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Kais Fotoalbum

von

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Kurze Anmerkung

Also normalerweise schreibe ich meine Kommentare vor und nach den Kapiteln immer kursiv,

hier allerdings sind die kursiven Textabschnitte Erinnerungen von Alex und Rena an die ,Alten Zeiten'.

Nur damit sich gleich keiner über die seltsamen Sprünge in der Geschichte wundert *g*
 

Eigentlich schreibe ich lieber mystische, abenteuerliche oder dramatische Sachen, vielleicht auch ein wenig romantisches Zeugs, mit anderen Worten Humorvolle Texte sind für mich noch völliges Neuland ^^° Ich hoffe trotzdem, dass es euch gefällt und wenigsten ein wenig an den Lachnerven reibt.

(Das erste Kapitel ist noch nicht so der Hammer, da hab ich erst einmal nur die Grundlagen gelegt. Also nicht sauer sein, dass der Witz noch ein wenig auf der Strecke bleibt.)
 

Noch kurz zur Story selber: ich weiß auch nicht wie ich auf diesen Schwachsinn gekommen bin.
 

Schreibt mir bitte, bitte viele Kommis! JA?!
 

PS: Die Figuren stammen nicht von mir, bis auf Kais Klassenkameraden (siehe Charaktere) und ich verdiene mit ihnen auch kein Geld.

Ein Jahr nach der Weltmeisterschaft

"Jupieeeee!!! Wir fliegen nach Moskau! Wir fliegen nach Moskau!" riefen Max und Tyson gleichzeitig und tanzten dabei im Kreis herum.

Kenny und Ray saßen daneben und sagten nichts. Sie freuten sich zwar auch darauf wieder einmal nach Moskau zu kommen, aber so kindisch herumhüpfen und das auch noch mitten im Cafe in der Fußgängerzone mussten sie ja nun auch wieder nicht. Ihnen reichte ein breites Grinsen.

Mr Dickenson, der neben Ray und Kenny saß freute sich darüber den Vieren solch eine Freude gemacht zu haben.

"Aber denkt daran Jungs..." sagte er noch "Dort ist momentan Winter! Also packt euch warme Sachen ein, damit ihr nicht erfriert!"

Mr Dickenson stand auf "Ich erwarte euch dann morgen früh. Punkt acht Uhr am Flughafen!... Bis Morgen!" er winkte noch zum Abschied und verschwand dann im Menschengewühl.

Max und Tyson hüpften immer noch hyperaktiv herum und hatten noch nicht einmal richtig registriert, dass Mr Dickenson weg war.

Kenny schaute zu Ray rüber.

"Ist doch nett von der BBA uns einen Urlaub in Moskau zu spendieren?!" sagte er.

Ray grinste zu ihm rüber: "Wir sind ja auch das beste Team was die je hatten." Er zwinkerte dem Kleinen zu.

Kenny musste lachen.

Die Vier freuten sich nicht nur auf ihren gemeinsamen Urlaub dort, sondern auch auf ihren Teamcaptain.

Da Voltair Kais Erziehungsberechtigter war, musste Kai nach der Weltmeisterschaft vor einem Jahr wieder zu seinem Großvater ziehen.

Kai ist zwar nicht wieder zurück in den Abt gekommen, aber auf dem Gut seines Großvaters war es auf andere Art und Weise schrecklich für ihn.

Das Gut lag nämlich irgendwo in der Tundra, also weit entfernt von dem nächsten Haus, sodass er fast ganz abgeschnitten von der Außenwelt war.

Kein Telefon, kein Internet und die Post machte sich auch nicht die Mühe mal vorbei zu kommen, sodass Voltair einmal pro Monat jemanden in die nächste Stadt schickte um die Post abzuholen bzw. hin zu bringen.

Doch Mr Dickenson hatte ihnen erzählt, dass sobald sie dort wären mit ihrem Bus zum Gut fahren würden um ihren Captain abzuholen.

"Pass auf Moskau! Die Blade Breakers kommen wieder!" rief Tyson und schlug mit der Faust in die Luft.

Max war vor Erschöpfung auf den Stuhl geplumpst und widmete sich nun langsam wieder seinem inzwischen fast geschmolzenen Eis.

"Sag mal Tyson, willst du dein Eis denn nicht mehr essen?" fragte Max.

Tyson drehte sich zum Tisch um und betrachtete seinen halb vertilgten Becher.

"Nein, ich habe keinen Hunger mehr."

Drei Augenpaare weiteten sich um sie herum wurde es still.

Ray fragte tonlos: "Du hast...keinen Hunger...mehr?!"

Tyson sah sie verblüfft an: "Was ist denn?"
 

*****
 

Am nächsten Morgen um kurz vor acht Uhr stand Ray mit vor der Brust verschränkten Armen und saurer Miene neben einem besorgt dreinblickenden Mr Dickenson, der immer wieder auf seine Armbanduhr schaute.

Plötzlich sah Ray erleichtert zwei Gestalten auf sich zu rennen, mit schweren Koffern im Schlepptau.

Moment mal...nur zwei?

"Wo habt ihr Tyson gelassen?" rief er ihnen entgegen.

Max und Kenny kamen schlitternd vor den beiden anderen zum stehen und sahen ihn erstaunt an.

"Wir dachten er wäre schon hier" erwiderte Max verwirrt.

"Was?" entfuhr es Ray.

"Buh!" zwei Hände packten Ray von hinten an die Hüfte.

Ray war so erschrocken, dass er fast in die Luft ging.

"Tyson, wie kannst du nur? Du weißt doch genau, dass ich da kitzelig bin!" schrie ihn Ray wütend an.

"Nein, wusste ich nicht! Aber jetzt weiß ich es! Danke!" grinste ihn sein Freund breit an.

"Jetzt kommt schon Jungs. Wir müssen los!" sagte Mr Dickenson drängelnd und schob sie vor sich her.
 

*****
 

Im Flugzeug passierte nichts Weltbewegendes.

Die meisten Passagiere schliefen.

Erst als der Copilot eine Durchsage machte, dass sie gleich über Moskau wären und draußen für diese Gegend und Jahreszeit typisches Wetter herrschte wachten sie wieder auf.

Tyson, saß zwischen Max und Ray, das heißt eigentlich stand er fast, da er immer auf und ab hüpfte. "Wir sind gleich da! Wir sind gleich da!" grinste er voller Vorfreude.

Tysons Aufregung begann sich nun auch auf Max zu übertragen. Dieser kam aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus.

Ray dagegen blieb vollkommen ruhig.

Wieso er so ruhig war wusste er selbst nicht. Vielleicht weil Kai sonst immer die Ruhe in Person war und als Einziger den Überblick behielt. Doch da Kai ja jetzt fehlte glaubte er offenbar, dass er das Chaos überblicken musste?!

Die Maschine landete. Die kleine Truppe ging die Gangway entlang ins Innere des Flughafens.

Mr Dickenson schaute auf seine Uhr: "So, perfekt! In einer halben Stunde kommt der Bus, der uns aufs Gut fährt. Dann fahren wir nur ein kleines Stückchen zurück und übernachten bei einem Freund von mir."

"Na Prima!" grinste Tyson "Dann können wir ja noch etwas essen gehen!" meinte er munter und suchte bereits nach der nächsten Nahrungsmittelquelle.

Ray, Max und Kenny schmunzelten.

"Typisch Tyson!" meinte Dizzy noch bevor Kenny den Laptop zuklappte und ihn sich unter den Arm klemmte. "Wollen wir?" fragte er dann an die anderen gewand.

"Geht ihr nur! Ich habe noch ein paar wichtige Telefonate zu führen. Aber denkt dran, in einer halben Stunde müssen wir uns wieder genau hier treffen!" mit diesen Worten ging Mr Dickenson auf die nächste Telefonzelle zu und ließ die Jungs alleine.

... 10 Minuten später hatten sie Tyson wieder gefunden. Bepackt mit einer großen Tüte Essbarem. Und auch schon bereits einen Schokoriegel im Mund. "Da seitsch ihr ja endlisch!" mampfte er.

Max griff nach der Tüte und steckte sofort seinen Kopf hinein. "Na hoffentlich hast du außer Süßigkeiten noch etwas anderes gekauft!" erklang es aus der Tüte.

Tyson legte eine Unschuldsmiene auf.

Ray und Kenny grinsten, denn selbstverständlich hatte Tyson nur Süßes gekauft.

Max sah Tyson bitterböse an.

Bis Ray sie mit einem Blick auf die Uhr unterbrach: "Wir müssen los, die Koffer noch holen und dann Mr Dickenson suchen. Der Bus ist gleich da."

Gesagt ... getan.

"So, wir müssen jetzt da vorne raus, unser Bus wartet schon. Also zieht euch jetzt bitte eure Mäntel an." sagte Mr Dickenson.

"Wieso Mäntel anziehen?" fragte Tyson leicht irritiert "Das kleine Stückchen schaffen wir doch wohl auch so!" sagte er und schritt in Richtung Tür. Mr Dickenson schüttelte den Kopf und öffnete sowie es bereits die anderen getan hatten eine kleine Tasche und zog einen dicken Mantel heraus.

Tyson marschierte durch die Tür und kaum hatte diese sich hinter ihm wieder geschlossen wurde sie auch schon wieder hastig aufgerissen und ein fast weißer Tyson flüchtete wieder ins Warme es Flughafengebäudes.

Entsetzt sah er die anderen an, die bei seinem Anblick nur lachen konnten.

"Na dann kommt jetzt!" forderte sie Mr Dickenson auf.

Bis auf Tyson folgten ihm alle freiwillig.

Sie waren heilfroh, dass der Bus tatsächlich nur circa 10 Meter vom Ausgang entfernt war, denn der Schneesturm der hier momentan wütete verschlug ihnen den Atem und die Sicht. Die Schneeflocken flogen fast waagerecht an ihnen vorbei.

Selten war Tyson so ruhig wie jetzt.

Kaum waren sie im Bus hatte er sich nämlich Max und Kenny geschnappt, sie nach hinten gezogen, uns sich zwischen beide gesetzt. Nun versuchte er sich bei den beiden aufzuwärmen.

"Ich habe doch gesagt, dass ihr euch die Mäntel anziehen sollt." meinte Mr Dickenson den Kopf schüttelnd und setzte sich eine Reihe vor dem Trio, gegenüber von dem Platz wo sich Ray niedergelassen hatte und zu den anderen grinsend rüberlinste.

Nach kürzester Zeit schliefen alle wieder.

Man hörte nur das Tosen des Sturmes und den Motor des Busses und den der anderen Fahrzeuge.

Dann irgendwann wurden diese Geräusche weniger und die Straße verlief immer gradliniger.

Urplötzlich wurde Ray von einem Rumpeln in der Ferne geweckt.

Er setzte sich verschlafen wieder aufrecht hin und rieb sich die Augen.

Plötzlich ertönte die Stimme des Fahrers: "Scheiße!"

Mr Dickenson schreckte hoch: "Was ist denn?"

Der Bus stoppte und der Motor verstummte.

"Wir können nicht mehr weiterfahren. Der Sturm hat einige Bäume umgeknickt." sagte der Busfahrer. Mr Dickenson ging nach vorne und brütete nun etwas leiser mit dem Busfahrer über einer Landkarte.

Ray sah die anderen an. Max und Kenny sahen erschrocken aus. Nur Tyson kuschelte sich immer noch schlafend an Kenny.

"Und nun?" sprach Max die Frage aus, die den Dreien durch den Kopf ging, auf die aber Keiner eine Antwort wusste.

Der Motor heulte wieder auf und der Bus schlug langsam eine scharfe Rechtskurve ein.

Mr Dickenson kam wieder nach hinten und erklärte ihnen, dass sie zu einem Gut hier ganz in der Nähe fahren würden, wo sie dann um Hilfe bitten würden.

Nach höchstens einer viertel Stunde, in der keiner außer Tyson schlafen konnte kamen sie auf dem Gut an.

Man konnte das Gebäude nur erahnen, denn der Schnee verweigerte einem immer noch die Sicht.

Mr Dickenson schnappte sich seinen Mantel und mit den Worten, dass er bald wieder da sei verließ er den Bus und lief auf das Haus zu.

Vom Bus aus konnte man erkennen wie ihm die Tür geöffnet und wieder geschlossen wurde. Ein paar Minuten lang geschah nichts, doch dann wurde die Tür wieder geöffnet und drei Personen kamen auf den Bus zugelaufen.

"Ihr könnt hier übernachten, wir sollen euch beim Gepäck behilflich sein." sagte der Erste und griff bereits nach der nächst besten Tasche, die auf den vorderen Sitzen lagen.

Die vier Jungs rappelten sich auf und verließen schleunigst den Bus in Richtung Tür.

Als sie die Türschwelle überschritten, passierten sie gleichzeitig auch eine Temperaturschwelle von circa 40°C.

"Wärme!" rief Max erleichtert auf und breitete die Arme aus.

Eine Frau um die 40, in vornehmer Kleidung stand da und lächelte sie an: "Herzlich willkommen!"

Erst jetzt fiel Ray etwas auf. "Sie sprechen ja unsere Sprache?!" sagte er verwundert.

Die Frau lächelte noch breiter: "In diesem Haus werden euch alle mehr oder weniger verstehen. Ich komme aus eurer Gegend und kann absolut kein Russisch, deshalb hat sich das Personal ein wenig nach mir gerichtet.

So dann kommt mal mit! Ich zeige euch eure Zimmer!"

Sie folgten der Frau den Gang entlang durch eine große Flügeltür in eine riesige Halle hinein, wo sie dann über eine breite Treppe nach oben gelangten und jeder sein eigenes Zimmer zugeordnet bekam.

Zum Schluss deutete die Frau noch auf ein weiteres Zimmer und sagte: "Hier schläft Mr Dickenson. In einer Stunde gibt es Abendessen, bis dahin dürftet ihr euch wieder erholt haben. Einer meiner Diener wird euch holen kommen, okay?" die Jungs nickten dankbar, sahen dann noch der Frau nach, die nun wieder nach unten lief und verschwanden dann jeder für sich in sein Zimmer.

...eine Stunde später wurde die Truppe dann zum Esszimmer geleitet.

Tysons Herz schlug höher als er die reich gedeckte Tafel sah.

"Ah, da kommen unsere Gäste!" rief eine freundliche Stimme mit deutlich russischem Akzent. Sie schauten sich um. Ein ganz in dunkelblau gekleideter Mann kam auf sie zu.

"Oh, sie müssen unser Gastgeber sein?!" sagte Mr Dickenson freundlich und streckte dem Mann eine Hand hin. Er ergriff sie und schüttelte sie, bevor er sie einlud schon Mal Platz zu nehmen.

"Wir warten nur noch auf unseren Sohn und eine Freundin von ihm, die auch hier heute übernachten wird." lächelte sie die Frau an.

Der Mann und die Frau setzten sich einander gegenüber an die Kopfseiten des Tisches, nachdem sich Mr Dickenson und die Jungs gesetzt hatten.

Kenny, Max und Tyson saßen auf der einen Seite der Tafel, Mr Dickenson und Ray nahmen auf der anderen Seite Platz.

Tyson starrte wie hypnotisiert nur noch auf das Essen.

"So..." begann der Mann und lehnte sich leicht in seinem Stuhl zurück "...ihr seid also die berühmten Blade Breakers." Ray nickte ihm etwas verlegen zu.

"...und Freunde von unserem Kai!?" Ray nickte wieder. Doch plötzlich hielt er inne.

"äh... wieso ,ihrem' Kai?" fragte er verdutzt.

Der Mann musste lächeln, er hatte sich diese Frage erhofft.

"Kai ist ein Freund des Hauses." begann er zu erzählen "Früher spielten Kai, Alex und Rena oft und gerne miteinander."

"Alex? Rena?" fragte Max unweigerlich.

"Hat euch Kai nie etwas von ihnen erzählt?" fragte die Frau verwundert.

"Nein" sagte Kenny. In diesem Augenblick ging die Tür auf und ein Mädchen ungefähr so groß wie Max und Tyson mit Hüft langen blaugrünen Haaren, die sie hinten zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden trug und ein Junge in Rays Größe mit kurzen braunen Haaren traten ein.

Als die beiden die Gäste erblickten blieben sie erst einmal verwundert stehen.

"Darf ich vorstellen?" fragte der Mann "Das sind Alex und Rena." Er deutete mit einer Handbewegung auf die beiden und dann zeigte er auf die Gäste "Ihr müsstet sie eigentlich bereits aus den Nachrichten kennen" sagte er an Rena und Alex gewandt "Max, Tyson, Kenny... Mr Dickenson und Ray."

Sie nickten einander höflich zu.

"Ach ihr seid die Blade Breakers, nicht wahr?" fragte Rena und setzte sich neben Kenny.

Sie trug einen leuchtend roten Pullover und zerschlissene, hellblaue Jeans.

Alex setzte sich neben Ray auf die andere Seite.

Auch er trug hellblaue Jeans und einen weiten weißen Pullover. "Also Freunde von Kai!" grinste Alex.

Beim Essen dann unterhielten sich die Jungs mit Alex und Rena.

Sie fanden einander recht sympathisch und verabredeten sich für heute Abend in Renas Zimmer.

Rena und Alex zwinkerten ihnen noch zu, sie hätten da noch ein paar interessante Sachen, die sie sich nicht entgehen lassen sollten, bevor sie den Tisch verließen und schon mal nach oben gingen.
 

*****
 

Ray, Max, Kenny und ein voll gefressener Tyson stapften die breite Treppe hoch und suchten Renas Zimmer.

Plötzlich ging die Tür auf und Alex streckte seinen Kopf heraus: "Kommt hier her! Das hier ist das größte Gästezimmer was wir da haben."

Er schloss hinter den Vieren die Tür wieder.

"...und außerdem hat es den schönsten offenen Karmin." vollendete Rena den Satz und wies die Jungs an sich neben sie davor zu setzten.

In der Hand hielt sie ein dickes Fotoalbum.

Die Blade Breakers setzten sich alle so hin, dass sie eine gute Sicht auf das Buch hatten.

Rena sah Alex kurz an, der sich ihr gegenüber gesetzt hat.

Dann begann sie zu reden: "Also... so wie ihr vorhin Kai beschrieben habt... war er früher nicht..." sie legte das Album auf ihre Knie und schlug die erste Seite auf.

Ein typisches Klassenfoto war zu erkennen.

Und über dem Foto stand TRO

{,Tage religiöser Orientierung' ich hoffe mal das das jeder kennt. Da fährt man mit seiner Klasse meist im 8/ 9/ 10 Schuljahr in irgendein Jugendhaus und soll sich da noch etwas mehr mit den Klassenkameraden beschäftigen. Der Schulseelsorger fährt da auch mit und denkt sich nette Spiele aus.}

und eine Jahreszahl, die leider bereits verwischt war.

Rena deutete auf eine Person, die die Jungs sicherlich übersehen hätten, hätte sie sie jetzt nicht darauf hingewiesen: "Das ist Kai!"

"Was???" kam es im Chor aus den Mündern der Blade Breakers.

Ankunft im Lärchenwald

Hey, Thanx für die Kommis -_*

An ein paar Bilder hab ich auch schon gedacht, könnte sein, dass da noch etwas von mir zu erwarten ist *g*
 

In grüngrauer Hose mit schwarzem Oberteil und einem weißen Querbalken darauf, stand er zwischen Alex und Rena, ganz hinten in der letzten Reihe, vor einem Jungen mit Schmerz verzerrtem Gesicht.

Er lächelte. Er lächelte überglücklich.

So etwas hatten sie noch nie gesehen.

Rena las vor was unter dem Foto geschrieben stand: "Bei den Bussen kurz vor der Fahrt."

Sie musste schmunzeln.
 

~*~*~*~
 

"Rück mal ein Stückchen, Kai!" Rena schubste ihn zu Alex rüber.

"Autsch" entfuhr es Alex.

"'tschuldige, aber Rena hat geschubst."

"Immer auf andere schieben" motzte sie.

"Wird wohl seinen Grund haben" fauchte Kai herausfordernd.

"Aber bitte, bitte..." der Fotograf klatschte in die Hände "... die Damen und Herren in der letzten Reihe..." er schaute zu ihnen flehend herauf.

"Der sieht ja aus als ob er gleich heulen würde" kicherte Rena.

Kai gab ihr grinsend einen Stoß mit dem Ellenbogen, woraufhin sie sich etwas beruhigte, oder dies zumindest versuchte.

Vor ihnen stand ein Junge mit schwarzem, kurzem Haar, in Designer Klamotten und zischte zu ihnen herauf: "Seid doch endlich mal still! Ich will nicht, wegen euch schlecht aussehen auf dem Foto" Kaum hatte er sich wieder umgedreht, schon beugte sich Alex etwas vor und flüsterte ihm ins Ohr: "Verzeih bitte! Wir wollten wirklich nicht, dass wir besser aussehen als du und dir somit die Schauspielerkarriere verderben." Kai und Rena versuchten ihr Lachen zu unterdrücken.

