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Deine erfundene Frau

Dramione
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey~
Ich hab einen Wettbewerb eröffnet, an dem jeder von euch Teilnehmen kann ;D
Ich würde mich über eine vielzahl an Teilnehmer freuen =)
Guckt einfach mal vorbei: http://animexx.onlinewelten.com/wettbewerbe/wettbewerb.php?id=45724 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Huhu für alle die es interessiert~ Ich habe mit meiner liebsten Yumi eine Partner FF am Laufen.
Hier könnt ihr sie lesen~ Slytherins beißen nicht
Einfach mal reinschauen :D Jedes zweite Kapitel ist von mir. Sprich die Sichtweisen von Hermione & Blaise Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey,~
Es tut mir wirklich leid, wenn derzeit so selten etwas neues von mir kommt, doch habe ich viel um die ohren. @__@
Wir müssen einiges Planen wegen Umzug meiner Schwester und meinem eigenen. Dazu kam noch das mein Hundchen zum Tierarzt musste und ich derzeit dadurch so durcheinander im Kopf bin, dass ich mich garnichts aufs Schreiben konzentrieren kann. Allein für dieses Kapitel, habe ich ganze 4 Tage gebraucht. Deswegen seid mir bitte nicht böse. Sobald meine Muse zurück ist, werde ich so viele Kapitel wie möglich gleich auf Vorrat schreiben. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Kleines Vorwort, dass ich auch schon auf Facebook geteilt habe~ x3

Hey~
Seid ihr mit noch immer treu ergeben?
Oh ihr glaubt nicht, wie viel mir das bedeutet *^*
Ich bin derzeit auch viel am Schreiben, sobald ich mal dazu komme und kann euch sagen, dass ich endlich einen Rhytmus finden werde! Ich habe mich dazu entschlossen, jeden FREITAG! EIN Kapitel zu einer meiner Storys zu Posten, oder EINEN OneShot! Aber auf jeden fall, wird es ab nun jeden Freitag etwas von mir zu lesen geben~ Und damit es so bleibt, versuche ich mir sehr viel Zeit zu nehmen, um Kapitel oder Storys im Vorlauf zu schreiben. Zudem kam mir gestern eine neue Idee für eine FF zu Dramione~
Diese wird aber noch lange auf sich warten lassen, da ich sie nicht anfangen werde Online zu stellen (sollte ich bis dahin schon etwas geschrieben haben), bevor meine anderen Geschichten abgeschlossen sind. Ich möchte nicht zu viele offene Storys online stellen um dann am Ende doch da zu stehen, dass ich sie doch nicht beende und abbreche. Das will ich keinen Leser antun, da ich es selber Hasse, wenn ich FF's lese, die mir auch gefallen, aber dann doch mitten drin vom Autor abgebrochen werden.
Mehr habe ich heute auch nicht zu sagen und wünsche noch einen schönen Mittwoch Abend.
Somit hier nun das erste Freitagstägliche Kapitel :D


Eure Alex x3
<3

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey meine süßen x3 ~

Ich freue mich so mega doll, euch so viel in letzter Zeit präsentieren zu können~
Zudem möchte ich auch gleich eine kleine Info an meine Leser von: "Hermione und die Blondine" heraus geben: Hermione und die Blondine wird erst einmal nicht fortgesetzt, weswegen ich euch versprechen kann, dass dort kein neues Kapitel kommen wird. Der Grund ist ganz einfach~ Ich möchte diese FF nochmal überarbeiten, sobald ich genügend Zeit habe und deswegen wird auch noch nichts neues da zu finden sein. Entschuldigt~
Zu dem tut es mir leid, dass in diesem Kapitel nicht all zu viel passiert ist und ich nicht die Zeit hatte, noch mehr zu schreiben... Aber ich musste in der letzten Woche noch einigen Daheim machen, weswegen das schreiben zu kurz kam. Und am Wochenende werde ich nun auch etwas Stress haben, da morgen Geburtstagsvorbereitungen für Sonntag sind. Dem entsprechend, weiß ich auch noch nicht, wann das neue Kapitel zu: Advent, Advent ein Lichtlein brennt erscheinen wird.
Verzeiht mir bitte... >.<

Ps. Ich würde mich ehrlich freuen, wenn ihr meine FF's, die euch gefallen, EMPFEHLEN würdet <3

Eure Alex x3
<3

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey meine Lieben =) ~

Es tut mir so unendlich mega leid, dass ich dieses mal so spät dran bin >.<
Ich habe es einfach nicht früher geschafft, ein neues Kapitel auf die Reihe zu bekommen, was auch wirklich annehmbar war. Der erste versuch eines zu schreiben, ging total in die Hose und las sich so, als würde man Kotze aus einer Mülltonne kratzen müssen! Schrecklich!
Eben so entschuldige ich mich bei alle: "Ein unverzeihlicher Fluch" Fans, die letzte Woche kein Kapitel bekommen haben!
Ich werde es auf jeden fall nachholen und ab kommenden Freitag läuft alles wieder in geregelten bahnen. Ich hatte in der Woche vom 06.04.-12.04.15 ziemlich viel, neben der Maßnahme in der ich Stecke, zu tun! Da stand nämlich Näh Stress für mein Hermione Kimono Dress an, welches ich speziell fürs Kirschblütenfest in Berlin entworfen und genäht hatte. Wenn jemand Fotos sehen mag, sagt mir einfach bescheid =)
So, nun aber genug geredet, viel Spaß mit dem nächsten Kapitel~


Eure Alex x3
<3

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey meine Lieben =) ~

Wieder habe ich es nicht pünktlich geschafft >.<
Gomen!
Ich hab einfach zu viele andere Sachen im Kopf -.-
Ich versuche mich zu bessern!


Eure Alex x3
<3

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey meine Lieben =) ~

Es ist Donnerstag und es ist ein neues Kapitel für euch da!
Es musste heute hochgeladen werden, da ich Morgen schon in London bin *^*
Die kommende Nacht um 4 Uhr geht das Taxi zum Flughafen ;D
Ich werde dem nach viel Unterwegs sein und erst nächste Woche Mittwoch wieder kommen, weswegen ich noch nicht sagen kann, ob es dann an dem Freitag schon ein weiteres neues Kapitel geben wird. Ich hoffe aber, sehr Inspiriert wieder zu kommen :D
Und euch wünsche ich viel Spaß mit dem Kapitel, ich hoffe zudem, dass es euch nicht abschrecken wird. Ich war über die Kritik von: Argonat9 im ersten Moment ehrlich verzweifelt, obwohl ich genau wusste, wo ich mit der Story hin will und das diese Phase, die im Kommi Kritisiert wurde, einfach dazu gehoren Muss! Vielleicht gefällt es dir ja nun wieder besser Argonat9.
Eure Kommis habe ich übrigends nicht vergessen, doch ich habe etwas wenig Zeit gehabt und ehrlich gesagt, auch kein großen Elan, darauf zu Antworten. =/
Aber keine Bange, sobald ich aus London wieder zurück bin, wird es in Angriff genommen und ihr bekommt alle eure Re-Kommi's!
Vielen Dank für eure Unterstützung und das ihr diese FF zu dem macht, was sie ist! <3

Ps. Habt ihr den neuen OS gesehen, den Yumi geschrieben hat? Nein? Dann guckt mal auf dem Profil nach: "Mein Herz ist Gift für dich!"
Und wenn ihr Drabble mögt und diese noch nicht gefunden habt, dann lest gern mal in: "Drabble Sammlung ~ Sweet Dreams" rein =)


Eure Alex x3
<3

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen Tag verspätet, aber ich habe es früher leider nicht geschafft. Gestern Abend hatte ich nur noch die ersten 2-3 Absätze schreiben können, bevor ich K.o. ins Bett gefallen bin~
Hiermit melde ich mich aber aus meinen London Urlaub zurück :D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey meine Welt allerbesten Follower *O* ~

Ich weiß gar nicht, ob ihr mich noch kennt, aber lange rede kurzer Sinn~
Endlich gibt es ein neues Kapitel und ab heute tut sich hier jeden Freitag wieder etwas.
Ich war eine Zeitlang sehr im Sommertief oder nennt es in der Sommerpause. Das Wetter hatte mich wieder nicht weiter arbeiten lassen, wie letztes Jahr zur Sommerzeit. Nun gehts aber erholt und frisch weiter.
Dabei möchte ich kurz allen Danken!
230 Kommis bei 31 Kapiteln, von 156 Favoriten
Ihr seid Klasse!
Und das allein für diese FF =) Danke!


Eure Alex x3
<3

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey ~

Ich weiß, heute ist Donnerstag und eigentlich nicht der Tag für ein neues Kapitel aber... Ich bin ab Morgen früh in Berlin und auf der MMC unterwegs~ Daher schaffe ich es nicht morgen das Kapitel hochzuladen. Dafür eben heute~
Weiter gehts also mit "Deine erfundene Frau"~
Nächsten Freitag wird es dann ein neues Kapitel bei: "Slytherins beißen nicht" geben~

Ps. Sollte einer von euch in Berlin auf der MMC sein und mich sehen wollen hier mein Cosplay Plan:
Freitag: Inori (Guilty Crown)
Samstag: Hermione (Harry Potter - Rotes Kleid welches sie zu Bills Hochzeit trug)
Sonntag: Sakura (Naruto)
Bilder von mir, damit ihr mich auch erkennen könnt findet ihr auf meiner Facebook Seite: Miones World

Schönes Wochenende euch~


Eure Alex x3
<3

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey ~

Heute bin ich etwas ganz schön spät dran, aber HEY! es ist noch Freitag :D
Jedenfalls, kurze Rede langer Sinn... Eure Kommis werde ich am Sonntag oder Montag Re-Reviewen.
Vorher fehlt mir einfach die Zeit. Nächste Woche gehts dann auchmit dem neuen Kapitel zu: "Ein unverzeihlicher Fluch" weiter. Freut euch drauf! ;)

Schönes Wochenende euch~


Eure Alex x3
<3

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey ~

Einen wunderschönen 2. Advent und einen tollen Nicolaus wünsche ich euch :3
Ich habs gestern endlich geschafft das Kapitel zu Papier zu bringen und hier ist es nun~
Ich hoffe, es wird euch gefallen und ihr seid genauso verwirrt über die Wendung wie ich o.o
Ganz ehrlich? Ich hab keine Ahnung was ich da zusammen geschrieben habe xD

Viel Spaß beim lesen :3


Eure Alex x3
<3

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey ~

Ich weiß, ich in echt spät dran mit einem neuen Kapitel, aber ich werd mich bemühen in diesem Jahr noch etwas mehr zu schaffen~ Geplant sind noch ein Kapitel zu: "Ein unverzeihlicher Fluch", welches ich euch Morgen zeigen will und ein kleiner OS zum Jahresabschluss.
Es kommt also noch etwas auf euch zu. ;)
Nun aber weiter im Text und:

Viel Spaß beim Lesen :3


Eure Alex x3
<3

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey ~ :P

Keine Ahnung, ob ihr mich nun hassen oder lieben werdet, aber es geht weiter!
Und nun die Überraschung für euch! <3

ES WAR VON VORNHEREIN GEPLANT! :D

Jaaaa~ Ihr lest richtig, es war geplant noch weiter zu schreiben ;)
Die Nachricht, die ich euch beim letzten mal hinterlassen habe, dass es vorbei ist, war ein von mir geplanter Troll für euch :P Ich wollte euch mal aus der Reserve locken und sehen wie viele von Euch wirklich Schwarzleser sind und nicht einmal bei diesem vermeindlich letzten Kap ein kleines Kommi schreiben~ An dieser Stelle 1000 Faches Dankeschön an all diejenigen, die Mitgefiebert und Protestiert haben. Die mir zeigten, dass ihnen meine Story nicht nur etwas für nebenbei ist~

PS: GUCKT EUCH HEUTE ABEND UM 20.15 UHR UNBEDINGT "Meine erfundene Frau" IM FERNSEH AN!
ES KOMMT AUF SAT1 UND IST DIE GRUNDLAGE FÜR DIESE FANFIKTION! ♥


Eure Alex x3
<3

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey ~ :P

Hallo meine Cuties :D
Da bin ich wieder und huch? Was haben wir denn da? Valentinstag?
Hmm... dann war es wohl geplant euch an diesem Tag etwas zu zeigen ;)
Eigentlich wollte ich euch heute noch so viel mehr zum Lesen geben, aber ein Familiärer Zwischenfall ließ mich keinen Gedanken für FF's finden. Zum Glück hatte ich dieses Kap hier schon gestern fertig

Und da wir dabei sein möchte ich mich für dieses Kapitel Entschuldigen!
Vielleicht hat ihr ja schon mitbekommen, dass ich zwar Streit Szenen etc einbaue, sie aber nie wirklich schreib technisch umsetzen kann. So auch hier, wo der Fokus abgewandt wurde.
Ich hoffe euch gefällt das Kapitel dennoch >.<


Eure Alex x3
<3

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey ~ :P

Da bin ich auch schon wieder~
Ein neues Kapitel erwartet euch und ich hoffe es gefällt euch, auch wenn es anders als von vielen erwartet ist. ;)
Kurze Rede langer Sinn, auf ans Lesen ~

Ps. Happy Birthday Alan! </3


Eure Alex x3
<3

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey meine Lieben~

Ich schäme mich. >.<
Fast zwei Monate ist das letzte Kapitel her. Irgendwie komm ich einfach nicht in die puschen. Q__Q
Aber ich gelobe besserung. Ich sitze auch schon am neuen Kap für: "Ein unverzeihlicher Fluch".
Ich denke, spätestens am Wochenende wird dort das neue Kapitel erscheinen, was sich schwerer schreiben lässt als ich Anfangs dachte. >.<
Wahrscheinlich hängt das letzte Kapitel dort deswegen noch im vergangenen Jahr fest.
Hier nun aber erstmal viel Spaß mit dem Schwimmbad Kapitel.
Ich hoffe, es gefällt euch.


Eure Alex x3
<3

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey meine Lieben~

Ich bin zurück. Zumindest erst einmal.
Ich werde versuchen nun wieder regelmäßiger etwas zu posten.
So viel kommt ja in dieser Story nicht mehr, bis sie zu Ende ist.
Leider kam ich in den vergangenen 4 Monaten nicht dazu groß eine Muse zu finden, etwas zu schreiben.
Bei mir gab es so viele Veränderungen...
Meine Tante kam ins KH, wo es um Leben und Tod ging, dann kam sie schließlich ins Pflegeheim nachdem sie es schaffte und wir haben ihre Wohnung auflösen müssen und hatten ziemlich viel dadurch im Kopf. Ich nich minder weniger als meine Mom die alles organisierte und dergleichen.
Wer so etwas schon einmal gemacht hat, weiß vielleicht, wie sehr das alles an den Nerven zehrt und wie lang soetwas dauern kann, da auch Finanzielle engpässe dazu kamen. Pflegeheim musste bezahlt werden aber die Wohnung mit 3 Monaten Kündigungsfrist auch...
Es war eine schwere Zeit, doch langsam geht es wieder Berg auf.
Verzeiht, dass ich mich nun erst zurück melde.
Ich wünsche euch dennoch viel Spaß beim Lesen und hoffe, meine Schreibqualität hat in den vergangenen Monaten nicht abgenommen.


Liebe Grüße
Eure Alex x3
<3

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey meine Lieben~

Ich möchte nicht viele Worte verlieren außer:
VIELEN HERZLICHEN DANK AN EUCH ALLE!
Ihr seid so wahnsinnig toll!

DANKE für: 275 Kommentare & 186 Favoriten


Liebe Grüße
Eure Alex x3
<3

~ ~ ~ <3 ~ ~ ~ <3 ~ ~ ~ <3 ~ ~ ~ <3 ~ ~ ~ Komplett anzeigen

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Du musst meine Frau spielen

Genervt saß sie über den gestapelten Papieren auf ihrem Schreibtisch.

„Warum um Merlins Willen kriegen die nichts auf die Reihe, wenn ich einmal Urlaub mache? Alles bleibt an mir hängen, dabei bin ich nicht einmal Abteilungsleiterin“, knurrte sie ungehalten, bevor ein Klopfen sie aufschrecken ließ. Noch ehe sie „Herein“ sagen konnte, wurde die Tür auch schon aufgeschoben und ein ihr nur allzu bekannter Blondschopf betrat den Raum. Stöhnend wand sie ihren Blick wieder von ihm ab und widmete sich ihrer liegen gebliebenen Arbeit.

„Granger.“

„Malfoy.“ Sie brauchte nicht aufzusehen, um mitzukriegen wie er sie wieder einmal abschätzig musterte. Sie hasste es, so von ihm angesehen zu werden.

„Was willst du?“

„Haben deine Eltern dir nicht beigebracht, dass man demjenigen, mit den man redet, in die Augen sieht?“ Seine Stimme klang wie immer belustigt, wenn er mit ihr sprach.

Sie hasste es. Seit diesem einen Tag nahm er sie einfach nicht mehr ernst. Mal davon abgesehen, dass er sie wegen ihrer Herkunft noch nie ernst genommen hatte.

„Mach es kurz, Malfoy, wie du siehst hab ich keine Zeit.“ Als er sich ihr gegenüber auf einen Stuhl fallen ließ, wusste sie, dass es wieder eines seiner Spielchen werden würde, die er – rein aus Langeweile, wie sie vermutete – mit ihr spielte, sobald er genügend Zeit hatte, sie zu nerven.

„Nicht so unfreundlich, Granger. Für Potter oder das Wiesel hättest du bestimmt Zeit.“ Sie wusste es. Genervt ließ sie das Blatt in ihrer Hand sinken, welches die neusten Verträge für den Zusammenschluss zwischen einem Muggle-Unternehmen und einer magischen Firma enthielt, und rieb sich die Schläfen, ehe sie ihn ansah.

„Ich wiederhole mich nur ungern, Malfoy. Sag, was du willst und dann verschwinde wieder. Ich hab keine Zeit für deine Spielchen.“ Sie hörte ihn resigniert seufzen, ehe er wieder zu sprechen begann.

Ihn aufmerksam musternd verengte sie ihre Augen. Es war nicht zu übersehen, dass er sich unwohl zu fühlen schien. Zumindest wenn man ein wenig in seinen Augen lesen konnte. Denn selbst nach dem Krieg konnte man ihm nicht ansehen wie es ihm ging. Es sei denn, er zeigte Belustigung und Spott, die sie für ihren Geschmack schon viel zu oft gesehen hatte.

„Okay, Granger, ich mach es kurz. Ich brauch deine Hilfe.“ Überrascht von diesem Geständnis sah sie ihn mit geweiteten Augen an, ehe sie diese wieder zusammenkniff und ihn ganz genau beobachtete.

„Wobei?“ Argwöhnisch musterte sie ihn, während er an ihr vorbei durch das offene Fenster sah.

„Du musst meine Frau spielen.“ Ein einfacher Satz und dennoch ließ er sie sprichwörtlich aus allen Wolken fallen.

„Malfoy? Warst du schon im St. Mungos? Du solltest dich wirklich mal untersuchen lassen. Ich glaube, was auch immer du hast, es bekommt dir nicht!“ Knurrend sah er ihr wieder in die Augen, bevor er erneut sprach.

„Granger, ich versichere dir, mir geht es so gut wie noch nie. Du musst lediglich meine Frau spielen von der ich mich scheiden lasse.“

„Warum? Geh doch zu einer deiner Schlampen und bettle die an, diesen Part zu übernehmen. Ich denke, die wären für eine kleine Naturalie sehr davon angetan, dir zu helfen.“

„Das geht nicht! Ich ... muss ihr beweisen, dass ich den Ring nicht nur zum Fake getragen hab und du bist nun mal die Einzige mit Verstand hier.“ Diesmal war es an ihr zu seufzen.

„Sag ihr - wer auch immer sie ist - doch einfach die Wahrheit. Außerdem besteht bei mir nicht der geringste Bedarf daran, dir auch nur in irgendeiner Art und Weise zu helfen. Ganz gleich, bei was auch immer. Ich hab echt genug von dir, Malfoy! Und jetzt verschwinde!“ Es war unverkennbar, dass sie keine Nerven für ihn hatte und ihm am liebsten einen Fluch auf den Hals gehext hätte.

„Ach komm schon, Granger. Bist du etwa immer noch beleidigt, weil ich dich am Abschlussball ins Bett gekriegt und mich danach nicht mehr bei dir gemeldet hab? Ich hätte wirklich mehr von dir erwartet.“ Mit diesen Worten stand er auf und sah ihr grinsend ins Gesicht, sodass sie sich nur noch mehr gedemütigt fühlte. Was er sagte stimmte ja, und dennoch wollte sie es nicht zugeben. Es hatte sie verletzt, dass er einfach so, nachdem er mit ihr geschlafen hatte, verschwunden war und nicht ein Wort zu ihr gesagt hatte. Es war nur ein weiterer Grund in ihrer beider Lebensgeschichten, der sie dazu brachte, ihn noch mehr zu hassen als sie es ihre gesamte Schulzeit über getan hatte.

„Wag' es nicht, darüber zu sprechen. Das Kapitel ist abgehakt, okay, und jetzt verzieh dich.“

„Okay, was willst du, damit du es machst?“ Mit verengten Augen sah sie ihn an, während sie ihm ihre Worte gut überlegt entgegen zischte.

„Ich bin nicht käuflich, Malfoy.“ Dieser Mann machte sie einfach irre. Jedes Mal dachte er, er könnte mit ihr Spielchen spielen und wäre der Größte dabei. Kopfschüttelnd widmete sie sich erneut ihren Unterlagen, doch als er nach weiteren Minuten immer noch nicht gegangen war und scheinbar immer noch auf eine Antwort wartete, lehnte sie sich resigniert in ihrem Stuhl zurück.

„Okay. Nur damit ich das richtig verstehe. Ich soll deine Ex-Frau spielen, die sich gerade von dir scheiden lässt? Welche Gründe hat die Scheidung, für wie lange muss ich dieses Theater spielen und, Merlin bewahre, ich mach dir das Leben zur Hölle, wenn du mich nur wieder verarschst!“ Als sie sein selbstgefälliges Grinsen sah, wusste sie, dass sie einen großen Fehler begangen hatte.

„Du stimmst also zu? Gut. Wir lassen uns scheiden, weil du mehr mit deinem Job verheiratet bist als mit mir und zudem eine Affäre hattest. Für wie lang? Keine Ahnung. So lange, bis es ihr reicht.“ Sie seufzte und ahnte schon, dass es kein leichtes Spiel werden würde.

„Und, Granger ... kauf dir vernünftige Sachen. Du bist eine Malfoy, wenn auch nur gespielt. Du solltest gut aussehen, damit sie mir auch abkauft, dass ich mit dir verheiratet war.“ Ohne dass er es merkte, ballte sie ihre Hände zusammen und sah ihn lieblich an.

„Natürlich, mein Schatz. Du wirst gleich morgen mit mir shoppen gehen und natürlich - als mein noch Ehemann – zahlen“, sagte sie zuckersüß und bemerkte mit Genugtuung, wie sich seine Augenbrauen gefährlich zusammenzogen.

„Na schön, Granger. Aber wehe du übertreibst. Ich hol dich morgen um vier hier ab, also sei fertig.“ Nur widerwillig verließen die Worte seine Lippen, bevor er sich umdrehte und Richtung Tür ging. Kurz bevor er den Türdrücker nach unten gedrückt hatte, sah sie ihn nochmal an, hatte sie ihren Blick doch zuvor abgewandt.

„Malfoy? Ich hab einen Sohn.“ Augenblicklich konnte sie sehen, wie er sich umdrehte, sich versteifte und sie mit wütendem aber ungläubigen Blick musterte.

„Du hast was? Willst du mich verarschen, Granger? Ich kann kein Balg mit roten Haaren als meinen Sohn ausgeben“, schnarrte er mit wütender Stimme. während er sie mit seinen Augen fixierte. Ein lauter Knall ertönte, als sie sich ruckartig erhob und ihre Hände auf den Tisch schlug und ihn mit blitzenden Augen ansah.

„Das brauchst du nicht. Er ist kein Weasley, falls du das denkst! Und, oh keine Sorge, er wird sich schon daran gewöhnen, was für ein Arschloch du bist und verstehen, warum seine Mommy sich von dir scheiden lässt!“

Ihr Körper bebte vor Wut, doch scheinbar bemerkte der junge Malfoy das nicht einmal, denn er sprach mit ruhigerer Stimme als zuvor weiter, als ob das eben nicht passiert wäre.

„Wie heißt er?“ Sie sah genau, wie er resigniert seufzte und ihr einen ernsten Blick schenkte.

„Scorpius.“ Einen flüchtigen Moment dachte sie, in seinen Augen so etwas wie Überraschung und Unverständnis gesehen zu haben, doch als sie erneut versuchte, in diesem grauen Sturm etwas zu erkennen, war sie sich nicht mehr sicher, ob sie wirklich etwas gesehen hatte.

„Gut. Ich hoffe, du bringst ihm bis morgen bei, dass er mich als seinen Vater ansehen muss.“

„Oh, keine Sorge, dass wird er“, hauchte sie mehr, als dass sie sprach, als sie sich wieder auf ihren Platz fallen ließ. Nachdem sie wieder aufsah, war er verschwunden. Absolut fertig ließ sie ihren Kopf in ihre Hände sinken.

„Warum mach ich es mir immer schwerer als es ohnehin schon ist?“

Das erste aufeinander treffen

Nachdem sie endlich ihr Büro verlassen konnte, machte sich Hermione sofort auf den Weg zu ihrem Sohn, den sie seit sie wieder im Ministerium arbeitet bei Ginny und Harry lassen konnte. Die beiden passten wunderbar auf den Kleinen auf, fast schon so als wäre es ihr eigenes Kind.
 

Umso erstaunlicher war, dass die beiden noch nicht einmal Pläne in diese Richtung schmiedeten. Dies verwunderte allerdings nicht nur Hermione selbst, sondern auch alle anderen Verwandten und Freunde. Als sie Ginny einmal darauf ansprach, bekam sie als Antwort, dass sie beide einfach nicht dafür bereit wären und sie derzeit sowieso ganz andere Pläne hätten. Was diese allerdings sein sollten, verrieten sie auch niemandem. Kaum hatte sie einen Schritt vor das Ministerium gesetzt, apparierte sie auch schon. Wie jedes Mal wurde ihr etwas mulmig und sie schloss fest die Augen.

Doch als sie sie wieder öffnete, sah sie auf das kleine Reihenhaus, welches Harry von Sirius vererbt bekommen hatte. Ein Lächeln huschte über ihre Lippen, als sie sich daran erinnerte, wie oft sie schon Nächte lang in diesem Haus gesessen und gelesen oder gelacht hatte. An diesem Haus hingen schon so viele Erinnerungen für jeden von ihnen, dass Harry es einfach nicht nicht übers Herz brachte, sich davon zu trennen. Außerdem gab es da auch keinen Grund zu, immerhin bot es genügend Platz für Familie und Freunde. Mit zielsicheren Schritten gelangte sie zu der großen schweren Tür. Langsam hob sie ihre Hand und atmete noch ein weiteres Mal tief ein, bevor sie das laute Klopfen ertönen ließ, welches sie jedes Mal von neuem ankündigte.

Am nächsten Tag, so hatte sie es sich schon genau überlegt, würde sie ihren Sohn mit zur Arbeit nehmen. Es war viel zu umständlich, wenn sie mit Draco Malfoy erst zu Harry apparieren würde, um den Kleinen abzuholen. Zudem würde Draco ja eh nicht davon begeistert sein. Es nagte eh an seinem Ego, dass er sich in eine Situation gebracht hatte, die er nur mit ihrer Hilfe meistern konnte. Hermione wurde allerdings aus ihren Gedanken gerissen, als ein kleiner, quietschvergnügnter Junge laut „Mama!“ schrie und sich in ihre Arme stürzte. Lachend sank sie auf die Knie und hob ihren kleinen Sohn auf ihre Arme.
 

„Hey, mein Kleiner. Wo hast du denn Onkel Harry und Tante Ginny gelassen?“ Ein schelmisches Grinsen schlich sich auf die Züge des kleinen Jungen, während er sie ansah.

„Wir haben verstecke gespielt, weißt du. Und Tante Ginny hat aus Versehen Onkel Harry im Keller eingesperrt“, gluckste der Kleine munter vor sich hin. Überrascht aber lachend sah sie ihn an und ging kopfschüttelnd mit ihm durch die geöffnete Tür. Drinnen angekommen zog sie sich erstmals die Schuhe von den Füßen, ehe sie sich auf die Suche nach ihren zwei besten Freunden machte.

„Ginny? Harry? Wo seid ihr? Scorpius hat mir die Tür geöffnet, ihr solltet raus kommen.“ Stirnrunzelnd sah sie sich um, bis sie Ginnys Stimme aus der Küche vernahm.

„Ich bin hier, Hermione! Harry ist vor ein paar Minuten gegangen, es kam eine dringende Eule. Kommt und setzt euch, ich mach uns etwas zu Essen.“

„Ja! Essen“ , freute sich der Kleine in ihren Armen und dennoch ließ er seine Mutter nicht los. Ein Lächeln erschien auf ihrem Gesicht.

„Hey. Danke ich bin echt hungrig.“

„Hast du wieder nicht gegessen?“ Schuldbewusst wand sie ihren Blick von ihrer besten Freundin ab und strich ihrem Sohn durch die Haare. Dieser schmiegte sich gleich wieder an sie und schloss die Augen.

„Nein. Ich hatte keine Zeit. Ich hatte zu viel, das ich nachholen musste. Du glaubst es nicht, aber es ist wirklich alles liegen geblieben, während ich mit Scorpius im Urlaub war. Das musste ich wirklich alles aufholen und als ob das nicht schlimm genug wäre, hatte ich auch noch wirklich liebreizenden Besuch.“ Ihre Stimme hatte während des Redens unüberhörbar einen genervten Ton angenommen. Als sie ihren Blick von ihrem Sohn wieder abwandte, der sich eingekuschelt an sie drückte, traf sie Ginnys fragenden Blick.

„Malfoy. Er kam in mein Büro. Und diesmal, du glaubst es nicht, nicht um mich lediglich zu schikanieren, sondern mit einer Bitte.“

„Was? Im Ernst? War er schon mal im St. Mungos? Nachdem, was er gemacht hat, kommt er an und stellt eine Bitte an dich?“ Schmunzelnd nickte Hermione, doch schnell verflog das gute Gefühl wieder und sie sah Ginny in die Augen.

„Das habe ich ihn auch gefragt. Er meinte, es ginge ihm gut oder so.“

„Und was wollte er?“ Ein Seufzen war zu vernehmen, ehe sie die nächsten Worte ruhig und bedacht aussprach.

„Er will, dass ich seine Ex-Frau spiele, von der er sich gerade scheiden lässt.“

„Er will was?“ Wütend blinzelte Hermione ihre Freundin an, die gerade geschrien hatte, als wollte sie, dass selbst Harry sie im ganzen Haus hören könnte, wenn er nur da gewesen wäre.

„Schrei nicht so! Scorpius ist gerade erst eingeschlafen.“ Vorsichtig hob sie ihren kleinen Liebling etwas an, um ihn besser im Arm halten zu können. „Also... er will, dass ich seine Ex-Frau spiele.“

„Du hast doch hoffentlich nein gesagt?“ Ein Grinsen schlich sich auf die Züge Hermiones, die ihren Sohn sanft im Arm wiegte.

„Ja. Anfangs. Allerdings hat er mich so genervt, dass ich dann doch ja gesagt hab. Ginny meine Nerven lagen blank. Ich hatte keine Lust, mit ihm lange zu diskutieren.“ Ginny schüttelte nur ungläubig den Kopf, während sie das Wasser aufsetzte und die Kartoffeln zum Kochen brachte.

„Und nun? Wie stellst du dir das vor? Hermione, ich kann mich nicht auch noch nach deiner Arbeit um Scorpius kümmern.“

„Das brauchst du nicht“, fiel ihr Hermione leise ins Wort „Ich werde Scorpius mitnehmen. Ich habe ihm gesagt, dass ich einen Sohn habe und er muss sich wohl oder übel damit arrangieren, ob er es will oder nicht. Deswegen werde ich ihn auch morgen mit ins Büro nehmen. So brauchen wir nicht erst hier her apparieren und ihn holen. Außerdem muss ich eh einen Weg finden, ihn nicht immer bei euch zu lassen.“ Verwundert sah Ginny sie an.

„Du hast es ihm gesagt?“ Der Unglaube schwang in ihren Worten mit.

„Nein. Er weiß nur, dass ich einen Sohn habe. Mehr nicht. Er dachte Scorpius ist ein Weasley und hat gleich etwas Panik bekommen, wie er denn einen rothaarigen Jungen als sein Kind ausgeben solle. Du kannst dir ja vorstellen, wie ich reagiert hatte.“ Ein Nicken folgte, bevor sie noch weitersprachen und Ginny ihr von dem Tag mit Scorpius berichtete. Als das Essen soweit fertig war, weckte sie ihren kleinen Sohn und gemeinsam aßen sie zu Abend. Nachdem sie noch einige Zeit zusammen saßen, verabschiedete sich Hermione von Ginny und apparierte mit Scorpius in den Armen nach Hause.
 

Am nächsten Tag saß sie mit ihrem Sohn im Arm auf dem Stuhl an ihrem Schreibtisch und sprach leise mit ihm.

„Also... wenn er jetzt rein kommt, weißt du, dass du zu ihm Daddy sagen musst, ja? Aber nur, wenn wir so tun, dass wir eine Familie sind. Du weißt ja. Und sprich ihn am besten nicht an, wenn er dich nichts fragt. Ich will nicht, dass er laut dir gegenüber wird.“ Ein Nicken mit einem kleinen strahlenden Lächeln folgte und ließ sie schmunzeln. Auch wenn er gerade mal vier Jahre alt war, verstand er alles, das man ihm sagte.

Es war erstaunlich, wie klug dieser kleine Junge schon war. Während sie lächelnd über seinen Rücken strich und ihre Wange an seine Stirn legte, öffnete sich die Tür und ein leicht verwirrter Draco Malfoy betrat ihr Büro.

„Noch nie etwas von Klopfen gehört?“, fragte sie augenblicklich abschätzig. Ihr Blick blieb selbst dann noch ruhig, als er seine Augenbrauen zusammen zog und sie kritisch musterte.

„Ich sehe schon. Es besteht mehr als nur ein wenig Bedarf daran, shoppen zu gehen. Du siehst aus wie aus der Gosse gekrabbelt, Granger.“ Ein wütendes Funkeln schlich sich in ihre Augen. Doch bevor sie etwas sagen konnte, rutschte ihr Sohn von ihrem Schoß und stellte sich mit verschränkten Armen und wütend zusammen gezogenen Augenbrauen vor Draco.

„Meine Mama kommt nicht aus der Gosse, du Spinner! Du hast doch keine Ahnung! Meine Mama ist die Beste!“

„Scorpius!“ Schnell stellte sie sich auf ihre Füße und lief zu ihm.

„Du sollst doch nicht so reden!“, ermahnte sie ihn und kniete sich neben ihn.

„Aber...“

„Kein aber. Ich habe dir gesagt, wie er ist. Du sollst es einfach ignorieren, okay? Sei schön lieb und stell dich erst einmal richtig vor.“ Langsam stellte sie sich wieder auf und sah Draco vor sich an. „Malfoy, das ist Scorpius Granger. Scorpius, das ist Draco Malfoy. Dein vorübergehender Daddy.“ Der Kleine musterte den größeren einen Moment, ehe er sich beleidigt wegdrehte.

„Ich mag ihn nicht“, murmelte er beleidigt. Ein Grinsen breitete sich auf ihren Lippen aus.

„Das beruht auf Gegenseitigkeit, mein Junge“, schnarrte der junge Malfoy und zog augenblicklich den scharfen Blick seines Gegenübers auf sich.

„Malfoy! Rede nicht so mit ihm!“, knurrte sie leise und zog ihren Sohn wieder an sich. „Lass es uns lieber endlich hinter uns bringen. Ach übrigens...wir werden auch noch Essen gehen. Auf deine Kosten!“ Ungläubig sah er sie an. Er hasste Hermione Granger. Und das schon immer. Außer in dieser einen Nacht. Und dort schob er es auf den vielen Alkohol, den er konsumiert hatte.

„Gut. Los“, knurrte er nur und packte den Arm Hermiones, um sie mit sich zu ziehen. Dass Scorpius Schwierigkeiten hatte, mitzuhalten, interessierte ihn überhaupt nicht. Überhaupt machte das alles keinen Sinn für ihn. Wütend von seinem Verhalten, wie er sich ihr und Scorpius gegenüber verhielt, entriss sie ihm ihren Arm.

„Tu das nie wieder, Malfoy! Mich so vor meinem Kind zu behandeln, ist das Allerletzte!“ Sachte griff sie nach der Hand ihres Sohnes, der zu ihr gekommen war.

„Alles gut, mein Schatz. Dein Papi hier, ist einfach nur schlecht drauf, weil er Lügen erzählt und Mami ihn retten muss.“ Sie lächelte ihn an und ignorierte Draco dabei, bis dieser sie ansprach.

„Sag mal, Granger. Es ist ja ganz liebreizend zu sehen, dass das Balg kein Weasley ist und du dich nicht darauf herab gelassen hast, mit dem Wiesel ein Kind zu zeugen. Aber kannst du mir mal erklären, wie ich erklären soll, dass das Kind, das wir zusammen haben sollen, schwarze Haare hat?“ Fassungslos sah sie ihn an. Er ignorierte ihre Worte einfach eiskalt. Wie sehr sie ihn doch hasste, jetzt wo sie feststellte, dass er noch immer kein deut besser war als zu Hogwarts Zeiten.

Shopping alá Malfoy

„Jetzt hör mir mal gut zu, Mister, ich weiß, was ich will, doch komme ich durch meine Lügen nicht zum Ziel! Wenn du meinen Sohn, der im Übrigen auch DEIN Sohn ist, noch einmal so nennst, dann wirst du mich kennenlernen und damit meine ich NICHT meinen Schlag, den du in der vierten abbekommen hast! Also wag es lieber nicht, noch einmal Balg zu ihm zu sagen. Und was die Sache mit der Haarfarbe angeht. Dann hat er eben schwarze Haare wie Sirius Black oder auch Bellatrix Lestrange! Immerhin ist deine Mutter mit ihnen Verwand, somit ist es nicht einmal allzu abwegig, dass er schwarze Haare hat.“ Sie konnte in dem Moment genau hören, wie er scharf die Luft einsog und sie wütend ansah. Der Wunsch, sie am liebsten auf der Stelle tot zu sehen war deutlich aus seinen Augen heraus zu lesen. Dennoch störte es sie kein Bisschen. Viel zu oft hatte sie diesen besonderen Malfoy-Blick schon gesehen.

Ein unterdrücktes Lachen lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihren Sohn, welcher mit etwas Abstand zu den beiden in die umstehende Menge sah. Verwirrt ließ sie ihren Blick über die vielen Hexen und Zauberer um sie herum schweifen, bis ihr bewusst wurde, dass sie schon längst auf der Straße angekommen waren. Sie hatte eindeutig die gesamte Straße unterhalten. Zudem würde das auch erklären, warum Malfoy so still blieb und sie lediglich mit seinen Blicken zu erdolchen versuchte.

Ein Malfoy, wie er es war, würde wohl nie auf offener Straße so herumschreien. Und noch etwas wurde ihr bewusst. Sie würden in den nächsten Tagen wahrscheinlich das Gespräch ganz Londons sein.

Verlegen richtete sie ihren Blick wieder auf Draco, der sie misstrauisch beäugte.

„Woher weißt du, dass meine Mutter mit Bellatrix und Black verwandt ist?“ Plötzlich fühlte sie sich verdammt unwohl in ihrer Haut. Es war zwar klar, dass sie schon damals in Hogwarts sehr viel wusste und als die schlauste Hexe galt. Dennoch musste sie sich nun gut überlegen, was sie sagen konnte, um es ihm zu erklären. Gerade, als sie dachte, eine gute Antwort gefunden zu haben, erhob Scorpius seine Stimme.

„Das hat sie von Oma. Sie hat es uns erzählt, wenn sie zu Besuch kam.“ Dracos Augen huschten augenblicklich zu dem kleinen Jungen, der mit solch einer emotionslosen Stimme gesprochen hatte, dass man denken könnte er hätte es gar nicht gesagt, denn seine Lippen umspielte ein freches Grinsen, während er ihm störrisch in die grau-silbrigen Augen sah.

Als Hermione beobachtete, wie Draco sich vor den kleinen Jungen hockte, den er als seinen Sohn ausgeben würde, schluckte sie hart.

„Was guckst du so? Hast du noch nie ein Kind gesehen?“ Frech wie eh und je sah er seinem Daddy in die Augen wobei dieser nur ernst zurück sah.

„Doch, aber noch nie solche schwarzen Augen“, kam es nachdenklich von Draco, der sich nun wieder Hermione zu wandte. „Wessen Kind ist das?“ Hermione konnte nicht anders als leicht zu grinsen.

„Das fragst du? Er ist dein Sohn schon vergessen?“ Sie musste grinsen, als sie sah wie Scorpius weiterhin grinste und auf Draco zuging.

„Stimmt doch, Papa. Oder hast du mich nicht mehr lieb?“ Seine kleinen Arme ausstreckend klammerte er sich an seinen Hals. Lachend stellte sie fest, dass es dem Größeren absolut nicht gefiel.

„Find dich damit ab, Malfoy. Momentan ist er dein Sohn. Diese Info muss dir reichen. Immerhin gehen wir nach diesem ganzen Theater eh wieder getrennte Wege. Nun nimm Scorpius schon auf den Arm und dann lass uns shoppen gehen. Ich habe keine Lust, erst mitten in der Nacht nach Hause zu apparieren.“ Schmunzelnd sah sie zu, wie er ihren Sohn mit Missfallen auf den Arm nahm und neben ihr her lief. „Scorp? Sei schön lieb auf seinem Arm, ja? Auch wenn du ihn genauso wenig magst wie ich, wird er dich wohl kaum einfach fallen lassen.“

„Was macht dich da so sicher, Granger?“

„Vielleicht die Tatsache, dass du mich derzeit brauchst?“ Sie konnte genau hören, wie er mit den Zähnen knirschte, aber nichts weiter sagte.

Langsam liefen sie nebeneinander her, bis Draco sie beide in einen ziemlich schicken und wie Hermione deutlich erkennen konnte, sehr teuren Laden lotste. Scheinbar hatte er tatsächlich vor, ihr neue Sachen zu kaufen. Drinnen angekommen, wurden sie sofort von einer der Verkäuferinnen in Beschlag genommen, die freundlich ihre Hilfe anbot. Hermione entging allerdings der abschätzige Blick der Dame keineswegs. Auch entging ihr nicht, wie sie ihrem blonden Begleiter schöne Augen machte. Am liebsten hätte sie sich übergeben.

„Sie haben aber einen hübschen kleinen Sohn. Er kommt ganz nach Ihnen“, bemerkte die junge Frau, die augenscheinlich noch jünger war als Draco und Hermione selbst. Als sie ihre Hand nach Scorpius ausstreckte, ging Hermione dazwischen.

„Er kommt wohl eher nach seiner Mutter. Nicht wahr, mein Schatz?“ Lächelnd nahm sie Scorpius aus Dracos Armen und stellte ihn auf den Boden. „Na komm, Papa will Mama doch schöne Kleider kaufen. Dafür müssen wir beide aber erst welche finden.“ Grinsend sahen sie sich an, ehe Scorpius ihre Hand ergriff.

„Komm, Papa, du musst doch dabei sein. Flirten kannst du auch mit Mama“, lachte der Junge und zog seine Mutter hinter sich her. Hermione hatte wirklich Mühe, sich ein leises Lachen zu verkneifen, als sie Dracos verwirrten und doch leicht wütenden Gesichtsausdruck sah.

„Geht nur schon vor, ich klär nur eben das Geschäftliche“, hörte sie ihn noch sagen, ehe Scorpius sie um eine Ecke zog und auf ein Kleid deutete, das er gerade entdeckt hatte.

„Guck mal, Mama, das da.“ Verwundert sah sie auf das rote Kleid, das mit einer schmal geschnittenen Taille in einen weiten Rock überging. Das Bustier am Kleid war mit schwarzer Spitze versehen und wurde unterhalb der Brust mit einem Band verziert, das das Kleid raffte.

An sich war es ein wirklich schönes Kleid, auch wenn es keine Träger besaß. Was ihr allerdings etwas auf den Magen stieß, war die Länge des Kleides. Wenn sie es richtig einschätzte, dann ging es ihr gerade mal bis zur Mitte des Oberschenkels. Eindeutig viel zu kurz für ihren Geschmack.

Aber wenn sie es sich nun leisten können würde, dann wäre es doch einen Versuch wert. Wenigstens anprobieren wollte sie es.

„Du hast Recht. Ich probiere es gleich mal an, ja? Sagst du mir dann wie es aussieht?“ Der Kleine nickte grinsend. Schnell nahm sie den roten Stoff in die Hände und ging zur nächsten Umkleidekabine. Auf dem Weg dorthin nahm sie noch ein weiteres Kleid mit, das etwas länger aussah und bestimmt mindestens bis zu ihren Knien reichen würde. und in einem wundervollen Smaragdgrün schimmerte.

Damit bewaffnet betrat sie die Umkleide und begann, sich umzuziehen. Als sie das rote Kleid angezogen hatte, staunte sie nicht schlecht.

Es passte wie angegossen und hätte sie es nicht besser gewusst, hätte sie gedacht, es wäre für sie geschneidert worden. Zudem brachte es sie wirklich zum Strahlen. Sie war überrascht wie viel man mit so wenig Stoff aus ihr herausholen konnte. Aber noch überraschter war sie, dass das Kleid von ihrem Sohn ausgesucht wurde.

Entweder hatte er einen Glückstreffer gelandet, oder er war wirklich gut in solchen Dingen. Elegant schritt sie aus der Umkleide und stellte sich vor den Spiegel.

„Scorpius? Kommst du Mama angucken?“ Als sie sich lächelnd vor dem Spiegel drehte, erschien sogleich ihr Sohn und strahlte sie wie immer an. Gerade als der Kleine etwas sagen wollte, hörte sie Dracos Stimme und verschwand so schnell wieder hinter dem Vorhang wie sie gekommen war.

„Mama?“

„Alles gut. Ich zeig dir gleich ein anderes Kleid“, murmelte sie hektisch und zog sich den roten Stoff hastig von ihrer Haut. Es war ihr mit einem mal unsagbar peinlich, so etwas Kurzes angehabt zu haben. Für einen Moment hatte sie komplett vergessen, dass Draco Malfoy dabei war und wahrscheinlich sehen wollte, was er für sie kaufen musste. Schnell zog sie sich das grüne Kleid an, ehe sie aus der Kabine trat und feststellen musste, dass sie sofort von Draco, Scorpius und der Verkäuferin gemustert wurde. Hermione spürte regelrecht, wie ihr die Röte in die Wangen stieg und drehte ihnen den Rücken zu. Durch den Spiegel, vor dem sie stand, konnte sie jedoch genau die Gesichter von ihnen sehen. Scorpius sah sie mit einem bewundernden Ausdruck in den Augen an, während er seine Arme mal wieder vor der Brust verschränkt hielt. Die Verkäuferin musterte sie jedoch überheblich. Scheinbar fand sie, dass ihr das Kleid keineswegs stand. Als ihre Augen zu Draco wanderten, musterte sie sein Gesicht genau. Sie konnte nicht wirklich einschätzen, was er dachte, doch als er seine Stimme erhob, sah sie ihn überrascht an.

„Das nehmen wir. Dazu noch passende Schuhe.“ Irritiert wandte sie sich ihm wieder zu, doch er hatte sich schon abgewandt und sprach bereits mit der Verkäuferin. Als diese verschwand, scheinbar um nach den passenden Schuhen zu suchen, streifte er durch die Gänge und sah sich suchend um. Ihren Kopf schief gelegt beobachtete Hermione ihn eine Weile, bis sie feststellen musste, dass auch Scorpius neben ihm weiter suchte.

„Was suchst du?“ Auch wenn sie sich die Frage hätte sparen können, war es ihr lieber, nun etwas zu sagen.

„Weitere Kleider. Denkst du etwa eines wird reichen? Ich bezweifle es fast“, kam es nachdenklich. Schulterzuckend blieb sie bei der Umkleide stehen und sah ihnen dabei zu, wie sie weiter durch die Gänge gingen. Scorpius war als erstes wieder auf etwas aufmerksam geworden.

„Papa? Das hier wäre doch gut für Mama, oder?“ Stirnrunzelnd sah sie zu, wie Draco zu grinsen begann, als er das von Scorpius ausgesuchte Kleid in Augenschein nahm. Hoffentlich hatte ihr Kleiner nicht wieder so ein kurzes Ding ausgesucht.

„Da bin ich mal gespannt, ob deine Mama sich traut, es anzuziehen.“ Hermione ahnte schlimmes, als Draco das Kleid in die Hand nahm und sich weiter umsah. Mit zwei weiteren Kleidern bewaffnet kam er dann auch schon wieder zu ihr zurück und reichte sie ihr.

„Du willst echt, dass ich DAS anziehe?“ Seufzend nahm sie sich die Kleider und verschwand in der Umkleide. Das erste, das sie anzog war ein rosafarbenes, das an der linken Seite einen hohen Schlitz hatte und dessen Rock die Form eines Bleistiftrockes hatte. Es war oben etwas weiter geschnitten und fiel wie ein leichter Pullover mit schulterfreiem Ausschnitt. Als sie angezogen vor die Kabine trat, sah sie zuerst zu Scorpius der angewidert die Nase rümpfte. Sie hatte es sich schon gedacht. Das war keineswegs seine Wahl gewesen.

„Mama, zieh das aus“, gab er auch gleich von sich. Schmunzelnd nickte sie und achtete gar nicht erst darauf, was Draco dazu sagen würde. Er wollte sie scheinbar eh nur demütigen. Sie fühlte sich wie Dolores Umbridge damals ausgesehen hatte. Einfach widerlich. Schnell entfernte sie den unnötigen Stoff wieder und zog das nächste Kleid hervor. Es war, wie man so schön sagte, das kleine Schwarze.

Eindeutig die Wahl von Draco Malfoy. „Ist genommen“, sagte er, nachdem sie sich vor ihm um die eigene Achse drehte. Nun kam die Wahl ihres Sohnes dran. Dieses Mal war es etwas länger geschnitten als das Rote. Dennoch zeigte es fast noch mehr Haut. Als sie es angezogen hatte, besah sie sich erst einmal genau im Spiegel, der innen angebracht war. Es war ein komplett weißes Kleid, das nur auf der rechten Seite einen breiten Träger hatte. Es war ab der Brust in weißem, fließendem Stoff gehalten über dem weiße Spitze genäht wurde. Über dem Brustansatz war das Kleid allerdings nur noch mit weißer Spitze versehen. Langsam zog sie den Vorhang erneut beiseite und sah ihren Schein Ex-Mann an. Dieser musterte sie mit einem ungläubigen Blick, ehe er zu seinem Scheinsohn hinunter sah.

„Okay, Kleiner. Du hattest scheinbar recht“, kam es leise von ihm. Grinsend stellte sie sich nun gänzlich vor die Kabine und drehte sich leicht. Als die Verkäuferin mit einem Paar roter Pumps und einem paar grüner Highheels wieder kam, blieb sie stockend stehen. Scheinbar hatte sie nicht damit gerechnet, dass Hermione in diesen teuren Sachen gut aussehen konnte. Schmunzelnd sah sie ihren Liebling wieder an und drückte ihm einen kleinen Kuss auf die Stirn. „Du bist ein der Goldschatz“, hauchte sie und stand dann wieder auf, da sie sich in die Hocke gesetzt hatte. Gerade, als sie wieder in die Kabine gehenwollte, wurde sie an der Taille zurückgehalten und Draco hielt ihr die Schuhe vor den Bauch. Seine Arme hatten sich um sie gelegt, während er hinter ihr stand und sie durch den Spiegel genau musterte. Ihr überraschter Blick entging ihm dadurch genauso wenig wie die Röte die sich auf ihre Wangen legte. Schnell löste sie sich von ihm, zog die Pumps an und lief einmal durch den Laden. Bei einigen Accessoires angekommen nahm sie sich noch Haarspange, die mit roten Rosen besetzt war und befestigte sie in ihren Haaren.

„Gut. Ich nehme an, das ist auch genommen?“ Fragend sah sie Draco an, der allerdings nur nicken konnte. Nachdem sie sich wieder umgezogen hatte, nahm sie sämtliche Sachen und übergab sie an die noch immer perplexe Verkäuferin. Lediglich das rosafarbene ließ sie wieder weghängen. Das Rote, das sie zuerst getragen hatte, hatte sie einfach zwischen die anderen drei Kleider gelegt, sodass es Malfoy gar nicht auffallen würde.

Als dieser alles bezahlt hatte und Hermione ihre Taschen nahm, sah sie ihn aufmerksam an.

„Ich würde vorschlagen, dass wir erst mal etwas Essen gehen. Willst du für Scorpius auch noch Sachen besorgen?“ Kopfschüttelnd sah er weiterhin gerade aus, während sie den Weg zum Restaurant einschlugen.

„Wir gehen nur noch Essen.“ Schulterzuckend lächelte sie, während ihr Sohn neben ihr lief.

„Mama?“ Aufmerksam blieb sie stehen, als auch er es tat. „Ich bin müde.“ Nickend sah sie ihn an, ehe sie zu Draco sah.

„Nimmst du ihn auf den Arm oder willst du lieber die Tüten nehmen?“ Draco, der ebenfalls stehen geblieben war, sah sie nur komisch an, ehe er seinen Sohn auf den Arm nahm und stillschweigend weiterging. Ein Seufzen entfloh ihr, bevor sie ihren Weg weiter fortsetzten.

Im Restaurant angekommen kümmerte sie sich erst einmal liebevoll um ihren Sohn, bevor sie das Gespräch mit Draco begann.

„Also...wie genau wird das laufen?“, fragte sie, ohne den Blick von ihren Sohn zu nehmen. Dass er sie beobachtete und sich ein seltsamer Glanz in seine Augen schlich, bemerkte sie nicht einmal. Erst, als er noch immer nicht geantwortet hatte, sah sie zu ihm. Gerade wollte sie erneut etwas sagen, als er sie undurchschaubar musterte und erneut die Frage stellte, die ihr Herz für einen Moment stehen ließ.

„Mit wem hast du dieses Kind?“

Essen & Erklärungen

Seufzend sah sie ihn an. Warum musste er schon wieder diese Frage stellen? Sie wollte es ihm nicht sagen. Es ging ihn ja auch überhaupt nichts an. „Seit wann interessierst du dich so brennend für mein Sexualleben?“

„Tu ich nicht“, kam die einfache Antwort, aber als sie ihm in die Augen sah wusste sie, dass es ihn eben doch interessierte.

„Hör zu, Malfoy. Ich habe keine Lust mit dir darüber zu reden, mit wem ich zusammen war. Und ich wüsste auch nicht, was es dich anginge. Es ist ja nicht so, dass du der Vater bist. Du spielst derzeit nur seinen Daddy nicht mehr und nicht weniger.“ Unzufrieden rieb sie sich die Schläfen, ehe eine der Kellnerinnen kam und die Bestellung aufnahm. Genau wie im Laden davor sah man deutlich, dass Draco wieder der Mittelpunkt war. Sie konnte die Frauen ja verstehen. Er sah immerhin verdammt gut aus und war noch dazu sehr erfolgreich.

Kein Wunder, dass das so viele Frauen hinter ihm her waren. Und wenn man ihn dann auch noch mit einem Kind zusammen sah, musste man wohl davon ausgehen, dass er wirklich die beste Partie war. So ein junger Typ, der sich rührend um ein Kind kümmern konnte.

Dennoch wusste sie etwas, das andere nicht wussten. Sie kannte den wahren Draco Malfoy und wenn man den erst einmal kannte, dann sah man über die äußeren Einwirkungen hinweg. Erst das laute Meckern ihres Sohnes ließ sie wieder aus ihren Gedanken schrecken.

„Mama! Papa flirtet schon wieder mit einer anderen!“ Irritiert sah Hermione zwischen Draco und Scorpius hin und her.

„Stimmt doch gar nicht. Sie hat mich nur etwas gefragt, worauf ich geantwortet habe. Du solltest ihm vielleicht einmal den Unterschied zwischen Flirten und einer Konversation beibringen.“ Leicht legte Hermine ihren Kopf schief und sah zu Draco, welcher sich nun wieder ihr zugewandt hatte.

„Das muss Mama nicht! Wozu bist du denn da?“ Schmunzelnd beobachtete sie wie Draco sich wieder seinem angeblichen Sohn widmete und ihn mit zusammen gezogenen Augenbrauen musterte.

„Du hast anscheinend absolut keine Manieren.“

„Doch, aber du nicht. Man guckt nicht nach anderen Mädchen, wenn man eine Familie hat!“ Trotzig blickte der kleine Junge zu dem Größeren auf. Seine Arme vor der Brust verschränkt sah er ihm in die Augen. Seufzend musterte Draco den Jungen, denn wo er Recht hatte, hatte er Recht. Auch, wenn es nicht so geplant war, war Hermione momentan seine Frau und Scorpius sein Sohn. Zumindest sollte er froh sein, dass sich der Kleine so schnell in die Rolle einfinden konnte. Mit einem liebevollen Lächeln sah sie den beiden zu, wie sie noch etwas weiter diskutierten. Dass die Bedienung schon wieder gegangen war, bekam sie gar nicht mit. Es war, als würden sie schon die gesamte Zeit zusammen gehören, als wären sie wirklich eine Familie. Dennoch wusste sie, dass es nicht so war und es auch niemals so sein würde. Draco benutzte sie und Scorpius nur. Und auch, wenn sie sich am Ende des letzten Schuljahres in Hogwarts in ihn verliebt hatte, so wusste sie, dass es zwischen ihnen nie zu mehr gekommen wäre. Umso erleichterter war sie, dass sie ihre Gefühle schon seit dem Vorfall am letzten Schultag verdrängen und ihr Leben weiter leben konnte.

„Okay, dann fragen wir eben deine Mutter. Wehe die erzählt mir, dass das gelogen ist. Dann bekommst du kein Eis zum Nachtisch.“ Aufgeschreckt und irritiert sah sie die beiden an.

„Was?“ Dracos durchdringender Blick musterte sie wieder einmal genau.

„Unser - Sohn - will mir erzählen, dass er schon erste Zaubererfahrungen gemacht hat.“ Verwundert sah sie ihn an, während ihr nicht entging, dass er das Wort „Sohn“ ganz besonders betonte. Stirnrunzelnd sah sie von Draco zu Scorpius und wieder zurück.

„Und was willst du jetzt von mir hören?“

„Die Wahrheit. Er kann unmöglich schon Erfahrungen im Zaubern haben.“ Ein Grinsen umspielte ihre Lippen.

„So, denkst du das? Dann muss ich dich enttäuschen. Bedenkst du überhaupt, wessen Kind er ist? Draco Malfoy, er ist mein Sohn. Es ist zwar sehr ungewöhnlich, aber er kann schon zaubern, wenn auch unbewusst und nur, sobald er wütend ist.“ Sie konnte genau erkennen, wie Draco sie ungläubig musterte und sein Blick immer wieder zwischen ihr und Scorpius hin und her wanderte.

„Du willst mir ernsthaft sagen, er kann schon zaubern? Wie alt ist er? Drei?“ Kopfschüttelnd sah sie ihn an.

„Mach dich nicht lächerlich. Scorpius ist vier. Und ja, er kann zaubern.“

„Okay und was?“

„Naja, wie ich schon sagte geschieht es eher unbewusst, wenn er wütend ist. Was meistens dann der Fall ist, wenn er ins Bett soll, obwohl er abstreitet müde zu sein. Dann kann es schon einmal vorkommen, dass der Spiegel in seinem Zimmer gesprengt wird, oder er etwas schweben lässt. Ist also nichts Großes.“ Gelangweilt und schulterzuckend sah sie wieder zu ihrem Sohn, welcher frech und stolz grinsend zu Draco blickte.

„Du nennst das nichts Großes? Verdammt, Granger, das Kind ist vier und kann schon zaubern! Meistens unbewusst heißt also, er zaubert ebenso bewusst, was definitiv nicht normal für ein Kind in seinem Alter ist! Der Kleine scheint echt nicht nach dir zu kommen. Augenblicklich funkelte sie ihn wütend an.

„So? Du meinst also, er kommt nach seinem Vater? Das bezweifle ich doch stark.“

„Warum? Schlimmer als Wiesel kann der Vater doch nicht sein“, sagte er und grinste süffisant.

„Malfoy, ich werde dir noch immer nicht sagen wer der Vater ist. Und so viel sei dir klar. Er war ein wirklich unfähiger Idiot, der viel zu oft den Kopf in den Wolken stecken hatte. Aber nun etwas anderes, warum soll ich für deine neue Eroberung eigentlich deine Ex-Frau spielen?“ Dieses Mal war es an Draco, zu seufzen. Genervt und gelangweilt zugleich lehnte er sich in seinem Stuhl zurück, als auch schon das von ihm bestelle Essen gebracht wurde.

„Du gibst keine Ruhe, wenn ich es dir nicht sage, oder?“ Ein Kopfschütteln ihrerseits ließ ihn fortfahren, während er dem Jungen neben sich das gebrachte Fleisch klein schnitt.

„Ich hab sie bei einem Termin kennen gelernt. Als ich mit ihr ausgegangen bin, hat sie den Ring gesehen.“

„Ah, ich hab mich schon gefragt, was es damit auf sich hat.“ Genervt von der Unterbrechung funkelte er sie kurz wütend an.

„Ich trage immer einen Ring, schon seit der Schulzeit. Ich habe mir lediglich angewöhnt, ihn als Ehering zu tragen. So blieben mir unerwünschte Frauen erspart. Und wenn ich sie rumkriegen wollte, musste ich nur behaupten, meine Frau wäre gestorben oder ich lebe in Scheidung.“ Aufmerksam hörte sie ihm zu, während sie selber begann, etwas zu Essen. Wie immer hatte sie nicht wirklich viel zu sich genommen und das, was Ginny ihr in einer Mittagspause gebracht hatte, hatte sie ihrem ausgehungerten Sohn noch gegeben. Ginny hatte sie extra ermahnt, sich nicht auf leerem Magen mit Malfoy zu treffen. Zudem hatte sie Scorpius den Wurm ins Ohr gesetzt, immer schön frech zu ihm zu sein. Vor allem, wenn eine andere Frau in der Nähe war. Den Gedanken wieder verdrängend, sah sie ihn aufmerksam an.

„Und ich nehme an, deswegen hast du ihr gesagt, dass du eine Ex-Frau hast, von der du dich gerade scheiden lässt.“ Sein Nicken war ihr Bestätigung genug. Sie hatte ja gewusst, wie Draco war, aber dass er so dreist war, schlug dem Fass doch schon den Boden aus. Wie konnte man ernsthaft eine Beziehung mit einer Lüge beginnen wollen? Dachte er überhaupt daran was wäre, wenn er sie wirklich heiraten würde? Dass er dann auch weiterhin Kontakt zu ihr und Scorpius haben müsste? Soweit hatte er sicher nicht gedacht.

„Ja, genau deswegen. Nun, sie scheint mir das nicht wirklich abgenommen zu haben und hat als Bedingung gestellt, dass sie meine - noch Frau - kennen lernen will. Deswegen auch dieses ganze Trara.“ Es schien ihm selber nicht so recht geheuer. Aber, wenn er es sich selbst einbrockte, dann würde sie die Letzte sein, die ihn Bemitleidete.

„Okay. Dann werden wir das wohl durch ziehen müssen. Ich hoffe nur, dir ist klar, dass es nicht immer so gehen wird, nur weil die denkt Scorpius ist dein Sohn. Du hast doch sicher weiter gedacht als bis zehn oder? Immerhin wird sie, wenn du wirklich mit ihr dein Leben verbringst, öfter nachfragen, warum du deinen Sohn nicht mehr siehst. Wie willst du das erklären?“ Sein nachdenklicher Blick zeigte ihr, dass er soweit tatsächlich noch nicht gedacht hatte.

„Ist doch einfach, ich will Papa einfach nicht mehr sehen, weil er Mama und mich allein lässt“, grinste der Kleine und mischte sich ungefragt in das Gespräch ein. Überrascht sahen die beiden zu Scorpius, ehe Hermione schmunzelte. Genauso hatte sie es sich vorgestellt. So sollte er denken. Wenn er eine Beziehung zu Draco aufbauen würde, würde alles nur noch komplizierter werden.

„Das ist eine klasse Idee. So stellen wir deinen Papa auch in dem richtigen Licht da.“ Schmunzelnd aß sie weiter und ignorierte den wütenden Blick ihres Gegenübers einfach.

„Wann will sie mich, oder besser uns, kennenlernen?“

„Morgen!“, war die knappe Antwort von ihm.

„Wie bitte? Draco Malfoy, wie stellst du dir das vor? Ich muss arbeiten! Weißt du eigentlich, wie viel liegen geblieben ist, als Scorpius und ich in den Urlaub sind? Scheinbar hielt es niemand für nötig mal die Verträge zu checken und Vergleiche anzufordern!“

„Granger, komm wieder runter. Wir gehen nur Abend essen, mehr nicht. Außerdem kannst du die Arbeit nachholen. Hauptsache du bist fertig angezogen, wenn ich dich abhole.“ Die Augenbrauen wütend zusammengezogen funkelte sie ihn an.

„Die Arbeit nachholen? Was denkst du, was ich seit gestern getan habe?“ Schnell schüttelte sie ihren Kopf und trank ihr Glas Wein leer, welches sie zu ihrem Essen bekommen hatte.

„Okay, dann werde ich eben wieder um vier Feierabend machen, aber dafür wirst du mir noch etwas schuldig bleiben.“ Erneut glitt ihr Blick zu ihrem Sohn, wobei sie feststellen musste, dass er gar nicht mehr auf seinem Platz saß.

„Scorpius? Oh nein, bitte nicht schon wieder.“ Stöhnend stand sie auf und ignorierte Draco einen Moment.

„Kommt das öfter vor, dass er einfach verschwindet?“ Als sie zu ihm sah merkte sie, dass auch er aufgestanden war, um nach ihrem Sohn zu suchen.

„Naja. Was denkst du denn was passiert, wenn er mit den Weasleys aufwächst?“ Kopfschüttelnd sah er sich um.

„Du solltest ihn wirklich in bessere Obhut geben, wenn du ihn schon wegen der Arbeit bei anderen aussetzt.“

„Ich setz ihn nicht aus! Verdammt, Malfoy, das ist doch gerade gar nicht wichtig. Viel wichtiger ist doch, wo Scorpius ist.“ Gerade als er etwas erwidern wollte, blieb sein Blick an einem kleinen Jungen hängen, der versuchte, an einen Kuchenteller zu kommen, der auf einem der Servierwagen stand. Seine Augen zusammenkneifend sah er einen Moment zu, ehe er erschrocken feststellte, was dort vor sich ging.

„Scorpius nicht!“ Erschrocken über die plötzliche Lautstärke mit der sein Namen gerufen wurde, fiel der Junge auf den Boden. Sich am Tischtuch festklammernd zog er alles runter, was sich auf dem Wagen befand. Ein lautes Klirren war zu hören, als die Teller und Tassen auf dem Boden um ihn herum zerschellten. Geschockt schlug Hermione die Hände vor den Mund.

„Scorpius!“ So schnell sie konnten liefen sie zu dem am Boden sitzenden Jungen, welcher sich die Stirn hielt und bitterlich weinte.

„Scorpius! Um Himmelswillen ist dir etwas passiert?“ Schnell nahm sie ihren Sohn aus den Scherben und hob ihn auf die Arme. Ihn an sich drückend wiegte sie ihn leicht hin und her, während er sich weinend an seine Mama krallte.

„Kopf. Aua.“ Heulte er erneut auf.

Einfühlsam sah sie ihn an und flüsterte leise: „Zeig mal.“ Hermione spürte die Nähe von Draco, welcher sich direkt vor sie beide gestellt hatte und Scorpius Hand von der Wunde nahm. Erst da sahen sie beide, dass er sich wirklich verletzt hatte. Das Blut welches aus der Platzwunde ihres Sohnes lief, ließ Hermione die Luft anhalten.

„Keine Sorge, wir machen das gleich wieder heil ja? Alles wird gut.“ Noch immer Geschockt sah sie dem Malfoy in die Augen, welcher beruhigend auf ihren Sohn einredete. Mit seinem gezogenen Zauberstab ließ er das Geschirr wieder repariert auf den Tisch schweben, ehe er die Galeonen fürs Essen aus seiner Tasche holte und sie ebenfalls darauf legte. Mit einem weiteren Schwenker konnte sie sehen, wie er die Taschen vom Tisch zu ihnen schweben ließ, um sie dann am Arm zu packen. Sanft hatte Hermione ihren Sohn näher an sich gedrückt, bevor sie appariert waren und in einem großen Apartment standen.

„Was? Wo sind wir?“ Ihre Frage übergehend nahm er ihr lediglich den noch immer bitterlich weinenden Jungen aus den Armen und setzte ihn in einem großen Wohnzimmer auf die Couch. Schnell setzte sie sich neben ihn, ehe Draco schon verschwunden war und mit einer kleinen Tinktur und einem Verband wieder kam.

„Halt das“, befahl er knapp, ehe sie auch schon den Verband in den Händen hielt. Ihn dabei beobachtend wie er sanft auf den Jungen vor sich einredete und seine Wunde versorgte, überraschte sie, kam ihr doch erneut in den Sinn, weshalb sie sich damals in ihn verliebt hatte und das war nicht, aufgrund seiner sanften Art.

„Er wird gleich einschlafen. Da vorne ist das Gästezimmer. Geh und leg ihn hin, er sollte sich ausruhen. Du wirst wohl die Nacht hier verbringen müssen.“

Eine Nacht als Familie?

Eine Nacht als Familie? Wütend zog sie ihre Augenbrauen zusammen. Hatte er sie gerade etwa herumkommandiert? Das würde er sich noch ganz schön abgewöhnen müssen, sollten sie doch länger als geplant eine Familie spielen müssen. Aber, wenn alles so laufen würde, wie sie es sich dachte, dann würde nicht viel geschehen und sie hätten nach diesem ersten Tag schon wieder ihre Ruhe. So nickte sie nur, nahm ihren Sohn sanft um ihn nicht zu wecken auf die Arme und trug ihn zu dem angewiesenen Zimmer. Dort angekommen schob sie mit ihrem Ellenbogen die Tür auf und legte ihn auf das große Bett, welches in dem doch erstaunlich großen Zimmer zu finden war. Sie beobachtete ihn noch einen Moment und strich eine seiner Haarsträhnen von seiner Stirn, bevor sie ihm einen kleinen Kuss auf eben diese gab und das Zimmer wieder verließ. Leise ließ sie die Tür wieder ins Schloss gleiten und drehte sich zu dem jungen Malfoy um.

„Okay was sollte das? Denkst du wirklich, du kannst so mit mir reden? Verdammt Malfoy, wenn du nicht willst, dass wir dich komplett auflaufen lassen, dann gewöhnst du dich besser daran mich nicht herumkommandieren. Falls du es vergessen hast, dass hat nicht einmal in der Schule funktioniert!“ Während ihren Worten war sie ihm gefährlich nah gekommen, sodass sie mit in die Hüfte gestemmten Armen vor ihm stand.

„Komm mal wieder runter, Granger, wenn du weiterhin so laut bist, schläft der Kleine nicht lange und ehrlich gesagt habe ich keine Lust mir wieder das Geheule anzuhören. Also werde leiser oder ich lege den Silencio über dich!“, knurrte er sie bedrohlich an. Seine silbergrauen Augen stachen wie Blitze hervor und es schien ihr, dass die Intensität seiner Iris noch nie so stark wie in diesem Moment war. Damals hatte sie eher abgestumpft auf sie gewirkt, so trüb und verschwommen wie Nebel. Doch jetzt war sie anders, klar. Klar und durchdringend. Schnaubend wandte sie ihren Blick von ihm ab und sah sich stattdessen in seinem Wohnzimmer um. Alles war recht modern eingerichtet und strahlte, nur durch den flauschig weißen Teppich, eine wohlige Wärme aus. Eine der Wände war schwarz geworden mit silber-grauen Ornamenten, die fast schon als alte Runen erkannt werden konnten. Die Möbel waren fast ausnahmslos in einem Mix aus Schwarz und Weiß gehalten. Kopfschüttelnd sah Hermione wieder zu Draco, bevor sie sich neben ihm auf die Couch fallen ließ und begann zu reden.

„Was war das für ein Mittel, mit dem du seine Wunde versorgt hast? Ich habe noch keines gesehen, dass schläfrig macht.“ Obwohl sie es versucht hatte zu unterdrücken, war ein kleines bisschen Neugierde nicht aus ihren Worten zu verbannen.

„Snape“, war die einfache Antwort, die er ihr darauf gab. Seufzend nickte sie leicht, ehe sie aufstand.

„Erwarte nicht, dass wir morgen früh noch da sind, wenn du aufwachst“, murmelte sie, bevor sie sich auf den Weg zum Zimmer machte. An der Tür angekommen, hielt sie jedoch noch einmal inne.

„Wo ist das Bad noch gleich?“ Fragend beobachtete sie, wie er aufgestanden war, um allen Anschein nach in die Küche zu gehen.

„Direkt neben dem Gästezimmer“, vernahm sie noch als seine Antwort und nickte kurz, ehe sie auch schon in diesem verschwandt, um sich für die Nacht fertig zu machen. Im Bad angekommen sah sie sich erst einmal um. Scheinbar hatte er überall solch eine Einrichtung, denn auch das Bad erstrahlte in weiß und schwarz, wobei sie eine große Wanne und daneben eine ebenso große Dusche vorfand, in denen man locker zu zweit sitzen oder eben stehen konnte. Leichte Eifersucht machte sich in ihr breit. Draco war scheinbar immer noch so versnobt wie zu ihrer Schulzeit. Das bewies allein schon die Tatsache, dass er sich überhaupt so eine Wohnung leisten konnte, ohne wirklich je etwas gearbeitet zu haben. Oder hatte er Arbeit und sie wusste nur nichts davon? Genervt ließ sie den Wasserhahn des Waschbeckens laufen, um sich das kühle Nass ins Gesicht zu spritzen. Schon wieder dachte sie über den ehemaligen Slytherin nach. Ginny würde sie dafür tadeln und ihr wieder einmal begreiflich machen wollen, dass er nicht einen einzigen Gedanken wert war. Immerhin war er es, der sie all die Jahre hatte schlecht fühlen lassen und auch mit dem Abschluss hatte er ihr Bild von ihm nicht verändert. Stattdessen hatte er ihr nur noch einmal begreiflich gemacht, dass sie wirklich dumm gewesen war, sich in eben diesen Slytherin zu verlieben und die Beziehung mit Ron aufzugeben. Ein Glück hatte sie ihre Freunde. Harry hatte sie aufgefangen und ihr gezeigt, dass es noch andere Männer auf der Welt gab, die auch wirklich sahen, was für eine talentierte Hexe sie war.

„Granger? Bist du da drin eingeschlafen oder was?“ Erschrocken zuckte sie zusammen, als sie die leicht erhobene Stimme Dracos vor der Tür hörte.

„Mach dich nicht lächerlich! Als ob ich friedlich in einem Schlangennest schlafen könnte!“, fauchte sie zurück, ehe sie das Wasser wieder abstellte, sich ein Handtuch schnappte und ihr Gesicht von dem Wasser befreite. Als sie ihre Augen auf das weiche Handtuch in ihren Händen richtete, bemerkte sie die markanteste Farbe der Slytherin. Grün.

„War ja klar, dass er auch grüne Sachen hat“, murrte sie leise, bevor sie erneut seine Stimme hörte.

„Ach? Das hat dich damals aber auch nicht gestört. Du hast geschlafen wie ein Stein.“ Da war es wieder, der stechende Schmerz, wenn sie an diese eine Nacht dachte. Sie hätte ihn doch mit einem Vergessens-Zauber belegen sollen, als sie noch die Möglichkeit, beim Abschiedsfrühstück am nächsten Tag, gehabt hatte.

„Ach, halt die Klappe!“, fauchte sie wütend. Schnell zog sie ihren Zauberstab aus ihrer Tasche und legte sich, mit einem Schwung damit, ihr Schlafzeug an. Seufzend öffnete sie die Tür und wollte demonstrativ an ihm vorbeigehen, ohne ihn auch nur ein einziges Mal zu beachten. Allerdings hatte sie die Rechnung ohne Draco gemacht, der sie am Arm festhielt und sie zum stehenbleiben zwang. Eingehend musternd ließ er seine Augen über ihren Körper wandern. Unwohl wandte sie sich unter seinem Blick, hatte er sie so eingehend noch nie betrachtet. Und schon bereute sie es, sich das Schlafoutfit, welches sie immer trug, wenn sie unterwegs war, schon im Bad hervor gezaubert zu haben. Denn nun stand sie nur in einer kurzen Shorts und einem engen Top vor ihm und ließ sich mustern. Peinlich berührt versuchte sie alles, um sich nicht anmerken zu lassen, wie unangenehm ihr die Situation war. Schnell räusperte sie sich und legte einen gelangweilten und genervten Blick auf.

„Genug gesehen? Gut, denn mehr wirst du auch nicht zu sehen bekommen. Gute Nacht, Malfoy.“ Ruckartig entzog sie ihm ihren Arm und bevor er noch etwas sagen konnte, hatte sie schon die Tür zum Gästezimmer geschlossen und einen Zauber darüber gelegt. Es war zwar nur ein einfacher Spruch, den er jeder Zeit aufheben konnte, wenn er denn wollte, aber sie wollte wenigstens etwas abgesichert sein. Zumal der Spruch auch ein leises Signal geben würde, sofern er unbefugt entfernt wurde. Hermione war immerhin nicht dumm und wusste genau, wie sie auf Nummer sicher gehen konnte, wenn es denn notwendig war. Und bei Malfoy, da war sie sich sicher, war es auf alle Fälle notwendig. Vorsichtig tapste sie zu dem großen Bett, in dem auch schon ihr Sohn seelenruhig schlief. Sie wusste noch immer nicht, was für ein Trank das war, mit dem Draco ihren Sohn versorgt hatte, aber die Art und Weise, wie er sanft auf Scorpius eingeredet hatte, um ihn zu beruhigen, gefiel ihr. Seufzend legte sie sich neben ihren Jungen. Die Arme ausstreckend, zog sie ihn dicht an ihre Brust, wobei ihre Hände sich beschützend um den kleinen Körper geschlungen hatten, der in ihren Armen lag. Sich jegliche weiteren Gedanken an Malfoy verbietend, schloss sie ihre Augen und schlief langsam ein. Erst ein lautes Klirren ließ sie aus ihren wohlverdienten Schlaf aufschrecken. Alarmiert sah sie sich in dem Raum um, doch ihr Sohn war noch immer an sie gekuschelt. Stirnrunzelnd lauschte sie, doch es war nichts weiter zu hören. Langsam legte sie sich angespannt zurück in die Kissen, als sie erneut etwas aus dem Wohnzimmer hörte. Genervt legte sie ihren Sohn vorsichtig zurück in die Kissen, bevor sie aufstand. Den Zauberstab in die Hand nehmend, entfernte sie das Siegel wieder und öffnete leise die Tür. Das Zimmer vor ihr war in völlige Dunkelheit gehüllt und nur aus dem Bad neben ihr, sah man Licht dringen. Erneut runzelte sie ihre Stirn, trat vor die Tür und lauschte.

„Verflucht!“ Irritiert sah sie auf die Tür, vor der sie stand.

//Was bei Merlins Unterhose macht der bitteschön, mitten in der Nacht, fluchend im Bad?// Vorsichtig legte sie ihre Hand an die Tür und wollte etwas sagen, als sie merkte das die Tür gar nicht verschlossen war. Langsam drückte Hermione diese auf und lugte durch die entstandene Lücke.

„Malfoy, ist alles klar bei dir?“ Erschrocken zuckte sie zusammen, als sie eine Zauberstabspitze an ihrer Kehle fühlte, mit der sie nicht gerechnet hatte.

„Was zur...“

„Granger?“ Irritiert sah Draco Hermione durch das Dämmerlicht, welches im Bad herrschte, an.

„Merlin, lauf nicht einfach so in meiner Wohnung umher!“ Skeptisch musterte sie ihn, als er seinen Zauberstab wieder sinken ließ. Doch etwas Rotes, dass seinen Arm hinablief, ließ sie aufschrecken und die Tür ganz öffnen.

„Malfoy, was hast du getan? Wo kommt das Blut her?“ Ein schiefes Grinsen zierte sein Gesicht und seine Augen sahen ihr müde entgegen.

„Es ist mein Blut, kein Grund zur Panik. Es hört gleich wieder auf.“ Verwirrt musterte sie ihn und erst jetzt fielen ihr die Augenringe auf, die dunkle Schatten warfen. Kopfschüttelnd richtete sie ihren Zauberstab auf seinen blutenden Arm und verschloss mit leisem murmeln seine Wunde.

„Ich hab zwar keine Ahnung was du angestellt hast, aber du solltest schlafen gehen, bevor du noch mehr Lärm machst. Scorpius kann anstrengend sein, wenn er in der Nacht geweckt wird.“ Wie aufs Stichwort kam ihr Sohn hinter ihr ins Bad, während er sich müde über die Augen rieb. Bevor sie sich zu ihm gelegt hatte, hatte sie auch ihn mit einem Zauberspruch seine Schlafsachen angelegt, die er nun trug.

„Mama? Mir ist kalt.... und mein Kopf tut weh.“ Mit kleinen Tränen in den Augen sah er zu den beiden Erwachsenen vor sich auf. Lächelnd drehte sie sich ganz zu Scorpius um und strich ihm vorsichtig durch die Haare.

„Schon gut mein Kleiner, Mama kommt jetzt wieder ins Bett, dann ist dir schnell wieder warm. Nur die Kopfschmerzen musst du weg schlafen, ja? Die kann Mami hier nicht weg machen.“ Schniefend sah er sie mit großen Augen an und Hermione hatte das Gefühl, es würde noch eine lange Nacht werden.

„Ich hab Durst“, jammerte er vor ihr. Nickend sah sie zu Draco auf, der scheinbar sofort verstand. Ebenfalls nickend, schob er sich an ihr vorbei und blieb vor Scorpius stehen.

„Komm, wir gucken was du am liebsten trinken willst.“ Auffordernd hielt er seine Hand offen vor den Jungen, welcher diese auch wenn etwas zögerlich, ergriff. Zusammen liefen die beiden Männer in die Küche, während Hermione sich wieder erhob und sich das Bad genauer ansah. Überall lagen kleine zerbrochene Fläschchen auf dem Boden und sein Blut klebte noch an den weißen Bodenfliesen und dem Waschbecken. Mit einem erneuten Schlenker ihres Zauberstabs entfernte sie die Scherben und das Blut, bevor sie zu den beiden in die Küche ging. Im Türrahmen angekommen, blieb sie stehen und beobachtete sie. Draco hatte Scorpius auf die Anrichte gehoben und stellte ihm gerade zwei Sorten Saft und zwei Sorten Wasser vor die Nase. Leicht schmunzelte sie, als sie Scorpius Frage hörte, ob er denn etwa keinen Kakao hätte. Verwundert sah Draco von dem Jungen zu Hermione und schüttelte nur den Kopf.

„In der Nacht trinkt man keinen Kakao“, hörte sie ihn antworten und sah zu, wie sich Scorpius schmollend einen der Säfte aussuchte und ein von Draco gefülltes Glas in die Hand bekam. Gierig trank der Kleine das Glas leer und sah zu seiner Mutter, die noch immer im Türrahmen stand.

„Müssten Mama und Papa nicht eigentlich zusammen in einem Bett schlafen?“ Überrumpelt sah sie ihren Sohn an. Das hatte er doch gerade nicht wirklich gesagt, oder? Manchmal bezweifelte sie, dass er wirklich erst vier Jahre alt war. Unsicher sah sie von ihm zu Draco, der sie nur amüsiert musterte.

„Weißt du, Scorpius, normalerweise schon, aber da er nicht dein Papa ist und wir auch keine richtige Familie sind.“ Augenblicklich brach sie ab, als sie den verletzen und traurigen Ausdruck auf dem Gesicht ihres Sohnes erblickte. Sie wusste wie sehr er sich einen Vater wünschte und somit eine vollständige Familie, aber diesen Wunsch konnte sie ihm bisher einfach nicht erfüllen. Hart schluckte sie und sah Hilfe suchend zu Draco. Sie sah noch wie dieser seinen Kopf schüttelte und den Jungen auf den Arm nahm.

„Na komm, da es ja meine Idee war und du heute schon so gut verstanden hast, wie du dich morgen benehmen musst, tun wir einfach so, als ob wir eine Familie sind und gehen alle zusammen schlafen. Was hältst du davon?“ Geschockt und mit offenen Mund sah sie zu Draco, welcher nun auf sie zu kam und sie leicht angrinste. Oh nein. Sie würde ganz sicher nicht mit ihm in einem Bett schlafen! Nicht noch einmal, doch das Strahlen in den Augen ihres kleinen Lieblings ließ sie erahnen, dass sie es wohl doch tun müsste. Wenigstens würde sie genug Abstand zu Draco halten können, wenn Scorpius zwischen ihnen lag. Geschlagen folgte sie den beiden, welche sich ins Gästezimmer begeben hatten. Seufzend fragte sie sich, was sie denn jemals Schlimmes getan hatte, damit sie soetwas verdiente. Als Draco sich dann zusammen mit Scorpius hingelegt hatte, löschte sie kommentarlos das Licht und legte sich zu ihnen. So viel zu ihren Vorsatz, nie wieder mit Draco Malfoy in einem Bett zu schlafen. Wie kam es überhaupt, dass eben dieser so ruhig mit ihrem Sohn umging? Noch vor nicht einmal vierundzwanzig Stunden hatte er ihn ein Balg genannt und nun tat er so, als würde er wirklich der Vater des Kleinen sein. Kopfschüttelnd tastete sie sich zum Bett vor und legte sich erneut hinein. Ihren Arm nach ihren Sohn ausstreckend, ertastete sie allerdings einen anderen Arm, der schon um ihr Kind geschlungen war. Sich zur Ruhe zwingend, zog sie ihre Hand wieder zurück und unterdrückte das wohlige Kribbeln, dass ihre Finger hinauf kroch, nachdem sie seine Haut berührt hatte. Langsam schloss sie ihre Augen und versuchte wieder Schlaf zu finden. Allerdings wurde sie das dumpfe Gefühl nicht los, dass zwei silbergraue Augen in der Dunkelheit auf ihr lagen. Sich die Decke bis zu den Schultern ziehend, schloss sie verkrampft ihre Augen und unterdrückte den Drang sofort wieder aufzustehen um das Zimmer und am besten gleich die gesamte Wohnung zu verlassen. Erst nachdem sie das ruhige und gleichmäßige Atmen ihres Sohnes vernahm, entspannte sie sich wieder und konnte Schlaf finden. Ob Draco schon schlief oder nicht, ignorierte sie dabei vollkommen. Als sie am nächsten Morgen wach wurde, schmiegte sie sich gleich mehr an die Wärmequelle, die in ihrem Rücken herrschte. Zufrieden seufzend ließ sie ihre Augen geschlossen und genoss das wärmende Gefühl. Nur langsam realisierte sie, was das zu bedeuten hatte und öffnete erschrocken ihre braunen Augen. Sofort sah sie auf das Bettende, das sich vor ihr erstreckte. Das einzige, was sie jedoch sah, war ihr Sohn, der friedlich schlummernd in ihren Armen lag und sich an seine Mutter kuschelte. Tief durchatmend, ließ sie ihren Blick an sich herunter wandern, bis ihre Augen an einem hellen Arm hängen blieben, der um ihre Taille geschlungen war und sie fest an den Körper hinter sich drückte. Langsam bemüht keinen der beiden zu wecken, hob sie ihren Arm an, um sich von Dracos zu befreien, welcher sie in Besitz nahm. Sich fragend, wie es dazu kommen konnte, dass sie zwischen den beiden lag, bemerkte sie nicht, wie Draco hinter ihr wach geworden war und seinen Griff erneut verstärkte. Erst als sie einen leichten Kuss in ihrem Nacken spürte, hielt sie erschrocken inne und zog scharf die Luft ein. Er war wach. Und er hatte sie geküsst!

Der nächste Morgen

Mit vor Schreck geweiteten Augen lag sie vor dem Blonden Ex-Slytherin dessen Atem sie noch immer in ihrem Nacken spüren konnte. Schneller als sie auch nur ahnen konnte, stieg eine angenehme Hitze in ihr auf während ihr Puls sich beschleunigte. //Ruhig bleiben Hermione. Er spielt nur mit dir.// Vorsichtig um ihren Sohn nicht zu wecken legte sie diesen weiter vor sich und löste ihre Arme um dessen kleinen Körper. Als sie dies geschafft hatte, versuchte sie sich von Draco zu lösen, doch dieser schien ganz andere Pläne im Kopf zu haben. „Bleib doch ruhig noch liegen.“, hörte sie seine leisen Worte, bevor er erneut ihren Nacken mit sanften Küssen bedeckte. Unwillkürlich versteifte die Braunhaarige sich und schob energisch seinen Arm von ihrer Taille. „Lass das Malfoy!“, fauchte sie angespannt, während sie so viel Abstand wie nur möglich zwischen sie brachte. Aus dem Bett aufgestanden stellte sie sich genau vor den Blonden welcher sich nun auf den Rücken gedreht hatte und sie amüsiert musterte.
 

„Ich muss schon sagen, du hast wirklich was aus dir gemacht.“ „Ach halt doch die Klappe!“ fauchte sie ihn an, wobei er grinsend seinen Finger vor die Lippen hielt. „Du willst doch den Kleinen nicht wecken, oder? Komm schon Granger. Komm zurück ins Bett. Damals hat es dir auch gefallen.“ Wütend starrte sie ihn an und konnte einfach nicht glauben was er dort von sich gab. Dieser arrogante und aufgeblasene Slytherin hatte doch wirklich keinen Anstand. Sie hatte schon in der Schule ihre Zweifel gehegt, dass er einmal wirklich treu sein würde. Scheinbar hatte sie Recht behalten sollen. „Du bist widerlich! Jetzt küsst du mich und hast wahrscheinlich noch ganz andere Gedanken in deinem hohlen Kopf und heute Abend, nach unserer gelungen Familien Show steigst du mit dieser Tusse ins Bett, die scheinbar noch blöder ist als du selber, wenn sie dir wirklich abkauft du würdest eine Frau mit Kind haben. Moment nein. So blöd kann sie nicht sein. Wahrscheinlich will sie nur eine Bestätigung. Gar nicht mal so dumm. Wer weiß schon wie viele Frauen du mittlerweile ohne dein Wissen geschwängert hast.“, grinste sie diabolisch.
 

Sie konnte genau beobachten wie sich seine Augenbrauen gefährlich zusammen zogen und er sich aus dem Bett aufrappelte. Automatisch fiel ihr Blick wieder auf seine Hand, als ihr einfiel, was in der vergangenen Nacht gewesen war. Sie hatte ihn in seinem Bad gefunden. Mit zerbrochenen Ampullen und blutendem Arm. Mürrisch musterte er sie und bemerkte, dass sie mit ihren Gedanken ganz woanders war. Das war seine Chance, die er auch gleich nutzte. Ruckartig stand er gänzlich auf und zog sie am Arm mit sich aus dem Gästezimmer. Als er die Tür geschlossen hatte, drückte er die wütende gebärende Braunhaarige an die Wand. „Du sprichst nicht zufällig aus Erfahrung oder Granger? Wahrscheinlich bist du selbst an so einen Typen geraten, der nun nicht einmal weiß das er Vater ist.“ Ihre Augen blitzten als sie endlich wieder lauter werden konnte. Was fiel ihm denn überhaupt ein?
 

„Du hast ja keine Ahnung wie recht du damit hast.“, spuckte sie ihm sarkastisch entgegen. „Aber ich muss deine kleine Traumwelt zerstören. Denn Scorpius kennt seinen Vater.“ Skeptisch beobachtete er ihre Reaktionen während er ihr näher kam. „Vergiss es Malfoy!“, fauchte sie erneut bevor sie ihn energisch von sich weg drückte. „Mach lieber Frühstück. Scorpius wird gleich aufwachen. Außerdem müssen wir los sobald wir fertig sind, denn im Gegensatz zu dir, habe ich noch einen Job zu erledigen.“ Ihn stehen lassend ging sie in das neben liegende Badezimmer, in dem sie sich nach kurzem umsehen auch schon auskannte. Immerhin war es schon das dritte Mal innerhalb kürzester Zeit das sie darin war. Eindeutig dreimal zu viel, wie sie fand. Mürrisch begann sie ihre Haare mit ihren Händen zu ordnen ehe sie einen Kamm auf einer kleinen Ablage entdeckte.
 

„Wenigstens ist er eitel genug was seine Haare betrifft, dass man als Frau immer einen Kamm bei ihm finden wird.“, nuschelte sie leise vor sich hin, bevor sie begann die Unordnung, die auf ihrem Kopf herrschte zu richten. Nachdem Sie sie durchgekämmt hatte begann sie sich einen leichten französischen Zopf zu flechten, welcher locker über ihre linke Schulter nach vorn fiel. Ihr Pony den sie zum Ende der Schulzeit hatte wachsen lassen trug sie nun wieder kurz, sodass ihr die neckischen Strähnen ins Gesicht fielen. Sich weiter umsehend stellte sie fest, dass er scheinbar nichts weiter da hatte was sie benutzen könnte, um sich der allmorgendlichen Pflege zu widmen. Seufzend stellte sie sich nur noch das kühle Nass an und wusch sich wenigstens ihr Gesicht. Sie würde wohl den heutigen Tag mehr damit verbringen sich Zuhause fertig zu machen als auf der Arbeit zu sein und alles nachzuholen, was liegen geblieben war. Als sie fertig war besah sie sich noch einmal im Spiegel. Zufrieden mit sich verließ sie das Bad und ging in die Küche, in der sie am vor Tag angekommen und Draco Scorpius auf die Anrichte gesetzt hatte.
 

Als hätte sie es nicht besser gewusst, fand sie diese verlassen vor. Es war ja klar, dass er ihnen kein Frühstück machen würde. Kopf schüttelnd ging sie zurück in das Gästezimmer in dem sie ihren kleinen Sohn lächelnd an Draco Malfoy gekuschelt liegen sah, welcher ihm gerade etwas erzählte. Ungläubig starrte sie die beiden Männer vor sich an. „Was macht ihr hier? Scorpius komm wir müssen nach Hause.“, hauchte sie ungläubig und wollte nach ihrem Zauberstab greifen, mit dem sie ihren Sohn wieder seine normalen Sachen anziehen konnte, als sie feststellen musste, dass er nicht an seinem angestammten Platz war. Erschrocken sah sie sich um und tastete nach dem Stück Holz welches sich allerdings nirgends an ihr befand. „Malfoy, verdammt! Rück sofort meinen Zauberstab raus!“ Wütend blitzten ihre Augen als sie sah wie er ihn grinsend vor sich hielt und sie ansah. „Meinst du diesen hier? Keine Panik Granger. Du kriegst ihn schon noch früh genug wieder. Aber erst Frühstücken wir, oder?“, fragte er in die Richtung des kleinen Jungen, welcher belustigt grinste. „Au ja bitte Mama! Papa hat gesagt er hat dann noch etwas für mich.“
 

Es war nicht so, dass sie solche Worte nicht von ihrem Sohn kannte, aber das er sich so schnell auf Draco eingelassen hatte konnte und wollte sie einfach nicht akzeptieren. Das ging doch eindeutig zu weit! „Was hast du ihm versprochen, dass er dich scheinbar mit einem mal mag? Hast du ihn bestochen?“ „Ich bitte dich Granger. Als ob ich ein Kind bestechen würde. Eher würde ich ihm den Schnuller klauen und listig grinsen. Das ist es doch was du von mir denkst.“ Von dem anfänglichen Grinsen konnte sie zum Ende seiner Worte nichts mehr erkennen. Irgendwie schien es ihr so, als hätte sie ihn verletzt. Allerdings wusste sie, das es so nicht sein konnte, weswegen sie nur ihre Arme vor der Brust verschränkte und ihn abwartend ansah. Seufzend fuhr sich der Blonde durch seine Haare und schloss für einen Moment die Augen. „Ich habe nichts gemacht. Dein kleiner Sohn hier ist hinterhältiger als gedacht. Wir haben einen Deal. Zu dem gehört, dass er sich etwas wünschen durfte. Und genau das hat er getan. Er will mit uns am Wochenende in einen Vergnügungspark. Auch wenn ich immer noch nicht genau weiß was man da soll.“
 

Ungläubig musterte sie die beiden vor sich. Das war doch nicht deren ernst oder? Frustriert strich sie sich ihren Pony nach hinten, doch sobald sie ihn losgelassen hatte fiel er schon wieder an seinen vorherigen Platz. „Mama?“, hörte sie die verunsicherte Stimme Scorpius, welcher sie von unten herab ansah. Seufzend wechselten ihre Iriden zwischen dem Blonden und den Schwarzhaarigen hin und her. „Na schön. Aber nur dieses eine Mal. Und dann war das hoffentlich die letzte Begegnung die ich in meinem Leben mit dir hatte, Malfoy.“ Sie konnte es nicht fassen. Wie kamen die beiden überhaupt dazu so etwas ohne sie zu entscheiden? Und warum spielte Draco da überhaupt mit? Kopf schüttelnd ließ sie die beiden allein und ging wieder ins Wohnzimmer. Sie wollte nicht hier sein. Nicht hier bei ihm. Ginny hatte Recht. Es würde nur alles wieder kommen. Jegliche Erinnerungen würden auf sie einprasseln, desto länger sie bei ihm war.
 

Erneut hörte sie seine höhnische Stimme, welche sie immer und immer wieder von neuem Beleidigte und ihr wünschte sie wäre Tod. Verreckt in der Kammer des Schreckens oder von dem Troll erschlagen. Getötet von Todessern die nur auf die Gelegenheit warteten Schlammblüter, wie sie es war, zu foltern und umzubringen. Er hätte sie, ihr gesamtes Leben lang, doch am liebsten Tod gesehen. Bis auf diese eine Nacht in der sie dachte, er hätte sich geändert. Erneut brachen die Tränen der Vergangenheit über sie herein. Sie konnte nicht hier bleiben. Sie musste dort raus. Schnell sah sie sich um und unterdrückte die aufkommenden Tränen, bis sie die große Balkontür entdeckte, welche nahe der Couch gelegen war. Mit zügigen Schritten ging sie auf diese zu und öffnete sie, nur um sich gleich darauf auf einem riesigen Balkon wieder zu finden. Die Tür hinter sich schließend ging sie an das Geländer und sah hinab.
 

Wie in Trance bemerkte sie wie hoch oben sie eigentlich waren. Malfoy war scheinbar in eines der höchsten und wahrscheinlich teuersten Gebäude gezogen. Langsam ließ sie ihren Blick, über die sich ihr erstreckenden Innenstadt wandern. Die Tränen nicht länger zurück haltend, beobachtete sie das bunte Treiben auf den Straßen. Auf ihre Umwelt starrend und in Gedanken an vergangene Tage gefangen, bekam sie nicht einmal mit, dass sie von drinnen beobachtet wurde.
 

„Hey kleiner was machst du denn da? Komm mal da weg. Auf dem Balkon hast du nichts zu suchen.“ Begann Draco den Jungen darauf hinzuweisen. Der Balkon war viel zu gefährlich für ein kleines Kind. Zudem wunderte er sich wo Granger ab geblieben war. Sie war weder im Zimmer von dem er mit dem Jungen gekommen war, noch im Bad aus dem er gerade erschien und Scorpius am Fenster entdeckte. „Mama weint wieder.“ Nuschelte der Schwarzhaarige traurig sodass Draco mühe hatte ihn zu verstehen. „Was ist mit deiner Mama?“, fragte er deshalb lieber noch einmal nach. Langsam löste Scorpius sich vom Fenster und sah zu seinem Momentanen Vater. „Mama weint schon wieder.“ Verwundert beobachteten die grauen Augen des Malfoy die Schwarzen traurigen des jungen Granger. Gemächlichen Schrittes näherte er sich ihm und sah ebenfalls durch die Glastür nach draußen. Erst jetzt bemerkte er, dass diese gar nicht richtig zu war.
 

Hermione musternd blieb sein Blick an ihren bebenden Schultern und die, in der morgen Sonne glitzernden Tränenspuren, auf ihrer Wange hängen. „Tut sie das öfter?“, fragte er leise ohne seinen Blick von der jungen Frau vor sich abzuwenden, die noch immer mit ihren knappen Schlafsachen auf seinem Balkon stand. „Ich hör sie oft. Aber ich darf nicht zu ihr.“ Verwundert sah er zu dem Jungen hinab, welcher seinen Blick gegen Boden gewandt hatte. „Warum darfst du nicht zu ihr?“ „Mama hat die Tür immer zu. Und ich bekomme sie nie auf, wenn so etwas ist.“ Schniefte der Kleine vor ihm. Einen erneuten Blick auf die Braunhaarige werfend schnappte er sich Scorpius und lief mit ihm auf dem Arm in die Küche. „Dann lass uns mal etwas zum Frühstück machen um deine Mama wieder aufzumuntern. Willst du mir helfen?“ Draco konnte genau sehen wie die schwarzen Iriden begannen zu leuchten. „Ja!“, grinste er nun wieder fröhlicher was den Malfoy zum Schmunzeln brachte. „Okay. Gibt es denn etwas das ihr immer besonders gern Frühstückt?“ „Nein. Mama isst meistens nichts. Ich esse immer bei Tante Ginny. Ich hör sie beide oft streiten, wenn Mama wieder nichts gegessen hat.“ „Du meinst sie isst den ganzen Tag nichts?“ Ein nicken Scorpius folgte.
 

Seufzend sah er sich deswegen erst einmal um bevor er ein paar Eier sowie Toast und eine Pfanne raus holte. „Gut dann machen wir jetzt etwas ganz leckeres, das wird selbst deine Mama essen.“ Grinsend sah Scorpius Draco in die Augen. „Du bist gar nicht so schlimm, wie Mama sagt.“ Leicht überrascht sah er den Kleinen neben sich an. Hatte Granger ihm etwa schon von vornherein gesagt, dass er schlecht wäre? Seufzend schüttelte er den Kopf. Natürlich hatte sie das. Sie war immer noch Granger. Da war es doch nur normal, wenn sie schon ihrem Nachwuchs einbläute das ein Malfoy kein guter Umgang war. „Tja. Deine Mama hat eben auch nicht immer recht.“ Murmelte er nur und begann damit die Mitte des Toasts hinaus zu schneiden, nachdem er die Pfanne auf den Herd gestellt hatte. „Was machst du da?“ Neugierig musterte Scorpius das Tun seines Gegenübers. „Wir machen etwas leckeres. Man schneidet das hier raus und legt es dann beiseite. Den Rand des Toasts legt man in die Pfanne und schlägt ein Ei in der Mitte auf.“, begann er zu erklären und wand sich kurz dem Kühlschrank zu, um diesen noch einige andere Sachen zu entnehmen. „Und was jetzt?“ „Jetzt nimmt man die Wurst - suche dir eine aus - legt sie über das Ei und darüber legt man dann den Käse und das vorher ausgeschnittene des Toasts. Siehst du. So geht das und dann noch kurz warten.“ Während er dem Jungen alles erklärte holte er schon einmal die passenden Teller aus dem Schrank.
 

„Und das soll schmecken?“, fragte Scorpius ungläubig. Grinsend sah er zu ihm und nickte. „Das wirst du gleich sehen.“ Nach einander machte er auf diese Weise noch zwei weitere und legte alle drei auf die bereit gestellten Teller. Kurzerhand hob er seinen momentanen Sohn wieder vom Schrank und setzte ihn auf dem Boden ab. „Du kannst deine Mama holen.“, meinte er an den Jungen gewandt, welcher auch gleich aufgeregt zu seiner Mutter lief, die gerade wieder das Wohnzimmer betrat und die Balkontür schloss. Mit einem Schwenk seines Zauberstabes ließ er die Teller, mit zugehörigem Besteck und Serviette für Scorpius, auf den Esstisch schweben. Den Kürbissaft in drei Gläser verteilt, ließ er noch dazu kommen bevor er sich ebenfalls an den Tisch begab und die beiden beobachtete.
 

„Mama komm schnell, Papa hat Frühstück gemacht. Der sagt das schmeckt, aber ich glaub ihm nicht.“ Nachdem sich Hermione ihre Tränen abgewischt, und noch einen Moment ruhig durchgeatmet hatte, beschloss sie wieder hineinzugehen, wo sie auch gleich von ihrem aufgeweckten Sohn überrascht wurde. Irritiert musterte sie ihn ehe sie ungläubig in die Richtung des Blonden sah. „Du hast Recht. Ich glaube ihm auch nicht, das es schmeckt.“ Murrte sie missmutig und lief zusammen mit ihm zum Esstisch, welcher in der Küche Platz gefunden hatte. Innerlich fragte sie sich jedoch, wie Draco zu einem Esstisch kam. Er stellte für sie den Typischen Single dar, welcher keinen Esstisch benötigte.
 

Als sich ihre Blicke trafen, wich sie instinktiv aus. Ruhig setzte sie ihren Sohn auf den Stuhl, auf welchen er noch nicht von allein kam und nahm neben ihm Platz. Misstrauisch beäugte sie den Teller vor sich. „Und du bist dir sicher, dass man das Essen kann?“ Skeptisch zog sie eine Augenbraue an und pikte einmal kurz mit der Gabel in die Scheibe Toast. „Stell dich nicht so an Granger. Es ist schon nicht vergiftet. Iss lieber.“ Misstrauisch hob sie ihren Blick. Irgendetwas gefiel ihr an der Art und Weise wie er das gesagt hatte nicht. Als er ihren Blick bemerkte schmunzelte er nur leicht. „Der Kleine hat mir erzählt, dass du und Weasley euch öfter streitet, weil du nichts isst.“ Sie wusste es! Es war eine schlechte Idee auf Malfoys 'Bitte' einzugehen. Er wusste jetzt schon mehr von ihr, als Sie sie es jemals hatte zulassen wollen. Genervt legte sie die Gabel wieder beiseite und beobachtete lieber ihren Sohn, wie er dieses Zeug in sich rein futterte.
 

„Jetzt iss schon Granger.“ „Ich hab keinen Hunger.“ „Den hast du dann ja scheinbar nie.“ „Na und? Was geht dich das an?“ „Viel, wenn mein Sohn deswegen schon fast anfängt zu heulen.“ Überrumpelt sah sie den Blonden neben sich an. „Merlin Granger! Siehst du nicht mal das dein Sohn alles mitbekommt?“ Schuldbewusst ließ sie ihren Kopf sinken. Natürlich wusste sie, dass er so einiges mitbekam. Er war auch viel zu schlau um es nicht mitzukriegen. Zudem war er immer besorgt um seine dumme Mutter, welche ihm sogar eine glückliche Familie verwehrte. „Mama?“, hörte sie ihren Sohn unsicher Fragen. „Schon gut Scorpius. Iss ruhig weiter. Ich esse auch. Siehst du?“ Um ihre Worte zu bestärken nahm sie erneut die Gabel in die Hand und trennte etwas von dem Weichen Mischmasch auf ihrem Teller ab. Von beiden Seiten beobachtetet, schob sie es sich auch gleich in den Mund und begann zu essen. „Das schmeckt ja wirklich.“, hauchte sie ungläubig und vermied einen Blick zu Malfoy. Sie konnte sich vorstellen wie selbstzufrieden er gerade grinsen musste.
 

