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Disney's Hades

~Das Licht der Dunkelheit~
von

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Diabolische Sympathie

Es war nur ein weiterer perfekter Tag auf dem Olymp. Genau wie die Tage, Wochen, Jahre, in der Tat Millennien davor. Bis auf eine kleine Störung vor etwa fünf Wochen, hat sich nichts geändert.

Die kleine Störung war in Frage ein erfolgloser Putsch versuch von Hades, dieser hatte versucht Zeus von seinem Thron zu stürzen und den Olymp zu übernehmen. Dies war durchaus ein Gesprächsthema für die Tage danach gewesen. Die Schäden die die tobenden Titanen verursacht hatten waren wieder vollständig geheilt, aber natürlich neigten Wolken dazu, ohne besondere Hilfe, wieder in ihre ursprüngliche Form zu hüpfen.
 

Zuerst gab es erhitze Debatten über den Vorschlag Hades zu jagen und ihn zur Rechenschaft zu ziehen, aber Zeus hatte sein Veto dazu eingelegt. Natürlich war er überrascht und verärgert über den Angriff seines Bruders gewesen. Doch er glaubte dass es wieder einmal nur eine weitere Sache, einer langen Reihe von Dingen die sein Bruder getan hatte, war um Aufmerksamkeit zu bekommen.

Zwar war es mit Abstand das drastische, was er je getan hatte, aber es war offensichtlich der größte Plan den Hades je gemacht haben könnte. Und da dieser völlig versagt hatte, war das große Baby nach Hause gelaufen um zu schmollen.
 

Herkules hatte die Nachricht von Hades vollständiger Niederlage gebracht. Dieser hatte ihn nämlich in eine Feuergrube geschlagen. Zeus war sich sicher, dass sie den Herrn der Toten und des Todes, für einige Zeit nicht mehr sehen werden und selbst wenn sie den dunklen Lord sehen würde, hatte dieser keine Asse mehr im Ärmel. Es gab nichts mehr mit was er sie hätte alle bedrohen können, für immer.

Doch um sich ausbreitende Angst zu verhindern, fiel und schrieb Zeus einen formalen Erlass. Hades wurde das Eindringen in den Olymp verboten und offiziell aus dem Großen Rat verbannt.
 

Die anderen Götter stimmten dieser Weisheit zu. Und jetzt waren die Dinge wieder der üblichen Routine der faulen Erholung und des glückseligen Genusses gewichen, genauso wie es jeder mochte.

Doch der ganze Vorfall hatte eine Gottheit dazu veranlasst wirklich über Hades Motive nachzudenken, was seine persönlichen Gefühle gewesen sein könnten, um diese lange traurige Geschichte der Isolation zu wiederholen.

Die eine Gottheit hat angefangen den dunklen Gott der Unterwelt zu sympathisieren, etwas was sonst nie jemand gewagt oder getan hätte.

Dieser Gott war Cupid.

Natürlich hat er niemals vorgetäuscht zu wissen was in dem Kopf von Hades vor sich geht. Doch gerade er konnte die einsame Seele mit Leichtigkeit erkennen. So begann er eine Theorie zu formulieren.

Etwas, das Hades ein für alle Mal ändern und den Olymp dauerhaft Ruhe und Frieden bringen könnte.

Hades mit einen Liebespfeil beschießen und die Späne dahin fallen lassen wo sie können.

Okay, er war nicht ganz so unbekümmert über seinen Job als Liebesbote. Die Menschen dachten sicherlich er wäre dies, aber er kümmerte sich wirklich immer um die Feinheiten und brachte nur diese Menschen zusammen die seines Ermessens zusammen gehörten. Oft war er der Sündenbock für eine verhängnisvolle Beziehung, aber es war immer so dass er in solche Beziehungen entweder nicht involviert gewesen ist oder es viel länger ging als ursprünglich geplant war. Menschen suchten halt oft, für jede winzige Kleinigkeit die schief ging, die Schuld bei den Göttern. Er war daran gewöhnt.

Seine Kräfte waren auch bei Göttern recht gut geeignet und das bedeutete dass er oft als unverschämt beschrieben wurde. Denn Götter mochten für gewöhnlich ihre Entscheidungen selbst treffen und so ist er der einzige Gott der eine Entscheidung für diese machen konnte, ob diese nun wollten oder nicht. Dies fand er amüsant, denn er hatte nie die Absicht gehegt, seine Kräfte, in erster Linie, an einen anderen Gott oder einer anderen Göttin zu verwenden. Aber jetzt gab es einen berechtigten Grund dies zu tun.

Und so arbeitete der junge geflügelte Gott die ganze Nacht um den Angriff vorzubereiten. Und so nahm er sein ganzes Arsenal in Augenschein um darüber nachzudenken welches Kaliber von Pfeil er verwenden sollte. Sorgsam mischte er den Liebestrank der in die Spitze des Pfeiles eingebracht werden soll, den die Chemie zwischen den Leuten war der wichtigste Faktor. Die Formel musste genau die richtige sein!

Er hatte viele, viele Arten von Tränke und einige waren Standard- Mixturen die er für die meisten Menschen verwendet: Verliebtheit, Hingabe, Schwärmerei (besonders häufig bei Schülern verwendet), Unerwiderte Liebe, One-Night Stands und so weiter. Manchmal fühlte er sich wie seine eigene Mutter mit ihren Kosmetika und Parfüms.

Er konnte es sich nun aber einfach nicht leisten, dass die Wirkung des Trankes zu schnell nachließ, da Hades ein harte Nuss ist die es zu knacken gilt.

So wählte er den mächtigsten und dauerhaftesten Trank von allen.
 

Als alles fertig war, setzte er sich im Schneidersitz auf einen Wolkenstuhl im prächtigen Haus seiner Mutter (Cloud 9). Polierte den Pfeil, den er mit dem Zaubertrank gefüllt hatte und kicherte verschmitzt vor sich hin. Als es zu einem entsprechend hohen Glanz poliert war, hielt er ihn in die Höhe und erklärte: „ Aha! Es ist geschafft!“
 

Seine Mutter faulenzte auf ihrem Wolkensofa, während sie auf ihren Arbeitssüchtigen Mann Hepheastus wartete. Dieser sollte nämlich endlich die Schmiede verlassen und zum Abendessen nach Hause kommen. In der Zwischenzeit las sie die neuste Comedy- Rolle von Aristophanes und kicherte gelegentlich vor sich hin. Vor allem aber liebte sie es ihren eigenen Namen auf der Rolle zu sehen. Als ihr Sohn sprach, hob sie eine perfekt geformte Augenbraue. „Warum so aufgeregt? Es ist doch nur ein Pfeil.“

„Das Aussehen kann täuschen“ sagte Cupid und schwang den violett- roten Pfeil an ihrer Nase vorbei. Dann begann er sein Produkt überschwänglich anzupreisen. „Der hier ist etwas ganz besonderes! Die Spitze ist mit einer Zeit- verzögernden- Kapsel bestückt. Das ein unverdünntes Serum der „Wahren Liebe“ enthält. Es lässt garantiert das kälteste, härteste Herz schmelzen. Dieser, Mom, ist ein echter Super-Pfeil!“
 

Er nahm eine stolze heroische Pose ein, Flügel geweitet, den Pfeil hoch erhoben, so als würde er nur noch auf den erforderlichen himmlischen Chor warten der zusätzlich einen Schweinwerfer auf seinen großen Erfolg glänzen ließ. Leider waren seine Cousinen und sein Cousin, die Musen und Apollo, anderswo beschäftigt.

Aphrodite unterdrückte ein Lachen. Dann streckte sie ihren rosigen Körper, strich sich durch ihr langes goldenes Haar und erhob sich von ihrer Couch. Ihre Haare fielen ihr den Rücken hinunter und unterstrichen ihre großzügigen Kurven, von denen es reichlich gab. „Interessante Idee“, sagte sie herzlich, kam für einen genaueren Blick und lächelt nachsichtig über ihrer Sohn. „ Sollte gut für die wirklich schweren Fälle sein. Wie ich immer sage, jeder verdient es, die wahre Liebe zu erleben.“

„Ich selbst hätte es nicht besser sagen könne.“ Grinste Cupid verschmitzt. Seine berüchtigten Grübchen vertieften sich und seine Augen funkelten unter dem kastanienbraunen Pony hervor. Was eigentlich genug Warnung hätte sein sollen, vor dem Unfug den er plante.

„Also, wer ist das Versuchskaninchen?“ fragte Aphordite ohne den Schimmer in seinen Augen zu bermerken. „Ein griesgrämiger alter König welcher nie verliebt gewesen ist, außer in seine Macht?“„Ja, so könnte man das sagen…“ sprach Cupid unschuldig gedehnt. „Mein Ziel ist Hades.“ Fügte er hinzu als wäre es ihm gerade erst eingefallen.

Es dauerte volle drei Sekunden bevor sie das richtig aufgenommen hatte. In der ersten Sekunde nickte sie nur, sich nicht wirklich bewusst was sie gerade gehört hatte. In der nächsten Sekunde starrte sie ungläubig Cupid an. In der dritten Sekunde reduzierte sich alles auf Hysterie, an eine Säule gelehnt lachte sie sich fast krank.

Seine rosa Haut wurde rot, mit einer festen Stimme entgegnete er: „ DAS IST NICHT LUSTIG!“

Sie richtete sich selbst wieder auf und wischte sich Lachtränen aus den Augen um dann genauer in das Gesicht ihres Sohnes zu schauen. „ Oh meine Götter, du meinst das ERNST?“ fast wäre sie an ihrer Frage erstickt.

„JA! Meine ich!“ erklärte er hitzig. „Nach meiner Theorie wäre er nie so böse geworden wenn er die wahre Liebe gekannt hätte.“

„Deine `Theorie`? Och bitte!“ Aphrodite rollte ihre großen lavendelblauen Augen die von langen geschwungenen Wimpern umrahmt wurden. „Es ist Hades über den du redest! Ich weiß nicht, ob er überhaupt in der Lage ist zu `Lieben`, super-Pfeil hin oder her.“

Cupid verengte seine eigenen violetten Augen. „Du denkst also ich werde es nicht schaffen, ist es das?“ Der angegriffene Ton sollte eine zweite Warnung sein.

Und auch diese nahm sie nicht für voll. „Das habe ich nicht gesagt!“ protestierte sie.

„Du zweifelst an meinen Fähigkeiten, stimmt doch?“ schlug er ihr entgegen und zeigte mit dem Finger vorwurfsvoll auf sie. Sein Gefieder ärgerlich gesträubt.

„Oh bitte, hör auf!“ Sie runzelte die Stirn und es bildete sich eine kleine Falte neben ihren perfekten Lippen. „ Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass es irgendeine Frau gibt, die wollen würde das Hades sie liebt…. Kannst du das?“

Für eine halbe Sekunde öffnete Cupid seinen Mund und versuchte eine angemessene Antwort zu finden. Wie konnte er das wichtigste Detail einfach vergessen? In seinem Streben nach der perfekten Formel, hatte er vernachlässigt die perfekte Frau zu finde. Er sackte zusammen, seufzte und gestand sich die Wahrheit ein. „ Da ist was dran…“

Aphrodite war froh, dass er die Weisheit ihrer Worte und den Fehler seines Tuns einsah. Manchmal trug ihn seine Begeisterung einfach davon und darum musste sie ihn Erinnern das seine Kräfte. So stark diese auch sein mögen, sich mit dem Alter noch weiter entwickeln würden. Er war doch noch ein sehr junger Gott.

In ihrer Überzeugung schlug sie ihn weiter zu Boden. „ Das ist richtig. Jede Göttin kennt Hades seinen Ruf nur zu gut. Wir alle würden lieber für die Ewigkeit Single bleiben, als mit ihm gefangen zu sein.“

Cupid zuckte zusammen, als das Salz weiter in die Wunden gerieben wurde. „ In Ordnung, du hast es sehr deutlich gemacht.“ Grummelte er.

„ Ich meine, ehrlich gesagt bräuchte es eine Göttin, die ihn nie getroffen hat,“ fuhrt sie fort, ohne auf das spitze starren ihres Sohnes zu achten, „ die ihr ganzes Leben auf einer Insel oder ähnlichen eingesperrt gewesen ist, doch selbst das ist noch stark zu überdenken denn wer würde sich frei…“

„ICH HABE ES VERSTANDEN, DANKE!“ schrie er sie an, was sie in ihrem Monolog stoppte.

„Kein Grund zu schreien.“ Aphrodite sah ihn überrascht an.
 

Eine Weiterführung der Diskussion wurde jedoch durch einen Chor von Stimmen vor ihrer Tür unterbrochen. Die Stimmen klangen meist neugierig und freundlich, aber es war doch ungewöhnlich. Es passierte nie etwas Neues auf dem Olymp! (wenn man den letzten Monat nicht dazu zählte), so war es etwas was ihr Interesse weckte. Die beiden Liebesgötter legten ihre Differenzen für den Moment zur Seite und traten zur Tür.

Draußen war eine ziemlich große Menschenmenge die sich um Demeter sammelte. Diese winkte alle nach vorne. Sicherlich würden gleich alle begeistert sein, wie immer. Nicht nur das Demeter eine folgenschwere Entscheidung in ihrem eigenen Leben getroffen, darüber hinaus war sie auch ein vollwertiges Ratsmitglied, anstatt einer Alternative, deren Sitz einst (zu Unrecht beklagte sie) Hades gehört hatte. Und nun hatte sie eine weitere Nachricht, die die Götter schütteln würde, aber in einem guten Weg.

„Achtung, Götter und Göttinnen, ich habe eine wichtige Ankündigung zu machen, eine, die längst überfällig ist.“ Die grün Hautfarbene vollmundige Göttin der Erde trug ein Waldgrünes Kleid, ein Mais-Blatt Kopfschmuck über ihrem Herbstlichen orangenem Haar. Sie lächelte, als jeder leiser wurde. „Ab jetzt in Zwei Tagen, wie ihr wisst, ist das Fest der ersten Ernte, das in der Mitte der Sommersonnenwende und der Herbst- Tagundnachtgleiche liegt. Und ich möchte euch alle informierten, dass…….. dass vergangene Frühjahr mein letztes war.“

Dies führte zu Keuchen, Überraschung, Angst und Geflüster der Verwirrung. Doch Demeter erhob einmal mehr ihre Hände und brachte die Menge einmal mehr zum Schweigen.

„.. weil,“ fuhr sie fort, „ab dem nächsten Jahr, meine Tochter Melanthe die Pflichten der Frühlingsgöttin übernehmen wird!“

Mit einem Schritt zur Seite, entblößte sie ihre Tochter die sich hinter ihrer Mutter versteckt hatte.

Melanthe grinste nervös, winkte in die rege Menge. Doch eigentlich wünschte sie sich nur durch den Boden zu sinken, doch kurz darauf erkannte sie dass sie das wohlmöglich könne, aber dies wohl nur eine weitere „ Du hast mich enttäuscht- Rede“ ihrer Mutter zur Folge hätte.

Demeter ging lächelnd auf ihr Kind zu. „ Die meisten von euch haben gar nicht um die Existenz von Melanthe gewusst und ich bitte zu entschuldigen dass ich sie so lange für mich behielt, aber ich bin wahrscheinlich nur ein wenig Überbeschützend, denke ich.“

Melanthe drehte ihren Kopf leicht weg und rollte mit ihren großen Augen ironisch. Oh Junge, dabei wissen sie nicht mal die Hälfte….

Demeter sprach weiter, sich unbewusst was ihre Tochter wirklich dachte. „ Aber bis sie zu unserer Insel, ‚Nysa‘ zurückkehrt, gebt ihr bitte das Gefühl willkommen auf dem Olymp zu sein!“ Sie öffnete ihre Arme breit und ermutigte die Menge ihre Tochter zu empfangen.
 

Die gesammelten Götter applaudierten zum Gruß der jungen Göttin und beglückwünschten diese. Melanthe wünschte sich inständig eine andere Invasion der Titanen um die Menge zu zerstreuen, damit sie schnell das Weite suchen könne.
 

Cupid betrachtete Melanthe lange. Er hatte sie ein paar Mal getroffen, aber das letzte Mal, wo er ihr wirklich Aufmerksamkeit gezollt hatte, war vor einigen Jahren und seitdem ist sie wirklich gewachsen!

Sie war schon immer schön gewesen, aber jetzt war sie einfach mehr als schön, wie die Liebesgöttin, die er Mutter nannte. Mit der hellen Haut die puren Alabaster glich, den großen violetten Augen mit den goldenen Fäden, knielange graue Haare die wie eine Wolke an ihr hinunter glitten und einer geschmeidigen sehr femininen Figur die in einem wallenden weißen Peplos gehüllt war. Doch eines hatte sich zu den letzten treffen verändert. Sie hatte eine Narbe über dem rechten Auge.

Aber Insgesamt sah sie aus wie ein lebendig gewordener Traum.

Aber er wusste es besser, besser als die meisten, das Schönheit nicht alles war.
 

Er hatte sich mehr ihre Reaktionen auf die Situation konzentriert und es schien das er die einzige Person ist die sich bewusst war, wie unangenehm sie sich fühlte. Die Blicke die sie ihrer Mutter gab sagten, dass sie nicht für sich selbst entschieden hatte und Cupid wusste wie stur die ältere Göttin sein konnte. Er war sich zudem auch sicher, dass Demeter sie immer noch wie ein kleines Kind behandelte und dies war sie eindeutig nicht. Er war auch bereit zu wetten, dass die junge Göttin fast alles dafür geben wurde, den grünen Daumen ihrer Mutter zu entfliehen.
 

Er dachte über zwei oder drei Treffen nach wo er sie gesehen hatte, das war an wenigen der vielen „ get-together“ Treffen gewesen, und erinnerte sich daran das Demeter diese für gewöhnlich sehr zeitig verlassen hatte. Melanthe selber trug an diesen festen immer einen weißen Umhang mit Kapuze, der sie ganz verhüllte.

Das jüngste treffen an das er sich erinnerte war vor dreizehn oder vierzehn Jahren. Das war bei der Hochzeit von Peleus und Thetis (Götter, was für eine Katastrophe das war..). Wenn er sich richtig erinnerte, hatte Hades für kurze Zeit der Feier beigewohnt, doch Melanthe wurde zu dieser Zeit meist schon wieder nach Hause geschleppt. Doch plötzlich hatte Cupid eine Erinnerung, wie die Augen des dunklen Gottes sich geweitet hatten, als er gesehen hatte wie Melanthe die Kapuze von ihrem Kopf riss, doch trotzdem weiter zum Ausgang gezogen wurde. Er hatte sie fast ohne zu blinzeln angestarrt, still und atemlos, einen Blick von süßem Schmerz auf seinem Gesicht, bis sie schlussendlich aus Sichtweite war…, wie er beiläufig versucht hatte Informationen über sie zu bekommen….
 

Hey, warte mal eine Minute… Hades hatte nie jemanden zuvor so angesehen. Nun, was hatte seine Mutter zuvor gesagt…? Und was hatte Demeter einen Moment zuvor gesagt…..?
 

In KEINEM Fall war dies ein Zufall!

Cupid war einer der wenigen Götter die auf eine Weise mit den Schicksalsschwestern befreundet ist und hatte gelegentlich ein bisschen schmutzige Arbeit für sie getan (natürlich sprach er mit niemanden darüber). Vor Jahren hatten sie ihm dann gesagt, dass eines Tages in der Zukunft, er etwas tun würde was niemand gutheißen würde. Dass er „ das Herz des Todes treffen würde und zum Leben erweckte“. Er kniff die Augen zusammen und dachte nach. Der Gott des eiskalten Todes….. Die Göttin des lebendigen Frühlings….

Ein breites Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Wie das eines hungrigen Wolfes bei einem „ All-you-can-eat“ Buffet. „Wo wir gerade über göttliche Eingebung reden.“ Kicherte er vor sich hin.

Aphrodite stand immer noch neben ihm und hatte (natürlich) die Szene auf dem olympischen Hof anders gesehen. Solche Gedanken wären ihr nie in den Sinn gekommen. In der Tat, war der prominenteste Gedanke: Was für eine Schande, sie ist so hübsch und das Outfit schmeichelt ihr überhaupt nicht…. Ich sollte ihr ein paar Mode-Tipps geben….

Aber als ihr Sohn kicherte, brauchte sie 3 weitere Sekunden zum Nachdenken. Die erste, ausdruckloses nicken, die nächste, ihre Augen weiteten sich nachdem sie Realisiert hatte warum er kicherte, die dritte, sie drehte sich so schnell um, so dass sie fast ein Schleudertraume erlitt, ihr Kopf flog in die Richtung ihres Sohnes, ein absolut entsetztes Keuchen auf den Lippen, „ Du… würdest…. es nicht wagen!“ zwischte sie.
 

Cupid war bereits auf dem halben Weg nach links, wo er den ‚Super-Pfeil‘ liegen gelassen hatte und lachte, „ sie passt in das Profil, sie wurde dafür gemacht. In der Tat, ich bin mir sicher dass sie es ist“

Verzweifelt folgte sie ihm und flüsterte hart, aus Angst sie könnten belauscht werden. „ Auf keinen Fall! Demeter würde dich umbringen!“

Cupid grinste nur und zuckte nonchalant mit den Schultern. „ Hey, ich riskiere alles für die Liebe, nicht wahr?“

Sie stöhnte nur und hielt ihren Kopf. „ Oh…Oh. Götter, NEIN… das ist keine gute Idee!“

Er sah sie mit einem ernsten Gesicht an. „ Du hast es selbst gesagt, Mom. Jeder verdient die wahre Liebe!“ Er traute ihr nicht zu, sich selbst zu wiedersprechen.

„Aber….ja…gut..“ sie stockte, suchte nach einer Möglichkeit, ihrer eigene Philosophie zurück zu nehmen. Doch konnte keine finden. Dann sprach sie fest. „ Dieses Mädchen kann einfach nicht die richtige für ihn sein! Sie ist offensichtlich zu jung und viel zu harmlos. Sie hat es nicht verdient dass Hades sich in sie verliebt und sie hinunter in die Unterwelt zieht! Zur Hölle, das hat niemand verdient..“

Sie hoffte er erdreiste sich nicht dazu ihr das Gegenteil zu beweisen.

Aber Cupid wusste, dass er Recht hatte, er spürte es mit jedem Schlag seines kleinen Herzens. Die Schicksalsschwestern hatten ihm dies in den Weg gelegt und er war mit ihrer Entscheidung einverstanden. Seine Mutter gab dem einfach keine faire Chance. Kopfschüttelnd sagte er, „ Zu jung? Nein. Erstens, sie ist eindeutig alt genug eigene Entscheidungen zu treffen. Hast du vergessen, wie sich vor 6 Jahren das Alter der Eigenständigkeit geändert hat? 21 war einfach ein bisschen zu viel. Auch die sterblichen werden lange vor diesem Alter als Erwachsen angesehen!“

Es hatte eine Mehrheitsabstimmung im Rat gegeben wo Cupid und Hebe, die Göttin der Jugend (und des Alters) einen mehr überzeugendes Argument gebracht hatten. So wurde bestimmt dass alle Götter ab dieser Generation ein früheres Eintreten in das Erwachsenenalter ermöglicht wurde. Das Alter wurde auf 14 Jahre zurückgesetzt, dieses Alter war an sich sehr sinnvoll, denn das war der Zeitpunkt an dem ihre Kräfte begannen sich zu manifestieren. Cupid war selbst zu dieser Zeit 19 und war mehr als bereit für eine eigene Wohnung und ein wenig mehr Privatsphäre.

„Ja, ja, ich weiß“ Aprodite rollte mit ihren Augen. „ Sie gehen ihren eigenen Weg, machen ihre eigenen Sachen, haben ihren eigenen Raum …. Aber wie kommt es dann das du die Hälfte deiner Zeit in meinem Haus verbringst, mein Ambrosia isst und dir von mir deine Wäsche waschen lässt?“

„Hey, das Licht ist hier einfach besser für meine Arbeit.“ Protestierte er halbherzig, „ und außerdem geht es hier nicht um mich. Es geht um Melanthe.“

„Richtig. Und dem Fakt das du ihr ganzes Leben ruinieren möchtest!“ Sie verschränkte die Arme, immer noch nicht überzeugt von der Idee ihres Sohnes.

„Nun, was weißt du schon über ihr Leben?“ Auch er verschränkt die Arme. „ Du hast doch noch nie mit ihr Gesprochen, nicht einmal!“

Aphrodite stockte wieder in ihrer Aussage. „ Naja,…. Nein…. Aber…“

„Wieder einmal kann das Aussehen täuschen. Also lass mich das beurteilen.“ Sagte er sanft. Er wusste das seine Mutter immer noch unsicher war. Aber sie konnte nun mal nicht die Dinge spüren die er spüren konnte. Den er hatte die Gabe zu spüren ob Menschen (oder Götter) für einander geschaffen waren, oder halt nicht. Ja, selbst er hatte ein paar Ideen über das Liebesleben seiner Mutter, doch in dieser Sache hatte er gelernt dies lieber für sich zu behalten.

Sie war zwar die Göttin der Liebe und der Schönheit aber die meiste Zeit verbrachte sie damit, die Atmosphäre der Liebe zu verbessern oder zu verschlechtern und nicht damit die richtige Kombination zu finden. Das war nämlich sein Fachgebiet und sie wusste dies.

„Aber..“ sie versuchte es noch einmal, „ es sollte doch ziemlich offensichtlich sein, vor allem für uns, dass sie eine jungfräuliche Göttin ist. Vielleicht nicht offiziell, aber auf jeden Fall ist sie unschuldig und unberührt.“ Ihre Augen verengten sich bei den Gedanken an Hades, „Und viele Männer, Götter wie Sterbliche, träumen davon einem Mädchen dies zu nehmen und dies bedeutet nicht dass das Mädchen gewillt ist dies zu geben… richtig?“

Er seufzte, wohlwissend, dass sie Recht hatte. So machte er einen Kompromiss in dem er doch noch gewinnen könnte. „ Yeah, Yeah. Okay, Okay. Wie wäre es damit. Ich werde mit ihr eine Weile reden um sie besser kennenzulernen. Um dann herauszufinden, was für Dinge sie sich in ihrem Leben wünscht. Du weißt, dass ich direkt durch die Menschen sehen kann, wenn ich dies Möchte. Teil meiner Kräfte, das Sehen der wahren Wünsche der anderen… oder? Und dann, wenn ich immer noch denke, dass sie die richtige Wahl ist, dann werde ich unsichtbar losgehen und Hades mit dem Pfeil beschießen, und so wird niemand jemals wissen, dass ich daran beteiligt bin.“

Sie schaute auf ihren zuversichtlichen, lächelnden, aufrichtigen Sohn und spürte wie ihr Herz sank. Sie erkannte zu spät, dass er zu entschlossen war Hades zu schießen. Die ganze Zeit schon über. Und nun da er das vorgesehene Objekt der Zuneigung ausgewählt hatte, gab es für ihn kein Halten mehr. Sie wusste, dass was er sagte war nur fair. Hades brauchte vielleicht einfach ein wenig Liebe in seinem Leben und vielleicht würde dies die Stimmung des dunklen Lordes heben. Sie konnte sich nicht erinnern das Hades jemals echt geliebt hatte. Sicherlich hatte er ein paar One Night Stands gehabt (hatte das nicht jeder?). Vielleicht war auch dies auch der Grund warum er nie über die Grenze des zu tolerierenden Gedrungen ist. Seltsam, dachte sie, vielleicht war er nicht in jeder Hinsicht Brutal und ein Arschloch?

Aber wäre es nicht möglich das der Anflug von Frühlingsgefühlen unberechenbar Gefährlich werden könnte? Zudem war sie auch eine Mutter und konnte mit Demeter in diesem Punkt sympathisieren. Sie bezweifelte Ernsthaft das die Erdgöttin sich dafür bedanken würde das man ihre süße Tochter mit einem dunklen, kalten und alten Arschloch zusammen brachte. Zudem hat noch niemand wirklich gesehen wie Demeter ihr Temperament verlor und das würde sogar die mildeste Göttin über den Rand stoßen.

Ihr Gesicht spiegelte ihre Bedenken wieder, sie seufzte, „ Ich weiß nicht..“

Cupid las ihr Zögern falsch und dachte sie würde immer noch an der Wirksamkeit seines Plans zweifeln. So sagte er: „ Und ich wette einen Jahrhundertvorrat von Hebe’s feinsten Nektar das ich es schaffen kann!“ Er grinste breit und schleuderte die Herausforderung zurück.

Aprodite schüttelte den Kopf. Lass es ihn selbst auf die harte Tour herausfinden. Aber er sollte nicht weinen zu ihr kommen, wenn die Hölle losbricht, buchstäblich. „Ich kann sagen das ich es nicht für gut halte,“ sagte sie leise, „ aber .. okay.“

„Yes!“ Amor johlte in Freude, schüttelt die Hand mit seiner Mutter über den Deal und vollführte dann einen kleinen Siegestanz.
 

Aphrodite seufzte und ging zur Tür. „ Nun, du solltest besser gehen“, sagte sie mit einem leichten grinsen. „Sieht aus als würde Apollo sich auf dem direkten Wege auf dein Ziel zubewegen“

„WAS?“ Amor kreischte. Er rannte zur Tür, um den bulligen violett- gehäuteten Teilzeit Sonnengott sanft lächelnd auf die junge Göttin zuschreiten zu sehen. Der Duft der beabsichtigten Eroberung drang aus seinen Poren, wie gewohnt. Melanthes Ausdruck von unendlich höflich und kaum verhohlener Abscheu war klar, dies wurde aber komplett von Apollo übersehen. Demeter stand fröhlich neben den beiden und schnatterte mit Apollo.