Der Junge mit dem schwarzen Haar lief im Gesicht tomatenrot an und zischte zurück: "Auf die Rollen von ,Drei Dummköpfe für Charlie' war ich gar nicht scharf, die könnt ihr ruhig haben."

Nun beugte sich Kai etwas vor: "Danke, sehr lieb von dir.

Wenn wir dann da beim Film sind, werden wir dich für den nächsten geplanten Spielfilm ,Invasion der Tomaten' vorschlagen."

Inzwischen fiel es Rena richtig schwer noch ihr Lachen zu unterdrücken. Verdammt, konnte der Fotograf nicht endlich auf den Auslöser klicken?!

Doch statt dem erhofften Klicken sprach Kai leise und theatralisch weiter: "Invasion der Tomaten. In der Hauptrolle des Tomaten Königs, King Ketchup Jörg Bruckow!"

"Halt die Schnauze!" zischte der Schwarzhaarige etwas zu laut, denn der Lehrer Herr Tommecski rief: "Aber, aber Herr Bruckow!"

Jörg verzog das Gesicht zu einer schiefen Grimasse.

Alex, Kai und Rena richteten sich wieder richtig auf und stellten sich in Position.

Endlich klickte es.

Danach entstand allgemeines Chaos, welches sich erst legte als Herr Tommecski sie aufforderte sich zu dem Bus zu begeben.
 

~*~*~*~
 

Langsam blätterte sie auf die nächste Seite.

Zwei Fotos zierten diese Seite.

Auf dem einen war ein altes, großes eingeschneites Gebäude zu erkennen. Über dem großen Portal hing ein Schild. Tyson beugte sich dicht über das Foto und kniff die Augen zusammen. "Läääääär...chen...wallllll...d" las er vor.

"Lärchenwald. Das ist unsere Jugendherberge gewesen. Wir waren damals zu der Zeit die einzige Klasse, die dort war, deshalb sieht der Schnee dort auch noch so unberührt aus" erklärte Rena.

Alex fing plötzlich an zu kichern: "Erinnerst du dich noch an die Herbergsmutter?" Rena grinste: "Oh ja! Eine Schreckschraube!"

"Was habt ihr denn da gemacht?" fragte Ray und deutete auf das zweite Bild.

Auf dem Bild konnte man eigentlich nur ein Bettbezug erkennen, welches offenbar über irgendjemanden gestülpt wurde, da auch eindeutig die Formen einer Person zu erkennen war.

"Äh..." Alex stieg leichte Röte ins Gesicht.

"Halt! Ich will zuerst wissen, was mit dieser Herbergsmutter war!" meldete sich Tyson zu Wort.

"Na gut..." fing Rena an...
 

~*~*~*~
 

"Setzen!" schrie eine kleine, untersetzte Frau die Klasse an.

Alle suchten so schnell es nur ging einen Sitzplatz.

Keiner wagte etwas zu sagen.

Die Frau schaute abschätzend in die Runde und schrie weiter: "Das Wichtigste während eures Aufenthaltes hier werden die Regel sein!

Wer sie bricht wird die Konsequenzen tragen! ...

Du da!" sie deutete auf Alex, der gerade die Augen gerollt hatte. Er schreckte auf als er merkte, dass sie ihn meinte.

"Ich?" "Ja, Du! Wie heißt du?" "Alex" sagte er mit unschuldiger Stimme. Die Frau musterte ihn kurz wütend.

Doch dann drehte sie sich wieder der gesamten Klase zu: "Die Regeln: ... Auf den Zimmern werden keine Limonaden, oder Alkohole getrunken, allerhöchstens Wasser. Außerdem ist es strengstens verboten Knabbereien auf die Zimmer mitzunehmen! Gegessen wird zu vereinbarten Zeiten im Speisesaal! Und es wird gegessen was auf den Tisch kommt! Ab 22 Uhr ist hier Nachtruhe, das heißt ich will keinen Laut mehr von euch oben in den Schlafsälen hören! Hier unten wird es dann übrigens auch leiser! Es wird nicht durch die Küche gerannt! Keine Bälle werden durch den Flur geworfen! ..."

... 10 Minuten später...

Kai schaute nun schon zum dritten Mal auf die Uhr: "Na hoffentlich ist die bald fertig!"

Rena und Alex nickten nur kurz zustimmend.

"... so..." die kleine, dicke Frau holte Luft "... ach übrigens!..." "Oh nein, nicht noch etwas!" stöhnte Alex auf.

"... ich heiße Schulvoß. Und euch heiße ich hier im wunderschönen Hause Lärchenwald herzlich Willkommen!"

Stille.

Erst Herr Tommecski durchbrach das Schweigen: "So, ich schlage vor, dass ihr erst einmal alle auf eure Zimmer geht und dort eure Betten bezieht. In einer Stunde treffen wir uns wieder hier. Los, los!" er klatschte in die Hände und die Schüler fingen an sich aus ihrer Starre zu lösen und in die oberen Stockwerke zu gehen, wo sich die Schlafräume befanden.
 

*****
 

Oben angekommen mussten die Mädchen rechts durch eine Tür gehen und die Jungen links durch eine Tür.

Die Gänge waren schmal im Gegensatz zu den Zimmern.

Rena bezog ihr Bett, genauso wie ihre beiden Zimmergenossinnen ohne Probleme und wuselte dann zu den Jungs rüber.

Alex und Kai mussten sich ein Zimmer mit zwei weiteren Jungs teilen. Der eine war der kleine Till. Er hatte in fast allen Angelegenheiten seine Nase drin und fotografierte sehr gerne.

Jetzt saß er auf dem Bett und knöpfte sein Kopfkissenbezug zu.

Der andere war der Klassengrößte, Gregorius. Aber alle nannten ihn nur einfach Grin. Er war sehr beliebt in der Klasse, weil er immer gute Geschichten, egal welcher Art, erzählen konnte und somit einen ganzen Abend ausfüllen konnte.

Er strich gerade sein Laken auf der Matratze glatt.

Kai saß mit vor der Brust verschränkten Armen auf dem bereits vollständig bezogenen Bett und sah Alex zu, der sichtlich Schwierigkeiten hatte sein Bett ordentlich zu beziehen.

Rena setzte sich zu Kai aufs Bett, welches gegenüber von Alexs Bett stand. "Na seid ihr bald fertig?" fragte sie grinsend.

"Siehst du doch!" grinste Kai sie an und ruckte mit dem Kopf in Alexs Richtung. "Er hat gerade seine Decke zusammengeknüllt und einfach in den Bezug geworfen. Nun bekommt er es nicht mehr glatt"

Die beiden kicherten als Alex einen Wutanfall bekam und seine Decke wütend anschrie, sie solle sich doch endlich mal richtig hinlegen lassen.

"Wart Alex, ich werd dir helfen!" meinte Rena dann gnädig und ging auf ich zu. Sie zog den Bezug noch einmal ganz ab.

"Alex, pack die beiden äußeren Ecken!" sie zog dem gehorsamen Alex den Bezug über den Kopf, sodass er nun vollständig im Bezug verschwand. Dann beugte sie sich über die Decke und suchte hier die Ecken, währenddessen stand Kai auf und fing an bei Alexs Füßen den Bezug wieder zuzuknüpfen, weder Rena noch Alex merkten dies.

Rena gab Alex nun die Bettenden in die Hand und wollte ihm den Bezug wieder vom Kopf ziehen, doch da hackte es auch schon.

Kai verfiel in Gelächter bei dem Anblick, der sich ihm da bot.

Alex wurde langsam richtig wütend, hüpfte im Kreis und fuchtelte mit den Armen herum. Rena hüpfte ihm hinterher und versuchte immer wieder den Verschluss des Bezugs in die Finger zu bekommen, doch immer wenn sie ihn gerade hatte hüpfte er ihr auch schon wieder weg. Plötzlich klickte es.

Till stand an der Tür und hielt einen Fotoapparat in der Hand: "Schade, dich hab ich nicht drauf gekriegt, Rena"
 

~*~*~*~
 

"Das hat Kai gemacht?" fragte Max total baff.

"Das ist doch unmöglich!" sagte Kenny "Kai hält solche Streiche doch für Kinderquatsch!"

Ray sah auf die Bilder. Erst jetzt bemerkte er, dass sich im Hintergrund ein Kai im Bett vor Lachen kugelte.

Das war also Kai vor ein paar Jahren, wie schnell er sich doch verändert hatte...
 

~~~~Fortsetzung folgt~~~~
 

Kapitel 2: Videonächte sind lang

Videonächte sind lang

Nach langer, langer Zeit geht es auch endlich mal wieder hier weiter...
 


 

...warum hatte sich Kai denn plötzlich so verändert?

Alex beobachtete Ray. Er schien seine Gedanken lesen zu können und meinte dann im ernsten Ton: "Damals lebte Kai noch bei seinem Großvater auf dem Gut. Voltaire war fast nie da und immer unterwegs. Rena und ich waren oft bei Kai und seinem Kindermädchen Luise. Mit Luise konnte man viel anstellen, trotz ihres hohen Alters."

Rena blätterte das dünne Schutzpapier um, sodass die nächsten zwei Bilder zum Vorschein kamen.

Auf dem einen saßen Rena, Kai und Alex nebeneinander und blickten auf einen Punkt irgendwo rechts oben außerhalb des Fotos. Sie lachten so sehr, dass es in ihren Augenwinkeln bereits glitzerte...
 

~*~*~*~
 

Eine Stunde später waren die Betten bezogen und ihre derzeitigen Benutzer im Gemeinschaftsraum versammelt.

Pater Marius, ihr Schulseelsorger, hatte bereits Stifte, Diahüllen und Papier auf den Boden gelegt.

Gespannt was denn nun geschehen würde saßen sie alle im Stuhlkreis um diese Objekte herum und warteten auf Pater Marius Ansprache.

"So, wir haben uns hier für drei Tage versammelt um uns richtig kennen zu lernen" begann der korpulente Pater und klatschte sich in die Hände. Mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht erzählte er weiter: "Zum Einstieg muss jeder von euch eine Diahülle, ein Blatt Papier und einen Stift haben..."

Kaum hatte er dies gesagt, schon stürzten alle in die Mitte um sich das Best mögliche zu sichern.

Kai und Alex saßen still nebeneinander und schauten der Meute zu.

Plötzlich lösten sich die ersten Körper wieder aus dem Haufen und liefen wieder zu ihrem Platz zurück.

Auch Rena kam zurück, setzte sich neben Kai und gab den beiden Jungs je ein Stift, eine Diahülle und ein Blatt.

"Warum muss ich eigentlich immer die Sachen holen?" beschwerte sie sich.

"Weil du die meisten Erfahrungen hast!" erwiderte Alex.

"Hä?"

"Ich sage nur: WSV, SSV und Wühltisch!" grinste Kai sie an.

Rena verdrehte bedeutungsschwer die Augen, woraufhin die beiden anfingen zu kichern.

Inzwischen hatten alle ihre Sachen und Pater Marius konnte sich wieder Gehör verschaffen: "Also, jetzt sucht sich jeder einen Partner und ihr setzt euch dann zusammen!"

Rena und Kai nickten sich gegenseitig zu.

Als Alex das sah drehte er sich seufzend zu Till, seinem anderen Sitznachbarn um.

"Und nun, malt ihr den jeweils anderen auf die Diahülle und klappt sich anschließend richtig zusammen!... Aber bitte so, dass kein anderer das Bild sieht!"

Während Kai noch verdutzt über den Auftrag guckte, ergriff Rena bereits die Gelegenheit und zeichnete ihn auf das Dia.

Nach gut einer Minute war sie fertig.

"Jetzt bist du dran!" sagte sie beschwingt und setzte sich gerade hin. Kai nahm immer noch etwas verwirrt den Stift und zeichnete sie in das kleine Fensterchen.

Schließlich wurde er genau zu dem Zeitpunkt fertig als Pater Marius ihnen auch schon den nächsten Auftrag gab:

"Als nächstes interviewt ihr euch gegenseitig!

Ihr müsst dem anderen genau drei Fragen stellen und die Antworten aufschreiben!

Die erste Frage lautete: >>Welche drei Dinge würdest du auf eine einsame Insel mitnehmen?<<

Zweite Frage: >>Was würdest du tun, wenn du eine Million gewinnen würdest?<<

Und die dritte Frage: >>Was war dein Traumjob in deiner Kindheit?<<

Los geht's!"

Schmunzelnd schüttelten sie die Köpfe.

"Also Rena, dann erzähl mal!" Kai schnappte sich das Papier und den Stift.

Rena überlegte kurz und sagte dann: "Mhm... ich glaube ich würde meine Gitarre... meinen Hund, Bonnie und... mein Radio mitnehmen"

"Aber auf einer einsamen Insel gibt es doch gar keinen Strom! Was willst du denn dann da mit einem Radio?"

"Dann streich die Gitarre wieder und schreibt Batterien hin!"

"Und wer hat gesagt, dass die dort Empfang haben?"

"Stimmt... dann streich Bonnie halt auch raus und schreib stattdessen Radioempfang hin!"

"Wird das nicht langweilig, den ganzen Tag lang nur Radio hören?"

"Arrrh Kai!" sagte Rena nun leicht wütend.

Schnell wechselte Kai das Thema:

"Nächste Frage: Was würdest du mit 'ner Million Pipen machen?"

"Öhm... also die Hälfte würd ich davon sparen und die andere Hälfte würd ich glaub ich spenden"

Kai zog eine Augenbraue hoch und grinste zweifelnd.

"Was?" fragte Rena leicht aufgebracht.

"...Spenden..." sagte Kai höhnisch "du schaffst es doch noch nicht einmal Alex und mir ein Eis zu spendieren!"

Renas Wangen färbten sich leicht rot und ein Schmunzeln überzog ihr Gesicht.

"Zur nächsten Frage...der Job?" fuhr Kai fort.

"Damals wollte ich immer Tierärztin werden"

Kai schrie alles auf und legte dann Papier und Stift beiseite.

"So..." begann nun Rena "...drei Dinge?"

"Ich würde ein gutes Buch, ein Motorboot und genug Treibstoff für die Rückfahrt mitnehmen"

Rena fing an zu kichern, während sie schrieb.

"Die Million würd ich... ganz zur Bank tragen...

und mein Traumberuf war... "

Rena schrieb fleißig mit.

"... war Pastor"

Rena prustete los und zog somit alle Aufmerksamkeit auf sich.

"Rena?" fragte Alex mit besorgter Stimme.

Kai der absolut regungslos daneben saß wandte sich zu Alex um und zuckte mit den Schultern.

"So der Lautstärke nach zu urteilen seid ihr jetzt ja alle fertig. Dann können wir ja anfangen! Also bringt jetzt bitte alle die Dias her!" ertönte Pater Marius Stimme.

Kai nahm sich seine Diahülle und Renas, die sich immer noch am Boden rumkugelte.

Erst fünf Minuten später als der Raum verdunkelt wurde und nur noch der Diaprojektor Licht spendete hörte Rena auf zu lachen.

"Ich werde euch jetzt immer ein Bild zeigen und ihr müsst dann raten um wen es sich hier handelt! Wenn die Person erraten wurde stellt der Künstler kurz die Antworten des Partners vor!"

Es klackerte und das erste Portrait erschien auf der Wand.

Alles lachte. Und einer rief in den Raum: "Jörg!"

Steffi, die neben Jörg saß wurde rot.

Ihr Bild von Jörg traf eigentlich mehr Jörgs Charakter als sein Aussehen. Jörg war nicht sonderlich begeistert von seinem Abbild, das mit hoch erhobener, überlanger Nase und geschlossenen Augen pure Arroganz ausstrahlte.
 

*****
 

Zehn Minuten später hatten alle Tränen vor Lachen in den Augen.

Es klackte wieder und eine Person mit eierförmigen Augen und Mund erschien. Ihr fehlte die Nase und das Haar stand Wild vom Kopf ab.

Plötzlich erkannte Alex das stupid dreinschauende Gesicht und rief ins Gelächter der anderen: "Kai!"

Der Portraitierte konnte nicht anders und fiel ebenfalls mit ins Lachen ein. Rena brauchte etwas bis sie genug Ernsthaftigkeit wieder gefunden hatte um Kais Antworten vorzustellen.
 

*****
 

Eine kleine Stupsnase, große schöne Augen und ein Mona Lisa Lächeln zierten das nächste Gesicht.

Man konnte eindeutig erkennen wer damit gemeint war.

"Rena!" riefen alle im Chor und giggelten.

Pater Marius schaute zu Rena und Kai herüber. "In dir steckt ein Naturtalent zum Zeichnen Kai!" meinte er ernst.

Alex beugte sich zu Kai rüber und flüsterte ihm ins Ohr: "Er hat recht! Das Bild sieht besser aus als Rena selbst"

Nachdem Kai sich vom Lachen wieder erholt hat stellte er Renas Antworten vor.

Sie brauchten noch weitere Zehn Minuten um auch die restlichen Bilder durchzugehen.

Als sie endlich alle durch hatten erlöste sie Pater Marius mit den Worten: "Wir sehen uns dann gleich zum Abendbrot wieder! ... Ach ja noch etwas... ich habe eine Küchendienstliste angefertigt und sie am Eingang ausgehängt"

Till lief zum Eingang und holte die Liste, woraus hervorging, dass Rena, Kai und Alex Morgen das Frühstück machen mussten.

Besonders toll fanden sie dies nicht, weil man ja so früh aufstehen musste, aber einen solchen Aufstand wie Jörg machten sie nicht darum.

Jörg musste nämlich am darauf folgenden Morgen Frühstück machen, zusammen mit Till und Mirjam.

Bei der Zusammensetzung zweifelten die Meisten, ob es an diesem Morgen überhaupt etwas zu essen gibt.

Aber ein viel wichtigeres Problem war ja, was sie heute Abend machen sollten.
 

~*~*~*~
 

Die Blade Breakers hatten Renas Erzählung gebannt gelauscht.

"Kai kann malen?" fragte Tyson verdutzt.

"Er hatte in Kunst tatsächlich immer mit die besten Noten" gab Alex Auskunft.

Ray versuchte ein Schmunzeln zu unterdrücken. Er hatte aus Versehen mal Kais Nachttisch beinahe umgestoßen. Dabei ist dann eine Schublade aufgegangen. Eigentlich wollte Ray ja gar nicht reinschauen, aber ein paar Skizzen, die definitiv nicht da drin waren als sie ins Hotel kamen, lächelten ihm entgegen und so konnte er gar nicht mehr anders und hat sich dann auch alles ganz genau angesehen, während Kai im Bad war. Ray wurde rot bei dem Gedanken an das Motiv.

Doch plötzlich riss ihn Maxs Lachen aus seinen Gedanken.

"Was habt ihr denn da gemacht?" giggelte er und deutete auf das andere Foto.

Wo Kai im Schneidersitz auf dem Boden saß und mit schiefem Blick auf Alex starrte, der mit seinem Oberkörper halb unter Kais Pulli verschwunden war.
 

~*~*~*~
 

Chips, Cola und jede Menge Decken wurden im Gemeinschaftsraum bereitgestellt.

Es war bereits 22.00 Uhr durch und so langsam wollten sie endlich ihren Videoabend beginnen, den die Klasse beim Abendessen geplant hatte.

Es hatte lange gedauert bis sie sich endlich für einen Film entschieden haben.

Zuerst hatten sie vor sich das ganz normale Fernsehprogramm anzugucken.

Später, wenn die Aufsichtspersonen schliefen, wollten sie dann ,Sieben' gucken.

Das war der einzige einigermaßen interessante Film für sie, auch wenn es nicht für ihre Altersklasse gedacht war. Der Rest der Videosammlung hier im Haus war Wort wörtlich Kinderquatsch.

So saßen sie nun da aßen ihre Vorräte und redeten,

denn aus irgendeinem Grund bekamen sie nur drei Sender rein.

Das Programm war also dementsprechend langweilig.

Und da es leider noch sehr früh am Abend war beschlossen sie noch etwas zu spielen.

Alex öffnete den Spieleschrank und sofort kam ihm ein altes ,Mensch ärgere dich nicht' Spiel entgegen.

Kai schob seinen Freund zur Seite und begutachtete mit den Augen den Inhalt des Schrankes.

"Halma, Schach, Dame, ein halbes Kartenspiel... wow die sind echt auf dem neuesten Stand hier!" murmelte Kai vor sich hin.

Währendessen stopfte Alex das ,Mensch ärgere dich nicht' Spiel zurück in den Schrank und zog mehrere Eimer, Förmchen und Schaufelchen aus dem untersten Fach.

"Ich glaube nicht, dass wir da unten etwas Passendes finden.

Sieht nach der 6jährigen Abteilung aus" meinte Rena herablassend zu Alex. Doch plötzlich hörte man aus der hintersten Ecke des Schrankes einen triumphierenden Aufschrei.

Langsam kroch Alex rückwärts wieder raus dem Schrank heraus und hielt ihnen grinsend einen alten Softball entgegen.

Rena zog eine Augenbraue hoch und musterte Alex fragend.

"Los lasst uns Schweinchen spielen!" forderte Alex laut alle auf und warf Kai den Ball entgegen.

Rena verdrehte die Augen: "Oh nein!"

Währenddessen stellten sich die anderen begeistert auf und packten ihre Sachen alle an die Wände, sodass in der Mitte eine große freie Fläche entstand.

"Na komm schon, Rena! Du bist ein Schweinchen! Und jetzt ab mit dir in die Mitte!" grinste Kai und schubste sie in den Kreis. Rena verdrehte noch einmal die Augen musste dann jedoch auch grinsen. Zwei weitere Mädchen mussten ebenfalls die Rolle eines Schweinchens übernehmen.

Kai warf den Ball quer durch den Raum und genau in Grins Arme. Grin war leicht verdutzt und betrachtete den Ball in seinen Händen. Die Chance wollte sich Rena nicht entgehen lassen und stürmte sofort auf Grin zu.

"Grin pass auf!!!" schrie ihn Till an, der höchstens zwei Meter von ihm entfernt stand.

Grin reagierte sofort und warf dem Kleinen den Ball zu, als auch schon Rena beinahe in ihn rein rannte.

Kurz vor ihm konnte sie noch bremsen, doch der Ball war weg. Till hatte ihn sofort nachdem er ihn gefangen hatte weiter geworfen und so war er wieder bei Kai gelandet.

Kai, der eigentlich nur auf Rena geachtet hatte, warf den Ball etwas zu kurz über zwei Köpfe hinweg direkt in die Hände eines der anderen Mädchen.

Diese sprang jubelnd aus der Mitte und warf dem Nächsten den Ball zu, währenddessen nahm Kai kurz aufstöhnend, dennoch grinsend ihren Platz ein.

Der Ball machte einige kurze Wege, bevor er dann wieder quer durch den Raum flog. Kai sprang hoch und erwischte den Ball, als er jedoch wieder auf den Boden aufkam verlor er die Balance und fiel rückwärts auf die Eitelkeit in Person: Jörg.

"Geh runter, du...du..."weiter kam Jörg jedoch nicht, denn Kai hatte sich zu ihm umgedreht um wieder auf die Beine zu kommen und um zu sehen wer ihm die weiche Landung beschert hatte, als er dabei direkt in Jörgs zornesrote Gesicht sah, schrie er wie ein Mädchen erschrocken auf.

Sofort war Kai wieder auf den Beinen und wich mit weit aufgerissenen Augen einige Schritte zurück.

Alle lachten, bis auf Jörg, dessen Gesichtsfarbe von Tomatenrot auf Käseweiß gewechselt hatte, und Kai, der eine Hand auf die Brust gelegt hatte und schwer atmete.

Alex klopfte ihm auf die Schulter: "Gut gemacht! Dem haste es aber gezeigt! Hätte ich nicht besser machen können"

Kai schaute ihn mit immer noch großen Augen an.

"Was? Ich hab beinahe nen Herzinfarkt gekriegt! Diesen Anblick würde ich nicht einmal mehr meinem schlimmsten Feind gönnen!"

Nach ein paar Minuten ging es wieder weiter.

Der Ball flog kreuz und quer als er auch schon wieder bei Kai landete.

"Hab ich dich!" schrie Rena mit Angst einjagendem Gesichtsausdruck und stürzte sich auf den, durch ihren Anblick total verdutzten Kai.

Ihm jedoch blieb nicht genügend Zeit um den Ball weiterzugeben und so versteckte er ihn hinterm Rücken.

Doch Rena griff nicht wie Kai erwartet hatte hinter seinen Rücken nach dem Ball, sondern ließ ihre Hände unter seinen Pullover gleiten und begann ihm an den Seiten zu kitzeln.

Kai zuckte vor Lachen zusammen und sank zu Boden. Rena wollte diesen Augenblick nutzen, doch dabei musste sie von ihm ablassen, was Kai die Gelegenheit verschaffte sich auf den Ball zu setzten.

"Och nö" kommentierte sie das Ganze und kniete sich auf Kais Beine, sodass er diese nicht mehr bewegen konnte.

Mit einer Hand begann sie den Ärmsten wieder zu kitzeln.

Kai zuckte nach vorn, sodass Rena mit der anderen Hand den Ball herausziehen konnte.

Mit einem triumphierenden Ausruf ließ sie von ihm ab, stand auf und hielt den Ball wie eine Trophäe hoch.

Kai, der immer noch am Boden lag griff nach ihrem Bein.

Sie schwankte und verlor den Ball. Ein Junge schnappte sich ihn und wollte ihn zu seinem Kumpel zuwerfen, der jedoch war zu langsam und so entkam der Ball unerkannt aus dem offenen Fenster und verschwand in der Dunkelheit, der inzwischen späten Nacht.

Einige stöhnten enttäuscht auf.

"Ach, den können wir Morgen auch noch reinholen... beziehungsweise nachher" meinte Alex "Lasst uns jetzt doch endlich den Film gucken!"

Gesagt getan.

Sie zogen ihre Decken wieder in die Mitte schnappten sich ihre Knabbereinen und machten es sich wieder richtig gemütlich. Das Licht wurde gelöscht und der Film mit einigen Anlaufschwierigkeiten gestartet.

Sieben ist ein Thriller, in dem zwei Polizisten versuchen einen Mörder zu fassen, der für jede der sieben Todsünden einen Menschen tötet um damit auf die Schlechtigkeit, der Menschen aufmerksam zu machen.

Die Opfer und ihre Umgebung wurden sehr genau gezeigt, was Alex dazu verleitete unbewusst an seinen Fingernägeln zu kauen.

Nach der Hälfte des Films fand man wieder einmal jemanden, der wie eine Leiche aussah.

Doch urplötzlich fing sich der tot geglaubte an zu regen.

Alex zog erschrocken, scharf die Luft ein und versteckte sich um das nicht mehr sehen zu müssen.

Plötzlich vernahm er Gelächter und eine Stimme, die fragte: "Was machst du da, Alex?"

Kai schaute schief und mitleidig grinsend auf ihn hinab.

"Öh..." drang es mit Alex Stimme aus Kais Pullover.

Alex zog sich mit hochrotem Kopf wieder zurück und entschuldigte sich bei Kai im Flüsterton.

Wieso musste er denn nur so ein Angsthase sein und sich bei Kai unterm Pullover verstecken? Wieso nur?

Alex verhielt sich während des restlichen Films ruhig, oder versuchte dies zumindest so gut es ging, indem er bei den gefährlichen Szenen einfach wegzuschauen versuchte.

Zum Schluss des Films jedoch kullerten Tränen über Renas Gesicht, der Film hatte eine unangenehme Wendung genommen, den Alex nicht mitbekam.

Inzwischen legte sie ihren Kopf auf Kais Schulter und ließ sich, wie einige andere Mädchen von ihrem Freund trösten.

Diese trübe Stimmung wäre auch geblieben, hätte Alex nicht urplötzlich, spielerisch, auch angefangen zu heulen und sich dabei an Kais Seite geschmissen. Dieser grinste.

"Och komm, mein Kleiner! Nicht traurig sein! Mami ist ja bei dir!" sagte Kai im mütterlichen Tonfall und legte auch ihm einen Arm um den Hals. Plötzlich wurde aus dem allgemeinen Geweine ein allgemeines Gelächter.

Sie ließen den Film zurückspulen und schalteten wieder das normale Programm ein. Dummerweise war der Film, der gerade lief nicht allzu interessant, sodass Kai sich hinter Alex und Rena legte und kurze Zeit später auch schon die Augen schloss.
 

~*~*~*~
 

"Bah, Sieben habe ich einmal gesehen und dazu kann ich nur sagen: Es muss kein zweites Mal sein!" sagte Ray mit angewidertem Gesichtsausdruck.

"Blätter weiter!" befahl Kenny ungeduldig.
 

