls in Schwierigkeiten." Ungläubiges Starren beschrieb den Gesichtsausdruck von Nami wohl am ehesten.

"Und wieso..?",setzte der Rotschopf an, als Sanji ihr bereits ins Wort fiel.

"Ich konnte einen Deal aushandeln, der mich von den Familienpflichten befreit. Und der Rest ist mittlerweile sowieso Gesichte. Mehr kann ich leider auch dir nicht sagen."

Nami ließ eine geschlagene Weile nichts von sich hören, in der sie einer Überforderung gleich, den Kopf in ihre Handflächen sinken ließ. Sie wusste von der Germa 66. Sie waren einer der größten kriminellen Clans die es in der Gegend gab und die die Kontrolle über jegliche außergesetzlichen Handlungen sowie Teile der Staatsgewalt hatten. Es schien kaum Mittel oder Wege zu geben gegen die Germa 66 anzukommen. Zu oft schon hatte sie in den Nachrichten Berichte über den Clan verfolgt. Sie konnte sich kaum vorstellen wie es sein musste, in ein derartiges Machtgefüge hinein geboren zu werden, wenn sie sogar im Extremfall gegen die eigene Familie vorgehen würden…

"Ich weiß zurzeit einfach nicht, wem ich noch vertrauen kann, verstehst du? Erst Zorro, dann erzählst du mir noch all diese Dinge, Robin, und Ace scheint irgendwie auch mehr zu wissen als er zugeben will oder kann.."

Einfühlsam ließ der Blonde seine Hand über ihren Rücken gleiten.

"Vertraue deiner Familie, Vivi, Ruffy...du darfst mir vertrauen, wenn du jetzt noch in der Lage dazu bist. Glaub mir die wenigsten Menschen haben so viele Geheimnisse."

"Dafür treffe ich von der Sorte aber gerade wirklich viele.", das seichte Lachen, welches ihr über die Lippen kam, stimmte auch Sanji dazu ein, ein Lächeln aufzusetzen.

„Ich glaube dir. Ich bin zwar immer noch durcheinander aber ich bin froh, dass du so ehrlich zu mir warst. Wirklich. Auch dass du dir Sorgen um mich machst weiß ich zu schätzen…“, fing Nami ruhig an und der junge Mann nickte verstehend.

„Aber du brauchst jetzt erstmal Zeit für dich um alles zu verdauen.“, schloss er und Nami lächelte um Verständnis bittend.

„Das verstehe ich sehr gut, keine Sorge. Ich bin jederzeit für dich erreichbar wenn du was brauchst!“

Ein weiteres seichtes Lächeln folgte, bevor die Orangehaarige sich auch schon ihre Sachen schnappte und die Wohnung verließ.

 

 

 

Warm lag Namis Hand in einer anderen. Sie ließ sich von ihr führen, ohne genau zu wissen wohin es eigentlich ging und wer da eigentlich ihre Finger umschlossen hielt. Alles was sie wusste war, dass sie das Gefühl der fremden Hand genosss, dass sie sich vertraut anfühlte.

Neugierig folgte sie den Fingern mit ihren Augen hinauf Richtung Handrückseite, den Unterarm entlang hinauf zur Schulter, um dann schließlich in ein Gesicht zu blicken, welches ihren Atem zum Stocken brachte..

"Wie ist das Möglich?", verlangte sie zu wissen.

Von ihm zu weichen oder ihre Finger aus seiner Hand zu ziehen kam ihr gar nicht in den Sinn.

Anstelle einer Antwort schenkte er ihr nur ein Lächeln. Eines von denen das sie immer zum Schmelzen gebracht hatte. Als sie die Frage zu wiederholen gedachte, deutete er ihr mit einer Geste seines Kopfes an nach Vorne zu schauen.

Sie gehorchte ohne Widerworte. Der Weg denen sie folgten schlug eine Kurve und führte sie zu einer Art Tunnel. Sie erkannte den Ort wo sie sich befanden nicht, aber ein unangenehmes Gefühl schlich sich ihren Rücken hinauf und lauerte von da an in ihrem Nacken.

Der erste Schritt hinein in den Tunnel entzog der Szenerie jegliches Licht und sie glaubte jemanden von weit weg Lachen zu hören. Unsicher schaute sie zu Zorro hinauf, der gebannt nach vorne sah. Als hätte er gespürt, dass sie ihn ansah, drehte auch er sein Gesicht wieder ihr zu.

„Schau nicht hin.“, sagte er lediglich, immer noch mit einem steifen Lächeln auf den Lippen und führte sie dann weiter ins Dunkel hinein. Sie sah, grinsend Grimassen an den Wänden aufblitzen, sah wie sie sich langsam lösten und auf sie beide zu waberten und mehr und mehr Gestalt annahmen.

Dann spürte sie einen Ruck der sie nach hinten auf ihren Hosenboden warf und als hätte sie ein Skript welchem sie folgen musste, blieb sie steif an Ort und Stelle.

Sie sah etwas in der Dunkelheit aufblitzen, realisierte erst zu spät um was es sich handelte und schickte ihren Warnschrei erst los, als sich die blank polierte, scharfe Klinge des Katanas bereits durch den Oberkörper des jungen Mannes fraß und auf den Weg nach draußen eine Ladung Blut mit sich riss.

Das höhnende Lachen war keine Einbildung mehr, als sie sich auf die Füße kämpfte und mit schnellen Schritten zu Zorro aufschloss und sich neben ihn fallen ließ.

Augenblicklich saugte sich ihre Hosenbeine mit Blut voll als ihre Knie in die Lache krachten die sich immer weiter und weiter ausbreitete, so als wolle sie alles um sich herum in beschlag nehmen und rot färben.

 

Ein Strudel von Bildern und Emotionen schien sie in die Tiefe reißen zu wollen, bevor sie schlagartig die Augen aufschlug und sich mit einem Ruck kerzengerade im Bett aufrichtete.

Ihr Atem raste unkontrolliert und im ersten Augenblick war sie sich gar nicht mehr so sicher was Traum und was Realität gewesen war.

Sie schluckte hart, während sie sich die Schweißperlen von der Stirn wischte.

Nami fühlte sich als wäre sie gerade aus einem Ofen heraus gepurzelt und unwirsch schlug sie ihre Decke zurück. Vogelzwitschern drang an ihre Ohren als sie langsam dabei war sich wieder zu beruhigen. Eine liebliche Melodie die so gar nicht zu ihrer Stimmung passte. Die ersten Sonnenstrahlen sich bereits durch die Vorhänge zu kämpfen versuchten ließen sie einen Blick zum Fenster werfen. Es sah wunderschön aus. Irgendwie verspürte sie eine Abneigung auf den Frühling. Vielleicht projizierte sie da aber auch nur ihre Wut auf was ganz anderes.

"Warum kannst du mich nicht endlich in Ruhe lassen.“, wisperte sie schwach vor sich hin und warf sich dann zurück in die Kissen.

Selbst die Erde schrie aus allen Ecken und Winkeln ‚Neubeginn‘. Warum war Nami dann nicht dazu in der Lage?!

Es waren etwa zwei Monate vergangen seit sie die Wahrheit kannte und seit Sanji ihr erzählt hatte, dass Zorro in Gefahr schweben könnte und es war nicht das erste Mal gewesen, dass sie von ihm geträumt hatte.

Es war niemals so intensiv gewesen. Die Träume waren traurig gewesen. Aber er war bisher noch nie in ihren Armen gestorben. Und das letzte Mal hatte sie vor sieben Wochen von ihm geträumt..

Träge griff sie zu ihrem Handy was neben dem Bett auf dem Nachtischchen lag und wählte die Nummer ihrer besten Freundin. Der Rotschopf war überrascht, als Vivi fast im selben Moment abhob. „Du musst rüber kommen.“, nuschelte Nami erschöpft in den Hörer und wollte sich bereits wieder in die Kissen fallen lassen, als Vivi nach einem längerem Augenblick antwortete und Nami sich stattdessen dazu entschied aus ihrem Bett zu hüpfen, sich einen Morgenmantel überzuwerfen und das Haus zu verlassen. ‚Ich kann nicht.‘ war Vivis Antwort gewesen. Das wäre eigentlich gar nicht so komisch gewesen, wenn man von der Tatsache absah, dass sie sowieso verabredet waren, hätte sie nicht Aces Stimme gehört, die nach der Blauhaarigen gerufen hatte. Nami legte auf, als sie durch die Haustür trat, und sah Vivi noch im Vorgarten stehen, während Ace  bereits an einem Auto auf sie wartete. Sie sah deutlich wie er die Augen verdrehte als er sie sah.

„Vivi!“, rief Nami halb außer Atem, erlangte aber sofort ihre Aufmerksamkeit.

„Wir waren verabredet.“, war das erste was dem Rotschopf mit vorwurfsvollem Ton einfiel.

„Ich weiß, sorry, aber ich kann leider wirklich nicht.“, versuchte es Vivi ruhig, doch Nami unterbrach sie. „Was will der überhaupt hier?“ Sie hatte sich seit dem Vorfall auf dem Polizeirevier noch nicht mit dem Schwarzhaarigen vertragen und hatte es in den nächsten Monaten auch nicht vor gehabt.

„Wir haben einen Termin. Es ist wirklich wichtig.“

„Mit Ace?“

„Und mir!“, aus dem Auto bei dem Ace stand, winkte nun auch Ruffy heraus was seinem Bruder zu missfallen schien.

„Wohin müsst ihr denn?“, Nami wusste, dass sie sich wahrscheinlich kindisch benahm aber das war ihr schlichtweg egal.

Als keiner der drei auf anhieb eine Antwort zu ihrer Frage parat hatte, wurde sie skeptisch.

„Wir fahren zu..“, setzte Ace ungeduldig an, da fuhr ihm Vivi schon ins Wort: „Ace!“

„Ich habe keine Lust auf den Kindergarten!“, herrschte er die Blauhaarige an, was wiederum Ruffy zu missfallen schien.

Nami konnte sich inzwischen schon ganz gut vorstellen wohin es gehen sollte. „Seit wann besucht ihr ihn?“, verlangte sie von der Blauhaarigen zu wissen, woraufhin diese getroffen zu Boden sah.

„Nami ich kann…“ Jetzt war es Ace der sie unterbrach: „Wir müssen jetzt los. Entweder du kommst mit oder wir fahren ohne dich!“ Ruffy schien irgendwas zu Ace zu sagen während Vivis Blick zwischen Nami und den Jungs hin und her huschte.

„Wir komme mit!“, verkündete Nami plötzlich, fast schon selbst entsetzt über ihren Vorschlag.

„Nami!“, rief Vivi überrascht.

„Ich will das Thema endlich abschließen, ich muss mit ihm reden!“, erklärte sie sich.

Es war eine Blitzentscheidung gewesen, wahrscheinlich eine Schnapsidee aber es fühlte sich richtig an.

Vielleicht war es ja wirklich genau das was sie brauchte. Eine Aussprache. Sie musste einfach endlich wissen wieso.

„Das kommt gar nicht in Frage!“, schrie Ace nun wirklich aufgebracht.

„Wieso nicht? Sie hat vielleicht recht!“,entschied auch Vivi kurzerhand, woraufhin Ace ihr den Vogel zeigte.

„Nein! Mir ist es egal was sie will. Ich lasse nicht zu das sie mitkommt und ihm die ganze Schuld und Lügen in die Schuhe schiebt!“

„Ace..“, versuchte es auch Ruffy doch wieder blockte der Ältere ab.

„Zum Teufel, was ist an er liegt im Krankenhaus eigentlich so schwer zu kapieren?!“

Mit einem Mal war jegliche Farbe aus dem Gesicht des Rotschopfes gewichen und der Groll auf Ace war so schnell vergessen, wie er gekommen war. Eine böse Vorahnung beschlich sie: „Was ist passiert?!