Als Apollo die zarte Hand von Melanthe in seine bulligen Fleischerhacken nahm, diese leicht bog um sie leicht zu küssen verwandelte sich Cupid in eine leuchtend rote Kugel.

„Hey, ya big over-sexed yerk! Ich habe sie zuerst gesehen!“ Er runzelte die Stirn, Halb Laufend, Halb fliegend verduftete der Liebesgott um dies zu unterbrechen.
 

Aphrodite stand immer noch an der Tür und sah das sich abspielende Gemälde vor ihr mit einem Gefühl der Belustigung an. Sie seufzte, ihr Busen wogte deutlich hervor, „ Das wird sicher ein laaaaaaaanger Sommer.“

Dämonen, Hexen & Schicksalsschwestern

Es war nur ein weiterer beschissener Tag in der Unterwelt. Genau wie die Tage, Wochen, Monate in der Tat die Millennien davor. Well, you know the drill.

Es war derselbe Tag, wenn man darüber fachlich Sprechen möchte, an dem Cupid seinen Anschlag auf die Unterwelt plante.
 

Im düsteren Thronsaal des traurigen Unterwelt- Palastes, waren die beiden Kobolde Pech und Schwefel (welche sich beide selbst als rechte und linke Hand des Bosses bezeichneten, aber nie genau wussten welcher von ihnen nun wohin gehörte) sehr beschäftigt. Sie räumten auf und versuchten nebenbei den Boss aufzuheitern, der in der unheimlichsten Stimmung war die sie je von ihm gesehen hatten.

Es beunruhigte sie, weil er so ruhig war und sich in den letzten Wochen zurückgezogen hatte. Er hatte nicht wahnsinnig vor Zorn geschrien, noch nicht einmal hatte er damit gedroht sie in Stücke zu hacken und sie Stück für Stück an ein Wesen aus der dunkelsten Tiefe der Hölle zu verfüttern. Sie waren so daran gewohnt, dass es sie irritierte es nicht zu hören. In einer Weise vermissten sie es sogar. Darum haben sie eine Menge an kleinen Arbeiten als Beschäftigung getan um die langen leeren Stunden zu füllen und um ihre Nerven zu beruhigen.

Sie fegten Müll und entfernten Spinnweben, bewegten Möbelstücke zurück an ihren Platz, polierten den riesigen Kartentisch, der in der Mitte des Raumes stand, andere Sachen die nicht nach Müll aussahen wurden in einen Schrank verstaut in den seit Jahrhunderten keiner mehr geschaut hatte. Als sie die Aufgabe zu ihrer Zufriedenheit ausgeführt hatte eilten sie zu Hades, der auf seinen Thron saß, zu. Wachsam salutierte sie.

„Jo, Wir sind fertig, Boss!“ Schwefel, der drahtige blaue-grüne Kobold, zirbte. „ Alles aufgeräumt!“

„ So sauber wie es nur möglich ist,“ Pech, der rundliche Magenta- farbene Kobold übernahm die Führung, so wie er es immer zu tun pflegte. „ Wir haben sogar die kleinen Figuren von deinem ‚Den Kosmos Erobern‘ Brettspiel aufgehoben.“ Er hob ein paar stark verkohlten Figuren hoch die nur noch eine vage Ähnlichkeit mit den verschiedenen Monstern von Hades hatten. Mit denen er versucht hatte Herkules zu töten.

„Alles ist wieder bereit für sie um zu regieren!“ erklärte er begeistert indem er zur Unterstreichung eine ‚ta-da‘ Pose einnahm.

Als Antwort saß Hades nur weiterhin, still und unbeweglich, in der ewigen Dunkelheit die seinen Thron umgab. Dann seufzte er tief wie der Wind der aus einem Grab drang.

Pech und Schwefel sahen einander besorgt an. Pech fragte zögerlich mit seiner drahtigen Stimme: „Uhm, stimmt etwas nicht eure Schwermütigkeit?“

Schwefel ergriff das Wort um sich schließlich dazu zu äußern, was sie beide fühlten. „ Wissen sie, sie scheinen anders zu sein seid..“ Er biss sich auf die Lippen, nicht sicher ob er zu viel gesagt hatte. „Nun, sie wissen schon was passiert ist.“

Hades seine Stimme driftete weiter ab, langsam wie die eines leidenden Gespenstes.

„Alles ist anders Jungs.. Ich habe … es verloren. Es ist alles weg … Mein Mordlust, mein Verlangen nach Allmacht…. Tod, Verderben und Zerstörung haben einfach nicht mehr die Anziehung auf mich… nicht mehr …..“

Pech und Schwefel schrien und griffen nacheinander, ledrige Flügel flatterten und ihre lange Spitzen Schwänze zuckten in namensloser Angst.

„Reden sie nicht so!“ zitterte Schwefel.

„Sie machen uns Angst!“ bebte Pech.

Aber es war wahr, und sie alle wussten es. Hades hatte sich verändert. Und es war irgendwie erschreckend für die Kobolde ihn sich anders vorzustellen als wie sie ihn kannten.

„Oh, Kopf hoch, Boss!“ sagte Schwefel in einem beruhigenden Ton. Er trat wieder vor, in dem versuch etwas Normalität in die Situation zu bringen. „ Sie können immer noch einen neuen Angriffsplan vorbereiten!“

„Nein, Nein …“ sagte Hades in monoton, „meine letzte, beste Chance ist mit den Titanen weg… Ihr könnt ebenso gut alles wegpacken…“ Er rutschte etwas auf seinem Thron hinunter, sein blaues Feuerhaar flackerte kurz, obwohl es Licht war beleuchtete es kaum die Dunkelheit um ihn herum. Er schien mehr Teil der Dunkelheit zu sein als je zuvor, seine graue Haut vermischte sich mit der schwärze seines fließenden Himations und der Dämmerung, seine Augen waren kaum offen, nur ein schwaches Gelb.

Seltsamerweise fühlte er sich als hätte er mehr Bewusstsein für Dinge gewonnen, doch gleichzeitig fühlte er sich so leer als würde er ein Bewusstsein gar nicht mehr Besitzen. Als wäre er eine leere Hülle.

Eigentlich machte es keinen Sinn, aber was machte jetzt noch einen Sinn? Mit einem tief schaudernden Atemzug hob er eine langgliedrige Hand zu seinem schmerzenden Kopf. „ Das Leben ist ein Chaos, aber der Tod ist ein größeres. Meine Welt ist ein Chaos und ausnahmsweise will ich es einmal nicht auf diese Weise. Ich weiß nicht was zur Hölle ich tun soll..“
 

Eine Fremde Stimme, weiblich, glatt wie Nerz und randvoll mit nicht-so-subtiler Bosheit, wehte durch den Raum, um ihre Ohren zu kitzeln.

„Vielleicht kann ich dir helfen….“

Pech und Schwefel sprangen vor Schreck zur Hälfte aus ihren schuppigen Häuten. Niemand konnte die Unterwelt betreten, außer wenn diese ihre sterbliche Hülle abgestoßen hatten oder eine königliche Vorladung erhielten hatten. Ausnahmen bestätigten die Regel, denn andere Götter konnten auch die Unterwelt betreten ohne eine Einladung erhalten zu haben. Aber manchmal gab es auch einen tollkühnen Helden der offensichtlich die Regeln nicht verstanden hatte. Doch diese Frau passte eindeutig nicht zu einer der oben genannten Kategorien und Cerberus der Wachhund hatte nicht einmal einen Mucks von sich gegeben.

Sie hatten absolut keine Ahnung, wie sie es geschafft hatte das Innere der Unterwelt zu betreten ohne das es einen Alarm gab, doch sie wollten Hades wissen lassen, dass sie unschuldig waren.

„Wir haben sie nicht reingelassen! Wir schwören!“ heulten beide erbärmlich.

Hades runzelte missbilligend die Stirn „ Haltet endlich die Schnauze!“ damit riss ihm der Geduldsfaden.

Beide Kobolde rutschten zur Seite und versteckten sich in tiefer Dankbarkeit unter den Kartentisch.
 

Er blickte zurück auf seinen ungebetenen Gast, Hades spürte die dunkle Macht die sie innehatte, wohl wissend dass sie diese benutzt hatte um sich Eintritt auf sein Gebiet zu gewähren. Er bemerkte auch das sie sehr attraktiv war. Sie war groß, so um die 180cm, dünn aber eine schöne Figur. Ihren Peplos trug sie in violetten und grau tönen. Zudem war dieser sehr offen geschnitten, er enthüllte mehr als er verdeckte. Zudem trug sie einen silbernen gehörnten Kopfschmuck und eine Stab-lange Fackel mit mystischem Feuer. Ihre langen schwarze Haare, mit 2 langen Strähnen aus Purpur, schienen von alleine zu fließen. Ihre Haut war blass wie der Winter, ihre Augen glichen dem kalten Mondlicht. Insgesamt eine recht ansprechende Verpackung, die jemanden mit seinen dunklen Geschmack ansprach.

Und er war nicht die Sorte von Gott die keinen Blick auf etwas Schönes riskierte, vor allem nicht nach Jahrhunderten in einem Land der Hässlichkeit. Ein winziger Funke des Lebens begann sich in seinen Augen zu zeigen. Er räusperte sich und lächelte breit und entblößte somit alle seine Zähne. „ Also wer ist diese betörende Sterbliche vor mir?“

Die Frau lächelte zurück. „ Unsterblich, eigentlich“ korrigierte sie sanft.

„Ach wirklich?“ Hades beugte sich mit wachsendem Interesse nach vorn.

„Ja“ antworte sie und glitt dabei weiter an seinen Thron heran. „ Vor unzähligen Jahrhunderten gewährte der Olymp meiner Familie, den Hexen, das ewige Leben, um einen Gefallen zurückzuzahlen. Auch mir wurde diese Unsterblichkeit vererbt. Dies ist schon sehr nützlich, vor allem in den letzten neun Jahrzenten…“ Sie sah nicht einen Tag mehr als sterbliche 30 aus.

Die bloße Erwähnung des verhassten Namens, geschweige denn die Tatsache das dieser ihnen zu Dank verpflichtet sind ließ sein Interesse zu Staub werden. Seine Stimme klang nun trocken und kalt wie ein Mausoleum, „Oh wie verdammt Whoop-dee- do für dich.“

Sie ignorierte die Veränderung seine Laune und fuhr fort: „Vielleicht kennst du meinen Namen“ Sie knickste mit glatter Eleganz. „ Hecate, Königin der Nacht“

Hades hob eine Augenbraue in Anerkennung. Der Name der Hexe war in der Unterwelt sehr bekannt, denn alle ihre Opfer versammelten sich nach einer Begegnung mit ihr hier. „ Ja das klingt vertraut. Also… wie kommst du auf die Idee… das du mir helfen könntest?“

„Oh, armer Hades“ sagte sie sympathisch und in gespielter Sorge, „ Du hast den Kampf um ein anderes Reich verloren und nun steckst du mit diesem fest. Es schaut nicht nach viel aus, doch wir beide wissen es ist mehr als es auf den ersten Blick ist. Warum vergisst du nicht die Welt da draußen und konzentrierst dich auf das was du hast? Es ist wahr das es eine kleine Überholung brauch,“ sie winkte mit der Hand durch den Raum, der immer noch die unauslöslichen Zeichen seiner Niederlage trug, „ aber mit ein wenig Aufwand kannst du Perfektion erreichen. Ein Reich der Finsternis, die die Welt bis in alle Ewigkeit verfolgen wird. Und ich bin die Hexe die deine Träume wahr werden lässt…“ Da war ein Funkeln in ihren hellen Augen, der selbst ihn abkühlte.

„Und was glaubst du weißt du,“ grollte er tief, „ über meine Träume?“

„Eine Menge,“ schnurrte sie. „ Du sehnst dich nach ultimativer Mach, die vollständige Kontrolle, Bewunderung…“

Die Worte trafen eine tiefe Seite in ihm, aber er weigerte sich diese in seinem Gesicht zu zeigen. Aber sie wusste es sowieso. Und sie fuhr fort. „ Ah, aber du hast es lediglich mit dem falschen Ort versucht. Bleibe bei dem was du am besten kannst, bei dem was ich am besten kenne….“ Sie lächelte und hielt ihre Fackel höher. „ Aber hier, mein Lebenslauf spricht für sich…“

Die Flammen erhoben sich frei von der Fackel, tanzten durch die Luft und spiegelten die Farben des Regenbogens wieder, aber dunkler und unheilvoller als jemals von Iris erstellt.

Dann begann Hekate zu singen und die Flammen wurden animierte Bilder ihrer Worte.
 

My experience is varied and vast

I've built quite a bad reputation

my talent for evil

I truly believe will

surpass even your expectation

Ocean, wood and field I've haunted

driven sailors overboard with madness

hunters are my prey

I've led shepherds astray

I'm just bursting with netherworld badness
 

Sie bewegte sich langsam und geschmeidig unter den Flammen, aber an diesem Punkt stieß sie die Arme aus, ihr Umhang flackerte wie das Feuer selbst und sofort hatte sie seine Aufmerksamkeit.
 

It's as clear as the moon

I've got what it takes

the evil you need

to whip this place into shape

I'm Queen of the Night

the witch with a plan

always more than willing

to lend a hurting hand

Sie grinste böse und frech über seinen nichtssagenden Ausdruck. Doch sie fuhr fort und tanzte eindringlicher.

It's as true as the stars

you need my aid

to restore your world

to the pinnacle of pain

As Queen of the Night

I know all the tricks

I speak your language

know what makes you tick
 

Als sie dann den Thron erreicht hatte, erhob sie sich selbstsicher und schaute ihn erwartungsvoll an. Sie hat sehr geschickt den aktuellen Punkt um den es ging umgangen, aber ihr Blick sprach Bände.
 

Hades, auch wenn er blind gewesen wäre, hätte es lesen können. Er wölbte eine Braue Richtung Hekate um dann wie ein totes Blatt zu ihr zu sprechen: Uh-huuh- böse böse ungezogene Hekate brauch wohl jemanden der ihr Ordentlich den Hintern versohlt, oder? Blah-Blah-Blah Babe, Ich weiß das es einen Haken gibt. Also was willst du wirklich?“

Sie lächelte sehr schüchtern und beugte sich vor, ihr Dekolleté gab ihm einen verlockenden Blick auf ihre Reize. Dann platzierte sie eine kalte blasse Hand auf seinen warmen grauen Arm und antworte: „ Gut, da du so lieb fragst…“
 

I can't hold a torch to your power

you're an awesome god of evil, it's true

but you're so all alone

on that big old throne

you need a queen to rule beside you

Sie hielt inne und gab ihn einen sinnlichen Blick. Sie hatte noch nie gescheitert Männer herum zu bekommen egal ob sterblich oder unsterblich, lebend, tot oder irgendetwas dazwischen.
 

Er wiederstand den Drang die Augen zu rollen und dachte daran das er dies kommen gesehen hatte. Er blickte sie direkt an mit einem angemessenen fesselnden lächeln und säuselte: „ Hey Püppchen, was soll ich sagen, ich fühle mich geschmeichelt, wirklich, ich bin …“ Darauf entfernte er ihre Hand von seinem Arm und warf sie förmlich von sich.

Gelbe Augen blinkten Eiskalt hervor als er knurrte: „…. Aber keine verdammte Chance, Schätzchen. Ich teile meinen Thron mit niemanden, jetzt und nimmer!“

Es hatte einmal jemanden gegeben mit wem er dies in Betracht gezogen hatte...

Aber sie war für immer verschwunden. Und er war nun inmitten des 7. Jahrhunderts der Trauer.

Er hatte sich selbst diese Zeit des Zölibats auferlegt. Er ist durch übermäßig lange Trockenperioden gegangen doch die meiste Zeit hatte die Einsamkeit überwiegt.

Es war wahr, er fühlte sich zutiefst einsam und nichts konnte jemals diesen Durst in seiner Seele linder, und vielleicht würde dies auch nie passieren.

An einem Normalen Tag, in einer normalen Stimmung, hätte er wahrscheinlich die Einladung von Hekate angenommen. Diese attraktive Verrückte, Die praktisch schreien würde „ Nimm mich jetzt, großer böser Junge!“ Denn es war sicher nicht so, dass sich Frauen in der Regel zu seinen Füßen fallen ließen, außer diese waren bereits tot
 

Ihr übertrieben Selbstbewusstes Verhalten nervte ihn nun, wie kam sie bitte auf diese absurde Idee, dass sie ihn verführen könnte damit er ihr danach alles gab was sie wollte? Obwohl die Idee des schnellen Sex seine Reiz hatte, wusste er aus Erfahrung dass ihn dies innerlich weiter absterben und ihn somit weiter aushöhlen würde, das war bestimmt nicht die Art von Gefühl nach dem er sich sehnte. Und selbst wenn die einfache Lust gewonnen hätte, dann wäre das Ergebnis einseitig gewesen. Ihm hätte dies keine Vorteile gebracht. Zudem war er immer noch der, der die Schnäppchen für die Macht machte und nicht umgekehrt!

Es war zwar kein Traumjob den er hatte, aber es war alles sein eigen und er plante dies so beizubehalten.

Niemals würde er einem Spiel um den Thron einwilligen, nicht solange noch leben in seinem Körper war … oder was auch immer ihn dazu brachte weiter zu machen.

Und nun, als er ihr geschocktes Gesicht vernahm, fühlte er sich seltsam bestätigt, als ob er gerade etwas getan hätte, was niemand jemals zuvor geschafft hatte. (In der Tat, er lag richtig.) Geistig klopfte er sich aufgrund seiner Zurückhaltung auf die Schulter, währenddessen er sie mit einer lässigen Handbewegung aus dem Thronsaal winkte. „ Naja, danke für deinen Besuch, dein Wünsche habe ich vernommen, wir bleiben in Kontakt und lass dir beim Rausgehen nicht die Tür auf den Arsch schlagen, ta-ta“.
 

Sie war fassungslos, dass Hades ihr widerstanden hatte. Das hatte noch keiner geschafft. Wut spülte die Überraschung weg, als sie realisierte das sie ihren Plan überarbeiten musste um an ihr Ziel zu kommen.

Es dauerte eine Weile bis sie sich nach dieser Abfuhr gefasst hatte und sagte: „ Oh… naja… lass mich wissen, wenn du deine Meinung geändert hast.“ Sie drehte sich herum um zu gehen, doch sie rauchte innerlich und das Feuer in ihr wurde weiter angeheizt als er hinter ihr witzelte.
 

„Ich werde meine Meinung nicht ändern.“ Rief er ihr in einem Sing-Sang hinterher, „ Goooood- byyyeee.“
 


 

~~~~ ~~~~~ ~~~~~~

Hekate kehrte zu ihrer eigenen Höhle zurück, diese lag Jenseits der Unterwelt in einer Region wo die Nacht die dominante Kraft darstellte. Wenn man es auf physikalische Weise beschreibe könnte, würde man sagen, es läge irgendwo vage zwischen den rastlosen Träumen der Sterblichen und dem verwunschenen Reich der Monster, dessen dunkelste Grenze an der Unterwelt kratzte. Es war ein Platz den Sterbliche nicht betreten konnten und unsterbliche pflegten es nicht zu tun.

Den Unterraumbereich hatte sie selbst mit den schwärzesten Zaubersprüchen gebaut. Die Außenseite war praktisch unsichtbar, aber innen war es recht gemütlich und fast normal. So hatte sie ihre Privatsphäre und keine Miete zu fürchten.

Laut fluchend betrat sie ihre dunkle Grotte und würde herzlich von ihren Dämonen den Höllenhunden begrüßt. Havoc, das Männchen, war Albino-weiß mit rot glühenden Augen, sein Fell struppig und lang. Mayhem, das Weibchen, war schwarz-grau, hatte ebenfalls rote Augen aber ihr Fell war kurz und glatt. Beide hatten umfangreiche Flügel. Sie flogen hinab von ihrer Sitzstangen, die in den Bäumen befestigt waren, um direkt neben ihrer Herrin zu landen.

„Also“ sagte Havoc fröhlich, er lächelte breit in das Böse blickende Gesicht der Hexe, „ wie ist es gelaufen?“

Hekate knurrte wütend „Es hat nicht geklappt, wie du wissen müsstest!“

„Ich hätte es wohl erraten müssen“ sagte Havoc leicht und ignorierte ihre Stimmung. „ Die Unterwelt ist Hades eigenes Kauspielzeug. Er ist nicht gewillt es zu teilen.“

„Außerdem“, sagte Mayhem und hob eine Augenbraue, „ wir dachten sie hassen ihn?“

Hekate kreischte: „TU ICH AUCH!“ Dann schimpfte sie, „ Aber es war einen Versuch wert.“

Die beiden Höllenhunde rollten mit den Augen. Sie hatten diesen Satz schon oft gehört und das Resultat war nie ein anderes oder wurde in irgendeiner Weise besser.

Hekate warf ihre Fackel beiseite, sie flog durch die Luft und anstatt auf dem Boden zu laden blieb sie an einer bestimmten Stelle im Raum einfach schwebend stehen. Sie begann auf und ab zu gehen in dem versuch ihren Ärger abzuschwächen. „ Nach all der Zeit, nach all dieser Anstrengung ist die Unterwelt der einzige Ort den Sterbliche erreichen können, wo ich nicht in der Lage bin dies zu beeinflussen und zu meinem Gunsten zu manipulieren! Ich denke ich verdiene es, ich habe zu hart gearbeitet um jetzt aufzugeben!“

Magie rankte sich durch ihre ganze Familie. Den ganzen Weg zurück zu ihrer Ur-Ur-Ur Tante, der mächtigen Zauberin Heket, nach der sie benannt worden war. Der Weg der Unsterblichkeit begann mit ihre Tante.

Diese war die erste der die Unsterblichkeit in ihrem Heimatland Ägypten gegeben wurde. Der Rest hatte dies in Laufe der Zeit erhalten oder automatisch bekommen. So wurde seit Jahrhunderten jede Hexe in dem Alter unsterblich in dem ihre Kräfte am größten waren.

Als die junge Hekate geboren worden war, wurde etwas Stärkeres in ihr gesehen und jeder hoffte dass sie ihrem Namen entsprechend allen Ehre machen würde. Bisher hatte sie jedoch versäumt dem Ruf gerecht zu werden. Und das stach sie gewaltig.

Seit Jahren hatte sie alles versucht. Andere in ihrer Familie haben sich ebenfalls der dunklen Magie zugewandt, und während diese sich mit Formwandel, Giften oder der Gedankenkontrolle zufrieden gaben fühlte sie immer noch den Drang zu weitaus dunklerem.

Und sie hatte ihre Hausaufgaben in dieser Angelegenheit gemacht. Sie hatte jede ‚Heldentat‘ von Hades verfolgt, für mehrere Jahre. Sie hat seine zielstrebige Hingabe für den Olymp gesehen, die Zeit, die er bereit war zu geben, um seine Mission zu sicher und unbemerkt zu bleiben. Er war sehr klug, klug genug um sie zu beeindrucken. Sie hatte auch das eigentümliche fast sanfte Auftreten mit seiner Dienerin Megera beobachtet, zumindest hielt dies so lange bis die sterbliche ihn am Ende verraten hatte.

Unter allem war er ungeheuer einsam und traurig. Und dies war der Punkt den sie gebraucht hatte um sich ihren Weg zu bahnen. Sicher dass sie irgendwann einen Weg finden würde die vollständige Kontrolle zu übernehmen.
 

Sie hatte nach einiger Zeit wirklich das Gefühl bekommen, sie verdiene die Kontrolle über ein so mächtiges Reich, Sie war, nach allem, ebenfalls aus demselben Lager entstanden wie auch die Götter. Ihre eigenen Eltern waren halb-Titanen. Sie waren also so eng miteinander verbunden, das ihr die gleichen Chancen und Privilegien gewährt werden sollten. Natürlich sehen die Götter es nicht in dieser Weise, aber es gab immer Wege um die Regel außer Kraft zu setzen. Und sie wusste das nur zu gut.

Außerdem wäre der Sex mit dem Herrn der Toten nicht der schlimmste Kompromiss gewesen den sie für Macht eingegangen wäre. Sie hatte ihre Seele mit Bosheit und Tot geschwärzt, und dies mehr als genug um durch die Tür der Unterwelt zu kommen. Doch dann hatte man ihr förmlich in das Gesicht geschlagen.

Dieser verdammte Hades war tatsächlich klug genug durch sie hindurch zu sehen und ihr den einfachen Zugriff zu verhindern.

Sie hätte ihn auch einfach Angreifen können. Aber da er ein Gott ist und dazu ein ziemlich alter wäre dieser einfach viel zu stark für sie um ihn in einem Kampf zu besiegen umso die Unterwelt zu übernehmen.
 

Sie blieb stehen, verschränkte ihre Arme und schmollte. Die Räder in ihrem Kopf liefen unaufhörlich, förmlich besessen von ihrem scheitern. „ Das einzige was mir im Wege steht ist Hades. Und meine weiblichen Intuitionen sagen mir das mit ihm etwas nicht stimmt.“ Überlegte sie laut, „ Es muss etwas falsch mit diesem Mann sein, wenn er sich mir so leicht verweigert. Und ich werde herausfinden was das ist …!“

Sie näherte sich der Feuerstelle worüber ein großer Kessel schwebte. Dann packte sie ihre Fackel und zündete ihren Kessel mit einer Flamme an. Die wirbelnden Farben entfachten wieder ein dunkles und unheimliches spiel des Regenbogens bevor diese zu einem klaren Bild verschwommen. „ Jetzt da ich meine Magie in seinem Thronsaal benutzt habe, kann ich alles Verfolgen“, lächelte sie verschmitzt, „ So wollen wir einen kleinen Blick wagen?“
 

~~~~~~ ~~~~~~ ~~~~~

„Oh whey, was für eine Hexe!“ nörgelte Hades: „Ich brauche ihre Art von Hilfe wie ein Loch in meinem Kopf.“ Er gab ein schnaubendes Halblachen von sich bei diesem Gedanken. „Eigentlich, könnte ich sogar ohne Probleme mit dem Loch im Kopf leben.“

Pech und Schwefel hatten das gesamte Hekate Event begutachten können (die unglaubliche Verführungsversuche gemacht hatte, wo ihre Haut sich anfühlte als wären tausende Käfer sinnlich über ihre Nervenenden gekrabbelt) und waren nun endlich unter dem Tisch hervorgekommen um sich wieder zu ihren Meister zu gesellen. Aber sie wussten beide, dass Hades sein Humor nicht wirklich zurückgekommen ist. Zudem waren sie immer noch in Sorge um seine psychische Verfassung.

„Uh, sagen sie, Boss,“ wagte Schwefel, „ können sie uns nicht wenigstens sagen was mit ihnen los ist? Was mit ihnen nicht stimmt?“

„Ja, ich meine wir sind ihre loyalen und vertrauenswürdigen Diener,“ Pech nickte. „Mit wem sonst können sie ihr Leid teilen?“

Sie standen beide vor ihm und lächelten mit funkelnder Aufrichtigkeit in den Augen, komischer Weise war es ihnen wirklich ein Anliegen zu wissen was mit ihm nicht stimmte. Wenn Hades sie nicht so gut gekannt hätte würde er es ihnen übel nehmen, aber nun war er von dieser Fürsorge schon fast gerührt.

Der Gott seufzte: „Schaut, ich bin einfach nicht mehr Ichselbst, richtig? Diese eine Woche im Feuer der Vortex hat es mir genommen, und ich bin mir nicht sicher ob ich es jemals wieder bekomme.“ Er dachte zögernd. „Oder wie…. Oder auch wenn… Ich habe seltsame Gedanken und sogar fremde Gefühle….“ Er meinte dies in einem Wege wie er es nicht zum Ausdruck bringen konnte und er wollte es auch nicht. Ehrlich gesagt, erschreckte es ihn bis in sein tiefstes innere.

Er erinnerte sich an das wochenlange Eintauchen in das Gewässer der Pyriphlegethon, welch Alptraum es gewesen war. Die brennenden Schmerzen hatten nach einer Stunde oder so abgenommen, dann wurden sie wieder stärker….. Die Stimmen, die unaufhörlichen Stimmen, schrien, stöhnten und jammerten, …. Die toten Hände klammerten und zerrten an seiner Kleidung. Er war nicht in der Lage sich zu befreien. Er wäre wahrscheinlich nie heraus gekommen, wenn den Furien, die gegen das Wasser immun waren, es nicht gelungen wären ihn aus dem Wasser zu ziehen. Sie sind hinunter geschwommen und haben ihn gefunden, haben ihn herausgeholt und ihn Pech und Schwefel übergeben. Welche ihn gewaschen und ins Bett gesteckt hatten, sie haben sogar versucht ihm Suppe den Hals hinunter zu zwingen, in der Befürchtung er wäre krank. Aber er was es nicht, er war …. Er war dabei den Verstand zu verlieren.

Er hatte gelitten, er war verwirrt und niedergeschlagen und als er endlich wieder in der Lage war zu sitzen gaben seine Kobolde ihm weitere Nachrichten. Während er in der Vortex gewesen war hatte Hermes ein schreiben zurück gelassen.

In dem stand das er offiziell aus dem Olympus verbannt und seinen Anspruch auf einen Platz im Rat verwirkt hatte. Ja, das war ein wirklich dicker fetter Schock für ihn gewesen. Verdammt, sie hatten doch schon immer einen Grund gesucht um ihn aus dem Rat zu werfen, und nun hatte er keinen Zweifel mehr daran das sie seinen Kopf wollten (oder ein anderes, persönlich hoch gewertetes Körperteil) und zwar auf einen Silbertablett.

Er war niemals Mister Populär gewesen, aber er hatte sich königlich dort gefühlt. Nun war er für alle Ewigkeit verbannt. Verbannt auf den letzten Platz des Universums an dem er sein wollte. Die Depression entpackten ihre Taschen, schlugen ihn mit Füßen um ihn für eine sehr lange Zeit ein miserables Gefühl zu geben.