~~~~Fortsetzung folgt~~~~
 

Kapitel 3: Der nächste Tag

Der nächste Tag

Meine Überschriften werden auch immer genialer *drop*...

Hier mal wieder ein etwas längerer Teil für euch, beinhaltet meine momentane Lieblingsszene: Das Mittagessen *g*
 

Rena blätterte wieder eine Seite weiter.

Das obere Foto zeigte alle drei wie sie über und untereinander lagen und schliefen. Auf dem zweiten Foto sah man wie Kai gerade aufwachte und mit der Hand vor der Kamera rumfuchtelte.
 

~*~*~*~
 

Von mehreren Klick Geräuschen und Gekicher wurden sie geweckt. Langsam öffneten sie ihre Augen auf Schlitzbreite.

"Na, ihr Langschläfer?" begrüßte sie Till.

"Lass uns in Ruhe!" murrte Kai und fuchtelte mit den Armen rum um ihn zu verscheuchen.

Till wich keinen Zentimeter vom Platz.

Dann versuchte Kai sich zu drehen, doch ein stechender Schmerz und zwei gequälte "Autsch" Rufe zwangen ihn wieder in seine Ausgangsposition zurück.

Unter Kai bewegte sich etwas Langes und dünnes.

"Kai?" erklang Alexs Stimme.

"Ja?"

"Liegst du auf meinem Arm?"

"Ich glaube ja"

"Kann ich ihn wieder haben, oder brauchst du ihn noch?" Langsam versuchte sich Kai hinzusetzten. "ährrr" knurrte Rena, deren Kopf nun zwischen Kais Bauch und Beinen eingequetscht war.

Alex zog seinen Arm zu sich: "Oh verdammt, kribbelt das!"

Kai ließ sich wieder zurück gleiten: "Na los, Rena. Steh auf!"

"Das sieht einfach zu komisch aus!" lachte Till munter und schoss schnell noch ein paar weitere Fotos.

"Verschwinde! Oder ich wird dir den Hals umdrehen!" zischte Kai so wütend wie es nur im Halbschlaf ging.

"Ich seid heute übrigens mit Frühstück machen dran!" grinste sie Till an. Rena blickte auf ihre Armbanduhr und erschrak: "Es ist ja schon gleich viertel vor acht!" sie sprang auf und zog Alex und Kai hoch. "Ganz ruhig!" meinte Alex gelassen "Wir haben noch eine viertel Stunde Zeit!"

"Eben! Wir müssen doch noch zuerst alles von gestern Abend aufräumen bevor wir neu decken können."

Die drei gingen rüber in den Speisesaal.

"Mist!" Kai ließ sich auf einen Stuhl sinken.

"Das sieht nach viel Arbeit aus" Alex setzte sich auf Kais Schoß. Rena, die Einzige, die wirklich wach zu sein schien riss die Fenster weit auf und fing bereits an die Teller von der nächtlichen Spagettiparty einzusammeln.

An der Party hatte nur die Hälfte der Klasse teilgenommen, da die andere Hälfte beim fernsehen bereits eingeschlafen war.

Kai und Alex gehörten zur zweiten Hälfte. Rena hingegen ist noch ein paar Stunden wach geblieben und erst später wieder zu den beiden gestoßen.

"Wenigstens müssen wir nicht auch noch den Aufenthaltsraum säubern" seufzte Kai.

Alex hatte seine Arme bereits wieder um Kai geschlungen und die Augen geschlossen, als aus der Küche Renas Stimme rüberhallte: "Ihr sammelt jetzt alle Bierflaschen, Kartenspiele und vor allem den Müll ein!"

Die beiden Jungs knurrten noch kurz, doch dann schob Kai Alex von seinem Schoß und ging zwei noch leere Kästen holen, die sich im Laufe der nächsten zehn Minuten mit leeren Bierflaschen füllten.

Sich noch immer die Augen reibend betrachteten sie dann ihre geleistete Arbeit.

"Fertig!" riefen sie in die Küche.

"Prima!" die Durchreiche wurde geöffnet und Rena streckte ihren Kopf heraus: "Dann kann einer von euch ja jetzt die Brötchen holen und der andere stellt schon mal die Sachen hier auf die Tische!" ihr Kopf verschwand wieder auf der anderen Seite der Durchreiche und Marmeladengläser und Teller mit Aufschnitt wurden nach vorne geschoben.

"Ich werde die Brötchen holen" Kai lief gemächlich aus dem Speisesaal durch den langen Flur zur Haustür und holte die großen Brötchentüten, die der Bäcker hier jeden Morgen abstellte.

Wieder im Speisesaal wurden die Brötchen auf die Körbe verteilt. Und langsam trödelte der verschlafene Rest der Klasse ein.
 

~*~*~*~
 

Als Rena wieder eine Seite umschlug fiel eines der Fotos heraus.

"Oh, war wohl nicht richtig eingeklebt" meinte Tyson und besah sich das Foto, welches direkt vor seinen Füßen gelandet war.

Ein schiefes Grinsen zog sich über sein Gesicht.

"Tyson, geht es dir gut?" fragte Max besorgt und spähte ihm über die Schulter.

"Ich wusste gar nicht, dass du auch dabei warst, Tyson" meinte der Blondschopf sarkastisch grinsend.

"Ha Ha" meinte Tyson gespielt beleidigt und zog eine Schnute.

Das Foto zeigte nur Kais Kopf. Er hatte die Augen zusammengekniffen und die Zunge angewidert herausgestreckt.
 

~*~*~*~
 

Nach dem Frühstück verkrochen sich erst einmal alle auf ihre Zimmer. Teilweise benutzten sie zum ersten Mal seitdem sie hier waren ihre Betten und schliefen, und teilweise versuchte man sich durch eine kräftige Dusche wach zu bekommen.

Murrend und gähnend liefen sie dann alle zur verabredeten Zeit runter in den Gemeinschaftsraum.

Ihr Schulseelsorger saß bereits frisch, hellwach und vergnügt auf seinem Platz im Stuhlkreis und hatte einen Korb voller Zitronen vor sich.

Er wies sie an sich zu setzten und begann sofort Hände reibend mit seinem kleinen Vortrag: "So, Guten Morgen erst einmal!" "Morgen!" dröhnte es stumpf zurück, was seine gute Laune jedoch nicht zu dämpfen schien.

"Da wie es aussieht alle gut geschlafen haben können wir ja sofort anfangen!

Hier habe ich einen Korb voller Zitronen vor mir stehen"

"Kaum zu glauben" flüsterte Alex Rena zu und gähnte ausgiebig.

"Jetzt holt sich erst einmal jeder eine solche Zitrone und setzt sich wieder still hin!"

Langsamer als gestern trödelten sie alle zum Korb.

Kai brachte dieses Mal für die beiden anderen je eine mit.

Als wieder alle saßen erzählter der Pater weiter: "Wie ihr sehen könnt hat jede Zitrone eine Nummer..."

Kai drehte die gelbe Frucht und fand schließlich eine grüne 23 auf der Schale.

"... merkt euch diese Nummern und dann untersucht sie ganz genau, denn ich werde die Zitronen gleich wieder einsammeln und dann wird eine nach der anderen herumgereicht und ihr müsst sie mit verschlossenen Augen wieder erkennen. Wenn ihr sie wieder erkannt habt, dann behaltet sie bei euch!"

Ein gequältes Stöhnen ging durch den Raum.

Doch alle taten wie ihnen geheißen wurde und versuchten sich so viele Einzelheiten ihrer Zitrone wie möglich einzuprägen.

Jede Zitrone hatte ihre eigenen Dellen, Ritze, Vertiefungen und Erhebungen. Doch insgesamt waren sie alle gleich und eigentlich gar nicht zu unterscheiden, wenn da nicht diese Zahlen drauf wären.

Sie hatten gerade mal zwei Minuten Zeit, als auch schon der Seelsorger mit dem Korb rum ging.

Es wurde fast totenstill als die Zitronen in die Runde gegeben wurden. Diese angespannte Stille verschwand jedoch schnell wieder als alle Zitrusfrüchte im Umlauf waren.

Seltsamerweise glaubte Alex tatsächlich seine Frucht wieder gefunden zu haben. Das konnte doch nicht wahr sein! Die Teile fühlten sich tatsächlich alle anders an.

Auch die anderen hatten nach einer Weile ihre Früchte wieder gefunden. Bis auf Kai.

"Och nö" entfuhr es ihm fast verzweifelt.

"Kai, es ist nur ein Spiel, es macht also nichts wenn du deine Zitrone nicht wieder erkannt hast" sagte der Pater gutmütig.

"Ist doch egal welche Zitrone du in der Hand hast, da gibt es doch eh nicht so große Unterschiede" meinte Rena, die das mit dem Wieder erkennen nicht als ganz so einfach empfand.

"Meine konnte ich wirklich gut erkennen!" protestierte Kai "Sie hatte nämlich eine ganz dolle Orangenhaut!"

"Klar, eine Zitrone mit Orangenhaut müsste wirklich auffallen!" kicherte Alex.

Rena stieß ihm beflissen mit dem Ellenbogen zwischen die Rippen, was Alex fast verstummen ließ.

"So, jetzt öffnet eure Augen und schaut nach, ob ihr eure Zitronen wieder habt!" befahl Pater Marius.

Kai öffnete die Augen und wie erwartet war das nicht seine Zitrone, denn auf ihr stand eine große 16.

Alex, Rena und die anderen hatten ihre Früchte alle wieder erkannt, bis auf Jörg. Er saß nicht blassem Gesicht vor seiner Zitrone und ein leichter Rotschimmer legte sich auf seine Wangen.

"Hey Jörg, hast du meine?" rief Kai quer durch den Raum und warf ihm seine Zitrone zu.

Jörg fing sie auf schaute schnell nach der Zahl nickte dann kurz und warf ihm seine Zitrone rüber.

"Ha, ich hab's doch gewusst!" triumphierte Kai.

"Wer will kann die Zitrone behalten! Und wir treffen uns nach dem Mittagessen wieder!" rief Pater Marius noch in das allgemeine Stimmengewirr, bevor er schließlich gar nicht mehr beachtet wurde.

"So, und was machen wir jetzt?" fragte Rena an die beiden Jungs gewand.

"Wie wäre es mit einer Wette?" fragte Alex verschmitzt grinsend. Seine Augen funkelten.

"Was für eine Wette?" kam es von Kai.

"Ich wette, dass ich meine Zitrone schneller aufgegessen hab als ihr!"

Rena und Kai lachten, ließen sich aber darauf ein und so waren die Früchte nach kurzer Zeit geschält und lagen essbereit auf einem der Tische im Speisesaal.

Gleich mehrere Mitschüler wollten sich diesen sauren Kampf nicht entgehen lassen und postierten sich um den Tisch.

Till ganz vorne, mit der Kamera.

Beim Kommando: "3... 2... 1... Let it eat!" legten sie los.

Die Zitronensäure spritze nur so umher, dass den Zuschauern ein "IIIIIgit" entwich.

Den drei Kontrahenten jedoch wäre ein ,Igit' zu wenig gewesen wie man an ihren Gesichtern ablesen konnte.
 

~*~*~*~
 

"Und wer hat gewonnen?" fragte Kenny neugierig.

"Kai, natürlich" sagte Alex.

"Ja, und wie er sich dann über seinen Siegerpreis gefreut hat" grinste Rena. Unschuldig pfeifend sah Alex die Decke an.

Die Blade Breakers jedoch verstanden nichts und sahen die beiden fragend an.

"Alex hatte, nachdem Kai bereits gewonnen hatte, allen verkündet, dass der Sieger die restlichen Früchte der Gegner auch aufessen müsse. Woraufhin Kai ihm Rache versprach, die am nächsten Morgen folgte, und dann doch tatsächlich die restlichen Zitronen auch noch aß" erklärte Rena.

"Was?" lachte Ray. Von Kai hätte er eigentlich eher vermutete, dass er ihnen die Dinger um die Ohren gehauen hätte, als das er nur Rache versprach.

Rena nahm das Foto und klebte es erneut ein.

Unter diesem Foto klebte ein anderes auf dem ein Teller mit Nahrungsmitteln zu erkennen war, die alle kunstvoll hergerichtet waren...
 

~*~*~*~
 

"Blääh, was soll denn das schon wieder sein?" fragte Alex als er sich zwischen Kai und Rena zum Mittagsessen niederließ.

"Also, nach langer und ausführlicher Begutachtung würde ich sagen, dass der gelblich weiße Matsch da...Kartoffelbrei darstellen soll." Kai deutete auf den großen Haufen Brei.

"Und dem Geruch nach zu schließen..." Rena hielt noch einmal prüfend ihre Nase darüber "...würde ich sagen, dass es sich bei diesen kugelartigen Gebilden um Erbsen und bei den länglichen, gelben Stäbchen um Möhrchen aus der Dose handelt."

"Und wie lange waren die Dinger schon in der Dose?" murrte Alex missmutig. Und wurde von seinen beiden Freunden sofort zwischen die Rippen gestoßen.

Am Nachbartisch sprach nun jemand das Tischgebet.

"Lasst es euch schmecken!" meinte Rena lachend, nachdem Herr Tommecski ihnen allen einen "Guten Appetit!" gewünscht hatte.

Alex sah sie wütend an.

"Was machst du denn für ein Gesicht? Du musst das ganze von der humorvollen Seite betrachten! Nicht war, Kai?"

Doch Kai saß nur angeekelt vor seinem Teller und sagte nichts.

Rena stöhnte verbittert auf. Alex sah sie immer noch wütend an.