Mit dem einen Bissen hatte Malfoy es doch wirklich geschafft ihren Appetit anzuregen und so begann sie, das gesamte Toast zu verputzen. Bei der Hälfte angekommen, wurden sie jedoch gestört. „Merlin wer stört denn jetzt schon?“, grummelte der Blonde neben ihr missmutig, bevor er sich erhob und zur Tür ging. Ihn mit ihrem Blick verfolgend merkte sie erst jetzt, dass er schon komplett fertig angezogen war. So saßen also nur noch sie und Scorpius in ihren Schlafsachen beim Essen. //Hoffentlich ist das jetzt nicht seine neue Flamme.//, dachte sie ehe sie die Stimme an der Tür auch schon zu erkennen glaubte. „Mutter? Was machst du denn hier?“ „Na was schon. Ich besuche meinen Sohn. Oder hast du was dagegen? Hast doch nicht etwa wieder eine deiner kleinen Flittchen hier oder?“ Augenblicklich verschluckte sich Hermione an dem letzten Bissen und starrte zur Tür, durch welche sich nun Narcissa Malfoy, an ihrem Sohn vorbeischob um einen Blick auf das vermeintliche Flittchen zu werfen. „Merlin, Mutter du kannst doch nicht einfach so rein platzen.“, hörte sie Draco welcher sich genervt durch die Haare fuhr und die Tür wieder schloss. „Miss Granger.“ „Miss Malfoy.“

Die Erkenntnis einer Mutter

Als Hermione Narcissa sah, fühlte sie sich unwohl. Nun hieß es nur noch Rückzug bevor noch alles aus dem Ruder lief. „Ähm... Malfoy? Wärst du so nett mir meinen Zauberstab wieder zu geben?“ „Liegt da.“, hörte sie ihn nur knapp Antworten während er sie mit seinen Augen versuchte zu durchbohren. Unwillkürlich schluckte sie und griff nach ihrem Eigentum, bevor sie einen kleinen Satz murmelte und Scorpius sowie sie selber in ihren normalen Sachen da standen. „Accio Taschen.“ Murmelte sie einmal und hob ihren Sohn auf ihre Arme. „Dann ähmm .... bis später.“, stotterte sie leicht unwohl und nahm ihre Taschen in die Hand. Kurz sah sie noch einmal zu Narcissa und nickte dieser freundlich zu. Ihren Sohn fest im Arm und die Taschen in der Hand Apparierte sie mit eben diesem auch schon.
 

Als sie wieder in ihrer Wohnung war atmete sie erleichtert auf. „Mama? Warum sind wir weg? Ich wollte doch noch spielen.“, begann ihr kleiner sich auf ihrem Arm zu empören, welcher schmollend seine Unterlippe vor schob und sie bettelnd ansah. „Es tut mir leid mein süßer aber ich muss auch gleich noch zur Arbeit. Außerdem müssen wir beide uns erst einmal fertig machen und Duschen sowie Zähne putzen, denkst du nicht? Und dann nehmen wir dir nachher dein Zauberbuch mit ja? Dann kann Malfoy dir beim Essen etwas zeigen das du schon immer sehen wolltest.“ Lächelnd sah sie ihren Liebling an welcher sie nun freudestrahlend angrinste und eifrig nickte. Seine schwarzen Haare verwuschelten dadurch nur noch mehr. Belustigt sah sie ihm in die ebenso schwarzen Augen, bevor sie ihm einen Kuss auf die Stirn drückte. „Na dann los. Ab in die Badewanne, damit wir alles fertig bekommen.“, grinst sie und ließ ihren Sohn von ihrem Arm.
 

Zusammen gingen sie als erstes ins Badezimmer, wo Hermione auch gleich das Wasser anstellte und die passende Badeschäume dazu gab. „Mama? Wer war die Oma da?“ Erschrocken zuckte sie bei der Frage ihres Sohnes zusammen. „Scorpius also wirklich! So spricht man doch nicht. Die junge Frau, die gekommen war, war seine Mutter. Aber das musst du dir nicht merken. Draco wird auch nicht lange dein Papa sein, bitte denk daran ja?“ Mit gemischten Gefühlen sah sie ihren Sohn dabei zu wie er langsam den Kopf hängen ließ und traurig auf das Badewasser sah. Seufzend kniete sie sich neben ihn und umarmte seinen kleinen Körper. „Hör mal mein Schatz. Ich weiß wie sehr du dir einen richtigen Papa wünscht und das dir Draco scheinbar sehr gefällt, weil er aus mir unerklärlichen Gründen, den perfekten Daddy spielt, aber bitte sei nicht traurig wenn das vorbei ist. Ich liebe dich und ich möchte doch auch, dass du einen Papa bekommst. Aber bitte gewöhne dich nicht zu sehr an Malfoy okay?“ Hart schluckte sie als sie sah wie ihr Sohn nur leicht nickte und weiter dem Wasser zusah. Seufzend stand sie wieder auf und sah ihn noch einmal an. „Zieh dich schon mal aus und ruf mich wenn das Wasser fertig ist. Ich bring nur eben die eingekauften Sachen weg.“ Sie wusste, dass sie keine Antwort bekommen würde, weswegen sie sich von ihm abwand und das Badezimmer wieder verließ.
 

Mit den Taschen die sie draußen abgestellt hatte, lief sie in ihr Schlafzimmer, in dem sie auch gleich die Sachen abstellte und sich neue Sachen hervor holte. Aufgewühlt stellte sie sich vor den Großen Spiegel, der an ihrem weißen Kleiderschrank angebracht war und fuhr sich durch die Haare. Sie wusste nicht was sie machen sollte. „Ich hätte auf Ginny hören sollen und mich gar nicht erst drauf einlassen sollen. Aber wer ahnt auch schon, dass sich der feine Malfoy so um ein Kind kümmern kann? Hätte er nicht einfach weiter so ätzend sein können, wie er es in meinem Büro im Ministerium war?“, fluchte sie leise vor sich her ehe sie erneut durch ihre sowieso unordentlichen Haare fuhr. Gleich darauf hörte sie auch schon wie Scorpius nach ihr rief. „Mama! Das Wasser läuft über!“ Verwirrt blinzelte sie sich selber einmal in ihrem Spiegel an, bevor sie hastig ihre frischen Sachen nahm und nach unten lief. Im Badezimmer angekommen sah sie das Chaos, und wie sich ihr kleiner Liebling sehr darüber Amüsierte. „Bei Merlin, Scorpius du solltest mich doch rechtzeitig rufen.“ „Hab ich doch Mama.“, hörte sie ihm auch gleich antworten worauf sie nur mit den Augen rollte und das Wasser mit einem schnellen Griff abstellte.
 

„So. Dann müssen wir jetzt aber wieder etwas Wasser raus lassen. Das ist sonst zu viel. Na ja .... wenigstens ist der Fußboden dann gleich sauber wenn ich das Wasser entfernt habe.“, schmunzelte sie leicht und wuschelte durch seine Haare worauf er begann leise zu lachen und sich seine kleine Ente nahm, die er immer bei sich zu schwimmen hatte. Mit einem geschickten Griff ins warme Wasser ließ sie wieder etwas ablaufen, sodass es die richtige Höhe hatte und machte sich dran ihren Sohn in eben dieses zu setzen. „Dann mal rein mit dir. Und nicht wieder so doll spritzen.“ „Mama? Ob Papa mit uns an die große Badewanne fahren würde?“ Verwirrt musterte sie ihren Sohn ehe sie ergeben seufzte. „Na ja weißt du. Ich denke nicht. Aber da können wir doch mit Tante Ginny hin. Außerdem waren wir doch da gerade erst.“ Grübelnd sahen die schwarzen Augen zu ihr auf, wobei sie sich ertappte, wie sie erneut seine Augen darin sah. Sich auf die Zunge beißend wand sie ihren Blick ab und nahm sich ihren Zauberstab. „So, wenn ich jetzt das Wasser hier beseitigt habe, hol ich dir neue Sachen ja? Sei schön lieb und Spiel wieder mit deinen Enten.“ Mit einem einfachen schwenk vervielfachte sie seine Ente, die vor ihm im Wasser trieb. Mit einem weiteren schwenk, ließ sie die Enten bewegen, sodass sie mit ihm spielten. Lächelnd sah sie dabei zu wie er fröhlich planschend die kleinen Gummienten immer und immer wieder unter Wasser drückte, bevor sie sich abwand und das Wasser vom Boden entfernte. Noch einen Blick auf ihren Sohn werfend verließ sie auch schon das Badezimmer um die Sachen ihres Sohnes zu holen.
 

In seinem Zimmer angekommen ging sie auch gleich zum Schrank und suchte das passende aus. Er würde sich sowieso noch ein weiteres Mal umziehen müssen, bevor sie zusammen zum Essen aufbrachen, also konnte sie ihm auch bequeme Spielsachen anziehen. Als sie alles beisammen hatte, ging sie aus dem Zimmer und machte sich auf den Weg zurück zum Badezimmer. Beim Durchqueren ihres Wohnzimmers blieben ihre braunen Iriden an der Uhr hängen, welche auf ihrem Kamin stand. Zum wiederholten Male an diesem Tag seufzte sie gefrustet auf und schnappte sich ein Stück Pergament und eine Feder. Zu ihrem Großen missfallen, besaß das Ministerium noch immer keine Telefone, weswegen sie wohl oder übel eine Eule schicken müsste. Mit den notwendigen Sachen bewaffnet ging sie wieder zu ihrem Sohn, welcher noch immer fröhlich mit seinen Enten spielte, die immer wieder versuchten vor ihm weg zu schwimmen, oder ihn einfach umkreisten. Leicht lächelnd legte sie seine Sachen auf die Waschmaschine, welche sie sich angeschafft hatte und setzte sich auf den heruntergeklappten Toiletten Deckel. Eifrig fing sie an das kleine Pergament, welches sie mitgenommen hatte zu beschriften.
 

„Was machst du da Mama?“ Neugierig wie immer krabbelte Scorpius in der großen Wanne auf seine Mutter zu und hielt sich dabei am Wannenrand fest. Direkt neben ihr, lugte er über den Wannenrand hinweg zu ihr auf. Seine Neugier konnte man ihm regelrecht an der Nasenspitze ansehen. In solchen Sachen war er genau wie sie. Immer wissbegierig egal um was es ging. Schmunzelnd hob sie ihren Blick und sah zu ihm, wobei ihre Feder Millimeter über dem Pergament in der Luft schwebte. „Ich schreibe meiner Arbeit, damit wir beide genug Zeit für uns haben bevor wir heute Abend mit Malfoy essen gehen. Das hört sich doch gut an oder? So musst du wenigstens nicht wieder in meinem Büro spielen, sondern kannst in Ruhe in deinem Zimmer spielen und wenn du willst, zaubern wir auch noch etwas. Immerhin willst du es doch lernen oder?“ Ein lächeln stahl sich auf ihre Lippen als sie das begeisterte aufjauchzen ihres Sohnes vernahm, welcher aber sogleich auch in der Wanne nach hinten rutschte, und somit mit dem Gesicht im Wasser landete. Erschrocken wollte sie gerade ihre Feder und Pergament beiseite werfen, als er auch schon prustend wieder an die Wasseroberfläche kam und sich mit einem angewidert verzogenem Gesicht ordentlich in die Wanne setzte.
 

Einen Moment musterte sie ihren Sohn dabei, wie er versuchte sich das aufdringliche Wasser aus dem Gesicht zu wischen, bevor sie begann zu lachen. Es tat ihr gut einmal wieder wirklich lachen zu können. In der letzten Zeit kam es ihr ja viel zu selten über die Lippen. Ihr Schreibwerkzeug beiseite legend, nahm sie sich einen Waschlappen aus einem der Schränke und wischte ihrem kleinen damit einmal übers Gesicht. „Geht‘s wieder?“, fragte sie lächelnd und streichelte ihm einmal durch seine nassen Haare. Zögerlich nickend sah er wieder zu seiner Mutter auf welche ihn breit anlächelte. „Gut. Dann schick ich nur noch eben den Brief weg und dann waschen wir deine Haare und trocknen dich ab.“ Eifriges nicken konnte sie vernehmen ehe sie sich wieder ihrem Brief zu wand und aufstand. Doch bevor sie den Raum verlassen konnte, hörte sie erneut die Stimme Scorpius. „Mama? Kommt Papa uns hier abholen?“ Ihren Kopf zu ihm drehend lächelte sie leicht und nickte. „Ja. Er kommt uns hier abholen. Nun bleib schön ruhig sitzen nicht das du mir noch einmal in der Wanne unter tauchst.“ Glücklich lachend blieb er brav sitzen und spielte erneut mit seinen Enten, denen er erzählte, dass er nun einen Papa hatte. Traurigen Blickes wand sie sich von ihm ab und verließ das Badezimmer. Er hatte sich also doch schon längst an Draco gewöhnt. Aber wie konnte das sein? Er kannte ihn doch gerade mal etwas mehr als einen Tag. Verzweifelt wischte sie sich eine aufkommende Träne weg und rief ihre Eule zu sich.
 

Am Fenster stehend und auf ihre Eule wartend, welcher sie, nachdem sie angekommen war, über das Gefieder strich und den Brief ans Bein band, dachte sie noch einmal über die Vergangenen Stunden nach. Malfoy hatte sich eindeutig anders verhalten, als sie ihn eingeschätzt hätte. Es hätte ihr weniger Sorgen bereitet, wenn er so reagiert hätte, wie er zur Schulzeit noch war. Aber nein er musste ja auf Daddy machen und ihren Sohn den Kopf verdrehen, mit irgendwelchen Versprechungen und zudem ihre Gefühlswelt komplett auf den Kopf stellen, indem er immer weiter in ihrem Leben herum kramte und alles Mögliche über sie heraus fand. Erneut bahnte sich eine Träne ihren Weg über ihre Wange, als sie wieder daran denken musste, dass sie ihn sich so zu ihrer Schulzeit und vor allem nach ihrer gemeinsamen Nacht gewünscht hätte. Aber Wünsche waren nichts weiter als zerplatzte Träume. Wahnvorstellungen, der man sich hingab, und dennoch nie das bekommen würde was man sich so sehnlichst erhoffte. Wütend wischte sie erneut die Träne von ihrer erröteten Wange und ließ den Vogel, welcher noch immer vor ihr saß, zu seinem Ziel fliegen.
 

Als das erledigt und sie sich sicher war, dass sie nicht verheult aussah, ging sie mit einem aufgesetzten Lächeln zu ihrem Sohn ins Badezimmer, welcher sie sogleich wieder ansah und fröhlich lachte. „Mama? Ist Papa wirklich so böse wie du immer erzählt hast?“ Vollkommen aus der Bahn geworfen sah sie ihren Sohn mit geweiteten Augen an, bevor sie hart schluckte und nickte. „Ja. Das ist er.“, hauchte sie erstickt und ließ sich neben der Wanne nieder. „Nun komm. Wir waschen deine Haare damit du Spielen gehen und Mami sich waschen kann.“ Nickend musterten die schwarzen Augen sie, während sie ihm vorsichtig den Kopf in den Nacken legte und seine Haare ein shampoonierte. Darauf achtend ihm kein Shampoo in die Augen zu waschen, fuhr sie mit leichten Kreisbewegungen durch seine Haare. Nachdem dies geschehen war, spülte sie alles wieder vorsichtig ab und hob ihn zum Schluss aus der Wanne, nur um ihn dann auf ein frisches Handtuch zu stellen und ihm seinen kleinen Bademantel überzustreifen. Während er sich in den weichen Stoff einhüllte, rubbelte sie mit einem weiteren Handtuch seine Haare trocken. Nachdem sie ihn dann auch fertig angezogen hatte, lief er eilig in sein Zimmer um zu spielen. Lächelnd sah sie ihm noch kurz nach, bevor sie sich noch etwas heißes Wasser dazu ließ und sich selbst in die Badewanne begab.
 

Nachdem sie fertig gebadet hatte und noch einige Stunden mit ihrem Sohn gespielt hatte, hatten sie zwischenzeitlich sogar nochmals eine Kleinigkeit gegessen und die Zeit, welche sie zusammen verbrachten tat beiden mehr als nur gut. Auch wenn sie erst vor ein paar Tagen aus einem gemeinsamen Urlaub gekommen waren, so merkte sie Scorpius genau an, dass er die Zeit die er mit ihr hatte ausgiebig nutzen wollte. Denn, auch wenn sie es ungern zu gab, hatte sie ihren Sohn viel zu oft hinten angestellt und war sich in ihre Arbeit geflüchtet. Als sie von ihrem Buch, welches sie sich vor einer halben Stunde genommen hatte, aufsah, bemerkte sie, das es Zeit wurde sich fertig zu machen. Langsam legte sie – Zaubertränke und ihre Nebenwirkungen – beiseite und lief in das Zimmer ihres Sohnes, welcher sich nun wieder allein beschäftigt hatte. „Hey mein kleiner. Zeit zum Anziehen wir werden bald abgeholt.“ Schmunzelnd bemerkte sie wie der irritierte Blick ihres Sohnes sie traf, bevor die Erkenntnis einsetzte. Grinsend sprang er von seinem Bett, auf dem er gelegen hatte und lief eilig zum Schrank. „Mama? Ziehst du das Kleid an, was ich dir ausgesucht hab?“ Mit einem Hundeblick trafen seine schwarzen Iriden auf ihre braunen. „Natürlich.“, schmunzelte sie kopfschüttelnd ehe sie zu ihm ging und die Sachen für diesen Abend aus seinem Schrank holte. Ihn aufs Bett setzend begann sie damit ihn um zu ziehen.
 

Als er fertig umgezogen war sah sie ihn noch einmal an und lächelte leicht während sie die Knöpfe seines kleinen Hemdes etwas offen ließ. Mit der kleinen schwarzen Weste, welche er darüber trug und der ebenso schwarzen Hose war das Outfit ihres Sohnes Perfekt. „So, da du nun fertig bist, kannst du dir dein Zauberbuch heraussuchen, und es schon mal mit nach unten ins Wohnzimmer nehmen. Ich zieh mich selbst nur noch rasch um bevor ich ebenfalls runter komme.“ Lächelnd nickte ihr Junge und lief zu seinem kleinen Bücherregal, indem er all seine Bücher verstaute. Darin waren einige Zauberbücher zu finden, die Ron oder Harry ihr mal geschenkt hatten. Titel wie: 'Die dümmsten Zauber und ihre Notwendigkeit' oder '200 einfache Zauber für den einfachen Hausgebrauch'. Natürlich brauchte sie diese nie aber das hielt Harry und vor allem aber Ron nie davon ab ihr so etwas zu schenken. Allerdings befanden sich auch einfache Märchenbücher aus der Mugglewelt darunter. Immerhin war sie selber mit diesen Märchen aufgewachsen, und wollte sie nicht missen. Während ihr Sohn sein Buch suchte, lief sie in ihr Schlafzimmer, welches sich direkt gegenüber von seinem Zimmer befand und machte sich dort daran, sich umzuziehen und ihre Haare hoch zu stecken. Sie wollte nicht zu auf gestylt wirken, aber andererseits, wenn sie bedachte wie Malfoy immer angezogen war, so musste sie doch ein spezielles Niveau an den Tag legen. Zumal sie auch gar nicht erst wissen wollte, wie seine neue Geliebte aussah. Zu ihrem Glück war sie jedoch nicht darauf erpicht sich mit eben dieser zu messen, denn sie wusste schon jetzt, das sie mit der wahrscheinlich keineswegs mithalten können würde.
 

Gerade als auch sie fertig war, hörte sie aus dem Wohnzimmer Scorpius nach ihr rufen. „Mama! Papa ist da!“ Hart schluckte sie bevor sie noch einmal einen prüfenden Blick in den Spiegel warf und sich ihre Jacke schnappte, welche sie sich überziehen würde, sollten sie draußen unterwegs sein. „Ich komme schon.“, rief sie durch die Wohnung, bevor sie kurz darauf auch schon in dem roten Kleid, welches Draco unwissentlich gekauft hatte, weil er es nicht einmal gesehen hatte, ins Wohnzimmer schritt. Lächelnd sah sie ihren Sohn an, welcher sich schon von Draco wieder auf den Arm hatte nehmen lassen und ihm nun sein Zauberbuch Präsentierte. „Ich bin so weit.“, hauchte sie leise nachdem sie zu den beiden getreten war. Augenblicklich lagen die Blicke der beiden, die sie erst jetzt war genommen hatten, auf ihr. Als ihr Dracos musternder Blick auffiel, fühlte sie sich erneut unwohl. Sich räuspernd, schmunzelte sie leicht stolz als sie die Anerkennung in seinen silbrigen Iriden sah. „Dann kann es ja los gehen.“, hörte sie seine raue Stimme, welche sich ungeahnt sanft in ihren Ohren anhörte. Auffordernd hielt er ihr seinen Arm bereit, sodass sie sich unter haken konnte. „Nur einen Moment. Accio Jacke!“ Mit einem einfachen aufrufen schwebte Scorpius kleine Jacke ebenfalls in ihre Arme, sodass sie ihren Zauberstab ebenso schnell wieder verschwinden ließ, wie sie ihn zuvor gezogen hatte. Den fragenden Blick, den Draco ihr zu warf um raus zu finden, wo sie ihren Stab versteckt hielt, ignorierte sie vollkommen und hakte sich lediglich bei ihm unter. Ohne groß weitere Worte zu verlieren, Apparierten sie Seite an Seite.

Ein toller Start

Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend landeten sie in einer der kleinen Seitengassen, in der Nähe des wohl bekanntesten und teuersten Restaurant der Stadt. Genervt sah sie zu dem Blonden, dessen Arm sie losgelassen hatte. „Dein ernst? Wirklich?“ Missmutig sah sie erneut zum Eingang des Pompösen Ladens. Sie hasste solche Teuren Läden. Auch wenn sie zugeben musste, dass das Essen dort zumeist vorzüglich schmeckte. Allerdings kam sie nicht oft in den Genuss dort zu verweilen, da ihr zum einen die richtige Gesellschaft fehlte und zum anderen, sie nicht so viel Geld hatte um dort öfter als einmal im Monat essen zu gehen. Das meiste Geld was sie verdiente, ließ sie bei Gringotts zurück legen. Immerhin war sie von Kindheit an keinen all zu großen Luxus gewohnt und brauchte diesen somit auch nicht. Da allerdings der verwöhnte Malfoy nicht anders konnte, als mit seinem Geld anzugeben, würde sie es eben ausnutzen und genießen. Selbst wenn sie dafür seine neuste Eroberung in Kauf nehmen würde. Wenigstens hatte sie ja noch ihren kleinen Schatz, welchen sie auch sogleich aus Draco's Armen nahm und ihn auf den Boden stellte.
 

„So mein Schatz. Du weißt ja wie wir uns zu benehmen haben. Sei schön lieb und wenn du etwas möchtest, dann sag es mir oder.... deinem Daddy, ja?“ Eifrig nickte Scorpius. „Mama? Kommt jetzt die andere Frau?“ Seufzend nickte sie, als sie sah wie Scorpius leicht das Gesicht verzog. „Ja. Jetzt lernen wir die neue Frau an Papas Seite kennen.“ feixte sie leicht, als sie zu Draco sah, welcher die beiden mit zusammen gezogenen Augenbrauen musterte. „Kommt. Sonst sind wir zu spät. Ich würde sie ungern warten lassen.“ Augenblicklich verdrehte sie ihre Augen und nahm ihren jüngsten an der Hand. „Komm mein Sohn. Dein Vater hat schlechte Laune.“, grummelte sie und lief mit ihm voraus. Das Draco hinter ihr nur die Augen kreisen ließ, bevor er ihnen folgte, interessierte sie herzlich wenig. Erst an der Tür zum Restaurant angekommen, drehte sie sich wieder in seine Richtung, doch sie musste bemerken das er schon längst neben ihnen war. Nach einer kurzen Unterredung zwischen Draco und dem Rezeptionisten, welcher die Reservierungen der Tische kontrollierte, wurden sie auch schon von einem heran gerufenen Kellner an den Tisch gebracht, an welchem auch schon Malfoys auserwählte saß.
 

Hart schluckte sie, als sie näher an das junge Mädchen kamen. Sie sah gerade mal so aus, als wäre sie frisch aus der Schule gekommen. Kein Wunder das Draco sich an sie hielt. Sie war wirklich mehr als nur hübsch und die Tatsache, dass sie weder Malfoy und seinen Ruf noch sie selber kannte, bestätigte ihr nur ihre Annahme, dass sie keinesfalls aus England war. So wie sie aussah, würde sie eher behaupten, dass die hübsche Blondine auf der Zauberschule Beauxbatons war. Schnell setzte sie ein freundliches Lächeln auf und streckte ihr die Hand entgegen. „Guten Abend. Wir kennen uns noch nicht. Hermione... Malfoy mein Name.“, begrüßte sie die Blondine, welche nun aufstand und auf sie zu kam. Statt das sie einfach nur ihre Hand nahm, begrüßte sie die Brünette allerdings mit einer Umarmung und einem Küsschen auf jede Wangen Seite. Perplex starrten die braunen Augen in die klaren Blauen ihres Gegenübers. „Alo~ Mein Name ist Eloise Moon. Nanu? Ein kleiner Junge? Hast du dich verlaufen mein kleiner?“, begann sie mit französischem Akzent zu sprechen. Genau wie Hermione es geahnt hatte. Ein junges, hübsches Mädchen ohne viel Intelligenz. Wunderbar.
 

Versucht freundlich zu lächeln antwortete Hermione ihr gleich, bevor Scorpius überhaupt etwas sagen konnte. Denn dieser schien die Frau vor sich gar nicht zu mögen. „Nein, nein. Er hat sich nicht verlaufen. Hat mein geliebter Ex-Mann dir denn nicht gesagt, dass wir einen Sohn haben?“, begann sie fröhlich und warf Draco einen hinterhältigen Blick zu. Dies entging dem Blonden allerdings keineswegs, weshalb er ihren mahnenden erwiederte. „Das ist Scorpius... Malfoy. Ich hoffe doch es stört dich nicht, dass er dabei ist. Oh. Jetzt bin ich schon beim Du. Entschuldige.“ Lächelnd sah sie Eloise an, doch die bemerkte scheinbar nicht einmal wie über sie gedacht wurde, denn sie lächelte ebenfalls nur. „Aber nein. Er stört doch nicht. Aber Draco Mon Chére, warum sagst du mir das nicht?“ „Ich... dachte es wäre nicht so wichtig. Da wir ja noch alle Zeit der Welt haben uns kennen zu lernen.“ Als Hermione hörte, mit welchen Süßholz geraspel er sich gerade versuchte aus der Affäre zu ziehen, wurde ihr schlecht. Sie hatte solche Typen noch nie leiden können, welche versuchten die Frauen mit ihrem Liebesgerede um den Finger zu wickeln. So nutzte sie also lieber die Zeit und begutachtete sich die junge Französin mal genauer.
 

Ihre Haare waren glatt und lang, sodass sie ihr bis zum Hintern reichten. Sie war schlank und hatte die Kurven einer Frau wirklich an den passenden Stellen. Wahrscheinlich so eine Art jung Model, denn ihre Oberweite, so fand Hermione war nicht gerade überzeugend. Sie sah doch ziemlich unecht aus. Ihren Blick weiter runter wandern lassend, bemerkte sie das sie wirklich lange Beine hatte. Das würde auch den Grund ergeben, warum sie sogar größer war als der Malfoy. Erst als die beiden vor sich, begannen sich zu küssen, bemerkte sie wieder wo sie waren und das ihr Sohn noch dabei war, denn der verzog sofort sein Gesicht und ließ ein angewiderten Laut von sich. „Ihhh.“ Sofort wand sie ihren Blick nach unten und sah in die schwarzen Augen Scorpius. So wie er sie ansah, musste sie sich doch sehr ein lachen verkneifen, sodass sie nur leicht schmunzelte. Doch Draco und Eloise hatten es scheinbar auch gehört, denn eben diese hockte sich nun vor den Jungen und sah ihm in die Augen.
 

„Du siehst so etwas wohl nicht oft?“, fragte sie mit einer unschuldigen Miene, doch Hermione sah genau was sie damit sagen wollte. Sofort verdunkelten sich ihre Augen gefährlich und sie blitze Draco wütend an. Seine Freundin hatte eindeutig genau dieselbe miese Erziehung gehabt wie er. Oder, und das war wohl wahrscheinlicher, sein Verhalten hatte schon begonnen abzufärben. Wobei es wohl eher darauf zurückzuführen war, dass sie ihrer Konkurrenz gleich zeigen wollte, wo sie stand. Wenn sie nur wüsste, dass Hermione gar keine Konkurrenz für sie war. Verwundert sah Scorpius die Frau vor sich an. „Doch. Tante Ginny macht so etwas oft. Aber bei dir ist das Ihhh.“, grummelte er und verzog erneut das Gesicht bevor er zu seinem Schein Vater auf sah und ihn böse an funkelte. „Papa, Mama ist viel hübscher.“ Überraschte Blicke von Draco und Eloise waren die folge, wohingegen die Braunhaarige nur in sich hinein lächelte. Sie hatte ihren Sohn eben nur zur Wahrheit erzogen. Sollte diese Barbie ruhig wissen, dass Scorpius sie nicht mochte. Ihr war es egal, doch Draco's böser Blick, welcher sich augenblicklich auf sie richtete, tat ihrer Schadenfreude wieder Abbruch. „Scorpius. So etwas sagt man nicht. Entschuldige dich sofort.“, tadelte sie ihn deswegen. „Aber Mamaaaa, ich soll doch nicht Lügen.“, jammerte er und zog einen Schmollmund.
 

Den empörten Blick der Blondine überging sie einfach, als sie ihren Sohn auf den Arm nahm und ihn leicht anlächelte. „Schon. Aber du sollst auch nichts sagen, was andere verletzten könnte.“, begann sie, bevor sie sich zu Eloise drehte. „Entschuldige. Er weiß noch nicht was er sagen sollte und was nicht. Zudem ist er noch in einem Alter, wo die Mama noch die beste ist. Nimm es einfach nicht ernst.“ „Komm Schatz. Setzen wir uns. Wir sind schließlich zum Essen hier.“, versuchte Draco noch etwas zu retten. Sie war sich durchaus bewusst, dass der Blonde es in diesem Moment wahrscheinlich mehr als nur bereute, diese Geschichte ausgerechnet mit ihr durchzuziehen. Da alle sich einverstanden und zufrieden mit seinem Vorschlag zeigten, setzten sie sich. Natürlich saß Hermione, so ungern sie es auch wollte, genau Eloise gegenüber, während Scorpius auf der einen Seite und Draco auf der anderen Seite neben ihr saß. So konnte dieser immerhin seinen Sohn besser im Auge behalten. Allerdings bezweifelte sie doch stark das er seine Augen irgendwo anders hatte als auf Eloise Oberweite. Angewidert schüttelte sie nur den Kopf und nahm dem Kellner, welcher gerade mit der Karte kam, eine ab. Zusammen mit Scorpius sah sie in eben diese, doch da das ein exklusives Restaurant war, war auch die Karte nicht gerade Kinderfreundlich verständlich.
 

Als Draco dann für alle bestellt hatte, und sich auch für Scorpius etwas finden ließ, redeten sie erneut miteinander. Gerade versuchte Eloise erneut ein Gespräch mit Scorpius zu führen, als dieser auch schon jammernd zu seiner Mutter sah. „Mama... ich will nicht mehr. Können wir nicht heim? Bitteee.. Ich hab Hunger.“ Leicht seufzte sie, doch noch ehe sie etwas sagen konnte erhob Draco auch schon das Wort. Dieser klang allerdings wenig vergnügt von den Eskapaden die sein momentaner Sohn mit sich brachte. „Jetzt ist gut Scorpius. Das Essen kommt gleich.“ „Draco!“, mischte sie sich gleich darauf mit ein, da sein Ton doch etwas zu harsch wahr und Scorpius sich leicht an die Stuhllehne drückte, um dann etwas nach unten zu rutschen. Sofort war dieser still und sah seinen liebgewonnen Ziehvater aus großen Augen an. „Mama?“, fing Scorpius unsicher an. Er wusste nicht einmal ob er nun überhaupt noch etwas sagen sollte. Den Kopf schüttelt, lehnte sie sich etwas zu ihrem Sohn und strich ihm leicht über die Wange. „Schon gut mein kleiner. Papa meint es nicht böse. Er ist nur... nicht sehr gut drauf heute.“ Liebevoll sah sie ihm zu, wie er sich wieder aufrechter hinsetzte, aber noch immer unsicher zu Draco sah. Erneut sah sie tadelnd zu eben diesen und stieß ihm unter dem Tisch gegen sein Bein.
 

Wütend funkelten seine grauen Augen sie an. Sie hatte natürlich gut getroffen, sodass er leicht zusammen gezuckt war. Das Eloise die beiden mit ihren blauen Augen fixierte, ignorierte sie erneut. Ihr war die Blonde sowieso egal. Hier ging es schließlich nur darum, eine Farce zu spielen. Noch bevor Draco etwas sagen konnte, erklang ihr Name. „Hermione?“ Geschockt weiteten sich die braunen Augen der Angesprochenen. Aus dem Augenwinkel, sah sie wie Draco seine Augenbrauen zusammen zog und misstrauisch den neuen Gast, des Restaurants begutachtete. Sie brauchte nicht einmal die Bestätigung Draco's, welcher gerade den Namen des Besuchers sagte, um zu wissen wer dort hinter ihr stand. „Rabastan.“ Aus ihrer starre gelöst stand sie von ihrem Platz auf und drehte sich zu eben diesem um. Seine schwarzen Haare und seine eben so schwarzen Augen sahen sie ruhig musternd an. An seiner Seite ein ebenfalls älterer Mann. „Rabastan. Was machst du hier?“ „Ich? Das sollte ich dich fragen.“, schmunzelte er ihr leicht entgegen, bevor er seine Arme zu einer einladenden Geste öffnete. Lächelnd ging sie ihm entgegen und ließ sich in eine Umarmung ziehen, bei der sie sich gleich an ihn schmiegte. „Ich dachte du wärst....“ „Nein. Sie haben mich freigelassen.“, antwortete er nur knapp. Ein Restaurant war eben nicht gerade der passende Ort um darüber zu reden, dass jemand aus Azkaban frei gekommen war.
 

Ein räuspern hinter ihr, ließ sie jedoch wieder daran denken, weswegen sie eigentlich dort war. Langsam löste sie sich aus der Umarmung und drehte sich zu Draco, welcher nun mit vor der Brust verschränkten Armen vor ihr stand und sie kritisch musterte. Sein anblick verriet ihr nicht viel, aber seine Augen, welche in einem rauchigen Grau schimmerten und sich mehr und mehr verdunkelten, sagten ihr, dass es ihm überhaupt nicht gefiel was ohne sein Wissen vor sich ging. Noch einmal tief durchatmend, sah sie zwischen den beiden hin und her. Sie wusste, dass Draco von seiner Todesser Vergangenheit nicht viel wissen wollte und das gerade ein eben solcher vor ihm stand, schien ihm ganz und gar nicht zu behagen, zumal er sicher mehr als verwirrt darüber war, dass – Sie – Hermione Granger, Schlammblut erster Klasse, in den Armen eines solchen Verbrechers lag. „Ich glaube.... Vorstellen brauche ich euch ja nicht mehr oder? Rabastan.. du kennst doch sicher Draco Malfoy... Und Draco.. du kennst sicher Rabastan Lestrange.“

Schnecken sind eine Delikatesse

Unbehagen machte sich in ihr breit, als sie mit ansehen musste, wie sich die beiden Todesser gegenüber standen und den jeweils anderen eingehend musterte. „Hermione..“, begann Rabastan ruhig, doch ohne seinen Blick von den Blonden abzuwenden. „Was hast du mit dem jungen Malfoy zu tun?“ „Das... ist eine lange Geschichte. Weißt du es...“, begann sie, doch Draco unterbrach sie sogleich rüde. „Ich bin ihr Mann.“ Hart musste die Brünette bei seinen Worten schlucken. Hatte er das denn gerade wirklich gesagt? Natürlich wusste sie das er diese Show nur wegen Eloise aufrecht hielt und dennoch nervte es sie gerade tierisch. Wie sollte sie das denn auch Rabastan erklären? Nervös fuhr sie sich durch ihre Haare bevor sie vorsichtig zu Rabastan sah, welcher prüfend auf sie hinab blickte. „Ich denke wir sollten reden.“ Erneut schluckte sie hart. Seine Stimme klang so ruhig. Zu ruhig. Vorsichtig nickte sie, bevor sie zu Draco gezogen wurde. „Sie wird nicht mit dir reden. Ich sag es nur einmal. Lass meine Frau in Ruhe.“ Geschockt sah sie auf den Rücken, welcher sich vor ihr aufgebaut hatte. „Mami?“ Als nun auch noch ihr Sohn dazwischen redete, kam sie allerdings wieder zu verstand und stieß den jungen Malfoy eilig beiseite. „Wir treffen uns am Wochenende. Dann erkläre ich dir alles.“ Flehend sah sie in die schwarzen Augen ihres Gegenübers, welcher noch immer zu Draco sah. „Gut. Schreib mir wann und wo.“, hörte sie ihn sagen, bevor er sich umdrehte und mit dem anderen Mann, welcher nur still alles beobachtet hatte, an einen weit entfernten Tisch ging.
 

„Du wirst dich nicht mit ihm treffen.“, hauchte Draco auch schon hinter ihr, während sie gerade dabei war erleichtert aufzuatmen. Wütend fuhr sie zu ihm herum und drückte ihren Zeigefinger in seine Brust, während sie mit zusammen gezogenen Augenbrauen zu ihm auf sah. „Das, mein lieber 'Ehemann' geht dich einen feuchten Eulenmist an, ob ich mich mit ihm treffe oder nicht!“, fauchte sie, allerdings mit leiser Stimme sodass weder Scorpius noch Eloise sie hören konnte. „Ich hasse dich Malfoy!“, presste sie noch zwischen zusammengebissenen Zähnen heraus und drehte sich von ihm weg, um sich wieder zu ihren Sohn zu begeben. Eilig setzte sie ein lächeln auf und entschuldigte sich bei Eloise dafür, dass sie Sie einfach so sitzen gelassen hatten. Dabei ignorierte sie Draco vollkommen, welcher sich wieder auf seinen Platz neben ihr niederließ. „Du wirst dich am Wochenende nicht mit ihm treffen.“, fing er erneut an, sodass sie ihn nur wütend ansah. Es ging ihn immerhin überhaupt nichts an, was sie mit wem machen würde. „Ich sagte dir eben schon das...“ „Du wirst dich nicht mit ihm treffen, weil unser Sohn am Wochenende mit uns in einen dieser Vergnügungsparks gehen will. Falls dein Superhirn das schon vergessen hat.“, versuchte er ruhig zu sagen, doch sie hörte deutlich wie seine Stimme vor unterdrückter Wut bebte. Aber jetzt wo er es sagte, fiel es ihr wieder ein. Sie hatten ihrem Sohn versprechen müssen mit ihm in den Freizeitpark zu gehen. Ergeben seufzte sie. „Gut. Dann treffe ich mich eben wann anders mit ihm.“, meinte die Brünette noch, als auch schon das Essen vor ihnen auftauchte.
 

„Oh ja! Karussell fahren.“, jubelte Scorpius dann auch schon fröhlich und rutschte auf seinem Stuhl umher. Dies brachte Hermione wieder zum Schmunzeln, sodass sie ihre Hand hob und ihm zärtlich über die Wange strich. „Bald kannst du fahren. Aber ich sage dir gleich, ich setzte mich nicht mit dir in eine Achterbahn.“ Schmollend schob Scorpius eine Unterlippe vor und sah auf das Essen, welches vor ihm erschienen war. „Papaaaa... du fährst doch mit mir ja?“ Skeptisch zog der Blonde seine Augenbrauen zusammen und sah von dem Jungen zu Hermione. Doch noch ehe er etwas sagen konnte, hörte er Eloise Stimme, die zu seinen angeblichen Sohn sprach. „Wenn du willst, dann fahre ich mit dir. Natürlich nur wenn deine Mami nichts dagegen hat.“, hauchte sie in einem freundlichen Ton, doch sah sie dabei nicht Scorpius an, sondern Hermione, welche es mehr als unangebracht fand, dass sie sich einfach so zu ihren Ausflug dazu gesellen wollte. „Ähm.. also ich weiß nicht...“, begann sie unsicher. Aber natürlich musste Draco sich wieder einmal einmischen. „Das ist doch mal eine gute Idee.“, grinste er zufrieden und sah Eloise kurz an, bevor er sich zu ihr lehnte und einen Kuss auf ihre Lippen hauchte. Angewidert verzogen die beiden Granger ihre Münder und sahen sich an, bevor sie begannen zu lachen.
 

Dadurch aus ihren Kuss gelöst, sahen die beiden anderen zu ihnen und grummelten leicht. „Wirklich. Ihr passt perfekt zusammen. Meinen Glückwunsch Eloise.“, brachte sie unter lachen hervor und wischte sich eine Träne aus den Augenwinkel. Sie bemerkte den skeptischen Blick nicht, welchen der Blonde ihr zu warf. Doch Eloise schien über Hermiones lachen nur verwirrt. „Wie meinen?“ Schnell versuchte sie sich wieder zu beruhigen und nahm ihre Gabel in die Hand. „Ich finde nur, dass ihr wirklich gut zusammen passt.“, lächelte sie Eloise so freundlich zu, dass es schon wieder aufgesetzt wirkte. Allerdings interessierte es sie überhaupt nicht, das Draco sie komplett durchschaute. „Lasst uns Essen.“, kam es jedoch nur von ihm, woraufhin alle mit dem Essen begannen. „Ach übrigens... Da Eloise mit kommt, kann ich doch auch noch jemanden mitbringen oder?“, überlegte sie laut und sah Draco dabei grinsend an. Dieser ahnte jedoch schon das schlimmste. Skeptisch zog er seine Augenbrauen zusammen und musterte ihre Gesichtszüge eingehend. Es gefiel ihm nicht wie kampflustig ihre Augen funkelten. Es war gerade zu wie in ihre Schulzeit, als sie sich ständig Wortgefechte lieferten. „Solang es nicht Weasley ist.“, presste er angespannt durch seine Lippen. „Weasley? Wer ist das?“, kam es neugierig von der Blondine, welche sich versuchte in das Gespräch ein zu zecken. „Niemand von Bedeutung Schatz.“, versuchte er seine Liebste wieder von dem Rothaarigen abzubringen, doch Hermione musste sie ja unbedingt aufklären.
 

„Er ist sehr wohl von Bedeutung. Ron ist nämlich einer meiner besten Freunde. Allerdings verstanden Draco und er sich noch nie sehr gut. Ich weiß noch zu genau, als er dich verfluchen wollte...“ „Ja und du scheinst zu vergessen, dass der Fluch ihn selber traf. Wie war das noch gleich? Spuk Schnecken Malfoy?“, feixte der Blonde bei der Erinnerung daran, wie schief dieser Zauber doch gegangen war. Zu seinem Glück jedoch. „Pardon. Aber was ist daran schlimm? Schnecken sind eine Delikatesse.“, kam es wieder einmal von der Blondine, die Hermione mit ihrem Französischen Akzent wirklich auf die Nerven ging. „Ihhh..“, hörte sie dann auch schon gleich wieder Scorpius neben sich. Das dieser nach einen schönen Regenschauer immer Schnecken sammeln ging, wusste ja keiner der anwesenden, außer Hermione. „Was ist daran ih?“ Eloise sah wirklich mächtig verwirrt aus. Das Draco auch noch ihre Hand deswegen hielt, um ihr ein Gefühl des Verständnisses zu geben, ließ sie nur ihren Kopf schütteln. „Hier in London sind Schnecken keine Delikatesse die auf den Tisch kommen. Es sind Nutztiere der Natur, die Scorpius nach einem schönen Regen gerne Sammeln geht, um sie dann dabei zu beobachten wie sie auf seinem kleinen Spielplatz Kriechen. Er würde nie auf die Idee kommen, sie zu essen.“, sie hoffte das diese aufgezogene Barbie auch verstand, dass es für einen Jungen in seinem Alter nicht normal war, Schnecken zu essen. „Aber sie sind wirklich lecker.“, konterte sie und sah verständnislos zu Scorpius der mittlerweile aufgehört hatte zu essen. Scheinbar nahm die Frau ihm, mit dem Gerede, dass man Schnecken essen konnte wirklich den Appetit.
 

„Schatz. Er ist fünf Jahre. In seinem Alter fand ich es ebenso unschön Schnecken zu essen.“ „Vier.“, verwirrt sah Draco zu den Schwarzhaarigen, der seine Gabel nun endgültig auf den Teller gelegt hatte. „Was?“, fragte er nach. „Er ist vier Draco.“, antwortete ihm Hermione gelangweilt. Zudem nervte es sie, dass er sich nicht einmal die einfachsten Dinge merken konnte. „Das sagte ich doch eben.“, versuchte er sich jedoch zu verteidigen. „Hast du nicht. Du sagtest, er wäre fünf.“, korrigierte sie ihn erneut und legte nun selbst ihr Besteck beiseite. „Ich denke Scorpius und ich sollten nun gehen und euch noch einen schönen Abend lassen. Wir haben für heute genug Wirbel mit uns gebracht.“ Langsam stand sie von ihrem Platz auf und nahm Scorpius auf ihre Arme. Diese Frau hatte ihr eindeutig den letzten Spaß genommen und das Scorpius ihretwegen nicht einmal aufgegessen hatte, obwohl er sonst immer sehr gerne alles verputzte was man ihm gab, sorgte bei ihr nur noch mehr für Missgunst. „Kommt Papa nicht mit?“, fragte ihr Sohn jedoch, als er auf ihren Armen war und zu eben diesen sah. „Nein mein Schatz. Dein Papa bleibt bei seiner neuen Freundin. Du siehst ihn doch am Wochenende wieder.“, versuchte sie ihn zu überzeugen. Indes standen Draco und Eloise ebenfalls auf um die beiden zu verabschieden. Lächelnd sah sie Eloise an und reichte ihr ihre freie Hand. „Es hat mich sehr gefreut dich kennen zu lernen. Ich hoffe wir haben dir nicht den Abend mit Draco verdorben.“ „Ach was. Ich hab ihn ja jetzt wieder für mich. Es war ganz zu meiner Freude euch kennen zu lernen.“, antwortete sie auch gleich mit ihrem französischen Akzent. „Das freut mich. Dann habt noch einen schönen Abend.“ Langsam griff Eloise nach Hermiones Hand und gab ihr zum Abschied noch einmal einen Kuss auf jede Seite ihrer Wangen. Auch bei Scorpius verabschiedete sich sie sich, indem sie ihm leicht durch die Haare wuschelte. Allerdings gefiel Hermione irgend etwas nicht daran, wie sie ihren Sohn ansah.
 

Stirn runzelnd beobachtete sie wie Scorpius sich näher an ihre Schulter drückte um dieser Frau zu entkommen. Sagte man nicht immer Kinder und Tiere haben eine bessere Menschenkenntnis als Erwachsene? Den Gedanken vertreibend schüttelte sie noch einmal ihren Kopf, bevor sie sich von der Blondine abwand und in die silbernen Augen ihres Ex-Mannes sah. „Also dann. Vielen Dank für die Essens-Einladung. Wir sehen uns dann am Wochenende.“, wollte sie sich auch bei ihm verabschieden, doch er legte ihr nur eine Hand auf den Rücken und drehte sie Richtung Tür. „Ich bring sie noch vor die Tür. Bin sofort wieder bei dir.“, wand er sich nochmals an seine Begleiterin, bevor er mit ihr und Scorpius das Restaurant verließ. Draußen angekommen wehte ein kühler Wind, sodass sie ihm kurzerhand Scorpius auf den Arm gab. „Halt ihn mal bitte. Ich hole unsere Jacken raus.“ Seufzend nahm er ihr ihren Sohn ab und bemerkte gleich, wie sehr dieser zitterte. „Kannst du nicht mit kommen?“, fragte Scorpius den Blonden auch gleich noch einmal. „Das geht nicht. Aber ich sage dir noch gute Nacht also bleib noch etwas wach ja?“, versprach er dem Kleinen. Hermione selbst bekam davon jedoch nichts mit und suchte in ihrem kleinen Täschchen, welches sie mit den unaufspürbaren Ausdehnungszauber belegt hatte nach ihren Jacken, die sie dann auch schon gefunden hatte. Schnell zog sie zuerst Scorpius Jacke heraus und zog sie ihm auch gleich über. Seufzend musste sie feststellen, dass dieser sich von dem kleinen Schock beim Essen erholt hatte und sich wieder zufrieden an Draco drückte.
 

Dann zog sie auch sich selber ihre Jacke an um Draco dann wieder Scorpius abzunehmen. „Also dann. Nochmals danke für das Essen. Du solltest nun aber zurück nach Eloise.“ Kurz sahen sie sich noch in die Augen, in denen Hermione sich sogleich verlieren könnte. Dennoch riss sie sich wieder von ihnen los und drückte ihren Sohn dicht an sich. „Wir sehen uns dann.“, murmelte sie noch, bevor sie sich von ihm abwand und auf die andere Seite der Straße ging, von der sie gekommen waren. So bekam sie auch nicht mit, dass Draco ihr noch geantwortet hatte und ihnen hinterher sah, bis sie in der kleinen Gasse verschwunden waren. „Schneller als du denkst.“ Er blieb noch einen Moment an seinem Platz stehen, bevor er wieder hinein ging, um sich zu seiner neuen Freundin zu setzten. Dabei konnte er nicht vermeiden, dass sein Blick nochmals in die Richtung des Todessers ging, welchem Hermione so herzlich in den Armen gelegen hatte. Aufmerksam musterte er ihn, bevor ihre Blicke sich trafen. Wie zuvor mit Hermione, sahen sie sich einige Momente in die Augen, bevor sich Draco dazu entschloss wieder zu seiner Freundin zu gehen. Diese Augen waren eindeutig genauso Schwarz wie die von Scorpius.
 

Hermione war derweil wieder zuhause angekommen und zog ihren Sohn auch gleich wieder aus, als diesem auch schon etwas ein fiel. „Mama. Papa hat sich nun nicht einmal mein Buch angesehen.“, schmollte er, bevor er auf die große Couch im Wohnzimmer kletterte und darauf auf und ab hüpfte. Seufzend sah sie ihm dabei zu, bevor sie in den Flur ging und ihre Jacken wieder an den angestammten Platz hing. „Ich weiß Schatz. Aber wenn du möchtest, dann Zauber ich dir wieder etwas vor. Draco hatte die Augen und Ohren bei seiner neuen Freundin.“ „Aber die ist doof.“, nörgelte er weiter und kletterte auf die Rückenlehne der Coach, auf welche er sich dann längst hinlegte und seine Arme und Beine baumeln ließ. „Ich weiß Schatz.“, begann sie erneut und ging zu ihm rüber. „Hast du noch hunger?“, fragte sie liebevoll und strich sanft über seine Haare. „Essen die wirklich Schnecken?“ Verwundert blinzelte sie, bis ihr wieder einfiel, wie er darauf kam. Sie war seit der Verabschiedung nicht richtig bei der Sache und mit ihren Gedanken ganz woanders. „Ja. Das tun sie. Was ist nun? Hast du noch hunger? Dann mach ich uns beiden noch etwas zu Essen.“ Kurz sah sie wie ihr Sohn überlegte, bevor er leicht grinste und nickte. „Kannst du das machen, was Papa uns gemacht hat?“ „Du meinst was es zum Frühstück gab?“ Er nickte eifrig, bevor er von der Lehne rutschte und ihre Hand nahm, um sie mit in die Küche zu ziehen. „Schatz, ich weiß gar nicht wie man das macht.“, beteuerte sie, auch wenn es wirklich lecker geschmeckt hatte. „Aber ich.“, antwortete er ihr auch sogleich, was sie schmunzeln ließ. „Gut dann machen wir das.“
 

Nachdem Scorpius ihr erzählt hatte, wie sie den Toast zubereiten musste, ging es auch ziemlich schnell, sodass sie satt gegessen in ihre Zimmer gingen und sich zum Schlafen umzogen. Als beide fertig waren, da Hermione Scorpius helfen musste, sodass er sich sein Oberteil nicht wieder verkehrt herum anzog, gingen sie nochmal ins Wohnzimmer. Dort angekommen setzten sie sich auf die große Couch, auf der sich Hermione etwas zurück lehnte und ein Buch nahm. Kurz zauberte sie Scorpius noch eine Verwandlung vor, ehe sie sich ein Märchenbuch schnappten und sie begann ihm vorzulesen. Als Draco jedoch einige Zeit später in die Wohnung von Hermione Apparierte und bemerkte das sie ihn noch von den Schutzzaubern ausgeschlossen hatte, sodass er ungeniert hinein und heraus appaieren konnte, begann er sich nach den beiden um zu sehen. Es war ruhig in der Wohnung und nur aus dem Wohnzimmer sah man einen flackernden Schein kommen, welcher wohl aus dem angeheizten Kamin kam. Als er das Wohnzimmer erreichte, sah er jedoch erst einmal niemanden, da das Sofa auch mit der Rückenlehne zur Tür stand. Aufmerksam sah er sich in dem Raum um und desto näher er der Coach kam, desto mehr sah er eine Gestalt mit braunen Locken auf dem Sofa liegen. Ein Buch lag auf ihrem Bauch und ein schwarzer Haarschopf setzte sich leicht auf. „Papa...“, hauchte der Kleine verschlafen und rieb sich über seine Augen. Sie waren wohl zusammen auf der Couch eingeschlafen. „Shh. Deine Mama schläft. Komm. Ich bring dich ins Bett.“, sagte er leise und umrundete das Sofa einmal, um Scorpius auch gleich vorsichtig auf seine Arme zu nehmen. Leise trug er den Jungen auf dessen Anweisungen in sein Zimmer und bemerkte mit erstaunen, wie liebevoll dieses eingerichtet war.
 

Anscheinend hatte er sie zu früh verurteilt als er gehört hatte wie Scorpius vor dem gemeinsamen Frühstück noch geredet hatte. Vorsichtig legte er den Jungen in sein Bett und deckte ihn sorgfältig zu. „Mama war wieder traurig.“, hörte er Scorpius noch leise nuscheln, bevor er sich in seinem Bett drehte und wieder gänzlich eingeschlafen war. Leicht lächelte er und strich ihm über die schwarzen Haare. Dieselben Haare wie er. Seufzend erhob er sich und verließ leisen Schrittes wieder das Kinderzimmer und löschte das Licht, welches er zuvor angemacht hatte. Er würde noch heraus finden, ob seine Vermutung richtig war. Und dennoch, selbst wenn sie stimmen würde. Er würde zu gern wissen, was sie mit einem Todesser zu tun hatte, wenn man ihn überhaupt als diesen bezeichnen könnte. Leise ging er wieder zurück ins Wohnzimmer, in dem Hermione noch immer friedlich auf der Couch lag und schlief. Leicht grinste er, als er sie so liegen sah, mit dem Buch auf ihrem Bauch, welches sie fest mit ihren Fingern umschlossen hielt. Wenn er seinen Blick so über ihre Erscheinung schweifen ließ, kam er nicht umhin festzustellen, wie schön sie in den Jahren geworden war. Vor allem aber fragte er sich, wo sie dieses Wahnsinns Kleid her hatte, welches sie heute angehabt hatte. Leise ging er auf sie zu und nahm ihr das Buch vorsichtig aus der Hand.
 

„Typisch Granger. Immer am lesen.“, murmelte er zu sich und warf einen Blick in das Buch. Zu seinem erstaunen bemerkte er, dass es mit vielen Bildern unterlegt wurde sodass der Text nicht all zu viel war. Eindeutig ein Märchenbuch für Kinder. Schmunzelnd legte er es beiseite, und schob seine Arme unter die zierliche Frau, welche er auf seine Arme nahm und sie kurz betrachtete, bevor er sie nach oben in das Schlafzimmer trug, welches er gesehen hatte, als er Scorpius ins Bett gebracht hatte. Aus einem ihm nicht definierbaren Grund, hatte Eloise ihn komplett über seine Vergangenheit mit Granger ausgefragt. Selbst die Frage, ob er sie denn noch immer lieben würde, hatte sie gestellt. Erneut sah er auf die Braunhaarige in seinen Armen, bevor er sie ins Bett legte. Dabei bemerkte er, wie sie sich an ihm festgeklammert hatte und leise nuschelte. Ohne noch einmal groß darüber nachzudenken, legte er sich zu ihr und hüllte sie in ihre wärmende Decke. „Wenn du immer so friedlich wärst wie jetzt, dann wäre es in Hogwarts wesentlich harmonischer geworden.“, hauchte er leise, während er durch ihre Haare strich. Kurz darauf schlief auch er ein.

Wortgefechte wie zur Schulzeit

Als die ersten Sonnenstrahlen ihr ins Gesicht schienen, zuckte die Braunhaarige unter der Helligkeit leicht mit den Augenbrauen. Sie wollt doch einfach nur schlafen. Warum musste die Sonne einem dann auch immer einen Strich durch die Rechnung machen? Verschlafen grummelte sie vor sich her und vergrub ihren Kopf im seidig weichen Kopfkissen. Verwundert hielt sie einen Moment inne, bevor sie ihre Augen träge öffnete und sich ihr Kissen besah. Skeptisch zog sie eine Augenbraue hoch und stemmte sich etwas auf, sodass sie sich herum drehen und aufrecht sitzen konnte. Sich fragend, warum sie in ihrem Bett war und nicht im Wohnzimmer, auf ihrer gemütlichen Coach, fiel ihr Blick auf die zerwühlte Seite neben sich. Wie war sie überhaupt dort hingekommen? Das letzte an das sie sich erinnerte, war das sie mit Scorpius zusammen auf dem großen Sofa lag und ihm sein Märchenbuch vor las. Grübelnd, wie sie in ihr Schlafzimmer gekommen war, zog sie ihre Stirn kraus, bis sie den Ruf ihres kleinen Prinzen hörte. „Mama! Frühstück!“ Schnell schüttelte sie ihren Kopf und stand aus ihrem Bett auf. Vielleicht fiel es ihr ja später wieder ein, wie sie ins Bett gekommen war.
 

Langsam lief sie hinaus in den Flur, als ihr Scorpius aus schon entgegen kam. „Mama komm schnell. Es gibt Frühstück.“ Schmunzelnd hockte sie sich vor ihren geliebten Sohn und lächelte ihn liebevoll an. „Schon gut mein Schatz. Ich komme ja.“, antwortete sie ihm, bevor sie sich wieder erhob und ihrem jüngsten nach unten in die Küche folgte. Überrascht und geschockt zugleich, blieb sie im Türrahmen stehen und blickte auf die anwesenden Personen. Das Ginny sie manchmal morgens besuchte und das Frühstück zubereitete, war sie ja gewöhnt, doch das eben diese nun zusammen mit Draco Malfoy in ihrer Küche stand und das fertige Frühstück auf den Tisch stellte, ließ sie ungläubig innehalten. „W-was,,.“, setzte sie an, doch Ginny unterbrach sie auch sogleich indem sie auf sie zu gestürmt kam und sie eilig umarmte. „Merlin Hermione. Warum erzählst du mir denn nicht, dass Malfoy bei dir übernachtet? Dann hätte ich ihn vorhin auch nicht überraschend geweckt.“ Aufgeregt sah die Rothaarige in die Augen ihrer besten Freundin. Allerdings war die Brünette mehr als verwirrt. „Wie kommst du darauf das Malfoy.... Moment! Hast du gerade gesagt, dass du ihn vorhin überraschenderweise geweckt hast?“, gefährlich blitzten ihre Augen auf, als sie die Erkenntnis traf.
 

„Malfoy! Was bei Merlins gepunkteter Unterhose suchst du schon wieder hier? Hast du kein Zuhause? Ist dir deine Freundin etwa schon wieder zu langweilig? Verschwinde! Ich will dich hier nicht haben!“ Aufgebracht wie sie war, hatte sie Ginny sogleich beiseite geschoben und war vor den ehemaligen Slytherin getreten. „Was fällt dir ein?“ „Komm mal wieder runter Granger. Ich hab meinen Sohn gestern versprochen ihm Gute Nacht sagen zu kommen. Was kann ich dafür, wenn du nicht zuhörst?“ „Wie bitte! Ouhhh... Verschwinde einfach Malfoy!“ „Merlin... Hermione hast du ihm etwa was gesagt?“, mischte sich Ginny wieder in das Gespräch ein. Augenblicklich lagen sechs Augenpaare auf ihr. Scorpius, welcher neugierig zwischen den Erwachsenen hin und her sah. Hermione, welche sie geschockt ansah und nervös auf der Stelle trat und Draco, welcher sie mit skeptisch zusammen gezogenen Augenbrauen musterte. „Mir was gesagt?“, spie er auch schon bedrohlich leise aus. Die lässige Haltung, welche er zuvor eingenommen hatte, ließ er nun ebenfalls verschwinden. „Oh ähm... n-nichts wichtiges.“, versuchte die Rothaarige sich wieder heraus zu reden. „Weasley.“, hauchte er nur leise, doch nachdrücklich. „Was wird hier gespielt?“ „Nichts! Bei Merlin. Draco bitte verschwinde einfach. Ich halt es nicht in deiner Nähe aus okay? Das meinte sie. Ob ich dir etwa schon gesagt habe, dass ich keine Lust auf diese Scharade habe.“ Sofort wandte er seinen Blick zu Hermione, um diese eben so eindringlich anzusehen, wie zuvor Ginny.
 

Erschöpft ließ sie ihre Schultern sinken und lehnte sich gegen ihren Schrank, der direkt neben Draco und ihr stand. „Hör zu Granger. Es passt mir genauso wenig wie dir, wie viel Eloise an unserer... Beziehung zueinander interessiert ist. Aber wir haben es angefangen, jetzt müssen wir es auch zu Ende bringen.“ „Ach ja? Genauso wie du alles zu Ende gebracht hast in deinem Leben? Wie du Dumble...“ Sie konnte nicht einmal zu Ende sprechen, was sie eigentlich sagen wollte, denn im nächsten Moment stand Draco auch schon so nah vor ihr, dass sie seinen Atem auf ihrer Haut spüren konnte. Ginny, neben ihnen, zog scharf die Luft ein, als sie verstand was ihre beste Freundin gerade im Begriff gewesen war zu sagen. „Rede. Nie. Wieder. Davon!“, zischte er ihr wütend zu. Diese alte Geschichte war zu lange her, um sie nun wieder hervor zu holen und das wusste die Brünette auch. Dennoch konnte sie in dem Moment, als es ihre Lippen verließ, nichts daran ändern. Im stillen war sie ihm dankbar, dass er ihren Redefluss so abrupt gestoppt hatte. Hart schluckte sie, bevor sie ihren Blick hinunter zu ihren Händen fallen ließ. „Entschuldige.“ „Entschuldige dich niemals. Es ist ein Zeichen von Schwäche.“, kam es automatisch von dem jungen Malfoy. Seine Stimme zitterte noch immer leicht, doch er versuchte sich wieder zu beruhigen. Das er jedoch mit dem eben genannten Satz seinen Vater zitierte, fiel ihm erst dann auf, als Scorpius leise seine Stimme erhob.
 

„Mama... Papa?“ Nur zaghaft kamen die Worte über seine Lippen. Das Hermione und Draco sich so aggressiv einander gegenüber verhalten hatten, verunsicherte den Kleinen nur. Erschrocken keuchte Ginny erneut auf, als sie die Tränen sah, welche über die geröteten Wangen des Jungen rannen. „Jetzt seht nur was ihr angerichtet habt! Merlin ihr seit doch nicht mehr in der Schule! Könnt ihr euch nicht einfach vertragen?“ Enttäuscht schüttelte sie ihren Kopf. So hatte sie ihre beste Freundin schon seit der Schule nicht mehr erlebt und diese war mittlerweile fast fünf Jahre her. „Scorpius...“, hörte die Rothaarige Hermione sagen und sah auch gleich, wie diese sich ihrem Jungen näherte und ihn vorsichtig auf den Arm nahm. Sanft wiegte sie ihren Sohn, doch dieser hörte einfach nicht auf zu weinen. Flehend sah sie zu Draco, welcher ebenso nur auf den kleinen Scorpius in ihren Armen sah. Langsam näherte er sich den beiden und legte eine Hand auf den Kopf des weinenden Jungen. Sachte strich er ihm durch seine Haare. Als dieser sich schniefend von seiner Mutter löste und ihn ansah, lächelte er leicht. „Hey, hör aufzuheulen. Du willst doch genauso stark sein wie deine Mama oder? Weißt du eigentlich wie tapfer sie damals immer gekämpft hat und wie mutig sie sich allen gefahren gestellt hat?“ Verwundert öffneten sich seine schwarzen Augen mit jedem Wort, welches Draco sprach, mehr und mehr. Allerdings verschwanden die Tränen noch immer nicht.
 

„W-wirklich? Mama.. war mutig?“ Verwirrt zog Draco seine Augenbrauen zusammen, bevor er mit seinen silbrigen Iriden in die Braunen Hermiones sah, welche ihn mehr als nur überrascht ansah. Ihre Augen waren geweitet und ihr Mund stand leicht offen. Er konnte nicht anders, als über diesen Anblick zu schmunzeln. „Was denn. Hat deine Mutter dir nie erzählt, was sie alles in ihrer Schule erlebt hat? Dabei wären das so viel bessere Märchen Geschichten als die, die sie dir gestern Abend vorgelesen hat. Zudem wären sie nicht nur erfunden.“ Noch immer sah er ihr in die Augen, während er sprach. Sie faszinierten ihn. Er hatte es schon immer gesehen. Die stärke, welche in ihren Augen funkelte und ihnen diesen überragenden Glanz verliehen. Langsam verstand er wieder, warum er sich im letzten Schuljahr auf sie geprägt hatte. Sie war eine faszinierende Person. Nie hatte sie schwäche gezeigt. Ganz im Gegensatz zu heute. Obwohl sie erst so wenig Kontakt zueinander hatten, so hatte er schon viel mehr über sie in Erfahrung gebracht, als es in der Schule der Fall war. Durch die Hand Scorpius löste er sich jedoch wieder von ihr und sah zu eben diesen. Zu seiner Erleichterung bemerkte er, dass die Tränen vergangen waren und er nun wieder leicht lächelte. „Na bitte. Geht doch. Und nun essen wir Frühstück.“, beschloss er und nahm Hermione ihren Sohn ab, um ihn auf einen der Stühle zu setzen.
 

Schmunzelnd hatte Ginny die ganze Szene beobachtet und musste feststellen, das sich zwischen den beiden Streithähnen noch immer eine Art Anziehungskraft befand. Sie würde ihrer besten Freundin nochmal deutlich auf den Zahn fühlen müssen, damit diese es auch wirklich einsah. Dabei war es ihrer Meinung nach absolut nicht zu übersehen. Immerhin standen sie sich eben so nah, wie ein Liebespaar oder eben wie junge Eltern es taten. Und wie Malfoy über Hermione geredet hatte, ließ davon zeugen, dass er sie keineswegs immer nur als Schlammblut angesehen hatte. Aber ob Hermione das genauso sehen würde? Wahrscheinlich eher nicht. Langsam ließ auch sie sich auf einen der Stühle sinken und beobachtete noch immer ihre ehemaligen Schulkameraden. Doch die Stille nervte sie unheimlich. „Okay. Habt ihr euch jetzt wieder ein gekriegt? Ja? Gut! Denn noch einmal will ich nicht sehen, wie ihr euch genauso wie in Hogwarts streitet und das ausgerechnet vor Scorpius. Der ist sowieso schon so verunsichert, wenn es mal Ärger gibt. Und jetzt zu dir Malfoy. Warum habe ich dich neben Hermione im Bett gefunden? Hättest du nach eurem Essen nicht eher im Bett von deiner Freundin landen sollen?“ Neugierig wie sie war, sah sie dem Blonden direkt in die Augen. Das dieser nur genervt die Augen verdrehte, störte sie dabei nicht sonderlich. „Du nervst Weasley. Hast du nichts anderes zu tun als hier den Babysitter und Psychologen zu spielen?“ „Lass Ginny in Ruhe. Erkläre mir das lieber. Warum warst du noch hier? Und warum.... warst du neben mir im Bett?“, ihre Stimme zitterte leicht vor Unsicherheit. Warum wusste sie auch nichts davon?
 

Sie beobachtete ihn, wie er sich seufzend die Haare nach hinten strich, wodurch sogleich wieder einige in seine Stirn zurück fielen. „Ihr Gryffindor seid schrecklich. Immer so neugierig.“ Erneut seufzte er, bevor er weiter sprach. „Okay. Ja ich habe hier geschlafen. Und wenn ihr mir zugehört hättet, wüsstet ihr, dass ich hier war um dem Zwerg hier noch gute Nacht zu sagen. Als ich angekommen bin, hab ich euch jedoch auf dem Sofa wiedergefunden. Schlafend.“, bemerkte er. Skeptisch zog Hermione ihre Augenbrauen zusammen. Auch wenn sie sich vorstellen konnte, was danach geschehen war, so erschloss sich ihr jedoch nicht, warum er bei ihr geschlafen hatte. „Gut. Und was war dann?“, hackte sie deswegen nach, weil er anscheinend nicht vor hatte von allein weiter zu erzählen. Scorpius und Ginny hatten während des Gesprächs jedoch angefangen zu essen. „Scorpius hat mich bemerkt, als ich durchs Wohnzimmer lief. Daraufhin hab ich erst ihn ins Bett gebracht und bin dann nochmal runter gekommen. Eigentlich wollte ich dich ja fragen was du mit Lestrange zu tun hast.“
 

Bei dem Namen Lestrange zog Ginny scharf die Luft ein und verschluckte sich sogleich daran. Verwundert richteten sich die Augen der anderen auf sie, sodass sie sich sofort unwohl fühlte. „Wie dem auch sei.“, redete Draco auch schon weiter, doch er schwor sich dieser Reaktion noch einmal auf den Grund zu gehen. „Jedenfalls hast du so tief geschlafen, dass ich es auf später verschieben wollte. Und da der Kamin eh bald ausgegangen wäre und du nicht gerade viel bekleidet schläfst, wie ich nun schon zum wiederholten male feststellen konnte.“, bemerkte er leicht anzüglich grinsend. „Hab ich dich ins Bett getragen. Als ich dich hinlegen und gehen wollte, hast du dich allerdings so sehr festgeklammert, dass ich dich nicht los bekommen habe und mich dann einfach dazu legte. Immerhin hatte ich keine Lust auf einen nächtlichen Wutanfall alá Granger. Schon gar nicht, wenn der Kleine nicht einmal weit entfernt in seinem Bett liegt und schläft.“ Mit Genugtuung bemerkte er, wie Hermione eine leichte röte in die Wangen schoss. „Verstehe.“, warf Ginny wieder ein und sah ebenfalls zu ihre Freundin. Bei dem Anblick der Brünetten, konnte sie nicht anders als zu grinsen.
 

„Also gut. Ich mach mich dann auf den Weg. Aber glaub nicht, dass du mir einfach so davon kommst Granger. Über gestern Abend sprechen wir nochmal. Ach ja und bevor ich es vergesse. Wehe du bringst am Wochenende Weasley mit. Wir treffen uns bei mir. Ich lege keinen Wert darauf, dass Eloise euch vielleicht noch ungebeten besucht um mit dir Freundschaft zu schließen.“ „Hey! Was hab ich denn getan?“, beschwerte sich Ginny auch sogleich. „Du warst nicht gemeint Ginny. Es ging um Ron. Und Malfoy... keine Sorge. Ich werde ganz sicher keine Freundschaft mit ihr schließen.“ „Gut. Dann sehen wir uns am Wochenende. Ich komme vorher nochmal vorbei um zu besprechen, wann es los geht.“, antwortete er noch, bevor er aufstand und sich zu Scorpius drehte. „Und du kleiner. Pass gut auf deine Mutter auf. Ich sorge dafür, dass sie bis nächste Woche noch einmal frei hat und du sie ganz für dich hast. Alles klar?“ Kurz zwinkerte er den schwarzhaarigen Jungen zu, welcher freudestrahlend auf seinen Stuhl herum hibbelte. Grinsend wand er sich von ihnen ab und ging Richtung Wohnzimmer. „Ach und Granger... lass den Schutzzauber für mich unten.“, feixte er, als er über seine Schulter zu den Frauen zurück sah und dann verschwand.
 

Wütend knurrte Hermione erneut auf. Warum schaffte er es nur immer und immer wieder sie zur Weißglut zu treiben? Das war doch wirklich nicht mehr normal. Aber sollte er sich ruhig um ihre Arbeit kümmern. So konnte sie sich wenigstens innerlich auf den bevorstehenden Trip vorbereiten und alle Vorkehrungen treffen die es zu treffen gab. „Hermione? Wenn Malfoy ja nichts dagegen hat, dann kann ich doch sicher mit kommen oder? Ach bitte bitte. Ich hatte schon lange keinen Spaß mehr.“ Verwundert sah die Braunhaarige in die blauen Augen Ginnys. „Du weißt doch gar nicht wo wir am Wochenende hin wollen.“ „Na und? Es wird so oder so lustig, wenn ihr beide zusammen unterwegs sein werdet. Außerdem muss ja einer auf Scorpius acht geben, solltet ihr wieder anfangen zu streiten.“ Seufzend ergab sich die Brünette. „Gut. Aber lass uns Harry noch mitnehmen.“, meinte sie leise, bevor sie begann ihr Frühstück anzurühren. Ginny nickte daraufhin nur begeistert und erzählte mit Scorpius darüber, wo es überhaupt hingehen sollte. Doch schon nach kurzer Zeit fiel Hermione wieder etwas ein. „Wie... wie hast du uns eigentlich... vorgefunden? Also... ich meine... lag ich nah an ihm... dran?“ Unweigerlich schluckte sie etwas fester, als sie ihre Frage gestellt hatte. Das ihr die röte sogleich wieder in die Wangen schoss, bemerkte sie jedoch nicht. Für einen Moment sah Ginny Hermione fragend an, bevor sie begann leise zu kichern. „Ach weißt du. Es war eigentlich wirklich süß. Du hast halb auf ihm drauf gelegen und er hatte seinen Arm um dich.“, flötete sie fröhlich. Doch Hermione war nicht nach Fröhlichkeit. Es gefiel ihr ganz und gar nicht, das sie sich im Schlaf an ihn geschmiegt hatte.

Süßes Verlangen

Seufzend ließ sie sich am nächsten Tag auf der großen Couch in ihrem Wohnzimmer nieder. Die letzten Tage waren nicht sehr leicht gewesen. Scorpius, welcher sich von Tag zu Tag immer mehr freute, raubte ihr den letzten Nerv. Sie liebte ihren Sohn, doch konnte er auch verdammt Nervenaufreibend sein, wenn er sich auf etwas freute. Aber wenigstens lag er nun friedlich schlafend in seinem Bett und sie hatte etwas ruhe. Sie hatte ganz vergessen wie es war, sich den ganzen Tag mit ihm zu beschäftigen. Zwar musste sie das auch, als sie die Woche zuvor noch im Urlaub mit ihm gewesen war, doch das war irgendwie einfacher. Sie hatte mehr Möglichkeiten sich mit ihm zu beschäftigen und er war am Ende des Tages auch müde ins Bett gefallen. Nun war schon so etwas einfaches ein Kampf. Leicht lächelte sie. Es war egal wie sehr sie miteinander kämpften, Hauptsache war, dass sie ihren Sohn bei sich hatte. Seufzend beugte sie sich nach vorne um nach dem Glas Wein zu greifen, welches sie auf dem kleinen Wohnzimmertisch zu stehen hatte.
 

Gerade als sich ihre Hand um das kalte Glas schloss und sie es an sich nehmen wollte, erklang ein Plopp direkt neben ihr. Erschrocken ließ sie das Glas fallen und fuhr herum. „So schreckhaft Granger?“ „Malfoy! Jetzt weiß ich wieder was ich vergessen hatte. Was willst du hier?“ Genervt sah sie den Blonden an, welcher seinen Zauberstab zog und das auf den Boden zerbrochene Glas wieder reparierte. „Du weißt, warum ich hier bin. Morgen ist Samstag und ich hatte dem Kleinen versprochen mit euch in diesen Vergnügungspark zu gehen. Also... wo müssen wir da hin?“ Genervt nahm sie erneut ihr Glas in die Hand und füllte es abermals mit der roten Flüssigkeit. Das er sich ungefragt neben sie setzte und sich selbst auch ein Glas zauberte, damit er etwas von Wein trinken konnte, strapazierte ihre Nerven nur noch mehr. „Gut, damit ich dich so schnell wieder los werde, wie du gekommen bist, will ich nicht so sein. Wir, damit meine ich Ginny, Harry, Scorpius und mich, Apparieren morgen zu dir, wo wir uns mit Eloise und dir treffen. Wir werden von dort aus nach Paris müssen. Ich hoffe du hast eingeplant, dass es das gesamte Wochenende dauern wird, denn wir werden nicht nur Morgen dort sein, sondern auch noch Sonntag. Übernachtungen habe ich schon gebucht. Natürlich auf deinen Namen.“ „Moment mal! Mein Name? Bei Merlin weißt du wie weit Paris von London entfernt ist?“
 

Grinsend zuckte sie mit den Schultern und trank einen Schluck, bevor sie weiter sprach. „Ja. Ungefähr fünf Stunden mit dem Zug. Nun also weiter. Wie gesagt wir werden dort übernachten. Es sind drei Zimmer vorbestellt, also keine Panik. Du musst sicher nicht mit Harry oder Ginny ein Zimmer teilen sondern nur mit deiner angebeteten. Und...“ „Stopp mal Granger. Du verstehst nicht! Da ich nicht vor hatte, meinen Tag mit auch nur einen Weasley ohne Unterstützung zu verbringen, hab ich Blaise eingeladen mitzukommen.“ Überrumpelt sah sie ihn einen Moment an, doch dann zuckte sie nur wieder mit den Schultern und ließ sich gegen die Rückenlehne des Sofas sinken. „Dann ist es eben so. Er wird schon nicht auf dem Fußboden schlafen müssen.“ „Gut. Dann wäre das ja geklärt. „Ja, dass denke ich.“ „Granger?“ „Was ist Malfoy?“ „Warum hat die kleine Weasley so komisch reagiert, als ich gestern Lestrange erwähnte?“ Sie seufzte abermals, bevor sie ihren Kopf zu ihm wand. „Weil sie an Bellatrix denken musste. Ich wäre dir auch sehr verbunden, wenn wir das Thema ruhen lassen. Was zwischen Rabastan und mir ist, geht dich nämlich absolut nichts an. Also halt dich da raus.“, brummte sie missgestimmt und erhob sich aus ihrer Position. Wir sehen uns morgen früh um Acht bei dir. Gute Nacht Malfoy. Du kennst ja den Weg zu gehen.“ Stirn runzelnd sah er ihr dabei zu, wie sie das Wohnzimmer verließ und sich auf den Weg nach oben machte.
 

Sie hatte ihn kaum zu Wort kommen lassen und generell hatte sie sehr zurück gezogen auf ihn gewirkt. Unweigerlich fragte er sich, was mit ihr los war. Sie hatte doch alles was sie sich wünschte oder nicht? Einen kleinen Sohn, welcher mehr als nur klug war für sein Alter. Eine gut geschnittene und ausgestattete Wohnung, Freunde die sie immer unterstützen und einen gut bezahlten Job. Was also brauchte sie mehr? Kopfschüttelnd trank er den letzten Rest Wein aus seinem Glas und stellte es, wie sie zuvor, auf den Tisch. Nachdenklich folgte er ihr hinauf ins Schlafzimmer, in dem er schon in der vorletzten Nacht besser geschlafen hatte als er es gedacht hätte. Es war seltsam, aber die vergangene Nacht neben Eloise zu liegen, während er die Nacht zuvor noch neben Hermione gelegen hatte, kam ihm falsch vor. Dabei hatte ihn so etwas sonst noch nie gestört. Bei ihr im Zimmer angekommen, lehnte er sich grinsend an den Türrahmen und verschränkte die Arme vor der Brust. Scheinbar war er so leise gewesen, dass sie ihn nicht einmal bemerkte, während sie vor ihrem Schrank stand und sich Gedanken verloren umzog.
 

„Heiße Unterwäsche Granger.“ Ertappt fuhr sie zusammen als sie seine Stimme vernahm. „Malfoy! Ich sagte dir doch du sollst verschwinden!“ „Und? Ich wollt eben noch nach dem Kleinen sehen, aber wenn du hier einen Strip hinlegst, dann kann ich schlecht einfach vorbeigehen.“, feixte er. Wütend fuhr sie zu ihm herum und kam nur in Unterwäsche bekleidet auf ihn zu. Das Shirt, welches sie vor hatte sich überzuziehen, hielt sie mit ihrer Hand fest, als sie diese in ihre Hüfte stemmte. „Jetzt hör mir mal gut zu Malfoy! Scorpius war, ist und wird nie dein Sohn sein, also gewöhne ihn gefälligst nicht zu sehr an dich. Ich hasse es dich um mich zu haben!“, fauchte sie ihn an, doch sah er nur ruhig zu ihr hinab. Das kleine Grinsen, welches sich auf seinen Lippen befand, nervte sie um so mehr. Gerade als sie sich wütend von ihm abwenden wollte, um sich endgültig um zu ziehen, bemerkte sie einen fremden Arm um ihren Bauch. „Du bist heute viel zu verspannt Granger. Vielleicht sollte ich dich etwas auflockern. Ein bisschen massieren und vielleicht etwas Sex täten dir bestimmt gut.“, raunte er ihr ins Ohr, wodurch sie eine Gänsehaut bekam, welche sich auf ihrem gesamten Körper ausbreitete. Unwillkürlich begann sie unter seinen Berührungen zu zittern, als er mit seinen Händen über ihre nackte Haut am Bauch und an der Taille fuhr.
 

Unverständliches grummeln verließ ihre Kehle, bevor sie sich willig an ihn lehnte und die Berührungen genoss. Zufrieden schloss sie ihre Augen. „Du hast recht. Vielleicht bin ich wirklich nur zu verspannt. Ich weiß auch nicht was los ist.“, jammerte sie leise während sie sich in seinen Armen umdrehte und ihn leicht angrinste. Langsam ließ sie ihre Hände über seine Brust nach oben wandern, wo Sie sie sogleich um seinen Hals schlang. Das Shirt, hatte sie einfach achtlos auf den Boden fallen lassen. Immerhin würde sie das jetzt sowieso nicht mehr brauchen. Es wäre einfach nur hinderlich. Zufrieden sah sie, wie er etwas überrumpelt blinzelte, bevor sein selbstsicheres Grinsen wieder auf seine Lippen trat und er sie rückwärts zum Bett dirigierte. „Mmh~ ich würde definitiv sagen, dass du zu verspannt bist. Aber gut das du es ein siehst. So wird es um so angenehmer für uns beide.“, raunte er ihr leise zu. Unwillkürlich spürte sie die Bettkante in ihren Kniekehlen, als sie beim Bett angekommen waren. Schmunzelnd sah sie kurz auf das Bett hinab, während sie ihre Hand von seinen Nacken über seinen schlanken Hals wandern ließ und sich an seinem Hemd zu schaffen machte, welches er heute trug.
 

„Willst du wirklich... mit mir im Bett landen?“, fragte sie leise, als sie seinen Kopf tiefer zu sich zog und ihm leise ins Ohr hauchte. „Denn du bist doch schon vergeben. Wirklich schade, denn weißt du...“, begann sie und drehte sich leicht mit ihm, sodass sie ihn mit dem Rücken zum Bett zu stehen hatte. Aufreizend rieb sie ihren Oberkörper an seiner Brust, während sie sich leicht auf die Unterlippe biss und zu ihm auf sah. Sanft ließ sie ihre andere Hand ebenfalls zu seiner Brust wandern, an der die andere noch immer an den Knöpfen spielte. Spielend ließ sie einen ihrer Finger kleine Kreise auf seinem Hemd wandern, bevor sie weiter sprach. „Ich hasse Kerle die nur das eine wollen und nicht die Konsequenzen bedenken und die Herzen der Frauen brechen!“ Ihre zuckersüße Stimme hatte sich schlagartig in eine eisige Kälte gestürzt, sodass er dachte man müsse allein davon gefrieren können. Doch als er ihren Blick traf, als sie ihn mit voller Kraft aufs Bett schubste, sah er wie ernst sie ihre Worte meinte. Alle wärme war auf ihren Augen verschwunden, während sie ihn an funkelte. Er kam nicht drum herum ihre Erscheinung mit der eines Löwen zu vergleichen, welcher sich gerade auf seine Beute stürzte. Dabei war sie doch bis eben noch ein kleines schmuse Kätzchen gewesen.
 

Überrumpelt sah er zu der Brünetten auf, welche sich vor ihm stehend behauptete. Er hasste es, wenn Frauen ihm die Meinung sagten oder gar versuchten ihn herum zu schubsten und ihm die Macht aus der Hand zu nehmen. Normalerweise war er immer derjenige, der von oben auf die eben diese hinab sah und sie behandelte wie er wollte. Doch bei Hermione war er schon immer der unterlegene. Und genau das brachte ihr gerade mächtig in Rage. „Du wagst es dir?“, knurrend rappelte er sich aus dem gemütlichen Bett auf und stand so dicht vor ihr, dass ihr Atem seinen Hals streifte, weil sie kleiner war als er. „Ja ich wage es mir! Du denkst wohl auch du kannst machen was du willst!“ Wütend blitzte sie ihn mit ihren braunen Augen an, während er eben so wütend mit seinen silbernen Iriden die ihrigen durchbohrte. Es behagte ihr nicht, wie er vor ihr stand und sie genauso ansah, wie zu ihrer beider Schulzeit. Der Schalk, mit welchem er ihr in den letzten Tagen begegnet war, war verschwunden. Stattdessen sah er sie wieder genauso kalt und abweisend an wie auf Hogwarts. „Du bist noch genauso schrecklich wie zur Schulzeit!“, knurrte leise, während er sie herausfordernd an funkelte. „Und du bist noch genau dasselbe Arschloch wie zur Schulzeit!“ „Halt einfach deine Klappe Granger!“ „Warum sollte ich? Es ist meine Wohnung und du solltest gar nicht hier sein. Wenn du also schon hier bist, dann halt wenigstens deinen Mund!“, brummte sie widerwillig und tippte mit ihrem Zeigefinger auf seiner Brust herum. „Ich hasse dich Granger!“ „Ach ja? Angenehm! Ich dich nämlich auch!“
 

Noch ehe die beiden sich weiterhin streiten konnten, wurde es Draco zu viel und er beschloss sie einfach zum Schweigen zu bringen. Kurzerhand legte er seine Hand auf ihren Rücken und hielt mit der anderen ihr Handgelenk fest, bevor alles ganz schnell ging und seine Lippen auf ihren lagen. Für Hermione ging das alles - viel zu - schnell. Überrumpelt riss sie ihre Augen weit auf und starrte ihn an. Einen klaren Gedanken konnte sie nicht mehr fassen, als sie vor Luftmangel leicht auf keuchte. Diesen Moment nutzte der Ehemalige Slytherin sogleich um seine Zunge in ihren Mund zu bringen und immer wieder gegen ihre zu stoßen. Widerstrebend versuchte sie sich von ihm zu lösen und drückte ihn mit ihrer freien Hand von sich. Zumindest versuchte sie es, doch er war zu stark. Unwillig ließ sie ihn gewähren, während sie versuchte einen anderen Weg zu finden, ihn wieder von sich zu lösen. Ihre Gedanken drifteten jedoch immer mehr ab, da der Kuss sie einfach dazu drang, ihn zu erwidern. Viel zu lang hatte sie solche Intimitäten wie einen einfachen Kuss nicht mehr genossen. Ihre Gegenwehr bröckelte immer mehr, desto länger seine Berührungen hielten. Sie wollte ihn einfach. Ohne weiter drüber nachzudenken, schlang sie ihre Arme erneut um seinen Nacken und drängt sich näher an ihn. Auch Draco blieb es nicht verborgen, dass sie sich ihm hingab und so drehte er sich erneut mit ihr. Im nächsten Moment lagen sie auch schon gemeinsam auf dem Bett.
 

Den Kuss nicht unterbrechend, zogen sie sich weiter in die Mitte ihres Bettes, nur um dort weiter zu machen, wo sie aufgehört hatten. Eifrig begann sie sein Hemd zu öffnen, während Draco ihren Mund verließ und sich an ihrem Hals zu schaffen machte. Verlangend küsste er diesen und biss ab und zu leicht hinein, was ihr ein leises stöhnen entlockte. Zufrieden mit sich und seiner Tat, half er ihr sein Hemd von seinen Schultern zu streifen. „Mama? Papa?“ Erschrocken fuhren die beiden auseinander, als sie die leise verschlafene Stimme Scorpius hörten. „Schatz, was machst du denn hier? Warum schläfst du nicht?“ Panisch hatte Hermione sich aufgesetzt und ihren Sohn angesehen, welcher sich über die Augen reibend zu ihnen gesellt hatte und sie müde ansah. „Traum..“, hauchte er nur leise, doch sie verstand sofort. Schnell rutschte sie an die Bettkante, und hob ihren Sohn auf ihren Schoß. Das sie dabei immer noch nur in Unterwäsche war, ignorierte sie geflissentlich und drückte ihren jüngsten an ihre Schulter. Sachte strich sie ihm über den Kopf, während Draco nur überfordert auf dem Bett saß und die beiden beobachtete. Augenblicklich fragte er sich, was er überhaupt dort tat, als ihm klar wurde, dass er fast seine Freundin mit Hermione Granger betrogen hätte. Hart schluckte er, als er sah wie sich diese gerade um ihren Sohn kümmerte und das eben geschehene vollkommen verdrängte, um für diesen da zu sein. „Mama? Schläft Papa heute wieder hier?“, nuschelte der Kleine, welcher über ihre Schulter hinweg zu dem Blonden sah.
 

„Ich denke nicht Schatz. Papa... ist nur gekommen um dir eine gute Nacht zu wünschen. Aber du hast ja schon geschlafen.“ „Aber Papa soll hier bleiben.“, murmelte er leise, doch nicht leise genug, sodass auch Draco ihn verstehen konnte. „Denkst du, du kannst dann besser schlafen, wenn ich hier bin?“ Fragte er an den Jungen gewandt, welcher Tränen in den Augen bekommen hatte bei der Vorstellung das Draco wieder gehen würde. Heftig nickte er, was Hermione zum Seufzen brachte. Wütend funkelte sie den Blonden an, bevor sie erneut seufzte und ebenfalls nickte. „Gut. Dann bleibt dein Papa hier, wenn er nichts dagegen hat. Aber nun wird geschlafen. Morgen müssen wir früh aufstehen. Vorsichtig erhob sie sich mit Scorpius im Arm, bevor sie ihn sanft aufs Bett legte und ihn in die Mitte schob. Dadurch erhob sich Draco neben ihnen und sah die beiden kurz an. „Ich sag nur schnell Blaise Bescheid wann er Morgen bei mir sein soll. Dann bin ich bei euch.“, antwortete er auf die unausgesprochene Frage, welche im Raum stand, bevor er eben diesen verließ. Kurz nickte Hermione, bevor sie sich neue Unterwäsche aus ihrem Schrank holte und das Shirt wieder einsammelte, welches sie auf den Boden hatte fallen lassen.
 

Nur langsam wurde ihr bewusst, dass sie fast mit dem Blonden Malfoy geschlafen hätte, wenn Scorpius sie nicht unterbrochen hätte. Schnell schüttelte sie ihren Kopf und sah noch einmal zu ihrem Sohn, welcher in dem großen Bett lag und sie ansah. „Keine Angst mein Schatz. Ich bin gleich wieder da. Mama geht sich nur rasch umziehen.“ Kurz nickte er noch, bevor sie auch schon das Schlafzimmer verlassen hatte und ins Badezimmer flüchtete. Mit klopfendem Herzen lehnte sie sich an die verschlossene Tür und atmete erst einmal angestrengt ein und aus. Sie hatte ihn geküsst. Nein. Das war nicht ganz richtig. Er hatte sie geküsst und er war es auch, der sie verführen wollte. Was war nur in ihn gefahren? Er war doch verliebt und hatte eine Freundin, die er wahrscheinlich sogar irgendwann Heiraten wollte. Wollte er das ganze etwa wieder zerstören? Für eine Nacht, die ihm sowieso nichts bedeutet hätte? Überfordert biss sie ihre Zähne zusammen. Noch immer hatte sie die süße seiner Zunge in ihrem Mund. Erneut fragte sie sich, was sie da geritten hatte. Sie war Scorpius überaus dankbar, dass er sie unterbrochen hatte. Langsam stieß sie sich von der Tür ab und begann sich umzuziehen.
 

Als dies erledigt war, sah sie missmutig in den Spiegel. Wieder schüttelte sie ihren Kopf um die aufkommenden Bilder der letzten Minuten in diesem zu verbannen. Eilig stellte sie sich das Wasser an, welches sie sich ins Gesicht spritzte um wieder zu klarem Verstand zu kommen. Doch auch das wollte ihr nicht helfen. Langsam trocknete sie sich das Gesicht ab und verließ das Bad. Nur schwerfällig ließ sie den Flur hinter sich und gelangte wieder in ihr Schlafzimmer. Zu ihrer Verwunderung war Draco schon dort und hatte sich zu Scorpius gelegt, welcher sich an ihn ran gerobbt hatte und sich nun friedlich schlummernd an ihn kuschelte. Hart schluckte sie, als sie die nackte Brust des Slytherin entdecke, über welche sie bis vor kurzem noch mit ihren Händen gestrichen hatte. Schnell ging sie auf das Bett zu und legte sich hinein. Noch einmal sah sie die beiden Männer an, welche so friedlich in ihrem Bett lagen und die Augen geschlossen hielten. Doch schon im nächsten Moment färbten sich ihre Wangen rötlich und sie wand ihnen verlegen den Rücken zu. Draco hatte seine Augen genau in dem Moment geöffnet, als sie zu ihm gesehen hatte. Kurz löschte sie noch das Licht, bevor sie ein leises gute Nacht nuschelte.

Auf zum Disneyland

Erschöpft fuhr sich die junge Brünette durch ihre Haare, als sie am nächsten Morgen vor dem Spiegel in ihrem Bad stand. Draco war, nachdem sie alle vom Wecker geweckt wurden, welchen sie in der Nacht noch gestellt hatte, nach Hause verschwunden. Immerhin würde Eloise bald bei ihm sein, damit sie zusammen auf alle anderen warten konnten. Kaum hatte der Wecker geklingelt, waren alle aus dem Schlaf geschreckt. Die einzige die es nicht überrascht hatte, war sie selber. Was weniger daran lag, dass sie ihn gestellt hatte, sondern eher daran, dass sie die gesamte Nacht nicht viel geschlafen hatte. Kaum hatte sich Scorpius zwischen ihnen gedreht, war sie erwacht und hatte versucht im Dunkeln etwas zu erkennen. Sie wollte auf keinen Fall noch einmal neben Draco aufwachen. Nicht, nach dem was geschehen war. Noch immer raufte sie sich die Haare, wenn sie sich fragte, wie es nur so weit hatte kommen können. Zuerst wollte sie ihn doch einfach nur etwas aufziehen. Ihm weiß machen, dass sein Angebot von einer Massage und Sex gut klang und dann hatte sie ihm wie geplant, ihre Meinung gesagt und dann das! Sie verstand einfach nicht, warum sie sich erst anschrien und dann übereinander herfielen. Doch seine Nähe und die Küsse, welche er ihr gab, brachten sie einfach um den Verstand. Noch immer konnte sie die Anziehungskraft wahrnehmen, welche von ihm ausging. Es war genau so, wie in Hogwarts. Sobald sie ihm zu nah kam, wollte sie einfach nur noch eines. Ihn küssen.
 

Ein Klopfen an der Tür, ließ die verwirrte Braunhaarige aufschrecken. „Mama? Ich hab hungerrr!“, jammerte da auch schon die kindliche Stimme ihres Sohnes durch die Tür. Schmunzelnd stützte sie sich auf dem Waschbecken ab, ehe sie ihm antwortete. „Ich bin gleich da mein Schatz. Geh schon einmal in die Küche.“ Kurz hielt sie noch inne und lauschte den verklingenden Schritten Scorpius, welcher sich tapsend auf den Weg in die Küche begab. Als sie ihren Kopf wieder hob und ihr Spiegelbild betrachtete, sah sie furchtbar aus. Ihre Haare standen in allen Richtungen ab und ihre Haut war blasser als sie es für gewöhnlich war. Unter ihren Augen waren dunkle Schatten zu erkennen und die Lider hingen ihr auch schlaff über die Augen. Seufzend stellte sie sich das Wasser auf kalt, ehe sie es sich über ihre Handgelenke laufen ließ, um es kurz darauf in ihren Handflächen zu sammeln und es sich ins Gesicht zu spritzen. Erneut warf sie einen Blick in den Spiegel. Zwar hatte sich nichts an ihrem äußeren Erscheinungsbild geändert, aber sie fühlte sich für den Moment erfrischter. Auf jeden Fall, würde sie nachdem sie Scorpius Frühstück gemacht hätte noch eine Dusche nehmen. Kurz wusch sie sich noch das Wasser aus dem Gesicht, bevor sie die Tür öffnete und hinunter in die Küche ging. Dort angekommen, fand sie auch gleich Scorpius am Tisch sitzen, welcher gelangweilt und noch immer leicht verschlafen mit seinem Teddy spielte, welchen er als Baby einmal geschenkt bekommen hatte. Verträumt sah sie ihm dabei zu.
 

Nach einer Weile löste sie sich von dem Bild und trat neben ihren jüngsten. „Weißt du noch, was ich dir erzählt habe, von wem du diesen Teddy bekommen hast?“ Verwundert sah der kleine Junge auf, bevor er grinste und nickte. „Ja. Von meiner Oma, die ich aber nicht kenne.“, antwortete er ihr schmollend. „Warum war Oma mich noch nicht besuchen? Mag sie mich nicht?“ Kurz überlegte sie, was die beste Antwort wäre. „Weißt du mein Liebling.... deine Oma liebt dich sehr. Aber es ist nicht so einfach für sie, dich zu besuchen. Du weißt doch, dass dein Daddy damals ein böser Mann war und er würde sicher sehr Böse mit deiner Oma werden, wenn er erfährt, dass sie dich besucht. Aber ich bin mir sicher, dass du deine Oma eines Tages kennen lernen wirst.“ Nachdenklich und etwas traurig, sah er seine Mutter an, welche sich neben seinen Stuhl hin gehockt hatte und ihm durch die Haare strich. „Mama? Wann ist irgendwann?“ Traurig und sehnsüchtig sahen seine kleinen Augen sie an. Sie seufzte leicht, bevor sie sich auf die Lippe biss. „Ein bisschen noch. Ich kann es dir nicht genau sagen mein Schatz.“ Verstehend nickte er leicht, während er wieder auf seinen Teddy sah, welchen er nun an sich drückte. „Warum hab ich keine richtige Oma und keinen Opa? Papa...“, nuschelte der Kleine. Entschuldigend sah sie ihren Jungen an, bevor sie aufstand und sich zum Tresen begab. „Magst du heute Cornflakes? Du wirst ja heute noch genug essen. Da denke ich reichen die.“, versuchte sie abzulenken, doch es half nichts. Noch immer sah Scorpius traurig auf den Teddy, dessen grüne Augen ihn ansahen. Kurzerhand nahm sie sich eine kleine Schüssel, welche sie auch gleich mit den genannten Cornflakes füllte.
 

Nachdenklich ging sie damit zu ihrem Sohn und reichte sie ihm. „Nun iss schön. Mama geht schnell duschen und dann wird sich angezogen. Tante Ginny und Onkel Harry kommen auch bald. Und Scorpius? Denk nicht daran. Wir wollen doch heute und morgen Spaß haben oder? Heute gehen wir in den Vergnügungspark.“ Augenblicklich strahlten die kleinen Augen wieder, als ihm bewusst wurde, dass er den heutigen Tag herbei gesehnt hatte. Schmunzelnd schüttelte sie den Kopf, ehe sie wieder nach oben ging und sich eine Dusche gönnte. Kinder konnte man so leicht von etwas traurigem ablenken. Ganz anders bei Erwachsenen. Noch immer hatte sie im Hinterkopf, wie sie und Draco sich immer an gifteten. Erschöpft stellte sie sich unter die kalte Dusche, welche ihre Lebensgeister wieder wecken sollte. Nachdem sie eine weile unter den wärmenden Wasserstrahlen gestanden hatte, fühlte sie sich viel wacher und erfrischter. Eilig stieg sie hinaus und hüllte sich sogleich in ein großes Handtuch. Erst als sie sich ihre Haare in ein weiteres Handtuch gehüllt hatte, bemerkte sie, dass sie gar keine frischen Sachen mit ins Bad genommen hatte. Fassungslos über ihre eigene Dummheit, schlug sie sich gegen die Stirn und öffnete das Badezimmer. Als sie einen Schritt auf den Flur ging und die Tür hinter sich schloss, sah sie wieder nach vorn.
 

Überrascht blinzelte sie einige male, bevor sie schief grinste. „Hey Harry. Ich wusste gar nicht, dass ihr schon hier seid.“ Verlegen hielt sie sich ihr Handtuch fest, während sie auf ihn zu schritt und kurz vor dem Schwarzhaarigen in ihr Zimmer abbog. „Offensichtlich. Ginny zieht gerade Scorpius an. Sag mal Mione.... was läuft da zwischen dir und Malfoy?“ Irritiert wand sie ihm ihren Blick zu, den sie so eben von ihrer Unterwäsche genommen hatte, die sie sich raus suchte. „Da ist gar nichts Harry. Er hat mich so lange genervt, bis ich zugestimmt habe seine Ex Frau zu spielen. Nicht mehr und nicht weniger. Außerdem...“, begann sie und hoffte, dass Harry nicht die Röte sah, die sich leicht in ihre Wangen festgesetzt hatte. „Ich sehe es Positiv. Scorpius bekommt noch mehr Zeit mit seiner Mutter und fährt zu dem auch noch in einen Vergnügungspark. Wobei fahren falsch ist. Wir Apparieren ja. Und Harry? Könntest du dich kurz umdrehen? Ich glaube nicht, dass Ginny es gut finden würde, wenn du mir beim Umziehen zusehen würdest.“ Kurz lachte er auf, ehe er sich umdrehte und an den Türrahmen gelehnt stehen blieb. Kurz sah sie noch einmal zu ihm, bevor sie leicht grinsend den Kopf schüttelte und sich an zog. „Hermione? Meinst du es war eine gute Idee? Die Sache mit Malfoy mein ich. Die Sache von damals ist doch bis heute noch an dir hängen geblieben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du ihm gegenüber neutral oder gar nett reagieren kannst.“ „Oh. Aber sicher doch Harry. Ich hab nun schon mehrere Abende mit ihm verbracht... sehr unfreiwillig wie ich dazu sagen möchte, doch es hielt sich in Grenzen. Sicher kriegen wir uns in die Haare aber... das einzige was mir Sorgen macht, ist Scorpius.“
 

Überrascht drehte sich der Schwarzhaarige zu seiner Freundin um, welche gerade dabei war sich ein weißes Kleid anzuziehen. Stirn runzelnd beobachtete er sie dabei, wie sie sich ihre Haare mit dem Zauberstab trocknete und sie dann gepflegt mit einer Blütenförmigen Spange zur Seite klemmte. Dadurch vergaß er vollkommen zu fragen, warum ihr Scorpius Sorgen bereitete. Als sie sich dazu auch noch passend roten Schuhe anzog, konnte er nicht anders als skeptisch zu gucken. „Warum machst du dich so schick? Wir gehen in einen Vergnügungspark Hermione. Nicht auf eine Party.“ Verwundert sah sie zu Harry, während sie sich nebenbei noch ein paar silberner Ohrringe ansteckte. „Ich weiß. Aber wenn ich Ungestylt da auf tauche, dann kann ich mir gleich von Malfoy etwas anhören. Und glaub mir Harry... dazu habe ich wirklich absolut keine Lust. Der Tag soll Scorpius gehören und nicht meinen Streitereien mit Malfoy.“ Kurz sah er sie noch prüfend an, bevor er nickte. „Gut. Müssen wir dann nicht auch schon los?“, fragte er und deutete auf die Uhr, welche auf ihrem Nachttisch stand. „Stimmt. Ein Glück hab ich gestern schon ein paar Sachen eingepackt.“ Schnell nahm sie die Tasche, in welche sie ihre und Scorpius Sachen gepackt hatte. „Dann mal los.“ Mit der Tasche in der Hand, trat sie neben Harry aus ihrem Schlafzimmer und zog die Tür hinter sich zu. Sie hatte nur ein Problem, bei dem Kleid welches sie nun trug. Sie wusste nicht, wo sie ihren Zauberstab hin tun sollte.
 

Kaum hatten sie den Flur betreten, kamen auch Ginny und Scorpius aus dem Zimmer. Lächelnd begrüßte sie ihre Freundin mit einer Umarmung, ehe sie ihren Sohn ansah. „Man, man Ginny. Er geht in einen Vergnügungspark und nicht zu einer Party. Es gibt Eis, Zuckerwatte und sonstige klebrige Sachen dort.“, brummte sie, als sie ihren Sohn ansah, welcher ein weißes Hemdchen trug und darüber eine schicke schwarze Jacke. Passend dazu, hatte sie ihm eine Schwarz verwaschene Jeans angezogen. Kopf schüttelnd sah sie ihre beste Freundin an, welche nur grinste. Harry neben ihnen begann jedoch zu lachen. „Das musst du gerade sagen. Genau dasselbe hab ich eben noch zu dir gesagt.“, brachte er feixend raus, ehe er ihr die Tasche ab nahm und die drei ansah. „Dann wollen wir mal was? Nicht das wir noch zu spät kommen.“, setzte er noch hinzu, wobei er gleich ein begeistertes Jubeln seitens Scorpius bekam. Lächelnd folgte sie den beiden Männern mit Ginny an ihrer Seite. „Sag mal Mione.“, begann diese leise. „Wie ist diese Eloise eigentlich?“ „Eloise? Hmm.. Wie soll ich es beschreiben... Sie ist seltsam. Sie tut auf lieb und unschuldig, aber irgendwas gefällt mir an ihr nicht. Sie sieht mich immer durchdringend an, was Malfoy in seinem Liebeswahn gar nicht mit bekommt.“, berichtete sie. Überrascht hob die Rothaarige eine Augenbraue und sah sie kurz von der Seite an. „Ach! Bevor ich es noch vergesse euch zu sagen. Wir werden doch nicht zu sechst sein. Malfoy hat sich schon gedacht, dass eine Weasley mit kommt und hat sich Verstärkung besorgt. Blaise Zabini wird uns also begleiten.“
 

Kurzes schweigen trat zwischen den Personen ein, bevor Ginny und Harry einen Blick tauschten und der Schwarzhaarige dann antwortete. „So lang es nur Zabini ist. Crabbe wäre schlimmer gewesen. Mit Zabini kann man sich hoffentlich wenigstens unterhalten. Aber sag mal Mione. Sagtest du nicht wir haben die letzte drei freien Zimmer bekommen?“ Seufzend nickte sie auf seine Frage hin. „Das sagte ich. Und es hat sich auch nichts daran geändert. Keine Panik. Zabini wird bei mir im Zimmer bleiben. Er wird mich ja nicht verhexen, wenn ich seinem besten Freund aus der patsche helfe. Allerdings hindert es mich etwas an meinen Plan, dich als meinen Momentanen Freund auszugeben Harry.“, meinte sie nachdenklich und verließ mit den anderen die Wohnung. Ginny musterte die beiden einen Moment, bevor sie etwas dazu sagte. „Leute. Ich war damit einverstanden, dass ihr vor gebt ein Paar zu sein. Also wird Zabini bei mir schlafen und du Harry bei Hermione. Wenn er Ärger macht, jage ich ihm einen Flederwicht Fluch auf den Hals. Den kann ich schließlich gut.“, grinste die Rothaarige ihre Freunde an. „Aber wir sollten jetzt los. Sonst geht uns Scorpius noch verloren.“, kam es ruhig von ihr und zeigte nach draußen, wohin Scorpius schon verschwunden war. Die Taschen von Harry und Ginny hatten sie beim Durchqueren ihrer Wohnung an sich genommen, sodass sie auch wirklich alles dabei hatten.
 