Er rieb sich die Schläfe, sein Kopf pochte. „Jungs, lasst uns einfach sagen, ich fühle mich nicht so gut, okay? Demnach brauche ich für eine Weile keine Gäste mehr die ungeladen hereinplatzen, verstanden?“ knurrte er demonstrativ.

Welche prompt erschreckten und anfingen zu schwitzen, jedoch behielten sie ein schmerzhaftes Grinsen im Gesicht.

Die Finger immer noch an den Schläfen, Zähne die beinah schon Funken bildeten durch die Reibung, fragte Hades in einem ungewohnt sanften Ton: „… Wen habt ihr eingeladen?“

Schwefel zappelte wie verrückt. „Wir wussten nicht wie sie sich fühlen würden!“ quiekte er und zog seine hohen spitzen Hörner nach unten, um verzweifelt an ihnen zu knabbern.

Pech riss sich die Haare mit vollen Händen aus, als er jaulte:“ Wir haben gedacht sie könnten vielleicht einen Rat gebrauchen!“ Als er keine Haare mehr zum Ausreißen hatte, griff er zu seinem Schwanz um diese zu verknoten.

Hades blaues Flammenhaar leuchte golden-rot, seine Haut wechselte die Farbe von einem toten-grau zu einem feuerrot. Rauch würde zu seinen Füßen aufgewühlt und fing an drohen in die Richtung der Kobolde zu schleichen. „ Spuckt es schon aus!“ bellte er.

Pech und Schwefel klammerten sich aneinander und sagten gleichzeitig: „Die Schicksalsschwestern!“

„Oh, … Perfekt…“ Hades seine Haut wurde wieder normal, aber sein Sarkasmus blieb. Zu mindestens war das Normal geblieben. Er lachte ohne Humor als er sprach: „Nun, warum zur Hölle nicht? Schaut euch nur an wie Großartig das letzte Mal lief als ich mir Rat von ihnen geholt habe.“

Eine Stimme, die wie die eines kreischenden Raben klang, unterbrach ihn. „ Dieses Mal ist es anders.“

Es war Clotho, Die Schicksalsschwester die die Gegenwart innehat, die stetig die Fäden in den Teppich des Lebens ein wob. Mir ihrer grässlichen Haut und ihrem Wurmhaar, war sie zwar scheußlich anzusehen aber immer noch die schönste der drei. Was wohl auch ein wenig daran lag das sie gerade das Auge besaß, das die grauen Schwestern unter sich teilten.

Hades betrachtete sie mit einem bissigen Blick. Er spottete, es kam ein kurzes Lachen nach jedem Wort das sie aussprachen, „Anders, yeah, Richtig, Beweist es.“

Lachesis, die Schwester der Vergangenheit, welche die Länger der Fäden des Lebens bestimmte, sprach in ihrer harschen geierartigen Stimme. „ Wir müssen uns nicht beweisen!“, sie schnaubte, als eine Spinne aus der langen Spitzen Nase kroch, „ Wir sind-„

„-die Schicksalsschwestern“, sagten sie und Hades um den Satz zu beenden, Sie herrisch, er spöttisch böse.

„Ja, ja, sag mir etwas neues, Babe.“ Knurrte er.

„Schwestern“, sprach Clotho wieder, „wir müssen ihm die Wahrheit sagen.“

Hades schnaubte mit falschem Humor. „ Okay, das wäre jetzt neu.“

Atropos, die Schwester der Zukunft, sie ist die Inhaberin der Schere mit denen sie Fäden durchschnitt, sprach mit der Stimme einer krächzenden alten Eule zu ihrer Schwester Clotho, Hades ignorierte sie vollkommen und sie wusste das ihn dies zur Weißglut brachte, „Wir haben ihn letztes Mal nicht wirklich belogen,“ sie stockte, „wir haben es nur ein klein wenig verändert in dem wir ein Wort ausgetauscht haben.“

„WAS?“ Hades entflammte, buchstäblich. Er beugte sich vor und knurrte wütend, „ Welches Wort?“

Atropos war gewillt es ihm zu sagen, nachdem sie das Auge von Clotho nahm. „ ‚Sollte‘ statt ‚Sobald ‘“ antwortete sie in einem beiläufigen Ton. „Wir haben dir gesagt ‚Sollte Herkules kämpfen‘ aber eigentlich meinten wir „Sobald Herkules kämpft wirst du verlieren.“

Es war ein Blick der heiteren Gleichgültigkeit auf ihrem Gesicht. Die Gesichter von Lachesis und Clotho zeigten Verachtung und Sorge. Hades Gesicht wurde jedoch in einer Maske eingefroren. Seine Augen quollen in Schock und Unglaube hervor und er schwieg wie ein Grab.

Plötzlich bekam diese aber risse und er sackte in seinen Thron zusammen, die Hände über den Augen. „ Oh verdammte Hölle.“ Stöhnte er wie eine verlorene Seele. „mein ganzer Plan hing an einem stinkenden Vier-Buchstaben-Wort? Es war nie angedacht, das ich gewinne?“

Clothos Stimme klang fast entschuldigend. „ Wir hatten es bereits in den Teppich der Zukunf gewebt das Hercules sterblich werden würde. Und du warst der einzige der das für uns vollbringen konnte, darum haben wir dich so aufgewühlt das du gewillt warst es auszuführen.“

Hades funkelte zwischen seinen Finger hindurch, dann lachte er scharf. „ Oh, noch besser! Diese ganze verdammte Sache war die ganze Zeit wegen Ihm? Ich war nur der Spielball für euch drei? Ich liebe das ja soo.. „

Mit einem plötzlichen Gedanken richtete er sich auf. „ Moment mal, haltet die Leitung. Ihr sagtet auch ‚dann wir der stolze Zeus endlich verlieren und du Hades den Kosmos regieren‘ Was ist damit, huh?“ klagte er sie an.

„Und du hast den Kosmos regiert,“ sagte Atropos leicht „ Für etwa 2 Minuten.“

Hades fühlte wie seine Kinnlade sich öffnete, er war bis auf den Kern erschüttert, wieder einmal. Die Prophezeiung hatte sich in der Tat erfüllt, nur nicht so, wie er es gewollt hätte. Er erinnerte sich, nun sah er die Bilder ganz klar. Herkules, erschien als Erwachsener, 18 Jahre alt, er ritt auf Pegasus als er kam um ihn zu besiegen. Hätte er den Jungen unsterblich gelassen und ihn als Gott aufwachsen lassen, wäre der Alterungsprozess wesentlich langsamer gewesen, so hätte er niemals in die Prophezeiung gepasst. So hatte das Schicksal entschieden das Herkules sterblich werden musste und Hades war ihre Marionette in dieser Aufgabe gewesen. Aber zudem hatte sie es auch für Hades geplant von einem sterblichen besiegt zu werden.

Heilige Scheiße… Er hatte sich selber das Handwerk gelegt.

Er lehnte sich stark zurück, die Hände einmal mehr über die Augen gefaltet und fluchte zusammenhangslos. Er hatte so gespielt, wie Orpheus es nicht besser in einem seiner Dramen hätte schreiben können.

Nachdem was sie ihm alles angetan hatten, hatte er nun große Lust einen Weg zu finden wie er sie bis in ihr geheimes Versteck verfolgen könnte, um dann ihre beschissenen Ärsche durch die Hölle und zurück zu treten.

Nicht, das er dies jemals könnte. Denn die Schicksalsschwestern waren völlig unantastbar, egal ob es sich um Götter oder um sonst jemanden handelte. Sie waren eine Einheit für sich und so taten sie die Dinge wie sie beliebten. So schlossen sie Spiele, Tricks und Manipulation in ihr Spiel ein, weil, seien wir ehrlich, sie nach so vielen Äonen einfach Unterhaltung brauchten.

Und so wie es aussah, war Hades einmal mehr ihre Wahl für das neue Herbst- Programm und sie wollten nicht bis zum Ende des Sommers warten.

Clotho sprach aufmunternd, „ ich weiß, die Dinge waren in letzter Zeit ein wenig schwer. Aber jetzt haben wir ein neues Schicksal für dich …“

„Ich glaube aber nicht, dass er es auch verdient diese zu hören.“ Murmelte Lachesis eisig, „ er war so unhöflich zu uns.“

An dieser Stelle hätte Hades normalerweise Einen Protest, Schmeicheleien, eine Bestechung oder was auch immer eingeworfen um das Spiel fortzusetzen um schließlich die Informationen zu bekommen. Aber jetzt saß er einfach nur da, zu müde und zu deprimiert um noch irgendeinen Scheiß darauf zu geben.

„Schwester“ sagte Clotho leise,“ Wir Schicksale waren zu lange grausam zu ihm. Es ist Zeit.“

Lachesis seufzte. Okay, sie spielten das guter-Cop, böser-Cop Szenario, aber Hades war nicht in der richtigen Stimmung mitzuspielen.

Außerdem hatten sie bereits schon vereinbart ihm die Nachricht mitzuteilen. „Na schön,“ grummelte die mittlere Schwester,“ Wenn es sein nutzloses Trübsal blasen stoppt… Lasst es uns schon tun.“

Die 3 versammelten sich in einem Kreis als Atropos das Auge entfernte und es zwischen den Schwestern in der Luft zu schweben begann. Es schwebte höher, leuchtete heller als die Schwestern langsam im Kreis liefen. Im Inneren des Lichtes des Auges blitzten abstrakte Bilder, die ihre Worte nur in einer Art und Weise sehr vage beschrieben.
 

Where once was only darkness

poor Hades learns

now a small flame

brightly burns

Only at the edge of his

world will he feel

the pain of his suffering

begin to heal

There in brightness grows

a dark flower

filled with never-

before-seen power

Defeat is triumph

in death is renewal

the Flame and the Flower

together shall rule
 

Als das Gedicht beendet war, verschwanden auch die Schicksalsschwestern. Entgegen diesem musste man sage, dass sie immer direkt in glitzernden Rauch verschwanden um weitere Befragungen zu verhindern sobald sie die Prophezeiung ausgesprochen hatten. Das Echo ihres Lachens klang noch eine Sekunden durch die Kammer des Thronsaals.

Eine Stille leere folgte, in dem ein einziger gefühlloser Satz ausgesprochen wurde. „ Ba –da – bing..“

Dann sprach Schwefel spöttisch: „ Wie üblich, macht dies keinen Sinn.“

Pech dachte auch so, naja irgendwie. „ Hey, was ist mit dem Teil .. uh. ‚ Geh an den Rand der Welt und werde geheilt.‘ oder so in etwa? Kling wie eine Art Urlaub, für mich.“

Beflügelt von dieser Idee lächelte Schwefel seinen Meister an „ Ja! Das könnte es sein was sie brauchen!“ sprach er eifrig. „ Ein bisschen Spaß in der Sonne! Den Wind in den Haaren spüren!“

„Soweit dies geht“ ergänzte Pech ein.

„Den Sand zwischen ihren Zehen!“ sprach Schwefel weiter.

„Sofern sie überhaupt welche haben.“ Viel Pech ihm wieder ins Wort.

Sie hörten auf und lächelten wieder mit lästiger Aufrichtigkeit, in der Hoffnung das der Trick ein wenig geklappt hatte.

Hatte es aber nicht. Hades betrachtete sie mit milden höhnischen Augen. „ Habt ihr vergessen das ich mich Verstecke? Ein Schritt nach draußen und Zeus brät mich extra knusprig.“ Er stand auf. „ Aber, ich brauche ein wenig Urlaub von euch, so.. Ciao.“ Und damit verließ er nach rechts den Thronsaal hinein in die Tiefen der Unterwelt.

Für einen Bruchteil der Sekunde waren die Kobolde ruhig. Dann war ein Seufzer der Erleichterung zu hören, oder vielleicht doch eher der Verzweiflung.

„Ich hoffe, dass er sich bald besser fühlt.“ Sagte Pech, „ oder wir werden bald bis zur Decke mit toten Seelen zu sein.“

Schwefel nickte als Antwort. „ Mehr Arbeit für uns und somit mehr Verantwortung.“

„Ich frage mich ob wir vielleicht eine Beförderung bekommen?“ Pech grinste bei dem Gedanken.

„Zumindest wären neue Visitenkarten schön.“ Stimmte Schwefel zu.
 

~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~

Hekate beobachtete, wie ihre mystische Flamme unter den letzten Bildern flackerte. Sie lächelte finster vor sich hin. „ So ist das also…. Hades wurde geschwächt… Das Feuer der Vortex hat ihn verletzt…. Seine eigenen Kräfte wurden gegen ihn genutzt!“ sie kicherte vergnügt. „Ich kann mir nichts vorstellen was dies jemals heilen könnte!“

„Die Schickssalsschwestern,“ erwähnt Havoc sanft, „scheinen etwas zu wissen.“

„Hmm…. In der Tat….“ Hekate runzelte die Stirn unter dieser Betrachtung und wandte sich dann an ihre Höllenhunde. „Okay, Ich werde eine Weile unter diesem Aspekt arbeiten. Ihr zwei werdet ein Auge auf den Ausgang der Unterwelt halten! Wenn er geht werdet ihr ihm folgen und mir Bericht erstatten!“.

„Okay“ Havoc saß aufrecht, salutierte mit einer Pfote,“ Wir werden jeder seine Schritte verfolgen.“

Mayhem schloss sich ihm witzelnd an, „ Wir werden ihn bis an das Ende der Welt jagen!“

Sie kicherten beide über ihre eigene Klugheit, aber sie wussten auch wie Hekate ihre Wortspiele hasste, so stiegen sie schnell in die Luft bevor diese etwas machen konnte und verließen die Grotte.

„Diener“, murmelte Hekate angewidert.

Dann begann sie über alles nachzudenken was den Lord der Dunkelheit in so eine Lage gebracht hatte und wie das mit der Ablehnung ihres Angebotes zusammenhing. Es schien als wäre der Gott geschwächt und unsicher, aber auch besorgt um Verbesserungen. Es war fast so als wäre er plötzlich mit Impotenz geschlagen worden. Kein Wunder das er mich abgelehnt hatte, grinste sie.

Aber eine Sache war noch besser. Hades war für das Verantwortlich was mit Herkules als Baby passiert war. Niemand sonst wusste dies, denn sonst hätte Zeus ihn sicherlich bestraft. Es war dieses Geheimnis was den Schlüssel zur Box der Pandora für Hades bildet.

Außerdem wurde es dem Bastard nur zu Recht ereilen, er hatte sie nämlich nicht umsonst abgelehnt.

Sie hatte ihm doch einen sehr einfachen Weg gegeben, sein Reich mit ihr zu teilen, während sie dies nach und nach von innen übernommen hätte. Aber wenn er dreckig spielen wollte, hatte sie nun einen Weg gefunden ihn zwischen den Felsen zu zerschmettern.

Schade war nur, dass sie den Trick ihrer Tante Circe nie gemeistert hatte. Hades hätte sicherlich einen perfekten Schweinebraten abgegeben.

Sie kicherte zu sich selbst, bevor sie wieder anfing zu singen. Ihre Stimme trieft vor Verachtung.
 

Exploiting his weakness

seems heartless and cruel

but that's the breaks, babe

when you're destined to rule

I'm Queen of the Night

and I won't be refused

that throne will be mine...

and Hades... will... lose!
 

Die Grotte wurde mit ihrem feurig bösen Lachen geschüttelt. Dieser Sommer würde ein sehr gutes Ende bereithalten, Oh ya.

Styx und Steine

Hades stapfte durch die Unterwelt, folgte dem Ufer des Flusses Acheron. Er war sich nicht wirklich sicher was er im Moment gerade tat. Eigentlich war dies eine gehörige Untertreibung. Er war sich die ganzen Wochen über schon nicht sicher gewesen was er tat. So viel ist passiert, so viele Sachen hatten sich verändert, innen sowie außen, so das er kaum noch wusste wer oder was er überhaupt war. Und nun hatten die Schicksalsschwestern auch noch den Beweis gebracht das er so erbärmlich war wie er sich fühlte. Sein Leben bedeutete nicht mal mehr einen Sack Scheiße.

Er fühlte sich als würde er auf Autopilot laufen und beschuldigte dieses Gefühl dafür dass es ihn an den Fluss gebracht hatte. Es war schon eine Schande dass er sich selbst nicht hinein werfen konnte. Dass er sich nicht ertränken konnte. Er hatte nicht einmal eine klare Vorstellung davon warum er hier her gekommen war oder geschweige denn davon fort zu gehen, auf diesen so genannten ‚Urlaub‘, wovon seine Kobolde dachten er könnte es gebrauchen, und nun …. Stand er hier.

Er starrte verloren über die weiten des dunklen Wasser von Acheron. An dem fernen Ufer war eine kleine Nische das ein Wasserbecken von dem Fluss trennte. Neben besagter Nische stand ein einsamer toter Baum. Die großen, kahlen weißen Säulen des Stammes glichen einem gebleichter Knochen. Der komplette Gegensatz zu den schwarzen Wänden der Unterwelt. Wie oft hatte er schon neben diesem Baum gesessen, das Wasser aus dem Becken von Mnemosyne getrunken und somit versucht seine Erinnerungen wieder zu erlangen. Versucht etwas wieder zu beleben was schon lange tot und verschwunden war. Und wie konnte es sein, dass nach so vielen Jahrhunderten, diese Gedanken immer noch kleine Stücke aus dem Rest seines Herzens rissen?

Es gab nur wenige Momente in seinem Leben wo er sich nicht völlig einsam gefühlt hatte.

Er wurde mit einer inneren Dunkelheit bestraft, die immerzu drohte ihren hässlichen dunklen Kopf aufzurichten und das Licht auszulöschen, ein Licht das zwar nicht mehr von seinem Körper schien, aber für zumindest 5 Jahrhunderte aus seinem Herzen gestrahlt hatte. Mit dieser kurzen Spanne seiner ewigen Existenz wurde er gesegnet und er hatte sich endlich komplett gefühlt. Dann wurde ihm alles zu leicht aus den Händen gerissen und er stürzte in einen Alptraum der Einsamkeit.

Ein paar armselige Kreaturen hatten versucht, jede auf ihre eigene Weise, die Leere zu füllen, mit kleinen Vergnügen oder Annehmlichkeiten. Aber am Ende, wie es nur sein konnte, hatte er das halbe Glas, was sie ihn anboten, ausgetrunken und gemerkt dass sich nichts wieder füllte. Der Versuch Mittel und Wege zu finden um sich selbst wieder zu füllen waren gescheitert. Er hatte sogar Sachen in Erwägung gezogen die er eigentlich von Anfang an verweigert hatte und darüber fühlte er Scham.

Er war ausgehöhlt und innerlich ausgebrannt. Es gab nichts was ihn noch emotional zu retten vermochte und nur Rache hatte einen winzigen Funken an Sehnsucht am Leuchten erhalten, damit er weiter machen konnte.

Nach langer Zeit hatte er es geschafft die zermürbende Einsamkeit zu überleben, aber nur unter dem Kompromiss das er sein Herz in Ketten legte. Dieses konnte er auch niemals wieder befreien. Denn die langen Jahre des intensiven Wegsperrens hatten wie von selbst eine Art schwarze Magie geschaffen die mit ihren langen Fingern einen Zauber um sein Herz legten, welcher nicht von ihm gebrochen werden konnte.

Mittlerweile waren natürlich die Verriegelungen zu den Ketten vollständig verrostet.

Doch manchmal, in den dunkelsten Nächten, der tiefsten Trostlosigkeit dachte er an den Tag vor 14 Jahren, an dem er eine außergewöhnliche Person gesehen hatte die er einfach nicht vergessen konnte und er wusste er würde es auch nie können.

Er seufzte und wünschte sich, dass er niemals den Schlüssel weggeworfen hätte.
 

Er hatte sich der Dunkelheit übergeben. Wenn diese Dunkelheit ihn vollkommen übernimmt, würde dies Zerstörung und Chaos über die Welt und die Menschen bringen, aber ihm waren die Menschen egal. Zumindest bis vor kurzem. Denn nun begann er zu bereuen und dies hallte in ihm wie die Stimme der Einsamkeit.

Verdammt, alles viel in sich zusammen. Sein Gehirn, seine Seele… Vielleicht brauchte er wirklich mal eine Auszeit. Aber wohin konnte er gehen? Und für wie lange? Unentschlossenheit packte ihn mit eisigem Griff als er weiter ging, vorbei an Cerberus, die sich seiner Stimmung bewusst war und jämmerlich Jammerte. Schlussendlich lief er durch den großen Torbogen, stoppte am Ufer des Flusses Styx und gab einen tiefen schmerzerfüllten Seufzer von sich.
 

Er konnte nirgendwo hin. Alles würde ihn an seine eigene persönliche Hölle erinnern. Jeder Teil dieses Orts war ein Beweis für sein Elend. Als er die Seelen beobachtete, die lustlos durch das lila Wasser der Styx schwammen, sah er in ihren Augen die Blitze der Vergangenheit.

Einige waren sich seiner Gegenwart nicht bewusst andere erwiderten seinen Blick absichtlich um ihn anzuklagen. Hades war nicht für ihren Tod verantwortlich, genauso war es nicht seine Schuld dass sie für immer in der Unterwelt bleiben mussten. Dennoch war er der Sündenbock für ihr Leiden. Kurz fragte er sich was die Seelen in ihrem Tod erfahren, ob sie verbrannten wie die in der Vortex oder nur gequält wurden wie die in Acheron.

Und genau in diesem Moment wurde er einmal mehr von der Sehnsucht überspült das sich etwas ändern müsse.

Am Anfang hatte er gedacht die Sehnsucht der Veränderung sich auf den Olymp bezieht, um aus der Dunkelheit heraus zu kommen. Aber vielleicht war er die ganze Zeit in die falsche Richtung gegangen….

Seine Träumerei wurde plötzlich durch eine Bewegung an der Seite unterbrochen. Ja, es waren Seelen. Halt ?! Seelen?!

Ein paar transparent aber noch vornehm aussehende Tote, sie trugen noch ihre dekorativen Himaton, Chlamys, Kronen und Juwelen aus ihrem früheren Leben, standen in der Nähe und betrachteten ihn mit höflicher Neugier.

Hades sprach zuerst. „Wer zum Teufel seid ihr zwei?“

Der kleinere, leicht mollige und kraushaarige Mann lächelte. „ Oh, Alles-Überwachender Herrscher der Unterwelt, wir sind Aiakos,“ stellte er sich selbst vor, „und Rhadamanthys“. Er zeigte mit seiner Hand auf seinen strenger aussehenden Begleiter, der sich leicht verneigte.

Von dieser Ankündigung war Hades nicht beeindruckt, vor allem nicht weil er dies in so einem Arschkriecher Verhalten geliefert bekommen hatte.

„Ja Ja was auch immer“, brummte er abweisen. „ Nun geht zurück in den Fluss, wo ihr hingehört.“

„Sorry, Oh mächtig steifer“, sagte der größere der beiden und streichelte seinen Bart,“ aber die Göttin Styx hat uns selber heraus geschmissen.“

Hades sah sie für eine stille Sekunde an. „ Wie bitte?“ sprach er gedehnt und seine Stimme klang dabei noch flacher.

„Nun, Warum musst du sie schon selber fragen“, sagte Rhadamanthys und zeigte mit einer Hand Richtung des Flusses.

Die Göttin, eine Nymphe Äonen zuvor, erhob sich aus dem Wasser. Sie nahm die Form einer violetten sich kräuselnden Flutwelle an. Nach der Gewinnung der Göttlichkeit hat sie die meiste Zeit ihres Lebens in dieser Form verbracht, man konnte aber immer noch ihr ursprüngliches Aussehen erkennen – lange Haare, große schräge Augen, spitze Ohren.

Sie konnte sich der menschlichen Sprache bedienen aber verweigerte dies oft, ihre Stimme klang nun wie das aufgewühlte Wasser selbst. Sie betrachtete Hades mit einem leeren Ausdruck.

Hades war schon immer von der Erscheinung dieser Gottheit beeindruckt, sie war so anders als alle anderen und es gab nur wenige die sie richtig verstehen und mit ihr kommunizieren konnten.

Sie war schon länger ein Teil dieses Flusses als er den Thron hielt. Aber er konnte ihre Sprache verstehen auch wenn dies von ihrer Laune abhing, doch gerade sprach sie telepathisch mit ihm. Als er antwortete war er immer freundlich, so behandelte er alle Gottheiten die in seinem Reich wohnten. „Styxie, Schatz, lange nicht gesehen, Siehst gut aus, wie immer. Hast du deine Wellenkonstruktion überarbeitet? Sehr Stilvoll“, schwätzte er, schamlos wie immer. „So, Babe, wo ist denn das Problem mit denen hier?“. Er deutete auf die beiden Seelen neben ihm.

Styx nahm nie einen Blatt vor den Mund, wenn sie sich die Mühe machte zu sprechen. Sie öffnete den Mund und ihre Stimme klang wie ein rauschender Wasserfall.

Hades runzelte leicht die Stirn bei ihren Worten. „ Kein Platz mehr?“, wiederholte er ihre Worte. „ Was soll das den heißen?“

Styx sprach wieder und diesmal klang ihre Stimme wie Wellen die gegen ein entferntes Ufer krachten.

Hades entflammte ein bisschen. „ Finde einen anderen Platz um die Seelen zu deponieren? Entschuldige, aber was genau erwartest du von mir?“ fragte er sanft, „ Soll ich ihnen alle eine Eigentumswohnung bauen?“

Styx sprach einmal mehr, mit der Stimme eines langsam und stetig tropfenden Wasserrinnsals der mit der Zeit einen Felsen zerschneiden würde.

Und Hades wurde blass und sagte mit leiser Stimme: „ Du würdest nicht…“

Die wässrige Göttin hob lediglich eine Augenbraue und lächelte. Dann verschmolz sie wieder mit dem Fluss und verschwand. Für einen Moment stand Hades nur da und starrte in den leeren Raum wo sie vorher gestanden hatte. Er war zu geschockt um sich zu bewegen. Dann beendete er seinen Satz mit schwacher Stimme: „ Du würdest…“

Sein Tag wurde schlimmer und schlimmer. Was Styx ihm gesagt hatte war das absolut schlimmste was er sich hätte vorstellen können und dies an so einem ungünstigen Zeitpunkt.

Nein, das war eine Untertreibung. Er hätte sich nie vorgestellt dass dies passieren könnte, zu keiner Zeit, nie und nimmer.

„…..Scheiße….“ war alles was er sagte.

Als er sich für eine Weile nicht regte oder Sprach fragte Aiakos: „Pardon, Lord Hades… was hat sie den gesagt?“

Benommen antworte er: „ Sie gab mir ein Ultimatum…. Sie sagte, sie war nie dazu gedacht ein Entsorgungsplatz für die toten zu sein, so wird sie jeden Tag mehr Seelen herausschmeißen … ich soll einen anderen Weg finden diese zu verstauen ….. In 2 Wochen will sie Seelenleer sein, komme die Hölle, die Flut oder der Weltuntergang….“

Da der Fluss sich 9-mal um die Unterwelt wand … würde dies eine verdammt riesige Menge an Seelen machen.

Sein Gehirn fühlte sich an als würde es sich verflüssigen und aus seinen Ohren herausfließen. Er hoffte sogar dass dies passierte. Irgendwie hatten die Dinge eine so unglaubliche Größe erreicht dass nicht mal ein Gott sie bewältigen konnte.

Es war nun nicht nur seine innere Welt die in sich zusammenbrach sondern sein Reich war auch im Begriff unter zu gehen. Er war verdammt und nicht nur in der gewohnten Weise.

Aiakos wurde nachdenklich. „Vielleicht, mein Herr, wurden wir zuerst herausgeschmissen aus einem Grund …. Ihnen zu helfen.“

Rhadamanthys übernahm. „ Ja, in unserem Leben waren wir Könige und Richter, die bekannt waren für kluge Ratschläge.“

Hades richtete seine Augen auf die beiden Seelen und gab diesen einen kühlen Blick. Sie lächelten ihn mit der gleichen Art von Aufrichtigkeit an wie es seine Kobolde getan hatten. Dies würde ja immer lästiger.

„Kluge Männer, was?“ sagte der dunkle Lord gedehnt. „ Okay dann ‚Wiseguys‘, löst mein Rätsel: ‚Wo ist der Rand der Welt‘, dann murmelte er, „ Ich gedenke nämlich da hinunter zu springen.“

Allerdings nahmen die Könige seinen Wunsch ernst und er spürte ehrlich Neugier.“ Meinen Sie ‚unsere‘ Welt oder ‚die‘ Welt‘“ sagte Rhadamanthys.

„Ja, wenn sie ‚unsere‘ Welt meinen, die griechische Welt,“ antwortete Aiakos, „ könnte es der Garten der Hesperiden sein…“

„Aber wenn sie ‚die‘ Welt meinen…. Könnte das fast überall sein“, setzte Rhadamanthys fort.

„In der Tat.“ Nickte Aiakos.

Diese beiden waren einfach nur eine klügere, hilfreicher Version seiner Kobolde. Großartig. Hades seufzte müde und schüttelte den Kopf. „ Ich weiß was die Schicksalsschwestern sagten. Sie machten eine Vorhersage für mich. Yadda-yadda-yadda,‘ nur am Rande seiner Welt‘ usw. – usw. ihr wisst schon….“

In Aikos leuchtete etwas auf. „ AHH, das ist natürlich eine andere Sache!“

„Ja, ja.“ Lächelte Rhadamanthys, „ es bedeutet, ‚ihre‘ Welt, als Gott der Toten. Gibt es irgendeinen Platz den der Tod nicht erreicht?“

„Einen anderen Platz als den Olymp natürlich…?“ sagte Aiakos.