"Pass mal auf!" sie nahm ihre Gabel und fing an auf Alex Teller rumzustochern. Alex folgte ihren Bewegungen neugierig. "Was machst du da?" "Jetzt warte ab!" Kai schaute nun auch interessiert auf Alexs Teller.

Nach und nach entstand ein lächelndes Gesicht.

"So fertig!" grinste sie.

Alex verzog sein Gesicht zu einer schiefen Grimasse.

"Quatsch! Du hast die Ohren vergessen" sagte Kai, schnappte sich seine Gabel und begann aus den Möhrchen, die vorher als Haar dienten zu Ohren umzufunktionieren.

Rena sah das Kunstwerk kritisch an. "Nein jetzt passt der Rest nicht mehr!"

Alex verdrehte die Augen und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.

Vor ihm berieten sich Kai und Rena, wie es denn nun besser aussähe. Schließlich setzten sie sich wieder zurück auf ihre eigenen Stühle und gaben Alex den Blick auf seinen Teller frei. Als Alex sich vorbeugte grinste ihn ein schiefer Haufen Pampe an.

"Und das..." er deutete auf den Teller "... soll ich jetzt noch essen?" sagte er entsetzt. Kai und Rena nickten.

"Da hattet ihr beiden bereits eure Gabeln drin. Nein, jetzt esse ich es nicht mehr!" er verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich wieder zurück.

"Ach, komm schon, Alex!" sie piekste ihn neckisch mit dem Finger zwischen die Rippen.

"Nein, das esse ich nicht mehr!" er tat beleidigt.

Kai verdrehte die Augen, doch dann fing er plötzlich an fies zu grinsen. "Na gut, Alex" sagte Kai im diplomatischem Ton "Rena und ich sehen ein, dass du das da nicht mehr essen willst, nachdem wir mit unseren Gabeln drinnen waren."

Alex und Rena sahen ihn verblüfft und fragend an.

"Deshalb..." sprach Kai weiter "werden wir dir freiwillig unsere Teller überlassen und uns damit bestrafen das da zu essen" er deutete grinsend auf Alexs Teller.

Rena tränten die Augen vor Lachen, schnappte sich aber trotzdem Alexs Teller und setzte sich Kai gegenüber, damit sie beide drankamen.

Alex sah Kai erschrocken an, als hätte sein Freund ihm gerade zuerkennen gegeben, dass er nicht von dieser Welt war. Sollte das etwa schon die Rache sein?

Kai zuckte lachend die Schultern und schob ihm seinen unberührten Teller hin.

Alex konnte nicht lachen als er Rena und Kai auf seinem Teller weiterhin rumhantieren sah.

Die beiden amüsierten sich köstlich und modellierten immer neue Gesichter und andere Sachen, wobei sie sich immer wieder etwas in den Mund steckten.

Nachdem alle fertig waren. Alex hatte nur einen Teller leer gegessen, den anderen hatte er dem größten Vielfraß der Klasse gegeben, der ihn tatsächlich dankend annahm, wurde der Nachtisch ausgeteilt.

"Wackelpudding?" fragte Rena. "Na Hauptsache nicht wieder Milchreis!" meinte Kai "...und denk dran, meine liebe Rena, alles mit Humor nehmen!" schmunzelte Kai ihr zu.

Rena grinste: "Na gut!" sie nahm ihren Löffel stach in den grünen Pudding und führte diesen dann langsam zu Kais Mund. "Mach schön aaaaaaaaaaaaa!" lächelte sie ihn an.

Kai tat wie ihm befohlen wurde uns ließ sich den Löffel in den Mund stecken.

"Bläh!" war Kais Kommentar als sie wieder den Löffel herauszog.

Sie mussten lachen. Auch Alex war langsam wieder über seinen Schock hinweggekommen und lachte mit. "In diesem Fall schmeckt mir das Zeug auch so" grinste er Rena zu, die gerade ihm einen Löffel voll in den Mund schieben wollte.

"Na schön" meinte sie leicht enttäuscht.

"Komm, jetzt bist du dran!" Kai hielt ihr nun seinen Löffel mit Pudding hin.

Sie warf ihm verzweifelte Blicke zu, öffnete schließlich aber doch noch ihren Mund.
 

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Rena hatte während sie den Jungs die Geschichte erzählte immer wieder auflachen müssen und lag nun knallrot und immer noch lachend auf dem Rücken.

Alex schmunzelte nur und nahm ihr schließlich das Album ab.

"Wisst ihr was?" fragte Tyson schließlich auch immer noch lachend. Max schüttelte den Kopf. "Jetzt hab ich auch Hunger!" vollendete Tyson elegant seinen Satz, woraufhin nur ein stöhnendes Lachen von seinen Teamkameraden kam.

"Ich werde ein paar Kekse holen gehen" bot sich Rena an und stand schwerfällig auf.

"Vielleicht beruhigst du dich dabei ja wieder..." meinte Alex mit einem zuckersüßen Lächeln auf den Lippen.

Nachdem Rena gegangen war, zeigte Alex den Jungs ein weiteres Foto auf dem er selbst und Kai abgebildet waren.

Sie versuchten einen Ball wegzutreten, ohne dass sie ihren Stuhl verlassen wollten.

Kai lag mit dem Rücken fast auf dem Stuhl und konnte den Ball trotzdem immer noch nicht erreichen.

"Sitzfußball" sagte Alex nur und begann zu erzählen...
 

~*~*~*~
 

Nach dem Mittagessen hatten sie nur eine Stunde Zeit um sich zu erholen.

Dann mussten sie auch schon wieder zurück in den Gemeinschaftsraum.

Pater Marius saß wie immer bereits im Stuhlkreis und wartetet auf die Klasse.

Leicht entnervt setzten sich alle.

"Sodalla" rief der Schulseelsorger Hände reibend "Zur Einstimmung, und weil wir nach dem zünftigen Mittagessen noch ein wenig eingerostet sind, machen wir erst einmal etwas Sport!"

Ein Stöhnen ging durch die versammelte Schülerschar.

"Das heißt wir spielen jetzt, Löwenjagd!" übertönte der Pater sie.

Einige stöhnten nur noch gequälter, andere schauten sich fragend um und wieder andere, zu denen auch Alex, Kai und Rena gehörten wurden von diesem Gedanken so gequält, dass sie nur noch lachen konnten und fast von ihren Stühlen rutschten.

Aus der Reihe, der unwissend Dreinschauenden stellte erst einmal jemand die entscheidende Frage: "Und wie geht dieses Spiel?"

Der Pater verlor sein kindliches Grinsen nicht und erklärte geduldig was man machen musste:

"Also, wir sind alle jetzt gleich Jäger und müssen den Löwen suchen. Dazu müssen wir mit vollem Körpereinsatz, die verschiedensten Gefahren bestehen..."

Kai musste sich seine Faust in den Mund stopfen um nicht laut loszuprusten.

"... beispielsweise werden wir auf einer normalen Sandebene laufen. Und das geht so!"

Pater Marius klopfte sich abwechselnd mit den Händen auf die Schenkel, sodass es sich anhörte als würde jemand ganz normal laufen.

"...es ist eigentlich ganz einfach! Ihr müsst nur immer genau das tun, was ich auch tue!"

Plötzlich rief Jörg erleuchtet: "Ah, ja! Das Spiel kenne ich! Das haben wir immer im Kindergarten gespielt"

KRACH!!!

Kai war mitsamt dem Stuhl hinten übergekippt und lag sich noch immer den Bauch haltend vor Lachen auf dem Boden.

Unter tosendem Gelächter halfen ihm Alex und Rena ganz langsam wieder hoch.

Der Pater hatte auch mitlachen müssen, doch dann fing er sich schnell wieder und begann mit dem Spielchen.

Im langsamen und ruhigem Takt klopfte er sich auf die Schenkel, bis endlich die gesamte Schülerschar es ihm gleichtat und versuchte nicht wieder laut loszulachen.

Dann begann er zu erzählen: "Jetzt gehen wir über eine weite Steppe..."

Man konnte nur noch das gleichmäßige Klopfen hören.

"... doch da kommt hohes Gras..."

Der Pater hörte auf zu klopfen und rieb sich nun stattdessen mit der Handinnenfläche über den Schoss, sodass ein raschelndes Geräusch entstand.

Die Schüler taten es ihm gleich.

Nur Grin nicht. Er klopfte sich fleißig weiter auf die Oberschenkel.

"...Was ist denn los, Gin?..." fragte Pater Marius irritiert.

"Entschuldigung! Ich wollte eben noch die wunderschöne Giraffe da fotografieren" antwortete er beflissen.

Alle Anwesenden versuchten sich das Lachen zu verkneifen.

"...oh, dort kommt ein Sumpf!..." rief plötzlich der Pater aus und begann sofort Schmatzgeräusche zu machen.

"Oh, Grin trag mich ich versinke in dem Moder!" bettelte Till gespielt und schlang seine Arme um den großen Jungen neben ihm.

Statt der Schmatzgeräusche füllte plötzlich nur noch Lachen den Raum.

"... So, nun gelangen wir wieder auf einen festen Boden..." reif der Pater lachend und klopfte wieder auf seine Beine.

Langsam kamen sie wieder zur Ruhe.

Urplötzlich kam von Alex die Frage, die irgendwann irgendeiner stellen musste.

"Wann sind wir denn endlich da?" quengelte er.

"...ganz ruhig bleiben, das dauert noch etwas. Erst einmal müssen wir da vorne über die Büsche springen!..."

Sofort sprang der Pater auf, rief "Huiiiiiiii" und setzte sich wieder nur um das

Ganze noch drei Mal zu wiederholen.

Mit starker Zeitverzögerung folgten ihm die Schüler.

Beim letzten Sprung jedoch kippte Jörgs Stuhl nach hinten weg, was Jörg natürlich nicht bemerkte, so wie er in das Spiel vertieft war und setzte sich prompt, unsanft auf den Boden.

"Jörg, ist dir was passiert?" fragte der Seelsorger besorgt.

"Aber nein!" beruhigte ihn Kai "Jörg hat sich nur verlaufen und ist beim letzten Sprung über den falschen Busch geflogen jetzt liegt er im Treibsand"

Prustendes Gelächter von Seiten der Schüler und ein schmunzelndes Lächeln des Paters applaudierten ihm.

Der Einzige, der darüber nicht lachen konnte war Jörg.

Schmollend setzte er sich wieder richtig hin und machte wieder mit.

Plötzlich meldete sich Alex wieder zu Wort: "Pater?"

"Ja?"

"Ich muss mal"

"Mach da hinterm Busch"

"Okay"

Und schon hielt Alex in der Bewegung inne und zischte lange und gedehnt.

"Bist du bald fertig? Wir wollen weiter!" sagte Kai grinsend.

Dann stieß auch endlich wieder Alex zu ihnen und klopfte weiter.

Pater Marius wurde nun immer langsamer.

"Dort, seht eine Höhle!" sagte er gespenstisch.

Was die Schüler aber nicht sonderlich beeindruckte.

Plötzlich brüllte und fauchte der Seelsorger los wie von der Tarantel gestochen. Dann rief er: "Ahhhhhhhhhh!!!!" er schlug sich beide Hände vor den Mund.

"... ein Löwe!!!!!!!"

Das dies nun kommen würde hatten sie zwar gewusst, aber das der Pater so losbrülle konnte hatten sie nicht erahnt.

Lachend liefen beziehungsweise klopften sie nun schnell wieder zurück.

Über die vier Büsche, dann durch den Sumpf, durch hohe Gras über die Steppe.

Mittendrin hörte Kai dann plötzlich auf.

Seine Handflächen waren heiß gerieben, als sie durchs Gras mussten.

Doch endlich kamen sie alle wieder zu Hause an und der Löwe war in seine Höhle zurückgekehrt.

"Kai, wieso hast du den Rest denn nicht mitgemacht?" fragte Alex ihn.

"Er wurde vom Löwen gefressen" meinte Rena grinsende und wuschelte Kai durch die Haare.

Pater Marius ließ sie kurz verschnaufen.

Nach gut zehn Minuten rief er alle wieder zusammen.

Sie rückten ihre Stühle enger aneinander, sodass sie sich berührten.

Dann teilte der Seelsorger sie in zwei Gruppen auf. Die linke Hälfte war ein Team und die rechte Hälfte war ein Team.

Dann hielt er einen kleinen Ball hoch und verkündete breit grinsend die nächste Aufgabe:

"Sitzfußball! ... es wird nur als Tor gezählt, was durch die Beine geht, alles was drüber hinweg raus fliegt zählt natürlich nicht! Und denkt daran, es darf keiner seinen Stuhl verlassen! Und los geht's!"

Er warf den Ball in die Höhe.

Kaum kam er wieder unten auf, schon waren da auch die ersten Beine und schubsten ihn zur gegnerischen Seite rüber.

Ein wildes Gerangel entstand, bei dem sich die Meisten viele Blaue Flecken zuzogen.

Kai und Alex saßen nach kürzester Zeit nicht mehr richtig auf ihren Stühlen, sondern versuchten nur noch verzweifelt an den Ball zu kommen ohne gänzlich den Stuhl zu verlassen.

Rena hingegen hielt sich zurück und machte lieber den Torwart.

Einmal als Kai bereits nur noch mit den Schulterblättern auf dem Stuhl lag, weil er kurz zuvor dem Gegner den Ball vor die Füße geschossen hatte, der den Ball aber dann auch wieder direkt unter Kais ungesicherten Stuhl hinaus schießen wollte,

streckte Rena ihr Bein unter Kais Stuhl und wehrte den Ball ab.

Dabei rutschte sie fast gänzlich auf den Boden und konnte sich nur noch mit Mühe auf der äußersten Kante der Sitzfläche des Stuhls halten.

Kai grinste sie an, als sie endlich auf seine Augenhöhe kam:

"Na gesellst du dich auch mal wieder zu uns?"

"Ja, ja, grins du nur!" antwortete sie mürrisch, denn ganz langsam kam sie dem Boden und damit auch ihrer Disqualifizierung immer näher.

Kai rutschte langsam in eine normale Sitzhaltung zurück und zog Rena dann langsam wieder hoch.

"Danke!" murmelte sie und musste sofort wieder den Ball wegschießen.
 

~*~*~*~
 

Inzwischen war Rena wieder zurückgekommen und stopfte nun Alex einen Keks in den Mund.

"So, ich hoffe klein Alex hat euch keinen Blödsinn erzählt während ich weg war"

"Glaube ich nicht, nachdem was ich bis jetzt gehört habe, passt das auch noch darein" sagte Ray und schnappte sich auch einen Keks, bevor Tyson wieder anfangen konnte alles in sich hinein zu schaufeln.