Fremder

Die Fahrt zum Krankenhaus dauerte in der Regel mit wenig Verkehr dreißig Minuten. Das Navi zeigte heute am frühen Morgen knapp fünfzig an. Für Nami dauerte die Fahrt bereits ein Jahrzehnt.

Ace hatte eingewilligt sie mitzunehmen, sie hatte sich umziehen können und als sie losgefahren waren hatte der Ältere sie über sie Situation aufgeklärt.

Er hatte vieles erzählt, mit Fachwörter um sich geworfen die ihm vorher wahrscheinlich ein Arzt mitgeteilt und er nur weitergeben hatte, im Endeffekt war bei Nami aber nur eines hängen geblieben;

Zorro wurde im Gefängnis angegriffen und so schwer verletzt, das sie ihn in das nächste Krankenhaus bringen mussten, um eine fachgerechte Behandlung zu ermöglichen. Sie hätte fast hysterisch losgelacht, als Ace geendet hatte.

Das konnte ja eigentlich alles nur ein schlechter Scherz sein. Ihr hatte der Traum noch in den Gliedern gesteckt und so hatte sich das alles derart surreal angefühlt… Ihre Gefühle fuhren Achterbahn.

Da war Enttäuschung, Trauer, Wut aber auch Angst ihn verlieren zu können. Dabei hatte sie gedacht ihn schon längst verloren zu haben, ihn nie wieder unter die Augen treten zu wollen und doch war das Bedürfnis ihn zu sehen,

ihn zu berühren nun dringender als jemals zuvor, gepaart mit Genugtuung, was wiederum Schuldgefühle in ihr auslöste.

Warum gab es eigentlich keinen Knopf mit denen sich Gefühle einfach ausschalten ließen?

Nicht nur ihr Kopf auch der gesamte Rest ihres Körpers schien einen Kampf um Moral und Richtig und Falsch auszutragen.

Auf ihr lag eine solche Last, dass sie sich wunderte,

dass der Aluminiumrahmen des Autos das überhaupt aushalten konnte und sie nicht geradewegs durch das Fahrzeug hindurch tief in den Asphalt gedrückt wurden.

Die Gespräche der anderen, falls sie sich überhaupt unterhielten gingen einher mit dem Umgebungsrauschen.

Wie in Watte gepackt fühlte sie sich.

Im Nachhinein sollte sie sich gar nicht mehr an die Fahrt erinnern, geschweige denn wie sie ins Auto gestiegen war, wie sie wieder ausgestiegen war oder wie sie vor die Tür von Zorros Krankenzimmer gelangt war.

Später hatte Vivi ihr erzählt, dass erst die anderen reingegangen seien. Das alles sollte außerdem nur möglich gewesen sein,

weil Robin persönlich dafür gesorgt hatte, dass sie alle eine Genehmigung bekamen.

Weiß der Teufel wie sie das geschafft hatte. Anscheinend konnte Geld wohl doch alles regeln.

Geld regiert die Welt oder so.
 

Aber ab dem Moment, als Nami den ersten Schritt ins Innere des Zimmers trat, setzten ihre Erinnerungen schlagartig wieder ein.

Sie hörte das gleichmäßige Summen und Piepen der medizinischen Geräte, so klar und deutlich, als spielten sie ein Konzert direkt in ihren Ohren. Der Geruch von Krankenhaus, getrocknetem Blut und Desinfektionsmittel stieg ihr unangenehm in die Nase aber auch sein Körpergeruch schwang sanft mit und der Einklang dieser Gerüche und Geräusche versetzte ihr eine Gänsehaut.

Ihre Sicht war zu Boden gesenkt.

Sie traute sich kaum einen Blick auf das Bett zu werfen, geschweige denn auf den Mann der in diesem Liegen sollte.

Sie wusste noch immer nicht was sie denken sollte. Ihre Sorge um ihn war dermaßen stark gewesen…sie hatte darüber nachgedacht was sein würde wenn sie sich getäuscht hatte, wenn die Beweise gefälscht waren und Zorro unschuldig.

Er würde ihr wahrscheinlich nie verzeihen können. Sie selbst würde sich das nicht verzeihen können.

Die Vorstellung daran war Grausam. So sehr, dass ein kleiner Teil in ihr flüsterte es wäre besser wenn er schuldig war. Ein weiterer Grund wieso sie ihre Gefühle am liebsten abstellen wollte. Aber dann wäre nicht von all dem hier jemals passiert.

Ihr Herz pochte wie verrückt, als sie nun hier in dem Krankenzimmer stand, ihr ganzer Körper zitterte und ihr Mund war dermaßen ausgetrocknet  als hätte dieser die letzten Tage nicht einen Tropfen Wasser gesehen. Mit einem tiefen Atemzug richtete sie schließlich ihren Blick auf die weißen Laken und wanderte dann weiter zu seiner Gestalt.

Sein Anblick zerriss Nami das Herz. Sie fühlte sich als würden alle seine Schmerzen ebenfalls auf sie übertragen werden. Unwillkürlich schlang sie sich die Arme um ihren Oberkörper.

Seine sonst so wunderbar gebräunte Haut erschien ihr fahl und ungesund, die vielen Kratzer und Schrammen ließen sie innerlich zusammenzucken. Aber das was sie am meisten erschreckte war der Verband der sich über sein linkes Auge erstreckte.

Der sonst weiße Verband war an der Stelle über seiner Augenkuhle verfärbt und ein unangenehmes Kribbeln breitete sich in ihrer Magengegend aus. Sie hatte kein Problem damit Blut zusehen. Aber es war etwas komplett anderes jemanden, dem man nahe stand – oder nahe gestanden hatte – derart zugerichtet zu sehen.

Im Kontrast dazu wirkten die vielen blauen Flecken wie eine Nichtigkeit. Nami hatte es die Sprache verschlagen.

Kein Ton wollte ihr über die Lippen kommen, kein Wort hätte ausgedrückt wie sie sich gerade fühlte, was sie dachte.

Zorro schien ihr das abnehmen zu wollen. „Na, gefällt dir was du siehst?“ Sie war beinahe entsetzt über den Klang seiner Stimme. Eiskalt und doch so vertraut. Sein Blick fegte trotzdem jeden Zweifel beiseite.

Die Distanz die dieser ausstrahlte war fast greifbar, wie eine Mauer die sich zwischen ihnen aufgetan hatte. Ein weiterer Schauer rollte ihr über den Rücken.“Lass die Scherze.“, sagte sie fast ebenso kühl, zumindest versuchte sie es, wenn auch nicht ganz so ruhig wie Zorro, denn wie könnte sich auch? Er hätte doch irgendeine Art von Reue zeigen müssen!

Stattdessen lag er da und machte Witze. Das alles wirkte so unwirklich. War es ihm egal?

Oder war das das Ausmaß ihres Verrats an ihm?

Unsicher trat Nami einen Schritt näher an das Bett heran. Sie roch den feinen Schweißgeruch der von ihm ausging.

"Du siehst beschissen aus", setzte sie zaghaft an, „Was ist passiert?“

Der Kloß der ihr im Hals steckte hätte sie fast daran gehindert überhaupt irgendeinen Ton heraus zu bringen.

In einer unbedachten Geste streckte sie die Hand nach ihm aus um ihm die  Haare aus der Stirn zu wischen.

Er fing ihre Finger unsanft ab, bevor sie auch nur in seine Nähe gekommen war.

Sie hätte nach seinen ersten Worten am liebsten aus dem Zimmer rennen wollen. Aber sie wollte sich dem hier auch stellen.

Sich selbst beweisen, dass sie stark war und es aushalten würde. Und sie wollte Antworten haben. Aber die Art wie er sie ansah und wie er mit ihr sprach... Sie wusste nicht wie lange sie sich dem stellen konnte.

Ein freudloses Lächeln huschte über seine aufgeplatzten Lippen.

„Wonach sieht es denn aus?“, stellte er eine Gegenfrage und ließ damit ihre Hand los, die sie sofort schützend an ihren Körper presste. Bedacht zog sie sich den Hocker heran, der wahrscheinlich für den behandelnden Arzt zur Verfügung stand, und ließ sich darauf sinken. Ihre zitternden Beine dankten es ihr. Sie sah ihn einen Moment schweigend an, richtete ihren Blick auf die Mullbinde über seinem Auge und ein flaues Gefühl machte sich von neuem in ihren Magen breit.

„Mit deinem grimmigen Blick und dem Verband könnte man fast meinen du seist ein Pirat.“ , murmelte sie heiser in einem Versuch die Anspannung abzuschütteln. Sie scheiterte kläglich. Die Luft schien zunehmend dicker zu werden, als das unangenehme Schweigen weitere Minuten anhielt. Nami räusperte sich.

„Weißt du wer…", sie brach ab und senkte den Blick. „Die Germa 66..“

„Stopp“ , unterbrach er sie mit kräftiger Stimme und verständnislos, fast schon verängstigt hob Nami den Blick. Er sah besorgt aus, aber vielleicht wünschte sie sich ja auch nur, dass es so war.

“Du solltest deine Nase nicht in Dinge stecken von denen du nichts verstehst.“, wies er sie zurecht.

„Inzwischen verstehe ich eine ganze Menge.“ warf sie vorwurfsvoll ein.

„Auch wenn ich wünschte es wäre nicht so.“, fügte sie hinzu und presste in einem Anflug von Wut die Lippen

zusammen. „Süß, dass du das denkst, aber du verstehst einen Scheißdreck!“

„Dann erklär’s mir!“, forderte Nami wütend und erntete ein trockenes Lachen von Zorro.

„Ich will dich nicht langweilen. Letzten Endes bist du doch nur hier, um zu erfahren wie ich dir sowas nur antun konnte.“

„Das heißt du gibst es zu?“, forderte Nami zu wissen was Zorro die Stirn runzeln ließ. „Die Sache ist für dich doch schon längst entschieden.“, erwiderte der Grünhaarige scharf und wandte das Gesicht von ihr ab, was Nami nur noch wütender machte.

„Ich bin hier weil ich mir Sorgen gemacht habe! Und weil ich bereit dafür bin mir deinen Teil der Geschichte anzuhören“

„Und ich dachte du könntest nicht noch naiver werden“, höhnte Zorro. Verletzt sah Nami zu Boden. Warum sagte er nichts zu all dem was passiert war, wieso versuchte er nicht wenigstens sich daraus zu winden?! Stattdessen ritt er sich immer mehr hinein. Er war ihr doch zumindest eine Erklärung schuldig!

„Wieso?“, stolperte das Wort aus Namis Mund. Sie hatte noch viel mehr hinzufügen wollen, beließ es jetzt aber dabei und sah den Grünhaarigen abwartend an. 

Ein winzig kleiner Teil in ihr hatte vielleicht gehofft, er würde ihr alles erklären, würde darauf bestehen, dass er unschuldig war, dass das alles hier ein Missverständnis war und dass sie ihm vertrauen sollte und er ihr versichern würde wie sehr er sie liebte. Aber all das tat er nicht. Alles was er tat war ihr einen mitleidigen Blick zu schenken.

„Das ist eben was ich tue. Und du hast es mir wirklich einfach gemacht. Es wäre beinahe langweilig geworden, deswegen habe ich versucht dir Hinweise zu geben, dich von mir zu schieben.“, er hielt inne und platzierte seine Hand über das linke Auge und sein Gesicht verzerrte sich vor Schmerz. Mit angehaltenen Atem wartete Nami auf seine nächsten Worte.

„Aber du kamst immer wieder angekrochen. So naiv.. Jeder andere Kerl hätte sich wohl glücklich schätzen können“, schloss er mit einem Glucksen. Ungläubig starrte der Rotschopf Zorro an. Das war nicht mehr der Mann den sie glaubte zu kennen. 