Nachdenklich folgten Hermione und Harry, Ginny, welche schon vorausgegangen ist um Scorpius zurückzuholen. Lachend kam dieser auf seine Mutter zu, als sie ihn rief. „Geht es jetzt los Mama?“, hüpfte er aufgeregt, mit seinem Teddy in der Hand vor ihr herum. Sie hatte gar nicht mitbekommen, dass er ihn mitgenommen hatte. „Ja. Jetzt geht es los. Aber halt deinen Teddy gut fest ja? Nicht das er uns noch verloren geht.“ Lächelnd hob sie ihren Sohn auf ihre Arme, welcher sich gleich an sie drückte und seine Arme fest um ihren Hals schloss. Den Teddy hielt er dabei dicht an sich gedrückt, sodass er ja nicht verloren gehen konnte. Harry und Ginny hielten sich ebenfalls an der Braunhaarigen fest, da sie nicht wussten wo Malfoy wohnte, musste Hermione mit ihnen zusammen Apparieren. Es war eine Herausforderung, da sie nur selten mit mehr als nur einer weiteren Person apparierte. Kurz sah sie ihre Begleiter noch einmal an. „Seid ihr soweit?“ Einstimmiges nicken kam als Antwort, bevor Hermione auch schon ihre Augen schloss und sich konzentrierte. „Los geht es.“, sagte sie noch, bevor sie sich drehten und zu Malfoys Wohnung apparierten. Mit einem – Plopp - landeten die vier in seiner Wohnung, wo sie auch schon ungeduldig erwartet wurden. „Hallo. Entschuldigt die Verspätung aber ich... wurde etwas aufgehalten nach dem Duschen.“, grinste sie leicht zur Begrüßung, ehe sie sich um sah. Missmutig betrachtete der Blonde die vier Neuankömmlinge, welche nun in seiner Wohnung standen.
 

„Wovon wurdest du schon aufgehalten? Etwa wieder eines deiner Bücher?“, giftete er sie auch gleich schlecht gelaunt an. Augenblicklich zog sie ihre Stirn kraus und musterte ihn etwas. Man konnte ihm deutlich ansehen, dass er wohl nicht viel geschlafen hatte. Das hatte sie am Morgen gar nicht so mitbekommen, als sie alle aufgestanden waren und er sich mit einem - bis später – verabschiedet hatte. Zufrieden grinste sie ihn an, als ihr bewusst wurde das er scheinbar ein schlechtes Gewissen seiner Freundin gegenüber hatte, welche er direkt an sich zog. „Es waren keine Bücher mein lieber Ex. Mein Freund hat mich etwas.. sagen wir mal aufgehalten.“, schmunzelte sie und sah mit Genugtuung wie er sie nun seinerseits skeptisch musterte. Blaise, welcher sich bisher zurück gehalten hatte, unterbrach die kleine Stichelei nun. „Ihr benehmt euch genauso wie zur Schulzeit. Habt ihr euch kein bisschen weiter entwickelt? Ich bin erstaunt, dass du ihn in sein altes Muster zurück fallen lässt Hermione.“ Irritiert darüber, dass der ehemalige Slytherin sie beim Vornamen nahm, sah sie ihn kurz musternd an. Wenn sie nicht vereinbart hätten, dass Harry für das Wochenende ihren Freund spielen würde, dann hätte sie es durchaus interessant gefunden den Dunkelhäutigen in ihrem Bett zu wissen.
 

Freundlich lächelnd ging sie auf ihn zu und reichte ihm ihre freie Hand. „Lang nicht gesehen Blaise.“ Grinsend nickte er und ergriff ihre Hand kurz. „Du sagtest dein Freund hat dich aufgehalten?“, fragte er ruhig, doch sein Blick glitt zu Harry, welcher noch immer unbeweglich auf dem Fleck stand, an dem sie angekommen waren. Lediglich ihre Blicke trafen sich. „Dann hast du dir also unseren Weltretter geschnappt. Gratuliere. Auch wenn ich sagen muss, dass ich ihn etwas beneide, dass er neben dir schlafen wird.“ Leicht überrascht sah sie zu ihm auf, bevor sie begann zu schmunzeln. „Tut mir leid aber du wirst dir dann wohl mit Ginny ein Bett teilen. Ich hoffe das ist in Ordnung? Mein lieber Ex hier... hat es ja nicht für nötig gehalten mir früh genug Bescheid zu sagen.“, meinte sie entschuldigend, wobei ihr Blick kurz zu dem genannten wanderte. „Du hattest auch nicht gesagt, dass wir über Nacht bleiben.“, knurrte er nun widerwillig, wobei ihm Eloise einen Kuss auf die Wange hauchte. „Mama? Du hast gesagt es geht jetzt los.“, lenkte Scorpius ihre Aufmerksamkeit auf sich. „Entschuldige. Es geht gleich weiter.“, antwortete sie ihm noch kurz, bevor sie sich Eloise zu wand. „Hallo Eloise. Tut mir leid das ich dich jetzt erst begrüße, aber du siehst ja selber, dass wir uns alle kennen und einige sich schon lang nicht mehr gesehen haben. Um es kurz zu machen, stell ich dir mal meine zwei Begleiter vor.“ Aufmerksam beobachtete die Blondine jede von Hermiones Bewegungen, während sie genaustens darauf achtete sie nicht zu nah an Draco ran zu lassen. Doch das Hermione gar keinen Bedarf hatte, sich dem Blonden zu nähern, bemerkte sie gar nicht.
 

„Darf ich vorstellen? Das ist Ginny Weasley, meine beste Freundin.“ „Freut mich.“, lächelte diese auch schon Eloise an, welche sie nur abschätzig musterte. Wütend zog Ginny die Augenbrauen zusammen. Diese Frau war ihr gänzlich unsympathisch. „Gut und das hier ist Harry Potter. Mein Freund. Scorpius kennst du ja schon.“ Auch Harry und Scorpius sagten ihr guten Tag. Ihnen nickte sie jedoch freundlich lächelnd zu und begrüßte sie mit ihren Küsschen. Augen rollend sah Hermione ihr dabei zu, bevor sie sich an Blaise wand. „Und Blaise, dass ist Scorpius. Mein Sohn. Ihm haben wir das hier alles zu verdanken. Frag mich bitte nicht, wie er – ihn – dazu bewogen hat in einen Vergnügungspark zu gehen. Ich habe absolut keine Ahnung. Die beiden verschwören sich immer gegen mich.“ Meinte sie leise hinter vorgehaltener Hand zu ihm. Immerhin sollte Eloise nicht wissen, dass der Zabini den Jungen noch nicht kannte. Wahrscheinlich würde Eloise sonst etwas komisch vorkommen, da sie sicher wusste das Draco und Blaise beste Freunde waren und sich wahrscheinlich sogar regelmäßig sahen. Da verschwieg man dem besten Freund schließlich auch nicht das eigene Kind.
 

Doch Blaise schien zu verstehen und nickte nur, bevor er Scorpius grinsend begrüßte. „Na kleiner. Hast du etwa deine Mama so angezogen? So darfst du sie doch nicht vor die Tür gehen lassen. Nicht dass einer neidisch wird und sie dir wegnehmen will.“, grinste er breit, wobei er dem Jungen über die Haare strich. Verständnislos sah dieser ihn einen Moment an, bevor er unsicher zu seiner Mutter auf sah. „Hör nicht auf ihn Schatz. Onkel Blaise erzählt dir nur Blödsinn.“ Erneut huschte der Blick des schwarzhaarigen Jungen zu dem deutlich größeren vor ihm, bevor er leicht lachte und grinste. „Meine Mama gehört nur mir. Sie hat nur mich lieb.“, grinste er stolz und schmiegte sich enger an sie. Lachend strich sie ihm über den Rücken. Allerdings wurde er langsam ziemlich schwer, weswegen sie sich auch zu den anderen umdrehte. „Okay. Blaise? Bist du gut im apparieren?“ Fragend sah sie ihn an, doch er nickte schon. „Gut. Du wirst mit Ginny dort hin apparieren. Es ist eine lange Strecke, aber ich denke die wirst du packen. Harry wird mit mir und Scorpius apparieren und Eloise, du mit Draco. Hier sind die Koordinaten. Prägt sie euch gut ein. Wenn ihr denkt, ihr schafft es nicht in einem Stück, dann nehmt euch zuerst die unteren Koordinaten als Ziel, bevor ihr weiter appariert.“ Kurz gab sie den angesprochenen noch die vorbereiteten Zettel, bevor sie zu Harry ging und er seinen Arm eng um sie legte und sich an ihr fest hielt, genauso wie Scorpius.
 

„Also gut. Dann sehen wir uns gleich. Harry und ich warten dann auf euch. Und ich möchte niemand zersplittert wiedersehen. Also passt auf euch auf.“, kam es noch ernst, bevor sie ihre Augen schloss und mit ihren beiden Jungs verschwand. Malfoy starrte noch einen Moment auf den Fleck, an dem sie eben verschwunden waren, bevor er seinen Arm um Eloise schlang und ihrer beider Gepäck fest hielt. „Also gut, dann wollen wir mal.“, meinte Blaise nur und ging zu Ginny, welche er sogleich nah an sich zog. „Bereit?“, fragte er zur Sicherheit noch einmal. „Bereit.“, antwortete sie ihm, bevor auch die beiden verschwunden waren. Erst dann taten Draco und Eloise es ihnen gleich. Es dauerte nicht lange, bis alle an einem Punkt nahe dem Haupttor angekommen waren. „Gut, wenn alle da sind, dann kann es ja los gehen. Scorpius? Du läufst bitte nicht weg und bleibst bei uns. Ich will dich nicht im ganzen Park suchen müssen.“, ermahnte sie ihren jüngsten, welchen sie gerade von ihren Armen ließ. „Ja Mama.“, grinste er noch breit zurück, ehe er auch schon ein kleines Stück vor lief. Kopfschüttelnd sah sie ihm nach, während die Anderen die Außenmauern betrachteten, neben denen sie gelandet waren. Eloise schien das ganze jedoch keineswegs zu beeindrucken, weswegen sie sich von Draco löste und neben Hermione her schritt, welche ihrem Sohn folgte. Langsam kamen auch die Anderen hinterher.
 

„Du hast gar nicht gesagt, dass du einen neuen Freund hast.“, plauderte sie auch schon mit ihrem französischen Akzent dahin. „Stimmt. Habe ich nicht. Aber es ist ja auch nicht relevant.“, antwortete sie der Blondine, welche sie von der Seite her ansah. „Dein Junge... Er ist nicht Dracos Sohn nicht wahr?“ Überrascht sah Hermione die etwa gleichgroße Frau neben sich an. „Wie kommst du darauf?“ Skeptisch musterte sie Sie, bevor sie wieder nach vorn sah. „Er hat die gleichen schwarzen Haare wie dein neuer Freund. Draco sagte, du wärst ihm fremdgegangen, weswegen er die Scheidung wollte. Hermione musste einen Moment nachdenken, bevor sie eine Antwort gab. „Er ist Dracos Sohn. In seiner Familie gibt es nicht nur Blondinen. Seine Mutter stammt einer Familie mit überwiegend schwarzen Haaren ab. Es wurden also lediglich diese Gene vererbt.“, antwortete sie ihr überlegen. Eloise schien dies jedoch nicht zu passen. „Mama! Da ist ein Hund. So einen Großen hab ich noch nie gesehen. Ich will auch einen Luftballon.“, rief Scorpius ihnen zu, weswegen sie auch nicht weiter auf Eloise reagierte und lächelnd zu ihrem Sohn vor lief.
 

„Das ist Pluto mein Schatz. Wenn du magst, dann hole ich einen mit dir sobald wir drinnen sind.“ „Au ja!“, rief der Kleine auch gleich bei dem Vorschlag. Langsam griff sie nach seiner Hand und nahm diese in ihre, bevor sie sich zu den anderen umwand, welche gerade bei ihnen ankamen. „Das... ist ein Vergnügungspark. Um genau zu sein, heißt er Disneyland. Hier findet ihr zu sämtlichen Muggle Märchen einen eigenen Bereich und auch einige verkleidete Figuren.“, berichtete sie und gab den Blick auf den Park frei. Stöhnend sah Draco zu Hermione und Scorpius, nachdem er einen Blick über den Eingang geworfen hat. „Ich lass mich nie wieder auf einen Deal mit ihm ein.“, brummte er missgelaunt, wodurch alle etwas lachten. „Komm schon Dray, wird schon nicht so schlimm. Auf geht es nicht wahr? Wollen wir loslegen kleiner? Hier gibt es ja ganz schön viel zu sehen.“ Übermütig grinste Scorpius Blaise an und nickte. „Ich will einen Ballon von Pluto!“, quietschte er auch schon und nahm Blaise Hand um ihn hinter sich herzuziehen.

berechtigte Zweifel?

Zufrieden lächelnd sah sie ihrem Sohn dabei zu, wie er Blaise, nachdem sie ihre Reservierung eingelöst hatten, zu Pluto zog. Es war erstaunlich wie wenig sie dem Dunkelhäutigen noch misstraute. Aber sie hatte keinen Grund. Blaise wusste sicher was sein bester Freund hier veranstaltete und würde Scorpius schon nichts tun. Zudem sah es ganz danach aus, als würde er prima mit kleinen Kindern umgehen können. So wand sie sich zufrieden wieder den anderen zu, mit denen sie das Wochenende verbringen würde. „Also gut. Ich würde vorschlagen, wir bringen erst einmal unsere Sachen in die Zimmer, bevor wir mit dem Tag beginnen.“ „Klingt gut.“, kam es auch gleich von Ginny, welche aber ihrer Meinung nach nur mit einem halben Ohr zu hörte. Sie schien viel zu begeistert von dem Vergnügungspark zu sein. Auch Harry sah sich neugierig etwas um, bevor er grinste. „Hey. Wir fahren doch sicher damit oder?“, fragte er auch sogleich und deutete auf eine Achterbahn, welche man in der Ferne sehen konnte. Leicht schmunzelte sie, als sie daran dachte, dass Harry der Nervenkitzel wirklich gut tun würde. „Klar gerne. Allerdings ohne Scorpius. Er ist noch nicht Alt und groß genug dafür. Er würde nachher nur unter dem Bügel durchrutschen.“ Besorgt runzelte sie die Stirn, bevor sie nochmals in die Richtung von Blaise und ihrem Sohn sah.
 

„Was für ein Bügel? Aber fahrt. Ich passe schon auf den kleinen auf.“ Überrascht wand sie ihren Blick zu Draco, welcher erneut seinen Arm um die Taille seiner Freundin geschlungen hielt. Kurz runzelte sie etwas die Stirn, bevor sie nickte, doch antworten konnte sie nicht, da Harry sich auch gleich einmischte. „Was denn? Hast du etwa Angst Malfoy?“, stichelte Harry breit grinsend. Resigniert schüttelte sie ihren Kopf und seufzte leicht. Vielleicht hätte sie Harry doch nicht einladen sollen. Aber andererseits... sie vermisste ihren besten Freund. Zwar vermisste sie auch Ron, aber der war ja noch immer nicht gut auf sie zu sprechen. Nachdenklich sah sie den beiden etwas zu, bevor sie sich ab wand. „Ich hab sicher keine Angst. Was denkst du denn Potter? Aber einer muss sich schließlich um den kleinen kümmern.“ „Ausrede. Das kann auch Zabini. Guck doch hin. Scorpius scheint ihn schon jetzt lieber zu mögen als dich!“ Wütend knurrte der Blonde auf. „Du hast keine Ahnung also halt dich da raus!“ „Ach komm schon Malfoy. Trau dich ein mal in deinem Leben etwas.“ „Ich trau mich mehr als genug Potter.“ Genervt rieb sie sich die Stirn. „Ihr seid noch dieselben Kindsköpfe wie damals. Könnt ihr euch nicht einfach vertragen? Das erinnert mich an damals, als ihr euch zum ersten mal mit Zauberstäben gegenüber standet. Angst Potter? Träum weiter!“, äffte sie die beiden nach und erreichte damit genau das, was sie auch erreichen wollte. Die beiden hörten sofort auf und sahen sie grimmig an. „Ach kommt schon. So war es doch. Nur umgekehrt.“, rollte sie mit ihren Augen. „Lasst uns lieber gehen.“
 

Als sie sich umdrehte, um voran zu gehen, bemerkte sie das sie weder Ginny noch Blaise oder Scorpius entdecken konnte. „Oh Merlin nicht schon wieder!“, keuchte sie auf. „Das gibt es doch nicht! Typisch! Jetzt haben die beiden es auch noch geschafft mit Blaise verloren zu gehen.“ Angestrengt versuchte sie in dem Gewimmel der Leute, welches stärker geworden war, die drei wieder zu finden. Doch nirgends war auch nur eine Spur zu sehen. Eloise, welche unbeteiligt neben Draco stand, kümmerte das überhaupt nicht. Sie stand lieber bei ihm und legte ihre Arme um seinen Hals um ihn von allem abzulenken und für sich zu beanspruchen. Schon beim Essen hatte sie erkannt, dass die Blondine mehr als nur ein bisschen eifersüchtig war. Erschrocken zuckte sie leicht zusammen, als Harry seinen Arm um sie legte und ihr etwas ins Ohr flüsterte. „Na? Wirst du eifersüchtig, wenn du die beiden so siehst? Ginny hat mir erzählt das du dich an Malfoy gekuschelt hattest.“ Wütend ruckte ihr Kopf zu ihm herum, doch noch ehe sie ihm ihren Ellenbogen in die Seite schlagen konnte, hatte er schon wieder Abstand von ihr genommen. „Komm schon. Lass uns lieber die drei Ausreißer suchen. Sie sind schlimmer als Ron.“ „Darüber reden wir, wenn wir mehr Zeit haben noch einmal. Glaub nicht ich vergesse das.“, funkelte sie ihn an, bevor sie sich mit verschränkten Armen von ihm ab wand und sich weiter umsah.
 

Nach etwa einer viertel Stunde, hatten sie die drei noch nicht finden können und so langsam wurde sie nervös. „Harry? Hast du sie gefunden?“, fragte sie ungeduldig, als sie ihren besten Freund gerade aus der Menge kommen sah. Der Park wurde immer voller und unübersichtlicher. Frustriert stöhnte sie auf. „Warum muss er auch immer weg laufen? Er ist wie sein Vater. Immer vor allem weglaufen.“ Normalerweise wäre das alles kein Problem für sie, doch in einem Vergnügungspark voller Muggle durfte sie nicht Zaubern. Vorsichtig kam der Schwarzhaarige auf sie zu und nahm sie einen Moment in den Arm. „Hey, alles wird gut. Wir finden die drei schon.“, versuchte er sie zu beruhigen, während er ihr liebevoll über ihre Haare und den Rücken strich. „Habt ihr sie gefunden?“, wurden sie von Draco unterbrochen, welcher mit Eloise auf sie zu kam. Wie immer wirkte er gleichgültig, doch in seinen Augen sah man deutlich Resignation und Sorge. Scheinbar gefiel auch ihm die Tatsache nicht, dass sie die drei noch immer nicht gefunden hatten. Gerade als sie antworten wollte, dass sie ebenso wenig Erfolg hatten, hörten sie hinter sich zwei bekannte Stimmen lachen, während die Dritte deutlich gereizt wirkte. „Hört endlich auf! Wisst ihr eigentlich das Hermione sicher schon krank vor Sorge ist? Ich hab euch gleich gesagt wir sollten zurück gehen! Jetzt darf ich mir wieder einen Vortrag anhören, was ich ihrem Sohn nur beigebracht habe, dass er sich ständig davon schleicht!“
 

Wütend zogen sich die Augenbrauen der Braunhaarigen zusammen, welche sich sogleich aus den Armen ihres Freundes befreite und sich mit in die Hüften gestemmten Händen vor den Dreien positionierte, welche gerade aus der Masse traten. Ihre Augen funkelten vor Wut, auch wenn sie es nicht schaffte die Erleichterung aus ihnen zu verbannen. „Könnt ihr mir mal erklären was das hier sollte? Wir haben uns Sorgen gemacht!“, fuhr sie die drei auch gleich aufgebracht an, als sie vor ihr standen. Augenblicklich wurde Ginny neben Blaise kleiner und versuchte sich unauffällig hinter diesen zu stellen. „Vergiss es Ginny! Du brauchst dich gar nicht hinter ihm verstecken! Und du! Was denkst du dir dabei mit meinem Sohn zu verschwinden? Hast du noch alle Teetassen im Schrank? Jetzt zu dir..“, knurrte sie ungehalten, während sie Scorpius ansah, welcher sich auf den Armen des Slytherin unruhig wand. „Das gibt zwei Wochen Zauberverbot jeglicher Art! Hast du mich verstanden? Du weißt doch ganz genau wie viel Sorgen ich mir mache, wenn du weg bist.“ Egal wie wütend sie eigentlich war, die Erleichterung durchflutete sie immer mehr, sodass ihre Stimme zum Ende hin deutlich brach und sie ihren Sohn von Blaise Arm nahm und ihn an sich drückte. „Tu das nie wieder.“, hauchte sie leise neben seinem Ohr. „Tut mir leid Mama.“, nuschelte er leise und sie spürte, dass es ihm wirklich leidtat. Kurz wischte sie sich die kleinen Tränen aus den Augenwinkeln, damit sie keiner sah und setzte ihn wieder auf dem Boden ab. Das Eloise und die anderen sie aufmerksam beobachteten, bemerkte sie dabei gar nicht.
 

„Können wir dann los?“, erklang leise die deutlich genervte Stimme der Blondine, welche Hermione so aufmerksam musterte. „Entschuldigt. Scorpius ist ein Wirbelwind. Das hat er wohl eher von mir. Aber ja. Wir können dann endlich unsere Sachen weg bringen.“, antwortete Hermione ihr, doch sah sie nicht Eloise an, sondern ihren blonden Begleiter, welcher sie nachdenklich musterte. Unbehaglich wand sie sich unter seinem stechenden Blick, bevor sie alle ihre Sachen nahmen und sich endlich auf den Weg ins Hotel machten. Dort angekommen sahen sie sich erstaunt um und es schien so, als ob die Sorge und schlechte Laune einfach so verflogen wäre, doch noch immer spürte die Brünette die stechenden Blicke in ihrem Nacken. Darauf bedacht so normal wie möglich zu wirken, lief sie näher neben Harry und nahm dessen Hand. Dieser sah sie einen Moment verwirrt an, doch als sie ihn ansah und ihm leise etwas ins Ohr flüsterte, grinste dieser nur und löste seine Hand, welche er aber sofort um ihre Taille legte und sie an sich drückte, bevor er ihr einen Kuss auf die Schläfe hauchte. Im ersten Moment war sie überrascht von dieser Aktion, aber dann erinnerte sie sich daran, dass sie ja vorgaben ein Paar zu sein. Schmunzelnd lehnte sie sich noch mehr an Harry und lachte leise etwas. An der Rezeption des Hotels hatten die sieben nicht lang gebraucht, bevor sie ihre Schlüssel bekommen hatten und man ihnen ihre Zimmer zuwies. Ein Page zeigte ihnen das Zimmer, nachdem er gefragt hatte, ob er ihnen etwas von dem Gepäck abnehmen könnte. Außer Eloise verneinten jedoch alle, was jedoch niemanden wunderte. Immerhin schien die Blonde sehr wohl an Luxus und der gleichen gewohnt zu sein.
 

Vor den Zimmern angekommen, lächelte Hermione die anderen noch einmal an, deren Zimmer direkt nebenan oder gegenüber waren. „Also gut. Ich würde sagen, wir treffen uns dann in einer Stunde erst einmal zum Essen und besprechen wie wir weiter machen wollen. So können wir noch einmal Luft holen, bevor es turbulent wird.“ Ihre Laune hatte sich mittlerweile deutlich gebessert und langsam entspannte sie sich auch wieder. Da alle soweit zufrieden waren, betraten sie erst einmal ihre Zimmer und sahen sich alles genau an. Zwar hatte Hermione so eine Ahnung gehabt, wie es sein würde, doch es übertraf ihre Erwartungen eindeutig. Es gab zwei Zimmer und ein Badezimmer. In der Mitte des einen Zimmers stand ein großes Doppelbett, sowie ein Fernseher gegenüber. Alles war eher schlicht gehalten und gerade mal die Kissen und andere Dekorationen zeigten durch ihre Farben, dass es durchaus ein Paradies für Freude war. Die Bezüge waren in hellem Gelb, Weiß und Rot gehalten. Alles wurde passend auf die Farben abgestimmt. In dem anderen Zimmer, fanden sie ein Doppelstock Bett, welches mit einem großen Vorhang versteckt werden konnte und überall waren Ballons angebracht, mit denen die Kinder, die ihre Zeit in diesem Zimmer verbringen würden, spielen konnten.
 

Zufrieden ließ sich Hermione auf dem Bett fallen und ihre Beine baumeln. Sie hasste es auf diesen Hochhackigen Schuhen zu laufen. Sie würde sich eindeutig noch umziehen, bevor sie in den Park gingen, denn wenn Scorpius Zuckerwatte oder andere klebrige Sachen bekommen würde, wäre das Schöne Kleid, welches Draco so teuer bezahlt hatte sofort ruiniert, denn er hatte immer die dumme Angewohnheit genau dann etwas von ihr zu wollen, wobei er an ihren Sachen zog um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Als sich jemand neben sie setzte, lächelte sie. „Wer hätte gedacht, dass wir noch einmal in einen Krieg ziehen würden.“, witzelte sie während sie zu ihm auf sah. „Stimmt. Auch, wenn es ein anderer Krieg ist. Ich glaub fast es wird noch anstrengender als damals.“ Seufzend nickte sie und schloss wieder ihre Augen. Scorpius, war seitdem er das Bett entdeckt hatte, sofort hell auf begeistert hinauf geklettert und hatte es sich im oberen Bett bequem gemacht. Der Heliumluftballon, den er mit Blaise zusammen von Pluto geholt hatte, hing einfach an der Decke. „Du solltest aufpassen Hermione. Diese Eloise gefällt mir nicht. Ich ernst. Es ist mir egal, dass sie scheinbar nicht vor hat ihren Malfoy mit uns zu teilen, doch irgendwas stört mich an ihr. Ich weiß nur das sie dich die gesamte Zeit nicht aus den Augen lässt und auch Ginny ist ihr scheinbar ein Dorn im Auge. Passt auf euch auf ja?“ Überrascht öffnete sie wieder ihre Augen, nur um direkt in die grünen Smaragde Harrys zu sehen. „Natürlich. Mach dir keine Sorgen. Hey, wir haben Voldemord besiegt, da werden wir doch wohl mit einer Möchtegern Französin fertig werden.“, lachte sie leicht und auch Harry konnte nicht anders als zu lachen und sich gänzlich auf dem Bett fallen zu lassen.
 

„Sag mal. Denkst du Ginny kommt mit Blaise klar?“ Langsam drehte sie ihren Kopf zu ihrem besten Freund, welcher nun direkt neben ihr lag. „Klar. Sie packt das schon, da sei dir mal sicher.“ „Macht es dir denn gar nichts aus?“ „Hmm. Was soll ich machen? Du kennst Ginny, wenn sie sich was in den Kopf setzt, dann zieht sie es auch durch. Außerdem hatten wir es doch sowieso so besprochen, dass ich bei dir schlafe.“ Erneut an diesem Tage kräuselte sie nachdenklich ihre Stirn. „Schon, aber da war Zabini auch nicht eingeplant. Du weißt schon, dass Ginny genauso ein Doppelbett hat wie wir hier?“ Verwirrt sah Harry ihr in die braunen Augen. „Vertraust du Ginny nicht?“ „Doch natürlich... Aber ich weiß nicht, ob wir ihm vertrauen können.“ „Hmm..“ Stille breitete sich zwischen ihnen aus, während beide ihren Gedanken nach gingen. Doch es dauerte nicht lange, bis Scorpius wieder zu ihnen kam und aufgeregt zwischen den beiden auf dem Bett umher sprang. „Mama? Wann gehen wir los?“ Lächelnd rollte sie mit den Augen, bevor sie ihren Sohn schnappte und ihn zwischen sie beide fallen ließ. Laut lachte er auf und ließ sich von seiner Mutter kitzeln, welche diebisch grinste und sich dafür etwas zur Seite gedreht hatte. Dadurch das auch Harry etwas abbekam, weil Scorpius wild um sich schlug um den Händen Hermiones zu entkommen, begann auch er damit den kleinen zu kitzeln. Lachend ließ sie die beiden machen und stand lieber auf um sich neue Sachen heraus zu suchen. „Ich zieh mich mal kurz um.“, lächelte sie, bevor sie ins Badezimmer verschwand. Auch dort wurde sie überrascht. Nicht nur das sie eine große Badewanne besaßen, hing dort auch noch ein großer Spiegel mit einem verschnörkelten Rahmen. Wie für Prinzessinnen. Dachte sie sich, bevor sie sich ihren Sachen widmete und sich umzog.
 

Zufrieden mit sich, trat sie wieder aus dem Bad, als sie fertig war. Ihren Blick durchs Zimmer schweifen lassend, bemerkte sie das Harry und Scorpius faul auf dem Bett herum lagen, wobei Scorpius eher quer über Harry lag und versuchte zur Puste zu kommen. „Ich geh mal eben sehen wie weit die anderen sind während ihr hier wieder zu Luft kommt.“ Kopfschüttelnd ließ sie die beiden liegen, nachdem sie ihr nur ein brummen geschenkt hatten. Im Flur angekommen, beschloss sie zuerst zu Ginny und Blaise zu gehen. Dort würde sie immerhin am wenigsten stören, doch wenn sie daran dachte, dass sie Draco und Eloise bei... Sachen stören könnte, wurde ihr ganz übel. Sie hoffte nur das würde ihr erspart bleiben. Vorsichtig klopfte sie an die Tür, welche Ginny und Blaise gehörte, doch diese war zu ihrer Überraschung gar nicht zu gewesen. Vorsichtig schob sie Sie auf und zog ihren Zauberstab, mit dem Schlimmsten rechnend. Immerhin wusste man nie, was zwischen einem Slytherin und einer Gryffindor geschah. Doch als sie ein Stück ins Zimmer hinein lugte und leise Ginnys Namen rief, stockte sie. Direkt vor ihr standen beide. Geschockt sah sie zu, wie Ginny auf dem Bett stand und ihre Arme um den Hals des Dunkelhäutigen Zauberers geschlungen hatte, während sie ihre Lippen auf seine presste. „Ginny!“

Kl/eine Drohung

Geschockt öffnete und schloss sie ihren Mund, als sie die Szene vor sich verfolgte. Kaum hatte sie ihren Namen ausgesprochen wich die Rothaarige auch schon erschrocken zurück und wand sich der Brünetten an der Tür zu. Diese hatte vorsorglich die Tür etwas geschlossen, als sie realisierte, was sie zu sehen bekommen hatte. Noch immer fehlte ihr die Luft zum Atmen, welche sie unwillkürlich angehalten hatte. „Bei Merlin, Ginny was denkst du dir dabei?“, fuhr sie ihre Freundin an, als sie sich ihrer Stimme wieder sicher war. Das konnte es doch nicht geben. Kaum war Harry nicht bei ihr, schmiss die sich auch schon an den nächst besten Kerl heran. Und dann auch noch ein Slytherin! Unwillkürlich sah sie wieder sich und Draco, wie sie damals übereinander hergefallen waren und er sie gleich darauf auch schon wieder enttäuscht hatte. Die Demütigung und Schuldgefühle, welche sie beherrscht hatten waren unermesslich. Tagelang wollte sie sich nur noch in einem Loch verkriechen und es am besten mit dem Obliviate vergessen oder mit einem Zeitumkehrer rückgängig machen. Hatte Ginny denn nichts aus dem Fehler ihrer Freundin gelernt, den sie in der vergangenen Nacht fast wiederholt hätte?
 

„Hermione das... Bei Merlin Hermione bitte...“, fing die Rothaarige an, doch Hermione ließ sie gar nicht weiter reden. Sie hatte schon zu viel gesehen. „Ich habe wirklich gedacht du wärst anders.“, hauchte sie, bevor sie die beiden stehen ließ und das Zimmer verließ. Kopfschüttelnd kaute sie auf ihrer Unterlippe, als sie sich an die geschlossene Tür lehnte. Was sollte sie nur Harry sagen? Sollte sie ihm überhaupt etwas sagen? Es war Ginnys Angelegenheit. Auch wenn sie nie geglaubt hätte, dass ihre beste Freundin mal ihren besten Freund hintergehen würde, doch scheinbar war vor Fremdgängern niemand gefeit. Erschöpft stieß sie sich von der Tür ab und ging auf die Gegenüberliegende zu. Sie musste schließlich Draco und Eloise noch fragen, wann sie soweit wären. Obwohl sie sich nun überhaupt nicht mehr dazu fühlte, auch nur ein Wort mit dem Blonden zu wechseln, klopfte sie im nächsten Moment an dessen Tür. Genervt und nachdenklich zugleich verschränkte sie ihre Arme vor der Brust und wartete ab, bis ihr geöffnet wurde. Sie dankte Merlin, dass sie nicht all zu lange warten musste, doch als die Tür sich ihr endlich geöffnet hatte, verfluchte sie den alten Zausel mit seinem Bart auch schon wieder. Konnte sie denn nicht einmal in ihrem Leben ein kleines bisschen Glück haben? Gedanklich machte sie sich eine kleine Notiz, dass sie sich unbedingt eine Ampulle mit Felix Felicis besorgen sollte. Vor ihr stand, nur mit einem Handtuch um den Körper geschlungen, die blonde Freundin ihres ehemaligen Feindes.
 

Um ruhe zu bewahren, rieb sie sich einen Moment die Schläfe, gegen die die Wut schon mächtig pochte. Natürlich, als könnte es nicht anders sein, erschien im nächsten Moment auch schon eben der Slytherin, wegen welchem sie nun in diesem Schlamassel steckte. Tief holte sie noch einmal Luft, bevor sie ihr Anliegen preisgab. „Okay, ich glaub meine Frage hat sich erledigt. Da hier alle etwas besseres zu tun zu haben scheinen, werde ich jetzt mit Scorpius und Harry runter gehen um etwas zu essen. Danach werden wir uns in den Park begeben. Also wenn ihr mit kommen wollt, dann seid in fünf Minuten fertig oder lasst es sein. Bei Merlin. Warum tu ich mir das alles an?“, stellte sie klar, wobei sie den letzten Teil mehr zu sich selber sagte, als zu irgendwem anderes. Damit hatte sie sich sogleich von dem blonden Paar abgewandt und verschwand in ihrem Zimmer. Noch bevor sie die Tür geschlossen hatte, vernahm sie Malfoys Stimme, welcher ihr antwortete. „Wir sehen uns gleich beim Essen.“ Als sie noch einmal zurück sah, war die andere Tür jedoch schon verschlossen. Seufzend schloss auch sie ihre Tür und sah sich um. Ein schmunzeln huschte über ihre Lippen, als sie Scorpius und Harry sah, welche noch immer so da lagen, wie sie Sie zurück gelassen hatte. Wenn sie es nicht besser wissen würde, würde sie denken, die beiden schlafen. Doch ihre unregelmäßige Atmung verriet die beiden.
 

Leise lachte sie, als sie auf sie zu ging und sich über ihren Sohn beugte, welchem sie einen Kuss auf die Stirn hauchte. Grinsend sah sie zu, wie er krampfhaft versuchte die Augen geschlossen zu halten und ein lachen zu unterdrücken. Scheinbar wollten sie so tun, als ob sie schlafen würden, doch sie wusste, nur ein Wort von ihr und Scorpius würde freudestrahlend aufspringen und durch das Zimmer wuseln. „Harry..“, hauchte sie leise, und beugte sich etwas zu ihm hin. „Ich weiß, dass du nicht schläfst~ Komm schon.. Wach auf.“, versuchte sie ihn aus der Reserve zu locken. Es war einfach zu komisch mitanzusehen, wie er die Nase kräuselte und seine Lieder leicht aufgingen, sodass er sie argwöhnisch an schielen konnte. Feixend sah sie ihn an. Es war zu lustig, wie er versuchte zu ignorieren, dass sie ihm direkt in die Augen sah und so tun wollte, als würde er wirklich schlafen. Manchmal konnte Harry wirklich wie ein kleines Kind sein. Doch mit dem, was als nächstes kam, hätte sie nie gerechnet. Ohne das sie es auch nur im Ansatz bemerkt hätte, hatte der Schwarzhaarige seine Hand gehoben und sie in ihren Nacken gelegt. Ein überraschter Laut verließ ihre Lippen, als er die seinen auch schon auf ihre legte. Geschockt weiteten sich ihre Augen erneut an diesem Tag und schon im nächsten Augenblick, vernahm sie ein räuspern neben sich.
 

Schnell löste sie sich von ihrem besten Freund und starrte den Eindringling an, welcher sie mit einer Mischung aus Misstrauen und Wut musterte. Sie dankte Merlin erneut an diesem Tag, doch dieses mal dafür, dass es nicht Ginny war, welche nun vor ihnen stand. „Was willst du Malfoy? Ich dachte Mione hat dir Bescheid gesagt, dass wir gleich Essen gehen wollen?“, vernahm sie auch schon Harrys kräftige Stimme. Noch nie war ihr aufgefallen, wie abwertend diese klingen konnte und dennoch gleichzeitig einen tiefen sanften Bass besaß. Den Gedanken verdrängend und die Tatsache, dass sie gerade Harry geküsst hatte, sah sie den Blonden an, welcher wie sie es getan hatte, die Arme vor der Brust verschränkt hielt. „Hat sie Potter. Ich bin nur hier um ihr klar zu machen, dass sie sich benehmen sollte! Denk dran Granger. Immerhin bezahle ich das hier alles und es wäre mir ein leichtes euch des Hotels entfernen zu lassen.“ Genervt rollte sie mit den Augen, als sie seine Worte vernahm. Der Slytherin war doch wirklich unverbesserlich. „Ich weiß nicht was du hast, ich habe mich ordentlich benommen und ich werde es auch weiterhin. Außerdem interessiert es mich einen feuchten Eulenmist, was du bezahlst und was nicht. Du vergisst, dass wir hier sind, weil du mit meinem Sohn irgend ein abkommen hast. Und Merlin ich schwöre dir, wenn er nicht schon so sehr an dir hängen würde, würde ich sofort abreisen oder alles auffliegen lassen! Und jetzt verschwinde zu deiner falschen Französin, sie wartet doch sicher schon auf dich.“ Noch einmal sah er sie wütend an, bevor er auch schon wortlos das Zimmer verließ.
 

Nachdenklich sah sie ihm auch noch hinterher, als die Tür schon geschlossen war. „Hermione?“ Sie bemerkte gar nicht wirklich das Harry sie ansprach. Sie beschäftigte viel mehr der wütend bohrende Blick des ehemaligen Slytherin und sein wortloser Abgang. Normalerweise war er es doch immer, welcher das letzte Wort behalten wollte. Erst eine Berührung an ihrem Arm ließ sie wieder aus ihren Gedanken schrecken. „Was?“, fragte sie verwirrt nach, da sie Harrys Worte noch immer nicht wirklich mitbekommen hatte. „Ich fragte, was das gerade war. Hast du seine Freundin etwa beleidigt oder was ist los, dass er hier ungefragt ins Zimmer kommt und dir droht?“ „Ich hab sie nicht beleidigt!“, empörte sie sich über die Vermutung. „Ich habe lediglich gesagt, dass wir gleich zum Essen wollen und das sie sich fertig machen sollen, wenn sie mit wollen. Was kann ich dafür, wenn beide halb nackt vor mir stehen?“ Perplex sah der Schwarzhaarige seine Freundin an, welche vor Wut bei der Erinnerung immer röter wurde. „Und wenn wir gerade dabei sind, warum küsst du mich einfach ohne Vorwarnung? Was wäre gewesen, wenn Ginny nun in der Tür gestanden hätte?“ Wahrscheinlich wären sie dann Quitt gewesen, beantwortete sie sich ihre Frage auch gleich selber in Gedanken. „Nichts wäre gewesen, weil ich wusste das es Malfoy war. Ich hab ihn ins Zimmer kommen sehen und wenn du ein glaubwürdiges Paar spielen willst, auch vor Malfoy, dann sollte ein Kuss dich nicht gleich umbringen.“, kam es gelassen von ihm, wobei er langsam aufstand. Scorpius war schon vorher stillschweigend von Harry herunter gerutscht und hatte aufmerksam alles verfolgt, was vor sich gegangen war.
 

„Schon gut, schon gut. Ich frag mich nur, was ich verbrochen habe, dass ich mit einem Haufen irrer hier gefangen bin. Erst Ginny und Zabini, dann Malfoy und seine falsche Freundin und dann deine... Überraschung.“, seufzte sie und machte eine kurze Pause, bevor sie Harry ansah und weiter sprach. „Entschuldige Harry, so meinte ich das natürlich nicht, aber es ist einfach alles etwas viel für mich.“ „Schon gut, aber was meinst du mit – erst Ginny und Zabini?“ Hart schluckte sie, als sie bemerkte das sie kurz davor war sich komplett zu verplappern. Ginny sollte das alles beichten und nicht sie. Auch wenn Harry ihr bester Freund war, so konnte sie ihm das einfach nicht sagen und Ginny so hintergehen. Immerhin hatte sie selbst gerade noch ihren Freund geküsst, da kann sie ja schlecht auch noch auf Moral spielen. „Ach na ja weißt du.... ich meinte... also die Sache vorhin. Als sie im Park verloren gegangen waren.“, grinste sie leicht unsicher, doch Harry hinterfragte sie nicht. Er wusste das Hermione immer alles logisch begründete und wenn dies nicht zutraf, dann hatte sie ihre Gründe dafür, die sich aber auch noch aufklären würden. Allerdings war ihre Ausrede, welche sie sich gerade einfallen ließ, doch mehr als passend und verständlich.
 

„Mama?“ Überrascht sah sie zu ihrem Sohn herunter, welcher sich allen Anscheins nach etwas anderes zum Anziehen herausgesucht hatte. „Scorpius.“, hauchte sie liebevoll, während sie sich zu ihm hin hockte. „Die Sachen gefallen dir wohl nicht, welche du gerade an hast, was?“ Schnell schüttelte er seinen Kopf , bevor er sie breit angrinste. „Hast du mit Papa gestritten?“ „Was? Nein mein Schatz. Alles ist gut. Papa hat eigentlich keine Schuld gehabt, dass ich so laut geworden bin. Du magst es nicht, wenn jemand laut wird oder?“ Betreten sah ihr Sohn auf seine Füße, während er mit seinem Kopf schüttelte. Sie hatte ganz verdrängt, dass Scorpius ebenfalls anwesend war und alles mitbekommen würde. Einfühlsam sah sie ihren Jungen an, bevor sie ihren Zauberstab aus ihrem Rockbund nahm und einen kleinen Schlenker vollführte. Im Handumdrehen, hatte Scorpius die rausgesuchten Sachen an, während sich die anderen zusammengefaltet in die Tasche legte. „Tut mir leid mein Schatz. Ich verspreche dir, von jetzt an wird niemand mehr laut werden ja? Wollen wir nun essen gehen? Dein Papa wartet sicher schon. Wir haben viel zu lang gebraucht, dabei hatte ich doch gesagt, nur fünf Minuten.“ Kaum war sie aufgestanden, hatte der kleine Schwarzhaarige auch schon seine Arme zu ihr ausgestreckt. Kurz lachte sie als sie ihn auf ihren Arm nahm. „Bald bist du zu schwer für mich.“, ärgerte sie ihn leicht und pikste in seine Seite, wodurch er zu lachen begann. „Lasst uns gehen. Komm Harry. Du willst doch das Essen nicht verpassen.“ So erhob sich auch Harry, welcher gemeinsam mit den beiden, seinen Weg nach unten einschlug, um sich zum Hausinternen Restaurant zu begeben.

Sorge um die Zukunft

Als die drei im Hausinternen Restaurant angekommen waren, sahen sie schon Draco und Eloise an einem Tisch sitzen, welche sich wieder einmal verliebt ansahen und sich gerade küssen wollten, als Eloise die drei entdeckte und Hermione auch gleich an funkelte. Die Brünette seufzte, während Scorpius auf ihrem Arm begann zu quengeln. „Wo willst du denn hin?“, fragte sie ihn auch gleich, da er so ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. „Zu Papa.“, kam auch prompt die Antwort. Sie schmunzelte leicht und setzte ihn im selben Moment auf dem Boden ab. Kaum, dass er stand, lief er auch schon zu seinem vermeintlichen Vater und grinste diesen an. Seine kleinen Arme ausgestreckt, wartete er darauf, dass der Blonde ihn auf den Arm nahm. Widerwillig, wie es schien, ließ er es auch gleich zu und hob den Jungen auf seinen Schoß. Noch immer beobachtete sie die beiden, doch merkte man ihr viel zu deutlich an, wie sie darüber dachte. Ihr Blick wurde traurig und ihre Augen strahlten vor Sehnsucht. Es war ihr deutlich anzusehen, dass sie den Blonden noch immer liebte, auch wenn sie Scorpius hatte, fehlte ihr einfach der Mann. Einen Moment beobachtete Harry seine beste Freundin noch, bevor er sich etwas räusperte und sie an der Schulter zu sich drehte. „Er fasziniert dich immer noch oder?“ Nur leise verließen die Worte die geschwungenen Lippen des Schwarzhaarigen, welcher ihr direkt in die Augen sah. Ein kurzes nicken, bestätigte seine Annahme jedoch schon. Er seufzte leicht, bevor er ihr Handgelenk fasste und sie in eine feste Umarmung zog.
 

„Hey... ich bin bei dir.. und bald kannst du ihn wieder vergessen. Dann siehst du ihn nur noch ab und an auf der Arbeit. Aber vielleicht lässt er dich nach diesem ganzen Theater auch endlich in ruhe und du kannst ihn vollkommen vergessen.“ Es waren Worte die für neue Hoffnung bei der ehemaligen Gryffindor sorgten, doch wenn sie sah, wie sehr sich ihr Sohn schon mit ihm verstand, wusste sie tief in sich drin, dass es nichts werden würde. Scorpius hing jetzt schon an Draco, obwohl sie sich nicht einmal einen Monat kannten. Sie seufzte und löste sich langsam wieder von ihrem besten Freund. „Danke Harry. Aber sieh dir Scorpius und Draco an. Sie sind, wenn ich nicht dabei bin wie ein Herz und eine Seele. Ich versteh das nicht. Wie kann er so einfach mit Scorpius umgehen? Er hasst mich... warum hasst er dann nicht auch ihn? Und Scorpius... er liebt Draco schon jetzt. Du siehst es doch selber. Ich werde ihn wohl nicht mehr von Draco fern halten können, wenn es so weiter geht.“ Sie seufzte und schüttelte ihren Kopf etwas. Sie hätte nie damit anfangen dürfen. Nie auf ihn eingehen dürfen. „Es war ein Fehler auf sein Spiel einzugehen. Am Ende wird wieder jemand verletzt, wie am letzten Schultag, doch glaube ich, dass es dieses mal nicht nur mich trifft, sondern auch Scorpius.“
 

Sie wussten beide, dass sie recht behalten würde. Aber was sollten sie tun? Sie hatte sich darauf eingelassen und musste es nun durchziehen. Sie war wirklich selber Schuld, denn sie hatte eindeutig viel zu schnell zugestimmt. Der Verstand der Brünetten hatte in dem Moment einfach nur nach ruhe verlangt. Erneut seufzte sie leise, bevor sie ihre Schultern straffte und ihren derzeitigen Freund wieder lächelnd ansah. „Dann los. Sie warten schon ungeduldig auf uns.“, hauchte sie leise. Bedächtig gingen sie auf die beiden Blondinen zu. „Hey, entschuldigt die Verspätung. Wir... waren etwas abgelenkt und haben noch einiges zu bereden gehabt.“, lächelte sie Eloise und Draco an. Bei Eloise, wandelte sich ihre Miene etwas, sodass sie diese Entschuldigend ansah. „Ich wollte mich bei dir noch einmal für mein Verhalten vorhin entschuldigen. Es tut mir leid.“ Missmutig sah die Blondine der Brünetten in die Augen, bevor sie ihr leicht zu nickte und sich wieder Draco zu wand, welcher die beiden mit Adleraugen beobachtet hielt. Vor allem aber lag sein Blick auf Hermione, welche er schon fast zu durchbohren schien.
 

Hermione bemerkte den Blick des Blonden, doch ignorierte sie ihn so gut sie konnte. Sie hatte keine Lust sich mit ihm zu beschäftigen und es widerte sie an, dass er versucht hatte mit ihr ernsthaft zu schlafen, doch nun sofort wieder an dieser Stroh dummen Blondine hing. Sie schüttelte sich kurz, kaum merklich, als sie wieder daran denken musste. Hatte er vielleicht zuvor getrunken? Sie seufzte leicht, bevor sie sich setzte und wieder einmal ein lächeln auf ihre Lippen zauberte. Als Harry sich dann neben sie gesetzt hatte, lächelte sie lieb und zog einen Stuhl zurecht, auf den Draco dann Scorpius absetzte. „Ihr habt euch an einen großen Tisch gesetzt... Kommen Ginny und Blaise etwa doch noch?“, fragte sie dann überrascht, als sie hinter sich auch schon die Antwort bekam. „Ja. Wir kommen auch. Ich hoffe ihr habt nichts dagegen.“, grinste Ginny, welche sich neben Harry setzte und Blaise somit neben Eloise saß. Überrascht sah sie die beiden an, welche sie entschuldigend anlächelten. Zumindest Ginny. Blaise bevorzugte es, Draco anzustarren und sich mit diesem allein durch Blicke zu verständigen.
 

Sie beobachtete die beiden eine kleine Weile, bevor Scorpius sie von der Seite ansprach und seinen Finger in ihre Rippen bohrte. Es schmerzte etwas, doch ließ er es auch gleich sein, als sie ihn ansah. „Mama? Ich hab Hunger und ich will endlich da raus...“, jammerte er drauf los. Sie konnte es aber auch verstehen, weswegen sie sich nach einem Kellner umsah und diesen heran winkte. „So mein Schatz. Jetzt sagen wir dem freundlichen Mann, was du gern Essen möchtest und er bringt es dir dann. Und wenn wir alle aufgegessen haben, dann gehen wir raus ja? Dann kannst du deinem Papa die ganzen lustigen Dinge zeigen, mit denen du gern fahren willst. Ich bin sicher er fährt gern mit dir. Zumindest die, die hoch in der Luft sind. Und Onkel Blaise, Tante Ginny und Harry gehen dort auch mit dir hin. Sie sind fliegen gewöhnt.“, schmunzelte sie. Das sie von den anderen beobachtet wurde, bekam die junge Mutter gar nicht mit, denn immerhin beschäftigte sie sich mit ihrem geliebten Sohn. Erst als der Kellner wirklich ankam, wurde die Aufmerksamkeit der beiden wieder auf die anderen gelenkt. Sie liebte es mit ihrem Sohn zu reden, spielen oder einfach nur in seiner Nähe zu sein. Er war ihr Engel und ohne Scorpius wäre sie das ein ums andere mal schon verzweifelt. Als alle ihre Bestellung aufgegeben hatten, sah sie zu Harry, während Scorpius sich auf ihren Schoß hatte heben lassen und sich, an seine Mutter geschmiegt, im Saal umsah. Überall waren Tische verteilt, an denen ebenfalls Eltern mit ihren Kindern saßen.
 

Nachdem das Essen gekommen war und alle erst einmal zu Mittag aßen, machten sie sich langsam auf den Weg, sich den riesigen Park anzusehen. Immer wieder sah sie sich nach Scorpius um, welcher vor ihnen lief und alle möglichen Stände bestaunte. Es war schön zu sehen, wie viel Spaß er hatte, da sie bis jetzt noch nie die Zeit gefunden hatte sich so viel mit ihm zu beschäftigen. Als er erneut in den Massen verschwand, sah sie sich aufgeregt um. Draco lief neben Eloise und hatte seinen Arm um ihre Taille gelegt, doch Scorpius war nicht bei ihm. Blaise und Ginny unterhielten sich aufgeregt, was sie alles machen wollten, nachdem sie eingehend den Lageplan studiert hatten, doch auch da war er nicht. „Scorpius?“, rief sie besorgt und sah sich weiter um, bis Harry ihr einen Arm um die Taille legte und sie an sich zog. „Beruhige dich Hermione. Scorpius kann nicht weit weg. Da vorn ist er. Siehst du? Er traut sich doch auch gar nicht so weit weg zu gehen, damit er uns nicht mehr sieht.“ Sie seufzte auf als sie die Worte ihres besten Freundes vernahm und lehnte sich erschöpft an ihn. „Du hast ja recht. Aber ich hab einfach Angst um ihn. Scorpius ist doch alles was ich habe.“, antwortete sie ihm und sah zu ihm auf. Er war ein kleines Stückchen größer geworden, sodass er sie überragte. „Das weiß ich doch. Und ich werde nicht zulassen, dass euch beiden etwas passiert.“ Sie sah ihm einige Sekunden in die Augen, bevor sie wieder leicht lächelte und nickte. „Ja. Du passt immer auf uns auf und dafür danke ich dir von ganzem Herzen Harry.“ Ein lächeln schlich sich auf die Lippen des Schwarzhaarigen, bevor er diese erneut auf die der Brünetten legte.

Du siehst ja schrecklich aus

Überrascht weiteten sich die Augen der ehemaligen Gryffindor, als sie schon zum zweiten mal an diesem Tag von Harry geküsst wurde, doch schloss sie diese dann einfach genießend und erwiderte den Kuss zaghaft, da der Schwarzhaarige scheinbar nicht vor hatte sich zu lösen. Sie bemerkte nur am Rande, wie sie stehen geblieben waren und Harry sie an sich zog. Seufzend löste sie sich von den Lippen ihres besten Freundes und sah diesen leicht verwirrt aber auch seltsamerweise ruhig an. „Du bist echt unglaublich Harry Potter.“, schmunzelte sie leicht, bevor sie sich nochmal an ihn lehnte und die Augen für einen kurzen Moment schloss. „Danke.“, nuschelte sie leise, bevor sie auch schon grob unterbrochen wurden. „Hermione.“, knirschte Draco neben ihnen etwas drohend. „Statt hier mit... 'ihm' rum zu machen, könntest du deinen Sohn und mich vielleicht begleiten, der gerade irgend so ein Fahrgeschäft entdeckt hat, mit welchem er mit 'uns' fahren will.“, zischte er recht leise und betonte die Worte 'ihm' und 'uns' besonders. Es gefiel ihm scheinbar nicht, dass Hermione mit Harry küssend und kuschelnd beieinander gestanden hatten. „Ich komme. Aber warum gehst du nicht allein mit Scorpius? Er ist immerhin 'dein' Sohn.“, lächelte sie süß und drehte das Spielchen einfach um. „Weil du genau weißt, dass ich keine Ahnung von diesem ganzen Muggle Kram habe.“, knurrte er ihr wütend entgegen, sodass die Brünette nur die Augen verdrehte und Harry nochmal anlächelte, bevor sie Dracos Arm packte und ihn mit sich zum besagten Fahrgeschäft zog.
 

Als sie dort ankamen, wo ihr Sohn schon aufgeregt hüpfte, schüttelte sie nur grinsend den Kopf. „Die Untertassen? Im ernst?“ Belustigt sagt sie den Blonden an, welcher leicht rot um die Wangen war und wie ein bockiges Kind seinen Blick von ihr abwandte. Sie musterte ihn noch einige Sekunden, bevor sie sich zu ihrem Sohn stellte und diesen anlächelte. „Na komm mal Schatz. Daddy ist es glaube ich etwas peinlich hier mitzufahren, lass uns lieber allein fahren. Dafür muss Daddy aber dann mit dir in die Achterbahn.“, neckte sie den Blonden, welcher ihr vernichtende Blicke zuwarf. „Au ja! Und Onkel Harry kommt dann auch mit ja? Ich will mit Papa und Onkel Harry fahren!“, lachte ihr Sohn munter auf und lief schon vor zur Schlange, an welcher sie sich anstellen mussten. Als sie in der Schlange standen, sah sie nochmals zu den anderen runter und bemerkte, dass Ginny zu ihr kam und sie musterte. Hermione ahnte schon was nun kommen würde und schluckte hart unter dem bohrenden Blick der Rothaarigen. „Hey, magst du uns etwa begleiten?“, fragte sie etwas nervös lächelnd. Immerhin hatte sie gerade eben noch den Freund der Rothaarigen geküsst. Es war sicher nicht unbemerkt geblieben, wenn Draco es schon mitbekommen hatte.
 

„Ginny ich...“, begann die Brünette und sah ihre beste Freundin entschuldigend an. „Hermione es ist schon okay. Ich bin nicht eifersüchtig. Du und Harry kennt euch besser als ich ihn kenne. Ihr wart so viele Jahre zusammen unterwegs und habt so viel überstanden. Ihr seid wie Geschwister. Außerdem hatten wir doch ausgemacht, dass Harry deinen Freund spielt, damit Malfoy dir nicht mehr zu nah kommen kann und da gehören Küsse doch dazu oder?“ Verwirrt starrte sie die Rothaarige vor sich an, welcher sie zugehört hatte. „Ich... okay. Und es stört dich wirklich nicht?“, hackte sie noch einmal nach, nur um auch wirklich sicher zu sein, doch als die Blauäugige ihre rote Mähne schüttelte, nickte sie nur noch nachdenklich. Irgendwie kam ihr das alles mächtig seltsam vor. Sie erwischte Ginny, welche Blaise küsste und dann erwischte Ginny Hermione, wie sie ihren Freund Harry küsste. Irgendwas passte da nicht zusammen, zumal Ginny in beiden Fällen nichts weiter dazu sagte. Allerdings wollte sie nun auch nicht weiter nach fragen und beließ es dabei, denn Scorpius zog sie an der Hand weiter, weil die Schlange voran ging. Es dauerte noch eine Weile, bis die drei endlich an der Reihe waren und mit den Untertassen fahren konnten. Scorpius, welcher zum aller ersten mal mit so etwas fuhr, war gänzlich begeistert und hockte mit den Knien auf der Sitzfläche, um sich am Rand der Tasse festzuhalten. Er lachte fröhlich und Hermione hatte das Gefühl, ihren kleinen Engel noch nie so befreit gesehen zu haben. Lächelnd wanken sie ihren Freunden zu, welche am Rand des Fahrgeschäftes standen und die Drei beobachteten. Harry tat ihr irgendwie leid, allein zwischen den beiden Slytherin, doch er schien sich gut mit Blaise zu verstehen.
 

Als die Runde vorbei war und sie zu den anderen zurück kehrten, war Scorpius so aufgedreht, dass er sich sofort nach den nächsten Mitfahrgelegenheiten umsah. So kam es, dass sie sich noch mit einigem herumschlagen mussten, mit dem auch Kinder fahren konnten, wie die Schiffsschaukel, das Riesenrad, Autoskooter und diverse kleine Achterbahnen. Das beste, hoben sie sich allerdings für das Ende des Tages auf, als sie sich für die Wildwasserbahn anstellten. Hermione freute sich schon von Anfang an darauf und beschloss auch gleich, dass sie mit Scorpius ganz vorn sitzen würde. Sie lächelte als sie endlich in der Schlange dran waren und einsteigen konnten. „Komm mein Schatz wir sitzen gleich ganz vorn, damit du die beste Aussicht hast.“, lachte sie vergnügt, während Scorpius etwas mulmig wurde, als er sah, wie hoch es gehen und danach sofort wieder abwärts gehen würde. „Mama... ich hab Angst.“, zitterte er etwas und klammerte sich ans Bein seiner Mutter, welche ihn beruhigend auf den Arm nahm und mit in die Bahn hob. „Keine Sorge mein Schatz. Dir kann absolut nichts passieren. Mama ist ja da und guck... Papa sitzt direkt hinter uns. Alles wird gut und ich verspreche dir, du wirst ganz viel Spaß haben.“
 

Skeptisch sah ihr Junge erst sie und dann Draco und Eloise an, denn Scorpius hatte so lange gebettelt, bis alle zugestimmt hatten, mitzufahren. Harry setzte sich gerade zu Hermione und Scorpius, als die fahrt auch schon angekündigt wurde, zum los fahren. Sie grinste Harry noch kurz an und lehnte sich etwas zu ihm, um ihm etwas ins Ohr zu flüstern. Grinsend sah er seine beste Freundin an und nickte, bevor er ebenso wie Hermione begann zu lachen. Genau in diesem Moment begann die fahrt auch schon. Scorpius drückte sich an seine Mutter, als sie an der ersten kleinen Erhöhung an kamen und nach einem kurzen stopp hinunter sausten. Erst danach, bemerkte Scorpius, dass er wirklich keine Angst haben musste und lachte wieder, wenn auch zu beginn noch etwas nervös. Als es dann aber zu dem höchsten Punkt ging, bekam er doch wieder etwas Angst. „Schon gut mein Schatz. Ich wette mit dir, dass du gleich ganz viel lachen wirst und wenn nicht, dann bekommst du nach dem Abendessen noch ein Eis.“ Es dauerte keine zwei Sekunden, da strahlten die Augen ihres Sohnes vor freudig. „Gleich ist es soweit Harry. Denk dran, was ich dir gesagt habe.“, grinste sie den Schwarzhaarigen noch an, bevor sich die Wagen wieder in Bewegung setzten.
 

Lachend sah sie in die Kamera, die ein Erinnerungsfoto machte und duckte sich dann, als sie kurz davor waren, unten anzukommen. Kaum hatte sie sich schon geduckt hörte sie Scorpius lachen um so lauter und wie er begeistert jubelte, als das Wasser über sie hinweg schwappte und die hinteren Passagiere durchnässte. Nur langsam kam der Wagen wieder zum Stehen und als sie zu Harry sah, merkte sie sofort, dass er sich ebenfalls, wie sie es zuvor gesagt hatte, geduckt hatte. „Verfluchter Eulenmist!“, hörte sie auch schon jemanden hinter sich, im nächsten Moment fluchen. Auch das empörte kreischen der Blondine, klang wie Musik in den Ohren der Brünetten. Vorsichtig stiegen sie alle wieder aus und erst jetzt, konnte Hermione sehen, was passiert war. Während Harry, Scorpius und sie selber, zum größten Teil trocken geblieben waren, konnte sie eine nasse Ginny und einen ebenso nassen Blaise entdecken, die sich gegenseitig auslachten, weil sie einfach nicht damit gerechnet hatten. Jedoch musste sie sich ein lautstarkes auflachen verkneifen, als sie einen pitschnassen Draco und eine pitschnasse Eloise vor sich sah, welche mehr als nur wütend drein blickten. Ein grinsen konnte sich die Braunhaarige jedoch nicht verkneifen, als sie die Blonde musterte. „Eloise~ Oh entschuldige. Ich hätte euch vorwarnen müssen.“, versuchte sie es gespielt mitfühlend. „Du siehst ja schrecklich aus. Deine Schminke ist ja ganz verlaufen.“, setzte sie noch eins drauf. Der Blick der Blonden, hätte Hermione wahrscheinlich getötet, wenn sie Voldemort persönlich gewesen wäre.
 

Die Blonde sah aber auch zu komisch aus, wie ihre Wimperntusche sich dank dem Wasser, über ihre Wangen verteilte. Zudem waren ihre Perfekt gestylten Haare komplett wirr von dem Fahrtwind, der ihnen um die Ohren gesaust war. Alles in allem war es wirklich ein amüsanter Anblick, wenn Eloise ihn nicht so schnell wieder geändert hätte. „Draco Schatz... So kann ich doch nicht herum laufen.“, begann sie zu quengeln und hing sich sofort wieder an dessen Arm. „Kannst du das nicht rückgängig machen? Wer weiß wo hier eine dieser Ekligen Toiletten ist, auf die ich nicht mal gehen würde, wenn mein Leben davon abhinge. Wer weiß, was man sich da alles für Krankheiten holt.“ Kaum hatte die Blondine geendet, runzelte Hermione auch schon die Stirn uns musterte diese. „Mach dir keine Sorgen. Ein kleiner Schwenk und alles ist wieder in Ordnung und wir sind wieder trocken.“, hörte man den ehemaligen Slytherin sprechen, bevor sich Hermione erneut ins Gespräch einmischte und hinterhältig grinste. „Ach wieso denn? Ich finde dir stehen die etwas feuchten und durcheinander liegenden Haare Draco. Du weißt doch, dass ich deinen Anblick, so durcheinander geliebt habe. Es ist als hätten wir gerade Sex gehabt.“, schmunzelte sie und sah Eloise entschuldigend an. „Oh. Entschuldige das war Taktlos von mir.“, entschuldigte sich die Brünette und wand sich von den beiden Blonden ab.
 

Es interessierte sie nicht, was die beiden ihr für Blicke zuwarfen, oder was für Flüche Draco sich grade durch den Kopf gehen ließ, um sie daran zu erinnern, dass sie sich gefälligst zu benehmen hatte. Allerdings war ihr sowieso egal, wie sie sich benehmen sollte, wenn er schon nicht treu sein konnte, dann konnte das seine über alles geliebte falsche Blondine doch wissen. Oh sie hasste Eloise schon vom ersten Augenblick an. Dennoch machten sie sich langsam auf den Weg, um sich irgendwo etwas zum Abendessen zu suchen. Da es durch das viele anstehen wirklich spät geworden war und der Abend nicht mehr lang auf sich warten lassen würde. Das Draco sie wütend an funkelte, ignorierte Hermione jedoch gänzlich, denn immerhin war er derjenige, welcher bis vor kurzem noch Sex mit ihr wollte. Also sollte er sich nicht so anstellen, wenn das Thema mal zur Sprache kam. Zufrieden mit sich und ihrer Leistung, lief sie neben Harry und Scorpius her als sie hörte, wie Scorpius Harry etwas fragte. „Onkel Harry.. was ist Sex?“

Sex ist...

Augenblicklich verschluckte Hermione sich an der gerade eingeatmeten Luft und hustete heftig, sodass sie einige skeptische Blicke erntete. Hastig sah sie zu den beiden Schwarzhaarigen, die neben ihr liefen und versuchte Harry zu helfen, welcher leicht Rot um die Nase geworden war und seinen Blick stur nach vorne richtete. „Schatz.. dafür bist du noch zu jung. Das klären wir ein anderes mal ja? Nun komm. Ich hab dir doch versprochen, dir ein Eis nach dem Essen zu kaufen.“, lächelte sie ihren Sohn an, doch dieser ließ sich zu ihrem Missfallen nicht ablenken und zog weiterhin an Harrys Hemdzipfel, während er zu ihm aufsah. Eben dieser sah nun wieder hinunter zu Scorpius, bevor er sich räusperte und ihn auf den Arm nahm. „Weißt du... Sex ist.... ein anderes Wort für spielen. Wenn Mami und Daddy miteinander spielen oder toben, legen sie sich irgendwann erschöpft hin und kuscheln sich.... müde aneinander weißt du.“ Scorpius Augen sahen neugierig in die grünen seines Gegenübers, bevor er lachte und zu Ginny sah, welche nicht weit von ihnen entfernt, mit Blaise zusammen stand. „Tante Ginny? Wann kommt Rose mal wieder zum Sex? Können wir nicht mal wieder zu Onkel Ron und Rose?“
 

Überrascht starrte die Rothaarige ihr Patenkind an, welcher sie mit großen Augen lachend ansah. Sie wusste nicht recht was sie sagen sollte, als auch schon Draco das Wort erhob. „Sehr gut erklärt Potter. Erzähl meinem Sohn doch noch mehr Mist. Du hast doch echt keine Ahnung.“, knurrte er, während er auf den Schwarzhaarigen zugegangen war und ihm seinen Sohn abnahm. „Ach ja? Das musst du gerade sagen Malfoy! Dann erkläre du es ihm doch... mach es besser und zeig, was du kannst. Hast ja schließlich genug Erfahrung damit.“, fauchte Harry Draco an. Hermione konnte nur die Augen verdrehen, bevor sie Scorpius aus Dracos Armen nahm und sich zum gehen wand. Sie hatte keine Lust auf diese albernen Hogwarts Streitereien von den beiden, weswegen sie Ginny und Blaise nur auffordernd ansah und mit ihnen vor ging.
 

„Schatz... Was Onkel Harry gesagt hat, dass gilt nur für Erwachsene. Bei euch heißt es spielen und wenn du alt genug bist, sagen wir mit Achtzehn, dann heißt es Sex okay? Also vergiss es bis dahin wieder.“, lächelte sie. „Die beiden werden sich nie ändern oder?“, unterbrach Ginny die beiden, während sie sich neben Blaise wirklich wohl zu fühlen schien. „Nein. Ich denke nicht.“, murrte Hermione und sah wieder ihren Sohn an, welcher in ihren Armen langsam müde zu werden schien.

„Hoffentlich wirst du eines Tages nicht genauso wie die beiden. Aber du bist ja mein kleiner Engel.“, flüsterte sie Scorpius zu, welcher etwas gähnte und müde versuchte, seine Augen offen zu behalten. Nach einigem suchen, hatten sie einen passenden Ort zum Essen, ein kleines Restaurant, gefunden, in dem sie sich an einen großen Tisch setzten. Sie hatten gar nicht bemerkt gehabt, dass Draco und Harry aufgehört hatten sich an zu zicken und ihnen folgten. Hermione nicht, da sie sich mit der Suche und Scorpius beschäftigte, dem die vielen Eindrücken nun doch zu Kopf gestiegen waren und Ginny, welche sich angeregt mit Blaise über Quidditsch unterhielt. Die Braunhaarige war sogar der Meinung, mitbekommen zu haben, dass sie sich bei einem Spiel der Holyhead Harpies wohl näher kennen gelernt hatten, denn sie redeten über diese Begegnung, als wären sie alte Freunde.
 

Sie nicht weiter beachtend und sich vermehrt um ihren kleinen Liebling kümmernd, sah sie sich nach jemanden um, der ihnen das Essen bringen könnte. Als sie endlich jemanden gefunden hatte, winkte sie nach dem Kellner, welcher ungefähr in ihrem Alter war. Sie lächelte süß, als sie sich ein paar Pommes für Scorpius bestellte und sich selber einen Salat. Was die anderen taten, war ihr recht egal, denn die Streiterei zwischen Draco und Harry hatten erneut angefangen. Dieses Mal schien es drum zu gehen, wer denn besser in Quidditsch wäre und warum. Genervt sah sie zu den mittlerweile Vieren, welche nun in der Diskussion waren. Harry hatte Ginny mit einbezogen, damit diese ihm Rückendeckung für seine Aussagen gegenüber Draco gab und dieser hatte Blaise dazu gezogen. Es war ganz wie in Hogwarts. Gryffindor gegen Slytherin. Sie schüttelte ihren Kopf und sah kurz zu Eloise, welche eben so unbeteiligt daneben saß und scheinbar ignoriert wurde. Diese sah nicht gerade zufrieden aus, doch das interessierte Hermione gerade wenig, denn auch wenn sie Sie nicht leiden konnte, musste diese nun kurz auf Scorpius aufpassen. „Eloise? Würdest du kurz auf Scorpius achten? Er ist sowieso schon müde und wird nichts anstellen, doch ich muss kurz auf die Toilette und ich würde ihn jetzt ungern dahin mit nehmen.“
 

Verwundert wanderte der Blick der Blondine auf Hermione, sodass ihr noch flauer im Magen wurde, als ohnehin schon. Doch dann lächelte diese und nickte zufrieden. Skeptisch zog sie ihre Augenbrauen zusammen und musterte Dracos Freundin. Sie war ihr jetzt, in diesem Augenblick, überhaupt nicht geheuer, doch was sollte sie schon anstellen? Sie waren umzingelt von weiß Merlin wie vielen Leuten und Draco und die anderen waren immerhin auch noch da. Es würde schon nichts passieren. „Aber natürlich Hermione. Ich passe auf den süßen kleinen auf.“, lächelte sie nur noch einmal. Nachdenklich nickte Hermione, doch lächelte auch sie. „Vielen Dank. Ich bin auch sofort wieder zurück. Sein Essen müsste ja auch gleich kommen.“, sagte sie noch schnell, bevor sie aufstand und sich auf den Weg zur Toilette begab. Es dauerte nicht lange, bis sie sich erleichtert wieder auf den Rückweg zum Tisch machte, denn langsam bekam auch sie Hunger. Außer einer angebissenen Zuckerwatte hatte sie nichts weiter gegessen, solange, wie sie im Park unterwegs gewesen waren, denn den angebissenen kandierten Apfel Scorpius hatte Draco gegessen.
 

Zufrieden ging sie um die Wege des Restaurants lang, in der die Toiletten gelegen waren. Diese waren scheinbar dazu da, dass man sich beim hinein gehen und heraus kommen, nicht in die Quere kam und so ging sie einen anderen Weg zurück als sie gekommen war. Als sie um die nächste Ecke ging, hatte sie wieder freie Sicht auf ihren Tisch und auch wenn mehrere Familien davor saßen, konnte sie genau sehen, was dort vor sich ging. Noch immer redeten die Slytherins und Gryffindors miteinander, während Eloise etwas in der Hand hielt. Beim näheren hinsehen, sah sie wie die Blondine sich Ketchup übers Oberteil spritze. Stirn runzelnd blieb sie einen Moment stehen und beobachtete das tun der Französin, welche schnell die Flasche in Scorpius Hand drückte und kreischen aufsprang. Überrascht weiteten sich die Augen der Brünetten, als sie die aufgebrachte und viel zu hohe Stimme Eloise vernahm, welche wütend Scorpius aus meckerte und anklagend auf ihn zeigte, als sich Dracos Aufmerksamkeit auf sie lenkte. Wütend ballte sie ihre Hände zu Fäuste und lief, so schnell sie durch die Tischreihen kam, auf ihre Freunde zu.
 

„Dieses freche Kind!“, fauchte die Blonde gerade und funkelte Scorpius wütend an. „Er hat mich mit Absicht bespritzt. Sieh nur wie er lacht!“, zeterte sie weiter und sah Draco dabei wütend an, während ihr Finger auf Scorpius zeigte. Dieser saß jedoch nur auf seinem Platz und hielt die Flasche Ketchup in der Hand, während er über die Blondine lachte. Er verstand die ganze Aufregung nicht, denn er hatte schließlich auch nichts gemacht, doch als Draco sich wütend funkelnd zu Scorpius drehte und begann zu sprechen, zog Hermione scharf die Luft ein, denn sie war noch nicht ganz angekommen, um dazwischen zu gehen. „Scorpius!“, erklang auch schon Dracos schneidende Stimme, welche wieder dieselbe Kälte wie zu Hogwarts Zeiten angenommen hatte. In diesem Moment, war sich Hermione sicher, ihn mit Lucius verwechseln zu können. Noch ehe der Blonde weiter sprechen konnte, war Hermione am Tisch angekommen und zog ihren Sohn, welcher auf dem Stuhl zusammen gesunken war und unwillkürlich zitterte, an sich. Seine Augen waren Schreck geweitet und ein jeder konnte die Angst spüren, die er gerade vor dem Blonden Slytherin hatte, welchen er als seinen Vater ansah. „Draco Lucius Malfoy!“

So redest du nicht mit meinem Sohn!

Was bisher geschah:

Hermione arbeitete in ihrem kleinen Büro im Ministerium, um all die Arbeit aufzuholen, die während ihres Urlaubs, den sie mit ihrem Sohn verbracht hatte, liegen gebliebenen war. Ein klopfen an der Tür ließ sie jedoch aufschrecken und ehe sie die Person hinein beten konnte, stand Draco Malfoy vor ihr und sah sie mit seinen silbernen Iriden an. Nach ihren üblichen kleinen Streitigkeiten, eröffnete der Blonde ihr, dass er ihre Hilfe benötigte und gab preis, dass sie seine Ex Freundin spielen sollte, von der er gerade im Begriff war, sich zu trennen. Überrascht und an seinen Verstand zweifelnd wies sie ihn ab, doch Draco Malfoy war nicht umsonst ein Malfoy. Wie man es nicht anders kannte, bekamen diese immer was sie wollten. Hermione eröffnete ihm jedoch, dass er es nicht nur mit einer Ex Frau zu tun bekommen würde, sondern auch ein Scheidungskind. Kurz nach der Auseinandersetzung in ihrem Büro apparierte sie zum Grimmauld Place 12, um ihren Sohn von Harry und Ginny abzuholen, die sich bereit erklärt hatten, auf den Kleinen aufzupassen. Nachdem sie Ginny alles erzählt hatte und sie noch einen gemeinsamen Abend zu dritt verbracht hatten, da Harry wegen einem Termin nicht da war, machte sie sich mit ihrem Sohn auf den Weg nach Hause, wo sie ihm ein wenig erzählte, was am nächsten Tag auf ihn zukommen würde. Auch als sie am nächsten Tag in ihrem Büro waren und auf Draco warteten, mit dem sie sich zum Schoppen verabredet hatte, legte sie ihm noch einmal genaustens ans Herz, dass er Draco nun als seinen Papa sehen müsste. Als es endlich soweit war und der junge Malfoy bei ihnen aufgekreuzt war, stellte sie Sie erst einmal einander vor, wobei Scorpius der erste Eindruck des ehemaligen Slytherins überhaupt nicht zu gefallen schien. Dies stellte er auch gleich in der ersten Sekunde klar, nachdem Draco wieder einmal eine abfällige Bemerkung in Hermiones Richtung abgegeben hatte. Als erneut die Sprache die Herkunft des kleinen Jungen kam, wich Hermione jedoch nur aus, was der Malfoy missbilligend in kauf nahm, sich jedoch nicht ewig damit zufrieden geben würde. Allerdings ging sein eigentliches Anliegen derzeit vor, sodass sie sich kurz darauf auf den Weg machten, um neue Sachen für Hermione zu kaufen, da Draco der Meinung war, dass sie keineswegs vorzeigbar in ihren normalen Sachen war. Schon im ersten Geschäft, das mehr als nur teuer wirkte, wurde sie fündig und kaufte von dem Geld des Malfoys gleich vier Kleider mit passenden Schuhen und einer Haarspange. Auch wenn Hermione es nicht gefiel, seine Frau spielen zu müssen, hatte sie doch ihr Wort gegeben und hielt es, was nicht all zu schwer war, wenn man bedachte, dass der Blonde dafür nun wenigstens alles zahlen würde. Nachdem sie im Laden fertig waren, gingen sie in ein Restaurant um etwas zu Essen. Es passte Scorpius jedoch nicht, wie sein vermeintlicher Vater mit der Bedienung redete und stellte ihn auch gleich bloß, indem er ihm riet, lieber mit seiner Mutter zu flirten als mit irgendwelchen Frauen. Denn auch wenn der kleine Schwarzhaarige erst vier Jahre alt war, so war er ein überaus schlaues und weites Kind, dass sich durchaus auf dem Niveau eines frechen sechs jährigen befand, der zu viel schon durch seine Eltern mitbekommen hatte. Doch auch bei dem Gespräch, dass sich am Essenstisch darum drehte, wie der Blonde sich das alles vorgestellt hatte, kamen sie wieder darauf zurück, wessen Sohn Scorpius ist. Dieser bekam von all dem jedoch nichts mit, da er sich einen Nachtisch besorgen wollte. Als die beiden Erwachsenen darauf aufmerksam wurden, war es auch schon zu spät. Die Teller auf dem Service-wagen, an dem sich Scorpius zu schaffen machte, rutschten samt der Tischdecke herunter und landeten in einem großen Scherbenhaufen um den kleinen Jungen herum. So schnell sie konnten, waren Hermione und Draco bei ihm, doch es war schon zu spät und eine offene Wunde klaffte an seinem kleinen Kopf. Draco zögerte nicht lang, bezahlte den Schaden und apparierte mit den beiden in seine Wohnung, wo er Scorpius versorgte und ihn in seinem Gästezimmer zum Schlafen legte. Nach einem kurzen Disput mit sich selber und Draco, entschied sich Hermione ebenfalls dort zu übernachten und legte sich zu ihren Sohn, den sie vorher noch in Schlafsachen hexte. Es dauerte jedoch nicht lang, bis sie erneut erwachte und nach der Unruhe Quelle suchte, die sich direkt neben dem Gästezimmer im Bad befand. Als sie dort hinein lugte, erkannte sie Draco, welcher mit einem blutenden Arm vor ihr stand. Sie kamen jedoch nicht dazu ausführlich darüber zu sprechen, denn auch Scorpius war wach geworden und stand nun bei ihnen in der Tür. Kurz ließen sie ihn noch etwas trinken, wobei er der Brünetten in den Rücken fiel und den Blonden praktisch dazu einlud, bei ihnen zu schlafen. Zu ihrer Überforderung, stimmte dieser auch noch zu und so kam es, dass sie hingegen ihres Vorsatzes nie mehr mit Draco Malfoy zusammen in einem Bett zu liegen, eben dies tat. Als sie am nächsten Morgen erwachte, fand sie sich in den Armen des ehemaligen Slytherins wieder, welcher noch dazu sanfte Küsse in ihrem Nacken verteilte und sie an sich drückte. Sich dies nicht gefallen lassend sprang sie aus dem Bett und machte sich, nach einer kleinen Diskussion über treue, fertig um mit Scorpius nach Hause zu reisen. Ihr vorhaben ging jedoch komplett unter, als sie feststellen musste, dass die beiden Männer sich besser verstanden, als noch am Tag zuvor und sogar ein gemeinsames Frühstück und ein Wochenende in einem Vergnügungspark planten. Das wurde der Brünetten jedoch alles zu viel und sie wünschte sich, sie hätte auf ihre rothaarige Freundin gehört und sich niemals darauf eingelassen. Flugs flüchtete sie auf den Balkon der Wohnung und versuchte die Erinnerungen und Tränen zu verscheuchen, die in ihr aufstiegen. Scorpius und Draco hörten ihr Schluchzen jedoch durch die angelehnte Balkontür und beschlossen lieber Frühstück zu machen, bei dem er noch mehr über Hermione Granger erfuhr, was er gar nicht zu wissen gedacht hätte. Während des Frühstücks wurden die drei jedoch von Narcissa unterbrochen, die die kleine geheuchelte Familie musterte, da sie nur mit Draco und einem seiner Flittchen gerechnet hatte, wie sie selber verkündet hatte. Nach einem gezielten Rückzug, beschloss sie mit ihrem Sohn zuhause zu bleiben und sich mit ihm in Ruhe für den Abend fertig zu machen, an dem sie das erste Mal vor Dracos Freundin als Familie zusammen sein würden. Verzweifelt musste sie an diesem Tag feststellen, dass Draco für Scorpius allein an diesen zwei Tagen schon wie ein Vater geworden war und sie hatte keine Möglichkeit, ihm das wieder auszureden. Nachdem sie den Tag miteinander verbrachten und sich in Ruhe fertig angezogen hatten, erschien Draco um sie abzuholen. Zusammen machten sich die drei auf den weg zum Restaurant, in dem sie Essen würden. Der Blonde wartete auch nicht lang und führte sie direkt zu seinem Ziel, seiner neuen Freundin, die er scheinbar eines Tages zur Miss Malfoy machen wollte. Die junge Frau, eine Französin namens Eloise, begrüßte sie auch gleich lächelnd, doch die Blondine war der Brünetten sofort unsympathisch, auch wenn sie durch aus vorzeigbar war. Aber was erwartete man von einem Malfoy sonst, wenn nicht ein junges Model an seiner Seite. Noch während sie sich setzten und auf das bestellte Essen warteten, wurden sie von einem alten Bekannten überrascht. Rabastan Lestrange hatte sie begrüßt und Hermione in seine Arme gezogen. Das Gespräch zwischen Draco, Hermione und Rabastan hielt jedoch nicht lang und die Brünette verabredete sich für ein unverfängliches Treffen mit dem Schwarzhaarigen, bevor das Essen serviert wurde. Während des Essens lud sich die Blondine zu dem geplanten Vergnügungspark Wochenende ein und versuchte Scorpius davon zu überzeugen, dass Schnecken eine Delikatesse waren. Hermione verabschiedete sich und Scorpius jedoch dann nach einiger Zeit und verließ zusammen mit ihrem Sohn, der Draco nochmals fragte, ob er nicht mit kommen könnte, das Restaurant. Als sie am nächsten Morgen in ihre Küche kam, erstarrte sie einen Moment. Ginny Weasley und Draco Malfoy standen in ihrer Küche und unterhielten sich. Aufgebracht gerieten Hermione und Draco erneut aneinander, als sich heraus stellte, dass der Malfoy einfach in ihre Wohnung appariert war und dort übernachtet hatte. Der Zwist zwischen ihnen legte sich erst, als Scorpius mit der Situation überfordert, anfing zu weinen. Einige Zeit später hatten sie zusammen gefrühstückt und sich über die Pläne fürs Wochenende unterhalten. Als Draco zwei Tage später erneut zu ihnen kam um die Uhrzeit des Treffens festzulegen, passierte irgendwann das, was immer passierte. Hermione und er stritten sich erneut, weil der Blonde wieder einmal nicht das macht, was er sollte und ihr stattdessen beim Anziehen zusah und auf sie zu kam. Kurz darauf fielen sie in einen Kuss und egal wie sehr sie sich wehrte, sie genoss seine nähe und Berührungen. Erst Scorpius riss die beiden abermals auseinander und Hermione war ihm mehr als Dankbar dafür. Dennoch verbrachten die drei erneut eine Nacht zusammen, bevor Draco verschwand und die beiden allein zurück ließ. Einige Stunden später begann das Wochenende im Vergnügungspark. Zusammen mit Ginny, Harry, Blaise, Draco, Eloise und Scorpius, machte sie sich auf den Weg. Mit Harry, den sie als ihren neuen Freund vorstellte, lief sie durch den Park, in dem ihr Sohn, gleich zu Anfang, mit Blaise und Ginny verloren gegangen war. Erleichterung durchflutete die Brünette, als sie ihren Sohn nach schier endlos langer Zeit wieder in die Arme ziehen konnte. Sie hasste es von ihm getrennt zu sein, ohne zu Wissen, wo er war. Erst im Hotel angekommen konnte sie sich wieder entspannen und legte sich auf das kuschelig weiche Bett. Die Blicke der Blondine an Dracos Seite, waren ihr schon den ganzen Weg entlang unangenehm. Die Zimmer Verteilung war etwas delikat gewählt, da Blaise ein eher unvorhergesehener Gast gewesen war und als Hermione in das Zimmer von Blaise und Ginny kam, da Harry in ihrem Zimmer schlafen würde um sie beide wirklich als Paar ausgeben zu können, entdeckte sie ihre beste Freundin eng umschlungen mit dem Dunkelhäutigen auf dem Bett stehen und sich küssen. Geschockt und enttäuscht von ihrer besten Freundin, die ihres Wissens nach zu Harry gehörte, wand sie sich von ihnen ab und verließ das Zimmer wieder. Doch als wäre das nicht schon genug gewesen, küsste Harry sie auch noch, als sie zurück in ihrem Zimmer war um ihn und Scorpius zum Essen zu holen. Erst danach bemerkte sie Draco, der in der Tür stand und die beiden genaustens musterte. Als sie sich zum Essen begaben, bemerkte Hermione erneut, wie sehr Scorpius schon von seinen Papa auf Zeit eingenommen war und wie sehr er den Blonden zu lieben gelernt hatte und es brach ihr das Herz zu wissen, dass sie ihn bald wieder von Draco fern halten müsste. Ihr Sohn sehnte sich nach einem Vater, den sie ihm nicht geben konnte und Draco füllte diese Rolle derzeit mehr als genug aus. Nachdem sie sich endlich auf den weg in den Park gemacht hatten, kamen Harry und sie sich erneut näher und es kam zu einen Kuss, der dieses mal noch weniger unbemerkt blieb, denn erneut wurden sie von Draco unterbrochen und auch Ginny schien den Kuss mitbekommen zu haben, für den sich die Brünette sofort rechtfertigen und entschuldigen wollte, doch ihre beste Freundin wiegelte nur ab. So gingen sie ihre Runde weiter und fuhren ab und an mal mit einem der vielen Fahrgeschäfte. Jedoch erst mit der Wildwasserbahn, fuhren alle gemeinsam. Die Fahrt begann ereignislos, doch kaum hatten sie die Fahrt beendet, kam ein Aufschrei von Eloise, die sich sogleich darüber beschwerte, pitschnass Nass geworden zu sein. Auch Draco sah jedoch nicht besser aus und war von oben bis unten klatsch Nass geworden. Alle lachten herzhaft über das Gemecker der beiden. Um Eloise jedoch eines rein zu würgen, für die Blicke, die sie schon den gesamten Tag von ihr bekam, ließ sie einen Spruch verlauten, in dem sie den jungen Malfoy an den Sex mit ihr erinnerte. Es sollte sich jedoch herausstellen, dass dies ein Fehler war, denn augenblicklich wollte Scorpius wissen, was Sex ist. Harry, der sich eine Erklärung für den Jungen ausgedacht hatte, geriet dadurch jedoch wieder mit den Blonden aneinander. Währenddessen, versuchte die Brünette Schadens Begrenzung zu betreiben und ihrem Sohn die Erklärung von Harry, bei der er Sex mit Spielen verglich, wieder auszutreiben. Als sie sich erneut an diesem Tag in ein Restaurant begaben, um zu Abend zu essen, passierte das, was scheinbar niemand außer ihr mitbekommen hatte. Sie verließ die anderen für einen Moment, um auf Toilette zu gehen, doch als sie wieder kam, beobachtete sie mit geschocktem Ausdruck, wie Eloise ihren Sohn beschuldigte, sie absichtlich mit Ketchup bespritzt zu haben, obwohl sie es selber war. Und als wenn das nicht genug wäre, stellte Draco sich auf die Seite seiner Freundin und sprach Scorpius mit solch einer Kälte in der Stimme an, dass er sie unweigerlich an ihre Vergangenheit erinnerte.
 


 


 

„Draco Lucius Malfoy!“
 

„Draco Lucius Malfoy! Wage es ja nie wieder so mit Scorpius zu reden! Achte lieber auf deine verlogene.... falsche Blondine!“, fauchte sie ihn an, als sie ihn ansah. „Zügel deine Zunge Granger!“ „Und was ist wenn nicht? Willst du mich dann genauso abfertigen, wie vor einigen Jahren? Ich hasse dich Malfoy! Du schuldigst meinen.... unseren Sohn an, ohne irgendwelche Beweise! Ohne irgendetwas gesehen zu haben!“ Wutentbrannt hob sie ihren Jungen auf ihren Arm und starrte Draco funkelnd an. Wie konnte er sich nur so etwas erlauben? Selbst wenn es Scorpius gewesen wäre, was er nicht war, wie sie wusste, so hätte er ihn nicht gleich mit so einer kalten und schneidenden Stimme anzureden. „Herr Gott, er ist ein Kind! Selbst wenn er es gewesen wäre, was er nicht war, denn ich habe es gesehen, als ich auf den Weg hier her war, wäre es doch halb so wild gewesen! Kindern passieren Missgeschicke eben, genauso wie Erwachsenen auch einmal. Einmal eine runter gefallene Dose Cola geöffnet und schon bist du von oben bis unten Nass. Das kommt vor, du Gott verdammter Idiot! Ich weiß, warum ich so unendlich erleichtert war, als ich dich nicht mehr sehen musste. Als alles vorbei war und ich mit dir abgeschlossenen hatte! Lass Scorpius und mich in Frieden und verschwinde wieder dahin, wo du her gekommen bist! Du hast dich kein Stück geändert. Du bist immer noch so kalt und herzlos wie damals!“
 

Sie war so in Rage, dass sie die Blicke der umstehenden komplett ignorierte. Fassungslos hatte sie einen Moment innehalten müssen, als sie die Kälte in seiner Stimme vernommen hatte, mit der er einen kleinen Jungen angesprochen hat. So etwas ging überhaupt nicht. So konnte man doch kein Kind ansprechen. Sah er denn nicht, wie verängstigt Scorpius ihn angesehen hatte? Doch sein Gesichtsausdruck zeigte ihr, dass es ihm Herzlich egal schien, dass ihr Sohn gerade Angst vor ihm hatte. „Du solltest aufpassen was du hier sagst. Wir sind nicht allein und du machst gerade alles Kaputt.“, knurrte er sie an. Belustigt schüttelte sie ihren Kopf. So wirklich lustig wie sie tat, fand sie es gar nicht. „Draco... Das ist erbärmlich. Nicht ich mache alles kaputt. Du machst hier alles Kaputt. Du ziehst eine Show auf, die dir über den Kopf wächst. Siehst du es denn nicht? Dein Sohn, Scorpius, hat solche Angst vor dir bekommen, dass er sein Gesicht bei mir versteckt. Wie kannst du so mit deinem Sohn sprechen? Wenn du mich so anfährst, gut, sage ich nichts zu. Ich kenne dich, aber nicht Scorpius. Nicht meinen Sohn.“, schloss sie kraftlos. Sie hatte eben all ihre Selbstbeherrschung aufbringen müssen, damit sie sein ganzes Theaterspiel nicht auffallen ließ.
 

Wütend schnaubte sie noch ein weiteres mal, bevor sie ihn stehen ließ und mit ihrem Sohn auf dem Arm, zum Hotel Zimmer ging. „Verdammt Granger bleib stehen! Jedes mal rennst du davon, wenn es etwas zum Reden gibt! Du bist ein verdammter Feigling!“, hörte sie ihn hinter sich schnauben. Ganz so wie sie selber es eben noch getan hatte. Sie spürte, wie die Ader auf ihrer Stirn wild zu pochen begann. Verdammter Slytherin... musste sie natürlich wieder da packen, wo es nur hinterhältige Schlangen tun würden. Allerdings zwang sie sich, nicht stehen zu bleiben. Es brachte nichts. Es würde doch sowieso nur in einem Streit enden, den keiner von beiden Gewinnen, noch verlieren konnte. Wozu also sollte sie sich nun mit ihm hinstellen? Für nichts. Ihren Weg weiter führend, bemerkte sie die Blicke der Personen, die ebenfalls in diesem Restaurant saßen und mit ihren Kindern auf ihr Essen warteten, bereits gegessen hatten, oder noch dabei waren. Empörte Blicke und unmissverständliches Kopfschütteln zeigte sich ihr. Das schlimmste daran war, dass sie es nachvollziehen konnte. Nie wollte sie eine Frau, nein, eine Mutter sein, die vor den Augen und Ohren ihres Kindes laut wurde und sich mit jemanden Stritt.
 

„Mama? Ist Papa wütend auf mich? Ist er deswegen so komisch gewesen?“ Kurz zuckte die Brünette zusammen, als sie ihren Sohn hörte. So tief in Gedanken, hatte sie vollkommen vergessen, dass er noch immer in ihren Armen hing. Natürlich hatte er alles mitbekommen, das wusste sie. Aber er wusste nicht, wie er damit umgehen sollte. Wie auch? Scorpius war wohl behütet aufgewachsen und sie hatte stets jeglichen Ärger von ihm fern halten können. Zwar hatte auch er ab und an einmal aus gemeckert bekommen, aber es war bei weitem nicht so, wie gerade eben. Nie wollte sie es zulassen, dass er so etwas mitbekam. Zudem sie es ihm doch erst im Hotelzimmer noch versprochen hatte. „Nein mein Spatz. Papa ist nur wütend auf Mami. Wir haben uns gestritten, weil Papa doch seine neue Freundin hat. Deswegen reagiert er auch so komisch, wenn mit ihr etwas ist, so, wie er bei dir reagiert hat.“, lächelte sie ihren kleinen an. Sie sah in seinen Augen, dass er es nicht ganz verstand, aber dennoch brav nickte. „Mach dir keine Sorgen Schatz.“, nuschelte sie und hauchte einen Kuss auf seine Stirn. „Mami redet nachher noch einmal mit Papa und dann wird alles wieder gut. Versprochen.“
 

Es dauerte nicht lang, bis sie an ihrem Hotel angekommen waren. An der Rezeption, fragte sie nach, ob sie auch etwas zu Essen auf das Zimmer bringen würden und nannte ihnen die passende Nummer, sodass sie mit Scorpius, den sie wieder auf den Boden gesetzt hatte, hinauf ging und es sich gemütlich machte. Mit ein bisschen Witz und dem Versprechen die Parade vom Hotel Zimmer aus anzusehen, was zum Glück wirklich funktionierte, da die Parade an jedem Hotel des Parks vorbeikam, vergaß ihr Liebling auch schnell wieder das Verhalten von Draco. Egal, wie lang sie auch darüber nachdachte, sie verstand einfach nicht, wie Draco so sein konnte. Merkte er denn nicht, wenn seine Hogwarts Maske auf Kinder beängstigend war? Wollte er Scorpius sogar ängstigen? Aber warum? Nur weil er seiner Freundin, dieser hinterhältigen Schlange glaubte? War es das? Liebte er dieses dumme Toastbrot wirklich so sehr, dass er nicht einmal in Erwägung zog, dass sie auch nur ansatzweise lügen könnte? Es wurmte sie, dass er so verblendet war. Seit wann ließ sich ein Malfoy nur so sehr täuschen? Waren nicht sie es sonst, die andere täuschten? Die alles dran setzten, andere zu täuschen und hinters Licht zu führen?
 

Kopf schüttelnd sah sie zu ihrem Sohn. Die Gedanken mussten aufhören. Ständig verfing sie sich nur in einer Endlos schleife. Draco Malfoy sollte von nun an wieder aus ihren Gedanken gestrichen werden. „Mami? Alles gut?“, drang die Stimme Scorpius zu ihr hindurch. Besorgt musterte der kleine Schwarzhaarige seine Mutter, die nur reglos auf dem Bett saß und nicht einmal mitbekommen hatte, wie es an der Tür geklopft hatte. Flugs war er zur Tür gerannt und hatte sie geöffnet, nur um einen Mann in einer roten Uniform zu erkennen, der einen Wagen voller Leckereien vor sich her zu schieben schien. Lachend wies er ihn in seiner kindlichen Manier an, das Essen auf sein Bett zu stellen, bevor er wieder ging. Als Scorpius wieder mit seiner Mutter allein war, sagte sie jedoch noch immer nichts, woraufhin er zu ihr gegangen war und sie ansprach. „Alles gut mein Liebling. Mami hat nur gerade überlegt, wie sie mit Papa um zu gehen hat.“, lächelt sie ablenkend. Wirklich gelogen war es ja nicht einmal und sie war sich sicher, dass Scorpius es noch nicht verstehen würde.

Irritiert sah sie auf das Bett ihres Sohnes, auf dem sich alle möglichen Leckereien befanden. „Schatz? War der Mann mit dem Essen etwa schon da?“ „Ja und er hat ganz leckere Sachen gebracht. Guck mal Mama.“, quietschte er erfreut und lief zu seinem Bett, um das Essen zu präsentieren. Ein liebevolles Lächeln schlich sich auf ihre Züge, als sie ihren Sohn so begeistert sah. „Ja, ich sehe es ja. Gut, dann lass uns mal raus gehen, denn wie es sich anhört, kommt der Umzug immer näher.“ „Au ja!“, hörte sie ihn lachen. Fasziniert sah sie dabei zu, wie er aufgeweckt zur Balkon Tür lief und auf sie wartete. „Warte mein Engel, wir brauchen noch Decken und das Essen.“ Lachend gab sie ihm eine Decke und öffnete die Balkontür. „Du wartest aber bitte noch. Wir gehen nur zusammen auf den Balkon ja?“, fragte sie und Scorpius nickte zufrieden. „Ist gut Mami.“ Keine Minute später hatte sie die Sachen zusammen und schritt mit ihrem Sohn auf den Balkon, auf dem drei kleine Sessel standen, wie die, die man in einen Garten stellte und ein kleiner Stuhl, sowie ein Tisch, auf den das Essen auch gleich seinen Platz fand. Schnell wickelte sie ihren Sohn noch in die kuschelig weiche Decke und nahm ihren Zauberstab zur Hand, mit dem sie ein paar kleine Schlenker vollführte und „Invisibilibus Visibilem“, nuschelte. Augenblicklich verschwanden die Wände und der Boden des Balkons um sie herum und wurden unsichtbar. Sie liebte diesen Spruch, seit sie ihn damals in der Bibliothek von Hogwarts gefunden hatte.
 

Lächelnd setzte sie sich neben ihren Jungen und wickelte sich selber in eine warme Decke ein. „Wooow~ Wie hast du das gemacht?“, kam es aufgeregt von Scorpius, der die Aussicht sichtlich zu genießen schien. Das Gute an dem Zauber war, dass alle festen Materien unsichtbar wurden, doch noch immer vorhanden waren und für Außenstehende, noch immer als diese zu sehen war. Das hieß also, dass andere Zauberer und auch die Muggle noch immer einen Balkon sehen konnten. Nur Scorpius und sie selber, konnten ohne Probleme hindurch sehen. Lächelnd sah sie zu ihm, bevor sie antwortete und ihm etwas von dem Teller reichte, der auf dem Tisch stand. „Du weißt doch, Mami kann zaubern. So etwas gehört dazu. Wir sehen hier keine Grenzen mehr und es kommt uns vor, als würden wir schweben, aber für all die anderen um uns herum, hat sich nichts verändert. Sie sehen noch immer die Wände des Balkons, auf dem wir sitzen.“ „Cool~“, staunte er mit großen Augen und nahm ihr die Bockwurst ab, die sie ihm entgegen gehalten hatte. Sie kamen genau rechtzeitig auf den Balkon, denn der Umzug näherte sich immer mehr und würde gleich bei ihnen vorbei Marschieren. Lächelnd sah sie sich das Spektakel an, welches vor dem Hotel begonnen hatte, als sie ihren Sohn erneut sprechen hörte. „Guck mal Mama~ Da unten sind Papa, Onkel Harry, Tante Ginny und Onkel Blaise.“, lachte der Junge erfreut und zeigte auf eine Stelle, die sie zuerst nicht aus machen konnte. Als sie ihre Freunde und die Slytherins erkannte, lächelte sie leicht schief. Sie wusste, sie würde sich noch einiges anhören können. Als ihr Blick bei Draco hängen blieb, an dessen Arm Eloise hing, ruckte sein Kopf nach oben. Es war, als würde er sie trotz des Balkons sehen können. Als hätte er gehört, wie Scorpius sie auf die Gruppe aufmerksam gemacht hatte.

In Gedanken~

Skeptisch zog sie ihre Augenbrauen zusammen und musterte den Blonden weitere Sekunden, bevor Scorpius neben ihr begann zu hibbeln und herum zu quietschen. „Mama, Mama sieh mal da! Da!“, rief er begeistert während er immer wieder von ihr nach unten und zurück sah, wobei seine kleinen Ärmchen immer auf und ab wedelten. Amüsiert beobachtete sie, wie sich die Freude in jede seiner Züge zeigte. Es war vielleicht doch keine all zu schlechte Idee, mit Malfoy und den anderen in diesen Park zu kommen. Vor allem nicht, wenn es um ihren Sohn ging. Er schien es zu lieben und das machte sie einfach glücklich. Den Ärger über Malfoy und sein Verhalten, oder noch besser, seiner tollen Freundin, verschob sie fürs erste in die hinterste Ecke ihres Gehirns. Denn nun wollte sie einfach nur genießen. „Ja~ Es beginnt und sieh mal wie es leuchtet.“, lächelte sie ihm zu. „Mama? Was ist das da?“, fragte er sie auch gleich, während er sich etwas Großes graues ansah, welches in der Luft umher schwebte. „Das ist ein Elefant. Er nennt sich Dumbo, wegen seinen großen Ohren. In der Geschichte um ihn geht es darum, dass er mit diesen riesigen Ohren fliegen konnte, ganz so, wie sie es hier zeigen.“, lächelte sie und war froh, ihren Sohn immer wieder für Muggle Sachen begeistern zu können. Sie hatte schon öfter gehört und auch gelesen, dass sich Zauberer Kinder eher wenig für Muggle Sachen interessieren und stattdessen immer nur mit einem Zauberstab umher wedeln wollen, oder sich auf einen Besen schwingen, mit dem sie dann durch das Haus rennen um das Fliegen, wie beim Quidditsch, nachzuahmen.
 

Lächelnd beobachtete sie ihren kleinen Sohn weiterhin, der begeistert auf die Parade sah. Es war schon einige Zeit vergangen, in der noch weitere Kindermärchen Figuren aufgetaucht waren, wie zum Beispiel Peter Pan oder Mickey Maus. Ruhig sah sie dem treiben zu. Harry und die anderen hatte sie komplett aus den Augen verloren, als die Parade erst einmal richtig da war. Aber sie nahm an, dass sie noch immer auf der falschen Straßenseite standen und durch die Parade nicht zu ihnen hinüber ins Hotel kommen konnten. Wenn dem so war, hatten sie ihrer Meinung nach jedoch ein ziemliches Problem, denn der Park war je her schon dafür bekannt, wie lang seine Paraden gingen und die anschließenden feiern. Jedoch störte sie sich nicht daran. Dann sollten sie eben da unten stehen und turteln oder weiß Merlin was machen. „Pah... Dieser Vollidiot!“, murrte sie unwillig.
 

„Meinst du mich?“, ertönte hinter ihr eine Stimme. Aufgeschreckt wand sie sich um und starrte den Übeltäter an, welcher sich lässig an den Rahmen der Balkon Tür lehnte und sie beobachtete. „Harry! Erschrecke mich doch nicht so. Ich dachte ihr steht noch da unten und seht euch die Parade an.“ „Na ja, das hatten wir, bis gerade eben... Miss ich muss Malfoy von allen fern halten und ihm vortäuschen, dass sein Sohn ein hinterhältiger Teufel ist, hat solange herum genervt, bis der große Malfoy sich erbarmt hat, einfach durch eine Lücke der Parade zu gehen und mit ihr im Zimmer zu verschwinden. Aber der war sowieso noch seltsamer drauf, als in unserem Schuljahr, wo wir ihn bei 'Borgins and Burkes' gesehen haben. Der hat die ganze Zeit hoch zum Hotel gestarrt. Und ihr? Wie ich sehe, habt ihr hier ja eine super Aussicht.“ Angewidert und säuerlich verzog sie ihr Gesicht, als Harry Eloise erwähnte. „Die haben wir.“, kommentierte sie deswegen nur lapidar und wand sich wieder Scorpius und der Aussicht zu. „Hermione? Denkst du es war richtig Malfoy vorhin so anzugehen?“
 

Skeptisch drehte sie sich wieder dem Schwarzhaarigen zu, und musterte ihn, als wäre er nicht mehr ganz bei Sinnen. „Harry? Hast du dich jetzt etwa in Malfoy verliebt, oder warum fragst du mich Sachen, auf die du die Antwort schon längst kennst?“ Seufzend setzte er sich neben sie auf einen der Sessel und sah ebenfalls nach unten. Anscheinend wollte er sie lieber nicht ansehen, wenn er weiter sprechen würde. „Ich will nichts von Malfoy und das müsstest du wissen Hermione. Aber ich weiß, dass du ihm nicht abgeneigt bist und bei ihm sein willst, auch wenn du es abstreitest. Zudem solltest du an Scorpius denken. Er hat sich an Malfoy gewöhnt... Denkst du es wäre gut, wenn er ihm von heute auf Morgen wieder entrissen wird, weil ihr euch beide nicht mehr an euer Abkommen haltet? Hermione, auch wenn es nicht so lang her ist, aber ihr habt doch zusammen schon einiges mit Scorpius gemacht und er sieht in Draco seinen Vater, auch wenn es dir nicht gefällt, du wirst es ihm nicht mehr nehmen können. Du siehst doch., dass er selbst mich nicht hat als Vater sehen können, obwohl ich Unmengen von Zeit mit ihm verbracht habe.“
 

Seufzend sah sie zu ihrem Sohn. Harry hatte ja ganz recht. Sie würde Scorpius nicht so einfach wieder von dem Blonden fern halten können. Aber die Erkenntnis kam schon nach dem ersten Tag zu spät. Schon nach der ersten Begegnung der beiden. Frustriert fuhr sie sich durch ihre langen braunen Haare, bevor sie sich einen Ruck gab und aufstand. „Könntest du Scorpius ins Bett legen? Ich werde nochmal mit Malfoy reden gehen.“ „Tu das. Wir kommen schon klar, nicht war kleiner?“ „Jap!“, antwortete Scorpius gleich, bevor er sich nochmal an seine Mutter wand. Der Umzug hatte sich nun dem Ende gewidmet, weswegen er sich wieder den Erwachsenen zuwenden konnte. „Mama? Vertragen du und Papa euch wieder? Kommt Papa dann Morgen wieder zu uns ins Bett? Und kuschelt mit uns?“ Unschuldig wie er war, sah er sie mit großen Augen an. Sie schluckte fest, wagte es jedoch nicht zu Harry zu sehen, welcher sicherlich die Augenbrauen zusammen gezogen hielt und sie musterte. Sie brauchte ja nicht einmal zu ihm sehen... Die Blicke, die er ihr nun zu warf, konnte sie regelrecht auf ihrer Haut brennen spüren. „Ich... Ich Vertrag mich wieder mit Papa ja? Aber er wird nicht zu uns ins Bett kommen Schatz. Papa ist doch mit Eloise zusammen. Und wenn man eine Freundin hat, dann sollte man nicht zu anderen Mädchen ins Bett gehen. Das mögen die Freundinnen nämlich nicht, weißt du?“
 

Verzweifelt versuchte sie sich hier aus er Affäre zu ziehen, die sie irgendwie fast mit Draco begonnen hatte. Auch wenn sie es noch immer nicht einsehen wollte, wusste sie doch ganz genau, dass da eine gewisse Spannung zwischen ihnen war und sie, allein durch ihren Kuss und dadurch, dass sie fast noch weiter gegangen wären, es verantworten würde einmal diejenige zu sein, wegen der man betrogen wurde. Einmal in ihrem Leben würde sie die Frau sein, die einer anderen am liebsten den Freund wegnehmen würde, auch wenn sie es nicht tun würde. Draco war nicht gut für sie und dabei musste es bleiben. So konnte es nicht weiter gehen. Er musste wieder aus ihrem Leben verschwinden und genau das, würde sie nun mit ihm klären. „Aber wenn man nicht zu anderen Mädchen ins Bett gehen darf, wenn man eine Freundin hat, warum kommt Papa dann zu uns ins Bett und warum habt ihr miteinander Sex gespielt und wir haben dann zusammen gekuschelt?“ Erschrocken weiteten sich die Augen der Brünetten und selbst wenn sie es am liebsten nicht getan hätte, sah sie einen flüchtigen Moment zu Harry, welcher die Augen aufgerissen auf sie gerichtet hatte. „Ich... Schatz, wir haben nicht... Ich... Ich werde mit Malfoy reden gehen.“, beschloss sie sich, einfach abzulenken, statt nochmals etwa zu sagen oder zu tun. Errötet eilte sie zur Tür und ließ die beiden auf dem Balkon zurück. Wusste sie doch, dass wenn sie wieder da war, der Schwarzhaarige ein ernstes Wort mit ihr reden würde. Was musste Harry Scorpius aber auch sagen, dass Sex wie Toben ist, wobei man sich danach erschöpft ins Bett legt und kuschelt?