Plötzlich fiel Rena wieder etwas ein: "Ach übrigens, vorhin kam ein Anruf..."
 

~~~~Fortsetzung folgt~~~~
 

Und? Bekomme ich wieder Kommis? Büdde! *große hümdchen augen aufsetz*

Kapitel 4: Rache für die Zitronen

Rache für die Zitronen

Entschuldigt, dass das so lange gedauert hat, aber es ist verdammt schwierig so was zu schreiben. Und irgendwie glaube ich, dass mir dieses Kapitel auch nicht ganz so gut gelungen ist wie die vorherigen, aber urteilt bitte selbst...
 

"So? Von wem denn?" erkundigte sich Max.

"Von Voltaire"

"Was?" entfuhr es den Blade Breakern.

"Offenbar wusste er, dass ihr kommen würdet. Na auf jeden Fall hat er nachgefragt wo ihr denn so lange bleiben würdet. Und als er gehört hat, dass ihr hier feststeckt, hat er euch eine Eskorte zugesichert, die euch über den Pass zu seinem Gut bringen würde"

Verdutzt schauten sich die Vier an.

"Aber die kommen morgen erst" meinte Rena.

"Nun gut, dann könnt ihr ja weiter erzählen" forderte Ray und machte es sich wieder gemütlich. Rena und Alex kamen dieser Aufforderung sofort nach und erzählten weiter.
 

~*~*~*~
 

Inzwischen war es wieder dunkel geworden.

Der Vollmond spiegelte sein Licht im Schnee wieder, was die klare Nacht erleuchtete und knackig kalt machte.

Doch das machte den Schülern nichts aus.

Sie stapften tapfer durch die weiße Pracht und steckten sich gegenseitig Schnee in die dicken Pullis.

Sie wollten sich noch einmal richtig austoben, bevor sie am nächsten Morgen zurückfahren würden.

Nach einer deftigen Schneeballschlacht, bei der jeder so Einiges einstecken musste, trollten sie sich wieder zurück zum Lärchenwald. So leise es nur ging zogen sich dreißig Schülerinnen und Schüler in der Eingangshalle die Schuhe aus und tapsten in triefend nassen Sachen die Treppen herauf zu ihren Schlafsälen.

Schnell zogen sie sich ihre Schlafanzüge an und hängten ihre Sachen zum Trocknen auf.

"Ich hätte nicht gedacht, dass ich die Klamotten tatsächlich hier brauchen würde" kommentierte Kai als er sich das Oberteil über den Kopf zog. Sein Schlafanzug war schlicht hellblau und hatte etwas zu lange Ärmel, doch Kai machte das nichts aus. "Wir hätten doch ein paar Ersatzsachen mitnehmen sollen" meinte Kai als er fertig war.

Doch dann fiel sein Blick auf Alex, der bereits im Bett lag und die Decke bis zum Kinn hochgezogen hatte.

"Was ist denn mit dir los?" fragte Kai verwundert "Willst du nicht mit rüber zu den Mädchen kommen?"

Alex Wangen färbten sich rosa und er schüttelte den Kopf. "Ach weißt du ich bin ziemlich müde und würde lieber schlafen" nuschelte Alex.

Nun zog er auch Grins und Tills Aufmerksamkeit auf sich.

"Hast du nicht gesagt, dass du die Nächte durchmachen willst auch wenn es sonst keiner will?" fragte Grin.

"Ich meine mich auch daran erinnern zu können, dass du es warst der die Pyjamaparty vorgeschlagen hat" erinnerte sich Till.

Kai stemmte die Hände in die Hüften und betrachtete seinen Freund eine Weile abschätzend, dann ging er auf ihn zu und setzte sich auf die Bettkante. Alex beobachtete ihn fast ängstlich und krallte die Finger in die Bettdecke.

Kai beugte sich zu ihm runter und schaute ihm tief in die Augen. "Lüg uns bloß nicht an!" warnte ihn Kai.

Alex schluckte hart und sein fester Blick hielt Kais Starren nicht mehr lange stand. Er lag wie hypnotisiert da.

Urplötzlich sprang Kai vom Bett auf und zog die Decke mit sich.

Einen Moment lang herrschte irritiertes Schweigen, dann brachen Till und Grin in Gelächter aus. Kai stand mit breitem Grinsen und der Decke im Arm da. Vor ihm lag ein total entsetzter Alexander im hellrosa Rüschenhemdchen mit weißen Zierspitzen am Saum und Schleifchen an den Hüften und am Kragen.

"Ärm, Alex?" begann Kai mit schiefen Grinsen "Von dieser Neigung hab ich noch gar nichts gewusst, aber..."

Alex lief puterrot an "DAS IST KEINE NEIGUNG!" schrie er Kai an und setzte sich im Bett auf.

"Meine Mum muss die Taschen verwechselt haben!

Meine Schwester ist doch am selben Tag wie wir auf Klassenfahrt gegangen und meine Mutter tut uns immer Schlafanzug und Kosmetikzeug als Letztes in die Taschen"

Obwohl die Erklärung vernünftig klang und wohl auch der Wahrheit entsprach war es doch einfach nur lustig wie Alex da so im Nachthemd seiner Schwester saß und alle wütend anfunkelte.

"Aber das Hemdchen steht dir, also komm endlich mit rüber" schmunzelte Kai, er zog ihn am Ärmel, doch Alex weigerte sich strickt.

Und so mussten Till, Grin und Kai halt allein zu den anderen rüber gehen und einen enttäuschen Alex zurücklassen.

Wenn Alex gewusst hätte was in dieser Nacht noch alles geschehen war, dann wäre er auch im Nachthemd seiner Schwester mitgegangen.

Ein Mensch- ärgere- dich- nicht Spiel wurde neu ausgestattet, sodass jetzt Gummibärchen als Spielfiguren dienten. Und immer wenn jemand mal den anderen raus warf wurde Tauziehen mit Lakritzschnecken veranstaltet. Dabei wurde zu erst einmal die Schnecke auseinandergerollt, dann bekamen die beiden Kontrahenten jeweils ein Ende in den Mund gesteckt und mussten ziehen. Zu Ende war das Ziehen sobald das Lakritz riss und gewonnen hatte der mit dem Längeren Stückchen. Der Sieger durfte auch das Gummibärchen des anderen essen.

Als ihnen die Lakritze ausgingen fechteten sie mit Salzstangen im Mund, derjenige dessen Stange als erstes brach hatte verloren.

Es stellte sich heraus, dass Rena und Kai die besten Fechter waren. In einem Spiel brauchten sie volle zehn Minuten, bei dem sie sich sogar durchs ganze Zimmer trieben, nur um die Stange des anderen zu brechen. Zum Schluss gewann Kai, weil Rena aus Versehen auf ihre Stange biss und sie somit zerbrach.

Gegen halb vier Uhr morgens waren ihre Vorräte aufgebraucht und sie mussten auf alt bewerte Sachen zurückgreifen wie Kartenspielen, wobei dann Rena an Kais Seite einschlief.
 

~*~*~*~
 

"Diese Sache mit den Salzstangen schien ja richtig Spaß gemacht zu haben!" grinste Max und deutete auf das Foto, wo Kai auf dem Boden saß und Rena sich über ihn gebeugt hatte. Beide hatten eine Salzstange im Mund und schienen damit herumzufuchteln. Rena kicherte.

"Ja ja, und ich hab nix abbekommen" schmollte Alex.

"Du hattest doch am nächsten Tag deinen Spaß" grinste Rena ihn an und blätterte auf die nächste Seite wo Alex auf einem Foto oben auf einer Treppe stand, mit nichts anderem als seinen Hausschuhen bekleidet und einem rosa Nachthemd in der Hand, womit gerade mal das Wichtigste verdeckt wurde.
 

~*~*~*~
 

Sonnenstrahlen weckten Alex aus seinem tiefen Schlaf.

Immer noch müde sah er sich um und musste feststellen, dass er alleine war. Die anderen mussten also bei den Mädchen sein. Nun gut, dann würde er jetzt die Gunst der Stunde nutzen und duschen gehen. Er reckte und streckte sich bevor er aufstand, sich schnell Handtuch, Duschgel und seine inzwischen trockenen Sachen schnappte und ins Bad lief.

Als er an den Zimmern der anderen vorbei kam hörte er keinen Mucks, es herrschte fast Totenstille.

Schnell ging er in den Raum mit den drei Duschkabinen und entschied sich für die Mittlere. Die Kabine war so aufgebaut, dass man zuerst in einem winzigen Vorraum stand in dem man sich ausziehen konnte. Nachdem Alex sich das Hemd ausgezogen hatte und an den Harken gehängt hatte ging er in die eigentliche Duschkabine, die mit dem Vorraum durch einen Duschvorhang abgegrenzt war. Er zog diesen zu und stellte das Wasser an. Erst hier drunter fühlte er sich wieder richtig wohl und duschte ausgiebig, denn wenn die anderen hier auftauchen würden, würde er schon das ganze warme Wasser verbraucht haben.

Er grinste bei dem Gedanken an Kai, wie er sich hier hinstellen würde, das Wasser anlassen würde und sofort wieder zurücksprang, weil das Wasser so kalt war. Oh ja, das würde dann die Rache für das Decke wegziehen gestern Nacht sein. Alex malte sich noch weiter Kais entsetztes Gesicht aus, als sich jemand leise ins Bad schlich. Vor der mittleren Kabine blieb er stehen, kramte in der Hosentasche und zog ein Geldstück hervor. Er kniete sich langsam hin und drehte mit dem Geldstück langsam das Schloss auf. Vorsichtig, sodass Alex nichts merkte schob er die Tür auf, verschwand kurz im Vorraum, ging wieder raus, schloss die Tür und schloss auch von außen wieder ab, bevor er verschwand.

Alex hatte von alldem nichts bemerkt und stellte eine viertel Stunde später das Wasser ab, weil es anfing kalt zu werden.

Mit Genugtuung und voller Vorfreude auf Kais Gesicht rubbelte er sich mit dem Handtuch ab und wollte gerade nach seinen Sachen greifen, als er bemerkte, dass sie nicht mehr da waren.

Er wurde blass. Man hatte ihm nur Handtuch, Hausschuhe und das Nachthemd seiner Schwester gelassen.

Das Nachthemd lag nun allerdings auf der Bank und als Alex es aufheben wollte um wenigstens etwas zu haben mit dem er sich bekleiden konnte fand er ins Hemd eingewickelt eine gelbe Kugel. Bei näherem Betrachten stellte er fest, dass es eine Zitrone mit aufgemaltem schiefen Grinsen war.

Eine kurze Pause entstand, bis Alex endlich zu schalten begann.

"KAI!!!!!!!!!" schrie er so laut, dass man es bis hinaus auf den Hof hören konnte. Mit dem Hemd in der einen und der Zitrone in der anderen Hand und einem tomatenroten Gesicht riss Alex die Tür auf und rannte in den Gang auf sein Zimmer zu. Doch als er die Tür eintrat musste er feststellen, dass die Betten gemacht waren und die Taschen verschwunden waren. Inklusive seiner eigenen Tasche.

Wutentbrannt stürmte er also in die Zimmer der anderen, doch auch diese waren verlassen.

"Kai, verdammt noch mal wo bist du?" schrie er und wurde dabei immer noch ein wenig roter.

"Hier bin ich!" rief Kai gelassen, mit vor der Brust verschränkten Armen vom unteren Treppenabsatz, der in den Aufenthaltsraum führte hinauf. Alex ging der Stimme nach und lief die Treppen hinunter.

"Wo sind meine Sachen?" schimpfte er.

Doch sein wutverzerrtes Gesicht schlaffte in ein Entsetztes um. Er wurde blass und lief zugleich vor Scharm wieder rot an. Alex war mitten auf der Treppe stehen geblieben, als er bemerkt hatte, dass alle seine Klassenkameraden mehr oder weniger ausgeschlafen im Aufenthaltsraum saßen und ihn grinsend und kichernd ansahen.

"Das du das Nachthemd deiner Schwester nicht magst habe ich ja gewusst, aber dass du deswegen gleich ganz ohne alles rumlaufen würdest hätte ich auch nicht gedacht" lächelte Kai ihn zuckersüß an.

Alex schluckte schwer, dann dreht er sich so schnell und elegant es ging um und lief wieder hinauf zurück in das verlassene Zimmer.

Ein paar Minuten später erbarmte sich Kai und kam mit Alexs Tasche herein.

"'tschuldige, aber ich habe gedacht, dass du wenigstens das Nachthemd anziehen würdest" lächelte Kai ihn um Verzeihung bittend an und gab ihm die Tasche.

Sauer zog Alex sie ihm weg und wühlte nach seinen Anziehsachen.

Unter Grummeln zog sich Alex an, dann gingen die beiden runter und gesellten sich zu den anderen in den Speisesaal zum Frühstücken.
 

~*~*~*~
 

"Das war fies von euch!" schmollte Alex und verschränkte die Arme vor der Brust. "Hey, das war Kais Idee, nicht meine!" lachte Rena und schlug Alex freundschaftlich auf die Schulter.

"Außerdem hast du nachher mehr darüber gelacht als wir alle zusammen" sagte Rena und wischte sich ein paar Tränen aus den Augen.

"Oh man, hast du damals ein beklopptes Gesicht gemacht!" kicherte sie und ließ sich von Alex das Fotoalbum aus der Hand nehmen.

"Na ja, am Ende war die Rache ja doch mein!" sagte er und deutete auf das letzte Bild. Auf dem Kai bäuchlings auf dem Boden lag und von Alex durchgekitzelt wurde.
 

~*~*~*~
 

Nach dem Frühstück war Alex wieder bester Dinge, ganz im Gegensatz zu den anderen, die wegen mangelndem Schlafs etwas mürrisch waren.

Pater Marius rief sie wieder in den Gemeinschaftsraum.

Die Stühle hatte er in einer Ecke gestapelt und der so frei gewordene Platz war vollkommen ausgelegt mit Matten.

"So meine Lieben, jetzt sucht sich jeder mal einen Partner und zu zweit nehmt ihr dann eine Matte!" rief er ihnen gut gelaunt wie eh und je entgegen.

Diesmal nahm Alex Kai in Beschlag und Rena musste zu einer Freundin gehen.

Als alle ihren Partner und eine Matte hatten stand der Pater auf und zog die Vorhänge zu, sodass nur noch gedämpftes Licht in den Raum drang.

Dann setzte er sich auf einen Stuhl und stellte ein Radio auf eine ruhige, leise, meditative Musik ein. Mit ebenso ruhiger Stimme flüsterte er ihnen den Auftrag zu: "Jetzt legt sich der eine Partner auf den Bauch und entspannt sich und der andere wird sich gleich zu meiner Geschichte entsprechende Massage Bewegungen ausdenken"

Kai und Alex schauten sich kurz an, dann legte Kai sich seufzend hin und schloss die Augen. Rena saß direkt neben Alex, aber ihrer Partnerin zugewandt. "Schlaf ja nicht ein, Kai!" schmunzelte sie. Doch als Antwort kam nur noch ein leises Murmeln.

"Los geht's... Stell dir vor du liegst auf einer Wiese im Spätsommer. Die Blumen duften und um dich herum summen Bienen. Die Sonne erwärmt dich"

Verwirrt schaute sich Rena nach Alex um, da sie keine Ahnung hatte, was sie nun tun sollte. Dabei bemerkte sie ein fieses Grinsen, das sich über sein Gesicht zog, als er langsam Kai über den Rücken fuhr um die wärmenden Sonnenstrahlen nach zu ahmen. Sofort wusste sie, dass Alex etwas im Schilde führte, also wandte sie sich wieder ihrer Partnerin zu und strich ihr über den Rücken, ohne dabei ihre beiden Freunde außer Augen zu lassen.

Kai gefiel die Massage so sehr, dass er sich vollkommen entspannte und langsam eindöste, bis das sanfte Streichen in ein hartes Rubbeln überging.

Sofort riss er die Augen auf und drehte sich zu Alex. "W... was soll das?" fragte er leise. Alex nährte sich Kais Ohr und flüsterte hämisch: "Sonnenbrand"

Kai lächelte gequält und legte sich wieder richtig hin.

Pater Marius Stimme erklang wieder: " Alex, Kai, benehmt euch! ... Nun ziehen Wolken auf. Zuerst ganz kleine, dann immer größere Wolken, die sich auch immer dunkler färben"

Alex hörte auf Kai zu rubbeln und fuhr stattdessen mit seinen Fingerspitzen über Kais Rücken.

"Aus den Wolken fallen Wassertropfen"

Alex trippelte mit den Fingern über den Rücken.

"Der regen wächst zum Gewitter heran"

Bei diesen Worten stöhnte Kai Unheil erwartend leicht auf.

Wie viele andere trommelte Alex nun mit der flachen Hand auf Kai. Was dieser sogar, entgegen seiner Erwartungen, als entspannend empfand, doch plötzlich stachen Alexs Zeigefinger in seine Seiten.

Kai war so unvorbereitet, dass er kurz aufschrie bevor ihm Tränen vor Lachen die Wangen herunter liefen.

"Alex, hör auf! Du weißt doch, dass ich dort kitzelig bin" gluckste er so leise er nur konnte, weil sie inzwischen die Aufmerksamkeit der anderen auf sich gezogen hatten.

"Was kann ich denn dafür, dass du vom Blitz getroffen wirst?" grinste Alex ihn an und piekste ihm weiterhin in die Seiten.

"Alex!" mahnte ihn der Schulseelsorger schmunzelnd.

"Was denn?" fragte Angesprochener mit Engelsgesicht.

"Du Blödmann" kicherte Kai in die Matte.
 

*****
 

Kai hatte es sich natürlich auch nicht nehmen lassen später auch noch Alex durchzukitzeln. Wobei Rena nur kopfschüttelnd zugucken konnte: "Männer"

Nach dieser kurzen ,Entspannungsphase' setzten sie sich alle wieder in einen Kreis auf den Boden und Pater Marius hielt die Abschlussrede:

"Tja, die letzten Tage sind sehr schnell verflogen, doch ich hoffe, dass ihr euch dadurch einander doch noch etwas näher gekommen seid und mehr von dem anderen kennen gelernt habt"

"Kann man wohl sagen" schmunzelte Jörg dem daraufhin rot werdenden Alex zu.

"Ich hoffe auch, dass es euch genauso viel Spaß gemacht hat wie mir. Tragt die Erinnerungen von hier in eurem Herzen"

"Jetzt wird er gleich richtig sentimental" flüsterte Rena Kai ins Ohr.

"So eure Koffer stehen ja bereits gepackt draußen im Flur und der Bus ist gerade vorgefahren um euch wieder zurück zu bringen. Dann kann ich jetzt nur noch eines sagen... Tschüss und vergesst nicht, dass am Montag die Schule wieder anfängt!" verabschiedete sic Pater Marius und entließ sie wieder in ihre Freiheit.

Schnell stürmten sie zu ihren Sachen um sie in den Bus zu stopfen. Auf der Rückfahrt war es um einiges ruhiger als auf der Hinfahrt. Die Meisten schliefen, da sie die Nacht durchgemacht hatten.

Kai, Alex und Rena hatten sich nach ganz hinten in den Bus gesetzt zum nebeneinander sein zu können. Alex saß in der Mitte und Kai und Rena hatten ihre Köpfe auf seine Schultern gelegt, weil auch ihnen viel schlaf fehlte.

Plötzlich kam Till angetrabt und lehnte sich über die Lehne der vorletzten Sitzreihe zu den Dreien rüber. Er war putzmunter und hielt ihnen einen Umschlag unter die Nasen.

"Hier, die sind für euch!" rief er freudig "Die hatten im Lärchenwald ein Fotolabor im Keller"

und schnell wuselte der kleine Kerl zu den nächsten weiter.

Verwundert öffnete Alex den Umschlag und zog Fotos heraus.

Kai und Rena öffneten nun auch wieder die Augen und sahen sich mit Alex die Bilder durch.

"Ich glaube, die sollten wir alle in ein Fotoalbum legen und uns dann schwören, dass niemand anderes außer uns die Dinger sehen darf" meinte Kai kritisch und sah dabei die anderen beiden an. Von denen er zustimmendes Nicken empfing.
 

~*~*~*~
 

"Schon irgendwie komisch, wenn man daran zurück denkt" meinte Rena verträumt.

"Mhm" stimmte ihr Alex zu.

Tyson nahm ihm das Album ab und blätterte noch einmal alle Seiten mit Max und Kenny durch.

Ray wandte sich an Alex und Rena: "Aber wenn ihr euch versprochen habt, dass ihr es nie jemand anderem zeigen wolltet, warum habt ihr es dann uns gezeigt?"

Rena und Alex brachen in verlegenes Schweigen aus und bekamen einen Rotschimmer auf den Wangen.

"Nun ja, weißt du..." begann Rena "... eigentlich wollten wir euch nur zeigen, dass unser Kai, so wie wir ihn eben kennen, ganz anders war, als er heute ist"

"Wir haben seitdem er hier ist nur einmal miteinander telefoniert und er klang dabei nicht gerade glücklich" ergänzte Alex "Und wir dachten halt, dass wenn ihr da hin fahrt, ... nun ja..." "Ich verstehe schon" lächelte Ray "Wir werden unser Bestes geben" versprach er Kais alten Freunden.
 

~~~~Fortsetzung folgt~~~~
 

Und? Wie fandet ihr es?

Für Kenny

Erst mal ein ganz großes Sorry an alle, die sich schon so lange auf ein neues gutes Kapitel gefreut haben, aber leider ist es nicht mehr in der Qualität wie die vorherigen... aber keine Sorge, bevor die FF noch mehr an Qualität verliert belasse ich es lieber dabei und beende mit diesem Kapitel die FF. ^^
 

Fast die ganze Nacht durch hatten sie noch über die Fotos und später über die Erlebnisse der Beyblade Weltmeisterschaften gesprochen und gelacht.

Sie waren dann nach und nach alle nebeneinander und aufeinander eingeschlafen, bis früh morgens der Butler sie aus dem Tiefschlaf reißen musste.

Eindringlich redete er auf Alex ein und rüttelte diesen, bis er endlich wieder aufrecht saß und immer noch im Halbschlaf seinen Gästen die Nachricht übersetzte: "Er hat gesagt, dass die Eskorte von Voltair da ist und auf euch bereits wartet..." mit einem langem Gähnen unterbrach er sich "... Mr Dickenson ist bereits fertig und lässt ausrichten, dass ihr euch beeilen sollt, ihr müsstet heute Vormittag noch auf Voltairs Gut ankommen... da man für den Nachmittag bereits wieder Unwetter vorausgesagt hat..."

Kaum hatte er die letzten Worte gesprochen, schon sank er wieder zurück auf den Boden und kuschelte sich wieder ins Sofakissen.

"Jetzt aufstehen?" stöhnte Ray und drehte sich erst einmal ein Stückchen von Max weg, mit dem er Rücken an Rücken geschlafen hatte.

"Wenn ihr noch schnell etwas essen wollt müsst ihr jetzt aber wirklich aufstehen" nuschelte Rena.

Von tief unter einem Kissenstapel drang plötzlich eine leise, müde Stimme hervor "Essen?"

Der Kissenberg bewegte sich und wie die Lava eines explosiven Vulkans schoss plötzlich Tyson senkrecht in die Höhe: "FRÜHSTÜCK!"

Was dieses Wort doch alles in Tyson bewegen konnte.

Denn nur den Bruchteil einer Sekunde später war er über die dösende Meute gestolpert und bereits an der Tür.

"Mach für uns auch was fertig!" rief Kenny ihm noch nach, doch schon konnte man eilige Schritte die Treppe runtertraben hören.

"Wäre wohl besser wenn wir jetzt auch aufstehen" grummelte Max und setzte sich aufrecht hin.

Gähnend und streckend versuchten nun auch Ray und Kenny wach zu werden.

Fünf Minuten später, nachdem die drei sich für den gestrigen Abend bedankt und verabschiedet hatten, ließen sie Rena und Alex im Halbschlaf zurück und folgten Tyson die Treppe runter.

In der Eingangshalle warteten bereits Mr Dickenson und Tyson auf sie.

"Ah, Guten Morgen, alle miteinander!" begrüßte sie Mr Dickenson überschwänglich "Ich hoffe ihr habt gut geschlafen!"

Schräg lächelnd zogen sie sich ihre Mäntel an und gingen hinaus auf den Hof,

wo bereits eine Pferdekutsche auf sie wartete.

Vor dieser waren zwei riesige schwarze Pferde gespannt.

Der Kutscher wies sie an sich beim Einsteigen zu beeilen und richtete seinen Blick immer wieder gen Himmel, der immer noch von einer dunklen Wolkenschicht überzogen war.

"Nun Kommt schon!" trieb sie Mr Dickenson an und stieg als erster ein.

Schnell folgten ihm auch Tyson, Max und Ray, nur Kenny stand noch draußen und schien noch unsicher zu sein.

"Was ist denn, Chef?" fragte Max.

"Ähm..." druckste er herum.

"Ach, steig schon ein, Kenny! Die Pferde werden dich hier drinnen nicht beißen!" mit diesen Worten beugte sich Tyson noch mal raus und zog den Kleinen rein.

Augenblicklich fuhren sie auch schon mit einem Ruck los.

An ihnen zog eine rein weiße Welt vorbei.

Wo man auch hinguckte, überall lag nur Schnee.

Das Hufgetrappel war Rhythmisch und wurde vom hellen Frischschnee gedämpft. Die Kufen der Schlitten glitten leise über das weiche Weiß.

Und so dauerte es nicht lange, bis die Müdigkeit sie wieder voll und ganz einnahm.
 

*****
 

Tyson lag in einem Bett, welches mitten auf einer wunderschönen Wiese stand.

Die Blumen dufteten Bienen summten und Sonnenstrahlen erwärmten seine Haut.

Der Himmel war blau und in der Ferne konnte er weiße Vögel erkennen, die näher kamen.

Es war einfach wunderbar angenehm hier.

Vor Glückseeligkeit strotzend gähnte Tyson und streckte sich ausgiebig.

Und als er wieder nach oben sah waren die Vögel schon näher gekommen.

Er blinzelte um sie besser erkennen zu können.

Doch da musste er erkennen, dass es keine Vögel waren, sondern viele Zuckerwattekügelchen, die langsam begannen über seinem Kopf zu kreisen.

Ein breites Grinsen schlich sich über Tysons Gesicht, als eine Zuckerwattekugel langsam zu ihm hinabschwebte. Mit offenem Mund und genüsslich entgegen gestreckter Zunge empfing er den weißen Wattebausch und lies ihn zwischen Gaumen und Zunge zergehen.

Wieder begann es über ihm zu surren. Voller Vorfreude öffnete er wieder die Augen und sah zum Himmel. Die Zuckerkügelchen begannen immer schneller zu rotieren und vereinten sich zu größeren Kugeln.

Bereits den Geschmack der Süße erahnend lief Tyson das Wasser im Mund zusammen, schnell öffnete er Lippen leckend den Mund ganz weit und wartete.

Doch plötzlich quietschte es, das Bett brach zusammen und mit schreckenerstarrtem Gesicht sah er wie sich die Kugeln zu einer einzigen großen Masse zusammengefunden hatten und wie ein riesiger Stein auf ihn hereinbrach.
 

*****
 

Hustend und spuckend rappelte sich Tyson auf und wischte sich den eiskalten Schneematsch vom Gesicht.

So eine Gemeinheit! Da löst sich dieser schöne Traum in Schnee auf!

"Was?... Was ist passiert?" keuchte er und sah sich erschrocken um.