Glaubte gekannt zu haben.  „Du wusstest, dass wir nichts hatten... Was hat dir das alles gebracht?!“

Sein Blick glitt an ihr vorbei so als suche er selbst noch nach einer Antwort auf ihre Frage.

Wie hypnotisiert, hatte er einen Punkt hinter ihr fixiert während seine Mundwinkel anfingen sich

nach oben zu kräuseln, bevor er schlagartig sein verbliebenes tiefdunkles, leeres Auge auf sie

richtete und sie mit seinem Blick durchbohrte.

„Ich nehme an, du erinnerst dich noch an Trafalgar Law?“ 

Unwillkürlich klappte die Orangehaarige ihren Mund auf während die Zahnräder in ihrem Kopf zu rattern begannen und es dauerte nicht lange, da dämmerte es ihr bereits wo sie den Namen zuletzt gehört hatte. Zorro schien die Antwort in ihren Augen lesen zu können und ein eisiges, beinahe unheimliches Grinsen breitete sich auf seinen Zügen aus.

„Ich soll dir schöne Grüße ausrichten.“ 

Entsetzen trat in Namis Gesicht, während sie sich langsam vom Hocker erhob.

„Was soll das bedeuten?!“, verlangte sie zu wissen. Tränen der Wut stiegen in Nami auf, die sie nicht mehr zurück halten konnte, weil sie bereits ahnte welches Spiel hier gespielt wurde.

“Du weißt was das bedeutet“, war Zorros lapidare Antwort.

Sie konnte nicht fassen was hier gerade passierte. Niemals hätte sie damit gerechnet, dass er mit diesem Kerl unter einer Decke steckte. Der Kerl der sie damals vorm Club fast vergewaltigt hatte. Das alles war ein ausgeklügeltes Spiel gewesen. Wahrscheinlich hatte er Law niemals wirklich die Nase gebrochen.

Ihr war übel. "Du bist abscheulich..“, wisperte Nami schwach.

"Keine Ahnung was du den anderen erzählt hast, dass sie noch zu dir halten, aber ich bin fertig mit dir.

Ich wünschte ich wäre dir nie begegnet!“ Energisch wischte Nami sich die Tränen aus den Augen, als Zorro seinen Blick von ihr abwandte.

„Das wäre wohl das beste gewesen.“, fügte er bestätigend hinzu, seine Stimme nicht mehr als ein flüstern, während sie schon dabei war das Zimmer zu verlassen.

Einen letzten Blick auf Zorro werfend knallte sie die Tür hinter sich zu und sperrte somit ihn und auch ihre Gefühle zu ihm endgültig aus ihrem Leben aus.

Sie hatte ihre Antworten bekommen.

Sie hatte alte Wunden aufgerissen aber immerhin hatte sie jetzt Klarheit.

Und es war dringend Zeit für einen Neuanfang.

Verpasste Zeit

Warm blies der Wind, der durch das heruntergelassene Autofenster strömte, durch Nami's Haar und wirbelte damit einige Strähnen auf, die die junge Frau zum wiederholten Male energisch hinters Ohr wischte und zum wiederholten Male war Nami überrascht, als ihre Finger ab dem Kinn ins Leere griffen.

Die Haare derart kurz zu tragen, war auch nach einem knappen Monat immer noch ungewohnt. Sie ließ die Fensterscheibe hochfahren und abrupt endete das stetige Rauschen des Luftzuges und ließ sie in einer fast schon erdrückenden Stille zurück. Nami spielte mit dem Gedanken das Radio anzuschalten und streckte die Hand nach dem Drehknopf aus, der die Lautstärke regelte, begleitet von dem sanftem Klimpern ihres Armreifes, als dieser ihren Arm herab rutschte und gegen die Uhr an ihrem Handgelenk stieß — Ein Geschenk ihrer Schwester zum erfolgreichen Uni-Abschluss.

Das alles kam ihr schon so ewig weit weg vor…

Den Armreif hatte sie schon eine ganze Weile davor zurückerlangt.

Eingepackt in einem Pappkarton mit allen anderen Dingen, die damals bei dem Einbruch entwendet worden waren, zurückgelassen vor ihrer Haustür.

Natürlich ohne Absender. Oder sonst irgendeiner Nachricht.

Das war das letzte Mal gewesen, dass sie in irgendeiner Weise mit Zorro in Kontakt gekommen war. Dass sie wegen ihm geweint hatte. Auch wenn sie bis heute bezweifelte, dass er das Päckchen vor ihrer Tür abgelegt hatte.

Immerhin hatte er zu der Zeit noch im Gefängnis gesessen.

Sie konnte noch immer nicht fassen, wie lange das Ganze jetzt schon zurück lag. Beinahe vier Jahre.

Ein Seufzer entrann ihrer Kehle, als ihr Blick konzentriert über die Straße glitt und sie ihren Wagen langsam an einer roten Ampel zum Stoppen brachte. Sie nutzte die Pause um einen großen Schluck aus der Wasserflasche zu nehmen, die neben ihr auf dem Beifahrersitz bereitlag, und verzog das Gesicht, als das warme, abgestandene Wasser ihren Gaumen erreicht hatte. Ein Hupen hinter ihr, signalisierte ihr, dass die Ampel bereits wieder umgesprungen war.

„Schon gut.“, murmelte sie leise  vor sich hin, und setzte den Wagen wieder in Bewegung, während sie hastig versuchte die Flasche wieder zu zudrehen. Die Melodie die plötzlich aus dem Inneren ihrer Tasche drang ließ sie zusammenzucken und der restliche Inhalt der Flasche ergoss sich auf ihrem Schoß.

Shit.“

Das musste Vivi sein, dachte Nami. Sie hätte schon seit einer Dreiviertelstunde da sein müssen. Ungeduldig fingerte Nami mit ihrer Rechten in ihrer Tasche, die ebenfalls auf dem Beifahrersitz stand, doch als sie das Telefon endlich gefunden hatte, hörte das Klingeln schlagartig auf. Einen Blick in den Rückspiegel werfend, ließ sie das Display des Handys aufleuchten und warf dann einen Blick auf die ihr angezeigte Nummer. Ganz klar Vivi.

Ein weiteres Hupen ertönte und Nami beeilte sich mit klopfendem Herzen ihren Wagen wieder auf die richtige Spur zu lenken. Das hätte ins Auge gehen können! Nami presste auf Wahlwiederholung und klemmte sich das Smartphone  im nächsten Moment zwischen Ohr und Schulter, als sie auch schon dem Abbieger auf die Autobahn folgte.  Es dauerte eine geschlagene Weile bis Vivi am anderen Ende der Leitung abhob, in der die Orangehaarige das Radio wieder leise drehte und mit einem Taschentuch erfolglos versuchte einen Teil des verschütteten Wassers aufzufangen.

Geduldig hörte sich Nami die Vorwürfe ihrer Freundin an, bevor sie selbst zum Sprechen ansetzte: „Tut mir wirklich leid! Ich bin auf dem Weg. Du weißt doch, was gerade los ist bei mir auf Arbeit.“, rechtfertigte sie sich und das war noch nicht einmal gelogen. Ihr Boss hielt sie in letzter Zeit ganz schön auf trapp und auch heute hatte sie noch kurz vor Schluss einen ganzen Haufen Papierkram aufgehalst bekommen. Nicht, dass sie ihre Arbeit nicht liebte…

„In 20 Minuten. Versprochen!“, beantwortete sie die Frage ihrer Freundin geduldig und fügte dann hinzu: „Du weißt doch, wie sehr ich mich über die Verlobung freue!“

Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, als sich ihre nächsten Worte bereits in ihren Gedanken formten. Sie wich einem Ast aus, der sich auf der Fahrbahn befand, bevor sie mit Überzeugung verkündete; „Glaub mir, mein Geschenk wird alles wieder wett machen! Ich…“, sie stockte, als sie hinter sich plötzlich eine Kette von Geräuschen vernahm, die nichts gutes verheißen sollten. „Fuck.“, stieß sie leise aus und sah in den Rückspiegel.

„Ich muss Schluss machen, tut mir wirklich leid.“, nuschelte sie flüchtig  in den Hörer, bevor sie ohne auf eine Antwort zu warten auflegte und das Telefon zurück in ihre Tasche gleiten ließ. Die Polizei hatte ihr jetzt gerade noch gefehlt!

 

Dem Signal des Streifenwagens hinter ihr folgend, fuhr sie nach einer Weile rechts auf den Seitenstreifen. Ihre Stirn machte Bekanntschaft mit dem Lenkrad, als sie ihren Kopf frustriert auf dieses fallen ließ. Wieso ausgerechnet jetzt?!

Das laute Klopfen an der Fensterscheibe ließ sie zusammenfahren und hektisch ließ sie die Fensterscheibe hinunter.

„Hallo, Officer.“, begrüßte sie den Unterkörper des Polizisten, der sich demonstrativ an ihrer Wagentür platziert hatte, mit einem aufgesetztem Lächeln.

„Aussteigen!“, befahl die gesichtslose Stimme und Nami verdrehte genervt die Augen. Na der hatte ja richtig viel Spaß an seinem Job.

„Wieso halten Sie mich denn an?“, fragte Nami so freundlich wie nur möglich, doch stieß damit offensichtlich gegen eine Wand. „Sie wissen, dass telefonieren am Steuer einen Verstoß darstellt?!“, antwortete die markante Stimme in einer rhetorischen Frage und ließ Nami's Hoffnungen sie könnte den Polizisten um den Finger wickeln zerplatzen. Stöhnend griff sie nach ihrem Portemonnaie und löste ihren Gurt, während der Polizist bereits ihre Wagentür öffnete, und schwang sich dann aus dem Auto. „Hören sie, es handelt sich um ein Notfall. Ich würde sonst niemals einfach so am Steuer telefonieren.“, startete die Orangehaarige einen weiteren Versuch.

Ihr Blick fiel auf die Oberseite der Polizeimütze, als sie ihren Gegenüber ansah, der gerade mit dem Ausfüllen eines Formulars beschäftigt war. 

„Meine Freundin hatte einen Unfall und…“, Sie reichte ihm ihre Dokumente, als er ihr auch schon ins Wort fiel.

„Und da dachten sie, es wäre lustig, wenn sie auch einen bauen würden?“ Ungläubig verzog Nami das Gesicht. „Nein natürlich nicht! Ich hatte nur Ang…“

„Tut mir leid, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ihre Freundin keinen Unfall hatte.“, unterbrach er sie abermals und hob den Kopf. Sie sah ihren eigenen empörten Gesichtsausdruck in der Spiegelung seiner Sonnenbrille und versuchte eine freundlichere Miene zu ziehen. Dann seufzte sie ergeben. „Können sie mir das nicht ausnahmsweise durchgehen lassen? Ich bin wirklich in Eile und ich lasse mir sonst nie irgendwas zu schulden kommen.“

Sie konnte nicht einschätzen wie ihr Gegenüber ihre Worte auffassen würde. Seine Sonnenbrille verdeckte beinah das halbe Gesicht.

Eine Weile verging ohne, dass sie eine Antwort erhielt und nervös trat Nami von einem Bein auf das andere.

„Ähm Officer…“, sie lugte auf das Namensschild, welches auf die Brusttasche seiner Uniform gepinnt war und stockte.

Mit offenem Mund wanderte ihr Blick zurück zu seinem Gesicht und mit einem leisen Räuspern setzte ihr Gegenüber die Brille ab. „Das kann ich leider nicht machen.“

 

Wie betäubt sah Nami in das dunkle Auge ihres Gegenübers, da wo das zweite hätte sein müssen erstreckte sich lediglich eine feine lange Narbe, und schlagartig löste sich der Rest der Welt um sie herum auf.