Leidenschaftliche Aussprache

Nachdem sie so fluchtartig das Zimmer verlassen hatte, lehnte sie sich einen Moment an die Tür in ihrem Rücken und seufzte leise auf. Was sollte sie denn jetzt tun? Malfoy war doch sicherlich mit seiner komischen Blondine beschäftigt. Da wollte sie unmöglich stören, mal davon abgesehen, dass sie nicht einmal auch nur einen funken Lust fand, dort überhaupt aufzutauchen und mit ihm zu reden. Die Wut über sein Verhalten hatte sich zwar etwas, durch den schönen Abend mit ihrem Sohn gelegt, aber dennoch war ein Rest des brodelnden Feuers in ihr immer noch vorhanden. Kopf schüttelnd stieß sie sich von der Tür ab und wanderte langsamen Schrittes Richtung Aufzug. Wenn sie wirklich mit Draco reden würde, dann erst, nachdem sie auch etwas getrunken haben würde. Auch wenn sie zuvor noch so entschlossen gesagt hatte, dass sie mit Malfoy reden würde, war sie sich gar nicht mehr so sicher, ob sie es wirklich tun sollte. Beim Fahrstuhl angekommen drückte sie auf das kleine Knöpfchen und wartete geduldig. Erst ein leise 'Ping' neben ihr, ließ ihren Blick umher wandern. Seufzend stellte sie fest, dass sie es lieber nicht getan hätte, denn dort aus dem Fahrstuhl stiegen gerade zwei, ihr nur all zu bekannte, Personen. Malfoy und Eloise.
 

Missbilligend sah sie, wie sein Arm um ihre Taille geschlungen war und sie ihm, ganz offensichtlich, süßliche Worte ins Ohr hauchte. Er grinste dümmlich vor sich her, bis er sie bemerkte. Schnell wand sie ihren Blick von ihm ab und hoffte, dass ihr Fahrstuhl gleich kommen würde, denn in den, aus den die beiden gerade kamen, würde sie sicherlich nicht einsteigen. Wer wusste schon, was die beiden darin getrieben hatten. „Geh schon vor. Ich muss noch kurz etwas erledigen.“, hörte sie ihn sagen. Aus den Augenwinkeln konnte sie sehen, wie die Blondine sie wütend musterte, bevor sie sich freudestrahlend und kichernd wieder zu seinem Ohr wand, ihm noch etwas hinein flüsterte und einen Kuss auf deinen Hals platzierte. „Lass mich nicht zu lang warten.“, hauchte sie ihm noch lasziv entgegen und verschwand dann endlich zu ihrem gemeinsamen Zimmer. Die Szene so gut es eben ging ignorierend, beachtete sie auch Draco nicht weiter, welcher sich hochmütig wie immer, mit den Händen lässig in den Taschen vergraben, neben sie stellte. Zu ihrem Glück kam auch einen Moment später schon ihr Fahrstuhl. Mit der Hoffnung, damit wäre sie ihn los, stieg sie in den leeren Fahrstuhl ein und drückte auf den Knopf des Erdgeschosses. Jedoch hatte ihre Hoffnung sie um ein weiteres mal betrogen, denn fast gleichzeitig mit ihr, stieg auch der Blonde ein.
 

Schweigend betrachteten sie die sich schließende Tür und bemerkten das leichte ruckeln, des sich in Gang setzenden Fahrstuhls. Zwei Stockwerke passierten sie, bevor der Blonde seinen Arm ausstreckte und den Stopp Knopf betätigte. „Was...“, begann sie auch gleich empört, beugte sich nach vorn um ihn weiter fahren zu lassen, als er sich schon vor sie schob. Unwillkürlich wich sie einen Schritt zurück und starrte wütend zu ihm empor, die Hände in ihre Hüften gestemmt. „Was soll das Malfoy?“ „Du hörst mir jetzt mal zu, Granger!“ Fauchend betonte er ihren Namen nochmals deutlich. Erschrocken zuckte sie zusammen, als sie erneut einen Schritt zurück trat und gegen die kühle Wand des Fahrstuhls stolperte. Kurz wich ihr die Luft aus ihren Lungen, bei der Erkenntnis, dass er sie eingekesselt hatte. Seine Hände hatte er zeitgleich neben ihrem Kopf abgestützt. Aufgebracht, als sie ihre missliche Lage erkannte, blies sie ihre Wangen auf und verschränkte ihre Arme vor der Brust, versuchte sich dabei lässig gegen die Wand in ihrem Rücken zu lehnen, um ihm kein Gefühl der Macht zu übermitteln. „Was soll das Malfoy? Willst du mir jetzt eine Rede halten, dass ich so nicht mit dir oder über deine ach so tolle Blondine reden darf? Merlin, wach auf! Und ich hab dich damals für klug genug gehalten, nicht eines Tages mit so einer Hohlen Dummtorte zu Enden. Aber scheinbar bist du genauso dumm, wie Ronald damals als er mit Lavender zusammen war.“ Aufgebracht sah sie den Blonden vor sich an, dass Gefühl der Wut vom Abendessen, wieder in sich aufsteigend.
 

„Halt deine verdammte Klappe Granger! Du hast keine Ahnung, also halt dich aus meinem Liebesleben heraus, oder findest du es so interessant, weil bei dir nichts läuft? Bist du deswegen auf meine Avancen eingegangen, weil Potter es einfach nicht drauf hat dich zu befriedigen?“ Ein hinterhältiges, siegessicheres Grinsen schlich sich auf seine Züge. Wütend biss sie ihre Zähne fest zusammen und ballte ihre Hände zu Fäusten. „Du bist echt... unausstehlich Malfoy! Du bist immer noch dasselbe hochnäsige, arrogante Arschloch, wie noch zu Schulzeiten. Wie konnte ich mich nur je von dir flachlegen lassen? Je auch nur küssen lassen? Ich glaube es nicht! Wie dumm war ich eigentlich? Niemals wirst du dich ändern und deine Menschenkenntnis wird immer genauso schlecht bleiben, wie sie derzeit ist. Ich hasse dich Malfoy und ich bin froh, wenn sich unsere Wege ein für alle mal, nach dieser ganzen Sache hier, trennen werden, denn ich kann mir gut vorstellen, dass deine dämliche falsche Blondine nur all zu angetan davon sein wird, wenn wir uns nie wieder sehen!“
 

Wütend spuckte sie ihm die Worte fast schon vor die Füße, benutzte sogar Ausdrücke, die sie normalerweise mit anderen Worten umschrieben hätte. Doch nicht nur sie wurde zunehmend wütender, denn auch Draco sah die Brünette vor sich mit zusammengekniffenen Augen an. „Tja, deine Menschenkenntnis scheint dich ja dann genauso im Stich gelassen zu haben. Und wer behauptet, dass ich nicht weiß, auf wen ich mich da eingelassen habe?“ „Ich, denn ganz offensichtlich scheinst du nicht zu sehen, dass sie eine hinterhältige intrigante Person ist, die alles tun würde um das zu bekommen, was sie will!“ „Dann sind wir ja wie für einander geschaffen. Wo liegt dein Problem Granger? Eifersüchtig?“ Lasziv grinsend sah er die Brünette vor sich an, nachdem er endlich wieder etwas ruhiger wurde. Empört stemmte sie ihre Hand in die Hüfte und tippte mit dem Zeigefinger der anderen Hand, auf seine Brust ein, bohrte ihn regelrecht in dessen Fleisch. „Jetzt hör mir mal genau zu Malfoy! Ich bin ganz bestimmt kein bisschen eifersüchtig und schon gar nicht auf so eine billige Schlampe, die für einen Mann mit Geld alles tun würde und das weißt du ganz genau! Zwischen mir und ihr liegen Welten, denn im Gegensatz zu ihren Highheels habe ich mehr Klasse, als sie auch nur im Absatz!“
 

Das wütende funkeln in ihren Augen, ließ ihn einen Moment zusammen zucken, denn so sauer wie sie jetzt war, hatte er sie das letzte Mal gesehen, als sie ihm eine verpasst hatte. Und er konnte sich ganz genau an den Schlag erinnern. Augenblicklich schoss der Moment durch seine Gedanken und er sah erneut, wie er eine verpasst bekam. Sich an den Schmerz erinnernd verzog er sein Gesicht einen Moment und fuhr sich unbewusst über seine Nase. Er hasste diese Erinnerung an seine Kindheit. Interessiert beobachtete sie ihn eine Weile bei seinem Mienenspiel, welches die Wut in ihr drinnen, fast vergessen zu lassen schien. „Malfoy?“ Unsicher kamen sein Name über ihre Lippen, während ihre Hand sich zu seinem Gesicht ausstreckte und ihn vorsichtig an der Wange berührte. In diesem Moment wirkte er fast, wie ein verzweifelter kleiner Junge, welcher ein verstörendes Erlebnis hinter sich hatte. „Alles okay?“, fügte sie leise hinzu und begann sanft mit ihrem Daumen über seine Wange zu streicheln. Ertappt zuckte er ob der ungewohnten Berührung zusammen und starrte sie ungläubig an, tat jedoch nichts um ihre Hand von seiner Wange zu streichen. Wie gebannt sahen sich die beiden ungleichen Zauberer in die Augen, nahmen nichts mehr um sich herum wahr und vergaßen, was sie sich soeben noch wütend an den Kopf geworfen hatten.
 

Die Brünette hatte schon immer eine Schwäche für Problemfälle gehabt, weswegen sie sich wohl schon sehr früh in den Slytherin verliebt hatte, bevor dieser überhaupt auch nur ansatzweise Interesse an ihr gezeigt hatte. Benommen von den Erinnerungen und der nähe zueinander, bemerkte sie erst das er ihr näher gekommen war, als es schon zu spät war, denn auch sie war ihm näher gekommen. Hat sich von seiner Anziehung gefangen nehmen lassen. Als sich ihre Lippen trafen, schloss die Braunhaarige seufzend ihre Augen, schlang ihre Arme um seinen Hals und drückte sich fest an ihn heran. Zärtlich liebkosten seine Lippen die ihrigen, während seine Zunge stumm um Einlass bat, den sie ihm auch kurze Zeit später gewährte. Seine Arme schlangen sich um ihren zierlichen Körper und drückten sie erneut gegen die metallische Wand in ihrem Rücken. Erschrocken keuchte sie auf und drückte sich gleich noch enger gegen den warmen Körper vor ihr. Entfachte damit die Jahre lang unterdrückte Leidenschaft und das Knistern, welches sich zwischen ihnen festgesetzt hatte, doch immer verdrängt worden war. Mit einem Ruck hob der ehemalige Slytherin die ehemalige Gryffindor hoch und presste sie zwischen sich und der Wand. Wie selbstverständlich wickelten sich ihre Beine um seinen Körper um besseren halt zu finden, den er ihr mit seinem Griff allein schon gewährte. Ihre Hände legten sich um sein Gesicht, sodass sie ihn noch viel fester und intensiver schmecken konnte.
 

Erregt durch ihr Handeln stöhnte er in den Kuss, welchen er gleich darauf unterbrach und sich ihren Hals widmete, der sich ihm offen da legte. Ein stöhnen erklang in dem kleinen Fahrstuhl, als er ihr leicht in den Hals biss und seine Hand sich auf ihre Brust legte, um diese im selben Moment zu massieren. Aufkeuchend vergrub sie ihre Hände in seinen Haaren und zog seinen Kopf leicht nach hinten. Schnell drückte sie ihre Lippen erneut auf seine, als ein räuspern hinter ihm sie beide auseinander schrecken ließ. Schneller als sie gucken konnte, hatte er sie unsanft auf den Boden fallen lassen. Zum Glück hatte sie sich jedoch noch abfangen können und stand somit etwas wackelig auf ihren Beinen, während sie mit geweiteten Augen und roten Wangen auf die Tür des Fahrstuhls sah, welcher sich scheinbar während ihres kleinen Intermezzos wieder auf die Reise gemacht hatte. In der Tür stand niemand geringeres als Ginny Weasley und Blaise Zabini, welche sie grinsend ansahen.

Wahrheiten tun weh

„Ginny? Blaise?“ Erschrocken von dessen plötzlichen auftauchen, starrte sie die beiden mit großen Augen an, denn im Gegensatz zu Draco Malfoy, konnte sie solche Szenen nicht einfach so überspielen. Nicht einfach so tun, als wenn die beiden eben überhaupt nichts gesehen hätten. „Was macht ihr hier?“, fragte sie um Fassung ringend. „Wir? Ich glaube, dass sollten wir lieber euch fragen.“, entgegnete ihr Ginny grinsend. „Ja Dray, was macht Ihr hier?“, fragte er betont lässig, grinste dabei aber von einer Wange zur nächsten. Puder rot anlaufend sah sie die beiden vor sich an, bevor sie sich aus den Fahrstuhl schob, dessen Türen Ginny und Blaise offen hielte und nuschelte etwas von. „Ich brauch einen Drink.“ So schnell sie konnte, flüchtete sie aus dieser unangenehmen Situation, wollte nichts erklären. Konnte es sich ja selber nicht einmal erklären, warum sie schon wieder auf Draco angesprungen war. Aber wenn sie ehrlich war, kannte sie die unangenehme Antwort. Die Wahrheit. Und sie hasste sich dafür. Hasste ihn dafür, dass er sie nicht einfach standhaft von sich fern halten konnte. Den Kopf schüttelnd und die Gedanken verdrängend lief sie zielstrebig auf die Bar des Hotels zu.
 

„Hermione jetzt warte doch auf uns!“, hörte sie ihre beste Freundin hinter sich rufen. Erneut an diesem Abend schüttelte sie den Kopf und langsam hatte sie schon den Gedanken, dass es eines ihrer Hobbys werden könnte. Seufzend ignorierte sie die Rothaarige hinter sich und den damit verbundenen Anhang, hatte keine Lust auf die Gesellschaft der drei. Bei der Bar angekommen, orderte sie sich auch gleich einen Martini, den sie keine vier Sekunden später in ihrer Hand hielt und einen Schluck von nahm. Eines musste sie den Barkeepern lassen, sie waren so schnell, wie Magier. Denn einen Muggle hatte sie noch nie so schnell einen Cocktail machen sehen. Gerade als sie einen weiteren Schluck nehmen wollte, stellte sich Ginny zu ihr, die sie am Arm packte und mit sich zu einen Tisch zog, während sie dem Barkeeper zu rief, dass sie noch drei weitere Drinks haben wollten. „Was soll das? Denkst du wirklich ich will jetzt noch mit 'dem' an einem Tisch sitzen?“, fauchte sie die Rothaarige an, welche aber einfach nicht locker lassen wollte. „Es ist mir egal was du willst, denn bis eben hast du noch ziemlich offen seine nähe gesucht und jetzt stell dich nicht so an, oder habt ihr schon alles geklärt? Denk doch mal an Scorpius!“
 

Wütend schnellte sie zu ihrer besten Freundin herum, stellte das Glas aus ihrer Hand mit Wucht auf den Tisch, an dem sie gerade angekommen waren und funkelte sie zornig an. „Du wirfst mir ernsthaft vor, ich würde nicht an Scorpius denken?“ „Nein Hermione, so habe ich das nicht gesagt.“ „Natürlich hast du das! Muss ich deine Worte wiederholen, damit du weißt, was du mir vor wirfst? Ich denke immer nur an ihn! Er ist mein Sohn verdammt noch einmal! Er ist alles was ich habe!“ „Hermione, beruhige dich doch. Du bist viel zu aufgewühlt.“ Erschrocken über den Gefühlsausbruch ihrer besten Freundin, war die Rothaarige einen Schritt zurück gestolpert und musterte die Brünette besorgt, in dessen Augen sich schon Tränen bildeten. „Mione..“, begann sie, unterbrach sich jedoch kurz, als ihr das Zittern auffiel, dass von ihrer Freundin kam. „So meinte ich das wirklich nicht. Ich weiß doch, dass du Scorpius über alles liebst und immer nur an sein wohl denkst.“ „Deswegen isst sie ja auch zu wenig und sperrt sich zum Heulen irgendwo ein, während der kleine alles mitbekommt.“, warf der Blonde wie nebenbei ein und tat dabei noch so unbeteiligt, wie es nur möglich war, während sein Blick auf nichts direkt fixiert war und er an seinem Whiskey nippte.
 

Geschockt weiteten sich die Augen der Rothaarigen, während die Brünette nur ertappt zusammen zuckte und Anstalten machte zu gehen. „Was redest du da Malfoy? Und woher weißt du....“, begann sie, brach jedoch ab als Draco ihr in die blauen Augen sah. „Er hat es mir erzählt, als sie über Nacht bei mir waren. Als Granger hier am nächsten Morgen heulend auf meinem Balkon stand. Der kleine wollte zu dir Granger und weißt du auch warum? Weil er sich Sorgen um seine Mutter macht, die eigentlich Alt genug ist, ihre Probleme nicht so offensichtlich erscheinen zu lassen, dass ihr eigener Sohn etwas davon mitbekommt. Ihr denkt wohl er ist dumm. Aber er hat schon oft genug mitbekommen, wie ihr beiden euch anschreit, weil du nichts isst, oder wie du dich heulend einsperrst und ihm sagst, es wäre alles gut.“, berichtete er wütend, denn seine Stimme zitterte bei seinen Worten. Blaise, welcher das ganze nur interessiert aber immer ernster mitverfolgte, hielt den Arm seines besten Freundes fest, welcher das Glas in seiner Hand unnatürlich fest hielt. Er kannte die Vergangenheit Dracos und ahnte, was in ihm vor ging, wenn er so etwas hörte oder erzählte, war es doch bei ihm einige Zeit nicht besser gelaufen zuhause. „Draco.“, sagte er eindringlich und drückte den Arm seines Freundes einen Moment fest.
 

Knurrend biss der Blonde seine Zähne zusammen und trank erneut einen Schluck seiner goldenen Flüssigkeit. Ginny, welche nicht ganz verstand, was gerade vor sich ging, sah zwischen ihrer Freundin und Draco hin und her, kaute auf ihrer Unterlippe, bevor sie die zitternde Gestalt vor sich in ihre Arme nahm. „Sch~ ich weiß, wie schwer es für dich ist. Aber Mione er hat recht. Scorpius ist nicht dumm, er bekommt mit, was mit seiner über alles geliebten Mama passiert.“, hauchte sie ihr zu, wand sich kurz ab und nahm ihr Glas in ihre Hand, um es ihr zu reichen. „Komm. Trink erst einmal, das wird dich etwas beruhigen.“ Vorsichtig nahm die Brünette ihr das Glas aus der Hand und setzte sich an den Tisch, darauf bedacht, so viel Abstand wie möglich zwischen sich und Malfoy zu bringen. „Okay, lasst uns ein anderes Thema ansprechen. Was war das zwischen euch im Fahrstuhl?“, versuchte die Rothaarige das schlimmste zu vermeiden, wusste jedoch nicht, dass sie dadurch selber in die Schusslinie geraten würde. „Und ihr? Was ist das zwischen euch? Was war das, als ich euch im Hotelzimmer überrascht habe?“, versuchte Hermione den Spieß umzudrehen, achtete nicht auf Malfoys fragenden Blick, den er ihr zu warf und versuchte das eben geschehene zu vergessen oder einfach zu überspielen. „Wir?“, fragte Ginny leicht nervös und spielte lieber mit ihrem Glas, auf das sie mit einem mal komplett fixiert schien.
 

Neugierig und misstrauisch zugleich beobachtete sie das nervöse treiben ihrer besten Freundin, von der sie so ein Verhalten absolut nicht gewohnt war, fixierte dann jedoch Blaise, der ihrer Hoffnung nach redseliger war. „Also?“, fragte sie erneut und orderte sich einen neuen Drink, da sie ihren ausgetrunken hatte. „Was soll ich sagen, es ist halt wie es ist.“, begann der Schwarzhaarige kryptisch und verschränkte seine Arme vor seiner Brust, während er sich lässig im Stuhl zurück lehnte und ihre Augen mit einem Amüsierten glitzern fixierte. „So? Dann willst du mir sagen, dass da nichts zwischen euch läuft und es einfach nur so zum Spaß war?“, fragte sie nun doch schärfer nach, denn allein die Vorstellung davon, dass Ginny Harry einfach so betrog, ohne wirklich ein schlechtes Gewissen zu haben. „Hermione, es ist nicht so wie du denkst.“, unterbrach die Rothaarige ihre Gedanken. Sofort galt ihr der unnachgiebige Blick der Brünetten. Da fiel ihr jedoch wieder ein, dass sie sich nicht verraten durfte. Offiziell war sie mit Harry zusammen, durfte Ginny also keine Szene machen, dass sie eben diesen Betrog, ohne das Malfoy verdacht schöpfte. Merlin, worauf hatte sie sich da nur eingelassen? Aber es machte sie einfach nur so unsagbar wütend. Wie konnte sie ihr vorwerfen, sie würde nicht an ihren Sohn denken, der ihr alles bedeutete und selber betrog sie den Mann, der ihr alles bedeutete. „Hermione... Harry und ich sind nicht mehr zusammen. Blaise und ich... wir treffen uns schon seit einiger Zeit, das habe ich dir nur noch nicht erzählt, weil....“ „Weil ich der beste Freund Dracos bin und du ja offensichtlich schlecht auf diesen zu sprechen bist.“, vollendete der Schwarzhaarige den angefangenen Satz.
 

„Ihr... Seid ihr zusammen? Weiß Harry davon?“ Sie konnte einfach nicht anders als das zu fragen. Wenn sie sich nicht vergewissern würde, würde sie sich unheimlich schlecht fühlen, wenn sie nachher Harry wieder gegenüber treten würde. Wobei... Tat sie das nicht sowieso schon? Sie wollte ja nicht einmal zurück ins Zimmer. Wollte ihm keine Erklärung wegen Scorpius Worte liefern. „Ja, das sind wir.“ Sie dann Ginny verlegen sagen hört „Und ja, Harry weiß davon.“ Ungläubig starrte die Brünette die Rothaarige vor sich an, ehe sie einen eben so ungläubigen Blick zu Blaise warf, welcher sie nur angrinste. Ihr Blick wanderte weiter zu Draco, bei dem sie die Augenbrauen zusammen zog und ihn scharf musterte. „Wusstest du das? Haben sie dich eingeweiht?“, fauchend verließen die Worte ihre Lippen und erneut klammerte sie sich an ihrem Glas fest, wusste nicht, was sie davon halten sollte. Eine Augenbraue hochziehend musterte er die Braunhaarige vor sich genau, bevor er sich zu einer Antwort herab ließ. Seine Wut ihr gegenüber hatte er scheinbar schon herunter geschluckt. „Blaise und ich sind nicht zusammen. Er muss mir nicht immer berichten, mit wem er derzeit eine Affäre hat.“, spukte er ihr entgegen und trank abermals etwas aus seinem Glas. Schweigen kehrte am Tisch ein, das keiner zu beenden vermochte. Nur Ginnys wütender Blick durchbohrte den Blonden auf die gefährlichste Art und Weise.
 

Ihr eigener Kopf begann sich zu drehen, bei den ganzen neuen Informationen, die sie bekommen hatte. Ginny und Harry waren also auseinander. Warum wohnte Ginny aber dann noch bei Harry, wenn sie mit Blaise zusammen war? Oder hatten die beiden beschlossen eine Auszeit zu nehmen und jeder würde mal etwas Neues ausprobieren? Skeptisch beobachtete sie den Schwarzhaarigen und ihre beste Freundin eine Zeit lang, bis ihr etwas ein fiel. Mit Harry würde sie später sowieso noch reden müssen, doch nun musste sie unbedingt noch etwas los werden. „Übrigens Malfoy, vielen dank, dass du meinem Sohn beigebracht hast, dass er mit Mami und Daddy in einem Bett schlafen kann. Er hat gefragt, ob wir uns wieder vertragen und du dann morgen mit zu uns ins Bett kommen würdest und wir alle wieder zusammen kuscheln.“ Interessiert beobachtete sie, wie er seine Augenbraue hob und seine Lippen ein Lächeln andeuteten. Freute er sich über das Interesse Scorpius? Oder machte er sich nur wieder über sie lustig, weil sie ihm alles erklären musste? „Was ist so lustig daran?“, fauchte sie ihn ungehalten an. „Ich stell mir gerade Potters Gesicht vor, als er es gehört hat“, grinste er nun offen breiter und trank erneut. Wütend schnaubend wand sie ihren Blick von ihm ab und trank selber.
 

„Was hast du ihm geantwortet?“, fragte Ginny leise nach, die scheinbar immer noch ihre Reaktion auf dieses Geständnis fürchtete. Verständlich, wenn sie so nachdachte, immerhin hatte sie Sie angelogen. Ihre besten Freunde hatten sie angelogen. Zähne knirschend sah sie die Rothaarige an, bevor sie ihr antwortete. „Was denkst du wohl? Ich habe ihm erklärt, dass sein 'Papa' nicht mehr mit uns in einem Bett schlafen wird, da er eine Freundin hat und diese es gar nicht gerne sehen würde, wenn er in unserem Bett und nicht in ihrem Bett liegen würde. Immerhin macht man so etwas nicht, wenn man mit jemand anderen zusammen ist.“, erklärte sie, betonte das Wort Papa noch besonders und konnte nicht anders, als ihm in dieser Hinsicht einen Vorwurf zu machen. Seufzend rappelte sie sich auf, ließ ihren angefangenen Drink stehen und sah in die Runde vor sich. „Ich gehe jetzt. Scorpius wartet sicher, bis ich zurück bin, bevor er sich wirklich schlafen legt. Er will bei Harry einfach immer nicht schlafen.“, erklärte sie kurz kraftlos. Auf einmal fühlte sie sich leer, wusste nicht mehr was sie von allem halten sollte, hatte so viel erfahren und mitmachen müssen, was an ihren Nerven zerrte, dass sie einfach nur noch ins Bett und vergessen wollte, zumindest für den Moment. Verwundert sah sie jedoch, wie auch die anderen aufstanden und es ihr gleich taten. „Wir kommen mit. Wir wollten eigentlich vorhin schon ins Zimmer.“, entgegnete ihr Blaise auf ihren verwirrten Blick hin. Verstehend nickte sie, versuchte das anbahnende Bild von Ginny und Blaise zu verdrängen, welche sich küssend aufs Bett fallen ließen. „Und du?“, fragte sie den ehemaligen Slytherin skeptisch, welcher ihr nur unbeeindruckt entgegen starrte.
 

„Ich will meinem Sohn gute Nacht sagen. Immerhin wartet er auf mich.“, entgegnete er ihr und augenblicklich zog sie ihre Stirn kraus. „Was? Hast du vergessen, wie du ihn heute behandelt hast? Er hatte totale Angst vor dir!“ „Mal nicht den Teufel an die Wand Granger. So schlimm kann es nicht gewesen sein, wenn er fragt, ob wir wieder zusammen ins Bett gehen und kuscheln.“ Empört stemmte sie ihre Hände in ihre Hüften, konnte die Dreistigkeit einfach nicht fassen. „Was denkst du wohl, warum er das tut? Weil ich ihm auf seine Frage, ob du wütend auf ihn bist geantwortet habe, dass du nur wütend auf mich bist. Du bist so ein Vollidiot Malfoy! Denk das nächste mal nach, bevor du meinem Sohn so begegnest.“, fauchte sie ihn an und stapfte Richtung Aufzüge. Hatte keine Lust mehr, sich mit ihm zu beschäftigen und ihm den Kopf zu waschen, verstand er ja doch nicht, was sie wollte. Ohne das noch einer ein Wort sagte, fuhren sie mit dem Fahrstuhl wieder auf ihr Stockwerk, welcher kurze Zeit später erschienen war. Zielstrebig machte sie sich auf zu ihrem Zimmer, ignorierte selbst Blaise und Ginny, welche ihr noch bis Morgen zu riefen und öffnete ihre Tür. Malfoy in ihrem Rücken.
 

Wütend drehte sie sich zu ihm um, funkelte ihn jedoch nur noch einmal warnend an, bevor sie die Tür öffnete. Kaum war das leise klicken der Tür zu vernehmen, hörte sie schon das Rascheln einer Bettdecke, bevor ihr Sohn um die Ecke von seinem abgegrenzten Zimmer guckte und sie leicht ängstlich ansah. „Mama... Ich kann nicht schlafen.“, nuschelte er ihr müde entgegen, wischte sich über die Augen und sah im nächsten Moment Draco hinter ihr stehen. Ihr Blick huschte einen Moment zu Harry, welcher schon im Bett saß und noch etwas zu lesen schien. Sein Blick war nun jedoch auf sie beide gerichtet, blieb aber stumm. „Papa!“, hörte sie dann auch schon ihren Sohn aufgeregt quietschen und sah, wie er schnell zu ihnen gelaufen kam und sich in die Arme von Draco stürzte, welcher ihn auch gleich auf den Arm genommen hatte. Skeptisch beobachtete sie das Treiben neben sich und seufzte leise auf. „Papa bringt dich heute einmal ins Bett ja Schatz? Mami ist zu müde und möchte sich auch schon Schlaf fertig machen.“, berichtete sie ihrem Sohn, strich ihm einmal liebevoll über den Kopf und gab ihm einen Kuss auf seine Stirn, als er sie ansah und müde lächelnd nickte. „Schlaf gut mein Schatz.“, hauchte sie ihm noch zu. „So kleiner Mann, nun wird aber geschlafen, du willst doch morgen nochmal in den Park oder?“ Sofort nickte Scorpius heftig und klammerte sich an seinen liebgewonnenen Papa fest. „Kommst du mir jetzt immer gute Nacht sagen?“, hörte sie ihn Draco fragen, als dieser mit Scorpius um die Ecke gegangen war und ihn scheinbar in sein Bett legte. „Ja, aber nun musst du schlafen.“
 

Müde nahm sie sich ihre Schlafsachen und spürte Harrys missbilligenden Blick, der deutlich sagte, dass er Malfoy nicht sehen wollen würde. Seufzend sah sie ihn an und schüttelte müde ihren Kopf, der langsam begann zu schmerzen. Es war ihr nun egal, ob Harry sie nur in Unterwäsche sehen würde, hatte er sie eh schon so gesehen. Langsam und träge zog sie sich das nötigste zum Schlafen an und krabbelte langsam neben Harry ins Bett. „Ich hab dich lieb Papa.“, hörte sie Scorpius noch leise nuscheln, bevor die Decke kurz raschelte und er eingeschlafen schien. „Papa dich auch.“, kam es mehr als nur leise aus der Ecke, zu der sie nun einen perfekten Blick hatte. Mit trüben Augen sah sie den Blonden einen Moment an, bevor sie sich bei ihm bedankte. „Danke Malfoy.“ Er nickte kurz, musterte Harry eben so missbilligend, wie dieser ihn zuvor und verschwand dann ohne ein weiteres Wort aus dem Zimmer. Kopf schüttelnd sah sie ihm noch kurz nach, konnte nicht fassen, was er zu ihrem Sohn gesagt hatte, wurde aber dann von Harry aus ihre Gedanken gerissen. „Na? Dich wieder schön auf ihn eingelassen?“ Verzweifelt sah sie den Schwarzhaarigen neben sich an. „Bitte Harry. Nicht mehr heute. Nicht jetzt.“, versuchte sie ihn zu beschwichtigen, schien die Wut ihn jedoch zu bemächtigen. „Doch jetzt Hermione.“, zischte er ihr wütend entgegen, darauf bedacht, Scorpius nicht wieder zu wecken. „Nein Harry, nicht jetzt! Denn auch ich habe etwas mit die zu klären!“, fauchte sie ihn ihrerseits wütend an, bevor sich ihre Stimme jedoch verlor. „Ich habe so viel heute mitgemacht Harry, meine Kräfte sind am Ende, bitte. Lass uns morgen reden.“ Verzweifelt sah sie ihn an, wusste nicht, was sie noch hätte sagen sollen, doch ihr Blick schien ihn zu erweichen und so zog er sie nur in seine Arme und hauchte ihr einen Kuss auf den Scheitel. „Okay. Reden wir Morgen darüber.“ Dankbar nickte sie, kuschelte sich fester in seine Arme und schloss die Augen. Erschöpft schlief sie in den Armen ihres besten Freundes ein, der sie angelogen hatte.

Versuchen zu vergessen~

Müde gähnte sie leise und versuchte das Licht mit ihren Armen den Zugang zu ihrem Gesicht zu versperren. Es war noch viel zu früh um überhaupt auch nur daran zu denken, aufzustehen. „Mama? Mamaaaa~“, erklang die leise aber leider viel zu penetrante Stimme ihres kleinen Jungen. Sie liebte ihn und vergötterte ihn gar, doch früh am Morgen, schaffte sie es einfach nicht, seine sonst so liebliche und süße Stimme für wohlklingend einzuordnen. Weckte er sie doch viel zu oft. „Mama ist ja wach mein Schatz.“, nuschelte sie und drehte sich mehr in die Richtung, von der sie seine Stimme vernehmen konnte. Ihre Augen schwerfällig öffnend sah sie ihren Sohn anklagend vor dem Bett stehen, mit den Armen wütend aufs Bett gestemmt. „Onkel Harry soll dich los lassen..“, quengelte er mit aufgeblasenen Wangen und um ersten Moment fragte sie sich, was in ihn gefahren war, bis ihr die nähe zu dem Schwarzhaarigen in ihrem Rücken bewusst wurde und ihr Herz unwillkürlich einen Takt aussetzte. „Was...“, begann sie stockend, doch schon im nächsten Moment zuckten die Bilder des vergangenen Abends durch ihre Gedanken und ließen ihre Luft anhalten. Harry... Sie war so müde gewesen, dass sie es für selbstverständlich gehalten hatte, sich an ihn zu schmiegen und einen Kuss auf ihren Scheitel zu bekommen. Sämtliche Alarm Glocken begannen in ihr zu schellen. //Harry ist nicht mehr mit Ginny zusammen!//, rief sie sich ins Gedächtnis. Alles ergab nun überhaupt keinen Sinn mehr. Die Küsse, die er ihr gegeben hatte. Dass er sie vor Ginny geküsst hatte und dann nochmals im Zimmer, als er behauptet hatte, dass es wegen Draco gewesen wäre. „Ma-maa!“, jaulte Scorpius erneut auf und zog eine Schnute, wie sie es noch nie gesehen hatte.
 

„Entschuldige mein Schatz. Mama steht jetzt auf, dann muss Onkel Harry Mama los lassen.“, lächelte sie ihm zu und löste sich langsam von ihrem besten Freund, mit dem sie wohl noch viel zu bereden haben würde. Es gruselte sie jetzt schon davor, ihn überhaupt darauf anzusprechen und seine Sichtweise zu verstehen. Zu verstehen, warum er sie küsste und sich eng an sie schmiegte. Sie wusste genau, dass es nicht nur um diese Sache gehen würde. Sie würde sich wohl oder übel auch über Draco reden müssen und allein dieser Gedanke, ließ ihr Herz in die Hose rutschen. Allerdings fiel ihr bei dem Gedanken an den Blonden wieder etwas vom vergangenen Abend ein. „Schatz? Du weißt doch hoffentlich, dass Draco nicht immer dein Papa sein wird oder?“ Vorsichtig und leise verließen die Worte ihren Mund. Es stellte sich aber keine zwei Sekunden später heraus, dass es Überhaupt ein Fehler war, ihn darauf anzusprechen. Mit geweiteten Augen, in denen sich Tränen begannen zu sammeln, schaute er sie entsetzt an und war kurz davor gänzlich los zu weinen. Ihr Herzschlag blieb einige Sekunden aus. Warum hatte sie denn nicht mitbekommen, dass er sich so schnell an Draco als Vater gewöhnt hatte? Dass er so eine starke Bindung zu ihm aufgebaut hatte, dass er nicht mehr von ihm weg wollte? Entschuldigend sah sie ihn an, löste sich gänzlich von Harry und rutschte an den Rand des Bettes, um ihren Sohn hoch auf ihren Arm zu nehmen und beruhigend über seinen Rücken zu streicheln. „Aber Papa.. Papa hat mich doch lieb. Warum kann Papa nicht bleiben?“, schniefte er los und sie war sich sicher, ihren Sohn noch nie so aufgelöst gesehen zu haben. Dabei hatte sie ihm doch extra gesagt, dass er sich nicht zu sehr an Malfoy gewöhnen sollte. Was hatte sie aber auch erwartet? Kinder fingen immer schnell an, sich an etwas zu binden, dass ihnen gefiel. Und leider schien Draco ihrem Sohn den Kopf vollkommen verdreht zu haben.
 

Vorsichtig stand sie, mit ihrem Sohn im Arm, vom Bett auf und wiegte ihn sanft hin und her. „Shhh~ alles ist gut mein Schatz. Ich bin mir sicher, Papa hat sich wirklich lieb, aber dein Papa hat deine Mama nicht lieb. Wenn Papa die Mama nicht lieb hat, dann können die beiden nicht lange zusammen bleiben. Papa hat doch eine andere Freundin. Eine die er mehr lieb hat als er die Mama mag und wer weiß, vielleicht will Papa mit ihr ja auch eine Familie.“ Vorsichtig versuchte sie ihm zu erklären, warum Draco nicht bei ihm sein würde. Immerhin würde sie es sich nicht an tun, sich noch länger mit dem Blonden abzugeben und schon gar nicht, sollte dieser wirklich planen mit Eloise eine Familie zu gründen. Sie hielt es ja sowieso schon kaum aus, der Spannung zueinander gewahr zu werden. Ihren Sohn weiter wiegend sah sie aus dem Fenster des Balkons, welcher neben dem Bett war. „Aber... Papa hat doch Familie. Papa hat doch uns! Warum hat Papa dich nicht lieb Mama?“ „Shhh~ ich weiß es nicht mein Schatz. Ich weiß es nicht.“, antwortete sie ihm ehrlich. Sie wusste es wirklich nicht. Hatte sie es auf Hogwarts noch gedacht, waren die Gedanken geplatzt wir Seifenblasen. Nichts hätte sie zusammen halten können und es war ein richtiger Schritt, sich von ihm zu entfernen. Sie hasste es, dass er wieder in ihr Leben getreten war, denn er wirbelte alles auf und brachte alles durcheinander. Wie lang sollte sie denn solche Spielchen noch mit machen? Hatte er sie damals nicht genug gequält? Es war ein Wunder, dass sie von Rabastan aufgefangen worden war. Dank ihm und Harry hatte sie wieder gelernt, was wärme, Freundschaft und Liebe war, denn all das, hatte sie in dem einen Wiederholungsjahr in Hogwarts vergessen.
 

Langsam schien das Schniefen nachgelassen zu haben, als sie ihn vorsichtig etwas vor beugte, sodass sie ihn ansehen konnte. Sie hasste es ihren Schatz so traurig zu sehen. „Hey~ Du hast doch immer noch mich. Sei nicht traurig ja? Wir schaffen das zusammen mein Schatz. Mami geht es damit auch nicht gut.“, lächelte sie ihm leicht entgegen. In ihren Zügen konnte man deutlich sehen, dass es ihr, wie sie es auch sagte, wirklich nicht gut mit dem allem ging. Erschrocken zuckte sie jedoch zusammen, als sie ein Klopfen an ihrer Tür vernahm. Überrascht sah sie zu dieser, bevor sie sich wieder ihrem Sohn auf ihrem Arm widmete. „Na? Wollen wir mal sehen, wer uns so früh besucht?“, lächelte sie ihn aufheiternd an und schritt langsam zur Tür. „Jaa.“, lachte Scorpius auch gleich, was ihr wieder ein lächeln in Gesicht zauberte. An der Tür angekommen, klopfte es gerade noch einmal, als sie diese öffnete und sich dem Besucher gegenüber stand. „Draco.“, hauchte sie überrascht, hatte mit ihm keineswegs gerechnet gehabt. Ein nicken seinerseits sollte scheinbar zur Begrüßung genügen, denn Granger konnte er sie schlecht nennen, wenn seine wundervolle blonde Hexe neben ihm stand. „Was können wir für dich tun?“, fragte sie, die Blondine an seiner Seite ignorierend. „Wir wollten zum Frühstück und wir dachten uns, wir fragen wie weit ihr seid. Eloise würde sich gern mit Scorpius anfreunden.“ Ihr Herz setzte einen Moment aus, bevor es mit doppelter Intensität weiter schlug. Diese blonde Kröte wollte allen ernstes ihren Sohn besser kennen lernen? Das war doch nicht zu fassen. Was erdreistete sich diese Frau eigentlich? Einen auf Unschuldsengel machen, damit Draco sieht, dass sie wirklich kein so intrigantes Biest war? Wie gerne würde sie Sie an ihren Blondierten strohigen Haaren zu sich heran ziehen und ihr drohen, dass sollte sie auch nur das geringste gegen ihren Sohn planen, sie die letzten Jahre ihres Lebens in Azkaban verbringen würde.
 

„Oh. Naja... um ehrlich zu sein, habe ich noch einiges mit Harry zu besprechen und ich wollte ihn Blaise und Ginny an die Hand geben...“, merkte sie nachdenklich an und versuchte so gut sie nur konnte, den Blick Dracos zu ignorieren. „Papa geht mit mir in den Park? Das hat Papa doch versprochen!“, unterbrach Scorpius ihre Gedanken und schaffte es sofort, ihre Pläne, ihn von der blonden Hexe fernzuhalten, über Bord zu werfen. Ihre Augen schließend versuchte sie verzweifelt die Kontenance zu wahren. Es konnte doch nicht sein, dass ihr eigenes Fleisch und Blut ihr so in den Rücken fiel. Ein kurzer Blick zu Draco zeigte ihr jedoch, dass er sich wohl wirklich um Scorpius kümmern würde. Schweren Herzens nickte sie und lief zurück ins Zimmer. „Na komm Schatz. Dann müssen wir dich erst anziehen, bevor du mit gehst.“, lächelte sie ihm entgegen und setzte den Schwarzhaarigen von ihrem Arm auf sein Bett. Vergnügt quietschte und zappelte er unruhig auf der Kante umher, konnte es kaum abwarten, dass er mit Draco gehen konnte. Wieder einmal zeigte er ihr schmerzlich, wie viel er von dem Blonden hielt und wie sehr er ihn mochte. „Papa? Bist du noch da?“, rief er auch schon zur Tür, während sie ihm gerade den Rücken zugewandt hatte und ihm Sachen für den Tag heraus kramte. Überrascht drehte sie ihren Kopf wieder zu ihm. „Ich laufe schon nicht weg. Sag deiner Mutter, sie soll sich beeilen, damit wir noch in Ruhe Frühstücken können.“, hörte sie Dracos Stimme und konnte es nicht fassen. Konnte nicht fassen, dass er mit Scorpius wirklich wie ein Vater umging. „Ich habe dich gehört Draco!“, rief sie ihm zu und grummelte leicht vor sich her, als sie erschrocken, bei Harrys erhobener Stimme, zusammen zuckte. „Wir alle haben dich gehört Malfoy.“, knurrte dieser gereizt und hatte sich im Bett aufgesetzt.
 

Kopf schüttelnd und die Augenbrauen verengend, sah sie den Schwarzhaarigen warnend an, bevor sie sich dabei machte und ihren Sohn anzog, welcher schon ungeduldig wartete. Seinem Blick folgend sah auch dieser Harry wütend an. Verständlich, wenn man bedachte, dass er Draco für seinen Vater hielt. Man hatte ja schon damals beim Schoppen gesehen, dass er seine Eltern verteidigte. Kaum war der jüngste der anwesenden angezogen, sprang er auch schon vom Bett und eilte zur Tür, an der Draco noch immer mit einer schlecht gelaunten Eloise zu warten schien. Ihm um die Ecke seines Zimmers folgend, lehnte sie sich an die Wand und beobachtete, wie er Draco fast schon in die Arme sprang und sich von diesem hoch heben ließ. „Na dann wollen wir doch mal was kleiner? Aber du solltest deiner Mama noch Tschüss sagen, denn wir werden erst später zurück kommen.“, lächelte er dem kleinen zu und die Braunhaarige musste sich eingestehen, dass sie ihn noch nie hatte so lächeln sehen. Er schien wirklich kein Problem mehr damit zu haben, den liebenden Vater vorzuspielen. Und es stand ihm. Es stand ihm so wahnsinnig gut, fand sie. Ebenfalls lächelnd ging sie auf die beiden zu, ignorierte die giftigen Blicke der Blondine und trat vor Draco. Einen kurzen Moment sah sie diesem in die Augen, wusste nicht, was sie darin sehen konnte. Es schien ihr wie eine Mischung aus Zufriedenheit, Liebe und Abneigung. „Tschüss Mama und meckre mit Onkel Harry wegen heute Morgen!“, hörte sie ihren Sohn sagen, lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder zu ihm und lachte leicht. „Keine Sorge mein Schatz. Mami wird Onkel Harry sehr stark aus meckern, denn Onkel Harry war sehr böse zu der Mama.“, lachte sie und küsste nochmals kurz seine Stirn, versuchte den Gedanken zu vertreiben, dass sie Draco dabei viel zu nah kam und sah den dreien hinterher, welche sich langsam auf den Weg zum Frühstück machten. „So. Ich war also Böse?“, wiederholte er die Worte des Jungen leicht feixend.
 

Erneut flammte die Wut vom Vortag in ihr auf, als sie den Schwarzhaarigen hinter sich leise lachen hörte. Mit einem Ruck schloss sie die Tür und drehte sich zu ihren besten Freund, während sich ihre Hände in die Hüften stemmten. „Harry James Potter!“, donnerte sie auch sogleich los. Mit Genugtuung beobachtete sie, wie der Schwarzhaarige erschrocken zusammen zuckte und sie überrascht anstarrte. „Hermione?“, fragte er verwirrt, wurde jedoch gleich wieder von ihr in seine Schranken gewiesen. „Nichts hier mit Hermione! Was hast du dir nur dabei gedacht? Ich bin es leid jedes mal von allen belogen und hintergangen zu werden!“, entrüstete sie und warf die Arme hoch in die Luft um ihrer Frustration Ausdruck zu verleihen. „Bei Merlin, warum? Warum hast du... habt ihr mich so angelogen? Ich dachte ich wäre eure beste Freundin. Stattdessen verschweigt ihr mir alles! Und der Kuss! Die Küsse! Wie konntet ihr?“, fragte sie aufgebracht. Die Verzweiflung schaffte sie einfach nicht aus ihrer Stimme heraus zu halten, viel zu enttäuscht war sie von dem Verhalten ihrer besten Freunde. Kopf schüttelnd ließ sie sich auf dem Bett nieder und legte ihr Gesicht in die Hände. „Reicht es nicht, dass ich mich auf diesen dummen Deal mit Draco eingelassen habe? Müsst ihr mir dann noch zusätzlich das Leben schwer machen?“ „Hermione... Was ist denn los? Was haben wir denn getan?“, wagte er sich zu fragen, doch im selben Moment wünschte er, er hätte seinen Mund gehalten, als sie sich wütend zu ihm drehte und ihn anstarrte. Gefährlich leise verließen die nächsten Worte ihre Lippen. „Was ihr getan habt, fragst du? Du! Du und Ginny habt mich die ganze Zeit angelogen. Ihr seid kein Paar mehr. Ginny ist mit Zabini zusammen. Weißt du... auf eine Art kann ich verstehen, warum sie mir das nicht gesagt hat. Ich meine... Er ist Malfoys bester Freund und ich hätte ihr sowieso einen Aufstand allein wegen dieser Tatsache gemacht, aber dass du... mein bester Freund mich so anlügst und mich auch noch mehrfach küsst und dann so scheinheilige ausreden bringst. Ich fasse es einfach nicht!“
 

Fassungslos schüttelte sie ihren Kopf, stieß sich vom Bett ab und stellte sich vor das Fenster, die Arme um sich geschlungen und den Tränen wieder einmal nahe. Nie zuvor hatte sie so viel geweint. Der Krieg hatte sie schwach werden lassen. Ihre Fassade war irgendwann danach gefallen und sie schätzte, es war der Zeitpunkt, an dem Draco ihr das alles angetan hatte. Seit dem wusste sie nicht mehr wohin mit ihren Gefühlen. Hatte sich in Beziehungen gestürzt, von denen sie gehofft hatte, sie würden ihr gut tun, bis sie bemerkt hatte, dass sie Schwanger geworden war und das sie allein mit Scorpius besser dran wäre, denn sie hatte sich die falschen Männer ausgesucht. Unbemerkt begann sie zu zittern und starrte hinaus, auf den Park. Einem Vergnügungspark, in dem sie höchst wahrscheinlich gerade die traurigste Gestalt unter all den weinenden Kinder abgab, welche keinen Luftballon bekamen oder deren kandierter Apfel auf den Boden gefallen war. Sie hörte das Rascheln der Bettwäsche und die leisen Schritte Harrys hinter sich. Die ersten Tränen begannen stumm über ihre Wangen zu laufen und sie wusste, sie sollte sich besser einmal Hilfe suchen, um all das geschehene der letzten Jahre zu verarbeiten, doch sie konnte nicht. Es gab da einen kleinen Funken in ihr, der bereit war gegen alles anzukämpfen. „Warum Harry?“, fragte sie leise, als sie seine Arme spürte, die sich um ihren Bauch legten und sie gegen seine Brust zog. „Es ist wahrscheinlich nicht zu entschuldigen, aber ich hatte Ginny versprochen zu warten, bis sie es dir von allein erzählt. Sie wusste, wie du reagieren würdest, das sagtest du eben schon selber.“, sagte er leise und beruhigend. „Und was sollten die Küsse? Draco war doch gar nicht da gewesen.“ „Du nennst ihn also auch Draco, wenn seine Freundin nicht einmal da ist? Ist es wieder soweit Hermione? Hast du dich wirklich wieder auf ihn eingelassen? Verdammt Hermione. Ich hatte gedacht, dich mit den Küssen ablenken zu können. Du bist meine beste Freundin und in letzter Zeit will ich dich immer öfter in meinen Armen halten. Ich halte es nicht aus, wenn Malfoy dich nur ansieht.“
 

Überrascht weiteten sich die Augen der Brünetten. Mit so einem Geständnis hatte sie absolut nicht gerechnet. Hatte Harry sich etwa in sie verliebt? Aber wie? Warum? Sie kannten sich doch schon seit sie Kinder waren und nie hatte auch nur im Ansatz sexuelle Spannung zwischen ihnen geherrscht. „Harry ich..“, begann sie leise, unterbrach sich jedoch, als er seinen Kopf auf ihre Schulter legte und begann ihren Hals zu küssen. „Komm schon Hermione. Lass es einfach einmal zu. Du vertraust mir doch oder?“, hauchte er leise zwischen den Küssen, mit denen er ihre Haut kribbeln ließ. Sie wusste, dass es falsch war. Dass es nicht gut war, wenn sie sich auf ihren besten Freund ein lassen würde. Das würde alles nur verkomplizieren. Doch vielleicht sollte sie doch? Einfach einmal abschalten und versuchen ihre Gedanken an den Blonden eiskalten Teufel im Engels Kleid zu verdrängen. Sie stöhnte auf, als er seine Hände während ihren Überlegungen unter ihr Top wandern ließ. Warum konnte sie ihm nicht länger böse sein? Warum verführten sie seine Berührungen gerade so sehr? Langsam begannen sich ihre Lieder zu schließen und sie beschloss, es einfach auf sich zukommen zu lassen. Später könnte sie ihm immer noch die Hölle heiß machen oder sich dafür hassen. Als er spürte, dass ihr Widerstand geringer wurde, grinste er leicht und machte weiter, wo er angefangen hatte. Er wusste, dass er sie hatte. Dass sie machen würde, was er wollte und er wollte es. Sie hatte sich so verändert in der letzten Zeit. War so verdammt Sexy geworden in ihren hautengen Kleidern und ihrem, neuen Parfum.
 

Langsam drehte sie sich in seinen Armen um. Ihre Augen sahen in seine und sie spürte, dass er sich nicht mehr lang zurück nehmen konnte. Es verwirrte sie noch immer, dass er sie wirklich wollte und sie fragte sich intensiv, woran das nur liegen könnte. „Harry... Warum... seit wann?“, schaffte sie es doch zu fragen, während er ihre Hand nahm und rückwärts wieder zum Bett ging. Vor diesem stehen bleibend, zog er sie wieder näher an sich und drehte sich mit ihr, sodass sie mit dem Rücken zum Bett stand. „Weil du wunderschön und Sexy bist. Merlin Hermione, wenn du dich schon früher so angezogen hättest... du hättest sicher jeden Jungen in Hogwarts verrückt gemacht.“, hauchte er ihr leicht grinsend entgegen und sie musste sich eingestehen, dass sein Grinsen seinen ganz eigenen Charme hatte. Es sah verführerisch und Sexy aus. Kein Wunder, dass Ginny sich damals in diesen Jungen verliebt hatte und sie musste sich eingestehen, dass aus dem kleinen Jungen, mit dem sie damals allein im Zelt getanzt hatte, ein stattlicher, erfolgreicher Mann geworden war. Ein Mann, der es verdiente begehrt zu werden. Dumpf musste sie nur feststellen, dass nicht sie ihm dieses Begehren entgegen bringen konnte. Bevor sie sich jedoch offen äußern konnte, drückte er sie zurück. Stolpernd fiel sie über die Bettkante rücklings aufs Bett. Es dauerte nicht lange, da lag er über ihr und begann mit seiner Hand ihren Bauch zu streicheln. Seine Hand wanderte höher. Ein angenehmes Kribbeln breitete sich in ihr aus und die Wärme die in ihr aufstieg, steigerte sich als er sich gänzlich hinab beugte und ihren Hals begann zu küssen. Keuchend vergaß sie ihn von sich zu drücken, als er begann an ihrem Hals zu knabbern. „Harry...“, stöhnte sie leise, schaffte es jedoch nicht, ihn weg zu drücken und ließ es zu, dass er ein Mal auf ihrer Haut hinterließ.
 

Leise stöhnte sie auf, als er seine Hand auf ihre Brust legte und das Top dabei gänzlich hochgeschoben hatte, sodass es über ihren Brüsten zur Ruhe kam. Seine massierenden Bewegungen ließen sie nach mehr verlangen und ihren Kopf für einen Moment vergessen, was um sie herum geschah. Es war so lange her, dass sie jemanden an sich heran gelassen hatte. Wahrscheinlich hatte sie sich deswegen zu Draco hingezogen gefühlt. Er hatte ihr das Gefühl gegeben, von ihm begehrt zu werden. Ein Detail, dem jede Frau irgendwann erliegt, die sich nach Liebe und Zärtlichkeiten sehnte. Überrascht keuchte sie auf, als er seine Küsse weiter hinab wandern ließ und begann ihr das Top über den Kopf zu ziehen, während er sie weiterhin verwöhnte. Sie brauchte nichts zu tun. Harry tat alles und er wusste scheinbar ganz genau, was Frauen gefiel. Ihr Top landete mit einem seltsamen kleinen Geräusch, dass sie nicht zu benennen wusste, auf dem Boden hinter dem Bett und sein freier Oberkörper drückte sich gegen ihren, als er sich auf sie legte und sein Gesicht sich dem ihren näherte. „Hermione~“, hauchte er deutlich erregt vor ihren Lippen. In dem erinnerte sie sich wieder an eine Nacht, die sie einmal mit Draco gehabt hatte und augenblicklich schoss ihre Hand vor ihren Mund, um ihn vor Harrys Lippen zu schützen. „Nicht... nicht auf den Mund.“, hauchte sie bittend. Sie wollte die letzte Erinnerung nicht zerstören, die sie an den Blonden ehemaligen Slytherin hatte. Die wilden und leidenschaftlichen Küsse, seine Nähe und das Verlangen, dass zwischen ihnen geherrscht hatte. Es war faszinierend. Eine Erinnerung nach der anderen kam in ihr hoch, ließ sie ignorieren, wer über ihr lag und begann erneut den Blonden vor sich zu sehen.
 

Stumm hatte er ihre Bitte hingenommen und küsste erneut ihren Hals, hinterließ heiße Spuren auf ihrer Haut, als er sich weiter hinab küsste und ließ ihre Gedanken verschwimmen. Ihre Arme legten sich auf seinen Rücken und sie stöhnte auf, als er seine Hand über ihre Taille hinab wandern ließ, hinein in ihre kurze Hose und unter ihr Höschen. Es erregte sie, wie zärtlich er mit ihr umging doch verschwamm dadurch das Bild des Blonden immer mehr. Nicht Draco begann sie zu verführen. Er würde sie nie so zärtlich berühren. Seine Berührungen waren stärker, selbstbewusster. Er wusste genau, was er wollte und wie er es bekam. Leises schluchzen bahnte sich ihre Kehle hinauf, als sie merkte, dass sie ihm wieder verfallen war. Es funktionierte nicht. Sie schaffte es nicht, sich auf Harry einzulassen und dennoch ließ sie ihn machen. Er schien nicht zu spüren, dass sie nicht weiter erregt wurde, machte weiter wie zuvor, küsste ihre Brüste und neckte sie. Seine Hand begann sie zu massieren und ein leises keuchen verließ ihre Lippen, gepaart mit einem kleinen Schluchzen, doch er bemerkte es nicht. Hörte nur das Keuchen und fühlte sich bestätigt. Sein Blick wanderte nicht mehr zu ihr hinauf, als er ihr die Hose samt Unterwäsche hinunter zog und sie damit gänzlich entkleidete. Unbehaglich wand sie sich unter ihm. Sie wollte das nicht. Wollte es nicht mit ihm. Nicht mit ihrem besten Freund. „Harry...“, versuchte sie ihn auf sich aufmerksam zu machen, doch er machte weiter. Seine Shorts war das nächste, was zu Boden glitt und sie konnte nicht mehr. Stumme Tränen bahnten sich ihren Weg über ihre Wangen, landeten in ihren Haaren und dem Laken des Bettes, als er in sie eindrang und seine Augen genüsslich schloss. „Mama?“, hörte sie mit einem Mal die Stimme ihres Sohnes, welcher von der tiefen grollenden Stimme Malfoy unterbrochen wurde. „Warte hier. Potter!“

Klare Aussage

Ein Poltern erklang im nächsten Moment schon hinter ihr und es klang, als hätte jemand die Tür zugeschlagen und sie erkannte Draco, welcher sich auf Harry stürzte und ihn von ihr herunter zog um ihm den Zauberstab gegen seinen Hals zu drücken. Überrascht weiteten sich ihre Augen, als sie das blonde Haar erkannte. Er stand mit dem Rücken zu ihr und hielt Harry vor sich auf dem Boden, schien zu ignorieren, dass der Schwarzhaarige nackt war und starrte diesen so finster an, wie sie es noch nie von ihm gesehen hatte. Die Decke zusammen raufend hielt sie Sie vor sich, verstand nicht, was soeben geschehen war. „Malfoy was zur Hölle...“, keuchte Harry auf und verstand ebenso wenig, wie sie selber, was geschah. „Du! Wage es ja nicht, sie noch einmal anzufassen.“, knurrte der Blonde tief. Die Stirn runzelnd sah Harry eben so wütend zu dem Blonden auf, wagte es jedoch nicht, sich unter der Zauberstabspitze an seinem Hals zu bewegen. „Was ist dein Problem Malfoy? Du hast doch deine Schlampe, also lass Hermione tun und lassen was sie will!“ Ein knacken hallte in dem Raum, gefolgt von einem dumpfen Aufschlag wieder, als die Faust Dracos Harrys Gesicht traf und seine Nase brach. „Granger! Wasch dir dein Gesicht und zieh dich an, du kommst mit! Und Potter... Wage es nie wieder zu behaupten, sie wollte es, wenn sie mit Tränen unter dir liegt!“, zischte er ihm entgegen, ließ von ihm ab und stand auf. Seine Körper zitterte vor Anspannung und der Gedanke noch weiter auf dem am Boden liegenden einzuschlagen, war gewaltig. Einzig der Gedanke, dass Scorpius vor der Tür verweilte und dort sicherlich lauschen würde, ließ ihn sich zurück halten.
 

Sein Blick wand sich zu Hermione, welche noch immer perplex dreinblickend und die Decke vor den Körper geschlungen auf dem Bett saß. „Hast... hast du ihm gerade die Nase gebrochen?“, fragte sie zittrig und hoffte, dem war nicht so. Wie sollte sie das wieder retten? Wieso überhaupt spielte sich Draco als ihr Retter auf, wenn die Tränen doch nur seinetwegen waren?“ Vorsichtig kletterte sie aus dem Bett, schlang die decke um sich und verknotete sie über ihrer Brust, sodass sie beide Hände frei hatte. Es irritierte sie etwas, wie routiniert sie sich zu Harry hockte, die zweite Decke vom Bett zog und sie ihm über legte, bevor sie ihren Zauberstab zog und seine Nase mit einem Episky reparierte. „Granger! Was zur Hölle soll der Scheiß!“, fluchte Draco, welcher sich das ganze nicht mit ansehen konnte und zog sie in einer ruckartigen Bewegung zu sich hinauf. „Granger.“, knurrte er erneut ungehalten und funkelte sie aus zornigen Augen an. Ihr Blick traf seinen, überrascht und doch eben so wütend wie der seinige. „Ich heile Harry! Er hat mir nichts getan! Ich wollte mit ihm schlafen okay? Zumindest bis ich an etwas denken musste.. Harry hat es in dem Moment nicht gesehen, aber bei Merlin, er würde mich nie vergewaltigen, wie du es hier vielleicht denkst!“, warf sie ihm wütend erregt an den Kopf. Wieso passierte das alles nur? „Hermione?“, hörte sie Harry, welcher sich hinter ihr regte und sich die Decke um seine Hüfte geschlungen hielt, als er auf stand. „Wieso..“, begann er, wurde jedoch rüde unterbrochen. „Du fragst wieso! Bist du so blind Potter? Sie will dich nicht! Und zu dir Granger! Du kommst jetzt mit!“, spie Draco ihr entgegen. Ihr Herz begann zu pochen und ihr Kopf zu dröhnen, bei den vielen Eindrücken um sie herum.
 

„Halt die Klappe! Halt einfach deine Klappe Malfoy!“, schrie sie ihn verzweifelt an. Er sollte doch nur schweigen. Schweigen und aus ihren Kopf verschwinden. Aus ihrem Leben verschwinden. Warum verstand er das nicht? „Harry...“, begann sie entschuldigend, wurde jedoch am Arm gepackt und herum gerissen. Wütend starrte sie in die Silber-grauen Augen, welche eben so wütend zu ihr hinab blickten. „Du wirst jetzt mit kommen, denn dein Sohn wartet vor der Tür auf uns beide. Ihm ist eingefallen, dass seine Mami ja immer sehr traurig ist, wenn sie mit jemandem wütend war und das wollte er verhindern, in dem er dich mit nimmt.“, knurrte er ihr leise entgegen, blickte aber kurz an ihr vorbei um sicher zu gehen, dass der Schwarzhaarige noch immer an Ort und Stelle war. „Und du Potter. Wage es nicht, sie noch einmal anzurühren. Es reicht schon, dass das Weasley seine Finger an sie gelegt hat.“, bellte er noch in Harrys Richtung, schnappte sich Sachen von ihr und drückte sie in das angrenzende Bad, bevor sie auch nur ansatzweise protestieren konnte. Wütend starrte sie gefühlte zehn Minuten die Badezimmertür an, hinter die er sie gesteckt hatte, bevor sie sich von ihr löste und sich mit unterschwelliger Wut ihre neuen Sachen anzog. Es dauerte nicht lange, da hatte sie sich eben so das Gesicht gewaschen und ihre Haare in Ordnung gebracht, bevor sie wieder ins Zimmer trat und einen im Sessel sitzenden Harry vor fand, der wütend zu Draco starrte, welcher diesen ignorierte und leise mit Scorpius flüsterte den er auf seinen Armen trug. „Hast du dich wieder beruhigt Malfoy?“, fragte sie mit vor der Brust verschränkten Armen.
 

Wütend funkelte der Blonde zu ihr hinüber, während Scorpius in seinen Armen traurig zu seiner Mutter sah. „Mama? Warum hat Onkel Harry dir weh getan?“, fragte er leise, mit Hand vor dem Mund. Überrascht sah sie ihren Jungen an und es tat ihr sogleich unheimlich weh, dass sie und Harry so weit gegangen waren. Zwar hatte sie nicht wissen können, dass er sie zusammen sah, aber sie hätte es dennoch nicht tun dürfen. Es war davon abzusehen, dass er wieder bemerken würde, dass es ihr schlecht ging. Er wusste es immer. Sie wusste zwar nicht woher, doch er wusste es. Entschuldigend ging sie auf den Blonden zu und nahm ihm ihren Sohn aus den Armen, welchen sie an sich drückte, als er seine kleinen Arme um ihren Hals legte und sich in ihren Haaren versteckte. „Shhh~ Mami geht es gut mein Schatz. Was wolltest du denn, dass du mit Papa zurück gekommen bist?“ „Ich... Mama du sollst mit kommen. Papas will nicht mit mir allein in den Park und Tante Ginny und Onkel Blaise sind nicht zum Frühstück gekommen.“, jammerte er leise, wobei er tapfer versuchte nicht zu schniefen. Sie liebte ihren Sohn, auch wenn sie sich Sorgen machte, dass er immer wusste, wie es ihr ging. „Natürlich kommt Mami mit.“, hauchte sie lieblich und küsste ihn zärtlich auf die Stirn. Vorsichtig sah sie zwischen Draco und Harry hin und her, bevor ein seufzen ihre Lippen verließ und sie entschuldigend zu Harry sah. „Es tut mir leid Harry. Können wir nachher reden?“ Unsicher biss sie sich auf ihre Unterlippe und beobachtete jede seine Bewegungen, doch statt sie anzulächeln, was sie, wenn sie ehrlich war auch nicht erwartet hätte, wand er sich nur von ihr ab und ging zu seinem Schrank, um seine Tasche heraus zu holen. „Ich appariere. Mach dein Ding und Spiel mit Malfoy weiterhin auf Familie.“ „Harry..“ Nur leise flehte sie seinen Namen, hoffte, dass er sie nicht allein lassen würde, doch er sah sie nur ausdruckslos an. „Weißt du Hermione... Ich hatte immer geglaubt, dass du nicht eine von ihnen wirst. Das du keine von denen wirst, die Malfoy den Hintern hinterher tragen und denken, er belohnt sie mit einer Beziehung. Wobei... Wenn ich es mir recht überlege, hast du sogar das Hauptlos.“, brummte er in ihre Richtung und starrte für einen Moment auf die kleine Familie, bevor sein Blick an Scorpius hängen blieb.
 

Ihr Atem stockte leicht, als sie seinen Blick bemerkte. „Harry! Wage es dir nicht, das zu denken, was du gerade vor hast. Wenn du so denkst, dann warst du die längste Zeit mein bester Freund!“, fauchte sie. Wütend und verletzt drückte sie ihren Sohn an sich. Scorpius war, trotz dem Schwarzen Loch um seinen Vater immer noch ihr Liebling und keineswegs ein Fehler, wie Harry es auszudrücken versuchte. Ihren Kopf schüttelnd sah sie ihn an, bevor sie leise hauchte „Melde dich wieder, wenn du weißt, was du hier gerade getan hast.“ Kaum hatten die Worte ihre Lippen verlassen, wand sie sich Draco zu, welchen sie schon fast vergessen hatte und zog ihn am Ärmel mit sich hinaus auf den Flur, in dem sie Scorpius von ihren Armen ließ und ihn anlächelte. „Lauf schon zum Fahrstuhl vor mein Schatz. Papa und Mama kommen langsam nach.“ Lächelnd nickte sie ihm noch aufmunternd zu, bevor er lachend vor lief. Er schien zum Glück nicht wirklich viel mitbekommen zu haben, als er vor der Tür stand. Ein räuspern riss sie aus ihren Gedanken. „Granger... was war das für eine Bemerkung von Potter?“ Automatisch zuckte die Brünette etwas zusammen. Sie wollte es ihm nicht erklären. Es hatte ihn nicht zu interessieren. Scorpius kam nach ihrer gemeinsamen Zeit, somit hatte er nichts mit dem Blonden neben ihr zu tun, außer vielleicht, dass sie gerade auf heile Familie spielten... Wobei, das taten sie ja nicht einmal. Heile Familie ist etwas anderes, als wenn der Vater mit einer neuen zusammen war, die bald zehn Jahre unter jünger wahr. Zumindest würde sie die Blondine so einschätzen. War vielleicht schon einmal erwähnt worden, wie alt sie war? Wieder einmal drifteten ihre Gedanken ab, sodass sie erst wieder mitbekam, dass Draco sie musterte, als sie bei Scorpius am Fahrstuhl angekommen waren.
 

„Granger!“, brummte der Blonde erneut, als die Tür aufging und einige Leute hinaus kamen, die scheinbar in ihre Zimmer wollte. Verwundert drehte sie ihren Kopf zu Draco, merkte aber sofort, dass sie das lieber gelassen hätte. „Was meinte Potter?“, fragte er nun eindringlicher. Seine silbernen Augen verdunkelten sich wie bei einem Sturm und sie wusste nicht, was sie sagen sollte. „Ich...“, begann sie, brach jedoch noch einmal ab. Von ihrer Stärke, als sie Harry verteidigt hatte, nichts mehr übrig. „Verdammt ja, ich kann nichts dafür. Harry weiß, wer Scorpius Vater ist und denkt eben scheinbar, dass Scorpius ein großer Fehler in meinem Leben ist.“, stöhnte sie leise auf, darauf achtend, dass ihr kleiner Junge nichts davon mit bekam. „Mama? Wo muss ich drücken?“, fragte dieser auch schon. „Da mein Schatz.“ Lächelnd zeigte sie ihm den Knopf, auf den er auch gleich grinsend drückte, bevor er sich die Spiegellungen in der Front des Fahrstuhls betrachtete und leise gluckste. „Mama, Papa. Ihr habt voll große Köpfe.“, lachte er und zeigte auf die Spiegelung, während er mit seinen schwarzen Augen zu ihr aufsah. Ein lächeln umspielte ihre Lippen, während sie zu ihm hinab sah und den skeptischen Blick des Blonden neben sich versuchte zu ignorieren. „Potter weiß also wer der Vater ist? Dann sag mir, wer ist es? Aber nicht Lestrange. Granger... Es ist doch nicht Rabastan oder? Hast du dich ernsthaft auf ihn eingelassen? Bist du von allen guten Geistern verlassen?“, bellte er sie wütend an, sodass sogar Scorpius zusammen zuckte und erschrocken und mit großen Augen zu ihm auf sah.
 

„Papa? Schrei doch nicht so!“, kam es trotzig von dem kleinen Schwarzhaarigen, welcher sich zwischen die beiden Erwachsenen stellte. „Mama hatte noch nie Geister!“, entgegnete er mutig, sodass die Brünette nicht anders konnte, als leise zu lachen. „So meinte Papa das nicht. Das ist eine Redewendung. Aber dafür ist dein Papa ein Spinner, wenn er glaubt wir würden mit ihm über unser Geheimnis reden, nicht wahr?“ Nur widerwillig nahm Scorpius den Blick von Draco, welcher die ganze Situation wütend und missmutig beobachtete. Doch das Lachen der beiden Grangers vor ihm, nervte ihn komischerweise nicht einmal. Gebannt sah er auf Mutter und Sohn, ignorierte sogar, dass Hermione ihn beleidigt hatte und grinste leicht, als der Kleine, welcher ihm in nur so kurzer Zeit ans Herz gewachsen war, ebenfalls grinste und lachte. „Draco, ich werde dir nicht sagen, wer sein Vater ist und generell möchte ich dieses Thema komplett sein lassen. Es geht dich nichts an und du hast kein Recht darauf es zu erfahren, oder über mich zu Urteilen.“ Sie wusste, dass er früher oder später wieder darauf zurück kommen würde und das, wenn sie zurück wären, er sicher Nachforschungen anstellen würde. Sie hasste die Neugierde der Malfoys.

Genieße es einfach Granger

Nach ihrem kleinen Gespräch mit Draco haben sie ihren Tag gemeinsam im Vergnügungspark verbracht und obwohl sie gedacht hätte, sie würden keinen Spaß haben können, weil so viel ungeklärtes zwischen ihr und Draco hing und da auch noch die Sache mit Harry war, wurde der Tag doch noch spaßig. Gemeinsam waren sie zusammen im Riesenrad, sind mit den Untertassen gefahren und haben Zuckerwatte und Hotdogs gegessen. Sogar sie selber hatte sich den Bauch vollgeschlagen und gleich zwei Hotdogs sowie die Pommes von Scorpius gegessen. Dracos wachsame Augen hatten sie dabei jedoch nicht ein einziges Mal verlassen. Genervt hatte sie einfach versucht die Tatsache von ihm Angestarrt zu werden zu übergehen und sich mit ihrem Sohn unterhalten, welcher immer mal wieder mit Draco Blickkontakt hielt. Es kam ihr sonderlich vor so, als würden sie ein Geheimnis teilen, dass sie nicht wissen durfte, doch traute sie sich auch nicht nachzufragen. Seufzend ließ sie sich in ihrem Zimmer auf dem Bett nieder. Nervös sah sie auf den Boden, traute sich nicht, ihren Blick zu heben um zu sehen, was im Bett neben ihr lauerte, doch die quengelige Stimme ihres Sohnes ließ sie erahnen, was sie schon genau wusste. „Mama. Kuscheln.“, grummelte er leise vor sich her und klopfte auf die freie Seite neben sich. Eigentlich müsste sie gar nicht nervös sein. Sie waren doch allein. Harry war fort und niemand wusste, was in diesem Zimmer vor ging, wenn sie doch nur wirklich allein wären. „Komm schon Granger. Leg dich endlich hin.“, brummte nun eine zweite Stimme, die sie Augenblicklich zusammen zucken ließ. Warum zum Henker hatte Eloise diese dumme Gans auch allein nach Hause reisen müssen? Nun hatte sie wieder das Problem. Draco Malfoy würde nicht weit von ihr in ihrem Bett liegen. Hart schluckte sie, bevor sie die Bettdecke zur Seite schlug und darunter krabbelte.
 

„Ich bin ja schon im Bett. Alles gut. Jetzt sag aber schon Draco.“, begann sie. „Warum nochmal bist du hier und warum nochmal ist deine Freundin abgereist?“ Seufzend sah er die Brünette vor sich an, welche sich auf die Seite gelegt hatte und ihren Jungen in ihre Arme zog. „Eloise ist abgereist, weil sie einen Job bekommen hat. Und ich bin hier, weil unser kleiner hier das so wollte. Außerdem muss ja einer aufpassen, dass Potter dich nicht wieder überfällt.“, antwortete er ihr trocken. Augenblicklich spürte sie die Wut wieder hoch kochen, als sie an den Morgen dachte und zugesehen hatte, wie Draco Harry die Nase brach. „Ja, genau.“, knurrte sie nur leise sarkastisch und schmiegte sich enger an ihren Sohn, welcher schon müde die Augen geschlossen hatte und nur noch ab und an etwas blinzelte, in dem Versuch, sich wach zu halten. „Mama?“, nuschelte er leise und sah sie schläfrig an. „Papa soll bleiben.“ Seufzend strich sie ihrem Jungen über seine schwarzen Haare und küsste ihn zärtlich auf die Stirn. „Ich weiß mein Schatz. Ich weiß.“ Sie traute sich nach diesem einen Satz nochmal nach Draco zu sehen, weswegen sie beschloss einfach ebenfalls die Augen zu schließen und den Blonden allein wegen seiner Worte mit nicht Achtung zu strafen. Jedoch merkte sie schnell, dass es ein Fehler war. Die Bettdecke raschelte, als sich eben dieser bewegte und dichter an die beiden rutschte und seinen Arm dreister weise um die beiden legte. Wütend öffnete sie noch einmal die Augen, nur um zu sehen, dass er sie feixend ansah, bevor er seine Augen schloss und mit einem grinsen im Gesicht ruhig liegen blieb.
 

Was dachte er sich nur dabei? War es für ihn etwa normal? Selbstverständlich? Sie waren nicht zusammen und sie war sich erst recht sicher, dass sie nicht zusammen kommen würden. Doch was sie am aller besten von allem wusste war, dass seine tolle falsche Blondine sie wohl schneller mit einem Fluch belegen, als sie regieren könnte, wenn sie diese Szene sehen würde. Und es wurmte sie, das sie nicht einmal daran dachte, von ihm und ihren Sohn weg zu rutschen, denn sie wusste genau, würde sie sich nun groß bewegen, wäre Scorpius wieder einmal hell wach und von Schlaf wäre nicht mehr zu reden, obwohl sie doch ziemlich geschafft vom Tag war. Doch eines wusste sie, wenn sie zuhause wären, würde sie den Apparierschutz um ihre Wohnung sowie das Flohnetzwerk ausbessern, sodass sie keinen unangenehmen Besuch mehr bekommen könnten. Leise grummelnd versuchte sie einzuschlafen, bis sie endlich nichts mehr spüren konnte. Keine Hand auf ihrem Arm, welche weiter hinunter wandert und sich auf ihre Taille legte, doch es klappte einfach nicht. „Lass das Malfoy!“, zischte sie deswegen leise und öffnete erneut ihre Augen, welche sie zuvor Krampfhaft zusammen gekniffen hatte. „Shhh genieße es einfach Granger. So wie im Fahrstuhl.“, raunte er ihr leise zu, sodass sich ihre Nackenhaare durch den angenehmen Bass, den seine Stimme hervorrief, aufstellten. Sich einen weiteren Kommentar sparend versuchte sie lieber wieder einzuschlafen, was zu ihrem Glück besser klappte als das erste Mal. Erneut fühlte sie sich wohl in seiner Nähe und es machte ihr Angst, dass er recht hatte und sie es genoss, wie er sie berührte, doch andererseits wusste sie auch, dass sie nichts dagegen tun konnte. Er war etwas verbotenes. Jede Frau hatte so eine gewisse Schwäche für verbotenes.
 

Ruhig schlief sie, bis sie in der Nacht Durst bekam und vorsichtig die Lider auf schlug um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Der Park draußen strahlte in hellen und bunten Lichtern, die jedoch zum Glück nicht das gesamte Zimmer erleuchteten. Vorsichtig tastete sie erst einmal vor sich nach Scorpius, welchen sie nicht wecken wollte, bemerkte dann jedoch, dass sie wieder einmal von hinten umarmt wurde. Hell wach unterdrückte sie den drang sofort aufzustehen und sich von ihm zu lösen. Ihr Gehirn ratterte, doch kam so einfach auf keine Lösung, die ihr helfen würde von ihm loszukommen, ohne das er wach wurde. So war er eben. Genauso wie ihr Sohn in solch einer Situation. Er wurde ständig wach und oftmals griff er sofort zu seinen Zauberstab, um sich im Notfall verteidigen zu können. Ob er diese Eigenart schon verloren hatte? Das wach werden jedenfalls sicher nicht, denn kaum, dass sie sich bewegte und langsam aus seine Arme schlüpfen wollte, bewegte er sich ebenfalls hinter ihr, sodass ihr ein leises frustriertes Stöhnen über die Lippen glitt. „Mmh... Schon so erregt, allein dadurch, mich hinter die zu spüren?“, hauchte er ihr in den Nacken, machte jedoch keine Anstalten, sich überhaupt irgendwie zu bewegen oder sie gar loszulassen. „Schlaf weiter Granger. Ich hab jetzt keine Lust.“, brummte er noch zusätzlich, was ihr für einen Moment den Atem verschlug. Das hatte er doch nicht wirklich gesagt oder? Sie sollte weiter schlafen, weil er keine Lust hatte? Hatte er sie denn noch alle beisammen? Sie war doch nicht Eloise! Als ob sie daran denken würde, mitten in der Nacht um Sex zu bitten, während ein kleines Kind mit im selben Bett schlief. Knurrend drehte sie sich vorsichtig zu ihm herum, darauf bedacht, Scorpius weiter schlafen zu lassen, was ihr auch ziemlich gut gelang, wie sie feststellen musste.
 

„Ich bin nicht deine kleine Schlampe Malfoy. Ich Bettel sicherlich nicht mitten in der Nacht nach Sex und nur weil ich kurz aufgestöhnt habe, heißt es nicht, dass du mich an machst. Im Gegenteil. Du lässt mich vollkommen kalt. Und außerdem! Was zum Teufel tust du schon wieder hinter mir? Hast du nicht beim Einschlafen noch gegenüber gelegen? Was soll das ganze?“, zischte sie wütend, merkte jedoch zu spät, dass sie etwas zu laut geworden war. „Mama?“, erklang da auch schon die leise quengelnde Stimme Scorpius, welcher wach geworden war. „Shhh~ alles ist gut mein Schatz. Mami ist ja da.“, flüsterte sie leise und drehte sich eilig wieder zu ihrem Sohn, welcher sie nur Müde durch die Dunkelheit ansah, bevor er erneut in einen traumlosen Schlaf fiel. Erleichtert seufzte sie auf, hielt jedoch inne, als sie eine Hand an dem Bund ihrer Shorts spürte, welche sich ihren Weg darunter suchte. Die Luft anhaltend versuchte sie ihn davon abzuhalten, weiter vorzudringen, doch war er stärker, als sie. Mit einer Geschicklichkeit, die sie nur zu gut von ihm kannte, wanderte seine Hand unter ihre Unterwäsche und streichelte über ihre heiße Mitte, welche allein durch seine Berührungen und die Sehnsucht nach Liebe und Verlangen begann heftig zu pochen. „Hör.. Auf.“ Nur leise kamen die kleinen Worte über ihre Lippen, ließen ihren Atem stocken und sich gegen ihn drücken, in der Hoffnung, ihn so von sich schieben zu können. Er störte sich jedoch nicht daran und fast hatte sie das Gefühl, sein dreckiges Grinsen in ihrem Nacken spüren zu können. „Was ist denn los, kleine Granger. Sagtest du nicht eben noch, ich würde dich kalt lassen?“, kam es raunend über seine trockenen Lippen, die er mit seiner Zunge befeuchtete. Das Pochen in ihrem Schoß wurde immer stärker, als er begann sie mit seiner anderen Hand eben so zu streicheln und zu verführen.
 

Keuchend wand sie sich in seinen Armen, versuchte sich immer noch verzweifelt von ihm zu lösen. „Ich...“, begann sie, brach jedoch abrupt ab, als seine Finger in sie glitten und ihre Worte in einem leisen Stöhnen unter gingen. Angespornt von ihren Lauten zog er sie nur noch enger an sich, strich über ihre Brust und küsste ihren Nacken, welcher sich ihr so genüsslich dar bot, als sie ihren Kopf nach vorn legte, um sich in einem erneuten versuch von ihm zu lösen, indem sie sich gegen ihn drückte und sich zusammen rollte. Doch alles was sie versuchte, half nicht. Seine Finger spielten weiter mit ihr, glitten immer wieder rein und raus, neckten sie und strichen über ihren wunden Punkt, welcher sie erneut leise aufstöhnen ließ. Er liebte es sie zu hören. Drückte sie erneut fester an sich und vertiefte das Spiel, während seine Zunge sanfte kreise in ihrem Nacken malte. „Draco... Bitte.“, hörte er sie leise auf keuchen und bemerkte sie Anspannung in ihrer Stimme dadurch, dass sie heftig zitterte. „Nicht jetzt.“, hauchte er erneut und ließ keinen Zweifel, dass er meinte, was er sagte. Womit hatte sie das verdient? Warum tat er das mit ihr? Sich auf die Lippe beißend, um keinen Laut zu machen, versuchte sie sich zusammen zu reißen, doch seine Berührungen waren einfach zu gut, um ihnen entkommen zu können. Sie wusste nicht mehr was sie tat, als sie sich einfach gegen ließ und es genoss, wie er sie verführte und ihr die Sinne raubte. An nichts anderes konnte sie mehr denken, als er seine Finger erneut aus ihr zog und sie wieder begann mit einem kurzen streichen um den Verstand zu bringen. Sie wollte es nicht. Wollte nicht wieder so enden. Unter ihm oder gar mit ihm, doch sie schaffte es einfach nicht sich zu wehren. Berauscht von den lang ersehnten Gefühlen, die er in ihr weckte, merkte sie nur am Rande, wie sich sein Unterleib gegen sie drückte und sein Glied deutlich erregt, sich gegen die Shorts spannte die er zum Schlafen angelassen hatte.
 

„Draco..“, stöhnte sie leise seinen Namen, wusste nicht mehr, wo unten und oben war, als er sie immer weiter zum Stöhnen brachte. Ihre Hand krallte sich in seinen Arm, während sich die andere über ihre Lippen legte, um keinen Laut von sich zu geben. Sie durfte nicht. Egal wie sehr er sie gerade um den Verstand brachte, die Tatsache, dass Scorpius noch immer vor ihnen lag, konnte sie einfach nicht vergessen. Zuckend und schwer atmend unterdrückte sie ein lautes stöhnen, biss sich dabei sogar auf die Lippe, als sie das Gefühl wie eine Welle überrollte. Ihr Rücken spannte sich an und ihr Kopf flog in ihren Nacken, als er auch endlich von ihr ab ließ und sie grinsend an sich drückte, um ihren Hals zu küssen, welcher dadurch offen lag. „Hast es wohl doch genossen, was Granger?“, hörte sie seine Stimme nah an ihrem Ohr. Eine Gänsehaut breitete sich auf ihrem gesamten Körper aus und die angenehme wärme verschwand schneller, als sie gekommen war. Zitternd rückte sie wieder etwas von ihm weg, wollte ihm nicht mehr nah sein. Die Scham überkam sie, wenn sie nur dran dachte, was sie gerade eben noch zugelassen hatte. Er hatte sie verführt. Hatte sie das sexuelle Empfinden wieder spüren lassen und sie wusste jetzt schon, dass sie nicht wieder aufhören wollte. „Ich hasse dich Malfoy!“, knurrte sie unterdrückt und versuchte die Tränen zurückzuhalten. Verzweiflung machte sich in ihr breit. „Ich weiß Darling. Ich weiß.“, brummte er nur leise hinter ihr, bevor er wieder seine Arme um sie legte und sanft ihren Bauch streichelte. „Lass Potter noch einmal an dich ran und du kannst noch mehr erleben, als das hier.“
 

Was sollte das? Was wollte er von ihr? „Sagt der, der mit so einer billigen Modepuppe schläft.“, konterte sie leise, wagte es sich jedoch nicht sich zu ihm zu drehen. „Fass mich nie wieder an Draco. Ich schaffe das nicht.“ Überrascht von ihren Worten, hielten seine Bewegungen einen Moment inne, bevor er sie fester an sich drückte und sich voll Ends an sie schmiegte. „Granger... Vergiss nicht. Wir sind eine Familie.“, hörte sie ihn nur als Antwort murren und sie hasste es. Hasste ihn dafür, dass er machte was er wollte. „Nein. Das sind wir nicht. Du spielst nur den Papa, der du nie sein wirst. Deine tolle Freundin wird sich bestimmt nicht schwängern lassen, da sie ihre tolle Figur behalten muss und Scorpius bist du los, sobald sich die nächste Möglichkeit bietet.“ Es schmerzte sie das Sagen zu müssen, doch es musste sein. Er würde Scorpius nie wieder sehen und schon gar nicht weiterhin seinen Vater spielen. Er war nicht sein Vater und würde es auch nie sein. Auch wenn es ihr das Herz brach, zu wissen, dass Scorpius das ganze überhaupt nicht gut auffassen würde, wenn es erst einmal soweit war. Irgendwie musste sie ihn von Draco weg bekommen, doch sie hatte einfach noch keine Ahnung, wie. Grummelnd versuchte sie sich weiter in die Decke zu kuscheln, ignorierte Draco in ihrem rücken und versuchte endlich etwas Schlaf zu bekommen. Sie würde darüber reden müssen. Über alles, was an diesem Wochenende geschehen war. Und sie wusste auch schon genau, mit wem. Rabastan.

Klärende Gespräche

Wie gerädert war sie am nächsten Tag in ihrem Bett erwacht und die Ereignisse der Nacht überfielen sie, wie ein schlechter Scherz am ersten April. Es hatte sie verwundert, dass sie allein mit Scorpius erwacht war und der Übeltäter der vergangenen Nacht verschwunden war, doch seltsamerweise, spürte sie nur Erleichterung in sich aufwallen, wenn sie daran dachte, dass er sie zurück gelassen hatte. Draco war verschwunden gewesen, als sie aufgewacht war und als sie sich mit Blaise und Ginny zum Frühstück getroffen hatten, wusste sie von diesem, dass er seiner Freundin hinterher gereist war. Noch immer konnte sie es nicht fassen, dass er so dreist war. Erst verführte er sie und machte sie wieder abhängig von ihm, in dem er ihr zwar unverschämt aber dennoch irgendwie auch charmant rüber kam und darauf pochte, sie wären eine Familie und dann ließ er sie und vor allem Scorpius ohne ein Wort zurück. Aber wenigstens hatte er den Aufenthalt schon am Empfang bezahlt, bevor er gegangen war. Nun saß sie da, an einem Tisch in dem Restaurant, in dem sie zum ersten Mal auf Eloise getroffen war. Es war nicht ihre Idee gewesen, genau in diesem Restaurant zu speisen, doch als sie mit Rabastan gesprochen hatte, hatte er sie und Scorpius dort hin eingeladen. Wahrscheinlich, weil sie dort ungestörter reden konnten, als dort, wo er mittlerweile wohnte. Mit einem Blick zur Tür, sah sie ihn auch schon ankommen, sodass sie lächelnd aufstand um ihn zu begrüßen.
 

„Hallo Rabastan. Schön dich wieder zu sehen.“, kam es zärtlich über ihre Lippen, bevor sie ihn mit einem sanften Lächeln in den Arm nahm. „Hallo meine Süße. Ich habe schon gedacht, wir sehen uns nie wieder.“, erwiderte er ihre herzliche Art und drückte sie leicht an sich, bevor sein Blick zu Scorpius glitt, welcher die beiden interessiert beobachtete, aber ruhig auf seinem Stuhl sitzen blieb. „Rabastan, das ist Scorpius, wie du ja vom letzten mal weißt. Zwar hatte ich dort keine Chance ihn dir vorzustellen, doch ich hoffe, ihr werdet euch gut verstehen.“, lächelte sie, die Nervosität überspielend. Scorpius hingegen sah Rabastan nur einen Moment an, bevor er ihn frech angrinste und lachte, bevor er die ihm dargebotene Hand weg schlug und seine Arme um den Hals des Mannes legte, welcher sich zu ihm herunter gebeugt hatte, um sich ihm vorzustellen. Lachend hob er den kleinen Jungen ohne irgendwelche Mühe hoch und ließ ihn leicht in seinen Armen hüpfen. Liebevoll aber gleichzeitig traurig beobachtete sie das Spiel der zwei. Nie hätte sie gedacht, dass Scorpius so aufgeschlossen sein konnte. So war er nicht einmal bei Draco gewesen und sie wusste auch warum. Dennoch. Bei Rabastan schien der kleine gleich aufzublühen und es schmerzte sie, dass sie nie etwas gesagt hatte. Nie etwas hatte sagen können. „Rabastan... Ich weiß, dass ich nie etwas gesagt habe... Es ist nicht zu verzeihen. Aber vielleicht kannst du es irgendwann doch vergessen und ihn nehmen wie er ist. Scorpius ist..“ „Shh. Ich weiß schon Mione.“, unterbrach er sie und drückte die junge Frau eben so an sich, wie er es mit Scorpius tat. „Mama?“, fragte der kleine Schwarzhaarige Junge, als er sah, dass seine Mutter erneut ein paar Tränen vergoss. „Alles gut mein Schatz. Mama freut sich nur so sehr.“, lächelte sie ihm beruhigend entgegen.
 

„Na kommt, setzen wir uns erst einmal und essen in Ruhe, oder?“, begann Rabastan erneut, während er von Hermione ab ließ und Scorpius wieder auf seinen Stuhl setzte. „Also, wie kam es dazu, dass du Malfoy geheiratet hast? Und wenn ihr verheiratet seid, wieso küsste er dann diese Blondine?“, fragte er die Brünette, während er Scorpius die Karte gab, um ihm etwas zu Essen aussuchen zu lassen. „Wir, wir sind nicht verheiratet. Das ganze war nur Theater für seine Freundin, diese Blondine wie du so schön sagst. Supermodel, aber ein Gehirn wie eine Walnuss. Sie ist wohl irgendeine Französische Reinblütige, die er sich angelacht hat und der er scheinbar die große Liebe schwören will, wobei er immer nur irgend einen Mist baut und bei mir an kommt.“, seufzte sie und massierte sich leicht ihren Nasenrücken, der anfing zu schmerzen. „Also was ich sagen wollte, Malfoy hat mich dazu überredet, seine Frau zu spielen, da er Eloise irgendwie mit einem Ehering kennen gelernt hat, den er wohl als Flirt Masche nahm. Und weil sie sicherlich weggelaufen wäre, wenn er die Wahrheit gesagt hätte, beginnt er die Beziehung lieber mit einer Lüge. Ich konnte mir sein Gerede nicht mehr anhören, da er so gut wie jeden Tag schon in meinem Büro war, weswegen ich gesagt habe ich mache es. Da ich aber nicht ohne Scorpius zu haben will, nicht einmal in solch einer Angelegenheit, musste er mich wohl oder übel mit ihm nehmen. Scorpius findet Draco zu meinem Leidwesen jedoch toll und sieht ihn als seinen Vater an. Immerhin hatte er ja in den vergangenen Jahren keinen Vater.“, beendete sie ihre Erzählung, als die Bedienung erschien und ihre Bestellung aufnehmen wollte.
 

Zärtlich griff der Schwarzhaarige nach der Hand der Brünetten und drückte sie leicht. „Deswegen das alles also. Ich denke, da kann man aber drüber hinweg sehen. Und nun verstehe ich auch sein Auftritt vor mir. Er wollte nicht das sein kleines Spielchen auffällt. Da kommt er ganz nach seinem Vater.“, erwiderte Rabastan kopfschüttelnd. Er konnte nicht wirklich nachvollziehen, warum Hermione so nachgiebig war, doch irgendwas musste ja sein. Er hatte die Brünette zwar immer als eine starke Persönlichkeit kennen gelernt, aber irgend etwas musste sie verändert haben. Ob es die ungewollte Schwangerschaft war? Dabei fand er Scorpius wirklich toll, wie er erzogen schien und sich um seine Mutter sorgte. Besser hätte man ihn sicherlich nicht erziehen können. „Egal was mit Malfoy ist. Wir sollten uns lieber erst einmal über andere Sachen unterhalten. Scorpius ist also...“ „Ja, das ist er. Ich weiß es ist falsch es jetzt erst zu sagen, aber ich hatte Angst.“ „Weiß deine Mutter es?“ „Nein, Mutter weiß es nicht. Wir... wir waren nie bei ihr, wie du Wissen musst. Beziehungsweise war ich immer allein bei ihr. Nie mit Scorpius. Ihm fehlt so viel Familie. Aber er hat in Molly Weasley eine Oma gefunden, die sich immer freut, wenn sie ihn sieht. Es ist nicht gerade das beste ihm die Hälfte seiner Familie zu nehmen, denn eigentlich ist er mit mir allein, aber ich wusste einfach nicht.... Nicht nachdem, was zwischen uns war. Was zwischen euch war.“ Seufzend lehnte sie sich etwas in dem Stuhl zurück in dem sie saß und beobachtete ihren Jungen dabei, wie er Rabastan aufmerksam beobachtete und immer wieder lächeln musste. „Du weißt von uns? Von deiner Mutter und mir?“, begann dieser jedoch überrascht.
 

Ein trauriges Lächeln rutschte über ihre Lippen, bevor sie wieder zu ihm sah. „Ja, ich weiß von euch. Ich weiß, dass ihr mittlerweile zusammen seid. Ich war das letzte Mal vor drei Monaten bei ihr und ich wusste, dass ihr Kontakt hattet, doch wusste ich nicht, dass du wieder draußen bist. Dass du es geschafft hast und endlich wieder du sein kannst.“ „Dann akzeptierst du, dass ich mit deiner Mutter zusammen bin? Auch nach dem, was zwischen uns vorgefallen ist? Was zwischen uns passierte?“ „Ja.“ Nickend bestätigte sie seine Frage. „Ich akzeptiere es nicht nur, ich finde es sogar gut. Ihr beide passt besser zusammen als wir und egal, was zwischen uns ist... war, es liegt hinter uns. Und vielleicht haben wir ja dennoch irgendwie eine gemeinsame Zukunft, wenn ich es nur übers Herz bringen kann auch meiner Mutter von Scorpius zu erzählen.“ „Ich kann dir dabei helfen, wenn es dir dann leichter fällt. Immerhin kann ich verstehen.“ „Danke, das würde mir wirklich helfen.“ Lächelnd sahen sie sich einen Moment in die Augen, bevor das Essen serviert wurde und sie aus ihren Gedanken gerissen wurden. „Mama?“, hörte sie dann auch gleich ihren Sohn. „Ja mein Schatz?“, fragte sie auch gleich, sich auf alles gefasst machend, so wie er sie ansah. „Papa?“ Irritiert sah sie ihren Jungen an. Hatte er ihr Gespräch mitbekommen? Sie hatte eher gedacht, dass er nicht verstehen würde, worüber sie sprachen. „Ist das Papa?“, fragte er jedoch nochmals nach. Verdutzt und leicht überfordert sah sie ihren kleinen an. Sie musste erst einmal fest schlucken, bevor sie ihm Antworten konnte. Ein Blick zu Rabastan ließ sie jedoch innehalten, als dieser hinter sich sah und einen blonden Zauberer fixierte, der gerade herein gekommen schien. „Draco?“
 

Ungläubig musterte sie den Zauberer, welcher geradewegs auf sie zu kam und seine Mutter mit seiner Freundin stehen ließ. „Was bei Merlin soll das hier Granger? Hatte ich dir nicht klar genug gesagt, dass du dich nicht mit IHM treffen sollst?!“, zischte er seine Frage mehr als eine Aussage. Verwirrt und wütend gleichzeitig stand sie von ihrem Stuhl auf und musterte den Blonden einmal, bevor ihr Blick kurz über seine Schulter hinweg zu Narcissa und Eloise wanderte. „Ich wüsste nicht, was es dich anginge, mit wem ich mich treffe. Zudem habe ich dir dazu schon einmal etwas gesagt. Du bist nicht mein Mann Malfoy und tu nicht so, als wärst du einer der besonders schlimmen eifersüchtigen Sorte, also komm wieder runter oder ich werde nicht zögern, dich auffliegen zu lassen!“, zischte sie ihm eben so leise aber bedrohlich zu, bis sie den Arm Rabastans um sich spürte, welcher sie ermahnte, sich zu beruhigen. „Ich warne dich kleiner Malfoy. Ich weiß genau, was mit deiner Familie schief lief und ich würde nicht zögern, damit zum Ministerium zu gehen.“ Leicht zischte der Blonde, bevor Scorpius wieder ihre ganze Aufmerksamkeit auf sich zog, in dem er von seinem Stuhl rutschte und zu Narcissa lief, welche den kleinen anlächelte. „Omaaa!“, schrie er auch gleich durch das ganze Restaurant und rannte in die offenen Arme Narcissa's.

Hermione, ich kenne dich! - Du hast keine Ahnung!

Überrascht zuckte die Brünette, bei dem Schrei ihres Sohnes zusammen und versuchte ihn panisch, zurückzuhalten, doch Scorpius rutschte ihr regelrecht durch die Finger. Zu ihrem Leidwesen musste sie mit ansehen, wie die blonde Schönheit, welche Dracos Mutter nun einmal war, ihren Sohn auf den Arm nahm und ihm zärtlich durch die Haare wuschelte. Eilig ließ sie die beiden Männer einfach stehen und lief zu Narcissa, welche ihren Blick, gemeinsam mit Scorpius, in ihre Richtung gelenkt hatte. Unbehaglich musste sie feststellen, dass sie wohl nicht nur die Blicke der Gäste auf sich spüren konnte, sondern ganz besonders die Blicke Dracos und Rabastans. Einzig Eloise schien eher genervt als überrascht zu sein, immerhin nahm sie an, dass das eine normale Reaktion zwischen Scorpius und seiner Oma war, auch wenn es eben überhaupt nicht so war. Aber woher sollte die Blondine das schon wissen? Sie kannte die beteiligten Personen nicht und war auch keineswegs daran interessiert sie kennen zu lernen. Jeder Mensch würde es ihr wohl ansehen, wie sie Sie herablassend ansah und wütend ihre Hände ballte, sobald sie die Brünette mit ihrem Sohn entdeckte. Doch das ganze interessierte gerade überhaupt nicht. Das einzige was sie hoffte war, dass keiner der Personen in diesem Raum zur Presse lief oder gar der Presse angehörte und ihm ganzen Land bekannt geben würde, dass der Sohn Hermione Granger's, die Mutter von Draco Malfoy als seine Oma bezeichnete. Es würde ein Eklat vom feinsten geben und Medienaufmerksamkeit wäre so hoch, wie zu Zeiten der Nachkriegszeit, als Harry, Ron und sie noch so oft wie nur möglich abgelichtet wurden.
 

Schnell war sie bei ihrer Schwiegermutter in Spe angekommen und lächelte diese etwas an. „Hallo Narcissa.“, begrüßte sie die ältere Dame vor sich, bevor sie kurz zu Eloise blickte und auch sie begrüßte. „Scorpius... Du sollst doch nicht immer einfach weg laufen, wenn du jemand bekanntes siehst. Komm, du wirst deiner Oma doch sicherlich zu schwer.“, lächelte sie und streckte ihre Arme nach ihrem Kind aus, um ihn auf ihre eigenen zu nehmen. „Ach, er wird mir nicht zu schwer Hermione. Er ist doch noch so klein und ich habe ihn viel zu lange nicht mehr gesehen.“, wehrte sich Narcissa, den Jungen abzugeben. Eindringlich sah die Brünette in die Silber-blauen Augen Narcissas, doch kam sie nicht gegen den vorwurfsvollen Blick der Blonden an. Seufzend nickte sie leicht, bevor sie zurück haltend lächelte und begann mit ihr zu plaudern. „Es tut mir leid, dass wir uns so lange nicht haben blicken lassen, aber du hast ja sicherlich selber mitbekommen, dass hier einiges schief läuft und wir ziemlich viel unterwegs sind. Ich komme ja selber nicht mehr dazu, noch irgendwie durchzuatmen.“ „Ja, ich habe schon mitbekommen, dass hier ziemlich viel schief läuft und ich wünsche mir immer noch, dass ihr wieder zueinander findet und du meine Schwiegertochter wirst. Du weißt, dass ich immer viel von dir gehalten habe Hermione, auch wenn wir am Anfang genauso einige Schwierigkeiten hatten und der Krieg uns zugesetzt hatte. Aber ich verstehe, warum das alles so gelaufen ist und ihr nicht zusammen gefunden habt. Dennoch, hast du es ihm nicht gesagt? Warum tust du dir das alles an?“ Der Blick Narcissas bohrte sich regelrecht in Hermiones Herz und sie wusste, dass sie durchschaut worden war. Narcissa wusste, warum das alles geschah und sie zusammen sein mussten. Warum sie nicht einfach nein gesagt hatte, oder sie ihm aus dem Weg ging. „Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht Narcissa. Aber Scorpius und ich werden dich in den nächsten Tagen sicherlich besuchen kommen, versprochen.“ „Das will ich doch hoffen Hermione.“, schmunzelte sie die Brünette an und drückte sie leicht, nachdem sie Scorpius abgesetzt hatte und dieser glücklich lachte.
 

„Dann kommt Oma wieder zu Besuch?“, fragte er seine Mutter auch gleich, als sie wieder aus der Umarmung entlassen worden war. „Natürlich, mein Schatz. Oma kommt mal wieder zu uns.“ Ein Räuspern unterbrach die kleine Runde jedoch und sofort lag die Aufmerksamkeit der Brünetten, auf die Störung. Es dauerte einen Moment, bis ihr Gehirn verarbeitet hatte, was gerade geschah. „Mutter! Ich habe dich zu dem ganzen lang und breit etwas gesagt! Wie kannst du vor Eloise behaupten, dass du sie als deiner Schwiegertochter willst? Ich werde Eloise heiraten, ob es dir passt oder nicht!“, knurrte Draco, welcher mit Eloise an seinem Arm dazu gestoßen war. Verwundert blickte sie den ehemaligen Slytherin an und hielt es für besser, nichts dazu zu sagen, denn damit wollte sie nichts weiter zu tun haben. Man merkte Narcissa jedoch genau an, dass sie nicht viel von der blonden Französin hielt, die sich an ihren Sohn heran wanzte und versuchte ihn für sich zu beanspruchen. Es war nur logisch, dass sie nicht wollte, dass man ihr ihren Sohn nahm. Narcissa brauchte eine Schwiegertochter, mit der sie sich bestens verstand und die nicht den ganzen Tag am Arm ihres Sohnes hing und nichts allein auf die Reihe bekam, außer vielleicht gut auszusehen. Klar spielte Aussehen in den Reihen der Reinblüter eine große Rolle, doch nicht nur das war klar vorgeschrieben. Eben so legten diese hohen Wert, auf Intelligenz und Erfolg.
 

Alles, was die Brünette außer Intelligenz nicht wirklich vorzuweisen hatte und nie hatte sie sich eingebildet, irgendwann je an Draco Malfoys Seite sein zu dürfen, auch wenn sie dennoch an ihm hing und ihr Herz sie dafür verurteilte, nicht einmal gekämpft zu haben. Doch wozu kämpfen, wenn der Kampf von vornherein verloren war? Nein, es war die richtige Entscheidung, sich von ihm zu trennen und ihr Leben allein auf die Reihe zu bekommen. So hatte sie auch später, trotz erneuten Beziehungen und der Sache mit Rabastan ihr bestes gegeben, alles allein zu schaffen. „Wir lassen euch dann mal allein.“, sagte sie, als Narcissa gerade geendet hatte, welche ihrem Sohn wütend an dem Kopf warf, dass dieser keine Ahnung davon hatte, was er sich ins Haus holte, wenn er Eloise heiraten würde. Die Spannung, die im Raum stand war geradezu greifbar und so unangenehm, dass Scorpius sich schon an ihr fest klammerte und zitternd zu seinem Vater auf sah, welchen er so sehr liebte. „Mama? Wird Papa mich dann nicht mehr lieb haben?“, fragte dieser sie laut, sodass auch die anderen es mitbekamen. Unschlüssig was sie nun sagen sollte, sah sie ihren Sohn in die traurigen Augen, mit denen er sie an sah. „Weißt du Schatz, darüber reden wir besser nachher, wenn wir zuhause sind. Papa hat hier nun einiges mit Oma zu besprechen.“ „Aber..“, begann Scorpius zu protestieren, was sie jedoch schnell unterband. „Kein aber junger Mann. Wir gehen jetzt zusammen nach Hause und ich koche uns dann schnell etwas.“, trichterte sie ihrem Sohn streng ein, da ihre Nerven zum Zerreißen gespannt waren und sie wirklich keine Lust mehr hatte, sich noch weiter das gezanke von Mutter und Sohn zu lauschen. „Entschuldigt uns, wir verschwinden dann. Ich wünsche euch noch einen schönen Abend und Eloise, mach dir nichts daraus. Narcissa war von mir am Anfang auch nicht begeistert gewesen. Und Narcissa, bitte lass gut sein. Wir reden darüber ein anderes mal noch einmal, aber hört auf zu streiten und genießt den Abend.“, lächelte sie die beiden Frauen noch einmal an, bevor sie Draco einem scharfen Blick zu warf und mit Scorpius zurück zu Rabastan ging.
 