Hades zog ein wenig beeindruckt die Augenbraue hoch. So schwer es auch zu glauben war, die beiden schienen tatsächlich ein Stück des Puzzles für ihn gelöst zu haben. Vielleicht könnten sie wirklichen eine kleine Hilfe für ihn sein. Er durchdachte sorgfältig die Informationen. „Hmm…. Ich habe von einer Insel gehört …. Nysa, ich glaube so heißt sie. Sie ist angeblich ein Paradies für Unsterbliche. Sie gehört Demeter und demnach betreibt sie sie auch… wenn meine Erinnerungen mich nicht täuschen. Ich bin niemals dort gewesen.“

Rhadamanthys nickte weise und sprach: „ Ich würde wetten, dass es dieser Ort ist auf den sich die Prophezeiung bezieht.“

„Vielleicht sollten sie einen kurzen Besuch in Erwägung ziehen“ sprach Aiakos, „ um sich zu entspannen und nachzudenken.“

Hades grübelte und kam zu dem Entschluss das Urlaub vielleicht keine so schlechte Idee wäre, obwohl es jetzt wohl eher eine Art Arbeitsurlaub wurde. Er brauchte Zeit um seine Optionen zu bedenken, so begrenzt diese auch waren. Zudem deprimierte ihn dieser Ort so sehr, dass er nicht in der Lage wär einen klaren Gedanken zu fassen.

Etwas in seinem Hinterkopf kribbelte mit einer eigenartigen Art von Erwartung, so als ob er wüsste dass dies die richtige Entscheidung war. Ein wenig verwirrt von diesem Gefühl nickte er.“ Ja, …..vielleicht,………. Nur ein kurzer Ausflug, ……. es kann ja nicht schaden ….“

In der Nähe war ein kleiner Horst, indem ein schwarzer Greif nistete. Hades spannte die Kreatur an seinen geflügelten Wagen außerhalb des Rastplatzes an und kletterte hinein.

Dann seufzte er plötzlich und ließ seine Schultern hängen, eine rote Ampel blinkte vor seinen Augen und nun wusste er auch wieder warum er nicht früher gegangen war.

Die ganze Sache mit Zeus- will-mir-wirklich-ernst-in-den-Arsch-treten hatte ihn daran gehindert zu gehen. Dazu kam noch das Demeter nicht gerade seine beste Freundin ist und sie sicherlich nicht erfreut wäre über seinen ungebetenen Besuch. Zur Hölle er war auf jeder Shit-List. Wenn irgendjemand ihn sah und Bericht erstattet würde dies verdammt wehtun.

Er schnippte mit einem Finger und ein dunkler Schädel-Helm manifestierte sich aus einer Rauchwolke.

„Ich nehme wohl besser meinen Helm der Unsichtbarkeit“, murmelte er, „ nur für den Fall.“

Er stopfte den Helm unter einen Arm, hob die Zügel und klopfte sanft die flanken des Griffins mit dem Leder und schnalze ein weiches „h’ya“, dann stürzte die magische Kreatur schon vorwärts, sprang in die Luft und breitete ihr Drachen-Flügel aus.

Der Wagen stieg in die Richtung einer fernen, beleuchteten Öffnung, die aus der Unterwelt führte.

Die beiden toten Könige standen noch am Ufer, winkten und riefen fröhlich dem abreisenden dunklen Lord hinterher.

„BON VOYAGE!“

„HAVE A GOOD TIME!“

Als der Gott weg war, stieg Styx noch einmal aus dem Wasser hervor und nickte zustimmend in die Richtung der Könige. Sie verbeugten sich demütig in ihre Richtung und Styx verschwand daraufhin wieder.

Ehrlich gesagt, waren sie sehr froh von Nutzen zu sein, in dieser interessanten Handlung. Sie haben zwar noch nicht die Details verstanden, aber sie wussten das es wichtig war das Hades umfangreiche Veränderungen in der Unterwelt vornahm.

Es versprach eine göttliche Komödie zu werden, und sie hatten Sitzplätze in der ersten Reihe und Backstage-Pässe für alle Veranstaltungen, zudem könnten sie auch gelegentlich Nebenrollen spielen.

Rhadamanthys lächelte seinen langjährigen Freund im Leben wie auch im Tod an: „Denkst du er wird dort draußen finden nach was er sucht?“

Aiakos verschränkte die Arme und zuckte mit den Achseln: „ Nur wenn er nicht zu dumm ist es zu erkennen, wenn er es sieht.“

Ärger im Paradies

Kapitel 4: Ärger im Paradies
 

Der Wagen verließ die Unterwelt in der Nähe der Klippen von Amoudia, im Tiefflug über das Wasser des Ionischen Meeres. Bald hatte er auch den Nebel der Magie erreicht von dem die Insel Nysa umgeben war. Und die ganze Zeit wurde er verfolgt. Weit über ihm flogen die Höllenhunde.

Kaum war der Wage über der Insel, tauchte Hades nach unten um einen Landeplatz zu finden, dicht gefolgt von den Höllenhunden. Doch diese hatten nicht die schimmernde Kuppel des Lichtes bemerkt. Sobald sie diese berührten, schoss die Magie wie Blitze durch ihren Körper. Der Duft von versengten Fell begleitete ihren Absturz in die See.

Fluchend zogen sie sich aus dem Wasser und leckten ihre Wunden.

Mayhem knurrte angewidert als sie ihr einst geschmeidiges Fell sah. „Ist es das, was ich denke das es ist?“

Havoc schielte auf das Licht, begutachtete es fachmännisch und seufzte dann.

„Ja, das ist ein starker Zauber, von einer Göttin erschaffen. Nur Götter und andere Unsterbliche können hindurch. Also denke ich, dass dem Greif die Unsterblichkeit gegeben wurde. Lucky Bastard.“

„ Schöne Scheiße, verdammt nochmal!!“ grummelte der weibliche Höllenhund.

„Wir sind magisch beschworene Höllen- Wesen, unsere Herrin ist unsterblich! Warum können wir ihm dann nicht folgen?!!“

„Aus dem Grund, da wir nicht unsterblich sind, noch nicht. Sie muss uns diese geben…“

„Das wird sie niemals tun, wenn wir Hades nicht in die Finger bekommen!“ beklagte sich der dunklere Dämon.

Ihr blasser Partner seufzte. „Bleib cool, Mayhem. Hades ist zu nervös. Er hat Angst draußen erwischt zu werden, darum wird er nicht lange bleiben. Wir warten. Inzwischen…“ Beruhigend wandte er sich ihr zu um in besänftigender Weise ihre Ohren abzulecken, dessen sie alleine nicht erreichen konnte. Schließlich gab sie auf und legte sich nieder mit einem fast zufriedenen Seufzer.
 

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Die Insel war nicht sehr groß, aber diesen Mangel glich sie mit reiner, unverfälschter Schönheit aus. Dieser Anblick würde selbst die härtesten Soldaten zum Weinen bringen, um dann anschließen gefühlvolle Lyrik darüber zu schreiben.

Hades hasste sie nach dem ersten Blick.
 

Er parkte den Wagen hinter einer dicken Hecke von Büschen, gab dem Greifen eine Belohnung und wies ihn an ruhig zu sein. Dann wanderte er unsichtbar durch die saftigen Wiesen der Insel, mit jedem seiner Schritte brach er Blumen ab und brachte eine Wolke von Schmetterlingen zum Vorschein. Hasen tummelten sich auf den vollen Wiesen, wie lächerlich liebenswert und flauschig sie waren. Vögel trällerten ihr ewiges Glück von jedem Baum.

Es war so blasphemisch idyllisch das es ihn körperlich krank machte.

„Nun“ sagte er gedehnt.“ Ist dies nicht schön? So rosig, so sonnig, so……… eklig?“

Sein Weg führte ihn weiter hinein und die Aussicht verbesserte sich nicht, sein Sarkasmus wurde zu einer scharfen Klinge. „ Warum höre ich eigentlich immer noch auf die Schicksalsschwestern? Und was ist das für Flower Power Scheiße? Was soll das?“ fragte er gehässig. „ Was zur Hölle soll ich hier tun? Entlanglaufen, traaa-laa-laaa-laaa, und Gänseblümchen pflücken?“ Er schnaubte extrem gereizt. „Bullshit…“

Als er den Kopf mit dem Helm schüttelte, bemerkte er etwas anderes. Geradeaus war ein Hain von dichten Bäumen, dunkler und mit einer schwarzen Schleier umgeben, es war so anders als alles andere auf der Insel. „ Hallo… was ist denn das?“ Er hob seine Unsichtbaren Finger, formte einen Bilderrahmen mit Daumen und Zeigefingern auch wenn er diese kaum sehen konnte.

„Ein einziger dunkler Fleck in einem ansonsten ekelhaft perfekten Bild …. Hmm…“

Es war das einzige was einer Untersuchung wert war. So verwandelte er sich zu Rauch und rematerialisierte sich in der Mitte des Hains.

Die hohen verflochtenen Blätterdächer der Bäume verbannten fast ganz das Sonnenlicht, Efeu und Moos blickten aus Stämmen und Ästen heraus.

Das Unterholz war ebenfalls unordentlich, eng mit Myrre, Feigen und wilden Rosenreben bewuchert.

Gespenstisch blass streckten hier und dort Narzissen und Moorlilien den Kopf hervor. Vorsichtig taten sie sich mit duftender Minze zusammen, im Kampf um das wenige Sonnenlicht.

Ein großer Granatapfel- Strauch wuchs in der Nähe, inmitten des Wäldchens. Er war mit großen dunklen Blüten gefüllt, noch viel zu früh für Obst, mit Dornen, die besonders lang und böse waren bestückt.

Eine Reihe von Schwarzen- Pappeln und robusten Zypressen standen wie Wachen auf der einen Seite des Wäldchens. Und einige enorm große Trauerweiden ließen trostlos ihre Äste über einen plätschernden Bach hängen, dies war auch die einzige Sache die in dem Hain so ziemlich normal aussah.
 

Dies war schon ein großer Unterschied zu dem Rest der Insel. Es schien sehr unwahrscheinlich dass Demeter diesen Bereich gemacht hatte, denn sie tendierte eher in die Richtung „ Sonnig und glückselig“.

Nein, jemand mit einem Gespür für das dunkle hatte diese Dekoration vorgenommen. Insgesamt erinnerte es ihn etwas an zu Hause.
 

Er blickte sich um und fragte sich ob er hier vielleicht doch noch finden würde was er suche. Er näherte sich dem Granatapfel-Busch und murmelte vor sich hin. „ Hmm, diese Blumen sind dunkel… Ich frage mich, ob es das ist, was die Schicksalsschwestern meinten.“

Er betrachtete die schönen schwarzen Blüten argwöhnisch, die Blumen schienen ihn zu verhöhnen. Denn ein dunkler Gott hatte keine schönen Sachen in seiner Nähe verdient.

Wenn ihn jemand jemals Blumen pflücken gesehen hätte, würde dieser lachen bis er tot umfiele, es war nicht so das er es danach nicht verdient hätte.

Zudem hatte er keine Ahnung was er tun müsse, wenn und falls er die vermeintlich richtige Wunderblume gefunden hatte.

„So, was soll ich tun, sie essen? Einen Kranz basteln und sie tragen?“ brummte er und strich mit den Fingerspitzen über die Blütenblätter um diese vom Schmutz zu befreien. Sie waren nicht nur schön, sondern auch weicher als alles, was er jemals berührt hatte.

Diese Tatsache nervte ihn. Doch viel schlimmer war der plötzliche Wunsch seinen Kopf zu beugen und den süßen Duft der Blüte zu inhalieren. Er knurrte und öffnete die Hand um die Blume zu Staub zu verwandeln. „Vielleicht meinten sie dass ich sie ihnen in den Ar—„

Dann sank ein Dorn tief in seine Handfläche und er reagierte mit aufgestauter Feindseligkeit. Wütend über die Ereignisse des Tages, der letzten Woche, der letzten 18 gottverdammten Jahre…. Explodierte er regelrecht, brüllend wie eine dämonische Bestie aus der Hölle.

Es war schon ziemlich beeindruckend, die Art, wie die Flammen in einer alles verbrennenden Säule in den Himmel schossen, gefolgt von einer vagen Pilzform aus Rauch.

Er atmete schwer, als er versuchte sich zu beruhigen.

Hastig blickte er sich um, doch er sah kein Zeichen von Zeugen die seinen Ausbruch mit angesehen hatten. Sein Atem beruhigte sich und wurde ein langer Seufzer der Erleichterung. Dann bemerkte er den Granatapfel Busch… oder zumindest das was davon übrig war.

Dieser und circa 10 Meter um diesen herum, wo er gestanden hatte, waren nun verbrannt. Eigentlich hatte er sich ja ziemlich zurück gehalten. Denn der Rest des Hains war noch unberührt.

Sein Temperament war geflossen wie saures Wasser und hinterließ nun einen schlechten Geschmack auf seinem Herzen.

Er war zutiefst niedergeschlagen in den letzten Wochen, aber zumindest war er relativ ruhig geblieben. Das war das erste Mal seit Jahren in dem er seine Wut angemessen in Schach gehalten hatte, aber vor allem, weil ihm die Energie fehlte um diese außer Schach geraten zu lassen.

Nun, da sein Ausbruch vorbei war, begann das Gefühl des emotionalen Untergangs zurückzukehren.

Seit 700 Jahren war er nicht einmal so niedergeschlagen gewesen, nicht seit…

Das Gefühl kroch wieder in sein Bewusstsein, um ihn zu verurteilen, er ließ den Kopf hängen. Sein ganzes Leben war im Arsch. Nichts zählte mehr wirklich, oder?

„Was zur Hölle mache ich eigentlich hier?“ flüsterte er.

Etwas an den hängenden dunklen Weiden überredete ihn dort Zuflucht zu suchen. Langsam schlenderte er auf eine Trauerweide zu und trennte die Zweige wie einen Vorhang, als die Gedanken der Trostlosigkeit ihn einmal mehr überrollten.
 

„Das hilft mir rein gar nicht, alle meine Probleme zu beheben“ sagte er als schlechte Ausrede für einen Urlaub, „nichts wird..“ Unterhalb der Baumkrone war eine kleine Welt der tiefsten grünen Schatten. Der perfekte Ort um zu schmollen. Er setzte sich auf das spärliche Gras, lehnte sich gegen den Stamm des Baumes, die Arme auf die Knie gelegt um dann den Kopf mürrisch hängen zu lassen. „Und wenn ich wieder zu Hause bin“, sagte er gefühllos, „Werde ich immer noch an dem Rand des Abgrunds stehen… es ist hoffnungslos.“

Er war in Gedanken so bei sich das er die leichte Bewegung des Bodens nicht spürte. Denn plötzlich bahnte sich eine ausgewachsene Blume ihren Weg durch den Boden um dann in seiner Nähe aufzutauchen

Schließlich dreht er den Kopf rein zufällig in die Richtung und sah die silber-graue Narzisse, die genauso verlassen und verloren schien wie er selbst.

Mit dem Gefühl das dies ein Zeichen sei streckte er die Hand aus und pflückte sie. Unter ihm lächelte die Erde in warmen Triumph.

Der süße Duft der Blüte erreichte seine Nase, und er wurde wieder an frühere Dinge, die er vergessen hatte, erinnert.

Er fragte sich ob die Blume nun tot sein, nachdem er sie gepflückt und von den Wurzeln getrennt hatte.

Aber wahrscheinlich war sie unsterblich wie alles, was auf dieser Insel war. Geschützt von dem Segen einer Göttin.

Oder von einer Dosis Nektar. Was der einzige Weg für ihn gewesen wäre die Blume unsterblich zu machen, sie nicht für immer zu verlieren.