Zorro…“, wisperte sie ungläubig.

„Wie…?!“, folgte das nächste Wort, während sämtliche Farbe aus ihrem Gesicht wich und sie das Gefühl hatte den Boden unter den Füßen zu verlieren. Fast wäre sie tatsächlich umgekippt, hätte der Grünhaarige nicht im letzten Moment ihren Arm gepackt. „Hey…“, setzte er an, da hatte sie sich schon losgerissen. „Fass mich nicht an!“, fauchte sie prompt und trat einen Schritt zurück um mehr Distanz aufzubauen.

Überrumpelt hob Zorro die Hände. „Schon gut.“, sagte er beruhigend, sah auf das Formular und dann wieder zu Nami.

„Du musst nur noch hier in das Röhrchen pusten und dann bist du mich schon wieder los.“

Nun völlig aus der Bahn geworfen klappte Nami den Mund auf.

Sie  schielte auf das Gerät in seiner Hand, dass er sich eben vom Gürtel gezogen hatte und schüttelte ungläubig den Kopf.

„Das ist ein Scherz.“, sagte sie als wäre es eine Feststellung doch Zorro schüttelte den Kopf.

Was wurde hier eigentlich gespielt?

Stalkst du mich?!“, entfuhr es ihr scharf und als hätte er sich an ihrer Stimme geschnitten, verzog Zorro getroffen das Gesicht. Es war nur für eine Millisekunde, bevor sich sein Blick verschleierte und seine Gesichtszüge sich verhärteten, doch Nami war es nicht entgangen.

Schützend hob sie die Arme vor die Brust.

Er schien erst gar nicht auf ihre Frage antworten zu wollen, rang sich dann aber doch eine knappe Antwort ab: „Bringen wir es einfach hinter uns okay?“

„Die Polizei nimmt keine Straftäter auf!“, beharrte Nami weiter mit festem Ton und Zorro warf ihr einen Blick zu, den sie im ersten Moment nicht ganz deuten konnte.

„Na dann hab ich wohl Glück, dass ich freigesprochen wurde.“, gab er trocken zurück und hielt ihr auffordernd das Gerät unter die Nase. Der Blick den Nami ihm zuwarf ließ ihn einen schweren Seufzer ausstoßen. „Du weißt es noch nicht.“, stellte er unnötigerweise fest, während er das Gerät wieder an seinen Gürtel steckte.

Langsam schüttelte Nami den Kopf. Sie sah dabei zu wie er sich die Mütze vom Kopf zog und sich hilflos durch die vom Schweiß feuchten Haare strich.

„Wie?“, verlangte Nami zu wissen, was die Aufmerksamkeit Zorros wieder zu ihr lenkte.

„Sie haben den richtigen Täter etwa einen Monat später überführt.“ Namis Blick schweifte suchend auf die Fahrbahn. War das die Wahrheit? Sie hatte nichts dergleichen mitbekommen und ihre Freunde hatten auch nichts erwähnt. Nicht dass sie das gewundert hätte. Befangen schlang Nami ihre Arme fester um den Körper.

Sie wünschte sie könnte irgendetwas sagen…irgendwas tun um die Situation weniger unangenehm zu gestalten, alles war besser als diese unbehagliche Stille zwischen ihnen, die so viel mehr sagte als irgendeiner von ihnen überhaupt wollte.

Mit einem weiteren Räuspern löste Zorro das Blatt Papier von dem Klemmbrett, zerknüllte es und stopfte es sich achtlos in die Hosentasche. Ihre Blicke kreuzten sich und das was sie sah erschreckte Nami.

Sie erkannte die Reue in seinem Blick, die Trauer, den Schmerz und was am schlimmsten war: Die Zuneigung die wie ein unlöschbares Feuer in seinen Iren loderte.

Nami musste den Blick abwenden. Sie verstand die Welt nicht mehr. 

Vielleicht hatte sie unrecht gehabt. Vielleicht war nicht alles besser als diese unangenehme Stille. Zumindest war der Gesichtsausdruck den Zorro ihr in diesem Moment zugeworfen hatte schlimmer als alles was sie sich hätte ausmalen können. Sie hätte die Klappe halten sollen.

Sie hätte den Test machen, den Zettel nehmen, sich in den Wagen setzten und wegfahren sollen.

Jetzt war sie gezwungen sich dem hier zu stellen.

Ihre Kehle schnürte sich zu als sie versuchte zum Sprechen anzusetzen.

„Du lügst!“, krächzte Nami unbeholfen. Sie wusste nicht was sie sonst sagen sollte, wusste nur, dass sie das was er sagte, was seine Mimik sagte nicht wahr haben wollte.

„Nein.“, sagte Zorro matt und mit zusammengekniffenen Augenbrauen presste er die Lippen hart aufeinander.

Bitte sag, dass du lügst!“, forderte sie, spürte bereits wie ihr Gesicht heiß wurde.

Er musste einfach lügen. Denn wenn nicht würden ihre schlimmsten Befürchtungen mit einem Schlag real werden und sie müsste sich den Gefühlen stellen, die sie tief in sich vergraben hatte.

Ich kann nicht. Nicht dieses Mal.“

 

Still starrte Nami auf den Boden, sah die Spitzen seiner Schuhe und versuchte sich die Details einzuprägen, weil sie wusste das würde sie ablenken, sie vom Weinen abhalten.

„Nami…“, es war komisch ihren Namen nach so langer Zeit aus seinem Mund zu hören.

Er hatte schon immer diese besondere Art gehabt ihren Namen zu betonen…

„Du solltest fahren. Vivi dreht wahrscheinlich schon durch, also…“

„Du warst die ganze Zeit unschuldig.“, stellte sie mit stockender Stimme fest.

Sein Blick sprach Bände, von denen Nami aber nichts wissen wollte. Wieso musste er jetzt mit der Wahrheit rausrücken?!

„Wieso hast du…“, sie suchte nach den passenden Worten, doch fand keine.

„Hier…“, sanft nahm Zorro ihre Hand in seine. Sie dachte anfangs er wolle sie trösten, doch schon im nächsten Moment hatte er seine Hand bereits wieder weggezogen und stattdessen ruhten nun ihre Ausweisdokumente und ein kleiner Streifen Papier in ihrer Hand. Sie wusste nicht ob sie froh oder enttäuscht über die nur so flüchtige Berührung sein sollte.

„Fahr zu Vivi. Genieße die Feier. Und wenn du danach reden willst…Dieses Mal beantworte ich dir alles was du wissen willst. Versprochen.“ Unsicher schloss Nami ihre Hand um den Zettel und sah ihm dann zum ersten Mal wieder richtig ins Gesicht.

Er versuchte sich ein Lächeln abzugewinnen, was kläglich scheiterte und sie beschlich das Gefühl als wäre das was er sagte zum ersten Mal wirklich aufrichtig. Befreit.

„Du weißt von der Feier.“ Sie hatte erst jetzt realisiert, was er wirklich gesagt hatte. Fragend huschten ihre Augen über sein Gesicht und ertappt glitt sein Blick in die Ferne.

„Sei Vivi nicht böse. Ruffy hat ihr keine wirkliche Wahl gelassen.“, sagte er vorsichtig, nachdem er sich wieder getraut hatte sie anzusehen.

„Bin ich die einzige die…?“, sofort unterbrach Zorro Nami: „Denk nicht darüber nach. Es ist unwichtig.“

Verständnislos verengten sich die Augen der Orangehaarigen. „Unwichtig?!“, wiederholte sie das Wort und wich einen Schritt zurück. „Alle außer mir wussten davon! Du…“, sie suchte verzweifelt nach Worten die ihre Emotionen auch nur annähernd widerspiegelten doch fand keine.

Wie kann das unwichtig sein?!“ Gequält senkte Zorro den Blick und stieß hörbar die Luft aus.

„Du musst los…“, sagte er, ihre Frage ignorierend.

Sie nickte benommen.

Sie hätte nichts anderes erwarten dürfen.

Sie hatte ihn im Stich gelassen, sofort als es einen Grund dazu gegeben hatte, hatte sie sich von ihm abgewandt.

Wie hätte er sie auch nicht hassen können?

Nami sah wie er einen Schritt zurück trat, im Begriff zu gehen und konnte die Tränen jetzt nicht mehr aufhalten.

„Zorro, es tut mir so leid!“, krächzte sie erstickt und zittrig fasste sie sich an die schmerzhaft zusammen geschnürte Kehle. „Ich hätte wissen müssen, dass…“

„Nami, hör auf!“, fiel Zorro ihr laut ins Wort. Erschrocken zuckte der Rotschopf zusammen als sie seine starken Hände an ihren Schultern spürte und sie bereitete sich innerlich schon auf das vor, was noch folgen sollte.

„Bitte hör auf zu weinen…“, es war fast schon ein Flehen, als die Worte brüchig aus seiner Kehle drangen und als hätte er nicht länger an sich halten können, hatte er die Distanz zwischen ihnen überwunden, und drückte sie nun fest an sich.

Überrascht riss Nami die Augen auf.

Seine Gestalt, seine Wärme, sein Geruch umfingen sie und beinahe einem Reflex folgend schlang sie ihre Arme trostsuchend um ihn und es fühlte sich gut an ihn so nah zu spüren. Ihre Tränen benetzten seine Uniform und beiden hätte es nicht gleichgültiger sein können.

Eine geschlagene Weile standen die Beiden einfach nur da, in den Armen des anderen, die Welt umher vergessen.

„Ich bin derjenige der sich bei dir entschuldigen muss, Nami“, flüsterte Zorro heiser an ihrem Ohr.

„Du hattest das nicht verdient, es tut mir so furchtbar leid!“

Nami schwieg.

Sie konnte die Dinge noch immer nicht ganz begreifen, aber sie war entschlossen sich seine Geschichte anzuhören.

Das war sie ihm schuldig, oder?

 

„Vivi wird mich sowas von umbringen“, nuschelte Nami leise in seine Uniform. Sie hatte einfach nicht länger ausgehalten, hatte nicht länger schweigen können. Sie spürte wie er sich ungelenk von ihr löste. Wahrscheinlich im Glauben ihr wäre die Situation unangenehm. Und Gott das war sie auch! Aber nicht auf die Weise wie er es jetzt bestimmt vermutete.

Es waren einfach noch zu viele Dinge ungeklärt. „Ich sollte jetzt fahren.“, gab Zorro steif von sich und nach einem weiteren Räuspern setzte er sich in Bewegung.

Er war bereits fast wieder in seinen Wagen gestiegen als Nami ein Ruck durchfuhr.

„Zorro!“, rief sie und ließ ihn in der Bewegung inne halten. Einer Aufforderung gleich hielt sie ihm den Streifen Papier entgegen, den er ihr zugesteckt hatte.

„Wehe du kommst zu spät!“

Das was auf seinem Gesicht entstand hätte man fast als Lächeln anerkennen können.

Der Wind zerrte an ihrem kurzen Sommerkleid, als Zorro mit seinem Wagen an ihr vorbeirollte und beinahe wäre ihr das Papier aus den Händen geglitten, hätte sie nicht im letzten Moment bestärkt die Finger darum geschlossen.

 

 

 

Die Eiswürfel klimperten im Glas, als Nami ihren Strohhalm träge in diesem hin und her bewegte und dann einen kleinen Schluck von ihrem Getränk nahm. Sie schindete Zeit. Und das wusste sie genauso gut wie Zorro, der seither auf eine Antwort ihrerseits wartete. „Nami wenn…“, setzte er nun an doch Nami hob die Hand. „Schon gut.“, stolperten die Worte aus ihrem Mund und sie ließ ihre Augen über seine Gestalt wandern. Ihr fiel auf, dass er die Haare jetzt länger trug, nach hinten gekämmt. Es stand ihm ausgezeichnet. Kopfschüttelnd versuchte sie ihre Gedanken wieder zu sammeln.  „Ich kann nur nicht ganz glauben, dass…“, sie machte eine kurze Pause in der sie ein weiteres Mal ihr Getränk mit dem Strohhalm umrührte.