„Lass uns zu mir, da können wir in Ruhe reden und ich koche uns etwas. Scorpius mag das Essen hier sowieso nicht.“, lächelte sie leicht schief und entschuldigend, bevor der Schwarzhaare nickte und noch einmal zu den Malfoys sah. „Bist du dir sicher, dass du einfach gehen willst?“, fragte er sie, nochmal sicher stellend, dass sie wirklich nicht zusammen mit den Malfoys an einem Tisch sitzen wollte, wobei er sich die Antwort eigentlich hatte denken können. Ihr Blick verriet ihm jedoch schon genug, sodass er keine Fragen mehr stellte und sie gemeinsam das Restaurant, ohne etwas gegessen zu haben, verließen. Vor dem Restaurant in eine Gasse laufend, von der sie schon das erste mal mit Malfoy gekommen waren, apparierten sie nach Hause, wo die Brünette ihrem Sohn gleich die Sachen aus zog und ihm auf trug, sein Buch herunterzuholen, dass er so sehr liebte. Seufzend lehnte sie sich gegen den Küchentisch, als Scorpius auf sein Zimmer verschwunden und sie mit Rabastan allein war. Sie wollte nicht reden. „Hermione, ich weiß, dass dir das alles unangenehm ist, aber wir müssen darüber sprechen. Woher kennt Scorpius Narcissa?“ Doch sie wusste, dass er recht hatte. Sie mussten wirklich reden. Sie musste es ihm erzählen. „Als Draco das erste Mal mit Scorpius uns mir unterwegs war einkaufen, damit wir auch ja gut für ihn aussahen, bzw. passabel genug, sodass man ihm abkaufen könnte, dass wir wirklich verheiratet gewesen wären, waren wir durch einen kleinen Zwischenfall, bei dem Scorpius verletzt worden war, bei ihm zuhause gelandet. Wir haben die Nacht bei Malfoy im Gästezimmer verbracht und als wir am nächsten Morgen aufgestanden waren und frühstücken wollten, kam Narcissa zu Besuch. Scorpius ist nicht dumm. Er wusste, als Draco sie Mutter nannte, dass sie seine Oma sein muss. Zudem konnte er sich Gesichter schon immer wundervoll merken.“, erklärte sie ihm und seufzte einmal tief, wobei sie sich von dem Tisch wieder ab stieß und sich daran machte, etwas zu Essen zu zaubern.
 

Ohne große Mühe holte sie die nötigen Zutaten heraus und machte sich daran, alles zuzubereiten. Die stechenden Blicke des Schwarzhaarigen, bemerkte sie zwar, versuchte sie jedoch so gut es ging zu ignorieren. „Was ist so schlimm daran? Wieso kannst du nicht einmal mit die Wahrheit sagen Hermione? Scorpius gehört zu uns, warum hat er dann aber Kontakt zu Narcissa? Die Worte, die ihr getauscht habt, war keine schauspielerische Nummer, das war echt. Hermione ich kenne dich. So hättest du nicht mit ihr gesprochen, wenn du alles nur vorgetäuscht hättest. Du wärst nervös gewesen und hättest dich die ganze Zeit gefragt, inwieweit seine Mutter eingeweiht ist in eurem kleinen Spiel. Wie viel sie weiß und ob sie mit spielt, denn normalerweise hat Narcissa, soweit es mir bekannt ist, die Schnauze voll von irgendwelchen Lügen und Versteck spielen.“, beharrte er darauf und auch, wenn sie es nicht wollte, sie wusste das er recht hatte. „Ich... ich hatte eine Zeit lang Kontakt zu Narcissa. Es war jedoch nicht wegen Malfoy. Sie war einmal bei mir auf der Arbeit aufgetaucht und hatte mich um Rat gebeten, was einen Zaubertrank betraf, den sie in einem Buch gefunden hatte, doch zu dem es keine weiteren Informationen zu finden gab. Sie hatte gehofft, dass ich ihr helfen könnte, da sie wusste, dass ich in der Schule gut gewesen war und hatte auf meine Hilfe gepocht. Daher kennt sie auch Scorpius. Sie war dann des Öfteren einmal bei mir und wir haben uns angefreundet. Da Scorpius aber ein kleiner Wildfang ist und jeden den er in sein Herz geschlossen hat auch als Familie ansieht, hat er begonnen gehabt, Narcissa als seine Oma zu sehen. Mehr ist da aber wirklich nicht.“, erklärte sie Rabastan, welcher sich mittlerweile auf einen Stuhl gesetzt hatte und sie beobachtete, wie sie ein Toast mit Wurst und Käse belegte, bevor sie es in die Pfanne legte. „Dann sag mir, wann willst du damit anfangen, ihn von Malfoy fernzuhalten? Du kannst ihm nicht weiterhin herum laufen lassen in dem Glauben, dass Malfoy sein Vater ist. Spätestens wenn er seine Freundin geheiratet hat, wird er Scorpius sowieso zurück lassen und sich einen Dreck um ihn scheren und das weißt du.“
 

Es kam ihr vor, als würde Rabastan sie zurechtweisen wollen, auch wenn er kein Recht mehr darauf hatte, so musste sie ihm innerlich zustimmen. Sie wusste, dass es so kommen würde und Scorpius dann nur um so verletzter sein würde, doch was sollte sie machen? Wie sollte sie es ihm sagen? „Ich weiß, dass ich ihm nicht weiter erlauben kann Draco zu sehen, doch er ist so eingenommen von der Vorstellung in ihm seinen Vater zu haben, dass ich nicht weiß, wie er es verkraften wird, wenn ich ihm sage, dass er Malfoy nicht wieder sehen wird.“ „Hermione, es geht hier nicht darum wie er es findet und verkraftet. Ihr müsst beide endlich weg von Malfoy. Er tut euch nicht gut! Du hast das alles schon einmal durch und ich will dich ungern daran erinnern, wie sehr du danach gelitten hast und wie es überhaupt dazu kam, dass du Scorpius bekommen hast! Du hast dich von eine Beziehung in die nächste gestürzt. Selbst das mit uns war vollkommen überstürzt, du hast dich an mich geklammert gehabt, wie eine ertrinkende. So kannte ich dich nicht. Nicht einmal nach dem Krieg warst du so, wie du jetzt bist. Du bist gebrochen. Beende es lieber jetzt, als zu spät. Desto länger du Scorpius bei Malfoy lässt, desto schwerer wird es für ihn und für dich!“, brauste der Schwarzhaarige auf, sodass sie leicht zusammen zuckte. „Ich weiß verdammt! Aber es ist nicht so einfach, wie du es dir vor stellst! Mein Leben ist eine Katastrophe und du hast kein Recht darüber zu urteilen, wie ich es Lebe! Ich weiß selber, dass ich überhaupt nicht mehr die Hermione bin, die alle durch den Krieg kannten. Weder stark, noch mutig oder intelligent. Wenn ich all das noch wäre, dann würde ich meinem Sohn viel mehr bieten! Er würde in einer intakten Familie aufwachsen und nicht die ganze Woche bei Ginny verbringen! Bei Merlin, ich weiß selber, dass ich nicht mehr das bin was ich war und das ich Unmengen an Fehler begehe, doch du hast überhaupt keine Ahnung von alledem! Du tauschst nach Jahren wieder auf, bist glücklich mit meiner Mutter liiert, nach unserer Trennung und willst mir nun Vorhaltungen machen? Was würde meine Mutter denken, wenn ich mit Scorpius vor ihr stehen würde? Würde sie es nicht sofort sehen? Denkst du, sie würde nichts merken?“ Wütend schmiss sie den Pfannenwender, den sie sich für den Toast aus der Schublade genommen hatte, nach dem Verursacher ihres Gefühlschaos. „Du hast verdammt noch einmal, keine Ahnung von meinem und Scorpius Leben, also halte dich daraus und sag mir nicht, was ich zu tun und zu lassen habe!“

Er ist weg!

„Hermione, beruhige dich. Ich wollte dich nicht angreifen, aber du kannst so nicht weiter machen. Scorpius wird sich nur noch mehr an Draco binden. Das geht so nicht weiter und das weißt du genau!“ „Verdammt ja! Ich weiß es okay? Aber ich weiß nicht, wie ich ihm sagen soll, dass er Draco nicht mehr sehen wird!“ „Sag es ihm einfach, wie es ist! Du kannst so nicht weiter machen und ja, ich weiß, dass ich mich wiederhole, aber du musst es verstehen.“ „Ich verstehe es. Ich verstehe es wirklich.“, beteuerte die Brünette, während sie kraftlos auf einem Stuhl zusammen sackte, den der Schwarzhaarige ihr zugeschoben hatte. Einen Moment breitete sich Schweigen zwischen ihnen aus, bis Hermione dieses wieder bracht. „Bitte, geh jetzt. Ich muss Scorpius noch zu Essen bringen. Danach überlege ich mir, wie ich weiter vorgehe.“, sagte sie leise, richtete sich wieder auf und ging zum Herd, auf dem der angebrannte Rest des Sandwichs in der Pfanne schmorte. „Geh jetzt.“, wiederholte sie sich noch einmal, bevor sie das altbekannte ploppen vernahm, welches ihr zeigte, dass sie allein und Rabastan verschwunden war. Tief durch atmend machte sie sich daran, erneut etwas Essbares für Scorpius zuzubereiten, welcher mittlerweile mehr Hunger haben dürfte als Ron, wenn er drei Tage nichts zu Essen bekam. Das alles war zu viel für sie, doch sie wusste auch, dass Rabastan recht hatte. Er hatte recht, doch sie wollte es nicht. Er sollte nicht recht haben. Warum musste er recht haben? Schwer atmend drehte sie das fertige Sandwich, welches sie erneut in der Pfanne zubereitete, nachdem sie diese gesäubert hatte, um und holte einen Teller raus, auf dem sie das Essen auch gleich drapierte. „Schatz? Essen ist fertig!“, rief sie in die Wohnung hinein. Für sich selber machte sie jedoch nur ein Glas zu trinken fertig. Der Hunger war ihr mit dem Streit vergangen.
 

Mit einem Glas Wasser in der Hand lief sie, nach ihrem Sohn rufend in die Richtung seines Kinderzimmers. „Scorpius? Wo bist du mein Schatz?“, rief sie erneut in die viel zu bedrückende Stille, die sich in der Wohnung ausgebreitet hatte. Mit einem mulmigen Gefühl, ließ sie die letzten Stufen, hinauf zu seinem Zimmer, hinter sich. „Schatz?“, wiederholte sie sich abermals, als sie sein Zimmer betrat. Drinnen angekommen sah sie sich aufmerksam um, doch von Scorpius keine Spur. Nachdenklich durchsuchte sie das gesamte Zimmer nach ihm und auch das angrenzende Bad, gefolgt vom Flur, Schlafzimmer und die untere Etage, von der sie zuvor gekommen war, wurden gründlich von ihr durchsucht, doch nichts. Scorpius war nirgends zu finden. „Scorpius Granger! Bewege sofort deinen Hintern hier her. Das ist nicht mehr lustig!“ Verzweifelt suchte sie ihren Zauberstab, doch auch als sie einen Spruch mit diesem verwendete, der einem blutsverwandte Personen in der Nähe zeigen sollte, geschah nichts. Hatte Rabastan den Jungen mitgenommen? Doch warum sollte er? Nein. Er würde Scorpius nicht einfach ohne etwas zu sagen mitnehmen. Definitiv nicht. So war er nicht. Aber wo war er sonst? Apparieren konnte er noch nicht, dafür war er bei weitem nicht alt genug. Flohen war auch ausgeschlossen, da sie das Pulver des Kamins für alle fälle immer sehr weit oben versteckt hatte. Ob Draco ihn geholt hatte? Nein... Sie hatte die Appariersperre für ihre Wohnung wieder aktiviert, sodass niemand mehr in ihre Wohnung konnte. Auch kein Draco Malfoy.
 

Sich den Kopf zerbrechend tigerte sie um ihre eigene Achse, bevor ihr etwas im Augenwinkel auffiel. Die Tür, die hinaus führte, war nicht gänzlich geschlossen. Erschrocken blickte sie diese einen Moment an, bevor sie darauf zu eilte und betete, dass es nicht das war, wonach es aussah. Hatte er etwa ihr Gespräch mit Rabastan mitbekommen? War er vielleicht deswegen verschwunden? Bei der Tür angekommen, stockte ihr dem Atem erneut, als sie bemerkte, dass auch die Schuhe ihres Sohnes verschwunden waren. „Oh Merlin, bitte nicht.“, flehte sie leise vor sich her, bevor sie sich ihre Jacke über warf, den Zauberstab einsteckte und die Wohnung hinter sich ließ. Schnell war sie auf der Straße angekommen, doch hier wimmelte es nicht gerade von Menschen, die etwas gesehen haben könnten. „Scorpius?“, rief sie erneut nach ihrem Sohn, wusste nicht, welche Richtung sie zuerst einschlagen sollte. „Verdammt, das ist alles deine Schuld Draco Malfoy! Wenn du mich doch nur mit deiner dämlichen Idee in Ruhe gelassen hättest!“, fluchte sie, als sie sich auf machte, in Richtung innen Stadt. Innig hoffend, ihren kleinen Liebling wieder zu finden. Sich umsehend überlegte sie, ob sie vielleicht bei Ginny nachsehen sollte, doch sie wohnten viel zu weit weg von Grimmauld Place. Sie musste ruhig bleiben. All zu weit konnte er nicht bekommen sein. Hoffte sie zumindest. Zügig führte sie ihren Weg durch die Stadt weiter und sah sich immer wieder um, um ihn ja nicht zu verpassen, sollte er sich hinter irgend einer Ecke vor ihr verstecken. Sie verstand ihn ja sogar. Wahrscheinlich hätte sie als Kind genauso gehandelt. Weglaufen. Das war das einfachste und leider hatte sie ihrem kleinen Schwarzhaarigen Liebling noch nicht beigebracht, dass wahre Stärke bedeutete sich den Dingen zu stellen, statt davor weg zu laufen.
 

Immer wieder sprach sie den Zauberspruch, der nach blutsverwandten Personen in der Umgebung scannte, doch nichts geschah. Weiterhin schlug der Zauber nicht an. Weiter suchend überlegte sie, ihren Freunden doch einen Patronus zu schicken, welchen sie in einer nahen Gasse formte und zu ihnen schickte. Irgendetwas musste sie doch tun können? Wo war er nur? „Scorpius?“, rief sie erneut nach ihm, doch wie erwartet kam auch darauf keine Antwort. Verzweiflung breitete sich in der Brünetten aus, als sie am Rande der Stadt, in einer eher zwielichtigen Gegend angekommen war. „Hermione?“, hörte sie mit einem Mal eine die Stimme Narcissas hinter sich, welche sie zuvor noch im Restaurant getroffen hatten. „Narcissa!“, rief sie erleichtert aus, als sie sich ruckartig umdrehte und die Blonde Aristokratische Frau vor sich sah, welche sie wieder einmal gütig anlächelte. „Was tust du hier Hermione? Wartest du auf Rabastan?“, fragte die Blondine auch gleich weiter, ohne Hermione zu Wort kommen zu lassen. „Bei Merlin, ein Glück. Narcissa, hast du Scorpius gesehen? Er hat ein Gespräch von Rabastan und mir mitbekommen, welches im Streit geendet ist. Das alles ist nur Dracos Schuld! Wenn er nicht mit dieser verdammten Idee um die Ecke gekommen wäre, dann wäre das alles gar nicht passiert!“, verfiel sie sofort wieder in ihre Wut, die sie gegen den Blonden Slytherin hegte. „Hermione, liebes beruhige dich doch erst einmal. Scorpius ist weg? Wegen dem Streit zwischen dir und Rabastan? Das heißt, ihr habt euch wegen dieser 'Wir spielen eine Familie' Sache gestritten?“, fragte die Blonde ruhig, jedoch nicht ohne eine Spur kälte in der Stimme. „Wie kamt ihr überhaupt auf diese Idee? Merlin steh mir bei, wenn ich dieses Miststück noch weiter an Dracos Seite dulden muss, werde ich zu Lucius!“, knurrte sie nun selber wütend auf ihren Sohn, jedoch besann sie sich gleich wieder auf das wichtigste. „Okay, also wenn ich dich richtig verstanden habe und das habe ich, dann ist Scorpius wegen diesem Streit weg. Einem Streit bei dem es sicherlich um die Tatsache geht, dass Draco nicht sein Vater bleiben wird, habe ich recht?“, fragte sie noch einmal zur Sicherheit nach, doch die Brünette nickte nur ergeben.
 

Einen Moment beobachtete die Blondine die junge Mutter vor sich, welche reichlich überfordert mit der ganzen Situation schien, doch darauf konnten sie jetzt keine Rücksicht nehmen. „Okay, ich helfe dir Scorpius zu finden, wenn du mir hilfst, dieses blonde Gift loszuwerden, was sich in unsere Familie wanzen will.“, schlug sie der Brünetten vor, welche sie überrascht, mit geweiteten Augen ansah und nur ein leichtes Nicken zustande brachte. „Gut. Dann los.“, lächelte sie kurz kalt, sodass Hermione sich Augenblicklich erinnerte, wo Draco seine Art, kalt und berechnend zu sein, her hatte. „Ich nehme an, Mister Potter und Miss Weasley hast du schon Bescheid gegeben? Und dort ist der Kleine nicht? Dann bliebe noch Rabastan. Ist es auszuschließen, dass er den Jungen mitgenommen hat?“ „Ja, Harry und Ginny habe ich einen Patronus geschickt. Dort wird Scorpius aber sicherlich nicht sein, da sie viel zu weit weg wohnen und er so schnell gar nicht bei ihnen sein könnte. Bei seiner Großmutter und somit bei Rabastan ist auch ausgeschlossen. Rabastan und ich hatten zwar streit, doch er wollte mir eher den Kopf waschen, damit ich Scorpius nicht noch mehr verletze, wenn ich ihn einfach von Draco fern halte. Er würde den Kleinen nicht einfach mitnehmen. Ausgeschlossen.“, beteuerte sie, dachte aber weiterhin angestrengt nach, wohin Scorpius hätte gehen können. Zu viele Orte konnte er zu Fuß nicht erreichen und meistens waren sie irgendwo hin appariert, was bedeutete, dass er die Wege überhaupt nicht kannte. Sorge flammte in ihr auf, als ihr klar wurde, dass es nichts in der Nähe gab, wo er hin könnte. „Narcissa? Ich weiß nicht, wo er sein könnte. Er kann weder apparieren, noch ist der Kamin bei mir zugänglich für ihn. Er kann nur hier draußen herum irren, doch wo? Es gibt keinen Ort wo er hin kann. Hier in der Nähe wohnt niemand, den wir irgendwie einmal besucht hätten und alles andere ist einfach zu weit weg.“
 

Verzweifelt fuhr sie sich durch ihre Haare, sah sich immer wieder in der Dunkelheit um, die sie beide Mittlerweile umgab. Es waren nach dem Treffen mit Narcissa schon drei Stunden vergangen und noch immer gab es keine Spur von ihrem Jungen. Natürlich hatte er noch die Spur auf ich, die man ermitteln könnte, doch dagegen weigerte sie sich. Sie wollte nicht, dass das Ministerium davon Wind bekam, dass ihr Sohn verschwunden war. Es ging ihr dabei nicht einmal darum, dass es ihre Schuld war und das sie als schlechte Mutter da stehen würde, nein, viel mehr ging es ihr darum, dass sie nicht wollte, dass Rita Kimmkorn davon Wind bekam und alles in einer Story so sehr verriss, wie es kein anderer schaffen würde. Rita wartete schon seit Jahren auf einen Fehler ihrerseits und sie wollte keinesfalls riskieren, ihren kleinen Jungen zu verlieren, nur weil sich die Bevölkerung das Maul über sie zerriss. Sie hatte wahrlich schon genug Sachen im Kopf, die sie zu klären hatte und eine davon war, dass sie sobald ihr geliebter Schatz wieder aufgetaucht war, mit Draco ein ernstes Wörtchen reden würde. Sie musste es klären und auch wenn es ihr erst jetzt aufging, sie wusste, dass es richtig war. Und besser spät oder nie, so sagte man doch. Dennoch! Sie hatten ihn noch immer nicht gefunden und selbst Harry und Ginny, welche zusammen mit Blaise aufgetaucht war, fanden den Jungen nicht. Es zerriss ihr das Herz, wenn sie nur daran dachte, was ihm in dieser Welt passieren konnte. Obwohl es egal war, in welcher Welt. Weder unter Mugglen, noch unter Zauberern war ein kleines Kind sicher, wenn es Nachts allein auf der Straße umher irrte. Ihr Kopf fühlte sich an, als würde er jeden Moment zerplatzen, doch trotzdem versuchte sie weiter zu überlegen, wo er sein könnte. Selbst bei Rabastan waren sie aufgetaucht, hatten mit ihm gesprochen und ihn gefragt, ob er Scorpius nicht doch mitgenommen hatte, doch auch dies verlief sich im Sand.
 

Mittlerweile zeigte die Uhr in ihrer Küche schon kurz nach zwei in der Nacht an, als Rabastan, gefolgt von Ginny und Blaise sowie Harry zurück kamen. Erwartungsvoll sah sie ihre Freunde an, doch die entschuldigenden Blicke der vier ließen sie weinen zusammenbrechen. Es konnte doch nicht sein. Wieso gab es denn kein Lebenszeichen von ihrem Sohn? Auch ihr Spruch funktionierte nicht, egal wie oft sie ihn noch verwendet hatte. Tröstend legte sich eine Hand auf die Schulter der Brünetten, dessen Kopf auf den Küchentisch gesunken lag, während die Tränen immer weiter über ihre Wangen liefen und die Schluchzer immer weiter in ihrer Kehle hoch krochen und sich an die Oberfläche drängten. „Draco weiß auch nicht, wo er sein kann, aber er hat auch keine Zeit, sich darum zu kümmern. Er ist zu sehr mit seiner tollen Freundin beschäftigt, um sich Gedanken um Scorpius zu machen. Er hat ihn doch überhaupt nicht verdient! Scorpius liebt ihn und was macht er? Vögelt lieber seine verdammte billige Tussi, statt sich darum zu Sorgen, dass ein kleiner Junge verschwunden ist! Ich hasse dich Draco Malfoy!“, schrie sie in ihrer Wut heraus, bevor die Schluchzer wieder einsetzten und sie dazu brachten erneut ihren Kopf in ihren Händen zu vergraben. „Es tut mir leid Hermione.“, hörte sie Narcissas Stimme, welche ihr gleich darauf einen Tee vor die Nase stellte. „Hier, trink das. Du musst dich beruhigen. Ein bisschen Schlaf würde dir auch gut tun.“, behauptete diese fest. „Ich kann doch nicht schlafen, wenn mein kleiner Junge da draußen ist.“, hickste sie, da schluchzen nicht mehr genug zu sein schien. „Du wirst das jetzt trinken junge Dame und dann in dein Bett gehen. Wir werden uns um alles weitere kümmern und du wirst sehen, wenn du am nächsten Morgen erwachst, wird Scorpius wieder da sein!“
 

Widerwillig tat sie, wie ihr aufgetragen wurde, wischte sich die Tränen fort, auch wenn es sowieso Sinnlos war, da diese nach kurzer Zeit wieder zurück kamen. „Was ist das?“, fragte sie jedoch noch einmal skeptisch nach, als sie auch nur ein wenig an diesem roch und den bitter beißenden Duft wahrnahm, welchen dieser verströmte. „Der Tee enthält einen Beruhigungstrank, der dir beim Einschlafen helfen wird. Es wäre klug, wenn du, sobald du ihn getrunken hast, ins Bett gehst.“, beantwortete Narcissa ihr ihre Frage. „Gut.“, hauchte sie nur noch Müde zurück. Der Tage und Scorpius verschwinden waren einfach zu viel für ihre Nerven und auch, wenn sie nicht schlafen wollte, wenn sie nur nach ihrem Sohn suchen wollte, konnte sie nicht abstreiten, dass ihr Kopf sicherlich besser Arbeiten würde, wenn sie erst einmal ausgeschlafen hätte. Entschlossen umfasste sie die Tasse in ihrer Hand fester, bevor sie Sie an ihre Lippen hob und einen kräftigen Schluck nahm, bei dem sie gleich die ganze Tasse mit einem Zug leer trank, ohne sie abzusetzen. „Bitte, findet Scorpius.“, flehte sie ihre Freunde noch einmal an, welche sie nun wieder ansehen konnte, bevor sie sich erhob und von Narcissa ins Bett gebracht wurde.

Änderungen

Erschöpft erwachte sie am nächsten Morgen in dem Zimmer ihres Sohnes, auf seinem Bett. Verwundert hob sie ihren schmerzenden Kopf, der sich anfühlte, als hätte sie am Tag zuvor mächtig einen über den Durst getrunken, bevor die Erinnerungen langsam wieder zu ihr durch sickerten. „Scorpius!“, kreischte sie auch sogleich erschrocken auf, und fuhr viel zu schnell aus ihrer liegenden Position hoch, was ihr mit einem Schwall Übelkeit nicht gut bekam. Schnell versuchte sie aus dem Bett zu kommen und lief sofort ins angrenzende Badezimmer, wo sie sich nach kurzem Husten einmal übergab. Träge stand sie wieder vom Boden auf, auf den sie sich gekniet hatte und spülte sich den Mund reichlich aus, putzte sich die Zähne und kämmte sich kurz über ihre wirren Haare, bevor sie ihren Körper begutachtete und feststellte, dass sie sich wenigstens noch etwas anderes anziehen sollte, bevor sie die anderen nach den aktuellen Stand der Dinge fragen würde. Es dauerte nicht lang, da war sie soweit umgezogen und begab sich hinunter ins Wohnzimmer, wo sie Narcissa an traf, welche besorgt über etwas nachzudenken schien. Sofort wusste sie, dass Scorpius noch immer nicht aufgetaucht war, doch lieber würde sie noch einmal nach fragen. „Narcissa?“, sprach sie die Blonde vorsichtig an, um sie nicht zu erschrecken. Augenblicklich wand sie ihr ihren Blick zu, welchen Hermione jedoch nur als eine reine Entschuldigung deuten konnte. Langsam nickte sie, bevor sie an der Älteren vorbeiging und sich ihren Zauberstab nahm, welcher auf dem Kaminsims abgelegt wurde.
 

„Wo willst du hin?“, fragte die Blondine sofort nach. „Mr. Potter, Miss Weasley und Blaise sind bald zurück. Du solltest hier bleiben. Vielleicht haben sie ihn ja gefunden.“, sagte sie, doch Hermione hörte genau die Frage des letzten Satzes heraus. Sie glaubte selber nicht daran. „Ich werde ihn Suchen. Er ist mein Sohn Narcissa. Du kannst mir nicht erzählen, dass du nicht dasselbe für Draco getan hättest. Ich muss ihn einfach finden. Und wenn sie ihn doch haben, dann können sie mir immer noch durch einen Patronus Bescheid sagen, aber ich kann nicht weiter hin herum sitzen und warten, dass ihn mir jemand zurück bringt. Es ist meine Schuld das er verschwunden ist und ich muss endlich wieder ich werden. Nur herum zu heulen und im Selbstmitleid zu versinken, bringt mir auch nichts.“, erwiderte sie der Blonden, bevor sie sich ihre Jacke schnappte, sie sich über zog und verschwand, bevor ihr Gegenüber noch irgend etwas hätte sagen können. Sie war dankbar für die Hilfe ihrer Freunde und auch für die Hilfe Narcissa's, doch sie merkte, dass sie endlich selber ihren Hintern hoch bekommen musste. Es ging so nicht weiter. Dieses ganze heulen, nichts essen und sich selber mit der Vergangenheit zu foltern, brachte sie einfach nicht weiter. Kein Wunder, dass sie nicht wie erhofft befördert worden war um mehr Zeit für Scorpius zu haben. Sie hatte so viele Fehler gemacht, doch die würde sie nun alle aufholen. Alles würde sie dran setzen, diese wieder zu bereinigen und richtig zu stellen. Mit erhobenen Zauberstab ging sie in die nächste Gasse, von der aus sie keine Sekunde später apparierte. Ihr Ziel, Draco Malfoy.
 

Es dauerte nicht lang, da landete sie direkt in der Wohnung des Blonden, dessen Koordinaten sie noch in ihrem Kopf hatte, von ihrem letzten Besuch bei ihm, als sie Narcissa nach langer Zeit das erste Mal wieder getroffen hatte. „Malfoy?“, rief sie in die leere Wohnung hinein. Es war ihr egal, ob er sein Betthäschen bei sich haben und sie die beiden stören würde. Sie musste mit ihm sprechen, so ging es einfach nicht. Scorpius hing an ihm und er hatte gefälligst, als selbst ernannter Vater ihres Lieblings mitzusuchen. Nicht Harry, Ginny oder Blaise und auch Narcissa nicht, von Rabastan ganz zu schweigen. „Draco Malfoy! Wo verdammt versteckst du dich? Komm aus deiner verdammten Blondine raus und zeig dich!“, keifte sie wütend durch die Wohnung, während sie die Treppen zu seinem Schlafzimmer erklomm. Der würde etwas erleben können. Erst den tollen Vater spielen, der Scorpius nicht bei Harry sehen wollte und sich ungefragt in ihr Leben drängte und sie zudem auch noch bedrängte und dann, wenn es wirklich drauf an kam, den Schwanz ein kniff. An der Tür zu seinem Schlafzimmer angekommen, holte sie schon einmal tief Luft und wappnete sich dafür, was sie höchst wahrscheinlich gleich zu sehen bekommen würde. Bereit ihm eine kräftige ansage zu machen, öffnete sie die Tür zu seinem Schlafzimmer und erstickte sogleich an der angehaltenen Luft, mit der sie ihm richtig ihre Meinung sagen wollte, als sie die Schwarzen Haare eines kleinen Jungen erkannte, welcher an seinen angeblichen Vater gekuschelt lag und eben so friedlich zu schlafen schien, wie eben dieser.
 

Überrascht und verwirrt beobachtete sie die beiden eine Weile, wie sie zusammen in dem großen Bett lagen und friedlich schliefen, doch etwas erweckte ihre Aufmerksamkeit, wie in der Nacht, als sie zusammen in dem Gästezimmer Malfoys geschlafen hatten. Sein Arm, besaß einen Verband. Sie wusste, dass an der Stelle das dunkle Mal sein müsste, doch konnte sie sich nicht vorstellen, dass er deswegen den Verband trug. Verschwommen erinnerte sie sich daran, dass es genau derselbe Arm war, den sie in dieser Nacht geheilt hatte. Was war nur damit? Wieso blutete er ständig? Kopf schüttelnd und sich ermahnend, dass es sie nichts anging, besah sie sich die beiden ein letztes mal, bevor sie sich Kopf schüttelnd ab wand und sich erlaubte, erleichtert aufzuatmen und zu lächeln. Egal, wie wütend sie auf den Blonden war, dass dieser es nicht für nötig hielt, ihr ihren Sohn wieder zu bringen, um so erleichterter war sie jedoch, dass er ihn überhaupt bei sich hatte. Jetzt würde sie erst einmal Narcissa einen Patronus schicken, dass sie Scorpius gefunden hatte und sie sicherlich bald wieder Zuhause wären, bevor sie sich in die Küche des Blonden begab und sich einen Kaffee zubereitete, den sie dringend brauchte. Nachdenklich lehnte sie sich einige Minuten später gegen die Anrichte in der Küche und trank den ersten Schluck, ihres noch heißen Kaffees, während sie daran dachte, dass er doch eigentlich kein Interesse daran gehabt hatte, Scorpius zu suchen, sondern lieber mit seiner tollen Blondine das Bett teilte. Seufzend fuhr sie sich durch ihre Haare und beschloss, noch etwas mehr Kaffee zu kochen und Frühstück zu machen, bevor sie die beiden Wecken würde.
 

„Granger? Was machst du da?“, hörte sie die grummelnde Stimme eines verschlafenen Malfoys hinter sich, während sie gerade das Brot auf den Tisch stellte und somit fertig war, diesen zu decken. „Ich decke den Tisch zum Frühstück. Ich denke, obwohl ich dich gern umbringen würde, weil du es nicht für nötig hieltest, mir Bescheid zu geben, dass Scorpius bei dir ist, müssen wir über einiges reden und das tun wir am besten, wenn wir alle etwas im Magen haben. Ich weiß nicht, ob du weißt warum er weggelaufen ist, denn ich habe es dir die Nacht ja nicht erklärt, als ich bei dir war, aber vielleicht hat Scorpius es getan?“, fragte sie ihn vorsichtig und drehte sich zu ihm herum. Das Thema war nicht leicht für sie, aber sie würde es durch ziehen und endlich alles in Ordnung bringen. „Mhh.. Nein, er wollte mir nichts sagen. Als ich ihn fand, war er ganz durch gefroren und war kurz davor einzuschlafen.“, murrte der Blonde nur und begab sich zum Tisch, wo er sich gleich seinen bereit gestellten Kaffee nahm und an seine Lippen führte. Mit einem zischenden Laut gab er ihr zu verstehen, dass der Kaffee noch viel zu heiß für ihn war, weswegen er diesen auch gleich wieder abstellt und neben ihr trat. „Warum ist er verschwunden?“, fragte er etwas wacher, wobei sie ihm nicht in die Augen sehen konnte, während sie die nächsten Worte sprach. „Er hat ein Gespräch zwischen Rabastan und mir mitbekommen, bei dem wir uns gestritten haben. Es ging darum, dass er dich nicht wieder sehen wird, wenn das hier alles vorbei ist und das es bis dahin nicht mehr lange dauern wird. Jedoch ist Scorpius vernarrt in dich, weswegen er wohl so reagiert hat und davon lief. Er will dich nicht als seinen Vater verlieren und ich weiß, es war unverantwortlich von mir, dieses Spiel überhaupt mitzuspielen und ihn mit einzubinden.“, erzählte sie bitter und starrte auf das Essen, welches auf dem Tisch stand.
 

Sie rechnete damit, dass er gleich anfangen würde zu lachen, dass er ihr sagen würde, dass sie eine schlechte Mutter war und ihrem Sohn etwas an tat, was nicht wieder gut zu machen war, doch nichts dergleichen geschah. Stattdessen schlangen sich zwei kräftige Arme um ihren Bauch und seine Brust drückte sie angenehm sanft gegen ihren Rücken, während sein Kopf sich auf ihre Schulter legte und er seine Nase an ihrem Hals rieb. „Er muss nicht von mir weg. Auch wenn es dich nun schockieren wird, aber der Kleine ist mir wichtig geworden. Ich verstehe es zwar selber nicht, aber ich mag ihn und er ist kein bisschen wie du Granger. Obwohl... vielleicht doch ein kleines bisschen.“, erwiderte er ruhig, was sie leicht zum Schmunzeln brachte. Sie spürte, dass es ihr nicht unangenehm war, von ihm berührt zu werden und das die Unsicherheit, die sie jedes mal verspürte, seitdem sie ihn wieder getroffen hatte, verschwand. Entspannt und erleichtert, ob seiner Worte lehnte sie sich gegen seine Brust und genoss einfach nur die Nähe zu ihm, die sie damals so sehr geliebt hatte, dass es ihr das Herz zerrissen hatte, als er sie von ihm ging. Doch sie hatte damals das richtige getan, egal wie sehr es sie geschmerzt und geprägt hatte.
 

„Wo ist Eloise? Ich hatte angenommen, du wärst mir ihr gemeinsam hier.“, fragte sie leise hauchend, genoss einfach nur das Gefühl, in den Armen desjenigen zu liegen, den sie so sehr mochte und doch verachtete. „Sie ist in ihrer Wohnung. Ich habe sie dort hin gebracht, bevor ich nach dem Kleinen gesucht habe.“, antwortete er ihr bereitwillig, was sie sogar ein wenig erstaunte. „Ach so, dann hat mein Auftritt gestern Abend ja doch etwas gebracht.“, schmunzelte sie und grinste bei dem Knurren, das er als Antwort auf ihre Worte von sich gab. Langsam schloss sie ihre Augen, bemerkte wie seine Hände über ihren Bauch wanderten und die gesamte Anspannung der letzten zeit von ihr ab fiel, als auch noch zarte Küsse ihren Hals bedeckten. „Draco... hör auf damit. Du bist mit Eloise zusammen und glücklich. Uns beide verbindet nur Scorpius. Lass es uns nicht wiederholen. Auch, wenn ich heute sagen kann, dass du mich um den Verstand gebracht hattest, im Hotelzimmer.“, grinste sie leicht, während sie sich von ihm löste und sich mit gewissen Abstand zu ihm hin stellte. „Du bist verrückt Granger. Hast du einen Fluch abbekommen? Wo ist die heulende, sich windende und fassungslose Granger hin, die mir in der letzten Zeit gegenüber getreten ist?“ „Sie ist weg Malfoy. Scorpius verschwinden hat mir gezeigt, dass ich viel zu viel an mich Gedacht und in Selbstmitleid zerflossen bin. Ich muss mein Leben auf die Reihe bekommen und vor allem, muss ich für meinen Sohn da sein. Wie du richtig bemerkt hattest, war ich dies nicht.“, brummte sie widerwillig und verschränkte die Arme vor ihrer Brust. Sie musste sich ändern und auch wenn ein leises Stimmchen in ihrem Kopf ihr sagte, dass es alles Sinnlos war und sie es doch nicht schaffen würde, so musste sie es wenigstens versuchen. Für ihn, ihren Sohn.
 

„Mama? Papa?“, fragte eben dieser leise, als er die großen Treppenstufen in einem klein gezauberten Hemd hinunter kam und um die Ecke zur Küche sah. Sein Blick wirkte ängstlich und sie wusste, dass es nur war, weil er Angst vor noch mehr Ärger hatte. Beruhigend lächelnd ging sie in die Hocke und breitete ihre Arme für ihren Sohn aus, sodass dieser auch gleich in diese Fallen konnte. „Es ist gut mein Schatz. Mama ist nicht böse auf dich und wir werden alles wieder hin bekommen. Papa und ich haben miteinander gesprochen und er möchte weiterhin für dich da sein, auch, wenn er nicht dein Papa ist.“, erklärte sie ihm lächelnd, während sie über die kleinen Rücken ihres Sohnes strich. Es passte ihr zwar noch immer nicht wirklich, doch sie unterdrückte das Gefühl die beiden nicht zusammen sehen zu wollen. „Dann bleibt Papa bei uns?“, fragte er noch immer Müde, während er sich mit seinem einen Hemdärmel, welcher ihm dennoch noch immer zu lang war, über die Augen rieb. „Ja, er bleibt dein Papa. Du musst keine Angst haben. Auch, wenn wir uns hin und wieder streiten werden, wird sich daran nichts ändern, okay?“, fragte sie lächelnd und strich ihm über die schwarzen Haare, welche dumpf und dreckig waren. „Na komm. Iss erst einmal Frühstück und dann gehen wir nach Hause. Oma Narcissa, Tante Ginny, Blaise und Harry warten schon auf uns und wenn du sie begrüßt hast, gehst du erst einmal schön Baden, was hältst du davon?“, fragte sie sanft, bekam jedoch nur ein Niesen als Antwort, was sie besorgt schauen ließ.
 

„Wann hast du ihn gefunden?“, fragte sie den Malfoy rasch, welcher noch immer nur daneben stand und die beiden genaustens beobachtete. „Ich denke das war so gegen halb 5 heute Morgen.“, meinte er nachdenklich. „Er saß in einer Gasse und hatte keinen Ton von sich gegeben, aber er war von zwei Kerlen entdeckt worden, die ihn gerade auf die Beine ziehen wollte, da habe ich ihn dann entdeckt. Er hat gezittert, weswegen ich ihn mit einem Wärme-Zauber belegt hatte, bevor ich mit ihm aufgebrochen bin.“, begann er zu berichten. Sorge machte sich in ihr breit. Es hätte ihm sonst etwas passieren können, wenn er ihn nicht gefunden hätte und auch wenn sie ihm eigentlich hätte danken müssen, ging die Gesundheit ihres Schatzes nun vor. Sachte legte sie ihre Hand an seine Stirn. Ihre Augen weiteten sich sofort darauf und ließ sie regelrecht aufspringen, um ihn auf den Arm zu nehmen und im Wohnzimmer zu verschwinden, wo sie ihn sofort in eine Decke kuschelte, die dort herum lag. „Was ist denn nun schon wieder?“, brummte der Malfoy gereizt. Er hatte ihre stürmische Art schon immer gehasst. „Wir müssen ins Mungos. Scorpius glüht regelrecht, er hat hohes Fieber.“, entgegnete sie ihm schnell bevor sie nach ihrem Zauberstab suchte, den sie zuvor beiseite gelegt hatte, um das Frühstück zu machen.“ „Warte. Du sagtest Mutter ist bei dir? Komm. Sie wird wissen, was zu tun ist. Und bei der Gelegenheit erzählst du mir, was du mit ihr zu schaffen hast.“, unterbrach er sie leicht rüde und fixierte sie mit einem Blick, welcher keine Wiederworte zuließ. „In Ordnung.“, resignierte sie, bevor sie ihre Sachen nahmen und aus der Wohnung Dracos verschwanden, das Essen und den Kaffee unberührt auf dem Tisch lassend.

Familienbande

Es hatte keine zwei Minuten gedauert, bis sie gemeinsam in ihre Wohnung gestolpert kamen, Scorpius auf den Armen und Dracos Arm um ihre Taille geschlungen. Sofort wanden sich die Blicke der Anwesenden zu den beiden, sodass sie sich Blaise, Ginny und Narcissa gegenüber standen, welche die drei anwesenden genaustens musterten, bevor sie auf sie zu kamen. „Bei Merlin Hermione!“, rief die Rothaarige erschrocken und erleichtert gleichzeitig aus, als sie den kleinen Jungen in ihren Armen entdeckte. Blaise wirkte nicht minder erleichtert, dass Scorpius wieder da war, auch wenn sie gerade einfach keine Augen für ihre Freunde hatte, sondern einfach nur auf Narcissa zu eilte um den kleinen Schwarzhaarigen, der sich an ihr fest klammerte, auf das Sofa neben der Blonden zu legen. „Narcissa, ich bitte dich. Ich bin in Heilungszauber miserabel, bekomme gerade einmal die einfachsten Sprüche dazu hin, für alles weitere fehlt mir das Feingefühl, sofern ich nicht Diptam Essenz verwende, aber Scorpius hat hohes Fieber und Draco meinte, dass du ihn heilen kannst. Bitte. Egal, was ich dir dann schulde.“, hauchte sie durch den Wind. Scorpius hatte in seinem gesamten Leben noch kein Fieber gehabt, weswegen sie nun um so aufgeregter reagierte. Dazu kam, dass sie schon immer keine Ahnung hatte, wie man eigentlich mit kleinen Kindern umging. Es war ihr ein Rätsel, wie sie es geschafft hatte mit Scorpius all die Jahre zurechtzukommen, doch wahrscheinlich lag das Muttersein einer Frau eben doch im Blut. „Mache dir keine Sorgen Hermione. Ich bringe ihn wieder auf Vordermann. Nun setzt euch erst einmal etwas hin. Ich bringe den Jungen ins Bett und mache alles weitere, wenn ich jedoch wieder da bin, dann will ich Erklärungen haben. Für alles!“, ordnete die Blonde streng an, bevor sie den Jungen auf ihre Arme nahm und ihn sachte hinauf in sein Zimmer brachte.
 

Erleichtert ließ sie sich auf die Couch sinken und atmete erst einmal ruhig durch. „Also... wieso genau bist du jetzt hier Draco?“, hörte sie dann auch schon Blaise skeptisch fragen, welcher sich auf den Sessel gegenüber des Blonden hatte fallen lassen, vom dem er ihn nun streng ansah. Ein Knurren des Angesprochenen folgte, während er seinen besten Freund nahezu tödlich musterte. Durch die Frage des Schwarzhaarigen aufgeschreckt fiel ihr wieder ein, weswegen sie eigentlich sauer auf den Blonden ehemaligen Slytherin war. Augenblicklich kochte die Wut wieder in ihr hoch und gerade als sie aufstehen und ihn anschreien wollte, was ihm bitte eingefallen war, nicht mit ihrem Sohn zu ihr zu kommen, oder ihr wenigstens Bescheid zu sagen, erschien die Mutter eben jenes Übeltäters wieder auf der Treppe. Ihr Gesicht wirkte angespannt und wütend zugleich. So hatte die Brünette sie noch nie gesehen. „Ich werde dies jetzt nur ein einziges mal Fragen und ich erwarte eine präzise Antwort von dir Draco.“, ermahnte sie ihren Sohn wütend, während sich ihre Hände in ihre Hüften stemmten, bevor sie direkt neben ihm stehen blieb und auf ihn hinab sah. „Als Hermione mitten in der Nacht aufgelöst bei dir war und nach ihrem Sohn suchte, hast du sie wirklich so abgewimmelt und dich mit diesem blonden Flittchen vergnügt, welche du auch noch, Lucius möge sich im Grabe umdrehen, heiraten willst?“
 

Angespannt beobachtete sie die Szene zwischen Mutter und Sohn. Die Luft um sie herum war zum Zerreißen gespannt und sie war sich fast sicher, dass selbst Blaise und Ginny innehielten und versuchten nicht zu atmen, um den Zorn der älteren vielleicht aus Versehen auf sich zu lenken. Sie wusste, dass sie die Wahrheit gesagt hatte, weswegen sie jetzt etwas erleichterter dem ganzen gegenüber stand. So musste sie wenigstens nicht selber ihre Kraft aufwenden, die sie sowieso schon fast gar nicht mehr besaß. „Ich höre.“, wiederholte Narcissa ungeduldig, als sie keine Antwort ihres Sohnes bekam. Dieser schien jedoch abzuwiegen, inwieweit er etwas dazu sagen konnte, bevor er ergeben seufzte und trotzig wie ein kleines Kind in eine andere Richtung sah. „Ja, ich habe sie weggeschickt und ja, ich habe ihr auch zu verstehen gegeben, dass sie unerwünscht wäre und ich bessere Sachen mit meiner Verlobten zu tun hätte. Immerhin haben wir uns erst an diesem Abend verlobt, wie du weißt.“, antwortete er ihr, kleinlaut, auch wenn man den Trotz und Starrsinn noch deutlich heraus hören konnte. „Merlin ich fasse es nicht! So habe ich dich nicht erzogen Draco! Du weißt, dass ich diese ganze Verlobung missbillige. Diese Frau ist einfach nichts für dich!“, fauchte sie wütend, doch sie konnte nicht anders, als die ältere Frau zu beneiden, denn auch wenn sie wirklich aufgebracht schien, hielt sie ihre Maske die sie seit Jahren trug aufrecht, ließ sie nicht einen Moment wanken. Lediglich ihre Stimmlage und die in die Hüften gestemmten Hände zeigten, wie viel Nachdruck ihre Worte wirklich hatten. Wie sehr sie sich wirklich darüber aufregte. Unwillkürlich fragte sie sich, ob Narcissa noch anders konnte. Ob sie kreischen und mit Sachen um sich werfen konnte, wie sie es so gerne tat, wenn sie wütend auf jemanden war.
 

Erschrocken zuckte sie zusammen, als Narcissa plötzlich ihren Namen erwähnte. „Du solltest nicht nur auf Familie spielen mein Freundchen! Familie bedeutet Verantwortung und die hast du mittlerweile für diesen kleinen süßen Jungen übernommen, welcher seinen Vater zwar kennt, jedoch nicht auf diese Weise mit ihm reden darf. Hermione fiel diese Entscheidung wirklich nicht leicht und dann kommst du daher und bringst ihr ganzes Leben durcheinander, spielst den Vater des Jungen und wenn es wirklich ernst wird, weil der Junge sich so sehr an dich gewöhnt hat, dann kneifst du! Du bist nicht besser als dein Vater, der damals keinen Hintern in der Hose hatte, als ich mit die Schwanger war! Ich fasse es nicht. Ich habe doch wirklich geglaubt, ich habe dich besser erzogen und du weißt genau was es bedeutet Verantwortung für eine Familie zu übernehmen.“, knurrte sie wütend ihren Sohn an und drehte sich erst nach einem langgezogenen seufzen zu der Brünetten um. „Hermione, es tut mir wirklich aufrichtig leid, wie sich mein Sohn dir gegenüber verhalten hat. Ach, was rede ich denn da. Es tut mir leid, wie sich unsere gesamte Familie all die Jahre über benommen hat.“, begann sie sich aufrichtig bei ihr zu entschuldigen.. Perplex starrte sie die Blonde eine Weile an, bevor sie auf stand und schnell ihren Kopf schüttelte. „Bei Merlin Narcissa. Es ist doch okay. Die Sache liegt Jahre lang zurück und ich weiß, was du mir damit sagen willst.“, lächelte sie lieb, bevor sie einen kurzen Blick zu Draco wagte und schmunzelte. „Mach dir wirklich keine Gedanken. Ich werde das alles hinbekommen und Malfoy hier kenne ich ja mittlerweile nicht mehr anders. Auch, wenn er verschwiegen hatte, dass er Scorpius gefunden und zu sich genommen hat, bin ich doch ehrlich überrascht, dass er dennoch seinen Arsch hochbekommen hat und ihn gesucht hat. Wie es schien, hatte er auch die ganze Nacht gesucht.“, merkte sie lächelnd an und war ehrlich Dankbar, dass der Blonde sich trotz anfänglichem Herumgezicke doch dazu entschieden hatte seine Zeit nicht mit der französischen Tussi zu verbringen.
 

„Könntet ihr vielleicht nicht über mich reden, als wäre ich Luft?“, knurrte eben dieser Blonde jedoch auf, als er sich zu ihnen stellte. Überrascht sah sie ihn an, merkte jedoch, dass die drei scheinbar nur noch allein waren. „Wo sind Blaise und Ginny?“, lenkte sie vom Thema ab. Wütend knurrte er erneut, bevor er ihr antwortet. „Wenn die beiden Damen mal etwas mitbekommen hätten, dann hätten sie gewusst, dass die beiden nach Hause verschwunden sind, da sie der Meinung waren das dass hier eine Sache zwischen und drei wäre. Und ehrlich gesagt, stimme ich den beiden vollkommen zu. Was geht hier vor?“ Eindringlich sah er von der einen Frau zur nächsten, machte deutlich, dass er keine Ausreden akzeptieren würde. So bemerkte er auch den Blick, den die beiden Frauen vor ihm miteinander tauschten, bevor sie sich einig waren, ihm endlich seine Antworten zu geben. Doch statt das sie ihm antwortete, nickte sie lediglich Narcissa zu, sodass diese begann zu erklären. „Draco. Hermione und ich kennen uns schon seit Scorpius Geburt. Ich bin für ihn seine Oma, nicht weil ihr Familie spielt, sondern weil er zur Familie gehört. Er ist der Sohn von Hermione und Rabastan. Da Bella damals mit Rudolphus verheiratet war, gehörte Rabastan irgendwie zu uns, wenn auch nicht blutsverwandt. Hermione war allein, als ich heraus fand, dass zwischen ihnen etwas passiert war. Sie waren, wie du nun schon mitbekommen hast nicht mehr zusammen, da Rabastan dann eine Zeit lang mit ihrer Mutter leiert war und danach nach Azkaban kam. Sie blieben in Kontakt, doch Rabastan wusste und weiß bis heute nicht wirklich etwas von seinem Sohn. Zumindest, soweit ich es weiß.“, endete sie, mit einem Blick auf die Brünette, welche nur zögerlich nickte und es vermied, den Blonden anzusehen. Sie wollte keine Vorwürfe von ihm hören. Wollte zu dem allem überhaupt nichts sagen müssen, denn die Wahrheit war nicht gut. Sie war schrecklich und sie hasste es. Lediglich Narcissa kannte die ganze Wahrheit.
 

„Dann ist der Kleine also wirklich der Sohn von diesem Bastard Lestrange?“, knurrte der Blonde erneut auf. „Rabastan ist kein Bastard!“, rief sie sogleich dazwischen. Wie konnte er nur so selbstgefällig sein und von sich auf andere schließen? Er konnte doch nicht ernsthaft Rabastan für etwas verurteilen, was dieser nicht einmal wusste. „Er ist ein Bastard! Wenn du wüsstest, was seine Familie alles getan hat... Was er getan hat! Dann würdest du niemals so reagieren. Du, gerade die Miss Perfekt, hätte sich niemals auf einen Todesser eingelassen!“, bellte er wütend zurück und es versetzte ihr einen Stich, ihn so reden zu hören. „Ach ja? Ein Todesser wie ihn? Wäre dir ein Todesser wie DU vielleicht lieber?“ Wütend funkelte sie den Blonden vor sich an, welcher mit geballten Fäusten und zusammen gebissenen Zähnen zischte. „Wage es dich nie wieder mich so zu nennen Granger!“ „Warum denn? Es ist doch nur die Wahrheit! Du bist auch ein verdammter Todesser gewesen, der seine Freunde in Gefahr gebracht, dabei zugesehen hat wie das Schloss in Flammen aufging und nicht den Mut hatte sich auf die richtige Seite zu stellen! Wir hätten Narcissa schützen können! Wir hätten euch alle schützen können!“, fauchte sie ihm entgegen. Wieder einmal schaffte er es sie auf die Palme zu bringen.
 

„Kinder, Kinder, beruhigt euch.“, mischte sich Narcissa wieder ins Gespräch. „Diese ganzen Vorwürfe bringen uns nun nicht weiter. Draco, du hast dir dieses ganze Lügengebilde ausgedacht, nun lebe mit den Konsequenzen, dass du Scorpius Vater bist! Und du Hermione! Komm von der Vergangenheit los. Ich weiß, dass es nicht leicht für dich ist, gerade weil du diesen Idioten immer noch liebst, aber du musst endlich wieder aufstehen und Kämpfen. Du schaffst es doch auch dich gegen ihn hier aufzulehnen, also kriege deinen Hintern hoch und kämpfe! Ihr steckt nun beide in dieser Situation und du weißt genau, was ich davon denke und von dir verlange.“, beendete sie ihre Worte mit einem strengen Blick auf Hermione, welcher Draco dazu veranlasste frech zu grinsen. Ergeben nickte die Brünette nur bevor sie eben dieses Grinsen bemerkte und ihn anfuhr. „Grinse nicht so dämlich du verdammter Idiot! Du bist schlimmer als Ron es je war!“, fauchte sie wütend darüber, wie er sich wieder einmal alles erlaubte, obwohl er doch soeben selber noch eine Standpauke bekommen hatte. „Vergleich mich nicht mit diesem Rothaarigen ekelhaften Wiesel!“, bluffte er zurück, wobei er mit jedem Schritt näher auf sie zu kam, bis er direkt vor ihr stehen blieb. Sie konnte regelrecht sehen, wie das Blut in seinen Adern zu kochen schien. Ron war schon immer ein Punkt bei ihm, den sie nie ansprechen durfte, seitdem die beiden einmal im Winter unter einem Mistelzweig gelandet waren, der scheinbar ein Eigenleben entwickelt hatte und sowohl zwei Mädchen als auch zwei Jungen unter sich fest hielt, bis sie sich küssten. Selbst Minerva McGonnagal hatte nichts für die beiden tun können und auch Severus Snape und Albus Dumbledore, welche in ihrem Portrait zu Rate gezogen worden waren, hatten keine Idee bringen können, oder wollen, die den beiden von Nützlichkeit gewesen wäre.
 

Herausfordern hob sie ihre Augenbraue, als ihr diese Geschichte wieder ein fiel. Niemand hatte davon erfahren dürfen und er hatte explizit darauf bestanden, dass die Erinnerungen der Schüler, die es gesehen hatten, gelöscht wurden. Sowie auch Rons Erinnerung daran gelöscht wurde, welcher von sich aus sagte, dass er das um alles in der Welt wieder vergessen wollte. „Ach weißt du Malfoy... Wo wir schon bei dir und Ron sind, fällt mir doch eine nette kleine Geschichte ein, wie ihr euch... näher gekommen seid.“, grinste sie diabolisch, was den Blonden nur noch mehr auf die Palme zu bringen schien. „Halt ja deinen kleinen dreckigen Mund Granger!“, fauchte er ihr leise entgegen und kam ihr dabei so nahe, dass seine Stirn schon fast die ihrige berührte. „Ich bin mir sicher, Narcissa würde es sehr interessieren, warum dein Hass auf die Weasleys mit dem letzten Hogwarts Jahr gestiegen ist. Weißt du Narcissa, das war nämlich so...“, begann sie, während sie sich zu seiner Mutter drehen wollte. Schnell reagierte der Blonde und zog sie an ihrem Arm wieder zurück, sodass sie gegen seine Brust fiel und ihn mit erschrocken geweiteten Augen ansah, während seine Lippen gerade zu auf ihre krachten und ihren Mund somit verschlossen. Niemals würde er zulassen, dass seine Mutter von diesem Missgeschick erfuhr und schon gar nicht würde er zulassen, dass Granger auch nur ein weiteres Wort darüber verlieren würde, selbst wenn es bedeutete, dass er sie besinnungslos Küssen musste. Seine Atmung war beschleunigt, als er sich für einen kurzen Moment von ihr löste um zu sehen, ob sie noch immer etwas sagen würde. Erschrocken keuchte sie auf und leckte sich einmal über ihre Lippen, während sie versuchte von ihm weg zu kommen.
 

„Ich werde dennoch...“, begann sie zu protestieren, wurde jedoch sofort wieder in einen leidenschaftlichen Kuss gezogen. Ihre Finger krallten sich halt suchend in den Stoff seines Hemdes, welches er sich am Morgen über gezogen hatte. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, so geküsst zu werden. Ihr Herzschlag beschleunigte sich mit jeder Sekunde, die der Kuss anhielt und ihre Hände wurden schwitzig. „Draco..“, presste sie zwischen einem erneuten Kuss hervor, gänzlich vergessend, dass die Mutter des Blonden noch immer anwesend war. Seine Arme schlangen sich um ihre zierliche Taille, drückten sie enger an seinen Körper, ließen ihr keinen Freiraum mehr. Ergeben lösten sich ihre Finger aus der verkrampfen Haltung, suchten sich einen Weg über seine Brust, um seinen Hals, hinter welchem sie sich ineinander verschlangen. Interessiert beobachtete die Blonde ihren Sohn und seine angebliche Frau dabei, wie sie sich leidenschaftlich küssend in den Armen lagen. Das Malfoy typische Grinsen zeichnete ihre schönen Züge, während sie die beiden allein ließ und sich auf den Weg zu ihrem kleinen Liebling machte, um sich weiter um diesen zu kümmern. Sie war sich sicher, die beiden würden auch ohne sie zurechtkommen. „Granger~“, war das letzte, was sie von ihrem Sohn hörte, bevor sie sich auf die Couch fallen ließen und sie selber die Treppe hoch verschwand. Sie würde dieses blonde Gift schon noch von ihrem Sohn wegbekommen und sie wusste genau, dass sie bei Hermione an der richtigen Adresse war.

Einmal ficken, weiter schicken... Von Squibs und Arschlöchern

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Perfekt!

Schwer atmend blieb sie in ihrem Büro zurück. Sie hasste es, wenn er das tat, wenn er sie wieder einmal allein ließ mit Wut im Bauch und ungeklärten Dingen zwischen sich. „Draco Lucius Malfoy. Ich schwöre dir, das wirst du noch bereuen!“, fluchte sie in ihrer Wut und warf die Akten von ihrem Tisch, welche noch darauf lagen. Augenblicklich verstreute sich alles über dem gesamten Fußboden, einzelne Blätter fielen kreuz und quer. Sie brauchte eine weile, bis sie sich wieder beruhigt hatte und sie alles mit einem Zauberstab schwenk in den Urzustand versetze. Selbst ihre Kleidung hatte sie wieder gerichtet, doch sie bereute es kein bisschen, was zwischen ihnen passiert war. Im Gegenteil. Die Tatsache, dass der Blonde sie immer noch anziehend fand und mit ihr spielte, zeigte ihr, dass er bei weitem noch nicht bereit war diese falsche Französin zu Ehelichen. Er liebte sie scheinbar auch nicht wirklich, denn sonst würde er wohl kaum mit ihr schlafen... oder doch? Nein, wenn es eines gab wo sie sich sicher war dann, dass er nicht mit ihr schlafen würde, wenn er Eloise wirklich wahrlich lieben würde. Doch was sollte das alles? Warum wollte er so eine wie sie Heiraten? Und warum hatte er nicht einmal reagiert, als sie ihm sagte wer sie war? Wusste er das sie eine Squib war? Sicherlich nicht. Das konnte sie sich nicht vorstellen. Draco konnte Squibs schon immer noch weniger in seiner Nähe ertragen als Schlammblüter, wie er sie damals so gern beschimpft hatte. Nur heute kamen solche Worte nicht mehr über seine Lippen. Doch, wenn sie ihn wirklich für sich wollte, dann musste sie nun handeln und somit packte sie eiligst ihre Sachen und verließ das Ministerium.
 

In einer kleinen Seitengasse landete sie direkt bei seinem Apartment, zu dem er sie damals mitgenommen hatte, als Scorpius sich in dem Restaurant verletzt hatte. Damals hatte ihr Herz so schnell geschlagen, dass sie gedacht hatte es würde gleich aus ihrer Brust springen. Die Sorge um Scorpius ließ ihren Puls in die Höhe steigen und die Tatsache, wie gut Draco sich um ihren Jungen gekümmert hatte, wie liebevoll er sein konnte, hatte es nicht gerade ruhiger werden lassen. Nie hatte sie gedacht, dass er einmal einem Kind so gegenüber stehen würde, doch da hatte sie sich geirrt. Er konnte, wenn er denn nur wollte. Und bei Scorpius wollte er scheinbar. Oder er konnte einfach nur noch besser Schauspielern, als gedacht. Entschlossen nicht weiter untätig vor seiner Tür zu stehen und an vergangenes zu denken, klopfte sie energisch gegen eben diese und wartete ungeduldig auf ein Auftauchen seinerseits. Ihr Fuß wippte auf und ab, während ihre Arme vor der Brust verschränkt waren um sich daran zu hindern, die Tür noch viel mehr zu malträtieren. „Jetzt mach schon auf Malfoy! Ich weiß das du da bist!“, knurrte sie wütend, während sie ihre Faust erneut gegen das massive Holz hämmern ließ. Ungeduldig holte sie ihren Zauberstab aus ihrer Tasche, als es noch keinen Anschein gab das er die Tür öffnen würde, doch gerade als sie den Alohomora anwenden wollte, ging die Tür schwungvoll auf und eine Blonde junge Frau stand vor ihr. Stöhnend ließ sie ihren Zauberstab sinken, packte ihn jedoch nicht vollkommen weg. „Wo ist er?“, bluffte sie die Blondine sogleich an, welche genervt vor ihr stand und sich nicht einmal die Mühe machte, ihre Brüste zu bedecken, welche durch das offene Hemd Dracos fast schon vollkommen entblößt waren.
 

„Was willst du? Draco ist gerade beschäftigt, also sag was du willst und dann verschwinde.“, knurrte sie ihr entgegen, mit ihrem tollen Französisch. Am liebten würde sie ihr vor die Füße spucken, doch stattdessen drückte sie die Blondine einfach nur zur Seite und betrat eiligen Schrittes die Wohnung Malfoys. „Du kannst nicht einfach so hier hinein spazieren!“, hörte sie die Blonde hinter sich meckern und her laufen. Ein Grinsen schlich sich auf ihre Lippen, als sie erwiderte: „Was willst du machen? Hindere mich doch daran... ohne Magie.“ Sie konnte genaustens hören, wie Eloise hinter ihr zischend Luft holte und einen Moment stehen geblieben war, bevor sie ihr wieder folgte. „Ich kann dich sehr wohl mit Magie raus werfen!“, keifte sie zu ihrer Verteidigung, was die Brünette nur noch mehr belustigte, bevor sie wieder ernst wurde und sich zu der Blondine umdrehte. „Verschwinde einfach hier du naives Blondchen. Du hast hier in dieser Wohnung und an Dracos Seite rein gar nichts verloren!“, konterte sie, als sie sich erinnerte weswegen sie eigentlich dort war. „Du bist eine verdammte Squib und ich hab keine Ahnung, warum Malfoy dich noch immer nicht durchschaut hat, aber ich werde ihm schon noch die Augen öffnen und dann, dann bist du hier verschwunden! Tu uns allen einen gefallen und verpiss dich!“, fauchte sie die Blonde bedrohlich an. Sie hatte genug von dieser Frau, welche nicht einmal die Höhe ihres Alters als IQ zu besitzen schien.
 

Empört schnappte die Jüngere vor ihr nach Luft und wedelte mit dem Zeigefinger vor ihr her. „Ich werde mich nicht verpissen, wie du es so unschön ausdrückst. Ich liebe Draci und ich werde ihn Heiraten, ob es dir passt oder nicht. Und den kleinen Bengel, werde ich auch noch von ihm weg bekommen. Er brauch keinen Ballast an seiner Seite, der ihm das Geld aus der Tasche zieht.“ Die Augen zu schlitzen verengend spürte sie genau, wie eine Ader an ihrer Stirn zu pochen begann. „Wie war das?“, zischte sie gefährlich, bevor sie ihren Zauberstab erhob und auf die Blondine deutete. „Wage es nicht so über meinen Sohn zu sprechen du kleines Flittchen! Draco ist Scorpius Vater und wir sind bisher bestens ohne sein Geld ausgekommen, wenn ihm hier jemand das Geld aus der Tasche zieht, dann bist es ja wohl du! Verstoßen von der Familie, weil du eine Hexe ohne jegliche magische Fähigkeiten bist und nur darauf aus bist, dich durch die Welt zu schlafen, um an einen Reichen gutaussehenden und vor allem Jungen Mann zu kommen, welchem du die große Liebe vorspielst um sich von ihm aushalten zu lassen!“ Ihre Hand zitterte, während sie weiterhin den Zauberstab erhoben in ihrer Hand hielt. „Ich rate dir jetzt, deinen Mund zu halten, ansonsten kann ich für nichts garantieren!“, fauchte sie noch nachdrücklich, bevor sie ihre Hand sinken ließ und sich eilig umdrehte um die Treppe zu seinem Schlafzimmer hinauf zu laufen. Es wunderte sie, dass er bei dem ganzen Krach den die beiden veranstalteten noch nicht runter gekommen war.
 

Der Gedanke daran, dass er gerade dabei gewesen war seine Verlobte zu vögeln, wo er doch gerade erst mit ihr geschlafen hatte, widerte sie jedoch so sehr an, dass die Wut in ihr nur noch mehr anstieg und sie einen Imobilius Zauber auf Eloise warf, welche ihr hektisch die Stufen hinauf gefolgt war und ihr zu rief, sie könne nicht ins Schlafzimmer hinein, da sie dort nichts zu suchen hatte. Es interessierte sie nicht, was die Blondine von ihr wollte, sie sollte einfach nur ihre Klappe halten und aufhören jedem die unschuldige vorzuspielen. Ihren Weg fortsetzend stieß sie die Tür des Schlafzimmers auf, welche nur angelehnt war. „Malfoy du verdammter...“, keifte sie auf, stockte jedoch und verstummte, als sie den am Bett gefesselten Mann sah, welcher nur mit Boxershorts im Bett des Malfoy's lag und sie mit großen Augen anstarrte. „Was... wo ist er? Wo ist Malfoy!“, kreischte sie aufgebracht, als sie ihre Stimme wieder fand, nahm den Zauber von Eloise und rannte die Treppen wieder hinunter, bis sie vor ihr stand. Erschrocken wich die Französin von ihr zurück, vergaß dabei, dass sie mitten auf der Treppe stand und verpasste dadurch die Stufe unter sich, welche sie sicher gehalten hätte. Mit einem erschrockenen Aufschrei stürzte sie Rückwärts hinab. Von sich selbst erschrocken konnte die der Blonden nur noch dabei zusehen, wie sie fiel und vergaß ganz, dass sie Sie hätte mit einem Zauber retten können. Vor dem Sturz bewahren können.
 

Erleichtert sah sie jedoch, wie Draco seine Verlobte auffing und sie dafür wütend anstarrte. „Granger! Was soll der scheiß? Was hast du hier zu suchen und was verdammt nochmal denkst du, was du Eloise antust? Wolltest du sie umbringen oder was?“, schrie er sie auch gleich mit unterdrückter Wut an, woraufhin sich ihre eigene Wut erneut aufbaute. „Ich und sie umbringen? Kennst du mich so schlecht Malfoy? Ich dachte eigentlich immer du wüsstest, dass ich so nicht bin.“, knurrte sie ihn wütend an und verschränkte erneut die Arme vor ihrer Brust, während sie ihn mit blitzenden Augen traktierte. „Ach ja? Dafür sah es ganz genau danach aus!“, knurrte er dann eben so wütend zurück, bevor er seine volle Aufmerksamkeit der blonden Frau in seinen Armen zu wand. „Geht es dir gut?“, hörte sie ihn liebevoll fragen und am liebsten hätte sie sich übergeben, doch das konnte sie nicht machen. Nicht bevor sie das geklärt hatte, was sie unbedingt loswerden wollte. „Natürlich geht es deiner kleinen Schlampe gut. Sieh doch mal in deinem Schlafzimmer nach, wo ich gerade eine tolle Überraschung fand, auf der Suche nach dir. Wir sind nämlich noch nicht fertig Malfoy und glaube ja nicht, dass ich dich einfach so davon kommen lasse!“ Für einen kurzen Moment dachte sie in seinen Augen etwas wie Überraschung gelesen zu haben, doch der Ausdruck war schneller wieder verschwunden, als sie den Gedanken überhaupt hätte zu Ende formen lassen. Der panische Ausdruck Eloise, welche bei ihren Worten schon fast verzweifelt drein blickte, erkannte sie dafür ganz genau und ließ ein sadistisches Grinsen auf ihren Lippen erscheinen, welches so untypisch für die Brünette war.
 

„Da ist nichts Draco. Sie will dir nur meine Überraschung verderben.“, versuchte sich seine Verlobte aus der Affäre zu ziehen und löste sich aus seinen Armen, um die Stufen erneut hinauf zu gehen und den Mann wohl zu befreien. Ihren Arm ausstreckend, sodass die Blondine nicht an ihr vorbeikommen würde funkelte sie diese wütend an. Sie war gereizt und hoffte inständig, dass sie Blonde es nicht wagen würde sie noch mehr zu reizen, denn dann war sie sich nicht sicher, ob sie nicht doch bereit war, die falsche Schlange noch umzubringen, oder es wenigstens wie einen Unfall aussehen zu lassen. „Wisst ihr.... Ihr passt eigentlich perfekt zusammen.“, stellte sie bitter fest und ließ ihren Blick zu Draco wandern, welcher mit geballten Fäusten und gestraften Schultern am Treppen Ansatz dicht hinter Eloise stand. „Während du mit mir vögelst, ist deine kleine süße Schlampe hier dabei, einen Fremden Mann in deine Wohnung zu bringen und diesen Wortwörtlich an dein Bett zu fesseln. Ich muss sagen, von dir wusste ich wie du bist Malfoy... Aber das dein kleines Möchte gern Model hier dich nicht nur mit ihrer Herkunft und ihrem Blut Status hintergeht, sondern auch noch fremd vögelt und ihren Liebhaber in dein Bett bringt, damit habe ich bei weitem nicht gerechnet. Ich muss schon sagen... Applaus! Ihr seid perfekt füreinander, auch wenn ich es ungern zugebe. Aber eines lass dir gesagt sein Malfoy.... Das zwischen uns ist noch lange nicht geklärt.“, drohte sie dem Anwesenden, welchen sie mit ihren Blicken fast schon erdolchte, während sie die Treppe elegant hinunter Schritt um sich einen tollen Abgang zu leisten, denn das konnte sie in diesem Falle perfekt. „Ach ja, bevor ich es vergesse... Wenn du noch ein einziges mal ein falsches Wort über unseren Sohn sagst Blondchen, dann ist der versehentliche Treppenabsturz dein geringstes Problem!“, knurrte sie noch, nachdem sie sich nochmals zu den beiden umgedreht hatte, bevor sie Sie allein ließ.

Der Plan

Schwer atmend blieb sie einen Moment hinter der geschlossenen Tür stehen und lauschte den aufgeregten Stimmen im Inneren der Wohnung. Sie wusste, dass Draco ihr nicht geglaubt hatte, sie hatte es in seinem Blick gesehen. Seine silbergrauen Augen, die sie so Misstrauisch und angewidert wie noch nie angesehen hatten. Sie schüttelte sich, als ihr eine Gänsehaut über ihren Rücken lief. Es war vorbei. Sie hatte es versaut und nun, musste sie einfach weg. Noch länger würde sie es bei ihm nicht aushalten. Er glaubte ihr nicht und das, obwohl sie ihn nie angelogen hatte. Nie, außer vielleicht ein einziges mal. Seine Reaktion in ihrem Büro, nachdem sie Sex gehabt hatten, sagte jedoch alles. Er war angewidert davon, dass sie Gefühle für ihn hegte und er hatte es bereut, mit ihr zu schlafen. Sie nahm an, er war nur von ihr angezogen worden, weil sie unerreichbar gewesen war. Eine Frau, die ihn nicht wollte, sich weigerte ihm zu nah zu kommen und eine Furie war. Ja, sie gab es gern zu, sie war eine Furie. Eine Löwenmutter, die alles dran setzte, ihr Heim und ihre Familie zu schützen, selbst wenn es bedeutete, dass sie ihr eigenes Verlangen abstreiten musste. Und nun, wo sie zugegeben hatte, dass sie ihn liebte, war die Illusion vorbei. Geplatzt, wie eine Seifenblase. Sie hatte nicht mehr die Macht dazu, zu leugnen das sie Gefühle für ihn hatte. Er hatte es gesehen, gehört und gespürt mit allem was sie hatte, hatte sie ihm gezeigt das sie ihn wollte und liebte und es war nicht genug. Es war nicht das, was er wollte. Nein! Er wollte ja lieber diese Schlampe, die einen Fremden Kerl, wahrscheinlich sogar Muggle in seine Wohnung brachte und dort nach Strich und Faden verführte und flach legte. Fassungslos schüttelte sie ihren Kopf, ballte ihre Hände zu Fäusten und rauschte aus dem Wohnhaus. Sie hatte genug. Genug für diesen anstrengenden Tag, an dem sie sich am liebsten nur noch betrinken würde. Es war zum Haare ausreißen. Merlin, warum wurde ihr das angetan? Wütend wie sie war, apparierte sie zurück nach Hause, wo ihr Sohn und seine Oma auf ihn warten würden.
 

Zuhause angekommen, stolperte sie regelrecht in ihre Wohnung, wo ihr sofort eine angenehme Wärme entgegen schlug und sie einlullte, beruhigte. Sie war Zuhause. Bei ihrer Familie. Etwas, dass sie niemals verlieren wollte und langsam sickerte die Erkenntnis zu ihr durch, dass sie so nicht weiter machen konnte. Die ganze Situation machte sie fertig und so konnte sie sich nicht um ihren Sohn kümmern. Zitternd fuhr sie sich durch ihre langen Brünetten Haare, welche sie mittlerweile mehr als nur störten. Es war Zeit, sich zu bewegen. Etwas an ihrer ganzen Situation zu ändern und endlich reinen Tisch zu machen. „Hermione?“ Eine Stimme riss sie aus ihre Gedanken, sodass sie ihren Kopf in die Richtung wand, wo jemand auf sie zu warten schien. Erschöpft lächelte sie die ältere Frau vor sich an, welche ihr in all den Jahren eine Stütze war, ohne das es jemand erfuhr. „Narcissa.“, lächelte sie leicht, bevor sie ihre Beine in Bewegung setzte und langsam auf die ältere zu ging. „Wie lief es?“, fragte diese sie auch sogleich, was dazu führte, dass ihre Schultern nur noch mehr nach unten sackten und ihre Kraft sie verließ. Schon als sie in ihre Wohnung gekommen war, hatte sie das Gefühl, als wäre all ihre Wut verflogen. „Lass uns ins Wohnzimmer gehen. Ich brauche dringend einen Wein, wenn ich dir davon berichte. Und wundere dich nicht, wenn ich dabei etwas ungehalten werden sollte. Es war viel Stoff und ich muss mir nun ganz genau überlegen, wie ich meinen nächsten Schritt plane.“, antwortete sie der Blonden, der sie zum Wohnzimmer folgte und ihnen etwas zu trinken holte, bevor sie sich dazu setzte und ihnen den Wein eingoss. „Schläft mein Schatz?“, fragte sie jedoch erst, bevor sie dem Thema nahe gingen, welches sie wieder aufwühlen würde. „Ja, Scorpius schläft in seinem Bett. Wir waren im Muggle Zoo. Und danach waren wir Eis essen. Er ist ja so lebendig und lebensfroh. Ich bin wirklich dankbar, dass ich ihm nun beim Aufwachsen zusehen kann Hermione.“, beantwortete Narcissa ihre Frage und schmunzelte leicht.
 

Nickend lächelte sie leicht und schmunzelte etwas, bevor sie sich mit dem Glas Wein in der Hand zurück lehnte und einen Schluck davon trank, bevor sie anfing zu erzählen. „Ich war heute im Büro, bis Draco aufgetaucht ist. Wirklich zum Reden kam ich jedoch nicht, da er mich wieder einmal in die Enge trieb und ablenkte. Ich weiß nicht, ob er ahnt was ich zu sagen habe, jedenfalls hat er mich dazu gebracht, dass ich mit ihm.... mit ihm schlafe.“, stockte sie ihn ihrer Erzählung, wobei sie leicht errötete. Es war ihr nicht unangenehm mit dem blonden Sex gehabt zu haben, doch die Tatsache, dass sie es seiner Mutter erzählte, war dabei nicht ohne und wer erzähle schon gern der Schwiegermutter von dem Sex, den man mit deren Sohn hatte? Auch wenn Narcissa nicht wirklich ihre Schwiegermutter war, so kam es ihr doch so vor. Immerhin war sie Scorpius Oma und die Mutter dessen Mann, den sie liebte. Auch, wenn dieser sie nicht zu lieben schien. „Jedenfalls.“, räusperte sie sich um wieder einen einstieg zu finden, wo sie abgebrochen hatte. „Wir haben miteinander geschlafen und ich habe ihm am Ende gesagt, dass ich ihn Liebe. Es ist mir raus gerutscht, einfach so! Ich weiß nicht, wie das passieren konnte, wo ich mich doch sonst immer im Griff habe aber...“ „Hermione, es muss dir nicht unangenehm sein und du musst dich dafür nicht schämen. Gefühle schäumen nun einmal gern über, wenn man das bekommt, was ein glücklich macht. Und Draco macht dich glücklich, auch wenn ich nicht verstehe, wie er das mit seiner Art schaffen kann.“, brachte die Blondine über ihre Lippen, während sie den Rücken der Brünetten tätschelte und ihr Ihr Glas Wein reichte. „Ich weiß ja.“, seufzte sie bestätigend und trank erst einmal, um sich wieder zu beruhigen und weiter zu sprechen.
 

„Jedenfalls... nachdem ich ihm gesagt hatte, dass ich ihn liebe, hat er mich entsetzt und fassungslos angesehen, mich regelrecht von sich gestoßen und so schnell wie möglich angezogen, bevor er aus dem Raum stürmte und mir an den Kopf warf, ich solle aus seinem Leben verschwinden. Ich war so unsagbar wütend, als er das tat, dass ich ihm hinterher brüllte, dass er nur zurück zu seiner verdammten Squib gehen soll und du glaubst nicht, was dann passiert ist! Ich bin noch immer fassungslos, dass er sich das alles antut, dass er dieses Flittchen, diese.... diese Schlampe, liebt! Ich meine, das kann doch nicht sein ernst sein! Er liebt doch nicht wirklich diese falsche Schlange, diese verdammte falsche Französin! Sag mir Narcissa, liebt er sie? Ist er deswegen so Blind dagegen, was sie ist? Wer sie ist und wie sie ist? Warum sieht er es nicht?“ Verzweiflung sprach aus ihr, als sie sich immer weiter in Rage redete und Narcissa gar nicht die Möglichkeit gab, ihr zu antworten. Diese konnte nur da sitzen und Hermione leicht überfordert mit empört geöffneten Mund ansehen. „Was meinst du damit Hermione? Was ist passiert? Warum sagst du, sie ist nicht nur eine Squib sondern... sondern auch all das andere?“, fragte die Blondine um Fassung bemüht, da sie solche Worte äußerst ungern in den Mund nahm und wenn, dann nur wenn sie selber einem Wutausbruch nahe ist, doch das war sie im Moment nicht. Im Moment konnte sie nur dasitzen und ihrer zukünftigen Schwiegertochter zuhören, von der sie hoffte, dass sie wirklich bald ihre Schwiegertochter werden würde und sie somit ihren Enkel noch näher bei sich hätte.
 

Seufzend trank die Brünette noch einen Schluck, um wieder ruhiger zu werden, bevor sie sich durch die Haare fuhr. „Als Draco weg war, wusste ich nicht wohin mit meiner gesamten Wut. Ich habe mich dann angezogen und bin ihm gefolgt in der Annahme, dass er zu sich apparierte, doch dem war nicht so. Als ich dort ankam, öffnete mir nach einiger Zeit diese falsche Französin.“, begann sie brummend weiter zu erzählen und goss sich nebenbei, mit zittriger Hand ein neues Glas Wein ein. „Sie meinte, ich könnte nicht mit Draco sprechen, da er zu beschäftigt sei. Sie selber stand nur in einem Hemd von ihm vor mir, welches zudem auch noch einen perfekten Blick auf ihre sicherlich mit einer Schönheitsoperation verbesserten Brüste frei gab. Ich war außer mir vor Wut und... verletzt, dass er so schnell schon mit seiner Tussi schlafen konnte, wo er doch gerade eben noch mit mir geschlafen hatte. Aber als ich ihn dann zur Rede stellen wollte und die Stufen hinauf in sein Zimmer gehen wollte, stellte sie sich davor. Sie meinte, ich könnte nicht zu ihm, was ich aber nicht auf mir sitzen lassen wollte. Ich belegte sie mit dem Imobilius Zauber und stand kurz darauf im Schlafzimmer, sah jedoch nicht den Mann, den ich erwartet hätte. Es war nicht Draco, der dort im Bett lag, gefesselt und mit nichts weiter an außer seiner Boxershorts. Wir gerieten auf der Treppe erneut in einen Streit, bei dem sie vor Schreckt, weil ich sie sofort angeschrien hatte, nachdem ich den Zauber von ihr genommen hatte, rückwärts die Treppe runter fiel. Ich war erstarrt und wusste in dem Moment nicht, was passiert war und wie ich sie hätte retten können.“, endete sie zitternd, bei dem Gedanken daran, dass sie es auf irgendeine Art und Weise sogar gewollt hätte, dass sie sich verletzte. Dass sie zu Schaden kam, denn das hätte bedeutet, dass sie Draco leichter von sich überzeugen könnte. Im nächsten Moment strafte sie sich jedoch eine Närrin und verfluchte sich für ihre Gedanken. Niemals hatte sie jemandem freiwillig Schaden zufügen wollen.
 

„Ist sie...“, begann Narcissa vorsichtig nachzufragen, deutete ihr Schweigen scheinbar falsch. „Nein. Ihr geht es wunderbar. Draco stand plötzlich hinter ihr und fing sie auf. Er knurrte mich gleich an, ob ich sie etwa hatte umbringen wollen, was ganz sicher nicht in meinem Sinne war. Er fragte sie ob alles okay wäre und als ich mich einmischte, ihm sagte das sie eine schöne Überraschung für ihn im Schlafzimmer hatte, brabbelte sie gleich etwas davon, dass ich eine Lügnerin wäre und nichts im Schlafzimmer wäre außer eine kleine süße Überraschung für ihn. Ich wurde wieder wütend, als er ihr mehr zu glauben schien als mir und schrie ihn an, dass sie beide Perfekt füreinander wären, beide verlogen und verarschten einander nach Strich und Faden. Jedoch sagte ich ihm auch, dass es noch nicht vorbei ist.“, beendete sie ihre kleine Erzählung über ihren Abend, bevor sie doch noch einmal ansetzte und seufzte. „Er hat mir nicht geglaubt Narcissa. Er glaubt nur ihr und scheint sie wirklich zu lieben. Merlin, wie kann er nur so blind sein? Er sagte nicht einmal mehr ein Wort zu mir, oder versuchte mich aufzuhalten. Es ist zum Haare raufen und ich weiß nicht, wie ich da jetzt weiter machen soll. Ich denke, ich werde es nun direkt angehen. Was denkst du?“, fragte sie ihre Zuhörerin, welche bis jetzt still neben ihr gesessen hatte um sich ihr leid anzuhören. „Diese kleine falsche Schlange wagt es also einen Malfoy zu hintergehen? Glaube mir Hermione...“, begann die Blondine und strich leicht beruhigend über den Arm der Brünette, welche sich bei ihrer Erzählung ziemlich aufgeregt hatte. „Draco wird es nicht einfach so auf sich sitzen lassen. Ich kenne meinen Sohn. Auch wenn er jetzt noch nichts gesagt hat, kommt es noch. So einfach lässt er sich nicht hintergehen und diese falsche Blondine wird schneller von der Bildfläche verschwunden sein, als du Quidditch sagen kannst.“, schmunzelte sie hinterhältig und es schien Hermione, als hätte Lady Malfoy längst einen neuen Plan gefasst.
 

„Du hast jedoch recht mit deinen Worten. Du musst es nun direkt angehen. Draco muss sehen, was er an dir hat und wenn er es will, musst du es ihm verweigern. Du weckst seinen jagt trieb. Du stellst ihn vor vollendete Tatsachen. Sag ihm, dass Scorpius sein Sohn ist, dass er ein Malfoy ist. Er muss es erfahren Hermione. Schaff diese ganze Lüge aus dem Weg. Und wenn du ihm das gesagt hast, dann setze ihm die sprichwörtliche Pistole auf die Brust, wie ihr Muggle zu sagen pflegt. Entweder er entscheidet sich für dich und euren Sohn, oder er wird euch für immer aus seinem Leben streichen müssen. Du und Scorpius werdet ihm aus dem Weg gehen oder ihn gekonnt ignorieren, auch wenn es dir schwer fallen sollte. Es wird funktionieren, glaube mir. Du faszinierst ihn auch, wenn ich nicht verstehe warum er trotz seiner offensichtlichen Begierde nach dir, immer wieder zu Eloise zurück geht. Aber das kriegen wir auch noch hin. Vertraue mir einfach Hermione. Wenn es wirklich so ist wie du sagst und sie ihn betrügt, dass auch noch in seinem Bett, dann wird er es wissen. Er muss einen Grund haben, bei ihr zu bleiben und früher oder später, werden wir heraus finden was es ist. Und solange drückst du ihm deinen Zauberstab auf die Brust und zeigst ihm, dass du so nicht mehr mit dir umgehen lässt. Du bist eine starke und selbstbewusste Frau Hermione, das warst du schon immer. Es wird Zeit, dass du ihm wieder zeigst, dass er nicht besser ist als alle anderen. Dass er Glück haben kann, wenn er dich hat.“, beendete Narcissa ihre rede, welche Hermione schmunzeln ließ. „Danke Narcissa. Ich weiß auch schon, wie ich ihn zur Not eifersüchtig machen kann. Ich muss dafür nur wissen, wann er irgendwo unterwegs ist und dann dort mit Rabastan sein.“, schmunzelte sie nun eben so verschlagen, wie Lady Malfoy neben ihr. Lachend prosteten sie sich zu und stießen mit ihren Gläsern an. Draco würde noch etwas erleben können. Auch, wenn es der größte Schock seines Lebens wäre.

Phase 1: Zeig ihm was er verpasst

Die nächsten Tage vergingen nur schleichend und der Alltag hatte ihre kleine Familie wieder eingeholt auch, wenn Narcissa sich nun während ihrer eigenen Arbeitszeit um Scorpius kümmerte und sie ihn nicht mehr bei Harry und Ginny lassen musste, war es ihr doch, als wäre es immer schon so gewesen. Narcissa liebte ihren Enkel und sie war unendlich froh, dass sie ihn nicht mehr heimlich besuchen musste, damit niemand etwa mit bekam. Sie ging sogar mit ihm zusammen in die Winkelgasse oder reiste mit ihm gemeinsam nach Hogsmead, um dort mit ihm schlendern zu gehen. Jedes mal kam Scorpius am Abend begeistert zu ihr gelaufen und sprang ihr in die Arme, um ihr von seinem tollen Tag zu erzählen. Zwar stand vor zwei Tagen ein Artikel über Narcissa und Scorpius im Tagespropheten, da Rita Kimmkorn es sich wieder einmal nicht hatte nehmen lassen, eine reißerische Story zu schreiben, in welcher Beziehung Hermione und Scorpius zu Narcissa standen, doch mehr als Spekulationen waren nicht drin gewesen und mittlerweile wussten alle, dass die Brünette und die Blonde ein mehr als nur gutes Verhältnis zueinander hatten. Am vergangenen Abend hatte sie besonders grinsen müssen, als Scorpius ihr erzählt hatte, dass Narcissa mit ihm zusammen in einem Muggle Restaurant essen war und sie sich ganz wie die Menschen dort, die Pizza hatten schmecken lassen. Selbst die Limonade hatten sie nicht aufgelassen und Narcissa hatte sich zwar etwas seltsam beim Essen benommen, aber irgendwann war sie wohl aufgetaut und hatte ganz normal mit ihm zusammen gegessen. Sie hatte kichern müssen, als er ihr erzählte, dass ihm seine Oma beim Essen peinlich gewesen war.
 

Ihre Gedanken schweiften wie so oft in der letzten Zeit ab. Das Wochenende stand vor der Tür und sie wusste immer noch nicht, wie Malfoy mit der Information umging, dass Scorpius sein Sohn war. Sie war nicht dumm und hatte gewusst, dass der Malfoy Erbe sie nicht sehen wollte nach dem, was zuletzt vorgefallen war und so hatte sie sich bei gemacht und ihm einen Brief geschickt, in dem sie ihm erklärte, dass Scorpius nicht nur in seiner kleinen erfundenen Frau Geschichte sein Sohn war, sondern dass er wirklich dessen Sohn war. Aber eine Antwort war ihr verwehrt geblieben. Sie wusste, dass er den Brief gelesen hatte, denn gegenüber des Tagespropheten hatte er sich schon darüber geäußert, dass er der Vater des Jungen war, das hatte sie am heutigen Tage im Propheten lesen können. Das Bild welches daneben prangte, zeigte ihn und seine heuchlerische Freundin, welche beide gefragt wurde, ob sie den Jungen denn zu sich nehmen würden, doch das dementierten sie und Draco schilderte, dass sein Sohn wohl bei seiner Mutter weiter aufwachsen würde, da diese ein besseres Händchen hatte und bodenständiger war als er selber. Ihm fehle schlicht weg die Zeit, seinen Sohn immer um sich herum zu haben. Sie hätte fast gelacht, als sie seine Worte gelesen hatte, jedoch nur fast, denn es war einfach viel zu traurig wie er über die ganze Angelegenheit sprach. So, als würde ihn das alles rein gar nichts angehen. Und es wurmte sie, dass er nicht nervlich fertig ob dieser Nachricht war. Sie fragt sich mittlerweile sogar, ob er ihr überhaupt glauben schenkte. Wahrscheinlich nicht, wenn sie ihn so auf diesem Bild in der Zeitung betrachtete. Da hatte Blondchen ihm sicherlich irgendwas eingeredet und es störte sie über alle maßen. Wie konnte er sich nur so täuschen lassen? Es ging einfach nicht in ihren Kopf rein.
 

Sich frustriert durch die Haare streichend nahm sie die Zeitung und packte sie ebenso wie ihre anderen Sachen in ihre Tasche und machte sich auf den Weg nach Hause, wo sie von Narcissa und Scorpius erwartet werden würde. Es dauerte nicht lang, bis sie ihr Ziel erreicht hatte und wieder Zuhause angekommen, die Tür öffnete und hinein ging, wo sie von einer wohligen Wärme eingehüllt wurde. „Ich bin wieder Zuhause!“, rief sie in die Wohnung, zog Jacke und Schuhe aus und ging zu Narcissa und Scorpius in die Küche, aus der ein angenehmer und leckerer Geruch zu ihr schlich. „Hermione, da bist du ja.“, begrüßte Narcissa sie lächelnd, beobachtete wie Scorpius seiner Mutter in die Arme fiel und diese ihren Sohn auf den Arm nahm. „Hey mein Schatz, warst du auch lieb bei Oma?“, fragte sie schmunzelnd und drückte ihn leicht an sich. „Oma hat mit heute ein paar Zauber gezeigt.“, lachte er begeistert auf und klatschte in die Hände. Sie liebte es, ihn so mobil zu sehen. „Hast du den Artikel gesehen?“, hörte sie Narcissa fragen und blickte zu dieser, nachdem sie ihrem Sohn zugehört hatte und kurz mit ihm darüber gesprochen hatte. „Ja, habe ich. Ich habe ihn auch dabei.“ „Dann weißt du ja, dass heute Abend der perfekte Moment ist“, erwiderte die Blonde verheißungsvoll und mit einem Nicken bestätigte die Brünette diese Aussage. Ja, es war der perfekte Abend für ihren gemeinsamen Plan. „Sieht ganz danach aus.“, entgegnete sie schmunzelnd und setzte Scorpius aus seinen Stuhl, damit sie gemeinsam zu Abend essen konnten. „Wofür ist es Zeit Mami?“, hörte sie auch gleich seine liebliche Stimme erneut, was sie zum Schmunzeln brachte. „Genauso wissbegierig wie du und Draco.“, lachte Narcissa leise auf und stellte das Essen auf den Tisch.
 

„Mami wird heute mit deinem Papa reden mein Schatz. Dafür ist es Zeit. Er war schon lange nicht mehr hier und du vermisst ihn doch, oder? Das will ich ändern. Drücken wir die Daumen, dass ich deinen Papa überredet bekomme uns mal wieder zu besuchen und sich Zeit für dich zu nehmen.“ lächelte sie, ihrem Sohn über das blonde Haar streichend. „Papa hatte versprochen mich immer ins Bett zu bringen aber Papa ist ein Lügner.“, schmollte Scorpius leicht, als sie Draco vor ihm erwähnte und es tat ihr in der Seele weh, zuzusehen, wie er seinen Blick traurig sinken ließ. „Keine Sorge mein Schatz. Ich rede heute mit ihm und dann kommt er bald wieder zu dir und bringt dich ins Bett ja? Alles wird gut, sei nicht traurig. Heute bringe ich dich aber ins Bett und danach, solltest du wach werden, wird deine Oma bei dir sein.“, lächelte sie aufmunternd. „Nun essen wir aber erst einmal, ja?“, fragte sie und stupste ihm leicht auf die Nase, was ihn wieder auf sehen ließ. Dennoch konnte sie kein lächeln auf seinen Zügen aus machen und erneut stellte sie fest, wie sehr er sich schon an Draco gebunden hatte. Er liebte seinen Vater einfach, ohne das er gewusst hatte, dass er wirklich sein Vater war. „Ich zeige dir nachher noch ein paar Zauber, wenn du jetzt deine Mama wieder anlächelst, ja?“, lächelte Narcissa ihren Enkel an, welcher erst zu ihr und dann zu seiner Mutter sah und lachte. „Du kleiner Racker. Mit Zauber bekommt man dich immer.“, lachte die Brünette, fuhr ihm noch einmal durch die Haare und setzte sich schließlich ebenfalls, sodass sie alle gemeinsam zu Abend aßen.
 

„Hermione? Wie weit bist du?“, rief die Blondine aus dem Flur zu ihr, während sie sich im Spiegel betrachtete und sich das Kleid noch einmal glatt strich, welches Scorpius ihr beim Einkaufen gezeigt hatte und sie heimlich zwischen die anderen Kleider geschmuggelt hatte. Zufrieden strich sie sich noch einmal die lockere Haarsträhne aus ihrem Gesicht und hinter ihr Ohr, bevor sie sich ihre Schuhe anzog und hinunter zu Narcissa ins Wohnzimmer ging. „Ich bin soweit.“, lächelte sie ihre Schwiegermutter in Spe zufrieden an. Sie war vollkommen bereit, endlich alles zu tun um den Mann zu bekommen, den sie liebte. Die Zeit vor sich her zu Vegetieren war vorbei, das wusste sie. Sie musste endlich wieder handeln und den Mann in ihr Umfeld holen, den sie all die Jahre hatte vergessen wollen. Draco hatte sich mit der Falschen angelegt, als er zu ihr gekommen war und um diesen Gefallen gebeten hatte. Nun musste er mit den Konsequenzen leben und das würde er! Egal, wie es aus ging. Er war Scorpius Vater und selbst, wenn er sie selber nicht wollte, würde er Scorpius bekommen. Komme was wolle. Da konnte auch sein blondes Gift nichts gegen tun. „Hermione, du siehst fantastisch aus.“, entgegnete die Blonde zufrieden, während sie ihr gegenüber von oben bis unten musterte. „Er müsste in der dunklen Bar zum bitteren Baron sein. Masterio hat ihn die letzten Tage jeden Abend dort hin verfolgt, seitdem er deinen Brief bekommen hat. Und jeden Abend, ohne sie!“ Boshaft grinste Narcissa sie an und es reichte ihr als Bestätigung. „Ich werde ihn schon bekommen. Egal wie weit ich dafür gehen muss.“, grinste sie selbst eben so boshaft. Es wurde Zeit. Zeit, den Plan in die Tat umzusetzen. „Ich weiß noch nicht, wann ich zurück sein werde. Pass gut auf meinen kleinen Engel auf. Und Narcissa? Danke für alles, was du bisher für uns getan hast.“, lächelte sie noch, bekam ein Nicken und verschwand mit ihrer Tasche und ihrem Mantel in der Hand.
 

Kurze Zeit später stand sie gegenüber der kleinen verrauchten Kneipe in der dunklen Gasse, von der Narcissa ihr berichtet hatte. Der bittere Baron sah genauso aus, wie sie es sich vorgestellt hatte. Dunkle Gestalten die dort ein und aus gingen, Männer die sich betranken nach ihrer Arbeit oder Männer und Frauen, die Ihre zwielichtigen Geschäfte weit ab der ruhigen und freundlichen Straßen der Winkelgasse tätigen wollten. Es schauderte sie und eine Erinnerung aus Kriegszeiten kam in ihr Hoch, als sie mit Harry, Ron und dem Kobold durch dunkle Straßen gezogen war, in der Gestalt von Bellatrix Lestrange. Doch daran konnte sie jetzt nicht denken, sie hatte einen Plan und den würde sie durchziehen. Die Schultern straffend und sich noch einmal über das Kleid streichend ging sie erhobenen Hauptes über die Straße, direkt auf die Bar zu. Ihren Patronus hatte sie zuvor schon abgeschickt, bevor sie appariert war. Es würde klappen auch, wenn sie dafür Rabastan auf mieseste Art Missbrauchen musste. Hauptsache war nur, er würde es verstehen und sie würde das Glück von ihm und ihrer Mutter nicht aufs Spiel setzen. Das Lokal betretend, sah sie sich erst einmal um. Es war düster in dem Pub und die einzelnen Tische wurden nur von einer Kerze auf ihnen erleuchtet. Ein unheimliches Ambiente, wenn man es genau betrachtete und wahrlich nichts, für jemanden wie sie, aber für ihn. Für einen Malfoy, der sich fern ab der Presse jeden Abend betrank. Ihr Blick glitt durch den Raum, wo sie den Blonden auch schon in einer noch dunkleren Ecke erkannte. Seine Haare waren einfach zu verräterisch. Vielleicht sollte sie ihm vorschlagen, seine Farbe zu ändern, wenn er sich schon vor der Öffentlichkeit verstecken wollte.
 

Zufrieden und mit neuem Mut schlenderte sie auf Draco zu, welcher erneut sein Glas mit Alkohol an seine Lippen führte und die brennende Flüssigkeit seine Kehle hinab rinnen ließ. Schmunzelnd stellte sie sich zu ihm an den Tisch und beobachtete ihn einige Sekunden, bevor sie auf sich aufmerksam machte. „Ist der Platz hier noch frei?“, fragte sie verschmilzt klingend. Er machte sich nicht einmal die Mühe seinen Blick zu heben, um zu sehen, wer sich zu ihr setzen will, als er erwiderte. „Wenn du dir deinen Abend unbedingt verderben willst.“ Ein Grinsen schlich sich auf ihre Lippen, war jedoch so schnell wieder verschwunden, wie es gekommen war. „Ich denke, ich werde deinen Abend wohl noch mehr verderben.“, erwiderte sie keck und setzte sich langsam, ein Bein übers andere schlagend und ihren Mantel auf den Stuhl neben sich legend. „Ach ja?“, fragte er wenig neugierig, hob jedoch seinen Kopf und musterte seinen Besuch mit zusammen gekniffenen Augen. „Ja, ich denke du hast recht.“, brummte er schließlich hinterher, hob sein Glas und leerte es in einem Zug. „Wie ich sehe, trifft dich die Nachricht deiner Vaterschaft ziemlich hart. Vielleicht weißt du jetzt, wie es mir damals ging, als ich von der Schwangerschaft erfuhr. Es wundert mich jedoch, dass du nicht sofort bei mir aufgetaucht bist, um zu bestreiten, dass Scorpius dein Sohn ist.“, erzählte sie leicht hin und bestellte mit einem Wink zum Tresen selbst etwas zu trinken für sich. „Wieso sollte ich? Alles was die große Miss Granger sagt und macht hat Hand und Fuß. Du bist ein wandelndes Lexikon und du würdest nie etwas über deine Lippen bringen, was nicht der Wahrheit entspricht. Außerdem, kann es durchaus möglich sein, dass mein Sohn nicht blond sondern Schwarzhaarig ist. Mutters Teil der Familie war jeher Schwarzhaarig, wenn man von ihr selber absieht.“, hörte sie ihn brummen und es überraschte sie doch ungemein, dass er ihr einfach so glauben schenkte und sie nicht hinterfragte. Zufrieden mit dieser Tatsache nahm die das Glas in ihre Hand, welches zu ihr geschwebt kam und trank einen Schluck von dem Feuerwisky darin.
 

„Dann brauche ich dich also nicht weiter dazu nötigen, mir zu glauben. Ich verlange nicht von dir, dass du mir eine Vaterschaftsanerkennung unterschreibst Malfoy. Was ich jedoch verlange ist, dass du dich um Scorpius kümmerst. Du hast ihm etwas versprochen und das in der letzten Zeit nicht eingehalten. Es ist mir auch egal, wenn du vermeiden willst mich zu sehen, dafür gibt es Lösungen. Dafür kann man sich absprechen, aber dein Versprechen, deinem Sohn gegenüber nicht zu halten, ist das letzte.“, brummte sie ihn an und trank noch einen weiteren Schluck. Missmutig beobachtete sie ihn, wie es in seinem Kopf zu rattern begann, sein Blick jedoch glasig auf das Glas in seiner Hand gerichtet war, welches sich von allein füllte. „Was willst du von mir Granger? Tauchst hier auf, in diesem Sündhaft kurzen schwarzen Kleid und betrinkst dich mit mir, während du mir einen Vortrag hältst? Hast du nichts Besseres zu tun? Bei unserem Sohn vielleicht zu sein?“ Erneut begann sie zu grinsen. Es war ihm also doch aufgefallen, wie sie aussah und es zeigte seine Wirkung. Sein Brummen war ein deutliches Zeichen dafür. „Nein, tatsächlich ist es nur ein Zufall gewesen, dass ich dich hier angetroffen habe. Ich hatte nicht vor meinen Abend mit jemanden zu verbringen, der sich betrinkt und mit einer kleinen hinterhältigen Schlampe zusammen ist, von die er sich nicht trennen will, weil er sie angeblich liebt. Im Gegenteil. Ich bin hier, weil ich verabredet bin nur...“, begann sie ihm zu erzählen, bevor sie sich kurz umsah. „Scheint er noch nicht da zu sein.“, beendete sie ihren Satz schließlich.
 

Sie wusste, das er sie nun genaustens im Auge behalten würde und genau das war es, was sie erreichen wollte. Draco Malfoy war schon immer neugierig, vor allem was die Frauen betraf, mit die er vor kurzer Zeit noch geschlafen hatte. „Außerdem, passt Narcissa auf ihren Enkel auf. Du hast ja sicherlich den Artikel im Tagespropheten gesehen. Sie liebt Scorpius und sie ist froh, dass sie ihn nun endlich auch in der Öffentlichkeit zu ihrer Familie zählen kann.“ Lächelnd sah sie den Blonden vor sich an und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. „Warte... Ein Date ja? In so einer runter gekommenen Bar und in diesem Outfit? Wenn ich es nicht besser wüsste Granger, würde ich dich jetzt als eine Prostituierte bezeichnen. Und was soll das überhaupt heißen, nun auch in der Öffentlichkeit? Sie wusste davon? Sie wusste es?“, brauste er schließlich auf, baute sich bedrohlich vor ihr auf und überragte sie im Stehen nochmal um mindestens zwei Köpfe mehr als er es sowieso immer tat. Sich davon jedoch nicht einschüchtern lassend, stand sie ebenfalls auf und ein Blick Richtung Tür verriet ihr, dass er angekommen war. Genau pünktlich, wie sie es geplant hatte. Draco wieder ansehend, lächelte sie milde. „Ja, deine Mutter wusste es. Sie wusste es seit seiner Geburt aber sie hat meinen Wunsch respektiert, es dir nicht zu sagen. Nun... Tja, das alles so gekommen ist, war nie mein Plan und ich bin mir sicher, deiner erst recht nicht. Aber es ist nun wie es ist. Betrinke dich ruhig noch Malfoy, aber denke über meine Worte nach. Scorpius vermisst dich. Sehr sogar. Wenn du dich entscheiden solltest, dein Versprechen zu halten, dann komme Morgen Abend zu uns. Der Kamin steht dir offen und die Appariersperre ist für dich auch aufgehoben. Nun entschuldige mich, mein Date ist da. Noch einmal lächelte sie ihn an, bevor sie zu Rabastan ging und ihm schmunzelnd umarmte und auf die Wange küsste.

Phase 2: Mach ihn Eifersüchtig

Noch immer lächelnd ging sie auf den Schwarzhaarigen zu, welcher etwas entfernt von ihnen stehen geblieben war und sie genau gemustert hatte, bevor er abwartend und leicht lächelnd seine Arme für sie öffnete um sie zu begrüßen. „Hallo Hermione, schön dich zu sehen.“, grüßte er sie und beugte sich etwas zu ihr herunter, um ihr einen Kuss auf die Wange zu geben, wobei sie ihren Kopf leicht zu seinen Lippen drehte und ihm dabei fest in die Augen sah. „Entschuldige, aber es muss so aussehen, als würden wir uns küssen.“, hauchte sie ihm entgegen und erntete einen überraschten Blick, bevor er sie leicht angrinste und nickte. „Alles klar. Du wirst mir sicher gleich erklären, was das ganze Theater soll, hab ich recht?“ Nun war es an ihr zu Nicken und zu Grinsen. „Das werde ich, verlass dich drauf. Heute bist du, neben deiner tollen Persönlichkeit und der Tatsache das wir uns Ewig nicht gesehen haben, einfach nur Mittel zum Zweck. Entschuldige.“, erkläre sie sich auch gleich, nahm sein Gesicht in ihre Hände und zog ihn zu einen Kuss zu sich hinunter. Augenblicklich schlossen sich seine Augen, um ihr den Gefallen zu tun, den Kuss zu erwidern und echt aussehen zu lassen. Für alle umstehenden und auch für Draco an der Bar musste es wie ein normaler Kuss aussehen, doch in Wirklichkeit hatte sie ihren Daumen auf seine Lippen gelegt, sodass sich ihre Lippen nicht berührten. Ihre Mutter würde es ihr schließlich übel nehmen, wenn sie ihren Mann küsste.
 