Er saß zusammen mit den anderen und Mr Dickenson wieder in der Kutsche vom Schnee bedeckt. Alle sahen ziemlich durcheinander aus.

Langsam stand Ray auf und beugte sich aus dem Fenster.

"Keine Ahnung. Ich sehe nichts" berichtete er und zog den Kopf wieder zurück.

"Dann werde ich mal aussteigen" sagte Max und stolperte zur Tür, die er nur mit Mühe aufbekam und dann nach draußen sprang.

Erst jetzt bemerkte Tyson, dass die Kutsche schief stand.

Von draußen drang Stimmengewirr rein.

Allerdings nichts auf Japanisch, sodass er rein gar nichts verstand. Neugierig streckte nun auch Kenny die Nase raus. Doch genau in diesem Moment tauchte Max wieder auf.

"Offenbar ist hier jemandem ein Pferd ausgebüchst, was nun wild umher rennt. Unter anderem ist es auch urplötzlich vor der Kutsche aufgetaucht und hat die Pferde erschreckt. Unser Kutscher spricht immer noch mit dem Besitzer, Außerdem hat unser Begleiter festgestellt, dass die hintere Achse gebrochen ist" informierte sie der Blonde.

"Und hat er dir auch gesagt wie wir weiter kommen?" fragte Mr Dickenson besorgt.

"Er meinte, von hier aus wäre es nicht mehr so weit, das Stückchen könnten wir auch laufen, aber wir müssen uns beeilen, es sieht nach einem Schneesturm aus"

Seufzend und stöhnend standen Kenny, Tyson, Ray und Mr Dickenson auf und verließen die Kutsche.

Draußen wehte ein eisiger Wind. Der Besitzer des ausgebrochenen Pferdes war wieder auf dessen Spur um es einzufangen, Der Kutscher und der Begleiter haben bereits die Pferde ausgespannt und das Gepäck notdürftig auf deren Rücken befestigt.

Die Blade Breaker und ihr Manager zogen die Mäntel noch enger an und zogen ihre Schals über beide Ohren.

Der Kutscher nickte kurz und führte mit einem der Pferde die kleine Karawane an.

"Weißt du zufällig auch wie lange wir hier durch diese Schneewüste wandern?" zitterte Tyson.

"Nicht sehr lang, da vorne erkenne ich schon Lichter" antwortete Max schlotternd.

"Ah ja"

Stille kehrte ein.

Bis Tyson einfiel, was ihn an diesem Bild so störte:

"Max?"

"Ja?" presste dieser hervor.

"Ich wusste gar nicht, dass du Russisch kannst?!"

"Kann ich auch nicht"

"Hä? Aber wie hast du die beiden denn verstanden?" er deutete auf ihre beiden Reiseführer.

"Der Kutscher kann Englisch" lachte Max.

"Ach so" gab Tyson kleinlaut zurück. Darauf hätte er auch selbst kommen können.

"Wow!" keuchte Ray plötzlich auf.

Max, Tyson und Kenny sahen auf.

Sie hatten gar nicht bemerkt, dass sie bereits durch ein riesiges Bogentor gegangen waren und nun auf einem großen Hof standen, auf dem sie zwar auch durch einige Kubikzentimeter Schnee waten mussten, aber der Wind war hier nicht mehr ganz so scharf.

Vor ihnen erstreckte sich ein großer Gebäudekomplex in U-Form.

Der Flügel zu ihrer Rechten war zum Teil hell erleuchtet und reich verziert.

Die Fenster waren unterschiedlich groß. Insgesamt waren 3 lang gezogene Fenster in der Wand verteilt. Zwischen diesen waren vier kleine übereinander liegende Fenster. Direkt vor ihnen war vor dem eigentlichen Gebäude eine Art Vorbau, der noch einmal um gut die Hälfte des Gebäudes höher war.

Auf der linken Seite befand sich ein etwas niedrigeres Gebäude.

Allerdings war er nicht so reich verziert, sondern eher spartanisch ausgerüstet mit breiten, schweren Toren.

Der Kutscher wies Kenny, Tyson, Max, Ray und Mr Dickenson an zum Vorbau des mittleren Gebäudes zu gehen, bevor er und der Begleiter die Pferde nach links wegführten.

"Wahrscheinlich sind das die Ställe" vermutete Kenny.

"Ja, Voltaire hat eine Pferdezucht. Soweit ich weiß hauptsächlich Kaltblüter" erzählte Mr Dickenson

"Diese Pferde sollen in Insider Kreisen die besten Tiere für Waldarbeiten sein.

Sie sind sehr stark, zäh und äußerst kältebeständig..."

Die kleine Gruppe stieg langsam die von Schnee befreiten Stufen zum großen Tor hinauf.

"... außerdem sollen sie sehr edel sein. Also ich kenne mich da ja nicht so gut aus, aber die beiden, die unsere Kutsche gezogen haben sahen schon recht prachtvoll aus"

Vor den zwei schwarzen, gut zehn Meter hohen Flügeltüren blieben sie stehen.

Mr Dickenson streckte die Hand aus und griff nach dem Türklopfer.

Sie konnten das Klopfen laut wieder hallen hören.

"Wie bekommen die eigentlich diese Türen hier auf?" fragte Tyson und betrachtete das schwere Holz und Eisenteil.

"Vielleicht haben sie ja einen speziellen Mechanismus hinter die Mauern eingebaut, sodass man nur einmal kurz an einer Leine ziehen muss, damit sie aufgeht, oder vielleicht muss man sogar nur einen kleinen Knopf drücken, der diesen Mechanismus in Gang setzt, oder..." sprudelte es aus Kenny heraus, doch er wurde von einem Quietschen unterbrochen.

Ein kleines Rechteck tat sich plötzlich in der rechten Flügeltür auf.

Dahinter stand ein Mann in Butlergarnitur und machte ihnen den Weg zum Eintreten frei.

"Oder man macht einfach eine kleine Tür in die Große" stichelte Max und trat ein.

Enttäuscht über eine so simple Lösung folgte Kenny Max und prallte sofort in ihn hinein.

"Was ist denn?" empörte sich Kenny, der allerdings nur einen Augenblick später wusste was los war. Sie standen in einem Raum, der ungefähr der Größe einer Kathedrale entsprach. An den Wänden hingen riesige Portraits von ernst dreinblickenden Männern in Uniformen und Frauen in den schönsten Ballkleidern. An der Decke, die unendlich hoch schien hingen mehrere Kronenleuchter, nur einer davon, der ungefähr dreimal so groß war wie die anderen hing auf halber Höhe mitten im Raum. Am anderen Ende des Raumes führte elegant eine Treppe nach oben.

Unten begann sie breit und floss eng nach oben zusammen, bevor sie in einem Podest endete, dass symmetrisch nach links und nach rechts durch eine Tür herausführte.

Ein roter Teppich zierte die Marmorstufen und das reich verzierte Geländer war mit Gold versehrt. Die wand hinter dem Podest zeigte eine Art Baum mit vielen verzweigten Ästen, kleinen Bildern und Schriftzügen.

Langsam und vorsichtig trat die kleine Truppe ein. Staunend über so circa alles was sie sahen.

Rechts und links an den Wänden standen Säulen, von denen Büsten starr herabblickten.

Doch das Beeindruckenste war der Boden.

Unter ihnen erstreckte sich ein riesiges Mosaik aus winzigen Steinchen.

Alle samt waren nicht größer als einen Quadratzentimeter.

Mit einem lauten Knallen schloss der Butler die Tür wieder und zog dabei die Aufmerksamkeit der Fünf auf sich.

"Mr Dickenson, folgen sie mir bitte!" sagte der Butler höflich auf einem akzentfreiem Japanisch und ging voraus. Mr Dickenson drehte sich noch kurz zu den Jungs um: "Wartet hier! Ich bin gleich wieder da" und schon war er weg.

Kenny, Max, Ray und Tyson schauten sich etwas ratlos an.

"Und was nun?" flüsterte Kenny. Doch selbst das flüstern hallte lauter wieder zurück und ließ den Kleinen zusammenzucken.

"Na ja, Mr Dickenson hat uns gesagt wir sollen hier warten und das tun wir auch" meinte Ray und sah sich noch einmal um.

Daraufhin stellte sich Schweigen ein und dem Schweigen folgte eine absolute, und unheimliche Stille, bis...

"Ihr?" echote es plötzlich laut von allen Seite wieder, sodass sich die Vier erschrocken zu allen Seiten umsahen, bis sie endlich den Ursprung diesen Ausrufs links oben auf dem Podest ausmachten. Dort stand, in der Bewegung erstarrt, das Fünfte Mitglied der Blade Breaker.

"Kai!" riefen sie voller Freude im Chor.

Auf Kais Gesicht machte sich tatsächlich der Anflug eines Lächelns breit.

Schnell lief er die Treppen zu ihnen hinunter.

"Was macht ihr hier?" sagte Kai und versuchte in seine alte Gleichgültigkeit zurück zu finden, doch seine innere Freude konnte er einfach nicht ganz verbannen.

"Mr Dickenson beziehungsweise die BBA hat uns einen Urlaub in Moskau spendiert" grinste Max.

"Ihr wisst schon, dass Moskau von hier aus so einige Kilometer weiter im Westen liegt?"

"Ja, aber die BBA hat uns Allen den Urlaub spendiert! Und da wir genau wussten, dass du ein wenig mehr Überredungskunst erforderst sind wir ganz einfach hier her gekommen und holen dich ab!" erzählte Tyson.

Wieder überzog ein Lächeln Kais Gesicht, dieses mal allerdings ein spöttisches.

"Für die nächsten Wochen wurde allerdings schlechtes Wetter vorausgesagt. Was hier in der Gegend soviel heißt wie Schneestürme, Hagel und Glatteis. Das wiederum hat zur Folge, dass man von hier allerhöchstens mit Schlittenhunden wegkommt. Und für solch eine Reise nach Moskau braucht man mindestens eine Woche"

Doch auf Kais Erklärungen folgte nicht die gewünschte Reaktion.

Die Vier grinsten nur noch breiter.

"Tja, dann werden wir wohl hier bei dir bleiben müssen!" lachte Tyson und klopfte Kai auf die Schulter.

Aus Kais Mimik konnte man nicht schließen, ob er sich darüber freute, oder ob er jetzt schon die kommenden Wochen fürchtete. Aber die vier Gäste waren sich sicher, dass letzteres nur die Freude verdecken sollte.

Plötzlich ging die Tür auf und Mr Dickenson und der Butler traten ein.

"Schlechte Neuigkeiten, Jungs!" begann ihr Manager "Oh hallo, Kai! Schön dich wieder zu sehen! Ich gehe mal davon aus, dass dir die Jungs schon die Sachlage erklärt haben?! Gut! Also, so wie ich gerade erfahren habe werden wir wohl nicht in den nächsten zwei Wochen von hier wegkommen, weil das Wetter doch etwas schlechter werden soll. Aber Voltaire hat angeboten, dass wir während dieser Zeit ruhig hier bleiben können. Und macht euch keine Sorgen euren Schulen werde ich Briefe schreibe, damit sie euch für diese Zeit vom Unterricht befreien"

"Darf ich die Herrschaften nun bitten mir zu folgen. Ich werde ihnen die Zimmer zeigen" sagte der Butler und ging die große Treppe hoch auf die Tür zu, aus der Kai gekommen war. Max, Tyson, Ray, Kenny und Mr Dickenson gingen ihm nach.

Kai zögerte zuerst, doch dann folgte auch er ihnen mit Abstand.
 

*****
 

"Wow! Das ist ja gigantisch!" keuchte Max, als ihnen der Butler das Zimmer geöffnet hatte. In diesem Raum stand ein riesiges Himmelbett, in dem vier erwachsene Menschen schlafen könnten. Gegenüber vom Bett stand eine Kommode, neben der eine kleine Holztür war.

Der Butler ging drauf zu und öffnete die Tür: "Hier ist das Bad"

"Boah, wir haben sogar ein eigenes Bad" rief Tyson aus und stürmte durch die kleine Tür.

"Wow, das müsst ihr euch ansehen. Hier ist sogar das Waschbecken aus Gold!"

rief der Dunkelhaarige total begeistert aus dem Bad heraus.

"Aus Gold?" stellte Max die Frage ruhig dem Butler der stumm an der Wand stand und den Jungen beim Staunen zusah.

"Nein, nur Goldimitat" berichtigte er und nahm es mit Gelassenheit hin, als Tyson wieder aus dem Bad gestürmt kam und unters Bett kroch.

"Boah, nicht ein Staubkorn!" drang seine Stimme gedämpft hervor.

"Hier hausen ja auch nicht die Hotten Totten, sondern es logieren hier Gäste"

stellte Kai in gewohnter Kühle fest und beobachtete sie von der Tür aus.

"Na, ich glaube uns wird es hier auch gefallen" lächelte Ray und stellte seine Tasche aufs Bett ab.

Sofort löste sich der Butler wieder aus der Starre "Gut, dann folgt der Rest mir bitte"

"Äh, Rest?" fragte Max unsicher und sah Kenny an, der nur mit einem Schulterzucken antwortete.

Kai seufzte und rollte die Augen.

"Na, bis auf Ray alle. Oder wollt ihr alle zusammen in einem Bett schlafen?" fragte er wie selbstverständlich und ging dem Butler nach.

Noch immer sahen sich die Jungen verdutzt an.

"Aber die Zimmer sind doch groß genug für eine Kleinfamilie?!" meinte Kenny und lief schnell den anderen nach.

"Wartet doch auf mich!" quengelte es unterm Bett hervor und ein abgehetzter Tyson tauchte wieder auf.

Ray blieb allein in diesem riesigen Raum zurück.

Langsam drehte er sich im Kreis und lies die mächtigen Wände auf sich wirken.

Wäre da nicht das Himmelbett gewesen hätte sich Ray wie ein Gefangener gefühlt.

Mit diesem prachtvollen Himmelbett jedoch fühlte er sich nur noch wie ein Vogel in einem goldenen Käfig.

Na glücklicherweise musste er ja nicht für immer hier her ziehen, sondern nur für zwei Wochen.

Außerdem würde er wahrscheinlich die meiste Zeit wo anders verbringen.

Dachteer sich und packte seine Sachen aus.

Als er fertig war legte sich Ray aufs Bett und starrte an die Decke, ihm war gar nicht aufgefallen wie ruhig es geworden war, obwohl die Tür zum Flur hin offen stand hörte man nur das Ticken der Wanduhr in der Halle, die am Ende des Flures stand.

Als er zum Fenster sah konnte er viele, dicke Schneeflocken dicht am Fenster vorbei schweben sehen. Es war ein wundervoller Anblick.

Und so schön ruhig...

Langsam streiften seine Gedanken zurück in das Zimmer, wo Alex und Rena ihnen die vielen Fotos gezeigt und ihnen so viele Geschichten erzählt hatten.

In den Geschichten war Kai so anders.

Er wusste inzwischen selbst nicht mehr so genau was er von dem Graublauhaarigen halten sollte.

Aber er wünschte sich, dass er sein Versprechen Rena und Alex gegenüber auch halten konnte.

Ja, er würde gemeinsam mit den anderen Kai wieder zu dem Kai machen, der er wirklich war.

Ein tiefer Gong hallte durch die Flure und ließ Ray aufschrecken.

Verwundert rieb er sich die Augen, er musste eingeschlafen sein.

Ein weiterer Gong rollte durch die Zimmer.

Schnell sprang Ray auf und lief zur Tür.

Als er an der Tür ankam und sich umsah, erkannte er, dass es den anderen auch nicht anders ergangen war als ihm. Auch ihnen stand der Schlaf in den Augen und ihre Klamotten waren zerknittert.

Jedoch stellte Ray zugleich auch erleichtert fest, dass sie alle die Zimmer nebeneinander belegten und nicht meilenweit voneinander entfernt waren, so wie er es bei diesem Gebäude vermutet hatte.

"Was'n los?" nuschelte Tyson.

"Ich weiß nicht" zitterte Kenny, als der Gong zum dritten Mal ertönte.

"Vielleicht ist das so eine Art Appell?" überlegte Max und sah die anderen an.

Doch jegliche Spekulation blieb ihnen erspart, als ein Zimmer weiter die Tür geöffnet wurde und ein gut gelaunter Mr Dickenson auftauchte.

"Ah Jungs, na seid ihr auch schon wach? Es gibt gleich Essen!"

"Essen?" wiederholte Tyson, plötzlich hellwach.

"Oh ja" lächelte der alte Mann und kam auf sie zu "Auf so großen Gutshöfen isst man ausschließlich zu bestimmten Zeiten und da ihr bereits das Mittagessen verschlafen habt ist es jetzt wohl besser wenn ihr wenigstens etwas zu Abend esst" erklärte er und ging voran.

Schnell folgten ihm die Jungs und schauten sich immer wieder um, da hier alles noch zu ungewohnt, und einfach viel zu groß war.

So merkten sie nicht wie sie von Mr Dickenson durch die Gänge und Hallen in den Speisesaal geleitet wurden. Erst als sie plötzlich drinnen standen und sich vor ihnen ein langer Tisch durch den Raum zog, an den durchaus Hundert Leute Platz gehabt hätten, blieben sie stehen.

Nur die letzten Plätze am Ende des Tisches waren gedeckt, der Rest war leer.

Sie setzten sich auf die Plätze, die die Butler ihnen zu wiesen und schauten sich etwas ratlos an.

Dann ging plötzlich eine Nebentür in einer Nische auf und Kai trat ein.

Schnell setzte er sich zu ihnen an den Tisch.

"Großvater lässt sich entschuldigen, er führt noch ein wichtiges Gespräch, aber wir sollen schon einmal anfangen!"

Auf Kais Wink hin bewegten sich die Butler zu den Speisewagen und stellten Teller und Platten mit den seltsamsten Speisen auf den Tisch.

Dann stellten sie sich wie Statuen zurück auf ihre Plätze an den Wänden.

Leicht irritiert hafteten die Blicke der Jungs nun auf den Speisen vor ihnen auf den Tellern.

"Was ist das?" fragte Max zögerlich und schielte zu den anderen rüber, die sich dieselbe Frage zu stellen schien.

Doch bevor Kai antworten konnte, löste sich Tyson aus der sprachlosen Verwirrung und bekam leuchtende Augen.

"Ist doch ganz egal was es ist, Hauptsache es ist essbar!" rief er und beugte sich quer über den Tisch um die größte Platte näher zu sich zu ziehen.

Schnell hatte er von allem etwas auf den eigenen Teller gehäuft und schnitt sich ein Stückchen von einem nach Steak aussehenden Fleisch ab.

Schweigend sahen die anderen ihm zu.

"Schmeckt 's?" fragte Max neugierig, als Tysons Mimik plötzlich immer ernster wurde und man praktisch sehen konnte wie seine Zunge die Nahrung kritisch im Mund hin und her bewegte.

"Irgendwie seltsam" antwortete er, nachdem er das Stückchen runtergeschluckt hatte "Aber nicht schlecht!"

und schon hatte er das nächste Stückchen im Mund.

"Was ist denn das nun eigentlich?" harkte Kenny nach und deutete auf Tysons Fleisch.

"Das ist Karibufleisch" antwortete Kai und gab sich selbst etwas Suppe auf den Teller.

"Karibu? Das sind doch Rentiere oder?" überlegte Ray laut und streckte die Nase vor um den Geruch vom Fleisch genauer aufnehmen zu können.

"Na toll Tyson..." schimpfte Max gespielt entrüstet "... Wie soll denn der arme Weihnachtsmann zu uns kommen, wenn du hier seine Zugtiere auffutterst?"

Sofort verschluckte sich Tyson und sah Max mit großen Augen wie ein Auto an.

"Das war ein Scherz" beruhigte ihn Max grinsend.

Ray und Kenny hatten alle Mühe damit ihr Kichern zu unterdrücken.

"Wenn es so gut schmeckt werden wir natürlich alle dafür sorgen, dass der Weihnachtsmann nichts mehr von seinem Rudolf zu sehen bekommt" setzte der Blonde nach und nahm sich auch ein Stück Fleisch zum Probieren.

Doch Tysons Kopf verlor gerade jede Farbe und Lebendigkeit.

"Schluck runter sonst erstickst du noch!" befahl Kai im gewohnt kühlen Ton, sodass dieser automatisch gehorchte und schluckte.

"A...Aber..." wollte er widersprechen doch Kai unterbrach ihn: "Nein, das ist ein ganz normales Karibu"

"Ach so..." lächelte Tyson zaghaft, schob das Fleisch aber trotzdem unauffällig zum Tellerrand und versteckte ihn unter den Salat.

"Mhm, das Zeusch isch gut!" schmatze Max laut und steckte den Löffel gierig in ein kleines Schüsselchen, gefüllt mit kleinen, orange, durchsichtigen Kügelchen.

"Riecht irgendwie leicht nach Fisch" meinte Ray, als er wieder mit der Nase voran das Gericht abschätzte.

"Sollte es auch..." grinste Kai "...das ist ja schließlich Kaviar"

Der Einzige der zu diesem Zeitpunkt bereits ganz normal aß war Mr Dickenson, welcher alles zu sich nahm, ohne jegliche Fragen zu stellen.