„Es ist so viel auf einmal und ehrlich gesagt blicke ich noch immer nicht ganz durch.“ Sie hob den Blick und fand Verständnis in seiner Mimik. Ein Gedanke schoss ihr in den Kopf und prompt hatte sie diesen auch schon laut ausgesprochen: „Etwa zwei Monate nach…du weißt schon…Jemand hat ein Paket vor meiner Tür abgelegt.“

„Law.“, bestätigte Zorro ihre unausgesprochene Frage und Nami nickte verstehend. „Aber wieso?“ Ihrem Blick ausweichend, sah Zorro aus dem Fenster an dem sie saßen.

„Nun, ich glaube das war seine Art sich bei dir zu entschuldigen. Du wirst nichts mehr von ihm hören, also mach dir keine Sorgen.“ Ein Gefühl sagte Nami sie konnte seinen Worten vertrauen. „Und du?“ Eine Art melancholisches Lächeln huschte über Zorros Mundwinkel und Nami rechnete fast mit einem ‚Ja‘, als er auch schon den Kopf schüttelte.

„Nein.“, antwortete er fest. „Ich kann nicht leugnen, was er letztendlich für mich getan hat, aber das macht seine Fehler nicht wieder wett. Auch wenn er nicht direkt für den Einbruch verantwortlich war, aber er hat zugelassen, dass es überhaupt erst dazu kam. Genauso wie ich.“ Namis Augen schweiften über die Züge des Grünhaarigen. Sie konnte sich nicht dazu überwinden ihm gut zuzureden, auch wenn sie ihm nicht die Schuld daran gab was passiert war. Jetzt nicht mehr.

Er wirkte verletzt und sie konnte es ihm nicht verdenken. Es konnte nicht leicht sein, seinen besten Freund hinter sich zu lassen. Vor allem nicht wenn er es ihm zu verdanken hatte, jetzt auf freiem Fuß zu sein. Mit einer komplett weißen Weste. Zumindest in den Polizeiakten. Vorsichtig tasteten ihre Finger nach seinen.

„Und der wahre Täter…Kid?“, setzte Nami weiter an, der Versuch das eben Gehörte noch einmal für sich verstehen zu wollen. „Ich verstehe nich ganz, was er damit zu tun hatte.“, gestand sie leise. „Kid war ein Mitglied unserer Bande. Als ich aussteigen wollte, hat er das als Chance für sich gesehen, meinen Posten zu ergattern.“, erklärte er ihr ruhig. „Als Vize.“, fügte Nami unsicher hinzu und erntete ein bestätigendes Nicken. „Er wollte Law beweisen, dass er meine Aufgaben besser erledigen kann, dass er zuverlässig ist. Und indem er den Einbruch mir untergeschoben hat, wollte er mich aus dem Weg räumen.“, bitter presste Zorro seine Hand zur Faust und Nami fing an ihre Finger behutsam über seine Haut kreisen zu lasse, was ihn sichtlich zu entspannen schien. „Law hat das zu spät erkannt. Ich kann ihm das nicht vorwerfen aber…“, Zorro seufzte schwer und sah Nami dann in die Augen. „Ich wünschte einfach er hätte es früher bemerkt.“

Als wären seine Worte ein Angriff auf sie gewesen, senkte Nami betroffen den Blick und war schon im Begriff ihre Hände wegzuziehen, als Zorro sie stoppte. „Nami was du getan hast war das Richtige.“, raunte er beschwörend, was sie jedoch kaum überzeugte. „Ace, Ruffy,Vivi…Robin. Sie alle hat es nicht daran gehindert weiter hinter dir zu stehen!“, widersprach Nami mit zugeschnürter Kehle und versuchte erneut ihre Finger aus seiner Umklammerung zu befreien, doch er ließ sie nicht gewähren. „Ace wusste von Anfang an was Sache war. Und was Ace weiß, weiß irgendwann auch Ruffy.“, er machte eine Pause, sah dass sie noch immer unzufrieden wirkte und setzte hinzu: „Weißt du eigentlich wie sehr Vivi mir die Hölle heiß gemacht hat, als sie, Ruffy und Ace mich im Krankenhaus besucht haben?“ Ein kurzes ungewolltes Lächeln huschte Nami über die Lippen. „Das kann sie gut.“, hauchte die Orangehaarige. Auch er ließ seine Mundwinkel für einen winzigen Moment nach oben schnellen. „Selbst Robin war eingeweiht…“, murmelte Nami leise und sofort setzte Zorro wieder eine ernste Miene auf. „Zugegeben kam sie zu dem Zeitpunkt wie gerufen.“, ergänzte Zorro, was Namis Blick nur noch verdüsterte. Sie hasste die Vorstellung, dass gerade Robin seine Retterin in der Not gewesen war. Zorro hatte sich an sie gewandt sobald er erfahren hatte, dass Law es auf sie abgesehen hatte. Ein cleverer Schachzug, wenn man bedachte wie viel Einfluss die Schwarzhaarige inne hatte. Der Einbruch bei ihr hätte Law überführen sollen, war gestellt gewesen und doch hatte Law es geschafft sich da raus zu winden. Für einen weiteren Versuch ihn festzunageln war es dann schon zu spät gewesen. Und zu allem Überfluss war es auch Robin gewesen, die Zorro den Platz bei der Polizei verschafft hatte. Natürlich nicht ganz ohne das Zutun des Grünhaarigen, aber es reichte um Namis Stimmung in den Keller zu treiben. Wer glaubte sie zu sein?! Mutter Theresa?!  Nami hatte es letztendlich doch geschafft Zorro ihre Hände zu entziehen und mit im Schoß zusammengefalteten Händen starrte sie auf ihr Getränk. Ihr war nicht mehr nach reden zumute und doch schwirrten noch weitere etliche Fragen in ihrem Schädel. „Dachtest du ich lasse dich im Stich wenn du mir die Wahrheit sagst?“ Anstatt direkt auf ihre Frage zu Antworten holte Zorro aus: „Als Ace mir erzählt hat, was auf der Polizeiwache passiert ist war ich ehrlich gesagt fast schon… erleichtert. Ich hatte gehofft, dass du dich ab da an von mir fern halten würdest. Ich war es leid zu lügen.“ Verletzt senkte Nami den Blick. Er hatte gehofft sie würde sich gegen ihn stellen?! „Nami ich dachte damit wärst du aus dem Visier!“, warf Zorro ein, der wohl erst jetzt bemerkt hatte wie seine Worte geklungen haben mussten. „Wir hatten uns darauf geeinigt, das zusammen durchzustehen!“,warf Nami lauter als geplant ein  und versuchte den Kloß im Hals herunterzuschlucken. „Ich weiß. Nur gab es noch so verdammt viel, was du nicht über mich wusstest…Der Haftbefehl…Ich wusste in irgendeiner Weise war es die Strafe die ich verdient hatte. Verstehe mich nicht falsch ich hatte tierische Angst ins Gefängnis gehen zu müssen…aber es hat sich auch richtig angefühlt.“ Tränen sammelten sich in Namis Augen, weil sie verstand wie er sich gefühlt haben musste, aber auch weil sie ihn für seine Entscheidung die er getroffen hatte hasste. Und weil sie ihm im selben Atemzug dafür liebte. Weil er über ihren Kopf weg entschieden hatte. Weil ihm ihr Wohl wichtiger war als das seine. Sie blickte auf. Sah sein gerötetes Auge und die nassen Spuren die seine Tränen auf seiner Wange hinterlassen hatten. Es versetzte ihr einen Stich ins Herz.

„Und als ich erfahren habe, dass du ebenfalls im Krankenhaus warst, da wusste ich dass du hinter mir stehen würdest, dass du mich niemals im Stich lassen würdest, wenn ich dir versichert hätte, dass ich unschuldig bin.“, gab er mit brüchiger Stimme zu und sah sie mit einem Blick an, der um Vergebung bat.

Sie erinnerte sich an den Besuch im Krankenhaus und griff sich unwillkürlich ans Herz. „Kannst du dir eigentlich vorstellen, wie verdammt weh du mir damit getan hast?!“ Weitere Tränen quollen über Zorro’s Gesicht und er hielt es nicht länger aus sie anzusehen. „Es tut mir so schrecklich Leid. Hätte es einen anderen Weg gegeben…“

„Den gab es!“, beharrte Nami, doch sah in seinen Augen, dass er tatsächlich glaubte es hätte keinen gegeben.

Enttäuscht verzog sie das Gesicht.

„Ich musste sichergehen, dass du mich hassen würdest.“

„Wozu?!“, forderte sie mit lauter Stimme zu wissen, die anderen Gäste ignorierend die sich empört zu ihr umgedreht hatten. „Weil ich es dir schuldig war, dass du glücklich wirst – ohne mich. Weil ich kein guter Mensch bin.“

Das plötzliche Knacken der Eiswürfel war in der Stille die sie beide teilten ungewöhnlich laut. Entsetzt starrte Nami ihn an. Ihre Pupillen huschten rastlos über sein Antlitz, bevor sie heftig mit dem Kopf schüttelte. „Unsinn!“, stieß sie aus und sofort hatte sie seine ungeteilte Aufmerksamkeit. Ein Fragezeichen schien über seinem Kopf zu schweben und mit einer Heftigkeit, die sie selbst überraschte fuhr sie fort: „Hältst du wirklich so wenig von dir selbst?!“

Überrumpelt riss Zorro das Auge auf.

Er wollte verneinen, doch seine Stimme versagte und da hatte Nami schon weiter gesprochen: „Du hast Fehler gemacht, ja aber sieh dich doch an! Der Fakt dass du hier sitzt… Sagt das nicht schon alles?“

Verdammt, er war dafür bereit gewesen für ein Verbrechen ins Gefängnis zu gehen, dass er nicht begangen hatte!

Zorro schwieg eine ganze Weile in der sein Blick ruhelos über den Tisch schweifte und Nami widerstand dem Drang erneut nach seinen Händen zu greifen. „Vielleicht.“, murmelte er schließlich ernüchternd.  Sie warf ihm einen mitfühlenden Blick zu. „Zorro…“, fing Nami gedehnt an, noch nicht ganz sicher ob sie den Gedanken, der ihr gerade in den Kopf geschlichen war, wirklich laut aussprechen wollte – sollte.

Fast hätte sie es gelassen, hätte er ihr nicht diesen erwartungsvollen Blick zugeworfen.

Diesen Blick der sie beinahe anflehte etwas zu sagen das ihn aus seiner Lage befreien würde, ohne zu wissen, dass das was sie im Begriff war zu sagen seine Lage nur noch verschlimmern würde.

„…alles was mir  fehlt, damit ich glücklich bin…wirklich glücklich bin, bist du.“, hauchte Nami nun leise.

Bis sie es ausgesprochen hatte, war sie sich selbst gar nicht sicher gewesen, dass es stimmte.

Doch nun wo die Worte so bedeutungsschwanger vor ihrem Inneren Auge zwischen ihnen schwebten, erfasste sie eine unglaubliche Klarheit.

Er jedoch sah sie an, als hätte sie ihn gerade mit einem Messer erstochen.

„Nicht…“, wisperte er gequält. „Aber es stim…“, setzte Nami an, da hatte Zorro sie schon unterbrochen.

„Ich kann nicht, okay?“

Sie hielt inne, studierte seine Miene eine ganze Weile lang bevor sie ein Nicken hervorbrachte und sich in die Polster der Diner-Bank sinken ließ.