Lächelnd lösten sie sich schließlich wieder und gingen gemeinsam zu einem der Tische, die weiter hinten in einem dunkleren Teil der Bar standen. Kurze Zeit schwiegen sie sich an, während sie die Bedienung beauftragte ihnen Feuerwhiskey zu bringen und noch einen Moment mit ihren Augen bei dem jungen Malfoy verweilte, welcher sie wütend an gefunkelt hatte, nur um sich wieder seinem Getränk zu widmen. Es verwunderte sie, dass er nicht sofort wieder zu ihnen gekommen war um sich einzumischen, denn im Restaurant hatte er es ja auch wunderbar gekonnt. Allerdings wusste sie genau, dass es ihn störte sie mit Rabastan zu sehen. Da war seine Reaktion auf eben diesen beim letzten zusammen Treffen einfach zu heftig ausgefallen, als das er es auf einfache Abneigung dem Schwarzhaarigen gegenüber abwälzen konnte. „Zwei Feuerwhiskey, wie die Dame bestellte.“, hörte sie die Bedienung sagen, bevor diese wieder verschwunden war. „Also Hermione, warum bin ich hier? Ich muss ehrlich gestehen, dass ich überrascht über deinen Brief war, den du mir hast zukommen lassen. Ich dachte du wolltest erst einmal nicht so auffällig den Kontakt suchen, wegen Jean meine ich.“, begann Rabastan schließlich das Gespräch und drehte sein Glas einmal in seiner Hand, bevor er es ansetzte und einen Schluck trank. Er hatte recht, sie hatte wirklich nicht schreiben wollen, doch jemand besseres war ihr im Moment einfach nicht eingefallen. Draco schien sich damals bedroht gefühlt zu haben, als sie den Schwarzhaarigen vor sich umarmt und herzlich begrüßt hatte. Zudem hatte er sich ja gleich wie ein aufgeblasener Pfau vor ihr aufbauen müssen.
 

Augen rollend grinste sie leicht diebisch bei dem Gedanken daran. „Ja, du hast recht. Ich wollte mich auch eigentlich anders bei dir melden und sogar schon früher, immerhin hatten wir ja im Restaurant gesagt, dass ich dich am Wochenende darauf gleich kontaktieren würde, doch das wurde nichts. Mein Sohn, den du dort ja auch gesehen hast, Scorpius hatte einen Ausflug mit uns gewollt und so waren wir schließlich für ein Wochenende in ein Muggle Vergnügungspark appariert. Aber darum geht es nun auch nicht.“, fing sie an, bevor sie sich räusperte und einen Schluck ihres Feuerwhiskeys trank. „Du fragtest mich ja im Restaurant, warum ich mit Draco dort war und dieser sagte dir, dass er mein Mann wäre. Das stimmt so nicht.“, sagte sie und lächelte leicht, ihren Blick kurz hinter den Schwarzhaarigen wandern zu lassen, nur damit sie sah, dass der Blonde erneut zu ihren Tisch starrte und wütend sein Glas umklammerte. „Das dachte ich mir schon. Wenn du mit Malfoy liiert wärst, hätte ich davon schon längst etwas erfahren. Selbst in Azkaban wäre diese Information angekommen, glaub mir.“ „Ich weiß, aber damit fängt die Geschichte an, warum ich dich heute hier her gebeten habe. Draco hat eine Freundin, die sowohl Narcissa Malfoy als auch mir nicht gefällt. Dieses widerliche Blonde hohle Püppchen, das bei uns mit am Tisch gesessen hatte. Malfoy ist jedoch eine ganz bestimmte Hausnummer wie du dir sicherlich denken kannst. Statt sich irgend eine zu suchen ohne sie anzulügen, sagte er dieser, dass er Verheiratet wäre. Und nun darfst du raten, wen er als seine Schein-Frau ausgelegt hat.“ „Dich.“, sagte er mit einem Blick, der ihr wohl sagen sollte, dass sie doch nicht allen erstes darauf eingegangen war. Doch das war sie. Leider.
 

„Ich weiß schon, was du mir gerade sagen willst, ich sehe es ja genauso. Es war eine selten dämliche Idee darauf einzugehen, aber Malfoy weiß wie er etwas bekommt und das leider auch bei mir. Er hat mich in meinem Büro aufgesucht und wieder einmal bis aufs Blut gereizt, sodass ich einfach, um ihn wieder loszuwerden, eingewilligt habe. Tja... da ich jedoch kaum meinen Sohn leugnen konnte wurde aus seiner kurzen Lüge eine gewaltige. Eloise, so heißt seine mittlerweile Verlobte, denkt nun das ich seine Frau bin und Scorpius sein Sohn. Ich muss gestehen, mit einem hatte sie recht.“, endete sie mit ihrer Erzählung in der Rabastan ihr aufmerksam zugehört hatte und verschnaufte einmal, bevor sie etwas trank und weiter redete. „Scorpius ist wirklich Malfoys Sohn.“ Der nachdenkliche Blick, den sie von Rabastan geschenkt bekam, störte sie nicht wirklich. Jeder der Das erfuhr, wusste das sie nicht mehr alle Sinne beisammen hatte seit dem der Krieg vorbei war. Sie war einfach nicht mehr die Hermione, die sie damals einmal war. Im Grunde hatte sie sich von alles und jeden zurückgezogen. Ließ nie jemanden an sich heran, bis die Sache mit dem Blonden geschehen war. In dieser Nacht hatte sie einzig allein dem Bedürfnis nach Nähe und Leidenschaft, sowie Zärtlichkeit hingegeben. Ein Fehler, den sie bis heute bereute, wenn sie sich auf ihre emotionale Lage beschränkte. Es ging ihr lediglich darum, denn Scorpius bereute sie nicht denn auch, wenn sie nicht immer einfach hatten, liebte sie ihren Sohn über alles und würde ihn nie wieder hergeben wollen.
 

„Sag Hermione... du liebst ihn oder? Deswegen hast du dich wohl auch darauf eingelassen. Unbewusst hast du seine Nähe gesucht.“, begann er schließlich wieder mit ihr zu reden, nachdem er ihr genug Zeit gegeben hatte um in ihren Gedanken zu versinken. Seufzend nickte sie schließlich und starrte auf ihr Getränk vor sich. Ein bitteres Lächeln bildete sich auf ihren Zügen. „Ich liebe ihn, ja. Und gerade das ist der Punkt. Draco ist mittlerweile mit der Blonden Tussi verlobt und hat vor sie zu heiraten. Das er dort an der Bar sitzt und sich betrinkt, verbuche ich als Zeichen dafür, dass ihn die Tatsache, dass er der Vater Scorpius ist, doch ziemlich zu schaffen macht. Jedoch haben Narcissa und ich sehr viel darüber gesprochen. Über alles einfach. Je mehr ich leugnen will in ihn noch immer verliebt zu sein, desto mehr kommen die Gefühle hoch und ich bin sogar bereit gegen meine Natur zu handeln, um ihn vielleicht doch noch für mich zu bekommen. Es passt nicht zu mir, dass ich hier mit dir sitze und dich anlächle nur um Draco verrückt und eifersüchtig zu machen. Und dennoch tue ich es. Ich will ihn für mich und Scorpius haben. Ich träume von einer intakten Familie... mit einem Malfoy. Bitte sag mir nicht, wie absurd das ist. Ich weiß es ja selber. Eine intakte Beziehung mit einem Malfoy ist nicht möglich. Man siehe sich Narcissa an, oder Bellatrix.“
 

Für einen Moment verfielen sie in betretenes Schweigen, bis der Schwarzhaarige ihre Hände ergriff und sie liebevoll anlächelte. „Es ist nicht schlimm, dass du bereit bist den Mann eifersüchtig zu machen, den du liebst. Ich denke es wäre schlimmer, wenn du nicht darum kämpfen würdest ihn für dich zu gewinnen, wenn du ihn eine so lange Zeit schon liebst. Ich weiß doch wie viel er die bedeutet hatte und das ich damals nur eine Ablenkung für dich gewesen war. Und solange wir nur so tun, helfe ich dir auch gern dabei. Mittlerweile bin ich mit deiner Mutter, Jean, glücklich zusammen und habe mich größtenteils aus der Zauberwelt zurückgezogen.“, erklärte er ihr, sodass sie sich nicht weiter unbehaglich fühlte. Kurz wand er seinen Kopf in die Richtung in die der junge Malfoy saß, bevor er aufstand. „Warte hier. Ich bin gleich wieder da.“, lächelte er sie noch einmal an und stand schließlich auf, ging gemächlichen Schrittes zur Bar hinüber und bestellte zwei Weine für sie beide. „Was willst du hier Lestrange?“, hörte er neben sich den Blonden. Sein Plan ging scheinbar auf, auch wenn die Brünette nicht verstand, was genau er dort tat. Mit Adleraugen beobachtete sie die beiden vor sich genau. „Ich weiß nicht, was du meinst Malfoy. Ich bin nur mit meiner Freundin verabredet, wie du mitbekommen haben müsstest, nachdem du uns die gesamte Zeit beobachtetest.“, erwiderte er leichtfertig und grinste etwas, nahm den Elfenwein an sich und nickte dem Blonden noch einmal zu, bevor er zurück zum Tisch ging an dem Hermione auf ihn wartete.
 

Skeptisch zog sie eine Augenbraue in die Höhe, als er sich Schluss endlich wieder zu ihr gesellte und sich statt ihr gegenüber, neben sie setzte. „Was war das bitte?“, zischte sie ihm entgegen, als er keine Anstalten machte, ihr etwas zu entgegnen. Sein Grinsen blieb jedoch seit dem Zeitpunkt, an dem er Malfoy an der Bar zurück ließ, auf seinem Gesicht. „Was das war? Ich will dir helfen deinen Plan umzusetzen.“, lächelte er kryptisch, was ihr ein ungutes Gefühl bescherte. „Was genau hast du vor?“ „Ach... ihm nur zeigen, dass wir nun zusammen sind und er seine Chance bei dir verspielt hat.“, grinste er erneut und steckte schließlich auch sie damit an. Langsam lehnte er sich zu ihr vor und legte seine Hand auf ihre Wange, ganz wie sie es bei ihm zuvor getan hatte. „Spiel einfach mit Hermione und er wird sehen, dass er etwas verpasst.“, hauchte er ihr leise zu, während er ihr eindringlich in die Augen sah. Lächelnd nickte sie leicht und schloss schließlich ihre Augen, um den Schein-Kuss wie am Anfang so glaubhaft wie möglich aussehen zu lassen. Langsam hob sie ihre Hände und legte sie schließlich an seine Brust, krallte sich leicht in sein Hemd und zog ihn fester an sich, was ihn dazu veranlasste, sie auf seinen Schoß zu ziehen, sodass sie mit dem Rücken zum jungen Malfoy saß. Noch eine kleine Weile spielten sie dieses falsche Spiel, ließen den Blonden glauben, dass sie heftig miteinander herum machten und sich schon halb einander auszogen. Als sie es schließlich aufgaben, da sie der Meinung waren, schon lang genug so gesessen zu haben, rutschte sie wieder von seinem Schoß und legte sich einmal leicht über ihre Lippen, ließ ihren Blick in Richtung Bar schweifen, doch dort saß niemand.
 

„Er ist gegangen. Während wir beschäftigt waren hat er irgendwann wütend das Gold auf den Tresen geschlagen und ist geflüchtet. Ich denke eine offene Konfrontation wollte er aus dem Weg gehen, jetzt wo er erneut in den Medien präsent ist und alle Augen auf ihn gerichtet sind. Einen erneuten Skandal kann Malfoy nicht gebrauchen. Es ist schon rege Aufregung, dass bekannt wurde, dass er einen unehelichen Sohn hat. Und auch, wenn wir in dieser Bar doch recht gut dem Rummel entkommen können, weiß man nie ob nicht doch jemand hier ist, der sich eine gute Story verspricht, oder einfach Gold braucht und eine Story an den Tagespropheten verkauft.“ Nachdenklich betrachtete sie ihn, bevor sie leicht lächelte. „Solang mein Plan aufgeht und Draco gut eifersüchtig geworden ist.“, antwortete sie ihm und zuckte mit ihren Schultern. Sie hoffte inständig, dass es geklappt hatte, aber das würde sie ja sehen, wenn er einen Tag später wegen Scorpius kommen sollte. Und dann würde die nächste Phase beginnen. Im Grunde bestand Narcissa und ihr Plan aus drei Phasen. So einfach, wie auch genial, wenn man einen Mann auf sich aufmerksam machen wollte. Phase eins, zeig ihm was er verpasst. Phase zwei, mach ihn Eifersüchtig. Und zum Schluss Phase drei, ignoriere ihn, bis er zu dir kommt und begriffen hat. Das waren die drei Phasen von denen Narcissa überzeugt war, dass sie ihren Sohn bekommen würde. Und genau so würde sie vorgehen. Draco Malfoy würde schon sehen. Er würde spüren, was er verlor.
 

Der restliche Abend verging harmonisch, ohne das sie noch ein Paar spielen mussten. Sie unterhielten sich zufrieden und lachten viel miteinander, sinnierten darüber wie sie sich kennen gelernt hatten und das er ihr in ihrer schwierigsten Zeit wohl am meisten geholfen hatte. Schlussendlich verabschiedeten sie sich voneinander und sie beschloss, dass es an der Zeit war ihre Mutter zu Besuchen und ihr Scorpius vorzustellen. Ihr zu zeigen, dass sie einen Enkel hatte. „Also gut, dann sehen wir uns Morgen?“, fragte er sie schließlich und half ihr in ihren Mantel, bevor er sich sein Jackett über zog und mit ihr gemeinsam die Bar verließ. „Ja, wir sehen uns dann Morgen. Bitte bereite Mutter etwas darauf vor. Ich habe mich schließlich Ewig nicht bei ihr sehen lassen.“, lächelte sie leicht traurig. Es schmerzte sie, dass sie ihre Mutter so allein gelassen hatte. „Mache ich und du komm gut nach Hause.“, erwiderte der Schwarzhaarige ihr noch zuversichtlich, zog sie nochmals in seine Arme und disapparierte schließlich, sodass sie es ihm kurz darauf gleich tat. Etwas zitternd betrat sie schließlich ihre Wohnung, streifte sich ihre Schuhe ab und zog ihren Mantel aus. Auch, wenn es wirklich herrliches Wetter am Tage war, so wurde es Abends doch viel zu frisch vor allem, wenn man so angezogen war wie sie. Sich leicht schüttelnd ging sie in ihr Wohnzimmer, erwartete Narcissa schließlich auf dem Sofa sitzend, die über ihren kleinen Engel gewacht hatte, doch dort angekommen traf sie fast der Schlag. „Malfoy!?“

Ein Wort zu viel.

„Malfoy!? Was bei Merlins nicht vorhandener Unterhose tust du hier?“, fauchte sie den Blonden an, welcher sich gelassen von ihrer Coach erhob und sie mit hochgezogener Augenbraue musterte. „Und wo ist Narcissa? Hat sie dich etwa mit Scorpius allein gelassen? Verflucht nochmal du hast getrunken! Du kannst doch nicht mit Alkoholfahne hier her kommen und auf ein kleines Kind aufpassen? Überhaupt, bist du in die Wohnung appariert, oder hast du geklingelt? Sag mir jetzt nicht, du hast geklingelt, denn Gnade dir Voldemort in der Hölle, wenn du sich angetrunken auf der Straße vor meiner Wohnung hast sehen lassen!“, wetterte sie ihn an, schüttelte ihren Kopf in Unglaube. Das hatte er nicht getan... Hatte er doch nicht oder? Ohhh, sie würde ihn umbringen, wenn er das getan hatte. „Reg dich ab Granger,..“, durchbrach er ihre Gedanken zischend. „Wenn du weiter so herum schreist, dann wirst du ihn nur unnötig wecken. Jetzt krieg dich mal wieder ein Granger! Ich hab zwar getrunken, aber gerade scheine ich nüchterner zu sein als du und wäre somit ein besserer Aufpasser als du.“, knurrte er ihr entgegen, stahl ihr einen Moment die Worte und ließ sie stumm da stehen. „Was?“, keuchte sie nur fragend, bevor sich Wut in ihr sammelte. Was sollte das? Was hatte er in ihrer Wohnung zu suchen? Sie hatte ihn nicht dorthin bestellt. „Ich frage dich noch einmal Malfoy, was hast du hier zu suchen?“ „Du hast mich eingeladen Granger, schon vergessen? Ich sollte mich doch an mein Versprechen meinem Sohn gegenüber halten.“, grinste er sie frech an. Ohhh wie sie ihn doch hasste. In genau diesen Momenten hasste sie ihn wirklich, wo sie ihn doch sonst eigentlich eher liebte.
 

Wütend stapfe sie unzählig ungesagter Worte in ihre Küche, war es leid über ihn nachzudenken. Hatte sie nicht eigentlich auch einen Plan gehabt? Einen Plan in dem er Eifersüchtig werden sollte weil er sie und Rabastan gesehen hat? Unweigerlich drängte sich ihr die Frage auf, was dabei schief gelaufen war. Irgendwas musste es ja gewesen sein, doch was? Auf ihren Daumennagel herum kauend ließ sie sich nachdenklich gegen die Arbeitsplatte fallen, die auf ihren Küchenmöbeln angebracht war. Irgendwas musste einfach schief gelaufen sein. Hatte er vielleicht gesehen, dass sie sich nicht wirklich geküsst hatten? War er deswegen dort, um sie damit aufzuziehen, weil er es lustig fand, wie sie versuchte ihn Eifersüchtig zu machen? Hatte er sie durchschaut? Eigentlich glaubte sie es eher weniger. Er war schon im Restaurant damals eifersüchtig geworden, als sie Rabastan nur begrüßt hatte. Es sei denn... natürlich! Er war sich seiner Sache bei ihr zu sicher, weil sie ihm gesagt hatte, dass sie ihn liebte. Daran hatte sie natürlich nicht gedacht. Das hätte sie bedenken müssen, sie wusste doch das er wusste, dass sie nie so flatterhaft mit ihren Gefühlen war. Und schon gar nicht, wenn sie ihn über solch einen Zeitraum hinweg geliebt hatte. Kopf schüttelnd stieß sie sich wieder von ihrer Arbeitsplatte ab und holte sich aus einem der Schränke ein Glas, welches sie mit kaltem Wasser füllte und sich einen Moment an ihren erhitzten Kopf hielt.
 

„Was ist los Granger? War wohl doch zu viel Alkohol was?“, feixte der Blonde hinter ihr, den sie bei ihren ganzen Überlegungen vollkommen vergessen hatte. Genervt stöhnte sie auf und ließ das Glas in ihrer Hand zu ihren Lippen sinken. „Das hättest du wohl gern was?“, nuschelte sie gegen eben jenes Glas, bevor sie einen tiefen Schluck der kühlen Flüssigkeit zu sich nahm und das Glas auf die Arbeitsfläche stellte. Sich zu ihm umdrehend musterte sie ihn eingehend. Er war definitiv nicht bei sich zuhause gewesen, bevor er hier aufgetaucht war. Seine Kleidung war noch immer dieselbe wie in der Bar und sein Hemd saß lockerer, war zum Teil aus seiner Hose gezogen und eine Krawatte trug er gar nicht mehr. Scheinbar fühlte er sich wohl genug in ihrer Wohnung um so herumzulaufen, denn sonst achtete er jederzeit auf sein ordentliches Erscheinungsbild. Eine Augenbraue hochziehend betrachtete sie seine lockere Haltung und seinen recht entspannten Gesichtsausdruck. „Also Malfoy? Was willst du wirklich hier? Du wirst dich wohl kaum von meinen Worten so beeinflusst gefühlt haben, dass du ein schlechtes Gewissen bekommen hast und sofort nach deinen Sohn sehen musstest. Hast du deiner Mutter eine Szene gemacht in seinem alkoholisierten Zustand?“, riet sie ins Blaue herein. „Wieso sollte ich?“, fragte er sie jedoch nur mit zusammen gekniffenen Augen. „Ach ich weiß nicht... Vielleicht weil du deine Mutter dafür rügen wolltest, dass sie dir all die Jahre nicht gesagt hat, dass du einen Sohn hast?“, fragte sie ihn mit einem scharfen Unterton in der Stimme. Sie wusste, dass er versuchte mit ihr Katz und Maus zu spielen, doch da würde sie nicht mitmachen. So leicht würde er sie nicht in die Falle locken.
 

„Also?“, fragte sie erneut, als er nicht gedachte ihr zu Antworten. „Granger, Granger.. Hältst du mich wirklich für so dämlich meine Mutter in einer fremden Wohnung anzuschreien, wo zudem ein Kind anwesend ist? Ich denke der kleine hat schon genug mitbekommen, wenn man bedenkt, dass er sehen musste wie der beste Freund seiner Mutter eben dieser Schmerzen zufügt, sodass sie heulend im Bett liegt?“, fauchte er ihr entgegen und auch, wenn sie es ungern zugab, er hatte recht. Es wäre wirklich nicht klug von ihm gewesen das zu tun und sie wusste, dass er sich solche Sachen aufhob für spätere Konflikte, in denen er irgendwas erreichen wollte, um es der Person vorzuhalten. „Also, was willst du dann hier?“ Es nervte sie, dass er ihr nicht einfach antwortete. „Ich wollte meinem Sohn gute Nacht sagen.“, begann er zu grinsen, doch sie merkte das es nicht stimmte... Zumindest nicht gänzlich. Irgendwas war dort in seinem Verhalten, dass sie nicht deuten konnte, das er ihr verschwieg. Skeptisch zog sie ihre Augenbrauen zusammen und musterte jede seiner Bewegungen kritisch. Ein Malfoy war schon immer berechenbar und vor allem war er nicht zu durchschauen, wenn er es drauf anlegte. Das hatte sie auch schon das ein ums andere Mal bei Narcissa erleben müssen. „Und weiter?“ Vorsicht schwang in ihrer Stimme mit, während sie ihn nicht aus den Augen ließ. Langsam bewegte er sich auf sie zu, das Grinsen noch immer auf seinen Lippen und mit leuchtenden Augen wie ein Adler, der seine Beute mit Vorfreude beobachtete, bevor er sich im Sturzflug darauf stürzte. Unwillkürlich wollte sie vor ihm zurück weichen, doch die Arbeitsplatte in ihrem Rücken hinderte sie daran, weswegen sie versuchte so gelassen wie möglich vor ihm stehen zu bleiben. Ihren Kopf in den Nacken legend betrachtete sie seine feinen Züge, welche sich langsam schalkhaft verzogen, während er so nah wie möglich vor ihr stehen blieb.
 

Sie wagte es nicht, etwas zu sagen, wusste einfach nicht was sie hätte sagen können. Er spielte mit ihr und das nicht zu knapp und dabei machte sie einen entscheidenden Fehler... Sie ließ es zu! Sich innerlich verfluchend ließ sie für einen kurzen Moment ihre abwehrende Haltung fallen und lud ihn regelrecht dazu ein sie nach seinen Regeln spielen zu lassen. „Sieh an, sieh an die kleine Miss Granger hatte heute also ein Date gehabt ja? Hattest du Spaß, dich an den Hals eines der schlimmsten Todesser zu werfen? An den Hals desjenigen, der euch damals zu Tode gefoltert hätte, wenn er nur die Chance dazu bekommen hätte? War es schön an seinen Lippen zu hängen wie ein pubertierender Teenager, der sich gerade bewusst wurde, wie gut Küssen sich anfühlte, sodass er immer mehr wollte? Oder besser noch wie eine Nutte in zu kurzem Outfit, die sich für ihre Dienste bezahlen lässt und sich einen Scheiß um ihren Ruf schert trotz Kind daheim, einfach weil sie das Geld braucht und dafür selbst dem dunklen Lord einen geblasen hätte?“, knurrte er ihr von Wort zu Wort ungehaltener werdend entgegen, ließ ihren Atem stocken und ihn für wenige Sekunden geschockt ansehen, bevor ein lauter knall die Stille des Hauses durchbrach. Krachend landete ihre Hand in seinem Gesicht, hinterließ einen rot glühenden Abdruck auf seiner Wange und ließ ihn benommen einige Schritte zurück taumelnd. Tränen der Wut sammelten sich in ihren Augen, während sie ihn dabei beobachten konnte wie seine Mimik sich in Sekundenschnelle wechselte. Sein wütender Gesichtsausdruck den er bei seinen Worten noch getragen hatte war einem überraschten Blick gewichen, als er realisierte, was sie getan hatte. Seine Hand hob sich zu seiner Wange und sie wusste, sie hatte ihn viel zu harmlos erwischt.
 

Niemand, wirklich absolut niemand hatte sie als eine Nutte zu bezeichnen die sich Männern für Gold näherte. Unweigerlich fragte sie sich, ob er schon immer dieses widerliche Arschloch gewesen war, dass jetzt vor ihr stand und ob sie es nur nie bemerkt hatte, weil sie so verliebt in ihn gewesen war. Eine rosarote Brille getragen hatte. Nach Worten ringend starrte sie ihn einfach nur an, wusste nicht was sie ihm als Erstes an den Kopf werfen sollte, oder ob sie ihn am besten gleich für seine Wortwahl ihr Gegenüber aus dem Haus hexen sollte. „Wage. Es. Nie. Wieder. Mich. So. Zu. Bezeichnen, Malfoy!“, fauchte sie ihm schließlich entgegen, betonte dabei jedes einzelne noch so kleine Wort mit einer Wut, die sie nicht beschreiben konnte. Langsam verstand sie den Hass, den Ronald dem Blonden schon vor Jahren entgegen gebracht hatte. Ihre Hände zitterten vor Wut und auch, von dem heftigen Aufprall auf seine Wange. „Raus. Verschwinde und wage es dir nicht, so schnell noch einmal wieder zu kommen!“, schrie sie ihn schließlich an, verlor die Kontrolle, die sie sonst in solchen Momenten über sich hatte. Mit diesen Worten war er zu weit gegangen. Normalerweise ließ sie jegliche Beleidigungen an sich abperlen, doch das was er dort gesagt hatte, hatte das Fass zum Überlaufen gebracht. „Verschwinde endlich!“, schrie sie ihn nachdrücklich an, hoffte inständig, dass Narcissa den Schutzzauber über das Zimmer ihres Sohnes gesprochen hatte, sodass dieser nichts von der Auseinandersetzung mitbekam.
 

„Granger ich...“, begann er, wollte sich scheinbar erklären, da er erst in diesem Moment wachgerüttelt schien, aus seiner Starre erwacht, die eingesetzt hatte, als sie ihn geschlagen hatte. Wieder einmal. „Nichts Granger! Nichts du! Verschwinde Malfoy! Verschwinde aus meinem Leben, denn mit diesen Worten hast du dir jegliches Recht darauf verwirkt hier zu sein! Verschwinde und komm Nie. Wieder!“, fuhr sie ihn noch einmal nachdrücklicher an. Zerknirscht hatte er sie angesehen, seine Arme schwach an seinen Seiten hängen lassen, bevor sein Gesichtsausdruck sich wieder verschloss und er sie wütend an funkelte. „So leicht wirst du mich nicht mehr los Granger, wir haben ein Kind zusammen und ich werde notfalls mein Recht einklagen Scorpius zu sehen!“, knurrte er ihr entgegen, ballte seinerseits seine Hände zu Fäusten und schlug schließlich auf den Tisch, der neben ihm stand. „Ich weiß, was du für Rechte hast Malfoy, aber wenn du ihn sehen willst, dann kläre das mit Narcissa, denn ich will dich nie wiedersehen! Also verschwinde endlich, oder muss ich noch nachhelfen?“, fuhr sie ihn mit erneuter Wut an, die sich in ihr breit machte. Wie durchtrieben konnte man eigentlich sein? Erst wollte er sie nicht in seinem Leben und dann auf einmal war er der Meinung ein Vater sein zu wollen, sich in ihr Leben zu drängen? Sie war sich sicher, wenn Scorpius das alles mitbekommen hätte, dann würde er damit klar kommen, wenn seine Mutter seinen Vater nicht um sich haben wollte. Dann würde er es schweren Herzens für sie ertragen, einzig um sie zu schützen. Seine Mutter. Doch das konnte sie ihm nicht antun, egal wie sehr der Blonde sie auch noch verletzen mochte, sie würde ihrem Sohn nicht den Vater nehmen. „Nicht nötig Granger, ich kenne den Weg raus.“, knurrte er ihr entgegen, bevor er in ihr Wohnzimmer lief und von dort aus disapparierte.
 

Schnellen Schrittes war sie ihm ins Wohnzimmer gefolgt, hatte sich neben der Tür zur Küche an der Wand abgestützt und beobachtete ihn dabei, wie er verschwand und sie allein zurück ließ. Mit zittrigen Händen holte sie ihren Zauberstab aus der Halterung an ihrem Oberschenkel und schwang ihn mit ein paar gemurmelten Worten. Die Appariersperre war wieder aufrecht und niemals mehr würde er einfach in ihre Wohnung apparieren können. Erleichterung durchflutete sie, als die Erkenntnis zu ihr durch drang, dass er verschwunden war. Sie konnte ja mit vielem umgehen... mit zig Beleidigungen kam sie zurecht, doch nicht mit dem, was er ihr vorwarf, wo er sie doch eigentlich kannte. Fassungslosigkeit ersetzte die Erleichterung, machte sich in ihr breit und ließ sie schließlich an der Wand hinab sinken, an der sie sich abgestützt hatte und ließ sie auf dem kalten Boden sitzen bleiben. Nur langsam spürte sie, wie die ersten Tränen ihre Wangen benetzten und sie am ganzen Körper erzittern ließ. Ihr Zauberstab rollte ihr langsam aus der Hand, war sie einfach zu schwach, um ihn weiterhin festzuhalten. So hatte das alles nicht laufen sollen. War sie denn selber Schuld an seinen Worten? Hatte er recht und sie hatte sich wirklich wie eine billige Prostituierte benommen? Zweifel kamen in ihr auf, ob sie den Plan nicht hätte von Anfang an verwerfen sollen, doch er klang so schlüssig! Millionen Frauen gingen nach so einem drei Punkte Plan vor, wenn sie einen bestimmten Mann für sich gewinnen wollten. Warum lief es dann gerade bei ihr so sehr aus dem Ruder?
 

„Mama?“ Erschrocken fuhr sie zusammen, als sie ihren Sohn nicht weit von sich hörte. „Scorpius! Du bist ja wach mein Engel. Haben Mama und Papa dich geweckt mein Spatz?“, fragte sie ihn liebevoll, bemühte sich die Tränen von ihren Wangen verschwinden zu lassen und reichte ihm ihre Hand, sodass er zu ihr gelaufen kam und sich auf ihren Schoß setzte und sich gleich an sie schmiegte. „Papa hat dir wehgetan oder?“, fragte er leise und in diesem Moment war ihre Hoffnung dahin, dass er nichts mitbekommen hatte. „Mama und Papa hatten nur wieder einen Streit, aber keine Sorge mein Schatz. Papa wird dich dennoch besuchen kommen und sicherlich auch etwas mit dir unternehmen.“, lächelte sie ihm tapfer entgegen, während sie zu ihm hinab sah und zärtlich über seine Wange strich. „Warum streitet ihr euch immer?“, fragte er leise, verstand zum Glück scheinbar nicht, worüber sie sich gestritten hatten. „Ich weiß es nicht mein Schatz, aber komm.. lass uns nicht darüber nachdenken, du bist doch sicher noch müde. Lass uns lieber wieder ins Bett krabbeln und schlafen. Morgen besuchen wir dann deine andere Oma, die die Mama sonst immer nur allein besucht hatte, okay?“ Lächelnd betrachtete sie ihren Sohn, dessen Gesichtszüge sie viel zu sehr an den Blonden erinnerten. „Ich darf mit?“, fragte er überrascht, denn bisher hatte sie ihre Mutter immer nur allein und viel zu selben besucht. „Ja, ab jetzt darfst du immer mit mein Engel. Und nun komm, lass uns ins Bett gehen.“, lächelte sie während sie ihn von sich hob und neben sich stellte, sodass sie selbst aufstehen und ihren Zauberstab entgegen nehmen konnte, den er ihr schon reichte. „Darf ich heute bei dir schlafen Mama?“, fragte er noch so kindlich, dass sie vergaß, wie erwachsen er manchmal für sein alter reden konnte. „Natürlich darfst du. Nun komm, ab ins Bett.“, antwortete sie ihm leise lachend, bevor sie ihn an die Hand nahm und mit ihm nach oben ging. Noch einmal warf sie einen Blick zurück ins Wohnzimmer, bevor sie ihren Kopf schüttelte und verdrängte, was passiert war. Von nun an würde sie ihm aus den Weg gehen, so gut es ging, jedoch genau darauf achten, dass es Scorpius nicht schaden würde. Er wollte seinen Sohn kennen lernen? Das würde sie ihm ermöglichen, doch ohne ihn noch ein einziges Mal in ihre nähe zu lassen. Der Plan war gescheitert.

Wunsch nach Familie

Seit dem Zwischenfall in ihrer Wohnung waren schon zwei Wochen vergangen in denen der Blonde jeden Abend pünktlich vor ihrer Tür stand und sich um seinen Sohn kümmerte und ihn zu Bett brachte, wie er es einst versprochen hatte. Zuerst hatte sie ihn überrascht und verärgert angesehen, doch schon am dritten Tag, als er wieder vor ihrer Tür stand und sein Recht einforderte seinen Sohn zu sehen, hatte sie ihn mit purer Ignoranz gestraft. Natürlich wusste sie, dass sie ihn nicht bei jeder Frage die er ihr stellte ignorieren konnte, doch klappte es bisher recht gut, ihm nicht zu antworten. Aus ihrer Sicht der Dinge hatte er nämlich kein Recht darauf von ihr auch nur eine vernünftige Antwort zu bekommen. Er wusste, was er falsch gemacht hatte und dennoch schien es ihn nicht zu kümmern, benahm sich wie er es schon immer zu tun pflegte und ignorierte, dass er Mist gebaut hatte. Statt einer Entschuldigung bekam sie am fünften Tag zu hören, dass sie sich kindisch und lächerlich benahm, ihn mit Ignoranz zu strafen, wo sie doch einen gemeinsamen Sohn hatten, den er zugegebener Maßen nicht wieder hergeben wollte. Überrascht hatte sie ihn angesehen, doch gleich darauf wieder ihre Maske aufgesetzt, die sie sich anzueignen wusste wie ein Malfoy.
 

„Merlin, der Kleine bringt mich eines Tages ins Grab.“, brummte der Blonde, als er sich neben ihr auf der Couch fallen ließ. Auch wenn sie eigentlich ein Abkommen hatten das besagte, dass sie sich nicht nähern würden, begann er dieses seit zwei Tagen gänzlich zu ignorieren. Immer wieder, sobald Scorpius in seinem Bett lang und schlief, setzte er sich neben sie und starrte sie von der Seite her an, versuchte ein Gespräch ins rollen zu bringen. Normalerweise überging sie seine Gesprächsversuche einfach und las weiter in ihrem Buch, während sie an ihrem Glas Wein nippte, dass sie sich am Abend vor dem Kamin gönnte, doch an diesem Abend konnte sie es nicht. Seufzend klappte sie ihr Buch zusammen und legte es neben ihr Weinglas auf den kleinen Beistelltisch. „Okay, was willst du Malfoy? Wir hatten ein Abkommen, du kannst Scorpius weiterhin sehen, aber lässt mich in Ruhe, was ist daran so schwer zu verstehen?“, fragte sie ihn genervt, während sie ihn betrachtete. Er wirkte selbstgefällig, wie er dort neben ihr saß, den einen Arm auf die Lehne gelegt und seinen Oberkörper ihr zugewandt, ein Grinsen in seinem sonst so kühl wirkenden Gesicht. „Ach komm schon Granger, was denkst du denn was ich will? Dein Spielchen mich zu Ignorieren wird langweilig, da wir beide genau wissen, dass du das nicht gut kannst. Viel zu oft huscht dein Blick unauffällig zu mir und trinken tust du nur aus Nervosität, weil du mich eigentlich nicht einmal in deiner Wohnung haben willst. Ich weiß es Granger.“, begann er mit seiner Rede, die nur dazu führte, dass sie mit den Augen rollte und sich innerlich verfluchte, ihn überhaupt angesprochen zu haben.
 

„Das ist schön für dich Malfoy, doch es interessiert mich nicht was du weißt. Denn, wenn du wirklich wüsstest was ich denke, dann wärst du nicht hier in meinem Wohnzimmer und würdest mir auf die Nerven gehen. Ich hab keine Lust mehr auf deine Gesellschaft, daher würde ich dich bitten nun zu gehen, denn ich bekomme noch Besuch. Also wenn du die Güte hättest.“, sagte sie, während sie ihren Hintern vom Sofa erhob und aufstand um ihn zur Tür zu bringen. „Egal was du dir einredest Granger, ich werde jetzt immer Teil deines Lebens sein und glaub mir, Scorpius wird schon bald ein Malfoy sein.“, knurrte er ihr wütend entgegen. „Du kannst vergessen, dass einer dieser Irren Lestrange Bande meinen Sohn bekommt, nur über meine Leiche!“, fuhr er weiter fort und baute sich schließlich vor ihr auf. Unbeeindruckt sah sie zu ihm hinauf, lächelte dabei jedoch nur müde. „Weißt du Malfoy... ich hab immer gedacht du würdest ein wenig besser informiert sein. Scorpius wird kein Lestrange und ist es auch nicht. Er mag Scorpius ja, doch er ist dein Sohn und somit niemand den Rabastan adoptieren würde, ganz davon zu schweigen, dass du als Vater angegeben bist.“, lächelte sie ihn Charmant an, wusste jedoch, dass sie ihn damit auf die Palme bringen konnte. „Ach ja? Dann wird es dir doch sicherlich nichts ausmachen, dass er meinen Namen annimmt oder? Wenn er wirklich ein Malfoy ist, soll er auch Malfoy heißen.“ Knurrend verließen die Worte seinen Mund, hatten an schärfe zugelegt, bevor er zum Ende gekommen war. „Natürlich nicht. Scorpius ist mein Sohn, doch auch deiner Malfoy und ich werde es nicht weiterhin bestreiten. Er kann gerne deinen Namen annehmen, wenn du dich dann sicherer fühlst, ihn nicht mit irgendwem teilen zu müssen, doch ich denke das solltest du ihn entscheiden lassen. Scorpius kann heißen wie er möchte, ob er nun Malfoy oder Granger heißt ist mir da ganz egal, denn er bleibt trotz deinem widerlichen Namen mein Sohn und -das- Malfoy, kannst du mir nicht wegnehmen.“
 

Triumphierend sah sie den Blonden vor sich an, bevor sie sich an ihm vorbeidrängelte und sich Richtung Haustür begab. „Wenn du dann bitte endlich gehen würdest, würdest du mir mein Leben erleichtern und außerdem vermisst dich doch sicherlich schon deine kleine Model-Freundin.“, redete sie vor sich her, achtete nicht darauf ob er ihr folgen würde. An der Tür angekommen erfasste sie die Klinke und drehte sich wieder halb zu ihm. Überrascht und genervt gleichzeitig musste sie sehen, dass er noch immer am selben Fleck vor der Coach stand, wo sie soeben auch noch gestanden hatte. „Was soll das Malfoy? Willst du jetzt in den Streik treten und mich weiterhin nerven, weil du dich nicht herausschmeißen lassen willst? Du weißt, dass ich das Haus Appariersicher gehext habe, also was willst du? Willst du auf der Couch schlafen? Noch länger bei deinem Sohn bleiben? Oder doch eher versuchen mir zu sagen, dass dich keine Schuld daraus trifft, wie ich dir gegenüber bin, weil du ja nie an etwas die Schuld trägst.“, endete sie spöttisch ihren kleinen Monolog. „Granger... Du würdest wirklich zulassen, dass ich Scorpius Namen in Malfoy ändere?“, fragt er leise und hob dabei seinen Kopf, den er zuvor hatte sinken lassen, wie sie feststellen musste. Verwirrt sah sie ihn an, wusste nicht was nun wieder mit ihm los war. Nahm ihm die Tatsache mit, dass sie ihm keine Wiederworte gab? Dass sie nicht konterte und darauf beharrte, dass der Junge Granger hieß? Schultern zuckend nickte sie schließlich und verschränkte ihre Arme vor der Brust.
 

„Wie gesagt er ist auch dein Sohn Malfoy und ja, ich würde es zulassen, sofern er wie sein Vater heißen will. Ich weiß, dass er dich abgöttisch liebt, glaube mir, das habe selbst ich mitbekommen müssen auch, wenn ich nur zu gern über seine Gefühle hinweg sehen würde. Scorpius ist mein Engel, er ist alles für mich Malfoy. Ich habe ihm nur geschadet damit, dass ich ihn von dir fernhalten wollte und ihm nicht sein eigenes Bild hab machen lassen von dir. Er ist zwar erst vier aber er ist besonders schlau und begabt, wie du sicherlich mitbekommen hast. Zudem hat er jetzt schon diese entwaffnende Ehrlichkeit, die ein Kind besitzen muss um durch Leben zu kommen. Er weiß was gut und was falsch ist. Ich denke das hat er auch ein wenig durch Krummbein gelernt, der im letzten Jahr verstorben ist. Knieselmischlinge haben eben genau wie richtige Kniesel eine Begabung dafür zu erkennen, welchen Menschen sie trauen können. Zudem haben Kinder sowieso einen sechsten Sinn für so etwas. Erwachsene hören viel zu selten auf sie, dabei müssten sie immer auf die Intuition von ihnen hören.“, lächelte sie leicht, betrachtete dabei das Bild, dass neben dem Kamin an der Wand hinter Malfoy hing. Es war eines, dass Scorpius selbst gezeichnet hatte und seine Familie zeigte. Erst vor einer Woche kam er damit an und sie hatte es sich gleich zur Aufgabe gemacht es in einen Bilderrahmen schützend zu verpacken und an die Wand zu hängen. Darauf waren Er selber, Narcissa, Draco und sie abgebildet. Im ersten Moment hatte es sie traurig gestimmt, dass ihr Sohn Draco und sie so nah beieinander gezeichnet hatte, doch sie hatte seinen forschenden Blick mitbekommen und schnellstens wieder gelächelt.
 

„Hermione...“, begann der Blonde leise vor ihr und riss sie unermüdlich aus ihren Gedanken. Verwundert blinzelte sie kurz, bevor sie bemerkte, dass er zu ihr gekommen war. Für einen kleinen Moment wusste sie nicht, was sie sagen sollte, fasste sich erst einmal wieder und lächelte ihn dann schließlich traurig an. „Weißt du Draco... Scorpius wünscht sich eine intakte Familie. Eine glückliche Mutter und einen zufriedenen Vater. Sie sollen beide im selben Haus wohnen und alles zusammen mit ihm erleben. Doch das kann ich ihm nicht geben, das wissen wir beide. Darum versuche ich ihm wenigstens seinen Vater zu ermöglichen auch, wenn ich selber gegen diesen einen unendlichen Groll hege und ihn am liebsten wie all die Jahre zuvor aus meinem Leben streichen würde. Ich werde mich damit arrangieren, dass du nun an unserem Leben teilnehmen wirst und das du zu ihm stehst, finde ich ehrlich gesagt bewundernswert, wenn man an unsere Vergangenheit denkt. Aber das ist alles und es wird alles bleiben. Du bist sein Vater, ich seine Mutter und dennoch haben wir beide ein eigenes Leben, ein Leben das sich nur durch Scorpius verbindet und verbinden wird. Mit deinen Worten hast du alles zerstört und du hast mir wieder einmal gezeigt, dass ich mich mit meinen Gefühlen verrannt habe. Eigentlich sollte ich dir dafür danken, doch es tut zu weh um das zu tun. Darum bitte ich dich, geh... Geh und komm nur noch für Scorpius her, rede nicht mehr mit mir, kümmere dich nicht um mich und meine Launen und verlasse uns, sobald Scorpius eingeschlafen ist. Du kannst dir gern Besuchszeiten mit mir ausmachen, oder ihn auch mal irgendwohin mitnehmen, in den Zoo oder dergleichen, doch lass mich aus dem Spiel. Ich bin nicht mehr Teil und ich werde auch unseren Handel nicht weiter führen.“
 

Es war schwer für sie das alles so offen zu sagen und ihm dabei ruhig ins Gesicht zu blicken, doch andererseits war es auch befreiend und längst überfällig gewesen. Er musste verstehen, was in ihr vorging um wirklich verstehen zu können, dass sie nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte. Sie hatte auch keine Kraft mehr zu kämpfen, wie sie sich in den vergangenen Tagen eingestehen musste. Er war mit Eloise zusammen, einer Reinblütigen Squib. Naives Blondchen mit tollem Körper, dass konnte sie nicht einmal abstreiten und dennoch fraß es sie auf... Nein, sie durfte daran nicht mehr denken. Es war sein Leben und wenn er dieses mit ihr verbringen wollte, dann sollte er es tun. „Ich will dir nur eines sagen Draco, wenn du mit Scorpius etwas unternimmst und deine Verlobte dabei sein sollte, dann achte bitte auf unseren Jungen und vertraue ihm, denn auch wenn er Eloise nicht leiden mag, würde er dich nicht anlügen, dafür hat er viel zu viel Respekt vor dir. Er liebt und vergöttert dich und er weiß, dass er uns nicht zusammen sehen wird, daher bitte ich dich wirklich Inständig.... passe auf meinen kleinen Jungen auf, wenn ihr etwas unternehmt. Lass ihn nicht aus den Augen und glaube ihm, wenn er etwas sagt. Er kann genauso schlecht Lügen wie ich, daher wirst du erkennen, wenn etwas geschwindelt ist. Vertraue ihm einfach.. Er ist auch dein Sohn.“, lächelte sie sanft, hatte während ihren Worten seinen Arm berührt und bemerkte es erst, als sie endete. „Entschuldige.“, hauchte sie schnell, ließ ihn wieder los und wandte sich der Tür zu, um diese zu öffnen. Er musste gehen, bevor sie noch mehr sagen würde. Noch mehr Dinge, die sie wieder bereuen würde. Schwach wie sie sich fühlte musste sie feststellen, dass sie ihm soeben ihr innerstes Präsentiert hatte. Ihre Angst.
 

„Hermione Granger... Du warst mir schon immer ein Rätsel. Stur, starrsinnig, klug, belesen und dennoch so unheimlich dumm.“, murrte er leise, versuchte wohl ihr damit etwas zu sagen. Vorsichtig hob sich seine Hand und es kam ihr vor, als würde sie sich in Zeitlupe auf ihre Wange legen und diese sanft mit seinem Daumen streicheln, während er ihr zerrissen in die Augen blickte und versucht war zu Lächeln, was ihm jedoch kläglich misslang. Eine Gänsehaut breitete sich ob der zärtlichen Berührung in ihrem Nacken aus und weitete sich auf ihren gesamten Körper aus. Die feinen Häarchen auf ihren Armen stellten sich auf und ihre Haut begann zu kribbeln. Sanfte Hitze stieg ihr in den Kopf und sie hatte das Gefühl, dass er ihr in diesem Moment etwas Bedeutendes sagen wollte, doch kein Wort verließ seine Lippen. „Ich werde niemals zulassen, dass Scorpius etwas geschieht Granger. Egal was es dafür Bedarf, ich werde es nicht zulassen, dass mein Junge traurig ist oder ihm irgend ein Leid zugefügt wird. Er ist wie du es schon so oft heute sagtest, auch mein Sohn und als dieser werde ich auf ihn acht geben, wie auf niemanden sonst.“, beruhigte er sie, ließ seine Hand schließlich wieder sinken. Einen flüchtigen Moment biss er sich auf die Lippe und sie konnte aus dem Augenwinkel beobachten, wie er sich kurz seinen linken Unterarm hielt, bevor er sich von ihr abwandte und ohne ein weiteres Wort aus ihrer Wohnung verschwand. Nun hatte sie die Bestätigung,... er würde immer auf seinen Sohn acht geben, egal was ihm böses drohte, denn ein Malfoy hatte tatsächlich gelernt zu lieben, die Liebe zu seinem eigenen Kind, sei es auch kein Reinblütiges.

Betrunkene

Wieder einmal saß er dort, dort in dieser Bar in der er Granger zusammen mit Lestrange getroffen hatte und wieder einmal trank er viel zu viel. Mehr, als ihm guttun würde. Doch was interessierte es ihn? Sein Leben war im Moment einfach nicht mehr das, was es vor seiner Lügengeschichte mit Granger war. Die ganze Zeit über hatte er sich alles so schön ausgemalt, wie ein Kind ein Kinderbuch ausmalte. Doch wie eben solche Kinder, ging des Öfteren mal etwas schief. Er hatte es ja schon vermutet, doch warum musste es so extrem schief laufen? Und das jedes mal? Wütend kippte er das erneut gefüllte Glas mit teuerstem Whiskey seine Kehle hinunter, ignorierte das Brennen der Flüssigkeit und wie stark das Verlangen war damit aufzuhören und einfach nach Hause zu gehen, sich in einem Selbstmitleid zu baden und sich damit zu beschäftigen, wo der größte Fehler in seinem doch ach so guten Plan war. Stattdessen bevorzugte er es in dieser dreckigen und muffigen Bar zu sitzen, Abend für Abend und sich zu betrinken, bis er nach Hause apparieren würde, immer ignorierend das er dabei in seinem betrunkenen Zustand zersplintern könnte, nur um dann seine Verlobte zu vögeln, sodass diese ihn in Ruhe ließ und ihn nicht zu quasselte, was sein Problem war und warum er nicht mit den Gedanken bei ihr war. Es fuchste ihn, dass er nur noch agierte und nicht mehr mit Körper und Geist gemeinsam anwesend war, wenn er Eloise in den Himmel schickte um sich selber Erleichterung zu verschaffen.
 

Granger war schuld. Granger war an allem schuld, immer und überall wie er fand. Egal was sie tat, sie musste immer so verdammt perfekt sein. Ihr Leben meistern, mit ihrem gemeinsamen Sohn. All die Jahre hatte er nicht geahnt gehabt, dass sie einen Sohn hat und das auch noch von ihm selber! Es ärgerte ihn nur noch mehr, sodass er erneut sein wieder volles Glas in die Hand nahm und es mit einem Ruck herunterschluckte. Irgendwann würde er sie dafür büßen lassen, dass sie ihm das alles verschwiegen hatte und ihn nun so vollkommen ohne halt damit klarkommen ließ. Allerdings... wieso sollte sie ihm auch halt geben? Er war ja selber nicht besser gewesen, hatte ihr keinen halt gegeben und hatte sie damals abgewiesen. Doch warum bei Merlin musste sie das alles so gut meistern? Sie hatte eine tolle Wohnung und einen spitze erzogenen Sohn, auch wenn dieser seine Eigenheiten hatte, was ihn jedoch genau deswegen zu dem machte, was er war. Ein halber Malfoy. Was sollte auch für ein Kind dabei rauskommen, wenn die Eltern zwei doch so unterschiedliche und dennoch gleiche Charaktere wie er und Granger waren. Beide mit einem losen Mundwerk und eigentlich relativ hohem Verstand. Es war seltsam aber desto mehr er trank, desto mehr verstand er.
 

Erneut goss er sich das neu gefüllte Glas hinter die Binde, bevor er aufstand, das Geld auf den Tresen legte und schwankend aus dem Lokal verschwand, hinaus in die kühle Nachtluft, die seinem erhitzten Gemüt nur zugute kam. Kaum hatte er die Bar verlassen, wurde ihm schummrig und der Alkohol der bis eben allein sein bestes gegeben hatte, seinen Verstand zu vernebeln, bekam durch die kühlere Luft noch einen Gehilfen, sodass ihm schon Schlecht wurde, wenn er nur ans Apparieren dachte, doch er hatte ein Ziel. Ein Ziel, das er nicht wieder verdrängen wollte. Zwar war er früher am Abend schon dort gewesen, doch da hatte sein Gehirn noch nicht gegen den Alkohol kapituliert und seinen Magen tanzen lassen, sodass dieser in seinem besoffenen Zustand bestimmte, dass er dorthin musste. Sich an der Hauswand abstützend, übergab er sich schließlich einmal, schmeckte die Galle in sich hochkommen und roch den beißenden Gestank des Erbrochenen vor sich. Angewidert von sich selbst wischte er sich mit seinem Anzugärmel über seinen Mund und spuckte noch einige Male auf den Boden, um den Geschmack loszuwerden. Kurz verharrte er so in seine gebückten Position, bevor er sich wieder aufrichtete, einmal tief durchatmete und apparierte. Es dauerte nicht lang, bis er etwas weiter abseits in einer anderen Straße angekommen war und sich versuchte zu Orientieren, wobei die Übelkeit wieder in ihm aufstieg. „Verdammt... falsche Straße..“, murrte er vor sich her und machte sich auf den Weg, taumelte die Straße entlang, nur um endlich wieder dort zu sein, wo er hinwollte.
 

Aufseufzend strich sie sich erneut ihren neuen Pony locker nach hinten, der immer wieder nach vorn fiel, sobald sie ihren Kopf nur leicht nach vorn beugte. „Merlin, das kann es doch nicht geben.“, schimpfte sie über ihre Unterlagen sitzend, die sie mit sich nach Hause gebracht hatte, um dort weiterzuarbeiten. In der Arbeit hatte sie sich einfach nicht konzentrieren können. Selbst nachdem nun mittlerweile drei weitere Wochen vergangen waren, in denen mehr Alltag einkehrte, als sie zuvor mit Scorpius je hatte, machte ihr der Blonde noch Kopfschmerzen. Zwar hatten sie sich nach dem Gespräch miteinander noch einmal zusammen gesetzt und über alles geredet, um einen guten Alltagsplan für Scorpius aufzustellen, an dem mitunter auch Narcissa beteiligt war, doch seitdem hatten sie nicht mehr miteinander gesprochen und immer öfter kamen ihre Kolleginnen zu ihnen mit dem neusten Tratsch, der den Blonden einschloss. „Merlin... so kann das nicht weitergehen.“, brummte sie leise vor sich her. Es war schon spät in der Nacht, sodass sie endgültig aufgeben wollte sich mit dem Stoff der Arbeit zu beschäftigen, als sie schließlich aufstand und sich in der Küche ein Glas Wasser holte, um wieder klar denken zu können und innerlich zur Ruhe zu kommen. Ihre Gedanken fraßen sie regelrecht auf. Langsam ging sie zum Fenster und blickte in die Nacht hinaus. Die letzte Laterne stellte sich gerade aus, als sie noch einen Menschen auf der Straße erkennen konnte. Ihr Blick huschte zu der großen Uhr, die über der Tür hing. Halb drei Morgens war es schon, wie sie feststellen musste.
 

Kopfschüttelnd stieß sie sich wieder von der Arbeitsplatte ab, stellte das Glas in das Waschbecken und begab sich zurück ins Wohnzimmer, wo sie ihre Sachen zusammen räumte. Sodass Scorpius sie ihr am Morgen nicht durcheinander bringen konnte, als es an der Tür klingelte. Überrascht sah sie den Flur entlang und fragte sich, ob es dieselbe Person war, die sie eben noch dachte sich eingebildet zu haben. Normalerweise sah man zu dieser Zeit niemanden mehr in ihrer Straße herumlaufen. Skeptisch zog sie die Augenbrauen zusammen, bis es nochmal klingelte. Aufgeschreckt davon stapfte sie, den schweren Ordner noch in ihrem Arm zur Tür und riss diese Ruckartig, mit gezogenen Zauberstab, auf. Überrascht starrte sie ihren Freund an, von dem sie seit ihrem Ausflug in den Vergnügungspark nichts mehr gehört hatte. „Harry was... was machst du hier?“, kamen die Worte stockend aus ihrem Mund. Verwirrt musterte sie ihn etwas, ging dann jedoch zur Seite um ihn schließlich hereinzulassen. „Mione... Es tut mir alles so leid. Ich weiß nicht... Ich war heute mit Dean und den anderen unterwegs und... Mione ich vermisse dich! Du bist doch meine beste Freundiiin.“, jammerte der Schwarzhaarige, welcher hinein taumelte und sich in ihre Arme fallen ließ. „Harry hast... hast du getrunken?“, fragte sie skeptisch, leicht überfordert mit der Situation. Nachdem was gewesen war, war es ihr doch etwas unangenehm, ihn in ihren Armen zu wissen.
 

„Mioneeee...“, brummte der Schwarzhaarige nur, antwortete ihr aber nicht, doch es war auch gar nicht notwendig. Sie roch den Alkohol an ihm auch ohne seine Bestätigung und das er mit Dean und den anderen Unterwegs gewesen war, konnte eigentlich nichts anderes bedeuten. „Merlin Harry... komm, setzt dich doch erst einmal.“, sagte sie ruhig und versuchte ihren Freund zum Sofa zu bugsieren, auf das er sich gleich fallen ließ. „Mioneee es tut mir sooo leid...“, lallte er vor sich hin, schien kurz vor dem Einschlafen zu sein. „Ich weiß doch Harry, aber können wir bitte darüber reden, wenn du ausgenüchtert hast?“, fragte sie ihn ruhig und drückte ihn leicht auf die Couch zurück, von der er wieder versuchen wollte aufzustehen. „Mione... Ich will dich wieder an meiner Seite haben. Du bist doch meine beeeste Freundinnn..“, lallte er weiter ohne auf ihre Worte einzugehen, was sie dazu brachte einfach nur mit ihren Augen zu rollen und zu versuchen über seine Besoffenheit hinwegzukommen. Seufzend nahm sie sich ihre Unterlagen und ging zu dem Regal, welches sie extra für die Arbeit angeschafft hatte, um die Sachen dort zu verstauen. Wenn sie nun auch noch einen betrunkenen Harry Potter vor sich hatte, der nicht mehr in der Lage war überhaupt irgendwo hinzugehen, musste sie die Sachen erst recht aus dem Weg räumen. Wer wusste schon, was der Schwarzhaarige sonst damit anstellen würde. Kopfschüttelnd lief sie anschließend wieder in die Küche, um ihm ein Glas Wasser zu holen, denn Alkohol würde sie ihm nun sicherlich nicht mehr geben.
 

„Mioneee!“, hörte sie ihn auch schon durch die Wohnung brüllen und sie ahnte schon, dass er gleich aufstehen würde um nach ihr zu sehen. „Halt deine große Klappe Harry James Potter! Du weckst noch meinen Sohn verdammt!“, rief sie unterdrückt laut zurück, wollte nicht genauso Schrein wie er, doch es sollte ihn schon noch erreichen, was sie zu sagen hatte. Das Glas mit frischem Wasser gefüllt ging sie schließlich zurück ins Wohnzimmer, blieb jedoch wie versteinert im Flur stehen, als es hinter ihr erneut an der Tür läutete. „Was bei Merlins vollgeschissener Unterhose ist hier verdammt nochmal los?“, fluchte sie leise vor sich her, drehte sich um und wollte schon zur Tür gehen, als es an eben dieser zu Klopfen, oder besser zu Hämmern, begann. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Es war verdammt nochmal mitten in der Nacht und ein besoffener reichte doch wohl, oder? Wer konnte das überhaupt noch sein? Genervt fasste sie die Türklinke um sie zu drehen, als die laute Stimme des Malfoys von außen zu ihr hindurch schallte. Erschrocken und geschockt ließ sie die Klinke wieder los, starrte auf die verschlossene Tür und wusste nicht, was sie machen sollte. Sie konnte doch unmöglich in dieser Situation die Tür öffnen und einen scheinbar betrunkenen Malfoy in ihr Heim lassen... Nicht, wenn ein eben so betrunkener Harry in ihrer Wohnung war.. und ganz und gar nicht, wenn das letzte zusammentreffen der Beiden so sehr ausgeartet war.
 

Kurz warf sie einen Blick zurück ins Wohnzimmer, wo gerade alles ruhig schien, bevor sie das Glas Wasser neben sich auf eine kleine Kommode stellte und die Tür schließlich einen Spalt breit öffnete. „Malfoy... was willst du hier, verdammt? Es ist mitten in der Nacht und du bist besoffen. Scorpius schläft, also was willst du hier?“, zischte sie ihm leiser zu. Harry musste es schließlich nicht mitbekommen und sie musste den Blonden, den sie sowieso nicht mehr sehen und ertragen wollte unbedingt loswerden. „Granger ich... Hermione... ich will zu dir.“, brummte er leise, lehnte mit dem Arm gegen die Tür auf dem seine Stirn wiederum ruhte. Nur halb schielend sah er sie an, während sie sich gegen die Tür stemmte, sodass er sie nicht mit seinem Gewicht aufdrücken konnte und womöglich in ihre Wohnung fiel. „Malfoy... Das ist nicht die passende Zeit. Geh nach Hause und nüchter dich erst einmal aus, bevor du mit mir sprichst.“, fauchte sie ihn wütend an. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Wieso war sie ständig von solchen Idioten umgeben? Reichte denn Harry nicht schon? Und als würde dieser ihre Gedanken gehört haben, hörte sie ihn hinter sich nach ihr rufen. „Mioneeeee.... ich will doch bei dir sein... warum bist du weeeg?“, rief er ihr zu und ein kurzer Blick nach hinten bestätigte ihr ihren Verdacht, dass er näher kam. Verdammt! Sie hatte es einfach nie leicht im Leben. Nur vorsichtig wagte sie es ihren Blick wieder zu Draco wandern zu lassen, doch dieser schien mit einem Schlag extrem nüchtern zu sein. Sein Blick war starr auf sie gerichtet, bevor er sie mit samt der Tür zurückschob und den Schwarzhaarigen hinter ihr entdeckte. „Hast du jetzt doch was mit dem?“, knurrte er und sie sah, wie er seine Hände zu Fäuste ballte. „Malfoyyy?“, kam es weniger nüchtern lallend von Harry, welcher stehen geblieben war und den Blonden ebenso musterte wie dieser ihn

Duell mit Kochlöffeln!

Es kam ihr wie Stunden vor in denen sich die beiden Streithähne einfach nur anstarrten, bevor Draco einen weiteren Schritt auf Harry zuging, jedoch vor ihr stehen blieb und seinen Blick auf sie richtete. „Was will 'der' hier?“, fragte er, betont ruhig bleibend, doch sie sah ihm an, wie sehr er mit sich rang und wenn sie nichts unternehmen würde, das wusste sie, würde es in einem heillosen Chaos enden. Die Frage dabei war nur... Wie sollte sie die Situation entschärfen? Klar, sie könnte Draco vor die Tür fluchen und ihre Wohnung schnellstens mit Zaubern sichern, doch würde das etwas bringen? Nein, garantiert nicht. Und da waren ja auch noch seine Worte, das er zu ihr wollte und auch, wenn sie nicht wusste, was genau er bei ihr wollte, ließ es ihr Herz höher schlagen. Sie hasste es... Sie hasste ihn! Warum brachte er ihr Leben nur wieder so sehr durcheinander? Das ging doch nicht mehr so weiter. Die Zeit in der sie kein Wort erwiderte schien der Blonde jedoch falsch zu verstehen, denn schon im nächsten Moment rauschte er an ihr vorbei und verpasste dem völlig verdutzten Schwarzhaarigen eine, die ihn gleich zurücktaumeln und stolpern ließ. Mit einem schmerzverzerrten Stöhnen fand sich der bebrillte auf dem Boden wieder und fasste sich an seine blutende Nase. „Alter.... meine Nase..“, brummte er auch sogleich, was sie wieder aus ihrer Starre löste.
 

Geschockt hatte sie einfach mit angesehen, wie Draco Harry nieder schlug und dieser mit verschobener und gesplitterter Brille und blutender Nase auf dem Boden saß und sich seine Blutverschmierte Hand ansah. Schnell um nicht noch mehr Streit und Handgreiflichkeiten zu provozieren, stellte sie sich vor den Blonden, welchen sie sogleich an seinen Armen zurück hielt und ihm wütend in die Augen sah. „Jetzt reicht es mir Draco Malfoy! Was soll das ganze hier? Ich dachte wir wären fertig miteinander! Hatte ich mich nicht klar ausgedrückt, dass du nur zu den Zeiten hier aufzutauchen hast, wenn du dich mit Scorpius triffst? Verdammt nochmal schalte einmal dein Gehirn ein, Malfoy!“, fauchte sie ihn an, bemerkte dabei nur nebenher, wie sich Harry hinter ihr wieder aufrappelte, bis er sie an der Schulter berührte. „Mione... kannst du meine Brille? Du kannst das doch immer so toll..“, hörte sie ihn auch gleich leise betteln. Wenn die Situation nicht so verwirrend und ungünstig wäre, würde sie doch glatt über ihren besten Freund lachen, der scheinbar selbst zum Streiten viel zu betrunken war. „Nimm sofort deine Pfoten von meiner Frau, Potter!“, protestierte Draco vor ihr, zwang sie ihre Hände herunterzunehmen und schob sie anschließend einfach beiseite, sodass er drohend vor dem Schwarzhaarigen stand. „Soll ich es für dich buchstabieren, Potter? Ich sagte es dir schon damals, halte dich von ihr fern!“ „Ich bin nicht deine...“, begann die Brünette schon zu Protestierten, wurde jedoch von ihrem besten Freund unterbrochen.
 

„Malfoyyy....“, jammerte dieser unzufrieden mit der ganzen Situation. „Ich will Mione bei mir habeeeen.“, kam es auch weiterhin kläglich von dem Schwarzhaarigen, was den Blonden nur noch mehr auf die Palme zu bringen schien. „Potter.“, zischte dieser leise den Namen seines Gegenübers. „Ich warne dich Potter, halte deine verdammte Fresse, oder ich stopfe sie dir endgültig! Und lass verdammte scheiße nochmal deine Finger von meiner Familie!“ Irritiert starrte sie zwischen den beiden Männern hin und her, welche sie eindeutig nicht mehr beachteten und auch gar nicht vorhatten sie weiterhin zu beachten. Eigentlich wäre es einfach die beiden Ruhig zustellen und vor die Tür zu setzen, überlegte sie dumpf. Ein paar Zauber hier und da und schon wären sie unfähig noch ein Wort zu sagen oder sich zu bewegen. Jedoch entschied sie sich lieber dagegen. Harry war einfach viel zu betrunken als das dieser klar denken könnte und würde vor ihrer Tür randalieren und herum schreien, nur damit sie ihn wieder in die Wohnung lassen würde und Malfoy würde auch nicht untätig sein und wahrscheinlich eben so herum schreien und die Nachbarn wecken und das einzige, weil er Harry nicht zu ihr lassen wollte. Egal wie sie die ganze Sache durchdachte, es wurde einfach nicht besser und eine Lösung ließ sich in ihrem Müden zustand sowieso nicht finden, weswegen sie beschloss die beiden einfach Männer sein zu lassen und sie sich selber zu überlassen. Genervt und sich den Nasenflügel reibend ging sie an den beiden Streithähnen vorbei und schwang kurz ihren Zauberstab um Harrys Brille zu reparieren und seinen krumme Nase wieder zu richten.
 

Womit hatte sie das alles eigentlich verdient? Ihr Leben war so ruhig verlaufen, solange wie sie allein gewesen war, wie sie nur sich selber und Scorpius gehabt hatte. Kopf schüttelnd und sich selber noch ein Glas Wein eingießend setzte sie sich auf ihre Couch und legte die Füße hoch, bemerkte jedoch zeitgleich das Poltern, das aus dem Flur kam und unterdrückte Schmerzenslaute. War Malfoy eigentlich wieder nüchtern geworden, als er Harry hinter ihr entdeckt hatte? Doch wenn ja, waren seine Worte echt? Wollte er das Harry sich von ihr und Scorpius fern hielt? Dabei gab es doch keinen Grund dafür. Ja, das was im Hotel passiert war, war nicht optimal gelaufen, doch Harry war noch immer ihr bester Freund und sie wollte ihn wegen dieser Sache nicht verlieren. Immerhin musste sie selber feststellen, dass es nicht allein sein Fehler gewesen war. Sie war empfänglich für ihn gewesen und verletzt. Sie hatte die ganze Sache falsch eingeschätzt und hätte sie von vornherein nein gesagt, dann wäre es nie soweit gekommen. Also konnte sie ihm keine wirkliche Schuld einräumen, ohne sich selber eine Mitschuld zu geben. Ihren Kopf hängen lassend und sich den Nacken massierend hob sie ihr Glas an ihre Lippen und trank einen Schluck, an dem sie sich sofort verschluckte, als sie erneut etwas hinter sich vernahm. Lautes Geschrei hallte durch die Wohnung und erschrocken sprang sie von ihrem Sofa auf, ihren Zauberstab in der Hand hatte sie das volle Rotweinglas einfach fallen gelassen.
 

„Harry, Draco!“, rief sie nach den beiden und lief in den Flur, doch dort waren sie scheinbar nicht mehr. Zögerlich lief sie in die Küche nur um zu sehen, wie sie mit Kochlöffeln bewaffnet dem jeweils anderen Zaubersprüche um die Ohren warfen. Verdutzt blickte sie auf die Szenerie vor sich, bevor sie begann zu lachen. Das Bild welches die beiden abgaben war einfach zu lustig anzusehen. „Mama?“ Ertappt zuckte sie zusammen, als sie ihren Sohn neben sich vernahm, der sich an ihrem Bein fest hielt. „Was machen Papa und Onkel Harry da?“, fragte er auch gleich verschlafen hinterher. Sie musste gestehen, das war eine sehr gute Frage, die sie jedoch nicht wirklich zu beantworten wusste. „Ehrlich... Ich habe keine Ahnung was die beiden dort treiben. Sie haben wohl einfach ein bisschen zu viel gefeiert und Alkohol getrunken. Merke dir mein Schatz, Alkohol lässt die klügsten Männer die dümmsten Sachen anstellen.“, schmunzelte sie zu ihm hinab, ließ jedoch dann ihren Zauberstab erneut an diesem Abend schwingen, sodass die Zauberstäbe der beiden eindeutig betrunkenen Männer zu ihr flogen. Wenigstens konnten sie sich so nicht doch noch richtig angreifen, sollten sie doch merken, dass es keine Zauberstäbe waren die sie dort in ihren Händen hielten. Für einen Moment blieb sie einfach so im Rahmen der Küchentür stehen und beobachtete die beiden, wie sie sich immer mal wieder duckten und imaginären Zaubern auswichen, bevor sie sich erneut aufeinander schmissen und rauften. Den Kopf schüttelnd beschloss sie ihnen wenigstens die Kochlöffel zu lassen, welche sie von ihrem nicht abgewaschenen Abendessen noch zu liegen hatte. „Komm mein Schatz, du solltest schlafen gehen.“, lächelte sie ihren Sohn wieder an und nahm diesen schließlich von ihrem Bein auf die Arme.
 

„Mama? Schläft Papa heute mit uns zusammen in deinem Bett?“, flüsterte er ihr zu,, während sein Kopf sich müde gegen ihren Hals legte, sodass er seinen Vater noch immer bei seinem 'Spiel' mit Harry zusehen konnte. „Mmh...“, machte sie einen Moment überlegend, doch eigentlich kannte sie die Antwort schon. Draco würde sich ja sowieso nicht vor die Tür setzen lassen, schon gar nicht so wie er in seinem betrunkenen Zustand drauf war. Und Harry? Den konnte sie eigentlich auch nicht auf die Straße setzen. Es mussten nur die richtigen Leute mitbekommen, wie die beiden derzeit waren und das sie in diesem unzurechnungsfähigen Zustand vor ihrer Wohnung herum lungerten und schon würde am nächsten Morgen im Tagespropheten stehen, dass sie die beiden um den Finger gewickelt hatte und sie nun gegeneinander aufbrachte, weil es ihr Spaß machen würde die Männerwelt leiden zu sehen. Seufzend schüttelte sie ihren Kopf leicht. Das würde sie nicht zulassen, da ließ sie Sie doch lieber erst einmal ausnüchtern. „Nun, ich denke schon, dass Papa mit dir zusammen schlafen gehen wird. Onkel Harry wird dann jedoch auf dem Sofa im Wohnzimmer schlafen müssen.“, sagte sie ihm ruhig, was ihn leicht lächeln und nicken ließ, bevor er gähnte. „Sind Papa und Onkel Harry jetzt Freunde? Sie umarmen sich gerade.“, hörte sie ihn noch leise sagen, sodass sie ihren Kopf wieder von ihrem Sohn hob und auf das Schauspiel vor sich sah.
 

Das Bild, welches sich ihr bot überraschte die Brünette doch mehr, als sie geahnt hätte. „Nun.... ich glaube nicht, dass Papa und Onkel Harry je beste Freunde werden, aber wenigstens scheinen sie für diesen Abend fertig mit ihrem.... Spiel zu sein.“, sagte sie ruhig und ließ Scorpius schließlich wieder auf seine Füße sinken. „Na komm, wir bringen die beiden schlafen. Wie es aussieht, sind sie genauso müde wie du selber auch.“ , sagte sie lächelnd und ging zu ihnen in die Küche. Das erste was sie bei ihnen angekommen machte, war die Kochlöffel wieder auf die Arbeitsplatte zu legen, bevor sie sich vor Draco und Harry hin hockte, welche jeweils einen Arm um den anderen gelegt hatten. Erst jetzt, wo sie Sie richtig betrachten konnte, bemerkte sie das langsam anschwellende blaue Auge des Blonden und die erneut krumme Nase des Schwarzhaarigen. Seufzend zog sie ihren Zauberstab und richtete diese erneut, bevor sie den Schwarzhaarigen an der Schulter abtippte welcher nur wirres Zeug vor sich hinmurmelte. „Ich will Mionee... sie ist die beeeste.“, säuselte er zu dem Blonden neben sich. Beide schienen sie nicht einmal bemerkt zu haben, da ihre Augen geschlossen waren. „Ja.. Darum gehört sie auch mir.“, brummte der andere eben so benommen. „Aber.... ich will Lilly...“, knurrte der Schwarzhaarige erneut, was den Blonden zum Lachen brachte und sie ihre Augenbrauen heben ließ. Skeptisch betrachtete sie beide vor sich, bevor sie Harry erneut an der Schulter berührte. „Und ich will Hermione... meine Hermione.“, hörte sie Draco erneut sagen, doch sie ignorierte das Gebrabbel der beiden, welche sich wie zwei beste Freunde in den Armen lagen.
 

„Papa... Lass uns ins Bett gehen.“, quengelte Scorpius seinen Vater an, der noch immer, nachdem sie Harry auf die Beine gebracht und aufs Sofa verfrachtet hatte, auf dem Boden saß. Nur blinzelnd öffnete dieser seine Augen auf die Bitte seines Sohnes hin, sodass sie nur schmunzeln konnte. Ein betrunkener Malfoy... Hatte sie das eigentlich schon einmal erlebt? Sie wusste es nicht, doch bevor sich noch mehr Fragen bezüglich des Blonden in ihr auftun konnten, griff sie diesem unter die Arme und half ihm aufzustehen, sodass sie auch ihn ins Bett bringen könnte. „Scorpius Schatz, gehst du schon vor und machst das Bett frei, das Mama Papa nur noch rein legen muss?", fragte sie ihn ruhig, schnaufte jedoch leicht dabei, da Draco doch schwerer war, als sie angenommen hatte. Ob sich die beiden eigentlich am Morgen erinnern könnten, was sie angestellt hatten? Dass sie ihr den Schlaf geraubt und sich selber mit Kochlöffeln versucht hatten gegenseitig Flüche aufzuhalsen, nur um dann wie zwei beste Freunde nebeneinander zu sitzen und sich gegenseitig ruhig zu sagen, was und wen sie wollten? Sie glaubte nicht, dass sie sich an alles erinnern könnten, zumindest bei Harry war sie sich da zu achtzig Prozent sicher, so betrunken wie dieser gewesen war. Es dauerte eine Weile, bis sie den neben sich immer schlaffer werdenden Draco in ihr Bett gebracht hatte. Oben angekommen fragte sie sich jedoch, warum sie ihn nicht einfach hatte schweben lassen. Allerdings beantwortete sie sich diese Frage gleich selbst, indem sie sich daran Erinnerte, keine Zauber auf wehrlose Personen anzuwenden, es sei denn sie waren schwer verletzt und benötigten ihre Hilfe.
 

Schnaufend kam sie schließlich in ihrem Schlafzimmer an und ließ den Blonden in ihr Bett sinken, wobei sie ihn schon eher drauf schubste und ihn mit ruppigen Bewegungen in eine recht angenehme liegende Position brachte. Wenigstens würde er so nicht aus dem Bett fallen. Für einen Moment überlegte sie, ob sie Scorpius wirklich mit seinem betrunkenen Vater allein in ihrem Bett schlafen lassen könnte, entschied sich jedoch dagegen und zog schließlich um, bevor sie zu ihren Sohn krabbelte und sich zwischen diesen und seinen Vater platzierte. „Mama?“ „Ja mein Schatz?“ „Wird Papa morgen wieder gehen?“ Die Stimme ihres Sohnes ließ die Brünette traurig lächeln. Er hatte sich schließlich in die schützenden Arme seiner Mutter geschmiegt. „Ich denke schon, dass Papa morgen wieder gehen wird, aber er kommt ganz sicher wieder. Immerhin bist du das wohl liebste was er hat, daran musst du immer denken, ja mein Schatz?“, fragte sie lächelnd, wobei sie ihm sachte über den kleinen Rücken strich. „Ja Mama. Papa ist ein Spinner.“, nuschelte dieser noch und sie spürte, dass er auch schon wieder eingeschlafen war. „Ja... das ist er wohl. Dein Papa ist der größte Spinner den wir beide kennen.“, hauchte sie leise gegen den Schopf ihres Sohnes, welchen sie sachte küsste, bevor sich zwei kräftige Arme um sie beide schlangen. „Mmh... ein Spinner, der euch will. Meinen Sohn und meine Frau.“

Neue Informationen

Es war mitten in der Nacht, als sie von einer Bewegung hinter sich wach wurde. Ruhig lauschte sie den schnellen Schritten und das leise gemurmelte Fluchen, dass sich immer weiter entfernte, sobald die Zimmertür geöffnet war. Seufzend blieb sie noch einen Moment liegen, bevor sie sich vorsichtig von ihrem Sohn befreite und dem Blonden wahrscheinlich noch immer betrunkenen Malfoy folgte. Hoffentlich hatte er wieder zur Besinnung gefunden und fluchte nur deswegen, weil er verstand, wo er sich wieder einmal befand. So konnte es immerhin nicht weiter gehen. Er brauchte sie nicht und er wollte sie schon gar nicht, da war sie sich sicher. Allerdings tauchte er dennoch bei ihr auf und erzählte groß und breit, dass sie seine Frau war.... Wenn sie so darüber nachdachte, gab es nur einen Grund dafür, der auch wirklich plausibel klang, dass er noch zu ihr kam.... er war größenwahnsinnig und dachte er würde gerne das bekommen, was er nicht bekommen könnte. Seufzend zog sie sich ihre dünne Strickjacke enger, die sie immer auf einem Stuhl neben ihrem Kleiderschrank zu hängen hatte, falls sie Nachts in der Wohnung unterwegs war. Vorsichtig um nicht das Licht anschalten zu müssen, folgte sie ihm leise über den Flur hinweg ins Badezimmer, bei dem die Tür auch nur angelehnt war. Kurz lauschte sie dem Rauschen des Wassers und seiner rauen Stimme, die immer wieder kurz auf zischte und fluchte. Stirn runzelnd öffnete sie schließlich die Tür gänzlich und betrachtete ihn.
 

Zusammengezuckt schreckte sein Blick zu ihr, als würde der Teufel persönlich vor ihm stehen, so starrte er sie an, während ihr Blick über seinen Körper glitt und ihn genaustens beobachtete, bevor sie erkannte, was das Problem war. Erneut blutete sein linker Arm, an dem einst das dunkle Mal prangte. Geschockt weiteten sich ihre Augen, die bei dem Anblick sofort zurück zu seinen flogen. „Was.... Draco was ist das? Warum bei Merlin blutet dein Arm schon wieder?“, zischte sie leise flüsternd, war jedoch schon drauf und dran Desinfektionsmittel, Schmerz-tränke und Binden aus ihrem Erste-Hilfe Schränkchen zu holen, mit denen sie seinen Arm versorgen konnte. Was war nur mit ihm los? Erst will er sie als Schein Frau, dann vögelt er sie, bemerkt das Scorpius sein Sohn ist und will für ihn da sein, ignorierte sie jedoch gekonnt, was sie ihm aber auch gesagt hatte und schlief höchstwahrscheinlich mit seiner verlogenen Verlobten die ihn Betrog und dann auch noch diese mysteriöse Wunde an seinem Arm, die allen Anscheins nach immer wieder von allein aufplatzte. Sie verstand gar nichts mehr und immer mehr erinnerte sie das ganze an das Chaos, welches sie Jahr für Jahr mit ihren Jungs erlebt hatte. Intrigen, Kämpfe, Wünsche, Sehnsüchte, Liebe und Gefahren. Seine Wunden schienen eindeutig in die Kategorie Gefahren zu rutschen. Routiniert begann sie seinen Arm zu säubern und die Wunde zu desinfizieren, während er selber auf dem Toilettendeckel platz genommen hatte und immer mal leise auf zischte vor Schmerzen.
 

„Du lieber Merlin, was ist das Draco? Warum reißt dein Mal auf, das ist schon das zweite Mal.“, fragte sie leise und müde, während sie sich nochmals die Hände wusch und sich ihm wieder zuwandte. Tief durchatmend lehnte sie sich gegen das Waschbecken in ihrem rücken und stützte sich leicht darauf ab, während sie die müde Gestalt vor sich betrachtete. Er wirkte ausgezehrt, als hätte in der vergangenen Zeit kaum etwas gegessen oder gar geschlafen. Warum fiel ihr denn erst jetzt, in dieser Situation auf, dass er so müde und abgekämpft war, als würde er nichts anderes kennen als zu arbeiten. Das dumme war nur, sie fühlte sich genauso müde und erschöpft, wie er aussah. Dieses ganze hin und her mit ihm und dann die Presse, die Arbeit, einfach alles zerrte an ihren Nerven. Besiegt, da er ihr nicht antworten zu wollen schien, schloss sie ihre Augen und massierte sich mit zwei Fingern ihren Nasenrücken, der unangenehm spannte. „Draco....“, begann sie erneut leise, unterbrach sich jedoch als sie seinen Körper vor ihrem spürte. „Ich...“, begann dieser doch endlich etwas zu sagen, was sie dazu brachte zu ihm aufzusehen. „Mein Arm... er ist seit einiger Zeit so. Anfangs verstand ich es nicht. Doch mittlerweile.... du hast ihn jetzt zwar geheilt, aber er wird nicht vollständig verheilen solange ich nicht die kleine Ampulle nehme, die zuhause in meinem Bad steht. Es wird immer wieder aufreißen und bleiben.“, begann er leise und rau, wobei seine Stimme zum Ende hin abbrach. „Der Trank der das alles beendet ist von ihr, von Eloise. Sie ist die einzige die weiß, wie es aufhört. Ihre Familie kennt sich mit schwarzer Magie aus, besser als keine Andere. Bisher konnte niemand heraus finden, was für Zutaten benötigt werden um diesen Trank herzustellen.“, erklärte er ihr müde, fuhr sich dabei kurz übers Gesicht und durch die Haare.
 

„Aber...“ „Nein.“, unterbrach er sie rau und etwas schroffer, wobei er sein Gesicht leicht verzog. „Ich habe des Öfteren schon Tränke analysieren lassen von den besten Forscher, sie konnten mir keine Ergebnisse liefern.“, erklärte er sich und seine Lage und es verwunderte sie, dass er selber so Misstrauisch seiner Verlobten gegenüber war. „Das heißt, du bleibst nur mit ihr zusammen, weil sie die einzige ist, die weiß wie man dieses Mittel herstellt, was deine Schmerzen lindert und deinen Arm heilt?“, fragte sie analysierend. Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen, als sie ihren Blick nachdenklich von ihm abwandte und auf die Fliesen vor sich sah. Irgendetwas passte da für sie nicht zusammen, zumal Draco der einzig bekannte Fall war und sie kannte einen Auror, der ihr sicherlich etwas erzählt hätte, wenn die übrigen Todesser die in Verwahrung waren oder auf Bewährung, solch ein Problem hätten. „Malfoy.... da kann etwas nicht stimmen..“, begann sie, wurde jedoch erneut von ihm unterbrochen. „Ich weiß... aber ich kann es nicht ändern. Ich bin müde und kriege nichts mehr in meinem Leben auf die Reihe. Lass.... lass mich bitte nur hier sein.. Bei euch.“, flehte er leiser werdend, sodass sie keine andere Chance hatte, als zu nicken und sich vom Waschbecken abzustoßen. „Dann komm, schlucke die Tränke noch, die werden deine Schmerzen lindern und dann lass uns weiter schlafen. Die Nacht war sowieso schon kurz und es wird wohl nicht mehr lang dauern, bis Scorpius aufsteht. Ich nehme an, wenn wir alle Glück haben werden wir noch zwei Stunden zum Schlafen haben, vielleicht drei aber mehr auf keinen Fall.“, erklärte sie ihm leise, während sie sich eine Haarsträhne hinters Ohr schob und sich auf den Weg zum Schlafzimmer machte. „Und Draco?“, begann sie nochmals, kurz bevor sie die angelehnte Tür zum Schlafzimmer aufdrückte. „Bedanke dich nicht. Ich helfe dir, weil ich ein Helfersyndrom habe und weil du der Vater von meinem Sohn bist, den du jetzt übrigens in den Arm nehmen kannst, wo du doch schon nüchterner scheinst. Ich werde jetzt wieder auf der dir gegenüber liegenden Seite schlafen, also mach dir keine Hoffnungen.“
 

Kurz hielt er sie nochmals am Arm fest. „Granger. Misch dich nicht ein klar? Ich meine es ernst. Misch dich nicht ein.“ Eindringlich sah er sie an, seine Augen bohrten sich schon fast in die ihrigen, so fühlte es sich für sie an. Ein Grinsen schlich sich auf ihre Lippen und sie sah genau, wie ihn die Erkenntnis traf, dass er einen Fehler begangen hatte ihr davon zu erzählen. „Natürlich Malfoy, wenn du aufhörst dich an mich schmiegen zu wollen und mich in deine Arme zu ziehen, wie gerade jetzt schon wieder.“ Und sie wusste, dass er verstand. „Merlin.... du bist mein Grab, Granger. Du wirst eines Tages noch mein Untergang sein.“, brummte er unzufrieden und vergrub seinen Kopf in ihren Locken, während er sie dicht an sich zog und seine Arme eng um sie schlang. „Malfoy..“, protestierte sie leise, doch es war nur halbherzig, das schien er zu spüren, weswegen er seinen Griff um sie nur minimal lockerte um sie anzusehen. „Granger.... du und Scorpius... ihr seid Mein, merk dir das. Egal wie es weiter gehen wird, ihr beide gehört mir und das wird sich nicht mehr ändern, also halte dich in Zukunft von Potter und den anderen allen fern klar?“ Unzufrieden erklang seine Stimme in ihren Ohren und bescherte ihr eine Gänsehaut, die ihren gesamten Körper befiel. „Malfoy...“, versuchte sie sich von ihm zu lösen. „Keine Widerrede Granger. Seit dem Tag an dem du dich entschlossen hast mein Kind auszutragen, gehörst du mir.“, stellte er unmissverständlich klar, was sie missbilligend schnauben ließ. „Ich bin kein Gegenstand Malfoy und charmant ist was anderes, wenn du mich herum kriegen willst, dann schlage ich dir vor einen anderen Ton anzuschlagen.“, knurrte sie leise, immer noch darauf bedacht ihren Sohn nicht zu wecken, welcher neben ihnen im Zimmer schlief. Kurz musterte er sie noch streng, bevor er sie los ließ und sie ins Zimmer gehen ließ. Eigentlich nahm sie an, dass er sich nun nach diesem Disput aus dem Staub machen würde, doch stattdessen folgte er ihr nur und legte sich schließlich ohne irgendwelche weiteren Diskussionen zu Scorpius, welchen er sogleich sanft in seine Arme zog und dessen Haarschopf küsste.
 

Wenn sie es nicht besser wüsste, könnte man die Szene mit einer liebevollen Familie vergleichen. Der Mann, der sein Kind über alles liebte und die Frau, die die Szene lieblich schmunzelnd beobachtete, nur das die Frau in diesem Fall sie selber war und das bedeutete, dass sie nicht schmunzelte. Sie sah eher betrübt auf die zwei schlafenden. Seufzend strich sie sich in einer fahrigen Bewegung ihre Haare nach hinten, bevor sie ihn an stupste. „Rutsch gefälligst, ihr zwei macht euch viel zu breit.“, murrte sie leise, als ihr endlich klar wurde, dass sie wohl doch nicht auf der gegenüberliegenden Seite von ihm liegen könnte, denn dort lag Scorpius, der alle vier von sich streckte. Somit blieb ihr also nur der Platz in seinem Rücken, welcher sich nicht besserte, als dieser tatsächlich ein Stück weiter in die Mitte rutschte und sich dabei auf den Rücken drehte, sodass er sie beobachten konnte. Genervt rollte sie mit den Augen, war jedoch zu müde um sich noch weiter um ihn zu kümmern, weswegen sie sich einfach unter die Decke schob und ihm den rücken zu drehte, wobei sie sich direkt an die Kante des Bettes legte, darauf bedacht nicht herunterzufallen. Minuten vergingen in denen sie versuchte wieder einzuschlafen, doch es gelang ihr einfach nicht. Seufzend und genervt von der ganzen Situation und darüber nachdenkend, ob sie nicht doch lieber aufstehen und sich ins Kinderzimmer legen sollte, drehte sie sich doch zu ihm um und bemerkte sofort seinen Blick auf ihr. „Ruh dich aus Granger... Deine Gedanken bringen dich die nächsten Tage sowieso noch um.“, sagte er ruhig und schob seinen Arm unter ihren Kopf hindurch, sodass er sie sanft an sich zog. „Schlaf jetzt, sonst fasse ich dich doch noch ganz woanders an.“ „Sicher nicht.“, fauchte sie ihm daraufhin sofort zu und schmiegte sich, wenn auch mehr als nur widerwillig, an seine Brust. Tatsächlich schlief sie kurz darauf schon ein.
 

Wie sie erwartet hatte, dauerte es nicht lange, bis die restlichen Stunden vorbei waren und es Zeit zum Aufstehen war. Nur langsam driftete sie aus ihrem Reich der Träume, lauschte den ruhigen Herzschlag des Körpers neben ihr, welcher sie erst zum Einschlafen gebracht hatte. Seufzend schmiegte sie sich noch ein wenig mehr an ihn heran, legte ihren Arm gar um seinen Bauch. Sie brauchte nicht lange darüber nachdenken, in wessen Arm sie sich befand und wie sie dazu gekommen war. Sie wusste es noch und dennoch wollte sie gerade nichts mehr als so liegen zu bleiben und sich an ihn zu schmiegen. Er war so ruhig und warm, wie sie es schon beim aller ersten Mal festgestellt hatte. Abermals kamen die gesamten Gefühle in ihr hoch, sodass sie sich noch mehr an ihn drückte. „Granger.... denkt nicht einmal darüber nach die Sache zu verfolgen. Was ich vor ein paar Stunden gesagt habe, vergiss es wieder. Es ist besser so, für dich, mich und vor allem Scorpius.“, sagte er ruhig. Sie hatte nicht einmal mitbekommen, dass er schon wach war. Seufzend löste sie sich von ihm und stand ohne ein weiteres Wort auf, nahm sich ein paar Sachen aus dem Schrank und ging sich schließlich im Badezimmer für den Tag fertig machen. Nachdenklich betrachtete sie sich einen Moment im Spiegel und fragte sich, was er damit meinte, dass es besser für sie alle wäre. Ob es damit zusammenhing, dass Eloise aus einer alten Schwarz-magischen Familie stammte? Musste sie sich etwa vor dieser falschen Blondine in Acht nehmen? Aber warum hatten weder sie noch Narcissa mehr über sie heraus gefunden? Warum hatten sie nicht herausgefunden, dass Eloise einer solchen Familie angehörte? Narcissa hätte es ihr doch sicherlich gesagt, wenn sie etwas dazu gefunden hätte. Nicht umsonst war sie seit Jahren in engem Kontakt zu ihr gewesen und nie hatte es einen Grund gegeben der Blonden zu misstrauen. Sollte sie dann gerade jetzt damit anfangen? Nein, sicherlich nicht. Nur, weil Draco mehr wusste als sie selber würde sie Narcissa nicht misstrauen. Immerhin saß der Blonde direkt an der Quelle mit Eloise als seiner Verlobten.
 

Wütend biss sie ihre Zähne zusammen. Sie würde ihm schon zeigen, wie sie sich nicht einmischte, nämlich gar nicht. Noch nie war sie eine Freundin von Geheimnissen die es nicht zu lösen galt, bei ihr musste immer alles gelöst werden, auch wenn sie sich damit in Gefahr brachte. Sie würde Narcissa und Harry haben, die auf ihren Sohn achten würden, zudem wären da noch Ginny und Blaise, auch wenn sie noch immer sauer auf die beiden war, weil sie ihr nichts von ihrer beider Beziehung erzählt hatten. Dennoch... für ihren Sohn würde sie alles tun und wenn sie dafür Malfoy vor so einer selbstsüchtigen Blonden Squib retten musste, weil dieser es nicht allein schaffte. Frisch angezogen lief sie anschließend hinunter in die Küche, in der Harry schon grummelnd mit einer Tasse Kaffee in der Hand auf sie zu warten schien, während Scorpius ruhig Pfannkuchen essend in einem seiner Bücher blätterte. Als er sie bemerkte, grinste er sie breit mit Sirup verschmierten Zähnen an, was sie auch gleich zum Lachen brachte. „Guten morgen mein Schatz, hast du gut geschlafen?“, fragte sie ihn lächelnd, strich ihm einmal über seine Haare und küsste seinen kleinen schwarzen Schopf. Eifrig nickte er, antwortete jedoch nicht mit vollem Mund, in den er sich gleich wieder ein Stück des Pfannkuchens geschoben hatte. „Ich hätte nicht erwartet, dass du Pfannkuchen machst... Du scheinst einen mächtigen Kater zu haben, hier... Trink das.“, lächelte sie und stellte ihm eine kleine Phiole vor die Nase. „Danke Mione...“, erwiderte der Schwarzhaarige, schluckte den Inhalt der Phiole und trank einen Schluck Kaffee gleich hinterher.
 

„Hör mal Mione... es tut mir leid, was ich da angestellt habe, dass ich einfach so mitten in der Nacht bei dir auftauche und... und mich dann auch noch mit Malfoy Prügel...“, murrte er leise. Zu ihrer Belustigung konnte er ihr nicht einmal in die Augen sehen. „Du weißt aber schon, dass ihr beide die Nacht hier verbracht habt und Draco noch hier ist oder?“, fragte sie ihn, ein Grinsen unterdrückend, als sie sah wie er sich daran erinnerte, was er zu dem Blonden gesagt hatte und wie sie sich benommen hatten. „Oh Merlin.“, stöhnte er auf, als ihm das Ausmaß klar wurde. „Wir haben nicht wirklich versucht uns mit Kochlöffeln gegenseitig in die Jagdgründe zu schicken oder?“, fragte er zerknirscht, doch bevor sie antworten konnte, kam ihr sein Kampfpartner dazwischen. „Doch Potter, so ungern ich das zugebe, denn das ist wirklich unter unserer beider Würde, es stimmt.“, knurrte der zweite nun ebenfalls, was sie doch herzlich zum Lachen brachte. „Merlin! Ihr hättet euch sehen sollen.“, lachte sie herzlich und jappste dabei kurzzeitig nach Luft. „Das ist nicht witzig!“, knurrten sie jedoch beide gleichzeitig an, woraufhin sie erst recht lachen musste. Sie wollte zwar eigentlich keinen von beiden in ihrer Wohnung wissen und die Situation war doch mehr als nur bizarr, doch es war auch einfach erfrischend, wie zwei sich so verfeindete Parteien zusammen schlossen und zugaben, dass sie mehr als nur Mist gebaut haben. „Okay, okay... Da ihr beide Mist gebaut habt und mir sowie Scorpius den Schlaf geraubt habt, werdet ihr dafür nochmal zahlen müssen. Harry? Auf dich komme ich zu einem gegebenen Zeitpunkt zurück und Malfoy? Mach dich dran, sehe zu, dass du dich frisch machst und eine Badehose findest. Wir werden mit Scorpius ins Schwimmbad gehen.“, sagte sie streng. „Und denk nicht, dass ich das tue weil ich deine... wie sagtest du noch gleich? Deine Frau bin? Nein! Ich tue das, weil du Scorpius etwas schuldig bist und wir heute sowieso schwimmen gehen wollten. Also los... ab mit euch!“, kommandierte sie die beiden Männer herum, welche sie auch kurz darauf vor die Tür setzte, um sich mit Scorpius fertig zu machen. Auf Harry würde sie dann später zurück kommen, wenn sie mit Narcissa gesprochen hatte und ihr Sohn einen ruhigen Platz brauchte, an dem er gut aufgehoben war, sollte sie in Gefahr geraten, doch bis dahin würde sie nun erst einmal versuchen, die vergangene Nacht einzuordnen.

Rutschen sind böse.

Schneller als erwartet, stand sie mit Draco und Scorpius zusammen vor dem Schwimmbad in der Schlange, die nicht sonderlich lang war. Gerade einmal acht Personen standen vor ihnen, wovon eines eine kleine vierköpfige Familie war, dann ein Pärchen und zwei Männer, die scheinbar auf Frauen jagt waren, denn ihre Blicke spürte sie noch auf sich, als sie längst in der Damenumkleide angekommen war. Für Draco schien das alles ziemlich neu zu sein und dementsprechend genervt war er auch. Sie hatte ihm angesehen, dass er am liebsten mit ihr zusammen in die Umkleide wollte, doch stattdessen hatte sie Scorpius mit ihm geschickt und gesagt, er würde ihm schon zeigen wie schnell und einfach alles war. Wenn sie allein mit ihrem kleinen Schatz war, nahm sie ihn einfach immer mit sich in die Umkleide, doch das konnte sie schlecht mit Draco machen. Zumal sie nicht einmal Lust auf den Blonden hatte, aber es war ja klar gewesen, dass sie sich wieder in so eine Situation hinein manövrieren musste. Es passte einfach zu gut zu ihr. Doch statt ihn Selbstmitleid zu versinken beschloss sie, lieber den Tag zu genießen. Auch, wenn sie dafür in Dracos Nähe sein musste. Insgeheim war sie doch mehr als nur gespannt darauf, wie er sich als Vater so schlagen würde.
 

Nachdem sie sich umgezogen hatte, betrat sie das Schwimmbad und sah sich nach ihren beiden Männern um, die sie auch gleich fand, als ihr Blick die Rutsche streifte. Scorpius hatte wohl keine Zeit verloren und sich seinen Vater geschnappt, sodass dieser mit ihm gemeinsam rutschen ging. Leise lachend schlenderte sie zu einer der Liegen am Rand, breitete ihr Handtuch aus und legte sich auf diese. Es war ein guter Platz, denn immer wenn sie mit Scorpius dort war, legten sie sich auf die Liegen, die in der Mitte des Schwimmbades auf einer leichten Erhöhung standen. Von dort aus hatten sie einfach alles und jeden im Blick und sie liebten es, wenn sie andere Menschen beobachten und analysieren konnten. Scorpius war nicht umsonst so ein schlaues Kerlchen. Ruhig streifte ihr Blick durch das gesamte Bad, entdeckte Scorpius und Draco immer einmal wieder an einer anderen Stelle und lächelte, als Draco Scorpius etwas zu sagen schien und dieser grinsend zu ihr deutete, woraufhin der Blick des Blonden dem ausgestreckten Finger seines Sohnes folgte und sie ebenso entdeckte.
 

Schmunzelnd sah sie zu ihnen hinüber und winkte leicht, als ihr Sohn ebenso begann zu winken. Kurz sah sie die beiden daraufhin diskutieren und selbst von der Entfernung aus, wusste sie, dass Draco mit Scorpius zu ihr kommen wollte, doch scheinbar ließ dieser sich nicht überreden und allein konnte er seinen Sohn, der noch nicht wirklich schwimmen konnte, nicht lassen. Schließlich entschloss sie sich, ebenfalls zu ihnen zu gehen, als sie sich auf den Weg zur Rutsche mit dem Schwimmreifen machten. Noch nie war sie mit Scorpius auf dieser gerutscht, da sie es für ihn einfach noch für zu Gefährlich hielt. Er war weder alt genug, noch groß genug und schon gar nicht konnte er schwimmen. Doch das alles wusste Draco scheinbar nicht, oder schätzte es nicht als Gefährlich ein, weswegen sie stirnrunzelnd schneller lief, darauf achtend, nicht auszurutschen, als es doch geschah. Mit einem erstickten auf keuchen landete sie in den Armen einer der Männer, denen sie am Eingang begegnet waren. „Hallo hallo, schöne Dame. Sie sollten vorsichtig sein, so ein Ausrutscher kann schnell schmerzhaft enden.“, raunte dieser ihr zu und lächelte sie charmant an. Skeptisch zog sie eine Augenbraue hoch, musterte ihn, der sie noch immer fest hielt, obwohl er sie wieder auf ihre Füße gestellt hatte. „Ja, ähm.. Danke.?“ Sie wusste nicht recht, was sie von ihm halten sollte, doch allein das seine Hand kurz zu weit ihre Taille hinauf wanderte, machte keinen guten Eindruck.
 

„Ich muss dann mal, mein Mann und mein Sohn warten dort hinten auf mich.“, sagte sie abwehrend und schob seine Hand von ihrer Taille. Sie brauchte keinen Möchtegern Macho, der sie anbaggerte, sobald sie einmal nicht aufpasste. Angewidert von diesem Kerl ging sie, langsamer als zuvor, auf Draco und Scorpius zu, die die Szene argwöhnisch beobachtet hatten. Bei ihnen angekommen, sah Scorpius auch gleich zu ihr auf. „Mama?“ „Alles gut mein Schatz, ich war nur ausgerutscht.“, lächelte sie ihn an. „Ja, klar und lässt dich gleich anbaggern.“, brummte der Blonde neben ihr, mit vor der Brust verschränken Armen. Schmunzelnd zog sie eine Augenbraue hoch und musterte ihn für einen Moment amüsiert. „Bist du etwa Eifersüchtig?“, grinste sie ihn an und bekam ein Schnauben von ihm. „Als ob ich auf so einen Eifersüchtig wäre, ich sehe viel besser aus und zudem, nehme ich mir, was mir gefällt. Du bist nicht umsonst die Mutter meines Sohnes, Granger.“, grinste dieser sie Arrogant an, sodass sie nur mit dem Kopf schütteln konnte. „Wo hast du eigentlich den Bikini her? Ich bin überrascht, dass man so etwas in deinem Kleiderschrank findet vor allem, wenn man bedenkt das ich damals erst mit dir einkaufen gehen musste.“
 

Sie hasste seine Überheblichkeit. Warum nur hatte sie ihn noch gleich mitgenommen? Ach ja, weil er bei ihr die Nacht verbracht hatte so betrunken wie er und Harry gewesen waren auch, wenn er nicht ganz so betrunken war wie Harry und sich durchaus scheinbar an einiges Erinnern konnte. An einiges, das bedeutend war. Und verdammt nochmal, sie hatte sich wohl gefühlt bei ihm. Sehr sogar. Ihre Gefühle verrieten sie wohl, wie so oft. „Gefällt dir etwa, was du siehst Malfoy?“, fragte sie ihn pikiert, da es die einzige Erwiderung auf seine Worte war, die ihr gerade einfiel und, weil sie mit ihm scherzen wollte. Noch einmal wollte sie ihn nicht angiften jetzt, wo er ihr so viel in der Nacht preisgegeben hatte. „Bild dir nichts drauf ein Granger, aber...“, begann er und unterbrach sich, nur um sie anzulächeln und an sich zu ziehen. Langsam beugte er sich zu ihr vor und flüsterte ihr die folgenden Worte, mit rauer Stimme zu. „Ich sagte es dir schon vergangene Nacht, du gehörst mir. Scorpius und du, ihr gehört zu mir und da lasse ich es nicht einfach an mir vorbeigehen, wenn jemand meine Frau anfasst, klar? Denn das hier...“, sagte er leise und drückte sie an ihrem Hintern an sich, sodass sie viel zu nah an ihm stand und seine Brust mit ihrer berührte. „Das ist allein mein Privileg. Dich zu berühren.“ Sie schluckte fest, als sie seine Worte noch einmal innerlich wiederholte und seine Lippen für einen flüchtigen Moment an ihrem Ohr spürte, bevor er sie genauso schnell wieder losließ, wie er sie an sich gezogen hatte. „Überspann den Bogen nicht, Draco.“, drohte sie ihm mit einem falschen Lächeln auf den Lippen. Noch immer schlug ihr Herz von seinen Worten und Berührungen wie wild.
 

Kurz starrten sie sich nochmal an, bevor sie von Scorpius unterbrochen wurden, welcher sie Quengelnd ansah. „Mamaaa! Papa hat versprochen wir gehen rutschen!“, meckerte er drauf los und verzog seinen Mund zu einen Schmollmund. Lachend sah sie ihren Sohn an, bevor sie erneut seinem ausgestreckten Zeigefinger folgte und die Stirn runzelte. Nun wusste sie wenigstens wieder, warum sie zu ihnen gegangen war. „Das, kannst du dir gleich wieder aus deinem schönen Kopf streichen.“, sagte sie streng und fixierte den Jüngsten unter ihnen. „Aber Mamaaa..!“ „Nichts aber! Junger Mann, ich habe dir schon oft genug gesagt, dass du dort noch nicht rutschen darfst! Du kannst weder schwimmen, noch bist du groß genug um in einen dieser riesigen Reifen liegen zu bleiben.“ Sie hasste es, wenn sie ihm den Spaß verbieten musste, doch ihr Standpunkt war klar. Auch mit ihr zusammen, oder Draco zusammen, würde sie ihn dort nicht rutschen lassen. „Entweder du lernst schwimmen, wovor du dich immer so schön drückst, oder du wirst dort erst rutschen können, wenn du alt und runzelig bist.“, fügte sie ihren vorherigen Worten noch an. Doch statt ihr zuzuhören, wand sich der kleine Slytherin, der er manchmal war, einfach an seinen Vater. „Papaaa!“ Bockig wie er war, zog er leicht an Dracos Badehose, was Hermione dazu brachte, eine Augenbraue hochzuziehen und sich vorzustellen, wie es wäre, wenn ihr Sohn ihm die Hose aus Versehen herunter ziehen würde. Genug Publikum hatten sie immerhin, denn so gut wie jede Frau in diesem vermaledeiten Schwimmbad starrte den Blonden vor ihr eindringlich an. Dass sie nicht einmal in der Mugglewelt ihre Ruhe vor solchen Weibern hatte. Wenn die doch nur alle wüssten, was sie wusste. Ob sie dann immer noch so interessiert an ihm wären? Kurz schmunzelte sie, sicherlich wären sie das nicht. Obwohl... sie selber war es ja auch, obwohl sie wusste, wie er war.
 

Erschrocken zuckte sie zusammen, als sie Scorpius aufjauchzende Worte hörte. „Juhuuu! Papa ist der beste Spinner den es gibt!“ Verwirrt blinzelte sie die beiden an, die sich langsam von ihr entfernten. „Granger! Treib ihm gefälligst diesen Mist aus!“, beschwerte sich auch schon der Blonde, welcher kurz zu ihr sah und sein Gesicht verzogen hatte. Tja, scheinbar hatte Scorpius sich gemerkt, wie er seinen Vater genannt hatte. Kein Wunder, nach dem wie er sie bei ihrem ersten gemeinsamen Treffen behandelt hatte. „Malfoy! Wenn du das jetzt wagst, dann werde ich dich ins nächste Jahrhundert fluchen, also bewege lieber deinen Hintern wieder hier her!“, knurrte sie, die Belustigung über Scorpius Worte verdrängend. Das diese zwei aber auch nie auf sie hören konnten! Oder besser, Draco. Immerhin war es seine Schuld, dass Scorpius ihn zu den Rutschen zog. Ihnen wütend hinterher sehend, begab sie sich lieber schon einmal ans Beckenende, in dem die beiden gemeinsam ankommen würden. Vielleicht konnte sie so das schlimmste verhindern, denn wenigstens würde Draco mit Scorpius zusammen rutschen. Für so dumm hielt sie ihn ja dann doch nicht, dass er den Jungen allein rutschen lassen würde, zumal der Bademeister der für die Rutsche zuständig war, sicherlich ebenso sagen würde, dass es so nicht ging.
 