Doch den anderen standen die Münder offen.

"Ist Kaviar nicht wahnsinnig teuer?" fragte Ray verwundert.

"Hier nicht, wir beziehen den Kaviar immer von den Fischern weiter oben im Norden. Die essen das Zeug sogar als Hauptnahrungsmittel..." erklärte Kai geduldig "...ach und das da ist..." "Nein!" unterbrach ihn Tyson scharf, der gerade ein kleines Gebäckbällchen auf die Gabel gespießt hatte "Bitte, sag nichts mehr! Ich will gar nicht wissen, was und wie teuer das Zeug hier ist! Dafür habe ich viel zu viel Hunger"
 

*****
 

Gut eine Stunde später, Mr Dickenson hatte sich schon längst von den anderen verabschiedet und war zu Bett gegangen, hob Kai endgültig den Tisch auf.

Kais Großvater hatte sich nicht mehr blicken lassen, was hier allerdings keinen störte, sie waren alle in munterer Stimmung und fragten Kai nach allen möglichen Dingen aus, der sich tatsächlich dazu herab ließ alle Fragen zu beantworten.

"So und das hier ist die große Eingangshalle" seufzte Kai matt, als sie durch große Flügeltüren in die Halle mit der riesigen Treppe kamen.

"Was ist das da vorne an der Wand nun eigentlich? Dieses ,Gemälde' ist mir bereits bei der Ankunft aufgefallen" fragte Max interessiert.

Kai drehte sich um und sah ebenfalls in die Richtung, in die Max gerade schaute.

"Ach du meinst unseren Stammbaum"

"Das ist dein Stammbaum?" kam es wie im Chor aus allen Mündern.

"Ja klar, wessen denn sonst?" fragte er Schulter zuckend zurück.

"Kommt, ich zeig euch meinen Zweig"

Sie stiegen die Treppe herauf und gingen nach rechts, kurz vor einer Tür blieben sie stehen.

Ungefähr auf Augenhöhe war ein Ast abgebildet, der in einem einzigen kleinen Bildchen endete unter dem irgendwelche kyrillische Zeichen standen.

"Da siehst du aber ziemlich jung aus" meinte Max als er das Bild näher unter die Lupe nahm.

"So viel älter sehen die anderen aber auch nicht aus" bemerkte Tyson mit einem Blick auf die anderen Fotos.

"Man hat immer schon mit 16 Jahren das Bild im Stammbaum bekommen. Ausnahmen gab es nur, wenn jemand früh gestorben ist, oder dazugeheiratet wurde"

Doch plötzlich wurde Kenny leichenblass.

"Was ist?" fragte Kai verwirrt "Geht es dir nicht gut?"

"D...d...da ist..." stotterte der Kleine und deutete zitternd auf einen Punkt hinter Kai.

"Ist das euer Haustier?" fragte Ray erstaunt als er erkannte, was da leise mit leuchtenden Augen aus der Dunkelheit hinter der Tür auftauchte.

Kai drehte sich um und musste lächeln.

"Oh ja, darf ich vorstellen, dass ist Kitty"

"Das ist ein Tiger!" rief Kenny mit hoher, schriller, ängstlicher Kinderstimme aus und trat vorsichtshalber ein paar Schritte zurück.

Doch Kitty, machte absolut keinen Angriffslustigen Eindruck, im Gegenteil, sie schlich einmal um Kais Beine und setzte sich dann auf ihre Hinterbeine.

"Ich habe sie damals adoptiert, als ihre Mutter starb und der Zirkus für die Kleine keine Zeit hatte" erklärte er und kraulte der weißen Tigerin die Ohren.

Sofort legte sie genießerisch den Kopf in den Nacken und schloss zufrieden die Augen.

"Sie ist furchtbar lieb, und tut keiner Fliege was" beruhigte Kai die entsetzten Gesichter.

"W...wirklich?" stotterte Kenny ängstlich und stellte sich Schutz suchend hinter Ray.

"Für sie lege ich meine Hand ins Feuer!" schwor Kai, kniete sich zu ihr nieder und umarmte sie wie zum Zeichen, dass sogar mit Stofftieren kuscheln gefährlicher war.

Sofort drückte Kitty ihren Kopf gegen Kais und fing an leise zu knurren.

"Ein viel zu groß geratenes Schmusekätzchen" schmunzelte Max und ging ebenfalls in die Hocke, allerdings nicht ohne gebührenden Abstand zu halten. Langsam folgte auch Tyson ihnen auf den Boden und streckte vorsichtig eine Hand nach ihr aus.

"Wow, das Fell ist ganz weich! Komm Kenny streichel sie doch auch mal!" forderte Tyson ihn begeistert auf und vergrub nun auch die andere Hand im weißen Brustfell der Tigerin, die nun auch den Kopf zu ihm neigte und anfing neugierig zu schnuppern.

Dann machte sie urplötzlich einen Ruck und drückte ihren Kopf gegen Tysons.

Mit einem überraschten Aufschrei fiel Tyson nach hinten und Kitty landete auf ihm.

Spitz quiekte Kenny auf und krallte sich in Rays Oberteil fest.

"Ihre Begrüßung ist stark, nicht wahr?" grinste Kai hämisch.

"Begrüßung?" fragte Tyson blass nach, und starrte in die blauen Augen der Tigerin.

Ray ließ sich nun auch auf alle Viere nieder und streckte Kitty die Hand zum Beschnuppern hin.

"Alle Katzen begrüßen sich, indem sie die Köpfe aneinander reiben, das ist ein Zeichen des Vertrauens" erklärte er, während sie ihn nun ebenfalls begrüßte.

"Ach so" kam es von Tyson knapp, während er sich wieder aufsetzte und es, nach Max, gleich auch noch einmal probierte.

Da Ray als Schutzwall nun nicht mehr da war, drückte sich Kenny währenddessen immer tiefer in eine Nische.

"Willst du es nicht auch mal probieren? Das macht wirklich Spaß!" versuchte ihn Tyson aufzumuntern.

Doch Kenny schüttelte nur kurz angebunden den Kopf.

"Du brauchst keine Angst zu haben, sie ist wirklich furchtbar lieb" pflichtete ihm nun auch Max bei.

"An deiner Stelle würde ich mich mit ihr so schnell wie möglich anfreunden, bevor du auf Shir Kahn triffst, der ist nicht so lieb und Kitty und ich sind die Einzigen hier, vor denen er wirklich Respekt hat"

Doch das Einzige Was Kai damit erreichen konnte, war dass der Kleine sich in seiner Ecke noch kleiner machte.

Kai zog die Augenbrauen kopfschüttelnd zusammen: "Verstecken hilft nichts, dieses kleine Monster kommt überall dran... der schafft es auch immer wieder nach draußen zu kommen und bringt mir in der Regel auch alles mögliche, tote Getier mit"

Kenny schluckte hart und dass er zitterte war nun nicht mehr zu verkennen.

"Kai, das ist nicht gerade beruhigend" zischt Ray ihm aus dem Mundwinkel leise zu.

"Aber die Wahrheit" zischte er zurück.

Stöhnend rollte Ray die Augen.

Doch bevor Kai darauf eingehen konnte rappelte sich Max auf und strich die Hose glatt.

"Äh, wolltest du uns nicht dein Zimmer zeigen Kai?" fragte er schnell und zog auch Ray schnell auf die Beine.

"Wollte ich das?" fragte dieser argwöhnisch, während auch Tyson aufstand.

"Oh, ja ich würde gerne mal sehen, wie du so wohnst" grinste er und tätschelte noch ein letztes Mal die Tigerin.

Der Graublauhaarige seufzte, gab sich dann aber geschlagen und stand auch auf.

"Na dann kommt!"

Sofort setzte sich Kitty in Bewegung und lief voraus.

Mit immer noch Schweißnassen Händen klammerte sich Kenny an seinen Laptop und folgte den anderen.

Wieder gingen sie durch Gänge mit Hohen Decken, Portraits an den Wänden und der dunklen Schneeglänzenden Landschaft hinter den riesigen Fensterscheiben, welche nur ein schaurig, dämmriges Licht hinein ließen.

"Sag mal müsst ihr Strom sparen, oder wollt ihr, dass wir uns hier verlaufen" fragte Tyson sauer, als er wieder einmal Max in die Hacken trat und dieser ihm mit dem Ellenbogen in Tysons Magengrube kundtat, dass er dies nicht sonderlich wohltuend fand.

"Eigentlich beides, es gibt da aber noch einen anderen wesentlicheren Grund" antwortete Kai von vorne.

Und endlich konnten sie das Zünden eines Feuerzeuges hören und langsam ergoss sich das Licht des Kerzenständers vor ihnen.

Die Jungs kamen näher und blieben neben Kai stehen, der nun in der Schublade ein es kleinen Schränkchens herumkramte.

"Und was wäre dieser Grund?" harkte Tyson nach.

Dann zog Kai eine Taschenlampe aus der Tiefe, schaltete sie ein und bestrahlte damit die weiße Decke.

"Was seht ihr da?" fragte Kai, während er in jede Ecke leuchtete.

"Nichts?!" sagte Ray und zuckte die Schultern.

"Eben, dieser Gebäudepart hat keinen Stromanschluss" erklärte Kai und bewegte den Lichtkegel nach links und nach rechts, wobei ein schnurrgerader Gang zum Vorschein kam.

"Und sich in diesem Gang zu verlaufen dürfte auch schon eine Glanzleistung sein" bemerkte Kai nebenbei, bevor er sich wieder in Bewegung setzte.
 

Nach ein paar weiteren Gängen und einigen Treppen, auf denen sie nichts weiter erkennen konnten, als das was de Lichtkegel der Taschenlampe beschien, gelangten sie endlich in einen großen Raum.

Im Kamin brannte ein kleines Feuer. Doch dieses Licht reichte aus um das spärlich möblierte Zimmer im Ganzen zu zeigen. Die Vorhänge der beiden hohen Fenster, gegenüber des Kamins waren zugezogen.

Zwischen ihnen Stand ein riesiges Himmelbett, dessen Baldachin bis knapp unter die Decke reichte. Rechts und links an den Wänden standen sich zwei identisch aussehende dunkle Schränke gegenüber und unter einem der Fenster stand ein Sekretär und ein Stuhl aus demselben alten Holz wie die Schränke.

Kai schloss die Tür hinter ihnen und ging zum Kamin. "Setzt euch" forderte er sie auf und deutete Schulter zuckend aufs Bett.

Zögernd gingen sie der Aufforderung nach und ließen sich auf das Bett fallen.

"Uarrrrrrrrrrrrr"

Sofort stand Kenny wieder kerzengerade vorm Bett und starrte mit weit aufgerissenen Augen auf den Fleck wo er gesessen hatte.

Geschockt sahen ihn die anderen an.

"Was ist denn?" fragte Max entsetzt.

"D...d...da ist w...w...was Haariges" stotterte er und wie zur Bestätigung flitzte plötzlich ein großer dunkler Schatten quer übers Bett und verschwand darunter.

"Ihhhhhh jetzt ist es unterm Bett!" quiekte er schrill und klammerte sich an seinem Laptop fest.

"Das ist doch nur Shir Kahn" stöhnte Kai genervt und wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Feuer zu.

"Shir Kahn?"

Kennys Stimme stieg nun in eine für den Menschen fast unhörbar hohe Frequenz, während er auf die Bettdecke starrte, welche bis auf den Boden reichte und direkt vor seinen Füßen anfing sich zu bewegen.

Doch als er dann einen panischen Satz zurück machen wollte, stolperte er und setzte sich auf seinen Allerwertesten.

Doch bevor er sich weiter bewegen konnte streckte das Ungeheuer des Dschungel Buchs seinen Kopf hervor und sah ihn aus seinen gelben Schlitzaugen fixierend an.

Eine drückend schweigende Minute verstrich, in der die Jungs geradezu sehen konnten wie Kennys Herz zum Stillstand kam und ihm die Augen hervorquollen.

Doch plötzlich drang ein leises Geräusch unter dem Bett hervor.

"Miau?!"

Wieder drehte sich Kai genervt um: "Shir Kahn, hör auf den anderen Angst einzujagen! Und entschuldige dich gefälligst!"

Sofort drückte Shir Kahn den Körper an den Boden und legte den Kopf schief.

"Du bist ja gar kein Tiger" stellte Kenny mit freudiger Verwunderung fest.

Langsam kroch nun Shir Kahn unter dem Bett hervor und ging auf Kenny zu.

Er hatte einen schmalen, schwarzen Körper und nur die Schwanzspitze war weiß.

Erleichtert lachte Kenny auf und streichelte das Kätzchen über den Rücken.

Sofort rollte sich der kleine Kater schnurrend zusammen und genoss die Streicheleinheiten.

Endlich hatte Kai es geschafft das Feuer zu vergrößern, sodass man nun auch mehrere Einzelheiten sehen konnte.

"Nanu, so vertraut geht er normalerweise nicht mit Fremden um" meinte Kai und setzte sich zu den anderen auf die Bettkante.

"Sag mal, seit wann hältst du eigentlich nichts mehr von Ordnung?" fragte Ray und deutete mit einem Kopfnicken auf den Boden neben der Tür, wo tatsächlich ein Bademantel wie achtlos da hingeschmissen lag.

"Der gehört Tanja" verteidigte er sich und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Tanja?" fragte Max argwöhnisch und warf Tyson viel sagende Blicke zu.

"Sie scheint ja wirklich unordentlich zu sein, was?" harkte Max nach.

"Ja, leider. Kann schon mal vorkommen, dass sie ihre Sachen einfach irgendwo herumliegen lässt"

"Mhm, interessant. Wie sieht sie denn aus?" fragte Ray ihn gespannt und drehte sich so, dass er ihm besser in die Augen sehen konnte.

Schulter zuckend fing Kai an sie zu beschreiben: "Naja, sie hat silberweißes, mittellanges Haar, auffällig blaue Augen und eine Stupsnase.

Und sie folgt mir immer auf Schritt und Tritt. Egal was ich gerade mache immer will sie mitmischen, und versucht im Mittelpunkt zu stehen; wenn ich beispielsweise duschen will ist sie immer einen Schritt schneller und tut beleidigt wenn ich mich nur um mich kümmere"

Ray zog ungläubig eine Augenbraue hoch und sah sich zu den anderen um.

Doch die reagierten entweder verblüfft oder sahen wie in Tysons Fall schmutzig grinsend drein.

"Und wo ist sie jetzt?" fragte Tyson wie harmlos und sah Kai direkt in die Augen.

"Keine Ahnung" antwortete Kai wahrheitsgemäß "...vielleicht plündert sie ja wieder den Kühlschrank... das kommt seitdem sie schwanger ist häufiger vor"

Nun stand auf Tysons Gesicht dieselbe Verblüffung wie auf denen der anderen.

"Schwanger?" fragte Ray atemlos "Deine Freundin ist schwanger?"

Doch Kai ließ die Verwunderung seiner Gäste kalt.

"Ja sie ist schwanger..." antwortete er und meinte dann mehr zu sich selbst als zu den anderen "... dabei fällt mir ein, ich muss mir für die Kleinen noch Namen ausdenken"

"Den Kleinen? Wie viele sollen es denn werden?" harkte Max nach.

"Vermutlich wieder drei, ich weiß es auch nicht so genau"

"Wieder?" wiederholte Kenny.

So allmählich jedoch wurde es Kai etwas zu dumm.

"Ich glaub hier gibt's ein Echo. Was ist denn los?" fragte er mit verärgertem Unterton "Ihr tut ja alle so als wäre das etwas total Absurdes" fuhr er sie schroff an.

Die anderen tauschten gegenseitig fragende Blicke aus.

Doch keiner wollte eine Antwort geben. Der Gedanke daran, dass Kai schon mehrfach Vater war, war irgendwie... verwirrend.

Plötzlich knarrte die Tür und zog so die Aufmerksamkeit aller auf sich.

Kai erkannte als erster wer eingetreten war.

"Tanja, mein Mädchen! Komm her! Na komm schon!" lockte er sie und sofort lief ein silberweißer Schatten durch die kleine Runde auf Kai zu und schleckte ihm, Schwanz wedelnd das Gesicht ab.

"Das ist Tanja?" fragte Max verdattert und sah den dicken Hund schief grinsend an.

Erleichtert begann Ray zu lachen.

Langsam fielen die anderen mit ins Lachen ein und kringelten sich auf dem Boden.

Jetzt war es an Kai verwundert zu gucken.

"Klar, das ist Tanja; aber an was habt ihr denn gedacht?" fragte er Stirn runzelnd.

Tanja hatte sich währenddessen auf Kais Schoß bequem gemacht, wobei sie es schaffte mit ihrem zusätzlichen Gewicht ihn fast ganz zu verdecken.

Gerade als Kai einen Kommentar über das Verhalten seiner Teamkollegen loslassen wollte ging die Tür wieder auf.

Ein junger Mann, vollkommen in schwarz gekleidet und mit einer sehr steifen Haltung trat ein.

"Was gibt's?" fragte Kai verärgert.

"Verzeihung, aber ihr Großvater lässt nach ihnen rufen"

Kai schnaubte widerwillig.

"Du kannst gehen!"

Schnell war der Junge wieder verschwunden.

Dann erst wandte sich Kai an die anderen: "Ich glaube, es ist besser wenn ihr jetzt ins Bett geht. Ich habe keine Ahnung um was es jetzt schon wieder geht, aber es kann durchaus länger dauern"

Max nickte: "Ist gut, ich bin sowieso schon ziemlich müde"

Gähnend und streckend stand er auf und zog auch Ray mit auf die Beine.

Auch Kenny schob behutsam den Kater zur Seite und ging mit den anderen hinaus auf den Flur. Kai folgte als Letzter und schloss die Tür hinter ihnen.

Er wollte bereits loslaufen, als ihn die anderen noch mal fest hielten.

"Was?" fragte Kai widerwillig und genervt.

"Du weißt nicht zufälligerweise wie wir wieder in unsere Zimmer finden können?" fragte Tyson verlegen lächelnd.
 

Am nächsten Morgen wachte Kenny durch ein leises Schnurren und tapsige Samtpfötchen auf seiner Brust auf, genau in dem Moment wo der schwarze Kater sich so richtig auf ihm bequem machen wollte.

"Na du" sprach er ihn an und streichelte verschlafen über den kleinen Katzenkopf, der sich gerne an seine Hand anschmiegte.

Da er vergessen hatte gestern Abend die Gardinen vor die Fenster zu ziehen konnte er nun auch so die Sonnenstrahlen beobachten, wie sie durch die dicke Wolkendecke flossen.

Auf dem Fensterbrett lag eine dicke Schneeschicht, doch der letzte Schnee dazu musste schon letzte Nacht gefallen sein, vermutete Kenny während er noch müde nach draußen sah.

Doch plötzlich fiel ein ganzer Schneeklumpen nach unten und gab den schwarzen Stein der Fensterbank frei.

Aufgeschreckt setzte sich Kenny kerzengerade ins Bett und suchte mit den Augen draußen nach der Ursache.

Plötzlich zeigte sich ein kleiner Vogel mit blauem Schnabel und schaute ins Zimmer.

"Wow, Dizzy schau mal, so einen hab ich noch nie gesehen!" entfuhr es ihm begeistert.

Doch dann hatte auch Shir Kahn denn Vogel bemerkt und saß mit zwei flinken Katzensprüngen bereits von innen auf der Fensterbank und maunzte dem kleinen Vogel hinterher, der sofort die Flucht ergriffen hatte.

"Hey, was soll denn das, Shir Kahn?" rief der kleine Braunhaarige sauer und wandte sich dann seinem Nachttisch zu, wo er gestern seinen Laptop abgelegt hatte.

Doch als er nun hinsah fehlte dieser.

"Dizzy?" hauchte Kenny verunsichert und stand langsam auf.

Er brauchte nur eine gute viertel Stunde um festzustellen, dass Dizzy nirgends im Zimmer war.

Doch wo war sie dann? Ein Laptop konnte doch nicht so einfach Beine bekommen und weglaufen, oder etwa doch?! Oder es hatte sie jemand gestohlen, aber warum? Wozu? Wer hätte hier schon einen Grund dafür? Er war total verwirrt und den tränen nahe, also tat er das einzig richtige in dieser Situation. Schnell lief er so wie er war, also im Schlafanzug rüber ins Nachbarzimmer, in dem Max noch schlief.

Aber Max wurde schnell wach als Kenny ihm sein Leid klagte.

In ihm stieg ein Verdacht auf, den er Kenny gegenüber allerdings nicht äußern durfte.

Stattdessen musste er sich jetzt erst einmal etwas zur Beruhigung einfallen lassen, damit er abgelenkt war und nicht eventuell total ausflippen würde.

"Ganz ruhig Kenny, sicher wird Dizzy bald wieder auftauchen. Überleg mal ganz ruhig, wo hast du sie das letzte Mal gesehen und dann gehst du ganz einfach noch mal den ganzen Weg ganz langsam zurück. Ich bin mir vollkommen sicher, dass du sie dann irgendwo hier wieder finden wirst" sagte Max mit der ruhigsten und zuversichtlichsten Stimme die er aufbieten konnte und legte seine Hände auf Kenny Schultern.