Es war schwer zu sagen, da er in der Dunkelheit saß und unsichtbar war, aber es war ein leichter Schimmer von Feuchtigkeit in der Nähe seiner Augen zu erkennen.
 

~~~~~ ~~~~~~~ ~~~~~~
 

Eine halbe Stunde später, nachdem die Willkommensparty auf dem Olymp sich gelegt hatte und die Welt sich für die Nacht vorbereitete, beschloss Demeter schließlich, dass es Zeit sei Melanthe nach Hause zu bringen. Außerdem war dieses Mädchen eine totale Miesmacherin und sie schien nicht wirklich dazu geneigt zu sein endlich aufzuhören.
 

An der Kante des dunklen Hains auf Nysa erschien ein Licht der Offenbarung, was sich direkt nach seinem Aufleuchten manifestierte. Es hatte die Form einer riesigen Blume, welche Reben und Blätter am Boden entfaltete und sich dann blühend öffnete. Im inneren der Blume waren Demeter und Melanthe, welche persönlich, die bevorzugte Form des Reisens ihrer Mutter hasste. Es war immer so ein Gefühl der Klaustrophobie. Sie war immer dankbar, wenn sich dieses scheiß Ding öffnete und sie wieder frische Luft atmen konnte. Hastig trat sie aus dem Herzen der Blume.

„Meine Güte! War das nicht ein aufregender Tag?“ sprach Demeter fröhlich und versuchte ihre Tochter mit ihrem Enthusiasmus anzustecken.

„Klar…“ dröhnte Melanthe, „Wunderschön…“

Es war nicht die Antwort die Demeter wollte, doch sie war erwartet. Was in dem Kopf ihres Kindes vorging wusste sie schon lange nicht mehr, doch sie spürte ein Gefühl der Angst das von dem Mädchen ausging und dies machte sie ratlos. Demeter hatte sich nie so benommen als sie Jung gewesen war. Sie näherte sich ihrer Tochter und berührte sanft ihren Arm, froh dass diese ihn nicht wegzog. „Oh meine Kore ….mein liebes Kind“ sagte sie leise, mit ehrlicher Sorge. „Ich weiß dass du in letzter Zeit sehr Melancholisch bist, es zeigt sich allein schon in deinem Hain, so dunkel … und düster…. Aber ich hatte gehofft das heute würde dich ein wenig aufmuntern.

Melanthe seufzte. Ihre Mutter dachte sie würde ihr helfen, doch dabei drückte sie mit ihrem Schutz das unsterbliche Leben aus ihr heraus. „Ich weiß, Mutter,“ antwortete sie, „ Ich wollte nur … Ich“ Sie fand nicht die Worte, nicht einmal um es für sich selbst zu erklären, was sie die ¾ ihrer Zeit fühlte, wie sollte sie es da jemand anderem erklären? „Oh, vergiss es einfach..“ beendete sie frustriert.

Demeter war ein bisschen besorgt. Sie hatte ihre Tochter noch nie gesagt was es für Veränderungen gab oder gegeben hatte, vor allem hatte sie noch nie ein Wort über das neuen Zeitalter der Zustimmung verloren, und in Wirklichkeit wollte sie es auch nicht.

Sie war ihr eigenes Fleisch und Blut, ihr Baby, ihres allein, und sie wollte sie so lange wie möglich um sich herum haben.

Das Alter von 21 war völlig in Ordnung gewesen, dann das bedeutete 63 Erdenjahre bevor sie ihre Kontrolle über sie aufgeben musste.

Denn sie war noch nicht bereit loszulassen…… Aber nun war Melanthe unruhig und von ärger getrieben, fast so als wüsste sie instinktiv dass es höchste Zeit sei, das Nest zu verlassen.

Doch nun dachte Demeter sie haben einen anderen Weg gefunden um ihr Kind zu beruhigen.

Sie hatte begonnen sich zu Fragen ob eine andere Kameradschaft helfen könnte. Eine andere Art von Kameradschaft als die die ihr die Oceanides und Nereiden gegeben können. Und so hat sie ihre eigene Theorie formuliert. Sie benötigte einen Mann.

Einen Mann, den richtigen Mann, einen netten, gut erzogenen, mit einem positiven Einfluss auf das Leben ihrer Tochter. Einen gut aussehenden jungen Gott, der süß ihre unschuldige Hand halten, ihr hübsche Lieder, schöne Gedichte rezitieren und ihr den Sonnenschein an einem regnerischen tag bringen würde. Sie selbst war an solchen Dingen nicht interessierte, aber sie dachte das es vielleicht Vorteilhaft sein könnte für ihr Kind.. natürlich nur solange bis diese düstere Phase vorbei war.

„Nun, ich denke, ich weiß, was dich da heraus bringt.“ Sagte sie in einem Ton, der Melanthe bewusst machte, dass ihre Mutter an etwas anderes dachte als sie. Etwas das, wie üblich, entweder lästig, langweilig oder sinnlos war.

Melanthe wandte sich von ihrer Mutter ab damit sie ihr Gesicht nicht sah als die Bombe in ihrem Gesicht zerbarst.

Sie hätte etwas sagen können, doch es wäre nur wieder eine diese Situationen geworden, wie so viele andere davor, wo ihre Mutter aufgeregt Schlüsselwörter in ihrem Vortrag wiederholte, in einem Versuch es interessant klingen zu lassen. Aber irgendetwas sagte ihr das es ihr dieses Mal sehr schlimm um sie stand .
 

Demeter fuhr fort: „Ich habe ein tolles Date für dich arrangiert….. mit APOLLO!“

Oh. Es war viel schlimmer, als das was sie sich ausgemalt hatte. Ihr Herz sank knöcheltief, Melanthe sagte atemlos, „Super…“

Und Demeter war, wie immer, völlig ahnungslos über die Gefühle ihrer Tochter. „Ich habe gehört wie ihr zwei geredet habt…“ Natürlich hatte sie sie gehört. Sie hatte weniger als einen Fuß entfernt gestanden. Zudem war sie auch die gewesen, die die Idee hatte sie solle mit diesem aufgeblasenem Typen reden.

„Und ich wusste sofort ihr beide würdet perfekt zusammenpassen! In der Tat hatte ich schon lange ein Auge auf ihn geworfen! Er ist so ein wunderbarer Mann für dich!“ brach sie glücklich hervor.

„Wunderbar“, antwortete Melanthe beschwingt, um ihren Sarkasmus zu verstecken der Löcher in ihre Zunge bohrte.

Demeter nahm ihr Wort für voll und plapperte glücklich weiter: „Es war so wie ich erwartet habe! Ihr beide seid so absolut schön zusammen, einfach Ideal. Du weißt, ich hatte schon immer ein Auge für potentielle Pärchen! Immerhin war ich einer der bedeutenden die Aphrodite und Hephaistos dazu ermutigten es miteinander zu probieren! Und jeder weiß wie perfekt sie füreinander sind!“

„Perfekt“ bemerkte Melanthe, sie schloss die Augen um sich vor weiteren mütterlichen Angriffen zu wappnen. Wann würde diese Folter jemals enden? An manchen Tagen zahlte es sich einfach nicht aus, unsterblich zu sein.
 

Demeter war reibungslos davon überzeugt das sie ihre Tochter für ihre Idee gewonnen hatte.

„Nun, ich werde sehr beschäftigt sein für die nächsten drei oder vier Tage, was mit dem Spätsommer /der ersten Erntefeier zu tun hat, die ich alle besuchen muss. Dann sind natürlich die ganzen Opfer, die ich empfangen muss. Jeder will natürlich eine reiche Ernte am Ende des Herbstes….

Deinen süßen 19. Geburtstag, meine Liebe. Ich versprechen das wir diesen zusammen feiern, zusammen mit den sterblichen.“

Sie seufzte liebevoll, ihre kostbare Tochter, die viel zu schnell erwachsen wurde. Dann fuhr sie fort: „Ah, ja, die Arbeit einer Göttin ist nie getan. Aber du wirst ja nicht allein sein. Apollo wird Morgen direkt kommen und dich für einen fabelhaften Tag zusammen abholen. Okay?“

„Fabelhaft,“ sagte Melanthe und zwang sich zu einem kleinen Lächeln, versuchte die Taubheit die sie fühlte zu kaschieren. Doch im hinteren Teil ihres Gehirns ging sie hektisch alle geheimen Verstecke Nysa’s durch, in Erwartung des kommenden Tages.
 

Demeter strahlte vor Freude. Ihre Arbeit hier war getan und ihre Tochter würde bald diese Melancholie, mit der Gesellschaft des hellen Gelegenheits-Sonnengotts, verlieren. Sie trat wieder in ihre riesige Blume, die sich um sie herum abzudichten begann, und winkte in Richtung ihrer Tochter. „Wir werden uns in ein paar Tagen sehen. Bis dahin, habe eine absolut herrliche Zeit!“

„Ja, herrlich, darauf kannst du wetten“ schloss Melanthe an. Als die Blume sich dematerialisiert hatte und sie wieder allein war, zwang sie ihre Füße sich in die Richtung ihres Hains zu bewegen.

Dieser war ihr einziger persönlicher Raum, so wie er war, und in letzter Zeit reflektierte es wirklich ihre Gefühle. Das Leben mit Depressionen.
 

Es war ein elender Tag gewesen, für sich selbst musste sie die vergangenen Wochen und Monate nicht erwähnen. Aber okay, seien wir ehrlich. Mehr als ein halbes Jahrzehnt lebte sie nun schon mit dem Elend, diesem unausgefüllt sein, Tag ein, Tag aus.
 

Aber um erstmal das kürzlich geschehene zu rezitieren…. Zuerst wurde ihr, ungefragt, die offiziellen Position einer Göttin aufgebürdet. Nur weil man dachte sie benötigte in ihrem Leben einen bedeutenden Job. Einen Job der ihr Leben bestimmen würde. Zudem hatte ihre Mutter nun viel mehr zu tun und konnte ihre Hilfe wirklich gebrauchen…

Denn Demeter hatte nicht nur die Aufgabe der Pflege der Erde und der Zeiten, sondern sie musste zudem an Sitzungen im Olymp teilnehmen.

So hatte sie nach der Sommersonnenwende eine kleine Zeremonie zu Hause durchgeführt, bei der ihre Mutter ein Teil ihrer Macht auf ihre Tochter übertragen hatte. Mit all dem ganzen unnötigen Prunk und Ernsthaftigkeit.

Wenn man mal davon absah das Melanthe ihre eigenen Kräfte hatte und die ihrer Mutter nicht benötigte, war dies ihrer Mutter doch sehr wichtig gewesen, weshalb sie diesem Unsinn zugestimmt hatte.

Und zu guter Letzt hatte man sie den ganzen Weg auf den Olymp geschleppt um dort die große Ankündigung zu machen. Dort wo sie sich nicht vor neugierigen Blicken oder Fragen verstecken konnte.

Zuerst hatte sie ihre Antworten nur auf ein Minimum gehalten, kurz gemurmelt und kaum gelächelt. Dann hatte es ihre Mutter mitbekommen und sie in einer Weise angeschaut die ihr sagte „ Wage es ja nicht mich in Verlegenheit zu bringen junge Dame“, was signalisieren sollte das es weitere schlechte Zeiten für sie geben wird, wenn sie nicht damit aufhörte.

So hatte sie sich dann ein wenig mehr Mühe gegeben, zusammen mit einem kleinen aufgesetzten Lächeln. Doch sie war davon nicht begeistert gewesen nur ein Display sein zu müssen.

Mehrere Götter und Göttinnen hatten mit ihr geplaudert, und die meisten schienen …. Ja um ehrlich zu sein, dem Hirntot sehr nahe oder bereits darüber hinaus. Okay, Hermes war recht nett und auch Cupid schien in Ordnung zu sein, wenn er auch vielleicht ein wenig zu neugierig war.

Aber ein paar Gottheiten, ganz besonders Zeus, hatten tatsächlich zum Ausdruck gebracht wie schmerzlich sie über ihre Lebenseinstellungen dachten.

Immerhin, hatte er gesagt, war sie nun die Göttin des hellen neuen Lebens selbst, so solle sie doch fröhlicher und lebhafter sein…

Melanthe hatte ihren Verstand danach ausgeschalten, ihren Kommentare sehr harmlos und leer gehalten, das Gesicht zu einer sarkastischen Miene verzogen gehabt.

Sie war danach genau das, was jeder zu erwarten schien. Es war die härteste Erfahrung in ihrem bisherigen Leben gewesen.
 

Die frühen Jahre ihres Lebens waren nicht so schlecht gewesen. Während ihrer Vorpubertäreren Phase war sie mit ihrer Mutter sogar sehr eng gewesen. Die endlosen langen Tage waren mit Lachen und spielen mit den Nymphen gefüllt worden, das Sammeln von Blumen auf den Feldern und das sich gegenseitig bespritzen mit dem kristallklaren Wasser aus den Bächen, die angenehmen Nächte hatten sie Faulenzend an einem Lagerfeuer verbracht, während sie sangen und sich die gesammelten Blumen ins Haar flochten. Und am Ende eines jeden Tages erzählte ihr ihre Mutter von den faszinierenden Dingen die sie außerhalb der paradiesischen Inseln gesehen und getan hatte.

Demeter war eine hingebungsvolle Mutter und ein guter Lehrer, wenn es um ihre gemeinsame Domäne der Macht ging. Melanthe war ein glückliches, fröhliches, unbeschwertes Kind gewesen und hatte ihre Kräfte schnell entwickelt.

Doch sie hatte immer irgendwie das Gefühl gehabt anders zu sein als sie anderen.

Aber jetzt schien sie wirklich bereit zu sein für eine alleinige Verantwortung. Sie hatte alles gelernt, was es über die Natur, Wachstum und Leben zu wissen galt… außer, wie man für sich selbst lebt.
 

Aber in den letzten Jahren… hatten sich die Dinge verändert. Bis vor sechs Jahren war sie vollkommen zufrieden gewesen. Doch dann hatte sich, irgendwie unerklärlich, etwas in ihrem Herzen verändert. Sie begann klar zu sehen wie besitzergreifend ihre Mutter war und das irgendetwas nicht stimmte.

Bis dahin hatte sie ihr Leben nie in Frage gestellt, warum sie die Insel nie verlassen durfte, warum so wenige Götter sie besuchten und vor allem warum sie erst mit dem Alter von 18 die Aura der Unsterblichen entwickelt hatte.

In der Tat hatten sie zudem nie Götter besucht, sondern nur Göttinnen: Artemis, Athene, Hestia ihre Tante.

Ab dem Beginn ihrer Pubertät, wenn sie irgendwo hin gebracht wurde wo auch Götter anwesend waren hatte sich ihre Mutter zwischen diese und Melanthe gestellt, zudem musste sie immer diesen komischen Trank vor dem Betreten des Olymps trinken und einen Mantel tragen, dessen Kapuze ihr Gesicht verdeckte.

Langsam dämmerte es ihr…. Die einzigen festen Einflüsse die sie in ihren frühen Jahren hatte waren Nymphen und jungfräuliche Göttinnen gewesen, die entweder unschuldig verspielt oder absichtlich in irgendeiner Art und Weise besonders wichtig waren.

Ihre Mutter wollte einfach nicht dass sie erwachsen wurde. Seltsamerweise versuchte sie der Natur selbst zu trotzen.

Wie auch immer, Demeter schien mit dem Schicksal ihrer Tochter spielen zu wollen, sie dachte vielleicht dass es Zeit wurde für ihre Tochter erwachsen zu werden, aber nur zu den Bedingungen die sie wollte.

So war ein Mann für sie gewählt worden, den Melanthe nicht einmal betrunken, bei einer Wette oder betrunken bei einer Wette gewählt hätte.

Naja, nicht das sie jemals betrunken gewesen wäre oder jemals eine Wette darüber gemacht hat, aber sie ist sich sicher dass sie ihn selbst dann immer noch abgelehnt hätte.

Sicher, er galt als extrem schön und sie würde sogar vage zugeben dass er es war, aber mit ihm hätte sie nicht weniger auf sich aufpassen können. So unberührt wie sie war, wusste sie und konnte es sogar fast riechen wie die Hormone von ihm ausgingen.

Er war frech, eitel und verbarg seine wirklichen Absichten hinter schönen Worten.

Und genau dieser Fakt machte ihn hässlich. Sie fragte sich, ob ihre Mutter wusste, was für ein Mensch er wirklich war.

Melanthe zog ihre Füße zusammen und dachte an ihre miserable Ausrede für ihr Leben. Manchmal wünschte sie sich das sie weglaufen könnte und niemals wiederkommen würde.

Nysa war Demeter’s offizieller Sitz der Macht und was sie hier sagte war Gesetz. Obwohl keinem Gott oder Unsterblichen jemals das Eindringen in Nysa verwehrt ist, hatte Demeter es immer deutlich gemacht, dass ohne eine direkte Einladung niemand ihre Insel besuchen dürfte.

Nicht nur das, die meisten Anfragen ob sie die Insel verlassen dürfte wurden verneint, in Form von ernsten aber schonenden Vorträge über die unfreundlichen Bedingungen in der Welt da draußen und wie dankbar Melanthe doch sein solle, in einer sicheren und gesunden Umgebung leben zu dürfen. Wenn Melanthe nicht diese eine Freundin hätte, wäre sie völlig ahnungslos über die reale Welt außerhalb ihres Zuhauses gewesen.

Obwohl sie die Insel körperlich jederzeit verlassen konnte, wusste sie, dass ihre Mutter sie immer aufspüren und zurückbringen würde.

Es gab keinen Platz wo sie hingehen konnte. Sie war eine Gefangene im Paradies.
 

Als Melanthe mit schwerfälligen Schritten den kleinen Bachweg zu ihrem Hain verfolgte stand ein Oceanid mit lila Haut, Aquamarinfarbenen Haar und großen dunkelblauen Augen auf um sie zu begrüßen.

Rhodope war eine der Dutzend Wassernymphen auf Nysa, und die einzig echte Freundin die Melanthe hatte.

Die Nymphe winkte und spritze spielerisch Wasser in ihre Richtung, aber Melanthe hob nur die Hand als Antwort.

Rhodope wusste von ihrer Stimmung. Sie teilten das vertrauen schon seit vielen Jahren, lange genug das Melanthe die Sprache der Nymphen perfekt verstand. Die Nymphen verließen oft die Insel, schwammen auf das Meer um Freunde zu besuchen. Wenn sie wiederkam brachte sie immer Nachrichten, Klatsch und Tratsch aus der Welt und erzählte ihr dumme romantische Abenteuer die ihre Freunde hatten.

Die hatte in einer Art dazu gedient die junge Frau teilweise über die Tatsachen des Lebens außerhalb von Nysa aufzuklären. Natürlich hatte Demeter nie daran gedacht, doch diese Informationen die Sehnsucht in Melanthe umso mehr weckten.

In letzte Zeit schaute es danach aus das Melanthe immer deprimiert war, leider. Umso mehr Dinge sie hörte, die sie selbst nicht erleben konnte, umso unruhiger wurde sie. Rhodope wünschte sich innig das sie ihr in irgendeiner Weise helfen hätte können.

Aber als Wassernymphe konnte man nicht viel geben, außer ein offenes Ohr und

einen Ozean voll von Geduld und Freundlichkeit. Deshalb nannte die junge Frau sie Freundin.
 

Nun bewegte sich Melanthe am Ufer des Baches entlang, sie schaute nicht auf bis sie im Herzen ihres dunklen Hains war. Dort hielt sie und blieb ruhig stehen. Sie zerriss das Blumenhaarband das sie trug. Die Stücke hielt sie in beiden Händen, dann holte sie tief Luft.

Dann schrie sie: „AHHHHH!! ICH HALTE DAS NICHT MEHR AUS!!!!“
 

Hades Kopf fuhr schnell hoch, sein ganzer Körper war steif und bereit für den Kampf oder die Flucht. „What the fu-„ murmelte er. Geräusche von zerreißendem Stoff und verärgertem Murmel kam von außerhalb seines grünen Heiligtums. Was zum Teufel war da draußen los?

Neugierig, aber sehr zurückhaltend schlich er sich vor. Hielt sich niedrig und so ruhig wie möglich.

Als er die hängenden Äste erreichte, benutze er einen Finger um die Äste soweit zu trennen das er hindurch sehen konnte.

Und promt viel sein Gehirn in den Abgrund, aus dem er hoffte nie wieder zurückzukehren.

„Whoa…“

Diese eine geflüsterte Silbe, kombiniert mit der Tatsache, dass er nicht atmen, blinzeln oder sich abwenden konnte sagte alles.

Vor ihm stand der himmlischste Anblick den seine alten Augen je gesehen hatten. Eine Göttin- jung und schön, die dem Wort „sexy“ eine neue, stärkere Bedeutung gab- zerriss wütend ein Silbernes Haarband in Fetzen und klagte laut, dazu eine Wassernymphe die zustimmend nickte.

Im nächsten Augenblick erkannte er sie. Und sein Herz stoppte.

Als es wieder zu schlagen begann tat es dies mit einem Rück vollführte eine Doppeldrehung und fiel dann erschöpft in seine Brust. Hades war plötzlich so froh, dass er diese Reise gemacht hatte.
 

„Rhodope. Ich kann dies nicht glauben!“ Jammerte Melanthe während sie sich aus ihrem weißen Peplos schälte den sie trug. „Sie sucht den Job für mich aus, Sie sucht meine Kleider aus!“ spottete sie und ließ den Peplos auf das zerrissene Haarband fallen. „Und nun sucht sie mir auch noch meinen Freund aus?“

Die Nymphe, ihre Stimme klang wie das Plätschern des Baches in dem sie saß, machte viele zustimmende Geräusche und schüttelte ungläubig den Kopf. „Ich denke mittlerweile ist sie Blind geworden.“ schnaubte Melanthe empört während sie sich einen grauen Peplos überzog. „Kann sie nicht sehen dass ich NULL Interesse an Apollo habe?“

Sobald der Name ihren Mund verlassen hatte, konnte Rhodope nur noch quietschen. Sie sprang aus dem Wasser, wie ein Cheerleader (oder vielleicht genauer: wie ein Lachs) mit einem Wasserfall vor Freude. Sie liebte die Sonne und die Wärme auf der Oberfläche ihrer Strömung die sie warm hielt an kalten Wintertagen.

So liebte sie natürlich auch den Kerl der in der Regel den Sonnenwagen fuhr. Außerdem war Apollo einer der “leckersten Muffins“ die es gab, ihrer Meinung nach.

„Ja, Ja ich weiß das du ihn magst. Du kannst ihn gern haben.“ Kommentierte Melanthe ironisch und verschränkte die Arme. Aber sie grinste nach den Eskapaden die ihre Freundin gerade vollführt hatte. Ihre Stimmung wurde weniger wütend und kehrte mehr in die Richtung trostlos zurück.

Sie seufzte: „Ich weiß nicht wie viel ich noch ertragen kann. Mutter hört mir nicht zu… ich bin hier für eine absehbare Zukunft gefangen…. Und jeder will, dass ich etwas bin, das ich einfach nicht sein kann oder besser will…“

Entmutigt sank sie auf den Rasen neben dem Bach. Rhodope, die sich beruhigt hatte, setzte sich auf einen großen flachen Stein im Bach runzelte die Stirn und schaute sie traurig an.

Seufzend sagte Melanthe: „Ich wünschte nur, jemand würde mal mein wirkliches Ich sehen …. Nur einmal…“ Dann begann sie leise zu singen.
 

All my life I've been defined

by what others think they see

so young, so fragile, so helpless

but I know that's not really me

Somehow I've got to show them all

what's happened inside me

I've grown, I've changed, I've moved beyond

what they all think I should be

If someone could uncover

what goes on in my mind

they'd soon enough discover

there's more to me than meets the eye
 

Sie erhob sich wieder und begann wieder langsam am Ufer des Baches entlang zu gehen, während sie die Arme um sich schlang. Rhodope folgte ihr, schwimmen durch das Wasser.
 

The little girl

I've played the part

now I need to do

what's in my heart

Gotta find a way to be what I'll be

This life is empty

what's it for

I'm sure the Fates

have more in store

Some way to express the real me
 

Nun begann sie Gefühlvoller zu singen, ihre Stimme formte das langfristige Gefühl der Frustration ihrer Existenz.
 

The gods are chained to status quo

and I'm so ready to break free

to run, to fly, to live at last

to start being who I'm meant to be

So let's shatter my perfect image

I won't be a child eternally

I'm ready, I'm willing, I'm able now

to finally become the real me
 

Ihre Augen waren geschlossen, der Kopf in den Nacken gelegt als sie den Sternen ihre tiefsten Gefühle sang.
 

I never could describe

this aching in my soul

but I'm ready now to find

the missing piece that makes me whole
 

Sie begann zu tanzen und schnappte sich das Ende ihres Peplos um es zusammen mit sich selbst um ihren Körper herum zu wirbeln. Sie bewegte sich so anmutig wie ein Traum. Rhodope ließ Wellen und Tropfen im Takt der Melodie erscheinen.
 

No more standing still

gotta move it or lose it

I've got the strength

just gotta use it

I can't wait for eternity

My life has changed

so right or wrong

I've got to find

where I belong

The world where at last I'll be...

the real... me...
 

Sie drehte ihren Peplos und ließ ihn in eigener Dynamik wieder nach unten flattern, bevor sie mit ihm zusammen wieder im Gras landete. Ihre kurze Begeisterung und Sicherheit begann im Licht der Realität zu verblassen. „ Nun“, überlegte sie, „wenn ich nur herausfinden könnte wie..“

Dann ergriff etwas plötzlich ihre Aufmerksamkeit. Es war dunkel im Hain bei Tag und bei Nacht noch dunkler, aber ihre unsterbliche Aura bemerkte kleinste Unterschiede.

Auch im Halblicht war der Fleck von kompletter Schwärze spürbar. Sie näherte sich weiter der besagten Stelle und bemerkte den ausgebrannten Kreis im Gras, in dessen Mitte ein etwas stand, das einmal ihr Granatapfelbusch gewesen war. Die Haare auf ihrem Nacken stellten sich leicht auf.

Laut sagte sie, „ Jemand ist hier..!“

Blinddate mit der Bestimmung

Kapitel 5: Blind Date mit der Bestimmung
 

„Ah… Scheiße“ sagte Hades kaum atmend. Er hatte den verbrannten Busches vergessen. Und nun steckte er fest, nachdem er jede Gelegenheit, um unbemerkt zu verschwinden, während des Monologes der jungen Göttin, verpasst hatte. Ehrlich gesagt, war er von ihrem Anblick zu gefesselt gewesen. Diese perfekt geformten Beine, die Haut aus reinem Alabaster, das perfekte Gesicht mit der Narbe über dem rechten Auge, dass fließende silbern-weiße Haar das wie eine Wolke ihren Körper hinunter viel. Sein Hirn konnte bei diesem Anblick einfach nicht an Flucht denken.

Wenn er nun versuchen könnte sich zu überreden die Insel zu verlassen, würde er es doch nicht tun. Es würde ihren Anblick solange auskosten wie es ging.
 

Melanthe’s Augen glitten nervös über den Hain, während sie den Atem anhielt. War der Eindringling noch da? Sie sprach langsam und stockend vor sich hin. „ Okay…. Ich weiß, du bist nicht einer der Oceaniden… keine Nymphe könnte dies je tun. So… musst du ein Gott sein….“

Nach dem nächsten Gedanken der ihr in den Kopf schoss klopfte ihr Herz wie wild. Apollo. Er ist früher nach Nysa gekommen. Um sie allein abzufangen… ungeschützt.

Aber sie war nicht ungeschützt! Er war in ihrem Zuhause wo sie die größte Macht besaß! Ihr Nerven schlugen Wellen, erst aus Angst dann aber aus Wut. Wie kann er es nur wagen sich ihr zu näher, vor dem Tag dem ihre Mutter ihm genannt hatte? Es war nicht so das sie ihn überhaupt sehen wollte, doch wie ein Gentleman verhielt er sich auch nicht.

Nicht, dass er einer dieser… Eine Mischung aus Angst und Empörung strahlte von ihrem Körper und die Pflanzen um sie herum erschauderten als Antwort. Ihre Aura schwoll an und umfasste schon bald das meiste des Hains, umfasste alles in ihm.
 

Hades sah die wechselnden Ausdrücke auf ihrem Gesicht und er wusste direkt welche Gedanken sie durchfluteten. Sie stellte sich vor, dass ihr unerwünschtes Blind Date früher gekommen war und somit auf eine Vorstellung hoffte. Ganz typisch für den Gelegenheitsgott, eigentlich.

Er wünschte das er ihre Sorgen lindern könnte … aber wenn sie wissen würde wer wirklich in ihre Privatsphäre eingedrungen war, würde dies vielleicht alles sogar noch verschlimmern. Jetzt spürte er die subtilen Bewegungen der Erde und der Pflanzen, die Luft wurde kühler als ihre Emotionen alles um sie herum Reagieren lies. Und dann schoss ihre Aura über ihn hinweg. Er verzog das Gesicht. Er war gefangen.
 

Ihre Stimme zitterte doch sie sagte tapfer und laut: „ Also gut, wenn du denkst du kannst damit irgendwelche Vorteile herausziehen, hast du dich geschnitten! Mutter sagte, Tagesanbruch und nicht eine Minute früher! Wenn sie herausfindet das du jetzt schon hier bist wird sie dich umbringen!“
 

Der dunkle Gott schluckte schwer. Sie war mehr als bereit den Himmel wach zu schreien, laut genug das es alle im Olymp hören konnten. Und er war hier gefangen, in seiner defensiven Aura versteckt.

Wenn er sich nicht selbst vorstellte, aber auch wenn er es tat, würde er in große Schwierigkeiten geraten. Mit klopfenden Herzen sprach er schnell aber sanft: „ Entspann dich Babe. Ich bin nicht der den du erwartest. Zudem bin ich sicherlich nicht hier um dir zu schaden. Ich würde nicht mal im Traum daran denken.“
 

Melanthes Kopf drehte sich sofort in die Richtung seiner Stimme, zu der Weide, die Augen geweitet vor Angst. Dann erkannte sie, dass die Stimme nicht die von Apollo war und entspannte sich deutlich. Dann folgte auch sofort die Neugier über die tatsächliche Identität ihres Besuchers. „ Okay, so was? Hat Mutter jemanden zum Spionieren geschickt um sicherzustellen das ich auch nicht wegrenne bevor der Morgen graut?“

Die schiere Ironie des Gedankens war so erstaunlich, dass er schnaubend lachte. „ Wenn sie jemanden geschickt hätte um dich auszuspionieren, wäre es sicherlich nicht ich gewesen.“ Sagte er mit einem Lächeln, das man selbst in seiner Stimme hören konnte. „Nah, ich war nur hier, um nach etwas zu suchen, aber dann- oh vey- zeigtest du dich bevor ich abhauen konnte, und so habe ich einfach hier herum gehangen- aber wer könnte es mir verübeln, die Szenerie ist unglaublich- ähem, hey, sorry für das, du weißt schon.“ Das entschuldigende Achselzuckende grinsen war schon fast hörbar.

Noch defensiv, aber Neugierig durch seine Kommentare, verschränkte sie die Arme und sprach in Richtung des Baumes. „So, Wer sind Sie? Kommen Sie heraus und sprechen Sie mit mir.“

Er seufzte. Dies war etwas was er schon seit Jahren wollte und nun hatte er die Möglichkeit dazu, doch es könnte in einer Krise enden. „In Ordnung“ sagte er langsam „aber nur wenn du mir versprichst mich nicht zu verprügeln, okay?“

Nun lächelte sie ein wenig, sie zog ihre Aura zurück und ließ sie in den normalen Zustand gleiten und antworte: „ Du bist in Sicherheit, für dieses eine Mal.“
 

Er stand auf und klopfte den Dreck von seiner Kleidung. Dann murmelte er leise vor sich hin, seine Gedanken gingen durcheinander und er war überhitzt. „Okay, Hades… Das ist kein Grund nervös zu sein… das ist nur die schönste Göttin die jemals existiert hat…. Bei der du niemals eine Chance hättest… “

Er hätte über sich selbst gelacht, wenn die Erwartete Ablehnung nicht so tief im ihm gesteckt hätte. Er sprach streng zu seinen Gehirn: „ Be cool, Man, Be cool.“

Dann breitete er die Weidenzweige auseinander und stieg aus seinem Heiligtum hinaus.

Allerdings war er noch völlig unsichtbar und Melanthe sah nur die Bewegung der Blätter die sich wie von allein zu bewegen schienen. Dies erschreckte sie, doch sie zügelte die Angst die in ihr aufstieg.

Die Äste fielen wieder zurück an ihren Platz und dann sah sie im Gras ein paar Eindrücke, was wohl Fußabdrücke sein könnten, die auf sie zukamen.

Diese Eindrücke stoppten glücklicherweise bei einem höflichen Abstand.

Aber zu guter Letzt war sie sich sicher, dass er da war… „So, Sie wollen Unsichtbar bleiben? Ich hatte wirklich genug Unterhaltungen mit mir selbst um zu wissen das dies sehr langweilig ist. Wenn Sie mit mir reden wollen, dann hätte ich gerne ein anderes Gesicht vor mir zu dem ich sprechen kann.“