Mit verschränkten Armen wartete sie am Fuße der Rutsche auf die beiden, welche kurz darauf auch schon an der Reihe waren. Mit Adleraugen beobachtete sie, wie sie sich in den Reifen legten, Scorpius auf Dracos Brust, welcher sich halb an seinem Vater klammerte und mit einem Mal nicht mehr ganz so begeistert aussah, wie er zuvor noch geklungen hatte. Kopfschüttelnd ahnte sie schon, was passieren würde, wenn sie erst einmal unten angekommen waren. Kurz darauf erschien auch schon das Signal, das ankündigte, dass der nächste rutschen konnte. Das begeisterte Lachen ihres Sohnes hatte sich schneller als erwartet in ein Schreien gewandelt. Kinder unterschätzten eben die Geschwindigkeit, die bei solch einer Rutsche aufkam, obwohl es nur wenige Sekunden dauerte bis sie unten angekommen waren und rückwärts aus dem Reifen fielen, der durch den Schwall Wasser der hinterher kam, den Reifen nach vorn hoch riss. Schneller als sie reagieren konnte, waren beide unter dem seichten Wasser abgetaucht. „Hab dich!“, rief da Dracos Stimme schon, als sie neben ihnen Stand und den Reifen beiseite geschubst hatte. Leicht überfordert sah der Blonde seinen Sohn an welcher kurz das Wasser, das er geschluckt hatte, heraus hustete und zu weinen begann. Treffer! Sie hatte es ja gewusst. „Warte, ich nehme ihn dir ab und dann sollten wir hier raus, bevor der nächste rutscht.“, sagte sie und nahm Scorpius aus Dracos Armen, sodass dieser endlich aufstehen konnte. Beruhigend wippte sie, beim Herausgehen aus dem Becken, leicht mit jedem Schritt. „Shhh, ist ja gut mein Schatz. Mama ist da und noch einmal machst du das ja nicht.“, flüsterte sie ihn beruhigend zu. „Was ist denn jetzt los? Er wollte das doch unbedingt.“, hörte sie Draco neben sich brummen, welcher missmutig auf seinen Sohn sah, der sich um den Hals seiner Mutter klammerte und sein Gesicht in ihrer Hals-beuge versteckte, während er noch immer schniefte.
 

Seufzend sah sie Draco von der Seite her an und überlegte, ob er die Frage ernst meinte, kam jedoch zum Schluss, dass er es wirklich nicht wusste. Woher auch? Er war bisher kein Vater und in den wenigen Malen die er zeit mit seinem Sohn verbracht hatte, war dieser relativ Pflegeleicht gewesen und hatte nicht geweint oder dergleichen. „Draco, Scorpius ist gerade einmal vier, er kann solche Sachen noch nicht einschätzen, will sie aber unbedingt machen, weil es andere ja auch machen und diese Spaß daran haben. Doch bisher ist er nur die Kinderfreundlichen Rutschen gerutscht. Bei denen baust du bei weitem nicht so eine Geschwindigkeit auf. Und die Tatsache, dass er sich nicht all zu gut festhalten konnte, weil er nicht von einem Griff zum nächsten reichte, verschlimmerte das ganze noch. Er hatte einfach Angst und der Schock sitzt ihm nun im Nacken.“, erklärte sie dem Blonden vor sich, mit dem sie sich zusammen auf die Liege setzte, auf der noch ihr Handtuch lag. „Hast du als kleines Kind nicht auch Sachen toll gefunden, die dir dann, als du sie ausprobiert hast, Angst machten?“, fragte sie ihn ruhig, während sie auch im Sitzen noch mit Scorpius leicht wiegend saß und immer wieder über seinen Kopf und Rücken strich. Kurz sah er seinen Sohn nachdenklich an und sie dachte schon, er würde ihr gar nicht antworten, doch seine Worte danach überraschten sie. „Doch, es gab da eine Situation.“, begann er zu schmunzeln, während sein Blick durch das Schwimmbad glitt.
 

„Als ich klein war, ich weiß nicht mehr, wie alt genau, war ich auf den höchsten Baum auf unserem Anwesen geklettert. Ich wollte dieselbe Aussicht genießen wie unsere Eule, die damals immer in diesem ganz oben saß. Je höher ich kletterte, desto mulmiger wurde mir, doch da mir beigebracht wurde, ein Malfoy zeigt keine Schwäche, kletterte ich fast bis zur Spitze, ohne hinunterzusehen. Oben angekommen, saß ich dann fest. Beim Absteigen, rutschte ich von einem der Äste ab und begann zu schreien. Das ging solange, bis Lucius mich fand und mich mit seinem Besen herunter holte. An diesem Tag hatte ich beschlossen, Fliegen zu lernen um immer und überall hinauf und wieder herunterzukommen.“ Während seiner Erzählung, hatte sie nicht einmal mitbekommen, wie Scorpius in ihren Armen aufgehört hatte zu weinen und seinen Vater ansah, welcher nun auf den Arm von genau diesem wollte. „Dann... dann weißt du ja, wie er sich fühlte.“, sagte sie leicht überfordert. Auch, wenn sie sich mit Narcissa verstand, hatten sie doch immer das Thema Draco vermieden, wenn es ging und solche Geschichten kamen Erstrecht nie zur Sprache. „Papa? Bringst du mir Mutig sein bei?“ Überrascht sah Draco, den schwarzhaarigen Jungen an, den er auf seinen Schoß gezogen hatte, bevor er die Brünette ausgiebig in die Augen sah. „Ich denke, da musst du deine Mutter fragen. Sie ist die mutige Löwin.“, lächelte er leicht, während sie sich ansahen und auch auf ihren Lippen erschien ein sanftes Lächeln. „Stimmt, denn dein Vater war schon immer eine gerissene Schlange.“, erwiderte sie, unterbrach den Blickkontakt und stand schließlich auf.
 

„Kommt, wir wollen doch noch den Tag genießen oder?“ „Jaaaa!“, rief ihr Sohn auch gleich begeistert aus, was sie lachen ließ, bevor er sie vorsichtig ansah. „Mama? Rutschen nicht mehr. Rutschen sind böse.“ Kurz grinste sie und strich ihm über den Kopf, während sie so vor ihnen stand. „Nein, rutschen gehen wir heute nicht mehr.“, lächelte sie ihn an und ihr Blick glitt etwas höher, sodass sie Draco direkt ins Gesicht sehen konnte, welcher Stolz schmunzelte. „Mmh, aber Granger~ ich wollte doch mit dir rutschen gehen.“, grinste er ihr entgegen und zog sie an ihrem Oberschenkel leicht an sich. Ihre Hände auf seine Schultern legend schob sie sich leicht von ihm, sodass sie nicht zu nah gezogen werden konnte. „Ach, wolltest du ja?“, grinste sie daraufhin. Seine kleine Geschichte hatte etwas in ihr berührt, sodass sie ihm nicht mehr ganz so abgeneigt war. „Ja, aber wir können ja später den Whirlpool nutzen.“, erwiderte erneut und grinste verschlagen, woraufhin sie nur mit den Augen rollte. „Sicherlich. Nun aber los, Scorpius muss schwimmen lernen, nicht wahr mein Schatz?“ Brummend bestätigte ihr Sohn ihre Worte, während er sich von Dracos Schoß löste und an ihren Beinen vorbei, loslief. Kopfschüttelnd sah sie ihm nach und trat wieder einen Schritt von Draco weg, welcher gleich darauf aufstand und sie kurz an sich zog, bevor er seine Lippen auf die ihrigen legte. Überrascht weiteten sich ihre Augen so schnell, wie er sich auch schon wieder gelöst hatte. „Du bist eine großartige Mutter für meinen Sohn, Granger.“, raunte er ihr leise zu und ließ sie Schluss endlich stehen.

Der Rückschlag

Blatt um Blatt wechselte den Stapel und erhöhte den, der die gelesenen trug. Sie hatte so ziemlich jedes Blatt Pergament, dass sie zwischen ihre Finger bekommen konnte gelesen, doch nichts! Es war einfach kein Zeichen zu finden. Keine Beschreibung wie die Familie der verhassten blonden war, noch woher sie ursprünglich kamen oder im Moment heimisch waren. Es gab keine verdammten Aufzeichnungen über Eloise und ihre Familie im Ministerium zu finden. Egal wen sie angesprochen hatte, sie hatten alle nichts für sie. Konnten keine Informationen beschaffen. Irgendwas musste also mit Eloise nicht stimmen. Die Frage war jedoch einzig und allein was? Frustriert fuhr sie sich durch ihre Haare. Bisher hatte sie wirklich nichts heraus gefunden und weil es sie nervte und sie einfach einen Neuanfang brauchte, was sie frustriert Schoppen gewesen, wobei sie nicht nur neue Kleider kaufte, mit dem Hintergedanken, dass sie Draco gefallen könnten, sondern war zudem auch noch zu einem Friseur gegangen und hatte sich die Haare kurz schneiden lassen. Im ersten Moment hatte sie sich selber nicht verstehen oder gar ansehen können, da sie sich selber einfach Fremd vorkam, sobald sie ihr Spiegelbild irgendwo entdeckte. Seit sie sich erinnern konnte, hatte sie immer eine lange Mähne mich sich herum getragen, doch auch jetzt wieder, in dieser Situation, merkte sie die ungewohnte Länge deutlich zwischen ihren Fingern.
 

Wütend darüber, dass sie einfach nicht weiter kam, warf sie die nächsten Blätter auf den Stapel neben sich und lehnte sich zurück. Wie sollte sie etwas gegen dieses Biest unternehmen, wenn sie nichts über sie fand? Merlin, sie war die klügste Hexe des Jahrhunderts und hatte sogar Rita Kimmkorn ein Schlafittchen geschlagen und dann sollte sie an einer dahergelaufenen Blondine scheitern? Das konnte doch nicht wahr sein. Auch die Informationen von Narcissa waren nicht genug um die Blonde irgendwie loszuwerden. Vorsichtig legte sie ihren Kopf in den Nacken und schloss für einen Moment ihre angestrengten Augen. Irgend etwas musste ihr einfallen. Sie konnte Eloise ja schlecht mit einem Zauber von Draco fern halten. Wenn sie doch wenigstens wüsste, warum sein Arm immer wieder begann zu bluten. Erschrocken zuckte sie zusammen, als ihre Bürotür schwungvoll geöffnet wurde und sie einen blonden Haarschopf erkannte. „Verdammt Draco, wie oft denn noch, du sollst nicht einfach so...“, begann sie zu zetern, verstummte jedoch gleich und zog die Augenbrauen wütend zusammen. „Was wollt ihr?“, fragte sie stattdessen und versuchte seine Verlobte gekonnt zu ignorieren, während sie nebenbei mit einem Schwenk ihres Stabes die Schriften von vorher verschwinden ließ. „Wir wollten dir Scorpius bringen.“ kam es von Draco, welcher sie intensiv ansah. Wie aufs Stichwort quetschte dieser sich auch schon an dem blonden Gift, welches mit einem sündhaft Teuer aussehendem weißen Kleid neben Malfoy stand und bei ihm eingehakt war.
 

„Mamaaa!“, jammerte der kleine Schwarzhaarige auch sogleich, als er sie entdeckte. „Papa ist böseee! Papa hat gesagt... wir gehen auf den Spielplatz und.. und...“, schniefte dieser vor sich her, bekam dabei kaum einen wirklichen Satz zustande. „Papa böseee..“, weinte er dann erst so wirklich los, sodass sie ihn auf den Arm nehmen musste, um ihn zu beruhigen. Wütend sah sie den Blonden an, welcher mit einem Blick zu Eloise deutlich machte, dass es nicht seine Schuld war, den Tag doch nicht mit seinem Sohn verbracht zu haben. „Draco hat vergessen, dass wir heute nur für uns sein wollten.“, kam es in diesem widerlichen Französisch von der Squib. Sogleich drehte sich ihr Magen um, als diese sich dann auch noch an den Blonden neben sich wandte. „Nicht war, Schatz?“, säuselte sie und küsste ihn schließlich. Sie wollte sich das Ganze nicht mit ansehen. Nicht sehen, wie er genießend seine Augen schloss und seine Arme um das schlanke Model legte um sie noch enger an sich zu ziehen und ihr an den Hintern zu packen. Angewidert versuchte sie sich angestrengt auf ihren wimmernden Sohn zu konzentrieren, welcher sein Gesicht an ihrer Schulter vergraben hatte. „Shhh... ist ja gut mein Schatz. Wir gehen beide nachher noch auf den Spielplatz. Soll ich Tante Ginny fragen, ob sie uns begleiten will?“, fragte sie ihn leise, woraufhin er leicht nickte und sich weiter an sie klammerte. Leicht ihren Kopf schüttelnd sah sie dann doch wieder zu dem verlobten Pärchen, das noch immer nicht voneinander abgelassen hatte.
 

„Ich denke, ihr könnt allein viel besser zu zweit sein.“, lächelte sie die beiden Blonden an und ging auf sie zu. Sie sollten verschwinden. Vor allem dieser Dreckskerl namens Draco Malfoy sollte verschwinden. Sie hasste ihn in diesem Moment wieder genauso sehr, wie in ihrem dritten Schuljahr, als sie ihn wegen seiner Einstellung Seidenschnabel gegenüber geschlagen hatte. Er hatte es verdient und er verdiente es ihrer Meinung nach auch heute noch. Vor allem an diesem Tage. Sie war dumm. Wieder einmal schollt sie sich Innerlich eine Närrin auf seine Worte herein gefallen zu sein und ihm eine Chance geben zu wollen. Es war aus, der Zug war abgefahren und würde auch nicht wieder kommen. Bei ihr brauchte er sich nicht mehr melden, außer es ging um Scorpius. Nachdem sie gesehen hatte wie sehr er sich doch um den Jungen bemüht hatte, musste sie sich einfach eingestehen, dass sie zueinander gehörten. „Auf Wiedersehen mon chéri.“, kam es liebreizend von dieser Frau. Ohhh, wie sehr sie Sie doch hasste! Und Draco gleich mit dazu. „Granger, wir sprechen Morgen.“, verabschiedete auch dieser sich von ihr. Jedoch nicht, ohne ihr nochmals einen intensiven Blick zukommen zu lassen. „Das glaube ich kaum.“, antwortete sie ihm abweisend und schloss die Tür hinter ihnen.
 

Scorpius, den sie noch immer auf ihren Armen trug, hatte sich langsam beruhigt. „Mama? Papa ist ein Spinner. Papa hat gesagt er freut sich auf dich.“, erzählte er ihr schmollend. „Ich weiß mein Schatz. Dein Papa ist der größte Spinner den es gibt. Na komm.~ Wir fragen jetzt Tante Ginny, ob sie nachher Lust hat mit uns auf den Spielplatz zu gehen. Aber bis ich Feierabend habe, musst du hier solange spielen, ist das okay mein Schatz?“ Bestätigend nickte er und vorsichtig setzte sie ihn auf ihren Drehstuhl. Kurz darauf hatte sie Ginny auch schon erreichen können und mit ihr verabredet, dass sie sich auf dem Spielplatz treffen würden, auf dem sie oft mit Scorpius war. Nachdenklich fiel ihr Blick auf ihren Sohn, der ruhig und wieder vergnügt vor sich her spielte und mit einigen seiner Spielsachen spielte, die sie dort hatte. Manchmal half auch ein einfacher Verwandlungszauber um ihm etwas Neues zum Spielen zu geben. Ihre Wut auf Draco war jedoch noch nicht verflogen und sie ärgerte sich, dass er das Schauspiel der Blonden mitgemacht hatte. Widerlich! Allein bei dem Gedanken, wie er sie wahrscheinlich gerade auf einem Tisch oder der Coach nahm, widerte sie an. Und dann würde er später, sobald er wieder frei war, zu ihr kommen und sich an sie heran machen. Nein! Da würde sie nicht mitspielen. Und für diesen Idioten, wollte sie einen Weg finden seinen Arm dauerhaft zu heilen? Eloise loszuwerden? Niemals! Sollte er doch sehen wo er mit dieser Kuh blieb. Immerhin würde er beizeiten bemerken, dass sein Sohn nicht mitspielen würde. Wenigstens auf diesen Mann in ihrem Leben war verlass. Er konnte diese falsche Französin genauso wenig leiden, wie sie auch.
 

Die nächsten Stunden waren nur langsam vergangen und immer wieder hatte sie sich versucht auf ihre Akten zu konzentrieren die nicht mit Draco oder Eloise zusammen hingen. Vergeblich! Langsam packte sie ihre Sachen beiseite, verschloss ihre Akten gut und wandte sich an ihren kleinen Jungen, welcher neben ihr hockte und mit einem Kinderzauberstab spielte. „Komm mein Schatz, es wird Zeit. Wir treffen Tante Ginny auf dem Spielplatz.“, lächelte sie ihn an und freudig sprang er aus seiner sitzenden Position auf und rannte los zur Tür. Lachend sah sie ihm dabei zu, schulterte ihre Tasche und machte sich auf den Weg, ihrem Jungen zu folgen. Zusammen verließen die das Ministerium und apparierten zum Spielplatz. Dort angekommen lächelten ihr auch schon Ginny und zu ihrer Überraschung, Blaise entgegen. Wirklich begeistert war sie davon jedoch nicht, da sie eigentlich gehofft hatte, mit ihrer besten Freundin über die Ereignisse der letzten Zeit zu sprechen. Doch mit Zabini daneben, der nun einmal der beste Freund Malfoys war... „Hey ihr zwei~“, lächelte sie den beiden leicht zu und ließ Scorpius Hand los, welcher auch gleich auf die beiden zu lief. „Tante Ginny!!“, rief er auch gleich aus und fiel der Rothaarigen in die Arme, welche sich in die Hocke gesetzt hatte. Lachend begrüßte sie den kleinen Wirbelwind und grinste anschließend. „Hey ihr zwei! Schön euch endlich einmal wieder zu sehen. Ich dachte schon deine Mama mag mich nicht mehr.“, grinste sie erst den Schwarzhaarigen an, bevor sie zu der Brünetten auf sah. Augen rollend wand diese sich jedoch an den schwarzhaarigen Begleiter.
 

„Hätte ich gewusst das du mitkommst, hätte ich Malfoy Bescheid gegeben. Zu schade aber auch.“, kam es sarkastisch von ihr. „Jaaaa~ Ich nehme an, er hat schon wieder etwas angestellt?“ „Wenn du sagen würdest, dass er wahrscheinlich jetzt gerade mit seiner Verlobten im Bett liegt und.. Spaß hat, dann ja. Er hatte den Tag heute für sich und Scorpius geplant und hat ihn vorhin bei mir abgeliefert, weil seine ach so wundervolle Kröte schleimend an seinem Bein hing und ihn von oben bis unten voll sabberte.“ Sie sah genau, wie der Schwarzhaarige belustigt eine Augenbraue hob und sie amüsiert ansah, ob ihrer Worte. „Jetzt guck nicht so! Malfoy ist und bleibt ein Arsch und das du diesen Vollidioten noch als besten Freund bezeichnest, macht es nicht besser.“, knurrte sie ihn wütend an. Der gesamte aufgestaute Frust kehrte wieder an die Oberfläche zurück und zeigte nun sein wahres Gesicht. Sie war jedoch froh, dass Ginny derweil auf den Spielplatz gegangen war und Scorpius von dem Gespräch nicht mitbekam.
 

„Sag, Granger.... du liebst doch Draco noch, oder? Ich meine nach all dem was passiert war...“, begann der Schwarzhaarige ruhig. „Ginny hat geplaudert, oder?“, fragte sie ihn resigniert seufzend. „Erwischt. Aber mal im Ernst. Ich hab letztens erst mit Draco gesprochen und es klang, als würde er den Gedanken, mit dir einen auf Familie zu machen, gar nicht abstoßend finden. Er war sogar ziemlich von dir begeistert und lobte dich immer mal wieder. Da fielen dann Sachen wie 'Sie ist die beste Mutter, die es für Scorpius geben kann.' oder auch 'Du müsstest sie sehen. Wie sie aussieht, wenn sie gestresst ist. Selbst, wenn ihr alles über den Kopf wächst, bleibt sie die perfekte Granger.'“, erzählte er ihr. „Es ist ganz deutlich Hermione. Draco steht auf dich und das mit Eloise ist nicht wirklich von Dauer. Da steckt mehr hinter, warum er bei ihr ist.“, kam es überzeugt über seine Lippen. Sie wusste das er recht hatte, doch war ihre Wut auf den Blonden im Moment einfach viel zu präsent. „Kann schon sein Blaise, aber es wird nichts dran ändern. Ob ich Gefühle für ihn habe oder nicht, interessiert nicht. Draco hat seine Chance einfach verspielt und auch wenn ich angetan von seinen Schmeicheleien bin und war, so wird es nicht zu mehr kommen. Er wusste und weiß, wie meine Gefühle um ihn stehen und da er lieber diese schleimige Kuh vögelt, bin ich durch mit ihm. Scorpius werde ich ihm nicht mehr vorenthalten und er kann ihn jederzeit sehen oder Zeit mit ihm verbringen, doch jetzt ist das Maß für mich voll. Die Show, die er mir vorhin mit ihr geliefert hat, war einfach zu viel.“ Es war, als würde Draco wirklich alles zerstört haben, denn er glaubte der Brünetten jedes einzelne Wort, welches von Mal zu Mal an mehr Festigkeit und Ruhe gewann.
 

„Und du und Ginny sind nun zusammen? Also so richtig, mit allem drum und dran?“, fragte sie ihn und er nickte ruhig. „Das sind wir. Sag... bist du eigentlich noch sauer auf Ginny und mich? Ich meine, bezüglich dem was dort im Disneyland war?“ „Nein.. Nein, ich bin nicht mehr sauer auf euch. Merlin, ihr habt euch eben verliebt. In der letzten Zeit ist viel passiert Blaise, da habe ich das alles schon vollkommen vergessen. Ich hab mehr mit allem anderen zu kämpfen.“ „Du meinst mit Draco, seiner Verlobten, seinen Avancen dir gegenüber und seinem Arm?“, fragte der Dunkelhäutige sie ruhig, während er seiner Freundin beim Spielen mit Scorpius zu sah. „Du sagst es. Genau das sind die ganzen Dinge, die mir nicht aus dem Kopf gehen. Hast du mit ihm darüber gesprochen, oder woher weißt du das so genau?“ Ihr Blick glitt zu ihm und er nickte leicht. „Wir haben gesprochen, doch Draco... Du kennst ihn Hermione. Er ist eben wie er ist. Noch nie war er wirklich in eine Frau verliebt. Ob er es nun in dich ist, kann ich dir nicht sagen. Ich weiß es nicht. Ihm gefällt die Situation mit dir, dass du dich ihm verwehrst, das weckt seinen Jagdinstinkt. Und das er nun Vater ist... Scorpius ist ein super Junge mit dem er sich wirklich versteht, ohne sich verstellen zu müssen. Draco hat immer gesagt, er würde anders sein als sein Vater, wenn er selber einer wäre. Er mag den Kleinen.“ Blaise wusste, dass er Hermione nicht wirklich helfen konnte, denn wie sollte man einer Frau helfen, die in Draco Malfoy verliebt war? Er wusste es nicht und das, obwohl er der beste Freund eben desjenigen war. Doch Draco war schon immer ein Fall für sich und schon gar in Beziehungs- oder Liebesangelegenheiten. Er konnte nur hoffen, dass die Brünette sich nicht in irgendetwas verrennen würde.

Wahrhaftige Provokation?

„Noch eins!“, orderte der Blonde mittlerweile sein fünftes Glas Feuerwhiskey von dem Barkeeper der Bar, in der er Granger zusammen mit Lestrange getroffen hatte. Er war froh, dass dieses Restaurant auch eine eigenständige Bar besaß, an der man sich getrost betrinken konnte, ohne von einem der Angestellten oder Gäste belästigt zu werden. Wenn er jedoch an die Geschehnisse in diesem Restaurant dachte und seinen Blick umher schweifen ließ, wurde ihm nur schlecht. Die Erinnerungen, die er mit diesem Ort verband, kamen wieder in ihm hoch. Eloise und Granger... Das erste Treffen der beiden. Und dann hatte er in diesem Restaurant so viel mehr noch erfahren müssen. Ihr Kontakt mit Rabastan Lestrange. Einer dieser verrückten Lestrange Brüder die ihn zu Voldemorts Zeiten gequält hatten. Zudem war dessen Bruder auch noch der Mann seiner verstorbenen und dennoch verrückten Tante Bellatrix. Wie gern würde er seinen Mageninhalt auf die Theke spucken, doch da kam nichts. Er hatte keinen Mageninhalt mehr. Was auch? Hatte er doch den ganzen Tag nichts gegessen und den Tag zuvor auch nicht wirklich. Eloise war mal dort und mal verschwunden und dann blieb dieses ungute Gefühl in seiner Magengegend, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung war. Genau deswegen saß er nun auch an dieser Bar. Seine Welt hatte sich so sehr geändert und dieses Mal konnte er die Schuld nicht einmal jemand anderen in die Schuhe schieben. Erneut trank er sein Glas in einem Zug leer und orderte unfreundlich ein neues, welches ihm der Barkeeper nur skeptisch und mit dem Kopf schüttelnd vor ihm abstellte.
 

„Einmal das gleiche.“, hörte er schließlich neben sich und am liebsten würde er sich in diesem Moment definitiv übergeben, wenn es sein Magen doch nur zulassen würde. Verbissen starrte er auf einen Punkt hinter den verschiedensten Alkoholsorten, die hinter dem Barkeeper aufgereiht waren. „Du solltest weniger trinken Malfoy.“, kam schließlich das Wort an ihn, womit er innerlich gerechnet hatte. „Kümmer dich um deinen eigenen scheiß, Lestrange!“, knurrte er den unliebsamen Gast an. Egal was dieser von ihm wollte, er sollte gefälligst verschwinden, bevor er sich vergessen würde. „Ziemlich bissig für einen Kerl, der sein Leben gerade zum zweiten Mal gegen die Wand fährt.“, kam es von dem Schwarzhaarigen neben ihm. „Wieso tust du mir nicht den gefallen uns löst dich in Luft auf, wie dein verrückter Bruder und meine Tante? Ach ja, ich vergaß... dafür müsste man dich mit einem Zauber um die Ecke bringen!“, knurrte er aggressiv und umklammerte sein Glas schon fast schmerzlich fest. „Entschuldige Malfoy, aber den Gefallen tue ich dir sicherlich nicht. Immerhin muss ich ein Auge auf Hermione haben, damit du sie nicht zerstörst.“, kam es ebenso angriffslustig von dem Lestrange. Innerlich zählte der Blonde bis zehn, doch kam er nicht weit, als Rabastan erneut seine Stimme erhob. „Du bist so unsagbar dämlich Malfoy. Lässt dir mein Kind unterschieben und merkst es nicht einmal, spielst vor der Presse und dem Jungen den super Daddy und hast keine Ahnung von nichts. Nicht einmal von deiner angeblichen Ex Frau hast du eine Ahnung und ich Wette du hast auch keine Ahnung von deiner so geliebten Blonden Teenagerin.“, warf er ihm an den Kopf. Wütend knallte Draco das Glas in seiner Hand auf den Tresen und drehte sich mit einer schnellen Bewegung zu seiner Rechten, hielt dem Schwarzhaarigen seinen Zauberstab unter das Kinn.
 

Ein Grinsen schlich sich über Rabastans Lippen, hatte er doch mit solch einer Reaktion gerechnet. Der Blonde war eben wie sein Vater. Intrigant und berechenbar. Zudem war er viel zu leicht aus der Reserve zu locken. „Du hast keine, ich wiederhole es nochmal, keine! Ahnung, was in meinem Leben vor sich geht und wie es zu all dem gekommen ist. Zudem gehört Granger mir und wenn du es auch nur einmal wagst, Hand an sie zu legen, wirst du wünschen du wärst weiterhin in Azkaban verschollen und würdest dein Dasein bei den Dementoren fristen!“, knurrte er gefährlich leise, bevor er seinen Zauberstab sinken ließ und sein Glas mit einem Zug leerte. Schnell kramte er noch in seiner Tasche und warf dem Barkeeper das schuldige Geld fast schon entgegen. „Und noch eins! Scorpius ist mein Sohn. Ich habe zwar keine Ahnung, was du dir da in deinem Kranken Kopf zusammen reimst, aber Granger hätte nie mit die geschlafen und schon gar nicht ein Kind mit dir gezeugt. Der Junge ist mein Sohn und das wird auch so bleiben!“, zischte er dem älteren noch zu, bevor er an diesem eilig vorbei schritt und das Restaurant verließ. Es war nicht gut, dass er sich so provozieren ließ, das wusste er, doch andererseits hatte dieser Verrückte nichts anderes verdient. Als ob er seinen dreckigen Lügen glauben würde. Schwachsinn! Granger würde nie im Leben mit so einem alten und dreckigen Todesser ins Bett steigen und sich dabei auch noch schwängern lassen. Und auch, wenn Scorpius durch den Medienrummel um ihn und seine verdammten Lügen zu seinem Sohn wurde, spürte er einfach eine gewisse Verbindung. Zudem kam es rein Rechnerisch hin, dass der Junge sein Sohn war und die Tatsache, dass seine Mutter schon vor seiner ganzen Lügen Geschichte Kontakt zu Hermione gehabt hatte, lässt auch nur diesen einen Schluss zu. Er war der Vater von Scorpius und bei Merlin, der Wunsch, dass dieser kleine Bengel seinen Nachnamen trug, wurde immer größer.
 

„Du irrst dich Malfoy. Hand an Hermione habe ich schon lange gelegt und wäre ich nicht gebunden, würde ich es wohl immer und immer wieder tun. Du weißt sicherlich selber wie gut sie vögeln kann und wie zärtlich ihre Berührungen auf der Haut sind.“ Belustigt war der Schwarzhaarige dem Blonden nach draußen gefolgt und hatte ihn kurze Zeit beobachtet, wie er schwer Atmend in der Straße stand. „Halt deine verdammte Fresse du dreckiger Abschaum!“, platzte Draco schließlich der Kragen. Niemals würde er zulassen, dass Granger... seine reine Granger, mit solch einem Stück Dreck schlief. Ruckartig drehte er sich zu dem Älteren um und schleuderte ihm mit gezogenen Zauberstab einen Fluch auf den Hals, welchen diese locker abwehrte. „Gib auf Malfoy. Du weißt ganz genau, dass ich recht habe und deine kleine perfekte Granger keine so strahlend weiße Weste hat. Dass sie kein Engel ist. Was denkst du, wie viele Männer sie schon ausgenutzt hat um ihr verlangen zu stillen? Um ihre Sehnsucht zu mindern und ihren Spaß zu bekommen?“ „Halt deine verdammte Fresse!“ Es war unmöglich. Unmöglich war Hemione so. Granger war verdammt noch einmal Perfekt! Keine war wie sie, denn sie war die Ausnahme von der Regel. Sie war anders! Außer sich vor Wut, wie dieser Abschaum es nur wagen konnte so über Hermione zu reden, schoss er gleich den nächsten Fluch auf den Schwarzhaarigen los. „Na na, kleiner Malfoy. Du hast überhaupt nichts dazu gelernt.“, grinste der angegriffene jedoch nur überheblich und blockte auch die nächsten Angriffe, bevor er eine Art peitschen hieb mit seinem Zauberstab vollführte und Draco mit einem magischen Seil quer übers Gesicht schlug.
 

Keuchend taumelte er benommen ein paar Schritte zurück. Den Schwarzhaarigen im Auge behaltend, hob er seinen linke Hand zu seiner rechten Wange und spürte sogleich heißes Blut unter seinen Fingern. „Verdammte scheiße!“, knurrte er leise vor sich her und spuckte etwas Blut aus seinem Mund aus. Er musste höllisch aufpassen, was im betrunkenen Zustand nicht so recht klappen wollte. Seine Zauber führte er auch nicht mehr korrekt aus, wie er feststellen musste, als er den nächsten Angriff seines Gegenübers blockierte und sein Schutzschild dabei brach. Mit einem keuchen flog er gegen die nächste Hauswand und rutschte an dieser hinab. Nur langsam schaffte er es sich wieder auf die Beine zu ziehen und seinen Zauberstab zu erheben um ihn seinerseits anzugreifen. „Verdammter Abschaum!“, schrie er wütend auf und griff den Schwarzhaarigen erneut an. Doch statt ihn mit einem Zauber zu treffen, hatte er diesen nur als Finte genutzt und rammte dem Älteren seine Faust ins Gesicht, wodurch dieser zu Boden ging und ungläubig zu ihm hoch starrte. „Du kannst gern noch mehr kriegen!“, knurrte er ihn an und spuckte ihm schließlich vor die Füße. Langsam rappelte Rabastan sich wieder auf und schlug selbst mit der bloßen Faust zu, traf den Magen des Blonden und ließ diesen für einen kurzen Moment in sich zusammen sacken. „Du solltest aufgeben Malfoy, solange du noch die Chance dazu hast.“ „Nie-mals.“, keuchte dieser und hielt sich seinen Magen, während er sich langsam aufrichtete. „Wie du willst.“ Erneut traf den Blonden ein Schlag mitten im Gesicht, sodass er zurück taumelte. Es dauerte einen Moment, bevor er selbst wieder zum Schlag ausholen konnte.
 

„Was geht denn hier vor sich? Malfoy, hör auf!“, rief eine Stimme ihn und die Person, der sie gehörte, zerrte an ihm, um ihn von dem Schwarzhaarigen herunterzuholen. Wie er auf diesem gelandet war, wusste er nicht einmal. Das einzige was er noch mitbekommen hatte war, wie er immer und immer wieder auf Rabastan einschlug und diesen am Boden hatte. Seinen Zauberstab hatte er fallen lassen. „Malfoy verdammt, beruhige dich!“, schrie ihn erneut jemand an und dieses Mal war die Stimme noch dichter als zuvor. Nur langsam beruhigte sein Körper sich und ließ wieder vernünftiges Denken zu. „Ja, halt ihn fern von mir Potter.“, hörte er da erneut die Stimme des Lestrange, welche erneute Wut in ihm hochkochen ließ. „Schnauze Lestrange! Verschwinde lieber, bevor Auroren kommen. Du weißt genau, dass du dir nichts leisten darfst und so ein Kampf ist sicherlich mehr als nichts!“, fuhr Harry ihn an. Erst da realisierte der Blonde so wirklich, wer ihn da gerade davon ab hielt Rabastan ins Jenseits zu prügeln. Wütend knurrte dieser nur noch kurz auf, bevor er davon apparierte und Harry und Draco allein zurück ließ. „Sag mal spinnst du Malfoy? Die Prügelei mit mir hat dir wohl nicht gereicht was? Jetzt musst du gleich noch mehr scheiße bauen? Hört das denn nie auf bei dir?“, knurrte er ungezügelt. „Halt deine Klappe, Potter! Als würdest du eine Ahnung haben, worum es hier ging.“ „Ich hab keine Ahnung worum es hier ging, aber du siehst verdammt beschissen aus Malfoy. Ich bring dich am besten zu dir. So sollte ich dich besser nicht bei Hermione abliefern.“, knurrte er nachdenklich und schob sich schon den Arm des Blonden über die Schulter, um diesen zu stützen. „Bring mich zu Mutter...“
 

Es dauerte nicht lang, da war Harry auch schon mit ihm, zum Anwesen seiner Mutter, appariert. Leider hatten sie nicht bedacht, dass Apparieren in diesem Zustand nicht die beste Idee war und so kotzte der Blonde angekommen, auch gleich über die Schuhe des Schwarzhaarigen. „Fuck! Malfoy! Kannst du dich nicht zusammen reißen, verdammt?“, schnauzte dieser sogleich den Verletzten an, welcher nur noch schlapp über seine Schulter hing und dem Boden immer näher kam. Mühevoll zog er an dessen Arm und umfasste ihn wieder sicherer, sodass er nicht in sein eigenes Erbrochenes landete. „Die Mister sind da. Kommen Sie herein Sir. Mimsy wird das alles säubern, nachdem sie die Misses geholt hat.“, piepste eine Elfe vor dem Schwarzhaarigen auf, woraufhin dieser erschrocken zusammen zuckte aber nickte und Draco langsam ins Haus zog, welcher kaum noch ein Geräusch, außer krächzen und stöhnen, von sich gab. Drinnen angekommen, setzte er diesen vorsichtig auf einen der Sessel, die im Eingangsbereich des Hauses standen, als er auch schon Schritte vernahm, die eilig näher kamen. „Mister Potter!“, rief die Dame des Hauses besorgt. „Was ist mit meinem Sohn passiert?“ „Es tut mir leid, wenn ich sie geweckt habe Miss Malfoy, aber ich habe Draco gefunden, als er gerade dabei war Rabastan Lestrange auf der Straße zu verprügeln. Dabei muss ich sagen, sah dieser nicht viel besser als ihr Sohn aus. Ich weiß leider auch keine genauen Umstände, wie es dazu kommen konnte, doch ich nehme an es ist irgendetwas zwischen ihnen vorgefallen.“, erzählte er der Älteren vor sich. „Ich verstehe... Vielen Dank, dass sie ihn zu mir brachten Mister Potter. Ab hier werde ich mich um meinen Sohn kümmern.“, sagte sie und wand ihren Blick nicht von eben diesen ab, welcher mehr in dem Sessel hing als saß und sich erneut übergab. Wunden und Dreck übersäte seinen Anzug und Körper.
 

„Entschuldigen sie Miss Malfoy, aber sind sie sicher, dass ich Ihnen nicht noch helfen soll? Ihn wenigstens in ein Bett zu bringen?“, fragte der Bebrillte vorsichtig nach. „Es geht schon.“, antwortete die blonde Frau ruhig und rief zwei ihrer Elfen herbei. „Mimsy.. Boggle, bringt Draco in sein Zimmer und macht seinen Dreck weg. Ich werde gleich zu euch kommen und ihn untersuchen.“, befahl sie diesen, welche nur mit den Ohren wackelten und ein „Ja, Miss.“, hervor brachten, bevor sie verschwanden und Draco mit sich nahmen. „Miss Malfoy... denken Sie, es könnte mit Hermione zu tun haben? Ich weiß, dass Draco scheinbar langsam einsieht, dass Hermione wichtig für ihn ist, das hat er mir bei einer Prügelei unsererseits deutlich gezeigt, doch denke ich, steckt da noch etwas Größeres dahinter.“, sagte er ruhig aber bestimmt. Vorsichtig nickte sie und strich sich eine ihrer Haarsträhnen hinter ihr Ohr. „Vermutlich haben sie recht Mister Potter. Doch was genau der Auslöser war... Ich werde es mit meinem Sohn klären. Seien sie unbesorgt. Und vielen Dank, dass sie Draco zu mir gebracht und nicht festgenommen haben.“ Vorsichtig nickte auch Harry schließlich und seufzte kurz auf. „Gut, ich werde dem dennoch nachgehen müssen, auch wenn ich Draco nicht verhaftet habe.“, merkte er noch an, bevor er sich zum Gehen wandte „Auf Wiedersehen Miss Malfoy.“, verabschiedete er sich noch, ohne einen Blick zurückzuwerfen und verschwand. Zurück blieb eine aufgewühlte Mutter, welche sich auf den Weg zu ihrem Sohn machte, der sie wieder einmal alle Nerven kostete. Und das, wo doch zwei Zimmer neben diesem sein Sohn ruhig schlief.

geschlagener Bauer

Unzufrieden tigerte sie, wieder bei sich angekommen, durch ihre Wohnung. Sie hatte nichts finden können, denn wie es schien war dieses Miststück, wie sie Sie mittlerweile gerne nannte, gar nicht bei dem jungen Malfoy eingezogen. Es wäre aber auch zu einfach gewesen, wenn sie in Dracos Wohnung etwas gefunden hatte, dass gegen die Französin sprach, immerhin wäre es dann denkbar gewesen, dass Malfoy gar nicht mehr mit ihr zusammen gewesen wäre, sondern sich schon längst von Eloise gelöst hätte. Dennoch passte es ihr nicht. Einzig eine der kleinen Phiolen, die Draco in der Nacht, als sie mit Scorpius das erste Mal bei ihm gewesen war, kaputt gemacht hatte, hatte sie gefunden und mitgenommen. Vielleicht konnte sie darüber heraus finden, was das für ein Zeug war und warum Malfoys Arm geblutet hatte. Nachdenklich betrachtete Hermione eben diese Phiole, die sie fast schon ehrfürchtig auf ihren Wohnzimmertisch gestellt hatte. Würde sie herausfinden können, was das für ein Zeug war, würde sie ihm helfen und ihn von dieser fürchterlichen Frau befreien können. Dass er aber vielleicht gar nicht von dieser befreit werden wollte, ignorierte sie dabei gekonnt, denn immerhin drängte sie den Gedanken, dass er nur zu gerne sowohl mit ihr als auch mit Eloise etwas hatte, weit von sich. Sie kannte seinen Ruf, wusste wie er war, dass er gern Frauen sammelte, wie kleine Trophäen, wovon sie eine war und dennoch blieb in ihr die Hoffnung, dass es doch nicht so war. Dass es nur Gerüchte waren und er nie so war. Irgendwie war sie verunsichert und fragte sich, ob sie ihn wirklich haben wollte. Sicherlich, ihr Körper reagierte enorm auf ihn und ihr Herz zählte eben mit dazu, doch ihr Verstand sagte eigentlich weiterhin, dass sie ihn nicht wollte, ihn nicht in ihrem Leben gebrauchen konnte. Es war Fakt, dass eine Beziehung zwischen ihnen nie gut gehen könnte, immerhin war Malfoy nicht gerade dafür bekannt der romantischste und süßeste Mann zu sein, den es gab. Dabei war sie selber doch zu gern eine Träumerin, die nur all zu gern von dem Mann an ihrer Seite verführt und auf Händen getragen wurde. So sehr sie auch selbstbewusst bis ins Mark war, wenn es um ihren Verstand, ihr Wissen und ihre Arbeit ging, so sehr war sie das verträumte kleine prinzessinenhafte Mädchen, dass sich einen Mann wünschte, der sie liebte, ihr Zärtlichkeiten gab und sich nicht davor scheute, im öffentlichen Raum ihre Hand zu nehmen und ihr süße Worte zuzuflüstern. Erneut schüttelte sie ihren Kopf, musste ihn wieder frei von ihren klein Mädchen-Träumen bekommen, für die sie gerade bei weitem keine Zeit hatte.
 

Es war schon späte Nacht, als sie sich streckte und kurz von ihrem Sofa aufstand, sich aus den ganzen Büchern kämpfend, die sie um sich herum gelegt hatte. Nachdem sie es geschafft hatte die Substanzen des Trankes auseinander zu nehmen, versuchte sie diese zu bestimmen, was jedoch leichter klang als es war. Zwei verbliebene Zutaten wollten einfach nicht entziffert werden, so sehr sie auch suchte und überlegte. Es schien, als würden diese eigentlich gar nicht existieren können, als müsste man diese zwei Substanzen erst erfinden müssen, um sie bestimmen zu können. Aufgestanden, dehnte sie sich noch einmal kräftiger, brachte ihre Gelenke dazu Geräusche zu machen und versuchte dadurch den Schlaf aus ihren Knochen zu vertreiben. Wie lange sie nun schon an diesem vermaledeiten Trank saß, wusste sie nicht genau, da sie nicht auf die Uhr gesehen hatte, als sie angefangen hatte, doch es war auf jedenfalls schon länger als vier Stunden, denn vor genau vier Stunden, hatte sie schon einmal eine kurze Pause gemacht um sich Kaffee zu kochen. Immerhin musste sie wach sein um sich ordentlich damit beschäftigen zu können. Genau diese leere Tasse, die sie sich zuvor geholt hatte, trug sie nun zurück in ihre Küche, wo sie sich kurz gegen die Spüle lehnte und tief aufseufzte. Wieder einmal tat sie etwas für jemanden, von dem sie kein Dankeschön bekommen würde. Im gewissen Maße war Malfoy nicht viel anders als Ron. Egal was sie für sie tat, sie würdigten es nicht einmal, nahmen es einfach nur so hin. Sie war ja schließlich Hermione Granger, die Frau die nicht anders kann als sich für ihre Mitmenschen einzusetzen. Zurück im Wohnzimmer, die Gedanken enden lassend, entschloss sie sich, ins Bett zu gehen. Es brachte nichts, sich noch weiter damit zu beschäftigen, beschloss sie. Sie würde wohl oder übel andere Ansätze finden müssen, die sie jedoch sicherlich nicht in der Nacht finden würde. Vielleicht konnte sie mit dem Trank und den Zutaten mal zu dem alten Slughorn reisen, sollte sie nicht von allein herausfinden können, was das war, was sich in diesem Trank breit gemacht hatte. Slughorn war zwar bei weitem nicht Snape, doch er würde sicherlich helfen können. Zudem könnte sie dann gleichzeitig sehen, wie es ihm erging. Immerhin war der alte Kauz auch seit zwei Jahren im Ruhestand und versuchte sein Leben ohne Hogwarts zu fristen. Etwas, was sie ihm nie wirklich zugetraut hatte, denn eigentlich dachte sie immer, er würde der Schule noch jahrelang erhalten bleiben. Die Treppe empor steigend fiel ihr bei ihren Gedanken auf, dass sie nicht einmal wusste, wer die Rolle des Tränkemeisters in Hogwarts mittlerweile übernommen hatte. Sie musste dringend mal wieder unter Leute. Irgendwie bekam sie so gar nichts mehr mit, was um sie herum geschah. Während sie so nachdachte, ließ sie sich auf ihr Bett fallen, hatte sich nebenbei schon aus- und ihre Schlafsachen angezogen. Sie müsste ihre nächste Zeit einfach einmal sehr viel besser Planen, vielleicht würde sie dann alles einmal unter einen Hut bekommen. Immerhin konnte sie Scorpius auch ungeniert mitnehmen, wenn sie nach Hogwarts reisen würde, so würde er gleich seine Schule kennenlernen, auf die er später einmal gehen würde. Mit einem Lächeln, dass ihre Lippen umspielte, sobald sie an seine Zukunft auf Hogwarts dachte, schloss sie ihre Augen und schlief schlussendlich ein.
 

Es war schon spät, kurz vor Mittag, als sie sich auf den Weg zu Narcissa machte, die sich um Scorpius kümmerte, während sie versucht hatte etwas herauszufinden. Der Tag war schön, denn die Sonne ließ ihre wenigen Strahlen auf die Erde gleiten, während sich immer Mal wieder Wolken vor sie schoben und versuchten sie zu verdrängen. Dennoch, laut dem Wetterbericht, war kein schlechtes Wetter für den Tag angesagt und so sah der Himmel auch aus, denn weiße flauschige Wolken reihten sich am strahlend blauen Himmel entlang, spielten verstecken mit der Sonne und brachten Helligkeit in das blaue Meer des Himmels. Angekommen bei Narcissa, klopfte sie gegen die Tür, die sogleich geöffnet wurde. Lächelnd begrüßte sie Narcissa ihren Hauselfen, legte ihre Jacke ab und lief langsam ins Wohnzimmer, in dem sie Narcissa und Scorpius normalerweise fand.

„Narcissa? Scorpius? Ich bin da!“, rief sie halblaut durch das Wohnzimmer, woraufhin die Hauselfe erneut vor ihr auftauchte.

„Die Miss und die Herren sind im Garten, Madame“, verbeugte sie sich vor ihr und schlackerte kurz mit den großen Ohren.

„Vielen Dank, dann gehe ich mal nachschauen“, antwortete sie höflich, wie sie eben jedem Geschöpf der Welt gegenüber trat, außer sie hatten es nicht besser verdient.

„Möchten die Madame etwas zu trinken?“, fiepste die Elfe noch eilig, bevor Hermione sich von ihr entfernen konnte. Seufzend nickte sie leicht und antwortete weiterhin in höflicher Manier, wie sie es eben gewohnt war.

„Gern, einfach das übliche, vielen Dank.“ Schnell verbeugte sich die kleine Elfe erneut, um sich dann, so schnell sie konnte, an die Arbeit zu machen. Immer wieder schüttelte sie ergeben, ob diesen Verhalten, ihren Kopf. Hauselfen würde sie wohl nie verstehen. Es gab welche, die froh waren, befreit zu werden und manche, denen man einfach nicht helfen konnte, da sie weder befreit werden, noch Geld oder etwas anderes für ihre Arbeit annehmen wollten. Langsam begann sie ihren Weg nach draußen ohne weitere Störungen fortzusetzen und erst im Garten angekommen, begann sie wieder zu Lächeln. Scorpius saß neben Narcissa, ein Buch über Zauberei schwebte vor ihnen, während Narcissa ihren Zauberstab ab und an leicht schwang und dem kleinen Jungen somit ein Glitzern in die Augen zauberte, als etwas vor ihm erschien, oder sich veränderte, weil Narcissa es verwandelt hatte. Immer wieder konnte Scorpius bei Narcissa seine Neugier nach Magie stillen, da diese mit ihm Zauberte und ihm alles mögliche erklärte, was er auch nur ansatzweise wissen wollte.

„Überraschend, wie gleich er und ich sind, findest du nicht, Granger?“ Erschrocken fuhr sie zusammen, als sich eine Stimme nah hinter ihr erhob. Eine Stimme, die sie zudem noch viel zu gut kannte und an diesem Ort, wo sie sich im Moment befand, nicht mit rechnete.

„Was machst du hier, Malfoy? Kontrollieren, ob deine Mutter als Großmutter geeignet wäre, dass du ihr bald selbst Kinder schicken kannst, auf die sie aufpassen soll?“ Ihre Worte klangen bissig, obwohl sie versuchte es zu unterdrücken und sie wusste, Malfoy hörte dies auch.

„Ich denke nicht, dass ich sehen muss, ob sie dafür geeignet ist, Granger. Immerhin hat sie mich ebenfalls groß bekommen, was allein schon zeigt, dass sie durchaus die Qualitäten besitzt, die sie als Großmutter braucht. Zudem hat sie doch schon genug Zeit mit ihrem Enkel hier verbracht, oder etwa nicht, Granger?“ Anklagend kamen seine Worte über seine Lippen, drangen zu ihren Ohren vor und drängten sich in ihren Verstand.

„Natürlich, sie macht sich gut als erfundene Großmutter“, antwortete sie ihm und schüttelte den Kopf. Er schien wieder einmal herausfinden zu wollen, was hier überhaupt vor sich ging, denn langsam aber sicher würde er wohl einsehen müssen, dass alles was passierte, nicht sein Spiel war, dass er nur ein Bauer auf dem Schachbrett ihres gemeinsamen Lebens war. Sie selber zog zwar ebenfalls nicht die Fäden, doch wusste sie im Gegenzug zu ihm, wenigstens etwas mehr. Sie war ihm überlegen, zumindest noch. Seine Worte allerdings, ließen sie aufmerksamer werden, denn noch nie hatte er so gesprochen, als wüsste er, was vor sich ginge. Es hörte sich sogar so an, als wüsste er, dass Narcissa öfter auf Scorpius acht gab.

„Du weißt, was ich meine, Granger. Stell dich nicht dümmer als du bist. Ich weiß, dass hier etwas faul ist, nur weiß ich noch nicht was genau, doch glaube mir, ich finde es noch heraus und dann wirst du dir wünschen, du hättest von Anfang an mit offenen Karten gespielt. Denn dein Kleiner verdammter Drecks Bauer in deinem ach so tollen kleinen Schachspiel, dass du hier mit uns spielst, habe ich geschlagen. Lestrange ist raus aus dem Spiel und sollte er es noch einmal wagen, sich wieder zusammen zu setzen und aufzutauchen, werde ich seine Überreste verbrennen und sie über dem Meer verstreuen, sodass nicht ein einziger Krümel mehr zurück bleibt.“

Erschrocken von seinen Worten, die ihr für einen Moment den Boden unter ihren Füßen raubten, drehte sie ihren Kopf zu ihm. Ihr Atem stockte, als sie seine Gestalt neben sich stehen sah. Er wirkte müde und schien noch lange nicht fit genug für den Alltag zu sein. Augenringe zierten sein Gesicht, genauso wie ein Pflaster und dennoch waren seine Kiefer so heftig aufeinander gepresst, dass sie befürchtete, er würde ihn sich brechen. Verbände umschlangen seinen Arm und andere Körperteile, die scheinbar schlechte Zeiten erlebt hatten, während sie sich nicht gesehen hatten. Fraglich war nur, was für schlechte Zeiten er durchlebt hatte. Was war nur in den wenigen Stunden passiert, die sie sich nicht mehr gesehen hatten, als sie gar in seiner Wohnung war und versuchte etwas Belastendes gegen seine Freundin zu finden, die er vorhatte zu Heiraten. Unwohl strich sie sich ihre Haare hinters Ohr, die eigentlich gar nicht mehr dahinter halten wollten, bevor sie es wagte, ihn auf seine Verletzungen anzusprechen.

„Was ist mit dir passiert, Malfoy?“

Flucht

Knurrend sah er sie an und versuchte seinen Arm zu heben um sich durch seine Haare zu streichen, doch es schmerzte zu sehr, als dass er ihn überhaupt nur bis zur Hälfte hoch bekam.

„Was mit mir passiert ist, willst du wissen, Granger?“, fuhr er sie ungehalten an. Draco Malfoy war sauer und nicht nur ein wenig. Seine Wut war so greifbar, dass eine Gänsehaut ihren Körper überzog. War er vielleicht sogar noch betrunken, dass er nun so mit ihr umging? Nein, dass konnte sie sich nicht vorstellen. Narcissa hätte nicht zugelassen, dass Malfoy im betrunkenen Zustand, am helllichtem Tage, in der Nähe ihres Sohnes war.

„Ja, das würde ich gern wissen, denn ich kann deinen Ausführungen nur schwer folgen, so zusammenhanglos wie sie sind“, antwortete sie ihm, versucht ruhe zu bewahren und ihn nicht an sich heranzulassen. Ihre Arme verschränkte sie vor ihrer Brust, musterte ihn noch einmal genaustens und erst dann fiel ihr auf, wie grobmotorisch seine Bewegungen waren und wie schwer sein Atem ging. Was hatte er nur getan um jetzt so ramponiert zu sein? Narcissa war keine Heilerin, das wusste sie. Narcissa kannte nur die einfachsten Heilungszauber. Schrammen verschwinden lassen, oder einen gebrochenen Zeh wieder zusammenschieben, wie es Luna einst bei Harrys Nase getan hatte. Doch viel mehr war bei ihr nicht drinnen. Dennoch erstaunte es sie, dass Malfoy sich nicht einmal die Kratzer hat wegzaubern lassen, sodass er weniger schlimm aussah. Vielleicht, so überlegte sie, sollten diese Verletzungen aber auch ein Mahnmal sein, damit er sich daran erinnerte was er getan hatte, damit er es nicht wiederholte. Seine Hand ballte sich zur Faust und Hermione bemerkte, dass allein diese Bewegung schon schmerzen verursachte, da er die Hand sofort wieder öffnete und in eine Schonhaltung brachte. Sie kannte diese Geste, war es doch mit ihrer Hand einst genauso gewesen, nachdem sie ihm ins Gesicht geschlagen hatte.

„Ich bin gestern was trinken gewesen und dabei wurde ich von deinem ach so geliebten Lestrange begleitet. Seine Worte waren mehr als Aufschlussreich, wenn man bedenkt, was er mir damit sagen wollte. Also, Granger, ich rate dir langsam mal deinen süßen kleinen Mund aufzukriegen, bevor ich dir den Kiefer breche um herauszufinden, was für ein scheiß verficktes Spiel du hier mit mir und meiner Mutter spielst!“ Sprachlos sah sie ihn an, wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte. War das sein Ernst? Sie spielte also die Spiele mit ihm und nicht umgekehrt? Wer war denn zu ihr gekommen um dieses lächerliche Theater einer völlig Fremden vorzuspielen, nur um sie in sein Bett zu kriegen? Verflucht nochmal, sie hatte gewusst, sie hätte nein sagen müssen. Nie im Leben hätte sie sich dazu hinreißen lassen dürfen, bei diesem verfluchten Theater mitzuspielen. Sie war doch keine Schauspielerin, sie war eine einfache Frau und Mutter, die ihre Ruhe haben wollte. Die einfach nur mit ihrem Sohn zusammenleben und wachsen wollte.

„Ich?“, entkam es ihr schrill und die Blockade, die sie um sich gezogen hatte, als sie ihre Arme vor der Brust verschränkte, löste sich in Luft auf. Aufgebracht starrte sie ihn an, hob ihren Kopf trotzig, wie es immer schon ihre Angewohnheit war, da alle immer so viel größer schienen als sie. Irgendwie musste sie sich ja behaupten können, wenn sie sich schon nicht von ihrer Intelligenz einschüchtern ließen.

„Ich, mein lieber, Malfoy, habe rein gar kein Spiel gespielt. Du kamst doch in mein Büro und hast mich genervt, ich soll bei deinem ach so verdammten Theaterstück die Hauptrolle als deine verhasste und doch vergötterte Ex-Frau spielen! Nicht ich habe dieses ganze Konstrukt aus Lügen um mich herum aufgebaut, dass nach und nach in sich zusammenzubrechen scheint, weil du mit den Ausmaßen, mit den Kreisen die es zieht, nicht gerechnet hast, weil du dem nicht gewachsen bist. Es ist dein Spiel, Malfoy, nicht meins! Es ist lediglich mein Leben, in das du nie wieder ein Fuß setzen solltest, in dem du nun aber, bei Merlins verfluchter Unterhose noch eins, eingetaucht bist und drohst zu ertrinken! Ich bin kein einfacher Mensch, kein einfach gestrickter Charakter, das weißt du sehr genau. Du kennst mich seit der ersten Klasse also komm mit den Konsequenzen klar, die es mit sich bringt, wenn man in mein Leben tritt. Denkst du Harry und Ron hätten mein Leben verstanden, würden mit all meinen Entscheidungen zufrieden sein? Du hast Harry gesehen, du hast ihn erlebt. Niemand kommt mit meinem Leben zurecht, nicht einmal ich selber, also wenn dir das verflucht noch einmal zu viel ist, Malfoy, dann verschwinde jetzt, genau jetzt in diesem Moment aus meinem Leben und komme nie wieder. Verschwinde für immer aus dem Leben meines Sohnes, aus dem Leben Harrys und all meiner Freunde. Zieh mit deiner ach so tollen neuen Freundin, Flamme, Verlobten, Betthäschen, oder weiß der Geier was diese Frau für dich ist, nach Frankreich und spielt euer beschissenes Reinblutleben dort weiter! Aber Dumbledore bewahre, verschwinde und lass dich nie wieder in unserem Leben blicken!“ Ausgepowert von ihrer Tirade, sackten ihre Schultern zusammen, als sie einige Male tief durchgeatmet hatte. Es war raus. Alles war raus. Sie hatte sich nicht mehr zurückhalten können, musste all ihrem Ärger, ihrem Frust, ihrer Wut und Verzweiflung Luft machen. Es war seine Schuld. Das alles hier. Alles was in der letzten Zeit passiert war, war seine Schuld und nicht ihre, denn sie hatte sich ihm nicht angenähert, das hatte er getan. Er wollte in ihr Leben treten. Wahrscheinlich lag sie damit aber wieder einmal falsch, denn das lag sie bei ihm des Öfteren. Er wollte nicht in ihr Leben treten, er wollte sie nur als Alibi, wie eine billige Nutte, die er dafür bezahlte, dass sie ihm etwas vorspielte. Nur mit dem Unterschied, dass sie selbst nicht bezahlt wurde für ihre Leistung, sondern dass sie dafür bezahlen musste. Ihre Nerven waren am Ende und erneut fragte sie sich, wie sie das alles nur hatte zulassen können. Warum sie ihn nur nicht machen lassen konnte. Stattdessen brach sie in seiner Wohnung ein und wollte belastende Beweise gegen seine Verlobte finden, um ihn zu schützen. Schützen vor etwas, dass sie selbst nicht zuzuordnen wusste. Dabei wollte er nicht einmal beschützt werden. Malfoy war ein Slytherin und diese durchdachten bekanntlich jeden ihrer anmutigen Schritte, bevor sie ihn taten. Egal wie lange sie dann für ihren Weg brauchten, sie taten nichts ohne sich abzusichern. Nur mit ihr hatte er nicht gerechnet. Mit der störrischen und chaotischen Gryffindor, die es tatsächlich nicht schaffte ihr Leben mit Kind auf die Reihe zu kriegen. Und dennoch, es war seine Schuld. Er hatte sie damals kaputt gemacht. Die Narben vom Krieg waren noch nicht verheilt gewesen, als sie mit ihm geschlafen und sich in ihn verliebt hatte. Seine Abfuhr hatte sie dann gänzlich gebrochen, hatte ihre Nerven sinken und ihre Geduld in Luft auflösen lassen. Zitternd stand sie vor ihm, den Blick gesenkt. Nur ein Gedanke beherrschte noch ihre Sinne. Weg. Sie musste weg. Weg von all diesen Leuten, all dieser Vergangenheit, die sie noch umbringen würde. Es war zu viel, dass ganze Spiel. Sie hatte sich überschätzt. Fliehen war der einzige Reflex, den ihr Körper noch ausführen konnte und als sie es versuchte, als sie ihren Schild fallen ließ und ihren Zauberstab in die Hand nahm, sah sie nichts mehr um sich herum, während sie sich zu drehen begann.

„Granger, nicht!“, hörte sie noch Dracos Worte verworren im Strudel untergehen, zusammen mit ihren Sinnen verschwamm alles, bis ein heftiger Schmerz sie durchfuhr. Etwas zerrte an ihr, schien sie zu zerreißen. Ihre Glieder schmerzten und ihr Blut pulsierte viel zu heftig. Etwas Nasses benetzte ihre Kleidung und als sie aufhörte sich zu drehen, fiel sie. Zu schwach um sich abzufangen und voller Schmerzen, schrie Hermione. Verzweiflung, Schmerz und Trauer hatten sie dazu getrieben von dem Grundstück fliehen zu wollen, dass einen Schutzschild aufwies. Nichts und niemand, der nicht von dem Schutzschild des Hauses und Gartens als Familienmitglied angesehen wurde, konnte hinaus apparieren ohne zu zersplintern. Der Schmerz durchzog ihren gesamten Körper, sodass sie nicht einmal wusste, wo genau er her kam. Auch die hektischen Worte Dracos konnte sie nicht verstehen. Taubheit breitete sich langsam in ihr aus, ein Gefühl, dass sie bei den Schmerzen die sie hatte, herzlich willkommen hieß. Sie wusste, dass sie schrie und stöhnte, vernahm jedoch ihre eigene Stimme nicht mehr. Das Blut rauschte weiter und lauter in ihren Ohren, ließ alles andere untergehen, bis die Dunkelheit über sie herein brach. Schwärze baute sich, zusammen mit dem Taubheitsgefühl, in ihr auf und ließ alle Empfindungen verschwinden, bis sie gar nichts mehr fühlen konnte.
 

Fassungslos hatte Draco mit angesehen, wie Hermione ihren Stab ergriff und kurz darauf begann zu verschwinden. Es schockte ihn, wie sehr er sie durcheinander gebracht hatte, wie sehr sie sich aufgeregt hatte und wie sehr sie zu leiden schien. Ihre Worte hatten ihm gezeigt, wie sehr sie mit sich haderte und es war ihm wieder in den Sinn gekommen, was Scorpius einst gesagt hatte, als er ihn gerade erst kennen lernte. Seine Mutter war oft am Ende mit ihren Nerven und schloss sich ein, um zu Heulen. Etwas, was er bis zu diesem Zeitpunkt nicht verstanden hatte. Granger war für ihn immer wie die Stärkste von allen rüber gekommen. Nie hatte sie sich beschwert, hatte gar alles in Kauf genommen, um gegen Voldemort zu kämpfen und nun war sie einfach am Ende. Draco wusste nicht, welche Last sie mit sich herum trug, dass sie so oft nervlich zusammenbrach, doch er wusste, dass dieses Mal nicht glimpflich ausgehen würde. Seinen Zauberstab ziehend wartete er wenige Sekunden, bevor sie auch schon schreiend vor ihm auftauchte. Dieser Moment war es, der ihn einfrieren ließ. Sein Zauberstab fiel ihm aus seiner Hand, als ihre Schreie in sein Ohr drangen und Bilder hervorriefen, die er längst vergessen haben wollte. Bilder von Blut, Tränen, Schweiß, Angst, Lachen und Folter. Hermiones Folter. Starr stand er da, unfähig ihr zu helfen, weil die Erinnerungen in seinem Kopf erschienen und ihn nicht reagieren ließen. Abermals in seinem Leben stand er auf dem Anwesen Malfoy Manor vor Hermione Granger, die vor Schmerzen schreiend am Boden vor ihm lag und Blut verlor, dass aus ihren Wunden lief.

„Nein … nicht schon wieder, nicht noch einmal“, flüsterte er hektisch vor sich her und riss seine Hände an seine Ohren, ignorierte den betäubenden Schmerz der durch seine eigene ausgerenkte Schulter zog und presste sie so sehr gegen diese, dass er nichts mehr vernahm. Hoffte zu vernehmen, denn die Schreie waren lauter und nichts konnte sie davon abhalten in seinen Gehörgang vorzudringen und die Erinnerungen wachzurufen. Bilder tauchten vor ihm auf, zogen an ihm vorbei. Er vernahm die Stimme seiner verrückten Tante Bellatrix, die sich schreiend und zeternd über Hermione stürzte, ihr den Dolch in den Arm rammte und das Wort in diesen ritzte, dass er selber so viele Jahre lang, achtlos benutzt hatte. Ein Wort, das sie brandmarkte, wie das dunkle Mal ihn. Tränen bildeten sich in seinen Augen, ließen seine Sicht verschwimmen, als er die Lider wieder öffnete und versuchte wieder klare Konturen vor sich zu sehen. Bilder, die keine Bellatrix Lestrange beinhalteten. Nur langsam drang ein Schluchzen und Heulen zu ihm durch, vertrieben die Erinnerungen an vergangene Zeiten und ließen seinen Blick wieder für das Geschehen schärfen.

„Mamaaaaa!“, heulte der kleine Junge, den er im ersten Moment gar nicht erkannte.

„Draco, ruf die Heiler und bring deinen Sohn hier weg, verflucht!“, hörte er seine Mutter fluchen. Nie in seinem Leben hatte er sie zuvor solche Worte benutzen hören. Seit wann war sie überhaupt da? Warum hatte er nicht mitbekommen, dass sie aufgetaucht war?

„Draco!“, fuhr sie ihn erneut scharf an, bevor sie abermals einen Spruch murmelte um Tränke zu sich schweben zu lassen. Seine Starre löste sich, als hätte seine Mutter ihn geschlagen, um ihn wieder ins hier und jetzt zu bringen.

„Nun mach schon, sonst stirbt sie uns hier!“, fuhr sie ihn nochmals an und konzentrierte sich dann vollends auf die Schadensbegrenzung, die sie allein betreiben konnte, bis die Heiler auftauchen würden. Der Schock über das Bild, dass sich ihr geboten hatte, saß auch bei ihr tief, doch Dracos starre ließ sie handeln, ohne darüber nachzudenken, was überhaupt passiert war. Sicherlich, sie hatte die beiden Streiten hören, hatte jedoch schnell einen Zauber genutzt, sodass Scorpius nichts von dem Gespräch der beiden mitbekam, während er spielte. Erst als sie ihren Blick erneut besorgt hob, hatte sie das Ausmaß des Streits gesehen. Eilig war sie auf die Füße gesprungen und zu ihnen geeilt, konnte Draco jedoch nicht erreichen, da dieser viel zu geschockt schien.

„Scorpius“, murmelte er den Namen des jämmerlich weinenden Jungen, der ihn so sehr an ihn selber erinnerte. Narcissa konzentrierte sich weiter auf Hermione, ließ sich nicht von den kläglichen Geräuschen des Jungen ablenken, den er an sich nahm und auf seine Arme hob.

„Komm, sei stark, Scorpius, wir müssen deine Mama jetzt retten“, flüsterte er dem Jungen zu und lief, mit ihm auf seinen Armen, zurück ins Haus, wo er zum Kamin stürzte um Hilfe zu rufen. Noch während er das Flohpulver in den Kamin warf, ploppte neben ihm die Hauselfe seiner Mutter auf, die den Heiler ihres Vertrauens im Gepäck hatte. Irritiert sah er dabei zu, wie Heiler Mathews in den Garten eilte um Hermione zu helfen.

„Trini hat den Herrn Heiler Mathews geholt. Trini hat mit angesehen, was passiert ist und wollte nicht, dass die Miss stirbt“, fiepste die kleine Elfe eingeschüchtert los und zog ihre Ohren dabei Dicht an ihren Kopf heran.

„Danke, Trini“, kam es erleichtert von Draco, der dann jedoch erneut auf Scorpius aufmerksam wurde, da dieser in seinen Armen begann zu toben um zu seiner Mutter laufen zu können.

„Shhh, ist gut Scorpius, deiner Mama wird nun geholfen, wir können gerade nichts tun“, versuchte er den Jungen zu beruhigen, der daraufhin nur noch lauter begann aufzuheulen und zu schniefen.

„Mamaaa!“, hickste er schon, von dem vielen weinen. Fest biss Draco die Zähne zusammen und drückte ihn an sich, wollte ihm das Ganze am besten ersparen, doch war es zu spät. Er konnte die Zeit nicht zurückdrehen und Hermione davor bewahren, zu zersplintern. Er wusste nicht einmal, wie schlimm sie dabei davon gekommen war, da er sie nicht wirklich gesehen hatte. Zu schnell hatten sich die Bilder der Folterung in seine Gedanken geschoben und ihm den Anblick Hermiones erspart. Beruhigend versuchte er Scorpius von dem Geschehen abzulenken, während er den Kamin freigab, sodass weitere Heiler, die Heiler Mathews rufen ließ, zu ihnen durch konnten. Er wusste nicht, wie lange es gedauert hatte, bis er sah, wie Hermione vor den Heilern schwebte, umringt von ihnen. Seinen Blick auf Scorpius wendend, drückte er dessen Gesicht näher an seine Brust um ihn den weiteren schockierenden Anblick zu ersparen, der sich in sein noch junges Gehirn brennen würde. Die Heiler verschwanden und mit ihnen Hermione Granger, eine Kriegsheldin, die gegen Voldemort gekämpft und gewonnen hatte, doch wegen ihm, Draco Malfoy, drohte zu sterben.

Flut der Realität

Eine eiserne schwere legte sich um sein Bewusstsein, drückten es ein, als würde es jemand in Ketten gelegt haben und immer fester daran ziehen, sodass sich die Schlinge des kalten Metalls in dieses schnitt. Sein Blick war auf Hermione gefallen, die von den Heilern weggebracht wurde. Viel konnte er nicht erkennen, doch allein das Blut, dass die Kleidung der Heiler säumte und von der Trage tropfte, auf der sie Hermione gebettet hatten um sie besser Transportieren zu können, reichte ihm um zu wissen, was passiert war und wie schwer sie verletzt wurde. Dabei fiel ihm auch auf, dass er nicht einmal wusste, ob sie mit allen Körperteilen wieder auf dem Anwesen gelandet war, oder ob Teile von ihr davon gerissen wurden. Zudem überlegte er, wie Heiler und Ministeriumsleute überhaupt Teile von zersplinterten Personen ausfindig machen konnten. Gab es eine Art Radar dafür? Und was passierte, wenn die Teile zu spät gefunden wurden, konnte man sie dann nicht mehr an den Körper anbringen? Verdammt, er war sonst so schlau und belesen, vor allem über medizinische Sachen, allein wegen seinem eigenen Problem, dass er hatte, doch dazu fiel ihm rein gar nichts ein. Er wusste nicht, was passierte, wie alles vonstattenging und es wurmte ihn. Dabei könnte es ihn beruhigen, wenn er es wüsste. Dann könnte er Scorpius beruhigen, der sich an ihn klammerte und nur jämmerlich weinte. Erst seine Mutter riss ihn wieder aus seinen Gedanken, als sie erschöpft vor ihn trat und ihn kurz am Arm berührte.

„Du solltest dich duschen, Draco, oder mit Scorpius baden. Du bist voller Blut und Scorpius kann sich dann auch etwas ablenken. Ich werde ebenfalls duschen gehen und wenn ich fertig bin, werde ich ins St Mungo Hospital reisen und mich nach Hermione erkundigen. Kümmere dich bitte derweil um Scorpius. Ich berichte dir später alles weitere.“ Gütig und wissend konnte sie sich zu einem kleinen Lächeln durchringen, bevor sie ihre Hand von seinen Arm nahm und sich auf den Weg in ihre Gemächer machte. Für einen kleinen Moment folgte er ihr noch mit seinen Augen, bevor er zu Scorpius hinab sah und ihn leicht von sich drückte.

„Komm kleiner, du hast Oma gehört, wir gehen baden. Deiner Mama wird es bald wieder gut gehen und vielleicht können wir sie heute Abend schon besuchen. Solange bleiben wir aber hier“, berichtete er Scorpius von dem weiteren Vorhaben. Eigentlich schrie ja alles in seinem Inneren danach, selbst ins St Mungo Hospital zu flohen, doch das würde nicht viel bringen. Narcissa war Ersthelferin, ihr würden sie noch eher Auskunft geben, als ihm. Dem, der Schuld an diesem Unfall trug, der der Auslöser war, dass Hermione Granger überhaupt Splinterte. Niemals würden sie ihn zu ihr lassen. Eher würden sie ihn wieder als den bösen Todesser ansehen, der er einst wegen seiner Familie gewesen war.
 

Nachdem er Scorpius vorsichtig auf seinen Arm genommen hatte und mit ihm in das Bad ging, welches an sein ehemaliges Zimmer angrenzte, hatte er sich mit dem Jungen zusammen ein Bad gegönnt. Zuerst war ihm das Blut gar nicht aufgefallen, dass auf seiner Kleidung war, doch als er sich auszog, bemerkte er die vielen Spritzer, die er abbekommen hatte, als Granger wieder zurück auf dem Anwesen angekommen und zusammengebrochen war. Es war unverständlich für ihn, wieso diese Sache, dieser Unfall ihn so sehr mitnahm. Er wollte Granger nicht weiter in seinem Leben haben, sie brachte zu viele Geheimnisse mit sich, zu viel Ärger und zu viele Gefühle, die er besser nie wieder verspürt hätte. Er wollte sie und zwar nur für sich allein. Niemand sollte sonst je Hand an sie legen und er hatte gedacht, dass er es in ihrem letzten Jahr geschafft hatte. Dass sie sich nicht weiter mit Männer abgab, nachdem er sie so verletzte und ihr sagte, wie wenig sie doch Wert war, dass sie es nicht wert war geliebt zu werden. Doch anscheinend war alles nach hinten losgegangen Er hatte sie des Öfteren gesehen, mit irgendwelchen Männern des Ministeriums, oder Potter in ihrer Nähe. Potter... der, der sich an ihr vergangen hatte. Wie sehr er ihn doch dafür verabscheute und ihm dennoch dankbar war, dass er noch nicht aufgetaucht war nach diesem Unglück. Sicherlich würde der Goldjunge bald erscheinen, doch noch war er in Sicherheit. Noch hatte er Zeit um sich dem ganzen Bewusst zu werden. Vorsichtig legte er seinen Kopf in den Nacken, auf den Rand der Badewanne ab und überlegte, wieso er immer so sehr aus der Haut fuhr. Er mochte Granger, keine Frage, denn sonst würde er nicht mit ihr schlafen wollen, sie nicht für sich haben wollen. Doch warum? Warum wollte er das? Warum hatte er das Gefühl, dass sie zusammen sein mussten, dass er Scorpius jederzeit sehen wollte. Wollte er über Scorpius nur in Grangers nähe sein? Wollte er deswegen auf Biegen und Brechen, dass sein Vaterinstinkt, den er entwickelt hatte, echt war? Dass der Junge sein Sohn war? Aber das konnte rechnerisch doch gar nicht funktionieren, oder irrte er sich? Hatte er etwas übersehen? Seufzend schloss er seine angestrengten Augen und versuchte sich ein wenig zu beruhigen, seine Gedanken auf ein Minimumm zu reduzieren. Es würde ihm nichts bringen sich nun einer Antwort auf eine Frage bewusst zu werden, die eigentlich schon lange beantwortet in ihm schlummerte. Bei der er wusste, wieso er etwas tat, fühlte und wollte. Merlin, er war am Ende, denn zu wissen, wieso er das alles wollte und fühlte, erdrückte ihn. Die Ungewissheit, wie es Hermione mittlerweile ging, ob sie es schaffen würde oder nicht, wie schwer sie verletzt war, das alles waren Faktoren, die ihn fertig machten. Die ihm das Atmen erschwerten. Er musste dringend etwas unternehmen, würde verschwinden, wenn es nicht anders ging, wenn er nicht mit den Konsequenzen leben konnte, die seine Taten hinterlassen hatten.

„Papa?“, riss ihn Scorpius aus seinen Gedanken, der ihn leise angesprochen hatte und zu ihm auf sah. Der kleine Junge lag halb auf ihm drauf und hob seinen Kopf nur so viel, dass er in sein Gesicht sehen konnte. Kurz brummte er um Scorpius zu zeigen, dass er ihm zuhörte.

„Mama wird wieder gesund, oder? Kommt Mama wieder?“ Es waren diese kindlichen Fragen, die ihn bis ins Mark erschütterten. Seine dunklen Augen erinnerten ihn an sich selber, als er einst Angst um seine Mutter gehabt hatte, die von dem dunklen Lord in ein Zimmer verschleppt worden war, nachdem dieser wieder auferstanden war. Wie gern würde er Scorpius die Angst nehmen, ihm sagen, dass alles gut würde, dass seine Mama wiederkommen würde, doch das konnte er nicht. Noch nicht. Noch wusste er nicht, was geschehen würde. Als sie Hermione an ihn vorbei getragen hatten, sah es einfach nicht gut für sie aus. Sie hatte nicht einen Mucks von sich gegeben, einzig ihre Schreie waren noch dumpf in seinem Kopf zu hören gewesen, obwohl sie längst verstummt war. Nie hätte er angenommen, sie noch einmal so leiden zu sehen, ihren Schmerz so hinausschreien zu hören. Die Zeiten von Folter und Verfolgung waren vorbei und dennoch schien sie ihm immer wie ein gehetztes Reh, dass auf der Flucht vor ihn war und er schwor sich, würde sie gesund werden, würden Sie sie wieder flicken können, würde er mit ihr reden und dann richtig, ohne Ausflüchte, ohne fliehen, ohne anschreien und angiften, ohne Sarkasmus und einfach nur ruhig. Zwar war er sich nicht sicher, ob sie das hinbekommen konnten, da sie diese Art zu reden nicht kannten, zumindest nicht, wenn sie miteinander sprachen, doch er würde es versuchen.
 

Der Tag schlich sich nur langsam dahin, fast so, als würde die Zeit eins auf Flubberwurm machen. Ungeduldig wartete er seit Stunden auf seine Mutter, die noch immer nicht ins Anwesen zurückgekehrt war. Mittlerweile war es schon Abends und Scorpius und er lagen in seinem Bett, starrten an die Decke und schwiegen. Wobei Scorpius weniger schwieg, als das er schlief. Die Erschöpfung des Tages hatte ihn dann doch vor einiger Zeit eingeholt, sodass er in einen unruhigen Schlaf verfallen war. Ständig zuckte seine Hand und er kringelte sich neben ihm ein, krallte sich mit der anderen Hand in Dracos Hemd, dass er sich nach dem Bad angezogen hatte. Wenn er doch nur ebenfalls schlafen könnte, doch sein Verstand ließ ihn einfach nicht zur Ruhe kommen, bevor er nicht eine Antwort hatte, nicht wusste, wie es ihr ging. Wieso bei Merlins Bart waren sie beide auch nur so verdammt stur? Würden sie nicht ständig aneinander geraten, wäre das ganze gar nicht passiert. Seufzend fuhr er sich durch seine Haare und verschränkte seine Arme hinter seinem Kopf, als ein leises Geräusch seine Aufmerksamkeit zur Tür lenken ließ. Erwartungsvoll setzte er sich auf und starrte diese regelrecht an, bis sie geöffnet wurde. Doch alle Hoffnung fiel von ihm ab, als er Eloise im Türrahmen stehen sah, die Arme vor der Brust verschränkt und den Kopf erhoben. Allein ihr gebären verriet ihm, was sie im Moment dachte und wie sie sich fühlte. Etwas, dass sie mit Hermione gleich hatte, aber das war wohl auch das Einzige, denn im Gegensatz zu seiner momentanen Ex-Frau, war Eloise nicht sonderlich klug oder interessant. Er stritt sich nicht viel mit ihr, sagte meist nur ja und Amen, wenn sie etwas wollte und erfüllte ohne nachzudenken ihre Wünsche. Sie war die Frau, die sich viele Männer wünschten. Wenn doch einmal Streit aufkam, überfiel sie einen und hatte anschließend grandiosen Sex mit einem. Doch mehr war das auch nicht. Mittlerweile fragte er sich auch, ob es denn nur das war, was ihn so sehr an ihr gereizt hatte. Sicherlich, sie war schön doch, wenn er sie weiter so eingehend betrachtete, ohne etwas zu sagen, bemerkte er, dass sie wohl mehr Ähnlichkeit mit Pansy hatte, seiner Ex-Freundin aus Schulzeiten. Dabei wirkte sie Anfangs so anders, aber sie war eben doch nur eine von ihnen. Anders als Granger, die man in keine Schublade mit anderen Frauen stecken konnte, die eine Person für sich war. Schwierig, aber doch auch eine der interessantesten. Allein, weil man sich mit ihr Geistig messen konnte.

„Was willst du hier?“, richtete er seine Worte abweisend an seine derzeitige Verlobte, die ihn skeptisch ansah. Belustigt stellte er fest, dass sich ihre Augenbraue kaum verzog. Kein Wunder, war diese doch fast nur noch angemalt, statt natürlich. Wie lang stand er eigentlich schon auf so künstliche Frauen?

„Du wolltest zurückkommen, falls du das vergessen hast. Und das nicht erst zwei Tage später“, überdramatisierte sie seine Abwesenheit in seinem Apartment.

„Wie du siehst, kümmere ich mich um meinen Sohn“, antwortet er ihr nur, hatte er doch wenig Lust sich nun mit ihr auseinander zu setzen. Er hatte genug um die Ohren, um sich nun noch ihr Drama anzuhören.

„Gut, wie du willst. Da er schläft, kannst du dich ja auch hier um mich kümmern.“ Lasziv lächelnd kam sie auf ihn zu, woraufhin seine Augenbraue nach oben wanderte. Deswegen hatte er sie heiraten wollen. Sie war ein Biest, wie er selber und sie war sich für nichts zu schade oder zu prüde. Sie machte was sie wollte, wann sie es wollte und wo sie es wollte. Nur kurz überlegte er noch, ob er darauf eingehen sollte, doch als ihr Cardigen zu Boden fiel und sie ihre Hüften in Richtung Bad schwang, konnte er nicht widerstehen. Nur für einen winzigen Moment sah er nochmals zu Scorpius hinab, der weiterhin schlief und löste dabei dessen kleine Hand von seinem Hemd, in die er dann einen Zipfel der Decke steckte.

„Kommst du?“, hörte er sie in ihrem französischen Akzent fragen. Irgendwie konnte er dem Akzent nicht widerstehen, denn bei Fleur war er damals ebenso darauf angesprungen. Leise knurrte er auf, als er sich vom Bett aufstemmte, sein Hemd im Gehen loswurde und in seinem ehemaligen Zimmer zurück ließ. Die Tür zum Bad schließend, hörte er schon das Rauschen der Dusche, die Eloise angestellt hatte und vor ihm begann, sich lasziv räkelnd aus ihrem Kleid zu schälen. Ein leiser unzufriedener Laut entfuhr ihm, bevor er mit dem nächsten Satz, den er tat, bei ihr war und sie Leidenschaftlich an sich zog und küsste. Das war genau das, was er brauchte. Ablenkung von seinen Gedanken und gleichzeitig vermeiden, dass sie redete.

„Fuck!“, fluchte er verhalten, als er seine Erektion bemerkte, die sich deutlich gegen seine Hose spannte. Wieder einmal schaffte sie es, ihn in kürzester Zeit hart werden zu lassen. Darum wollte er sie heiraten, weil sie zueinander passten, weil sie beide heiß waren, sich nichts nahmen. Sie waren Erfolgreich und sie waren Sex pur, zumindest kam es ihm so vor, sobald sie da war. Ungeduldig zerrte er seine Hose zu Boden, während sie sich schon vollkommen Nackt unter die heiße Dusche stellte. Sie wartete nur auf ihn und wie gern würde er nun sagen, das würde ihn kalt lassen, doch er konnte nicht. Sie war eine verdammt gutaussehende Frau, die wusste wie sie sich zu bewegen hatte und das war es, was er wollte. Er wollte keine Frau, mit der er lachen konnte, Kinder haben würde, nein. Das was er wollte und brauchte war einzig Sex um all seine Gedanken und Erinnerungen verblassen zu lassen. Eilig stieg er zu ihr, hatte es geschafft sich gänzlich zu entkleiden und kaum war er bei ihr, drückte er sie gegen die kalte Wand in ihrem Rücken, die sich von der Hitze des Wassers noch nicht erwärmt hatte. Ein Schauer überfuhr sie dabei und er spürte das kleine Zittern ihres Körpers unter seinen Händen. Erregt drängte er sich näher an sie, rieb sich an ihr und hob sie schließlich an, als er ihren Hintern zu fassen bekam. Ohne sie darauf vorzubereiten, stieß er in sie, bewegte sich gegen sie, wurde von mal zu Mal schneller und lauschte dem Rauschen des Wassers, das Blut, dass in seinen Adern floss und hörte ihre Stimme, die sich kratzig anhörte mit jedem Stöhnen, dass ihr entkam. Ihre Finger krallten sich in seine Schulter und ein Schwall an Bilder überflutete seine Sinne. Plötzlich hielt er nicht mehr Eloise mit seinen Händen hoch erhoben. Er sah Hermione, wie sie sich unter ihm räkelte, wie sie ihre Arme um ihn schlang und ihn begierig küsste, als wollte sie, dass ihr gemeinsames Spiel nie endete. Keuchend zuckte er zurück, entglitt Eloise und ließ sie fallen. Sein Atem ging schwer und Stoßweise, während er nur vor sich auf die Wand starrte und weiter zurücktaumelte, bis er die Duschwand in seinem Rücken spürte. Erneut drangen Hermiones süßen Schreie in sein Gedächtnis, die sie einst beim Sex mit ihm ausgestoßen hatte, bis sie sich zu Schmerzensschreien wandelten. Immer kürzer wurden die Atemzüge die er tat und bekam das Gefühl, gleich zu ersticken. Auf Eloise achtete er nicht mehr, weder auf ihre Schmerzenslaute, weil er sie fallen gelassen hatte, noch auf ihr Gemecker, eben deswegen. Er hatte das Gefühl verrückt zu werden, als die Stimme Hermiones immer lauter in ihm widerhallte und ihm eine Gänsehaut nach der nächsten verpasste. Seine Erregung war verpufft, wie ein Luftballon geplatzt. Er hörte nicht einmal sich selbst schreien, während er seine Hände verzweifelt gegen seine Ohren drückte und versuchte die Stimme verstummen zu lassen.

„Aufhören! Es soll aufhören!“, schrie er auf und erschrak, als die Tür zum Bad aufgerissen wurde. Sofort verstummte Hermiones Stimme in seinem Kopf und er sah sich seiner Mutter und Harry Potter gegenüber, hinter ihnen Scorpius, der ihn mit verweinten Augen ängstlich ansah. Und erst da realisierte er, was er getan hatte. Er hatte sein Leben erneut gegen die Wand gefahren und nicht nur seines, er hatte ihres mit genommen. Hatte er ihr Leben damit beendet, während seines nur Schaden genommen hatte?

Was ist mit ihr?

Sein Kopf dröhnte und sein Hals fühlte sich an, als hätte er eine der dicken Gesangskröten von Hogwarts verschluckt, während er wie gebannt auf seine Mutter starrte, Harry und Scorpius dabei nicht einmal ansatzweise für voll nahm. Noch immer atmete er schwer, konnte nur langsam realisieren, was um ihn herum geschah, was er in den letzten Minuten getan hatte. Kurz huschte sein Blick zur Seite, wo er seine Verlobte entdeckte und mit ihrem Anblick realisierte, was er mit ihr getan hatte. Wie ärbermlich war er eigentlich? Er hatte Hermione bis aufs Blut gereizt, sodass sie Blind vor Wut auf ihn, disapparierte und dabei fast ums Leben kam, oder war sie ums Leben gekommen? Seine Mutter sah jedenfalls nicht danach aus, als gäbe es gute Nachrichten und Scorpius verweintes Gesicht nach zu Urteilen auch nicht. Addierte man dann noch die Anwesenheit des Auroren Chefs St. Potter dazu, konnte es nur eines bedeuten, er hatte sie auf dem Gewissen. Es war ihm gelungen, die unbesiegbare, starke und kluge, wunderschöne Frau, Hermione Granger, umzubringen ohne sich auch nur die Finger schmutzig zu machen. Seine Gedanken stoppten abrupt, als er eine schallende Ohrfeige auf seiner Wange spürte, die seinen gesamten Kopf zur Seite schleuderte. Der pochende Schmerz in seiner Wange war nichts im vergleich zu dem Taubheitsgefühl, dass sich in seinem Körper ausbreitete bei dem Gedanken, dass er sie umgebracht hatte. Sicherlich, er hatte damals in der Schule einmal gesagt, Schlammblüter, ihr kommt auch noch dran und hatte dann gemeint, dass er hoffte, Hermione würde es als erstes Treffen, doch das war vorbei, so war er doch nicht mehr, oder? War er tief in sich immer noch so? Verachtete er sie noch genauso, wie damals? Hatte er deswegen nur immer wieder mit ihr gespielt, ihre Gefühle und ihre Lage ausgenutzt, weil es ihm Spaß gemacht hatte sie zu demütigen, sie im Dreck kriechen zu sehen, wie es ihm einst als Kind beigebracht wurde, was Schlamblüter zu tun hatten? Nein, nein das hatte er nicht. Er wusste doch, dass es nicht stimmte, dass er so nicht mehr war, doch warum kamen diese Gedanken zurück? Hatte er sie denn wirklich getöten? War er Schuld daran, dass der Junge, den er so ins Herz geschlossen hatte, nun Weise war? Erneut wurde er abrupt aus den Gedanken gerissen, als ihn eine kalte Hand an seiner Schulter packte. Die darauf folgenden Minuten kamen ihm wie in Zeitlupe vor. Seine Mutter, die ihm ein Handtuch in die Hand drückte und ihn mit aus der Dusche zog, seine Verlobte, die erhobenen Hauptes mit pitsch nassen Haaren das Feld räumte, Harry Potter, der in seinem Zimmer stand, auf das er einen guten Blick durch die geöffnete Tür hatte und der seinen Sohn auf den Arm nahm, ihm beruhigend über den Rücken und Kopf strich. Das alles kam ihm vor, wie in einem Alptraum. Er hörte nur langsam die Stimme seiner Mutter durch die dicke Wolke dringen, die sein Bewusstsein umhüllte, die versuchte den größten Schaden abzuwenden, der sicherlich noch auf ihn einschlagen würde und das war der Moment, der das Blut in seinen Adern rauschen ließ, der zuließ, dass die Stimme seiner Mutter zu ihm durchdrang. Genervt und ausgelaugt sah sie ihn an, während sie sich ihren Nasenrücken mit den Fingern massierte.

„Was hast du nur getan, Junge. Kannst du denn nicht wenigstens einmal nicht das tun, was man von dir erwartet?“ Sie hatte recht, er tat immer was man von ihm erwartete, weil man ihn nur so kannte. Niemand wusste, dass er durchaus auch einmal anders handeln konnte, als man dachte. Bei seiner Familie hatte er immer das Musterbeispiel dafür abgegeben zu sein, wie man über ihn dachte und scheinbar hatte er es wieder einmal geschafft. So sehr er seine Mutter auch liebte, schien sie ihn doch nicht die geringste Spur zu kennen, oder doc zu gut, wenn sie wirklich von ihm erwartet hatte, dass er nicht um Granger trauerte, sondern sich lieber mit Sex beschäftigte. Wütend knurrte er auf, musste er doch feststellen, dass er eben genau so war. Was hatte er schon in der Zeit ihrer Abwesenheit getan? Sich um Scorpius gekümmert und nachgedacht, doch mehr auch nicht. Er war gar sofort auf die Aussicht auf Sex angesprungen. Liebend gern sogar, denn Sex bedeutete für ihn ablenkung und verdrängung. Nur langsam kam bewegung in seinen Körper, sodass er bemerkte, dass er noch immer Nackt vor seiner Mutter stand und ebenfalls Potters Blicken ausgesetzt war. Es störte ihn eigentlich nicht, war er doch keineswegs prüde oder dergleichen, wusste doch seine Mutter und auch Potter nur zu gut, wie der Körper eines Mannes aussah und dennoch, das hier war eine Situation, in der er nicht gern zeigte, was er hatte. Sein Griff um das Handtuch in seiner Hand wurde noch fester, während er es um seinen Unterleib wickelte. Vergessen waren die Schreie, die er vor wenigen Minuten noch ausgestoßen hatte, als sein Unterbewusstsein sein eigentliches Problem zeigte. Ohne noch weiter herumzutrödeln, stieg er wackligen Schrittes aus der Dusche. Er hatte die Auswirkungen seines kleinen Nervenzusammenbruchs vollkommen unterschätzt, als er kurz zusammen sackte, sich jedoch noch aufhalten konnte zu fallen. Sich auf seinen Körper besinnend, lief er langsam in sein Zimmer, sammelte seine Unterhose auf und zog sie ohne weiteres über, damit er das Handtuch los wurde, was sich sowieso immer lösen würde. Seiner Unterhose folgten weitere Sachen und erst, als er wieder gänzlich bekleidet war, fühlte er sich in der Lage, sich den Tatsachen zu stellen, die man ihm nun präsentieren würde. Seine Stimme zitterte noch leicht, als er wieder zu seiner Mutter sah, die erschöpft versuchte aufrecht zu stehen.

„Wie geht es ihr?“, war das Erste, dass seine Lippen verließ. Unruhe machte sich breit, als niemand der Anwesenden auch nur den versuch machte, ihm zu Antworten. War das nun die Rache dafür, dass sie ihn nackt in der Dusche gefunden hatten? Wollten sie ihn dafür büßen lassen, dass er nicht wie andere heulend da saß? Seine Stirn runzelte sich in seiner aufkommenden Wut, bis Potter sich schließlich dazu herab ließ ihm zu Antworten, dachte er zumindest.

„Malfoy, ich bin hier, um mit dir darüber zu reden, was passiert ist. Ich brauche eine detaillerte Aussage von dir, deiner Mutter und Scorpius. Sofern es möglich ist. Wie ich jedoch sehe, ist es möglich, daher werde ich die Befragung auch gleich durchführen. Miss Malfoy, würden sie bitte solange mit Scorpius den Raum verlassen? Jede Aussage muss von jedem Beteiligten einzeln aufgenommen werden, ohne weitere Anwesende, die die Aussage durch Blicke oder Zauber verfälschen könnten.“ Geschäftsmäßig wandt er sich an Narcissa Malfoy, die ergeben Seufzte und Hermiones Sohn an die Hand nahm um ihn aus dem Raum zu führen.

„Komm, wir machen uns einen Kakao, damit kannst du nachher sicherlich etwas ruhiger schlafen“, hörte der Malfoy Erbe seine Mutter noch sagen, bevor die Tür seines Zimmers ins Schloss fiel. In dem Moment, wo er mit Potter allein war, bemerkte er erst, dass dieser in voller Dienstkleidung vor ihm stand und seinen Zauberstab erhob, um ein paar Zaubersprüche über sein Zimmer zu legen, die wohl Teil eines Verhöres waren. Unruhig beobachtete er die Prozedur, wusste nur zu gut, wie solche Verhöre von Auroren aussehen konnten.

„Also gut, Malfoy, dann fangen wir mal an. Was ist das erste, woran du dich erinnerst. Was ist passiert, bevor er zu diesem Unfall kam?“, wandte sich Harry ihm wieder zu, wodurch er aufhorchte und seine Augenbrauen skeptisch zusammen zog. Er war nicht der Meinung, dass er ihr etwas getan hatte? Er tat nicht so, als wäre es seine Schuld, als würde er wissen, was passiert war? Gut, dann würde er mitspielen. Potter würde ihm schon noch sein wahres Gesicht zeigen.

„Was passierte? Granger und ich stritten uns. Wir waren unterschiedlicher Meinung, was öfter vorkommt. Doch sie vergaß bei ihrer Flucht vor unserem Gespräch, dass das Haus einen Schutz hat. Niemand kann hier einfach hinein oder heraus apparieren. Es war kein einfaches Splintern, dass ihr wiederfahren war“, brachte er mit zusammengebissenen Zähnen hervor. Die Erinnerung daran, wie es dazu gekommen war, nagte an ihm und er spürte, wie es ihn fast schon zerriss, wie die Bilder vor ihm auftauchten, egal wie sehr er versuchte sie zu verscheuchen, seinen Kopf zu schütteln um sie zu verdrängen. Nur diese einzige Frage von Potter reichte aus, um ihn erneut in ein Chaos zu stürzen, in eine Unruhe, die nicht nachlassen würde, bis er erfuhr, wie schlimm es sie getroffen hatte.

„Was ist dann passiert?“, hörte er die Brillenschlange fragen und am liebsten hätte er ihm vor die Füße gespuckt, um ihm zu zeigen, wie viel er von diesem Gespräch hielt, wie wenig er darüber reden wollte, doch wenn Potter es wissen wollte, sollte er es erfahren.

„Granger apparierte in ihrer Wut. Die Schutzbanne des Hauses wurden ausgelöst, sodass sie nicht weit kam. Sie löste sich auf und schon im nächsten Moment war sie zurück. Blut spritzte, triefte aus klaffenden Wunden und schreie waren zu vernehmen. Ihr Körper fiel ohne jegliches zutun zu Boden und dort lag sie dann. Es dauerte nicht lange, biss ihre Schreie verstummten und nur das Blut ihren Körper verließ, aus jeder offenen stelle sickerte und den Boden tränkte, als hätte man einen Aquamenti gesprochen.“ Draco bemerkte, dass seine Erzählung abgestumpft klang, als wäre er nur ein unbeteiligter, der zugesehen hatte, aber keine Bindung zu der Frau hatte, die in Stücke zerrissen worden war, deren Blut über seine Hände geflossen waren und dessen Schreie sich tief in sein Unterbewusstsein gedrängt hatten. Er schluckte den aufkommenden Kloß in seinem Hals herunter, während er einen Punkt hinter Harry fixierte, nur um sich abzulenken und nicht wieder alles erneut zu durchleben. Potter schien davon kaum eine Notiz zu nehmen, dokumentierte er doch nur das, was seine Lippen verließen und stellte erneute Fragen um den Sachverhalt zu dokumentieren.

„Worüber habt ihr euch gestritten?“, fragte er weiter und wirkte noch immer so, als wäre das alles wirklich nur sein Job, als wäre es nicht seine Beste Freundin gewesen, die durch einen massiven Fehler beinahe getötet wurde, oder wurde sie es gar? Die Frage ließ ihn einfach nicht los und so stellte er die Gegenfrage, ohne Potter zu antworten.

„Was ist mit ihr, ist sie tot?“ Bei Dracos Frage hob Harry seinen Blick und richtete schob seine Brille etwas höher, die zuvor verrutscht war.

„Das ist jetzt nicht die Frage, Mister Malfoy. Bitte beantworten sie mir meine Fragen, danach werden sie alles weitere relevante erfahren“, wies ihn sein Gegenüber zurecht. Wut schürte sich in ihm. Was dachte Potter, wer er war? Alles relevante würde er später erfahren? Wann denn, wenn die Beerdigung war? Wenn er in Azkaban saß, weil er die Kriegsheldin Hermione Granger umgebracht hatte? Zornes funkelnd starrte er in die grünen Augen seines gegenübers und ballte seine Hände zu Fäuste. Lange würde er seine kühle Haltung nicht mehr aufrecht erhalten können. Seine Maske bröckelte schon, seit das Verhör überhaupt begonnen hatte.

„Das ist jetzt nicht die Frage?“, wiederholte er die Worte des Aurors gereizt.

„Ist das dein Ernst, Potter? Deine beste Freundin, in die du gleichzeitig verliebt bist, die aber nichts von dir will, weil sie etwas besseres will als dich, liegt in einem beschissenen Krankenhaus, oder gar auf eine beschissenen Bare in der Gerichtsmedizin und dich kümmert nur die einhaltung der Regeln in seinem verdammten Job?“, entfuhr es ihm wütend, konnte er es doch einfach nicht fassen, was er da hörte und sich Harry ihm gegenüber gab.

„Es ist mein Ernst, Mister Malfoy. Dieses Verhör hier muss sein, um den Sachverhalt zu klären und herauszufinden, in wie fern sie eine Mitschuld an dem Zustand von Miss Granger haben.“ Fassungslos starrte er durch die dicken Brillengläser seines Gegenübers, der nicht einmal in dieser Situation aus seiner Haut konnte. Er würde immer der treue Weltenretter sein, der das Böse nach Azkaban brachte, egal welche Art von vergehen vorlag und wer daran alles beteiligt war, gar zu Schaden kam. Verbissen versuchte er, seiner Wut keinen Raum zu geben, doch mit jedem Gesetzestreuem Wort, wurde es schwerer und schwerer.

„Worüber wir uns gestritten haben, geht dich einen feuchten Eulendreck an, Potter“, zischte er ihm entgegen, trat dabei einen bedrohlichen Schritt auf den Kleineren zu, der unbeeindruckt zu ihm herauf sah und erneut in aller seelen ruhe, seine Brille richtete.

„Es ist wichtig, denn ohne diese Information wird ein Ermittlungsverfahren gegen sie eingeleitet, Mister Malfoy. Wenn sie jetzt sprechen, wird ihre Aussage aufgenommen und damit ist die Sache vorerst erledigt. Schweigen sie, muss das Ministerium davon ausgehen, dass sie etwas zu verschweigen haben und wird sie in Gewahrsam nehmen, damit sie keine Spuren verwischen können“, erklärte Harry Draco sachlich. Auch ihm ging diese ganze Sache gegen den Strich und am liebsten hätte er seinen Zauberstab schon an Malfoy Kehle gesehen und ihn damit gezwungen auszuspucken, was er getan hatte, damit Hermione so ein grober fehler Unterlief, der sie das Leben kostete.

„Raus! Denkst du wirklich, ich würde mich von dir in meinem eigenen Haus bedrohen lassen, Potter? Du hast keine Ahnung was hier vor sich geht, was zwischen ihr und mir ist und du wirst es mit deinem kleinen Helfersyndrom und deinem verdammten Gutmenschengehabe auch nie verstehen. Was zwischen Granger und mir ist, sein wird oder war, ging dich weder früher etwas an, wo du immer den Retter vor ihr spielen musstest, noch geht es dich jetzt etwas an, wo sie an meiner Seite ist, mein Kind großgezogen hat und sie nicht einmal Anwesend ist, um selbst etwas dazu zu sagen. Wenn du denkst, dass gerade du ein Anrecht darauf hättest, zu wissen, was zwischen ihr und mir gewesen war, dann hast du dich wohl selbst mit dem Sectumsempra geschnitten, denn gerade du solltest deine Nase aus Dingen heraushalten, die sie betreffen“, brauste er auf. Es reichte ihm. Dieser ganze Tag reichte ihm. Erst der Streit, in dem sie ihm vorwarf, er solle für immer aus ihrem Leben verschwinden und dann auch noch ihre Verletzungen, das Blut, die Schreie und die Ungewissheit, was nun mit ihr geschehen war, was ihm scheinbar niemand sagen wollte. Am liebste würde er seinen Zauberstab ziehen und alles kurz und klein Fluchen, doch er wusste, Potter war ein erfahrener Zauberer, so ungern er es zugab. Lange hätte er seinen Zauberstab nicht in der Hand, würde er ihn ziehen. Potters reflexe was das Entwaffnen anging waren dafür zu ausgeprägt. Zähne fletschend setzte er einen Fuß vor den anderen und tiegerte aufgebracht in seinem Zimmer herum, riss dabei vor Wut die Lampe von seinem Schreibtisch, die darauf geruht hatte und zerschmiss im Anschluss noch das Tintenfass, welches immer bereit stand um Briefe damit zu schreiben.

„Beruhige dich, Malfoy, ich kann deine Aufregung verstehen, doch bringt sie uns beide nicht weiter“, hörte er Potter hinter sich. Aufgebracht drehte er sich zu seinem ehemaligen Schulfeind um und fixierte ihn mit einem Blick, den er damals nur zu gern verwendet hatte.

„Ach ja, kannst du das? Du willst mir sagen, du kannst verstehen, wie ich mich fühle? Wie man sich fühlt, wenn man sieht, dass die Frau, die man liebt vor seinen Augen zerschlitzt und in Einzelteilen auf dem Boden aufschlägt, sich ihr Blut überall verteilt, aus ihren Arterien spritzt und deine Sachen tränkt, ohne das du etwas tun kannst, weil du gelähmt bist von einer Erinnerung deiner Vergangenheit in der du eine ähnliche Szene schon einmal erlebt hast? Ihre Schreie vernimmst, die sich durch Mark und Bein ziehen, die dein ganzes Sein beeinträchtigen, dich erzittern und einfrieren lassen, sodass du nicht in der Lage bist, ihr zu helfen? Ist es das, was du verstehen kannst, Potter? Ist es das? Du hast keine Ahnung wie es ist, ein Kind ins Herz zu schließen, von dessen Existens du Jahrelang nicht eine Ahnung hattest, dass du bis zu dem Tag nicht kanntest und das dann neben dir steht, während sie am Boden liegt und sich die Seele aus dem Leib schreit, bis sie verstummt und eine so unheimliche Stille hinterlässt, dass du keine Rufe, keine Stimmen mehr um dich herum wahrnimmst. Die dich so gebannt und leer zurücklässt, dass der Kuss eines Dementors dagegen wie ein warmer Sonnenstrahl auf deiner Haut wirkt? Kennst du das? Ich glaube nicht, Potter, denn sonst würdest du nicht auf deine scheiß Regeln achten, dann würdest du mich in Ruhe lassen und von hier verschwinden, bevor ich dich in Stücke reiße!“ All die angestaute Wut platzte mit einem Mal aus ihm heraus, ließ ihm kaum noch Luft zum Atmen, schnürte ihm seine Kehle zu, sodass er nur noch keuchen konnte. Angestrengt versuchte er sich wieder zu beruhigen, seine Kräfte zu zügeln, tat die Anspannung in seinem Körper seiner geschundenen Schulter gar nicht gut. Doch diese eine Frage, musste noch einmal raus und er hoffte für Potters eigenes Wohl, dass dieser ihm endlich darauf antworten würde.

„Was ist mit ihr?“

Der Wandel

Harry war bewusst, was er Draco damit antat, ihm nicht zu sagen, wie es Hermione ging, machte dieser sich doch wohl die meisten Gedanken darum. Seufzend ließ er seine Schultern sinken und überlegte, wie er das ganze weiterhin angehen sollte. Im Grunde hatte er ja schon bekommen, was er gewollt hatte. Draco hatte zugegeben, wie viel ihm Hermione bedeutete und wie sehr er damit Kämpfte. Es war ihm bewusst, dass der Malfoy nicht so einfach aus seiner Haut konnte und das schien Hermione schon früh erfahren zu haben. Dennoch hatte sie etwas in ihm gesehen, was keiner weiter gesehen hatte. Er musste sich ihr gegenüber schon einmal geöffnet haben, da war er sich sicher, denn ansonsten wäre Hermione nie in Draco verliebt gewesen. Erneut kreisten seine Gedanken darum, wie es nun weiter gehen würde. Hermione war im Krankenhaus und obwohl die Heiler wirklich ihr bestes gaben, stand es nicht gut um seine beste Freundin. Noch dazu, konnte er Malfoy nicht einmal wirklich die Schuld geben, denn Hermione wusste sicherlich um die Zauber dieses Hauses, hatte sie nur einfach vergessen und verdrängt, als sie in Rage davon apparieren wollte. Was jetzt kam, war eine der schwersten Aufgaben, die er wohl je vor sich gehabt hatte und wäre er nicht immer noch so geschockt von dem Ereignis, wäre er wohl selbst den Tränen näher als sonst jemand.