Ihr schwirrte der Kopf. Irgendwie hatten es diese vier Worte geschafft, ihr den Wind aus den Segeln zu nehmen. Mit einem langem Seufzer ließ auch er sich zurücksinken. „Glaub mir, zu einem anderen Zeitpunkt, hättest du mich mich diesen Worten zum glücklichsten Mann der Welt gemacht. Aber zum ersten Mal in meinem Leben habe ich die Chance herauszufinden wer ich eigentlich wirklich bin, wer ich sein will.“

Alles was Nami hervorbrachte, war ein weiteres Nicken. Sie hatte widersprechen wollen, aber sein Blick hielt sie davon ab.

‚Du-könntest-mich-davon-abhalten-aber-bitte-tu-es-nicht.‘, sagte dieser und sie wollte nicht diejenige sein, die ihm seinen Wunsch verwehrte und deswegen schwieg sie.

 

Sie schwieg weil es nichts mehr zu sagen gab, nichts mehr zu tun und keinen Grund weiter hier zu verweilen.

Er wollte sie schlichtweg nicht. Wollte sie nicht in seinem Leben haben. War ohne sie besser dran.

Und es tat weh. Es war schlimmer als jener Augenblick im Krankenhaus.

War schlimmer als jede Wunde die sie jemals gehabt hatte.

Schlimmer als sterben.

„Kann ich dich noch nach Hause bringen?“

Es dauerte Zehn ganze Minuten bis sie es geschafft hatte ihren Mund aufzumachen, bis sie es geschafft hatte das Wort herauszubringen, das ihre weitere Beziehung zueinander entscheiden sollte.

„Nein.“, sagte sie und ging.

Was lange währt, wird endlich gut

Seicht strichen Nami’s Fingerkuppen über aufgewärmten Stahl.

Eine Gänsehaut erfasste ihren gesamten Körper als die Erinnerungen sie durchfluteten, die Teil dieser Halskette waren, die diesem winzigem Stückchen Metall eine Bedeutung verliehen. Sie wusste gar nicht wann es passiert war, aber mit der Zeit war diese Kette ein Teil von ihr geworden.

Ein breites Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, als sie sich so im Spiegel bewunderte.

„Du siehst glücklich aus.“

Die Worte drangen sanft von hinten an sie heran und sie hob den Blick um die Gestalt hinter sich im Spiegel zu fokussieren. Wohlige Wärme breitete sich in ihrem Inneren aus und sie musste sich zusammenreißen, um die annähenden Tränen zurück zu halten. „Du siehst glücklich aus!“, wiederholte Nami den vorangegangenen Satz mit Nachdruck und drehte sich zu ihrer besten Freundin um, deren Augen bereits verräterisch glänzten.

„Wage es nicht zu weinen, klar?! Dann muss ich nämlich auch weinen!“, gab Vivi drohend von sich und Nami ließ ein ersticktes Lachen von sich hören. „Du siehst hinreißend aus!“ Eine verräterische Röte schlich sich auf die Wangen der Blauhaarigen und ihre Augen glitten von Nami hinüber zu ihrem eigenen Spiegelbild.

„Bist du nervös?“ Vivis Blick war Antwort genug und augenblicklich schloss Nami ihre beste Freundin in eine herzliche Umarmung. „Dazu hast du gar keinen Grund. Ich glaube es gibt niemanden auf der Welt der dich mehr liebt als Ruffy.“, sagte der Rotschopf wissend während sich der Druck von Vivis Armen auf ihren Körper verstärkte, bevor sie sich schließlich voneinander lösten. Sie sah der Blauhaarigen dabei zu wie sie sich vorsichtig die nassen Spuren weg tupfte bevor sie in ein strahlendes Lächeln verfiel. „Ich weiß.“, war das einzige was sie als Antwort hervorbrachte und streckte dann die Hand nach Nami aus, die diese lächelnd umfing. „Und du bist definitiv meine Nummer zwei.“, sagte Vivi so liebevoll wie möglich und entlockte Nami damit ein Lachen.

„Bist du denn nervös?“, fragte die Blauhaarige plötzlich als eine Weile Schweigen eingetreten war und irritiert legte Nami den Kopf schief. „Was meinst du?“, wollte sie wissen, als hinter ihnen die Tür aufging und zwei weitere Frauen, vollbeladen mit Koffern und Taschen den Raum betraten. „Wer von euch ist wohl die Braut?“, sagte die Ältere der Beiden mit einem Schmunzeln auf den Lippen und schloss Vivi daraufhin fest in die Arme, während sie selbst als einzige über ihren Witz lachte. Die Beiden Stylistinnen waren gute Freunde von Vivi, jedoch Fremde für Nami weswegen diese nur mit einem leichten Lächeln die Hand zum Gruß hob.
 

Kurze Zeit später wuselten die Beiden Frauen bereits munter um die Blauhaarige herum und Nami, die bereits zurecht gemacht war, sah dem Geschehen amüsiert zu.

In einer kleinen Atempause wandte Vivi sich Nami zu und sah ihre Freundin eindringlich an: „Also?“, verlangte sie zu wissen was Nami erneut einen verwirrten Blick aufsetzten ließ.

„Also was?“, hakte sie nach, was Vivi ein Lachen entlockte. „Wie gehts dir damit Zorro heute wiederzusehen?“

Vivi kannte die ganze Geschichte von ihrer letzten Begegnung bereits und natürlich war der Grünhaarige ein Gast auf der Hochzeit seines mittlerweile besten Freundes.

Genau genommen war er der Trauzeuge.

Und sie war Trauzeugin auch wenn sie bis jetzt gut darin gewesen war diese Tatsache zu verdrängen.

Sie spürte die neugierigen Blicke auf sich ruhen, denn selbst die Stylistinnen hatten mit ihrer Arbeit inne gehalten.

„Ich weiß nicht…“, gestand Nami wahrheitsgemäß und strich unbehaglich den Stoff ihres Kleides glatt. Vivi gab den beiden Frauen gerade zu verstehen, dass es bereits ein Jahr her war, dass sie Zorro das letzte Mal gesehen hatte und wie sie auseinander gegangen waren. Doch sie kannte nicht die ganze Geschichte. Es hatte damals nicht in dem Diner geendet, doch sie hatte es nicht übers Herz bringen können zu erzählen was danach passiert war. Es hatte sich nicht richtig angefühlt es zu erzählen. Es hatte ihr kleines Geheimnis bleiben sollen. In einer unbedachten Geste griff sie erneut zu der Kette, die an ihrem Hals hinab baumelte.
 


 

Die Nacht war trotz ihres knappen Sommerkleides angenehm warm, als sie aus dem kleinen Diner eilte, doch in ihrem Inneren hatte sich eine eisige Kälte ausgebreitet, die sich durch eine feine Gänsehaut bemerkbar machte. Sie hatte ihre Handtasche eilig unter den Arm geklemmt und mit schnellen Schritten bahnte sie sich einen Weg an der Fensterfront des Geschäfts vorbei. Ihr Herz pochte wie wild so als wäre sie gerade einen Marathon gelaufen und sie war erschöpft. Sie hatte schon während des Gesprächs diese Müdigkeit gespürt, die langsam ihre langen, schemenhaften Finger nach ihr ausgestreckt hatte. Sie hatte nichts mehr tun, nichts mehr sagen können und es hatte sich angefühlt als wäre sie einer Ohnmacht nahe, als würde ihr jemand die Luft abschnüren. Jetzt langsam lockerte sich der eiserne Griff um ihre Lunge und sie hieß die schwüle Luft willkommen die um sie herum herrschte. Auch wenn sie keine wirkliche Verbesserung darstellte. Sie schlüpfte um die Ecke einer Seitenstraße und ließ sich dann langsam gegen die Backsteinmauer in ihrem Rücken fallen, die zum Diner gehörte und schloss die Augen.

Es fuhren kaum mehr Autos um diese Zeit und auch die Straßen waren inzwischen fast wie leergefegt und Nami genoss die Ruhe die die späte Nacht mit sich brachte. Sie half ihr sich zu beruhigen.

Ihr Herz trommelte noch immer wie wild gegen ihren Brustkasten. Es hatte sie eine Menge Überwindung gekostet einfach aufzustehen und zu gehen, aber sie hatte es nicht mehr ausgehalten ihn anzusehen. Ihm so nah zu sein und zu wissen, dass er nicht das selbe empfand wie sie. Ihn nicht berühren zu können…

Fast bildete sie sich ein seine Präsenz immer noch spüren zu können.

Seinen leisen Atem zu hören...
 

Abrupt schlug sie die Augen auf und ihr Herz hätte beinahe ausgesetzt, als sie tatsächlich Zorro vor sich stehen sah.

Sie öffnete den Mund ohne einen Ton heraus bringen zu können und schloss ihn daraufhin wieder. Auch er sagte nichts, sonder sah sie einfach nur an. Es vergingen fünf Minuten , zehn Minuten und schließlich setzte der Grünhaarige zum sprechen an: "Lass mich dich bitte nach Hause bringen.", sagte er lediglich und Nami sah ihn weitere zwei Minuten perplex an bevor sie im Begriff war den Kopf zu schütteln. "Bitte.", setzte er hinzu und ließ Nami daraufhin stattdessen ein Nicken hervorbringen.

Sie legten den ganzen Weg schweigend zurück, nebeneinander ohne einander zu berühren und es hatte beinahe etwas tröstliches an sich. Als würden sie sich ein letztes Mal aussprechen. Als würden sie auf eine Art und Weise Abschied voneinander nehmen und als sie dann vor ihrer Haustür angelangt waren fühlte sich Nami beinahe von einer schweren Last befreit. Sie brauchte nicht zu fragen, um zu wissen, dass es ihm genauso ging. Sie schloss die Tür auf, ging jedoch nicht hinein sonder streckte die Hand nach ihm aus, die er ohne jegliches Zögern ergriff.

Als wäre alles Folgende bereits geplant, im Buch des Schicksals niedergeschrieben.
 

Beinahe zaghaft zog sie Zorro hinter sich her und sobald er die Tür hinter ihnen beiden geschlossen hatte, hob Nami ihr Kleid am Saum hoch und zog es sich über den Kopf. Einen Bh trug sie nicht. Sanft kam er auf sie zu, legte einen Arm um ihren nackten Rücken und schob den anderen unter ihre Kniekehlen und trug sie so in ihr Schlafzimmer. Er ließ sie vorsichtig aufs Bett gleiten, setzte sich über die Orangehaarige und nahm ihr Gesicht in seine großen Hände. Küsste sie so sanft, als hätte er die Befürchtung sie könnte unter seinen Berührungen zu Staub zerfallen. Namis Hände gelitten unter seinem T-Shirt um seine Taille, ertasten die harten Muskeln die sich unter der warmen Haut verbargen und fuhr die Narbe nach die sich unverwechselbar über seinen Oberkörper erstreckte. Sie merkte deutlich wie er unter ihrer Berührung zusammenzucke.

Er löste den Kuss um sich selbst seines Oberteils zu entledigen und ihre mehr Spielraum zu verschaffen und sie schmiegt ihre Hände um seinen Hals, um ihn im nächsten Moment bereits wieder in einen neuen Kuss zu ziehen. Er drehte sich mit ihr, sodass sie nun rittlings auf seinem Bauch saß und glitt mit seinen Fingern über die Außenseite ihrer Oberschenkel hin zu ihrem Po, grub seine Finger auffordernd in ihr Fleisch und Nami antwortete indem sie ihr Becken über seinen Schoß kreisen ließ. Er verdrehte lustvoll die Augen. Ihre Brüste pressten sich gegen seinen Oberkörper und er konnte ihre steifen Brustwarzen auf seiner Haut spüren als sie sich näher zu ihm herunter beugte. Ein ersticktes Keuchen durchbrach die Stille als Zorro seine Hand über Namis Scham gleiten ließ, sanft aber bestimmt und seine Finger sich quälend langsam in sie schoben. Nami unterbrach den Kuss um sich auf die Lippe zu beißen, während sich immer wieder seiner Hand entgegen drückte und selbst im Dunkeln konnte sie das Verlangen in der schwarzen Iris des Grünhaarigen funkeln sehen.