Er kicherte. „ ja das kann ich nachempfinden…“ Der Klang von raschelnder Kleidung als die Arme gehoben wurden. „ Uh hey hör zu, wenn du nicht möchtest das ich hier bin, werde ich sofort gehen, okay? Nur nicht ausflippen und schreien oder meinen Kopf mit einem Stein zerschlagen… bitte?“

„Uhh… okay“ sagte sie, nun noch neugieriger. Wer war dieser Kerl nur?
 

Dann gab es einen Schimmer von etwas das sichtbar wurde, beginnend in der Nähe der Erde. Rauch? Rauchige Wellen schlugen unter einem langen schwarzen Himaton hervor. Langsam, nach und nach, wurde mehr sichtbar… die länge eines Großen mächtigen Körpers…. Ein paar breite Schultern, mit einer Schädel- förmigen Perone die an der rechten befestigt ist….. starke glatte muskulöse Arme…Der Arm der locker an dem Körper hinab hing hielt seltsamerweise eine Narzisse…. Der andere Arm hielt einen schwarz-silbernen Totenkopfhelm der vor kurzem noch auf dem Kopf von…

Sie wusste wer er war. Wer hätte es sonst sein können? Sie hatte ihn niemals zuvor getroffen, sie hatte ihn nur einmal im vorbei gehen vor über 13 Jahren in großer Entfernung gesehen. Und dann auch nicht von vorn.

Was für eine Schande, kam ein ungebetener Gedanke. Nun ertrank sie in den Augen des Gottes, den niemand ihr jemals erlaubt hätte zu treffen.
 

Okay, er war nicht konventionell schön, aber er war…. Majestätisch. Alt und ungeheuer kraftvoll. Sein blaues Flammenhaar knisterte leise in der Stille, seine Augenlieder lagen halb geschlossen über den großen goldenen Augen, die die Geheimnisse des Universums andeuteten.

Sein Gesicht ist lang, schlank und kantig, um die Augen lagen leichte Schatten, dazu eine scharf geformte Nase, aber seine Lippen bildeten einen Kontrast dazu, diese waren weich und voll. So das jede Frau gerne daran geknappert hätte.

Schlanke, lange Finger die ausdruckslos anmutig, aber auch ein wenig Nervös den Helm und die Blume hielten. Dunkle Energie floß knapp unter der Oberfläche seiner grauen Haut, einen Körper voll unglaublicher stärker der unter der fließenden schwärze seiner Kleidung verborgen war.
 

Er war… gefährlich.
 

Sie wusste es, ihr wurde dies oft erzählt. Es war allein schon Ärger ihm nahe zu sein, geschweige denn mit ihm allein. Sie sollte in eine andere Richtung rennen und ihre Mutter rufen. Aber…. Sie hatte noch nie etwas gesehen was sie so tief erregt hat. Sie konnte sich erinnern dass sie dieses Gefühl schon einmal hatte. Bei dem einen Besuch auf dem Olymp … und dann hatte sie ihn nur von hinten gesehen.

Die flammenden Haare, der große massige, muskulöse Körper.. als er von allen anderen weg ging…. Sie war damals noch ein Kind gewesen und verwirrt über ihre Gefühle.

Zugegeben, nun hatte sich dieses Gefühl verzehnfacht. Sie war sich nicht einmal sicher, was genau sich in ihr gerührt hatte, aber es war sehr intensiv und nicht zu leugnen. Irgendwie floss es schon fast spürbar durch ihre Adern, heizte ihre Haut von innen her auf.

Ihre Augen waren geweitet, mit einem Kribbeln im Körper dem sie keinen Namen geben könnte hauchte sie eine einzige Silbe.

„Whoa…“
 

Hades wurde von ihrer Reaktion überrascht, aber noch mehr überrascht war er von dem Fakt das er noch ruhiger wurde. Immerhin war es SIE. Das Mädchen, das er einmal gesehen hatte, vor 13 Jahren, vier Monate und acht Tage (nicht, dass er dies Zählen würde…. Immerhin hat er den Überblick über die Minuten verloren..).

Er war zu dieser pathetischen Hochzeitsfeier gegangen, aus der unbeabsichtigt der Trojanische Krieg hervorgegangen war.

Er wollte eigentlich nicht gehen, aber die gute alte Eris hatte seinen Arm verdreht und darauf bestanden das er sicherlich den Spaß nicht verpassen wolle. So musste er gehen.

Wo er DIESE atemberaubende Vision der Vollkommenheit gesehen hatte. Und er war so tief davon geschlagen worden, etwas das er noch nie in seinem Leben erlebt hatte, etwas das ihn soweit aus dem Konzept geworfen hatte, das er nur in stummer Verblüffung saß als sie verschwand. Kurz darauf, brach auch schon die Hölle los, aber er hatte in jenen flüchtigen Moment ihr Aussehen gespeichert. Stunden später, während bestimmte Göttinnen stritten und die hilflosen sterblichen in Panik gerieten, begannen die Götter damit sich zu verstecken und zu betrinken.

Und während Hades normalerweise mit leuchtenden Augen die katastrophalen Ereignisse begutachtet hätte, hatte er neugierig versucht Informationen über dieses Mädchen aus seinen saufenden Brüdern heraus zu bekommen.

Die meisten Informationen waren einfach nicht hilfreich, wie üblich. So hatte er kaum mehr als ihren Namen und ihre Herkunft erfahren.

In den Jahren dazwischen hatte Hades oft an sie gedacht und immer an Festen teilgenommen, in der Hoffnung, sie wieder zu sehen, aber er hatte sie nie wieder gesehen und anschließend aufgegeben. Manchmal ist ihm der Gedanke gekommen sie einfach zu suchen und sich ihr selbst vorzustellen. Aber er hatte diesen jedes Mal fallen gelassen, er hatte einfach wichtigere Sachen zu tun gehabt. Mit seiner Arbeit, seiner Grundstücke und seinem Plan den Olymp zu übernehmen. Ehrlich gesagt, wusste er den Grund warum er sich ihr nie vorgestellt hatte, aus langer schmerzhafter Erfahrung. Er wusste wie wahrscheinlich die Ablehnung war, seit er die Unterwelt beherrschte hielten sich alle Göttinnen in der Regel von ihm fern. Wenn sie dies getan hätte, hätte es ihn hinter die Grenze des zu reparierenden geschossen.

Aber jetzt… Hier stand sie vor ihm, endlich. Und sie reagierte nicht wie die anderen Göttinnen, entsetzt, feindlich oder angewidert. In der Tat schien sie ….. fasziniert zu sein.

Auch wenn sein Kopf ihn streng warnte dem keinen Glauben zu schenken, zitterten sein Herz und seine Seele wie ein glücklicher Hund.

Und sie war so verdammt schön dass es in den Augen brannte sie anzusehen. Sie blickte hinter langen Wimpern und lila-goldenen Augen zu ihm auf, ihre weichen, leicht geöffneten Lippen schienen irgendwie erwartungsvoll.

Haare die schöner waren als die schönste Blume auf dieser Welt, flossen ihr wie ein wehender Wasserfall über den Rücken, in die ein Mensch glücklich seine Finger vergraben hätte.

Der graue Chiton den sie trug klammerte sich an ihren Körper in einer höchst ästhetischen Weise. Ihre Taille war perfekt und unter ihrem absolut erstaunlichen Busen versteckte sich ein breites grünes Band das die Konstruktion sicherte. Ihre silbern-weiße Aura beleuchtete den Hain, was zur Folge hatte das ihre Haut wie Honig aussah.. süß, warm und absolut unglaublich, wenn man mit der Zunge darüber streichen würde.

Oh, er hatte einig äußerst gefährliche Gedanken.

Merkwürdig war nur das sie ihn nicht NUR in der einfachsten Weise erregte. Er hatte eine lange Zeit nicht mehr das Gefühlt gehabt, was er nun spürte, sein Herz begann in der dunklen Höhle seiner Brust zu kämpfen, etwas wo er geglaubt hatte das dies schon seit Millennien gestorben war, doch nun spürte er dieses Zappeln, genau wie damals als er sie zum ersten Mal zu Gesicht bekommen hatte.

Vielleicht waren es nicht wirklich Millennien, aber es war definitiv gestorben seit… Er schob die alten traurigen Erinnerungen beiseite, drückte diese fruchtlosen Gefühle in einem Topf und befestigte einen Decken darauf, doch zurück blieb dieser hoffnungslose dumpfe klang, der in seinem Herzen widerhallte.
 

Dann wurden sich plötzlich beide bewusst, wie lange sie schon so dastanden und einander anstarrten, ohne zu sprechen. Beide waren etwas verlegen und ratlos.

Hades erinnerte sich an die Blume in seiner Hand und aus keinem anderen Grund als das er nun etwas tun müsse bot er ihr diese stillschweigend an.

Melanthe senkte den Blick und nahm das Geschenk an, ihre Finger streiften seine. Sie fühlte sich irgendwie atemlos. Sie hielt den langen Stängel der Narzisse mit beiden Händen und versuchte diese ruhig zu halten, dann flüsterte sie: „ Oh.. ähm.. danke..“
 

Hades Puls erschauderte schwach. Sie hatte ihn berührt, wenn auch nur kurz, aber es hatte ein Feuerwerk in seinen Nerven losgeschlagen.

Komisch dachte er, nachdem er ihr die Blume gab bekam er das Gefühl er wäre ein Verehrer der gekommen war um, um ihre Hand anzuhalten.

Noch komischer wäre gewesen, wenn dies jemals genehmig werden würde…
 

Die lange Zeit des Schweigens drohte wieder über sie zu fallen, doch einmal mehr hob sie ihren leuchtenden Blick zu dem seinen und schaute ihn erwartungsvoll an. Er musste etwas tun, die Dinge in Bewegung setzen. Was auch immer das bedeuten soll.

Also räusperte er sich leise in seine Faust und streckte eine Hand zum üblichen Gruß hinaus. Gut, sein Gruß sah sowieso immer so aus.

„Ähm. Hades, Lord oft the Dead, hi howya doin‘?“ Dann gab er sich prompt einen geistigen Tritt in den Hintern, weil er so ein erbärmlicher Idiot war.
 

Dennoch starrte sie ihn weiter an, aber nicht mehr ganz so als wäre sie in Trance, dann nahm sie die dargebotene Hand, leicht aber umklammerte diese fest.

Obwohl es ihren Puls wieder zum rasen brachte, blieb ihre Stimme bemerkenswert ruhig.

„Äh, Hallo, Melanthe, die neu ernannte Göttin des Frühlings, leider, mir geht es gut, danke.“

Hades starrte auf ihre Hand. Es war tatsächlich üblich für ihn den Leuten seine Hand anzubieten, aber es war so ungewöhnlich dass jemand diesen tatsächlich akzeptierte. Zumindest bereitwillig, ohne dass vorher ein böser Plan angeboten wurde.

Dies erschreckte ihn mehr als alles andere was heute passiert war. Das und die Tatsache dass sie ihn wieder berührte.

Er schlug sich geistig wieder für solch ein jugendliches Verhalten. Sie lösten ihren Händedruck, er erholte sich schnell von dieser reizvollen Ablenkung. „Äh, ja Melanthe….. Tochter von Demeter… Ich, äh, weiß.“

Mit dem Blick zurück auf die Narzisse sagte sie: „Ich bin überrascht, dass Sie von mir gehört haben.“ Es war ein Hauch von Sarkasmus in ihrer Stimme, der nicht an ihn, sondern an ihre Situation gerichtet war.
 

Er verstand diese unterschwellige Information und lächelte ein wenig. „ Gehört und gesehen im Vorbeigehen, aber ich hatte noch nie das Privileg und das Vergnügen mit dir zu Reden. Warum haben wir es nie geschafft, ineinander zu laufen?“

Sie wusste genau warum sie dies nicht geschafft hatten. Demeter. Sie seufzte tief, rollte ihre Schulter in langer Müdigkeit und Ärger, aber wieder nicht über ihn, dann sagte sie: „ Lange Geschichte.“

Er lächelte wieder, er spürte dass sie ihm alles erzählen wollte, alles, und komischerweise wollte er alles hören.

Zudem war es ein sehr toller Bonus noch ein wenig länger ihre Schönheit genießen zu können. „Hey, ich habe die Ewigkeit.“ Seine Stimme klang weich und geschmeidig.

Zuerst schaute sie ihn mit einem leicht zweifelhaften Ausdruck an. Aber er sah ehrlich interessiert aus, nicht leer, gelangweilt oder einfach nur dumm, so wie einige der anderen Götter. Zudem, war er nie wie die anderen Götter gewesen, sonst würden sie ihn nicht so scheuen.

Alle sagten er wäre ohne Reue böse, nicht in der Lage Freundlich zu sein, zudem hatten sie ihn so gut wie möglich gemieden, selbst bei den Sitzungen des Rates.

Aber er hatte nichts getan oder gesagt um sie irgendwie zu erschrecken oder ihr weh zu tun, denn dazu hätte er viele Gelegenheiten in den letzten Minuten gehabt. Er bot ihr sogar an ihrem Trübsal zu zuhören und es schien so als meinte er wirklich was er sagte.

Und, so einfach die Geste auch war, hatte er sie mit einer Blume in der Hand gegrüßt. Einer Narzisse, welche Frieden, Harmonie und Glück repräsentierte. Aber manchmal auch ….. Liebe.

Ihr Herz schlug unruhig nach diesem Gedanken. Es war zweifelhaft das er die Symbolik kannte. Und sie setzte sicherlich viel zu viel Betonung in diese Symbolik. Doch sie hielt für einen kurzen Moment die Blume näher an ihre Brust. Er schien nicht annähernd so schrecklich wie immer alle sagten. Und da, nach ihrer Meinung, die meisten von ihnen Idioten waren, sollte sie sich selbst eine Meinung darüber bilden ob er wirklich böse war.

Außerdem… etwas Tieferes in ihr wollte ihm alles anvertrauen, mit ihm alles teilen, ihm vertrauen…. Dieses Gefühl rauschte durch ihre Adern, neckte sie. Sie konnte ihn nicht gehen lassen bevor sie alles herausgefunden hatte.

Sie wand sich von ihm ab und benutzte ihre Kräfte um eine große Wurzel eines nahe gelegenen Baums dazu zu veranlassen sich aus der Erde zu erheben. Unter einem rumpeln erhob sich die Wurzel aus dem Boden und formte einen geeigneten Sitzplatz für sie beide. Es war einfach höflich ihm gastfreundschaftlich zu begegnen, er war ja schließlich in ihrem Zuhause.

Sie setzte sich auf die provisorische Bank und signalisierte ihm sich auch zu setzen. Er nahm ihre Einladung dankend an und legte seinen Helm zwischen seinen Füßen auf das Gras.

Dann blickte er sie an und ermutigte sie stumm, fortzufahren. Sie seufzte einmal und begann.

„Naja, Für den Anfang musst du wissen, ich bin fast mein ganzes Leben hier eingesperrt worden. Mutter hat mir nur ein dutzend Mal erlaubt die Insel zu verlassen.“ Ihre Schultern hingen leicht und sie verdreckte die Augen ausdrucksvoll.

Hades runzelte die Stirn, er war wirklich von dem geschockt was sie gesagt hatte. Sie ist, fast ihr ganzes Leben, auf dieser Insel gewesen? Kein Wunder das sie sich nie wieder begegnet sind. Wie viele Jahrhunderte hatte Demeter sie hier isoliert und versteckt gehalten? Der Gedanke war so entsetzlich wie seine eigene Situation. Doch er konnte sich nicht dazu durchringen diesen Vergleich im Moment anzusprechen.

Sie fuhr fort: „Aber ich hatte die Ehre, ganze drei Mal auf den Olymp zu gehen… Wheee..“ dröhnte sie den letzten Teil und drehte ihre Finger in der Luft.

Das ließ ihn grinsen. „Der Olymp hat dich sehr beeindruckt, nicht wahr?“

„Ja“ brummte sie leicht. „und ich hätte sehr gut ohne diese heutige Reise leben können, vielen Dank“ dann schien sie nachdenklich. „Lustig ist das du 2 der 3 Mal da warst.“

„Wirklich?“ er plagte sein Hirn konnte sich aber nicht erinnern. „ Wann?“

„ Das erste Mal war bei der Babyparty für Hercules.“ Erzählte sie, „ Aber Mutter hielt mich die ganze Zeit an einer sehr kurzen Leine.“ Sie ließ ein verärgertes Schnauben hören.

„Sie zog mich in eine Ecke, um die Geschenke zu bewundern, dann hörte ich die anderen Götter laut über was lachen. Als ich nachsehen ging was so lustig war, sah ich dich… du gingst gerade.“

Sie fühlte ihr Herz schneller schlagen als die Erinnerung wieder kam, genauso schlug es als sie ihm zum ersten Mal gesehen hatte. Es schlug noch schneller, als sie die Augen zu ihm wandte und realisierte das er neben ihr saß.

Ein wenig unsicher fuhr sie fort. „Ich glaube… Die Götter haben über dich gelacht, obwohl ich keinen Witz gehört hatte…“

„Oh, ja das.“ Er lachte falsch über diese unangenehme Erinnerung. Schade das er sie nicht gesehen hatte, es hätte sicherlich sein Herz erleichtert. „ Wirklich gut lachen auf des alten Hades Kosten, wie üblich.“

Sie nickte, senkte die Augen, als ob sie sich für die Grobheit der Götter entschuldigen wolle. „ Ich habe nie verstanden warum…. Sie waren so gemein zu dir.“

Er hob eine Augenbraue. Okay das war neu.

Sie fuhr fort. „ Das zweite Mal ist fast einen Monat und einen halben Tag her und mir war nicht mal erlaubt die Insel zu verlassen. Mutter ist für ein Treffen oder so auf den Olymp gegangen, aber ein Freund sagte mir, dass auf dem Olymp eine schreckliche Schlacht begonnen hatte. Ich konnte nicht einfach nur herum sitzen und Löcher in die Luft starren, so schlich ich mich raus um die Aktion zu sehen….“

Rhodope hatte es ihr gesagt und so hatte sie sich auf gemacht ohne nachzudenken. Die Folgen der Schlacht waren erschreckend, aber den schlimmsten Teil hatte sie verpasst. Ihr Gesicht wurde weich und sie sank ihren Blick. „ Als ich dort ankam, warst du bereits besiegt und verschwunden….“
 

Diese Aussage traf ihn hart. Sein Gesicht fiel in sich zusammen, genau wie sein Herz. Er war sich so sicher gewesen das sie nicht da war, als er die Götter in Ketten gelegt und sie dazu gezwungen hatte den Olymp hinunter zu laufen um sie in der Unterwelt einzusperren.

In der Tat, als er einen Namen eingravierenden Zauber auf die Handschellen angewandt hatte, hatte er absichtlich vergessen ihren Namen mit zu nennen.

Nun wusste er, dass sie tatsächlich anwesend war, wenn auch nur kurz. Sie musste ihn hassen…

Er seufzte tief. „ Super“, erklärte er, obwohl es traurig in ihren Ohren klang. „Well, Ich denke du weißt nun alles über das alte böse ich. Großartig. Ich werde dann mal gehen…“ Er begann sich zu erheben um zu gehen, doch ihre weiche Stimme hielt ihn auf.

„Uhm… Ich würde mir lieber ein eigenes Urteil über dich bilden. Wenn das okay für dich ist und so.“

Das überraschte ihn mehr als der Händedruck, viel mehr. Er drehte sich zu ihr um und runzelte die Stirn, die Augen mit skeptischer Sehnsucht gefüllt. „ Du würdest?“

Sie lächelte sanft. Sie verstand nun dass er deprimiert gewesen ist. Sie waren verwandte Seelen, in diesem Sinne. Vielleicht, wenn er nur wüsste, dass er nicht ganz allein im Universum ist…

„Hey, weißt du ich werde krank davon dass mich jeder auf dem ersten Blick beurteilt. Du nicht?“

Er starrte sie einfach nur an, und plötzlich wurde er mit dem überwältigenden Wunsch gefüllt alles zu sein was ihr wohlmöglich gefallen könnte, sein Leben zu ändern um sie glücklich zu machen. So das sie ihn als perfekten Mann für sich sah. Seine Stimme war weich als er auf ihre Frage antwortete: „ Ja, ich auch…“

Er riss sich von seiner unrealistischen Träumerei frei, räusperte sich und versuchte seine Stimme wieder Normal klingen zu lassen. „ So äh, ich nehme an du wirst nicht jedem Bericht erstatten, dass ich hier bin?“ Er winkte mit dem Finger gegen den Himmel, die Bedeutung war klar.

Offenbar wusste er nicht das Zeus nicht mehr wütend auf ihn war, dass es keine schwere Strafe geben würde, außer natürlich den dauerhaften Ausschluss von allen bisherigen Privilegien.

Allerdings wird es wohl irgendwann eine strenge öffentliche Rüge geben mit der Anforderung einer formellen Entschuldigung, wenn er jemals sein Gesicht wieder zeigt. Und sie würde diesen Horror nicht einmal ihrem schlimmsten Feind wünschen. „ Warum sollte ich es jemanden sagen?“ sie zuckte stark mit den Schultern, dies linderte seine Angst stark.

„Mich interessiert es nicht was sie denken, sie interessieren sich nicht einmal dafür wie ich mich fühle…. Aber ich würde gern wissen warum du hier her gekommen bist, in meinen Hain. Du sagtest du würdest etwas suchen. Was ist es?“

Es war interessant dass sie in der gleichen Weise über die anderen Götter dachte. Was hatten sie ihr nur angetan? Wenn er allein nur die „beinahe“ Geiselname ihrer Mutter nahm, war dies allein schon mehr als genug für ihre Verärgerung. Wie auch immer, ihre Anfrage warum er hier sei war nur fair, da er unwissentlich in ihre Privatsphäre eingedrungen war. Und, allein schon weil es SIE war, war er gewillt es ihr zu erzählen. Aber er seufzte. „ lange Geschichte.“

„Hey ich habe die Ewigkeit“, war ihre Antwort. „Sprich mit mir.“

Zuerst trug er denselben Ausdruck auf seinem Gesicht als er ihr dies gesagt hatte, aber die Tatsache dass sie seine eigenen Worte wiederholt hatte ließ ihn grinsen.

Sie war eine Schönheit und hatte einen humorvollen Sinn für Ironie. Er mochte diese Kombination sehr.

Er hob beide Hände in einem Achselzucken und begann.

„Naja, Um es kurz zu machen… ich brauch Hilfe. Sieh, Die Schicksalsschwester haben mich hierher geschickt, damit ich die Heilung suche und finde….“ Als er näher an dem verbrannten Granatapfelstrauch stand, schaute er ein wenig verlegen. „Oh, und, ähh… sorry wegen dem Bush… Ich habe irgendwie die Kontrolle über mich selbst verloren…“

Sie schüttelte nur den Kopf: „Es ist okay, In ein paar Tagen sieht er wieder genauso aus wie vorher.“

Er nickte, sehr Erleichtert darüber das er ihn nicht zerstört hatte, fuhr er fort. „Wie dem auch sei, sie haben mich geschickt um nach einer Art dunklen Blume Ausschau zu halten. Aber ich habe sie noch nicht gefunden.“

Sie konnte bei seinen Worten nur starren. Die Schicksalsschwerstern sagten..? So war es Schicksal ihn zu treffen, darum hatte sie dieses Gefühl der grenzenlosen Anerkennung wenn sie in seine Augen blickte, das undefinierbare Gefühl der Anziehung.

Es war bestimmt dass sie ihn kennenlernte, eine Art Verbindung zu ihn hatte und seltsamerweise war sie von dieser Idee begeistert.

Ihre Hände klammerten sich um die Narzisse als sie leise sagte: „Well, Du hast sie gefunden…......... Mich.“

Hades drehte sich langsam wieder zurück zu ihr, sein Herz schlug in einer eigenartigen Erwartung. „Könntest du…. Du das wiederholen?“

Melanthe fuhr fort, ihre Augen schauten ihn ein wenig wie in Trance an. „So nennen mich die Nymphen hier, wie sie mich hier rufen. Mutter nennt mich Kore, ihre ‚Tochter‘…. Aber für die Nymphen bin ich die Dunkle Blume.“
 

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Genau in diesem Moment, schwebte hoch über Nysa jemand anderes. Auch er hatte die Absicht Hades zu verfolgen. Aber anders als die Höllenhunde von Hekate hatte er nur liebevolle Absichten.

Es war natürlich Cupid.

Er hatte Hades auf dem Radar seit einer Stunde verfolgt. Er dachte Hades benötigte ein wenig Hilfe, bevor der dunkle Gott Melanthe nah genug war, um sich hoffnungslos zu verlieben. Aber Cupid war ziemlich überrascht, den älteren Gott nicht in der Unterwelt anzutreffen. In der Tat, war er ziemlich weit weg von zu Hause.

Er segelte elegant auf einen Aufwind, studierte die herzförmig rote, nicht Schokoladen haltige Box die er hielt. Er sah von dem Radar auf, um sich zu orientieren, er scannte den dunklen Horizont, dann die Insel unter ihm. Eine Augenbraue hob sich fragend. Er blickte zurück auf den Radar, dann wieder auf die Insel. Die Mundwinkel streckten sich zu einem Breiten lächeln und die Augenbrauen gingen Richtung Norden, beide Augen weit vor Freude geweitet. „Heilige Scheiße, ich glaube das nicht! Er ist schon bei ihr!“ lachte er laut. „Wo wir gerade darüber reden wie man meinen Job vereinfacht. Ich weiß zwar nicht was Mama dazu sagt, aber die Schicksalsschwerster haben eindeutig Pläne für diese beiden.“

Er war schon davon überzeugt gewesen, nachdem er den ganzen Nachmittag und den ganzen Abend, Melanthe auf dem Olymp beobachtet hatte. Sie hatte in einer subtilen Art und Weise vorgegeben etwas zu sein, was jeder erwartete, doch innerlich hatte sie gebrodelt. Er hatte sie als das gesehen, was sie war, auch wenn die anderen alle keine Ahnung davon hatten. Mit ihrer versteckten Haltung, ihrer äußeren Gabe, dem geheimen Wunsch zu gehen und ihr eigenes Ding zu machen… Sie erinnerte Cupid an jemand anderen.

Und jetzt war sie im Gespräch mit diesem jemanden verstrickt. Sie waren so perfekt für einander, das es ihm fast Angst machte.

Dennoch musste er sich sorgfältig überlegen ob er auch Melanthe beschießen wollte, nur für den Fall das sie sich nicht sicher war ob sie bereit für eine ernsthafte Beziehung war. Nach allem ist sie praktisch von Apollo weggerannt… aber wer wäre dies nicht? Cupid landete auf einer kleinen Wolke und steckte seinen Radar weg. Dann zog er ein zweites kleineres Gerät hervor. Hielt dieses auf Augenhöhe, überprüfte die Daten und grinste listig.

Nein, Für diese Mission brauchte er nur einen Pfeil. Enorm zufrieden griff er nach seinem Bogen und dem super-Pfeil. Er wusste das er aus jeder Sichtweite treffen würde, doch zwei Punkte musste er dem Pfeil vorher hinzufügen. Einer war der Unsichtbarkeitstrank. Alle seine Pfeile verschwanden nach dem Kontakt, aber er konnte es sich nicht leisten das er ihn wohlmöglich sah. Darüber hinaus hatte er einen Suchtrank, den er kurz zuvor gebastelt hatte, mitgebracht. Der auf die göttliche Essenz von Hades reagieren würde.

Dann brachte er beide Tränke in die Kerbe des Pfeiles ein und ließ ihn fliegen. „Nun kommt er, großer Kerl“ kicherte er. „ Eine Auffrischungsimpfung für das Herz!“
 

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„.. Du machst Witze.“ Hades reagiert auf die Aussage von Melanthe mit einer Stimme die weich, aber sogleich fassungslos und schier emotionslos war. Nebenbei war sein Hirn am baldigen zusammenfallen. Das Schicksal.. Es war alles geplant.. Aber zum ersten Mal stimmte er diesem Plan aus vollem Herzen zu.

„Nein, es ist wahr.“ Sie schüttelte ihren Kopf um sich besser in den Griff zu bekommen. „Aber ich bin nicht wirklich sicher, welche Sorte von Hilfe ich für dich sein kann? Vielleicht wenn du mir sagst, was mit dir ist?“

Während sie sprach, drehte er langsam den Kopf zur Seite. Das wurde langsam viel zu viel, als mit dem er umgehen konnte. Er hatte Gedanken und Gefühle die er nicht kontrollieren konnte, und er hatte Angst das er jemanden verletzen könnte wenn er sie noch länger zurück hielt. Nicht sicher was von den beiden ihm mehr angst machte.

Die Schicksalsschwestern hatten ihn auf diese Mission geschickt um etwas zu finden, das er brauchte um sich selbst zu heilen… aber sie meinten doch sicherlich nicht sie?

Und obwohl sie bereit war ihm zu helfen, hatte er keine Ahnung was er zu ihr sagen, was er tun, was er fühlen sollte.

Dann traf ihn der Pfeil direkt zwischen den Schulterblättern.
 

Es traf seinen Körper wie eine leichte Brise, obwohl sein Herz den Stachel fühlte reagierte es mit einem dumpfen Schlag… er keuchte ein wenig, als sich etwas in ihm lockerte… der tote Griff um seine Seele löste sich … Die kalten, alten Eisenketten wurden schwächer… Sein Unterbewusstsein suchte verzweifelt den Schüssel zu den Schlössern…
 

Sich nicht bewusst über den Pfeil, verglasten seine Augen in Verwirrung, er blinzelte überrascht, doch nach und nach wurde dies mit so etwas wie Hoffnung aufgehellt. Seine Gedanken bewegen sich langsam, aber auf einen Weg zu. Die Schicksalsschwestern hatten dieses treffen vorhergesehen… und selbst Götter konnten nicht ändern was vom Schicksal bestimmt wurde. Vielleicht musste er wirklich hier sein. Vielleicht hätte er sie schon viel früher treffen sollen. Vielleicht war sie zusammen, zu weit mehr in der Lage, als sich jeder von ihnen bewusst war. Er hatte sich ein wenig erholt und sprach, aber noch leicht mit dem Körper von ihr abgewendet: „Wirklich, Melanthe, es ist viel mehr kaputt als ich beschreiben könnte. Es geht nicht nur um mich, es geht um die ganze Unterwelt…“

„Vielleicht, wenn ich in der Lage wäre dorthin zu gehen, es mit eigenen Augen zu sehen….“ Begann sie, dann seufzte sie schwer.

Er fing den Seufzer und drehte sich mit einem kleinen Lächeln zu ihr um. „Hey, keine Sorge. Ich erwarte keine Wunder. Auch wenn du nur eine einzige Sache beheben könntest, würde ich dir mehr als gern die große Tour geben.“

„Und ich würde es gerne sehen, ehrlich.“ Seufzte sie wieder, die gekreuzten Arme wurden von einem Stirnrunzeln verstärkt. „aber Mutter würde einen Lachanfall bekommen.“ Eigentlich hatte Demeter ihr auf die Hölle verboten sich diesen Gott zu nähern, geschweige denn allein mit ihm zu sprechen.

„Sie erwartet von mir das ich am Morgen hier sitze, auch wenn ich mich nicht wirklich darauf freue. Und das letzte Mal als ich ihr nicht gehorcht habe, dachte ich, ich würde hier für immer gefangen sein…“

Ihr Seufzer war nun tiefer und eine kleine Falte erschien auf ihrer Stirn. Hades sah nun alles klar. Sie hatte- wer weiß wie lange- vielleicht Jahrhunderte damit verbracht Mama’s Mädchen zu sein. So lange, dass sie sich daran gewöhnt, es nie in Frage gestellt hatte. Bis vor kurzem. Und nun Rebellierte ihr Herz in Unzufriedenheit. Klar, war Mama furchterregend, eine Frau wo man nur weg rennen mochte, aber er wurde schon mit schlimmeren Konfrontiert.

Er wusste, als hätte sie es ihm selbst gesagt, dass sie nicht gehorchen wollte. Sie wollte mit einem Fast Fremden in die Nacht flüchten, anstatt auf Mamas okay oder Rückkehr zu warten. Und verdammt, er würde nur zu gerne Demeter‘s Gesicht sehen, wenn sie herausfand das ihr perfektes kleines Mädchen mit den schlimmsten aller Jungen davon gelaufen war. Der dunkle Teil seines Gehirns spielte kurz mit dem Gedanken sie in die Arme zu reißen und mit in die Unterwelt zu nehmen, ohne ein weiteres Wort, sie nie gehen zu lassen. Das mentale Bild das er ihren hilflosen Körper an seinen drückte, das Gefühl ihres Herzklopfens auf seiner Haut, beide mit dem Wissen das er sie nun ganz besaß, war so verlockend. So erregend. Aber sehr falsch.

Egal was er alles in seinem Leben getan hatte oder noch tun würde, nach so einer tat wäre er nicht mehr in der Lage mit sich selbst weiter zu leben.