„Okay, damit beenden wir die Befragung“, begann er ruhig und ließ seine Utensilien zur Aufnahme des Verhöres, wie man es auch nennen konnte, verschwinden. Durch seine dicken Brillengläser beobachtete er, wie Draco noch immer wild im Zimmer hin und her wanderte. Noch einmal holte er tief Luft um sich vor dem zu wappnen, was gleich auf ihn zukommen würde.

„Hermione wird von den besten Heilern behandelt, die es gibt, dass solltest du vorab wissen. Die Situation in die sie sich selbst gebracht hat, ist nicht einfach, im Gegenteil. Wir haben mit den Heilern gesprochen, es ist schwer zu sagen, ob sie das ganze überstehen wird. Sie hat sehr viel Blut verloren und einige wichtige Organe wurden beschädigt. Im Moment kämpfen sie noch immer um ihr Leben und keiner konnte uns sagen, wie es weiter gehen wird. Um es klar zu sagen, es ist nicht klar, ob sie überlebt.“ Je mehr Worte seine Lippen verließen, um so zittrig wurde er, wie er ergeben feststellen musste. Seine Hand konnte kaum noch ruhig seinen Zauberstab halten, den er zur Sicherheit hielt. Jetzt wo er aussprach, was er zuvor nicht verarbeitet hatte, kam auch bei ihm die Angst und Sorge hoch. Hermione war nicht länger eine Akte für ihn, eine Betroffene, dessen Fall er dokumentieren musste. Es war real geworden, was geschehen war und es warf ihn noch stärker aus der Bahn, als er es sich je zugetraut hätte. Seine Stimme versagte, während er versuchte nochmals einen Satz zu bilden, ein paar Worte zu sprechen, die Malfoy und auch ihm selber Hoffnung gaben, dass sie das ganze Überleben würde, doch er konnte nicht. Kein Ton verließ mehr seine Lippen.
 

Aufmerksam hatte er seine Ohren gespitzt und an Potters Lippen gehangen, um ja kein Wort von dem zu verpassen, was er endlich über Hermiones Zustand heraus brachte. Als dieser seine Erzählung endete, stockte ihm der Atem und er hatte das Gefühl, ein dicker Troll würde auf seiner Lunge sitzen. Es war also gekommen, wie er es geahnt hatte. Schon als er ihre Verletzungen gesehen hatte, ihre offenen Wunden, das ganze Blut, dass sich über den Boden und über ihn selber ergossen hatte. Schon da hatte er es gewusst und es wäre seine Schuld, würde sie das ganze nicht überleben. Ohne noch weiter auf Harry zu achten, zog er seinen Zauberstab und apparierte aus seinem Zimmer, direkt vor das St. Mungo Krankenhaus, in dem Hermione gerade um ihr Leben kämpfte, wenn sie denn überhaupt noch kämpfte, immerhin war es schon einige Zeit her, wo Potter aus dem Krankenhaus verschwunden war. Sein Herz bebte vor Angst in seiner Brust und es fühlte sich an, als würde er selber jeden Moment an Herzversagen zusammen brechen. Angst war es schließlich, die ihn in das Gebäude trug, direkt zum Empfang, an dem drei Leute vor ihm standen und auf eine Auskunft warteten. Fluchend schob er sich an diese vorbei und fuhr der Hexe über den Mund, welche gerade fragte, wo sie ihre Schwester finden konnte, die wegen heftigen Drachenpocken eingeliefert wurde.

„Hermione Grangers Zimmer, wo finde ich es?“ Pikiert sahen ihn sowohl die Frau, als auch die Empfangsdame an.

„Was erlauben sie sich?“, echauffierte sich die Dame neben ihm, die eigentlich an der Reihe gewesen war. Genervt rollte er mit den Augen, hatte er doch überhaupt keine Lust sich mit irgendwem zu Unterhalten. Sein einziges Ziel war und blieb das Zimmer von Hermione, in dem sie – wie er hoffte – in ihrem Bett lag und schlief um sich zu erholen.

„Zweites Obergeschoss, nun verschwinden sie“, fuhr er die Frau an, welche daraufhin erschrocken zusammen fuhr, ebenso die Empfangsdame, die daraufhin eilig in ihren Unterlagen wühlte.

„Wo..“, begann er, wurde jedoch unterbrochen.

„Zimmer Dreihundert fünfundzwanzig, viertes Obergeschoss“, hastete die Dame mit den schwarzen Haaren heraus. Ihr schien nicht daran gelegen zu sein, sich mit ihm anzulegen, oder ihn noch weiter zu provozieren. Kurz nickte er ihr noch zu, ehe er sich auf den Weg machte, die Stationen zu erklimmen und zu Hermiones Zimmer zu gelangen. Er hörte noch, die sie nochmals über ihn und sein unverschämtes Verhalten schimpften und einzig die Empfangsdame ihn in Schutz nahm. Wahrscheinlich hatte sie einfach Mitleid mit ihm, weil sie wusste, wie es Hermione ging. Über diesen Gedanken von sich selbst knurrend, beschleunigte er seine Schritte nochmals, bis er vor ihrem Zimmer angekommen war. Er hatte sich an einer weiteren Empfangsdame vorbei geschummelt, als er die Möglichkeit gehabt hatte, musste man sich sonst doch auf einer Intensivstation nochmals anmelden. Dazu hatte er jedoch nicht den geringsten Nerv. Je näher er ihrem Zimmer und dem Fenster kam, durch das man hindurch sehen konnte, um die Patienten hier genaustens im Auge zu behalten, stockte er erneut. Eine eiserne schwere legte sich über seinen Körper und jegliches Gefühl entwich ihm, als er ihre zarte Gestalt in dem kleinen Bett des sonst so riesig wirkenden Zimmers erkannte. Um sie herum schienen irgendwelche Gerätschaften zu stehen, die er nur von Erzählungen her kannte. Noch nie war er selber auf einer Intensivstation gewesen. Der Anblick der sich ihm bot, erschreckte ihn mehr, als er angenommen hatte. Ruhig lag sie da, schien sich nicht zu bewegen. Von dieser Distanz aus konnte er nicht einmal erkennen, ob sich ihr Brustkorb hob und senkte. Die Angst, die ihn zuvor zu ihr gebracht hatte, war nun so greifbar, als hätte sie sich in reine Magie gewandelt, die nun gebündelt vor ihm schwebte. Er wusste, so etwas war unmöglich und dennoch bemerkte er, wie sich seine Muskeln anspannten und elektrische Stöße durch seine Venen zogen. Seine Nacken und Arm Härchen stellten sich auf, als würde er unter Strom stehen und eine Kälte erfasste seinen Körper, die ihn erschaudern ließ. Mit geweiteten Augen starrte er durch das Fenster, unfähig die Hand zur Tür zu heben um diese zu öffnen und zu ihr zu gehen. Erst als eine Schwester den Flur entlang lief, die reichlich fertig aussah mit ihren zerzausten Haaren und ihren blutunterlaufenen Augen, schaffte er es, sich von ihrem Anblick zu lösen. Fahrig lächelte sie ihn an, als sie sich neben ihn stellte und ebenfalls durch das Fenster blickte.

„Ich habe mich schon gefragt, wann sie wohl hier auftauchen werden, Mister Malfoy. Miss Granger geht es den Umständen entsprechend. Im Moment ist sie stabil, wurde jedoch in ein Koma versetzt, damit ihre Verletzungen in Ruhe heilen können, ohne dass sie all zu große Schmerzen dabei empfindet. Sie brauch viel Ruhe und Zeit, denn mehr können wir im Moment nicht für sie tun. Es tut mir leid, was passiert ist und ich hoffe das, wenn Miss Granger aufwacht, sie beide eine richtige Ehe führen können.“ Langsam drehte er seinen Kopf zu der älteren Frau, die sicherlich seine Oma sein könnte, oder wenigstens seine Mutter, vom Alter her. Er war überrascht, dass er nicht gemeckert wurde, wie er sich hinein schleichen konnte, dass man ihn nicht gleich hinaus warf und ihm die Informationen ihres Zustandes verweigerte. Wie sie ja selbst so schön feststellte, waren sie nicht verheiratet und eigentlich galt er als Außenstehender, der keine ärztlichen Informationen erhalten durfte.

„Mister Potter teilte uns mit, dass sie über den Gesundheitszustand von Miss Granger informiert werden dürfen“, erklärte ihm die Dame, worüber er sich soeben noch gewundert hatte. Leicht ruckte er mit dem Kopf und wandte sich dann wieder der Fensterscheibe zu.

„Sie können zu ihr, doch ziehen sie sich bitte etwas über und bleiben sie nicht länger als eine Stunde. Miss Granger wird in dieser Zeit sowieso nicht aufwachen und ihr Geist kommt eher zur Ruhe, wenn sie niemandes Gegenwart spürt.“ Mit diesen Worten reichte sie ihm noch einen Anzug, der dazu gemacht war, vor Bakterien zu schützen. Starr hielt er diesen Anzug fest, sich unsicher, ob er ihn überhaupt brauchen würde. Er wollte hinein, wollte zu ihr, doch auf der anderen Seite, wollte er es nicht. Hermione war verboten. Sie war im Moment in einem Zustand, den er zu verschulden hatte und weswegen er sich selbst verbot, zu ihr zu gehen. Es schmerzte ihn zudem schon genug, sie dort zu sehen, regungslos, wie eine Puppe. Nein, er konnte nicht zu ihr, nicht nach dem, was passiert war und wie sein Leben im Moment noch lief. Zuerst musste er einiges in Ordnung bringen. Er musste sein Leben wieder richten um sich seiner Schuld rein zu waschen. Sich von dem zu befreien, was Schuld an ihrem Streit war, warum das alles passiert war. Endlich war er sich bewusst, was er zu tun hatte. Es war, als wenn dies endlich der richtige Anstoß dafür war, dass er sein Leben änderte, sich Gedanken machte und nicht blind nur das tat, was seine Triebe ihm sagten. Es war wohl Ironie, dass es erst soweit kommen musste, damit er Verstand, dass er Verantwortung trug, dass er für sein Leben, sein Handeln selbst verantwortlich war. Mit einem letzten Blick durch das Fenster, verließ er die Station wieder und schmiss den Anzug, den er in die Hand gedrückt bekommen hatte, in den Mülleimer am Ausgang der Station. Sein nächstes Ziel war klar vor seinen Augen, als er gegen jemanden Stieß und zurück prallte. Wütend hob er seinen Blick und erstarrte, als er sein gegenüber erkannte.

„Du!“, fauchte er ihm entgegen und machte einen Schritt auf ihn zu. Das der es sich überhaupt wagte, sich nochmal in Hermiones Nähe zu begeben. Aber ihn würden sie sicherlich nicht zu ihr lassen, da war er sich sicher.

„Malfoy“, kam es emotionslos von seinem Gegenüber.

„Lestrange, ich wüsste nicht, was du hier zu suchen hast“, ging er gleich auf Konfrontationskurs, bis er die Frau neben diesem erblickte, die ihm bekannt vor kam.

„Rabastan?“, hörte er sie mit brüchiger Stimme seinen Namen flüstern. Seine Augenbraue hob sich, während er von der Frau zurück zu dem Mann vor ihm blickte.

„Ist schon gut, Jean. Ich sollte euch vielleicht kurz vorstellen auch, wenn das hier nicht der passendste Zeitpunkt dafür ist.“ Skeptisch lauschte Draco dem Wortwechsel und sah Rabastan mit Argusaugen an. Er verstand nicht, warum er vorgestellt werden sollte, hatte er doch überhaupt nichts mit der Frau zu tun. Einzig ihr Name wiederholte sich in seinen Gedanken. Als ihm schon der passende Verdacht kam, sprach Rabastan weiter.

„Jean, das ist Draco Lucius Malfoy. Malfoy, das ist Jean Granger, Hermiones Mutter.“ Das war der Moment, in dem ihm bewusst wurde, was er nicht nur sich und Hermione, sondern ihrer Mutter und ihrem Sohn angetan hatte. Der Moment in dem er Realisierte, dass er mit seinem Spiel und seinen Lügen nicht nur ihrer Leben veränderte und beeinflusste. Der Schaden, den er angerichtet hatte, indem er sie zu diesem Spielchen von ihm zwang, war immens und er wusste nicht, ob er das alles je wieder richten könnte, denn Hermiones Leben lag nicht in seiner Hand, er konnte sie nicht retten, sie nicht heilen und die Zeit nicht zurückdrehen. Er schluckte trocken und sein Hals kratzte, als Jean ihm die Hand reichte.

„Sie sind also der Mann, in den sich meine Tochter verliebt hat. Es tut mir so leid für sie, dass sie nun ebenso leiden und bangen müssen, wie wir“, erklärte sie ihm tapfer, die Tränen fort blinzelnd, die in ihre Augen stiegen. Zaghaft nahm er ihre Hand in seine und nickte schwach. Sie wusste scheinbar nicht, dass er mit ihrem Unfall zu tun hatte und was alles in dem Leben ihrer Tochter gelaufen war, an dem er Schuld trug.

„Mir tut es leid. Es tut mir aufrichtig leid, Miss Granger.“ Tiefe Reue war aus seiner Stimme zu vernehmen, die Rabastan dazu brachte, ihn mit geweiteten Augen anzusehen. Nie hatte er einen Malfoy seine Taten bereuen sehen. Ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren, verschwand Draco und ließ die beiden allein zurück. Er musste nun stark sein und durfte nicht, wie in seiner Schulzeit an dem Druck, der nun auf seinen Schultern lastete, zerbrechen. Für Scorpius, für Hermione.

Das Erwachen

Sechseinhalb Wochen waren vergangen, seitdem Hermione ins Krankenhaus gekommen und nicht mehr ansprechbar war. Seit her ist viel passiert. Der Herbst hatte sich mit Sturm und Regen angekündigt, ließ die braunen Blätter zu Boden segeln um sie dann nur noch einmal durch die Luft zu wirbeln. Die Sonne hatte ihre Kraft verloren, als wenn man sie von ihnen abgeschottet hatte. Kälte hielt Einzug auf den Ländereien Wiltshires, auf dem Anwesen Malfoy Manors und stille legte sich über den Garten und das Haus, während die Bewohner ihren Tätigkeiten nachgingen. Einzig Narcissas klare Stimme verklang an den hohen Wänden des Wohnzimmers, in dem sie mit ihrem Enkel auf einem der Sessel saß und ihm vor dem wärmenden Kamin aus einem Buch vorlas. Es war schon Abend und bald würde sie mit Scorpius zusammen ins Bett gehen, damit der Junge den Schlaf bekam, den er brauchte. Seitdem Hermione im Krankenhaus war, lebte ihr Sohn bei ihr im Malfoy Manor, da weder der Potter Junge noch das Weasley Mädchen Zeit hatten sich ganztägig um den Kleinen zu kümmern. Davon abgesehen, dass Draco zwei Wochen nach Hermiones Unfall im Ministerium war um die Vaterschaft für Scorpius anzuerkennen. Zuerst gab es ein riesen Aufbegehren deswegen, doch als nach einem Vaterschaftstest heraus kam, was Narcissa längst gewusst hatte, dass Draco der Vater war, durften sie ihn bei sich behalten. Wie oft hatte sie ihren Kopf wegen ihrem Sohn schon geschüttelt. Hätte er sich doch nur ein einziges Mal auf den weg zum Ahnen-Zimmer gemacht, an dessen Wänden der Stammbaum der Malfoys angebracht war, dann hätte er längst gewusst, dass Scorpius sein Sohn war. Das war auch der Grund, warum sie Hermione nie geglaubt hatte, als diese andeutete und klar sagte, Scorpius wäre der Sohn von Rabastan. Ebenso war es der Grund gewesen, weshalb sie nicht sonderlich überrascht war, als sie Hermione und Scorpius bei Draco zum Frühstück entdeckt hatte. Einzig wusste sie nicht, welche Gründe Hermione dazu bewegten zu behaupten, Rabastan wäre der Vater, doch sicherlich hatte sie schlicht weg vergessen, dass Scorpius auf dem Wandteppich erscheinen würde. Jedoch, das fragte sie sich, hätte sie es im Hause von Harry Potter sehen müssen, besaß er doch den ehemaligen Wandteppich Sirius Familie. Ein Rütteln auf ihrem Schoß machte ihr deutlich, dass sie wieder ins hier und jetzt zurückkehren musste. Scorpius blickte sie müde aber fragend an, während er sich zu ihr herumgedreht hatte.

„Entschuldige mein Schatz, ich war in Gedanken gewesen. Wollen wir ins Bett gehen?“, fragte sie ihn, da es doch schon ziemlich spät war. Es zerrte an ihren Nerven, dass sie noch immer allein mit Scorpius war, der oft nach Hermione fragte und sie am liebsten jeden Tag besuchen wollte. Zum Glück wechselte sie mit der kleinen Weasley und Mister Potter die Schichten im Mungos, damit sie selber nicht jeden Tag neben der reglosen Braunhaarigen sitzen musste, deren Bild, wie sie in ihrem eigenen Blut lag, sich tief in ihr Gedächtnis gebrannt hatte.

„Kommt Papa heute wieder nicht?“, hörte sie seine zarte Stimme, die ihr so vertraut war, als wäre er schon von Geburt an ein Teil von ihr.

„Weißt du, Papa ist wohl noch beschäftigt. Er muss einiges klären und schafft es noch nicht hier zu sein“, versuchte sie ihm zu erklären. Lausig, wie sie feststellen musste, denn sie merkte sofort, dass er es nicht wirklich glaubte. Wie gern hätte sie, dass Draco nicht nur die Vaterschaft anerkannt hätte, sondern auch für seinen Sohn da war. Im Moment wusste sie ja nicht einmal, was er überhaupt tat und wo er war. Seine Wohnung hatte er gekündigt, so viel wusste sie, doch alles weitere war ein schwarzes Loch um ihn herum. Sie wusste weder, was mit Eloise war, noch ob er bei Hermione im Mungos vorbeischaute. Seit zwei Wochen meldete er sich gar nicht mehr und sie war allein mit ihrem Enkelkind. Wäre doch nur Lucius da, er hätte sich sofort auf die Suche nach Draco begeben und hätte gewusst, was sein Sohn trieb, während sie Mutter seines Kindes noch immer im Koma lag. Gerade als sie das Buch beiseite legte, aus dem sie Scorpius vorgelesen hatte, knisterte der Kamin vor ihr und die Flamme darin verwandelte sich in ein Gesicht, dass zu sprechen begann. Überrascht von diesem späten Kontakt versuch, blickten sie beide in das Feuer, dass das Gesicht von Blaise Zabini zeigte.

„Narcissa, bist du da?“, hörte sie seine Stimme unruhig durch den Kamin ins Wohnzimmer hallen. Sofort wuchs auch in ihr die Aufregung, waren doch er und Ginny heute bei Hermione im Krankenhaus. Kurzerhand hob sie Scorpius von ihrem Schoß und stellte ihn vor dem Kamin ab, direkt neben sich, während sie sich davor hockte.

„Blaise, schön dich wieder zu sehen, obwohl wir uns doch erst vor ein paar Stunden gesehen haben, als du Scorpius gebracht hast. Was gibt es denn so dringendes?“ Nervös blickte sie in das Flammen Gesicht Blaise, das ihr so vertraut war, seitdem er sich einst mit Draco angefreundet hatte. Jeden Ball, jede Feier, haben sie zusammen besucht gehabt. Wie ungestüm sie als heranwachsende noch gewesen waren.

„Ich melde mich nur kurz, weißt du, wo ich Draco erreiche? Hermione ist aufgewacht!“, die Hektik in seiner Stimme brachte ihr Herz zum Beben, sodass ihr Blick automatisch zu Scorpius ging, der seine kleinen müden Augen geweitet hatte und sie ebenso ansah, hoffend, dass sie nun das sagte, was er hören wollte. Fest schluckte sie, bevor sie wieder zu Blaise sah.

„Leider nicht, er ist seit zwei Wochen wie unaufspürbar, aber sag, wie geht es Hermione? Können wir zu ihr?“ Sie sah, wie Blaise leicht nickte, jedoch nachdenklich drein sah.

„Ja, ihr könnt kommen, sollt sogar. Hermione hat schon gleich nach Scorpius gefragt. Sie ist noch sehr durcheinander und weiß nicht mehr, was passiert ist, aber die Ärzte sagen, dass sie überhaupt aufgewacht ist, ist schon viel wert. Mehr wird sich mit der Zeit geben. Sie untersuchen sie gerade, aber bis ihr hier seid, werden sie denke ich fertig sein“, erklärte er ihr. Erleichtert atmete sie aus, hatte gar nicht bemerkt gehabt, dass sie den Atem angehalten hatte.

„Okay, wir machen uns sofort auf den Weg“, entgegnete sie ihm. Ein letztes Nicken war von Blaise zu vernehmen, bevor der Kamin wieder aufflackerte und sein Gesicht verschwunden war.

„Mama? Wir können zu Mama?“, fragte Scorpius sie direkt aufgeregt, woraufhin sie leicht lächelte. Es schien ja wirklich endlich gute Neuigkeiten zu geben, zumindest was Hermione anging. Fehlte nur noch, dass Draco wieder auftauchte und endlich mal sagte, was vor sich ging, wo er war und was mit seiner Wohnung passiert ist. Leicht lächelte sie Scorpius an und nickte.

„Ja, wir können zu deiner Mama, aber erst muss ich Papa noch Bescheid geben, ja? Dann machen wir uns auch gleich auf den weg“, lächelte sie ihn an. Jubelnd umarmte er sie, bevor sie sich aufrichten konnte und lief dann zu einem der Hauselfen, die gerade dabei waren das Bücherregal zu putzen. Langsam nahm sie ihren Zauberstab zur Hand und schloss die Augen. Ihre Hand zitterte leicht, während sie sich darauf besann, worum es gerade ging. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Züge, als sie sich an den Moment erinnerte, der sie am glücklichsten gemacht hatte. Der Moment, in dem sie Lucius erzählte, dass sie schwanger war. Seine sonst so kühl und berechnenden Züge waren völlig entgleist, als sie ihm davon berichtet hatte und die Liebe, die sie dann von ihm gesehen hatte, die Freude, die sich mit jeder Sekunde mehr in sein Gesicht geschlichen hatte, hatte ihr gezeigt, wie richtig es gewesen war, ihn geheiratet zu haben. Mit dieser Erinnerung beschwor sie schließlich ihren Patronus hervor und eine silberne Stute brach aus ihrem Zauberstab hervor.

„Überbringe Draco meine Nachricht, nur du kannst ihn jetzt erreichen“, flüsterte sie und gab ihm schließlich die Nachricht mit auf den Weg, dass Hermione Granger aus dem Koma erwachte. Es dauerte nur wenige Sekunden, bevor die schimmernde Stute die Wände des Hauses durchbrach und in die dunkle Nacht galoppierte. Nur einen flüchtigen Moment gönnte sie sich, ihrem Patronus hinterher zu sehen, der so stark wie nie zuvor wirkte.

„Scorpius? Komm, wir gehen mein Schatz, du willst doch zu deine Mama, nicht wahr?“, fragte sie ihn und lächelte, als er erneut zu ihr gelaufen kam und lachte. So hatte sie ihn schon lange nicht mehr lachen sehen. Die Müdigkeit, die ihn bis vor kurzem noch in Schach gehalten hatte, schien wie vergessen. Schmunzelnd ging sie mit ihm zur Garderobe, um ihre Jacken anzuziehen, bevor sie aus dem Haus heraus apparierten und vor dem St. Mungos landeten, Scorpius dabei auf dem Arm haltend. Kaum waren sie angekommen, ließ sie ihn von ihrem Arm und nahm seine Hand, damit er nicht sofort verschwunden war. Zwar kannte er den Weg, nach so einer langen Zeit schon, doch wollte sie ihn keineswegs dort ankommen lassen, bevor sie da war. Sollte sich doch etwas an Hermiones Zustand geändert haben, von dem Blaise in diesem Moment noch nichts gewusst hatte, würde sie wenigstens für ihn da sein können. Ihre Schultern straffend begann sie ihren routinierten Weg durch das Krankenhaus, hinauf zur Station. Noch immer war sie auf der Intensivstation, musste sie doch rund um die Uhr überwacht werden. Bei dieser angekommen, wurden sie von einer Schwester begrüßt, die sie darauf hinwies, dass sie nicht all zu lang bleiben sollten, damit Hermione zur Ruhe kam. Kaum hatte die Dame das gesagt, war ihr Scorpius auch schon aus der Hand gerutscht und zum Zimmer gerannt, in dem seine Mutter lag. Seufzend folgte sie ihm mit zitternden Schritten. Unsicherheit legte sich über Narcissa, je näher sie dem Krankenzimmer kam. Es war anstrengend für sie, sich auf etwas gefasst zu machen, auf das man sich nicht gefasst machen konnte. Hermione wusste nicht mehr, was passiert war, wie Blaise sagte, doch wie viel wusste sie genau nicht mehr? Sachte hob sie ihre Hand um an der Tür zu Klopfen, senkte diese jedoch wieder, da Scorpius sie sowieso offen gelassen hatte. Gemächlichen Schrittes trat sie in das helle Zimmer, durch dessen Fenster man nur in die Schwärze der Nacht blicken konnte.

„Hallo, Hermione“, lächelte sie die Mutter ihres Enkels an, der auf das Bett gestiegen war um seine Mutter zu umarmen. Wie oft hatte er ihr schon gesagt, dass er Angst habe, seine Mama hat ihn nicht mehr lieb, weil sie nicht aufwachte. Es war rührend zu sehen, wie sehr er sich nun freute und wie erleichtert er war, sich wieder an sie kuscheln zu können, seine schwarzen Haare dabei vollkommen zerzaust.

„Guten Abend, Narcissa.“ Hermione schmunzelte, während sie Narcissa ansah.

„Ich war lange nicht da, man sagte mir, dass du dich um Scorpius gekümmert hast. Dafür Danke ich dir“, lächelte sie sachte. Sie sah aus wie früher, stellte die ältere von ihnen fest, als sie an ihr Bett heran trat. Ihre Haare waren ein wenig länger geworden und auch sonst hatte man sie wieder gut zusammen geflickt. Sicherlich, die ein oder andere Narbe war geblieben, die sich hell von Hermiones Haut abhob, doch im Moment, wo sie noch recht Blass war, sah man diese kaum.

„Ich freue mich, dass du wieder aufgewacht bist. Blaise sagte mir, dass du dich nicht erinnern kannst. Sag, was ist das letzte, an das du dich erinnerst?“ Sie wusste, sie sollte Hermione besser schonen, doch für diesen kleinen Moment, musste sie es einfach wissen. Es war wichtig für die weiteren Gespräche, die zwischen ihnen folgen würden.

„Nun, das letzte an das ich mich erinnere, ist der Moment, in dem Draco zu mir ins Büro kam und wir uns küssten. Ab da ist alles wie verschwommen. Was genau ist eigentlich geschehen? Sie sagten mir, dass ich einen Apparier Unfall hatte, was jedoch sehr unwahrscheinlich ist, da ich mich im Apparieren mehr als nur gut auskenne. Sag mir, Narcissa, was ist geschehen, dass ich beim Apparieren zersplintere? Das letzte Mal als etwas beim Apparieren passierte war, als ich mit Harry und Ron auf der Flucht war.“ Und das war, was Narcissa geahnt hatte. Fest schluckte sie, bevor sie sich auf den Stuhl zu ihrer Linken setzte und an Hermione vorbeisah. Sie hatte keinen festen Punkt auf den sie Blickte, doch den brauchte sie auch nicht, solange sie nur nicht Hermione in die Augen sehen musste, während die Erinnerungen an den Tag hervor brachen.

„Nach dem Ereignis ist noch einiges passiert, jedoch das, was du wissen willst ist eher nur ein kurzer Moment gewesen. Ich weiß nicht genau, was passierte, da ich mit Scorpius im Garten gewesen war. Draco und du, ihr wart drinnen, habt miteinander gesprochen, oder besser gesagt euch gestritten. Wieso und worum es genau ging, habe ich nicht mitbekommen. Es muss jedoch etwas gewesen sein, was dich aus der Fassung geraten ließ, denn du bist Hals über Kopf appariert. Die Schutzbanne um unser Haus, um Malfoy Manor, wirken jedoch so, dass nur Familien Mitglieder hinein und heraus apparieren können, nachdem der dunkle Lord gefallen ist. Draco und du, ihr seid nicht verheiratet, weswegen du nicht in die Zauber integriert bist. Die Schutzzauber des Hauses ließen dich nicht gehen, deine Magie nicht wirken. Sie schleuderten dich zurück, weswegen du an Ort und Stelle zersplintert bist. Deine Markerschütternden Schreie waren bis draußen zu hören. Scorpius und ich liefen zu dir und fanden dich, Blut überströmt, auf dem Boden liegend. Ich habe getan, was ich tun konnte, um dir zu helfen, habe all die mir zur Verfügung stehende Magie genutzt um die nötigsten Vorkehrungen zu treffen, damit du nicht“, erzählte sie, verstummte dann jedoch. Noch war Scorpius bei ihnen und vor ihm, wollte sie nicht noch mehr erzählen. Die Alpträume die er nach diesem Erlebnis hatte, hatten sie die ersten Wochen wachgehalten, bis sie beschlossen hatte, ihn von einem Heiler behandeln zu lassen, damit er das Erlebte aufarbeiten konnte.

„Was ist mit Draco?“ Seufzend sah sie Hermione an, bedauern lag in ihrem Blick.

„Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Draco ist seit zwei Wochen nicht mehr aufgetaucht, seine Wohnung ist verkauft und keiner weiß, wo er sich herum treibt, was er tut. Eines steht jedoch fest, Hermione, wenn er wieder da ist, wird er zu dir und Scorpius stehen. Das tut er schon jetzt, denn er hat die Vaterschaft anerkannt. Er ist nun auch offiziell vor allen Medien und vor dem Zaubergamot des Zauberei Ministeriums Scorpius Vater.“ Fest sah sie Hermione in die Augen, wartete auf eine Regung ihrerseits, Freude oder Wut, doch sie schien eher ausgelaugt, denn ihre Augen wirkten matt und ihre Worte waren von einer schwere begleitet, als würde sie gleich wieder einschlafen.

„Das ist schön zu hören, zumindest, dass er sich Scorpius angekommen hat. Doch er muss sich nicht zu mir bekennen. Ich weiß nicht, warum wir uns gestritten haben und es ist auch nicht mehr wichtig, denn viel zu viel Zeit ist seitdem vergangen, doch ich denke nicht, dass ich ihm abnehmen kann, dass er zu mir stehen will. Draco hat sich nie positiv dazu geäußert, wie er über mich denkt. Ich werde euch Scorpius nicht wegnehmen, doch ich werde kein Teil eurer Familie werden“, flüsterte sie und genau das war es, was Narcissa befürchtet hatte. Ihr Sohn hatte die einzige richtige Chance auf Glück verspielt, denn ein Zauberer verliebt sich nur ein einziges Mal richtig. Alles andere ist keine wahre Liebe. Alles andere ist nur Ablenkung.

„Ich denke es wäre besser, wenn sie Miss Granger nun etwas schlafen lassen. Die Untersuchungen haben an ihrer Energie gezerrt, die bei weitem nicht mehr so ausgeprägt ist, nach mehr als sechs Wochen Koma.“ Erschrocken sah Narcissa zur Tür, durch die die ältere Schwester blickte, die sie von ihrem ersten Moment auf dieser Station kannte.

„Sie haben recht, verzeihen sie“, wandte sie sich an die ältere Dame, die ihr zulächelte und Hermiones Decke aufschüttelte, nachdem Narcissa Scorpius auf ihren Arm genommen hatte, der an Hermiones Brust gekuschelt eingeschlafen war.

„Wir kommen Morgen wieder vorbei, erhole dich gut, Hermione“, lächelte sie noch leicht und verabschiedete sich von der Frau, die das Herz ihres Sohnes in der Hand hält, ohne es zu wissen. Sachte nickte Hermione ihr noch zu und lächelte, bevor sie ihre Augen schloss um die erholsame Ruhe zu finden. Wenn man genauer hinsah, erkannte man, dass ihre Muskeln abgebaut hatten. Es war erschreckend, wie schnell der Körper zerfiel, wenn er keine Bewegung bekam. Noch einmal warf sie einen Blick auf die klügste Hexe des Jahrhunderts, die ihr einen so wundervollen Enkel beschert hatte. Sie hoffte nur, dass Draco sich bald melden würde und er die Worte, die er Harry gegenüber ausgesprochen hatte, auch wirklich ernst gemeint hatte. Allerdings zweifelte sie nicht daran. Er hatte noch nie Worte der Liebe ausgesprochen, wenn sie nicht stimmten, wenn sie für ihn keine Bedeutung hatten. Ruhig verließ sie, mit Scorpius auf dem Arm, das St. Mungos und apparierte nach Hause.
 

Es war spät in der Nacht, als sich ein Schatten über die Flure des Krankenhauses bewegte, gehüllt in einen Arztkittel, auf dem Weg zur Intensivstation. Blut befleckte den Kittel am Ärmel und tropfte auf den Boden, auf dem es eine kleine Spur hinterließ. Die Spitze eines Zauberstabes lugte aus dem anderen Ärmel, bereit gebraucht zu werden, wenn es darauf ankam. Es war nicht mehr weit, bis das Ziel erreicht wurde. Die Flügeltür der Station öffnete sich, ohne ein Geräusch von sich zu geben und die Schwestern auf der Station, bemerkten nicht einmal, dass jemand an ihnen vorbeilief. Auf leisen Sohlen, kam die Gestalt schließlich bei ihrem Ziel an, betrachtete die Tür vor sich, die in das Zimmer der jungen Hexe führte, die erwacht sein sollte. Ein kurzer prüfender Blick verlief von links nach rechts und zurück, bevor auch diese Tür lautlos geöffnet und wieder geschlossen wurde. In einem weißen Bett lag sie, die braunen Locken um ihr Gesicht herum verteilt, noch immer in Verbindung mit Zaubern, die ihre Vital werte kontrollieren. Ihr Gesicht war zur Seite geneigt, ebenso wie ihr Körper, als würde sie sich wie ein Fötus zusammen rollen wollen. Nur sachte hob er seine Hand, die den Zauberstab beherbergte und ohne sie zu wecken, wandte er einen Schwebezauber auf sie an. Etwas Metallisches legte sich um ihren Hals, bevor sie wieder sachte auf dem Bett abgelegt wurde. Das leise stetige Geräusch, dass ihre Vital werte von sich gaben, begannen bedrohlich zu piepen, während sie sich wieder von der Intensivstation entfernte, das Blut mit einem Zauber hinter sich aufwischend.

Spinner

Es war tiefste Nacht, oder vielleicht auch schon halber Morgen, dass konnte sie in dem Moment nicht sagen, als es laut knallte und etwas in ihrem Hause zu Bruch ging, dass sie aus ihren Schlaf riss. Gespannt lauschte sie den Geräuschen, die immer näher kamen. Schritte, die schlurfend über den Fußboden kratzten und ihr die Nackenhaare aufstellen ließ. Langsam, um Scorpius nicht sofort zu wecken, der trotz ihrem schnellen aufsetzen noch immer schlief, griff sie nach ihren Zauberstab, der neben ihr auf der Kommode lag. Sachte rutschte sie an den Rand des Bettes und schlüpfte mit ihren Füßen in die kuscheligen Hausschuhe, die sie sich einst gekauft hatte. Noch bevor sich die Tür öffnen konnte, hatten die Schritte doch mittlerweile direkt davor angehalten, erhob sie ihren Zauberstab und verschloss die Tür mit einem stummen Zauber. Angespannt griff sie nach ihren Morgenmantel und zog sich diesen über, bevor sie sich dran machte, Scorpius lautlos zu wecken. Es tat ihr leid, den Jungen so früh aus den Schlaf zu reißen, den er seit langer Zeit mal wieder einmal richtig bekam, doch wer wusste schon, wer dort in ihrem Zuhause herum schlich. Seit dem Krieg rechnete sie eigentlich zu jeder Zeit damit, dass unbefugte das Gelände betraten und die Hauselfen so sehr verschreckten, dass diese es nicht wagten zu ihr zu kommen.

„Oma?“, hörte sie ihren kleinen Schatz leise fragen, während er sich verschlafen über die noch verklebten Augen wischte.

„Shh, du musst leise sein mein Schatz und das tun, was ich dir jetzt sage. Du wirst jetzt aufstehen und mit mir kommen“, flüsterte sie, um so wenig Geräusche wie nur möglich zu machen. Sie sah, wie sich der Türknauf bewegte und die Person dabei feststellen musste, dass er – oder auch sie – auf eine so banale Art und Weise nicht weiter kam. Ungeduldig wurde an der Tür gerüttelt, sodass deutliches Quietschen davon ausging. Sie wusste, es würde nur noch Sekunden dauern, bis derjenige ins Zimmer eindrang, weswegen sie sich dazu entschloss, Scorpius nun doch etwas grober aus dem Bett zu ziehen. Ihr blieb keine Zeit, sich nun sanft um ihn zu kümmern.

„Bleib hinter mir“, zischte sie ihm zu, als es erneut heftig an der Tür rüttelte und ein Poltern von dieser ausging, das darauf schließen ließ, dass jemand mit seiner Faust dagegen donnerte. All ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt, bis sie schließlich eine Stimme vernahm, die ihr nur all zu vertraut war.

„Mutter, mach diese verdammte Tür auf, oder ich sprenge sie auf!“, fluchte es auf dem Flur, der sich vor ihrem Schlafzimmer erstreckte. Überrascht weiteten sich ihre Augen und noch bevor sie handeln konnte, sah sie dabei zu, wie Scorpius hinter ihr hervor lief und zur Tür rannte. Gerade als sie ihm sagen wollte, dass die Tür magisch verschlossen war, öffnete er diese, ohne sie überhaupt zu berühren und rannte direkt in seinen Vater, der leicht wankte, als die Barriere vor ihm verschwand und ein Kind sich um seine Beine schlang. Starr vor Schreck besah sie sich die Szene die, wie sie mittlerweile festgestellt hatte, mitten in der Nacht stattfand. Mit einem tiefen seufzen, ließ sie ihren Zauberstab sinken und verschränkte ihre Arme vor der Brust, wobei sie ihren Morgenmantel etwas enger um sich schloss. Sie war wütend auf ihren Sohn, der es wagte, sie so schamlos aus den Schlaf zu reißen, nachdem er so lange Zeit verschwunden war und es nicht für nötig gehalten hatte, sich zu melden.

„Hast du auch endlich den Weg nach Hause gefunden?“, fuhr sie ihn deswegen etwas schärfer an, wie es einst nur Lucius gekonnt hätte. Wieder vermisste sie ihren Ehemann, was ihr schmerzlich bewusst wurde. Schnell wurde sie jedoch wieder auf andere Gedanken gebracht, als Draco auf ihre Worte reagierte und zynisch lachte.

„Sehr gut, Mutter, du machst ihm langsam Konkurrenz. Ich habe deinen Patronus erhalten“, ließ er verlauten, während er Scorpius von seinen Beinen schälte und ihm deutete, zum Bett zu gehen. Schlurfenden Schrittes folgte er ihm und ließ sich eher aufs die Decke fallen, als dass er sich setzte. Skeptisch betrachtete sie ihren einzigen Sohn, dem sie so gern einen Bruder gewünscht hätte. Nur langsam realisierte sie, dass sie noch immer in einem dunklen Zimmer saßen und nur das Licht des Mondes durch die Fenster schien und den Raum erhellte.

„Lumos Maxima“, flüsterte sie daher und ließ einen strahlenden Lichtball aufsteigen, der sich in den Kronleuchter setzte. Vom Licht erhellt, erkannte sie auch, warum Draco so schlurfend lief. Sein Bein war zerkratzt und die Hose hing nur in Fetzen an seinem linken Unterschenkel. Ebenso hielt er sich den linken Arm, der Blutete und eine rote Spur auf ihrem schönen weichen Teppich hinterlassen hatte, den sie nun sicherlich entsorgen konnte.

„Was ist mit dir passiert, wo warst du?“, fragte sie ihn, ihre Stimme nicht mehr als ein Raunen. Wieso schaffte er es nur, ihr immer wieder Sorgen zu bereiten. Nie hatte sie einmal Ruhe mit ihm, egal in welchem Alter er war. Jedes Mal war etwas anderes mit ihm, dass sie ihre Nerven kostete. Erst war es seine Kindheit, die geprägt von Strenge war. Dann seine Pubertät, in der er lernen konnte wie er wollte und doch nicht den Ansprüchen seines Vaters genügte. Ebenso wurde er in dieser Zeit zu einem Todesser und ehe sie sich versah, erwachsen. Doch so schnell wie er seine Pubertät verloren hatte, holte er sie nach dem Fall des dunklen Lords nach und vergnügte sich mit irgendwelchen Hexen, von denen er oftmals nicht einmal den Namen kannte. Seufzend hatte sie irgendwann aufgegeben ihm ins Gewissen zu reden, was sowieso dadurch erschwert worden war, dass er sich schnellstens eine eigene Wohnung gesucht hatte. Mit dem beginn seiner Arbeit, hatten auch seine besuche im Manor aufgehört und somit das Interesse an ihrer Familie. Eigentlich war es daher auch kein Wunder, dass er nicht früher bemerkt, dass sich etwas am Stammbaum geändert hatte. Nie war er seit der Herrschaft von Voldemort mehr in dem Zimmer gewesen, in dem der prächtige Wandteppich an der Wand hing. Es war ein Jammer. Hätte sie ihn doch nur dazu bringen können, diesen Raum zu betreten, wäre vielleicht alles anders gekommen, doch sie war der Meinung, dass er allein hatte herausfinden müssen, dass er einen Sohn in die Welt gesetzt hatte, egal wie lang dies auch dauerte. Dass es jedoch so lang dauerte, damit hatte sie nicht gerechnet, hatte sie ihn doch immer wieder in das Zimmer schicken wollen, damit er ihr irgendetwas von dort holte. Seiner Sturheit war es nur verdankt, dass er das Zimmer nicht betrat, hätte er Lucius und sie doch nur nicht einst darin erwischt, wie sie sich geliebt hatten. Erneut biss sie sich in ihre Wange um von diesen trübsinnigen Gedanken wegzukommen.

„Ich habe alles erledigt. Ich bin nicht mehr verlobt, die Wohnung ist aufgelöst und Eloise hat den nächsten reichen Kerl gefunden, der sie aushält. Dieses mal einen reichen Muggle. Ich bin frei, habe eine neue Wohnung näher bei der Arbeit und größer.“ Bei seinen letzten Worten blickte er zu Scorpius, der neben ihm saß und sich an ihn schmiegte, zufrieden, dass sein Vater wieder dort war. Er wusste, dass er im Moment nicht dran war zu sprechen und so müde wie er war, würde er sowieso gleich wieder einschlafen, schätzte Narcissa.

„Und was ist mit deinem Arm? Ist es das, was Hermione erzählte? Von diesem Trank, den du einst eingenommen hast, als sie bei dir war? Draco, du weißt, dass du dieses Zeug nicht mehr anrühren sollst!“, entfuhr es ihr streng. Ihre verspannte Haltung löste sich und sachte kniete sie sich vor ihm hin, um sich seinen Arm zu besehen.

„Was meinst du, warum er blutet? Nicht etwa, weil ich den Trank genommen habe, sondern weil ich ihn nicht genommen habe. Erinnerst du dich an Bellatrix Dolch, Mutter? Sie verpasste mir damals einen Schnitt, den ich versteckte, niemanden zeigte. Anders als bei Hermione zeigte er sich nicht als Narbe, saugte das Mal den Schnitt doch auf. Sie hatte herausgefunden, dass ich Potter und die anderen sehr wohl erkannt hatte, als sie hier gefangen waren. Sie wusste es und sie wusste, wie ich Hermione beobachtet hatte, dass ich ihre Schreie nicht ertrug. Das war die Warnung gewesen. Seitdem blutet das Mal immer wieder. Immer wieder, sobald ich einem Schlammblut zu nah komme. Eloise Familie kennt sich mit schwarz magischen Flüchen aus, sind eine der mächtigsten Familien in Frankreich. Sie brauten den Trank und banden mich an Eloise. Abgeneigt war ich nicht gewesen, war sie immerhin heiß und verflucht gut im Bett“, beichtete er seiner Mutter seine Geschichte. Es war eine Zweckbeziehung, die er gern geführt hatte, war der Sex doch keineswegs zu verachten gewesen. Und Narcissa schien zu verstehen, zeigte ihr Blick ihm doch deutlich ihre Abscheu gegenüber seinem Verhalten. So hatte sie ihn nicht erzogen, so war er geworden. Er hatte sich gesträubt der Erziehung zu folgen und so wurde aus ihm das, was er war. Ein Feigling, der alles zerstörte, dass ihm irgendetwas bedeutete. Resigniert sah Narcissa zu ihm auf, direkt in seine Augen, die so trüb wirkten, als hätte man ihn die letzten Jahre in Azkaban eingesperrt gehabt.

„Wärst du doch nur früher zu mir gekommen Draco. Der Fluch, den Bella dir verpasst hat, ist ein sehr alter. Einer, der von unserer Familie erfunden wurde. Von Abraxas Malfoy. Sie hat ihn einst in den Büchern deines Vaters gefunden. Du weißt, sie hatte keinen Respekt vor unseren Dingen. Ich erinnere mich, dass dein Vater in seiner Schulzeit einst einen ähnlichen Fluch bekam, da er in der Schule keinem Rock abgeneigt gewesen war, egal wer darin steckte.“ Seufzend erinnerte sie sich an die Zeit, in der sie Lucius schon gemocht hatte, doch dieser nur seinen Spaß wollte. Selbst bei ihr hatte er es versucht, doch war sie hartnäckig geblieben, nicht darauf hereinzufallen. Nicht zuletzt, da Bella sie immer wieder ermahnte, nicht auf so einen Kerl einzugehen. Allerdings wusste sie, dass selbst Bellatrix wenigstens einmal während ihrer gemeinsamen Schulzeit etwas mit Lucius gehabt hatte.

„Wie dem auch sein. Mit dem hier werden wir alleine fertig, dafür brauchen wir den Trank nicht. Hermione konnte mir nicht viel darüber sagen, sonst hätte ich längst gewusst, was wir zu tun haben. Wann lernst du endlich, dass ich immer da bin, wenn du Hilfe brauchst?“ Sie wusste, dass sie auf ihre Frage keine Antwort bekommen würde und das wollte sie auch gar nicht, denn es würde ihr nur aufzeigen, dass sie zwar eine liebende Mutter war, jedoch keine, die alles in ihrer Macht stehende getan hatte, um ihren Sohn vor Unheil jeglicher Art zu bewahren. Egal wie sehr sie auch immer für ihn da sein wollte und war, er hatte sich immer mehr von ihr entfernt, war ihrer Fürsorge entflohen. Sie hatte schlicht und ergreifend einfach versagt. Vorsichtig nahm sie seinen Arm in die Hand und strich sachte mit einem Tuch, dass sie mit dem Accio zu sich zauberte, über das Blut. Es war viel, doch nicht so viel, dass er daran verbluten würde, noch nicht. Gut war, dass sie nun wusste, was ihn quälte und wie sie es beenden konnte. Ein Trank linderte nur für bestimmte Zeit, vermochte den Fluch jedoch nicht völlig zu lösen. Der Gegenzauber war jedoch nicht so einfach, weswegen sie es sicherlich nicht in dieser Nacht durchführen konnte, doch sie würde sich darum kümmern. Leise begann sie daher einen Singsang aus Lateinischen Worten, einen Spruch, der die Wunde langsam schloss und nur eine harte blutige Kruste zurück ließ.

„Ich werde mich um den Spruch kümmern, doch nun schlaf erst einmal und wenn ihr beiden ausgeschlafen habt, kümmern wir uns um alles weitere“, sagte sie rau und stand wieder aus der Hocke auf.

„Leg dich hier hin, Scorpius weicht sowieso nicht von deiner Seite und so müde wie du aussiehst, würdest du mir nur wieder beim Torkeln Vasen herunterschmeißen“, flüsterte sie ihm zu und deckte ihn und Scorpius mit ihrer Decke ab, als er sich mit seinem Sohn widerstandslos ins Bett sinken ließ. Manchmal hatte sie das Gefühl, Draco wäre nicht ein Stückchen gealtert, war sein Verhalten doch noch viel zu sehr Kind. Dennoch wusste sie, warum es so war. Er hatte nur selten eine richtige Kindheit verlebt. Oft nur, wenn er mit Blaise zusammen war oder die Parkinsons die Kinder zu einer Poolparty einluden. Das waren noch die friedlichen Zeiten gewesen, wo Draco noch nicht die Aufgaben und Pflichten eines Todessers verlebt hatte. Selbst müde von den ganzen Geschehnissen, machte sie sich auf den Weg in das Ahnen Zimmer, in dem sie Lucius Sachen untergebracht hatten. Sie musste zuerst das Buch finden, indem der Fluch niedergeschrieben war, bevor sie Draco helfen konnte.
 

Das Buch zu finden, hatte sie die gesamte restliche Nacht gekostet und je mehr sie sich darin vertieft hatte, je mehr kamen die Erinnerungen an vergangene Tage zurück. Sie hoffte inständig, dass Draco und Hermione endlich zur Ruhe kommen würden und sie sich nicht mit so vielen Erinnerungen abmühen mussten, wie sie selber. Sie hoffte inständig, dass Hermione Draco eine Chance geben würde trotzdem, was passiert war. Die beiden waren einfach füreinander gemacht, auch, wenn das nur die wenigsten sehen konnten, überschattete doch ihrer beider Vergangenheit eine künftige Beziehung. Doch Hermione und Draco waren stark, da war sie sich sicher und wie stark Scorpius war, hatte er ihr erst wieder gezeigt, als er unbewusst mit seiner Magie die Tür geöffnet hatte um Draco ins Zimmer zu lassen. Müde rieb sie sich den Schlaf aus ihren Augen, als ihre Elfe ihr ihren ersten Tee nach den drei Tassen Kaffee brachte, die sie schon zu sich genommen hatte. Es war ein komplizierter Zauber und sie wusste, dass ihn damals ihre Mutter gesprochen hatte um den Fluch von Lucius zu nehmen, als sie geheiratet hatten. Es war ein Beweis des Vertrauens gewesen. Das Vertrauen darin, dass Lucius sie nicht mit irgendeiner Frau und schon gar keine Mugglestämmige betrügen würde und sie war sich sicher, dass er dieses Vertrauen nie missbraucht hatte. Sie würde einige Anläufe brauchen, um den Fluch von Draco zu lösen, doch war sie sich sicher, es hinbekommen zu können. Wenigstens das musste sie für ihn tun können. Sachte streckte sie sich, nachdem sie die Tasse Tee an ihre Lippen geführt hatte um einen Schluck zu trinken und ihn dann wieder absetzte. Es war Zeit, nach den beiden Schlafmützen zu sehen, die noch friedlich schlummernd in ihrem Bett verweilten, dachte sie zumindest. An ihrem Schlafzimmer angekommen, hörte sie schon das Kinderlachen ihres Enkels, der sich halb kreischend und halb lachend auf Draco stürzte. Schmunzelnd beobachtete sie die beiden, die nicht einmal Notiz von ihrer Anwesenheit nahmen, während sie tobten. Draco schien seinen Sohn sehr vermisst zu haben und so wie sie es beobachtete, schien er auch ein wirklich guter Vater zu sein. Einer, der sich um seinen Sohn sorgte und mit ihm spielte. Lächelnd sah sie die beiden an.

„Guten Morgen, zeit zum Aufstehen“, grüßte sie Sie. Es war schön mit anzusehen, wie ihr Sohn mit seinem Sohn aufzuleben schien. Etwas, dass sie nie erwartet hätte. Doch irgendwoher musste Scorpius ja seine Sympathie für seinen Vater ziehen.

„Gehen wir nach Mama?“, schien eben dieser auch gleich hell wach und abgelenkt von seiner vorherigen Tätigkeit.

„Ja, natürlich. Sie wartet sicher schon auf uns, also husch, husch, ins Bad mit dir.“

„Kommt Papa auch mit?“ Erneut schmunzelte sie und sah zu Draco, bevor sie antwortete.

„Ich denke, dein Vater wird heute mit dir gehen, Oma hat noch einiges zu erledigen, aber ich mache euch zwei noch Frühstück, also los, macht euch fertig.“ Jauchzend sprang Scorpius von seinem Vater und somit auch vom Bett, wobei er strauchelte und auf die Nase fiel, doch statt zu weinen, stand er gleich wieder auf, wischte sich den Rotz von der Nase und kniff die Lippen zusammen. Ohne einen weiteren Ton lief er ins Badezimmer und sie wusste, er würde dort erst ein paar Tränen lassen, bevor er sich fertig machte. Ihren Kopf schüttelnd, wandte sie sich ab um das Zimmer zu verlassen und den Weg zur Küche anzutreten, als Dracos Stimme sie zurück hielt.

„Sie hat sie. Granger hat die Kette deiner Schwester. Ich war in der Nacht bei ihr und habe sie ihr umgelegt“, raunte er ihr zu und sie merkte, dass es ihm schwer fiel über Hermione zu reden.

„Lerne endlich sie Hermione zu nennen, Draco. Sie wird es dir danken, wenn du ihr einen Antrag machst, damit ihr richtig verheiratet seid und nicht nur durch deine Lügen. Es ist gut, dass du sie ihr gebracht hast, sie wird sie schützen.“ Die Kette die er meinte, war ein Familienerbstück, auf der ein Zauber lag. Ein Zauber, der Wunden heilen ließ und Erinnerungen bewahrte. Sie wirkt wie ein Energiespeicher. Sie wusste, ihre Schwester hatte sie ihr nicht umsonst vor ihrem Tod gegeben und das Draco sie nun an Hermione weiter gab, erleichterte sie, war sie doch immer noch sehr schwach, nachdem sie nun aus dem Koma erwacht war.

„Achte gut auf Hermione, Draco. Du hast sie schon zu oft verletzt. Ich hoffe, dass das letzte Mal nicht einmal zu viel war und sie dir noch eine letzte Chance gibt. Ihr beide seid wie füreinander gemacht, das hätte auch dein Vater gesehen, ob er wollte oder nicht. Und ich glaube, er wusste es schon damals. Ein Grund, warum nicht er dir diesen Fluch gab.“ Sie lächelte, als er ihr kurz zunickte, den Blick jedoch gegen Boden gerichtet hielt. Die Zeit würde zeigen, was aus ihnen werden würde, doch sie war sich sicher, das ganze war noch nicht vorbei. So resolut Hermione in ihrem Bett auch gewirkt hatte, sie hing an Draco und sie liebte ihn und wenn er sich nun ein wenig zusammen nehmen würde und ihr endlich zeigte, was er für sie fühlte, würden sie den Weg gemeinsam schaffen. Einen Weg, der steiniger nicht hatte sein können.

„Ich werde mich in der Zeit um den Gegenzauber für den Fluch kümmern. Sei, du, nun erst einmal für deine Familie da. Scorpius und Hermione brauchen dich.“ Es war das letzte, was sie sagte, bevor sie das Zimmer verließ und müde über den Gang lief, der schon längst von den Scherben befreit war, die Draco in der Nacht hinterlassen hatte. Mit ihren Hauselfen, hatte sie wahrlich gute Hilfe in einem Haus wie diesem und wenn sie nicht alles in diesem Haus halten würde, hätte sie es längst verlassen.
 

Unruhig saß sie in dem Rollstuhl und wartete auf die Schwester, die damit beschäftigt war das Bett neu zu beziehen, das sie nach ihrer ersten wirklich richtigen Mahlzeit gleich über und über mit erbrochenen bedeckt hatte. Es war ihr unangenehm gewesen und am liebsten hätte sie das ganze einfach weggezaubert und das hätte sie auch, wenn ihr Zauberstab nur da gewesen wäre, doch er war nicht bei ihr. Nirgends in diesem verdammten Zimmer. Als sie schließlich eine Schwester rief, eröffnete ihr diese, dass sie den Zauberstab bei ihrer Einlieferung nicht bei sich gehabt hatte. Und nun saß sie dort in dieser Ecke des Zimmers, in die niemand blicken konnte, während die Schwester nicht nur das Bett säuberte, sondern auch den Gestank mit einem Spruch verdrängte. Das schwerste an dem Ganzen war, dass sie sich nicht einmal groß von eigener Kraft bewegen konnte und durfte. Ihre Werte waren in der Nacht noch einmal merklich gefallen, sodass ihr Herz kurz ausgesetzt hatte, während die Träume die Erinnerungen heraus kramten. Somit hatte sie viel zu wenig geschlafen und durch die letzten Wochen, in denen sie nur im Bett gelegen hatte, haben ihre Muskeln merklich abgebaut, sodass ihre Beine sie nicht lange trugen. Es war einfach nur zum Haare raufen.

„So, ihr Bett ist nun wieder bereit, Miss Granger. Ich werde den Pfleger, der für die Physiotherapie zuständig ist, nachher zu ihnen schicken. Alles weitere wird er dann mit ihnen besprechen und solange bleiben Sie bitte im Bett. Wir haben ja gesehen, wie weit sie kommen, wenn sie allein versuchen aufzustehen“, wies sie die Schwester zurecht, die scheinbar angenervt von ihr war. Kein Wunder, so wie sie die Frau zuvor angefahren hatte, als sie dank ihren zu schwachen Muskeln auf dem Weg zur Toilette gestürzt war. Sie wollte nicht auf Fremde Hilfe angewiesen sein und doch konnte sie es nicht ändern, sie war darauf angewiesen, so sehr sie sich auch sträubte. Als sie gefallen war, hatte sie sich eine ihrer Sonden abgerissen, die sie überwachten und dadurch laut Alarm geschlagen hatten. Fluchend hatte sie auf dem Boden gelegen und versucht sich aus eigener Kraft wieder aufzurichten und in die Toilette zu gelangen, vergebens. Die Dame hatte dann all ihren Frust abbekommen, wurde sogar unbeabsichtigt von Hermione gekratzt, als sie Sie beiseite schieben wollte.

„Ja, ja, ich weiß schon, dass ich mich nicht rühren darf. Erzählen Sie mir etwas Neues“, knurrte Hermione erneut und sie wusste, sie machte sich mit ihrem Verhalten gerade keine Freunde. Was sollte sie aber auch sonst tun, außer zu fluchen? Sie kam ja nirgends hin und einen Zauberstab hatte sie auch nicht. Einzig ihr Mund schien im Moment einwandfrei zu funktionieren und somit verwendete sie eben das, was sie zur Verfügung hatte. Gerade als sie noch etwas sagen wollte, vernahm sie Stimmen, die dem Zimmer näher kamen und schließlich in der Tür zu verharren schienen. Sie sah, wie die Schwester die Besucher musterte und ihre Oberlippe kräuselte in Erwartung einer Begrüßung oder dergleichen. Schon an den Stimmen hatte sie erkannt, wer dort im Begriff war zu ihr zu kommen. Sie schluckte fest, als sie seine Stimme vernahm, die unsicherer nicht sein könnte.

„Wir wollten zu Hermione Granger“, begann er, stockte jedoch kurz, denn für einen Moment blieb es erneut still.

„Wo ist sie?“ Täuschte sie sich, oder hörte sie da in Dracos Stimme tatsächlich so etwas wie Unsicherheit? Ihr Herz schlug verräterisch schneller, als der Blick der Schwester zu ihr glitt und sie begann zu sprechen.

„Nun, da sind sie hier richtig. Miss Granger ist hier“, verriet sie Sie an ihm. Hermione konnte nicht anders als der Frau einen kurzen genervten Blick zuzuwerfen.

„Aber sie müssen sich noch kurz vor der Tür gedulden, sie ist gerade im Badezimmer. Ich hole sie, wenn sie soweit ist“, gab die Schwester Draco zu verstehen, der mit Scorpius in der Tür stand.

„Verstehe, wir warten dann hier draußen“, entgegnete er ihr und sie hörte noch, wie Scorpius fragte, warum sie denn nicht zu seiner Mama gingen, bevor die Tür mit einem dumpfen Geräusch ins Schloss fiel. Sie war der Schwester, deren Namen sie sich nicht einmal gemerkt hatte, unheimlich Dankbar, dass sie die beiden noch einmal hinausschickte, sodass sie nicht sahen, wie schwach sie noch war. Gerade ihr Sohn sollte nicht sehen müssen, wie sehr seine Mama im Moment auf Hilfe angewiesen war. So bedankte sie sich auch mit einem leichten Lächeln und einer gemurmelten Entschuldigung bei Schwester Enid, die ihr ins Bett zurück half. Zum Glück trug in diesem Krankenhaus jeder ein Namensschild, sodass man nicht gezwungen war nach den Namen zu fragen, wenn man sie nicht mitbekommen, oder gar vergessen hatte. Erschöpft legte sie sich zurück in ihr Kissen und erst, als sie sich ein wenig beruhigt hatte, was ihre Gedanken und Gefühle anging, nickte sie zustimmend, sodass Enid – Draco und Scorpius – erlaubte, zu ihr zu gehen. Lachend stürzte ihr Sohn sofort in das Zimmer und kletterte auf ihr Bett, wodurch auch sie lachen musste und ihn sanft an sich drückte.

„Mama, Papa ist wieder da! Papa hat eine Überraschung für uns, hat er gesagt“, erzählte er ihr aufgedreht, wodurch sie nur schmunzelte und ihren Blick zu Draco wandern ließ, der viel ruhiger und eher unsicher ihr Zimmer betrat. Für einen Moment musterten sie sich gegenseitig nur, bevor er seine Stimme erhob und sie grüßte.

„Du bist wach.“ Ungläubig hob sie ihre Augenbraue. War das sein Ernst?

„Das bin ich wohl. Wäre es dir lieber, ich wäre es nicht?“, fragte sie ihn scharf, vergaß dabei für einen winzigen Moment, dass Scorpius mit im Raum war.

„Sieht es so aus, als wäre es mir lieber? Verdammt, Granger, mach es mir nicht so schwer. Es war schon scheiße genug, was du getan hast um hier zu landen. Die Bilder werde ich nie wieder aus meinem Kopf kriegen. Bei Merlin, ich bin verdammt nochmal froh, dass du wieder wach bist, dass du lebst.“

„Du meinst, dass du mich nicht auf dem Gewissen hast?“ Sie war wütend und wie, doch sie musste sich zusammen reißen. Er hatte immerhin recht, es war ihre eigene Schuld, was mit ihr passiert war. Sie sah, wie er sie ungläubig betrachtete, als hätte sie nicht mehr alle Tassen im Schrank.

„Du spinnst, Granger, du spinnst vollkommen“, knurrte er sie an.

„Ich meine es, weil es so ist, weil ich dich nicht sterben sehen wollte, weil ich dich – Merlin verdammt nochmal – brauche, weil Scorpius dich braucht, weil wir dich brauchen.“ Und es war genau wie immer. Immer wenn sie miteinander redeten, endete es im Streit und das hier fing genauso an, wie es geendet hatte, mit einem Streit. Sie seufzte auf und wandte ihren Blick ab. Streiten wollte sie sich eigentlich gar nicht mehr mit ihm und dennoch tat sie es, weil sie nicht anders konnte, weil es eben sie beide waren. Es war ihre Art miteinander umzugehen.

„Ich denke nicht, dass du mich brauchst. Du hast Eloise an deiner Seite und du hast Narcissa. Es tut mir leid, dass ich so lange nicht für Scorpius da war und ihr euch um ihn kümmern musstet und ich freue mich, dass du ihn als deinen Sohn anerkannt hast auch, wenn ich ihn von dir fernhalten wollte und dir verschwieg, dass er dein Sohn ist.“ Und es tat ihr wirklich leid. Hätte sie von Anfang an mit offenen Karten gespielt, hätte sie nicht so viele Menschen verletzt. Narcissa, Harry und Scorpius.

„Eloise ist mit einem Muggle zusammen. Mein Leben verläuft von nun an anders, Granger, und ich will, dass du ein Teil von diesem neuen Leben wirst. Du und Scorpius. Diese verdammten Streitereien haben nur dazu geführt, dass du fast gestorben wärst.“ Hermione war überrascht von seinen Worten, die ihr so viel zeigten. Zeigten, was in ihm vorging.

„Du meinst das ernst, oder? Das mit Scorpius und mir meine ich“, hackte sie vorsichtig nach. Es konnte immer noch sein, dass sie da etwas hinein interpretierte, was gar nicht da war. Dennoch wollte sie ihm glauben. Allein die Kette mit dem Namen von Tonks Mutter um ihren Hals hatte ihr schon gezeigt, dass etwas anders war. Konnte sie daran glauben? Konnte sie darauf hoffen? Noch bevor Draco ihr antworten konnte, mischte sich Scorpius nun wieder ins Gespräch.

„Mama, Papa ist ein Spinner“, begann er und erntete somit die Aufmerksamkeit beider Erwachsenen.

„Papa hat gesagt, wir wohnen nun bei ihm. Du, ich und Papa“, zeigte er von sich auf die betroffenen Personen. Lachend sah sie ihn an und strich kurz durch seine Haare.

„So, hat Papa das gesagt? Nun, da hat er Mama aber noch nicht gefragt und ich muss auch erst gesund werden, bevor ich das Krankenhaus verlassen darf“, flüsterte sie ihm ruhig zu und küsste seinen Schopf.

„Papa?“ Fragend sah Scorpius zu seinem Vater aus, der die beiden vor sich mit Argusaugen beobachtete. Er wusste, was Scorpius von ihm wollte.

„Nun, wenn dem so ist, zieht ihr zu mir, wenn du aus dem Krankenhaus raus bist, Hermione?“ Es war diese Frage, die ihren Atem stocken ließ und es war ihr Name, der aus seinem Mund kam und so sanft ausgesprochen wurde, dass sie dachte noch zu träumen.

Klärende Aussprachen und ein Neustart

Drei weitere Wochen waren vergangen, in denen Hermione wieder zu Kräften kommen musste und ihre Muskeln mit einfachsten Übungen wieder aufgebaut wurden. Sie fühlte sich, als hätte sie die Zeit in einem Muggle - Krankenhaus verlebt, schien die Magie doch nicht alles schnell und leicht heilen zu können. Es war anstrengend für sie, nicht schon nach der ersten Woche das St.Mungo zu verlassen, doch Narcissa, Harry und Ginny hatten immer wieder darauf bestanden, dass sie noch länger blieb. Um genau zu sein, hatte sie ganze zehn Tage im Krankenhaus ausgehalten, bevor sie sich selber entließ und von diesem Zeitpunkt an zu Hause weiter übte. Seufzend ließ sie sich in die weichen Polster ihres Sofas fallen um eine Runde zu verschnaufen. Die Übungen zerrten noch immer an ihren Kräften, doch nach und nach fand sie wieder zu ihrer alten Form zurück. Sie war froh, dass Scorpius nichts davon mitbekam. Seitdem sie aufgewacht war, wohnte er bei Draco, um zu sehen, ob er mit ihrem Jungen klarkam, wenn er sich allein, ohne Narcissa um ihn kümmern musste und obwohl die beiden sie fast täglich besuchten, schienen sie miteinander auszukommen. Vor allem aber schien Draco seinen Sohn nicht zu verwöhnen, denn oft genug kam dieser dann bei ihr an und jammerte, was für ein Spinner sein Papa doch war, weil er ihm nicht noch ein Zauberbuch kaufte, oder Süßigkeiten, wo seine doch bereits leer waren, die er von Tante Ginny und Onkel Blaise bekommen hatte. Lachend sah sie ihn dann immer an und beobachtete Draco dabei, wie er unsicher im Raum stand und nicht wusste, woran er nun war. Während Scorpius auf seiner Seite war, weigerte sie sich, ebenfalls bei ihm einzuziehen. Trotz der Tatsache, dass er sie scheinbar nun wirklich um sich herumhaben wollte, traute sie dem ganzen nicht. Zudem war alles was vorgefallen war, einfach zu viel, als dass sie das in drei Wochen vergessen könnte. Es war egal, wie sehr sich ihr Herz danach sehnte, sich endlich zu vertragen und mit ihm und Scorpius eine Familie zu sein. Sie konnte nicht. All die Lügen, die sie selber aufgebaut hatte, all die Streitereien mit ihren Freunden und Draco, all die verletzten Gefühle, dass konnte sie einfach nicht beiseite tun, als wäre es nicht wichtig. All diese Dinge standen zwischen ihnen, egal wie sehr sie auch versuchte diese Tatsache zu ignorieren. Doch mit der Zeit, die sie für sich allein hatte, in einer Wohnung, die eigentlich Scorpius und ihr Zuhause gewesen war, fand sie endlich die Ruhe, die sie brauchte, um sich über all das klar zu werden. Mit Scorpius hatte sie es sich selten gewagt so ausführlich über alles nachzudenken. Ein Grund, warum ihre Entscheidungen, die mit Draco zusammenhingen, nicht immer rational durchdacht waren. Und so hatte sie beschlossen, sich erst einmal um all diese Dinge zu kümmern, bevor sie sich dem Vater ihres Sohnes zuwandte. Nachdem Harry sie aufgrund ihres Unfalls befragt und ihr einige Tage später mitgeteilt hatte, dass das Untersuchungsverfahren gegen Draco aufgehoben war, hatte sie sich mit ihm zusammengesetzt und gemeinsam hatten sie besprochen, was alles schiefgelaufen war. Harry hatte ihr dabei gründlich den Kopf gewaschen, sodass er nicht gerade unschuldig an ihrem Beschluss war, alles erst einmal wieder in richtige Bahnen zu bringen. Ebenfalls hatte er sich dafür entschuldigt, sich selbst in etwas verrannt zu haben, was gar nicht da war. Er liebte sie zwar, doch immer noch wie eine Schwester, die er nie hatte. Nie würde er wieder das Verhältnis zwischen ihnen so aufs Spiel setzen wollen, wie er es an diesem Tag im Vergnügungspark getan hatte. Dankbar hatte sie ihn umarmt und ihn eingeladen, den Abend mit ihr ausklingen zu lassen, ganz wie in guten alten Zeiten. Zusammen hatten sie sogar Ron eingeladen, der für diesen Abend zu ihr kam und mit dem sie gemeinsam über die alten Zeiten gesprochen und gelacht hatten. Seit diesem Abend hatte sie sich auch wieder erleichtert und aufgehoben gefühlt, als wäre sie nie mit Scorpius allein gewesen. Wobei sie ja selbst schuld gewesen war, hatte sie sich doch von allen abgekapselt. Und nun saß sie da, auf ihrem Sofa und wartete, dass Rabastan auftauchte, den sie für diesen Abend eingeladen hatte, um auch mit ihm alles zu besprechen und sich bei ihm für ihre Lügen zu entschuldigen. Als es an der Haustür klingelte, schmunzelte sie leicht. Mit einem einfachen Wink ihres Zauberstabs, der vor ihr auf dem Tisch lag, öffnete sie die Haustür und ließ ihren Besuch herein. Es konnte nur Rabastan sein, denn sonst erwartete sie niemanden mehr. Scorpius und Draco waren immerhin schon zum Mittag bei ihr gewesen und hatten mit ihr gegessen.

„Hermione?“, hörte sie ihn dann auch schon nach sich rufen. Ein kurzes Kichern entfloh ihren Lippen, bevor sie sich selbst zu Wort meldete.

„Ich bin hier, Rabastan, komm ruhig rein.“ Ein leises Klappen ertönte, gefolgt von Schritten, die auf sie zu kamen, bis er schließlich neben ihr stand.

„Du wolltest mich sprechen?“, fragte er sie ohne Umschweife und große Begrüßung. Ihre Laune und Zuversicht sank für einen Moment, doch rief Hermione sich ins Gedächtnis, dass sie selbst nicht anders reagiert hätte, hätte man sie angelogen. Eine Vaterschaft war eben nichts, über das man Lügen erzählen sollte, das war ihr durchaus bewusst, doch hatte ihre Verfassung und ihre Lage sie geradezu dazu gedrängt sich irgendwie aus der Affäre zu ziehen und Rabastan wäre ein geringeres Problem gewesen als Draco, denn er hätte nicht auf die Vaterschaft, auf seinen Sohn bestanden. Andererseits war es so, wie es nun war, doch gar nicht mehr so schlecht, wie sie es sich immer vorgestellt hatte.

„Setz dich doch bitte, magst du etwas trinken?“, fragte sie ihn und stand auf, um ihnen etwas aus der Küche zu holen. Ein wenig wacklig waren ihre Schritte, als sie sich auf den Weg in die Küche machte, ohne dass er zugestimmt hatte etwas zu trinken. Generell schien er eher ihren Bewegungen zu folgen, statt sich zu setzen und mit ihr zu reden.

„Du wolltest mit mir sprechen, ich nehme an über Scorpius und Malfoy Junior? Darüber, dass er nicht mein Sohn ist, wie du es mir erklärt hattest?“ Sie schluckte, während seiner Worte und war froh, dass sie ihm dabei noch nicht ins Gesicht sehen musste, solange sie noch nicht mit den Getränken im Wohnzimmer angekommen war. Seine Stimme klang kühl und machte ihr klar, dass das Gespräch nicht so leicht werden würde. Einmal tief durchatmend machte sie sich auf den Weg zurück ins Wohnzimmer, die Getränke dabei in den Händen haltend.

„Ja, darüber wollte ich mit dir sprechen. Setz dich doch bitte.“ Es war ihr unangenehm mit ihm zu sprechen, wenn er sie so ansah. Enttäuscht. Vorsichtig stellte Hermione die Gläser auf den Tisch, setzte sich wieder auf ihren Platz und atmete zweimal tief ein und aus. Die Anstrengung von ihren Übungen zuvor, war noch vorhanden.

„Das was ich getan und gesagt habe, war nicht gründlich bedacht von mir. Ich hätte wissen müssen, dass ich dir soweit vertrauen kann, dir die komplette Wahrheit zu sagen, doch ich konnte nicht, ich wusste nicht wie. Alles in mir drin hatte sich gewünscht, es wäre so gewesen, wie ich es dir sagte. Das Scorpius dein Sohn gewesen wäre, doch das ist er leider nicht und es tut mir unheimlich leid, dass ich dich deswegen angelogen habe“, unterbrach sie sich selbst einen Moment, um ihn anzusehen, bevor sie vorsichtig weitersprach.

„Die Wahrheit kannte nur Harry, da er es kurz nach der Geburt von Scorpius auf dem Wandteppich der Blacks gesehen hatte, der in seinem Haus hängt. Harry brachte es nicht über sich, den Wandteppich zu entfernen, war er doch ein Andenken an Sirius auch, wenn dieser darauf verbrannt war. Das alles entschuldigt jedoch nicht, dass ich dich angelogen habe und dich im Glauben ließ, du wärst der Vater von Scorpius.“ Hermione plapperte ohne Ende, musste sie doch alles loswerden, bevor sie der Mut wieder verließ. Zwar war sie soweit schon stabiler, als vor ihrem Unfall, doch verfiel sie noch immer in alte Muster und weinte, oder distanzierte sich. Es war eben nicht so einfach, über all die Jahre hinwegzukommen, in denen sie so viel in sich hineingefressen hatte. Gerade als er etwas sagen wollte, um ihre Pause, die sie sich und ihm kurz gewährte, zu nutzen, sprach sie weiter.

„Bitte, unterbrich mich nicht und hör mir einfach nur zu. Ich muss das alles erst loswerden, bevor ich es nicht mehr hinkriege“, räusperte sie sich und bat ihn, mit einem Blick, weiterhin still zu sein und zuzuhören. Sachte drehte sie sich auf ihrem Platz und hob ihre Füße vor sich auf das Sofa, zwischen ihn und sich.

„Als das mit Draco war, war ich, wie du weißt, noch in der Schule. Mit dem Schulabschluss endete jedoch alles und ich war allein. Keine Familie, Harry und Ron, die sich um ihre Ausbildung kümmerten und Ginny immer an Harrys Seite. Zu den Weasleys wollte ich nicht und so schlug ich mich mit allem allein herum. Alles prasselte auf mich ein, die Erinnerung an den Krieg, die Verstorbenen, Draco und dann die ganze Zeit nicht zu wissen, was ich eigentlich wirklich mit meinem Leben anfangen wollte. Sicher, ich wollte ins Ministerium, doch musste ich mich um eine Wohnung, um ein Leben danach kümmern, ohne Freunde und Familie. Ich war auf dem Weg zu Mutter, als wir uns trafen und als du mich nicht angegriffen hast, sondern dich um mich kümmertest, passierte das mit uns. Ich suchte Halt bei dir. Halt, den ich in dieser Zeit von niemand anderem hatte, weil ich mit allem allein dastand. Vielleicht wollte ich es damals auch so, allein dastehen, doch wollte ich weder Harry und Ginny stören, die dabei waren sich ein Leben aufzubauen, noch wollte ich zu Ron und Lavender oder den Weasleys. Ich fühlte mich einfach, als würde ich nirgends dazu gehören. Während unserer Zeit merkte ich, dass es auch mit uns nichts war. Nichts, dass von Dauer sein könnte. Du hattest es auch bemerkt und als ich ging und du dich verstecken musstest, weil das Ministerium hinter dir her war, blieb ich wieder allein zurück. Ich bemerkte bald darauf, dass ich Schwanger war und war mir unsicher, wer denn der Vater war, obwohl ich doch immer verhütet hatte, sowohl bei dir als auch bei Draco. Ich verrannte mich immer mehr in meiner Trauer darüber, dass ich allein dastand und dass niemand mir helfen konnte, denn ich war allein. Allein mit einem ungeborenen Kind von einem Todesser. Die Zeit der Schwangerschaft war schrecklich, denn ich verheimlichte sie vor allen und als Scorpius zur Welt kam, war meine Welt mit einem Mal wieder in Ordnung. Ihn in den Armen zu halten, war für mich das größte Glück, dass ich haben konnte. Seine schwarzen Haare, brachten mich anfangs dazu zu glauben, dass er dein Sohn wäre, bis Harry vor meiner Tür stand und mir sagte, wer sein Vater war und woher er wusste, dass ich ein Kind hatte. Natürlich sprach sich die Tatsache herum, dass ich Mutter war und trotz der Aufmerksamkeit und Scorpius, spürte ich das bekannte Gefühl der Leere wieder in mir aufsteigen. Ich fühlte mich gefangen. Doch all das konnte ich überstehen, bis zu dem Zeitpunkt, an dem Draco in mein Büro kam und mich drängte, seine Frau zu spielen. Von da an verlief alles drunter und drüber. Eigentlich wollte ich Scorpius nicht da mit hineinziehen, doch ich wollte ihn nicht vor Draco oder seiner Freundin verleugnen und abschieben. Hätte ich gewusst, was daraus für eine Sache entstehen würde, hätte ich so nicht gehandelt. Plötzlich hatte Draco Interesse an Scorpius und verstand sich mit ihm. Scorpius wusste, dass Draco sein Vater war, es war unser Geheimnis, dass wir mit Harry teilten, doch ich wollte nicht, dass Draco davon erfuhr. Scorpius sagte zu meinem Glück nie etwas das Draco vermuten ließ, dass er wahrlich sein Sohn war und nicht nur gespielt. Doch je mehr die ganze Sache an Fahrt aufnahm, je näher kam Draco der Wahrheit, ohne es zu wissen. Ich wollte ihn auf eine andere Fährte locken, indem ich dich in dem Glauben ließ, Scorpius wäre dein Sohn. Draco ist immerhin blond und du wie Scorpius auch, Schwarzhaarig. Ich selbst bin brünett. So leicht hätte es sein können, wenn mein Sohn wirklich dein Sohn gewesen wäre. Doch die Gene der Blacks setzten sich in Scorpius Haarfarbe durch, sodass er nicht blond wurde. Jedenfalls hatte ich gehofft, dass Draco sich so davon ablenken ließ. Dass wir beide eine Affäre hatten, stimmte ja schließlich und er schien es auch zu glauben, bis ich dem Druck nicht mehr standhalten konnte. Nach und nach wurde alles zu viel und ich konnte nicht mehr verdrängen und zusehen, wie Scorpius seinen Vater liebgewann, nur damit ich die beiden wieder auseinanderreiße. Es tut mir leid, dass ich dich benutzt habe, sowohl damals, als auch heute und ich weiß, dass ich das nicht wiedergutmachen kann, doch ich hoffe du kannst mir verzeihen. Und wenn ich ehrlich bin, dann habe ich dich auch lieber als Vaterersatz an Mutters Seite, als neben mir. Du und Mutter, ihr passt zueinander und du kannst ihr die Zaubererwelt ein wenig näherbringen. Es ist zwar nicht leicht und es tut mir auch leid für Mutter, dass ich ihr so lange ihr Enkelkind und Kind entzogen habe, doch ich wollte nicht, dass sie denkt, womit ich gespielt hatte. Sie sollte nicht denken, nicht wissen, dass wir beide etwas miteinander hatten und sie sollte auch nicht denken, dass Harry der Vater von Scorpius ist, der sich nur nicht um ihn kümmerte, beziehungsweise mich verließ. Harry hatte mit dem ganzen am wenigsten zu tun und ich konnte Mom das Ganze nicht erklären. Ich konnte es ja nicht einmal meinen engsten Freunden erklären, wie sollte ich es dann meiner Mutter erklären, dass ich mich in den Mann verlieben musste, der mich all meine Schulzeit über gehasst hatte? Wie sollte ich erklären, dass ich ein Kind von dem Mann hatte, dessen Familie mich folterte und jagte? Sie weiß bis heute nicht viel von meinen Erlebnissen im Krieg, da ich es ihr nie sagen konnte.“ Seufzend vergrub sie ihr Gesicht in ihren Händen. All diese Worte waren geradezu aus ihr herausgesprudelt, als wäre sie ein Springbrunnen, dessen einzige Aufgabe es war, Wasser anzusaugen um es dann wieder auszuspucken. Doch all diese Sachen mussten gesagt und geklärt werden und in dem Moment, in dem sie ihren Wortschwall beendete, fiel eine so große Last von ihr, dass sie am liebsten aufgelacht hätte. Sie fühlte sich leichter und gelöster als je zuvor. Genau das hatte sie gebraucht. Sich einmal komplett aussprechen, alles von der Seele reden und Rabastan war das passende Opfer dafür, denn ihm hatte sie am meisten zu erklären. Harry wusste mittlerweile von ihrem Dilemma, hatte es teilweise immer wieder miterlebt und Ginny wusste so viel, wie sie wissen musste. Mehr wollte sie ihr nicht anvertrauen. Rabastan hingegen war, wie sie es erwähnt hatte, wie ein Vaterersatz für sie und somit eine Vertrauensperson, die so leicht nicht zu ersetzen war. Nur kurz gewährte sie sich einen erleichterten Seufzer, bevor sie ihre Hände von ihrem Gesicht nahm und sich wagte, ihn wieder anzusehen. Während ihrer Erzählung hatte er nur ruhig dagesessen und ihr zugehört, ganz wie sie ihn gebeten hatte.

„Weißt du, Hermione, innerlich hatte ich schon das Gefühl, dass du mir nicht die Wahrheit gesagt hattest, doch habe ich dir vertraut. Du hast das Vertrauen erschüttert, doch dass du nun ehrlich zu mir warst und mir all das erzählt hast, zeigt, dass du mir noch immer vertraust, dass du aus Verzweiflung gehandelt hattest. Jeder Mensch macht mal Fehler, wenn er sich in die Ecke gedrängt fühlt und du hast einen Kampf mit dir selbst ausgefochten, seit so vielen Jahren. Es ist kein Wunder für mich, nachdem ich all das gehört habe, warum du so geworden bist. Du warst sehr verändert, in dich gekehrt, als wir uns wiedergesehen haben, doch jetzt, heute, bist du wieder die, die ich kennengelernt habe. Du gehst auf die Leute zu, mit denen du noch Dinge zu regeln hast und klärst sie, egal wie sie ausgehen. Ich könnte jetzt aufstehen und dich sitzen lassen, dir sagen, dass ich dein Verhalten nicht toleriere, doch ich verstehe dich. Deine Mutter und ich hatten lange Gespräche, nachdem wir die Nachricht erhalten hatten, dass du im Krankenhaus warst. Mittlerweile weiß sie von uns, weiß, dass du mit Malfoy zusammen warst und dass da etwas zwischen euch ist, was noch ungeklärt ist. Sie weiß auch von Scorpius und würde sich freuen, wenn ihr uns einmal besuchen kommt, doch sie gibt dir die Zeit, die du brauchst auch, wenn sie gern heute mit hierhergekommen wäre“ antwortete er ihr und sie sah das kleine Lächeln, dass seine Grübchen tanzen ließ. Wie dankbar sie ihm doch für alles war. Er war wahrlich wie ein Vater für sie, obwohl sie ihren richtigen Dad natürlich schmerzlich vermisste und ihn des Öfteren am Grab besuchte. Leicht wagte auch sie sich, wieder zu Lächeln und als er dies erwiderte, sie ganz kurz in seine Arme zog und ihr beruhigende Worte zuflüsterte, wusste sie, dass er ihr nicht böse war und dass sie diese Hürde ebenso gemeistert hatte. Zusammen unterhielten sie sich noch bei einem Glas Wein, bevor Rabastan sich wieder mit dem Versprechen ihrerseits auf den Weg machte, dass sie mit Scorpius, sobald es ihr besserging, zu ihnen zu Besuch kommen würde. Nun fehlte nur noch Draco, mit dem sie sich aussprechen musste. Etwas, von dem sie nicht wusste, wie sie es angehen sollte, hatte sie doch seine Einladung bei ihm zu Wohnen ausgeschlagen.
 

Es vergingen zwei weitere Wochen, in denen sie sich noch erholte und Zeit mit Scorpius, Draco und Narcissa verbrachte. In drei Tagen würde sie wieder mit der Arbeit im Ministerium beginnen und sie hatte sich vorgenommen, noch bevor ihr erster Arbeitstag begann, mit Draco zu sprechen. Wieder einmal saß sie auf ihrem Sofa, ein Glas Wein in der Hand und ihre Beine eng an ihren Körper gezogen, während sie in den Kamin ihr gegenüber sah. Das Feuer knisterte beruhigend, während es sich durch das Holz fraß und dem Raum wärme spendete. Dieses Mal saß neben ihr kein geringerer als Draco Malfoy, der ebenso wie sie ein Glas Wein in seiner Hand hielt und ins Feuer sah. Es war spät und Scorpius war sicherlich schon seit einer Stunde im Bett, während sie beide nur so dasaßen und schwiegen. Sie spürte, wie er neben ihr unruhig wurde und am liebsten gehen würde, spürte er ihre Abneigung ihm gegenüber doch bei jedem Besuch den er tätigte. Zudem besaß Scorpius sowohl bei ihr, als auch bei ihm und Narcissa ein eigenes Zimmer, wodurch ihm scheinbar klar war, dass sie auch weiterhin nicht vorhatte, bei ihm einzuziehen. Zwar hatte sich ihr Verhältnis zueinander seit dem Aufenthalt im St. Mungos gebessert und sie stritten sich nicht mehr so viel wie sonst, doch waren sie bei weitem nicht bei dem Status angekommen, ein Paar zu sein. Sie bemerkte seine Bemühungen durchaus, ihr näher zu kommen oder sich zu entschuldigen, doch war nicht er es, der sich entschuldigen musste, sondern sie und genau das wollte sie nun tun. Genug Zeit hatte sie sich mittlerweile ja genommen, immerhin waren fast zwei Monate vergangen, seitdem sie aus dem Koma erwacht war, oder waren es doch schon mehr? Sie wusste es gar nicht mehr. Es stand nur fest, dass schon viel zu viel Zeit verstrichen war, in der sie sich nicht hatte dazu durchringen können, mit ihm reinen Tisch zu machen. Als seine Unruhe noch mehr zunahm, sprang er förmlich auf und riss sie damit ins hier und jetzt zurück. Überrascht starrte sie zu ihm auf und verschüttete vor Schreck etwas von ihrem Wein, was sie jedoch nicht weiter beachtete.

„Ich sollte dann gehen, Scorpius scheint ja schon lange zu schlafen und nicht noch einmal aufzuwachen“, sprach er aus, was er in dem Moment wohl dachte. Es war eine Art Ritual geworden, dass er solange wartete, bis Scorpius tief und fest schlief, bevor er verschwand. Doch dieses Mal wollte sie dieses Ritual unterbrechen, sie musste es unterbrechen.

„Nein, warte bitte. Draco, ich muss mit dir reden, etwas, was ich schon hätte viel länger tun sollen.“ Nervös stellte sie ihr Glas auf den Tisch und nahm sein Handgelenk, um ihm zu zeigen, dass sie es ernst meinte. Überrascht von dem Körperkontakt, den sie ihm damit bot, drehte er sich zu ihr und sah sie abwartend an. Seine Nervosität schien zu steigen und damit auch ihre eigene. Merlin, wieso musste das auch so verdammt schwer sein.

„Bitte, bleib noch und hör mich an“, flüsterte sie ihm zu, ließ sein Handgelenk los und setzte sich wieder, war sie doch ebenso aufgesprungen wie er, um ihn zurückzuhalten. Hermione wartete noch einen Moment, bis er sich wieder gesetzt hatte, bevor sie kurz durchatmete, wie sie es vor jedem Gespräch getan hatte und dann anfing zu reden.

„Das, was zwischen uns gelaufen ist, tut mir leid. Als du und ich nach Hogwarts getrennte Wege gingen, war ich ziemlich verletzt. Damals hatte ich noch gedacht, wir würden zusammenkommen, doch schnell wurde mir klar, dass das nicht so war. Ich begann, mich allein durchzuschlagen, zog mich zurück und war gebrochen, war nicht mehr dieselbe. Rabastan fing mich damals auf und ich begann kurz nach uns eine Affäre mit ihm.“ Begann sie zu erzählen, doch sah sie genau, dass allein dieser Abschnitt ihrer Worte ihn dazu brachten, die Fäuste zu ballen und einen abfälligen Gesichtsausdruck aufzusetzen. Es war kein Geheimnis, dass er Rabastan nicht ausstehen konnte, doch ließ sie sich in diesem Augenblick nicht davon abhalten, weiter darüber zu reden und so fuhr sie unbeirrt fort, um nicht den Faden zu verlieren.

„Mir wurde jedoch klar, dass es nichts auf Dauer war. Als das vorbei war, fand ich raus, dass ich mit Scorpius schwanger war. Meine Welt stand Kopf und ich verschwieg die Schwangerschaft, bis er da war und es nicht mehr zu verschweigen ging, da er im Stammbaum der Blacks auftauchte. Harry bemerkte es und stellte mich zur Rede. Er wusste, dass Scorpius dein Sohn war, denn einen anderen Nachfahren von Narcissa gab es nicht, der auf dem Stammbaum der Blacks stand. Ich nahm ihm das Versprechen ab, zu verschweigen, wessen Sohn er ist. Wir ließen einige im Glauben, er wäre Harrys Sohn. Von Rabastan und mir wusste keiner und ein Malfoy konnte Scorpius immerhin nicht sein, war er doch nicht so blond wie dein Vater und du“, erzählte sie augenrollend. Ginny hatte zwar gewusst, dass sie in Draco verliebt gewesen und dass da auch etwas gelaufen war, doch auch sie hatte nicht gesehen, dass die Familie der Blacks, zu der Draco ebenso gehörte wie zur Familie der Malfoys, eben mehr Schwarzhaarige hervorbrachte, als blonde Kinder.

„Jedenfalls lebte ich so mit Scorpius dann einige Jahre, ignorierte deine Besuche in meinem Büro, die immer häufiger vorkamen, bis zu dem Tag, an dem du mit deiner nervigen Bitte kamst, wenn ich das so ausdrücken kann. Scorpius wusste, dass du sein Vater bist und er kannte Narcissa, allerdings nur flüchtig. Dies war wohl auch der Grund, warum er so einfach zu dir und ihr kam. Eigentlich hatte ich ihn nicht mit hineinziehen und ihn von dir fernhalten wollen, doch das war in dem Moment gescheitert, als ich dir im Büro sagte, dass du mich nur mit meinem Sohn zusammen bekommst.“ Kurz atmete sie durch und ließ ihm die Chance zu verarbeiten, was er gehört hatte. Hatte sie ihm doch gerade gebeichtet, dass ihr Sohn wusste, an wen er sich da klammerte.

„Da erzählst du mir nichts Neues, das wusste ich schon“, brummte er verstimmt und sie konnte es ihm nicht einmal verdenken, dass er von ihren Erzählungen nicht angetan war.

„Seitdem wir bei dir waren, mit dir dieses ganze Theater spielten, ging alles drunter und drüber. Meine Gefühle, die ich zu der Zeit noch immer für dich hatte, spielten verrückt und ich wäre am liebsten vor dir und dieser ganzen Welt geflohen. Ich wollte nur noch weg, weg von dir, von deiner Freundin, Verlobten und weg von meinen Gefühlen für dich, die immer mehr an die Oberfläche kamen, je öfter wir uns sahen, je öfter ich dich mit ihr sah. Ich war eifersüchtig und verzweifelt, denn sie bekam den Mann, denn ich seit Jahren liebte. Eine Hexe, so las ich einmal in einem Buch, verliebt sich nur ein einziges Mal richtig. Diese Liebe kann niemand anderes aufwiegen, hat sie sie erst einmal gefunden und Draco, diese Liebe warst du für mich, nur das du unerreichbar warst, dass du nicht dieselben Gefühle hast.“ Sie sah, wie sein Unterkiefer mahlte, wie er kurz davor war etwas zu sagen, ihr irgendetwas an den Kopf zu werfen. Seine Hände hatten sich schon längst in seine Hose gekrallt, doch bevor er etwas sagen konnte, sprach sie weiter.

„Ich weiß, dass du weißt, wie es mir ging, dass ich hungerte, dass ich all den Schmerz und die Verzweiflung in mich hineinfraß, wie du es damals tatest, als du den Auftrag hattest, Dumbledore zu töten. Und du hast nichts getan, um meinen Schmerz zu lindern, du hast ihn vergrößert, obwohl du wusstest, wie es in mir aussehen musste, obwohl du gesehen hast, dass ich noch immer Gefühle für dich hegte. Ich will dir keine Schuld geben, denn Schuld bin ich allein, dass ich mich in dich verliebt habe und immer wieder auf deine Avancen einging, die du mir zuteilwerden ließest, während unserer Scheinehe-Scheidung. Es ist auch meine Schuld, dass alles soweit gekommen ist, wie es nun einmal gekommen ist. Wäre ich von vornherein nicht auf dein Angebot eingegangen, auf deine Bitte, dann wäre uns so vieles erspart geblieben.“

„Dann wüsste ich noch immer nichts von meinem Sohn!“, fuhr er dazwischen, sodass sie vor Schreck zusammenzuckte. Obwohl sie einen Ausbruch seinerseits schon längst erwartet hatte, hatte sie sich dennoch erschrocken. Sie brauchte einen Moment, um sich wieder zu sammeln.

„Vermutlich, denn ich war nicht scharf darauf, dir zu sagen, dass du einen Sohn hast. Das hätte sich wohl auch nicht geändert. Doch nun ist es gekommen, wie es kommen musste. Scorpius weiß, wer sein Vater ist und er liebt dich“, sprach sie aus, was sie dachte. Jederzeit, wenn sie in seine Augen sah, sah sie die Freude und das Glück darüber, endlich einen Vater zu haben, der dazu auch noch sein richtiger Vater war. Schnaubend machte Draco erneut auf sich Aufmerksam, bevor er sprach.

„Ja, aber du nicht“, kam es knurrend von ihm und es dauerte keine zwei Sekunden, bis er abermals an diesem Abend aufstand und im Begriff war zu gehen. Doch es dauerte durchaus zwei Sekunden, bis sie seine Worte verstand und ihr Gehirn sie verarbeitet hatte. Für weitere Sekunden, wusste sie nicht, was sie sagen sollte. Er hatte mit ihr gespielt und sie hingehalten, ihr nicht gerade Hoffnungen gemacht. Erst als sie dem Tode nahe gewesen war, schien er begriffen zu haben, was er da aufs Spiel setzte. Auch wenn es hieß, dass man erst wisse was man hatte, wenn man es verlor, war sie nicht begeistert davon gewesen. Dennoch wollte sie mit diesem Gespräch einen Schlussstrich unter die Vergangenheit setzen und nach vorne sehen. Sie wollte glauben und wieder vertrauen. Sie wollte wieder am Leben teilhaben, mit all den Facetten, die dieses mit sich brachte. Er war schon fast aus dem Wohnzimmer raus, als wieder Leben in Hermione kam und sie das einzige sagte, von dem sie wusste, dass es ihn noch am Gehen hindern würde. Ihre Angst und Nervosität schluckte sie beharrlich herunter, während sie nervös mit ihren Händen an ihrer Decke herum nestelte. Sie hoffte, er würde sie eines Tages verstehen und ihr nicht mehr das Gefühl geben, dass sie wirklich alles in ihrem Leben falsch gemacht hatte.

„Wenn dein Angebot noch steht, würde ich gern mit Scorpius bei dir einziehen.“ Fest kniff sie die Augen zusammen, hoffte, dass er nicht doch gehen würde, weil sie sich einfach zu viel Zeit gelassen hatte. Sie wagte es nicht, sich zu ihm umzudrehen, ihm dabei zuzusehen, wie er vermutlich vom Fleck weg apparierte, weil sie es sich traute, nach all dieser Zeit, doch bei ihm einziehen zu wollen, ihm eine Chance zu geben, eine Familie zu sein. Doch all ihre Sorgen und bedenken wurden davon gerissen wie ein Blatt, dass in einen reißenden Fluss fiel, als er mit eiligen Schritten auf sie zu stürmte und sich vor sie hockte, dabei gegen den Tisch in seinem Rücken stoßend. Kurz lachte sie auf, als sie ihre Augen wieder öffnete und seinen gequälten Ausdruck sah, mit dem er sie für einen Moment bedachte.

„Du willst also bei uns einziehen?“, fragte er sie nachdrücklich, um sicher zu gehen, dass er sich nicht verhört hatte. Nur vorsichtig nickte sie, wusste nicht, wie er wirklich noch darüber dachte, doch als er sie an sich zog und seine Lippen ihre berührten wusste sie, dass es die richtige Entscheidung war.

„Und nur zu deiner Information, Scorpius und ich ziehen bei dir ein, nicht ich bei euch“, lachte sie, als sich ihre Lippen trennten und sie in seine Augen sah, die hinterlistig funkelten. Da hatte sie wohl noch längst nicht alles überstanden, was ihr ein Leben mit einem Malfoy versprach.


Nachwort zu diesem Kapitel:
~ ~ ~ <3 ~ ~ ~ <3 ~ ~ ~ <3 ~ ~ ~ <3 ~ ~ ~

Sooo, nun sind wir am Ende der Story angelangt...
Meinungen, oder irgendwelche Anregungen, die ihr mir für das neue Jahr mit neuen Geschichten mitgeben wollt?

Für alle, die man nicht mehr in diesem Jahr ließt, einen guten Rutsch ins neue Jahr ;)


Eure Alex x3
<3 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Nachwort:
Ich möchte mich bei allen bedanken, die meine Story verfolgt und mitgefiebert haben.
Ich bedanke mich für all euren Support in Form von: Favoriten, Kommentaren und Empfehlungen!
4 Jahre ist diese Geschichte nun mit dem heutigen Tage alt und 4 Jahre hat es gedauert, sie wirklich komplett zu beenden.
Ich werde die Story mit der Zeit immer wieder Updaten, wenn meine Beta und ich die Kapitel Kontrolliert haben.
Ab und zu wird dann sicher der ein oder andere Satz noch geändert, aber im großen bleibt die ganze Story die selbe.
Daher wundert euch nicht, wenn sie irgendwann als bearbeitet angezeigt wird. =)
An dieser Stelle möchte ich mich jedoch auch bei Corona bedanken, die dieses letzte Kapitel mit mir besprochen und es Kontrolliert hat.
Tausend Dank!

Bis bald, mit den nächsten Storys. =)

LG eure Alex ♥ Komplett anzeigen

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Von:  Omama63
2018-08-07T09:51:46+00:00 07.08.2018 11:51
Eine super FF mit einem schönen Ende.
Dein Scorpius ist so süß. Der hat mir am besten gefallen.
Deine FF hat mir sehr gut gefallen.

LG
Omama63
Antwort von:  horo_koi
20.08.2018 11:32
Hey, Danke, dass freut mich =)
Scorp ist einfach Liebe <3
Es ist schon irgendwie schade, dass die Story vorbei ist, aber es war besser so :D
Ich hätte es sonst nur verhauen xD

LG =)
Von:  sama-chan
2018-06-25T13:58:24+00:00 25.06.2018 15:58
Eine tolle Geschichte! Wirklich! Und ein klasse Happy End!
Schade, dass es am Ende so schnell vorüber war - ich hätte gern noch erfahren, wie die ersten Monate zusammen verlaufen sind. Jedoch eine tolle Story!
Antwort von:  horo_koi
20.08.2018 11:32
Hey, vielen Dank auch hier für dein Kommi <3
Manchal ist weniger doch mehr und die Fantasie der Leser wird dabei auch noch beansprucht :D
Von:  sama-chan
2018-06-25T12:42:08+00:00 25.06.2018 14:42
Ooooooohhhhhh ist das süüüüüüüüüß!!! Allein bei der Kochlöffel-Szene - ich konnte echt nicht mehr an mir halten! Herrlich gedacht und noch besser umgesetzt! Ich bin begeistert! Und der letzte Satz lässt richtig hoffen!
Antwort von:  horo_koi
25.06.2018 15:55
Freut mich :D
Das ist auch meine liebste Szene ;D
Von:  EsistJuli
2018-06-21T09:48:54+00:00 21.06.2018 11:48
Ich hab deine Ff jetzt auch komplett gelesen :)
Erstmal war ich skeptisch, da ich den Film kenne und so Filme nicht soooo sehr mag. Deine Umsetzung sehr gut gefallen und ich musste oft schmunzeln. Ein paar kleine Details sind mir aufgefallen, aber ich glaube, ich bin da sehr pingelig, der Story tut es keinen Abbruch (Hermione hat Draco im dritten Schuljahr geschlagen, nicht im vierten, nur so als Beispiel :D).
Es gab einige überraschende Wendungen, das hat mir gefallen. Zum Ende hin fand ich die Geschichte dann zwar einen Ticken zu düster, aber das war ja auch irgendwie verständlich :)
Ich hätte mir so ganz persönlich noch den richtigen Happy-End-Kuss gewünscht :D
Aber alles in allem eine sehr schöne FF, die ich gerne gelesen hab. Ich stöbere mal weiter bei dir ;)
Liebe Grüße,
EsistJuli
Antwort von:  horo_koi
21.06.2018 12:27
Hey, Dankeschön =)
Wenn du magst, kannst du mir gern schreiben, was dir noch so aufgefallen ist.
Ich finde leider keinen zuverlässigen Beta-Leser, der mir bei Fehlern hilft =/
Hab schon 5 Beta gehabt und alle haben sich irgendwann nicht mehr gemeldet, nachdem sie 2-3 Kapitel von Storys von mir gebetat haben. -.-
Irgendwas scheine ich ja mit meinen Beta's falsch zu machen.
Der Fehler mit dem Schuljahr wird natürlich ausgebessert, sobald ich bei der Stelle angekommen bin. =)
Was den Happy End Kuss angeht muss ich sagen, dass ich es in dieser Story mal einmal anders machen wollte.
Ich hatte auch erst überlegt, Mione sterben zu lassen. ^^°
Aber das konnte ich dann doch nicht durchziehen :D

LG <3
Von:  Naga_Kanya
2018-06-05T21:40:16+00:00 05.06.2018 23:40
Puh ich habs geschafft, tatsächlich hab ichs geschafft und das noch vor mitternacht*-*

Was für ein süßes ende und die kindliche freude in draco :3 schade das es vorbei ist!

Hat mir wirklich sehr gut gefallen :)
Werde mich alsbald über mehr lesestoff von dir hermachen :D aber jetzt geh ich mal schlafen ^^

Liebe grüße und gute nacht *gääähn

Naga





Antwort von:  horo_koi
06.06.2018 16:24
Schön, dass du es geschafft hast und es dir noch dazu gefällt <3
Ja, Draco musste sich einfach drüber freuen :3 <3

das freut mich, dann auf bald :D
Von:  Naga_Kanya
2018-06-05T12:13:27+00:00 05.06.2018 14:13
Mann, mann, mann, du bist mir eine xD
Hast ich ganz schön verwirrt xD
Ich habs geahnt das das mit Rabastan nicht so sein konnte :3 aber richtig sicher war ich mir nicht xD
Sehr toll geschrieben, gefällt mir wahnsinnig gut.
Kann gar nicht aufhören zu lesen, echt, dabei sollte ich noch alles mögiche machen xD ...
Antwort von:  horo_koi
05.06.2018 20:17
hihi :D
Ich seh schon, du bist weit gekommen mit lesen
aber wem sagst du das xD
ff's halten mich immer von meinem täglichen leben ab
aber ich kann dennoch nicht genug davon bekommen :3
Von:  Naga_Kanya
2018-06-05T11:30:31+00:00 05.06.2018 13:30
Also doch nicht rabastan? Oh mann ich blick nicht mehr durch xD
Antwort von:  horo_koi
05.06.2018 20:16
das wirst du schon noch =)
Von:  Naga_Kanya
2018-06-05T10:35:21+00:00 05.06.2018 12:35
Nooor.... also doch rabastsan, hehe Narcissa ist genial und die geschichte mit dem Mistelzweig, bekomm mich grad nicht mehr ein xD wie geil is das denn??
Antwort von:  horo_koi
05.06.2018 20:16
hehe :D
Da kommt noch was auf dich zu ;)
cissa ist toll! *^*
zumindest meine vorstellung von ihr :D
Jaaa, mistelzweige~ sie eignen sich so gut für so viele ideen ;)
Von:  Naga_Kanya
2018-06-05T09:14:16+00:00 05.06.2018 11:14
Hihi jetzt muss ich mich auch mal zu wort melden :)

Also bitte da gehts ja spannender zu als in jeder soap :,D
Finde deinen schreibstil sehr ansprechend, und die geschichte die du daraus gemacht hast super, zumal draco ja optisch wesentlich ansprechender ist als adam sandler xD und die fiesen heißen momente die immer irgendwie unterbrochen werden , hehe da raucht die birne, jede mutter kennt das ;D

Naaa rabastan ist doch nicht der vater, oder? Bin allgemein heillos verwirrt und schließe mich deiner leserschaft mal in diesem zustand an xD

Stürze mich gleich noch über die restlichen kapitelchen :)

Du liest von mir ;)

Lg Naga
Antwort von:  horo_koi
05.06.2018 20:15
hey, schön das du dich zu wort meldest. =)
Oh, freut mich, dass es spannender als ne soap ist :D
Genau davon Leben die erzählten Geschichten ja <3

oh ja, draco ist sehr viel ansprechender als adam sandler
aber ich liebe diesen film einfach, seitdem ich ihn das erste mal sah
adam sandler hat da mega gut gespielt <3

viel spaß beim weiter lesen ;)

LG
Von:  MissVegeta
2018-04-29T22:27:49+00:00 30.04.2018 00:27
Lange hats gedauert aber ich habe es geschafft.
Eine wunderbare Story! Manchmal leider etwas verwirrend geschrieben aber man kann doch alles verstehen.

4 Jahre! Toll dass du das durch gehalten hast und beendet hast.

Mein Lob:)
Antwort von:  horo_koi
03.05.2018 10:58
Hey,
auch hier lieben Dank für deine Worte <3
Das verwirrend geschriebene wird noch vergehen, da ich jetzt eine wirklich gute Beta gefunden habe, die sich mit der Story befasst. =)

Oh ja, diese Story war mein Herzstück und abbrechen konnte ich sie einfach nicht. =)


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