Seine Finger glitten aus ihr heraus, als der erste Höhepunkt Nami überrollte. Sie rückte ein Stück nach hinten um Zorro die Hose abstreifen zu können und entledigte sich selbst auch ihres Höschens bevor sie sich wieder auf ihn setzte. Sie griff sich zwischen die Beine, ertastete seine harte Männlichkeit und ließ sich dann langsam auf ihn nieder, während er in einem sinnlichen Bogen den Kopf nach hinten streckte und ihr mit seinem Becken entgegen kam. Abermals presste sie ihre Zähne in das weiche Gewebe ihrer Lippen um ein Stöhnen zu unterdrücken, ihre Augen verdrehten sich genussvoll in ihren Höhlen als er sie komplett ausfüllte und sie sich gemeinsam im Takt bewegten. Seine Hände glitten über ihren Rücken, ihre Wirbelsäule entlang und vergruben sich schließlich in ihrem feuerroten Haar. Er nahm ihren Mund mit dem seinigen in Besitz und gemeinsam verloren sie sich in einem leidenschaftlichen Zungenkuss. In einem Tanz, einem Kampf der weder Gewinner noch Verlierer hervorbrachte und doch auch kein Unentschieden.

Immer höher trieben sie einander in Ekstase. Schwitzige Körper rieben im Gleichtakt gegeneinander und gemeinsam erreichten sie den Höhepunkt, eng umschlungen, die Herzen aufgeregt gegen den Körper des anderen schlagend.

Erschöpft ließ Nami sich von ihm gleiten, den Blick zur Decke gerichtete und lauschte seinem hektischen Atem. Ein Schauer jagte ihr über die Haut und plötzlich traute sie sich nicht mehr ihn anzusehen. Sie wartete darauf, dass er sich anzog und ging und als Nami schließlich alleine war und in die Stille hineinhorchte die das ansonsten leere Haus mich sich brachte, brach sie in Tränen aus.
 

Die Erinnerung an diese Nacht bescherte ihr noch immer einen Kloß im Hals. Sie spürte die eindringlichen Blicke von Vivi auf ihrer Haut und mit einem Seufzen gab sie schließlich nach. "Ich habe Angst was die Begegnung mit ihm in mir auslösen könnte." Der Rotschopf versuchte die mitleidigen Blicke zu ignorieren die die beiden fremden Frauen ihr zuwarfen und sah stattdessen direkt in die Augen ihrer Freundin. Eine Frage lag in ihnen, die sie nicht auszusprechen wagte und doch wusste Nami genau was es war. Sie versuchte sich zu einem Lächeln durchzuringen, doch brachte nur eine Grimasse zustande, bevor sie ergeben nickte. Die Antwort auf die unausgesprochene Frage war eindeutig. Ja. Ja sie liebte Lorenor Zorro immer noch.

Sie hatte nicht mitbekommen wie die Blauhaarige sich von ihrem Stuhl erhoben hatte, doch sie war dankbar für die liebevolle Umarmung in der sie sich nun wiederfand und die tröstenden Worte die Vivi ihr zuraunte.
 

Nami hatte sich mindestens 100 mal bei Vivi dafür entschuldigt die Stimmung in den Keller gezogen zu haben nachdem sie sich beruhigt hatte und weitere 100 Mal hatte die Blauhaarige ihr versichert, dass das nicht der Fall war.

Nun stand sie am Altar, einen Strauß Blumen in den schwitzigen Händen und winkte den ihr bekannten Gesichtern zu, die sich nach und nach in dem großen Saal einfanden und ihre Plätze einnahmen. Ein Grinsen hellte ihr Gesicht auf als sie sah wie Sanji in Begleitung von gleich zwei Frauen den Raum betrat und sie formte mit den Lippen ein „Hi“, nachdem er ihr zugezwinkert hatte und sich dann ebenfalls, getrennt von den Frauen, an seinen Platz begab.

Und dann viel ihr Blick auf Zorro und sie hatte das Gefühl als hätte ihr Herz ein Schlag ausgesetzt, bevor es im darauffolgenden Moment schwer wie Blei wurde. Ihr Grinsen wandelte sich in ein zaghaftes Lächeln und mit zittrigen Händen verstärkte sie den Griff um den Blumenstrauß. Es war keine Zeit miteinander zu reden, denn kurz darauf erblickte der Rotschopf auch schon Ruffy und wenig später setzte bereits schon die Musik ein und die Zeremonie begann.
 

Es wurde viel gelacht und viel geweint und Nami dankte den Göttern für wasserfestes Make-up.

Das Brautpaar hatte herzergreifende Reden füreinander vorbereitet und Nami hatte sich dabei ertappt wie sie diese unkomplizierte, bedingungslose und tiefe Liebe die sie Beide füreinander hegten beneidete.

Das Essen wurde serviert und erst als es vor ihr stand war Nami ihr Hunger erst so richtig bewusst geworden. Sie war gerade fertig mit ihrer Hauptspeise, es dämmerte bereits und die Lichter die zuvor im Garten auf gehangen worden waren verbreiteten ein angenehmes warmes Licht.

Das Brautpaar wurde zum Eröffnungstanz gebeten und verträumt richtete Nami ihren Blick auf ihre beiden Freunde.

Das Lied war beinahe zu Ende als sie spürte wie der leere Platz sich neben ihr füllte und in Erwartung, dass einer der Verwandten Vivis wieder seinen ursprünglichen Platz eingenommen hatte, warf sie ein fröhliches Lächeln in die Richtung. Stattdessen blickte sie in die schwarzen Augen Zorros.

„Hey.“, glitt seine Stimme mit der Musik sanft zu ihr hinüber und eine warme Gänsehaut breitete sich über ihren gesamten Körper aus. „Ich habe dir Kuchen mitgebracht.“, fügte er mit einem Schmunzeln auf den Lippen hinzu und Nami folgte seinem Handdeut zum Tisch, wo tatsächlich ein großes Stück Schokoladenkuchen auf sie wartete.

Mit einem Gesichtsausdruck der halb gequält halb lächelnd war legte sie den Kopf schief und sah ihm wieder ins Gesicht.

„Ich platze gleich.“, sagte sie vorwurfsvoll, so als seie es seine Schuld, dass sie zu viel gegessen hatte. Sie sah Zorro dabei zu wie er den Teller so drehte, dass die Spitze des Kuchens auf ihn zeigte und wie er mit der Gabel die vorderste Spitze abtrennte um sie sich selbst in den Mund zu schieben. Er wiederholte das Spiel, nur hielt er ihr dieses Mal die Gabel entgegen. „Wir können ja teilen.“, schlug er im selben Atemzug vor und mit einem sanftem Lächeln beugte sie sich ihm entgegen und öffnete den Mund.

Genüsslich verdrehte Nami die Augen und blickte dann in sein grinsendes Gesicht. Sie hatte erwartet dass die Begegnung mit ihm unangenehm werden würde, doch hier saßen sie nun und es war alles andere als unangenehm.

Sie waren befreit.

„Ich kann wirklich nicht mehr!“, protestierte sie nun lachend, als er ihr das letzte Stück entgegen hielt und achselzuckend steckte er es sich darauf selbst in den Mund.

„Wie geht es dir?“, wollte darauf hin wissen. Es war nicht diese alltägliche Floskel die man jedem zuwarf und eigentlich keine Antwort erwartete, er war wirklich daran interessiert. Nami ließ ihren Kopf auf die Lehne des Stuhls sinken, auf dem sie seitlich saß um Zorro ansehen zu können.

„Ich bin glücklich.“, wisperte sie ohne ihn aus den Augen zu lassen. Sein Gesicht hellte sich bei ihren Worten um ein Stück weit auf. „Ich auch.“, gestand er ihr daraufhin und schielte zu dem noch immer tanzendem Brautpaar hinüber.

„Was die beiden da vorhin gesagt haben war wunderschön oder?“, fragte Nami, seinem Blick folgend und aus dem Augenwinkel heraus konnte sie sehen wie er nickte. „Wünscht du dir das hier auch?“ Sie spürte seine Augen auf sich ruhen und ein Kribbeln durchfuhr sie. Unsicher zuckte sie mit den Schultern. „Ich weiß nicht. Ich bin ein ganz schönes Wrack wenn es um Beziehungen geht.“, sie konnte ein Grinsen nicht unterdrücken und schielte unauffällig zu dem Grünhaarigen rüber der ihr Grinsen jedoch nicht erwiderte. Besorgt drehte sie sich erneut zu ihm. „Und du?“, wollte sie wissen.

„Woher weißt du, dass ich das nicht schon habe?“, fragte er im Gegenzug und verdutzt fiel das Lächeln aus Namis Gesicht. „Du trägst keinen Ring.“, stellte sie fest, nachdem sie einen prüfenden Blick auf seine Hände geworfen hatte. Jetzt schmunzelte er schwermütig, schwieg jedoch weiterhin, woraufhin Nami vergeblich versuchte aus ihm schlau zu werden.

„Ich glaube wenn du die richtige Person gefunden hast, ist es egal ob man verheiratet ist oder nicht.“, sagte er schließlich nach einer kurzen Weile. Ihre Augen trafen sich. „Und hast du?“

„Hast du?“, stellte er die Gegenfrage.

Unglücklich verzog Nami das Gesicht. „Du bist unfair.“

„Tut mir leid. Ich wollte nur wissen wie du reagierst.“, entschuldigte er sich und Nami war überrascht über seine Direktheit. Sie musste sich von ihm abwenden. „Damals war ich nicht bereit für eine Beziehung, du aber schon. Ich wollte nur sicher gehen, dass …“ Er brach ab ohne seinen Satz zu beenden. „Was?“, verlangte Nami daraufhin zu wissen doch er schüttelte den Kopf. „Nicht so wichtig. Tanzt du mit mir?“ Obwohl sie es eigentlich nicht wollte, konnte sie das Schmunzeln, welches sich auf ihre Mundwinkel stahl nicht unterdrücken und mit einem ergebenen Seufzer nickte sie ihm schließlich bestätigend zu. „Aber nur ein Tanz!“, stellte sie jedoch noch klar, bevor er ihre Hand ergriff und sie langsam auf die Tanzfläche führte.
 

Natürlich war es nicht bei diesem einen Tanz geblieben. Sie hatten sich hin und wieder getrennt, mit den anderen Gästen geredet, getanzt aber letztendlich fanden sie sich immer wider gemeinsam auf der Tanzfläche und obwohl sie nicht viel sagten, übernahmen ihre Körper das Reden für sie beide. Sie sprachen über Dinge die sie vorher nicht aussprechen hatten können oder wollten, die sie die Jahre zuvor noch nicht erkannt hatten und sie lagen sich noch immer in den Armen, als das letzte Lied bereits ausgeklungen war.

Sie verabschiedeten sich schließlich von Ruffy und Vivi, wünschten ihnen schöne Flitterwochen und eine großartige Hochzeitsnacht und sie verabschiedeten sich von Ace, der ebenfalls noch bis zum Schluss geblieben war und jetzt gerade in das Taxi stieg, das soeben vorgefahren war. Das Auto brauste davon und ließ Nami und Zorro in einer angenehmen Stille zurück. Sie hielten sich an den Händen und warteten gemeinsam auf ein weiteres Taxi, welches bereits bestellt war. Nami lauschte dem Wind der sich durch die Blätter der Bäume schlängelte und nahm den sanften Druck von Zorros Hand wahr.