Und diese Göttin war viel zu speziell, in einer ganz besonderen Weiße die er selbst noch nicht begriff. Er konnte ihr nicht wehtun. Was auch immer für sie bestimmt war, was zwischen ihnen geschehen sollte, sei es nur Freundschaft oder mehr als Freundschaft, es musste in beiderseitigen Einverständnis geschehen. Es war nicht zu übersehen dass sie die Sehnsucht hatte ihren eigenen Weg zu gehen, aber nicht sicher war wie sie anfangen soll. Und hier stand er, der perfekte Katalysator um sie über den Rand zu schupsen.

So verhöhnte er sie.

„Hmmm…… lustige Sache“, sagte er so beiläufig das er sofort ihre ungeteilte Aufmerksamkeit hatte. „ Ich hätte schwören können, dass ich jemanden gehört hatte, der sich auf alles in der Welt befreien wollte, um endlich zu leben.“ Er versteckte seine Arme hinter den Rücken, schaute nach oben, ganz unschuldig. „Muss wohl jemand anderes gewesen sein…“

Sie grinste ihn an. Sie erkannte den Trick. Insgeheime war sie froh, dass er klug genug war um sie anzustacheln. Sie wollte wirklich gehen, mehr als sie jemanden jemals hätte erklären können. Aber sie entschied sich sein Spiel eine kleine Weile mitzuspielen.

„Angeber“ lachte sie. „Der versuch mir meinen Arm zu verdrehen?“

„Ihn verdrehen? Not me, Babe. Ich würde keinen Finger an dich legen…… es sei denn du bittest mich.“ Grinste er, die Augen glühten vor spielerischer Erregung.

Sie lächelte bei diesen Gedanken, doch kurz darauf stieg ihr die röte ins Gesicht und sie senkte die Augen. Er neckte sie, das wusste sie. Aber es war so anders als das was Apollos verhalten ausmachte. Der andere Gott sprach leicht mit der klaren Erwartung darüber so weit wie möglich, vor allem so schnell wie möglich, zu kommen. Hades aber wartete auf ihren Einstieg in das Spiel. Er war überraschenderweise, ein Gentleman in diesem Flirt. Sie verdrehte den Stiel der Narzisse zwischen ihren nervösen Fingern, sie schluckte. Flirten?

Sie flirtete gerade wirklich mit dem Tod. Der Gedanke ließ sie erzittern, aber alles andere als vor Angst.

Dann fasst sie die Entscheidung den Nutzen aus dieser Situation zu ziehen. „Naja….“, sagte sie langsam. „Mutter wird für mindestens drei Tage weg sein, Auf jeden Fall. Sie ist sehr eingebunden während dem Wechsel der Jahreszeiten, die ganzen menschlichen Feste weist du….“ Melanthe biss sich leicht auf die Lippe und Hades hatte schwer zu schlucken bei diesem Anblick nicht zu stöhnen.

„Ich nehme an… ich könnte dich für eine Weile besuchen….. Es benötigt sicherlich seine Zeit alles in der Unterwelt zu sehen. Aber solange ich innerhalb der 3 Tage wieder da bin, wird sie niemals mitbekommen das ich jemals weg war.“

Hades starrte sie völlig geschockt an. Er hatte eigentlich nur an einen Abend zusammen gedacht. Sich etwas zu unterhalten um sich etwas besser kennenzulernen. Aber sie sprach über ein verlängertes Wochenende zusammen! Verdammt. „ Drei Tage?“ er schluckte, dann grinste er „ich denke, wir können das schaffen, Definitiv, auf jeden Fall, no problemo.“

Sie bemerkte seine Nervosität nicht sondern lächelte ihn nur an. Das würde eine interessante Erfahrung werden, egal was passierte. Schicksal oder nicht, es fühlte sich äußerst wichtig an, diesem Gott in einer kleinen Weiße zu helfen. Zudem hatte sie immer noch nicht herausgefunden was dieses eigenartige Gefühl zu bedeuten hatte. Die wirbelnde Strömungen in ihrem Inneren zog.

Aber vielleicht würden ein paar Tage mit ihm zusammen, ihr helfen dies einzuordnen. Aber alles nach der Reihe… Sie wandte sich zu dem Bach, wo Rhodope die ganze Zeit gefaulenzt hatte.
 

Die kleine Oceanide hatte nichts dagegen ignoriert zu werden. Sie konnte sehen was los war, auch wenn die beiden Götter praktisch ahnungslos waren. Die intensive Anziehung zwischen diesen beiden knisterte so heiß wie Hades Haar.

Das Wissen ließ sie grinsen, das selbst allmächtige Götter Vollidioten waren wenn es um Angelegenheiten des Herzens ging.

Andere hätten Melanthe davor gewarnt, hätten sich sogar selbst in den Weg gestellt um dies zu verhindern. Aber Rhodope wusste etwas, was die meisten nicht wussten. Sie hatte durch ihre Familie etwas verfahren, etwas aus der Vergangenheit von Hades. Er war durchaus in der Lage tiefe Liebe und Güte zu zeigen, zu geben, zu entwickeln. Und da es vor allem sehr offensichtlich war, dass diese beiden Gottheiten füreinander bestimmt waren, würde sie diesen bestimmt nicht im Wege stehen. Neben dem, würde Melanthe zu dem Morgigen Date mit Apollo nicht da sein und sie würde überglücklich ihren Platz einnehmen. Sie kicherte bei diesem Gedanken.
 

Melanthe sprach dann zu ihr. „ Rhodope, bitte erzähl niemanden davon, okay?“

Die Nymphe zeigte den Daumen nach oben, dann legte sie sich selbst einen Finger auf die Lippen, tat so als würde sie diese zusperren und den Schlüssel wegwerfen.

Zufrieden drehte sich Melanthe wieder zu Hades.

Schüchtern legte sie ihre Hand auf seinen Arm, sehr zu seiner Begeisterung und plötzlichen Überraschung.

„Sollen wir gehen?“ fragte sie. „Schöne Lady“ antwortete er und stoppte nur um seinen Helm zu rufen, „ mein Wagen erwartet sie bereits.“
 

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Gegenüber des Ufers von Nysa, würden die Höllenhunde von dem Klang der Flügel geweckt. Schnell hockten sie sich unter einen Felsen. Mayhem zischte: „ SCHAU! DA IST ER!“

Es war der schwarze Wagen, der von einem Greifen gezogen wurde, Hades hielt die Zügel und …. Und…

„Und er ist nicht allein,“ sagte Havoc.

Die Höllenhunde schauten einander an und seufzen. „Hekate wird das nicht gefallen“ sagten sie gleichzeitig.

Schlaglöcher auf der Straße zur Hölle

Kapitel 6: Schlaglöcher auf der Straße zur Hölle
 

Der Wagen war nur für eine Person gebaut, so war es ziemlich eng. Hades setzte Melanthe nach vorn, während er hinter ihr stand, die Arme hatte er um sie herum jedoch hielt er sie nicht fest, während er den Greifen im Flug führte.

Sie berührte ihn nicht, aber der Wind wehte ihr Haar in einer verlockenden Art und Weise über seine Arme.

Der Wind wehte so stark, dass es Melanthe schwer viel die Narzisse festzuhalten, deshalb steckte sie diese abwesend in den Brustbereich ihres Chiton.

Er schluckte schwer und versuchte es zu ignorieren, aber der Duft der Blüte, der von ihrem Busen her zu ihm wehte, war schmerzhaft ablenkend.

Darum war es auch eine verdammt gute Sache, das der Greif seinen Weg nach Hause kannte. Wer weiß, er hätte sonst wohl noch einen Unfall gebaut.

Melanthe selbst war von allem fasziniert, sie schaute hinauf zu den leuchtenden Sternen, nach unten in die tiefe Dunkelheit des Ozeans, sie beobachtete neugierig den Greifen.

Sie lächelte dann über die Schulter zu Hades. "Das ist so schön. Ich bin noch nie in einem fliegenden Wagen gewesen.... Natürlich, es gibt noch eine Menge Dinge, die ich noch nie gemacht habe."

Er hob eine Augenbraue. "Demeter ist wirklich die Mutter die einen erdrückt, nicht wahr?"

"Ja, kein Scherz." sagt sie trocken. Sie sah ihn mit einem weichen Ausdruck an. " Weißt du, du bist die erste Person, neben Rhodope die mir jemals richtig zugehört hat." Diese einfache Tatsache machte ihn zusätzlich reizvoll für sie. Zögernd legte sie ihre Fingerspitzen leicht an sein Handgelenk.

"Danke dafür."

Ihre Berührung brachte sein Herz dazu verrückte Gymnastikübungen zu machen, so dass er beinah die Zügel fallen ließ. Für eine Sekunde fragte er sich ob sie ins Meer abstürzen würden, aber der Greif nahm keine Notiz von der Lockerung seiner Führung.

Hades Kopf taumelte in Verwirrung. Es war einfach nur so, dass schon seit Jahrhunderten niemand mehr in seiner Gegenwart sein wollte. Und sie war so offen zu ihm, so vertrauensvoll.

Er konnte sagen, dass sie überraschend Naiv war und genau aus diesem Grund schien das Bedürfnis sie zu beschützen zu wachsen.

Irgendetwas in ihm war schon immer von Unschuld angezogen worden. Er starrte sie an, fast ohne zu blinzeln, er atmete nicht.

"Jederzeit", war alles was er sagen konnte.

Melanthe konnte ihm nicht lange in die Augen schauen, sie waren einfach zu intensiv. Es war als würde sie in eine Kerzenflamme starren... so hypnotisch.

Unsicher über ihre Gefühle zog sie schüchtern ihre Hand zurück und legte sie auf die vordere Schiene des Wagens.

Augenblicke später türmten sich Felsen auf bevor sie in die Dunkelheit abtauchten. Die Westküste des griechischen Festlandes. Der Greif schwenkte in die Richtung einer Höhle in den Klippen, dass Licht dort war völlig ausgelöscht.

Melanthe keuchte und schob sich instinktiv rückwärts, aus Angst vor der tiefen Dunkelheit. Ihr Rücken drückte gegen seinen festen Körper und sie fühlte sich irgendwie getröstet.

"Keine Angst." seine Stimme war in der Nähe von ihrem Ohr, sie klang weich und tief. "Deine Augen werden sich in einer Minute daran gewöhnen. Es ist nicht wirklich pechschwarz."

Sie atmete noch einmal tief ein und erschauderte leicht. Sie war sich jedoch nicht sicher ob es aus Erleichterung war ... oder weil er ihr so nah war. Sein warmer Atem an ihrem Ohr ließ ihren Körper kribbeln.

Sie hatte keine Zeit darüber nachzudenken, denn sie konnte wieder sehen. Sie flogen nun über einen violetten Fluss der sich durch die ganze Unterwelt wandte. Eine Art von Nachtleuchten war allgegenwärtig.

Sie hatte ihr ganzes Leben nur die Sonne, den Mondschein und das Sternenlicht gesehen, das Licht der natürlichen Welt. Das hier war eine andere Art von Licht, eine Art glimmen.

Einige Minuten lang sind sie dem Fluss gefolgt, doch dann wurde der Greif langsamer und landete am Ufer. Hades hielt ihre Hand um ihr aus dem Wagen heraus zu helfen.

Er schnippte mit dem Finger. Der Greif wurde von dem Geschirr befreit und ein Eimer Futter kam angeflogen. Dann führte er sie zu dem Rand des Flusses.

Er führte die Hand zu seinem Mund, dann schrie er: " Yo, Charon!"
 

Sofort konnte man durch den Nebel ein schwarzes Boot in Drachenform erkennen, das über das Wasser glitt.

Etwas steuerte das Boot mit einer langen Stange, etwas das Melanthe zuvor noch nie gesehen hatte.

Er schaute mehr oder weniger menschlich aus, unter seinem zerlumpten Chlamys erkannte man seine vertrocknete gräuliche Haut die über seinen blasen Knochen hing. Er war schon seit Jahrhunderten tot.

Seine hohlen Augenhöhlen gafften sie mit Neugier, aber auch höflich und klug an.

Mit großen Augen, ließ sie sich von Hades ins Boot geleiten, dann setzte sie sich neben ihn auf eine Bank auf der Rückseite.

Während er versuchte die Tatsache zu ignorieren, dass ihre Oberschenkel ihn leicht berührten, saß sie nur da und schaute dem dämonischen Ruderer mit Verwunderung an. Das Boot fuhr den Fluss hinauf und für einige Minuten gab es keinen Ton außer das Spritzen des Wassers.

Bald erreichten sie ein Tor das sich über einen Nebenfluss wölbte. Das Tor öffnete sich sobald sie in dessen nähe waren. Kurz hinter diesem Tor saß ein riesiger schwarzer Hund, der seine drei Köpfe hob um sie anzuknurren.

Charon pausierte sein Rudern lange genug, um den drei Köpfen je einen Hundekuchen zu zuwerfen. Diese schnappten sie gierig und schüttelten glücklich den Schwanz.
 

Melanthe brachte vor staunen kein Wort heraus. Verzückt starrte sie auf alles woran sie vorbei gingen. Die großen blauen Feuerbrunnen, deren Flammen hoch züngelte, sandten dabei schimmernd blaue Reflexionen über das schwarze Wasser.

Im Fluss entdeckte sie hauchdünne menschliche Formen. Sie schienen entlang zu schweben, scheinbar Gefühllos und sich dessen unbewusst.

Überhalb, die Decke war so hoch das sie nicht wirklich etwas sehen konnte, konnte sie Flügelschläge hören, die zu etwas gehörten das tief in der Dunkelheit versteckt war.

Die Wände um sie herum waren durch das Tropfwasser das schon seit Äonen floss geschwärzt. Hier und da fanden sich massive Stalaktiten.

Diese waren meist scharf wie Rasiermesser, obwohl einige andere auch die form einer knochenförmigen- Säule besaßen.

In einem schrecklichen Kontrast zu der restlichen Umgebung, entdeckte sie einen großen weißen toten Baum, der in einer Aussparung einer Wand versteckt war, sein Zweck war ihr unklar.

Hades lächelte über ihre offene Neugier. " Also.... bereit für die Tour?"

Kopfschüttelnd sagte sie: "Hier ist es so viel geheimnisvoller als ich mir je erträumt habe. Es muss eine Millionen Dinge geben die ich sehen könnte... Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich mir alles in 3 Tagen anschauen kann."

"Wir werden uns auf die Highlights stürzen" kicherte er. "Nicht das es hier welche gäbe. Dieser Ort stinkt. Bildlich und gelegentlich auch buchstäblich, wenn du den Schwefelgeruch verzeihst..." Sein Gesicht verfiel wieder in ein grübelndes Stirnrunzeln.

Ihre Augen glitten hinüber zu ihm, sie hatte einen Ausdruck von Verwirrung in ihrem Gesicht. " Es ist gar nicht so schlimm, weißt du?. Schwefel ist ein natürlicher Bestandteil der Erde..."

Seine Antwort war nur ein Kopfschütteln und ein Seufzer. Es war offensichtlich das ihn alles in seinem zuhause deprimierte.

"Mhh, ich denke, ich weiß nicht genug über die Unterwelt um irgendwelche Schlüsse zu ziehen... oder über dich, wirklich. Ich weiß nur was andere Leute mir gesagt haben, und ich habe das Gefühl, dass alle schon ziemlich voreingenommen sind. Ich würde gerne.... deine Seite der Dinge dazu hören."

Hades lachte kurz. "Nun das ist eine Premiere." Als er ihr aufrichtiges Lächeln sah, erkannte er das sie ihm die Gelegenheit gab, zumindest einer Person einmal sein richtiges Ich zu zeigen... was er gewesen war, vor so langer Zeit.... wo er wünschte, es wieder sein zu können.

Er war tatsächlich von der Veränderung, die er gerade machte, ein wenig erschrocken.

Sie wollte sein wirkliches Ich sehen und war bereit ihm diese Chance auch zu geben.

Er fühlte einmal mehr den Wunsch alles zu sein was sie wollte, was sie brauchte...

Aber er konnte es ihr nicht sagen. Alles was er sagte war: " Meine Seite der Dinge? Ich wüsste nicht einmal wo ich anfangen soll."

"Wie wäre es mit von Anfang an?" sagte sie mit einem kleinen Kichern. "Du hast mir zugehört und ich bin froh wenn ich dir zuhören kann."

"Das könnte eine Weile dauern," sagte er nachdenklich. " Aber wenn du es wirklich hören willst..."

Ihr süßes aufmunterndes Lächeln berührte ihn. Sie meinte es wirklich ernst. Er seufzte und ließ seine Gedanken zurück in den Nebel der Zeit driften. Erinnerungen rasten an ihm vorbei, zusammen mit dem Entsetzen. Es waren grauenhafte Zeiten gewesen, aber er fühlte nicht mehr die Intensität der Wut nach so vielen Jahrtausenden. Zum Glück waren es mehr Erinnerungen als Gefühle. Er begann leise um ihr die Geschichte zu erzählen.

" Ich denke, ich sollte mit meinen Eltern starten. Sie waren die letzte Generation der Titanen die den Olymp regierten. Mein Vater war, um es milde Auszudrücken, ein wahnsinniger Spinner." Sein Geist beschwor ein Bild des riesigen Kronos, er stand über allem, dunkel und grausam, Blitze zuckten in seiner Wut während er seine Familie damit bewarf. "Mutter lebte in Angst vor ihm und war ebenso ein Opfer wie wir. Seine Kräfte waren riesig und sie hatte zu dieser Zeit nur wenige Kräfte. Sie tat, was sie konnte, um uns zu schützen, aber am Ende war es nutzlos."

Die Ironie des nächsten Gedankens ließ ihn in Spott schnauben. " Die Schicksalsschwestern... was zum Teufel haben sie gegen meine Familie? Sie gaben Kronos eine Prophezeiung: Eines Tages werden deine Kinder deine Kraft nehmen. Und hey, er nahm die Nachricht überraschend gut auf. Immerhin, waren wir nur Kinder, ich der älteste der fünf. Seine Methode sich mit der Sache auszusetzen war, Poseidon und mich zu packen..."

Die Erinnerung an die eisige Faust, wie sie hoch in die Luft gehoben wurden, hinunter in den dunklen riesigen Rachen, ließ Hades immer noch unfreiwillig erschaudern.

Aber seine Stimme klang ruhig, fast beiläufig. " ... Und dann schluckte er uns im ganzen."
 

Melanthe hatte sein Gesicht und seine Körpersprache beobachtet, sie merkte schnell wie angespannt er wirklich war, obwohl seine Stimme klang als würde er nur belanglose Bemerkungen über das Wetter machen.

Mit der Abschlussbemerkung, keuchte sie unter Schock und alarmiert. Es war .... mehr als schrecklich. In dem Augenblick erkannte sie, dass sie nicht von einer schlechten Familiensituation wusste, ihre Mutter würde niemals was sagen oder tun was gleich zu setzen wäre mit dem was Hades erlebt hat. Ihr Herz brach für das Kind was er gewesen ist, ebenso für seinen Bruder.

Unter diesem Missbrauch und dem Schrecken, den er erlitten hatte, wäre es ein Wunder gewesen, wenn Hades nicht so geworden wäre, wie er halt war.

Er fuhr fort, mit einem Hauch von Bitterkeit.

"Bevor er Zeus jedoch schlucken konnte, gelang es unserer Mutter ihn zu verstecken. Dann wickelte sie einen Stein in Zeus Kleidung. Kronos, in seinem Wahnsinn, war getäuscht und aß diesen. Zeus wurde weg gebracht und war in Sicherheit, bis er schließlich zurück kam und Kronos besiegte, dann nahm er die meisten seiner Kräfte. Er befreite uns zwei, aber wir waren für immer..... durch diese Erfahrung verändert."

Erinnerungen schwammen an die Oberfläche. Diese groteske Gefühl wie er aus der Dunkelheit glitt, den Anblick des verweinten Gesichts seiner Mutter bei seiner monströsen Veränderung.

Und später.... als er seine schreckliche Reflexion gesehen hatte...

"Zeus war damals schon fast erwachsen, als wir herausfanden das wir 9 Jahre in unserem Vater verbracht hatte. Neun Jahre. Ich werde sicher eine Menge von diesen Dingen nicht vermissen."

Er war 14 als sein Vater in ausgespuckt hatte, er war unbeholfen, beschädigt und der Realität fremd. Sein Körper hatte sich in so vieler Hinsicht verändert, nicht zuletzt der Stimmbruch und sein nun an widerspenstiges Haar.

Diese dunklen neuen Fähigkeiten, die alle, aber vor allem ihn erschreckten...Er schüttelte den Kopf bei diesen Erinnerungen und blickte nach oben tief in die Schwarze Decke der Unterwelt.

"Kronos wurde verbannt und zu den Sternen geschickt. Er ist immer noch da oben, denke ich... obwohl es sicher wie die Hölle ist, das er keine Vatertagskarten bekommt."

Nun sprach er mit unverhohlener Bitterkeit.

"Doch mein Leiden ist noch nicht zu Ende. Als wir alle alt genug waren, gab es eine Entscheidung die getroffen werden musste: Wer würde welchen Teil von Kronos Befugnissen bekommen? Aufgrund der Art wie unser Vater diese missbraucht hatte, argumentierte Zeus, dass keiner von uns je so viel Macht haben sollte, da es einen früher oder später verrückt machen würde, und so war er bereit, einen Teil davon uns zu geben. Aber er hielt alle Karten in der Hand, so konnte er die Entscheidung fällen welchen 'Reichtum' er an seine weniger glücklichen, älteren Geschwister geben würde. Wer der älteste war zählte nicht mehr, sagte er, das was zählte war der Bereich den man beherrschen würde und so wäre es am besten wenn man Ausloste wer den Olymp bekam. So wäre es gerechter, sagte er, so gäbe es keine Bevorzugung, sagte er."

Hades spottete. "Eine fette Ladung Scheiße, wenn du mich fragst, aber wir waren einverstanden. So losten wir. "

Er grunzte gereizt und spottend.

"Ich bekam den Kiesel mit dem Loch und Ba-da-boom, der Rest ist Geschichte."

Er grummelte tieftraurig, schaute sich in seinem Reich um, er hatte es aus reinem Zufall oder nennen wir es Schicksal geerbt.

"Ich habe dies nie gewollt. Zeus hatte niemals so gelitten, wie wir es haben... und er hatte das Glück der Auslosung auf seiner Seite. "

Seine Stimme wurde wütend. "Es ist kein Geheimnis wie sehr ich ihn dafür hasse. Verdammt, ich hätte wirklich auf 'das beste aus 2 von 3' bestehen sollen."

Spottend schnaubend fügte er hinzu, " Und als ob dies nicht schon schlimm genug wäre. Als wir die Dinge aufgeteilt hatte, war dies bevor die Menschheit geschaffen war. Zeus heiratete, bekam einen Haufen Kinder, und alle haben sie es sich in den Kopf gesetzt, da sie ja so Großartig und Herrlich sind, dass sie jemanden benötigen der sie Anbetet. Nach allem, was ist schon ein Gott, wenn dieser niemanden hatte der sich vor ihm verbeugt um ihm zu zeigen wie völlig Atemberaubend sie sind, richtig? So haben sie diese Prototyp Menschen zusammengebaut und sie auf die Erde gesetzt, wie hirnlose Schafe. Dann sagten sie ihnen, was sie mit ihrem leben tun oder nicht tun könnten. Alles schön und gut. Aber niemand hat mich konsultiert. Nun muss ich mit jedem einzelnen, stinkenden von ihnen auskommen, nachdem sie gestorben sind. Was bekomme ich dafür? Nichts, Nada, Zip. Nicht ein lausiger sterblicher verehrt mich. Sie hassen und fürchten mich, sie würden nicht einmal meinen Namen laut hauchen, sie leben und sterben in der Angst vor mir.

Nicht mal ein einziger Tempel ist mir gewidmet.. Dank dir kleiner Bruder.."
 

Melanthe zog die Stirn kraus. " Das ist nicht fair."

"Hey, Zeus interessiert sich nicht dafür."
 

Sie biss sich auf die Lippe. Armer Hades... Er war in einer Situation die er selbst nicht wollte, für immer. Die anderen Götter hatten Gläubige, die ihre Kräfte schätzten, zeigten Respekt, schickten Opfer, hielten Zeremonien und so weiter. Er war eindeutig ein machtvolles Wesen, viel stärker als viele andere Götter, einige von diesem waren es kaum würdig all diese Auszeichnungen zu erhalten. Doch sie hatten alle Statuen und Tempel, Menschen, die sich ohne zögern vor ihnen verbeugten. Und Hades hatte nichts als ein dunkles und mürrisches Reich gefüllt mit toten und Dämonen.

Sie hatte Mitleid mit ihm, und sie wünschte sich sie könnte etwas als Lösung anbieten. Seine gesamte Situation schien so anders, so elend, das sie ihn nicht dafür beschuldigen konnte den Olymp für sich zu wollen, wenn es auch nur für einen Tapetenwechsel war. Und doch.. schien die Unterwelt richtig für ihn zu sein... so als wäre er gemacht dafür. ..

Eine Idee leuchtete in ihr auf, und fand die Verbindung zu etwas das er gesagt hatte. Doch bevor sie es sagen konnte, fuhr das Boot um die letzte Kurve des Flusses, ihre Augen weiteten sich bei dem mit Abstand schönsten Anblick. Ein riesiger dunkler Palast, Schädel-förmig und bedrohlich, doch auch irgendwie mit einem Ausdruck der alten Melancholie, die Fenster-Augen schienen traurigen. Geländer und Säulen saßen auf und neben dem Groß gewölbten Kopf, schlängelten sich die hohen Wände entlang. Es war eine Stadt unter der Erde, aber leer und leblos. Eine richtige Totenstadt.
 

" Ja, ich wurde nicht so geboren." erklärte er sein düsteres Aussehen mit einem nach unten gerichteten Blick. Da fragte sie sich, wie er als Kind ausgesehen habe, vielleicht mehr wie Zeus? Der Fakt das Hades und Poseidon so ungewöhnlich waren, im Vergleich zu den anderen Götter, bestätigte ihre Idee mehr und mehr.

"Well, es könnte sein, dass du dich nicht nur in deinem Aussehen geändert hast. Vielleicht hast du die Macht, die Unterwelt zu steuern direkt von deinem Vater absorbiert. Bitte denk nicht das ich mich hier auf eine Seite stelle, aber ... vielleicht hat Zeus nur versucht es Fair aussehen zu lassen, so als hättest du eine Wahl gehabt, auch wenn es keine gab. Vielleicht war es nicht nötig, zu losen, weil... naja, vielleicht warst du dazu bestimmt hier zu sein." sprach sie schüchtern.
 

Seine Augen weiteten sich, als er spürte wie sein Kopf gegen das pochen der Gedanken protestierte. Er erinnerte sich deutlich an die Erfahrung .. die er in dem Magen seines Vaters gemacht hatte .... die Verbrennungen, die Dunkelheit und der Verfall, die sich um ihn geschlungen, seine Haut und seine Seele infiltriert hatten. Er erinnerte sich an die Beschreibung seines mittleren Bruders. Er Beschrieb es als kühl und wässrig, die macht der Gezeiten..

Als sie Kronos entkommen waren, hatte Poseidon das aussehen eines Meerestieres und Hades des eines Dämons.

Ihre Mutter hatte die Lose vorbereiten, jeder war anders um die Königreiche darzustellen. Sie hatten alle gleichzeitig in die Tasche gegriffen.

Er erinnerte sich stark daran, dass das was er berührte, sich wie Feuer angefühlt und wie er es gezogen hatte, ohne zu zögern. Es war schwarz und hindurch ging ein Loch. Der unglücklich, verurteilte Stein. So hatte er gedacht. Aber jetzt erkannte er, jeder Stein hatte nach der Berührung genau das gezeigt, was für sie bestimmt war. Poseidon's Stein war kalt und durchsichtig- blau gewesen.

Zeus seiner war funkelnd lila mit goldenen Sternen. Es war vom Schicksal bestimmt worden...
 

Warum zur Hölle war ihm dies nie aufgefallen? Weil es so eine unglaublich scheiß offensichtliche Wahrheit war. Hätte er es geschafft dies früher heraus zu finden, dann hätte er niemals auf die Schicksalsschwestern gehört und so wären sie nie in der Lage gewesen ihn für seine weiteren Pläne zu benutzen. Sie hatten ihm diesen Wissen, irgendwie vorenthalten, bis jetzt.

Er legte die Finger auf seine Schläfen und massierte sie fest. "Ich nehme alles zurück. Es sind die Schicksalsschwestern die ich wirklich hasse. Im Vergleich zu ihnen, könnte ich Zeus direkt auf den Mund küssen und mein Mittagessen in mir behalten.."

"Es tut mir Leid" sagte Melanthe mit einem kleinen sympathischen Achselzucken.

" Aber, ich verstehe immer noch nicht ganz... Ich weiß, das du diesen Ort nicht magst, aber du bist der König, immerhin. Dies soll eines der drei großen Reiche der griechischen Welt sein, oder? Also macht dich das zu einem der Top 3 Götter. Ich weiß das dich die Leute nicht wirklich Lieben, weil sie Angst vor dem Tod haben. Aber trotzdem... wie schlimm kann es wirklich sein?"
 

Er lachte halb was schließlich in einem Seufzer endete. " Im Moment, Babe, ist es die reine Hölle. Sieh, es gibt über eine Milliarde Seelen hier unten, nach meiner letzten Schätzung. Und im Grunde gibt es nur 4 Plätze wo die Seelen ihr Nachleben verbringen können. Der größte und bevölkerungsreichste ist bald nicht mehr verfügbar. "

Er schwenkte seine Hand in Richtung des Tores und dem lila Fluss, von dem sie gerade erst gekommen waren.

"Da draußen, Der Fluss Styx. Die Nymphen-Göttin des Flusses hat bereits begonnen Seelen zu entfernen, so dass sie zu ihrem ursprünglichen Zweck zurückkehren kann. Der Ort, wo Götter ihren unsterblichen Eid schwören."

Er führte sie, sie folgten dem Gehweg der an den Grundstein seines Schlosses angrenzte, zu den Flüssen die hinter dem Schloss lagen.

Scharen von Geister trieben darin.

"Wie du sehen kannst, Seelen bleiben auch im Acheron, dem Fluss des Leids und im Pyriphlehethon, dem Vortex des Feuers. Keiner der beiden ist ein schöner Ort den man besuchen möchte, geschweige den sich darin aufzuhalten. Aber es gibt einen glücklichen Ort unter der Erde" fuhr er fort und näherte sich der letzten Kurve im Weg, "die Elysian Felder."
 

Sie wollte seiner Aussage folgen, ging um die Kurve und sah .... ein Paradies.

Ungesehen, es sei den man ging am Schloss vorbei, war eine helle Insel der Schönheit die auf dem Wasser des Acheron schwebte. So groß, sie schien die Unendlichkeit vergessen zu lassen.

Sie war eine Seperate Einheit, alles um sie herum. Durch ein golden-weißes Kraftfeld, ähnlich wie das von Nysa, wurde es komplett von dem Rest der Unterwelt abgeschnitten.

Melanthe stand ehrfürchtig da, bis Hades begann eine schmale Brücke in Richtung der Insel zu betreten. Sie folgte ihm sofort und sagte: " Wow... Warum ist sie so anders al alles andere hier?"

"Ich habe keine Ahnung" antworte Hades, stoppte kurz vor dem Eingang, kreuzte die Arme und runzelte die Stirn. "Die beste Vermutung, Kronos hat sie erschaffen kurz bevor er seine Kräfte verlor. Ich habe keine Ahnung warum, denn es ist... well, schön, friedlich, wünschenswert, und somit das genaue Gegenteil wofür all das hier steht. Manchmal Frage ich mich, ob er dies hier gebaut hat um mich zu provozieren, weil" er lachte ohne Humor " ich kann nicht reingehen."

"WAS?" Melanthe drehte sich überrascht zu ihm um " Aber... ist das nicht ein Teil deines Reiches?"

"Yeah, es ist eine Domäne der Toten schon richtig. Aber es ist streng tabu, für Leute wie mich. " Er näherte sich dem feinen Schild aus Licht und klopfte mit den Fingerknöcheln gegen sie. Es war eine feste Wand, undurchdringlich. "Siehst du? Ich habe alles versucht was ich weiß, und so weit niemand und nichts geht hinein. Oh.. mit der Ausnahme von toten Helden."

"Helden?" Sie hob eine Augenbraue. " Warum nur Helden?"

Achselzuckend, sagte er: "Ich denke mir, sie denken, sie haben das Recht, y'know? Sie sind so von sich selbst überzeugt, dass irgendwie ihre Hochtrabendes Macho gehabe in den Tot übertragen würde. " Er rollte mit den Augen.

"Sie fahren mit dem Boot bis zu den Toren, setzen ihre Augen auf diesen Platz und sagen: "Hey dude, es ist Party time und ich verdiene es, dann rennen sie einfach darauf zu. Einige dieser Jungs sind echt ein Stück harte arbeit, lemme tellya.."

Hades schnaubte und schüttelt den Kopf.

"Und Zeus, Man, er liebt es gerade, Er nennt die Elysian Felder, die 'glückseelige Zuflucht der Helden' " sagte er spöttisch. " Das ist alles was du darin siehst. Große mutige Helden-Typen, muskelbepackte in Shorts. Alles Muskeln, kein Gehirn. Zeus ist begeistert, kein Zweifel, das sein kostbarer Jerkules nicht leiden muss, wenn er schließlich mal gegen den Eimer tritt. Yeah, dieses Balg passt da rein.."