Glücklicherweise ließ Kenny sich leicht wieder beruhigen und versuchte schon wieder logisch zu schlussfolgern.

"Der letzte Ort, nach einem eigenen Zimmer war Kais Zimmer, in dem wir gestern Abend alle waren... ja klar, da hab ich Shir Kahn doch auf dem Arm gehabt, vielleicht, habe ich sie da ja liegen gelassen!" jubelte Kenny freudestrahlend auf und sprang von Max Bett.

Doch Max war alles andere als begeistert von dieser Idee.

Jetzt musste er sich schnell etwas einfallen lassen.

"Warte Chef, Kai wird sicherlich nicht allzu gut gelaunt sein, wenn du dort einfach reinplatzt und sein Zimmer durchwühlst!" rief er erzweifelt und stolperte aus seinem Bett um ihm hinterher zu hetzen.

Doch weit, braucht er nicht laufen, denn Kenny war auf dem Flur stehen geblieben und sah unglücklich in beide Richtungen den Flur herunter.

"Weißt du noch wo genau Kais Zimmer ist?" fragte er verlegen.

Innerlich seufzte Max erleichtert auf. "Nein, keine Ahnung" antwortete er wahrheitsgemäß.

Eine weitere Tür auf dem Flur ging auf und ein verschlafener Ray streckte seinen Kopf heraus.

"Was soll denn dieser Lärm hier am frühen Morgen?"

"Kenny hat Dizzy verlegt" antwortete Max.

"Hä? Wie kann man denn eine Freundin verlegen?" fragte Ray verwirrt.

Sofort lief Kenny knallrot an und biss sich verlegen auf die Unterlippe.

Max versuchte Ray hinter Kennys Rücken mit wildem Kopfzucken und Handfuchteln Zeichen zu geben.

Aber Ray tat sich im Halbschlaf schwer alles zu interpretieren, bis ihm ganz allmählich ein Licht aufging und er ein "Oh" ertönen ließ.

"Ärm, Kenny, es ist wohl am besten, wenn wir erst einmal Frühstücken gehen würden und dann nach Dizzy suchen" schlug Ray schnell vor, bevor jener auf noch andere Gedanken kam, die ihren Plan auffliegen lassen würden.

Kenny seufzte, insgeheim hatten seine Freunde ja eigentlich Recht, man durfte jetzt bloß nichts überstürzen.

"Ja gut, gehen wir erst mal was essen" gab er nach und entspannte sich.

Eine weitere Tür öffnete sich und noch ein Kopf mit zerzaustem Haar schaute heraus, allerdings im Gegensatz zu allen anderen putzmunter.

"Frühstück?"

"Nein Tyson, Dizzy ist weg und wir..." versuchte Max zu erklären, doch Tyson...

"Essen?"

"Nein, Dizzy ist... ach egal..."
 

Piep Piep Piep... Piep Piep Piep... Piep Piep Piep...

"Hey, wach auf! Du bist bei der Arbeit eingeschlafen, es ist bereits wieder Morgen und zwar genau die Zeit, wo Tysons Magen instinktiv zur Küche findet!"

aus dem Tiefschlaf gerissen hob ein blau-grauhaariger Junge den Kopf von der Tischplatte und schaute mit trüben Augen auf den Bildschirm, der momentan immer wieder von weiß auf rot wechselte und dabei zwei Glocken hin und her bewegen ließ.

"Stell das bescheuerte Piepen aus!" befahl er knurrig und setzte sich aufrecht in den Stuhl.

"Nur wenn du mir versprichst nicht sofort wieder einzuschlafen!" doch noch bevor von dem Jungen eine Antwort kam erlosch das Piepen und Blinken.

"Bist du eigentlich fertig geworden?" fragte die weibliche Stimme ungeduldig.

Der Junge gähnte ausgiebig, rieb sich den Schlaf aus den Augen und setzte erst dann langsam zu einem gedehnten "Jaaahaaa" an.

"Super, zeig es mir!"

Augen rollend und in einer unglaublich langsamen Geschwindigkeit nahm er es und hielt es hoch, sodass die weibliche Stimme in Begeisterungsrufen ausbrach.

"Aber jetzt musst du mich unbedingt wieder zurück bringen, bevor er nach mir sucht und hier auftaucht!" befahl sie.

Der Junge schob das etwas schnell noch unters Bett bevor er sich den kleinen Kasten griff, den Deckel zuklappte und gerade gehen wollte, als plötzlich die Tür aufging.
 

Tysons Instinkt hatte die Jungs tatsächlich hinab zur Küche geführt, wo man bereits für sie gedeckt hatte.

"Solange wir Tyson haben werden wir auf jeden Fall immer etwas zu Essen finden" meinte Max schmunzelnd.

"Ja, aber ob er uns dann noch was übrig lässt, ist ne andere Frage" seufzte Ray und schaute genau wie die anderen Tyson dabei zu wie er die Küche durchsuchte um noch etwas Essbares zu finden.

"Glaubst du man könnte ihn auch auf andere Dinge trainieren?" überlegte Max, als Tyson gerade in einer Besenkammer verschwand. "An was genau hast du denn da gedacht?" fragte Ray zurück

"Naja, vielleicht auf Edelmetalle, dann würden wir reich werden?"

"Oder er würde eine Metallvergiftung bekommen, weil er alles versucht runterzuschlucken"

"Wir könnten ihn ja auch auf Dizzy spezialisieren" knurrte Kenny wütend, der die ganze Zeit nur darauf wartete, dass seine Freunde ihm endlich beim Suchen helfen würden.

Doch diese hatten sich bislang noch nicht bewegt.

"Ganz ruhig Kenny, wir müssen auf Kai warten, ohne ihn können wir sowieso nicht zu seinem Zimmer finden"

"Genau, Ray hat Recht, und mach dir bitte keine Sorgen der geht's bestimmt gut, die wird dich nachher bestimmt nur sauer angucken, da du sie irgendwo vergessen hast" pflichtete Max ihm bei.

Doch Kenny riss nun endgültig der Geduldsfaden.

"Aber ihr kann genauso gut was passiert sein, und wenn das der fall sein sollte, werde ich mir das nie verzeihen können!" rief er wutentbrannt und lief hinaus.

Ray und Max sahen sich verdutzt an und sprangen fast gleichzeitig auf um ihm hinterer zu rennen.

Aus der Besenkammer kam nur ein Poltern und ein schmerzerfüllter Ausruf "Aua! Hey, ihr da draußen? Könntet ihr mir mal helfen?"

Doch keiner antwortete ihm.

"Haaaallooooooo?"
 

Entsetzt sah Kai in Kennys vor Wut rotes Gesicht.

"Du?!" schrie Kenny ungläubig, als er seinen geliebten Laptop unter Kais Arm erblickte.

Wie von Zauberhand geleitet hatte er seinen Weg durch die wirren Gänge zu Kais Zimmer gefunden und war nun fassungslos in der offenen Tür stehen geblieben.

"Erklär es!" befahl er ohne jede Scheu, die sonst jeder vor Kai hatte wenn er versuchte solch einen Ton anzuschlagen.

Total verdutzt streckten nun drei weitere Personen ihre Köpfe durch die Tür.

Kai blickte total verdutzt über Kennys Auftritt zurück.

Doch alle drei zuckten nur mit den Schultern.

Jetzt musste sich Kai verdammt schnell eine gute Geschichte einfallen lassen.

Schnell setzte er seine altbekannte kalte Miene wieder auf und sah Kenny direkt in die Augen.

"Und du?" fragte er kalt.

"Was meinst du?" fragte Kenny nun leicht verunsichert.

"Du hast meinen kleinen Kater mitgenommen!" beschuldigte Kai ihn mit immer stärker brodelnder Stimme und glühenden Augen.

"Niemand außer mir darf meinen, kleinen, süßen Shir Kahn anfassen!

Ich habe Dizzy nur deshalb hier versteckt, weil du mir meinen Kleinen weggenommen hast" tobte Kai und seine Nasenflügel weiteten sich.

"Oh Kai! Das wusste ich nicht" bedauerte Kenny.

Ray und Max mussten einen Kicheranfall unterdrücken.

Dass Kai so sehr an einer Hauskatze hing wie Kenny an seinem Laptop war einfach zu komisch und die schlechteste Ausrede die Kai hatte finden können. Interessant war jedoch, dass Kenny es ihm offenbar abkaufte.

"Fehlen nur noch die Tränen" flüsterte Ray Max ins Ohr.

Doch Max stieß Ray nur mit dem Ellenbogen in die Rippen und deutete mit einem Kopfrucken zu Tyson, der sich auf die Unterlippe gebissen hatte und gerade ein paar Tränen aus den Augen wischte.

"Hör mal, das tut mir echt Leid, ich wusste ja nicht wie sehr du an ihm hängst!

Aber du musst auch seine Gefühle berücksichtigen, wenn er sich für einen anderen entschieden hat, dann musst du ihn auch gehen lassen und diesen anderen nicht verletzen"

belehrte Kenny Kai.

Schnell zogen Max und Ray ihre Köpfe zurück auf den Flur.

Wenn Kenny nur wüsste auf welch dünnem Eis er sich da bewegte.

"Ach Kai du brauchst echt mal eine richtige Freundin!" bemerkt Kenny noch als er dem total perplexen Kai den Laptop aus der Hand riss und aus dessen Zimmer marschierte.

Er ging direkt an seinen Freunden vorbei, die sich bis auf Tyson beide schnell hinter der nächsten Tür verstecken konnten.

"Oh Kai, ich kann dich so verstehen!" heulte Tyson nun und klammerte sich an der Tür fest um nicht umzufallen.

Nun kamen Max und Ray ins Zimmer zurück.

"Tja Kai, du hast ihn gehört! Such dir ne Freundin" gluckste Max.

Doch zum Glück aller stand Kai nur regungslos da.

Das einzige Anzeichen für das immer noch vorhandene Leben in ihm, war das Blut was ihm in zu Kopf stieg und Wangen und Ohren vor Scham rot verfärbten. Noch nie hatte jemand so mit ihm gesprochen.

Nun trat auch Tyson ein.

"Wie könnt ihr beiden euch nur so über Kais Gefühle lustig machen!" schimpfte er den Blonden und den Schwarzhaarigen aus.

"Tyson, beruhige dich! Das war doch alles nur gespielt!" stellte Ray fest und stützte sich mit beiden Händen auf die Tischplatte.

"Gespielt?" wiederholte Tyson ungläubig und sah Kai an der sich immer noch nicht bewegte, aber Max bestätigte Ray und damit musste sich Tyson erst einmal zufrieden geben.

"Aber jetzt mal zu was anderem" sagte Max im ernsten Ton "Hast du es fertig bekommen?"

Jetzt löste sich auch endlich Kais Starre, er nickte und zog es dann unterm Bett hervor, damit die anderen es auch sehen konnten.

"Super, es ist echt perfekt und jetzt sind wir dran" Ray zwinkerte Max zu, der verschmitzt zurück lächelte.
 

Kenny war heilfroh, dass er Dizzy zurück hatte und versprach ihr, dass er für den heutigen Tag nur für sie da wäre. Was er auch tat, bis zum Abend hin verlies er nicht einmal mehr das Zimmer, erst als Max hereinkam und ihn zum Abendessen überredete kam er mit, vergaß dabei aber nicht Dizzy mitzunehmen.

Kurz vorm Esszimmer, dessen große Flügeltüren verschlossen waren, meinte Max, dass er noch mal aufs Klo müsse und dass Kenny ruhig schon mal rein gehen könne, bevor er die Beine in die Hand nahm und durch eine andere Tür schlüpfte.

Kenny hatte gar keine Zeit etwas zu erwidern, also tat er das was Max ihm gesagt hatte und öffnete das Esszimmer.

Seltsamerweise war es vollkommen dunkel.

"Hallo?" rief er unsicher in den Raum. Vielleicht hatte Max ihn ja zum falschen Zimmer geführt?

Er tastete vorsichtig die Wand ab, bis er endlich den Lichtschalter fand.

Ein lauter Knall ertönte als das Licht anging.

Erschrocken sprang Kenny sofort wieder ein Stück rückwärts.

Da kamen ihm auch schon Luftschlangen und Konfetti entgegen.

Alle seine Freunde standen vor ihm und beglückwünschten ihn. Hinter ihnen konnte er den langen Esstisch ausmachen, der reich beladen mit Essen war, das man auch in Japan kannte.

Doch erst als er den Banner, der quer über dem Tisch gespannte war sah, wusste er wieso hier gefeiert wurde.

"Happy Birthday" stand darauf. Na klar, wie Schuppen von den Augen fiel ihm auf einmal ein, dass er ja Geburtstag hatte.

Tränen füllten seine Augen und vor Freude fiel er jedem einzelnen in die Arme.

Sogar Rena und Alex waren gekommen, aber irgendetwas stimmte hier trotzdem nicht.

"Wo ist denn Kai?" fragte er Ray, den letzten dem er gedankt hatte.

Doch Ray grinste nur: "Er holt gerade dein Geschenk"

"Mein Geschenk?" wiederholte Kenny fassungslos.

Doch dann sah er den grau-blauhaarigen an der Wand mit einem in einem weißen Tuch verhüllten Geschenk. Langsam gingen alle zu ihm herüber.

"Dieses Geschenk hier ist von uns allen" zur Feier des Tages hatte Kai sogar ein Lächeln aufgesetzt als er dies verkündete.

Bis zu beiden Ohren grinsend zog der Kleine das Tuch herunter und zum Vorschein kam ein Bild, das Kenny die Sprache verschlag.

Aus einem wunderschönen alten, reich verzierten, dunkelgoldenen Rahmen schaute ihm eine Meerjungfrau entgegen, deren langes Haar zu allen Seiten im Wasser um sie herum wogte.

Ihre dünnen Arme waren umschlungen mit Algen und kleinen Anemonen. Ihr grüner, schuppiger Fischschwanz endete in einer Fluke wie Wale sie besaßen, jedoch hingen auch noch zwei weitere kleinere Flossen links und rechts knapp unter ihrem Bauch, die durchsichtig waren, wie die flossen normaler Fische.

Um sie herum schwammen kleinere Fische, alle bunt schillernd, doch keiner sah so wunderschön aus wie diese Meerjungfrau.

Doch wirklich unheimlich an diesem Bild war ihre Lebendigkeit.

Kenny glaubte bereits das Rauschen zu hören und den salzigen Geschmack des Wassers zu schmecken.

"Und gefällt sie dir?" riss Kais Stimme ihn plötzlich wieder aus dieser Traumwelt.

Kenny schaute zu ihm auf.

"Sie ist wirklich wunderschön!"

"Dann solltest du vielleicht wissen, dass das hier Dizzys Idee war"

"Was?" fragte Kenny verdutzt und schaute zuerst Kai an und dann seinen Laptop, den er immer noch in der Hand hielt.

"Gestern Abend hat sie über unser Funktelefon im Büro meines Großvaters angerufen, der mich dann an den Apparat gerufen hatte. Sie wollte, dass ich dieses Bild nach ihren Angaben malen sollte" erklärte Kai.

Kenny klappte den Laptop auf und schaute sofort auf eine digitale Geburtstagskarte.

"Dizzy?" murmelte er.

"Ja Kenny? Hast du dein Geschenk bereits ausgepackt?"

"Ja habe ich"

"Und gefalle ich dir?"

"Das bist wirklich du?"

Der Bildschirm färbte sich rosa-rot.

Wieder schaute Kenny auf das Bild.

"Es ist einfach fantastisch!"

"Das will ich auch hoffen" brummte Kai "Dizzy hat mir den letzten Nerv und den Schlaf gekostet"

"Entschuldige Kai" sagte Kenny.

"Gern geschehen" seufzte dieser nur gespielt gleichgültig.

"Aber eins noch!" setzte der Kleine nach.

Kai zog eine Augenbraue hoch.

"Du brauchst wirklich ne Freundin"
 

KLICK
 

Ein paar Wochen später in Japan klebten sie die Fotos von Kennys Geburtstagsfeier in ein Fotoalbum, zusammen mit einigen Abzügen, aus dem Album von Kais Freunden.

Sie hatten sich an diesem Abend noch prächtig amüsiert.

Selbst Kai hatten sie von einer anderen Seite kennen gelernt, auch wenn er diese Seite nicht aus freiem Willen preisgegeben hatte, sondern vielmehr unter dem Druck seiner beiden ältesten Freunde, die ihn immer wieder hochgenommen hatten und schließlich auch dazu gedrängt hatten sich auch nicht von den Partyspielen auszuschließen.
 

Und jeden Abend bevor Kenny ins Bett geht, sieht er sich noch einmal das Bild an.

Und jeden Abend hatte er das Gefühl Dizzy würde ihm durch die Wellen hindurch eine Gute Nacht wünschen.
 

~~~~ Ende ~~~~
 

Na, hats dem ein oder anderen vielleicht doch noch irgendwie gefallen?

Sollten übrigens Logikfehler darin auftauchen, vergebt sie mir, die Schreibpause, die dazwischen lag beträgt ungefähr ein halbes Jahr ^^°
 

Aber ich hoffe, dass ich euch hier nicht allzusehr vergrault habe und dass ihr mir in anderen FFs auch mal als fleißige Leser zur Seite steht ^^
 

bis bald also

eure Duchess



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Kommentare zu dieser Fanfic (66)
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Von:  Tsuki_no_Hime
2012-09-08T20:48:26+00:00 08.09.2012 22:48
Ich habe mich in diese Geschichte verliebt.
Normalerweise mag ich keine OC´s, aber hier hat es mich nicht gestört.
Ganz im Gegenteil sogar.
Jedenfalls musste ich mich sogar bei einigen Stellen richtig kugeln vor lachen.
Die Spiele auf Klassenfahrt... einfach nur genial.
Großes Lob.
Werde mir jetzt auch noch deine anderen FF´s durchlesen.
Bis dahin.

LG Erdbeere
Von: abgemeldet
2005-08-06T17:16:10+00:00 06.08.2005 19:16
och das wars schon?
*schnief*
ich aht mich so gefreut diesen titel in der liste zu sehn
bitte mach doch weiter
die ff ist so schön und du kannst so toll schreiben!
bitte bitte!!

ranko
Von:  Venka
2005-07-28T06:04:15+00:00 28.07.2005 08:04
Schöööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööön!!!!
Weißt du, dass ich darauf schon ewig warte?

Ich finde es gigantisch, dass du es endlich zuende geschrieben hast.
Mich hätte zwar noch mehr interessiert aber so is es auch super!
*knuddel*
Ich werde dann mal auch in deine anderen FF's reinschnuppern!

Bis dahin dann!

Venka
Von:  Kaia16
2005-06-19T18:43:01+00:00 19.06.2005 20:43
Hi ich bin vor kurzem über deine FF gestolpert und finde sie super. Ich (und bestimmt auch andere) würde mich freuen wenn du weiterschreibst.
=^^= schreib mir bitte wenn du weiter schreibst.
*winkewinkewinke*
Von:  Venka
2004-11-21T23:31:31+00:00 22.11.2004 00:31
Ich fands klasse, wie konnte ich diese FF nur aus den Augen verlieren???
Mach bloß weiter, ich komm jetzt regelmäßig bei dir vorbeigeguckt!
*knuddel*

Venka
Von: abgemeldet
2004-10-25T19:25:34+00:00 25.10.2004 21:25
Bin ein riiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeessssssssseeeeeeennnnnnn Kai-Fan!Oder sagen wir mal Beyblade-Fan! Du musst unbedingt weiterschreiben!!!!!!!!!!!!!
Du glaubst garned wie schlimm das ist wenn man weiterlesen will und kein Kapitel mehr zum Lesen da ist!
VERZWEIFLUNG!!!!!!!!!Schreib weiter! BITTE!!!!!
Hoffentlich wirds wenn sie dann aufn Kai treffen auch so lustig!:)
Von: abgemeldet
2004-10-04T13:09:16+00:00 04.10.2004 15:09
Huhu!
Ich muss zugeben: ich habs schon öfters gelesen, aber ich bin nicht früher dazu gekommen ein Kommi zu schreiben.
Die Idee und die Umsetzung sind genial^^Mach weiter so! Ich hoffe das nächste Kapitel kommt bald^^
Bis denne!

by kazuhachen^^
Von:  Erdnuckel
2004-08-02T20:16:28+00:00 02.08.2004 22:16
klasse ^____________^
die "löwenjagd" kenn ich , aber bei uns heißt das quitschijagd XD
bei dieser klassenfahrt wär ich auch gern dabei gewesen
>Erd<i
Von: abgemeldet
2004-05-26T08:05:13+00:00 26.05.2004 10:05
Warum gehts denn net weiter *heul*???? Ich waaaaaaaarte so *schnief*!!!!!! Bitte, bitte, bitte...schreib weiter T.T !!
Von:  X66
2004-05-14T15:08:25+00:00 14.05.2004 17:08
bitte unbedingt weiterschreiben.... und bitte schnell wenns geht * erwartungsvoll anblickt* die fic is echt hammergeil...^X66


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