Sie warf einen Blick zu ihm hoch und stellte mit Überraschung fest, dass sein Blick bereits auf ihr lag.

Wärme durchflutete sie beim Anblick seiner Gestalt und das seichte Pochen ihres Herzens, was von Zuneigung kündete, die sie dachte schon längst begraben zu haben begleitete sie.

Er hatte ein Lächeln auf den Lippen und ein Funkeln in den Augen, dass sie nicht ganz deuten konnte. Seine Stimme durchbrach die Stille der Nacht genau im richtigen Moment: „Nami?“

„Hmm?“, mit halb geschlossenen Augen ließ sie ihre Wange gegen seine Schulter sinken und nahm seinen angenehmen Duft in sich auf.

„Ich liebe dich“ , sagte er leise.

Sie nickte. „Ich weiß.“, erwiderte sie wie selbstverständlich und mit einem Lächeln auf den Lippen, weil es für sie eine Selbstverständlichkeit war, dass er sie immer im Herzen haben würde, sowie sie ihn immer im Herzen tragen würde.

„Nami.“, sagte Zorro nun etwas fester und lachend löste sie sich von ihm. „Ich weiß doch.“, sagte sie nochmal betont und schlag stattdessen ihre Arme um seine Taille.

Er hingegen schüttelte ernst seinen Kopf. „Nein du verstehst nicht. Ich liebe dich, Nami.“, sagte er erneut und die Art wie er diese drei kleinen Worte betonte ließ sie inne halten. Sie starrte ihn eine ganze Weile sprachlos an und eine Kette von Gedanken raste ihr durch den Kopf, die eigentlich überfällig war. Ein Strahlen machte sich in ihrem Gesicht breit.

„Ich liebe dich auch, Zorro“, wisperte sie zaghaft so als wäre es möglich, doch noch etwas falsches zu sagen.

Seine Miene wurde augenblicklich weicher. „Es tut mir leid, dass ich so ein Idiot war.“

Nami grinste woraufhin Zorro belustigt seinen Kopf schüttelte und ihr einen Blick zuwarf der so viel sagte wie: ‚Wehe du ruinierst jetzt diesen großartigen Moment!

Sich auf die Lippe beißend lehnte Nami stattdessen ihren Kopf gegen seine Brust und lauschte dem regelmäßigen Schlagen seines Herzens und genoss die Wärme die sein Körper ausstrahlte.

„Nami?“, seine Stimme brachte seinen Brustkorb zum Vibrieren und neugierig platzierte sie ihr Kinn auf seiner Brust um ihn wieder ansehen zu können. „Willst du mich heiraten?“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Soo das war's erstmal wieder :) Würde mich sehr über Kommis freuen um mich wissen zu lassen ob es euch gefallen hat :3
Bis zum nächsten Kapitel

Kaiwo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ja, ja ich weiß, ein recht kurzes Kapitel und doch fand ich es war die perfekte Stelle um abzubrechen.^^
Ich hoffe es war nicht allzu langweilig, da es mit der Story ja eher nicht voran gegangen ist.
Dafür passiert im nächsten Kapitel ein wenig mehr. :)
Ich würde mich wieder einmal sehr herzlich über Kommentare freuen^^.

Vielen Dank fürs Lesen! :)
Kaiwo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Huhu :)
Tut mir leid, dass es schon wieder so lange gedauert hat!
Ich hab leider echt viel Stress in letzter Zeit und es geht keinem Ende entgegen! :(
Auch wenn ich es schon woanders geschrieben habe...Danke an alle die weiterhin trotz der Wartezeiten dabei sind! :)
Bis zum nächsten Mal! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Huhu :)
Mit dem Kapitel hatte ich so meine Probleme...bin bei sowas echt nicht gut und bin da auch nur sehr selten zufrieden zustellen..^^
Ich hoffe, es hat euch trotzdem gefallen! :)
LG! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey, hey :)

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen! (Ich glaube ich kann es an dieser Stelle auch einfach lassen mich für die, wieder mal viel zu lange Verzögerung zu entschuldigen, ändern wird sich da wohl eher weniger^^.) Die Geschichte will ich dennoch auf jeden Fall zu Ende bringen, so lange wird es wohl auch nicht mehr dauern, wenn alles nach Plan läuft :D (tut es meistens eh nicht^^)

Ich lass euch mal zusätzlich noch ganz liebe Grüße da, bis zum nächsten Mal.
Und Danke fürs Dabeibleiben! <3 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Huhu :)

Die Geschichte neigt sich ganz langsam dem Ende zu, und ich bin gespannt was ihr so für Vermutungen habt wie es ausgehen könnte :)
Hab schon einiges vorgeschrieben, aber will die Kapitel nicht überstürzt hochladen, nicht dass die Abstände wieder so unerträglich lang werden :/
Sobald die Story beendet ist lade ich die Kapitel wöchentlich hoch, wenn dann noch welche übrig sind ^^(so ist zumindest der jetzige Plan)

Ich hoffe wie immer, ihr hattet Spaß beim Lesen!

Bevor ich es vergesse.. ich hab ein RPG für One Piece aufgemacht, ich weiß die gibt es zu Hauf, aber ich hatte mal Lust ein ganz neues zu starten, also falls jemand von euch Lust hat, schaut doch einfach vorbei. :)

Bis dahin und LG! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben :)
Ich habe mich lange nicht mehr persönlich gemeldet, wollte euch aber ein frohes Fest und einen guten Rutsch ins Neue Jahr wünschen, da das erstmal das letzte Kapitel dieses Jahr sein wird!
Im neuen Jahr geht es dann frisch weiter und wir fiebern dem Ende der Geschichte entgegen! Ist das zu fassen? :D Nach der langen Zeit!
Vielen Dank dass ihr immer noch so fleißig am Lesen seid! :)
Bis zum nächsten Jahr!
P.s. Übrigens ein ganz, ganz Großes Danke an Sama-chan für die lieben, regelmäßigen Kommentare die mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern! :) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen! :)

Es hat ein wenig länger gedauert, ich hoffe das sei mir Aufgrund der Länge verziehen!
Außerdem ist zu dem Kapitel davor und diesem hier ein klarer Schnitt und das wollte ich erkennbar machen. Ich hoffe ihr seit mir nicht allzu böse.
Übrigens ein kleiner Disclaimer, bevor mich hier Leute ans Kreuz nageln wollen ^^: Die Story spielt nicht in unserer Realität, was bedeutet, dass Fakten und Vorschriften bewusst abweichen (dürfen)!
Ansonsten hoffe ich wie immer, dass ihr Spaß beim Lesen hattet! :)
Ganz Liebe Grüße! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Wow.
Ich kann es noch gar nicht richtig fassen am Ende angelangt zu sein.
Die Geschichte hat mich letztendlich wesentlich länger durch mein Leben begleitet als ursprünglich gedacht und es fühlt sich ein wenig komisch an jetzt, nach so langer Zeit einen Abschluss gefunden zu haben. Aber ein Teil im mir ist auch froh sich jetzt voll und ganz anderen und neuen Projekten widmen zu können. Die Geschichte soll aber auch den Abschied von Animexx einläuten. Ich werde eine Weile versuchen nur auf Fanfiktion.de weiter zu machen, und wer weiß, vielleicht ist es ja auch kein Abschied für immer! ^^
Wer Interesse an zukünftigen Geschichten hat, kann ja mal vorbeischauen: https://www.fanfiktion.de/u/Kurina
Wie immer hoffe ich trotzdem, dass euch die Geschichte gefallen hat und auch der Abschluss ein würdiges Ende war.
Bis dahin! :)
Bleibt gesund und glücklich! :)
Eure Aires! Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (82)
[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8]
/ 8

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Lexischlumpf183
2020-06-05T08:48:44+00:00 05.06.2020 10:48
Ein schönes Ende, vielen Dank für die tolle Story 😢😄👍🍪🥛 würde mich freuen wenn du hier irgendwann mal wieder was hochlädtst ansonsten alles Liebe und bleib gesund 🙋
Von:  sama-chan
2020-03-05T16:33:46+00:00 05.03.2020 17:33
Verdammt! Warum hat Zorro das gemacht? Hat er Angst, dass Nami etwas passiert, sollte er reden?
Hoffentlich findet Nami bald die Wahrheit heraus und wird nicht nur glauben, was sie da gehört hat...
Von:  sama-chan
2020-02-02T21:57:39+00:00 02.02.2020 22:57
Oh wow... Was eine Wendung! 😳
Ich dachte: na endlich fährt sie mal ins Gefängnis und spricht mit ihm.
Und jetzt kommt raus, dass der Traum vielleicht kein Traum war und Zorro eventuell teils filetiert im Krankenhaus liegt???
Wummm! Na das geht ja spannend weiter!
Von:  sama-chan
2019-12-22T07:48:22+00:00 22.12.2019 08:48
Law dieser intelligente Mistkerl! Hat er es doch tatsächlich geschafft, Bewusst so zu fälschen, dass sie auch noch glaubwürdig erscheinen...
Allerdings stimme ich Ace zu - Nami sollte sich dafür schämen, dass sie Zorro so wenig vertraut. Gerade da er an dem Tag des Einrichte völlig entkräftet war und nicht mal hatte geradeaus laufen können - sind das nicht genug Indizien?
Ich hoffe, sie kommt schnell wieder dazu, logische Schlüsse zu ziehen. 😉

Ich wünsche dir ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest sowie einen guten Rutsch ins neue Jahr 2020!🎄
Von:  sama-chan
2019-12-09T08:04:48+00:00 09.12.2019 09:04
Oh oh. Das klingt alles sehr verdächtig.... Zu verdächtig!
Warum ist das passiert? Was war der Hintergrund? Und das Ziel?
Ich bin gespannt, wie Zorro darauf reagiert. Ob er eine Ahnung hat? Oder hat ihm jemand was in den Drink getan, sodass er und Nami nicht rechtzeitig an der Wohnung waren?
Mysteriös.
Von:  Lorenor111
2019-12-02T14:58:06+00:00 02.12.2019 15:58
Freue mich schon auf das nächste Kapitel.
Macht mega Spaß zu lesen
Von:  Lorenor111
2019-12-01T12:39:04+00:00 01.12.2019 13:39
Sehr spannend
Was sanji wohl gehört hat??
Von:  sama-chan
2019-10-26T11:27:24+00:00 26.10.2019 13:27
Kurios... Und merkwürdig... Äußerst merkwürdig...
Wenn ich Nami wäre, würde ich auch ziemlich verwirrt sein.
Und Sanji hätte sie ruhig mal ausreden lassen können. Er wollte eindeutig etwas Wichtiges sagen. Mist. Ich sehe jetzt schon, dass sowas wie "Hättest du mal auf mich gehört" kommt. 😂
Von:  sama-chan
2019-09-25T19:57:56+00:00 25.09.2019 21:57
Na da wäre das ja geklärt. 😂
Ich frage mich zwar, warum Zorro nicht gleich noch mit der Sprache rausgerückt hat, warum Nami dadurch in Gefahr gerät. Aber OK - schließlich hat er seine Gründe. Und Beide sind (zumindest erstmal für kurze Zeit) in einer heilen Welt. 😉
Von:  sama-chan
2019-08-28T04:23:07+00:00 28.08.2019 06:23
Das ähem...*räusper*.... war ein sehr interessantes Kapitel...🤣
Du hast die Situation wirklich sehr toll beschrieben! Die Gefühle, die einzelnen Bewegungen, die Empfindungen zueinander. Es ließ sich wirklich sehr flüssig lesen und ich würde mich freuen, wenn das nicht das einzige Kapitel mit dem Hintergrund bleibt. 😜😂
Jetzt bin ich aber erstmal gespannt, wie der "Morgen danach" verkauft 😜


Zurück