Er stützte sein Arm gegen das Kraftfeld, dann sackten seine Schultern dagegen und er seufzte mit jahrhundertlanger Verzweiflung.

Sie schüttelte ihre Kopf und trat zu ihm herüber. " Es ist nur seltsam...."

Sie hätte mehr gesagt. Aber als sie ihre Hand gegen das Schild legte und ich mit ihrem Gewicht nach vorn lehnte, rutschte sie hindurch. Sie kläffte in Überraschung, als sie fast in voller Länge auf den Rasen der hellen Wiese hinter dem Kraftfeld landete.

Sie holte tief Luft und setzte sich auf die Knie, dann schob sie ihr Haar zurück um sich zu Hades zu drehen, der sie ungläubig anstarrte.

"heh.. whoops," sagte sie schüchtern.

Er schloss den Mund und schüttelte dann wieder den Kopf. " Ich glaube das nicht... Ich denke du bist wirklich entschlossen die Grand Tour zu bekommen."

" Ich wollte das nicht, weißt du.." sagte sie, sie stand wieder und richtete sich ihre Chiton. " Wenn ich wüsste, wie ich das gemacht habe könnte ich heraus finden wie ich dich auch hier hinein bekomme.."

Lächelnd versicherte er ihr, " Hey, ich bin darüber nicht traurig, nur... verwirrt. Nun, geh, schau dich um. Hab Spaß ohne mich. " Er hob die Hände und winkte sie davon.

Mit einem Achselzucken wand sie sich und blickte sich um. Es gab Baumgruppen, sowohl Obstbäume als auch Wald. Blumen blühten, die einen schwachen Duft in die Luft sandten, die mit der Erinnerung von Vogelgesang gefüllt zu sein schienen.

"Es ist schön hier.... aber seltsam" sagte sie. " Es ist wie eine Illusion, oder etwas Magisches. Nichts scheint völlig real. Die Pflanzen sind fast durchsichtig, wie als seien sie auch Geister. "

Sie schaute nach unten, wo sie gerade noch unfreiwillig gelegen hatte. Die Narzisse, die sie in ihrem Busen versteckt hatte war heraus gerutscht, sie bückte sich um sie aufzuheben. Dann sah sie das das Gras grüner war, und realer. Sie berührte es mit ihren Fingerspitzen und fand heraus das es am Leben war. Aber wie konnte das möglich sein? Was könnte das bedeuten?

Niemand der beiden hatten bemerkt das die Seele eines toten Helden die Szene beobachtet hatte. Er hatte nicht viel zeit damit verbracht den beiden zu zuhören , den er hatte entschieden was die Anwesenheit des Mädchens zu bedeuten hatte. Sie war unvergleichlich schön. In jeder Hinsicht perfekt. Okay, sie war größer als er erwartet hatte, sie war fast so groß wie er mit seinen 175cm.

In seinem Leben war er der stärkste und mächtigste Mann gewesen. Darum scheute er nichts, niemals.

Wären diese 2 Drachen-Zwillinge nicht gewesen, würde er immer noch verheerenden Terror.. ähh Unrecht bekämpfen.

Begeistert, dass er es nach seinem Tod geschafft hatte die Elysian Felder zu erreichen, hatte er schnell gelernt, das Hades keine Kontrolle über diesen Ort der Unterwelt hat. Im Leben hatte er Zeus verehrt, der Helden, wie er selbst einer war, begünstigte und täglich hatte er gebetet (alle ungehört, aber er wusste dies nicht). Gebetet für weibliche Gesellschaft um sein ewiges Glück noch glückseliger zu machen.

Endlich wurden seine Gebete beantwortet.

" Well, Well, Well..." sagte er verschmitzt, und ging auf sie zu, " schau mal was wir hier haben.."

Melanthe wurde von der Stimme erschreckt und stand schnell wieder auf den Beinen. Dann erkannte sie was der Mann war und hätte eigentlich nun wieder unbekümmert sein müssen, aber etwas an ihm machte sie nervös.

Er kam ihr immer näher, und beäugte sie mit einem wachsendem Interesse. " Ah, ja... Zeus hat die meisten meiner Wünsche gewährt... so schön." sagte er gedehnt.

" Was meinst du damit?" fragte sie, seltsam ruhig.

"Na, Na... spiel jetzt nicht schüchtern, meine Liebe." Und dann berührten seine toten schwieligen Finger ihren nackten Arm.

Melanthe schreckte zurück, sowohl schockier über die Dreistigkeit .... als auch über die Tatsache das er sich vollkommen fest angefühlt hatte.

Von außen hatte Hades die Szene gesehen und wusste genau, was dieser große Idiot dachte, aber er dachte Melanthe könnte ihn einfach erledigen oder sich zu Fuß entfernen.

Stattdessen schaute sie wie ein gefangenes Reh das gerade von ihrem rücksichtslosen Jäger in eine Falle gelockt worden ist. Er erkannte zu spät was sie war, den genau das was es zu sein schien.

Unschuldig, in jeder erdenklichen Weise.

Diese gottverdammte Leiche wagt es tatsächlich sie zu berühren!

"Hey! Hey!" schrie Hades, auffallend rot.
 

Der tote Held kam immer näher mit einem bösen leeren Blick in den Augen und sagte: " Ja, in der Tat. Ich muss Zeus richtig danken für dieses .... großzügige Geschenk."

"G-Geschenk?" murmelte sie. Sie umklammerte die Narzisse und drückte sie an ihr Herz wie einen Talisman, sie schreckte zurück.

Der tote Held war sich der Verwirrung des Mädchens bewusst. Aber wie so oft in seinen Leben, machte er den ersten Schritt. So ergriff er ihr Handgelenk, um sie mit überraschender Kraft, näher an sich zu ziehen.

Melanthe war überrascht wie stark der Griff dieses Menschen tatsächlich war. Im Vergleich zu seiner Größe und den Muskeln, fühlte sie sich erschreckend schwach. Sie zog an seinem Griff, doch er wollte sie nicht los lassen.

Sie war noch nie auf so feste Weise von jemanden berührt worden, so war sie sich nicht wirklich sicher, was zu tun war.
 

Inzwischen war Hades Feuer und Flamme, wütend, bis über seine eigenes Bewusstsein hinaus. Er schleuderte riesige Feuerbälle auf das Schild, aber diese erholten sich als wäre nichts passiert.

Er fühlte sich Frustriert, hilflos, und wünschte er könnte den Bastard noch einmal töten vorzugsweise mit einer glühenden Mistgabel um sie in jede seiner Körperhöhlen zu schieben. Er sprang in Richtung des Kraftfeldes und versuchte es mit seinen Fäusten zu zerschlagen, er brüllte vor Wut.

"RAAAAR! Nimm deine verdammten Hände von ihr, du totes menschliches Stück Scheiße!"
 

Sicher im inneren sah dies der tote Held und lachte selbstgefällig. " Haha! Selbst Hades ist eifersüchtig auf mich!"

Dieser Spruch ließ Hades bleich werden. " Bin ich NICHT!" knurrte er. Naja, eigentlich war er es, dies war aber nun kaum wichtig.

Im Moment war er weit mehr um das Wohlbefinden von Melanthe besorgt. Wenn der Tote nicht nur in der Lage war sie zu berühren, sondern auch noch stark genug war den Griff zu halten.... wozu wäre er dann noch in der Lage?

Eine unwillkommene Idee flatterte am Rad seines Verstandes doch sein Verstand weigerte sich diese richtig zu Kenntnis zu nehmen. Doch der Saat der Verzweiflung war gesät und so sprang er wieder und wieder gegen das Kraftfeld, kratze und heulte Flüche in zusammenhangsloser Wut.

Der tote Held fuhr fort ihn zu verhöhnen, und zog die immer noch Kämpfende Melanthe an seinen Körper. " Versuch alles was du willst, Lord of the Dead. Aber ich bin der Glückliche" sagte er lüstern " der dieses schöne Spielzeug besitzt."
 

Plötzlich wurden Melanthes Augen kalt, ihr Körper versteifte sich. " ... Spielzeug...?"

Das Wort kam kräftig heraus, als ob ihre Lippen zu einem Laser geworden wären.

Er ging mit ihr um als wäre sie eine leere Hülle, ein Spielzeug, eine Spielerei, die man benutzte und dann wegwarf, als hätte sie keinen eigenen Gedanken oder Gefühle.

Ihr Unterbewusstsein erkannte das er nur eine weitere Person war die nicht in der Lage war zu erkennen wer sie wirklich war, was sie fühlte und brauchte.. genau wie ihre Mutter, genau wie Apollo...

Aber Melanthe war sich dies nicht bewusst. Das einzige was sie gerade wusste was das er sie " Spielzeug" genannt hatte. Sie begann zu glühen, ihre Aura leuchtete wie Feuer.
 

Hades stoppte in seiner Rage und sah wie ein dunkler gefrorener Blick sich über ihr Gesicht legte. " Uh-Oh" sagte er leise. Das war ein wirklich dummer toter Kerl.

Melanthe fühlte eine Wut, wo sie nicht gewusst hatte das sie diese besaß. Ihre Haut glühte, ihre Augen blitzten, ihr Haar schwebte in der Luft, als ihre Kräfte begannen, sich in einer Weise, die sie nie zuvor gekannt hatte, zu manifestieren.

Der tote Held ließ ihren Arm los und begann nach hinten auszuweichen.

Sie ließ die Narzisse fallen, sie atmete langsam, aber stark als die Macht sich in ihr manifestierte.

Ihr ganzer Körper schien zu beben als die Macht sich spürbar in Wellen um sie aufbaute.

"Ich-bin-nicht-dein-verdammtes-Spielzeug!" zischte sie, dann brüllte sie.

"ICH BIN EINE GÖTTIN!"

Dann warf sie die Hände nach vorn um mit einer Unsichtbaren Hand den toten Helden am Hals zu packen und von den Füßen zu reißen.

Ihre Augen glommen als sie den toten an sich heran zog. Seine Hände versuchten den eisernen Griff um seinen Hals zu lockern, doch er scheiterte kläglich.

"Mein Fehler" quietschte der Held mit Gedämpfter Stimme in ihrem Würgegriff.

"Verdammt richtig." knurrte Melanthe, dann warf sie ihn quer durch die Felder. Die Wut in ihr verblasste als sie auf den Ausgang, wo Hades stand, zu stolzierte.
 

Hades starrte sie in Schock und Ehrfurcht an. Sie murmelte im Laufen: "Was für ein Idiot! Großer Tapferer Helden-Typ, Mein Arsch!"

Er murmelte: " Wie zum Teufel hast du das gemach-?"

Und weil sie nicht aufpasste, lief sie direkt in ihn hinein. Die Überraschung legte sich auf ihr Gesicht. Für einen Moment starrten sie einander an, als wären sie in einem Netz gefangen, von dem sie sich nicht befreien können.

Als sie einander in die Augen sahen, umschloss sie eine Stille die sie vom Rest des Universums trennte.

Sie zitterte vor Emotionen, als sie ihre Hände auf der Brust von Hades spreizte. Sie hatte nicht bemerkt wie ängstlich sie gewesen war, doch jetzt wo sie wieder nah bei ihm war, fühlte sie sich sicher. Ein Teil ihres Gehirns stellte fest, dass seine Brust breit, fest und warm war, selbst durch seinen Peplos hindurch.
 

Er hielt Melanthe in den Armen, in der Absicht sie zu beruhigen, da sie immer noch nach der Konfrontation zitterte. Wieder kam das Gefühl er müsse sie beschützen, er zog sie an sich und hielt sie bis sie sich beruhigt hatte. Ein Teil seines Gehirns bemerkte, wie Blumenblatt weich ihre Haut war. Sein Daumen strichen unwillkürlich über die Haut ihrer Arme und er wünschte er könnte mehr davon spüren.

Ihre Gelassenheit kam zurück und zudem das Gefühl von jungfräulichem Anstand. Melanthe wich einen halben Schritt zurück und errötete als ihr unartige Gedanke in den Kopf schossen.

Hades schien ebenfalls in einer Gefühlswelle zu stecken, zudem betrachtete er sie immer noch mit einem Blick der seltsam beruhigend auf sie wirkte.

Sie schloss ihre unartigen Gedanken weg und räusperte sich bevor sie sagte: Ähm, Danke für den Versuch, mir dort zu helfen..."

"Well, du kannst dich eindeutig um dich selbst kümmern" sagte er. Er wusste das auch die hellste Göttin einen dunkle Seite hat, und er hatte dies gerade miterlebt.

Er war davon schon überrascht. Aber noch überraschter war er gewesen als ihre Wut einen Funken in seinem Geist entfacht hatte.. und seinem Körper.

Husten, wand er seine Augen gegen den Himmel, breit grinsend. " Erinnere mich daran dich niemals wütend zu machen. "

Sie lächelte ein wenig verlegen. " Es war trotzdem sehr .... sehr süß von dir. "

Nun war er verlegen. Süß? Er? Niemand hatte jemals dies zu ihm gesagt! Naja, nicht in einem Millennium. "Äh...ah.....heh." stimmte er an, unsicher wie er reagieren sollte.

Dann räusperte er sich und grinste, versuchte die Nerven zu beruhigen. " Ah, nach dieser Erfahrung, whaddaya say zu einer Erfrischung am Pool? Meine Einladung, natürlich."

Sie lächelte nur und nickte. Dann führte er sie weg von den Elysian Feldern.

Später...... Später würde er darüber nachdenken, was sie mit dem toten Helden gemacht hatte, und mit ihm.
 

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Hekate lief schon so lange hin und her, dass es ihr wie eine Ewigkeit vor kam. Es war schon lange nach Sonnenuntergang und ihre Höllenhunde waren immer noch nicht zurück gekehrt. Der Boden ihrer Grotte begann langsam tatsächlich mitgenommen auszusehen, und sie war sich sicher, die Sohlen ihrer Sandalen ersetzen lassen zu müssen.

Als die beiden Höllenhunde schließlich ihren Weg nach Hause fanden, starrte sie diese vorwurfsvoll an. "Es war auch längst an der Zeit das ihr zurückkommt!" schnappte sie. "Warum hat das so lange gedauert?"

Mayhem schnaubte. " Hey, es ist nicht einfach einem Gott zu folgen, weißt du?. Er ist schnell und hinterlistig. Sogar mehr als wir."

"Außerdem stießen wir auf Widerstand." fügte Havoc hinzu. "Nicht nur der Ort an den er geflogen ist, war magisch vor unserer Art geschützt, sonder sie sind auch gerade Wegs zurück in die Unterwelt geflogen und natürlich konnten wir diese nicht unbemerkt betreten. Wenn Hades uns entdeckt hätte, hätte er unseren Vertrag mit euch negieren können und so hätten wir wieder zurück in die Leere gemusst."

Dies war wahr. Hekate hatte sie vor vielen Jahren gerufen, ihre Energie aus dem feurigen schwarzen Unterwelt-Reich geholt und ihre Form allein per Willen erschaffen. Alle Fachmänner der schwarzen Magie konnten solch eine Leistung vollbringen. Zudem waren sie an eine Unsterbliche gebunden, somit durften sie sich auf eine lange Lebensdauer freuen, wenn sie ihre Karten richtig ausspielten.

Aber Hades war ihr ultimativer Meister, und so konnte er sie einfach auflösen, wenn er wollte. So wären sie dann wieder geistliche Wesen, die in der Leere des Nichts schwammen. Das war ihre Form des Todes, und sie wollten diese nicht allzu schnell zu nahe kommen.

"Wie auch immer, Charon ist nicht freundlich wenn man keine Medaille hat." sagte Mayhem abfällig, "und es ist nicht so das wir Kleingeld zur Hand , äh, Pfote hätten."

"Haltet die Klappe." schnappte Hekate und spann ihre Hände über ihre Schnauzen, um jedes weiteres Gefasel zu verzögern. "Was hast du gesagt? Etwas über 'sie' gingen zurück in die Unterwelt. Wer ist 'sie'?"

Die Höllenhunde sahen sich nervös an. Harvoc fasste sich jedoch mut und sprach. "Äh.... Es ist nichts... was sie hören wollen."

Hekate biss ihre Zähne zusammen und zischte. "Sag's mir."

Havoc seufzte und sagte ihr, was sie gesehen hatten in einem niederen beruhigenden Ton, das Hekates Blutdruck in die Höhe schießen ließ.

"WAS?" kreischte sie. "Ich bin nicht gut genug für ihn, aber er geht direkt aus und bringt eine andere Schlampe nach Hause?"

"Andere?" Havoc hob eine Augenbraue. " Aber wir dachten sie hassen ihn", sagte Mayhem.

"Zum letzten mal, tue ich auch!" schrie die Hexe. Die Venen in ihrer Stirn waren gefährlich gewölbt. Die Wahrheit war, und das wussten sie alle, dass sie sich nichts aus Hades aber alles aus seiner Macht machte. Es war lediglich aus Prinzip, sie wurde von ihm abgelehnt und dies war absolut unerhört. Besonders jetzt wo er ein anderes Spielzeug gefunden hatte um damit Sport zu treiben, so kurz nachdem er sie abgelehnt hatte. "Mich dünkt, die Dame droht zu platzen." kicherte Havoc. "Da hast du recht." erwiderte Mayhem mit einem grinsen. "Haltet die verdammten Schnauzen!" knurrte Hekate eine Warnung. Dann packte sie Havoc am Genick und zog ihn zu ihrem Kessel. "Jetzt sei ein guter Junge und zeig Mama was du gesehen hast. Im Detail!" Havoc seufzte. Er hasse es, wenn sie das tat. Wenn sie ihre dunkle Magie nutze um die Bilder aus seinem Kopf zu ziehen. Aber es war Teil ihres Vertrages. Er wünschte nur das sie irgendwann ihr Wort für ausreichend hielt, anstatt es immer selbst sehen zu wollen.

Dann schloss er seine roten Augen und konzentrierte sich, zwang die Erinnerungen aus sich heraus und in den Kessel. Es schimmerte und dann wurden Bilder erkennbar. Havoc seufzte im Schmerz und wich zurück.

Hekate starrte auf die Bilder, ihre Augen vor Wut blutunterlaufen. "Verdammte Scheiße!...Nur eine beschissene kleine Naturgeist Dirne." Sie konnte das Gesicht des Mädchens kaum sehen, aber für sie sah sie aus wie eine Nymphe. Hübsch, zierlich und perfekt. Und absolut Ekelerregend!

Sie rief ihre Fackel, die darauf direkt in ihre Hand flog. Damit berührte sie dann das Bild im Kessel, brannte es in den Speicher des mystischen Feuers. Dann befahl sie dem Feuer, ihr zu zeigen, was sie wünscht. "In Ordnung, Hades, mal sehen, was für gottlosen Unfug du planst..."

Das Feuer flackerte und erzeugte dann Bilder des Thronraumes. Dieser war völlig leer. "Ach komm! Wo zum Teufel ist er? Wahrscheinlich im Bett mit seiner Hure, zusammen unter eine Decke gekuschelt!" fauchte sie hasserfüllt. " Also gut... das tut es auch. Ihr beiden!" wandt sie sich zu den Höllenhunden. "Ihr beide seid auf 24-Stunden-Fackel- Bewachung, bis er diesen Raum betritt! Verstanden?!"

Sie seufzten und rollten die Augen. "Wir haben verstanden und gehorchen." sangen sie im Chor.

"Wie kann er es wagen?" Die Hexe runzelte die Stirn, weiterhin besessen von dem gesehenen. "Ich würde gerne meine Sandalen tief in seinen Arsch schieben. Danach ist seine Hure dran.."

"Hekate, von einer Frau zur anderen." sagte Mayhem leise. "Vergessen Sie das andere Mädchen und konzentrieren Sie sich auf das was wichtig ist."

Die Hexe umrundet ihren Günstling, Funken der Wut sprangen aus ihren Augen. "Und was könnte das sein, du Schlampe?" Mayhem legte die Ohren an, sprach aber sorgfältig. "Er hat zwar ein Chick aufgesammelt, aber er hat immer noch keine Heilung gefunden. Er ist immer noch schwach.

"Ja, sollten sie nicht nach einer Möglichkeit suchen, ihn zu besiegen?" stimmte Havoc zu. Hakte höhnte und wandte sich ab. Sie hasste es wirklich, wenn sie Recht hatten. Sie starrte in ihre dunkle Höhle, dort verfügte sie über eine riesige Sammlung an Zauberbüchern. Dort konnte sie auch drüber brüten anstatt über Hades. Sie war entschlossen, mehr denn je, einen Weg zu finden Hades zu besiegen. Seine Schwäche war ein großes Loch, dass selbst eine Hexe durchdringen zu vermochte. Und sie war eine verdammt gute Hexe. Vielleicht, während er sich in der Lust wälzte, konnte sie die Möglichkeit erfassen und sich hinein schleichen. Dann konnte sie ihn niederstrecken.
 

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Die beiden Götter gingen zurück über die steinerene Brücke um hinter dem Palastu zu einem großen Wasserbecken zu gelangen. Das Wasser selbst war grünlich-grau, und ein kleiner Wasserfall tröpfelte stetig hinein. Rund um die Sandbanken standen Palmen aus schwarzem Stein, unter denen Tische mit Sonnenschirmen, Grillstellen und mehrere Liegestühle standen. Hades hatte dies eingerichtet um den "Versuch" einer " Normalen" Umgebung zu starten, falls, dem unwahrscheinlichsten Fall, er je eine Party geben würde. Zumindest jetzt, konnte er sagen, jemand hätte sich bereitwillig mit ihm an die Poolbar gesetzt. Er lächelte, als er ihr einen Sitzplatz anbot. Bevor er sich zu sie setzte, rief er laut: "PECH! SCHWEFEL!"

Glitzernder Rauch mit arkanen Symbolen materialisierte sich vor dem Gott um sich anschließend in die beiden Kobolde zu verwandeln. Pech vollführte eine kleine Verbeugung in Richtung des Gottes. "Ihr seid schon aus dem urlaub zurück, eure

Boshaftigkeit?" grinste er. Er war wirklich stolz auf seine Wortspiele. Schwefel verdrehte die Augen. "Was wir beide meinen: Willkommen zurück! Sind sie bereit wieder an die Arbeit zu gehen, Boss?" - " Nein. Im Moment unterhalte ich einen Gast." Hades zeigte höflich auf die nahe sitzende Göttin.

Melanthe löächelte und winkte den beiden zu. "Äh, Hallo ihr!" sagte sie und fragte sich ob sie sich jemals an die Sachen, die hier unten passierten, gewöhnen würde. Denn alles was an diesem ort passierte überraschte sie.

Pech und Schwefel starrten in wortlosen Staunen. Eine schöne Göttin war in der Unterwelt. Wurde Unterhalten. Durch ihren Boss. Willentlich, wie es schien.

Das fiel hinter alles, was sie je erlebt hatten! Ihre winzigen Köpfe arbeiten und versuchten das Konzept, was sich ihnen gerade bot, zu verarbeiten. Vor Anstrengung kniff sie die Augen zusammen.

Hades räusperte sich. "Jungs, das war euer Stichwort. Holt uns Erfrischungen. Getränke. Nectar. Irgendwas." sagte er, als sie immer noch mit offenem Mund dastanden hob er seine Stimme. "JETZT!"

Sie kamen direkt wieder zu Sinnen und ranten, zumindest versuchten sie dies, da sie in ihrer Eile übereinander stolperten bevor sie sich dematerialisierten um so, schnellstmöglich, in die Küche zu gelangen.

Hades seufzte und schüttelte den Kopf. Dann setzte er sich der Göttin gegenüber. "Minions... Hirntot, aber ya gotta love 'em, eh Irgendwie."

Sie schüttelte den Kopf und kicherte. "Das waren Dämonen, nicht wahr?"

"Dämonen, Kobolde, Höllenbrut, Zielübungen...." er ließ eine kleine Flamme an seiner Fingerspitze entstehen und grinste. Doch sofort sah er ihren Blick der Sorge und löschte es.

"Uh vergiss das letzte. Die beiden sind nur ein kleiner Bestandteil meines Königreiches. Ein Teil meiner Kraft, um genau zu sein. Ich habe sie zusammen mit den Furien, die hier irgendwo herumflattern, erschaffen. Charon war bereits vor mir hier, aber er arbeitet immer noch für mich. Zudem habe ich die ultimative Kontrolle über jeden Dämon, auch diejenigen die bei einem anderen unter Vertrag stehen, Zauberer und dergleichen. Der Greif, however, ist nur ein Greif. Kaufte ihn von einem Stallbesitzer, der sie für die Show und die Arbeit züchtet."

"Oh" sagte sie leise, unsicher was sie denken sollte. " Was ist mit dem Hund? .. äh.. den Hunden?"

"Nah, Cerberus ist nur ein Monster. Son von Echidna, um genau zu sein. Wir waren schon immer befreundet, sie und ich. "Hades schüttelte den Kopf und lachte. "Drei Köpfe und das Kind hat kein Gehirn zwischen ihnen.Aber hey, ich hab ihm einen festen Job. Wenn er nur aufhören würde, alles und jeden vollzusabbern würden wir prima zurecht kommen."

Genau in dem moment rematerialisierten sich Pech und Schwefel, sie hielten je einen Behälter mit Getränken. Beide grummelten nd knurrten unter sich, dann gelang es Pech zuerst und hielt seinen Behälter in Richtung von melanthe. Als sie ihn anlöchelte und ihm höflich dankte, kicherte er, wurde rot und grinste wie ein Idiot, mehr als üblich. Schwefel schnaubte und gab seinem Kumpel einen bösen Blick. Was war bitte so toll daran zuerst mit diesem Mädchen zu reden? Wer war sie eigentlich? Er reichte seinen Behälter Hades. "Äh, Boss." sagte er beiläufig. "Was ist los?"

"Well, Schwefel das wäre.... nichts was dich angeht." Hades lächelte und nahm einen Schluck von seinem Nektar. "Nun, verduftet, zischt ab, get lost, solange bis ich euch wieder rufe."

Schwefel verbeugte sich, kratze sich am Kopf und ging mit dem Tablett davon. Währenddessen packte er den Schwanz von Pech und zog ihn mit sich, da er immer noch damit beschäftigt war die Göttin anzustarren. Pech schlug dem grünen Imp auf den Hinterkopf und runzelte die Stirn. Musste er sich wirklich um alles kümmern? Dann dematerialisierten sie sich und ließen die beiden Gottheiten in Frieden.
 

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Apollo war pünktlich zum verabredeten Tag. Er hatte sich schon sehr darauf gefreut und erreichte Nyse kurz bevor Eos seine rosigen Finger über den östlichen Horizont streckte. Er war erregt von der Vorstellung Melanthe auszuführen, sie war mit Abstand das schönste Mädchen, sterblich oder unsterblich, dass er je gekannt hatte.

Und Junge... Er kannte eine Menge von denen.

Seit Helios entschieden hatte ind Altersteilzeit zu gehen, hatte er den Sonnenwagen, die meiste Zeit, geführt. Mit diesen heißen Rädern, dem makelosen und edelen Chariot, war es der Perfekte Weg um Chicks abzuschleppen. Doch niemals hatte eine Mutter ihm zu einem Date gebracht ( In der Tat, versteckten die meisten Mütter ihre Töchter, wenn er in der nöähe war) und soweit er beurteilen konnte, war dies auch der Grund warum er Melanthe schon im Sack hatte. Ihm lief praktisch der Speichel im Mund zusammen.

Demeter dachte natürlich immer noch von ihm, er sei von der poetischen, romantischen, sensiblen Sorte, welche natürlich nur von ihm gespielt wurde. Wenn die ältere Göttin seine wahren Absicht heraus bekommen hätte, wäre sie überglücklich gewesen ihn mit seinen eigenen Lyre- Seiten zu kastrieren.

Aber als er Nysa erreicht hatte und den dunklen Hain, der der persönliche Raum von Melanthe war, erreicht hatte, war sie nicht da. Er wartete eine Weile, denn er war sich bewusst wie zurückhalten und schüchtern sie war. Er nahm an, dass sie noch etwas Zeit bräuchte um sich fertig zu machen.

Als eine halbe Stunde vergangen war und er immer noch keine Spur von ihr ausmachen konnte, ging er.

Denn er müsste die Sonne bald über den Himmel bewegen sonst würde er zu weit hinter dem Zeitplan sein um es aufzuholen.

Nach ein paar anderen Moment gab Apollo auf und murmelte Flüche, dann warf er sich in den Sonnenwagen und flog davon. Wer brauchte die zimperliche, prüde Tochter von Demeter überhaupt? Selbst wenn sie das heißeste Stück war das er je gesehen hatte..

Okay, vielleicht konnte er ihr noch eine andere Chance geben. Vielleicht hatte sie nur vergessen, welcher Morgen es genau war. So entschied er das er am nächsten Tag wieder kommen würde um es erneut zu versuchen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Von:  Dollface-Quinn
2016-12-10T14:25:08+00:00 10.12.2016 15:25
Klasse, genau was ich gesucht habe. Hoffentlich geht es bald weiter. Toll, wie du die Sache mit dem Schwefelgeruch gelöst hast. Hades ist ja nun wirklich kein duftendes Sahnebonbon, aber er punktet mit Charisma, das hast du sehr schön rausgestellt. Und dass er auch in alte Verhaltensmuster fällt, wie Pech und Schwefel runtermachen, obwohl Melanthe dabei ist, finde ich sehr authentisch. Hecate dagegen ist eine richtige Hassfigur, da hilft es schon sehr, dass sie auch Diener hat, die die Stimmung auflockern. Auch die Liedeinlagen erinnern sehr an Disney und passen hervorragend ins Konzept. Ich bin sehr gespannt wie es weitergeht! Ich würde nur gerne wissen, was es mit den englischen Einsprengseln in der Sprache auf sich hat. Bei den Liedern ist es hilfreich um sie vom Erzähltext abzuheben, nur in der wörtlichen Rede hat mich der plötzliche Wechsel irritiert. Ich würde mich jedenfalls höllisch freuen, wenn es bald weiter ginge ^^ Vielen Dank und viele Grüße :)
Von:  Acquayumu
2014-05-30T09:52:12+00:00 30.05.2014 11:52
Das Blinddate war cool.
Wie schüchtern beide sind.
Aber das Hades davon gail wird das Melanthe...an ihrer Lippe knabbert...! Naja!
Deine Kappis sind so schön lang, da kann man viel bei lesen.
*sich freut*
Ich liebe lange Kappis!

Naja,...bis denne...Jashin!
Von:  Acquayumu
2014-05-30T06:37:49+00:00 30.05.2014 08:37
Das neue Kapitel war toll.
Auch wenn du mehrmals Persephone geschrieben hast, statt Melanthe.
Na, Demeter klammert ein wenig.
Aber so sind manche Eltern halt.
Zeigt gut das sie ihr Kind liebt.

LG Jashin
Antwort von:  SchokoWoelfchen
30.05.2014 11:09
Danke für den Hinweiß :) In meinem alten Skript hieß sie noch Persephone :P. Hatte wohl einen kleinen Denkfehler drin. Habe es auf jedenfall direkt geändert! :)
Von:  Acquayumu
2014-02-16T20:04:01+00:00 16.02.2014 21:04
Hi! Ich finde deine Idee echt toll und was mich auch begeister ist das du Hintergrund maßig alles zu toll beschreibst!
Es könnte wirklich eine gute Fortsetzung von Herkules sein.
Hier, das ist für dich, hoffe es gefällt:
http://animexx.onlinewelten.com/fanart/zeichner/568239/2347321/

LG Jashin
Antwort von:  SchokoWoelfchen
25.05.2014 22:36
Awh! Das ist wunderschön:). Dank dir! Ich werde demnächst weitere Kapitel hochladen. Für alle lesetüchtigen! :)
Von:  Ankh_sun_Amun
2013-12-14T18:41:14+00:00 14.12.2013 19:41
Oh Moira, wieso entstand bei deinen ersten Sätzen ein Bild davon in mmeinen Kopf, wie Hades schmollend und hitzig vor sich hinbrütete, und dabei abartig puffig, glitzernder Wolkenhauch um den Kopf des Herrschers der Unterwelt schwebt und dabei immer wieder sein Feuer löscht? o.O
Ich mein, sowas hast du nicht geschrieben... zu viel Phantasie, Ankh, zu viel Phantasie... *Kopf schüttel*
Also, ich habe bisher nur das erste Kapitel gelesen, aber das, du dir da zurechtgedacht hast, klingt wirklich ganz interessant. Dein Schreibstil ist auch flüssig zu lesen.
Hier und da ein Fehler in der Grammatik, fehlende Kommata und einfache Flüssigkeitsfehler. Die sind nicht weiter schlimm, aber bleiben trotzdem nicht von mir davor verschont, erwähnt zu werden - verzeih mir.
Was wohl dann letztlich passiert - wie du es so schön umschriebst - der eiskalte Tod und lebendige Frühling aufeinander treffen? Ich mag es mir gar nicht ausmalen.
Das Wort Teilzeit-(Sonnen)gott finde ich übrigens mal orginiel.

Gut, ich bin gespannt, wie es hier weiter geht. Ich weiß nicht, ob ich heute noch zum Weiterlesen komme, muss morgen so früh hoch (an einem Sonntag OoO), dass ich schon fast im Bett liegen müsste (an einem Samstag - noch besser...).
Aber spätestens morgen werde ich weiterlesen.


lg Ankh



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